02/2015 Interview mit Alfred Wieder – wmd brokerchannel Magazin

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02/2015 Interview mit Alfred Wieder – wmd brokerchannel Magazin
+ Kapitalanlage + Versicherung + Investment + Finanzierung +
WER PLANT WAS?
2015
Ausblicke und Einblicke:
Neue Produkte, Dienstleistungen und Strategien
für den Finanzvertrieb
www.wmd-brokerchannel.de
Ausgabe - Februar 2015 - 7,50 €
WER PLANT WAS? 2015 | INTERVIEW Sachwertanlagen
MIG Fonds:
Erfolgreiche Unternehmensverkäufe
in 2015 im Fokus
Alfred Wieder
Interview mit
,
Firmengründer der HMW Innovations AG
wmd-brokerchannel.de: Herr
Wieder, die HMW hat mit
dem MIG Fonds 15 ihren ersten Investmentfonds nach
dem KAGB aufgelegt, rund
10 Jahre nachdem Sie den
Bereich direkt investierende
VC Fonds im geschlossenen
Fondsbereich zu neuem Leben
erweckt haben. Sind Sie stolz
auf das Erreichen der neuen,
der „weissen“ Fondswelt?
Alfred Wieder: Wenn ich mir ansehe mit wie viel Aufwand viele Beteiligte die Umsetzung des KAGB in
unserem Unternehmenskonstrukt
begleitet und bewerkstelligt haben
könnte man tatsächlich meinen,
man habe eine völlig „Neue Welt“
betreten. Ich bin sehr stolz, dass
wir mit den MIG Fonds nun alternative Investmentfonds nach dem
KAGB anbieten können.
Quelle: © duncanandison - Fotolia.com
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wmd-brokerchannel.de: Was
ist denn nun alles anders unter dem KAGB im Vergleich
zum grauen Kapitalmarkt zuvor?
Alfred Wieder: Das KAGB bringt
eine Vielzahl an Regulierungen
zum Zwecke eines erhöhten Anlegerschutzes, viele unserer Tätigkeiten sind nun durch eine
Lizenz und dauerhafte Überwachung durch die Bafin stärker
reguliert und geprüft als zuvor.
Das ist sicher gut so. Unsere
Rechtsanwälte könnten hierzu
viele Seiten füllen. Ich als anlegernaher Vertriebsmann denke
jedoch, dass bei aller Regulierung
und Aufsicht durch die Bafin und
viele Lizenzen die wesentlichen
Eckdaten für einen erfolgreichen
Fonds sich nicht verändert haben.
Wir brauchen nach wie vor ein
tragfähiges, gutes Konzept mit
einem professionellen Fondsmanagement, wir brauchen einen
leistungsstarken,
motivierten
und modernen Finanzvertrieb
und dann muss über vernünftige
Rückflüsse an die Anleger ein
zufriedener Anleger mit ordentlicher Rendite das Ergebnis sein.
wmd-brokerchannel.de: Über
die vergangenen 10 Jahre haben sich nur wenige Anbieter
und Vertriebe ohne große Änderungen wie Sie behaupten
können. Worin liegt der Grund
für diese Beständigkeit?
Alfred Wieder: Eine der wesentlichen Erfahrungen aus meiner unternehmerischen Expertise
war es, dass jeder das machen
soll was er kann und auch nur
das. Daher habe ich von Anfang
an darauf geachtet gute Leute
in unterschiedlichen Bereichen
dazu zu holen. So konnte ich mit
Dr. Matthias Hallweger den idealen Unternehmenslenker für die
hochregulierte, komplexe Rechtslage an uns binden, mit Michael
Motschmann den perfekten erfahrenen Unternehmer, der das
Stahlbad eigener Unternehmensaufbauten und –verkäufe hinter sich hat. Das sind nur zwei,
wenngleich mit die wichtigsten
Beispiele an fähigen Menschen,
die ich in unser Konstrukt integrieren konnte. Das gibt mir die
Möglichkeit mich dort einzubringen, wo ich am besten unserem
gesamten Konstrukt helfen kann:
INTERVIEW Sachwertanlagen | WER PLANT WAS? 2015
nah am Finanzdienstleister, nah
am Anleger. Das ist die wesentliche tragende Säule für unser
Unternehmenskonstrukt.
wmd-brokerchannel.de: Die
Alfred Wieder AG war der
Ursprung Ihrer VC Fonds namens MIG, damit hat alles
begonnen. Jetzt heisst das
Vertriebsunternehmen HMW
Innovations AG. Warum ist
das besser als vorher?
Alfred Wieder: Ich sehe vereinzelte Marktteilnehmer, die
möglicherweise aus reiner Eitelkeit daran festhalten, alleine ein
möglichst großes Unternehmenskonstrukt zu führen und keinerlei Widerspruch zu dulden. Ich
für mich habe entschieden und
von vielen gelernt, dass ein solch
egoistischer Führungsstil einem
Wachstum im Weg steht. Deshalb
freue ich mich, wenn wir mit der
HMW einem breiten Spektrum an
Finanzdienstleistern eine professionelle Plattform zur Identifikation bieten können. Wenn dann
im Zuge der Konsolidierung hin
Quelle: © Sergey Nivens - Fotolia.com
zu einer vereinheitlichten KAGBkonformen Erscheinung eine Umfirmierung von der Alfred Wieder
AG hin zur HMW Innovations AG
hilft - dann werde ich der letzte
sein der dem großen Gesamterfolg aus falscher Emotionalität im
Weg steht. Ich freue mich, wenn
sich möglichst viele mit unserem
Unternehmenskonstrukt als „ih-
rem“ Unternehmen identifizieren. Viele davon identifizieren
sich in Person mit mir. Wenn es
unserem gesamten Unternehmenserfolg hilft, ist das alles in
Ordnung.
wmd-brokerchannel.de: Der
Lizenzierungsprozess bei der
Bafin des MIG Fonds 15 und der
externen Kapitalverwaltungsgesellschaft MIG Verwaltungs
AG hat offenbar einige Themen aus der Vergangenheit
durch die Bafin-Prüfung gebracht. Die Investitionsphilosophie der MIG Fonds, über
mehrere Fonds auch in ein
und dasselbe Unternehmen
zu investieren, war dabei auch
auf dem Prüfstand. Wie sehen
Sie das Thema?
Alfred Wieder: Der Finanzmathematiker und Statistiker mag
rein rechnerisch recht haben,
wenn er verlangt, dass nur einmal in ein Unternehmen investiert werden darf. Große Investmentfonds investieren bei
ihren Aktieninvestments aber
auch nicht nur in eine Aktie, im
Gegenteil wird zu bestimmten
Konstellationen bewusst nachgekauft.
Nichts anderes machen wir durch
unser
Portfoliomanagement.
Mir war als Unternehmer von
an Anfang an klar, wer eine Investition in junge Technologieunternehmen beginnt, muss in
der Lage sein den Weg bis zum
erfolgreichen Exit zu gehen. Wer
dann schon schnell vom nächsten
Investor abhängig ist, wird sich
selbst in Schwierigkeiten bringen.
Das wiederum würde zu Lasten
der Anleger gehen. Also war klar
für unsere MIG Fonds, wir wollen
Quelle: © everythingpossible - Fotolia.com
in der Lage sein, auf vernünftiger
Gutachten-Grundlage auch mehrfach und auch über mehrere Fonds
in ein plausibel sich entwickelndes
Unternehmen zu investieren. Am
Beispiel der corImmun und dem erfolgreich durchgeführten Exit wird
das deutlich, der MIG Fonds 11
war hier als dritter investierender
MIG Fonds der große Gewinner
der Investoren.
wmd-brokerchannel.de: Die
Wirtschaftswoche beschäftigt
sich in einem Artikel genau
mit dem Thema der MehrfachInvestitionen über mehrere
MIG Fonds in ein Unternehmen. Wie beurteilen Sie das?
Alfred Wieder: Zunächst, die
Wirtschaftswoche ist ein professionelles Verlagshaus mit guten
Journalisten und vernünftigen
Redakteuren. Aber nun zu ihrer
Frage: Ich sehe das ganz einfach:
wer auf vernünftiger, professioneller Grundlage mit ordentlicher
Prüfung, einem tragfähigen Konzept samt potentialreicher Unternehmenswertentwicklung und
zudem der Fachmeinung eines
Dritten in Form eines Gutachtens
investiert, der hat schon einmal
vieles richtig gemacht. Dazu gehören die Kenntnis der Märkte,
der weiteren Marktteilnehmer,
der eigenen Expertise und der
im Unternehmen tätigten Men33
WER PLANT WAS? 2015 | INTERVIEW Sachwertanlagen
schen. Warum also nicht in bekannte Unternehmen so nochmals investieren, zudem zu mehr
als vertretbaren Unternehmensbewertungen?!
Im Gegenteil würden genau diese vermeintlichen Experten doch
laut die Stimme heben, wenn
man diese Gelegenheiten z.B.
bei einer efficient energy GmbH,
einer Ganymed Pharmaceuticals AG oder auch einer Isarna
GmbH einfach Dritten überlassen würde, nur weil jemand am
grünen Tisch der Theorie meint
man könne nicht mehrfach in ein
Unternehmen investieren. Wie
bereits herangezogen hilft der
Blick in andere InvestmentfondsBereiche: auch der offene Investmentfonds investiert ohne weiteres nach und nach in ein und
dasselbe Unternehmen, wenn die
entsprechenden Parameter stimmen. Das jedoch ist das entscheidende und wenn ein solches Unternehmen eben nicht mehr eine
solche Wachstumsprognose zum
aktuellen Unternehmenswert liefern kann, dann ist es eben kein
geeignetes Investitionsobjekt.
wmd-brokerchannel.de: Fragt
man Marktteilnehmer, Vertrieb und Anleger zu den MIG
Fonds, hört man häufig die
Frage nach dem nächsten Exit.
Dieser scheint überfällig zu
sein. Wann passiert denn hier
wieder etwas im Bereich der
MIG Fonds?
Alfred Wieder: Sie haben recht,
der erfolgreiche Unternehmensverkauf ist das, was dem Anleger
zur Ausschüttung verhilft und
dafür sind wir angetreten. Sie
haben auch recht, dass wir für
das vergangene Jahr 2014 eher
mehrere als nur einen Exit prognostiziert hatten. Im jeweiligen
Einzelfall kann ich gut verstehen,
warum der jeweilige Exit nun ins
Jahr 2015 verschoben wurde.
Genauso gut kann ich verstehen,
dass die Nachfragen dazu deutlicher und drängender werden.
Unser Portfoliomanagement in
der MIG Verwaltungs AG arbeitet
mit Hochdruck an mehreren Exits
und mir wurde das in einigen einzelnen Fällen sehr nachvollziehbar
geschildert. Ich werde mich wie
jeder andere auch über den nächsten Exit sehr zeitnah freuen. Wir
werden es gern dem brokerchannel als erstes mitteilen, so lange
sollte das nicht mehr dauern.
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