Rahmenplan in Arbeit - Stadtwerke Erfurt Gruppe

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Rahmenplan in Arbeit - Stadtwerke Erfurt Gruppe
egapark Erfurt
Der Garten Thüringens für die ganze Familie
auf dem Weg zur Bundesgartenschau 2021
Stand Februar 2012
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Alles für eine starke Stadt. www.stadtwerke-erfurt.de I www.egapark-erfurt.de
Inhaltsverzeichnis
1
Ausgangssituation und Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
2
Zielstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
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Handlungsoptionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
3.1.
Neugestaltung der Spiel- und Erlebniswelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
3.2.
Neugestaltung der Gartenwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
3.3.
Neugestaltung baulicher Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
3.4.
Neugestaltung der Gastronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
3.5.
Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
3.6.
Neuausrichtung von Marketing und Vertrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
4
Kernergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
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Weitere Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
6
Schlussbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
Anlage
Flächenplan für die möglichen Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
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Ausgangssituation und Rahmenbedingungen
Der egapark Erfurt kann auf ein halbes Jahrhundert bewegter Geschichte zurückblicken. Für viele Erfurterinnen und Erfurter
gehört der Park einfach dazu. Die einen leisteten in unzähligen Arbeitsstunden Aufbauhilfe für die damalige „iga 61“, die anderen
sind im egapark groß geworden. Kaum ein Familienalbum, in dem nicht Bilder zu finden sind, die die Familie beim Bummel
durch den traditionellen Gartenpark zeigen. Noch heute – über 50 Jahre nach seiner Eröffnung – fühlen sich viele Erfurter
Bürger eng mit dem Park verbunden und nehmen emotional Anteil an den Plänen zu seiner weiteren Entwicklung.
Wasserachse (um 1972)
Rundbau 1974
Inzwischen ist der Gartenpark jedoch in die Jahre gekommen, die jährliche Verlustübernahme durch die SWE Stadtwerke
Erfurt GmbH stieg bisher kontinuierlich an. Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des egaparks ist daher eine strukturelle Neuausrichtung des Parks notwendig.
Das Gelände des Parks steht seit dem Jahr 1992 unter Denkmalschutz. Daher spielt auch der Denkmalschutz bei den Überlegungen zur zukünftigen Ausrichtung und Gestaltung des egaparks eine entscheidende Rolle. Dazu wurde ein Parkpflegewerk
erarbeitet, das als Grundlage und Orientierung für künftige Maßnahmen dient.
2
Zielstellung
Der Aufsichtsrat der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH hat die Geschäftsführungen der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH sowie der
Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH (ega) mit der Erarbeitung eines langfristig angelegten Konzeptes für die zukünftige
Ausrichtung und Gestaltung des egaparks beauftragt. Nach ausführlichen Analysen und intensiven Beratungen in unterschiedlichen Arbeitsgruppen liegt folgendes Ergebnis vor.
3
Handlungsoptionen
Ausgehend von kaufmännischen Zielstellungen und den Ergebnissen aktueller Befragungen ergeben sich folgende Handlungsoptionen:
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die Neugestaltung der Spiel- und Erlebniswelt,
die Weiterentwicklung der Gartenwelt,
die Neugestaltung baulicher Anlagen,
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die Neugestaltung der Gastronomie,
der nachhaltige Umgang mit Ressourcen,
die Neuausrichtung von Marketing und Vertrieb und
die Optimierung der Geschäftsprozesse.
3.1.
Neugestaltung der Spiel- und Erlebniswelt
Auf der Grundlage der Erkenntnisse aus der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2011, der Anlassbefragung 2011 und der Entwicklungskonzeption 2010 soll der Bereich „Spielen und Lernen im Außenbereich“ strategisch weiterentwickelt werden und
sich über den ganzen Park erstrecken. Um den Park ganzheitlich zu erschließen, könnten in ausgewählten Teilbereichen
Spielstationen eingerichtet werden, beispielsweise Baumnester, ein Baumhaus mit Kletterpfad oder Klangspiele, um neue
Anreize für Familien zu schaffen und das Gelände spielerisch zu erforschen und zu erleben. Die Schaffung neuer Attraktionen
ist eine der Voraussetzungen, um neue Besuchergruppen zu erschließen und darüber weitere Erlöse zu generieren.
Um Kindergartenkinder, Grundschüler und Jugendliche für den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und die biologische Vielfalt zu sensibilisieren und ihnen deren Bedeutung für unsere Umwelt zu vermitteln, bietet das Grüne Klassenzimmer
bereits jetzt zahlreiche nachhaltig ausgerichtete Projekte für die Bildungsarbeit im Bereich Umwelt und Naturschutz. Dabei
werden die Themenwelten „Oh wie lecker – Heimische Köstlichkeiten aus der Natur“, „Von Amsel bis Ziege – Tiere und ihre
Lebensräume“ und „Kleiner Forscher – Unsere Umwelt verstehen und schützen“, bedient. Diese Angebote erfreuen sich bei
Schulklassen und Kindergartengruppen großer Beliebtheit. Es ist geplant, die Lernangebote für Schülergruppen und Familien
unter dem Aspekt des spielerischen und nachhaltig orientierten Lernens weiter auszubauen.
Der Spielplatz im egapark Erfurt erfreut sich bei Familien mit Klein- und Schulkindern großer Beliebtheit. Um die Spiellandschaft
weiter aufzuwerten, empfiehlt sich die Etablierung eines durchgängigen gestalterischen Gesamtkonzeptes unter Einbindung
des Grünen Klassenzimmers und des Kinderbauernhofes, das sich von den herkömmlichen öffentlichen Spielplätzen abgrenzt.
Hierbei gilt es, den Kinderbauernhof zukünftig als wichtiges Element zur Unterstützung des didaktischen Angebots des egaparks zu etablieren. Dazu bedarf es einer Neukonzeption des Tierbestandes. Unter dem Aspekt der Ausrichtung auf regionale
Aspekte gilt es, den Tierbestand auf regionale und „alte“ Nutztierarten auszurichten. Um zusätzliche Besuchsanreize für
Familien und Nutzer des Grünen Klassenzimmers zu schaffen, ist die Vermittlung von Wissen rund um Tiere unserer Heimat
zu intensivieren, beispielsweise über zusätzliche Informationstafeln oder Aktionsangebote rund um die Tierhaltung.
Inhaltliche Angebote können beispielsweise in
Form von kleinen Unterrichtsinhalten vermittelt
werden, die im Kontext der Tierhaltung auch
Aspekte der Verarbeitung von Pflanzen, Ideen
des Naturschutzes und der ökologischen Landwirtschaft aufgreifen. Die Betreuung solcher
Angebote kann über Teilnehmer am Freiwilligen
Ökologischen Jahr abgedeckt und weiterentwickelt werden.
Durch eine Verknüpfung des Kinderbauernhofes
mit der Spiellandschaft können nicht nur Kinder,
sondern auch Erwachsene als neue interessierte
Zielgruppe erschlossen werden. Hier bietet sich
die Implementierung von Angeboten an, die Impulse zum Thema Ernährung und Gesundheit,
aber auch zur nachhaltigen Tierhaltung geben.
Bauernhof
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Die vorhandene kleine Parkbühne wird zum Veranstaltungsort im egapark entwickelt. Aufgrund der Lage ist mit den geringsten
Beeinträchtigungen für Anwohner zu rechnen. Die Ertüchtigung der gesamten Anlage ist erforderlich. Die Arrondierung der
Baulichkeiten mit den Sanitärgebäuden und den historischen Gebäudeteilen der Cyriaksburg ist dabei notwendig. Der
Zuschauerraum benötigt eine Kapazität von max. 500 Sitzplätzen. Eine Blickbeziehung zum Dom unterstreicht die Stadtnähe
und dient als eindrucksvolle Kulisse bei Veranstaltungen.
Grundlagen der weiteren Planungen für eine attraktive Spiel- und Erlebniswelt sind die bereits in der Marktpotentialanalyse
dargestellten Gestaltungsideen. Mögliche Leitideen für den Spiel- und Erlebnisbereich sind:
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Lernangebote für Schulklassen sowie Familien – Mehrwert beim Spielen (Edutainment),
Pflanzen, Tiere, Natur und Umwelt als Parkthemen im Spielbereich (Wasser, Erde, Luft),
Integration von Themen des Kinderkanals von ARD und ZDF (KI.KA) in die Spielangebote,
Förderung von Mobilität, Bewegung, Motorik und Selbstvertrauen,
Aufenthaltsmöglichkeiten für Eltern, Kulturveranstaltungen,
maximale Behindertengerechtigkeit,
notwendige Vernetzung von Spielplatz – Bauernhof – ega arena.
Auf der Basis der erarbeiteten Ergebnisse werden folgende wesentliche bauliche Maßnahmen für die Neugestaltung der Spielund Erlebnisräume konzeptionell geplant:
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die Entwicklung des Spielplatzes/Kinderbauernhofes/ega arena unter Einbindung der Marke KI.KA, Erlebnis, Erziehung
und Wasser,
Entwicklung eines festen Veranstaltungsbereiches am Platz der heutigen Parkbühne,
Einbindung ausgewählter Parkbereiche durch Ausprägung von Parkspielstationen und Entwicklung von Attraktionen im
Waldpark.
Im Rahmen der Erarbeitung des Entwurfskonzeptes wurden mit dem
Vorstand der Stiftung „Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt“ mehrere
Gespräche zu einer Intensivierung der gemeinsamen Zusammenarbeit
geführt. Um näher zusammenzurücken und neue Zielgruppen zu
erschließen, werden die Ausstellungen und Veranstaltungen des
Deutschen Gartenbaumuseums zukünftig in das Veranstaltungsheft
des egapark Erfurt aufgenommen.
Im Ergebnis von Gesprächen mit Vertretern des Kinderkanals kann
festgestellt werden, dass von Seiten des Kinderkanals eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem egapark im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten erwünscht ist. Gleichzeitig wurde eine langfristige
zielgerichtete Planung für die Entwicklung des egaparks positiv bewertet. Zukünftigen detaillierten Lösungsvorschlägen zur Umsetzung
der verstärkten Zusammenarbeit steht der Kinderkanal grundsätzlich
– vorbehaltlich der Zustimmung seiner Gremien – aufgeschlossen und
kooperativ gegenüber.
Die Entwicklungsflächen für die Neugestaltung der Spiel- und Erlebnisräume sind in der Anlage zu diesem Konzept dargestellt.
Landesgartenschau Hemer (Umsetzungsbeispiel)
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3.2.
Neugestaltung der Gartenwelt
Im Einklang mit dem Denkmalschutz wird eine zeitgemäße, vorbildhafte und attraktive Bepflanzung ganz im Sinne einer Gartenbauausstellung geplant. Dabei liegt der Fokus nicht auf dem Museumscharakter, sondern auf der Implementierung aktueller
Gartenthemen. Der egapark möchte ein Versprechen einlösen: Den Besuchern die ganze Saison über immer etwas Blühendes
zu zeigen, so dass jeder Gast immer wieder die Möglichkeit hat, etwas neues Blühendes zu entdecken, egal wann und wie oft
er den Park besucht. Ständig werden wechselnde Blühhöhepunkte präsentiert: Angefangen von den Blüten der Tulpen über
Pfingstrosen und Rosen bis hin zu Lilien und farbenprächtigen Dahlien.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Erhalt bzw. die Förderung der Artenvielfalt, vor allem regionaler Sorten. Eine herausragende Rolle kommt in diesem Zusammenhang der Biodiversität 1 zu. Aber auch die Vermittlung von Kenntnissen rund um
die Gartenkultur und die Vermittlung von gärtnerischem Fachwissen ist in diesem Kontext weiter auszubauen.
Insbesondere Irisgarten, Karl-Foerster-Garten und Rosengarten, aber auch die Bungalowgärten (Bienen-Lehrstand), die
Hallenhöfe sowie der Gräsergarten bieten gerade hinsichtlich der 2021 stattfindenden Bundesgartenschau erheblichen
Gestaltungsspielraum. Dazu ist anzumerken, dass die aufgeführten Ideen zur Entwicklung der Themengärten nicht im Budget
des egapark-Konzeptes berücksichtigt wurden, sondern im Rahmen des Ausstellungskonzeptes für die Bundesgartenschau
entwickelt und finanziert werden sollen. Aus diesem Grund sollen im Folgenden nur Ansätze für eine mögliche Neuausrichtung
und Gestaltung der einzelnen Flächen aufgezeigt werden.
1
Biodiversität oder biologische Vielfalt bezeichnet gemäß dem Übereinkommen über biologische Vielfalt (CBD) „die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter Land-, Meeresund sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme“. Nach
dieser für die ratifizierenden Staaten völkerrechtlich verbindlichen Definition besteht die Biodiversität also neben der Artenvielfalt aus der genetischen Vielfalt und der Vielfalt von Ökosystemen.
(Quelle: www.wikipedia.de)
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Karl-Foerster-Garten
Eine Sanierung und behindertengerechte Erschließung des Karl-Foerster-Gartens ist unerlässlich. Aber auch die gärtnerischen Inhalte sind zu überdenken und die Ideen Foersters in einen direkten Zusammenhang zur Gegenwart zu stellen. Hier
bieten sich Sortimentsvergleiche zu alten und neuen Züchtungen an.
Im Hinblick auf die Bundesgartenschau im Jahr 2021 wäre eine Weiterentwicklung zu einem Schausichtungsgarten, möglicherweise als „Foerster 2.0“, in Abhängigkeit der Klärung der noch offenen Vermögensfragen, zu überdenken.
Irisgarten
Im Irisgarten ist eine bauliche Sanierung, verbunden mit einer behindertengerechten Erschließung des Areals, dringend notwendig. Erhaltenswert sind die Steffen-Züchtungen, die sich durchaus mit neuen Inhalten verbinden lassen, beispielsweise
mit einem Klimawandelgarten. Auch ein Trockenpflanzengarten wäre möglich.
Bungalowgärten (Bienen-Lehrstand)
In den Bungalowgärten hat eine bauliche Sanierung und behindertengerechte Erschließung zu erfolgen. Das Areal kann für
Musterkleingärten, aber auch für Schattengärten genutzt werden. Außerdem bietet es im Rahmen der Bundesgartenschau
Raum für temporäre Sonderthemen. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass die Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH
(ega) die derzeitig ruhende Verwaltungsstreitsache mit der Landeshauptstadt Erfurt zum Verkauf des Grundstückes umgehend
nach Abschluss des Durchführungsvertrages für die Bundesgartenschau 2021 einstellen wird.
Hallenhöfe
Im Bereich der Hallenhöfe sind die Wege und Bewässerungsmöglichkeiten zu sanieren. Um das Gelände gestalterisch aufzuwerten, bietet sich die gärtnerische Neuausrichtung der Miniaturengärten an.
Gräsergarten
Vor der Bundesgartenschau 2021 wird eine altersbedingte Sanierung des Gräsergartens notwendig. Zur Erhöhung der
Attraktivität des Geländes empfiehlt sich die Öffnung des Areals zum Japanischen Garten.
Staudenschau
Im Bereich der Staudenschau ist teilweise bereits eine Sanierung erfolgt. Dennoch ist eine fortlaufende Erneuerung notwendig,
um die Attraktivität des Geländes auch zukünftig zu erhalten.
Rosengarten
Im Hinblick auf den Weltrosenkongress im Jahr 2018 bietet sich eine Umgestaltung des Rosengartens, verbunden mit einer
inhaltlichen Neuausrichtung zum Thema Rosen, an. Aus denkmalpflegerischer Sicht gibt es hierfür einen breiten Gestaltungsspielraum.
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Großes Blumenbeet
Für die Erfurter Bevölkerung hat das Große Blumenbeet eine hohe symbolische Bedeutung. Dementsprechend hoch ist die
Anteilnahme der Erfurter Bürger, wenn es um Gestaltungskonzeptionen zum Thema geht.
Das große Blumenbeet bleibt bestehen, es werden alternativ dazu andere Wechselflorflächen extensiviert.
Dies betrifft jedoch nicht die Dahlien. Die zwingend notwendigen Maßnahmen zur Ertüchtigung der Pflanzfläche des großen
Blumenbeetes (Bodenertüchtigung, Instandsetzung von Wegen und Einfassungen) werden durchgeführt.
3.3.
Neugestaltung baulicher Anlagen
Im Hinblick auf notwendige Kostenreduzierungen und die Dringlichkeit der Erlössteigerung werden die baulichen Anlagen
unter Beachtung des Denkmalschutzes neu ausgerichtet.
3.3.1.
Hallen 1 bis 4
Aufgrund der Zielsetzungen zur Entwicklung der Parkanlage und den Besucheranforderungen wird eine Halle (Halle 2) für temporäre Ausstellungen benötigt. Eine
Halle (Halle 1) wird als „Aktionshalle“ entwickelt, um ein weiteres Spiel- und Lernangebot zu schaffen, mit dem Ziel, den egapark als attraktives Ausflugsziel für
Familien zu etablieren. Im Rahmen der Konzeption (Masterplanung) für die Spielund Erlebnisräume wird das Hallennutzungskonzept für die Halle 1 konkretisiert.
Die Hallen 3 und 4 sollen zukünftig die jetzigen Fundushallen, die sich außerhalb des
Geländes befinden, als Lagerhallen ersetzen. Damit soll der derzeit enorme Transportaufwand für Material und den Fundus (Parkmöbel, Parkausstattung, Gestaltungselemente, Accessoires, Ausstellungsstandbau, Floristikbedarf, Futtermittel)
reduziert werden. Gegenwärtig müssen diese Materialien über eine Strecke von
ca. 1 km (einfache Fahrt) über den Burg-Gleichen-Weg transportiert werden. Ein
erheblicher zusätzlicher Aufwand, u. a. für Personal, ist die Folge und kann bei
Unterbringung zentral im Gelände nachhaltig reduziert werden.
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Der Umzug soll bis zum Jahr 2015 erfolgen. Besucher werden über das Wegesystem dann nicht mehr zu den Hallen geführt.
Die beiden Hallen werden vor dem Umzug der Lagerbestände saniert und bleiben in ihrer ursprünglichen Kubatur erhalten,
so dass, sollte sich im Rahmen der Bundesgartenschau ein Bedarf zur erweiterten Ausstellungsfläche ergeben, die Hallen
temporär freigezogen werden können.
Die Hallen 1 und 2 sind als Kalthallen mit einer Grundbeheizung ausgelegt. Die Hallen 3 und 4 werden nicht beheizt.
3.3.2.
Wüstenhaus, Tropenhäuser, Wintergarten
Die heutigen Pflanzenschauhäuser sind nach Befragungsergebnissen sehr beliebt, bei Kindern und Erwachsenen, besonders
das Schmetterlingshaus. Die Häuser sind aufgrund energetischer Mängel, die hohe Betriebskosten verursachen, und des Verschleißes der technischen Infrastruktur dringend sanierungsbedürftig.
Der egapark verfügt bereits über eine stattliche Sammlung an Sukkulenten 2. Da Erfurt als Ort der ältesten Kakteenzucht
Europas gilt – die Familie Haage pflegt diese Tradition seit dem Jahr 1822 –, empfiehlt sich die Etablierung eines Wüstenhauses.
Im Ergebnis erster Sondierungsgespräche konnte festgestellt werden, dass Herr Ulrich Haage einer Zusammenarbeit offen
gegenüber steht.
Das neue Konzept würde nicht nur die Bekanntheit der historischen Kakteenzucht in Erfurt erhöhen, sondern auch
neue Besucher-Zielgruppen für den egapark erschließen,
da in Deutschland bisher nur ein Wüstenhaus im Botanischen Garten in Bochum existiert und Sukkulenten einen
großen Sammlerkreis haben. Das Wüstenhaus soll an den
so genannten Rosenringen entstehen – etwa dort, wo früher die Zentralgaststätte zu finden war. Denkbar ist auch
der Anbau einer Brücke, die die Funktion der früheren
Rendezvousbrücke übernehmen kann, von der aus man
einen großartigen Blick über das Große Blumenbeet hatte.
2
Sukkulenten sind Pflanzen die in der Lage sind große Wassermengen in den Gliedern, im Stamm, in den Blättern und in den Wurzeln zu speichern. So können sie Trockenperioden längere Zeit ertragen.
Die bekanntesten Sukkulenten überhaupt sind die Kakteen.
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Die bisherigen Pflanzenschauhäuser sollen aus oben genannten Gründen energetisch saniert und in ein Tropenhaus umgestaltet
werden, in dem auch die Schmetterlinge weiter ihr Zuhause haben können. In diesem Gebäude sollen zudem ein Wintergarten,
eine zusätzliche gastronomische Einrichtung und ein Veranstaltungsbereich für ca. 100 Besucher integriert werden. Im
Wintergarten sollen beispielsweise die Kübelpflanzen und Palmen überwintern und so eine zusätzliche Besucherattraktion
in der kalten Jahreszeit darstellen. Bisher überwintern sie in Gewächshäusern außerhalb des Parks.
Grundsätzlich sei an dieser Stelle angemerkt, dass sich die Themen Tropen und Wüste durch den natürlichen Kontrast
hervorragend für Lehr-, Forschungs- und Ausstellungskonzepte eignen, die angesichts der aktuellen Diskussionen zum
Klimawandel insbesondere in der Schulkommunikation neue Akzente setzen können.
3.4.
Neugestaltung der Gastronomie
Die Gastronomieeinrichtungen im Park verfügen aktuell über 262 Innen- und 540 Außenplätze. Zu beachten ist, dass das Parkcafé zum 31. Dezember 2011 geschlossen wurde. Dennoch sind im egapark zeitweise Überkapazitäten auch in der Hauptsaison
vorhanden.
Die gastronomischen Einrichtungen sind wie folgt über den Park verteilt:
Die vorliegenden Untersuchungen haben gezeigt, dass die gastronomische
Versorgung im egapark dringend zu optimieren ist. Zwar ist die Gastronomie
Terrassencafé
Orchidee
ein wichtiger Angebotsbestandteil des egaparks, jedoch stellt sie seit vielen
Pflanzencafé
Jahren auch eine seiner größten Schwächen dar. Bei einem „Mystery Check“
mit Stichprobencharakter haben das Terrassencafé, das Restaurant „Orchidee“, das Cateringmodul, das Parkcafé und das Pflanzencafé unterdurchschnittlich abgeschnitten. Bei der ega arena konnten nur das Konzept und die Inneneinrichtung bewertet werden, da sich das
Gebäude zum Zeitpunkt der Analyse im Umbau befand.
ega arena
Catering
Caponniere
Momentan arbeitet der egapark mit sechs verschiedenen Mietern im Gastronomiebereich zusammen. Insgesamt sind die Art
und die Regelungen der Verträge als auch die Mieten branchenüblich.
Um die Qualität der gastronomischen Versorgung zu verbessern, empfiehlt sich die Etablierung eines ganzheitlichen Gastronomiekonzeptes. Bisher werden Preise, Speise- und Getränkeangebote nicht aufeinander abgestimmt. Service- und Speisenqualität werden nicht kontrolliert. Dies führt zur Unzufriedenheit bei den Kunden und damit zu unterdurchschnittlichen
Umsätzen der gastronomischen Betriebe im egapark.
Um weitere Erlösmöglichkeiten zu generieren, hat die Erfurter Garten- und Ausstellung GmbH (ega) im September 2011 nach
einer Ausschreibung mit der STIWA Hotel Valuation & Consulting GmbH einen externen Partner beauftragt, um die Chancen
einer Zentralgastronomie und die Ansiedlung eines Hotels im egapark zu untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchung
stellen sich wie folgt dar:
Zentrale Gastronomie
Eine Zentralgastronomie ist wirtschaftlich nur dann sinnvoll, wenn das Besucheraufkommen im egapark sehr deutlich ansteigt.
Derzeit liegen die Besucherzahlen bei 450.000 und damit schon sehr hoch. Davon sind zwei Drittel Parkbesucher. Die Übrigen
kommen zu Veranstaltungen mit extremen Spitzenlasten, beispielsweise zum Lichterfest, bei denen der zusätzliche Bedarf
durch mobile Cateringmodule abgefangen wird. Daher liegt der Schwerpunkt der Überlegungen im gastronomischen Bereich
in der Optimierung der bestehenden Gastronomiekonfiguration und nicht in der Neuinvestition in eine neue zentrale Einrichtung.
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Es wird empfohlen, die Anzahl der Pächter der gastronomischen Einrichtungen zu reduzieren. Anschließend sind mit den
verbleibenden Pächtern klare vertragliche und kontrollierbare Vereinbarungen hinsichtlich der Qualität der Speisen und des
Service abzuschließen. Unter anderem gilt es, das Angebot und die Preise für Standardgerichte zu harmonisieren.
Weiterhin wird empfohlen, die Öffnungszeiten der gastronomischen Einrichtungen nicht an die Veranstaltungen in den Abendstunden anzupassen, da für den Eigentümer des Parks keine zusätzlichen Einnahmen (Pachten) erwartet werden und die
damit verbundenen Kosten mögliche zusätzliche Umsätze aus Eintrittsgebühren übersteigen würden. Eine Befahrung des
Geländes mit Privat-Pkw zum Erreichen der gastronomischen Einrichtungen ist daher nicht zusätzlich geplant.
Hotel
Aus Sicht professioneller Hotelbetreiber ist der egapark als Hotel-Standort aufgrund der fehlenden Zentralität und des noch
immer niedrigen Zimmerpreisniveaus in der Landeshauptstadt Erfurt und damit unterdurchschnittlicher Rentabilität nur
mäßig interessant. Nach Einschätzung der Experten wird sich keine namhafte Hotelgesellschaft für einen Standort am egapark
interessieren. Aus diesem Grund wird der Betrieb eines Hotels am Standort egapark als nicht realistisch angesehen.
3.5.
Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen
Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen spielt auch bei der Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH (ega) eine wichtige
Rolle. So wird bei sämtlichen neuen baulichen Investitionen geprüft, inwieweit erneuerbare Energien bei der Errichtung von
Gebäuden und Anlagen eingesetzt werden können. Bereits bei der Planung des Tropen- und Wüstenhauses ist die Gewinnung
von erneuerbaren Energien zur Betreibung sowie der Einsatz eines Blockheizkraftwerkes empfohlen worden.
Der egapark soll unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten zu einer zukunftsweisenden Parkanlage weiterentwickelt werden. Das Nachhaltigkeitsmodell für den Park wird zum Thema für die Bundesgartenschau 2021 und für den egapark
auf Dauer. Dazu ist eine grundsätzliche Neuausrichtung für das Bewirtschaftungskonzept zu entwickeln.
Eine Gesamt-CO2-Bilanzierung bildet die Basis für das Bewirtschaftungskonzept. Durch innovative Maßnahmen zum Aufbau
eines internen Energiekreises zur Eigenversorgung werden die Betriebskosten gesenkt und die CO2-Bilanz verbessert. Das
Ziel: Der CO2-neutrale-egapark!
3.6.
Neuausrichtung von Marketing und Vertrieb
In Zukunft ist eine klare Positionierung und Orientierung bei der Planung und Umsetzung von sämtlichen Maßnahmen notwendig. Die künftige Positionierung des egaparks wird stärker von der Ausrichtung als Garten für Mehrgenerationsfamilien geprägt
sein, d. h. ein Garten für Jung und Alt. Die Neuausrichtung soll bereits mit der neuen Leitidee „egapark Erfurt – Der Garten
Thüringens für die ganze Familie“ dokumentiert werden.
Die Vermarktung des egaparks Erfurt wird zukünftig durch die zwei Säulen
■
■
Thementourismus und
Tagestourismus bestimmt.
Die künftige Positionierung des egaparks erfolgt über die Kommunikationsschwerpunkte „Gartenwelten“ und „Spiel- und
Erlebniswelt“. Diese haben die Funktion, die Marke „egapark Erfurt“ im Rahmen von Themenkampagnen mit Leben zu erfüllen
und dauerhaft ein klares Profil des egaparks zu erschaffen und potentiellen Besuchern zu vermitteln. Die überregionale
Alleinstellung basiert dabei auf einer konsequenten Verknüpfung der Garten- und Familienerlebniswelt.
Die Positionierung wird durch den Slogan Erfurts als „Blumenstadt“ unterstützt. Erfurt erfüllt – insbesondere in der deutschlandweiten Vermarktung – die wichtige Funktion eines „Kommunikationsankers“. Die Landeshauptstadt Erfurt hat ihre Position
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als wichtiger Tourismusstandort in den letzten Jahren ausgebaut und verfügt neben einem hohen Bekanntheitsgrad und einem
guten Image auch über ein wachsendes Angebot. Touristen, die bereits aufgrund der Kommunikations- und Vertriebsarbeit
der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH in Erfurt sind, sollten künftig noch häufiger den egapark besuchen.
Ab dem Jahr 2012 wird es für jedes Jahr ein Leitthema geben, unter dem die verschiedenen Angebote eines Jahres zusammengefasst werden. Dabei sollen entsprechend des Themas wechselnde Parkbereiche in den Mittelpunkt gerückt werden. Ziel
ist es, die Vielfalt und die Attraktivität des Parks stärker herauszustellen. Dabei handelt es sich um Themen, die sich besonders
für eine überregionale Vermarktung des egaparks und die lokale Vermarktung vor Ort (Wiederholungsbesucher) eignen.
Folgende Jahresthemen wurden entwickelt:
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2012: Leib und Seele
2013: Artenvielfalt, Biodiversität, alte Pflanzen
Der Tagestourismus ist von hoher Umsatzbedeutung. Die größte Relevanz haben die Tagesausflügler aus der Region Erfurt
und Umland mit einer Fahrzeit bis max. 60 Minuten. Hier gilt es, das Interesse der Besucher durch ein interessantes Angebot
an Veranstaltungen und Ausstellungen und eine entsprechende unterstützende Kommunikation zu wecken.
Im Rahmen der Marktforschung und der Auswertung der Besucherstatistik wurden folgende Zielgruppen für eine erfolgreiche
Marktbearbeitung benannt:
ältere Gästegruppen (Alter 50+)
Besuchsmotive:
Blumenliebhaber, Spazierengehen, Natur erleben
Familien (= Kernzielgruppen) (junge Familien mit Kindern, ältere Gäste in Begleitung ihrer Enkel)
Besuchsmotive:
Spiel- und Veranstaltungserlebnis für Kinder, Besuch der Gastronomie
Erwachsene ohne Begleitung von Kindern (Alter ca. 35 bis 55 Jahre)
Besuchsmotive:
Natur erleben, Erholung und Entspannung, Besuch von Gastronomie und Veranstaltungen
Als eine weitere ausbaufähige Zielgruppe werden Jugendliche und junge Erwachsene gesehen:
Schüler, Auszubildende, Studenten (im Alter von 14 bis ca. 25 Jahre)
Besuchsmotive:
Gruppenerlebnisse wie z. B. Veranstaltungen, sportliche Aktivitäten, gemeinsames Grillen
Die Bedürfnisse dieser Zielgruppen werden bei der zukünftigen Entwicklung des Parkgeländes sowie der Angebotsgestaltung
und Kommunikation der Themenschwerpunkte individuell betrachtet.
Im Weiteren ist noch zu unterscheiden zwischen:
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Reisevermittlern, Bustouristik, organisierten Vereinsreisen
Meinungsbildnern, Multiplikatoren, Partnern (Medien, Politik, Verbänden, Organisationen)
Auch diese Gruppen sind jeweils individuell entsprechend ihrer Bedürfnisse, den Erfordernissen und den Zielen anzusprechen.
Dem Besucher des egaparks Erfurt bietet sich bereits heute ein breites Spektrum an hochwertigen Garten- und Erlebniswelten.
Im Ergebnis der neuen Ausrichtung des Parks an den beschriebenen Zielgruppen kommt es neben der deutlichen Attraktivitätssteigerung einzelner Parkbereiche (wie Spielplatz, Pflanzenschauhäuser und Rosenbeet) auch zu einer Anpassung des
Angebots im Bereich Veranstaltungen und Ausstellungen.
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Zukünftig ist es das Ziel, Veranstaltungen und Ausstellungen noch stärker an den Bedürfnissen der genannten Zielgruppen
und dem Leitthema des Jahres auszurichten. In diesem Zusammenhang wird es u. a. themenspezifische Veranstaltungsangebote und Führungen geben. Darüber hinaus werden Bildungsangebote für Jung und Alt, z. B. über das Grüne Klassenzimmer
oder den Kinderbauernhof, weiter ausgebaut. Neben einer stärkeren Verknüpfung mit der Gartenwelt wird auch eine weitere
Qualitätssteigerung sowie Konzentration auf Schwerpunkte im Einklang mit der Positionierung des egaparks angestrebt.
Um einen entsprechenden Beitrag zur Erlössteigerung zu bringen, ist darauf abzustellen, dass jedes neue Angebot im Bereich
Veranstaltung und Ausstellung einen positiven Deckungsbeitrag zu erbringen hat.
Die Marktforschung hat gezeigt, dass zwei Hauptmotive für den Besuch des egaparks in Erfurt existieren:
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Motiv 1:
Erholung und Entspannen, Natur genießen, den Park als Ganzes entdecken
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Motiv 2:
etwas mit Kindern und Familie erleben, Veranstaltungen und Ausstellungen besuchen, etwas erleben
Mit dem Betrieb des egaparks dokumentiert die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH auch ihren gesellschaftlichen und sozialen Beitrag für eine bessere Lebensqualität der Erfurter Bevölkerung, für die der egapark traditionell ein wichtiger Bestandteil der
Naherholung und Freizeitgestaltung ist. Dies soll sich auch in der Tarifstruktur zukünftig widerspiegeln. Mit Fertigstellung der
neuen Attraktionen in 2015 wird die Einführung des neuen Tarifsystems vorgeschlagen. Dieses wird im Rahmen der Umsetzung
präzisiert.
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Kernergebnisse
Vor dem Hintergrund von Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Stadtwerke Erfurt erwächst die Notwendigkeit, die zukünftige Verlustübernahme für die Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH (ega) durch die SWE Stadtwerke
Erfurt GmbH auf unter 4 Mio. EUR zu begrenzen. Daher ist eine strukturelle und angebotsseitige Neuausrichtung des egaparks
zwingend notwendig.
Um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, ist es erforderlich, die Erlöse zu steigern und Aufwendungen zu reduzieren.
Dabei wird die Beibehaltung des egapark-typischen Gartencharakters gewährleistet und das bestehende Angebot um naturnahe Freizeitattraktionen und eine Attraktivitätssteigerung für Familien ergänzt.
Folgende Kernergebnisse wurden mit diesem Konzept erzielt:
Zur Steigerung der Erlöse wird der Park attraktiver gestaltet. Dazu sind Investitionen in Höhe von knapp 10 Mio. € in den
kommenden drei Jahren geplant.
Die wesentlichen Kernentwicklungsfelder sind:
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die Entwicklung des Spielplatzes/Kinderbauernhofes/ega arena unter Einbindung der Marke KI.KA, Erlebnis, Erziehung
und Wasser,
Entwicklung des Pflanzenschauhauses mit zwei Klimazonen (Tropen und Wüste),
Entwicklung einer Aktionshalle für die ganze Familie als Kalthalle,
Entwicklung einer Halle für Ausstellungszwecke als Kalthalle,
Nutzung der verbleibenden zwei Hallen als Fundushallen-Ersatz,
Entwicklung eines festen Veranstaltungsortes für kulturelle Freiluftveranstaltungen am Platz der heutigen Parkbühne,
Flächenoptimierung für Wechsel- und Staudenflor zur Reduktion der Betriebskosten,
Einbindung des gesamten Parks durch Ausprägung von Parkspielstationen und Entwicklung von Attraktionen im Waldpark,
Reduktion der Kosten durch Optimierung der Geschäftsprozesse.
Ein Flächenplan für die möglichen Maßnahmen ist diesem Konzept in der Anlage beigefügt.
Alles für eine starke Stadt. www.stadtwerke-erfurt.de I www.egapark-erfurt.de
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Weitere Vorgehensweise
Das Entwurfskonzept wurde den Aufsichtsräten der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH und der Erfurter Garten- und Ausstellungs
GmbH (ega) zur Information und Bestätigung vorgelegt. Im Weiteren wurde die Geschäftsführung der Erfurter Garten- und
Ausstellungs GmbH (ega) durch beide Aufsichtsräte mit der Umsetzung der dargestellten Konzeptschritte beauftragt. Die zur
Umsetzung erforderlichen Einzelmaßnahmen werden in der jährlichen Wirtschaftsplanung der Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH (ega) abgebildet. Die Legitimation zur Umsetzung der Einzelmaßnahmen erfolgt dann durch die verantwortlichen Gremien der Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH (ega) mit der Bestätigung des Wirtschaftsplanes für das jeweilige
Geschäftsjahr.
Folgende Schwerpunkte werden zukünftig bearbeitet:
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Untersetzung Ziel-Gewinn- und Verlustrechnung
Untersetzung Investitionen
Einbindung des egaparks als Kernfläche der Bundesgartenschau
Aussagen zu künftigen Bewirtschaftungsmodellen
Prüfung Fördermittel
Konkretisierung Gastronomie
Neuausrichtung von Marketing und Vertrieb
Die zeitliche Einordnung der beschriebenen Maßnahmen stellt sich wie folgt dar:
Planung Spiel- und
Erlebnisräume
Machbarkeitsbetrachtung
Pflanzenschauhäuser/Orangerie
Baubeginn
Spielerlebnisräume
ab 2014 Verlagerung der
Fundushallen in Halle 3 und 4
Frühjahr 2014 –
Spielbereich 1. Bauabschnitt
Frühjahr – Neueröffnung
Pflanzenschauhäuser
Spielbereich 2. Bauabschnitt
(Aktionshalle, Waldpark)
2012/2013
2013/2014
2014
2015
…
BUGA
Planung/Beginn
Umsetzung
u. a. Orangerie,
Rosengarten,
Foerster 2.0
2018
Mit dem vorgelegten Konzept „egapark Erfurt – Der Garten Thüringens für die ganze Familie auf dem Weg zur Bundesgartenschau 2021“ ergibt sich ein langfristiger Orientierungsrahmen und damit eine sichere Zukunft für den der SWE Stadtwerke
Erfurt GmbH anvertrauten Gartenpark. Damit wird die von der Landeshauptstadt Erfurt eingeforderte Weiterentwicklung des
egaparks im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten sichergestellt.
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Schlussbemerkungen
Die zukünftige Ausrichtung und Gestaltung des egapark Erfurt war am 16. März 2012 Thema einer gemeinsamen Beratung
der Aufsichtsräte der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH und der Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH (ega).
Mit großer Mehrheit sprachen sich die Aufsichtsräte für das Konzept zur Etablierung des egapark Erfurt als Garten Thüringens
für die ganze Familie auf dem Weg zur Bundesgartenschau 2021 aus.
Bei der Entwicklung des Konzeptes wurden die Wünsche der Erfurter Bürger berücksichtigt. Basis dafür war unter anderem
die Wohnungs- und Haushaltserhebung 2011. Darin wurden die Pflanzenschauhäuser und die Angebote für Kinder als besonders attraktiv bewertet. Erkenntnisse, die natürlich auch in die Konzeption eingeflossen sind. So ist das gemeinsame Ziel, den
egapark in seinem typischen Gartencharakter als Denkmal zu erhalten und durch naturnahe Freizeitattraktionen zu ergänzen,
um attraktive Angebote für Familien zu schaffen. Das alles steht im Einklang mit den Rahmenbedingungen zur Durchführung
der Bundesgartenschau im Jahr 2021.
Das Thema „Spielen und Lernen im Außenbereich“ soll strategisch weiterentwickelt werden und sich über den ganzen Park
erstrecken. Dabei setzen die Stadtwerke Erfurt auf ein nachhaltig orientiertes Gesamtkonzept unter Einbindung des Grünen
Klassenzimmers und des Kinderbauernhofes, das sich von herkömmlichen öffentlichen Spielplätzen unterscheidet.
Im Einklang mit dem Denkmalschutz soll die Gartenwelt neu gestaltet werden. Bauliche Sanierungen auf dem Weg zur
Bundesgartenschau sind auch im Irisgarten, in den Hallenhöfen, im Gräsergarten sowie in den Bungalowgärten geplant.
Einvernehmlich mit dem Oberbürgermeister Andreas Bausewein empfahlen die Stadtwerke Erfurt den Aufsichtsräten, das
Große Blumenbeet in den mit dem Denkmalschutz abgestimmten Flächen zu erhalten. Die zwingend notwendigen Maßnahmen
zur Ertüchtigung der Pflanzfläche des Großen Blumenbeets werden durchgeführt.
Im Hinblick auf notwendige Kostenreduzierungen sollen von den vier vorhandenen Hallen zwei für den Besucherverkehr
dauerhaft offen gehalten werden. So könnte die Halle 2 als Ausstellungshalle und die Halle 1 als Spiel-Erlebniswelt entwickelt
werden, um ein weiteres Aktions- und Lernangebot sowie ein attraktives Ausflugsziel für Familien zu etablieren. Die übrigen
Hallen dienen künftig als Lagerhallen. Sie werden saniert und bleiben in ihrer ursprünglichen Kubatur erhalten, so dass sie im
Rahmen der Bundesgartenschau als temporär nutzbarer Ausstellungsraum verfügbar sind.
Eine Aufwertung sollen auch die heutigen Pflanzenschauhäuser erfahren. Angedacht ist die Umgestaltung der stark sanierungsbedürftigen Bauten in ein Tropen- und Wüstenhaus. Neben einer Neugestaltung am aktuellen Standort und der damit
verbundenen energetischen Sanierung wird auch ein Alternativstandort geprüft, z. B. eine Verlegung an den Platz der ehemaligen Zentralgaststätte in der ursprünglichen Kubatur. Auch eine gastronomische Versorgung sowie die Errichtung einer
Brücke als Ersatz für die ehemalige Rendezvousbrücke könnte in diese Variante integriert werden.
Der egapark soll unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten zu einer zukunftsweisenden Parkanlage weiterentwickelt werden, auch über die Bundesgartenschau 2021 hinaus. Mit diesem Großvorhaben für den egapark stellen die Stadtwerke Erfurt erneut unter Beweis, dass sie im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten die Lebensqualität Erfurts und die
Landeshauptstadt als attraktiven Standort weiter aufwerten.
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Anlage
Flächenplan für die möglichen Maßnahmen
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