Digitalmagazin

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Digitalmagazin
Nr. 495 / 3. Jg.
Heute lesen, was morgen wichtig ist.
Dienstag, 16. Oktober 2007
Schlagzeilen
Interview
Digitales Radio: HD Radio-Technologie startet durch
Aktuell
Kirch arbeitet an Finanzierung seines Milliardendeals
mit der DFL
Medien
Kofler: Kirch bei Finanzierung seiner BundesligaTransaktion auf Premiere angewiesen
Medien
DFL-Deal mit Kirch in der Kritik – Unmut in der
Bundesliga
Medien
Kommission stellt Weichen – Rundfunkgebühr
ab 2009 gut 90 Cent höher
Broadcast
Sat 1-Formate gehen aus neuem Studio
auf Sendung
Programme
UEFA-Cup-Gruppenphase – Fünf Spiele live im ZDF
Flash-News
T-Systems erhält Zuschlag für DVB-H-Frequenzen
Digitales Radio: HD Radio-Technologie startet durch
In Luzern fanden nach 2006 bereits zum zweiten
Mal die HD Radio-Tage statt. Seit dem Start des
groß angelegten HD Radio-Feldversuchs im März
2006 wird in der Zentralschweiz der amerikanische
Radio-Standard auf seine Tauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unter Europäischen Bedingungen
und in der Schweizer Topografie geprüft. Digitalmagazin sprach darüber mit Markus Ruoss, Inhaber
der Ruoss AG und Initiant des Feldversuchs in der
Schweiz.
Interview
Markus Ruoss,
Inhaber der Ruoss AG und
Initiant des Feldversuchs
in der Schweiz
Digitalmagazin: Herr Ruoss, vor wenigen Tagen
fanden die HD Radio-Tage in Luzern statt. Geben
Sie uns ein kurzes Resümee?
Ruoss: Dieses Jahr konnten wir über 200 Fachleute aus
13 Ländern zu den HD Radio-Tagen in Luzern begrüßen.
Besonders aufgefallen ist dieses Mal die große Beteiligung
aus Deutschland. In verschiedenen Präsentationen wurden
die bisherigen Ergebnisse des Feldversuchs vorgestellt und
erläutert. Dabei wurden auch Einführungsszenarien von
HD Radio aufgezeigt. Verschiedene Testfahrzeuge standen
zum Fahren bereit, um die Vorzüge der HD Radio-Technik
selber mobil zu erleben. In separaten Workshops zeigten
Fachleute eine „worst case“ Frequenzbelegungs-Simulation und die breite Auswahl von Empfangsgeräten. Weitere
interessante Workshop-Themen waren Surround-Sound
sowie zukünftige Radio-Anwendungsmöglichkeiten wie
Adressierung, EPG (Electronic Program Guide) bis Visual
Radio.
Digitalmagazin: Sie unterstreichen, dass das HD
Radio den privaten Radios einen wirtschaftlichen
und markttechnisch äußerst vorteilhaften Einstieg
in das digitale Radio-Zeitalter verspricht. Verraten
Sie uns ein paar Details?
Ruoss: Es handelt sich um eine bekannte, erprobte Technologie, die bei rund 1.500 Veranstaltern allein in den
USA zum Einsatz kommt. Dank des funktionierenden
Marktes und einer ausreichenden Anzahl an Geräten ist
HD Radio in den USA bereits zu einer Erfolgsgeschichte
geworden. Ein weiterer wesentlicher Schlüsselvorteil ist
„Digital dividend“, d.h. zu meiner UKW-Frequenz erhalte
ich zwei weitere Programme, die ich in einem Markt, der
sich immer mehr fragmentiert, zielgruppengerecht nutzen kann. Für die zweiten und dritten Programme kann
jeder Sender soviel Programmkosten aufwenden, wie er
refinanzieren kann.
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Nr. 495 / 3.Jg.
16. Oktober 2007
Digitalmagazin: Das Interesse an HD Radio soll in
den vergangenen Monaten in der Schweiz und in
zahlreichen anderen Ländern Europas stark gewachsen sein. Haben Sie konkrete Zahlen vorliegen?
Ruoss: Nicht nur bei der Registrierung für die HD RadioTage zeigt sich das deutlich gestiegene Interesse an der
HD Radio-Technologie, sondern auch die regelmäßigen
Besucher des Feldversuchs in Rotkreuz und Luzern. Ebenfalls kommen vermehrt Automobilhersteller und deren
Zulieferanten in den Raum Zentralschweiz im ihre HD
Radio-Geräte im Feld zu testen. Die größte Nachfrage
sehen wir zurzeit aus dem deutschsprachigen Raum und
in einigen osteuropäischen Ländern.
entstehen keine zusätzlichen Marketingkosten für die
Kommunikation einer neuen Frequenz, was für kleinere
Privatradios immens wichtig ist. Die Investitionskosten
bleiben überschaubar, da die Simulcast Einführung nach
dem Pareto-Prinzip (20:80-Regel) erfolgt.
Digitalmagazin: Aktuell wird gerade die European
HD Radio-Alliance gegründet. Was ist Aufgabe und
Zweck dieser Vereinigung?
Ruoss: Die Hauptaufgaben der EHDRA werden sein, den
USA-Standard in Europa zu einem ETSI/ITU-Standard zu
machen und oparationelle und technische Einführungsrichtlinien und Lizenzierungsfragen „europagerecht“ zu
lösen. Zudem soll der Bekanntheitsgrad von UKW-HDRadio in Europa gefördert werden.
Digitalmagazin: Inwieweit ist HD Radio den anderen Standards des digitalen Radios überlegen?
Ruoss: Ein wesentlicher Vorteil zeigt sich bei der weiteren Nutzung der bestehenden UKW-Verbreitungs-Infrastruktur. Durch den Zugang über die gleiche Frequenz
Digitalmagazin: Vielen Dank für das Gespräch!
Fwww.ruossag.ch
Aktuell: Kirch arbeitet an Finanzierung seines Milliardendeals mit der DFL
Nach seinem spektakulären Comeback bei der Vermarktung der Fußball-Bundesliga arbeitet der Medienunternehmer Leo Kirch an der Finanzierung des Milliardendeals.
Derzeit ist die Commerzbank nach eigenen Angaben
mit Kirch in Gesprächen über eine Finanzierung seines
Vermarktungsgeschäfts mit der Deutschen Fußball-Liga
(DFL). „Wir prüfen, ob wir eine Garantie geben können,
aber es gibt noch keine Entscheidung“, sagte ein Commerzbank-Sprecher am Montag in Frankfurt und bestätigte einen Bericht des „Handelsblatt“ (Montagsausgabe).
Über die Summe und Details der Gespräche wollte der
Sprecher keine Angaben machen.
Das Kirch-Unternehmen Sirius hatte vergangene Woche
von der DFL den Zuschlag für die Vermarktung der TVRechte der Bundesliga von 2009 bis 2015 erhalten. Dabei
garantiert Kirch den Profivereinen pro Saison eine Summe
von 500 Millionen Euro. Welche Bank dafür gerade ste-
hen soll, blieb allerdings offen. Als sicher gilt nur, dass
die Deutsche Bank nach einem jahrelangen Streit mit
Kirch nicht beteiligt sein dürfte. Kirch macht die Deutsche Bank und deren früheren Chef Rolf Breuer für den
Zusammenbruch seines Medienimperiums vor gut fünf
Jahren verantwortlich und überzieht sie seitdem mit Klagen. Auch ein weiteres Engagement der HypoVereinsbank
gilt als fraglich. Ein Kirch-Sprecher wollte sich am Montag
nicht dazu äußern. „Zu Spekulationen nehme ich keine
Stellung.“
Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag) hat Kirch die Verhandlungen mit der Commerzbank
selbst geführt. Der Deal sei über Monate angebahnt worden. Vom ganzen Vorstand werde das Geschäft gutgeheißen, was Bankchef Klaus-Peter Müller einschließe, heißt
es in dem Bericht unter Berufung auf einen Beteiligten.
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16. Oktober 2007
Aktuell: INFOSAT-Verlag präsentiert spannende Hörbücher über Leo Kirch
Leo Kirch ist zurück und alle reden über ihn
nen. Im Alter von 75 Jahren hat er alles wieder verloren.
Die letzten Monate der Insolvenz folgen der Dramatik
eines Kriminalromans: Politiker, Banken, Konkurrenten
und Partner schmieden einmal Rettungsaktionen, einmal
Zerstörungspläne.
Mit „Außer Kontrolle – Die Medienmacht des Leo Kirch“
und „Der Filmpate - der Fall des Leo Kirch“ präsentiert
der INFOSAT-Verlag zwei spannende Hörbücher über das
Leben und Wirken des einstigen Medientycoons Leo Kirch,
der vor wenigen Tagen durch einen spektakulären Deal
mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) wieder ins Zentrum
der medialen Berichterstattung gerückt ist. Den Inhalt
der INFOSAT-Hörbücher stellen wir Ihnen in Ausschnitten
vor:
Hier können Sie die beiden Hörbücher direkt bestellen.
Außer Kontrolle – Die Medienmacht des Leo Kirch
Der fränkische Weinbauernsohn Leo Kirch hat es geschafft,
aus kleinsten Anfängen ein weltweit agierendes Medienimperium aufzubauen. Seinen Einfluss auf Fernsehen
und Zeitungen setzte er auch politisch ein. Als Lieferant
von Spielfilmen für die öffentlich-rechtlichen Sender der
Bundesrepublik begann er seine Karriere...
Der Filmpate - der Fall des Leo Kirch
Die spannendsten Drehbücher schreibt das Leben. Das
gilt auch für Leo Kirch, den größten Filmhändler der Welt.
Vor einem halben Jahrhundert hat er aus dem Nichts mit
dem Aufbau eines gigantischen Medienimperiums begon-
Kofler – Kirch bei Finanzierung seiner
Bundesliga-Transaktion auf Premiere angewiesen
Laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag (EamS) ist nach Einschätzung des ehemaligen Premiere-Chefs Georg Kofler der Medienunternehmer Leo
Kirch bei der Finanzierung seiner Bundesliga-Transaktion
auf den Pay-TV-Anbieter Premiere angewiesen. Zu Premiere als Vermarkter für Fußball-Pay-TV-Abos gebe es
keine Alternative, sagte Kofler dem Blatt, „auch nicht für
Leo Kirch“. „Solche Milliardentransaktionen können nur
aus dem Pay-TV-Geschäft refinanziert werden, und da
ist Premiere die einzige große Vermarktungsorganisation
und Marke.“ Den starken Kursrückgang bei dem Münchener Abosender in den vergangenen Tagen nannte Kofler
eine „Überreaktion der Märkte“. Premiere werde „durch
die Aktivität von Leo Kirch nicht in seiner strategischen
Position beeinträchtigt.“ Es gab bereits Spekulationen
darüber, ob Kirch den bevorstehenden Rechtepoker dazu
nutzen will, um Premiere massiv unter Druck zu setzen
und übernahmereif zu machen.
Medien: DFL-Deal mit Kirch in der Kritik – Unmut in der Bundesliga
In der Bundesliga wächst der Unmut über den Drei-Milliarden-Deal der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit dem
Medienunternehmer Leo Kirch. Mehrere Vereinsvertreter
kritisierten die Entscheidung der DFL, die Vermarktung
der Bundesliga-TV-Rechte von 2009 bis 2015 an die KirchAgentur Sirius zu übertragen. Der Hamburger SV will nach
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Angaben der „Bild am Sonntag“ den Vertrag sogar juristisch prüfen lassen. Die Hamburger hatten bei der Abstimmung als einziger der 36 deutschen Proficlubs gegen
die erneute Zusammenarbeit mit Kirch gestimmt. Auf die
Frage, ob er juristisch gegen den Abschluss vorgehen
werde, hatte der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe)
noch mit „Nein“ geantwortet.
„Ich stelle grundsätzlich in Frage, ob man das Agenturmodell braucht. Ich hätte eine Menge Sympathie dafür,
alles selbst auszuverhandeln“, bekräftige Hoffmann in
der „Süddeutschen Zeitung“ seine Kritik. Er hält es für
„komplett falsch“, einen Entschluss dieser Tragweite in
solcher Eile durchzuziehen. Die Argumentation der DFLGeschäftsführung, dass das Angebot von Kirch bei zeitlicher Verzögerung kurzfristig zurückgezogen werden
könnte, habe sich ihm nicht erschlossen, so Hoffmann.
Auch Hertha BSC monierte das Agenturmodell und den
Verzicht auf die Ausschreibung der Rechte. „Es ist zu hinterfragen, ob die Kirch-Agentur die einzige ist, die die
Vermarktung der Fernsehrechte übernehmen kann“, erklärte Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller der „Berliner
Morgenpost“ (Samstagsausgabe). Der Berliner Club hatte
sich mit sechs anderen Vereinen bei der Abstimmung
enthalten. 28 Proficlubs stimmten für den Vertrag. „Wir
sahen uns außerstande, wegen der Kurzfristigkeit der
Informationen und der wirtschaftlichen Bedeutung eine
Zustimmung zu erteilen“, begründete Schiller das Abstimmungsverhalten.
Neben der langen Laufzeit von sechs Jahren wird bei den
Vereinen vor allem die Verteilung der TV-Honorare kritisch
diskutiert. Die Kirch-Tochter Sirius hat der DFL pro Saison 500 Millionen Euro garantiert. Dafür muss die Firma
eine Bankbürgschaft vorlegen. Wird beim Verkauf der
Rechte mehr Geld erlöst, profitiert davon vor allem Kirch.
Bei einem Betrag bis 600 Millionen Euro kassiert er 90
Prozent, danach ist er mit 50 Prozent beteiligt. „Sagen
wir mal, 2013 generieren wir 750 Millionen Euro. Bei 750
Millionen verdient Kirch 165 Millionen Euro. Die Liga 585.
Da hatten einige Bedenken“, erläuterte Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen in der „Bild am
Sonntag“ ein Rechenbeispiel.
Medien: Kommission stellt Weichen – Rundfunkgebühr ab 2009 gut 90 Cent höher
Es sieht ganz so aus, als sollte die Rundfunkgebühr am
1. Januar 2009 um etwas über 90 Cent steigen. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) empfiehlt in ihrem jetzt fertiggestellten
Berichtsentwurf eine Erhöhung der Monatsgebühr von
derzeit 17,03 auf 17,96 Euro. Damit hat die KEF den finanziellen Mehrbedarf, den ARD, ZDF und Deutschlandradio für die Zeit von 2009 bis 2012 angemeldet hatten, von
1,44 Euro auf 93 Cent im Monat heruntergerechnet.
Zwar kann diese Zahl im weiteren Verfahren noch um einzelne Cent nach oben oder unten verändert werden, aber
die Größenordnung dürfte damit feststehen. Ihren endgültigen Gebührenvorschlag will die KEF nach Konsultationen mit den Intendanten und der Rundfunkkommission
der Länder im Januar 2008 vorlegen. Und Abweichungen
von der KEF-Empfehlung müssen die Länder sehr gut
begründen, wie das Bundesverfassungsgericht in seinem
Urteil vom 11. September festgeschrieben hat. Wirksam
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wird eine neue Gebühr erst, wenn alle 16 Landesparlamente den entsprechenden Staatsvertrag billigen.
Vorschläge zur Neuordnung der Rundfunkfinanzierung,
über die die Ministerpräsidenten demnächst beraten wollen, dürften in dieser Gebührenrunde noch keine Rolle
spielen. Die von der Rundfunkkommission erarbeiteten
Modelle - von der Kopfpauschale bis zur Steuerfinanzierung - sollen nach einhelliger Einschätzung erst für die
nächste Gebührenperiode ab 2013 zur Debatte stehen.
Anlass für die Suche nach Alternativlösungen war der
öffentliche Unmut über die jetzige, an Empfangsgeräte
gekoppelte Gebühr, der sich zum Jahresanfang an der
Ausdehnung auf Internet-Computer entzündete.
Unter den diskutierten neuen Gebührenmodellen hat sich
bisher kein eindeutiger Favorit ergeben. In der Rundfunkkommission hofft man, dass in der Diskussion unter den
Ministerpräsidenten schnell das eine oder andere Modell
ausscheidet, so dass sich die Planungen in eine konkrete
Richtung bewegen können. Einige Politiker favorisieren
ein weitgehendes Festhalten an der bisherigen Gebührenpraxis mit nur wenigen Änderungen, etwa durch die
Beseitigung von offensichtlichen Ungleichbehandlungen.
Andere setzen auf eine Haushaltsabgabe, die jeder Haushalt und jede Betriebsstätte eines Unternehmens mit mindestens einem Empfangsgerät zu zahlen hätte. Diskutiert
wird auch über eine Gebühr pro Person (Kopfpauschale)
und eine Finanzierung über die Mehrwertsteuer, die um
etwa einen Prozentpunkt erhöht werden müsste, damit
die sieben Milliarden Euro aus der bisherigen Gebühr zusammenkämen.
Broadcast: Startschuss für Mobile TV in Deutschland steht kurz bevor –
Neue Studie von Capgemini
In den nächsten Tagen wird die Entscheidung der Bundesnetzagentur und der Landesmedienanstalten für die Vergabe der Betreiberlizenzen DVB-H-Netzes erwartet. Wie
die Telecom, Media & Entertainment-Beratungseinheit
von Capgemini Consulting am 15. Oktober mitteilte, sei
nach der anfänglichen Euphorie über das Geschäftspoten-
zial inzwischen eher Ernüchterung im Markt festzustellen.
Diese resultiere aus den immer noch weit voneinander
entfernten Vorstellungen über die Verteilung von Chancen und Risiken zwischen den einzelnen Parteien. Nach
Einschätzung von Capgemini Consulting werde es deshalb in der Anfangsphase nur zu einem sehr zögerlichen
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Aufbau des mobilen Fernsehens in Deutschland kommen.
Die Berechnungen des Beratungsunternehmens ergeben
ein Marktpotenzial für Mobile TV in Deutschland von drei
Millionen Nutzern und 180 Millionen Euro Umsatz im
Jahr 2012. Ralf Gordon Jahns, Principal bei Capgemini
Consulting: „Alle Beteiligten – Netzbetreiber, Inhaltelieferanten und auch Mobilfunkunternehmen – müssen
ein gemeinsames Interesse verfolgen. Rangeleien um das
Geschäftsmodell schaden allen und führen dazu, dass die
Nutzer den Dienst nicht annehmen.“
Bisherige Studien gehen von neun bis zwölf Millionen
Mobile TV-Kunden bis zum Jahr 2012 aus. Angesichts
einer langwierigen Aufbauphase, der derzeit noch geringen Verfügbarkeit von tauglichen Endgeräten und der
notwendigen Kooperation von Mobilfunknetzbetreibern,
DVB-H-Netzbetreibern und Inhaltelieferanten wie den
Fernsehsendern sei jedoch ein Erreichen der wirtschaftlichen Mindestgröße von drei Millionen Nutzern bis 2012
das realistischere Szenario. Abhängig vom durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer sei damit die Gewinnschwelle in
etwa vier bis fünf Jahren erreichbar, heißt es seitens Capgemini Consulting. Der Umsatz im Jahr 2012 würde unter
den gemachten Annahmen 180 Millionen Euro betragen.
Primäre Quelle dafür stellen nach Capgemini Consulting
in der Anlaufphase die Abonnement-Gebühren mit einem
Anteil von etwa 80 Prozent dar. Rentabel können die Angebote allerdings erst durch Zusatzerlöse aus Werbung,
On-Demand-Diensten oder Shopping-Angebote betrieben
werden.
Fwww.capgemini.com
Broadcast: Entertainment Channel plant Neuausrichtung –
Ausstrahlung bleibt weiter unterbrochen
Wie Digitalmagazin in der Ausgabe vom 14. Oktober berichtete, hat der „Entertainment Channel“ überraschend
seine Verbreitung über Satellit Astra 19,2° Ost, Frequenz
12.633 H (SR 22000, FEC 5/6), eingestellt. Der Sender
gab am 15. Oktober bekannt, dass die Gesellschafter des
„Entertainment Channel“ anlässlich der TV-Messe MIPCOM
in Cannes die Weichen für die künftige strategische und
programmliche Ausrichtung des Entertainment Senders
neu gestellt hätten: Der Sender solle in seiner Wirtschaftlichkeit und Partnerstruktur nachhaltig gestärkt werden,
die Programmstruktur breiter und attraktiver werden.
Im Fokus der strategischen Überlegungen stehe die Frage
der optimalen Revenue-Modelle für digitale Spartensender im derzeitigen und zukünftigen TV-Umfeld Deutsch-
Faszinierendes Hörbuch: Der Filmpate - der Fall des Leo Kirch
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Die spannendsten Drehbücher schreibt das Leben. Das gilt auch für Leo Kirch, den größten Filmhändler der Welt. Vor einem halben Jahrhundert hat
er aus dem Nichts mit dem Aufbau eines gigantischen Medienimperiums begonnen. Im Alter von 75 Jahren hat er alles wieder verloren.
Die letzten Monate der Insolvenz folgen der Dramatik eines Kriminalromans: Politiker, Banken, Konkurrenten und Partner schmieden einmal
Rettungsaktionen, einmal Zerstörungspläne. Kanzler Gerhard Schröder kümmert sich im Hintergrund um den Fall, ebenso Edmund Stoiber. Medientycoon Rupert Murdoch bangt um Milliarden, Bernie Ecclestone um seine Formel 1. Silvio Berlusconi ist involviert, sogar ein saudischer Ölprinz. Was
für eine Besetzung!
Doch das ist nur die Oberfläche. Die Fragen, die der Eklat aufwirft, gehen tiefer: Was führt all diese Leute dazu, sich dermaßen in den Fall Kirch
verstricken zu lassen? Wer ist dieser Dunkelmann Leo Kirch, der die Öffentlichkeit meidet wie der Teufel das Weihwasser?
Wie konnte es dazu kommen, dass sein mächtiger Fernsehkonzern plötzlich mit einem milliardenschweren Schuldenberg untergeht?
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Hörbuch:
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Außer Kontrolle – Die Medienmacht des Leo Kirch
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Der fränkische Weinbauernsohn Leo Kirch hat es geschafft, aus kleinsten Anfängen ein weltweit agierendes Medienimperium aufzubauen. Seinen
Einfluss auf Fernsehen und Zeitungen setzt er auch politisch ein. Als Lieferant von Spielfilmen für die öffentlich-rechtlichen Sender der Bundesrepublik begann er seine Karriere. Auf diesem Sektor ist er nach wie vor die Nummer eins. Zugleich steuern er, seine Familie und seine Verbündeten das
Programm von fünf privaten TV-Stationen, darunter SAT 1 und Pro 7. Den Axel-Springer-Verlag hat er in einer beispiellosen Übernahmeschlacht in
seine Gewalt gebracht. In Österreich und der Schweiz hat er starke Positionen aufgebaut, in Italien steht er in enger Kooperation mit dem Medienkonzern Silvio Berlusconis. Für das digitale Fernsehen der Zukunft hat er sich mit der Metro, einem der größten Handelskonzerne der Welt, verbündet.
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Copyright © 2006 für dieses Hörbuch: INFOSAT Verlag & Werbe GmbH, Julius-Saxler-Straße 3, D-54550 Daun. © Michael Radtke 1994 © der deutschen
Ausgabe by Unionsverlag 1996 Mehr Information über Buch und Autor auf www.unionsverlag.com Urheber- und Leistungsschutzrechte, besonders
Vervielfältigungen, Vermietung, Aufführung und Sendung sind vorbehalten.
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lands. Hinsichtlich der programmlichen Ausrichtung fänden Verhandlungen zur Attraktivitätssteigerung und zum
Ausbau bestehender und neuer Programmquellen statt,
hieß es in der Mitteilung des Senders. Die Veränderungen (Ausrichtung) und Verhandlungen (Besitzerstruktur,
Programmquellen) befänden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und sollen zügig abgeschlossen
werden. Bis zum Relaunch werde die Ausstrahlung von
Entertainment Channel in Absprache mit den Partnern
vorübergehend unterbrochen, damit die operativen Kräfte
konzentriert und gebündelt für diesen Relaunch eingesetzt werden könnten.
Broadcast: Sat 1-Formate gehen aus neuem Studio auf Sendung
Die „Sat 1 News“ und das neue Format „Sat 1 Das Magazin“ gehen seit dem 15. Oktober aus einem neuen Studio auf Sendung: Die beiden Moderatorinnen Katja Losch
(„Sat 1 News“) und Mareile Höppner („Sat 1 - Das Magazin“) begrüßen die Zuschauer nach einem Studio-Refresh
aus einem virtuellen Set im Berliner Medienzentrum.
Verantwortlich für den neuen Look der beiden aktuellen
Formate zeichnen die Bereiche Herstellung und Creative
Solutions der Pro Sieben Sat 1 Produktion am Standort
Berlin. Innerhalb weniger Wochen realisierten die verschiedenen Projektteams eine Umsetzung der neuen Studioge-
staltung sowie des Designs beider Formate. Dabei sei es
produktionstechnisch und logistisch gelungen, die unterschiedlichen virtuellen Sets der beiden Formate künftig aus
einem einzigen Studio senden zu können, hieß es in einer
Mitteilung. Damit habe die Pro Sieben Sat 1 Produktion die
Voraussetzung für eine übergangslose Live-Ausstrahlung
zweier Formate direkt hintereinander und ohne Werbeunterbrechung geschaffen.
Fwww.prosiebensat1produktion.de
Broadcast: HDTV über DVB-T startet in Neuseeland 2008
In Neuseeland sollen hochauflösende Porgramme über
das digitale Antennenfernsehen bereits im kommenden
Jahr starten. Laut einem Bericht des Branchendiensts
„Kontakter“ sollen die staatlichen Sender „TV One“ und
„TV2“ auf dem kommenden Frühjahr erste Sendungen im
HDTV-Standard ausstrahlen. Geplant sei, von Beginn an
einen Großteil des täglichen Programms in der hochauf-
lösenden Variante zu zeigen, heißt es beim „Kontakter“
weiter. Zudem sollen die Hälfte aller Sendungen auf „TV
One“ und bis zu 80 Prozent aller Primetime-Formate von
„TV2“ in HDTV produziert werden.
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16. Oktober 2007
Netzwelt: Bericht zur Breitbandentwicklung in der EU
Einige europäische Länder sind beim Breitbandzugang
weltweit führend. Doch der Abstand zwischen den Spitzenreitern und den Schlusslichtern nimmt weiter zu. Das
hat ein von der Europäischen Kommission vorgelegter
Bericht zur Breitbandentwicklung in der EU bestätigt.
Haupthemmnisse für das Wachstum des Breitbandmarkts
sind fehlender Wettbewerb und Schwachstellen bei der
Regulierung in mehreren Ländern. Zur Beseitigung dieser
Schwachstellen wird die EU-Kommission am 13. November Vorschläge zur Reformierung des EU-Telekommunikationsrechts vorlegen.
„Der Breitbandmarkt verzeichnet weiter starke Wachstumsraten, wobei die führenden EU-Länder bei der Verbreitung von Breitbandzugängen jetzt weltweit an der
Spitze stehen“, erklärte EU-Telekommunikations-Kommissarin Viviane Reding. „Es kann jedoch nicht angehen,
dass in Europa der Abstand zwischen den Spitzenreitern
und den Nachzüglern weiter zunimmt. Europa muss jetzt
handeln und seine Breitbandprobleme regeln. Hierzu
werde ich im Rahmen unseres Reformpakets für das Te-
lekommunikationsrecht am 13. November konkrete Vorschläge vorlegen.“
Laut dem Bericht nimmt der Abstand zwischen den Ländern mit der höchsten Breitbandquote (Dänemark mit
einer Anschlussrate von 37,2 Prozent) und der niedrigsten Breitbandquote (Bulgarien mit einer Anschlussrate
von 5,7 Prozent) leicht zu. Deutschland liegt im oberen
Mittelfeld bei einer Anschlussrate von 21,1 Prozent. Die
Hauptgründe für die Differenzen beim Breitbandzugang
sind der Mangel an nennenswerten alternativen Infrastrukturen in bestimmten Mitgliedstaaten oder die wenig
konsequente und langsame Anwendung von Abhilfemaßnahmen. Ein wirksamer Wettbewerb auf den Breitbandmärkten mit dem Ziel, „Breitband für alle“ zu erreichen,
ist daher eine der wichtigsten Prioritäten der Reform des
Telekommunikationsrechts, die die EU-Kommission im
kommenden Monat vorschlagen wird.
Fhttp://ec.europa.eu
Programme: UEFA-Cup-Gruppenphase – Fünf Spiele live im ZDF
Fünf attraktive Begegnungen der UEFA-Cup-Gruppenphase stehen live auf dem Programm des ZDF, darunter zwei Auswärtsspiele des deutschen Rekordmeisters
FC Bayern München. Los geht‘s am ersten Spieltag der
Gruppenphase, Donnerstag, 25. Oktober, mit der Partie
Roter Stern Belgrad gegen die Münchener Bayern. Auch
den Auftritt der Bayern gegen den portugiesischen Vertreter Sporting Braga am 29. November (dritter Spieltag)
können die ZDF-Zuschauer erleben. „ZDF Sport extra“
überträgt zwei Begegnungen des vierten Spieltages der
Gruppenphase: 1. FC Nürnberg gegen AZ Alkmaar heißt
es am Mittwoch, 5. Dezember, und Bayer Leverkusen
gegen Sparta Prag am Donnerstag, 6. Dezember. Am 20.
Dezember 2007 (fünfter Spieltag) empfängt der Hamburger SV die Mannschaft des FC Basel. Die Sendezeiten
stehen noch nicht fest.
Fwww.zdf.de
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16. Oktober 2007
Programme: ZDF überträgt EM-Qualifikationsspiel Deutschland - Tschechien live
16. und damit drittletzter Spieltag in der Qualifikation zur
Euro 2008 in Österreich und der Schweiz: Deutschlands
Fußballfans können sich am kommenden Mittwoch, 17.
Oktober, auf einen weiteren großen Fernsehabend freuen:
Von 20.15 bis 23.45 Uhr berichtet das ZDF von den Spielen
in den sieben Qualifikationsgruppen - im Mittelpunkt steht
die Live-Übertragung der Partie Deutschland - Tschechien.
Moderator Johannes B. Kerner begrüßt die Zuschauer zu
„ZDF Sport extra“ aus München. Ihm zur Seite stehen
als Experten und Gesprächspartner Jürgen Klopp und Urs
Meier. Die Partie in der Allianz-Arena wird um 20.45 Uhr
angepfiffen, Béla Réthy ist der Kommentator.
Im Anschluss an das deutsche Spiel berichtet „ZDF Sport
extra“ über die spannendsten und möglicherweise ent-
scheidenden Matches in den anderen Qualifikationsgruppen. In der Zusammenfassung sind zu sehen: aus Gruppe
B Frankreich - Litauen und Georgien - Schottland, aus
Gruppe C Türkei - Griechenland, aus Gruppe D Irland
- Zypern, aus Gruppe F Schweden - Nordirland und aus
Gruppe G Niederlande - Slowenien und Luxemburg - Rumänien. Auch das vorletzte EM-Qualifikationsspiel der
deutschen Nationalmannschaft können die Zuschauer im
ZDF verfolgen: Am Samstag, 17. November, geht es in
Hannover gegen Zypern - ab 19.25 Uhr startet dann die
Berichterstattung im Zweiten.
Fwww.zdf.de
Personen: Jörg Krause leitet Kommunikation des TSV 1860 München
Jörg Krause (43) leitet künftig die Kommunikation des
TSV 1860 München und fungiert in dieser Eigenschaft als
Pressesprecher. Krause war bis zu seinem Wechsel in die
Chefredaktion von Sport Bild im Juli 2005 dreizehn Jahre
in verschiedenen leitenden Funktionen beim Deutschen
Sportfernsehen tätig. Unter anderem arbeitete er drei
Jahre als DSF-Unternehmenssprecher. Zuletzt war Jörg
Krause Sport- und Programmsprecher beim Pay-TV-Sender Arena.
Fwww.tsv1860.de
Personen: Martin Michel soll MTV zum Jahresende verlassen
Medienberichten zufolge soll Geschäftsführer und Senior
Vice President Commercial & Operations Martin Michel,
41, MTV Networks Germany zum Jahresende verlassen.
Den Angaben zufolge hat sich Michel aus familiären Gründen für den Abschied aus Berlin entschlossen.
Seit 05. Oktober im Zeitschriftenhandel
Hörbuch-REPORT – Deutschlands großes Hörbuch-Magazin
Reise zu den Sternen: Perry Rhodan erscheint als Audio-Heft
Hörbuch im Heft
CD im Heft: „Grau ist bunt“ von Henning Scherf - exklusive Hörprobe im Hörbuch REPORT
Kontakt: [email protected]
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16. Oktober 2007
Dokumentation
Personen: Laurent Solly wird Président von TF1 Digital
Laurent Solly, früherer Leiter der Wahlkampagne für Nicolas Sarkozy, wurde in das Amt des Président TF1 Digital
berufen. Die neue Unternehmenssparte des französischen
Senders soll alle bestehenden und zukünftigen digitalen
Themenkanäle von TF1 zusammenbringen. Solly gehört
seit Juni dieses Jahres dem Direktorium von TF 1 an.
Flash-News: Experten aus fünf Ländern diskutieren
über Zukunft des terrestrischen Hörfunks
Rund hundert Gäste nahmen auf Einladung von Dr. Gerd
Bauer, Hörfunkkoordinator der Direktorenkonferenz der
Landesmedienanstalten (DLM) und Direktor der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), am vergangenen Donnerstag an einem internationalen Symposium zur „Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks“ im Saarbrücker
Schloss teil. Auf zwei Podien diskutierten Vertreter von
Regulierungsbehörden und Rundfunkveranstaltern aus
fünf Ländern über die Zukunft des terrestrischen Hörfunks
in Deutschland und Europa. Die Referenten begrüßten
die Möglichkeit, sich mit Medienexperten aus anderen
Ländern auszutauschen und sich über den Status der
Digitalisierung bei den Nachbarn zu informieren. Durch
das Podium „Herausforderung digitaler Hörfunk“ führte
Dr. Stephan Ory, Vorsitzender des Medienrates der LMS.
Die Diskutanten, hauptsächlich Vertreter privater Hörfunkveranstalter, gaben einen kurzen Überblick über den
Status Quo in ihrem Land und wagten einen Ausblick auf
das Jahr 2015.
Für Alexander Nausner, Programmdirektor des österreichischen Radiosenders 88,6, gilt es zu klären, wie der
neue digitale Verbreitungsweg den Kunden schmackhaft
gemacht und zugleich die Wirtschaftlichkeit des Verbreitungsweges gesichert werden kann. Dabei sei die Frage
zentral, wer die Vorreiterrolle bei der Digitalisierung übernehmen wird: Produzenten oder Konsumenten. Er stellte
fest, dass das Radio in zunehmender Konkurrenz mit anderen Medien stehen wird. Radio müsse daher für den
Konsumenten „sexy“ werden.
Für Jean-Michel Kandin, in der französischen Gruppe Lagardère Interactive Radio für das Projekt „Digitales Radio“
zuständig, steht der Nutzer im Zentrum des Interesses.
Er plädierte dafür, diesen mit den Geräten abzuholen, die
er hat. Die Geburtsstunde des digitalen Radios sieht er
in Frankreich im Jahre 2009, ein Simulcastbetrieb sei bis
2015 vorgesehen.
Die Bildung von starken Marken ist für Gert Zimmer, Geschäftsführer der RTL Radio Deutschland GmbH, besonders wichtig. Digitales Radio müsse einen programmlichen Mehrwert bieten, was nur innerhalb von starken
Senderfamilien gewährleistet werden könne. Eine erfolgreiche Digitalisierung sei zu Beginn primär über nationale
Angebote möglich. Ein Big Bang müsse koordiniert in allen
Bundesländern erfolgen.
Erwin Linnenbach, Sprecher der Geschäftsführung von
der Regiocast GmbH und Co. KG, setzte sich kritisch mit
der Rolle der öffentlich-rechtlichen Sender bei der Digitalisierung auseinander. Wie auch Gert Zimmer fordert
er einen Public Value Test für deren Programme. Beim
Symposium legte er dem Hörfunkkoordinator der DLM
einen detaillierten Aktions- und Zeitplan zur Einführung
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16. Oktober 2007
des digitalen terrestrischen Rundfunks in Deutschland aus
Sicht der Regiocast vor.
Die Situation in der Tschechischen Republik stellte Dr.
Borek Severa von der Prager Agentur Media Trust Communications vor. Die Bürger dort empfänden eine Umstellung von analogem auf digitales Radio als Zwang, da noch
kein deutlicher Mehrwert zu sehen sei. Die Digitalisierung
würde daher in Tschechien im Bereich Hörfunk nur wenig
vorangetrieben.
Beim anschließenden Podium „Digitalisierung und Regulierung“ diskutierten Vertreter europäischer Regulierungsbehörden moderiert von Uwe Kammann, Direktor
des Adolf-Grimme-Instituts in Marl, über die Zukunft von
UKW, die Einführung des digitalen Radios und die medienpolitischen Regulierungsrahmen.
Dr. Gerd Bauer, Hörfunkkoordinator der DLM, wandte sich
gegen Versuche der Europäischen Kommission, sich in
Rundfunkfragen einzumischen. Er betonte die Sonderstellung des Rundfunks, der nicht nach rein ökonomischen
Gesichtspunkten reguliert werden dürfe. Zudem forderte
er die privaten Hörfunkveranstalter auf, klar zu definieren,
welche Inhalte sie digital verbreiten möchten.
Effizientes Marketing und eine gesicherte Finanzierung
sind für Rachid Arhab vom französischen Conseil supérieur de l’audiovisuel (CSA) für den Erfolg von digitalem
Radio ausschlaggebend. Wichtig sei es auch, auf die Wünsche der Konsumenten Rücksicht zu nehmen, und zwar
auch auf die der Hörer, die UKW bevorzugen. Anders als
in anderen Ländern wollen laut Arhab alle französischen
Veranstalter schon in der Testphase bei der Digitalisierung
dabei sein.
Dr. Alfred Grinschgl von der österreichischen Regulierungsbehörde RTR GmbH sieht der Digitalisierung gelas-
sen entgegen. Das Ende des UKW-Zeitalters sei verfrüht
eingeläutet worden. Grinschgl sieht Österreich nicht in
der Vorreiterrolle, sondern beobachtet mit Interesse,
was in den Nachbarstaaten im Bereich der Digitalisierung vorgeht. Auch er kritisierte die DVB-H-Politik von
EU-Kommissarin Reding. Bei der Einführung von VHS im
Bereich der Videosysteme habe sich beispielhaft gezeigt,
dass solche technischen Entwicklungen marktgetrieben
sein sollten.
Auch die Tschechische Republik nimmt bei der Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks eine eher abwartende
Rolle ein, wie Petr Kolar, ehemaliges Mitglied der Regulierungsbehörde RRTV berichtet. Derzeit bestehe nur in
Prag eine Empfangsmöglichkeit von digitalem Radio für
ca. 40.000 Einwohner.
Marcel Regnotto vom Schweizer BAKOM warnte davor,
sich zu sehr auf einen bestimmten Standard zu versteifen.
Die Suche nach einem all umfassenden Standard führe
oft dazu, dass gar nichts passiert. In der Schweiz werde
neben DAB auch HD Radio erprobt.
Organisator Dr. Gerd Bauer war mit der Veranstaltung
sehr zufrieden: „Wir waren uns alle einig, dass die Rolle
des Radios gestärkt werden muss. Auch wenn noch viele
Hürden auf dem Wege zur Digitalisierung genommen werden müssen und die einzelnen Länder auf diesem Weg
unterschiedlich schnell voranschreiten, so bin ich mir dennoch sicher, dass wir gemeinsam das digitale Radio zum
Erfolg bringen werden. Das Symposium hat gezeigt, dass
die Bereitschaft zur Kooperation auch über die Landesgrenzen hinaus vorhanden ist.“
Fwww.lmsaar.de
Flash-News: T-Systems erhält Zuschlag für DVB-H-Frequenzen
Die Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur hat am
15. Oktober über die telekommunikationsrechtliche Vergabe von Frequenzen für das bundesweite Angebot von
mobilen Rundfunkdiensten im DVB-H-Standard entschieden. Die T-Systems Media & Broadcast GmbH (TSMB) wird
die für den technischen Sendebetrieb benötigten Frequenzen erhalten. Zuvor von der Bundesnetzagentur festgelegte Bewertungskriterien bildeten die Grundlage für die
Prüfung der Bewerbungen und dementsprechend auch für
die endgültige Entscheidung. Im Ergebnis konnte die TSMB
nachweisen, dass sie am besten geeignet ist, die gesetzlichen und technischen Vorgaben der Ausschreibungsbedingungen zu erfüllen. Der Ausbau des Sendernetzes für
portable und mobile Rundfunkanwendungen beginnt nach
derzeitigem Planungsstand im Frühjahr 2008 in Hannover. „Wir hoffen, dass bereits zur CeBIT 2008 die ersten
Sendungen im Wirkbetrieb erfolgen können“, zeigte sich
Kurth optimistisch. Die Hauptstädte der anderen 15 Bundesländer werden bis Ende 2008 folgen. Ab 2009 wird der
Netzausbau sukzessive alle deutschen Städte mit mehr
als 150.000 Einwohnern sowie mindestens in jedem Bundesland die vier einwohnerstärksten Städte mit mehr als
100.000 Einwohnern erfassen. Bis zum Jahr 2015 sollen
90 Prozent der Bevölkerung Deutschlands versorgt sein.
Voraussetzung dafür ist, dass der DVB-H-Dienst im Jahr
2013 eine marktübliche Penetrationsrate erreicht hat. Eine
ausführliche Begründung ihrer Entscheidung veröffentlicht
die Präsidentenkammer am 17. Oktober 2007 im Amtsblatt
der Bundesnetzagentur.
Fwww.bundesnetzagentur.de
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16. Oktober 2007
Mischa Martini
SOKO-Mosel
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Nach dem Erfolg des Debüt-Krimis »Akte Mosel« hat Kommissar Walde wieder einen kniffligen Fall zu
lösen. Mysteriöse Drohungen, hochgradig vergiftete Zigaretten, der Chef des Wachdienstes verschwindet
- ein Tabakkonzern wird im großen Stil erpresst. Geht es um Geld oder steckt Rache dahinter? Wenn er
gerade keine Krimis schreibt, ist Mischa Martini als Journalist und Verleger auch tagtäglich mit Büchern
und anderen Medien befasst. Er lebt mit Frau, zwei Kindern und Katze in der Nähe von Trier.
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ISBN: 9783866679689
Copyright für dieses Hörbuch: RADIOROPA Hörbuch - eine Division der TechniSat Digital GmbH, Julius-Saxler-Str. 3, 54550 Daun.
Copyright Buchvorlage: © Verlag und Medienagentur Michael Weyand, Trier | Umschlaggestaltung: Bob, Trier
Franjo Terhart
Maeve - Herrin der Stürme
52 vor Christus.
Cäsar hat Gallien besiegt. Schon droht er auch über Erinn, das keltische Land, hereinzubrechen. In
höchster Not begibt sich die junge Seherin Maeve nach Gallien, um dort nach dem sagenumwobenen
Halsreif zu suchen, der einst von der Göttin Brigid zum Segen Erinns geschaffen wurde. Wenn ein
Mensch ihm sein Leben weiht…
Maeves Reise führt den Hörer tief in die Welt dunkler Mythen, und alter Heldensagen, die die Magie des
keltischen Irland lebendig werden lassen.
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ISBN: 9783866679184
Copyright für dieses Hörbuch: RADIOROPA Hörbuch - eine Division der TechniSat Digital GmbH, Julius-Saxler-Str. 3, 54550 Daun
Copyright Buchvorlage: © 2005 by Verlag Carl Ueberreuter, Wien
Klaus Schuker
Brudernacht
In einem Wald am Stadtrand von Ravensburg wird die Leiche des pensionierten Arztes Josef Klimnich entdeckt.
Neben ihm liegt sein Pudel mit abgeschnittenen Läufen. Wenig später wird ein weiterer Mann ermordet aufgefunden. Auch seinem Hund wurden sämtliche Läufe abgetrennt. Die Polizei steht vor einem Rätsel und auch
der ehemalige Kripobeamte Louis Astrella, der von Klimnichs Frau engagiert worden ist, kann sich keinen Reim
auf die seltsamen Morde machen. Aber sein Instinkt sagt ihm, dass es eine Verbindung zwischen den beiden
Opfern geben muss. Astrella beginnt sich durch ein Gestrüpp aus Gewalt, Lügen und dunklen Geheimnissen
zu kämpfen...
„Schuker treibt die Spannung mehr als einmal auf den Siedepunkt...Dazu ein klarer und gängiger Stil...Eine gute
Geschichte - ein gutes Buch.“ Krimizeit.de (über Louis Astrellas ersten Fall „Wasserpilz“)
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ISBN: 9783866677456
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Copyright Buchvorlage: © Gmeiner-Verlag, Meßkirch
Darja Donzowa
Nichts wäscht weißer als der Tod
Ihr erster Fall fordert die ganze Frau.
Dass ihr Ehemann sie betrügt, ändert ihr ganzes Leben. Von einem Tag auf den anderen wird die wohlbehütete
Harfenistin Tanja zur Haushälterin in der ziemlich chaotischen Familie der Ärztin Katja. Als Katja entführt wird,
muss Tanja auch noch die Rolle der Ermittlerin übernehmen.
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ISBN: 9783836800396
Copyright für dieses Hörbuch: RADIOROPA Hörbuch - eine Division der TechniSat Digital GmbH, Julius-Saxler-Str. 3, 54550 Daun.
Copyright Buchvorlage: © Buchvorlage: Darja Donzowa: Nichts wäscht weißer als der Tod. Kriminalroman Aus dem Russischen von
Helmut Ettinger | Verlagsgruppe GmbH, Berlin 2006 (für die deutsche Ausgabe) | Der Roman ist bei Aufbau Taschenbuch erschienen;
Aufbau Taschenbuch ist eine Marke der Aufbau Verlagsgruppe GmbH.
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