Arbeitszeit: Das wollen die ArbeitnehmerInnen

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Arbeitszeit: Das wollen die ArbeitnehmerInnen
Mitgliederzeitschrift der AK Wien / April 2016
wien.arbeiterkammer.at
Alle sollen
lernen können
Bildungsabbruch:
Was hilft
Mehr Zeit
fürs Leben
Robert Ales,
Sabine Huscawa:
nutzen bei Opel
die Freizeitoption
Arbeitszeit: Das wollen die ArbeitnehmerInnen
FÜR MÜTTER UND VÄTER IN KARENZ: Die besten
zur BBB Elternmesse
UNG
BERUF BABY BILD
im Heft
Wolfgang
Mitterlehner
CHEFREDAKTEUR
Gute Arbeit
schaffen
Die Beschäftigten in Österreich gehören
im EU-Vergleich zu den Fleißigsten: Sie sind
in der Spitzengruppe bei Produktivität und
langen Arbeitszeiten. Aber immer mehr
Menschen wünschen sich auch Zeit zum
Leben, für die Familie, für die Freizeit, wie
eine aktuelle AK Studie zeigt. Wir zeigen, wie
das gehen kann, etwa durch eine Lösung
wie bei Opel in Aspern, wo die Beschäftigten
sich mit einer Freizeitoption für mehr Zeit zum
Leben entscheiden können. Ab Seite 12.
Fair bezahlte Arbeitsplätze werden immer seltener. Miroslaw Wolski (links) und Georg
Ecker haben fair bezahlte Arbeit. Sie spüren aber den Druck durch Lohndumping. Ab S. 4
Arbeitsplätze unter Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Billigstlöhne für die, die kommen, und Lohndruck auf die, die da sind
Schöne Gewinne
Alle sollen lernen können
Im fünften Jahr nach der Öffnung des
österreichischen Arbeitsmarkts stehen die
Beschäftigten in vielen Branchen unter hohem Druck: Für die, die kommen, gibt es oft
nur Billigstlöhne. Die, die schon da sind,
müssen mitansehen, wie fair bezahlte Arbeitsplätze weniger werden. Hier muss der
Kampf um gute Arbeit mit scharfen Kontrollen geführt werden. Denn die Gesetze
schützen die Beschäftigten nur, wenn sie
auch durchgesetzt werden. Ab Seite 4.
AK FÜR SIE 04/2016
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BESSER IM JOB
MEIN NEUES LEBEN: „Ich bewege was“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Wolfgang Dudek: Vom Koch zum Erwachsenentrainer
TITELTHEMA: Mehr Zeit fürs Leben
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Die ÖsterreicherInnen arbeiten viel. Immer mehr wünschen sich mehr Freizeit
ELTERNTIPPS: Babypause für Papa
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MITTEN IM LEBEN
ACHTUNG FALLE: Handyvertrag kündigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Versichert, aber ohne Schutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Die AK prüft Fälle, wenn die Rechtsschutzversicherung nicht zahlt
LEBENTIPPS: Vorsicht beim Buchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Fotos: Mischa Nawrata, Thomas Lehmann
Viel Spaß beim Lesen!
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Wie jungen BildungsabbrecherInnen geholfen werden könnte
Für einige ist die Digitalisierung der
Arbeitswelt schon Wirklichkeit: So genannte
Crowdworker bieten ihre Dienstleistungen
im Internet an. Geregelte Arbeitszeiten und
faire Bezahlung bleiben oft auf der Strecke.
Wir werfen einen kritischen Blick auf Chancen und Risiken der Crowd. Ab Seite 28.
ACHTUNG, RADFAHRER!
Immer wieder musste
Fotograf Mischa Nawrata
beim Titelfoto-Shooting
mit Sabine Huscawa und
Robert Ales ausweichen.
Denn in der beinahe einen
Kilometer langen Werkshalle von Opel Wien sind
die Menschen mit dem
Fahrrad unterwegs.
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Die heimischen Betriebe stehen besser da als gedacht, so eine AK Studie
Rubriken 3 am Prüfstand: Lkw-Maut, Beschäftigte unter Druck, Faire Arbeit in Nähereien 7 Wirtschaft klipp
und klar: Generationengerechtigkeit 12 Initiativ: Zinsen müssen sein 18 Leistung: Kindergeld: AK berät 23
Alltag in Zahlen: Gute Lehrstelle dringend gesucht 26 Produkttest: Leichte Kinderwagen 27 Freizeit: Ein
Jahr gratis ins Museum 30 Rätsel & Was ist hier die Frage? 31 Umfrage: Ihr Weg zur Arbeit: Öffi, Rad
oder Auto?
IMPRESSUM Herausgeber & Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, 1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 20-22 Mit den verlegerischen
Agenden beauftragt: Leykam Druck, 7201 Neudörfl, Bickfordstr 21 Chefredakteur: Wolfgang Mitterlehner Verantwortliche RedakteurInnen: Ute Bösinger,
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Christine Brunner, Martha Eckl, Christian Fischer, Claudia Grünwald, Helga Hess-Knapp, Sandra Knopp, Sonja Hötsch, Thomas Lehmann, Gabriele Pflug, phoenixen,
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Neudörfl. Verlagsort Wien. Namentlich gezeichnete Kommentare müssen nicht mit der Meinung der AK Wien übereinstimmen.
Offenlegung gemaß Mediengesetz §25: siehe wien.arbeiterkammer.at/impressum
ISSN 1028-463X
Redaktionsschluss: 5. April 2016
Die nächste AK FÜR SIE erscheint am 3. Mai 2016
ARBEIT, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT
am Prüfstand
Lkw-Maut auf
Landstraßen
Ein neues Rechtsgutachten der Uni Wien beziffert
die Einnahmen durch eine Lkw-Maut auf Landesund Bundesstraßen für Lkw über 3,5 Tonnen auf
rund 577 Millionen Euro. Die AK meint: Dieses
Geld wird gebraucht. Auf den rund 110.000
Kilometern Landes- und Gemeindestraßen
gibt es dringenden Sanierungsbedarf. Es ist
nur gerecht, wenn die Hauptverursacher der
Straßenschäden, die Lkw, hier mitfinanzieren.
Beschäftigte unter Druck
Dass Beschäftigte immer mehr unter Zeitdruck
leiden, sagt eine Studie in Deutschland: 55
Prozent der Befragten gaben an, dass der
Druck im Job zunimmt. Die AK meint: Die
Ergebnisse bestätigen ähnliche Studien
auch hierzulande. Druck und Stress in der
Arbeit steigen seit Jahren. Die Unternehmen in Österreich müssen seit 2013 die
psychischen Belastungen am Arbeitsplatz
erheben und für Verbesserungen sorgen.
Noch sind viele Firmen säumig.
Schule muss helfen
Mehr Geld für Schulen, die mehr leisten müssen: Das
fordert die AK nach den jüngsten Bildungstests.
Ö
sterreichs Schülerinnen und Schüler sind in Deutsch besser geworden. Das ergibt der jüngste Test,
ob die Kinder in der vierten Klasse Volksschule die Bildungsziele erreichen.
Freilich erreicht ein Drittel die Ziele
nicht. Probleme haben vor allem Kinder,
deren Eltern nach neun Jahren in der
Schule keinen weiteren Abschluss mehr
gemacht haben. Denn in unseren Schulen hängt der Erfolg davon ab, wie gut
die Eltern ihren Kindern beim Lernen
helfen können.
Also muss die Schule einspringen,
fordert die Arbeiterkammer. Sie verlangt
die Zuteilung der Mittel an die Schulen
nach sozialen Kriterien. Derzeit spielt es
nämlich keine Rolle bei der Geldverteilung an die Schulen, welchen Familienhintergrund die Kinder haben.
kleinteile
Eine Schule mit vielen Kindern aus
Arbeiterfamilien hat genauso viel Geld
wie eine Schule mit vielen Akademikerkindern. Nach Auffassung der Arbeiterkammer ist das ungerecht. Müssen
Schulen mehr leisten, müssen sie auch
mehr Geld bekommen. Die AK fordert
ein Modell für eine gerechtere und transparente Schulfinanzierung. Die Kinder
können nur dann bestens gefördert werden, wenn sich der Unterricht an den
Voraussetzungen der Schülerinnen und
Schüler und an den Rahmenbedingungen der Schulstandorte orientiert.
Außerdem verlangt die AK, dass die
vereinbarte Bildungsreform umgesetzt
wird. Vor allem das verpflichtende
zweite Kindergartenjahr muss rasch
kommen – nicht zuletzt zur Sprachförderung. ■ P.M.
www.kleinteile.at
Faire Arbeit in Nähereien
Die Bedingungen, unter denen in den Nähereien,
etwa in Indien, Gewand für Europa produziert
wird, müssen dringend verbessert werden. Ein
Arbeitsbericht der EU-Kommission zeigt einige
Fortschritte, aber auch noch viel Handlungsbedarf. Vor allem die globalen Lieferketten müssten
besser überwacht werden. Die AK meint: Der
Schutz von Arbeitnehmerrechten in der
Textilproduktion in Übersee liegt auch in
der Verantwortung der Auftraggeber, also
der großen Handelsunternehmen. Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Auftragnehmer
in Übersee fair beschäftigen und bezahlen.
Infos über fairen Kleiderhandel
unter www.cleanclothes.at
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
AK FÜR SIE 04/2016
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Arbeitsmarkt
Arbeitsplätze
unter Druck
Billigstlöhne für die, die kommen – und Lohndruck auf die, die da sind: Das ist im fünften Jahr
nach der Öffnung unseres Arbeitsmarkts Alltag.
Am Bau wird es eng
Ein Hauptgrund für die schwierige Situation
ist die Möglichkeit zur so genannten Entsendung von Arbeitskräften aus einem EU-
Lohndruck stoppen
Wer hilft, wenn die Firma unter
Kollektivvertrag zahlt.
■ Die Finanzpolizei, die Gebietskrankenkasse und die Bauarbeiter-Urlaubsund Abfertigungskasse kontrollieren, ob
in- oder ausländische Firmen in Österreich
den Kollektivvertragslohn zahlen – wenn
nicht, setzt es Strafen.
■ Verdacht auf Lohnbetrug können
Betriebsrat, Gewerkschaft und AK melden.
■ Die Bauarbeiter-Urlaubs- und
Abfertigungskasse informiert Bauarbeiter,
die zu wenig Lohn bekommen. Mit diesem
Brief können sie offenen Lohn einklagen.
4
AK FÜR SIE 04/2016
Land zur Erledigung von Aufträgen in einem
anderen Land. Seit Mai 2011 ist das auch
aus dem Osten möglich. Die Folge: Arbeit
zu Billigstlöhnen für die, die kommen, und
Lohndruck auf die, die da sind.
Entspannung ist keine in Sicht, sagt AK
Experte Walter Gagawczuk: „Man hat nach
der Arbeitsmarktöffnung natürlich mit der
Zunahme der Entsendungen gerechnet, allerdings ist man davon ausgegangen, dass
diese von Jahr zu Jahr wieder abnehmen
oder sich zumindest einpendeln würden.
Jetzt ist das Gegenteil der Fall: Die Entsendungen nehmen zu – und das hat klar Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.”
Aktuell gibt es knapp 134.000 Entsendungen pro Jahr, der Großteil davon betrifft die Baubranche, zum Teil spüren auch
die KollegInnen in anderen Branchen die
Auswirkungen dieser Entwicklung.
„Nicht meine Arbeit“
„Am Bau ist der Druck auf die Menschen
am stärksten – vor allem auf die, die wenig
qualifiziert und damit am leichtesten ersetzbar sind“, sagt Walter Gagawczuk.
Doch es sind auch Spezialisten, die die
Auswirkungen dieser Entwicklung zu spüren bekommen.
Georg Ecker (57), Kollege und Betriebsrat von Maurer Miroslaw Wolski, ist
Fassader. Sein Spezialgebiet sind Barockfassaden, doch heute ist er für eine andere
Aufgabe eingeteilt: „Damit wir einen Auftrag aus meinem Bereich bekommen,
müssten wir um einiges billiger sein. Jetzt
lässt mich die Firma hier Vollwärmeschutzfassaden errichten, damit ich als langjähriger Mitarbeiter zumindest irgendetwas zu
Die Bauarbeiter
Miroslaw Wolski (links)
und Georg Ecker spüren
die Auswirkungen des
Lohndumpings: Gut
bezahlte Arbeit gibt
es seltener
Lohndruck, Jobangst : D
Die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU bring
AK Präsident
Rudi Kaske:
„Lohndumping
bekämpfen,
ArbeitnehmerInnen
schützen“
Foto: Sebastian Philipp
S
eit 20 Jahren arbeitet Miroslaw
Wolski (56) als Maurer für
ein Wiener Bauunternehmen.
Auch heute ist er wieder unterwegs, sein Know-how ist auf
einer Büro-Baustelle in Hirschstetten gefragt. Dass er täglich im Einsatz
ist, das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr, erzählt Miroslaw Wolski: „Die Arbeit wird weniger. Im letzten
Jahr saß ich drei Monate zu Hause, musste
Zeitausgleich und Urlaub nehmen, weil es
für mich einfach nichts zu tun gab. So was
ist mir in meinen 36 Jahren Berufsleben
noch nie passiert.“
Fotos: Thomas Lehmann
Baustellenkontrolleur Roland Ziegler ist für
die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse unterwegs: „Verdacht auf Lohndumping gibt es bei Entsendungen laufend“
gst : Die Arbeiterkammer will neue Lösungen
r EU bringt Österreich unter Druck. Die Arbeiterkammer verlangt mehr Kontrollen.
H
eute gibt es in Österreich 300.000
Arbeitskräfte mehr als 2008. Zwei Drittel
von ihnen sind zugewandert. Ein Drittel sind
Frauen und Ältere, die Arbeit brauchen – und
dieses Angebot an Arbeitskräften in Österreich
stieg stärker, als die Wirtschaft Arbeitsplätze
schafft. Für AK Präsident Rudi Kaske ist das
besorgniserregend: „Wir fordern Investitionen, um
die Wirtschaft zu beleben und damit Arbeitsplätze
zu schaffen. Und wir brauchen noch mehr.“
■ In vielen Ländern ist die soziale Lage um
vieles schlechter als in Österreich, etwa in
Ungarn, in Rumänien oder in Bulgarien. Für viele
BürgerInnen dieser Länder ist Österreich damit
ein bevorzugtes Zielland. Kaske verlangt von der
Bundesregierung, den Druck auf die EU für mehr
Investitionen in Beschäftigung und Wachstum in
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
diesen Ländern zu erhöhen: „Je attraktiver das
Angebot im eigenen Land ist, umso mehr werden
sie im eigenen Land bleiben und nicht auf
anderen Arbeitsmärkten ihre Chance suchen.“
■ Auch Lohn- und Sozialdumping muss
intensiver bekämpft, die Regeln für die „Entsendung“ von Arbeitskräften über die Grenze
verschärft werden. Kaske verlangt Maßnahmen
gegen Firmen, die nur für den Billigimport von
ArbeitnehmerInnen nach Österreich gegründet
wurden. Der Entgeltanspruch in Österreich muss
Grundlage für die Sozialversicherungsbeiträge
sein, die im Herkunftsland der ArbeitnehmerInnen
eingehoben werden. Außerdem müssen die
Kontrollen gegen Lohndumping verstärkt, die
Finanzpolizei von 500 auf 1.000 Leute für die
Kontrolle aufgestockt werden.
tun habe. Das ist normalerweise nicht meine Arbeit.“
Das Problem: Die Firmen aus dem Ausland profitieren von den wachsweichen
EU-Regeln für die Entsendung. Sie müssen nach österreichischem Kollektivvertrag
bezahlen. Aber ihre Beschäftigten können
zwei Jahre lang im Herkunftsland zur Sozialversicherung angemeldet bleiben.
Günstig versichert
Grundlage für die Sozialversicherung der
entsendeten ArbeitnehmerInnen ist nicht
der österreichische Kollektivvertragslohn,
sondern der Lohn zu Hause. Damit können
etwa Betriebe aus Ungarn oder der Slowakei billiger wirtschaften und ihre Leistungen
günstiger in Österreich anbieten. Zusätzlich
verschärft sich die Lage, weil ausländische
Betriebe ihre entsendeten MitarbeiterInnen
nicht immer nach dem geltenden österreichischen Kollektivvertrag bezahlen.
400 Euro Lohn
Roland Ziegler kennt die Problematik mit
den Entsendungen. Er kontrolliert Baustellen für die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) im Großraum Wien:
„Verdachtsfälle auf Lohndumping gibt es
im Entsendebereich laufend. In besonders
krassen Fällen kann es schon vorkommen,
dass ein Arbeitnehmer angibt, nur 400 Euro zu bekommen, obwohl es laut Kollektivvertrag 1.600 sein müssten.“
Voriges Jahr bestand bei jeder vierten
von der BUAK kontrollierten ausländischen
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Foto: Thomas Lehman
trag ist nur ein Trick der Firmen. So wird
auch bei den Arbeitsstunden geschummelt, etwa wenn ein Arbeiter für 30 Stunden bezahlt wird, aber weit mehr Zeit auf
der Baustelle verbringt.
Am Bau kommen alle unter Druck, wenn Firmen aus dem Ausland billiger sind – die AK
verlangt 1.000 statt derzeit 500 FinanzpolizistInnen zur Kontrolle
Baufirma ein Verdacht auf Lohndumping. Im
Gegensatz dazu stand nur bei jeder zweihundertsten inländischen Firma am Bau die
Frage nach Unterentlohnung im Raum.
Firmen, die tricksen
Heute ist Kontrolleur Roland Ziegler auf
einer Großbaustelle in Wien-Meidling unterwegs. 180 bis 200 Personen arbeiten
hier. Alle bekommen einen Fragebogen
ausgehändigt, auf dem Angaben zur Ent-
lohnung, zur Arbeitszeit und zur Tätigkeit
abgefragt werden.
„Einerseits sind wir auf die Informationen der Arbeitnehmer angewiesen. Andererseits ist es auch entscheidend, was ich
wahrnehme. Wenn einer zu mir sagt, er
wird als Hilfsarbeiter entlohnt, aber vor Ort
Facharbeitertätigkeiten durchführt, dann
reden wir von Lohndumping”, erzählt der
Kontrolleur.
Eine falsche Einstufung im Kollektivver-
Mehr Kontrollen…
Es kommt auch vor, dass das Entgelt erst
nach österreichischem Recht korrekt ausbezahlt wird und später, zum Teil erst im
Heimatland, an den Arbeitgeber zurückgezahlt werden muss. Zudem passiert es,
dass sich Firmen Teile des Lohns als Miete
für die Unterbringung in Österreich zurückholen.
Eine Lösung des Problems muss auch
auf europäischer Ebene erfolgen, sagt
Walter Gagawczuk von der AK Wien: „Die
EU-Kommission muss sich klar zum Kampf
gegen Sozialdumping bekennen. Und in
Österreich muss es verstärkte Kontrollen
geben. Insbesondere die Finanzpolizei
muss von 500 auf 1.000 Leute für die
Kontrolle aufgestockt werden.“
Wenn nichts passiert, geraten Menschen wie Miroslaw Wolski weiter unter
Druck: „Die Arbeit ist anstrengender geworden, ich muss immer mehr machen.
Wer weiß, ob ich meinen Arbeitsplatz die
zehn Jahre bis zu meiner Pension noch halten kann.“ ■ CLAUDIA GRÜNWALD
Dumpingpreise auf Kosten der FahrerInnen
Die europaweite Aktion geht weiter: Mehr Fairness für die Beschäftigten im Transport bringt mehr Sicherheit für alle.
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AK FÜR SIE 04/2016
Thema alle an“, so Leodolter. Mit
der Unterschriftenaktion werden die
EU-Abgeordneten aufgefordert, sich
für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen. Die EU-Entsenderichtlinie
muss europaweit durchgesetzt und
verschärft werden, um Lohnstandards zu sichern. Denn die werden
durch Firmen aus den Nachbarländern, die niedrigere Löhne und Sozialabgaben zahlen, untergraben.
„In ganz Europa boomt die
Fernbus-Branche“, sagt etwa
Robert Wurm, Zentralbetriebsratschef der ÖBB-Postbus. „Ab 5 Euro
bequem durch Europa: Diese
Dumpingpreise haben Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen
Vienna International Busterminal:
Das Fernbusgeschäft boomt. Die
Gewerkschaften
kämpfen europaweit um faire
Arbeitsbedingungen
und Löhne und damit auch auf die
Sicherheit der Fahrgäste.“
Die ÖBB-Postbusse mischen beim
Fernbus-Geschäft ebenfalls mit, zu
fairen Löhnen und Bedingungen,
wie Wurm betont. Aber auf Dauer
muss sich einiges ändern, damit
diese fairen Arbeitsbedingungen
erhalten bleiben. Wurm fordert
mehr Kontrollen in Österreich.
„Dafür bräuchte man mobile
Arbeitsinspektorate. Die gibt es
bisher nicht. Wir brauchen sie
dringend, damit die Freibeuter der
Autobahn bald der Vergangenheit
angehören.“
Foto: Erwin Schuh
S
eit Monaten mobilisieren in
ganz Europa die Gewerkschaften für mehr Fairness im Transport und sammeln
Unterschriften. „Der internationale
Kostendruck auf die Firmen wird
auf dem Rücken der Beschäftigten
ausgetragen“, sagt die Leiterin der
AK Abteilung Verkehrspolitik, Sylvia
Leodolter. Die Folgen: Überlange Zeiten am Steuer, niedrige
Löhne, lange Abwesenheiten von der Familie. „Es
geht um faire Arbeitsbedingungen und um
die Sicherheit für alle
auf unseren Straßen.
Deshalb geht dieses
Foto: picturedesk.com / WirtschaftsBlatt / Guenther Peroutka
im Blick
Wirtschaft klipp&klar
GenerationenGerechtigkeit
B
ei Diskussionen über das Pensionssystem fällt immer wieder der Begriff
Generationengerechtigkeit. Generationengerechtigkeit wird dabei als Kampf
zwischen Alt und Jung inszeniert, dabei ist
sie eine Frage der Verteilung des Reichtums
in unserer Gesellschaft.
Zum Beispiel die Leiterplattenproduktion bei AT&S: Die Mittel- und Großunternehmen in
Österreich haben eine solide finanzielle Basis und eine gute Ertragslage
Schöne Gewinne
Den heimischen Mittel- und Großbetrieben geht es gut. Das
zeigt eine brandneue Untersuchung der Arbeiterkammer.
Reich durch Erben
Die Vermögen von heute – zur Erinnerung:
das reichste 1 Prozent besitzt 37 Prozent
des Nettovermögens – sind die Erbschaften von morgen. Um eine durchschnittliche
Erbschaft mit einem Arbeitseinkommen
ausgleichen zu können, müsste ein Haushalt
auf der Einkommensleiter die Hälfte aller
Haushalte überspringen. Im Klartext: Mit
Arbeit können junge Menschen die ErbInnen
größerer Vermögen nicht mehr einholen.
Demokratie in Gefahr
Erbschaften sind nicht nur äußerst ungleich
verteilt. Ohne wesentliche Besteuerung zementieren sie gesellschaftliche Verhältnisse
über Generationen hinweg ein und hebeln
Chancengleichheit für kommende Generationen aus. Außerdem ist großer Reichtum nicht neutral, sondern verschafft den
Reichen wirtschaftlichen und politischen
Einfluss, der die Demokratie gefährdet.
Mehr auf
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
Foto: Christian Fischer
AK Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik
Gut durch die Krise
Ein Vergleich der letzten 10 Jahre zeigt
überdies, dass Österreichs Unternehmen
gut durch die Krise gekommen sind, ein
ausgesprochen nachhaltiges finanzielles
Fundament besitzen und über eine kontinuierlich steigende Steuerleistung verfügen. Ebenfalls interessant: Die Eigentümer
dürfen sich zwar weiter über zweistellige
Verantwortung übernehmen
Für AK Experten Markus Oberrauter ein
klarer Auftrag: „Genau hier sollte der Hebel angesetzt werden. Angesichts der
fragilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist es in Zukunft noch wichtiger,
mehr gesellschaftliche Verantwortung zu
übernehmen und die Gewinne für den
Fortbestand des Unternehmens einzusetzen. Innovative Investitionen, die Qualifikation der Beschäftigten und das Schaffen zusätzlicher Arbeitsplätze durch eine
Überstunden-Reduktion sind nun das
Gebot der Stunde.“ n R.S.
Hoher Besuch
in der AK
Erbschaftssteuer statt Pensionskürzung
Ein gut ausgebautes Sozialwesen hingegen
ist in unterschiedlichen Lebensphasen ein
wichtiger Sicherheitsanker und ermöglicht die gesellschaftliche Teilhabe für alle
Menschen. Generationengerechtigkeit gibt
es jedenfalls nicht mit Pensionskürzungen,
sondern mit einer Erbschaftssteuer.
Dr. Matthias Schnetzer
S
Renditen freuen, es wurde aber in letzter
Zeit nicht mehr so viel ausgeschüttet wie
noch vor 2009 – trotzdem ist es immer
noch ein Drittel des Personalaufwandes.
olide finanzielle Basis, stabile Ertragslage und ein Rückgang bei
den Dividenden-Ausschüttungen –
das sind die wichtigsten Ergebnisse des
AK Unternehmensmonitors, der heuer
bereits zum sechsten Mal erstellt wurde.
Die Jahresabschlussdaten 2014 von
1.475 Mittel- und Großkapitalgesellschaften standen am Prüfstand.
Houcine Abassi vom tunesischen
Gewerkschaftsverband UGTT ist
Mitglied des Dialogquartetts
(Gewerkschaft, Unternehmer,
Rechtsanwälte, Menschenrechtsliga), das für die Lösung der
politischen Krise in Tunesien den
Friedensnobelpreis bekam. Im
März besuchte er AK Präsident
Rudi Kaske. Thema: der Aufbau
Tunesiens.
Nobelpreisträger Houcine Abassi (blaues Sakko)
neben AK Präsident Rudi Kaske.
Links: Kamel Saad (Gewerkschaft Tunesien),
Alfred Gajdosik (Ö-Tunesische Gesellschaft),
Gazhi Yooma (Botschafter Tunesiens). Ganz rechts:
Lazhar Nafati (Ö-Tunesische Gesellschaft)
AK FÜR SIE 04/2016
7
Bildung
Alle sollen
lernen können
D
as Gefühl ist nicht gut“ sagt ich gar keine Bewerbungen mehr gePatrick, „man verändert schrieben habe.“
sich, ich bin stark negativ
So wie es Patrick ging, geht es jedes
geworden.“ Der sonst auf- Jahr fast 5.000 Jugendlichen. Sie haben
geweckte 19-Jährige flüs- keinen Ausbildungsplatz, gehen nicht
tert die Worte fast vor sich mehr in die Schule, machen keine Kurse
hin. Zwei Jahre war Patrick daheim, hatte oder Fortbildungen. Insgesamt haben
keinen
Ausbildungsplatz,
rund 49.000 Personen zwihatte keine Schule mehr beschen 18 und 24 Jahren keisucht. Wie konnte es so
nen weiterführenden Bildungsweit kommen?
abschluss.
Nach der Schule begann
Harte Landung
Patrick eine Lehre als EinzelBisher landeten die so gehandelskaufmann in einem
großen Elektronikfachmarkt. Patrick musste nach Abbruch nannten frühen BildungsabNach drei Monaten war dort der Lehre wieder Mut fassen. brecherInnen oft in Hilfsarbeiterjobs oder arbeiteten gar
Schluss. Damals war Patrick
noch optimistisch, „ich wollte selber eine nicht. Jetzt wird über eine AusbildungsLehrstelle finden, ohne AMS“. Bewer- pflicht für alle unter 18 Jahren diskutiert.
bung folgte auf Bewerbung, ohne Erfolg. Da ist es gut zu wissen, wer sie eigentlich
„Irgendwann war ich so frustriert, dass sind und wie ihnen geholfen werden kann.
„Das Gefühl ist
nicht gut. Man
verändert sich, ich
bin stark negativ
geworden.“
Fotos: Lisi Specht
Viele junge Menschen machen ihre Ausbildung
nicht fertig. AK FÜR SIE hat sich angeschaut,
wer sie eigentlich sind.
Nach Lehrabbruch zwei
Jahre daheim: Patrick
sah keine Chance mehr
für sich – so wie viele
LehrabbrecherInnen.
Jetzt lernt er Konditor
bei Jugend am
Werk
Viele, meinen BildungsforscherInnen, sind
junge Frauen, die während einer Ausbildung ein Kind bekommen, Lehrlinge, die
nach ein, zwei Jahren scheitern – und
QuereinsteigerInnen. Damit sind Jugendliche gemeint, die erst mit zehn, elf, zwölf
Jahren mit ihren Eltern nach Österreich
gekommen sind und in der Schule nie
richtig integriert wurden.
Merita stammt aus Mazedonien. Sie holt
gerade den Pflichtschulabschluss bei der
Initiative Prosa nach. Sie kam mit 17 nach
Wie alle ihre Chance bekommen
Alle Jugendlichen sollen nach neun Jahren Schule eine weiterführende Ausbildung machen
können. Die Arbeiterkammer hat ein Programm dafür.
■ Wirtschaft und Schulen sollen ausreichend Ausbildungsplätze bieten. Derzeit können
Jugendliche ihre Wunschausbildung oft deshalb nicht machen, weil es dafür in ihrer Umgebung
keine Lehr- oder Schulplätze gibt.
■ Die Schulen müssen sich bemühen, vorzeitigen Bildungsabbruch zu verhindern. Dabei können
etwa Jugendcoaches helfen, also BetreuerInnen, die schauen, dass die Jungen weiterlernen.
■ In der Lehrausbildung sind Qualitätssicherungsprogramme nötig. Unter anderem soll der
Ausbildungsstand der Lehrlinge zur Mitte der Lehrzeit verpflichtend festgestellt werden – im Fall der
Fälle soll Unterstützung angeboten werden müssen.
■ Wer die Schule oder die Lehre nicht schafft, soll ein Anschlussangebot bekommen müssen.
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AK FÜR SIE 04/2016
Lernen in der Werkstatt: Die Arbeiterkammer will Maßnahmen, damit in der
Ausbildung niemand verloren geht
Foto: picturedesk.com | Caro
Was hilft, damit weniger ihre Ausbildung abbrechen.
Merita war 17, als sie aus Mazedonien nach Österreich kam. Sie
sei „zu alt“, um den Hauptschulabschluss zu machen, hieß es
Österreich, und obwohl sie schon perfekt
Deutsch konnte, fand sie keine Möglichkeit,
ihren Abschluss zu machen. „Ich sei zu alt“,
bekam sie meistens zu hören.
Der Bildungsforscher Winfried Moser
zeigt auf, dass Jugendliche, die erst im
Pflichtschulalter nach Österreich zuwandern, das Schulsystem extrem häufig als
frühe SchulabbrecherInnen verlassen, weil
es für die rund 10.000 QuereinsteigerInnen pro Jahr kaum schulische Unterstützungsstrukturen gibt. Unterstützung erhält
vor allem, wer Glück hat. Angesichts der
vielen Flüchtlinge derzeit werde sich das
noch verschärfen, meint Moser.
Programm gegen den Abbruch
Die Handels- und die Fachschulen verlieren besonders viele SchülerInnen – knapp
die Hälfte erreicht nicht den Abschluss
der begonnenen Ausbildung. Auch wenn
davon viele in eine andere Schulform
wechseln oder eine Lehre beginnen, hier
ist der kritische Punkt, an dem viele Jugendliche vor einer Zukunft ohne Ausbildung bewahrt werden können.
„Wir führen Gespräche vor Schuleintritt und versuchen, da schon zu beraten
und zu sondieren“, sagt Elisabeth Bös, BilNoch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
dungsberaterin an der
Handelsakademie 10
in Wien. Auch ein
Buddy-Programm, bei
dem
sich
ältere
Schülerinnen
und
Schüler um die Jüngeren kümmern, ist Teil
eines Stop-drop-out-Programms an der
Schule. Zusätzlich soll ein Test zeigen,
wer Probleme bekommen könnte. Betroffenen wird nahegelegt, den Jugendcoach
der Schule zu besuchen.
Neu orientieren
Oft werden Ausbildungen abgebrochen,
weil sie nicht den Interessen der Jugendlichen entsprechen. Forscher Winfried
Moser meint, dass Berufsorientierung
Elisabeth Bös, Bildungsberaterin
in der Handelsakademie Wien 10:
hilft 14-, 15-Jährigen beim Einstieg
in weitere Bildung
stärker in der Schule verankert werden
sollte. Gleichzeitig weist er darauf hin,
dass eine langfristig stabile Berufswahl oft
das Ergebnis einer jahrelangen Phase ist,
in der Entscheidungen auch immer wieder
verändert werden: „Berufsorientierung ist
ein Prozess, dessen Erfolg nicht daran gemessen werden sollte, ob eine Entscheidung ein Leben lang hält.“
So auch bei Patrick, er hat sich umorientiert. Ihm hilft die Ausbildungsgarantie, nach der Jugendliche ohne Lehrstelle
im Betrieb eine überbetriebliche Ausbildung machen können. Er macht eine Lehre bei Jugend am Werk, will Konditor werden: „Seit ich hier bin, bin ich wieder
stolz auf mich und habe mehr Lebensfreude.“ ■ PAUL BATRUEL
Bildungsabbruch – wer zurückhilft
Eine zweite Chance bekommen: Vier Projekte, die unterstützen.
■ Ausbildungsgarantie für eine überbetriebliche Lehre: Die gibt es für Jugendliche, die
keine Lehrstelle im Betrieb finden. Infos beim Arbeitsmarktservice, in Wien beim Arbeitsmarktservice Jugendliche, 01/878 71, www.ams.at/wien
■ Spacelab: Für Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, die sich weder in schulischer oder
beruflicher Ausbildung noch in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, bietet spacelab
Einstiegsmöglichkeiten in die Arbeitswelt; www.spacelab.cc, 0699/14 01 21 79
■ Prosa organisiert Basisbildungs- und Pflichtschulabschlusskurse für junge Menschen mit
Fluchterfahrung; www.prosa-schule.org
■ NEBA/Jugendcoaching: In enger Zusammenarbeit mit den Schulen sollen Jugendlichen
durch Beratung und Begleitung Perspektiven aufgezeigt werden, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Das gibt es an fast allen Wiener Schulen
AK FÜR SIE 04/2016
9
initiativ
AK-Erfolg I
Margit Handschmann, Robert Panowitz vom Klagsteam der AK KonsumentenschützerInnen:
setzten durch, dass Wüstenrot Zinssenkungen zurücknehmen muss
Zinsen müssen sein
Wüstenrot muss eine Zinssenkung bei Alt-BausparerInnen zurücknehmen. Die AK hat geklagt und Recht bekommen.
D
ie Bausparkasse Wüstenrot hat im
November 2013 und im Februar
2016 die Sparzinsen für Bausparguthaben von Altverträgen gesenkt. Von der
ersten Zinssatzsenkung waren Bausparguthaben betroffen, soweit die Guthaben höher
als die Vertragssumme waren. Überdies war
die Bindungsfrist von sechs Jahren abgelaufen. Die AK hat 2014 dagegen geklagt
– und der Oberste Gerichtshof (OGH) gibt
ihr Recht. Betroffen sind an die 7.000 AltBausparkundInnen.
Unzulässige Zinssenkung
Im Oktober 2013 hat Wüstenrot ihre KundInnen angeschrieben, die ihren Bausparer
länger als sechs Jahre hatten: Die Zinsen
wurden von im Schnitt 2,19 auf 0,1 Prozent
gesenkt – auf die Guthaben, die die vertraglich vereinbarte Summe überstiegen haben.
Der OGH entschied: Die Zinssenkung
ist nicht rechtmäßig. Eine Vertragsänderung,
bei der ein Schweigen der KundIn als Zustimmung gelten soll, muss vertraglich vereinbart sein. Die vereinbarte Klausel war
unzulässig, da sie Änderungen ohne jede
10
AK FÜR SIE 04/2016
inhaltliche Schranken ermöglicht hatte.
„Wüstenrot muss die Zinssenkung zurücknehmen und die Zinsen rückwirkend nachzahlen“, sagt AK Juristin Margit Handschmann
von der Abteilung Konsumentenpolitik.
„Sollte Wüstenrot Bausparern und Bausparerinnen den Vertrag gekündigt haben, die
gegen die Zinssatzsenkung einen Widerspruch erhoben haben, so sind auch diese
Kündigungen unzulässig.“
Zinsen zurückzahlen
Das OGH-Urteil hat auch Auswirkungen
auf eine Zinssenkung ab Februar. Wüstenrot hat da abermals die Zinsen auf 0,125
Prozent gesenkt. Dabei ging es ebenso um
Guthaben, bei denen die sechsjährige
Bindungsfrist bereits abgelaufen war. „Dieses Mal galt die Zinssenkung für alle Guthaben, nicht nur für den ‚übersparten‘ Teil“,
weiß Handschmann. „Wüstenrot wird auch
hier die Zinssatzsenkung zurücknehmen und
die Guthaben nachverzinsen müssen. Allfällige Kündigungen wegen eines erfolgten
Widerspruchs gegen die Zinssenkung sind
unwirksam“, so Handschmann. ■ D.S.
Die AK KonsumentenschützerInnen haben
immer schon geraten, sich vor Abschluss
eines Kredits für eine Wohnung oder ein
Haus gut zu informieren: Man verpflichtet
sich langfristig, und die Bank nimmt genau
die Wohnung oder das Haus als Sicherheit –
wer die Raten für solche Hypothekarkredite
nicht mehr zahlen kann, verliert das Dach
über dem Kopf. Jetzt gilt: KonsumentInnen
können innerhalb von zwei Werktagen vom
Wohnkredit zurücktreten. Die Frist beginnt
ab Erhalt eines speziellen Merkblatts zum
Kredit, endet spätestens einen Monat nach
Abschluss. Der Rücktritt kann formlos erklärt werden, zur Sicherheit aber schriftlich
mit Eingangsstempel der Bank oder per
Einschreiben.
AK-Erfolg II
Politische Bildung
in der Schule
Schülerinnen und Schüler interessieren sich
sehr dafür, was in unserer Gesellschaft passiert
und wie sie ihre Rechte durchsetzen können
(nur für Parteipolitik interessieren sie sich nicht
so stark). Jetzt kommt in den Schulen dafür
endlich Politische Bildung, und zwar bereits altersgemäß ab der zweiten Klasse in der Neuen
Mittelschule und in den Gymnasien. Im Gegenstand Geschichte gibt es ab Herbst Pflichtmodule zur Politischen Bildung. Die Arbeiterkammer hat sich immer für Politische Bildung als
Schulfach eingesetzt. Die Pflichtmodule sind für
sie ein Zwischenerfolg.
Foto: Thomas Lehmann
Foto: Erwin Schuh
Mehr Schutz beim
Immobilienkredit
Lehrlingsparlament: Junge üben, Interessen
zu vertreten. Jetzt kommt das Fach dazu
BERUF, RECHT UND KARRIERE
Mein neues Leben
„Ich bewege was“
Wolfgang Dudek musste seine Kochkarriere mit 46 Jahren aufgeben. Jetzt arbeitet er als Erwachsenentrainer.
Die Info-Nummern
der AK Wien
Telefon-Info Mo bis Fr, 8.00–15.45, für die
kurze Auskunft über Recht, Geld, Schutz bei
der Arbeit.
aufgezeichnet von Claudia Grünwald
Foto: Thomas Lehmann
Wählen Sie 01 / 501 65 -
Schon als kleiner Bub habe ich
zu Hause ein Stockerl genommen
und der Familie das Frühstück zubereitet.
Kein Wunder, dass dann die Kochlehre
kam. Am herausforderndsten in meiner
Zeit als Koch war es am Fünf-SterneDeluxe-Kreuzfahrtschiff Queen Elizabeth,
wo ich im Top-Lokal des Schiffs mit
Kollegen aus verschiedensten Ländern
arbeiten durfte.
2009 kam dann alles ganz anders:
Ich musste mein Handgelenk operieren
lassen, vier Mal. Nach insgesamt zwei
Jahren Reha wurde es nicht besser: Weil
ich meine Hand nicht mehr abwinkeln
kann, musste ich meinen Beruf aufgeben.
Das war sehr hart für mich, ich vermisse
es, Koch zu sein.
Aber weil Rumsitzen nichts für mich
ist, kümmerte ich mich aktiv beim AMS um
Infos über Kursangebote für Arbeitslose
beim Arbeitsmarktservice, www.ams.at
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
Umschulungen. Erst hatte ich kein Glück:
Eine Prüfung zum Hygienemanager brachte mir keine Anstellung. Dann eröffnete
sich mir die Möglichkeit, als Trainer in
einer Lehrküche zu arbeiten, doch als ich
mit der notwendigen Trainer-Ausbildung
fertig war, gab es die Stelle nicht mehr.
Im November hat mir ein Zufall geholfen: Während eines Englisch-Kurses am
Institut für berufsbezogene Weiterbildung
Best unterhielt ich mich mit einer Kollegin
über meinen Werdegang. Eine Mitarbeiterin des Instituts bekam das mit und schlug
mir vor, mich hier am Institut um einen
Praktikumsplatz als Trainer zu bewerben.
Die Chance hab’ ich genutzt: Ab
Mitte April bin ich hier angestellt und
leite Kurse im Bereich Verkauf. Jetzt
kann ich weitergeben, was ich gelernt
habe: Ehrlichkeit und Respekt anderen
gegenüber, ein Ziel haben und
es auch durchziehen.
zum Arbeitsrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
zur Elternkarenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
zum Lehrlings- und
Jugendschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
zur Steuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207
zur Pensions-, Kranken-,
Unfallversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204
für KonsumentInnen (8–12 Uhr) . . . . . . . . . . . . . 209
Sicherheit, Gesundheit
und Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
Insolvenzen (Mo–Do 8–14 Uhr) . . . . . . . . . . . . . . 342
Brauchen Sie persönliche Beratung?
Terminvereinbarung Mo bis Fr, 8–14 Uhr,
wenn Ihre Ansprüche nachgerechnet werden
müssen oder Sie mehr Infos brauchen.
Wählen Sie 01 / 501 65 für Arbeitsrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341
für Elternkarenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341
für Lehrlings- und
Jugendschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341
für Steuer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341
für Pensions-, Kranken-,
Unfallversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341
Sicherheit, Gesundheit
und Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
Insolvenzen (Mo–Do 8–14 Uhr) . . . . . . . . . . . . . . 342
AK FÜR SIE 04/2016
11
Arbeitszeit
Au
Mehr Zeit
fürs Leben
Vollzeitkräfte arbeiten in Österreich weit mehr
als im EU-Durchschnitt. Kein Wunder, dass viele
Menschen kürzere Arbeitszeiten wollen.
R
obert Ales hat an Ostern einen freien Tag dazugehängt
und ist entspannt in eine
kurze Arbeitswoche gestartet. Der 45-jährige Techniker
arbeitet seit mehr als 20 Jahren bei Opel, 38,5 Stunden pro Woche.
Ebenso wie seine Kollegin
Sabine Huscawa hat er mit
der Freizeitoption fünf zusätzliche freie Tage pro Jahr.
Dafür verzichteten sie auf
einen Teil oder die gesamte
Lohnerhöhung. „Ich habe alles, was ich brauche“, erklärt
Robert Ales, warum er lieber
auf ein bisschen Geld verzichtet. „Mir ist es wichtiger,
mehr Zeit mit den Kindern zu
verbringen.“
Foto: Katharina Schiffl
wollen 604.000 Menschen in Österreich
ihre Arbeitszeit verringern, halb so viele wollen ihre Arbeitszeit erhöhen. Beides zusammengerechnet wollen die Menschen unterm Strich eine Arbeitszeitverkürzung im
Ausmaß von 50.000 Vollzeitstellen! Allerdings gilt es, nicht alle über einen Kamm zu
scheren. Denn in Österreich
gibt es im Europa-Vergleich
einen sehr hohen Anteil an
Teilzeitkräften – und die wollen oft länger arbeiten. AK
Präsident Rudi Kaske fordert
daher: „Es muss etwas zwischen ausufernden Überstunden und der Teilzeitfalle geben. Die Arbeitszeit muss intelligenter verteilt werden.“
Abgesehen von den Teilzeitkräften wollen nur ArbeitsRudi Kaske, AK Präsident
kräfte im untersten EinkomViele Möglichkeiten
mensviertel länger arbeiten. Es gibt viele
Sabine Huscawa und Robert Ales sind mit Möglichkeiten, die Arbeitszeit zu verringern.
ihrem Wunsch nach mehr Freizeit nicht al- Eine davon ist die Freizeitoption, die die
leine. Wie eine Arbeiterkammer-Studie zum Gewerkschaften GPA-djp und Pro-Ge als
Thema Arbeitszeiten in Österreich zeigt, Erstes für die Elektroindustrie ausverhan-
„Die Arbeitszeit
muss intelligenter
verteilt werden.“
Option auf
mehr Freizeit
SABINE HUSCAWA,
49, Opel Austria
Sabine Huscawa hat nicht lange
gezögert, als sie im Herbst 2015 vom
Betriebsrat über die Freizeitoption
informiert wurde. „Ich will mehr Zeit
12
AK FÜR SIE 04/2016
mit meiner Familie verbringen, mein
achtjähriger Enkel freut sich, wenn er
die Oma öfter sieht.“ Huscawa ist seit
vier Jahren fix bei Opel im Getriebebau
und in der Montage beschäftigt, eine
Arbeit, die auch körperlich anstrengend
ist. Mit ein Grund, sich für die
Freizeitoption zu entscheiden, war,
dass es für sie nicht möglich ist, eine
sechste Urlaubswoche zu bekommen.
Diese gilt erst ab dem 26. anrechenbaren Arbeitsjahr. Huscawa arbeitet 38,5
Stunden pro Woche, ihr stehen mit der
Freizeitoption fünf zusätzliche freie
Tage pro Jahr zu. Wie sie diese genau
einsetzen wird, hat Huscawa noch
nicht entschieden. „Noch spare ich die
Stunden, aber ich könnte mir
vorstellen, sie für ein verlängertes
Wochenende einzusetzen.“
Zeit fürs Wandern
ROBERT ALES, 45, Opel Austria
Robert Ales ist Techniker und arbeitet seit
1992 als Vermessungstechniker im
Getriebebau bei Opel Austria. Mit der
Freizeitoption hat Ales, der pro Woche 38,5
Stunden arbeitet, Anspruch auf fünf
zusätzliche freie Tage im Jahr. „Man wird ja
nicht jünger. Aber der Hauptbeweggrund
war für mich, mehr Zeit mit meiner Familie
zu verbringen und die Kinderbetreuung im
Sommer zu erleichtern“, sagt Ales. Bisher
hat er gespart und erst einen Tag der
Freizeitoption genutzt. Künftig bleibt auch
mehr Zeit fürs Wandern und Golfen.
Fotos: Christian Fischer
delt haben. Grundvoraussetzung ist eine
Betriebsvereinbarung, wie es sie etwa bei
Opel und Siemens gibt. „Je nach Vereinbarung können die freien Tage einzeln für längere Urlaube eingesetzt oder für die Zeit
knapp vor der Pension angespart werden“,
erklärt AK Experte Sepp Zuckerstätter. Ein
anderes Modell ist die Bildungsteilzeit: Kindergartenleiterin Dagmar Mirek beispielsweise arbeitet derzeit für ein Jahr befristet
nur zwanzig Stunden pro Woche. So kann
sie ihr berufsbegleitendes Studium des Sozialmanagements in der Elementarpädagogik abschließen und gleichzeitig Familie
und Job gerecht werden.
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
Weniger Arbeit im Alter
Auch die sechste Urlaubswoche nach 25
Dienstjahren ist eine Möglichkeit, die Arbeitszeit zu verkürzen. Dieses Recht gibt es
zwar schon lange – allerdings können es
immer weniger Menschen in Anspruch nehmen. Denn wer kann oder will schon 25
Jahre beim selben Dienstgeber bleiben?
AK FÜR SIE 04/2016
13
Nepp bei den
Überstunden
Ein Fünftel aller Überstunden
wurde 2014 nicht bezahlt. In der
AK Arbeitsrechtsberatung tauchen
immer wieder krasse Fälle von
Überstunden-Nepp auf.
Frau W. war knapp drei Jahre als
Arbeiterin im Backdienst bei einer Bäckerei
mit mehreren Filialen beschäftigt. Sie wandte
sich an die AK, um zu erfahren, ob ihre
Entlohnung dem Kollektivvertrag entspricht und
was mit unbezahlten Überstunden passiert. Die
Fallprüfung ergab, dass sie unterkollektivvertraglich entlohnt wurde. Zudem hatte Frau W.
in drei Monaten 164 unbezahlte Überstunden
geleistet. Letztlich gab es mit Unterstützung der
AK eine Einigung mit dem Arbeitgeber. Frau W.
wurden 3200 € brutto nachgezahlt.
FALL 2
Ähnlich wie Frau W. erging es einer
Filialleiterin desselben Unternehmens. Frau S.
war dort fast zehn Jahre beschäftigt und
musste ebenso regelmäßig Überstunden leisten.
Dabei wurde die ihr zustehende wöchentliche
Ruhezeit im Ausmaß von durchgehend 36
Stunden oftmals nicht eingehalten. So kam es
vor, dass die Filialleiterin 28 Tage lang
durcharbeitete. Mit Unterstützung der AK
wurde das Entgelt für die Überstunden samt
Zuschlägen sowie Ersatzruhe vom Arbeitgeber
eingefordert. Auch hier einigte man sich auf
eine Nachzahlung von 3200 € brutto.
Foto: Christian Fischer
FALL 1
Die AK fordert deshalb die sechste Urlaubswoche für alle, die 25 Jahre gearbeitet
haben – egal bei welchem Unternehmen.
Doch die Wirtschaft legt sich quer. Dabei
ist der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten
laut AK Studie bei älteren Arbeitskräften am
höchsten. Wer Glück hat, kann mit der Firma aber eine Altersteilzeit vereinbaren, so
wie Ewald Artacker von der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien.
Überstunden ufern aus
Vielen Unternehmen sind kürzere Arbeitszeiten allerdings noch immer ein Dorn im
Auge. Und so arbeiten Vollzeitkräfte mitsamt Überstunden im Schnitt 41,5 Stunden
pro Woche. Länger wird nur in Großbritannien und Portugal gearbeitet. Als fleißig gilt, wer möglichst viele Überstunden
schiebt. Insgesamt 269 Millionen Überstunden wurden 2014 in Österreich geleis-
Zeit fürs Motorradfahren
Zeit zu Reisen
Durch die Freizeitoption hat Josef Scharinger
bereits 170 Stunden angespart, pro Monat
kommen fünf dazu. Der begeisterte Motorradfahrer
sagt: „Ich will diese Zeit genießen können.“
Tai-Chi, Yoga, Reisen: Dafür hat der Banker in der
Altersteilzeit mehr Gelegenheit. Er arbeitet von
Dienstag bis Freitag. „Man ist erholter, und ich
habe gemerkt, wie das beruflich Früchte trägt.“
Die beiden Arbeitnehmerinnen sind keine
Einzelfälle. Auch Frau K. hat in einer
Konditorei regelmäßig 12- bis 14-Stundendienste an sieben Tagen die Woche gearbeitet.
Aufgrund dieser übermäßigen Arbeitseinteilung
fielen bei Frau K. täglich Überstunden an, und
es kam zur Verletzung der täglichen sowie
wöchentlichen Höchstarbeitszeitgrenzen von
zehn bzw. 50 Stunden. Dazu kommt die
fehlende Wochenendruhe. Frau K. hat sich bei
der AK über ihre Rechte informiert. Den
Rechtsweg wollte sie vorerst nicht beschreiten.
Stattdessen hat sie ihren Arbeitgeber auf die
gesetzlichen Vorschriften hingewiesen.
14
AK FÜR SIE 04/2016
Fotos: Christian Fischer
FALL 3
JOSEF SCHARINGER, 52, SIEMENS
EWALD ARTACKER, 62, RaiffeisenLB NÖ-Wien
Mehr arbeiten für die Wohnung
Nicht alle wollen kürzer arbeiten. Besonders Frauen in Teilzeit
wünschen sich oft eine höhere Arbeitszeit und damit mehr Geld.
Jennifer Obatil
arbeitet mehr, um
sich eine neue
Wohnung leisten
zu können
Zeit für Bildung
DAGMAR MIREK, 36
Foto: Christian Fischer
Der Job als Kindergartenleiterin und das
berufsbegleitende Studium Sozialmanagement der Elementarpädagogik
verlangten der zweifachen Mutter
Dagmar Mirek einiges ab. „Mir war klar,
wenn das so weitergeht, komme ich ans
Ende meiner Kräfte.“ Nun arbeitet sie ein
Jahr lang im Rahmen der Bildungsteilzeit
zwanzig Stunden pro Woche. Den
Umstieg hat Mirek mit ihrem Team lange
vorbereitet. Die Stellvertreterinnen haben
jetzt mehr Führungsverantwortung.
M
it 28 Prozent aller Arbeitskräfte
gibt es in Österreich einen
überdurchschnittlich hohen
Anteil an Teilzeitkräften. Knapp die
Hälfte aller Frauen arbeitet Teilzeit, der
Grund ist meist die Kinderbetreuung.
Viele würden ihre Arbeitszeit und damit
ihren Verdienst und ihre Karrierechancen gerne erhöhen.
Krankenschwester Jennifer Otabil
gelang der Wechsel von Teilzeit auf
Vollzeit im Krankenhaus Göttlicher
Heiland. „Mir war es sehr wichtig,
wieder in Vollzeit zu arbeiten, da ich
auf eine neue Wohnung für meine
kleine Familie spare“, so Otabil. Oft ist
es in der eigenen Firma allerdings
tet. Das geht oft auf Kosten der Gesundheit der betroffenen Arbeiterinnen, Arbeiter
und Angestellten, weshalb AK und Gewerkschaften die Zahlung von einem Euro
pro Überstunde für gesundheitliche Vorbeugemaßnahmen fordern. Die Betroffenen leisten Überstunden oft nicht freiwillig,
jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Immerhin wird ein Fünftel der Überstunden nicht
einmal bezahlt! Bei Frauen ist es sogar ein
Viertel. Eine Strafe für diese schwarzen
Schafe unter den Unternehmen gibt es
aber nicht. Sie müssen lediglich nachzahlen, was sie ohnehin schuldig waren. Die
AK fordert ein Ende dieses ÜberstundenNepps: Wer systematisch Überstundenentgelt vorenthält, soll künftig das Doppelte
zahlen. ■ S. KNOPP, U. SEELHOFER, K. NAGELE
AK Arbeitszeitkalender
Die Messe für
ArbeitnehmerInnen
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Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
schwer, wieder eine Vollzeitstelle zu
bekommen.
Hier gibt es seit diesem Jahr eine
Verbesserung: Teilzeitkräfte müssen
künftig informiert werden, wenn in ihrem
Betrieb eine Vollzeitstelle ausgeschrieben wird. Paradox ist, dass viele Teilzeitkräfte regelmäßig Mehrstunden
leisten müssen. Für viele ist der Dienstplan deswegen eine unberechenbare
Größe, die jede Kinderbetreuung
durcheinanderbringt. Daher fordert die
AK, dass der Mehrstundenzuschlag ab
der ersten Stunde ohne Durchrechnungszeitraum fällig werden soll und
auf 50 Prozent erhöht wird statt wie
bisher 25 Prozent. ■ S. KNOPP, K. NAGELE
15.03.16 17:08
AK FÜR SIE 04/2016
15
elterntipps
Tipp Helga Hess-Knapp
AK FAMILIENEXPERTIN
Ein Jahr davor! Achtung, Krippenplätze
sind heiß begehrt: Ein Jahr vor dem
geplanten Eintritt sollten Sie Ihr Kind schon
anmelden! Für die städtischen Einrichtungen
ist die Hauptanmeldezeit November und
Dezember.
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Alter. Krippenplätze gibt es in Wien für
Kinder zwischen null und drei Jahren.
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Kontakte zu allen Krippen, Kindergruppen und Tageseltern, egal ob öffentlich
oder privat, finden Sie bei den Servicestellen
der Magistratsabteilung 10 (Tel. 277 55 55)
oder im Internet auf www.wien.gv.at/
kontakte/ma10. Eine andere Möglichkeit ist
die Wiener Kinderdrehscheibe unter
www.kinderdrehscheibe.at.
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■ Kostenlos sind öffentliche Krippen,
private Einrichtungen werden bis zur Höhe
eines öffentlichen Krippenplatzes gefördert.
Für Essen und Extras werden Beiträge eingehoben.
Vorrang bei der Platzvergabe haben
Berufstätige, WiedereinsteigerInnen vor Ende
der Karenz (Karenzmeldung mitbringen!),
TeilnehmerInnen einer AMS-Schulung und
Jobsuchende mit Jobzusage.
■
wien.arbeiterkammer.at/beratung/
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WER KINDER HAT,
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und geben Sie Ihre Mitgliedsnummer an.
Sie finden sie auf der Heftrückseite (neben
Ihrem Namen) und auf Ihrer AktivKarte.
16
AK FÜR SIE 04/2016
Keine Sorge: Für Väter in Karenz gilt ein Kündigungsschutz
Babypause für Papa
Wer in Karenz gehen will, sollte die Fristen beachten.
F
amilie Hölder erwartet demnächst das
zweite Kind. Nach der Geburt der ersten Tochter Mia im Jahr 2012 wollten
sich die beiden Eltern die Kinderbetreuung
für eineinhalb Jahre aufteilen. Neun Monate
sollte jeder von ihnen bei Mia zu Hause
bleiben. Da Frau Hölder aufgrund ihres
Studiums keiner Arbeit nachging, war ihr
Partner damals gezwungen, bereits in den
ersten acht Wochen nach der Geburt seine Karenz beim Arbeitgeber zu melden –
worauf Herr Hölder gekündigt wurde.
Kündigungsschutz vier Monate davor
Einen Kündigungsschutz bei Väterkarenz
gibt es erst vier Monate vor Antritt der Ka-
GERECHTIGKEIT
MUSS SEIN
renz. Trotzdem musste Herr Hölder laut
der damaligen Regelung seine Karenz
schon davor melden. „Damals galt: Wenn
die Mutter keinen Anspruch auf Karenz
hatte – weil sie wie oben beschrieben gar
keinen Job hatte –, so musste der Vater
seine Karenz bereits während des Beschäftigungsverbots der Mutter bei seinem Arbeitgeber melden“, berichtet Alexander Tomanek, Arbeitsrechtsexperte der
AK Wien. Das Gesetz wurde repariert: Für
alle Eltern, die 2016 Karenz in Anspruch
nehmen, reicht es, diese drei bis vier Monate vor Antritt zu melden. Spätestens drei
Monate vor Beginn der Karenz muss die
Meldung bei der ArbeitgeberIn einlangen.
Das gilt bei der Väterkarenz
Tipp von Alexander Tomanek,
Steuertipps
für Eltern
01 50165 401
Foto: picturedesk.com / Caro
Krippe: Jetzt
Platz sichern!
AK ARBEITSRECHTSEXPERTE
Väter haben denselben Anspruch auf Karenz wie Mütter. Die Regelungen dazu finden Sie
im Väterkarenzgesetz (VKG).
■ Bis zum zweiten Lebensjahr des Kindes kann die Karenz maximal dauern.
■ Aufgeteilt werden darf die Karenz in drei Teile. Jeder Karenzteil muss zumindest zwei
Monate dauern.
■ Die Meldung der Karenz muss spätestens drei Monate vor Antritt der Karenz erfolgen.
■ Der Kündigungsschutz beginnt vier Monate vor Antritt der Karenz und dauert bis vier
Wochen nach deren Ende.
■ Alles schriftlich! Sämtliche Meldungen an Ihre ArbeitgeberIn sollten schriftlich erfolgen!
Ausführlichere Informationen finden Sie unter
wien.arbeiterkammer.at/beratung/berufundfamilie
Ihr Bruttonettorechner
unter bruttonetto.arbeiterkammer.at
Elternteilzeit und
andere Arbeitszeit
M
it dem Recht auf Elternteilzeit
oder Änderung der Lage der Arbeitszeit können Sie Beruf und
Familie besser vereinbaren.
■ Arbeitszeit verringern, Dienstplan fixieren. Sie können die Arbeitszeit verringern und deren Lage bestimmen.
■ Die Lage der Arbeitszeit können Sie
übrigens auch dann ändern, wenn Sie die
Arbeitszeit gar nicht reduzieren! So können
Sie unregelmäßige Dienstpläne verhindern.
■ Die Voraussetzungen sind: Das Arbeitsverhältnis hat zum Zeitpunkt des Antritts ununterbrochen drei Jahre angedauert, und im Betrieb sind mehr als 20
ArbeitnehmerInnen beschäftigt.
■ Anspruch haben Eltern längstens
bis zum Ablauf des siebenten Lebensjahres oder einem späteren Schuleintritt des
Kindes.
■ Der Kündigungs- und Entlassungsschutz dauert maximal bis vier Wochen
nach dem Ablauf des vierten Lebensjahres
des Kindes. Danach kann aber eine Kündigung, die wegen der Teilzeit ausgesprochen
wurde, vor Gericht angefochten werden.
AK BILDUNGSEXPERTIN
Foto: picturedesk.com / Alix Minde / PhotoAlto /
Elternteilzeit oder eine
Änderung der Lage der Arbeitszeit
hilft bei der Rückkehr in den Beruf.
Tipp Eva Braun
Wenn sie Ihr Kind um eine bestimmte
Uhrzeit abholen müssen, kann ein fixer
Dienstplan oder die Elternteilzeit helfen
Väter und Mütter können gleichzeitig
in Elternteilzeit gehen. So lange ein Elternteil allerdings noch in Karenz ist, darf der
andere Teil nicht schon mit der Elternteilzeit beginnen.
■ Bescheid geben müssen Sie der Firma drei Monate vor dem geplanten Beginn
der Elternteilzeit bzw. der Änderung der
Lage der Arbeitszeit.
■ Können Sie sich mit Ihrer Firma
nicht einigen, wenden Sie sich an die Arbeiterkammer, um die weitere Vorgangsweise zu planen.
■
Ausführlichere Informationen finden Sie
unter wien.arbeiterkammer.at/
beratung/berufundfamilie/Elternteilzeit
Die Zeit für
Bildung nutzen
Bildungsberatung bieten der Wiener
ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds waff,
Tel. 01 217 48 555, www.waff.at, für
ArbeitnehmerInnen in Elternkarenz, die
Bildungsberatung Wien, Tel. 0800 20 79 59,
das AMS-Berufsinfozentrum, Tel. 01 878 71 28
299, www.ams.at, das Wiener Bildungstelefon,
Tel. 0800 86 86 86, und das abz*austria,
Tel. 01/667 03 00, www.abzaustria.at.
■ Bei der BBB, AK Messe für Beruf, Baby,
Bildung am 21. und 22. April 2016 finden Sie
viele Einrichtungen auf einem Fleck.
■ Kinderbetreuung während der
Weiterbildung gibt es bei den AK Spezialkursen für Eltern in Karenz. Die Kurse sind
mit dem AK Bildungsgutschein kostenlos. Info
BFI Wien: Tel. 01 811 78 10100.
■ AK Bildungsgutschein: Für AK-gekennzeichnete-Kurse (zum Beispiel bei BFI oder
Volkshochschulen) gibt es 120 Euro plus
50 Euro zusätzlich für ArbeitnehmerInnen in
Elternkarenz. Bildungsgutscheinbestellung:
Tel. 0800 311 311.
■ Wenn Ihre Firma Weiterbildung
anbietet, haben Sie das Recht, darüber
informiert zu werden.
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Eine Gesellschaft des
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KARRIEREN
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ein zum Informationstag am
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www.fh-vie.ac.at
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AK FÜR SIE 04/2016
17
t
Termine
Foto: Erwin Schuh
Denkanstöße
für die Berufswahl
Info-Nachmittag für werdende Eltern im AK Beratungszentrum Nord. AK Arbeitsrechtsexpertin Nicole Reiter informiert und gibt Tipps
Kindergeld: AK berät
Wer Kinderbetreuungsgeld beantragt, muss zwischen 5 Modellen
wählen. Die AK bietet Info-Nachmittage für etwa 900 Eltern im Jahr an.
S
chon vor Geburt des Kindes heißt es
für werdende Eltern: genau planen,
um Beruf und Familie zu vereinbaren.
Eltern können zwischen 5 verschiedenen Kinderbetreuungsgeld-Modellen
wählen: Je nach gewähltem Modell und
Bezugsdauer gibt es Kindergeld zwischen
436 und 1.000 Euro monatlich. Außerdem
gibt es ein weiteres Modell, das sich am
vorherigen Einkommen orientiert. Das klingt
sehr kompliziert, bietet aber auch viele Möglichkeiten, das passende Modell zu wählen.
Infos zur Elternteilzeit
AK Expertin Nicole Reiter informiert außerdem über den Ablauf der Beantragung des
Kinderbetreuungsgeldes. „Es ist wichtig,
die unterschiedlichen Modelle des Kinderbetreuungsgeldes zu kennen“, sagt sie. „Und
wer sich rechtzeitig informiert, kann langfristig und besser planen.“
Für Väter und Mütter, die für die Betreu-
ung ihres Kleinkindes eine Elternteilzeit in
Anspruch nehmen wollen, gibt es ebenfalls
Info-Nachmittage. Alle AK Info-Nachmittage
sind kostenlos und finden im AK Haupthaus
in der Prinz-Eugen-Straße 20-22 statt. ■ U.B.
Eltern treffen Eltern
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Baby, Bildung) ist weiter für Eltern da, als
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unter Eltern.
Vor Ort gibt es eine kostenlose Kinderbetreuung. Das nächste Treffen findet am 25. Mai
von 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr statt.
Technisch-Gewerbliche Abendschule des BFI
Wien, Plößlgasse 13, 1040 Wien
Anmeldung zu Netzwerk: 01 811 78 10 100
oder per E-mail: [email protected]
Infos für Eltern
Elternkarenz
■ Die nächste kostenlose Info-Veranstaltungen in der AK Wien, Prinz-Eugen-Str.
20-22, 1040 Wien findet am 12. Mai von 14
bis 16 Uhr statt.
■ Einen weiteren Info-Termin gibt es im
AK Beratungszentrum Nord in Floridsdorf,
Prager Straße 31, 1210 Wien am 14. April
von 16 bis 18 Uhr.
Elternteilzeit
■ Eine weitere kostenlose Info-Veranstaltung
gibt es in der AK Wien, Prinz-Eugen-Str. 20-22,
1040 Wien am 19. Mai von 14 bis 16 Uhr.
Bitte melden Sie sich an unter der Telefonnummer 01 50165-341, Mo bis Fr, 8 bis 14 Uhr.
Radio-Tipp: Ganz auf Ihrer Seite
18 AK FÜR SIE 04/2016
13. April. Ein kostenloser Workshop der AK
hilft Eltern und Jugendlichen, die vor einer
schwierigen Schul- oder Berufswahl stehen.
Wer bin ich? Was kann ich? Wie gehe ich
meinen Weg? Was ist Gemeinschaft? Was
hat eigentlich einen Wert?
Die Workshops werden von Uly Paya, dem
Leiter der Akademie „Philosophieren mit Kindern & Jugendlichen“ angeleitet. Der nächste
Workshop ist am 13. April von 18 bis 20 Uhr
(pünktlicher Beginn).
Bildungszentrum der AK Wien, Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien
Bitte melden Sie sich an unter
[email protected],
Betreff „Wer bin ich“.
AK RATGEBER
Kinderbetreuungsgeld
Bestelltelefon:
01 50165 401
E-Mail: [email protected]
und geben Sie Ihre Mitgliedsnummer an.
Sie finden sie auf der Heftrückseite (neben
Ihrem Namen) und auf Ihrer AktivKarte.
AK Expertinnen und Experten geben Rat auf Radio Wien
Jeden Donnerstag 10–11 Uhr / auf den Frequenzen 89,9 und 95,3
ALLTAG, GELD UND KONSUMENTENSCHUTZ
Online-Partnerbörse:
Spesen statt Liebe
Dürfen die das?
Achtung, Falle!
Handyvertrag kündigen
Das Kündigen von Festnetz- und Handyverträgen ist jetzt
gelockert. Aber Vorsicht, das gilt nur für neue Verträge.
D
ie Werbung im Internet für einen Gutschein
zum Schnuppern bei einer Singlebörse klang
verlockend. Und so registrierte sich Herr B. mit
dem Ein-Euro-Gutschein bei der Online-Partnervermittlung für eine 14-tägige Schnuppermitgliedschaft. Den versteckten Hinweis im Kleingedruckten hatte Herr B. schlichtweg übersehen,
wonach sich der Vertrag bei nicht rechtzeitiger
Kündigung um sechs Monate automatisch verlängert. Bereits kurz nach der Anmeldung erhielt
er eine Zahlungsaufforderung eines Inkassobüros. Er sollte mehr als 280 Euro zahlen – also
die Gebühr für eine sechsmonatige PremiumMitgliedschaft bei der Online-Partnervermittlung
und bereits angefallene Inkassokosten. „Dürfen
die das?“, fragt Herr B.
Sonja Hötsch,
AK Konsumentenschützerin
H
err B. hätte mit einer gesonderten Nachricht auf die bevorstehende Verlängerung
des Vertrags so rechtzeitig informiert werden
müssen, dass er noch fristgerecht hätte kündigen können. Er erhielt aber keine entsprechende Nachricht. Daher endete der Vertrag mit der
Schnuppermitgliedschaft. In Österreich ist eine
automatische Verlängerung des Vertrags eben
nur unter bestimmten gesetzlichen Voraussetzungen möglich – KonsumentInnen müssen extra und rechtzeitig über eine Vertragsverlängerung benachrichtigt werden. Eine Bestimmung
zur automatischen Verlängerung des Vertrags
in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des
Online-Partnerinstituts genügt da nicht. Die AK
intervenierte für Herrn B. Er musste die Forderung der Partnervermittlung und des Inkassobüros nicht zahlen.
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
Foto: picturedesk.com / PhotoAlto / Eric Audras
So sicher nicht!
D
ie Angebote am Telekomsektor
sind vielfältig – der Markt ist heiß
umkämpft. „Für Konsumenten
und Konsumentinnen ist es da oft
schwer, den Überblick zu bewahren
oder die Angebote zu vergleichen“,
weiß AK Konsumentenschützerin
Daniela Zimmer. Die Mobilfunkanbieter tendierten in letzter Zeit immer mehr dazu, mit Konsumentinnen und Konsumenten immer
längere Kündigungsfristen über
die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu vereinbaren. Reichte den Anbietern vor wenigen
Jahren noch ein Monat, waren
zuletzt schon drei Monate
gang und gäbe.
Dieser verbreiteten Praxis
ist nun ein Riegel vorgeschoben. Jetzt ist das Kündigen der
Festnetz- oder Mobilfunkverträge für die Konsumentinnen und
Konsumenten einfacher. „Eine
neue Bestimmung im Telekomgesetz
macht es möglich, dass die Kündigungsfrist von Festnetz- und Mobilfunkverträgen nun nur mehr ein Monat
beträgt“, weiß Zimmer. „Aber Achtung,
das gilt nur für Verträge, die ab 26. Februar neu abgeschlossen wurden“,
betont die AK Expertin.
Wer einen alten Vertrag hat,
für den sind noch längere Kündigungsfristen möglich. „Es gibt
noch eine weitere Tücke. Die
Betreiber haben zwar
die Vertragsbeendigung mit einer Kündigungsfrist von einem Monat zu
ermöglichen. Jedoch
wird die Kündigung
erst mit Ende des darauf folgenden Monats wirksam“, gibt
Zimmer zu bedenken.
■ D.S.
Telefonvertrag richtig kündigen
Kündigen Sie Ihren Telefonvertrag am besten mit einem eingeschriebenen
Brief. Das empfiehlt sich, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Betreiber verlangen in
der Regel auch die Schriftform.
■ Haben Sie eine Mindestvertragsdauer in Ihrem Handyvertrag vereinbart, ist eine
ordentliche Kündigung vor Ablauf der Mindestbindefrist gewöhnlich ausgeschlossen.
Kündigen Sie trotzdem, müssen Sie die restlichen Grundentgelte weiter bezahlen.
■ Wollen Sie Ihren Mobilfunkanbieter wechseln und Ihre bisherige Handynummer
mitnehmen? Seit 1. März zahlen Sie dafür weniger – statt 19 nur mehr zehn Euro.
AK FÜR SIE 04/2016
19
KonsumentInnen
Versichert, aber
ohne Schutz
Die Versicherungsunterlagen werden immer
komplizierter. In der AK Beratung häufen sich die
Klagen über Versicherungen, die nicht zahlen.
„Ein Beipackzettel
mit Erstinformationen
ist der richtige Weg.“
Hilfe für
KonsumentInnen
20
AK FÜR SIE 04/2016
*Name von der Redaktion geändert
Fotos: Thomas Lehmann
D
er Fremdwährungskredit für die Gericht war, kann unverhofft eine teure
Wohnung wird teurer als erwartet, Klage mit ungewissem Ausgang am Hals
die Bank hatte Gewinne verspro- haben“, sagt die Leiterin der AK Abteilung
chen, aber das Gegenteil ist ein- Konsumentenpolitik, Gabriele Zgubic.
getreten. Doch eine Klage wegen Doch seit einigen Jahren wird der Versifalscher Beratung gegen die Bank könnte cherungsschutz bei Neuverträgen immer
teuer werden. Der Nachbar
mehr reduziert. So werden
sucht Streit und klagt weetwa Streitigkeiten aus
gen eines um zehn ZentiFinanzveranlagungen und
meter zu weit verschobeStreitigkeiten aus Versichenen Zauns. Selbst wenn
rungsverträgen von einigen
Gabriele Zgubic, AK Abteilung
man nur eine erste EinVersicherern ausgeschlosKonsumentenpolitik, will
schätzung eines Anwalts einfachere Infos zum
sen. Die Versicherten merbraucht, eine Rechts- Versicherungsvertrag
ken das oft erst im Ernstfall.
schutzversicherung kann
Und bleiben immer öfter auf
in solchen Fällen viel Geld sparen. „Eine ihren Gerichtskosten sitzen.
Rechtsschutzversicherung kann sinnvoll
Martina Brauer* etwa wurde wegen eisein, denn auch wer noch nie im Leben vor ner Mietsache geklagt. Es mussten Gutachter herangezogen werden, das kostete
einiges. „Ich habe die Versicherung eigentlich nie in Anspruch genommen. Einmal
habe ich sie gebraucht, und dann wollte
sie nicht zahlen“, sagt Martina Brauer. Sie
wehrte sich gegen die Absage und bat die
■ Aktion Rechtsschutz. Die RechtsschutzArbeiterkammer um Hilfe. Die schritt mit
versicherung zahlt nicht? Die AK Wien prüft
einem Brief an die Versicherung ein. Es
kostenlos für AK Wien Mitglieder, ob die
kam schließllich zu einer Einigung zwiAblehnung gerechtfertigt ist oder nicht.
schen den Parteien, und Frau Brauer bewien.arbeiterkammer.at/rechtsschutzver
kam zumindest einen Teil ihrer Kosten ersicherungen
setzt.
■ AK Spesen-Rechner: Wenn Sie die
Versicherungsprämie nicht einmal im
Versicherung mit Bausteinen
Jahr, sondern mehrmals zahlen, verlangen
Eine Studie im Auftrag der AK untersuchte
viele Versicherungen einen Zuschlag. Wie
im November 2015 Angebote und Verträhoch ist dieser Unterjährigkeitszuschlag
ge von 14 Rechtsschutzversicherungen:
für die verbleibende Laufzeit bei meiner
Wer glaubt, seine RechtsschutzversicheVersicherung? Die Antwort gibt Ihnen ein
rung decke alle Rechtsstreitigkeiten ab,
Spesenrechner der AK.
kann auf einem möglicherweise teuren Irrwien.arbeiterkammer.at/versicherungs
weg sein. Die Rechtsschutzversicherung
spesen
ist nach dem Bausteinprinzip in Einzeltei-
Die AK Aktion Rechtsschutz: AK Konsumentenschützerin Michaela Kollmann und ihre
Kolleginnen prüfen kostenlos für
AK Mitglieder, ob die Rechtsschutzversicherung wirklich nicht zahlen muss
len aufgebaut: Vertragsrechtsschutz,
Schutz bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin oder mit der
Sozialversicherung. Wer sich versichert,
muss sich klar darüber sein, dass eine solche Rechtsschutzversicherung nicht alle
Risiken übernimmt, sondern nur jene, die
im gewählten Baustein enthalten sind.
Unerwartete Zuschläge
Wer bei der Zahlungsweise nicht genau
hinschaut, zahlt drauf: Die Versicherungsprämie ist eine Jahresprämie, die zu Beginn des Versicherungsjahres fällig ist.
Wird die Versicherungsprämie jedoch
nicht auf einmal im Voraus bezahlt, sondern beispielsweise vierteljährlich oder
Rechtsschutz:
Tipps für den
Vertragsabschluss
A
monatlich, kann der Versicherer einen Zuschlag, den sogenannten Unterjährigkeitszuschlag, vereinbaren. Allerdings muss
über die Höhe dieses Zuschlags genau
informiert werden.
„Für die Konsumenten und Konsumentinnen wird es immer komplizierter,
Wer kann das noch im Detail
prüfen? 20 bis 40 engbedruckte Seiten mit
Informationen zu einer Rechtsschutzversicherung sind keine Seltenheit
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
die Versicherungsunterlagen überhaupt zu
durchschauen. Nicht selten hat ein Versicherungsvertrag 20 bis 40 engbedruckte
Seiten, auf denen oft in komplizierter Fachsprache Details der Versicherung aufgelistet werden. „Einmal durchlesen reicht oft
nicht, um das zu verstehen. Dafür hat kaum
jemand die Zeit“, sagt AK Expertin Zgubic.
Mehr Klarheit für KonsumentInnen
Die AK setzt sich deshalb für übersichtliche und aufgeräumte Versicherungsverträge ein. Eine neue EU-Richtlinie sieht bis
2017 vor, dass ein 2-seitiges ProduktInfo-Blatt, den KundInnen vor Vertragsabschluss einen einfachen Überblick verschaffen soll. „Das ist der richtige Weg:
Wir wollen, dass der einfach verständliche
,Beipackzettel‘ als Erstinformation vor der
Vertragsunterzeichnung rasch kommt und
dass er kundenfreundlich umgesetzt wird“,
so Zgubic. ■ UTE BÖSINGER
chten Sie darauf, welche Leistungen
in den ausgewählten Bausteinen inkludiert sind. Wichtig ist dabei ein Blick
auf die Risikoausschlüsse sowie die Versicherungssummen im Detail in einzelnen Bausteinen. Eine billigere Prämie kann letztlich teuer
sein, wenn wichtige Leistungen ausgespart
werden.
■ Freie Anwaltswahl: Manche Versicherungen bieten eine freie Anwaltswahl, andere
schlagen Ihnen den Anwalt vor.
■ Laufzeit, Rechte und Co.: Schauen Sie
auf die Laufzeit, eine Rückforderung eines
allfällig gewährten Dauerrabattes auf die
Prämie bei vorzeitiger Kündigung und auf die
Kündigungsrechte im Schadensfall.
■ Wechseln Sie aus einem bestehenden
Vertrag nicht einfach in ein neues Versicherungspaket. Wichtige Leistungen können
wegfallen.
■ Achtung, Deckungslücke: Bei einem
Wechsel des Versicherers kann es zu zeitlichen
Deckungslücken kommen, wenn der neue
Vertrag nicht nahtlos an den alten anschließt.
■ Schaden eingetreten: Melden Sie den
Versicherungsfall fristgerecht Ihrer Rechtsschutzversicherung. Der Versicherer muss
binnen zwei Wochen ab Geltendmachung des
Deckungsanspruches schriftlich bestätigen, ob
Deckung besteht oder nicht.
Vorsicht beim Wechsel aus einem bestehenden Vertrag in ein neues Versicherungspaket:
Dabei fallen oft gewohnte Leistungen weg
AK FÜR SIE 04/2016
21
Karotten + 27 %
Salatgurke + 40 %
AK Preismonitor
Private Nachhilfe
wurde teurer
Lehrpersonal für
Muttersprache
Foto: picturedesk.com / Caro
Die Arbeiterkammer fordert eine Lehramtsausbildung für die wichtigsten Sprachen der
MigrantInnen. Die wichtigsten MigrantInnensprachen sollen in den Schulen verstärkt als
zweite Fremdsprache unterrichtet werden.
Ein Viertel aller Kinder in den Pflichtschulen
spricht neben Deutsch noch andere Sprachen
im Alltag – in Wien ist es sogar die Hälfte.
Gleichzeitig sagen zwei Drittel der Wiener
Beschäftigten mit Migrationshintergrund, sie
würden ihre Sprachkenntnisse auch beruflich
einsetzen. Die Unternehmen sollten das als
Zusatzqualifikation anerkennen und honorieren.
22
AK FÜR SIE 04/2016
Mineralwasser + 31 %
Hühnerkeule + 171 %
schwarzer Tee + 107 %^
Saftiger Österreichaufschlag bei Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Gemüse, Butter und Fleisch
Um ein Fünftel teurer
Wer mit wenig Geld auskommen muss, dreht beim Essen jeden
Cent dreimal um – und muss trotzdem tief in die Tasche greifen.
V
iele Menschen müssen in Österreich
mit sehr wenig Geld auskommen
und auch beim Lebensmitteleinkauf
auf günstige Preise achten. Dabei zahlen
sie in Wien um durchschnittlich ein Fünftel
mehr als in Berlin. Das zeigt der jüngste
AK Preisvergleich preiswertester Lebensmittel. Ein Warenkorb mit 40 Produkten
kostete in Wien 88 Euro. Mit 74 Euro war
der gleiche Warenkorb in Berlin deutlich
günstiger.
Handel kontrollieren
Besonders schlimm für Familien mit wenig Geld: Bei Grundnahrungsmitteln, wie
Milch, Mehl oder Gemüse, ist der Österreichaufschlag besonders happig. Ein Liter Frischmilch kostete in Wien 62 Prozent
mehr als in Berlin. Ein Kilogramm Mehl
kostete 40 Prozent mehr. Für eine Salatgurke musste man in Wien um 40 Prozent,
für ein Kilogramm Karotten um 27 Prozent
mehr bezahlen. Völlig unverständlich ist
der Österreichaufschlag bei identen Produkten wie schwarzem Tee, der in beide
Länder importiert werden muss: In Wien
kostet der Tee das Doppelte. Die Arbeiterkammer fordert, dass die Bundeswettbewerbsbehörde den Supermärkten auch
weiter genau auf die Finger schaut. n K.N.
Stichtag 29.2.2016
Es ist wieder Töchtertag!Stichtag 31.12.2015
Am 28. April können Mädchen in technische Berufe schnuppern.
Ü
ber 150 Firmen haben sich für den
Töchtertag am 28. April angemeldet.
So können Mädchen zwischen 11
und 16 Jahren in technische Berufe hineinschnuppern. Denn „Männerberufe“ bringen oft mehr Geld als klassische „Frauenberufe“. So verdient eine Frisörin beim
Berufseinstieg 1.480 Euro monatlich brutto, eine Elektrotechnikerin 1.960 Euro!
Annika (14) besuchte im vergangenen
Jahr die MA 48 und konnte im Labor pHWerte messen, Glasröhrchen biegen und
Naturkosmetika herstellen. Der Tag bei der
MA 48 hat ihr großen Spaß gemacht, und
sie hat interessante Erfahrungen sammeln
Foto: Astrid Knie
Schule
Foto: Erwin Schuh
Nachhilfe in Wiener Lerninstituten kostet
im Einzelunterricht durchschnittlich knapp
34 Euro in der Stunde, also um 4,1 Prozent
mehr als noch im vergangenen Jahr. Das
zeigt ein AK Preistest bei 29 NachhilfeInstituten in Wien. Für Gruppenunterricht
musste man durchschnittlich 18 Euro in der
Stunde zahlen. Die AK rät: Vergleichen Sie
die Preise! Etliche Nachhilfe-Institute bieten
beim Gruppenunterricht Preisstaffelungen
nach Anzahl der SchülerInnen in der Gruppe
an. Achten Sie bei Lerninstituten darauf, dass
Kurse mit mehreren Unterrichtseinheiten
günstiger sein können. Fragen Sie bei Nachhilfe-Instituten nach, ob es eine Bindungsfrist
gibt. Günstige Preise gibt es manchmal nur,
wenn Sie sich länger binden. Achtung! Wenn
Institute oder PrivatlehrerInnen zur SchülerIn
kommen, verrechnen manche eine Fahrtpauschale oder einen höheren Stundenbeitrag.
Butter + 52 %
Mehl + 40 %
Mädchen im Labor bei der MA 48
können. Die Anmeldung für den diesjährigen Töchtertag läuft noch bis 18. April
2016. Alle Mädchen bekommen nach der
Anmeldung ein Entschuldigungsformular
für die Schule. n K.N.
Gute Lehrstelle dringend gesucht
Im Handel, bei FrisörInnen und im Gastgewerbe werden Lehrlinge gesucht. Wer etwas anderes
lernen will, findet in Wien derzeit schwer einen Platz. Denn immer weniger Betriebe bilden aus.
Die Lehrstellenlücke wird immer größer
Jugendliche ohne Lehrstelle in Wien
2016
7.000
2006
6.300
2002
2.700
Stichtag: 29. 2. 2016
016
5
Stichtag: 29. 2. 2016
657
Offene
Lehrstellen
in Wien
KV-Lehrlingsentschädigung
im letzten Lehrjahr
958,-
Einzelhandelskaufmann/frau
187
FrisörIn
135
Ein Paar entspricht
100 Lehrlingen
107
Koch/Köchin
830,-
Restaurantfachmann/frau
830,-
In 47 Lehrberufen sind in Wien
keine offenen Lehrstellen gemeldet.
0
Metallgewerbe
Die wichtigsten sind: MaurerIn, KFZ-Technik, Gas- und
WasserleitungsinstallateurIn und HeizungsbauerIn, Metalltechnik, Maschinenbautechnik, Elektrotechnik.
0
Metallindustrie
2005 4.507
Wien
38.470 Betriebe
30.374 Betriebe
Österreich
Quelle: WKÖ, AMS, Lehrlingsstatistik
Grafik: studioback.at/Redaktion: Ute Bösinger
Icons: thenounproject.com: Creative Stall DEADTYPE, Krish, Picons.me, Tommy Lau
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
1.378,1.450,-
Traumberuf
oder Notlösung?
Immer weniger Betriebe bilden aus
2015 3.465
760,-
Stichtag: 31. 12. 2015
Wer heute seine Traumlehre sucht, braucht viel Glück. Ausgerechnet in der Metallbranche, in der gut verdient werden
kann und in der die Unternehmen gerne über Fachkräftemangel klagen, werden kaum Lehrstellen angeboten.
Weil der Staat aber jedem Jugendlichen eine Ausbildungsmöglichkeit garantiert, springen die überbetrieblichen Ausbildungsstätten ein. In Wien sind derzeit rund 3.900 Jugendliche in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte. Die
Betriebe müssen mehr und besser ausbilden und nicht nur
immer über Fachkräftemangel klagen, fordert die AK.
AK FÜR SIE 04/2016 23
Checkliste
Gebrauchtwagen
Bevor Sie sich zum Kauf eines Fahrzeuges entschließen:
■ Test. Lassen Sie einen Ankaufstest durch
einen der Autofahrerclubs durchführen. Eine positive Pickerlüberprüfung ersetzt nicht
den Ankaufstest! „Der Ankaufstext ist wesentlich umfangreicher als die Pickerlüberprüfung“,
sagt Erich Groiss, ARBÖ-Cheftechniker.
■ Serviceheft. Lassen Sie sich unbedingt
das Serviceheft zeigen. Lassen Sie sich nicht
darauf vertrösten, dass das Serviceheft von
der VorbesitzerIn nachgereicht wird.
■ Hinweis auf Probleme. Wie viele VorbesitzerInnen hatte der Wagen? Viele mindern
nicht nur den Kaufpreis, sondern können auch
ein Hinweis auf mögliche Probleme sein.
■ Alles schriftlich in den Kaufvertrag!
Vereinbaren Sie alles schriftlich im Kaufvertrag
– auch die Reparatur offensichtlicher Schäden.
Sonst sind diese mitgekauft!
■ Augenschein. Werfen Sie einen Blick in
den Motorraum, lassen Sie das Fahrzeug bei dem
Händler auf eine Hebebühne stellen, achten Sie
auf Schäden auf der Unterseite des Fahrzeugs.
■ Kilometerstand. Vergleichen Sie die Ölwechselzettel im Motorraum und das Serviceheft mit den Kilometerstandsangaben. So
kommen Sie einer unplausiblen Kilometerleistung auf die Spur.
■ Probefahrt nicht vergessen! Der Händler sollte dafür eine entsprechende Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben!
E-NUMMERN
AK RATGEBER
LEITFADEN DURC
H DIE
LEBENSMITTELZUSA
TZSTOFFE
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24
AK FÜR SIE 04/2016
Bevor man in den Urlaub fliegen kann, lauern bei der Buchung einige Fallstricke
Vorsicht beim Buchen
Nicht immer halten günstige Flugangebote, was sie versprechen.
V
ersprochene billige Flugpreise werden bei Online-Buchungen oft nicht
gehalten. Kosten für gängige Kreditkarten oder immer öfter für Gepäck verteuern den Flugpreis teilweise erheblich. Vergleiche werden den Konsumentinnen und
Konsumenten schwer gemacht.
■ Falscher Endpreis bei Suche. Viele
Fluglinien und Internet-Reiseportale zeigen
bei der Suche den Endpreis nicht richtig
an – obwohl das laut EU-Verordnung vorgeschrieben ist. Es fehlen unvermeidbare
und vorhersehbare Kosten.
■ Extrakosten bei Kreditkartenzahlung. Obwohl es nach dem Zahlungsdienstegesetz verboten ist, werden oft Zusatzkosten bei Zahlung per Kreditkarte, PayPal
GERECHTIGKEIT
MUSS SEIN
und anderen Zahlungsmitteln verrechnet.
■ Gepäck kostet extra. Es wird immer
seltener, dass die günstigsten Tarife ein
Freigepäck inkludieren. Die Information darüber ist aber oft versteckt. Unangenehm,
wenn man erst am Flughafen draufkommt,
dass für das Gepäck ein saftiger Zuschlag
anfällt. Oft ist es sogar besser, bei der Buchung den nächstteureren Tarif zu wählen,
bei dem ein Freigepäck inkludiert ist.
■ Schwierige Durchsetzung. Sind Sie
einem Lockangebot doch einmal auf den
Leim gegangen, ist es sehr schwierig, Ihre
Ansprüche durchzusetzen.
Bei Reisemängeln gibt es Abschläge laut
Frankfurter Liste: https://www.arbeiterkam
mer.at/beratung/konsument/Reise/Frankfurter_Liste_.html
Jetzt zum Studium anmelden!
Tipp von Martha Eckl,
AK BILDUNGSEXPERTIN
Fachhochschulen: Sie wollen im Herbst
ein FH-Studium beginnen? Dafür müssen Sie
sich jetzt schon anmelden, da die Zahl der
Studienplätze beschränkt ist. Fachhochschulen
bieten viele Studien auch berufsbegleitend an.
Ein FH-Studium ist auch mit einer einschlägigen beruflichen Qualifikation (Lehrabschluss
plus Zusatzprüfungen) möglich. Die Bewerbungsfristen und die Aufnahmeverfahren sind
unterschiedlich und direkt bei der Fachhochschule bzw. dem Studiengang zu erfragen.
■
Leitfaden durch
die Lebensmittelindustrie
Bestelltelefon:
Foto: picturedesk.com | Franz Neumayr
lebentipps
Universitäten: Bei besonders stark
nachgefragten Studienfächern wie zum Beispiel
Wirtschaft, Psychologie, Biologie, Informatik
sowie den Lehramtsstudien gibt es ebenfalls
spezielle Zugangsregeln. Es laufen derzeit die
Fristen für die notwendige Registrierung, die
zum Teil schon Mitte Mai enden.
■ Pädagogische Hochschulen: Auch hier
gibt es je nach Standort unterschiedliche
Anmelde- und Aufnahmeverfahren. Bitte
erkundigen Sie sich direkt bei der PH.
■
Ihr Banken-Rechner
unter bankenrechner.arbeiterkammer.at
Sichere
Rad
Sichere Plätze fürs Radl
kurznotiert
Neue Radgarage am Hauptbahnhof mit 760 bewachten
Stellplätzen. AK: Betriebe sollen mehr Radabstellplätze schaffen.
Sichere Radrouten
Oft sind es nur wenige Meter Umweg, aber
viel mehr Sicherheit: Nutzen Sie die Radwege
der Stadt. Wenn Sie neue Wege planen, helfen
gute Routenplaner im Internet.
■ Die Radkarte der Stadt Wien mit Ausweichwegen und über 1.200 km Radwegen in
Wien gibt es kostenlos unter www.fahrradwien.at.
■ Die Navigations-App Bike Citizens können
Sie sich aufs Smartphone herunterladen. Die
Fahrrad-App Bike Citizens ist für iPhone im App
Store (ab Version iOS 7) und für Android im
Google Play Store (ab Version 2.3) zum Download verfügbar. Nachdem die App erfolgreich
installiert wurde, kann das Städtepaket Wien
kostenlos heruntergeladen werden.
Die App Bike Citizens verfügt über Echtzeit-Navigation und ermöglicht, eine gute und sichere
Route zu finden. Der Weg wird mit Sprachansagen und Anzeige am Handy-Bildschirm gewiesen.
Foto: Erwin Schuh
I
mmer mehr WienerInnen steigen auch
im Alltag aufs Rad. Da ist es kein Wunder, dass es allzu oft in der Innenstadt
schwierig ist, einen Platz zu finden, wo das
Rad sicher angeschlossen werden kann,
ohne anderen im Wege zu sein.
Neu ist jetzt seit Ende März die Radstation am Hauptbahnhof: Sie bietet rund
760 bewachte Radplätze, ein betreutes
Parkservice und eine Fahrradwerkstatt.
Die Radgarage soll sowohl BahnpendlerInnen den Weg von und zum Bahnhof
per Rad ermöglichen, ist aber auch für
AnwohnerInnen aus den umliegenden
Wohnvierteln offen. Valentin Vodev ist einer der Ersten, die das nutzen. „Ich bin
froh, dass es hier eine sichere Abstellmöglichkeit gibt“, sagt er.
Dass er dabei auch noch mit seinen
Aufträgen einen Betrieb unterstützen kann,
der Langzeitarbeitslose fördert, freut ihn
doppelt. Denn die Radstation wird als sozialökonomischer Betrieb geführt. Arbeitsuchende Menschen werden ausgebildet,
betreut und bei der Integration in den regulären Arbeitsmarkt unterstützt – insgesamt
96 Menschen können pro Jahr in der Radstation zeitweise Beschäftigung finden. Damit werden langjährige Forderungen der
AK umgesetzt.
„Wenn wir das Radeln erleichtern, wer-
Valentin Vodev in der Radgarage am Hauptbahnhof. Er radelt 2.000 Kilometer im Jahr
den immer mehr Menschen das Fahrrad im
Alltag nutzen“, sagt AK Kommunalpolitik-Expertin Judith Wittrich. „Hier können auch die
Betriebe viel für ihre Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter tun, indem sie ihnen sichere Abstellmöglichkeiten fürs Rad und wenn möglich Umkleideräume bieten.“ Studien aus
den Niederlanden zeigen, dass Beschäftigte, die viel radeln, seltener krank sind.
Insgesamt gibt es in Wien rund 38.000
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder auf öffentlichem Grund. Die AK fördert in Wien
insgesamt 89 Rad-Abstellanlagen für über
430 Räder, etwa auf dem Schwedenplatz
und in der Mariahilfer Straße.
AK KOMMUNALPOLITIK-EXPERTIN
■ Teams mit den Kolleginnen und den
Kollegen bilden und gemeinsam Radl-Kilometer sammeln: Die Aktion „Wien
radelt zur Arbeit“ startet wieder
ab 1. Mai.
■ Radeln entspannt und
macht fit: Schon nach 30
bis 40 Minuten Bewegung am
Rad schüttet ihr Körper Stoffe aus, die gute
Stimmung verbreiten. Radeln ist deshalb der
ideale Ausgleich für den Büroalltag.
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
Kilometergeld
Auch für Dienstfahrten mit dem Fahrrad kann
Ihre Firma den amtlichen Kilometergeldsatz von
0,38 Euro steuerfrei auszahlen. Wenn die Firma
keine Kostenersätze für Dienstfahrten zahlt,
können Sie berufliche Wege mit dem Fahrrad
steuerlich als Werbungskosten geltend machen:
0,38 Euro pro Kilometer für maximal 1.500
Kilometer im Jahr, insgesamt maximal 570 Euro
im Jahr. Dafür müssen Sie wie für Dienstfahrten
mit dem Auto ein Fahrtenbuch führen.
Infos zur Radgarage am Hauptbahnhof unter
www.dieradstation.cc
Mitmachen: Zur Arbeit radeln
Tipp von Judith Wittrich,
Der Routenplaner im Internet:
www.anachb.at
■ Radfahren ist ein Sport, der die Gelenke
entlastet: Bei einem City-Bike ruhen etwa
70 Prozent des Körpergewichts auf
dem Sattel.
■ Machen Sie mit, starten Sie
mit „Wien radelt zur Arbeit“ ins
Frühjahr. Es gibt auch in diesem
Jahr viele Preise für Radlerinnen
und Radler zu gewinnen.
Anmeldung und Infos unter
wien.radeltzurarbeit.at
MIT DEM RAD ZU
R ARBEIT
AK RATGEBER
INFORMATIONEN
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UND TIPPS FUR
EINEN
GESUNDEN ARBEITS
WEG
Mit dem
Rad zur
Arbeit
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wien.arbeiterka
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mmer.at
22.02.13 15:47
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AK FÜR SIE 04/2016 25
SEIN
produkttest
Leichte Kinderwagen
Kinderbuggys gehören zur Kleinkindausstattung.
Nicht alle sind geeignet, so der „Konsument“.
B
Illustration: Carla Müller
Quelle: „Konsument“ 04/16
uggys, also leichte Klapp-Kinderwagen, können von Eltern bequem
geschoben werden. Auch wenn
manche Hersteller ihre Buggys für
Kinder ab der Geburt anbieten: Buggys kommen erst infrage, wenn ein Kind zumindest
allein sitzen kann. Und unterwegs sollten die
Kinder vor allem gehen, wenn sie es schon
können. Im Buggy sollten
sie erst geschoben werden,
wenn sie müde sind.
Der „Konsument“ testete
15 Modelle – und fand wenige kindergerechte Buggys.
Viele Sitze, so der „Konsument“, sind so schmal, dass
nicht viel Reserve fürs
Wachstum und kaum Platz
für dicke Winteroveralls
bleibt. Bei keinem Buggy
gibt es verstellbare Fußstützen. Die Füße der
Kleinen hängen deshalb in der Luft oder werden zu stark abgewinkelt, was zu einer unbequemen Sitzposition führt.
Immerhin fünf Buggys bekamen von den
TesterInnen die Gesamttestnote Gut: Nuna „Pepp Luxx“ („komfortabel“), Maclaren
„Techno XT“ („Fahrkomfort, aber teuer“),
Baby Jogger „Vue Lite“ (Rückenlehne kann
auch in die Gegenrichtung geklappt werden),
Peg Perego „Pliko P3 Compact Classico“
(Zusatztrittbrett für ältere Geschwister) und
Knorr-Baby „Vero XL Happy Colour“ („dünne
Polsterung“).
Drei Wagen fielen bei den TesterInnen
durch: Kiddy „City‘n Move“, Chicco „Lite Way“
und Hauck „Shopper Comfortfold“. Beim
Kiddy-Wagen löste sich im
Dauertest die Verbindung
zwischen Sitz und Gestänge. Beim Gerät von Chicco
fanden die TesterInnen im
Stoff und im Regenschutz
TCPP-Spuren. Bei diesem
Flammschutzmittel gibt es
Bedenken hinsichtlich Krebs
erregenden Potenzials.
Beim Hauck „Shopper
Comfortfold“ fanden die TesterInnen Schadstoffe im Griff zum Schieben,
außerdem gebrochene Leisten in der Rückenlehne, und jeder der getesteten Buggys hatte
eine andere Griffhöhe. Hauck rief den Buggy
zurück: Wer einen „Shopper Comfortfold“
hat, kann ihn zum Händler zurückbringen.
Den kompletten Test finden Sie in der
April-Ausgabe des Magazins „Konsument“,
erhältlich in der Trafik oder unter der Nummer 01/588 774.
15 Kinderbuggys im Test
Marke
Type
mittlerer Preis in Euro
Nuna
Maclaren
Baby Jogger
Peg Perego
Knorr-Baby
ABC Design
Joie
TFK
Quinny
Cool Baby
Recaro
Chic 4 Baby
Kiddy
Hauck
Chicco
Pepp Luxx*
Techno XT
Vue Lite
Pliko P3 Compact Classico
Vero XL Happy Colour
Takeoff
Nitro*
Dot
Zapp Xtra2
Jan****
Easylife
Lido
City‘n Move*****
Shopper Comfortfold******
Lite Way*
270,330,269,345,119,219,110,199,270,99,230,120,189,90,170,-
Sitzkomfort
Ø
Ø**
Ø
Ø**
Ø**
-***
-**
-**
-**
-**
Ø**
Ø
Ø
Ø**
Schieben
Schadstoffe
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
+
Ø
Ø
Ø
Ø
-- -+
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Testurteil
gut
gut
gut
gut
gut
durchschnittlich
durchschnittlich
durchschnittlich
durchschnittlich
durchschnittlich
durchschnittlich
durchschnittlich
nicht zufriedenstellend
nicht zufriedenstellend
nicht zufriedenstellend
l sehr hoch l hoch l durchschnittlich l gering l sehr gering ++ sehr gut + gut Ø durchschnittlich – weniger zufriedenstellend -- nicht zufriedenstellend *) nicht ab der Geburt geeignet, wie vom Anbieter ausgelobt. **) Sitz schmal ***) Sitz zu tief für kleine Kinder ****) lt. Anbieter Produkt geändert
*****) im Dauertest löste sich Verbindung zwischen Sitz und Gestänge ******) vom Hersteller zurückgerufen
26
AK FÜR SIE 04/2016
Nur Thun in
der Dose
Steht Thunfisch auf der Dose, ist auch
Thunfisch drin. Das ergab eine DNAAnalyse des „Konsument“ bei 18 Thunfisch-Naturell-Dosen. Und: War eine
Thunfisch-Art angegeben, war sie laut
Test auch in der Dose. Getestet wurden: Almare, Thunfisch Filets; Almare,
Weißer Thunfisch; Billa, Thunfischfilets; Callipo, Tonno al Naturale; Clever,
Thunfisch natur; Connétable, Weißer
Thunfisch; Followfisch, Thunfischfilets;
Fontaine, Thunfisch-Filet echter Bonito;
John West, Thunfisch; Merkur Immer
gut, Thunfisch Filets; Nixe, Thunfischfilets; Penny, Thunfisch; Rio mare, Tonno
al Naturale; S Budget, Thunfischstücke
Natur; Spar Premium, Thunfischfilets
Albacore; Spar, Thunfisch; Vier Diamanten, Thunfisch Naturell.
Den kompletten Thunfisch-Test
finden Sie in der April-Ausgabe
der Zeitschrift „Konsument“
Farben für
die Finger
Viele Fingerfarben für Kinder enthalten laut einem „Konsument“-Test bedenkliche Substanzen. Geprüft haben
die „Konsument“-TesterInnen 14 Produkte unterschiedlicher Hersteller, in
insgesamt 13 fanden sie umstrittene
Konservierungsmittel wie Parabene oder gebundenes Formaldehyd.
Zwar wurden die derzeit gültigen
Höchstwerte eingehalten – bei Kinderprodukten sollte auf die Verwendung problematischer Stoffe aber
komplett verzichtet werden, betont
der zuständige Projektleiter Christian
Undeutsch. Unter den getesten Produkten wurde nur das FingerfarbenA-Set von ÖkoNorm Nawaro diesem
Anspruch gerecht.
Alle gesteten Produkte und
Hersteller-Reaktionen unter
www.konsument.at > „Konsument“ 2/16
(Online-Tageskarte um 5 Euro)
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
Ein Jahr gratis ins Museum
Die AK verlost 100 Jahreskarten für das Kunsthistorische
Museum für Junge unter 25 Jahren.
„Feste feiern“
Die Ausstellung „Feste Feiern“
zum 125-jährigen Jubiläum des
Museums (bis 11.9.) beleuchtet
europäische Festkulturen von der
Renaissance bis zur Französischen
Revolution. Von der Obrigkeit wurden insbesondere Volksfeste schon
immer argwöhnisch beäugt. So
zeigt das Bild „Der Kampf zwischen
Karneval und Fasten“ von Pieter
Bruegel das Fest als Ort und Zeit
der Anarchie. Als Prunkstück der
Ausstellung wurde das „Blindekuh-
JEDE MENGE ERHOLUNG.
DIE THERME LAA. Entspannen und sparen!
Genießen Sie die Wasser- und Saunawelten
der Therme Laa und erholen Sie sich vom
Alltag. Mit AktivKarte zahlen Sie für den
Tages-Thermeneintritt statt 25,– nur 22,50 Euro
(exkl. Sauna). Einzulösen an der Kassa der
Therme Laa gegen Vorlage der AktivKarte.
Angebot gültig bis 31.10.2016. Tel. 02522/84
700-570, [email protected],
www.therme-laa.at
JEDE MENGE UNTERHALTUNG.
WEAN HEAN – Neuestes vom Wienerlied.
Das Festival wirft vom 21. April bis 13. Mai
2016 zum 17. Mal seine Anker an verschiedenen Schauplätzen in Wien aus. Mit Ihrer
AktivKarte erhalten Sie 10 % Ermäßigung für
die Konzerte im Bockkeller, Metro Kinokulturhaus, Werk X, Wien Museum, Theater Akzent
und Summerstage. Infos: Tel.: 01/416 23 66,
www.weanhean.at
Wenn ich gleiche Chancen will,
chalte ich sie ein.
© Wien, Kunsthistorisches Museum
„ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK“
– Ab 17. April im Wiener Raimund Theater.
Mit den größten Songs von Ausnahmetalent
und Entertainer Udo Jürgens. Gegen Vorlage
der AktivKarte erhalten Sie
25 % Ermäßigung für alle
verfügbaren Vorstellungen
von 19.4. bis 2.7.2016.
Kennwort: „AKbonus“,
buchbar bis 7.5. online
über www.musicalvienna.at,
an den VBW-Tageskassen
(Ronacher, Raimund Theater, Theater an der
Wien), telefonisch unter 01 588 85 und beim
Wien Ticket Pavillon neben der Staatsoper,
max. 4 Tickets pro Kaufvorgang, Karten nach
Verfügbarkeit.
PK_P
Foto: Eventpress Radke
JEDE MENGE MUSIK.
„Das Blindekuhspiel“ von
Francisco de
Goya (1788),
Leihgabe aus
dem Museo
Nacional del
Prado, Madrid
© Photographic Archive, Museo Nacional del Prado, Madrid
D
as Kunsthistorische Museum
zählt mit hunderten Meisterwerken zu den größten und
bedeutendsten Kunstsammlungen
ihrer Art weltweit. Für junge AK
FÜR SIE-Leserinnen und -Leser
gibt es jetzt eine besondere Aktion:
Wir verlosen 100 Gratis-Jahreskarten für alle von 19 bis 25 Jahren.
Anlass ist das 125-jährige Bestehen des Museums.
Verlosu
Spiel“ von Francisco de Goya aus
dem Prado geliehen.
Kuriose Apparate
Einiges zu bieten hat auch die
Kunstkammer. Hier ist die Sammlung an Kuriosem, Filigranem und
Exotika aus aller Welt ausgestellt,
die die einstige österreichische
Kaiserfamilie der Habsburger zusammentrug. So etwa eine Uhr von
1602 bis 1606 des Augsburger
Goldschmieds Hans Jakob I. Bachmann, die die Jagdgöttin Diana auf
einem Zentauren reitend darstellt.
Der Figurenautomat bewegt sich zu
einer vorgegebenen Uhrzeit über
die Tafel. Dabei rollt der Zentaur,
ein Fabelwesen, das halb Mensch,
halb Pferd ist, mit den Augen, Diana bewegt den Kopf, und ein Hund
öffnet das Maul.
von 100 ng
GratisJahreska
rten für
Junge
unter 25
Ja
wien.arb hren unter
eit
at/gratis erkammer.
insmuse
um
Führungen als Handy-App
Übrigens: Für diejenigen, die bei
der Verlosung leer ausgehen, gibt
es noch viele gute Angebote. Für
Kinder und Jugendliche unter 19
Jahren ist der Eintritt frei. Mit
Unterstützung der AK gibt es ab
sofort die KHM-Jahreskarte U25 für
junge Menschen unter 25 Jahren
um nur 19 Euro und die neue App
KHM-Stories gratis zum Downloaden für Smartphones (IOS und
Android) mit Führungen für Kinder
und Erwachsene.
Kunsthistorisches Museum Wien
Tischapparat „Diana auf dem
Zentauren“
1., Maria-Theresien-Platz, Juni bis August: tgl. 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr,
September bis Mai: Di-So, 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr, Tel. 01-525 24-0 / www.khm.at
Teilnahmebedingungen für die Verlosung „Gratis ins Museum“:
EINREICHSCHLUSS ist Freitag, 13. Mai 2016. Verlost wird unter allen Einreichungen, die bis dahin
rechtzeitig per Internet einlangen. Das Gewinnspiel gilt in ganz Wien. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Teilnahmeberechtigt sind alle. Ausgenommen von der Teilnahmeberechtigung sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Arbeiterkammer und ihre Angehörigen. Veranstalter bzw. Vertragspartner hinsichtlich der Verlosung und der
Übergabe der Gutscheine für die Gratis-Jahreskarten für unter 25-Jährige ist die Kammer für Arbeiter und
Angestellte für Wien, Prinz Eugen Straße 20-22, 1040 Wien.
DER GEWINN BESTEHT AUS GUTSCHEINEN für kostenlose Jahreskarten für das Kunsthistorische Museum
Wien für unter 25-Jährige, die beim Kunsthistorischen Museum Wien eingelöst werden können. Verlost wird
unter allen Einreichungen, die bis dahin rechtzeitig einlangen und in denen Name und Adresse vollständig
angegeben sind. Der Veranstalter behält sich vor, unvollständige Einreichungen nicht zu berücksichtigen.
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
AK FÜR SIE 04/2016
27
Wissen
Was die Menge im Netz k
Sie waren vielleicht
schon dabei, auf Internetplattformen, Facebook oder Twitter, am
Smartphone, Tablet
oder am PC: In einer
Crowd, einer Internet-Gemeinde, die rasch tausende Menschen umfassen kann und die
grenzenlose Kooperations-Möglichkeiten, aber auch Risiken
bietet.
1
Arbeiten in der Crowd
Diese Arbeitswelt kennt kein
Büro und keine Firmengebäude
mehr: Was sonst ein Angestellter im Betrieb tut, wird in Heimarbeit am eigenen PC erledigt.
Wer als CrowdworkerIn arbeitet,
ist meist auf mehreren Internetplattformen wie freelancer.com
oder upwork.com registriert.
Dort schreiben AuftraggeberInnen ihre Arbeiten aus, etwa
für Übersetzungen, kleine Designs oder Ton- und Videoproduktionen. Die ersten Entwürfe
Philip Schörpf vom Institut Forba
hat CrowdworkerInnen in
Österreich interviewt. Gefunden
hat er sie im Internet
28
AK FÜR SIE 04/2016
werden oft in weniger als einer
Stunde und für wenig Geld ausgeführt. „Ein Logo-Entwurf für
20 Euro oder Dollar ist durchaus üblich“, sagt Philip Schörpf,
der für das Wiener Institut Forba
die neuen CrowdworkerInnen in
Österreich untersucht hat. Oft
wird aber nach dem Erstentwurf
noch eine Reihe von Nachbesserungsarbeiten gefordert, die
nicht selten in den nächsten
20 Minuten und oft rund um
die Uhr gemacht werden sollen. So schmilzt der Stundenlohn schnell auf wenige Euro.
„Das Warten und die ständige
Bereitschaft für neue Aufträge
oder Nachforderungen dehnen den Arbeitstag schnell ins
Unberechenbare“, so Schörpf.
Sehr häufig muss eine Vorarbeit
umsonst abgeliefert werden.
Die AuftraggeberIn wählt dann
einen Entwurf aus. Alle anderen
BewerberInnen gehen bei diesem „Wettbewerbsmodell“ leer
aus (siehe Grafik).
Die AK warnt ebenso wie
die Gewerkschaften davor, dass
bei der neuen „digitalen Akkordarbeit“ oft Arbeitsrechte auf der
Strecke bleiben. Erste Gegenbewegungen werden natürlich
auch übers Netz organisiert. Die
deutsche Gewerkschaft IG Metall etwa bietet auf einer Homepage für CrowdworkerInnen die
Möglichkeit, die AuftraggeberInnen nach deren Fairness zu bewerten (s. Mehr).
2
Crowd-Engagement
„Die Leute interessieren sich
für das, was in der Welt passiert.
Sie wollen sich engagieren. Man
muss ihnen das nur leicht machen“, findet Maria Mayrhofer.
Sie organisiert mit zwei Mitarbeitern für den Verein #aufstehn in
Österreich Infos, Unterschriftenaktionen, E-Mail-Proteste und
offene Briefe, etwa beim Protest
gegen das Frei-Handelsabkommen Tisa. BürgerrechtlerInnen
befürchten, dass mit Tisa wichtige europäische Standards beim
Umwelt- und Konsumentenschutz geschwächt werden. Auf
der Internetseite kann man einen
Appell an die österreichischen
Abgeordneten
unterstützen.
Dort werden sie aufgefordert, zu
Tisa Stellung zu nehmen. „Wir
nutzen die Crowd, informieren
über Facebook, Twitter und vor
allem unsere Internetseite. Aber
am Ende stehen echte Aktionen“, sagt Mayrhofer. Der Verein
wird durch Spenden finanziert,
die natürlich via Internet gesammelt werden.
3
Crowd-Finanzierung
Spendenaufrufe über Facebook oder andere Internetseiten
sind längst gang und gäbe. Aber
die Crowd wird auch zur Finanzierung von neuen Unternehmen
genutzt. Was früher eine klassische Aufgabe einer Bank war,
wird jetzt immer öfter als Crowdfunding auf viele TeilnehmerInnen im Internet verteilt. „Während
Banken aber ein Risiko tragen
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
Zahnräder: thenounproject.com/Brittany Campbell
Via Internet werden Arbeit, Finanzierungen und politische Aktionen
organisiert. Die Crowd – die Menschenmenge – macht es möglich.
Crowdworking: Arbeiten im Schwarm
z kann
7
24
Tage/
Woche
Stunden
selbstversichert
0 Euro im
Krankenstand
Grafik: studioback.at / Redaktion: Ute Bösinger
Auftragssuche / Warten auf Aufträge
Sie mobilisieren für
gesellschaftliches
Engagement mit der
Crowd: Maria
Mayrhofer und ihr
Kollege Hannes
Voutsinos vom
Verein #aufstehn
Plattform im Internet
Miniaufträge: 66 % arbeiten
Ø 15 Minuten pro Auftrag*
Konzepte, Lösungen,
Angebote entwickeln
AuftraggeberIn vergibt den Auftrag im Wettbewerbsverfahren
(Auftragsvolumen 1500,-)
2 von 15 CrowdworkerInnen bekommen
den Auftrag und einen Folgeauftrag
Bezahlung
durchschnittliche Bezahlung:
1,99 Euro pro Auftrag*
€ 0,-
€ 0,-
8 CrowdworkerInnen gehen trotz
geleisteter Arbeit leer aus.
€ 0,-
€ 0,-
€ 0,-
€ 0,-
€ 0,-
€ 0,-
■ UTE BÖSINGER
Website der IG Metall:
http://www.faircrowdwork.
org/ Site der Crowd-AktivistInnen von
#aufstehn: www.aufstehn.at
€ 0,-
€ 0,-
€ 0,-
€ 0,-
€ 0,-
Erneute Auftragssuche / wieder warten auf Aufträge
* Quelle: Zahlen Deutsches Bundesministerium für Arbeit und Soziales
und abschätzen können, sind
sich Anleger und Anlegerinnen
beim Crowdfunding nicht immer
des hohen Risikos bewusst“,
warnt Silvia Angelo, Leiterin der
AK Abteilung Wirtschaftspolitik.
Die AK hat sich deshalb zum
Schutz der KleinanlegerInnen für
klare Informationen auf den Internetplattformen der Crowdfunding-AnbieterInnen eingesetzt:
mit umfassenden Informationsstandards, verpflichtenden und
deutlichen Risikohinweisen und
gesicherten Konzessionspflichten der Plattform-BetreiberInnen.
Erneute Auftragssuche / wieder warten auf Aufträge
Auftragsannahme
Aufruf via Crowdworking-
hirnsport
2
3
7
4
5
6
Waagrecht
5
1 Sie am Schaufenstertag zu dekorieren, schafft eine VorbeiSituation? 5 Solche Arbeiten beschäftigen MonotontechnikerInnen
eine lange Weile 7 Er steht in einem einkünftigen Verhältnis zu
Bettwäsche 8 Schau, schau: Hast du Bildschirmarbeit vor Augen,
musst du sie mit Fassung tragen 9 Kollisionstraining? Das
Fortbildungsseminar wird im Schnellverfahren absolviert! 10 Im
DRUCKGEWERBE kannst du die Firmenform auf die Waage
bringen 11 Aus dem (Turn-)Unterricht: praktische Probiererei als
sprichwörtliche Meister-Macherin? 12 Dafür Äpfel und Birnen
zusammenzuzählen, sollte fruchten 14 Ginge er zur Greißlerin
ums Eck, müsste er nur eine solche Distanz zurücklegen 16 Zum
Schnupperkurs gehts immer ihr nach, mein Schnäuzelchen
17 Unsaubere Machenschaften: Die Wäscherei hats aufgedeckt: /
Die weiße Weste war – 18 Es hirscht wie Wild durch die
TUNDRENLANDSCHAFT
5
7
10
8
6
0
9
2
11
12
8
Senkrecht
5
13
15
14
16
4
17
1
© phoenixen
www.phoenixen.at
10
18
9
3
1 Vom Zeitpunkt der Reisereservierung an geht ihretwegen Geld
vom Konto weg, das kannst du lastschriftlich haben (1–2 Wörter)
2 Mitmenschlichkeit gefragt: Wirst du für die Beschäftigung
hilfeleistungsbezogen bezahlt? (Mz) 3 Solltest du von der Bühne
wegtreten, wirds dir fehlen 4 Dass der Familienbetrieb testamentarisch übergeben wird, buergt für genetische Genauigkeit?
5 Schnürl im Rinnsal? Daran müssen MonotontechnikerInnen gute
Akkordarbeit leisten! 6 Die Köstlichkeiten lassen sich Gourmets
feinschmecken 13 Erinnert an ein paar Schiffshinterteiler: An dem
grünen Zaun gerätst du leicht ins Strauch-eln 15 Zu meinen
GENIETATEN gehört es, die Verbindungen in die Metalltagsarbeit
zu integrieren 17 Das englische Sein im internetten Belgien
Kreuzworträtsel-Lösung aus Heft 03/16
Die Buchstaben in den unterlegten Feldern ergeben ein Lösungswort zum Vertragsende
W: 3 ES 6 PRUEFSTAND 8 PA 9 BAR 11 EINGEHENDE 13 VERSICHERUNG
15 BANKSPESEN 17 WINTERSPIELE 20 UR 21 ENTLASTUNG
S: 1 SPEISEN 2 AUSGESTATTET 3 ESPE 4 STANGE 5 UNBEWUSSTE 7 DA
10 RUEGENDER 12 HOCHKAR 14 NEW 16 PAPST 18 IRE 19 LUG
LW: AKTIVIERUNG
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
DIE GEWINNERiNNEN des Rätsels aus Heft 03/16*
Antreich Evelyne, 1100 Wien, Cirkova Katerina, 1040 Wien,
Riebl Michael, 1100 Wien
Schreiben Sie das Lösungswort auf eine Postkarte an AK Wien, Postfach 535, 1040 Wien,
oder per E-Mail unter [email protected]. Einsendeschluss: Donnerstag, 21. April 2016
Kreuzworträtsel lösen und gewinnen:
3 HAUPTPREISE: Die GewinnerInnen können wählen zwischen 1 Canon Digital-Kamera,
1 Apple iPod Shuffle, 1 Philips LCD-TV. 10 TROSTPREISE: je ein Büchergutschein im Wert von 20 €
Büchergutscheine im Wert von 20 Euro:
Johann Zehetgruber, 3311 Zeillern, Yvonne Reimoser, 1210 Wien,
Regina Eichler, 2380 Perchtholdsdorf, Astrid Pennerstorfer, 2640 Gloggnitz,
Andreas Weingessel, 1040 Wien, Robert Marker, 1100 Wien,
Gerhard Haider, 2014 Breitenwaida, Kerstin Juritsch, 1160 Wien,
Astrid Huber, 1100 Wien, Irmgard Cizek, 1180 Wien
Die Ziehung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Funktionärinnen, Funktionäre und Angestellte der Kammer für Arbeiter und Angestellte können an der Verlosung nicht teilnehmen. Die GewinnerInnen werden schriftlich verständigt und in der nächsten Ausgabe von AK für Sie veröffentlicht.
© phoenixen
Üblicherweise gilt es bei Rätseln Fragen zu
beantworten, doch hier stellen wir die
LöserInnen vor eine noch viel kniffligere
Aufgabe: Die Antwort ist bekannt, doch was
ist hier die Frage? Von den drei Möglichkeiten stimmt jeweils mindestens eine – mehr
oder weniger (Lösungen siehe unten).
A. Worauf dürfen wir uns
im April freuen?
B. Wer ist die Zielgruppe
von Glücksspielanbietern?
C. Wie drücken nicht nur
MeteorologInnen ihre
Verwunderung aus?
2. Mich tritt
ein Pferd!
A. Wie beschwert sich die
Hofreitschulbesucherin am
Rande der Bande?
B. Wie drücken nicht nur
KutscherInnen ihre
Verblüffung aus?
C. Was schrieb ein Kritiker
über die neue Fassung des
„Weißen Rößls“?
3. Mein Schwein
pfeift!
A. Wie drücken nicht nur
Glückspilze ihr Erstaunen
aus?
B. Wie beschreibt die Bäuerin
dem Veterinär die Symptome
ihrer Sau?
C. Mit welchen Worten eilt
die Köchin zum Schnellkochtopf mit den Selchripperln?
Lösungen: 1. c, 2. b, 3. a
www.phoenixen.at
1. Alle Wetter!
30
AK FÜR SIE 04/2016
*) Die GewinnerInnen können wählen zwischen
1 Canon Digital-Kamera, 1 LCD-TV, 1 Apple iPod Shuffle
1
der AK Wien
Mitgliederzeitschrift
/ März 2016
kammer.at
wien.arbeiter
Pensionsgipfel:
Das Ergebnis
Die haben
mir geholfen
Arbeiterkammer
Das bringt Ihnen die
JEDE MENGE
umfrage
Ihr Weg zur Arbeit:
Öffi, Rad oder Auto?
Kürzungen
nicht nötig
mit
Sie haben sich
Hilfe der AK gegen
etzt:
die Firma durchges
Bernd Arthofer,
r
Karin Pöchlinge
für Bildung
Arbeiten zu Ostern, Geld
: Rechte bei Versetzung,
Es muss schnell gehen, aber der Stress im Stau und bei der
Parkplatzsuche nimmt zu. Wie bewältigen Sie den Arbeitsweg?
briefe
H E FT 2/2016
Danke für Ihren Artikel über Käthe Leichter in der
Ausgabe 02/2016. Schade, dass vergessen wurde,
darauf hinzuweisen, dass im September 2015 in
Mauer (Speisinger Straße 245) zwei Steine der
Erinnerung für ihr Andenken verlegt wurden. Vielleicht
wollen Sie das Foto bei den Leserbriefen abbilden?!
Gerald Netzl, E-Mail
Vielen Dank für den netten Hinweis.
Wir kommen Ihrer Bitte gerne nach. Red
Fotos: Erwin Schuh
Deckname Anna Gärtner
Ich bin leider auf das Auto angewiesen,
mit dem Bus bin ich eineinhalb Stunden
unterwegs, mit dem Auto brauche ich nur
20 Minuten.
Ich habe keinen Führerschein. Deshalb
nehme ich die U-Bahn. Das ist praktisch
und schnell. Im Sommer fahre ich
manchmal mit dem Rad.
Ich fahre lieber mit dem Bus als mit der
U-Bahn. Im Bus kann ich aus dem Fenster
schauen. Die Fahrt in die Arbeit ist
deshalb auch nie langweilig.
Ich fahre Bus oder U-Bahn. Von meiner
Haustüre bis an meinen Arbeitsplatz
brauche ich 20 Minuten. Auto fahre ich
nur mehr im Bedarfsfall.
Marion Limmer, Bankkauffrau
Vesna Saurer, Kellnerin
H E FT 3/2016
Hohe Bankgebühren
Auf Seite 22 des aktuellen Heftes schreiben Sie, dass
Sie stark angewachsene Bankgebühren beobachtet
haben und dass Sie mehr Preisklarheit und Augenmaß
verlangen. An wen richten sich diese Worte? Das ist
doch eine völlig zahnlose Forderung! Welche Bank wird
sich dafür interessieren oder welcher Politiker wird
konkret die kriesengeschüttelte Bankenbranche bei
Gebühren in die Schranken weisen? NIEMAND, es wird
höchstens ermahnende Worte geben, die dem Kunden
nichts bringen. Und man hat doch gar keine Wahl!
Ich habe mich während der Gebühren-Erhöhungsrunde
umgesehen, fast alle Banken sind teurer geworden ...
Oliver Strauß, E-Mail
Schreiben Sie uns Ihre Meinung
Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir
lange Briefe nur gekürzt abdrucken. Wir
kennzeichnen Kürzungen mit [...].
Briefe an [email protected]
Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at
Marion Müller, Köchin
Roman Kimmel, Technischer E-Mail-Support
Die Antworten im Internet: Mit dem Rad, und ich finde, es gibt wirklich noch zu viel Autos unterwegs! Guillaume
/ Mit dem Rad bin ich am schnellsten, aber die Frisur leidet, denn ohne Helm geht gar nichts. dieguteute / Ja, ich bin
einer von den Autofahrern, zumindest im Winter. Von April bis November nehme ich das Rad, so gleiche ich die UmweltBilanz wieder aus. Das mit der Frisur ist echt ein Problem. Kennt jemand den Föhnwellen-freundlichen Helm? Micmac
Posten Sie fürs nächste Heft:
Komplizierte Bedienungsanleitungen, ellenlange Geschäftsbedingungen:
Lesen Sie wirklich alles gut durch?
Ihre Antwort unter wien.arbeiterkammer.at/umfrage – oder per QR-Code rechts
AK FÜR SIE 04/2016 31
AK Wien Bildungszentrum
Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien
wien.arbeiterkammer.at/berufundfamilie
© Halfpoint - Fotolia.com
Die Messe für ArbeitnehmerInnen
in Elternkarenz
21. & 22. April 2016, 8.30 - 14.00 Uhr
Ändert sich Ihre Adresse – schicken Sie uns bitte diesen Abschnitt
BBB_AK_fuer_sie_214x190_2016_1 Kopie.indd 1
22.03.16 14:10
mit der neuen Adresse an AK Wien, Postfach 535, 1041 Wien.
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Vorname
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H a u s-N r.
PLZ
02Z034652 M
St i e g e
Tü r - Nr.
Ort
04.16
ISSN 1028-463X
P.b.b. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1040 Wien
Information für die Post:
P.b.b.
02Z034652 M
Prinz Eugen Straße 20-22, 1040 Wien
Retouren an PF 100, 1350 Wien
DVR 0063673

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