Gesetzentwurf - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie

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Gesetzentwurf - Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie
Inhalt
Editional
Inhalt
Liebe Mitglieder,
BVL-aktuell
Neuer Weiterbildungsstandard zum
im Frühjahr haben wir es endlich geschafft und einen Weiterbildungsstandard zum „Dyskalkulietherapeuten nach BVL“ verabschiedet, um sicher zu stellen, dass gut qualifizierte Therapeuten ausgebildet
werden. Mehr dazu finden Sie unter „BVL-aktuell“.
Der Sommer steht vor der Tür und wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern, dass sie viele verständnisvolle Lehrerinnen und Lehrer hatten und
das Schuljahr erfolgreich abschließen können. Im
Jahr der Jugend möchten wir allen Jugendlichen die
Chance geben, gemeinsam mit uns einiges auf die
Beine zu stellen. Das Projekt S.T.E.P. 2009 ist bereits erfolgreich abgeschlossen worden. Wir berichten darüber unter „For kids only“. Außerdem wird es
in dieser Ausgabe spannend. Ein junger Autor stellt
uns seine ersten 2 Kapitel seines Buches vor.
Wie immer erwartet Sie eine interessante Ausgabe
unserer LeDy. Viel Spaß beim Lesen!
Unsere Themen
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Weiterbildungsstandard zum
Dyskalkulietherapeuten nach BVL
Jahr der Jugend
S.T.E.P. 2009
…
Eine schöne Sommerzeit wünscht Ihnen
Ihr BVL-Team
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Seite
Dyskalkulietherapeuten nach BVL
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Kongress 2011
Umfrage IDA
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Recht
Gesetzentwurf zu Legasthenie u. Dyskalkulie
in Sachsen abgelehnt
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Gesetzentwurf
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Stellungnahme zum Gesetzentwurf
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Wissenschaft
Wissenschaftspreis
15
Aus der Praxis
Aus der Förderpraxis nach dem Oldenburger
Aufbaukonzept
19
Bücher, Tipps und Arbeitshilfen
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For kids only
Flyer Jugend im BVL
Jahr der Jugend 2009
S.T.E.P. 2009
Die 4 Magier
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25
25
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Erwachsene
Bericht einer Dyskalkulikerin
Marla und der Wald Dyslie
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Aus den Landesverbänden
LVL Baden-Württemberg
LVL Bayern
LVL Berlin
LVL Hamburg
LVL Hessen
LVL Niedersachsen
LVL Nordrhein-Westfalen
LVL Rheinland-Pfalz
LVL Sachsen
LVL Schleswig-Holstein
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Forum
25 Jahre Leitung einer Selbsthilfegruppe
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Presse
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Veranstaltungshinweise
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Kontaktadressen
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Ihre Ansprechpartner im BVL
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Beitrittserklärung
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Bestellformular
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Impressum
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BVL - aktuell
Dyskalkulietherapeut nach BVL
Neuer Weiterbildungsstandard zum
„Dyskalkulietherapeuten nach BVL“
Im Jahr 2005 hat der BVL den Weiterbildungsstandard zur Weiterbildung von „Dyslexietherapeuten
nach BVL®“ verabschiedet, um für mehr Transparenz bei der Förderung von betroffenen Kindern zu
sorgen. Leider gibt es bis heute kein anerkanntes
Berufsbild eines Lerntherapeuten, Legasthenietherapeuten, Dyskalkulietherapeuten oder anderen Bezeichnungen, die oftmals parallel genutzt werden,
weil die Bezeichnungen nicht geschützt sind.
Der Weiterbildungsmarkt boomt und es gibt viele
fragwürdige Ausbildungsangebote.
Auf der einen Seite fällt es aufgrund der fehlenden
Transparenz schwer, ein qualifiziertes Ausbildungsangebot zu finden und auf der anderen Seite sind Eltern hilflos, da sie nicht wissen, nach welchen Kriterien eine Förderung für ihr Kind ausgewählt werden
soll. Damit kommt der Zertifizierung eine besondere
Bedeutung zu, die wir kurz aufzeigen möchten.
Bedeutung des Zertifikats
Für die Ausbildungseinrichtung
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Dokumentation eines guten Ausbildungsstandards
Etablierung eines Qualitätsstandards/-managements in der Einrichtung
Berechtigung zur Vergabe des Titels
„Dyslexietherapeut nach BVL®“ oder
„Dyskalkulietherapeut nach BVL“
Abgrenzung zu Weiterbildungseinrichtungen
mit einem ungenügenden Ausbildungssystem
Für den BVL
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Schaffung von mehr Transparenz
Unterstützung der Eltern beim Finden von
qualifizierten Therapeuten
Aufbau eines Qualitätsstandards
Abgrenzung von dubiosen Förderangenoten
Für die Betroffenen
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Qualifizierte Förderung und Therapie
Therapeuten, die geschult sind, gut zu beraten und alle notwendigen Weichen zu stellen
Keine verlorene Zeit, da ganz individuell auf
die vorliegenden Beeinträchtigungen eingegangen wird
Schutz vor dubiosen Angeboten
Seit 2005 wurden vom BVL 10 Weiterbildungseinrichtungen, die zum „Dyslexietherapeuten nach
BVL®“ ausbilden, zertifiziert. Auf unserer Homepage
unter dem Menüpunkt „Förderung„ finden Eltern,
die einen qualifizierten Therapeuten suchen, bereits
über 100 Kontakte, die die Ausbildung erfolgreich
abschlossen haben. Fast täglich kommen neue Absolventen hinzu. Wir möchten uns an dieser Stelle
bei allen Absolventen bedanken, die sich qualifiziert
weiter bilden, um unseren betroffenen Kindern zielgerichtet helfen zu können.
Es war nun an der Zeit, auch für die Dyskalkulieförderung einen Standard zu verabschieden, denn
wie wir wissen, sind ebenso viele Kinder von einer
Dyskalkulie betroffen. Gerade bei der Dyskalkulie
herrscht insbesondere in den Schulen noch sehr viel
Unkenntnis über sinnvolle Förderstrategien und so
kommt der außerschulischen Förderung eine ganz
besondere Bedeutung zu. Gerne möchten wir Ihnen
einen kurzen Einblick in den neuen Standard geben.
Für die Weiterbildungsteilnehmer
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Bessere Vergleichbarkeit von Einrichtungen
Wertvolle Hilfe bei der Auswahl einer Weiterbildung
Erwerb einer fundierten Ausbildung
Differenzierung durch den Titel „Dyslexietherapeut nach BVL®“ oder „Dyskalkulietherapeut nach BVL“ i.Vgl. zu „selbsternannten“
Lerntherapeuten
Namenschutz
„Dyslexietherapeut
nach
BVL®“ durch den BVL beim deutschen Patentamt.
Neuer Weiterbildungsstandard zum „Dyskalkulietherapeuten nach BVL“
Der BVL möchte mit dem BVL-Standard zur Ausbildung von Dyskalkulietherapeuten dazu beitragen, dass ein Qualitätsstandard für die Weiterbildung von Dyskalkulietherapeuten geschaffen wird.
Dieser Standard bietet eine Orientierung für eine
Weiterbildung, die sich eng an die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse anlehnt. Die Bezeichnung
„Dyskalkulietherapeut nach BVL“ wird vom BVL geschützt. Es handelt sich dabei um einen Standard,
den der BVL zusammen mit Experten entwickelt hat.
Der BVL ist bestrebt, dass sich die formulierten Anforderungen weiterentwickeln und sucht gezielt den
Dialog mit Ausbildungseinrichtungen, da der BVL
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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BVL - aktuell
Dyskalkulietherapeut nach BVL
selber keine Ausbildung von Dyskalkulietherapeuten
anbietet.
Zertifizierung
Der BVL zertifiziert Ausbildungseinrichtungen, die
zum „Dyskalkulietherapeuten nach BVL“ nach dem
BVL-Standard ausbilden.
Durch die Vergabe der Zertifizierung wird bestätigt,
dass eine Ausbildungseinrichtung die fachlichen und
qualitativen Standards für die Ausbildung von Dyskalkulietherapeuten erfüllt. Diese Standards basieren auf den vom Bundesverband Legasthenie und
Dyskalkulie e.V. festgelegten Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungs- und Prüfungsinhalten für die Teilnehmer der Ausbildungsangebote.
Das Zertifikat wird vom BVL für die Dauer von 4 Jahren an eine Ausbildungseinrichtung verliehen. Sie
wird in Form einer Urkunde vergeben. Die Einrichtung darf nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildungsteilnahme dem Teilnehmer das Zertifikat „Dyskalkulietherapeut nach BVL“ verleihen. Nach Ablauf
eines Jahres wird eine schriftliche Überwachung
vorgenommen, d.h. die Einrichtung informiert den
BVL über alle Änderungen, die in diesem Zeitraum
in der Einrichtung vorgenommen wurden. Der BVL
prüft, ob die Konformität mit den Anforderungen weiterhin gegeben ist, und bestätigt erneut die Erfüllung
der Anforderungen oder bittet um Nachbesserung.
Nach Ablauf von 2 Jahren erfolgt ein neues Audit,
das auch ein Vorort-Audit beinhaltet. Im dritten Jahr
erfolgt wieder ein schriftliches Zwischenaudit und
nach Ablauf von 4 Jahren muss eine Re-Zertifizierung der Ausbildungseinrichtung erfolgen, sofern sie
eine weitere Zertifizierung anstrebt.
Teilnehmer, die sich für die Weiterbildung interessieren, müssen folgende Zugangsvoraussetzungen
erfüllen.
Berufliche Vorqualifikation
a) abgeschlossenes Hochschulstudium mit
• pädagogisch-psychologischer Ausrichtung
oder
• medizinischer Ausrichtung mit psychotherapeutischer oder psychiatrischer Ausbildung
Bewerber, die diese Voraussetzung nicht erfüllen,
müssen
b) aus nahe stehenden Berufen kommen und persönliche Eignung nachweisen
• mindestens 2 Jahre Berufserfahrung
• schriftliche Nachweise über besuchte Fortbil-
4
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
BVL - 17. Bundeskongress
•
dungen
sowie ein persönliches Aufnahmegespräch.
Die Zulassung zur Weiterbildung muss in diesem
Fall mit dem BVL abgestimmt werden.
Wie sie der kurzen Beschreibung entnehmen konnten, steht für den BVL das Erreichen einer hohen Ergebnisqualität im Vordergrund. Die Therapeuten, die
die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen haben,
sollen theoretisch und praktisch so qualifiziert sein,
dass sie den betroffenen Menschen gezielt helfen
können.
Weiterbildungseinrichtungen, die daran interessiert
sind, nach dem Weiterbildungsstandard des BVL
zum „Dyskalkulietherapeuten nach BVL“ auszubilden und das Zertifikat erwerben möchten, können
das Zertifizierungshandbuch beim BVL anfordern.
17. Bundeskongress Legasthenie und
Dyskalkulie vom 18.-20. März 2011 im
Congress Center Erfurt
Wir freuen uns, Ihnen diesmal schon sehr frühzeitig
den Termin für den Kongress 2011 mitteilen zu können. Im Congress Center Erfurt wird es uns gelingen, alle Wünsche und Anforderungen, die wir vom
Kongress 2008 in Berlin mitgenommen haben, umzusetzen. Wir haben mit Erfurt einen idealen Kongressort in der Mitte Deutschlands ausgewählt.
Auf der Homepage der Messe Erfurt können Sie
sich einen ersten Eindruck von den Räumlichkeiten
verschaffen:
http://www.messe-erfurt.de/de/gelaende_congresscenter.html
Wenn Sie bisher noch keine Gelegenheit hatten,
eine der ältesten Städte Deutschlands zu besuchen
und den Flair einer wunderschönen Stadt zu erleben, dann nehmen Sie sich im Rahmen des Kon-
BVL - aktuell
BVL - 17. Bundeskongress
gresses Zeit, die Sehenswürdigkeiten von Erfurt zu
entdecken. Mehr Informationen zu Erfurt finden Sie
auf der Homepage von Erfurt bzw. beim Tourismusverband.
http://www.erfurt.de
http://www.erfurt-tourismus.de
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie den 18.-20.
März 2011 bereits fest für einen Besuch unseres 17.
Bundeskongresses einplanen. Auf der Homepage
und in unserer LeDy werden wir Sie regelmäßig
über das Voranschreiten in der Kongressplanung informieren.
Umfrage IDA
Seit mehreren Jahren ist der Bundesverband in engem Austausch mit der IDA - International Dyslexia
Association, dem großen amerikanischen Dachver-
Umfrage IDA
band. Die IDA ist vergleichbar strukturiert wie der
BVL: in den einzelnen Staaten gibt es Landesverbände, allerdings nicht in jedem Staat einen und in
manchen Staaten mehrere. Zum Teil hat das in der
Größe der Staaten seinen Ursprung, z.T. bestanden
aber auch schon mehrere Verbände, die sich bei
Gründung der IDA dieser anschlossen. Über die IDA
und den Kontakt zu ihr haben wir an dieser Stelle
bereits verschiedentlich berichtet. Zum Austausch
zwischen IDA und dem BVL gehört auch, dass uns
die IDA nun eine Umfrage, die sie im Laufe des letzten Jahres durchgeführt hat, und deren Ergebnis zur
Verfügung stellt.
Die IDA hat diese große Umfrage durchgeführt, um
von ihren Mitgliedern Informationen zu deren Wünschen und Kritiken einzufordern. Darüber hinaus
wurde auch großer Wert auf die Stellung von professionell Tätigen sowie deren Wünsche und Anregungen gelegt. Im Gegensatz zum BVL ist die IDA
nicht nur ein Elternverband, sondern hat mindestens
genauso viele professionell Tätige als Mitglieder wie
Betroffene.
Wir haben uns entschlossen, Ihnen die gleichen Fragen vorzulegen. Die Fragen, die gezielt professionell
Tätige ansprechen, haben wir natürlich herausgenommen. Wir erhoffen uns aus dieser Umfrage Anregungen, wie Sie die Arbeit des BVL in nächster Zeit
gestaltet sehen wollen. Es wird natürlich besonders
spannend sein, dann unser Ergebnis der Umfrage
mit dem amerikanischen zu vergleichen. Selbstverständlich werden wir Sie in der LeDy informieren,
was wir von Ihnen erfahren haben.
Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen und
schicken Sie uns Ihre Antwort! Sie können die Seite
heraustrennen und an folgende Adresse schicken
BVL
Postfach 1107
30011 Hannover
Oder Sie faxen uns Ihre Antworten unter der Nummer: 0700 – 285 285 285
Oder schicken Sie uns eine Mail unter:
[email protected]
Egal, wie Sie uns Ihre Meinung mitteilen, bitte tun
Sie es bis zum 31. Juli 2009. Wir können dann versuchen, Sie bereits in der nächsten LeDy die Antworten wissen zu lassen.
Und selbstverständlich werden wir Ihnen dann auch
die Ergebnisse der amerikanischen Befragung bekannt geben.
Wir freuen uns auf Ihre Antworten!
(siehe nächste Seite)
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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BVL - aktuell
Umfrage IDA
1. Was halten Sie für die wichtigste Dienstleistung, die andere Organisationen Legasthenikern und ihren
Familien anbieten?
2. Welche Dienstleistung von anderen für betroffene Legastheniker und ihre Familien ist Ihres Erachtens
am schlechtesten?
3. Welche Dienstleistung für Legastheniker und ihre Familien sollte vorrangig in unsere strategischen
Überlegungen einbezogen werden, um die Bedeutung des BVL für Betroffene und deren Familien zu
stärken?
4. Was halten Sie für die beiden wichtigsten Stärken des BVL zum jetzigen Zeitpunkt? Bitte geben Sie zwei
Stärken an!
5. Was halten Sie für die beiden bedeutsamsten Schwächen des BVL zum jetzigen Zeitpunkt? Bitte geben
Sie zwei Schwächen an!
6. Was halten Sie mit Blick auf die Zukunft für die wichtigsten Dienstleistungen, die der BVL Legasthenikern und ihren Familien anbieten könnte?
7. Welche Dienstleistung des BVL, die zur Zeit angeboten wird, hat Ihres Erachtens den größten Einfluss
auf die Situation für Legastheniker?
8. Welche Dienstleistung des BVL, die zur Zeit NICHT angeboten wird, könnten Ihres Erachtens den größten Einfluss auf die Situation für Legastheniker haben?
9. Auf welche drei Themen sollte der BVL sich in Zukunft konzentrieren? Bitte geben Sie drei Themen
an!
VielenDank!
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Recht
Sachsen: Gesetzentwurf abgelehnt
Aus aktuellem Anlass möchten wir in dieser Ausgabe
das Thema „Schulrecht“ wieder aufnehmen. In Sachsen haben die „GRÜNEN“ einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Forderungen des BVL aufgreift und
den vorliegenden Rechtsgutachten des BVL folgt.
Wir möchten Ihnen in den Gesetzentwurf der „GRÜNEN“ Einblick geben. Als Experten für die Anhörung
haben die „GRÜNEN“ Prof. Ennuschat gebeten,
dazu Stellung zu beziehen. Seine wissenschaftliche
Mitarbeiterin, Angela Volino hat die Stellungnahme
am 29.5.2009 in die Anhörung eingebracht. Die verfasste Stellungsnahme für die Anhörung im Landtag zum Entwurf eines Sächsischen Legasthenieund Dyskalkuliegesetzes drucken wir ebenfalls zur
Kenntnisnahme ab. Zu der Anhörung war auch der
LVL Sachsen geladen und Frau Schneider de Mena
hat die Interessen des LVL und BVL eingebracht.
Leider hat der Schulausschuss im Sächsischen
Landtag den Gesetzentwurf der GRÜNEN, der die
Rechte von Kindern mit Teilleistungsstörungen stärken sollte, am 12.6.2009 abgelehnt. Lesen Sie dazu
die Pressemitteilung der „GRÜNEN“.
Der BVL sieht in dem Vorstoß der „GRÜNEN“ einen
wichtigen Schritt, der dafür sorgen könnte, dass eine
Chancengleichheit für die betroffenen Schülerinnen und Schülern geschaffen wird. Wir hoffen ganz
stark, dass sich die Bildungspolitik für die Interessen
von Kindern mit Teilleistungsschwächen weiter stark
macht und für eine erfolgreiche Umsetzung sorgt.
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
im Sächsischen Landtag
Pressemitteilung 2009-138 vom 12. Juni 2009
GRÜNER Gesetzentwurf im Schulausschuss abgelehnt - Familien von
Kindern mit Teilleistungsstörungen
stehen weiter im Regen
Aus Verfassung ergibt sich Anspruch auf Nachteilsausgleich
Der Schulausschuss im Sächsischen Landtag hat
heute einen Gesetzentwurf der GRÜNEN, der die
Rechte von Kindern mit Teilleistungsstörungen stärken sollte, abgelehnt.
„In der Diskussion ist deutlich geworden, dass die anderen Fraktionen keine Unterscheidungen zwischen
vorübergehenden Schwächen und Behinderungen
nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation wie Legasthenie und Dyskalkulie machen wollen.
Diese Störungen sind jedoch als Behinderung im
Rechtssinne einzustufen. Benachteiligungen aufgrund von Behinderungen sind mit allen Konsequenzen grundgesetzwidrig“, stellt die bildungspolitische
Sprecherin der GRÜNEN Astrid Günther-Schmidt
fest.
„Wir wollten mit unserem Gesetzentwurf eine rechtliche Klarstellung erreichen, damit Kinder und deren Eltern künftig nicht mehr auf eine wohlwollende
Auslegung von Empfehlungen und Verwaltungsvorschriften angewiesen sind“, erklärte die Abgeordnete. „Seit wir unseren Gesetzentwurf öffentlich vorgestellt hatten, erreichen uns immer wieder Hilferufe
von Eltern, deren Kinder nicht die erforderliche Unterstützung erfahren und bereits einen langen Leidensweg hinter sich haben.“
Betroffene Kinder müssen nach Auffassung der
GRÜNEN einen Anspruch auf Notenschutz, Nachteilsausgleich und individuelle Förderung erhalten.
„Eltern hören oft, das Kind müsse sich eben mal
richtig Mühe beim Rechnen geben und notfalls die
Klasse wiederholen. So beginnen lange Wege der
normal intelligenten Kinder durch die Instanzen,
die oft in einer seelischen Beeinträchtigung münden. Erst dann greift bislang Hilfe nach dem Sozialgesetzbuch. Mit unserem Gesetzentwurf wollten
wir hier endlich Abhilfe schaffen“, erläutert Astrid
Günther-Schmidt. „Es ist schändlich, dass durch die
Ablehnung der anderen Fraktionen diese Familien
weiterhin im Regen stehen.“
Hintergrund:
Nach Schätzungen des Bundesverbandes für Legasthenie und Dyskalkulie sind in Deutschland vier
Prozent aller Schüler von Lese-Rechtschreibstörungen betroffen. Legt man die Zahlen des aktuellen
Bildungsberichts vom Schuljahr 2007/08 zugrunde,
wären dies in Sachsen zirka 18.000 Schülerinnen
und Schüler. Rund 467.000 Schülerinnen und Schüler besuchten 2007/08 Allgemeinbildende und Berufsbildende Schulen.
Da Dyskalkulie in Sachsen bislang nicht als Behinderung anerkannt ist, liegen in diesem Bereich keine Zahlen vor. Der Bundesverband geht davon aus,
dass die Zahl der Betroffenen ebenfalls bei rund vier
Prozent liegt.
Der Gesetzentwurf „Gesetz zur Gleichstellung von
Schülerinnen und Schülern mit Teilleistungsstörungen beim Lesen und Rechtschreiben (Legasthenie) oder Rechnen (Dyskalkulie) in Sachsen“ (Drs.
4/14848)
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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Recht
Gesetzentwurf
Sächsischer Landtag
4. Wahlperiode
DRUCKSACHE4/14848
Gesetzentwurf
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Gesetz zur Gleichstellung von Schülerinnen und
Schülern mit Teilleistungsstörungen beim Lesen
und Rechtschreiben (Legasthenie)
oder Rechnen (Dyskalkulie) in Sachsen
(Sächsisches Legasthenie und Dyskalkuliegesetz - SächsLegaDysG)
Dresden, den 2. März 2009
Antje Hermenau MdL und Fraktion
Vorblatt
A. Zielsetzung
Zurzeit gibt es im Freistaat Sachsen nur eine Verwaltungsvorschrift zur Legasthenie sowie Empfehlungen des Staatsministeriums für Kultus zur
“Förderung von Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Rechnens”. Schülerinnen und Schüler, die von Legasthenie und/oder
Dyskalkulie betroffen sind, sind durch schulische
Maßnahmen wie Leistungsbewertungen erheblich in ihren Grundrechten aus Artikel 9 (Recht
des Kindes auf Entwicklung), Artikel 15 i. V. m. 14
Abs. 1 (allgemeines Persönlichkeitsrecht), Artikel
18 (Gleichheitsgrundsatz) sowie Artikel 102 Abs. 1
(Recht auf Schulbildung) SächsVerf betroffen, so
dass eine gesetzliche Regelung erforderlich ist. Zu
berücksichtigen ist, dass Teilleistungsstörungen,
sofern sie nicht erkannt werden und ihnen nicht
angemessen begegnet wird, Bildungsabschlüsse
verhindern können. Für Schülerinnen und Schüler,
die von einer Teilleistungsstörung im Bereich des
Lesens und Schreibens (Legasthenie) oder des
Rechnens (Dyskalkulie) betroffen sind, soll eine
gesetzliche Grundlage für besondere Fördermaßnahmen, Nachteilsausgleich bis hin zum Notenschutz geschaffen werden.
B. Wesentlicher Inhalt
Das Schulgesetz wird dahingehend geändert,
dass Schülerinnen und Schüler einen Anspruch
auf zeitnahe Begutachtung und Anerkennung
durch einen Schulpsychologen haben, sobald sie
ein Gutachten eines (privaten) Arztes für Kinderund Jugendlichenpsychatrie und -psychotherapie
oder eines Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten vorlegen, der eine Teilleistungsstörung im
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Bereich des Lesens und Schreibens und/oder des
Rechnens festgestellt hat. In Folge der Anerkennung erhalten die Schülerinnen und Schüler besondere Fördermaßnahmen, vom Nachteilsausgleich bis hin zum Notenschutz. Die Staatsregierung wird ermächtigt, das Nähere durch Rechtsverordnung zu regeln.
c. Alternativen
Im Sinne der Zielsetzung keine.
D. Kosten
Da eine Anerkennung der Teilleistungsstörung
durch Schulpsychologen erfolgt, die derzeit nur in
geringer Anzahl im Freistaat beschäftigten sind,
werden weitere Schulpsychologen anzustellen
sein. Zudem werden Fördermaßnahmen, sofern an
den Schulen noch nicht vorhanden, Kosten verursachen. Dies wird Kosten in zurzeit noch nicht bezifferbarer Höhe mit sich bringen.
Gesetz zur Gleichstellung von Schülerinnen und
Schülern mit Teilleistungsstörungen beim Lesen
und Rechtschreiben (Legasthenie)
oder Rechnen (Dyskalkulie) in Sachsen
(Sächsisches Legasthenie und Dyskalkuliegesetz - SächsLegaDysG)
Vom
Artikel 1
Änderung des Schulgesetzes für den Freistaat
Sachsen
§ 35 a) des Schulgesetzes für den Freistaat Sachsen (SchuIG) in der Fassung der Bekanntmachung
vom 16. Juli 2004 (SächsGVBI. S. 52), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 12. Dezember 2008 (SächsGVBI. S.866, 874), wird wie folgt
geändert:
1. Absatz 2 wird wie folgt gefasst:
,,(2) Schüler mit einer anerkannten Teilleistungsstörung im Bereich des Lesens und Rechtschreibens
oder des Rechnens haben Anspruch auf Förderung, Nachteilsausgleich und Notenschutz in allen
Schularten und Schulstufen. Voraussetzung hierfür
ist ein entsprechendes Gutachten eines Arztes für
Kinder- und Jugendlichenpsychatrie und -psychotherapie oder eines Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sowie eine nachfolgende umgehende Begutachtung und Anerkennung durch einen
Schulpsychologen. Die Gewährung eines Nachteilsausgleichs darf in schulischen Leistungsbestätigungen wie Zeugnissen nicht angegeben werden. Das
Nähere zur Feststellung und Anerkennung der Teilleistungsstörung sowie zur Ausgestaltung des Nachteilsausgleichs und der Leistungsbewertung regelt
die Staatsregierung durch Rechtsverordnung.”
Recht
Gesetzentwurf
2. Der bisherige Absatz 2 wird Absatz 3.
Artikel 2
Inkrafttreten und Außerkrafttreten
Dieses Gesetz tritt am Tage nach seiner Verkündung
in Kraft. Gleichzeitig tritt § 13 a) der Verordnung des
Sächsischen Staatsministeriums für Kultus über
Grundschulen im Freistaat Sachsen (Schulordnung
Grundschulen - SOGS) vom 3. August 2004 (SächsGVBI. S. 312) zuletzt geändert durch Verordnung
vom 25. Juli 2006 (SächsGVBI. S. 453, ber. S. 491)
außer Kraft.
Begründung
Lesen, Schreiben und Rechnen gehören zu den
grundlegenden Kulturtechniken, deren Erlernen und
Beherrschen zu den Hauptaufgaben der Schule gehören. Sie sind Voraussetzung für die Entfaltung der
Persönlichkeit, für den Wissenserwerb, die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen sowie für
den späteren Beruf.
Schüler und Schülerinnen, die (oftmals unerkannte)
Teilleistungsstörungen im Bereich des Lesens und
Schreibens oder des Rechnens, teils auch kombiniert, aufweisen, leiden häufig sehr daran. Sie benötigen adäquate Maßnahmen von Seiten der Schule,
damit durch besondere Fördermaßnahmen Legasthenie und Dyskalkulie entgegnet werden kann. Nicht
immer führt eine Förderung zu einer Verbesserung
der Störung. Daher benötigen betroffene Schüler
auch einen Nachteilsausgleich. Für Schüler, die von
Legasthenie betroffen sind, kann es z. B. notwendig
sein, sie davon freizustellen, ein Diktat mitzuschreiben. Eine Aussetzung der Benotung kann vielen
Schülerinnen und Schülern den Druck nehmen und
den Lernerfolg verbessern.
Allein von Legasthenie sind nach Schätzung des
Bundesverbandes für Legasthenie und Dyskalkulie
ca. 4 % aller Schüler in Deutschland betroffen. Das
sind allein in Sachsen ca. 18.000 Schülerinnen und
Schüler.
Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO führt in
ihrer Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD 10) sowohl Legasthenie als auch Dyskalkulie auf.
Zu Artikel 1
Artikel 1 ändert die Vorschrift des § 35 a SchulG dahingehend, dass ein gesetzlicher Anspruch für von
Legasthenie bzw. Dyskalkulie betroffene Schülerinnen und Schüler geschaffen wird.
1. Zu § 35 a Abs. 2 SchulG
Es wird ein zweistufiges Verfahren bei der Feststellung von Legasthenie und Dyskalkulie eingeführt.
Zunächst müssen Schülerinnen und Schüler ein
Gutachten eines Arztes für Kinder- und Jugendlichenpsychatrie und -psychotherapie oder eines
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten der
Sächsischen Bildungsagentur vorlegen. Die Zustimmung der Eltern hierzu ist erforderlich. Dieses
Gutachten sollte eine fachliche Bescheinigung über
das Vorliegen einer Lese- und Rechtschreibstörung
(ICD F 81.0), einer isolierten Rechtschreibstörung (I
CD F 81.1.), einer Rechenstörung (lCD F 81.2) oder
einer Kombination dieser Störungen (ICD F 81.3)
enthalten. Der Fachgutachter sollte sich auch schon
zur Ausgestaltung des Nachteilsausgleichs äußern.
Die genauen Verfahrensvoraussetzungen werden
in der Rechtsverordnung geregelt. Die Sächsische
Bildungsagentur entscheidet dann mithilfe einer Begutachtung durch einen Schulpsychologen bzw. eine
Schulpsychologin, ob dem Antrag auf Anerkennung
Folge geleistet wird. Zu beachten ist, dass die Anerkennung “zeitnah” zu erfolgen hat. Wartezeiten von
bis zu zwei Monaten, wie sie zurzeit bei sächsischen
Schulpsychologen üblich sind, sind unzulässig.
Sobald die Teilleistungsstörung durch die Bildungsagentur anerkannt ist, hat der betroffene Schüler Anspruch auf Fördermaßnahmen, Nachteilsausgleich
und Notenschutz. Die Staatsregierung bestimmt in
einer Rechtsverordnung den Umfang dieser Maßnahmen, die genaue Ausgestaltung hängt indes
vom Einzelfall ab. So sollte die Schulpsychologin
oder der Schulpsychologe Vorgaben zur Umsetzung
des Nachteilsausgleichs zu Fördermaßnahmen und
zum Notenschutz im Einzelfall machen.
Die Fördermaßnahmen können von Lese-/Rechtschreibklassen bis hin zu individueller Förderung
reichen. Die Fördermaßnahmen sollten im Übrigen
nicht auf Kinder beschränkt werden, die anerkannt
von Legasthenie und Dyskalkulie betroffen sind. Alle
Kinder, die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten
oder Schwierigkeiten beim Rechnen haben, sollten
an diesen Fördermaßnahmen teilnehmen dürfen.
Als Nachteilsausgleich kommen Maßnahmen in Betracht wie die Ausweitung der Arbeitszeit bei Klassenarbeiten, die Bereitstellung von technischen und
didaktischen Hilfsmitteln, z. B. Audiohilfen beim
Computer, sowie die Nutzung methodisch-didaktischer Hilfen wie z. B. ein Lesepfeil, eine größere
Schrift, optisch klar strukturierte Tafelbilder und Arbeitsblätter.
Der Notenschutz kann in jeder Schulform angeordnet werden, denn dies kann den Druck auf den
betreffenden Schüler mindern. Er sollte nur solange
wie erforderlich bestehen. Davon unberührt bleiben
mündliche Leistungsbeurteilungen, die Lehrer Schülern und deren Eltern über den Leistungsverlauf geben - unter Berücksichtigung der festgestellten TeilLeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
9
Recht
Gesetzentwurf
leistungsstörung.
Die Gewährung des Nachteilsausgleichs darf in
Zeugnissen und sonstigen Leistungsbestätigungen
nicht angegeben werden. Dies wird ausdrücklich im
Gesetz festgehalten, damit es hier zu keinen - auch
langfristig - wirkenden Benachteiligungen kommen
kann.
Die bisherige Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus zur Förderung
von Schülern mit Lese-Rechtschreib-Schwäche
(VwV LRS-Förderung) ist mit Inkrafttreten des Gesetzes und dem Erlass der Rechtsverordnung von
der Staatsregierung aufzuheben.
von Prof. Dr. Jörg Ennuschat und Wiss. Mit. Angela
Volino, Universität Konstanz
A.
Kurzzusammenfassung
●
Im Falle der Realisierung des Gesetzentwurfs
würde die Rechtsposition von Schülerinnen
und Schülern, die von Legasthenie oder
Dyskalkulie betroffen sind, verbessert.
●
Mit Blick auf einen Nachteilsausgleich
kommt dem Gesetzentwurf zuvörderst deklaratorische Wirkung zu: Aus dem Grundsatz
der Chancengleichheit gemäß Art. 3 Abs. 1
GG folgt ohnehin, dass Schülerinnen und
Schülern mit Behinderungen in Prüfungen
Ausgleichsmaßnahmen zu gewähren sind (unten B.). Ein Anspruch auf Nachteilsausgleich
besteht daher schon von Verfassungs wegen.
Die Gewährung von Notenschutz setzt hingegen – jedenfalls nach Auffassung einiger
Verwaltungsgerichte – eine einfachrechtliche
Grundlage voraus, die erst der Gesetzentwurf
schaffen würde.
●
Ein Nachteilsausgleich kommt in zwei
Varianten in Betracht: (1) Modifizierung
der äußeren Prüfungsbedingungen (z.B.
Schreibzeitverlängerung),
(2)
niveaugleiche Modifizierung der Prüfungsinhalte (z.B.
Ersetzung schriftlicher durch mündliche
Prüfungsleistungen). Die Gesetzesbegründung
äußert sich explizit lediglich zur ersten Variante
(unten D. II.).
●
Notenschutz (z.B. die Nichtberücksichtigung
von Rechtschreibfehlern) ist – anders als die
Gewährung eines Nachteilsausgleichs – eine
Privilegierung gegenüber den Mitschülern
und Mitprüflingen. Er kommt nur als ultima ratio in Betracht. Im Einzelfall kann Notenschutz
aber der einzig gangbare Weg sein, der
Wertentscheidung des Art. 3 Abs. 3 S. 2 GG
gerecht zu werden (unten D. III.).
●
Der Gesetzentwurf erstreckt den Anspruch
auf Nachteilsausgleich und Notenschutz auf
alle Schularten und Schulstufen sowie auf
Abschlussprüfungen. Dies entspricht der verfassungsrechtlichen Vorgabe der Art. 3 Abs. 1,
3 S. 2 GG: Als Behinderungen im Rechtssinne
sind Legasthenie und Dyskalkulie in jedem
Stadium der Schulbildung zu berücksichtigen
(unten E. II.).
2. Der bisherige Absatz 2 wird unverändert als Absatz 3 übernommen.
Zu Artikel 2
Artikel 2 regelt das Inkrafttreten des Gesetzes. Zudem sieht Artikel 2 vor, dass § 13 a) der Verordnung
des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus über
Grundschulen im Freistaat Sachsen außer Kraft tritt.
§ 13 a) SOGS sieht vor, dass für die Klassenstufen
3 besondere LRS-Klassen gebildet werden. Zudem
soll der Besuch der LRS-Klasse im Zeugnis vermerkt werden. Die im Gesetzentwurf vorgesehene
Regelung zielt auf individuelle Förderung, die auch
durch LRS-Klassen gewährleistet werden kann.
Ein Vermerk im Zeugnis wird jedoch durch den Gesetzentwurf ausgeschlossen. Diese Vorschrift tritt
daher außer Kraft.
Schriftliche Stellungnahme
zum Entwurf eines
Sächsischen Legasthenie- und
Dyskalkuliegesetzes1∗
1
Der Beitrag beruht auf einer mündlichen
Stellungnahme, die Wiss. Mit. Angela Volino in Vertretung für Prof. Dr. Jörg Ennuschat anlässlich der Anhörung
von Sachverständigen am 29.5.2009 im Ausschuss für
Schule und Sport des Sächsischen Landtags zur Drucksache 4/14848 – „Gesetz zur Gleichstellung von Schülerinnen und Schülern mit Teilleistungsstörungen beim
Lesen und Rechtschreiben (Legasthenie) oder Rechnen
(Dyskalkulie) in Sachsen (Sächsisches Legasthenie und
Dyskalkuliegesetz – SächsLegaDysG)“ – Gesetzentwurf der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNE abgegeben
hat. – Die Drucksache 4/14848 kann im Internet unter
www. http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_
nr=14848&dok_art=Drs&leg_per=4 abgerufen werden.
10
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Recht
Stellungnahme zum Gesetzentwurf
●
B.
Der
Gesetzentwurf
schließt
es
aus,
Fördermaßnahmen und Nachteilsausgleich in
Zeugnissen zu vermerken. Zeugnisvermerke
im Falle der Gewährung von Notenschutz wären verfassungsrechtlich zulässig (unten F.
IV.).
Verfassungsrechtlicher Hintergrund
Verfassungsrechtlich folgt aus dem Allgemeinen
Gleichsatz gemäß Art. 3 Abs. 1 GG (siehe auch Art. 18
Abs. 1 SächsLV) der allgemeine prüfungsrechtliche
Grundsatz der Chancengleichheit,2 welcher beinhaltet, dass die Prüflinge ihre Prüfungsleistungen möglichst unter gleichen äußeren Prüfungsbedingungen
erbringen können. Dies wird zunächst durch die
formale Gleichbehandlung aller Prüflinge gesichert. Im Einzelfall kann es aus Gründen der
Chancengleichheit aber erforderlich sein, zum
Ausgleich von Nachteilen spezielle Maßnahmen
zu treffen, damit alle Schüler die gleichen Chancen
haben, den Prüfungsanforderungen zu genügen.3
Relevant wird dies namentlich für Schülerinnen und
Schüler mit Behinderungen.
Legasthenie und Dyskalkulie sind als Behinderung
im Rechtssinne einzustufen.4 Art. 3 Abs. 3 S. 2
GG verbietet Benachteiligungen aufgrund einer
Behinderung. Er stünde aber einer punktuellen
Bevorzugung nicht entgegen, wenn diese bestimmt
ist, faktische und soziale Benachteiligungen auszugleichen.5 Im Schulunterricht und in Prüfungen
– einschließlich der Abschlussprüfungen – sind
folglich sogar Bevorzugungen mit dem Ziel einer
Angleichung der Verhältnisse von Nichtbehinderten
2
Starck, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG,
5. Aufl. 2005, Art. 3 Rn. 33 ff.; Osterloh, in: Sachs, GG, 5.
Aufl. 2009, Art. 3 Rn. 58; Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG,
9. Aufl. 2007, Art. 3 Rn. 71. Art. 12 Abs. 1 GG (Berufsfreiheit) ist einschlägig, sofern es sich um berufsrelevante
Prüfungen wie z. B. das Abitur handelt, dazu Niehues/
Rux, Schul- und Prüfungsrecht, Bd. 1: Schulrecht, 4. Aufl.
2006, Rn. 135 ff.; Osterloh, in: Sachs, GG, 5. Aufl. 2009,
Art. 3 Rn. 58; Langenfeld, RdJB 2007, 211 (221).
3
Langenfeld, RdJB 2007, 211 (219).
4
Ennuschat, Behindertenrecht 2008, 93
(94) mit Nachweisen aus der Rechtsprechung; zu Legasthenie Langenfeld, RdJB 2007, 211 (214).
5
Scholz, in: Maunz/Dürig, GG, Stand:
Sept. 2007, Art. 3 Abs. 3 Rn. 174; Starck, in: v. Mangoldt/
Klein/Starck, GG, 5. Aufl. 2005, Art. 3 Abs. 3 Rn. 417;
Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG, 9. Aufl. 2007, Art. 3 Rn.
146.
und Behinderten zulässig.
Ergänzend sei auf die UN-Konvention vom 13.
Dezember 2006 über die Rechte von Menschen mit
Behinderungen hingewiesen6, die die Bundesrepublik
Deutschland und deren Länder verpflichtet, nunmehr aktiv zur Realisierung des Grundsatzes der
Chancengleichheit behinderter Menschen die erforderlichen Vorkehrungen (auch im Bildungsbereich)
zu treffen.7
C.
Empfehlung der Kultusministerkonferenz
vom 15.11.2007 für „Grundsätze zur
Förderung von Schülerinnen und Schülern
mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen
und Rechtschreiben oder im Rechnen“
In der Empfehlung der Kultusministerkonferenz
vom 15.11.2007 für „Grundsätze zur Förderung
von Schülerinnen und Schülern mit besonderen
Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben oder
im Rechnen“ (KMK-Empfehlung)8 wird für legasthene Schülerinnen und Schüler Nachteilsausgleich
und ein Abweichen von den allgemeinen Maßstäben
der Leistungsbewertung vorgesehen. Die KMKEmpfehlung äußert große Skepsis gegenüber dem
Abweichen von allgemeinen Bewertungsmaßstäben,
soweit es um Abschlussprüfungen geht, ohne entsprechende Landesregelungen gänzlich zu versperren. Generell sei ein Nachteilsausgleich vorrangig vor
dem Abweichen von den allgemeinen Grundsätzen
der Leistungsbewertung zu gewähren. Da das
Abweichen von den allgemeinen Grundsätzen der
Leistungsbewertung eine Privilegierung gegenüber
den Mitschülern darstelle, bedürfe dies zudem einer
landesrechtlichen Ermächtigung.
Die KMK-Empfehlung in der Fassung von Nov.
2007 wendet sich erstmals der Rechenstörung
zu. Die Kultusministerkonferenz gelangt dabei zu
dem Ergebnis, dass eine Berücksichtigung bei der
Notengebung im Fach Mathematik und in den naturwissenschaftlichen Fächern ohne Verletzung des
Grundsatzes der gleichen Leistungsbewertung kaum
6
Diese UN-Konvention hat Deutschland
am 30.3.2007 unterzeichnet und zum 1.1.2009 ratifiziert
(Gesetz vom 21.12.2008, BGBl. II S. 1419).
7
Ausführlich hierzu Poscher/Rux/Langer,
Von der Integration zur Inklusion, 2008; siehe ferner
Rux, Zur Rechtsstellung chronisch stotternder Schüler,
Rechtsgutachten, 2008, S. 12 ff.
8
Die Empfehlung ist unter www.kultusministerkonferenz.de/doc/beschl/304_Legasthenie.pdf
einzusehen.
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
11
Recht
Stellungnahme zum Gesetzentwurf
möglich sei. Dies stelle allerdings nicht die Praxis in
einzelnen Ländern in Frage, in der Primarstufe dyskalkulen Schülern besondere Hilfsmittel zur Verfügung
zu stellen oder die Möglichkeit zu geben, durch individuell ergänzende oder zusätzliche Aufgaben ihre
Fähigkeiten darstellen zu können.
D.
Grundlinien von Rechtsprechung und
Literatur zu Nachteilsausgleich und
Notenschutz im Falle von Legasthenie oder
Dyskalkulie
Der Grundsatz der Chancengleichheit kann verlangen, einzelnen Schülern, die aufgrund einer Behinderung benachteiligt sind, einen
Nachteilsausgleich oder u.U. sogar Privilegierungen
zu gewähren. Als Nachteilsausgleich kommt
dabei neben der Anpassung der äußeren
Prüfungsbedingungen auch eine Differenzierung
hinsichtlich der Prüfungsinhalte bei vergleichbaren
Prüfungsanforderungen in Betracht. Notenschutz
betrifft hingegen die Leistungsbewertung und nicht
nur die Leistungsfeststellung und ist deshalb als
Privilegierung einzustufen.
I.
Nachteilsausgleich in Form der Modifizierung
der äußeren Prüfungsbedingungen
In erster Linie ist ein Nachteilsausgleich durch
Anpassung der äußeren Prüfungsbedingungen zu
gewähren, wie dies bislang auch in der VwV LRSFörderung vorgesehen ist. In Betracht kommt in
der Regel eine angemessene Verlängerung der
Bearbeitungszeit9 oder das Bereitstellen technischer
Hilfsmittel wie Audiohilfen oder Computer.10 Hierin
liegt keine Privilegierung.11 Es wird vielmehr ein
Zustand hergestellt, der es dem Prüfling ermöglicht,
den Leistungsnachweis unter gleichen Bedingungen
erbringen zu können.
In Rechtsprechung und Literatur sind diese
Grundsätze vielfach für die Legasthenie, aber auch
bereits mit Blick auf die Dyskalkulie anerkannt wor-
9
Für eine universitäre Prüfung (Ärztliche
Vorprüfung) OVG SH, Beschluss vom 19.8.2002 – 3
M 41/02, NordÖR 2003, 88; zur Berücksichtigung der
Legasthenie im Zweiten Juristischen Staatsexamen HessVGH, NJW 2006, 1608 (1609).
10
HessVGH, NJW 2006, 1608; KMK-Empfehlung, S. 3; Oeynhausen/Birnbaum, Schulrecht NRW,
2. Aufl. 2005, Rn. 304; Langenfeld, RdJB 2007, 211 (217
ff.).
11
12
Langenfeld, RdJB 2007, 211 (219).
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
den.12
II.
Nachteilsausgleich durch niveaugleiche
Modifizierung der Prüfungsinhalte
Im Gesetzentwurf wird nicht gesondert aufgegriffen, dass ein Nachteilsausgleich auch durch eine
Differenzierung der Prüfungsinhalte bei gleich bleibenden Prüfungsanforderungen erreicht werden
kann.
Der Grundsatz der Chancengleichheit zielt darauf ab, dass in Prüfungen bei allen Prüflingen
dieselben Leistungen gefordert und dieselben
Bewertungsmaßstäbe angesetzt werden. Im
Einzelfall können aber auch Differenzierungen
bei den Prüfungsinhalten nötig werden, um die
Chancengleichheit in Prüfungen herzustellen (z.B.
wenn die zuvor genannten Instrumente aus tatsächlichen Gründen nicht durchführbar sind oder nicht
ausreichen, um den Nachteil, der mit der Legasthenie
oder Dyskalkulie verbunden ist, zu kompensieren).
Denkbar und vor dem Hintergrund des Grundsatzes
der Chancengleichheit u.U. geboten sind daher unterschiedlich gestaltete Prüfungsleistungen,13 etwa
die (teilweise) Ersetzung schriftlicher durch mündliche Prüfungsaufgaben für legasthene Schüler.14
Es handelt sich nicht um die Freistellung von
Prüfungsanforderungen, sondern um deren niveaugleiche Modifizierung.15
In der verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung ist
klargestellt worden, dass dies gleichermaßen auch
12
Zur Legasthenie siehe z. B. HessVGH,
NJW 2006, 1608 f.; OVG SH, Beschluss vom 19.8.2002
– 3 M 41/02, NordÖR 2003, 88; Ennuschat, Behindertenrecht 2008, 93 (96); Langenfeld, RdJB 2007, 211 (219);
zur Dyskalkulie vgl. etwa VG Düsseldorf, ZfJ 2001, 196
(201); VG Regensburg, Beschluss vom 8.9.2006 – RN
1 E 06.1610, Beschlussabschrift S. 8; VG Sigmaringen,
Urteil vom 28.1.2003 – 9 K 1632/01, LNRL 2003, 30081;
Ennuschat, a. a. O.
13
VG Regensburg, Beschluss vom
8.9.2006 – RN 1 E 06.1610, Beschlussabschrift S. 9.
14
Ennuschat, Behindertenrecht 2008, 93
(96); ähnlich Oeynhausen/Birnbaum, Schulrecht NRW, 2.
Aufl. 2005, Rn. 304. Siehe auch KMK-Empfehlung, S. 3,
der dies allerdings als Abweichung von den allgemeinen
Grundsätzen der Leistungsbewertung einordnet.
15
(96).
Ennuschat, Behindertenrecht 2008, 93
Recht
Stellungnahme zum Gesetzentwurf
für Schüler mit Dyskalkulie gelten kann.16 Denn es
gibt Teilbereiche der (höheren) Mathematik die trotz
Dyskalkulie als taugliche Prüfungsgegenstände in
Betracht kommen und damit Schülern mit Dyskalkulie
ermöglichen, ihr mathematisches Leistungsvermögen
zu präsentieren.17
III.
Notenschutz
Unter Umständen kann bei Legasthenie und
Dyskalkulie auch eine Differenzierung hinsichtlich
der Leistungsbewertung verfassungsrechtlich angezeigt sein.18 Als Beispiel ist die Nichtberücksichtigung
der Rechtschreibleistungen zu nennen, die bislang
auch in der VwV LRS-Förderung vorgesehen ist.19
Problematisch hieran ist, dass Differenzierungen
hinsichtlich der Leistungsbewertung zu einer
Privilegierung der Schüler mit Legasthenie oder
Dyskalkulie gegenüber ihren Mitschülern führen. Um
den Anspruch der Mitschüler auf Chancengleichheit
nicht übermäßig zu beschneiden, kommt ein privilegierender Bewertungsmaßstab nur als ultima
ratio in Betracht.20 Vorrangig sind die Maßnahmen
des Nachteilsausgleichs. Dennoch kann eine
Differenzierung hinsichtlich der Leistungsbewertung
in der Schulpraxis der einzig gangbare Weg sein,
den Anforderungen des Art. 3 Abs. 3 S. 2 GG gerecht
zu werden.21
16
VG Regensburg, Beschluss vom
8.9.2006 – RN 1 E 06.1610, Beschlussabschrift S. 8 f.;
VG Schleswig, Urteil vom 11.8.2004 – 15 A 171/03, juris
Rn. 23.
17
VG Regensburg, Beschluss vom
8.9.2006 – RN 1 E 06.1610, Beschlussabschrift S. 9. Siehe auch die WHO-Klassifikation ICD 10 – F81.2. In der
VwV LRS-Förderung wird bislang die verbale Beurteilung
von Rechtschreibleistungen für möglich gehalten.
18
VG Regensburg, Beschluss vom
8.9.2006 – RN 1 E 06.1610, Beschlussabschrift S. 9;
KMK-Empfehlung prinzipiell offen, sofern es um besondere Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben geht.
In diesem Sinne auch Oeynhausen/Birnbaum, Schulrecht
NRW, 2. Aufl. 2005, Rn. 304, allerdings nur bis zur Stufe
10 und unter Ausschluss der Dyskalkulie.
19
Für Grundschulen mit Verweis auf § 15
Abs. 1 S. 3 SOGS und für Mittelschulen mit Verweis auf
§ 20 Abs. 1 S. 3 SOMIAP.
20
(97).
Ennuschat, Behindertenrecht 2008, 93
21
Langenfeld, RdJB 2007, 211 (225).
E.
Einzelaspekte
I.
Notwendigkeit
Regelung?
einer
gesetzlichen
Aus dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der
Chancengleichheit (Art. 3 Abs. 1 GG) ergibt sich unmittelbar ein Anspruch legasthener und dyskalkuler
Schüler auf die Gewährung eines Nachteilsausgleichs
der dargestellten Art.22 Die Normierung einer einfachrechtlichen Anspruchsgrundlage ist daher
nicht zwingend nötig. Sie ist aber aus Gründen der
Rechtsklarheit empfehlenswert.
Problematischer stellt sich die Rechtslage bei
der Gewährung des Notenschutzes dar. Die
Begünstigung, die sich für den Schüler aus der differenzierten Leistungsbewertung ergibt, kann zwar
im Einzelfall durch Art. 3 Abs. 3 S. 2 GG verfassungsrechtlich legitimiert sein.23 Einige Gerichte
verlangen aber eine entsprechende einfachrechtliche Grundlage.24 Deshalb empfiehlt es sich, die
Möglichkeit von Notenschutz im Schulgesetz zu verankern.
II.
Anwendbarkeit für alle Schularten und
Schulstufen sowie für Abschlussprüfungen
Der Gesetzentwurf gewährt den Anspruch auf
Förderung, Nachteilsausgleich und Notenschutz
in allen Schularten und Schulstufen. Zu beachten ist, dass die KMK-Empfehlung Maßnahmen
22
VG Schleswig, Beschluss vom 2.10.2003
– 9 B 85/02, juris Rn. 5: „…bei bestehenden Behinderungen ergibt sich der Anspruch auf Einräumung besonderer Prüfungsbedingungen aus dem prüfungsrechtlichen
Grundsatz der Chancengleichheit gem. Art. 3 GG…“. –
Diese Sichtweise wird von anderen Gerichten im Ansatz
durchgängig geteilt, vgl. etwa HessVGH, NJW 2006,
1608; OVG Nds., Beschluss vom 10.7.2008 – 2 ME
309/08, juris Rn. 6; VG Köln, Beschluss vom 26.9.2008
– 10 L 1240/08, juris Rn. 9; Langenfeld, RdJB 2007, 211
(219 f.).
23
Ennuschat, Behindertenrecht 2008, 93
(97); Langenfeld, RdJB 2007, 211 (225).
24
VG Köln, Beschluss vom 26.9.2008 – 10
L 1240/08, juris Rn. 9 ff.; ebenso OVG Nds., Beschluss
vom 10.7.2008 – 2 ME 309/08, juris Rn. 19. Sofern einfachrechtliche Vorschriften (nur) zum Nachteilsausgleich
bestehen sollten, lässt sich die Gewährung von Notenschutz auch nicht auf diese stützen, so VGH BW, Urteil
vom 31.3.1977 – X 1570/075, juris Ls.
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
13
Recht
Stellungnahme zum Gesetzentwurf
der Differenzierung und individuellen Förderung
von Schülerinnen und Schülern mit besonderen
Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben in der
Regel nur bis zum Ende der Jahrgangsstufe 10 vorsieht.25 Legasthenie und Dyskalkulie sind als nicht
nur vorübergehende Behinderungen im Rechtssinne
aber auch in der Sekundärstufe II zu berücksichtigen.26
Entsprechendes gilt für Abschlussprüfungen.27
III.
Pädagogische
Ermessensspielräume
hinsichtlich des „wie“ der Erfüllung des
Anspruchs auf Nachteilsausgleich
Der Gesetzentwurf sieht – wie auch von Verfassungs
wegen gefordert – einen zwingenden Anspruch
auf Nachteilsausgleich nach Feststellung der
Legasthenie bzw. Dyskalkulie vor. Hinsichtlich des
„wie“ der Erfüllung des Anspruchs steht der Schule allerdings ein fachlich-pädagogisches Ermessen zu.28
Durch Rechtsverordnung oder Verwaltungsvorschrift
können Direktiven festgeschrieben werden.
F.
Offene Fragen
I.
Verhältnis zu anderen Behinderungen
Die Aufnahme einer expliziten Regelung für legasthene bzw. dyskalkule Schülerinnen und Schülern
wirft die Frage nach dem Verhältnis zu anderen
Behinderungen (z.B. Stottern) auf, die ebenfalls die
Feststellung und Bewertung schulischer Leistungen
erschweren. Insbesondere kann Schülerinnen und
Schülern mit anderen Behinderungen Notenschutz
auch nur eingeräumt werden, sofern eine ausdrückliche Regelung dies zulässt. Zu erwägen ist
daher eine generalklauselartige Formulierung,
die auch Schülerinnen und Schülern mit anderen
Behinderungen offen steht.
II.
Ennuschat, Behindertenrecht 2008, 93
27
93 (97).
Vgl. Ennuschat, Behindertenrecht 2008,
28
Vgl. VG Augsburg, Beschluss vom
23.8.2007 – Au 3 E 07.00798, juris Rn. 31: Das Verfahren der Leistungserhebung (hier: Probeunterricht zur Klärung der Gymnasialeignung) falle in das pädagogische
Ermessen der Lehrkraft.
14
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
betroffenen
Dem Anspruch der Schülerinnen und Schüler auf die
Durchführungen von schulischen Fördermaßnahmen
entspricht – ggf. über die Schulpflicht hinaus – prinzipiell eine Obliegenheit des betroffenen Schülers, schulische und u.U. auch außerschulische Förderangebote
wahrzunehmen. In der Literatur wird darauf hingewiesen, dass ein Anspruch auf Nachteilsausgleich
und Notenschutz im Falle der Verweigerung der
Teilnahme an qualifizierten Fördermaßnahmen verwirkt werden kann.29
III.
Zeugnisvermerk im Falle der Gewährung
von Notenschutz
Der Gesetzentwurf äußert sich nur zur Unzulässigkeit
eines Zeugnisvermerks im Falle der Gewährung
Dies
entspricht
eines
Nachteilsausgleichs.30
der KMK-Empfehlung, dass Maßnahmen des
Nachteilsausgleichs, die der Herstellung der
Chancengleichheit dienen, nicht vermerkt werden
dürfen. Dies wäre nach Art. 3 Abs. 1 GG unzulässig.31 Etwas anderes gilt für die Gewährung von
Notenschutz, die eine Bevorzugung des legasthenen
bzw. dyskalkulen Schülers bedeutet. Hier wäre ein
Zeugnisvermerk zulässig.32
25
Eine Fortsetzung der Förderung in berufsbildenden Schulen wird aber für möglich gehalten.
26
(95 f.).
Obliegenheiten
der
Schülerinnen und Schüler
29
Langenfeld, RdJB 2007, 211 (220).
30
Der Umkehrschluss spricht für die Zulässigkeit von Zeugnisvermerken bei der Gewährung von
Notenschutz.
31
Ennuschat, Behindertenrecht 2008, 93
(96); Langenfeld, RdJB 2007, 211 (226).
32
Langenfeld, RdJB 2007, 211 (226). Sowohl die VwV LRS-Förderung als auch die KMK-Empfehlung sehen einen Zeugnisvermerk bei Notenschutz vor.
Aus Forschung und Wissenschaft
Hirnfunkionen beim Lesen
Im Rahmen des 16. Bundeskongresses des BVL
wurden 2 Wissenschaftspreise und ein Sonderpreis
vom BVL vergeben. Wir möchten Ihnen in dieser
und den nächsten Ausgaben der LeDy Einblick in
die Themen geben, die der Wissenschaftliche Beirat
des BVL für die Förderung ausgewählt hat.
Erforschung von Hirnfunktionen
bei Lesen und Dyslexie mittels
bildgebender Verfahren
Urs Maurer
Zentrum für Kinder- und
Jugendpsychiatrie,
Universität Zürich
Sackler Institute for Developmental Psychobiology,
Weill Cornell Medical College, New York
Mit dem Lesenlernen wird aus Schrift eine Reihe
von Wörtern mit Sinn und Klang. Obwohl die meisten Kinder in der Schule problemlos lesen lernen,
zeigen ca. 5-10% trotz guter Voraussetzungen dabei
grosse Schwierigkeiten. Von einer Dyslexie (oder
Legasthenie) spricht man, wenn unerwartet Probleme beim Lesenlernen auftreten. Diese Probleme
können weder durch beeinträchtigtes Seh- oder
Hörvermögen, mangelnden Zugang zur Bildung,
unterdurchschnittliche Intelligenz, noch durch neurologische oder psychiatrische Erkrankungen erklärt
werden.
Weltweit hat intensive Forschung mit Erwachsenen und Kindern in den letzten Jahren viele
neue Erkenntnisse zur Dyslexie geliefert. Zum
Beispiel sprechen Befunde von Familien- und
Zwillingsstudien dafür, dass die genetische Veranlagung der Kinder eine wichtige Rolle spielt
(Pennington and Lefly 2001). Der Prozentsatz
der Kinder, die eine Dyslexie ausbilden, liegt bei
Kindern aus betroffenen Familien mit bis zu 65%
sehr viel höher als bei Kindern, in deren Verwandtschaft Dyslexie nicht vorkommt. Es sind
inzwischen auch schon mehrere Gene (Chromosomenabschnitte und Kandidatengene) mit
einem Bezug zu Dyslexie bekannt (Galaburda,
et al. 2006; Ramus 2006). Interessanterweise
spielen diese Kandidatengene eine wichtige Rolle bei der Hirnentwicklung, insbesondere bei der
Wegleitung und Wanderung der Nervenzellen.
Zahlreiche Studien haben in den letzten Jahren
nachweisen können, dass Kinder mit einer Dyslexie sich bei Lautspielen (z.B. Reimen, Buchstaben ersetzen etc.) besonders schwer tun. Als
Kerndefizit für Dyslexie gilt deshalb die phonologische Bewusstheit (Ramus 2006). Das heißt,
dass Kinder mit einer Dyslexie Information über
die Lautstruktur von Wörtern nicht gleich mühelos
verarbeiten und nutzen können wie normale Leser.
Allerdings werden auch Wahrnehmungsdefizite
im auditorischen (Tallal, et al. 1996) oder visuellen Bereich (Talcott, et al. 2002) als Ursache
häufig diskutiert. Weil phonologische Fertigkeiten insbesondere für das Verknüpfen von Buchstaben mit Sprachlauten wichtig sind, erstaunt
es auch nicht, dass Kinder mit schwachen phonologischen Fertigkeiten oft nur mühevoll und
langsam lesen lernen. Zusammen mit Buchstabenkenntnissen erlauben die phonologischen
Fertigkeiten deshalb auch die zuverlässigsten
Voraussagen für eine spätere Leseschwäche
(Bradley and Bryant 1983).
Viele Erkenntnisse haben auch Studien mit bildgebenden Verfahren geliefert. Moderne bildge-
bende Verfahren, wie etwa die Hirnstrommessung
(Elektroenzephalographie, EEG), die Magnetoenzepahlographie (MEG), die Positronemissionstomographie (PET) und die Magnetresonanztomographie (MRT), erlauben uns den Einblick ins
Gehirn. Mit diesen Verfahren kann man dem Gehirn
beim Lesen „zuschauen“, da Hirnregionen und
Netzwerke, die beim Lesen beteiligt sind, sichtbar werden. Das Lesenetzwerk ist sehr vielfältig, und nur die geordnete Zusammenarbeit von
vielen verschiedenen Hirnregionen – vor allem
in der linken Hirnhälfte - erlaubt uns, einen Text
mühelos zu lesen. Die Bildgebung deckt auch
Unterschiede in den Netzwerken zwischen Lesern mit und ohne Dyslexie auf. Unterschiede bei
der Verarbeitung von Wörtern wurden sowohl im
zeitlichen Ablauf der Hirnaktivität (Maurer, et al.
2007; Salmelin, et al. 2000), als auch in der räumlichen Verteilung und im Ausmaß (Shaywitz, et
al. 2002; Temple, et al. 2001) solcher Aktivität in
den verschiedenen Hirnregionen nachgewiesen.
So arbeiten bestimmte Regionen bei einer Dyslexie weniger oder gar nicht mit, während andere
zusätzlich aktiv sind. Diese Unterschiede scheinen einheitlich für verschiedene Sprachen (Paulesu, et al. 2001). Deshalb geht man davon aus,
dass die neuro-kognitiven Grundlagen der Dyslexie in den meisten (alphabetischen) Sprachen
sehr ähnlich sind. Dies obwohl das Lesen vor
allem in Sprachen mit einer eindeutigen SchriftLaut-Zuordnung (z.B. Finnisch oder Italienisch)
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
15
Aus Forschung und Wissenschaft
Hirnfunkionen beim Lesen
sehr viel schneller erlernt wird als in Sprachen
mit komplizierter Zuordnung (z.B. Englisch).
Viele Trainingsprogramme wurden entwickelt, um
Kindern mit Dyslexie das Lesenlernen zu erleichtern
(Kast, et al. 2007; Lyytinen, et al. 2007; Schneider, et
al. 1998). Die meisten dieser Programme fördern auf
spielerische Art und Weise das phonologische Bewusstsein. Je früher die Intervention, desto besser
und nachhaltiger sind in der Regel die Erfolge. Trotz
großem Zeitaufwand und viel Training bleiben diese Kinder aber oft in Bezug auf ihre Lesefortschritte
hinter ihren nicht-dyslexischen Altersgenossen zurück.
In mehreren Studien (Aylward, et al. 2003; Eden
and Moats 2002; Shaywitz, et al. 2004; Temple, et
al. 2003) konnte zumindest eine teilweise „Normalisierung“ der Hirnaktivierung mit Training beobachtet
werden. Begleitet wurden diese Veränderungen der
Hirnaktivität von Verbesserungen im phonologischen
Bewusstsein und beim Lesen sowohl bei Kindern
(Aylward, et al. 2003; Shaywitz, et al. 2004; Temple,
et al. 2003) als auch bei Erwachsenen (Eden, et al.
2004).
Trotz der wachsenden Anzahl von Studien und
Forschungsschwerpunkten zu Dyslexie ist über
die Ursachen noch vieles unbekannt. Das gilt
besonders für die Entwicklung und Genetik der
beteiligten Hirnfunktionen. Auch eine Früherken-
nung ist immer noch sehr unsicher. Eine gesicherte
Diagnose kann oft erst in der 2. Klasse gestellt werden. Je früher man leseschwache Kinder jedoch erkennen kann, desto eher können diese Kinder auch
gezielt gefördert werden.
Das Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie der
Universität Zürich hat in den letzten Jahren unter der
Leitung von Prof. Daniel Brandeis und in Zusammenarbeit mit Partnern im In- und Ausland verschiedene
Studien zum Thema Lesen, Lesenlernen und Dyslexie durchgeführt. Im Mittelpunkt standen dabei die
Erforschung des normalen und beeinträchtigten Leseerwerbs vom Kindergarten bis ins Erwachsenenalter mit bildgebenden Methoden und die Identifizierung von Markern für Dyslexie aus der Bildgebung.
Folgende Fragen versuchten wir unter anderem zu
beantworten:
1. Wie entwickelt sich das Lesenetzwerk vom Kind
zum Erwachsenen? Gibt es in der Entwicklung zwischen Kindern mit und ohne Dyslexie Unterschiede?
Welche dieser Unterschiede sind Kennzeichen einer
Dyslexie?
2. Wie kann man bereits vor dem Lesenlernen in der
Schule erkennen, ob ein Kind eine Leseschwäche
16
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
entwickeln wird? Können dabei bildgebende Verfahren des Gehirns die Vorhersage einer Leseschwäche verbessern?
1. Ergebnisse zur Entwicklung von Lesen und
Dyslexie
In einer mehrjährigen Verlaufsstudie (Studie „Lesenlernen“) haben wir die Entwicklung von fast 50
Kindern vor und nach dem Lesenlernen mit Hirnstrommessungen untersucht (in der 5. Klasse zusätzlich mit fMRT). Die Hälfte der teilnehmenden
Kinder stammten aus Familien mit Leseschwäche
(Risikokinder), die andere Hälfte aus Familien ohne
Leseschwäche. In der 2. Klasse zeigten 55% der
Kinder mit familiärem Dyslexierisiko Anzeichen einer
Leseschwäche, gegenüber nur 8% der Kinder ohne
familiäres Risiko. Dies zeigt, dass familiäre Faktoren, wie die Vererbung, bei der Leseschwäche eine
wichtige Rolle spielen. Für betroffene Familien ist es
aber auch wichtig zu wissen, dass immerhin fast die
Hälfte der Kinder trotz Risiko normal lesen lernen.
Die Hirnaktivität zeigte, dass sich bei Kindern, die
ohne Probleme lesen lernen, eine ausgeprägte visuelle Spezialisierung für Schrift entwickelt (Maurer, et
al. 2006). Diese Spezialisierung tritt sehr schnell (innert 0.2 Sekunden) und vermutlich unbewusst nach
dem Erscheinen eines Wortes auf. Bei Kindern mit
einer Leseschwäche ist diese Spezialisierung zumindest kurz nach dem Lesenlernen in der 2. Klasse
deutlich verkleinert (Maurer, et al. 2007). Eine solche Spezialisierung für unsere Schrift ist offenbar in
den ersten Jahren nach dem Lesenlernen wichtig für
flüssiges Lesen und entwickelt sich bei Kindern mit
Leseschwäche langsamer.
Aber auch nach der 2. Klasse ist die Entwicklung des
Lesenetzwerkes noch nicht abgeschlossen. Obwohl
sich die räumliche Ausprägung des Lesenetzwerkes
von der Kindheit bis ins Jugend- und Erwachsenenalter kaum mehr verändert (Brem et al., in press),
zeigen sich noch deutliche Unterschiede beim zeitlichen Ablauf. So deuten unsere EEG Befunde darauf
hin, dass sich die Gehirnprozesse von der Kindheit
bis ins Jugendalter beschleunigen (Brem et al., in
press) und dass gewisse schnelle Hirnprozesse,
die für das automatische Lesen wichtig sind, bei Jugendlichen noch wesentlich später auftreten als bei
Erwachsenen (Brem et al., 2006). Dies zeigt, dass
auch nach dem Jugendalter, das Lesenetzwerk weiter verfeinert wird und schlussendlich wohl eine automatischere Verarbeitung ermöglicht.
Auch bei Kindern mit einer Dyslexie entwickelt sich
das Lesenetzwerk nach der 2. Klasse weiter. So hatten die Kinder aus der Studie „Lesenlernen“ in der 5.
Klasse das Defizit in der schnellen visuellen Spezialisierung für Schrift weitgehend aufgeholt. Es zeigten
sich aber noch Unterschiede im Lesenetzwerk wo
Aus Forschung und Wissenschaft
Hirnfunkionen beim Lesen
Kinder mit einer Dyslexie im unteren Schläfenlappen
eine geringere Sensitivität für Schrift zeigten als normallesende Kinder (van der Mark, et al., in press).
Unterschiede im Lesenetzwerk traten auch in anderen Bereichen auf, so etwa beim Lesen von Sätzen. Kinder mit einer Dyslexie zeigten beim Lesen
der Wörter eine Verminderung der schnellen visuellen Aktivierung und eine verminderte Aktivierung
im unteren Scheitellappen. Die verminderte Aktivierung im Scheitellappen war besonders ausgeprägt
beim Verstehen der Satzbedeutungen (Schulz, et al.
2008).
Aufschlussreich war zudem ein Vergleich zwischen
den 5.-Klässlern mit Dyslexie und jüngeren Kindern,
die im Rahmen ihrer normalen Entwicklung gleich
langsam lasen. Dies ermöglichte uns zu prüfen, welche der Defizite beim Lesen von Sätzen spezifisch
für eine Dyslexie sind, und welche einer Entwicklungsverzögerung gleichkommen. Die Ergebnisse
zeigten, dass die Defizite beim Verstehen von Sätzen einer Entwicklungsverzögerung gleichen, dass
aber die grundlegenden Wortlesedefizite spezifisch
für eine Dyslexie sind, da sie auch im Vergleich zwischen Kindern mit Dyslexie und jüngeren Kindern
auftraten (Schulz et al., in press). Dies bedeutet,
dass bei einer Dyslexie die Defizite im Satzverstehen als Folge der grundlegenden Wortlesedefizite
auftreten, die ein Kennzeichen sind für Dyslexie.
2. Ergebnisse zur Vorhersage
In der Studie „Lesenlernen“ untersuchten wir auch,
ob Hirnstrommessung (EEG) und Verhaltenstests
im Kindergarten das spätere Lesenlernen voraussagen können. Im Kindergarten maß das EEG die
Verarbeitung von abweichenden Tönen und Sprachlauten. Verhaltenstests prüften die allgemeine Intelligenz, die Buchstabenkenntnis und phonologische
Fertigkeiten, wie z.B. das Reimen. Bei den Untersuchungen derselben Kinder in der 2., 3. und 5. Klasse wurde auch das Lesen geprüft. Im Kindergarten
hatte sich gezeigt, dass die Verarbeitung von abweichenden Sprachlauten bei familiärem Dyslexierisiko
verändert ist: Diese Verarbeitung fand sich bei Kindern ohne Risiko stärker in der linken Gehirnhälfte,
bei Kindern mit Risiko aber mehr in beiden Gehirnhälften (Maurer, et al. 2003). Daraus ergab sich die
Frage, ob dieses EEG-Maß aus dem Kindergarten
die Vorhersage des Lesens in der Schule zusätzlich
zu den Verhaltenstests verbessern kann.
Die Ergebnisse der Verlaufsdaten zeigten, dass dies
tatsächlich der Fall ist. Je stärker ein Kind abweichende Sprachlaute im Kindergarten in der linken
Gehirnhälfte verarbeitet hatte, umso besser las es
in der 2., 3. und sogar 5. Klasse (Maurer et al., in
press). Dieser Zusammenhang ergänzte die Vorhersage der Verhaltensmasse im Kindergarten. Dies
war auch der Fall, wenn nur Kinder mit einem familiären Risiko angeschaut wurden. Dies zeigt, dass
gängige Verfahren zur Vorhersage der Dyslexie, die
auf Verhaltensdaten beruhen, mit Massen zur Verarbeitung im Gehirn noch verbessert werden können.
Insbesondere bei einem familiären Risiko könnten
solch aufwändige Verfahren künftig zum Einsatz
kommen. Allerdings sind diese Verfahren noch nicht
standardisiert, so dass sie im Moment in der Praxis
noch nicht eingesetzt werden können.
Schlussfolgerung und Ausblick
Die Ergebnisse unserer Studien sind Beispiele, wie
die Wissenschaft mit modernen Methoden zum Verstehen des Lesens und der Dyslexie beitragen. Oft
wird aus reinen Verhaltensuntersuchungen nicht
klar, welche Schritte in der Verarbeitung genau betroffen sind oder welche Strategien Kinder wählen.
Bildgebende Verfahren können dies aufdecken und
deshalb bei der Früherkennung mithelfen. Gleichzeitig geben sie auch Hinweise, welche Verarbeitungsschritte am meisten gefördert werden sollten.
Am Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie in
Zürich hat Frau Dr. Silvia Brem deshalb eine Studie zum Graphem-Phonem Training im Kindergarten durchgeführt. Die Ergebnisse dieser vor kurzem
abgeschlossenen Studie sollen diese Fragen für das
Vorschulalter klären. Da sich das Lesen mit der Entwicklung, aber auch mit mehr Übung ändert, ändern
sich auch die beteiligten Gehirnprozesse und die
Verarbeitungsschritte, die gefördert werden sollten.
Eine neue Studie an unserem Zentrum untersucht
deshalb die Gehirnprozesse bei Lesen und Dyslexie
im Jugendlichen- und Erwachsenenalter. Insgesamt
sollen diese Studien die Früherkennung von Dyslexie und die Entwicklung von gezielten Trainingsprogrammen ermöglichen und schlagen daher auch
wichtige Brücken von der Wissenschaft zur Praxis.
Danksagung
Besonders möchte ich mich bei den Kindern und Familien bedanken, die an den Studien teilgenommen
haben. Ohne die aktive Teilnahme von Betroffenen
wäre solche Art Forschung nicht möglich.
Wissenschaftliche Forschung besteht zu einem großen Ausmaß aus Teamarbeit. Ich möchte mich deshalb bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
Zürich und New York ganz herzlich bedanken (insbesondere bei Prof. Dr. Daniel Brandeis, Prof. Dr.
Bruce D. McCandliss, Prof. Dr. Jason D. Zevin, Dr.
Silvia Brem, Dr. Kerstin Bucher, Dr. Enrico Schulz,
Dr. Sanne van der Mark und M.Sc. Yuliya N. Yoncheva).
Diese Forschung wurde finanziell unterstützt vom
Schweizerischen Nationalfonds (SNSF: Projekte
32-59276 und 32-108130; Stipendium für angehenLeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
17
Aus Forschung und Wissenschaft
Hirnfunkionen beim Lesen
de Forscher), der Universität Zürich (Stiftung für
Wissenschaftliche Forschung und Nachwuchsförderungskredit) und der Europäischen Kommission
(FP6 Programm NeuroDys).
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Aus der Praxis
Aus der Förderpraxis
Aus der Förderpraxis
nach dem Oldenburger
Aufbaukonzept*
* veränderter Vorabdruck aus: Thomé/Thomé: Ratgeber
Rechtschreibschwierigkeiten (erscheint Mitte 2009)
Dorothea Thomé
Ein typischer Förderbeginn
Morgens meldet sich eine Mutter am Telefon:
Ich habe einen Sohn in der fünften Klasse, der sehr
große Probleme mit dem Rechtschreiben hat. Er hat
schon gar keine Lust mehr in die Schule zu gehen.
Seit einem Jahr bekommt er Nachhilfe. Das hat zwar
etwas geholfen, aber er schreibt in Diktaten immer
noch Fünfen oder Sechsen. Wir sind schon alle ganz
verzweifelt und wissen nicht mehr, was wir machen
sollen.
Wir beginnen die Förderung mit einer exakten Rechtschreibdiagnose (OLFA - Oldenburger Fehleranalyse) und stützen uns zunächst nicht auf standardisierte Rechtschreibtests, sondern erheben auf der
Grundlage von Texten, die ein Kind in der Schule
oder zu Hause geschrieben hat, seine orthographische Kompetenz und Leistung. Dazu benötigen wir etwa 500 Wörter aus neueren Texten. Bevor
dem Kind und den Eltern in der ersten Sitzung die
OLFA-Ergebnisse mitgeteilt werden, bekommt Björn
(erfundener Name), eine kleine Übersicht vorgelegt.
In dieser soll Björn nun die drei Bereiche ankreuzen,
die ihm am meisten Probleme bereiten bzw. von denen er es glaubt. Warum fragen wir das Kind nach
seinen Fehlerschwerpunkten? Weil es wichtig ist, ob
Björn schon weiß, wo seine orthographischen Stärken und Schwächen sind. Wenn er es weiß, dann
ist schon viel gewonnen. Weiß er es dagegen nicht,
dann muss er es gesagt bekommen. Bevor Björn
etwas verändern kann, muss er wissen: „Das sind
also die Bereiche, auf die ich besonders aufpassen
muss.“ Keinem Kind hilft es, wenn man ihm nur sagt:
„Du musst immer und bei allem aufpassen!“
Kommen wir wieder zurück zu unserem Förderablauf. Björn erfährt nun anhand einer ausgefüllten
OLFA-Liste (2004, 2009a), wo er noch in der Rechtschreibung unsicher ist und wo er deshalb noch Hilfe
braucht. Bevor Björn dann einmal wöchentlich in die
Einzelförderung kommt, bitten wir seine Eltern, ihm
ein schönes (bemaltes, beklebtes) Heft oder BlankoBuch, das sog. Geschichtenbuch, zu kaufen. Die
Kinder sollen ihre Geschichten in dieses besonde-
re Buch scheiben. Je nach individuellem Interesse
schreiben sie über ihr Hobby, ihren Tages- oder Wochenablauf, sie denken sich Fantasiegeschichten
aus, können aber auch etwas aus Büchern zusammenfassen oder Witze aufschreiben.
Je nach Vorerfahrung sind unterschiedlich hohe
Barrieren und Schreibhindernisse zu überwinden.
Manche Kinder schreiben von Anfang an gerne.
Bei anderen dauert es eine Weile, bis sie ihr Thema
und ihren Stil gefunden haben und sie brauchen am
Anfang etwas Ermutigung und ein paar gute Tipps,
über was sie schreiben können. Aber wichtig ist für
alle Schüler die Gewissheit, dass keiner (!) in ihren
Texten herumstreicht und nach Fehlern sucht. Das
Geschichtenbuch des Kindes ist für Fremdkorrekturen tabu. Es wird also nichts hineingeschrieben,
verbessert oder (noch schlimmer) mit Rotstift markiert. Wenn ein Text analysiert wird, dann anhand
von Kopien. Würden Sie gerne ein Hobby pflegen,
wenn laufend jemand ankommt und immer nur kritisiert: „Da sind aber noch viele Fehler! Das da, das
geht so nicht. Du musst noch das und das machen.
Warum hast du ...? Warum hast du nicht?“ Kann
dann noch irgendetwas Spaß machen? Es muss
sich also jeder anstrengen: das Kind, damit es sich
an das Schreiben gewöhnt und wir auch, damit wir
uns in Zurückhaltung üben.
Da in der Förderung viel über die Geschichten und
Texte - nicht nur in orthographischer Hinsicht - geredet wird, sehen die Kinder die Notwendigkeit des
Schreibens schnell ein. Außerdem kommt mit den
Wochen und Monaten, wenn sich das Heft oder
Buch allmählich mit Geschichten füllt, ein berechtigter Stolz hinzu, zuerst auf die Quantität der Texte
und später immer mehr auf die Qualität.
Aber die Kinder brauchen nicht nur Lob, Hilfe und
Zurückhaltung, sondern auch einen echten Beweis,
dass sich ihre Schreibmühe lohnt und sie in der
Rechtschreibung wirklich vorankommen. Als objektive Bestätigung dient die „orthographische Lernkurve“. Dazu wird jeder Text aus dem Geschichtenbuch kopiert und analysiert. Dann wird der Lernstand
des Kindes anhand eines „Lern- oder Fehlerquotienten“ (Fehlerzahl multipliziert mit Hundert und geteilt
durch die Anzahl der geschriebenen Wörter) in eine
Langzeittabelle von Woche zu Woche eingetragen.
Immer wenn mehrere Texte beisammen sind, erstellt
man eine Zusammenfassung, die aus etwa 300 bis
500 Wörtern besteht. Nur die Werte dieser Zusammenfassungen werden in der Tabelle mit einer Linie
verbunden. So entsteht eine individuelle, orthographische Lernkurve. Warum ist es besser, nur die
Zusammenfassungen mit einer Linie zu verbinden?
Weil Textqualität und -quantität normalerweise von
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
19
Aus der Praxis
Aus der Förderpraxis
Woche zu Woche schwanken und dadurch würde ein grundlegenden häufigen und einfachen Schreibununübersichtliches Zickzackmuster entstehen.Der In- gen. Die letzte Schwierigkeit bilden die seltenen,
halt der einzelnen Fördersitzungen orientiert sich am komplizierten Schreibungen, die Orthographeme.
individuellen orthographischen Lernstand des Schü- Zusammengefasst sieht die Reihenfolge des Oldenlers. Da das von uns entwickelte Oldenburger Auf- burger Aufbaukonzepts so aus:
baukonzept (Thomé & Thomé 2004, 2009a; Hartmann &
Thomé 2009) von einer Stu3.
Erwerb der Orthographeme
Da fährt das Rad.
fung der orthographischen
Kompetenzen ausgeht, wird
2.
Erwerb der Basisgrapheme
DA FERT DAS RAT.
entsprechend über Fehleranalysen der Lernstand des
Erwerb der lautlichen Grundlagen
DAFT DAS RAT
einzelnen Schülers ermittelt 1.
und genau dort angesetzt, wo
er noch Probleme hat. Björn
bekommt also wöchentlich
individualisierte Rückmeldungen zu seinem Lern- Abbildung 1: Das Oldenburger Aufbaukonzept
stand und auf diesen abgestimmte sprachstatistisch
richtige (Häufigkeiten von Schreibungen, Phonem- Konkret bedeutet das, dass wir mit Björn, wenn er
Graphemverhältnissen) und lernpsychologisch ver- noch große Probleme mit der lautgetreuen Verschrifständliche und relevante Lernangebote. Dabei steht tung von Wörtern hätte, auf gar keinen Fall schon
das Erklären und gemeinsame Untersuchen der die schwierigen Schreibungen (= Orthographeme)
Orthographie vor einem Abfragen und Prüfen. Schon üben würden. Zuerst muss immer ein solides GeComenius hat 1667 in seiner „Großen Didaktik“ auf rüst aufgebaut und gefestigt werden. Gegen diesen
die Wichtigkeit des Erklärens hingewiesen: „Grau- wichtigen pädagogisch-didaktischen Grundsatz wird
sam ist also der Lehrer, der den Schülern eine leider sehr oft zum Schaden der Schreiblerner verAufgabe stellt, ohne genügend zu erklären, wor- stoßen. Mit einem Kind, das z. B. schreibt:
um es sich handelt, und nicht zeigt, wie sie gezu ein
feunt gelöst werden muß, er ihnen noch viel weniger bei Ich din an mitwo
ihren Versuchen hilft, sondern sie allein schwit- gan
zen und kochen läßt und zornig wird, wenn sie (Ich bin am Mittwoch zu einem Freund geganetwas nicht ganz recht machen. Was ist das an- gen),
deres als eine Folterei der Jugend?“ (Comenius
werden auf keinen Fall schon übergeordnete Lern1657/1992, S. 104)
inhalte (wie die Verdoppelungs- und LängenschreiDer hohe Grad an Individualisierung nach dem Auf- bung, die Groß-/Kleinschreibung oder die Getrenntbaukonzept erfordert einen erheblichen Arbeitsauf- und Zusammenschreibung) geübt. Eine gute Mewand für Vor- und Nachbereitungen. Interessant ist, thode, um dem Kind auf dieser ersten Stufe seine
dass eine kurze Förderdauer erzielt werden kann Fortschritte zu verdeutlichen, ist das Führen einer
(durchschnittlich unter 30 Sitzungen, n = 33 Schüler „Richtig-Liste“ (s. Tabelle 1). Diese Tabelle (parallel
dazu führen wir die Langzeittabelle) erscheint vielund Schülerinnen).
leicht als etwas umständlich, aber für die Kinder ist
Bei großen Rechtschreibschwierigkeiten gilt zu Be- es wichtig, jeden Fortschritt deutlich erkennen zu
ginn der Förderung das Hauptinteresse den lautli- können.
chen Grundlagen der Schreibungen. Daran schließt
sich der Erwerb der Basisgrapheme an, also der Tabelle 1: Die Richtig-Tabelle (Ausschnitt)
Datum/Text
20
Anzahl der
Anzahl der
lautliche
lautliche Richtig-
Wörter
lautlichen
Fehler in
Schreibungen in
Fehler
Prozent
Prozent
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Aus der Praxis
Aus der Förderpraxis
Bei grundlegenden Problemen müssen wir innerhalb
der lautlichen Basis anfangen. Diese beinhaltet u. a.
eine korrekte Differenzierung zwischen Lang- und
Kurzvokalen nach der Standardlautung (Aussprachewörterbuch!).
Erst wenn die lautlichen Probleme gemeistert sind,
fangen wir mit der zweiten Stufe, den Basisgraphemen, an. In der letzten Aufbaustufe sind die Orthographeme, also die Verdoppelungen (wie Mittwoch),
die Längenschreibungen (wie gehe), die Großschreibungen (wie Mittwoch) und seltene Schreibungen an
der Reihe.
Zusammenfassung: Nach dem Oldenburger Ausbaukonzept sind (neben ausführlichen qualitativen
Fehleranalysen) folgende Förderrichtlinien wichtig.
•
•
•
•
Zuerst grundlegende vor höheren Kompetenzen sichern:
Das kannst du schon alles! Hier lohnt es sich
noch besser zu werden! (zuerst die lautliche
Richtigkeit, dann Basisgrapheme und zuletzt
die Orthographeme)
Verständlich, verständlicher, am verständlichsten:
Was machen wir? Was ist wichtig? Wo fangen wir an? Welche Schreibungen sind am
häufigsten? (entsprechend des Lernstandes
Fehlerschwerpunkte erkennen, erforschen
und üben)
Die Macht der Motivation:
Wo stehst du? Wo willst du hin? In welcher
Zeit ist das zu schaffen? (Langzeittabellen
führen und besprechen)
Erklären und erforschen anstatt testen und
abfragen:
Was willst du wissen? Wie kann ich dir helfen? Wie können wir es herausfinden? Welche „Rechtschreib-Werkzeuge“ können dir
helfen? (gemeinsame Untersuchungen über
statistische Verteilungen, der eigenen Fehlerschwerpunkte (mit Hilfe von Wörterbüchern, Textverarbeitung, Tabellen, L i s t e n ,
Wortbaustein-Spielen,
Rechtschreib-Würfeln), aber besonders durch das Schreiben
und Analysieren eigener Texte)
•
•
•
Schule und Gesellschaft. (Hrsgg. in Zusarb. m. d.
BVL e. V. Bochum: Winkler.
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Fehleranalyse). Instrument und Handbuch zur Ermittlung der orthographischen Kompetenz aus freien Texten ab Klasse 3 und zur Qualitäts­sicherung
von Fördermaßnahmen. Oldenburg: Igel Vlg. Wiss./
Institut für sprachliche Bildung Oldenburg (www.isboldenburg.de).
Thomé, D.; Thomé, G. (2009a): OLFA 1-2: Oldenburger Fehleranalyse für die Klassen 1 und 2. Handbuch
und Instrument (mit Kopiervorlagen). Oldenburg: Institut für sprachliche Bildung Oldenburg (www.isboldenburg.de).
Thomé, D.; Thomé, G. (2009b): Ratgeber Rechtschreibschwierigkeiten. Ein Ratgeber für Eltern, Therapeuten, Lehrer und solche, die es werden wollen.
Oldenburg: Institut für sprachliche Bildung Oldenburg
(erscheint Mitte 2009).
Dr. Dorothea Thomé
Institut für sprachliche Bildung, Oldenburg
Werbachst. 16
26121 Oldenburg
Tel.: 0441/800 73 43 (bitte vormittags)
Literatur
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Comenius, J. A. (1992): Große Didaktik (1657). Übers.
und hrsgg. v. A. Flitner. 7. Aufl. Stuttgart: Klett-Cotta.
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Schulte-Körne, G. (2007) (Hrsg.): Legasthenie und
Dyskalkulie: Aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft,
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
21
Bücher, Tipps und Arbeitshilfen
Buchvorstellung
Neues vom Büchermarkt
Mengen, zählen, Zahlen
Die Welt der Mathematik verstehen
Erarbeitet von:
Kristin Krajewski
Gerhild Nieding
Wolfgang Schneider
erschienen im Cornelsen Verlag Berlin, 2007.
„Die Welt der Mathematik verstehen“ kann nur derjenige, dem es gelingt, Zahlen als Anzahlen zu verstehen, ein Verständnis für Mengenrelationen zu
entwickeln, die Zahlen zu kennen und sie abrufbereit präsent zu haben. Erste Zählfertigkeiten und das
Verständnis für einfache Aufgaben stehen Kindern
im Vorschulalter als Ausgangsbasis i.d.R. zur Verfügung. Um im schulischen Bereich mithalten zu
können, müssen die genannten Basiskompetenzen
zwingend vorhanden sein. Deshalb kommt der vorschulischen Förderung ein hoher Stellenwert zu.
Ein Kind mit sicherem Zahlen- und Mengenverständnis wird kaum eine Rechenstörung entwickeln.
In „Mengen, zählen, Zahlen“ wird in drei „Schwerpunkten“ die Basis für das Begreifen wichtiger mathematischer Grundvoraussetzungen erarbeitet:
Schwerpunkt 1:
Zahlen als Anzahlen
Die Zahlen 1 und 2
Die Zahlen 3 und 4
Die Zahlen 5 und 6
Die Zahlen 7 und 8
Die Zahlen 9 und 10
Zahlenpaare und Zahlenhaus
Hauptziel von Schwerpunkt 1 ist es, zu erkennen
und verstehen, dass hinter den Zahlen Mengen (Anzahlen) stehen.
Das Zählen bis 10 sollte bis zum Abschluss des
Schwerpunktes 1 beherrscht werden.
Schwerpunkt 2:
Anzahlzuordnung
Mehr, weniger oder doch gleich viele?
Zahlenstraße
Nachfolger
Zahlentreppe mehr oder weniger
Längen und Höhen
Treppauf
Treppauf die Zahlen entlang.
Hauptziel von Schwerpunkt 2 ist es, als Basisprinzip zu erkennen, dass Zahlen auf Grund ihrer Mächtigkeit (Größe) miteinander verglichen werden können, z.B.: Acht sind mehr als sieben und weniger
als neun.
22
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Schwerpunkt 3:
Teil-Ganzes-Beziehungen und Anzahlunterschiede
Zunahme an Längen und Höhen
Jungen, Mädchen, Kinder
Unterschiede in Längen und Höhen
Wie viele Kinder mehr oder weniger?
Hauptziel von Schwerpunkt 3 ist es, als Grundprinzip zu erkennen, dass Beziehungen zwischen Mengen mit Zahlen dargestellt werden können.
Der große Förderkoffer enthält u.a.: Anzahltafeln,
Blankofelder aus Filz, Holzchips in 2 Farben, Kinderkarten, Zahlenkarten, Würfelbildkarten, Zahlenstrahlkarten, Punktekarten, Fingerkarten, Uhrenkarten, Zahlenstraße-Karten, Zahlenhaus zum
Aufhängen, Zahlenhauskarten, Zahlenstreifen,
Zahlentreppe aus Holz, eine Handreichung für die
Durchführung der Förderung sowie eine Konzeptionsbeschreibung. Das Material ist bemerkenswert
ansprechend und macht Lust darauf, „mitzuspielen“.
So können die natürliche Freude am Spielen und die
kindliche Neugierde hervorragend genutzt werden,
um mathematische Grundbegriffe behutsam und altersgerecht zu vermitteln und zu sichern.
Das Förderkonzept ist erprobt und wissenschaftlich
evaluiert. Die verständlichen und gut aufbereiteten
Handreichungen erleichtern den Einstieg und geben
konkrete und zielführende Anleitungen zur erfolgreichen Arbeit mit den Kindern.
Inge Palme, BVL
Referentin für Fortbildung und Beratung
For kids only
Flyer Jugend im BVL
In Deutschland ist statistisch gesehen mindestens jede/r 20zigste
Legastheniker/innen und ebenfalls jede/r20zigste Dyskalkuliker das
entspricht 10% der Bevölkerung also 8 Millionen Menschen.
Legasthenie - was ist das eigentlich?
Lernstörung bezogen auf die Lese- und Rechtschreibfertigkeiten
Probleme beim Lesen und Textverständnis
Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung, beim Abschreiben und in
der Grammatik
Oft zusätzliche verschiedene Probleme wie z.B.
Konzentrationsschwäche
Leistung in anderen Bereichen leidet, da vorhandenes Wissen nicht
in der vorgegebenen Zeit umgesetzt werden kann
Dyskalkulie – wenn die Zahlen zum Problem werden
Lernstörung bezogen auf die Rechenfertigkeiten
Selbst einfache Aufgaben werden zum Problem
Schwierigkeiten beim Rechnen mit Maßeinheiten und im Übergang
von Zehner in den Hunderter-Bereich
Fähigkeiten wie das Zählen, Mengen- schätzen, -vergleichen und sortieren sind stark eingeschränkt
Selbst das Lesen der Uhr wird zum Problem
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
23
For kids only
Flyer Jugend im BVL
Wie w€rdest du dich f€hlen, wenn dein ganzes Leben auf einer makellosen
Rechtschreibung, problemfreiem Lesen, perfektem VorstellungsvermÅgen €ber
Zahlenwerte oder st‚ndiger nicht abreiƒender Konzentration im Unterricht
basiert?
Dann weiÅt du, wie es uns im t‚glichen Leben ergeht!
Wenn wir nur nach solch oberfl‚chlichen Werten beurteilt werden, stellt
sich uns die Frage: „Warum wird nicht mehr f€r uns getan?“
Milliardenbetr‚ge, um Banken zu retten, aber kein Geld um individuelle
Unterst€tzung zu gew‚hrleisten? Das kann nicht sein! Es muss sich
schleunigst etwas ‚ndern, bevor der rigorose Ausleseapparat immer mehr
Menschen nach Lust und Laune „aussortiert“!
Reichtum, den das ƒarme„ Deutschland scheinbar
nicht hat?!
Wir werden diese Ungerechtigkeit nicht l‚nger hinnehmen und
k‚mpfen deshalb f€r ein Faires miteinander.
Aber auch kleine Dinge kÅnnen viel bewirken und vielleicht unterst€tzt Du,
den oder die Betroffenen einfach das n‚chste Mal, wenn er von Lehrkr‚ften
oder Mitsch€lern benachteiligt, bloƒgestellt oder beleidigt wird.
...und Du hast die M…glichkeit selbst aktiv gegen
diese ungerechte Form der Politik vorzugehen und
Dich uns anzuschlieÅen.
Gerechte Gr€ƒe
Note.1
Namen können wir uns ja noch überlegen
[email protected]
Jugendgruppe des Bundesverbandes
Legasthenie und Dyskalkulie e.V.
24
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
For kids only
Schreibt doch mal: [email protected]
Jahr der Jugend 2009
Bericht S.T.E.P. 2009
Nun sind wir wirklich schon mitten drin im Jahr der
Jugend und wir freuen uns über erste Ideen von
euch, die nun mit Leben gefüllt werden müssen. Uns
ist klar, dass wir hier keine langen Texte verfassen,
sondern kurz und bündig Ideen austauschen und
schon geht es los:
„Speaking English is fun“
Idee 1: Filmprojekt
„Jugendliche drehen einen Film“
• über ihre besondere Situation,
• versuchen anderen klar zu machen, was Legasthenie und Dyskalkulie für sie bedeutet
• zeigen ihre Stärken
• klären auf und machen anderen Mut
• ???
Idee 2: Bewerbungscamp
Schulabschluss – und dann?
• Tipps und Tricks bei der Berufswahl!
• Wie finde ich den Beruf, der zu mir passt?
• Wie finde ich den Arbeitgeber, zu dem ich passe?
•
Ein Treffen in lockerer Atmosphäre mit Profis, die
offen für alle Fragen sind und gemeinsam mit euch
basteln, wie es mit der Berufswahl und dem Einstieg
klappen könnte. Euch erwartet kein langweiliges
Seminar mit langweiligen Leuten, sondern ein spannendes Bewerbungscamp.
Idee 3: Jugendcamp
Wochenende für Jugendliche zum Austausch und
Kennen lernen.
• Gleichgesinnte treffen
• Erfahrungen austauschen
• Neue Kontakte knüpfen
• Gemeinsam Pläne schmieden
• Projekte planen
Nun seid ihr dran. Gefallen euch die Ideen und ihr
habt Lust euch zu beteiligen, dann schickt uns ganz
schnell eine Mail, damit wir planen können. Schreibt
bitte dazu, für welche Idee ihr euch interessiert oder
vielleicht interessieren sogar alle Ideen. Je mehr,
umso besser, damit wir was auf die Beine stellen
können.
Wenn ihr neue spannende Ideen habt, dann immer
her damit, damit wir in der nächsten Ausgabe darüber informieren können.
Los geht’s, auch bei Fragen, einfach Mail an
[email protected]
Bericht vom 3. Englischen Jugendprojekt
Mit viel Spaß, aufregenden Erlebnissen und einer Menge Mut, eine Woche lang Englisch zu sprechen, ging es
im April dieses Jahres in die nun schon 3. Runde des
S.T.E.P. Englischprojekts. 40 Kinder und Jugendliche
zwischen 13 und 17 Jahren erlebten in Grävenwiesbach
eine spannend außergewöhnliche Freizeit. Schon bei
der Anreise wurden die Kinder von unserem Team auf
Englisch herzlich willkommen geheißen. Einige mutige
Kinder trauten sich sogleich auf Englisch zu antworten
und auch die Eltern
taten es ihnen nach.
Hemmung sich in
der fremden Sprache
auszudrücken
legte
sich bald nach einigen
Kennenlernspielen in
der Englischen Sprache. Im Laufe der Woche wurden die Kinder
dann immer sicherer
und man hörte durchaus auf den Fluren
gelegentlich englische
Sätze.
Zum Vokabeltraining
erhielt jedes Kind zu Beginn der Freizeit ein Portfolio
mit den für die Aktivitäten benötigten Vokabeln. Diese
wurden in den vormittags stattfindenden Workshops
auf spielerische Weise eingeübt. „Ich habe einige neue
Wörter gelernt und es hat sogar Spaß gemacht“, berichtete mir am Ende der Freizeit eine Teilnehmerin.
Let’s go for an adventure walk
Unsere erste spannende Aktivität fand unweit unserer Jugendherberge statt. Diese liegt idyllisch inmitten
des Taunus (Hessen), ist umgeben von Wald und Wiesen und bietet wunderbar Raum für Spiel, Spaß und
Entspannung.
Der
Abenteuergang führte uns in den Wald.
Dort teilte sich unsere Gruppe und wurde von erfahrenen
Erlebnispädagogen
zu
verschiedenen
Stationen geführt. An
diesen Stationen galt es in Teamarbeit Hindernisse zu
überwinden und gemeinsam ans Ziel zu gelangen. So
mussten z.B. alle zusammen helfen und aufeinander
Rücksicht nehmen, um mit Hilfe eines Seils einen von
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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For kids only
Bericht S.T.E.P. 2009
Krokodilen bewohnten Sumpf zu überqueren. Wurde
ein Gruppenmitglied zurückgelassen oder nicht ausreichend Hilfestellung geleistet, dann hatte das gesamte
Team die Aufgabe nicht bestanden.
Let’s go canoeing
An einem sonnigen Nachmittag ging es auf nach Weilburg
zum Kanufahren. Nachdem uns der Bootsverleih mit
Schwimmwesten und Paddeln versorgt hatte, bekamen
wir eine kurze Einführung. Paarweise oder zu dritt ließen
wir dann unsere Boote ins Wasser. Es konnte losgehen.
Zunächst durch einen dunklen Tunnel in Richtung der
ersten Schleuse. Diese musste von zwei Personen
per Hand betrieben werden. Während alle anderen
in den Booten warteten und die Schleusenmänner an
der Kurbel anfeuerten, konnte man zusehen, wie das
Wasser langsam sank. Nach dem Durchfahren der
Schleuse
mussten die
Tore wieder
geschlossen
werden.
Dann ging es
auf ruhigem
Gewässer
w e i t e r
Richtung Limburg. Dort kamen wir nach ca. 2,5 Stunden
wieder wohlauf und ohne Mann über Bord an.
The castle of Braunfels
Um
auch
etwas
Kulturelles aus der
Gegend mitzunehmen
machten wir uns
am Freitag mit dem
Bus auf den Weg
nach
Braunfels.
Dort erwartete uns
ein wunderschönes
Schloss, das ganz
unversehrt geblieben
war und sogar noch
bewohnt ist. Das
Innere des Schlosses
erkundeten wir in zwei
26
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Gruppen, in einer museumspädagogischen Führung.
Die Besichtigung wurde sehr anschaulich gestaltet
und wir erfuhren viele Details über das Leben der
damaligen Zeit, z.B. dass es Maler schon vor vielen
hundert Jahren verstanden optische Täuschungen in
ihren Gemälden zu verbergen. Der Rundgang endete
mit einem Ausblick über die Stadt.
Um den ritterlichen Tag gebührend abzurunden wurde
am Abend als Überraschung ein knights banquet
veranstaltet. Anstelle des gewohnten Abendessens
wartete in unserem Speisesaal eine ritterliche Tafel auf
uns. Dicht gedrängt, wie zur damaligen Zeit nahmen
wir an der langen Tafel Platz. Bei Kerzenschein führte
uns der Jugendherbergsvater in die Gepflogenheiten
eines wahren Ritteressens ein. Nachdem wir uns
alle eine Stoffserviette umgebunden hatten, durften
wir das Buffet erobern. Ganz im Stil der Ritterzeit
wurden die Hähnchenschlegel und Rippchen mit den
Fingern gegessen. Knochen mussten in eine große
Schüssel in der Mitte der Tafel geworfen werden.
Mittelalterliche Musik, Kerzenschein und Felle an der
Wand unterstrichen das ritterliche Erlebnis.
Let’s go to an American restaurant
Wie verhalte ich mich in einem amerikanischen
Restaurant? Wie gebe ich eine Bestellung auf? Und
was gibt es dort überhaupt zu Essen? All das erfuhren
die Kinder in dem conversation workshop, den unsere
Betreuerin Ashley leitete. In den USA aufgewachsen
konnte sie ein authentisches Bild der amerikanischen
Restaurant-Kultur vermitteln. Und so erfuhren wir
manch interessantes Detail, wie das in den Südstaaten
ein coke nicht eine Cola ist, sondern allgemein soft
drinks bezeichnet.
Let’s have a party
Unseren letzten Abend feierten wir gemeinsam mit
einer ganz besonderen Party. Es wurde ein dance
contest veranstaltet. In sechser Gruppen kreierten die
Kinder eine Choreographie zu einem Lied aus den 90er
Jahren. Nach anfänglichem Murren war schließlich
jeder vom Wettbewerbsfieber angesteckt und es wurde
gegrübelt, getüftelt und getanzt. Los ging es dann mit
der Party in einem vom Partyteam toll dekorierten
Raum. Bei Diskolicht und Partystimmung wurden die
Choreographien aufgeführt, bis schließlich die ganze
Menge zu YMCA jubelte. Mit Musik und einigen Spielen
ließen wir den Abend ausklingen.
Rückblick
Am Vormittag der Abreise ließen wir die Woche
Revue passieren. Die gebastelten Collagen zu unseren Aktivitäten wurden vorgestellt und auf einer
großen Leinwand die von den Gruppen erstellten
Bildershows mit Fotos der Woche gezeigt. Es wurden noch die letzten Adressen ausgetauscht und
For kids only
Buch: Die 4 Magier . . .
Freundschaften besiegelt.
Zu Beginn lässt euch Henri einen Spruch für einen
Glückkeks zukommen:
Nächstes Jahr wieder
„Nächstes Jahr wieder“ war die Antwort vieler Kinder, die sich von uns verabschiedeten. Einige hätten
sich am liebsten gleich wieder angemeldet. Während
der Woche hatten die Jugendlichen ausreichend Zeit
untereinander Erfahrungen und Erlebnisse im Zusammenhang mit ihrer Legasthenie auszutauschen.
Auch über die von Bundesland zu Bundesland herrschenden Unterschiede wurde viel diskutiert. Das
Team stand jederzeit für Fragen, Anregungen und
Alltagstipps zur Verfügung.
Die Jugendlichen hatten einiges erlebt und erfahren, und verließen das Camp voller Bereicherungen:
Selbstbewusstsein, viele neue englische Vokabeln,
Mut Neues auszuprobieren, neue Freunde und
Spaß am Englischen. Und auch für unser Team war
es eine Woche interessanter und schöner Erfahrungen.
Junger Auto schreibt spannendes
Buch
Ein junger legasthener Autor wird unsere Rubrik
Kids und Teens zukünftig mit Kapiteln aus seinem
Buch: Die 4 Magier „Der Kristall der Ewigkeit“ an
dem er fleißig schreibt, füllen. Die ersten Kapitel liegen uns vor und es ist super spannend zu lesen. Der
BVL bedankt sich ganz herzlich im Namen aller Kids
und Teens, dass wir die spannenden Geschichten
abdrucken dürfen.
Henri möchte sich gerne kurz vorstellen und freut
sich auf Nachrichten von euch, wie seine Geschichte gefällt.
Name: Henri Kral
Alter: 13 Jahre
Adresse: Zur Hengelesmühle 7, 88316 Isny
E-Mail: [email protected]
Hobbys: Teak-Won-Do (Kampfsport),
Geschichten schreiben
Legasthenie hat nichts mit der Fantasie zu tun!
Die 4 Magier
„Der Kristall der Ewigkeit“
Kapitel 1 Böses Erwachen
Es war dunkel, sehr dunkel als er in seinem Bett im
Keller aufwachte. Der Junge war total verwirrt, denn
er hatte den Traum, dass er ein großer Magier wäre
und das Feuer mit seiner Magie kontrollieren könnte.
Er tastete im Dunkeln nach den Zündhölzern, doch er
fand sie nicht. Da erinnerte er sich an seinen Traum
und überlegte sich, ob es nicht wahr sein könnte.
Also konzentrierte er sich so darauf, die Kerze in seinem Keller anzuzünden.
Nichts, die Kerze blieb wie vorhin: Aus. Er lässt
sich von einem Misserfolg nicht unterkriegen! Dann
schloss er voll neuer Energie und Konzentration die
Augen und sah den Raum. Er sah mit geschlossenen Augen! Doch eines hatte sich mit geschlossenen Augen verändert - der Raum war leer, leer ohne
ein einziges Möbelstück.
Was war das? Die Zündhölzer! Hier lagen sie. Da
der Junge keine Möbel sah, vermutete er die Zündhölzer unter dem Bett. Er sprang schnell aus dem
Bett und krabbelte darunter. Wirklich hier war sie,
die hölzerne Schachtel mit den Zündhölzern. Er öffnete sie, doch nichts ist drin. Leer, nicht ein einziges
Zündholz. Nicht einmal ein abgebranntes. Frustriert
krabbelte er hervor. Da musste die Magie wieder
ans Werk. Augen schließen, Energie, Konzentration
und... flacker. Da war das Feuer, wärmend und nah.
Vielleicht ein bisschen zu nah. Er öffnete die Augen
und erschrak! Seine Hand brannte! Nein, nicht seine
Hand, sondern kurz über seiner Handfläche flackerte eine kleine blaue Flamme. Er zündete die Kerze,
die nun in demselben blauen Licht wie die Flamme
erstrahlte. Jetzt erinnerte er sich! Er lebte in einem
winzig kleinen Dorf namens Lirka in der Region Firlia zwischen dem Fluss Evana und dem Fichtenwald
Fichrut in dem großen Land Antaris. Nur an seinen
Namen, an den konnte er sich nicht mehr erinnern.
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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For kids only
Buch: Die 4 Magier . . .
Kapitel 2 Der geheime Gang
Der Junge sah sich um. Alles ganz normal. Er
schloss die Augen und sah sich mit seinem “Superblick“ um. Was war das? Eine kleine Tür wie für
ihn gemacht war da. Doch als er die Augen öffne-
te, sah er das hölzerne Bücherregal. Er versuchte
es zur Seite zu schieben, doch es war zu schwer.
So schloss er nochmals die Augen und stellte sich
vor, wie das Regal zur Seite glitt und die Tür zum
Vorschein kam. Er öffnete er die Augen – und da
stand es: das Regal neben der Tür, als hätte es noch
nirgendwo anders gestanden. Vorsichtig versuchte
er die Tür zu öffnen, doch sie war abgeschlossen.
Da fragte er sich, wozu er das Feuer noch brauchte.
Also holte er tief Luft und pustete es aus. Dann passierte etwas was er nicht gedacht hätte. Das Feuer
erlosch nicht, sondern ein riesiger, glühender Feuerball schoss aus dem Feuer in seiner Hand, traf die
Tür und sie zerschmetterte in tausend Stücke.
Da war ein Gang. Dunkel, kalt, feucht und unheimlich.
Er glaubte sogar stöhnende Stimmen zu hören.
Durch den eisig kalten Luftzug, der aus dem Gang
hervortrat, flackerte die Flamme unruhig. Er holte
tief Luft und machte einen Schritt in den Gang hinein. Als der Junge sich umsah, bemerkte er dass
der Gang aus unbehauenem Fels bestand und daher eine Höhle sein musste.
Da spürte er wie etwas an seinem Fuß knabberte
und erschrak. Ratte! Daraufhin kickte er sie angeekelt an die Wand und sie verschwand im Gang.
Erneut betrat er den Gang und rutschte auf etwas
Schleimigen aus. Er hatte keine Ahnung was das
war, und er wollte es auch gar nicht wissen.
Als er die Rutschpartie beendet hatte und nach oben
blickte, schrie er auf. Zwei Mäntel ohne Gesicht und
statt Händen Klingen blickten auf ihn herab. Er versuchte zurück zu rennen doch stolperte über etwas
Schleimiges und, richtig geraten, er wollte gar nicht
wissen was es war. Der erste Mantel holte aus und
schlitzte das Hemd auf.
28
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Der Geist holte ein zweites Mal aus, schlug nur
knapp neben dem Jungen in den Boden und blieb
mit seiner Klinge stecken. „Weißt du, ich fackle nicht
lange rum, sondern ab!“, sagte der Junge und blies
in seine brennende Hand. Der Mantel verbrannte in
Sekundenschnelle und die Klingen fielen glühend zu
Boden. Der andere Geist flog stöhnend davon.
Mit dem Mut einer einköpfigen Armee ging er weiter.
Er betrat einen großen, runden Saal. Der Saal hatte
keine Fenster, doch aus der Mitte der Decke kam
ein mattes Licht, in dem man Staub fliegen sehen
konnte. Inmitten des Raumes schwebte ein Schwert.
Es sah anders aus als die Schwerter, die er bisher
gesehen hatte. Es gab nichts in diesem Saal außer
dem Schwert. Er lief über den gepflasterten Boden, vorbei an den wunderschönen Säulen hin zum
Schwert. Über dem Griff war eine kleine Flamme eingraviert. Das Schwert glitzerte mysteriös. Da sah er
eine Schwertscheide mit dem der gleichen Flamme
wie auf dem Schwert und eine vergilbte Schriftrolle
mit einem Siegel, auf dem 4 merkwürdige Zeichen
eingraviert waren. Sie sahen aus wie eine Flamme,
ein Tropfen, ein Stein und eine Wolke.
Der Junge öffnete das Schriftstück und las mit Entsetzen:
Dies ist für meinen geliebten Sohn. Du wirst dies erst
lesen, wenn ich schon tot bin, denn dann habe ich meine Kräfte auf dich übertragen und nur so konntest du
hinter dem Bücherregal in den Gang zu dieser Halle
kommen. Dieses Schwert ist das Einzige was ich besaß. Ich übergebe es dir. Du bist nun der neue Magier.
Allein bist du nicht sehr stark, doch wenn du die anderen drei findest, seit ihr beinahe (Betonung auf beinahe) unschlagbar. Ich kann den Weg zu ihnen nicht
weisen, weil keiner weiß, in wem ihre Wiedergeburt
steckt. Das kann nur der Prophet Aneph wissen. Er
hat mir prophezeit, dass mein Sohn der nächste Magier wird. Das bist du. Zieh nun aus und finde die
anderen drei.
Auf dass du sie finden mögest,
Dein Vater
„Warum hat er meinen Namen nicht genannt!“, beschwerte sich der Junge.
Henri Kral
Bitte schreibt mir einen Brief oder eine
E-Mail, wie euch die Geschichte gefällt.
Erwachsene
Erfahrungsbericht Dyskalkulie
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir möchten an dieser Stelle gerne Berichte von
Erwachsenen veröffentlichen, die über ihre Erfahrungen mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie berichten. Es soll ein persönlicher Bericht sein und
die eigene Situation wieder spiegeln. Wie wir alle
wissen, gibt es verschiedene Beeinträchtigungen,
die Einfluss auf unsere schulische und berufliche
Entwicklung nehmen. Nicht alle Probleme sind auf
eine Legasthenie oder Dyskalkulie zurückzuführen
- werden dadurch aber eventuell noch verstärkt. Die
Redaktion übernimmt die Beiträge im „O-Ton“, auch
wenn manche Schilderungen das Störungsbild in einen Zusammenhang bringen, der vielleicht wissenschaftlich anders dargestellt würde. Uns ist es wichtig, dass die sehr persönlichen Erfahrungen nicht
durch eine redaktionelle Überarbeitung „verzerrt“
werden. Wir bedanken uns ganz herzlich für den
ersten Bericht einer erwachsenen Dyskalkulikerin.
Frau Bettermann hat übrigens eine Selbsthilfegruppe für erwachsene Dyskalkuliker in Kiel gegründet,
zu der sie uns für die nächste Ausgabe weitere Informationen zukommen lassen wird.
lativ schwach ausgebildet. Jetzt weiß ich, dass die
Wahrnehmungsverarbeitungsstörung ein sehr hoher
Anteil bei mir ist und dass das Stottern und die Koordinierungsstörungen mit großer Wahrscheinlichkeit
auch eine Auswirkung der Wahrnehmungsverarbeitungsstörung sind.
So bin ich damit aufgewachsen schon als Kind zu
merken, dass mit mir was anders ist als bei den
meisten andern Kindern. Dyskalkulie gab es damals
für die Gesellschaft nicht und auch Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen waren in meiner Umwelt
keinerlei Begriff. So gab es keine Worte, um meine
Wahrnehmungen und meine Probleme zu beschreiben oder sie zu benennen und ich hatte keine Chance, irgendwo Hilfe zu finden.
Dyskalkulie
Ich erinnere mich, dass der Knoten - und vor allem
die Schleife beim Schuhe zubinden - für mich sehr
schwer waren. Ich konnte es mir einfach nicht merken und ich konnte es auch nie auf meine eigenen
Hände übertragen. Letztendlich erfand ich dann aus
den Drehungen, die ich mir gemerkt hatte, eine eigene Version.
Ein Erfahrungsbericht von Angela Bettermann, die
erst sehr spät erfahren hat, dass sie eine Dyskalkulie hat.
Da Dyskalkulie aus der Sicht von Erwachsenen noch
sehr unbekannt ist und es kaum Berichte darüber
gibt, möchte ich hier ein wenig aus meinem Leben
vor der Diagnose und nach der Diagnose erzählen.
Schulzeit/Ausbildung/Alltag als Kind/
Erwachsene
Um meine Probleme aufgrund der Dyskalkulie und
den Wahrnehmungsverarbeitungsschwächen deutlich zu machen, möchte ich einige Situationen erzählen, die ich als Kind / Jugendliche / Erwachsene
während meiner Schulzeit, meiner Ausbildung und
im Alltag erlebt habe.
Ich bin Angela Bettermann und 38 Jahre alt. Seit
Sommer 2006 weiß ich, dass ich eine Dyskalkulie
habe. Zu dieser Zeit hatte ich das Glück, die Kosten
für eine Dyskalkulieförderung bezahlen zu können
und nahm für ca. 1 1/2 Jahre an einer Förderung teil.
Dort lernte ich Plus und Minus bis über den 100er
Bereich ohne Finger zu rechnen, das waren die mathematischen Wege, die ich damals für meinen Alltag am wichtigsten fand. Außerdem wurde mir Dyskalkulie erklärt und ich lernte mich selber und meine
Dyskalkulie besser zu verstehen. Die vielen Fragezeichen, die ich von klein auf für mein Verhalten und
mein Denken gesammelt habe, wurden mehr und
mehr beantwortet.
Ich erinnere mich z.B., dass eine Lehrerin in der 10.
Klasse der Hauptschule vorne stand, um eine Pyramide zu zeigen und die verschiedenen Seiten zu erklären. Da ich immer nur die Fläche sah, die sie mir
zeigte, konnte ich nicht glauben, dass dieses Gebilde auch noch andere zusammengehörende Flächen
hatte. Um sie mir zu zeigen, drehte sie die Pyramide,
doch das half mir nichts, denn ich sah zwar, dass sie
sie drehte, doch ich sah bei jedem Male drehen auch
nur die jeweilige Fläche und mein Gehirn schaffte es
nicht, diese Flächen zusammenzusetzen und einen
räumlichen Körper wahrzunehmen. Erst als sie mir
die Pyramide in die Hand gab und ich ihre Seiten
und Kanten befühlte, fügte mein Gehirn so nach und
nach die Flächen zusammen und ich konnte das
Räumliche dieser Figur wahrnehmen.
Schon von klein auf habe ich deutliche Zeichen einer Wahrnehmungsverarbeitungsstörung gehabt,
die, wie ich jetzt weiß, sehr häufig die Ursache von
Teilleistungsstörungen sein kann.
Seit meinem 4. Lebensjahr stotterte ich schwer,
meine Grob- und Feinkoordinierung war und ist re-
Auch die unsaubere Art und Weise wie manche
Lehrer (vor allem in den höheren Klassen) die Tafel
putzten, war für mich immer wieder problematisch.
Irritierend waren Buchstaben von dem Vorfach neben Zahlen von dem aktuellen Fach. Oder wenn
mal innen, mal rechts, mal links, mal auf den aufLeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
29
Erwachsene
Erfahrungsbericht Dyskalkulie
geklappten Flügeln an die Tafel geschrieben wurde.
Was meist vorkam, wenn die anderen Seiten noch
voll von den Fächern zuvor waren und die LehrerInnen während des Unterrichtes nicht putzen wollten.
Zusätzlich waren bei den geputzten Stellen auch
noch graue Stellen vom schlecht ausgewaschenen
Schwamm zu sehen.
Im Alltag kommt es immer mal wieder vor, dass eine
Unterhaltung von Mathematik bestückt ist.
Da wird beschrieben, wie viel Prozent dieser Anteil
von jenem Anteil ist. Da ist die Rede von 3/4 und 1/4.
Da werden Entfernungen mit km beschrieben und
wie selbstverständlich mit Gewichtsangaben umgegangen.
Es war und ist oft allein deshalb immer wieder
schwierig, Unterhaltungen ganz und gar zu folgen
und sie zu verstehen. Oft versuche ich es dann z.B.
bei Entfernungen, an der Mimik und an den restlichen Worten zu erkennen, ob der Mensch nun einen
weiten Weg oder einen kurzen hatte. Denn mir ist es
dann oft unangenehm zu sagen, dass ich z.B. keine
Ahnung habe, wie lange entfernt 15 km sind.
In Englisch hatte ich große Mühe die Grammatik zu
verstehen. Wie die Wörter in die richtige Reihenfolge sortiert werden müssen, war mir schleierhaft und
die Verwendung der Regeln (für die es auch noch
ständig Ausnahmen gab) begriff ich so gut wie gar
nicht.
Mit den Regeln bzw. Regelmäßigkeiten allgemein
war es oftmals schwierig für mich. Die Sätze: „Das
ist immer so und so, das haben wir doch immer so
gemacht“. „So wie wir es immer gemacht haben“,
usw. Ich habe diese Sätze meistens wortwörtlich genommen und das Wort „Immer“ hatte für mich auch
in den meisten Fällen, die Bedeutung „regelmäßig“
- also ohne viele Ausnahmen. Und ich verstand
nicht, wieso denn die Ausnahmen, die den meisten
Menschen schon vorher klar waren, nicht benannt
wurden. Wie zum Beispiel: „Das ist immer so außer
ein paar Ausnahmen“ oder „das ist fast immer/oft/
meistens so“. Ich wusste nicht, wie ich es auseinander halten sollte, wann eine Regelmäßigkeit nicht
regelmäßig ist, auch wenn sie als solche so benannt
wurde.
Auch konnte ich oft die Menschen nicht verstehen,
die eine Situation mit wenigen Worten zusammenfassten und daraus dann wiederum etwas ableiteten,
wo der Zuhörer dann nur das Endergebnis geschildert bekam und man sich irgendwie den Rest denken musste und viele das auch irgendwie konnten.
Zum besseren Verständnis, wie ich mich in diesen
Situationen gefühlt habe, möchte ich dazu ein Bild
erzählen: Es war für mich so, als würde man mir das
Ergebnis einer Matherechnung mitteilen und aus der
30
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Erwachsene
Erfahrungsbericht Dyskalkulie
gesamten Rechnung nur ein paar Zahlen als Information dazu geben. Und den Rest musste man sich
dann selber denken.
Aufzuwachsen, ohne Worte für den eigenen Zustand
zu haben und ihn doch irgendwie so sehr wahrzunehmen, das brachte mich immer wieder in grenzenlose Einsamkeit.
Negative Reaktionen der Lehrer
Ich erlebte oft, dass LehrerInnen über die Häufigkeit
und Art meiner Fragen stöhnten und mir vorwarfen,
ich halte durch meine Fragen den Unterricht auf.
Auch erlebte ich beim Wiedergeben einer Arbeit,
dass ich eine Sechs bekam, weil die Lehrerin davon
überzeugt war, dass ich abgeguckt habe, denn ich
hätte die so genannten schweren Aufgaben gelöst
und die so genannten leichten Aufgaben falsch gerechnet. Und das gab es nicht nach ihrer Ansicht.
Ich konnte es ihr nicht erklären, weil ich ja selber
nicht wusste, warum das so war. Ich sagte ihr, dass
ich nun mal so sei und dass für mich die schweren
Aufgaben leicht waren und die leichten schwer. Doch
sie blieb dabei, dass es so was nicht gäbe und ich
nur abgeguckt haben kann.
Manchmal wurde mir eine Antwort auf meine Fragen
auch verweigert. Wenn die LehrerInnen der Ansicht
waren, dass ich mich nur dumm stelle oder mich
klein mache. Ich könnte viel mehr, als ich denken
würde, usw.
Die Sache mit der Logik war oft schwierig. Ich verstand oft die Logik der anderen Menschen nicht und
sie verstanden meine nicht. Das größte Problem
aber war, dass die Logik der anderen nach ihrer Meinung immer richtig war und meine falsch.
Ich galt als unlogisch, kompliziert, und umständlich.
Man beschwerte sich, dass ich zu ausschweifend erzähle und die Worte der anderen „auf die Goldwaage legen würde“. Außerdem behauptete man, dass
ich immer eher den schweren Weg als den leichten
gehen würde.
Positive Reaktionen der Lehrer
Es gab auch positive Erlebnisse mit LehrerInnen.
In der 10. Klasse der Hauptschule taten sich meine Klassenlehrerin und die Rektorin zusammen, um
sehr unkonventionelle Wege gehen. Sie verhinderten so eine 6 in Mathe und halfen mir auf diese Weise, den Realschulabschluss zu schaffen.
Beim Fachabitur auf der FOS reagierte ein Lehrer
sehr geduldig auf meine Fragen, er ließ die Klasse
einfach warten, bis ich fertig gefragt hatte (und die
Klasse war mit ihm geduldig) und er beantwortete
meine Fragen durch Beispiele aus dem Leben. Außerdem putze er immer sehr ordentlich die Tafel. Alles in allem unterrichtete er (ohne es zu wissen) Mathe sehr dyskalkuliefreundlich. Außerdem wendete
er zur Vorbereitung der Arbeiten unkonventionelle
Methoden an, was mir half, trotz nicht Verstehens
gute Zensuren zu schreiben und positive Erfahrungen zu machen.
Auch auf der FOS in Englisch stimmte der Lehrer
mir zu, dass meine Sprachstörung nicht mit benotet
werden durfte und ich bekam eine 5 anstatt eine 6
und hatte so die Fachhochschulreife.
Im Laufe der Jahre entwickelte ich Strategien. Ich
erforschte Aufgaben nach ihrer Struktur und suchte
nach Wiederholungen und Regelmäßigkeiten.
Ich brachte mir vor den Arbeiten vieles selber bei,
was den Vorteil hatte, dass ich Ideen entwickelte,
wie ich mir selber etwas beibringen kann. Allerdings
ohne es in seinen Tiefen verstanden zu haben, sondern eher so, dass ich das jeweilige Thema für die
Arbeiten klar hatte. Allerdings auch ohne letztendlich
zu wissen, ob ich es nun wirklich verstanden hatte
und immer mit der Hoffnung, dass die Aufgaben so
wären, dass der Weg zur Antwort egal war.
In mir wuchs im Laufe der Jahre auch eine Gewissheit heran, dass es kaum jemand gibt, der mir etwas
beibringen kann, da ich sehr selten Menschen um
mich hatte, die in der Lage waren mir etwas verständlich zu erklären.
Das wiederum bewirkte, dass ich mich oftmals als
Exot fühlte.
Mein Leben nach der Diagnose
Ich möchte nun von meinem Leben nach der Diagnose berichten. Vor allem von dem, was sich durch
die Diagnose und durch die Förderung verändert
hat.
Wo vorher keine Worte da waren, bekomme ich nun
Worte. Ich kann meine Wahrnehmungen, Gefühle
und mein Erleben immer mehr benennen und sie
anderen begreifbar machen. Ich finde Möglichkeiten,
die Logik und Denkweise der anderen mehr zu verstehen. Ich erfahre, dass es Menschen gibt, die mir
etwas erklären können. Und zwar so, dass ich in der
Lage bin, es wirklich in den Tiefen zu verstehen.
Mit den Grundrechenarten kann ich etwas anfangen.
Ich kann mehr mitreden und fühle mich mehr in der
Gesellschaft.
Ich beginne zu verstehen, dass ich oftmals nicht
falsch wahrnehme und denke, sondern dass ich anders denke und wahrnehme als viele andere.
Viele Fragezeichen aus meiner Vergangenheit, bis
hinein in die Gegenwart, kann ich immer mehr einordnen. Und verstehe mehr und mehr, was davon
zur Teilleistungsschwäche gehört und was nicht.
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
31
Erwachsene
Geschichte: Marla und der Wald Dyslie
Auch meine Strategien nehme ich bewusster wahr
und sie sind nicht mehr nur Tricks und Schummellaien, sondern kreative und wertvolle Erfindungen,
die ich weiterhin bewusst und evt. offen anwenden
kann und auf die ich stolz sein kann. Sie sind Kompetenzen.
Um meinen Wahrnehmungen und Gefühlen in
Bezug auf die Teilleistungschwächen, Worte
und Bilder zu geben, habe ich vor einiger Zeit
die folgende Geschichte geschrieben.
Marla und der Wald Dyslie
Nah am Rande von Irgendwo gibt es die kleine Stadt Immerwieder. Um sie zu durchqueren,
müssen die Menschen durch den Wald Dyslie.
Das prägnanteste von diesem Wald sind seine
vielen verschlungenen Wege. Auf diesen Wegen, stehen mal hier mal dort verschiedenartige Hinweise. Sie alle haben zur Aufgabe den
Menschen zu helfen sich in dem Wald Dyslie zurechtzufinden.
Es ist schon spät und Marla läuft noch immer im
Wald herum. Sie ist müde und verzweifelt. Immer
und immer ist sie in diesem Wald und mal wieder
wie schon so oft, ja eigentlich wie fast immer, hat sie
sich verirrt.
Erschöpft fährt Marla sich über die Augen und setzt
sich auf einen Baumstumpf. Verzweifelt schaut sie
sich um und was sie sieht, lässt sie laut aufseufzen.
Vor ihr, neben ihr und hinter ihr sind Wege. Marla
lacht ironisch auf. Wege, denkt sie – Wege! So was
würde sie normalerweise niemals als Wege bezeichnen. Wege, das sind klare, gerade Ebenen, die sich
vor allem eindeutig von dem Rest der Umgebung
unterscheiden. Doch diese hier schlängeln sich entlang, hören plötzlich auf, sehen dann wiederum aus,
wie die Wiese nebenan und weisen doch eine Richtung an, die für Marla wie ein Rätsel ist.
Wo soll sie hin? Soll sie einfach alles ignorieren und
so tun als gibt es all’ dies nicht? Marla schüttelt den
Kopf. Nein, das kann sie nicht! Wer auch immer diesen Wald hier geschaffen hat, hat leider auch dieses
Durcheinander geschaffen. Und leider auch diese
schrecklichen Hinweise.
Wieder lacht Marla ironisch auf. Diese Hinweise sie
sollen bei dem Zurechtfinden in dem Wald Dyslie
helfen. Das steht sogar auf einem der Schilder, die
den Sinn dieser Hinweise erklären.
Marla schließt kurz die Augen als könnte sie all das
äußere Durcheinander aus ihren Leben dadurch
verbannen. Dann atmet sie ein paar Mal tief ein und
32
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
aus und rappelt sich wieder auf.
Okay, dann mal los, denkt sie. Schließlich ist sie
bisher immer aus diesem Wald heraus gekommen,
auch wenn es immer wieder so lange gedauert hat.
Entschlossen geht Marla weiter. Irgendwo lang,
ohne dass sie die Richtung versteht. Nach einer
Weile sieht sie vor sich, hoch aufgerichtet, eines der
Hinweise. Es ist ein Schild. Marla kann das Grinsen
um ihre Mundwinkel nicht verhindern. Was manche
Menschen so als Hinweisschild sehen? Für sie ist es
ein rotierendes, sich widersprechendes Karussell.
Das Hinweisschild besitzt als Fuß eine senkrechte
Stange. Am oberen Ende dieser Stange befinden
sich schmale, in der Waagerechten längliche, beschriftete Bretter, die in verschiedene Richtungen
zeigen. In für Marla nicht erkennbaren regelmäßigen Abständen, drehen sich diese Bretter jedoch.
Mal nach oben, mal nach links, mal nach rechts, mal
geradeaus. Sie gleichen sich den Wegen an, die
sich ebenso wie die Bretter nach irgendeinem Plan
bewegen, und geben so einen logischen Hinweis für
die Richtung. Doch wer die Wege nicht versteht, versteht auch die Schilder nicht. Und wer die Schilder
nicht versteht, versteht auch die Wege nicht. Und
wer beides nicht versteht, hat kaum eine Chance
sich in Dyslie zurechtzufinden.
Ein zweites Mal seufzt Marla auf, um dann jedoch
schnell und entschlossen irgendeinen dieser Wege
zu gehen, die das Hinweisschild deutlich macht. Mir
ist es jetzt egal, denkt Marla, schließlich habe ich
mich ja schon verlaufen, also es kann nur besser
werden. Und so beginnt Marla zu laufen und zu laufen. Mal hier hin, mal dorthin.
Zielsicher kann man das nicht gerade nennen, murmelt Marla leise in sich hinein. Missmutig, jedoch
weiterhin tapfer geht sie weiter.
Die Wege sind sehr unterschiedlich. Manche von
ihnen sind ordentlich mit Sand bestreut, als hätte jemand eine riesige Scheibe Brot mit Schokoladencreme bestrichen. Andere fühlen sich unter den
Füßen ganz samtig an. Marla beugt sich hinunter
und fühlt den Boden. Wie weicher Moos, denkt sie
glücklich. Sie setzt sich lächelnd und freut sich endlich einen Ort gefunden zu haben, wo sie sich etwas
ausruhen kann. Nur kurz, flüstert sie und schließt die
Augen.
Ein Rascheln schreckt Marla aus ihrer Ruhe heraus.
Schnell öffnet sie die Augen und schaut sich um.
Gerade noch kann sie schräg gegenüber von ihrem
Platz einen kleinen Schatten verschwinden sehen.
Nach einem anfänglichen Schrecken dann doch neugierig geworden, steht Marla auf und schleicht leise
Erwachsene
Geschichte: Marla und der Wald Dyslie
zu der Hecke hinter der der Schatten verschwunden
ist.
Gebückt steht Nina hinter der Hecke und schaut
zwischen den kleinen Zweigen Marla zu, die nun
auch von der anderen Seite langsam auf die Hecke
zukommt, um dann gleich darauf direkt in die Augen von Nina zu schauen. Ganz kurz zuckt Marla
zusammen und sagt dann aber: „Hallo“.
Ninas Augen strahlen und sie richtet sich auf und
streckt Marla furchtlos ihre Hand entgegen. „Hallo“,
sagt auch sie und zieht ihre unbeantwortete Geste
wieder zurück.
„Ist er nicht super“, fragt Nina und zeigt mit einer großen Armbewegung in den Wald hinein.
Marla sagt nichts darauf und schaut Nina nur stirnrunzelnd an.
„Meinst du das im Ernst? Oder ist das Spaß gewesen?“, fragt sie schließlich irritiert.
„Na im Ernst natürlich, ist doch klar!“ Marla seufzt
innerlich auf. Diesen Unterton in Ninas Stimme, den
kennt sie nur zu gut.
Leicht genervt mit einer Spur Veralberung und einem Hauch Mitleid. Sie schaut Nina an und sieht wie
deren Augen vergnügt blitzen. Na toll, denkt Marla, es ist immer das Gleiche. Scheinbar können die
meisten Menschen sich immer alles denken - nur sie
nicht.
Für Marla sind die Stimmungen und Ausdrucksweisen, die Bedeutungen der Worte und Sätze, so wie
das Zusammenspiel der Mimik, Gestik, Tonlage und
Worte der Menschen immer wieder ein Rätsel und
oft genauso unergründlich wie der Wald Dyslie.
„Hm“, lässt sie nun von sich hören und murmelt:
„Muss mal weiter“, und steht langsam auf. Dabei rollen ihr leise und heimlich einige Tränen die Wangen
herunter, die sie verstohlen abwischt.
Für Marla ist es vertraut, dass sie vieles um sich herum unlogisch und unverständlich findet. Es ist ihr
vertraut, dass sie oft ganz anders denkt und wahrnimmt. Ganz anders als die meisten Menschen, die
sie kennt.
Deshalb ist sie schon lange damit beschäftigt, sich
Strategien auszudenken, wie sie sich ihre Umwelt
begreifbar machen kann.
Da sind zum Beispiel die Regelmäßigkeiten, die sie
sucht. Nach Systemen und Strukturen, die wie eine
Übersetzung sind, für die Systeme und Strukturen
der Menschen um sie herum. Inzwischen hat sie darin große Fähigkeiten entwickelt.
Eine andere Strategie ist, all die vielen Einzelteile
in denen sie ihre Umwelt wahrnimmt, wie auf einer
Perlenkette in ihrem Kopf aneinanderzureihen. Richtig aneinandergereiht ergeben sie dann ein vollständiges Bild.
Auch hier, in dem Wald Dyslie, versucht sie immer
wieder diese und andere Strategien anzuwenden.
Doch heute ist es wie verhext, heute ist alles um sie
herum so sehr verwirrend, dass sie kaum einen Anfang und ein Ende sieht und sich sämtliche Richtungen in ihrem Kopf ineinander verheddern.
Eben biegt sie in eine kleine Kurve und schaut
schon gleich auf einen Platz. Verwundert bleibt Marla in der Mitte des Platzes stehen. Hier ist sie noch
nie gewesen. Während sie sich umsieht, bemerkt
sie zunächst gar nicht die Veränderung, die sich auf
diesem Platz anbahnt. Doch dann, aus den Augenwinkeln nimmt sie etwas Huschendes wahr.
Was ist das, wundert sie sich.
Zahlen verschiedener Größe schwirren herum.
Sie fassen sich in Gruppen zusammen, lösen sich
dann wieder auf, um sich gleich darauf in neuen
Gruppen zu treffen. Die größeren Zahlen dagegen
stehen da wie angewachsen und nur hin und wieder
lehnen sie sich an den kleineren Zahlen an und werden dann plötzlich auch selber klein.
Marla steht verwirrt und verwundert da. Sie versteht
nun endgültig gar nichts mehr. Und die Verzweiflung
wächst zu etwas großem, tiefem Undurchdringlichen.
Marla und die Häuser in Immerwieder
„Oh Hallo“, hört Marla eine Stimme. Ihr gegenüber
kommt eine junge Frau auf sie zu.
„Oh Hallo“, gibt Marla ihr die Begrüßung wieder.
Die junge Frau setzt sich glücklich seufzend neben
die inzwischen auch sitzende Marla.
„Dieser Platz hier“, schwärmt sie „ist mein Lieblingsplatz, aber du“, und sie schaut Marla dabei freundlich fragend an, „siehst gar nicht so aus als würdest
du hier gerne sitzen?“
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
33
Erwachsene
Geschichte: Marla und der Wald Dyslie
„Hmm“, bestätigt Marla wortkarg und beobachtet
verzweifelt die Zahlen um sich rum.
Sieht sie denn gar nicht all diese Zahlen hier? Oder
ist das hier an diesem Platz etwa immer so und dieser Frau da neben ihr ist das ganz egal? Oder findet
sie dieses Wirrwarr hier tatsächlich schön oder interessant?
Marla versucht ihre Verzweiflung zu verbergen, doch
ein verständnisloses Stirnrunzeln entgleitet ihrer Mimik.
Die junge Frau stützt sich zufrieden zurücklehnend
auf ihre Unterarme und schaut zu den sich immer
wieder neu ordnenden Zahlen. Dann blickt sie zu
Marla und sagt: „Ich bin Pia und wie heißt du?“ „Marla“, antwortet Marla und schweigt weiter.
Was
soll
sie sagen,
denkt sie.
Wenn dieser Platz ihr
Lieblingsplatz
ist,
dann sind
zwischen
uns Welten
und
dann
kann
nur
jeder Satz
von mir ein
Reinfall werden. Auch
wenn
sie
sogar bemerkt, dass
ich
nicht
gerne hier
bin, fügt sie
in Gedanken hinzu.
Eine ganze
Weile sagen beide nichts, bis Pia das Schweigen
bricht. „Warum bist du nicht gerne hier?“, fragt sie.
Marla sieht sie erstaunt an. Mit allem hat sie gerechnet. Aber nicht mit solch einer Frage.
Sie ist interessiert, denkt Marla. Sie will tatsächlich
ganz einfach nur wissen, warum ich nicht gerne hier
bin. Sie will mich tatsächlich verstehen.
„Weil ich diesen ganzen Wald hier überhaupt nicht
verstehe. Immer wieder verirre ich mich und nirgendwo gibt es Erklärungen und Hinweise die ich
verstehe und nun auch noch dieser Platz.“ Aus Marla sprudelt es nach den ersten Worten nur noch so
raus.
„Dieser Platz“, erzählt sie weiter, „er macht mich
wahnsinnig. Diese Zahlen, sie sind so was von irritierend und nichts sagend. Was soll das alles?“
34
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Verzweifelt schaut sich Marla um, um gleich darauf
erschrocken zu Pia zu blicken.
Jetzt hat sie so viel erzählt.
Die hält mich doch nun bestimmt für völlig verrückt,
befürchtet sie.
„Ich halte dich nicht für verrückt“. Es dauert eine
Weile, bis Marla hört was Pia gesagt hat.
Kann die Gedanken lesen, denkt Marla und fragt
laut: „Verstehst du das was ich sage?“
„Hmja“ macht Pia und nickt bekräftigend und erzählt:
„Ich habe schon von manchen Menschen gehört,
dass dieser Wald hier für sie sehr irritierend ist und
sie daran verzweifeln.“
Marla schaut Pia mit großen Augen an.
„Andere Menschen?“, fragt sie. „Ich dachte ich wäre
die Einzige, die das hier nicht versteht.“
„Nein bist du nicht! Und weißt du was, inzwischen
wurden sogar auch Systeme entwickelt, wie man
Hinweise so gestalten kann, das alle Menschen sie
verstehen.“
„Diese Zahlen sind Hinweise?“ Marla’s Augen werden immer größer. „Die haben doch echt ne’ Macke“,
flüstert sie.
Pia grinst: „Aus deiner Sicht schon“, gibt sie zu.
„Hm, weißt du, dass es kleine Gruppen gibt, die darum Kämpfen, dass dieser Wald hier für alle Menschen verständlicher wird?“
„Nein, das wusste ich nicht.“
„Und weißt du, es gibt auch schon in Immerwieder
Häuser, wo du hingehen kannst und es wird dir zum
Beispiel dieser Wald erklärt, so dass du das verstehen kannst.“
„Echt?“ Marla kann all das kaum glauben. „Woher
weißt du das alles?“
„Ich bin eine von den Menschen, die in Immerwieder
diesen Wald erklären“ antwortet Pia.
Marla sagt gar nichts. Verwirrt und aufgeregt fühlt
sie sich. Langsam merkt sie, wie sich in ihr ein
Hoffnungsschimmer breit macht. Sollte sie wirklich
irgendwann einmal diese Zahlen, diesen Wald, die
Umwelt, die Menschen verstehen können?
Für eine Weile unterbricht keine das Schweigen zwischen ihnen, bis Marla Pia fragt „Kannst du mir bitte
helfen, aus diesem Wald heraus zu kommen und mir
die Häuser in Immerwieder zeigen?“
Pia nickt „Komm mit“ sagt sie und beide stehen auf
und gehen los.
Angela Bettermann
Aus den Landesverbänden
LVL - Baden-Württemberg
Termine / Veranstaltungen Baden-Württemberg
www.legasthenie-lvl-bw.de
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
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Datum
Thema
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Arbeitskreis Bodensee-Oberschwaben
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
Telefon-Beratung
auf Anfrage
Christel Wieth
Tel. 07544/2796
Kreisverband Freiburg, Emmendingen/
Breisgau-Hochschwarzwald
Kolpinghaus
Karlstr.
Freiburg
jeden 1.
Dienstag im
Monat
Gesprachskreis
jeweils
20.00 Uhr
I. Lienhart
Tel. 07641/48324
[email protected]
Kreisverband Göppingen
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
Telefon-Beratung
auf Anfrage
Traudel Weigel
Tel. 07166/1366
Fax. 07166/901339
Arbeitskreis Heidelberg/Rhein-NeckarKreis
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
Telefon-Auskunft
auf Anfrage
Gabi Kopf
Tel. 06221/601982
kopf@ass_lz.de
Arbeitskreis Karlsruhe
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
Gesprächskreis, näheres siehe Rundbrief
auf Anfrage
2008/09 an die Mitglieder
Marion Bünger
Tel. 07253/21282
[email protected]
Raum Aalen
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
Telefon-Auskunft
auf Anfrage
Renate Fischer,
Tel. 09081/2904802,
[email protected]
Main-Tauber-Kreis
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Treffen
auf Anfrage
Telefon-Beratung
auf Anfrage
Monika Krüger
Tel. 07931/43292
[email protected]
Arbeitskreis Mannheim
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
Telefon-Beratung
auf Anfrage
Hanspeter Orth
[email protected]
Arbeitskreis NeckarOdenwald
Gasthaus „Schwanen“, Buchen
Jeden 1.
Montag im
April, Juli und
Dezember
Gesprächskreis, auch Telefonberatung
19.30 Uhr
Claudia Huschke
Tel. 06292/1511
Andrea Goldschmidt
Tel. 06286/1236
Veronika Leist
Tel. 06281/3904
leist.veronika@t-online.
de
Arbeitskreis Ortenau
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
Telefon-Beratung
auf Anfrage
Hedwig Jundt
Tel. 07802/5387
Arbeitskreis Ostwürttemberg
keine regelmäßigen
Treffen
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Telefon-Beratung
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Almut Wild
Tel. 07366/2370
Arbeitskreis Pforzheim
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
Telefon-Beratung
auf Anfrage
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Tel. 07231/564226
auf Anfrage
Anneliese Sommer
Tel. 0791/8323
sommerhzh@t-online.
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Karin Deger
Tel. 0791/4993439
auf Anfrage
Birgit Hättich
Tel. 07727/1494
Stefan Gerber-Baumeister
Tel. 0741/15168
20.00 Uhr
Claus Fritze
Tel. 07121/579137
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Werner Traut
Tel. 07473/21901
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Arbeitskreis Schwäbisch Hall
VHS Schwäbisch Hall auf Anfrage
Arbeitskreis Schwarz- keine regelmäßigen
wald-Baar-Rottweil
Treffen
Kreisverband Tübingen/Reutlingen
VHS Tübingen, Katharinenstr. 18
auf Anfrage
am 3. Dienstag im Monat
Telefon-Beraatung
Telefon-Beratung
zusätzliche Informationen unter www.
arbeitskreis-lrs.de
Beratung, unterscheidliche Gesprächsthemen
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Aus den Landesverbänden
LVL - Baden-Württemberg
Termine / Veranstaltungen Baden-Württemberg
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Ort
Datum
Thema
Zeit
Leitung / Kontakt
Kreisverband Zollernalb
keine regelmäßigen
Treffen
auf Anfrage
s. auch Homepage www.legastheniezollernalb.de
auf Anfrage
[email protected]
Gruppe Stuttgart
Café Punktum, VHS
Stuttgart, Rotebühlplatz
jeden 1.
Dienstag im
Monat
Gesprächskreis, auch mit Referenten,
Telefonberatung
20.00 Uhr
Andrea Engelfried
Tel. 0711/8177676
Fachtagung „Sprachstandsdiagnose“
Das Kultusministerium Baden-Württemberg bietet
Interessierten eine eintägige Fachtagung „Sprachstandsdiagnose“ an. Die neue Einschulungsuntersuchung, die sich in zwei Schritte aufteilt, hat im
Dezember 2008 begonnen. Für die Sprachstandsdiagnose wurde der „Sprach-Entwicklungs-Test“
für 3-5-jährige Kinder (SETK 3-5) entwickelt. Eine
Handreichung hierzu wurde durch Frau Prof. Hannelore Grimm, Universität Bielefeld, Allgemeine und
Angewandte Entwicklungspsychologie, erstellt.
In einer eintägigen Fachtagung wird Frau Prof.
Grimm auf diese Handreichung Bezug nehmen und
Möglichkeiten der individuellen Förderung der Kinder auf der Grundlage eines Förderplans erläutern.
Außerdem wird Prof. Marcus Hasselhorn, Deutsches
Institut für Internationale Pädagogische Forschung,
Frankfurt am Main, auf Förderung im Kindergarten
eingehen.
Wegen des großen Interesses an dieser Tagung wird
sie mehrfach angeboten:
Regierungspräsidium Stuttgart:
07.10.2009
Liederhalle Stuttgart
Regierungspräsidium Karlsruhe
24.11.2009
Kongresshaus Heidelberg
Regierungspräsidium Tübingen
12.11.2009
CongressCentrum Ulm
Regierungspräsidium Freiburg
18.09.2009 Konzerthaus Freiburg
Vorläufiges Programm:
09:30 Uhr
Eröffnung durch Frau MR’in
Christa Engemann, Kultusm.
10:00 Uhr
Impulsreferat „Eckpunkte der
neuen Einschulungsuntersuchung“
MR Dr. Jürgen Wuthe, Ministerium für Arbeit und Soziales
10:30 Uhr
„Sprach-Entwicklungs-Test für dreibis fünfjährige Kinder“
– was wird warum untersucht?
Frau Prof. Dr. Hannelore Grimm,
Autorin des SETK 3-5
11:45 Uhr
Mittagsimbiss u. Netzwerkgespräche
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
13:15 Uhr
ESU – die neue Einschulungsunter
suchung und Sprachdiagnose, Pra
xisbeispiel - Vertreter eines Gesund
heitsamtes und eines Kindergartens
13:45 Uhr
Fördern im Kindergarten
Prof. Dr. Marcus Hasselhorn, Deut
sches Instit. für Internationale Päda
gogische Forschung, Frankfurt a.M.
14:30 Uhr
Aussprache
anschl.
Ausklang mit Rundgang durch die Ausstellung
Ende voraussichtl. 15:30 Uhr
EINLADUNG
Der LVL Baden-Württemberg e.V.
und der AKL Karlsruhe
laden Sie gemeinsam ein zum
Vortrag von Prof. Dr. iur. Jörg Ennuschat,
Universität Konstanz:
„Chancengleichheit bei Legasthenie
und Dyskalkulie – der Rechtsrahmen für
Notenschutz und Nachteilsausgleich“
am Montag, 6. Juli 2009, 20 Uhr
Hörsaal HE im Gebäude LI, Hochschule
Karlsruhe, Moltkestr. 30
Eintritt für Mitglieder frei,
Nicht-Mitglieder 5 Euro
Näheres zum Anfahrt finden Sie auch auf der Homepage der Hochschule unter www.hs-karlsruhe.de >
aktuelles > downloads > Lageplan bzw. Anfahrt.
Aus den Landesverbänden
LVL - Bayern
Termine / Veranstaltungen LVL Bayern
www.legasthenie-bayern.de
[email protected]
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ansbach
Aschaffenburg /
Miltenberg
Augsburg
Ort
Kommunaler Kindergarten, Finkenstr. 17,
Lichtenau
Ev. Gemeindehaus,
Martin-Luther-Platz,
Erlenbach
TSG Hochzoll im
Kellerstübchen, Wendelsteinstr. 16
Datum
Thema
Zeit
Leitung / Kontakt
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
o. A.
Iris Karakostas
Tel: 09827/860
Montag
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
20.00 Uhr
Silvia Bischof
Tel: 09372/73141
offene Gesprächsrunde / Vortrag
19.30 Uhr
Marion Diekamp
Tel: 0821/701419
offene Gesprächsrunde / Vortrag
20.00 Uhr
Christine Bartl
Tel: 08042/2125
jeden 4.
Dienstag im
Monat
jeden 1.
Dienstag im
Monat
Bad Tölz - Wolfratshausen
Lenggrieser Hof,
Lenggries
Cham
Caritas Cham, Klosterstr. 13, Cham
auf Anfrage
(Dienstag)
offene Gesprächsrunde / Vortrag
19.30 Uhr
Coburg
auf Anfrage
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
20.00 Uhr
Diakonisches Werk,
Sieghartstr. 6, Ebersberg
Gasthaus Rotes Ross
Erlangen, Höchstadt,
Marktplatz 5, 90542
Forchheim
Eckenthal
Ebersberg
Christina Wiedmann
Tel: 09971-30908 chr.
[email protected]
Karin Zeimer
Tel: 09561/33030
jeder 3.
Donnerstag im offene Gesprächsrunde / Vortrag
Monat
o. A.
Rita Stadler
08106/219611
monatlich auf
Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
19.30 Uhr
Jutta Buchthal
Tel: 09126/1019
Freyung-Grafenau
auf Anfrage
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
o. A.
Gabriele Setzer
Tel: 08581/1808
Ingolstadt, Eichstätt,
Neuburg-Schrobenhausen
Bürgertreff, Kreuzstr.
12, Ingolstadt
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
o. A.
Birgit Forster
08450/8955
Kaufbeuren/Ostallgäu
Kinderschutzbund
Kaufbeuren
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
o.A.
Kempten
auf Anfrage
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
o. A.
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
19.30 Uhr
Termine bitte
nachfragen
offene Gesprächsrunde / Vortrag
20.00 Uhr
Petra Wildgruber
Tel: 08771/3721
jeden 2. Freitag im Monat
jeden 2.
Mittwoch im
Monat
offene Gesprächsrunde / Vortrag
20.00 Uhr
Gabriele Marwege
0700 - 888 22 000
offene Gesprächsrunde für erwachsene
Legastheniker
20.00 Uhr
Luise Ludwig
Tel: 089/333784
Sabine Marka
08822/4569
Landsberg
Landshut
München
Schafbräu, Hinterer
Anger
Sonderpäd. Förderzentrum, Am Sportpark 6, Ergolding
Tröpferlbad, Westendstr. 68
Hanne Heindel
08344/8280
Angela Fleck
0831/54068946
Ulrike Cotterli
Tel: 08191/46942
München
Tröpferlbad, Westendstr. 68
Oberammergau,
Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald
auf Anfrage
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
o. A.
Penzberg, WeilheimSchongau
Pfarrzentrum, Christkönig-Camar-Raum
jeder 1. Montag im Monat
offene Gesprächsrunde / Vortrag
19.30 Uhr
Passau
Parkcafé, Ernst-Derra-Str., Nähe PEB
jeder 1. Dienstag in geraden offene Gesprächsrunde / Vortrag
Monaten
19.30 Uhr
Termine bitte
nachfragen
offene Gesprächsrunde / Vortrag
19.30 Uhr
Angela Schaßberger
Tel: 09724/541
jeder 2. Freitag im Monat
offene Gesprächsrunde / Vortrag
19.00 Uhr
Maria Neubauer
Tel: 09381/4327
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
19.30 Uhr
Petra Schwarz
Tel: 09431/529510
jeden 2.
Dienstag
im Monat
offene Gesprächsrunde / Vortrag
20.00 Uhr
Waltraud Schlagberger
Tel: 08622/1307
auf Anfrage
offene Gesprächsrunde / Vortrag
20.00 Uhr
Elisabeth Kühner
Tel: 09681-1678
Rhön-Grabfeld
Schweinfurt
Steinberg / Wackersdorf
Trostberg
Weiden
Caritas-Haus, Kellereigasse 12, Bad
Neustadt
Pfarrzentrum St.Kilian
Friedrich-Ebert-Str.24
97421 Schweinfurt
Schwimmbadcafe
Turmstr. 4 Wackersdorf
Wohnhaus Lebenshilfe, Berndlring 10,
Altenmarkt
Postkeller Leuchtenberger 66 92637
Weiden
Margarete Drexel
margarete.drexel@
web.de
Gabriele Fuger-Kronschnabl
Tel: 0851/70717
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Aus den Landesverbänden
LVL - Bayern
Beispielhafter Einsatz für
Legastheniker
Legasthenie-Expertin Dr. Edith Klasen mit Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
und mit gezielter Förderung beachtlichen Erfolg in Schule und Beruf
haben können, das wusste Dr. Edith
Klasen schon früh. Ab 1960 forschte sie in den USA zu dieser Teilleistungsstörung, promovierte später in
der Schweiz dazu und baute, zurück
in Deutschland, sowohl den Bayerischen Landesverband Legasthenie
e.V. als auch den Arbeitskreis Legasthenie Bayern e.V. mit auf. Ebenso
war sie im Wissenschaftlichen Beirat
des Bundesverbandes Legasthenie
e.V. ehrenamtlich tätig.
Eine Arbeit, die Dr. Klasen auch jetzt,
noch lange nach Beginn des Ruhestands, nicht ruhen lässt. Nicht, so
berichtet sie, „solange es Eltern gibt,
die kämpfen oder sogar Anwälte einschalten müssen, damit der Nachteilsausgleich in der Schule wirklich
eingehalten wird oder eine Kostenübernahme für die Legasthenietherapie bewilligt wird“. Dr. Klasen publiziert und berät weiterhin. Regelmäßig
in der Geschäftsstelle des Arbeitskreis Legasthenie Bayern e.V. in Laim
zu erreichen.
„Ich freue mich sehr über die Anerkennung für mein
langjähriges, ehrenamtliches, auch internationales
Engagement“, betonte Dr. Edith Klasen anlässlich
ihrer Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz.
Die Münchner Diplompsychologin ist Mitglied im
Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie und
auch lange nach Eintritt in den Ruhestand noch für
Kinder mit Teilleistungsstörungen im Einsatz.
Seit fast fünf Jahrzehnten widmet sich Dr. Edith Klasen der Erforschung der Legasthenie und der oft damit
verbundenen Aufmerksamkeitsstörung/Hyperaktivität.
Für ihren internationalen Einsatz in Wissenschaft, Klinik und Öffentlichkeit wurde die Münchner Diplompsychologin jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Bayerns Sozialministerin Christine
Haderthauer überreichte ihr am 29. April im Großen
Sitzungssaal des Sozialministeriums den Orden und
dankte ihr für ihr „beispielhaftes Engagement“ insbesondere für Kinder und Jugendliche.
Dass Legasthenie nichts mit Dummheit oder Faulheit
zu tun hat, dass Legastheniker viele Talente besitzen
38
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Wir wünschen Frau Dr. Klasen, dass sie noch lange
mit großem Engagement und Freude Ihrer Arbeit für
Betroffene nachgehen kann.
Sozialministerin Christine Haderthauer fand viele
Worte des Lobes für Dr. Edith Klasen: Voller Hingabe sei ihr Wirken und ein „beispielhaftes Engagement“. Diplompsychologin Dr. Klasen bleibt weiterhin am Ball und recherchiert, publiziert, berät rund
um Legasthenie, z.B. von ihrem Büro beim Arbeitskreis Legasthenie Bayern e.V. aus.
Aus den Landesverbänden
LVL - Bayern
Fachtagung anlässlich
10 Jahre Legasthenie-Erlass in Bayern - Rückblick - Ausblick - Weitblick
20.11.2009
Beginn 09.30 Uhr Ende 17.00 Uhr
Kolping Tagungszentrum Zentral
Adolf-Kolping-Str. 1
80336 München
10 Jahre Legasthenie-Erlass in Bayern
Am 16.11.1999 hat das bayerische Staats­ministerium für Unterricht und Kultus in einer Bekanntmachung die Legasthenie und die Lese- und Rechtschreibschwäche als eine Teil­leistungsstörung anerkannt. Dem vorangegangen waren intensive Be­mühungen von Elternvertretern betroffener Kin­der und von Wissenschaftlern, die Politiker in Bayern,
besonders im Petitionsausschuss des bayerischen Landtages, über die Probleme der Kinder mit Legasthenie und
über die aktuellen Forschungsergebnisse ausführlich zu infor­mieren.
Seit damals wird von den Schulen zum ersten Mal die Behinderung der Kinder beim Lesen und Schreiben akzeptiert.
Frühere Missverständ­nisse, wie mangelnder Fleiß oder mindere Begabung der Schüler, wurden ausgeräumt. Damit
wurde vielen betroffenen Kindern die tägliche Angst vor dem Versagen in der Schule, besonders bei Prüfungen
genom­men.
Diese Bekanntmachung besagt für Bayern, dass für jede Schulform und jeden Schulab­schluss eine Berücksichtigung
der Teilleistungs­störung erfolgen muss. Basis der schulischen Hilfs­maßnahmen für die Schüler mit Legasthenie ist
immer ein fachärztliches Gut­achten.
Erfreulich ist, dass sich nun die Lehrer intensiv mit den Ursachen der Behinderung und den Fördermöglichkeiten
dieser Kinder befassen.
Bayern hat damit vor 10 Jahren als einziges Bundesland den Schutz des Art. 3 des Grundgesetzes „Niemand darf
wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Für alle Legastheniker umgesetzt und damit einen erheblichen
Beitrag zur Verbesserung der schulischen Situation der betroffenen Kinder geleistet.
Der Landesverband Legasthenie und Dyskalkulie Bayern e.V. setzt sich in Bayern in vielfältiger Weise für die Belange
der betroffenen Kinder ein, hält Kontakt zu Ministerien, Behörden, Medizinern, Lehrern und Therapeuten und veranstaltet Fachkongresse zum Thema Legasthenie und Dyskalkulie
Programm
Begrüßung
Prof. Dr. Andreas Warnke, Würzburg
Christine Sczygiel, Würzburg
Grußworte
Thomas Fischer, Bayeriches Staatsminsiterium für Unterricht und Kultus
Rückblick
Prof. Dr. Wolf D. Schäfer, Würzburg
Vorträge
„Forschungsergebnisse zur Diagnostik, den neurobiologischen und genetischen Korrelaten und
der Förderung bei der Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie) –
Neue Erkenntnisse der letzten 10 Jahre“ - Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne
„Entwicklung der Lesekompetenz im Kindes- und Jugendalter“
Prof. Dr. Wolfgang Schneider
„Legasthenie und Dyskalkulie: Praktische Möglichkeiten der schulischen und
außerschulischen Förderung“? - Dr. Petra Küspert, Diplom.-Psychologin
„Der Erlass aus Sicht der Schulpsychologie“ - H.-J. Röthlein
„10 Jahre KMBek zur Legasthenie in Bayern“
Rückblick und Ausblick - Dr. Johannes Mierau, RA
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
39
Aus den Landesverbänden
LVL - Bayern
Fachtagung am 20.11.2009 anlässlich 10 Jahre Legasthenie-Erlass in Bayern
Anmeldung per Fax an 089-14727794
Ab 01.07.2009 ist auch eine Anmeldung über unsere Internetseite möglich www.legasthenie-bayern.de
Tagungsgebühr bis Anmeldung 30.10.09
Mitglieder und Lehrer
30 Euro
Nichtmitglieder
40 Euro
Tageskasse
Mitglieder und Lehrer
Nichtmitglieder
40 Euro
50 Euro
Wenn Sie sich bei der Anmeldung entscheiden Mitglied zu werden entfallen die Tagungsgebühren
Die Tagungsgebühr kann nur per Lastschriftverfahren (bis 30.10.09) bzw. an der Tageskasse entrichtet werden. Ihre Teilnehmerbestätigung erhalten Sie nach Eingang der Tagungsgebühr per E-Mail.
Adresse des Teilnehmers (je Person bitte eine Anmeldung)
Name
Straße
PLZ/Ort
Email
Tel.
Beruf
Lastschrifteinzug
Ich bin damit einverstanden, dass der Tagungsbetrag einmalig von meinem Konto abgebucht wird.
Bankverbindung
Bank
Konto
Datum
Mitglied 
BLZ
Unterschrift
Nichtmitglied 
Ich will ab sofort Mitglied werden* 
*Der Antrag wird Ihnen per Mail zugesandt, nach Rücksendung erhalten Sie Ihre Teilnahmebestätigung
Im Tagungspreis ist ein Imbiss in der Mittagspause, sowie Kaffee, Tee und Kaltgetränk enthalten.
40
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Aus den Landesverbänden
LVL - Bayern
Erste Allgäuer Fachtagung Legasthenie und Dyskalkulie
Gemeinsam das Kind mit seiner Begabung sehen, stärken und fördern
Am 10. Oktober 2009 führt der Gesprächskreis Legasthenie & Dyskalkulie, Kaufbeuren und Ostallgäu im Zusammenarbeit
mit der Familienbeauftragten der Stadt Kaufbeuren und dem Seelsorgezentrum der evang. Kirchen in Kaufbeuren, die
1. Fachtagung durch.
Herzliche Einladung zu folgenden Vorträgen und Workshops:
Frau Dr. Michaela Barthlen-Weiß, Kinder- und Jugend Psychiaterin,
Vorsitzende der Bayerischen Kinder und Jugendpsychiater (BKJPP und BAG)
Legasthenie und Dyskalkulie Wie erkenne ich es? Wir wirkt es sich aus? Was sind die Ursachen?
Herr Dr. Bernd Ganser,
Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen.
Dyskalkulie - Rechenschwäche überwinden: So kann Förderung gelingen
Frau Marrendt
Förderlehrerin, mit Legasthenie-therapeutischer Ausbildung; tätig in der Lehrerfortbildung
Legasthenie Hilfe in der Regelschule
Frau Dr. Maria Keller
Sonderpädagogin und Montessoripädagogin, tätig in der Lehrerfortbildung
Rechenschwäche und Dyskalkulie. Wissenswertes und Praktisches für Eltern.
Frau Dr. Petra Merkel-Trinkwalder Schulpsychologin - Grund- und Hauptschule
Herr Roland Hess Schulpsychologe - Realschule
Herr Claus Strunz Schulpsychologe - Gymnasium
Was bedeutet der Nachteilsausgleich bei Legasthenie/LRS, und wie kann er umgesetzt werden.
Frau Claudia Müller
Integrative Lerntherapeutin und Dyslexietherapeutin nach BVL / FiL Erziehungswissenschaftlerin M.A
Legasthenie, wie können Eltern helfen?
Frau Olga Schott (in russischer Sprache)
Legasthenietherapeutin, Magister Psychologie
Hilfen bei Migrationshindergrund, Sprachentwicklung, LRS, ADS, ADHS, Rechenproblemen.
Frau Schmaus, Frau Rother
Montessoripädagoginnen mit Zusatzausbildung Legasthenie und Dyskalkulie
Mathematik erleben im Kindergarten und zu Hause mit Montessorimaterial.
Wann: Samstag, 10.10.2009 Zeitrahmen: 9.30 bis 17.00 Uhr
Wo: Haus St. Martin Spitaltor 4 87600 Kaufbeuren
Anmeldung ist nicht erforderlich.
Tageskasse 7 Euro
Zeitgleich haben wir in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Kaufbeuren ein besonderes Kinderprogramm
organisiert. Autorenlesung, Lego-Roboter, Jonglieren, Schach, gesundes Pausenbrot, Englisch für Grundschüler,
Physikexperimente, Mathe-Spaß usw.
Bitte um Anmeldung bei der VHS-Kaufbeuren www.vhs-kaufbeuren.de .
Informationen: Hanne Heindel Tel. 08344/8280, Andrea Schramm-Sternberg,
Email [email protected] Gesprächskreis Legasthenie & Dyskalkulie Kaufbeuren & Ostallgäu
Das Programm mit Zeitangaben finden Sie auf der Homepage der Stadt Kaufbeuren. www.kaufbeuren.de
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
41
Aus den Landesverbänden
LVL - Berlin
Termine / Veranstaltungen LVL Berlin
www.lvl-berlin.de
[email protected]
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ort
Berlin-Reinickendorf
Berlin-Siemensstadt
Berlin-Steglitz
Günter-Zemla-Haus
Haus, Eichhorster
Weg 32
Selbsthilfetreffpunkt
Siemensstadt, Hefnersteig 13
Gutshaus Lichterfelde, Hindenburgdann
28
Datum
Thema
Termin bitte
nachfragen
Selbsthilfegruppe:
Frau Hanke
Tel. 43 666 333
Termin bitte
nachfragen
Selbsthilfegruppe:
Frau Kilian-Klass
Tel: 35405789
Termin bitte
nachfragen
Selbsthilfegruppe:
Frau Bruhns
Tel: 34 392 476
Liebe Berliner Mitglieder,
der LVL Berlin hat einen neuen Vorstand. Am 14.
Mai 2009 wurde auf der jährlichen Mitgliederversammlung gewählt. Herr Mickley hat sich leider nicht
wieder zur Wahl aufstellen lassen. Wir danken ihm
für die viele Zeit, die er in unseren Verband investiert
hat; für die Organisation der vielen Fachvorträge, die
auch gerne von Lehrern, Therapeuten und anderem
Fachpersonal besucht werden und für die vielen Ideen, mit denen er die Vorstandsarbeit unterstützt hat.
Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit ihm, da Herr Mickley die Organisation der
Fachvorträge weiterhin durchführen wird.
Als neue stellvertretende Vorsitzende dürfen wir
Frau Susanne Zissel begrüßen. Frau Zissel hat sich
als neues Mitglied sehr schnell überzeugen lassen,
dass wir sie aktiv in unserer Verbandsarbeit brauchen. Für diese spontane Entscheidung danken wir
ihr sehr herzlich. In der nächsten LeDy werden Sie
unsere neue stellvertretende Vorsitzende genauer
kennen lernen.
Zu unserer Fachvortragsreihe durften wir im Februar Frau Prof. Karin Landerl begrüßen. Sie hat einen
Vortrag zur Dyskalkulie gehalten und sehr deutlich
darauf hingewiesen, wie schwer es auch den therapierten Schülern fällt, Mathematik im Alltag anzuwenden. Aus der hoffentlich zum neuen Schuljahr
erscheinenden AV Rechenschwäche ist das leider
so nicht ersichtlich.
Auch hatten wir wieder ein gelungenes Bärchenfest.
Diesmal wurden Bärenbrüder aus Salzteig hergestellt und alle hatten ihren Spaß daran. Wie es schon
Tradition ist, hat Familie Kumpf zum Abschluss wieder ihr Können auf dem Klavier vorgestellt.
Der Fortbildungstag der besonderen Art im Mai war
ein sehr gelungener Tag. Dazu werden Sie in der
nächsten LeDy einen Bericht bekommen.
42
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Zeit
Leitung / Kontakt
Die Fachvorträge des LVL Berlin werden mehr und
mehr zu einem interessanten und wichtigen Ort in
Berlin, um sich über Fragen zur Legasthenie und
Dyskalkulie zu informieren und darüber zu diskutieren.
Frau Karin Tretter (Lehrerin an einer Sinus-Tansfer
Grundschule in Neukölln) beschrieb in ihrem Vortrag,
wie Lehrer Kinder mit beginnenden Rechenschwierigkeiten erkennen können und welche Fördermöglichkeiten in speziellen Fördergruppen (2 Kinder!)
im Prinzip heute schon möglich sind. Frau Astrid
Gebert, die bei der Senatsschulverwaltung für den
Bereich Mathematik in der Grundschule – und damit
auch für den Bereich Rechenschwäche – zuständig
ist, beschrieb, wie die bisher geplante Ausführungsvorschrift „Rechenschwäche“ zwar vorab gezeichnet
wurde, dann aber wegen der Unklarheit der Finanzierung von Förderstunden, die sich aus dieser AV
ableiten, bislang von Seiten der Senatsverwaltung
Finanzen nicht in Kraft treten kann.
Haben Eltern von Kindern mit Rechenschwierigkeiten, deren Kind nicht an einer Grundschule in Berlin
ist, wo Lehrer wie Karin Tretter wirken, Pech gehabt?
Was können Eltern tun, wie können sich Eltern einsetzen, damit auch an ihrer Schule die Buchstaben
des Berliner Schulgesetzes nicht nur „beschriebenes Papier“ darstellen?
Herr Wolfgang Mohr, ebenfalls von der Senatsschulverwaltung (Schulrat in Berlin-Lichtenberg),
führte zum einen detailliert aus, welche bisherigen
Regelungen auf Gesetzes- und Verordnungsebene existieren (manches, das für den Bereich LeseRechtschreibstörung gesetzlich oder per Verordnung fixiert ist, kann man u.U. auch auf den Bereich
Rechenstörung übertragen).
Deutlich wurde: wer Gesetze und Verordnungen (auf
Seiten der Eltern oder auf Seiten der Schule) nicht
kennt, hat tatsächlich „Pech gehabt“.
Herr Mohrs Empfehlungen:
-sich schlau machen und die jeweiligen Gesetze und
Verordnungen gut kennen
-mit der Schule (ggfs. incl. der Schulaufsicht = Schul-
Aus den Landesverbänden
LVL - Berlin
LVL - Hamburg
räte) reden und zusammenarbeiten
-sich bereits im Vorfeld über das pädagogische Profil, das Angebot, die pädagogische Orientierung der
jeweiligen Schule genau informieren und ggfs. bei
der Schulwahl für das eigene Kind „mit den Füßen
abstimmen“.
Die Schulverordnungen finden Sie unter:
http://www.berlin.de/sen/bildung/index.html
Recht
Automatisch und geschenkt bekommen Eltern für
ihr Kind mit besonderen Lernschwierigkeiten oft
derzeit – außer schön beschriebenem GesetzesPapier - nichts in Berlin (es sei denn, man wohnt in
bestimmten Bezirken, wo Schulen und Schulaufsicht
das Problem Legasthenie/Dyskalkulie deutlicher im
Blickfeld haben).
Wir danken insbesondere Frau Tretter, Frau Gebert
und Herrn Mohr für ihren Einsatz beim Fachvortrag
des LVL Berlin und freuen uns auf weitere Kooperation (Frau Tretter und Frau Gebert haben im Prinzip
zugesagt, in einem weiteren Fachvortrag auf Fragen einzugehen, wie Eltern und Lehrer Kinder mit
Rechenschwierigkeiten gezielt helfen können; Herr
Mohr hat sich als Ansprechpartner für weitere Kontakte zur Senatsschulverwaltung angeboten).
Das war`s Berlin
bis bald und tschüss sagt Paulchen und der neue
Vorstand
Paulchen wünscht allen Berlinern eine schöne
Ferienzeit
LVL - Hamburg
Termine / Veranstaltungen LVL Hamburg
www.lvl-hamburg.de
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ort
Datum
Waldweg 85 22393
Hamburg-Sasel
jeden 1.
Mittwoch im
Monat
jeden 3.
KISS, im AK-Barmbek
Samstag im
Fuhlsbüttler-Straße
Monat
Treffpunkt Großlohe
Stapelfelder Str. 108
22143 Hamburg
im Einkaufszentrum
jeden dritten
Montag im
Monat, im
Wechsel
Legasthenie
und
Dyskalkulie
Thema
Zeit
Leitung / Kontakt
Gesprächskreis für Eltern
ab 20.15 Uhr
Christa Klüfers-Berger,
Tel. 600 78 61,
Christel Carnevale,
Tel. 678 63 00, bitte
telefonisch anmelden
Gesprächskreis für betroffene
Erwachsene
18.00 Uhr
Herr Meyer zu Hörste
Telefon: 660 395
19.30 Uhr bis
21.30 Uhr
Legasthenie Christel
Carnevale
Tel. 678 63 00,
Dyskalkulie Petra
Jarchow
Tel.: 693 95 61
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 3/2008
43
Aus den Landesverbänden
LVL - Hessen
Termine / Veranstaltungen LVL Hessen
www.lvl-hessen.de [email protected]
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ort
Datum
Termine bitte
Bad Hersfeld/Rothen- Buchcafé, Badestube bei der Grupburg
20, Bad Hersfeld
pen-leitung
erfragen
Bergstraße
Bergstraße
Darmstadt
Darmstadt
Darmstadt
Eschwege
Gemeindehaus der
Heilig-Geist-Gemein7.9.2009
de Heppenheim,
Bensheimer Weg 25
Gemeindehaus der
Heilig-Geist-Gemeinde Heppenheim,
Bensheimer Weg 25
Schulzentrum
Marienhöhe, Auf
der Marienhöhe 32,
Lehrraum 11, www.
Ledy-Darmstadt.de
Schulzentrum
Marienhöhe, Auf
der Marienhöhe 32,
Lehrraum 11, www.
Ledy-Darmstadt.de
Schulzentrum
Marienhöhe, Auf
der Marienhöhe 32,
Lehrraum 11, www.
Ledy-Darmstadt.de
Gießen
Hanau
Hochtaunus
Main-Taunus
Marburg
Münster
Offenbach
44
Offener Gesprächskreis
19.30 Uhr
B. Schwalm,
Tel. 06621/61177
Wenn Schreiben zum Kampf wird Probleme mit der Graphomotorik (feste
Schreibunterlage mitbringen), Christel
Günster, Lehrerin und Lerntherapeutin,
Biblis
19.30 Uhr
U. Hoffmann, Tel.
06251/2420, [email protected]
Welche Schule für mein Kind? Eltern
berichten von ihren Entscheidungen und 19.30 Uhr
Erfahrungen, betroffene Eltern
U. Hoffmann, Tel.
06251/2420, [email protected]
19.30 Uhr
24.9.2009
Testungen bei Teilleistungsstörungen
(Legasthenie/Dyskalkulie) im Schulalter,
Dr. Bressel, Kinderarzt
19.30 Uhr
29.10.2009
Dyskalkulie, Martina Weigelt, akad. LRS19.30 Uhr
Therapeutin, Darmstadt
telefonische
Beratung
Temine bitte
Max-Weber-Schule,
bei der GrupGeorg-Schlosser-Str.
pen-leitung
18
erfragen
Schöneck-BüdesTemine bitte
heim, Schulstraße 8,
bei der GrupEltern-Kind-Verein
pen-leitung
Struwwelpeter.
erfragen
1.Stock
Haus Siloah, Hasen- 2. Dienstag im
garten 9, Oberursel
Monat
Montessori Kinder1. Donnerstag
haus, Hauptstr., Eppim Monat
stein-Vockenhausen
Versammlungsraum
4. Donnerstag
der Ortenbergkapelle,
im Monat
Schützenstr. 39
Temine bitte
Schule auf der Aue,
bei der GrupHeinrich-Heine-Str. 14 penleitung
erfragen
Treffen nach
Absprache
Oswald-von-NellBräuning-Schule,
Kapellenstr. 12
Leitung / Kontakt
Bitte bei der Gruppenleitung erfragen
oder unter www.Ledy-Darmstadt.de
Treffen nach
Absprache
Rheingau
Zeit
27.8.2009
Termine bitte
Bitte bei der Gruppen- bei der Grupleitung erfragen
pen-leitung
erfragen
Friedberg
Fulda/Osthessen
5.10.2009
Thema
Programm in Vorbereitung
Telefonische Beratung (Treffen nach
Absprache)
Gabriele Roß,
Tel.: 05651/22 70 22
Joachim Höller,
Tel.: 06033-7443976,
[email protected]
M. Aliu,
Tel. 0661/601943, F.
Telefonische Beratung (Treffen nach
Absprache)
19.30 Uhr
Offener Gesprächskreis
19.30 Uhr
C. Lichère-Stellwag,
Tel. 06402/7682
Offener Gesprächskreis
20.00 Uhr
C. Kunath
Tel. 06187-910854
Offener Gesprächskreis
20.00 Uhr
B. Kuntsche
Tel. 06172- 305503
Offener Gesprächskreis
20.00 Uhr
Annette Mahlau,
Tel. 06198-9397
Offener Gesprächskreis
19.30 Uhr
R. Schmidt-Rose,
Tel. 06421/34499
Das Programm für das Jahr2009 ist in
Vorbereitung
20.00 Uhr
Telefonische Beratung (Treffen nach
Absprache)
Letzter DiensOffener Gesprächskreis
tag im Monat
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
20.00 Uhr
Gabi Witt, Tel. 06151896520, witt.gabriele@
bwhw.de, Anke Schocke,
Tel. 06151/933520, [email protected]
Gabi Witt, Tel. 06151896520, witt.gabriele@
bwhw.de, Anke Schocke,
Tel. 06151/933520, [email protected]
Gabi Witt, Tel. 06151896520, witt.gabriele@
bwhw.de, Anke Schocke,
Tel. 06151/933520, [email protected]
20.00 Uhr
S. Schelmbauer, Tel.
06071/36567, G. Wennel, Tel. 06071/37141, I.
Quint, Tel. 06071/62569,
M. Jamin, Tel.
06078/911054
S. Blum,
Tel. 06123/5941, H.
E. John, Tel.
06104/1436, A. Schmehl
Tel. 06071-96877, S. Majewski Tel. 06074-93261
Aus den Landesverbänden
LVL - Hessen
Termine / Veranstaltungen LVL Hessen
www.lvl-hessen.de [email protected]
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ort
Datum
Thema
Zeit
Leitung / Kontakt
Schwalm-Eder-Kreis
Ohetalschule,
Welcheröder Str. 17,
Frielendorf-Verna
Termine bitte
bei der Gruppen-leitung
erfragen
Bitte bei der Gruppenleitung erfragen.
20.00 Uhr
I. Jacob, Tel.
05684/8465, R. Trümpert, Tel. 06692/8102
Untertaunus
Bürgerhaus BadSchwalbach Adolfseck
Termine bitte
bei der Gruppen-leitung
erfragen
Offener Gesprächskreis
20.00 Uhr
M. Müller, Tel.
06124/726404, lrs.
[email protected],
Bura-Bergmann,
Tel. 06120/8013
Offener Gesprächskreis
20.00 Uhr
K. Oetzel, Tel.
06204/72752 o.
0172/6247637
Telefonische Beratung (Treffen nach
Absprache)
20.00 Uhr
Telefonische Beratung (Treffen nach
Absprache)
19.30 Uhr
Viernheim
Vogelsberg
Waldeck-Frankenberg
Termine bei
Bitte bei der Gruppen- der Gruppenleitung erfragen
leitung
erfragen
Mittelpunktschule
Treffen nach
Romrod
Absprache
Termine bei
Bitte bei der Gruppen- der Gruppenleitung erfragen
leitung
erfragen
E. Döring
Tel.06636-1297
G. Gaul,
Tel. 06451/4437,
A. Sutter-/Neupert,
Tel. 05635/992582,
K.-H. Westmeier,
Tel. 06455/8592
Einladung zur ordentlichen
Mitgliederversammlung
Wir freuen uns schon heute auf Ihre rege Beteiligung.
(Diese Einladung gilt laut Satzung anstelle eines
persönlichen Briefes. Eine gesonderte Einladung erfolgt
nicht mehr.)
Für den Vorstand
Roswitha Trümpert, Vorsitzende
Sehr geehrtes Mitglied,
hiermit laden wir Sie zur ordentlichen Mitgliederversammlung am
Anfahrtsbeschreibung
Samstag, den 31. Oktober 2009, 10.00 Uhr
im Bürgerhaus Kleinlinden, in Gießen, sehr herzlich
ein.
Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Genehmigung der Tagesordnung
3. Genehmigung des Protokolls der ordentlichen
Mitgliederversammlung vom 1.09.2007
4. Berichte:
a) der Vorsitzenden
b) der Schatzmeisterin
c) der Kassenprüferinnen
Aussprache zu den Berichten jeweils im Anschluss
5. Entlastung des Vorstandes
6. Bildung eines Wahlvorstandes
7. Neuwahlen des Vorstandes
8. Neuwahl der Kassenprüfer/Innen
9. Wahl der Delegierten zur Mitgliederversammlung
des Bundesverbandes 2010
10. Verschiedenes
Den Kurzbericht des Vorstandes sowie das Nachmittagsprogramm finden Sie ab Anfang August unter
www.LVL-Hessen.de.
Anreise mit dem Auto:
Aus Richtung Frankfurt über die A5 bis zum Gambacher
Kreuz, danach auf der A45 Richtung Gießen, Marburg bis
zum Gießener Südkreuz, von dort auf die A485 Richtung
Gießen, Marburg, Linden. An der Anschlussstelle Linden
verlassen Sie die Autobahn und fahren Richtung KleinLinden. Nach ca. 3km biegen Sie links in die Wetzlarer
Straße ein. Mach ca. 360 m biegen Sie links in die Straße
zum Weiher ein und sind nach 130 m am Ziel.
Aus Richtung Kassel über die A7 bis zum Hattenbacher
Dreieck und anschließend über die A5 Richtung Gießen
bis zum Reiskirchener Dreieck. Wechseln Sie auf die
A480 Richtung Gießen Marburg. Verlassen Sie die Autobahn an der Anschlussstelle Wettenberg. Fahren Sie auf
der B 429 und B 49 ca 6,5 km und biegen Sie halbrechts
ein Richtung Klein-Linden. Nach 385 m fahren Sie in den
Kreisverkehr und verlassen Sie ihn an der 2. Ausfahrt
(Frankfurter Str.) Nach ca. 1,3km biegen Sie rechts in die
Wetzlarer Straße ein. Mach ca. 360 m biegen Sie links in
die Straße zum Weiher ein und sind nach 130 m am Ziel.
Anreise mit Bus und Bahn
Mit der Bahn bis Gießen. Fußweg von 10 Min. zur Friedrichstr. Und von dort mit dem Bus der Linie 1 bis nach
Klein-Linden, Wetzlarer Str. Von dort 3 Min. Fußweg bis
zum Bürgerhaus.
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
45
Aus den Landesverbänden
LVL - Niedersachsen
Termine / Veranstaltungen LVL Niedersachsen
www.legasthenie-verband.de
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ort
Datum
Achim
Kulturhaus „Alter
Schützenhof „
Bergstraße 2
Jeder 2.
Donnerstag im Gesprächskreise
Monat
20:00 Uhr
Göttingen
Christopherus
Gemeinde
3. Mittwoch im
Beratung
Monat
20:00 Uhr
Hannover / Wunstorf
Holzminden
Hameln
Bad Pyrmond
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
auf Anfrage
Fröbel Schule in
Oldenburg/Oldb.
Eßkamp 126/ Ecke
Scheideweg
Fröbel Schule in
Oldenburg/Oldb.
Eßkamp 126/ Ecke
Scheideweg
In den Räumen der
Bekos, Lindenstr. 12
A in Oldenburg
auf Anfrage
Heike Scholtz
Tel.:05536/1382
16.9.2009
„Das linkshändige Kind im Kindergarten
und in der Schule“ Referentin: R. Garlichs und I. Jacobs, Ergotherapeutinnen
20:00 Uhr
Th. Oltmann
Tel.:04482/1632
18.11.2009
„Hören und Hörverarbeitung“ Referentin:
Frau Lüske, Sonderschulpädagogin und
20:00 Uhr
Dr. Lüske Facharzt für Pädaudiologie u.
HNO
Th. Oltmann
Tel.:04482/1632
1. Mittwoch im
Gesprächskreise
Monat
20:00 Uhr
Th. Oltmann
Tel.:04482/1632
auf Anfrage
Beratung
auf Anfrage
Frau Furche
Gesprächskreise
auf Anfrage
Osterode
Vechta
Fachtagung „ Die Qual mit der Zahl“
Gesprächskreise
Wilhelmshaven
Wunstorf
Niedersachsenhof
Im Hauptgebäude des
Abenteuerspielplatzes
in Voslapp, Flutstr.
135 Wilhelmshaven
Otto- Hahn- Schule,
Rubenstr. 12;
Wunstorf
Dorit Schmidt
Achim- Oyten
Tel.:04207/801052
Göttingen
Harald Schmidt
Tel.:0551/7702225
Mariane Büngel
Tel.: 05031/6243
Gesprächskreise
Geschäftsstelle
auf Anfrage
Abgunst
Räume der BBS II an
24.10.2009
der Lege
Verden/ Rotenburg/
Soltau- Fallingbostel
Leitung / Kontakt
auf Anfrage
auf Anfrage
1. Donnerstag
Gesprächskreise
im Monat
20:00 Uhr
Immer letzter
Montag im
Monat
Beratungsstunde
Ab 19:30 Uhr
Termin bitte
nachfragen
Gesprächskreise
20:00 Uhr
Vorstandswahlen beim Kreisverband
Legasthenie Oldenburg e.V.
Beim Kreisverband Legasthenie Oldenburg e.V. ergaben sich bei den jüngsten Vorstandswahlen einige
Veränderungen.
Am 18. Februar 2009 fand die Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Oldenburg statt. Nach den
Regularien und dem Tätigkeitsbericht erfolgten die
Wahlen. Helga Furche, Oldenburg wurde als langjährige 1. Vorsitzende wieder gewählt, Thea Oltmann, Hatten wird auch weiterhin 2. Vorsitzende
und Schriftführerin bleiben. Als neue Kassenwartin
wurde Anita Garlich aus Hude gewählt. Die bisherige Kassenwartin Giesela Machan, Oldenburg wurde
Beisitzerin. Karin Schepers, Elsfleth bleibt Beisitzerin. Die Kasse wurde von Elga Spille und Erika Well-
46
Zeit
Gesprächskreise
Oldenburg
Osterode
Thema
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Thea Schunk
Tel.: 05522/999455
Thea Schunk
Tel.: 05522/999455
Gerda Mählmann
Tel:04442/4916
Barbara Rucka Tel.:
04239/942239 Anmeldung zum jeweils
1.Dienstag unter
04239/961171
A. Weinberg- Büsing
Tel.:04421/501112
Dörverden
Tel.: 04239/753
Mariane Büngel
Tel.: 05031-76243
mann geprüft und die ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigt. Neue Kassenprüferinnen sind
Elga Spille und Frieda Eilers.
Auch im nächsten
Jahr werden Vortragsveranstaltungen
angeboten.
Weiterhin sind persönliche
Beratungen für den
Kreisverband Oldenburg wichtig.
von links: 1. Vorsitzende Helga Furche, 2. Vorsitzende Thea Oltmann,
Kassenw. Anita Garlich, Beisitz Giesela Machan und Karin Schepers.
Aus den Landesverbänden
LVL - Niedersachsen
Die Gesprächskreise finden wie gewohnt statt:
Legasthenie
Jeden 1. Donnerstag im Monat (nicht in den Ferien und an Feiertagen) im Niedersachsenhof Verden
nach telefonischer Anmeldung 04231/961171 bis
zum jeweiligen Dienstag vorher (H. Martin/D. Meyer)
Wohin ?
Selbsthilfegruppe Wunstorf
-
Für Eltern von lese- und
rechtschreibschwachen Kindern
Sie haben Fragen, benötigen Hilfe!?
Die Selbsthilfegruppe trifft sich am:
16. Juni 2009 / 18. Aug. 2009
20. Okt. 2009 / 15. Dez. 2009
Ort:
Otto-Hahn-Schule, Rubensstr.12
31515 Wunstorf, Realschulgebäude, Klassenraum 7a,
von:
20.00 Uhr bis 22.00 Uhr
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Neue Geschäftsstelle und
Telefonnummer in Verden
hiermit geben wir folgende Änderungen bekannt:
Adresse der
Geschäftsstelle
Infotelefon des
KVLD
Geschäftsstelle KVLD
Kreisverband Legasthenie
und Dyskalkulie e.V.
Verden/Rotenburg/SoltauFallingbostel
Dörte Meyer
Hamannallee 8
27283 Verden (Aller)
[email protected]
Barbara Rucka
Tel.
04239/9440793
(AB)
Bitte haben Sie
Verständnis, dass
das ehrenamtlich
betreute
Infotelefon nicht
permanent
besetzt ist.
[email protected]
Jeden 2. Donnerstag im Monat (nicht in den Ferien und an Feiertagen) im Kulturhaus in Achim, Tel.
04207/801052 (D. Schmidt)
Zeitungsbericht zur Jahreshauptversammlung des KLVO am 4.3.2009
Kreis Osterode / Herzberg (pb). Im Mittelpunkt der
Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Legasthenie Osterode e.V. ( KLVO ) standen vor allem
die Arbeits- und Aufgabenschwerpunkte des letzten
Jahres, wie Trainingsnachmittage zum Thema Linkshändigkeit oder die Planung der Fachtagung zum
Thema Dyskalkulie mit dem Titel „Die Qual mit der
Zahl“, an denen in diesem Jahr mit vereinten Kräften
weitergearbeitet werden soll.
Im Gasthaus „Englischer Hof“ legte die erste Vorsitzende Frau Schunk ihren Jahresbericht vor, der
nicht ausnahmslos positive Rückmeldungen in sich
barg. Denn Thea Schunk teilte mit, dass nicht „nur“
die Zahl der Mitglieder, sondern auch die der Förderlehrkräfte zurückgegangen sei.
Sie erinnerte aber auch daran, dass an der Therapie
gegen Lese-Rechtschreib-Störungen im zurückliegenden Jahr 17 Kinder teilgenommen hätten.
Des Weiteren berichtete die erste Vorsitzende von
dem Elterninformationsabend für linkshändige Kinder, der im September vergangenen Jahres in den
Räumen der BBS II in der Leege stattfand. An diesen Informationsabend schlossen sich zwei Intensivkurse mit einmal 3 und einmal 4 Kindern an, die an
einem Einführungsnachmittag und 6 weiteren Trainingsnachmittagen gezielt Hilfestellung bekamen.
Ein Aufgabenschwerpunkt, der durch die veränderte
rechtliche Situation des §35a in den letzten Monaten
drastisch an Arbeitsintensität zugenommen hat, ist
die Zahl der Beratungsgespräche. Dabei ist die Betroffenheit nicht nur bei Eltern spürbar, sondern löst
auch verstärkt innerhalb der Lehrerschaft bezüglich
des Nachteilsausgleichs Unsicherheit aus.
Aber Thea Schunk schaut nicht nur zurück, sondern
auch nach vorn. So wies sie auf den Sozialen Tag
am 9.6.2009 in Osterode hin, bei dem sich der KLVO
dem Pavillon des Paritätischen Dienstes anschließt,
um sich den Mitbürgern zu präsentieren.
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
47
Aus den Landesverbänden
LVL - Niedersachsen
LVL - Nordrhein-Westfalen
Weiterhin bietet Frau Kielgast auch in diesem Jahr
Kurse zum Thema Linkshändigkeit an.
Als großes Ereignis steht am 24.10.2009 die Fachtagung zum Thema Dyskalkulie „Die Qual mit der Zahl“
an. Sie wird in den Räumen der BBS II in der Leege in Osterode stattfinden. Bei dieser Veranstaltung
sollen am Vormittag 2 Fachvorträge und am Nachmittag verschiedene Workshops für Eltern, Lehrer
und interessierte Mitmenschen angeboten werden.
Bild rechts: Teilnehmer der JHV des Kreisverbandes Legasthenie Osterode e.V.
LVL - Nordrhein-Westfalen
Termine / Veranstaltungen LVL Nordrhein-Westfalen
www.lvl-nrw.org
[email protected]
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ort
Datum
Münster und Umgebung
Paritätisches Zentrum
--- jeden --(neben Borchert-The1. Dienstag
ater)
Hafenweg
im Monat
6-8; Münster
Gesprächsabend für Eltern, Lehrer und
Interessierte: Beratung und Information
Regelmäßiges Treffen! Bitte um Voranmeldung bis 2 Tage vor Termin!
20:00 Uhr
Kreis Steinfurt
Familienbildungsstät- --- jeden --te in Rheine, Lingener 2. Mittwoch
Str. 11
im Monat
Elternabend
20:00 Uhr
Bielefeld / Gütersloh
Familienbildungsstätte der Stadt
Bielefeld Hedwig-- jeden -Dornbusch-Schule
2. Donnerstag Gesprächsabend / regelmäßiges Treffen
An der Stiftskirche 13 im Monat
33611 Bielefeld-Schildesche
Simmerath ; südlich
Aachen / Düren
Gesprächsabend für Eltern, Lehrer und
Mosaikraum
Kam- -- jeden -alle Anderen. Eine vorherige telefonische
20:00 Uhr
merbruchstr. 2a
2. Donnerstag
Anmeldung bis zum Mitwoch vorher ist
Simmerath
im Monat
zwingend erforderlich.
Kreis Steinfurt
FamilienbildungsstätTermin bitte
te in Rheine, Lingener
nachfragen
Str. 11
Gesprächsabend
20:00 Uhr
Vorankündigung für
NRW
K.I.S.S. Unna;
Massener Str. 35
59423 Unna
Mitgliederversammlung Landesverband
Legasthenie und Dyskalkulie NRW e.V.
10:00 Uhr
14.11.2009
Thema
Mitgliederversammlung-NRW
Am Samstag den 14.11.2009 findet die Mitgliederversammlung unseres Landesverbandes
statt. Ort: K.I.S.S. Unna; Massener Str. 35;
59423 Unna. Zeit: 10:00 bis 16.00 Uhr.
Zur optimalen und kostengünstigen Vorbereitung
möchten wir Sie schon jetzt einladen und Ihnen
nachfolgend die vorläufige Tagesordnung vorstellen.
Sie haben nun die Möglichkeit der Rücksprache und
48
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Zeit
20:00 Uhr
Leitung / Kontakt
LEGA-DYS Münster
Birgit Langanke
Diplom Pädagogin
Tel. 0251/294170
Sigrid Päsler
05451-745327
Heike Kaiser
05976-7054
Koordination Frau
Fechner 0521 - 871628
[email protected]
Gabi Vleugels-Schröder
02473-1847 [email protected]
Inge Reinecke;
Monika Dick; Patrik Wichert
Sigrid Päsler
05451-745327
Heike Kaiser
05976-7054
LVL-NRW e.V.
können Anträge zur Ergänzung der Tagesordnung
stellen. Wir benötigen Ihre Anträge zur Tagesordnung bis Mitte Juli, da wir Ende Juli schon den Redaktionsschluss für die Ausgabe 3/2009 haben. Die
Ausgabe 3/2009 soll Ende September erscheinen,
in ihr wird die endgültige Einladung und Tagesordnung abgedruckt sein. Anträge zur Tagesordnung
schicken Sie bitte mit dem Stichwort „MV 2009“ an
den LVL-NRW e.V. c/o Uwe Neuhäuser; Theresienweg 25; 33415 Verl.
Aus den Landesverbänden
LVL - Nordrhein-Westfalen
Vorläufige Tagesordnung:
1. Wahl des Protokollführers
2. Genehmigung der Tagesordnung
3. Genehmigung des Protokolls der letzten MV
vom 20.10.2007
(Das Protokoll ist im Mitgliederbereich
unserer Homepage www.lvl-nrw.org zu
finden.)
4. Kassenberichte 2007, 2008 und 2009
5. Bericht der Kassenprüfer
6. Entlastung des Vorstands
7. Bericht des Vorstands
8. Wahl / Bestätigung Schriftführer, Beisitzer
9. Beratung und Verabschiedung der
Finanzordnung
(Der Entwurf ist ebenfalls im
Mitgliederbereich unserer Homepage zu
finden)
10. Beratung und Entscheidung über folgende
Satzungsänderung:
Aktuelle Satzung §8 Nr. 2
„Vorstand im Sinne des § 26 BGB ist – der 1.
Vorsitzende oder der 2. Vorsitzende.“
Geänderte Satzung §8 Nr. 2
„Vorstand im Sinne des § 26 BGB ist –
der 1. Vorsitzende und der 2. Vorsitzende
gemeinschaftlich oder der 1. Vorsitzende
oder der 2. Vorsitzende jeweils mit einem
weiteren Vorstandsmitglied.“
11. Beratung und Entscheidung über die
Verabschiedung einer Wahlordnung.
(Als Entwurf dient die Wahlordnung der
Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfe
Behinderte --. Der Entwurf wird noch auf
unseren LVL-NRW angepasst.)
12. Sonstiges
Verfassungsrecht und Landesgesetzgebung als
Rechtsgrundlage für die Berücksichtigung bei Teilleistungsstörungen dienen.
Dr. Loroch machte klar: Wenn eine Teilleistungsschwäche unstrittig vorliegt, ist – jeweils den Umständen des Einzelfalles angepasst – ein Nachteilsausgleich für den betroffenen Schüler zu gewähren. Es muss eine Kompensation für die aufgrund
der Behinderung vorliegende Benachteiligung geschaffen werden. Dies ergebe sich bereits aus den
Grundrechten. Als Nachteilsausgleich kommen zum
Beispiel Schreibzeitverlängerungen oder die Benutzung von technischen Hilfsmitteln (Notebook) in Betracht.
In Ausnahmefällen könne bei schulischen Leistungsbewertungen, unter besonderen Umständen
auch bei Abschlussprüfungen, vom eigentlichen
Prüfungsmaßstab abgewichen werden. Welche Art
der Kompensation der behinderungsbedingten Benachteiligung erforderlich und angemessen ist, sei
jedoch stets eine Frage des Einzelfalles.
Bonn, den 23.04.2009
gez. D. Christophels-Bancken
„Ortsverband Soest wurde zum Kontakt Soest“
Nach vielen Jahren der erfolgreichen Arbeit für unsere Betroffenen hat Frau Diana Fuchs den Vorsitz
des Ortsverbandes niedergelegt. Leider hat sich bisher niemand gefunden, der die Arbeit weiterführen
möchte. Als Kontakt Soest steht Frau Fuchs noch
für Interessierte zur Verfügung. Vielleicht gelingt es
ja, den Ortsverband oder einen Arbeitskreis neu zu
gründen.
Wir möchten uns bei Frau Diana Fuchs und auch bei
Frau Plath für die geleistete Hilfe und Unterstützung
sehr herzlich bedanken.
Aus den Ortsverbänden
„Die Rechte von Schülern mit Legasthenie und
Dyskalkulie“
Die Rechte von Schülern mit Legasthenie und Dyskalkulie standen am 23.04.2009 im Mittelpunkt eines
Vortrages in Münster.
Der Vortrag der Rechtsanwältin Dr. Stefanie Loroch
(Kanzlei Meisterernst Düsing Manstetten.Münster)
war Teil einer Veranstaltungsreihe, die der Verein
LEGA-DYS Münster zu Beginn dieses Jahres zu
verschiedenen Themenschwerpunkten initiiert hatte
und nach den Sommerferien fortsetzen wird.
Zahlreiche Interessenten waren der Einladung gefolgt.
Die Juristin Dr. Stefanie Loroch zeigte auf, inwieweit
Anträge auf Nachteilsausgleich sollten frühzeitig und
schriftlich bei der Schule gestellt werden. Der Antrag
sollte konkret aufführen, welche Maßnahmen wegen der „Behinderung“ notwendig sind. Dem Antrag
sollte ein Fachgutachten beigefügt werden – solche
werden in der Regel von Fachärzten für Kinder- und
Jugendpsychiatrie erstellt – und die Erforderlichkeit
der Maßnahmen darlegen. Lehnt die Schule diesen
Antrag ab, kann eine gerichtliche Entscheidung herbeigeführt werden.
Gez. Birgit Langanke, Münster
Aus den Ortsverbänden
Aus den Ortsverbänden
„Mitgliederversammlung des Ortsverbandes
Bielefeld-Gütersloh“
Am 23.04.2009 fand in Bielefeld die Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes statt. Es
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
49
Aus den Landesverbänden
LVL - Nordrhein-Westfalen
LVL - Rheinland-Pfalz
wurden gewählt:
Vorsitzende: Giesela Thülig
Schatzmeisterin: Bettina Fechner
Schriftführerin: Marlene van Randenborgh
Der Vorstand des Landesverbandes begrüßt die alten und neuen Mitstreiter und freut sich auf die Zusammenarbeit.
3. Symposium
Am 28.03.09 veranstaltete der LVL auf dem Gelände
der Universität in Koblenz-Metternich, sein 3. Symposium.
Aus der Jugendarbeit
„Florian Schneider und Markus Wedel sind Ansprechpartner für junge Betroffene“
Vom BVL initiiert und von allen Landesverbänden
unterstützt wird die Arbeit von Florian und Markus.
Sie gründen gerade eine Gruppe in der sich junge
Betroffene selbst engagieren und etwas unternehmen wollen. Geplant ist z.B. ein Filmprojekt über das
alltägliche Leben eines Legi/Dys in der Schule oder
im Studium. Das Ziel ist, auch politisch, etwas verändern zu können und mehr Aufmerksamkeit durch die
Presse zu bekommen.
Wer Kontakt aufnehmen möchte, schreibe am besten eine E-Mail an
[email protected]
Gez. Fritz Adam, 1. Beisitzer
Landesverband Legasthenie und
Dyskalkulie NRW e.V.
c/o Uwe Neuhäuser
Theresienweg 25 A; 33415 Verb
[email protected] (Christophels-Bancken)
[email protected] (Herr Bünemann)
[email protected] (Frau Hahn)
[email protected] (Herr Neuhäuser)
[email protected] (Herr Adam)
[email protected] (Herr Zander)
Telefonische Beratungszeiten:
Herr Bünemann
05226-9506-0
Mo. Die. Mi. 10-12 Uhr / Do. 15-17 Uhr
Frau Hahn
05251-2071819
Do. 20:30 – 22:00 Uhr (nicht in den Ferien)
Fragen zum Erlass:
Frau Hitzbleck
02132-2945
Fax -10289
Ansprechpartner für betroffene Erwachsene:
Herr Coenen
02433-903104
50
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Die 1. Vorsitzende Frau Renate Jarosch,
begrüßte die Teilnehmer. Sie dankte der Schirmherrin Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn,
die den Verband durch ihre Schirmherrschaft unterstützte.
Der 1. Referent, Prof. Dr. med. Tiemo Grimm, Humangenetiker der Universität Würzburg, referierte
zum Thema Lega in der eigenen Familie. Er zeichnete den steinigen Weg nach, den ein Legastheniker
in unserem Land gehen muss.
Der 2. Vortrag behandelte die Dyskalkulie – Ursachen und Therapiemöglichkeiten, Referentin Frau
Dipl. Psychologin Angelika Schlotmann. Die Vortragende stellte die Wasserglasmethode vor.
Das diagnostische Verfahren versetzt Lehrer in die
Lage, innerhalb einer Schulstunde die mathematischen Basisfähigkeiten einer Schulklasse zu erheben. Von dieser Methode profitieren nicht nur rechenschwache Schüler. Sie ist anwendbar von der
1. bis zur 12. Klasse.
Zum Schluss der Veranstaltung dankte der 2. Vorsitzende des LVL Herr Schwenkmezger, im Namen
des gesamten Vorstandes Frau Jarosch für ihre Verbandstätigkeit. Ohne das unermüdliche Engagement
von Frau Jarosch, hätte der LVL RPL nicht seinen
30. Geburtstag feiern können.
Aus den Landesverbänden
LVL - Rheinland-Pfalz
LVL - Sachsen
Termine / Veranstaltungen LVL Rheinland-Pfalz
www.legasthenie-lrp.de
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Koblenz
Mainz
Gerolstein
Ort
Gaststätte Zum
Postillon
Zeppelinstr. 29
56075 Koblenz-Karthause
(Karthause Nord)
Gonsenheimer Hof
55124 Mainz
Lernzentrum
Sarresdorfer Str. 43
Gerolstein
Alzey
El Grecco, Alzey
Koblenz
Heilpädagogisches Therapeutisches Zentrum,
Beverwijker Ring 2,
56564 Neuwied
Datum
Thema
Zeit
Leitung / Kontakt
Jeden 2. Do.
im Monat
Elterngesprächsabend
20.00 Uhr
Frau Jarosch
Tel. 0261/62458
Elterngesprächsabend
20.00 Uhr
Frau Pönert
Tel. 06701/205617
Elterngesprächsabend
20.00 Uhr
Frau Schäfer
Tel. 06591/982425
Elterngesprächsabend
19.30 Uhr
Frau Straub-Jung
Tel. 06731/941385
Runder Tisch - Der „Runde Tisch“ findet
alle 3 Monate statt.Der aktuelle Termin
sowie die Themenbereiche können unter
der neben genannten Telefonnummer
erfragt werden.
19.30 Uhr
Frau Jarosch
Tel. 0261/62458
Jeden 1. Di.
im Monat
Jeden
1. Fr. im
Monat
Jeden 2. Mi
im Monat
LVL - Sachsen
Bericht über die
Mitgliederversammlung vom
21.3.2009 in Dresden
Am 21.3.2009 fand in Dresden die Mitgliederversammlung mit der Wahl des neuen Vorstandes statt.
Leider fanden nur sehr wenige Mitglieder die Zeit,
sich an diesem Tag über die Arbeit des Vorstandes
zu informieren oder auch eigene Anliegen aufzuwerfen. In kleiner Runde von elf Mitgliedern und zwei
Gästen gab der Vorstand seinen Rechenschaftsbericht ab. Anschließend erfolgten Kassenbericht und
Kassenprüfung, die keinen Anlass zur Beanstandung gab. Nun stand nach der Entlastung des alten
Vorstandes die Wahl des neuen Vorstandes an. Wie
schon in den vergangenen Ausgaben der Mitgliederzeitschrift berichtet wurde, haben einige Mitglieder
des Vorstandes sich nicht wieder zur Wahl gestellt.
Zum einen hat die berufliche Belastung eine Rolle
gespielt, zum anderen aber auch, dass die Kinder
der bisher engagierten Mütter die Schule hinter sich
gelassen haben und erfolgreich ins Berufsleben eingetreten sind. Wie so oft treten die Benachteiligungen durch eine Legasthenie oder Dyskalkulie damit
in den Hintergrund. Das Hauptkampffeld ist eben
doch die Schulzeit. Nun war es also Zeit für neue
engagierte Eltern und Betroffene den Staffelstab zu
übernehmen und die erfolgreiche Arbeit des Landesverbandes fortzuführen. Der bisherige Vorstand
hat eine gute Grundlage geschaffen, denken wir nur
an die Verwaltungsvorschrift und die Handlungsorientierung für Schüler mit LRS des sächsischenStaatsministeriums für Kultus an denen der Landes-
verband mitarbeiten konnte, sowie die im Jahr 2007
herausgekommenen Empfehlungen zur Förderung
von Schülern mit besonderen Schwierigkeiten beim
Erlernen des Rechnens. Hier muss der neue Vorstand intensiv weiterarbeiten, damit daraus in Bälde
eine Verwaltungsvorschrift, besser noch ein Erlass
entsteht. Ich möchte im Namen des neuen Vorstandes den Mitgliedern des bisherigen Vorstandes, welche nicht wieder kandidierten herzlich danken:
Frau Hentschel, 1. Vorsitzende
Frau Nadollek, 2. Vorsitzende
Frau Weidel, 1. Beisitzer
Frau Zwar, Kassenwart
Wir wünschen unseren Mitstreiterinnen für ihre beruflichen Herausforderungen viel Kraft und Erfolg
und privat ihnen und ihren Familien alles Gute. Bedanken möchten wir uns auch für das Angebot dem
neuen Vorstand mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Im Anschluss berichtet unser Gast Dipl.-Psych. Arndt
Wilcke, M.A. von der Arbeitsgruppe Neuroreparatur
des Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie – IZI aus Leipzig über das geplanten „Projekt
PALLAS – Prospektiv Angewandte Legastheniediagnostik und evaluierende Längsschnittstudie an
spezialisierten Schulen“. Hauptziel des Projektes ist
eine individuelle, ursachenbezogene Diagnostik und
evidenzbasierte Förderung zu ermöglichen. Beinhaltet ist eine empirische Evaluation des Förderinstrumentes LRS-Klasse.
Anke Schneider de Mena
Vorsitzende des LVLD Sachsen e.V.
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
51
Aus den Landesverbänden
LVL - Sachsen
Nun möchten sich die Mitglieder des neuen Vorstandes vorstellen:
Vorsitz: Anke Schneider de Mena
Frau Schneider de Mena aus Dresden ist seit 2002
Mitglied des Landesverbandes und arbeitet seit 2005
im Vorstandes mit. Bisher als zweiter Beisitzer. Zu
ihren Aufgaben gehörte die Betreuung der Homepage www.legasthenie-sachsen.de, Beantwortung
von Anfragen, die über die Homepage kamen sowie die redaktionelle Bearbeitung der Artikel für die
Mitgliederzeitschrift. Frau Schneider ist Mutter von
drei Kindern. Ihre älteste Tochter ist von einer Lese-/
Rechtschreibschwäche und von Dyskalkulie betroffen. So ist es ihr auch ein besonderes Anliegen,
dass Thema Dyskalkulie in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und Betroffenen den Schulalltag
zu erleichtern.
Stellvertr. Vorsitz: Dr. Sven Lychatz
Herr Dr. Lychatz aus Leipzig ist seit 2004 Mitglied im
LVLD Sachsen. Er unterstützte auch schon den bisherigen Vorstand durch seine fachliche Kompetenz
im Bereich Legasthenie und Dyskalkulie. Dr. Lychatz
ist Diplom-Ingenieur und Lerntherapeut. Außerdem
arbeitet er als Dozent in der Lehrerfortbildung für
das Sächsischen Bildungsinstituts für die regionale
und zentrale Lehrerfortbildung.
Erste Beisitzerin: Nina Stubert
Nina Stubert ist eine junge Leipzigerin und selbst
von Dyskalkulie betroffen. 2008 trat sie in den BVL/
LVLD Sachsen ein. Sie möchte Betroffenen der Legasthenie und Dyskalkulie mit Rat und Tat zur Seite
stehen. Zu ihren Zielen gehört, die Gleichstellung der
Teilleistungsstörungen Dyskalkulie und Legasthenie
im Schulalltag und in gesetzlichen Vorschriften zu
erreichen. Langfristig möchte sie ein Expertennetzwerk (Therapeuten, Lehrern, Ärzte, Forschung usw.)
in Leipzig aufbauen, um schneller handeln zu können.
Zweite Beisitzerin: Margit Nopper
Frau Nopper ist Diplom-Pädagogin und Fachlehrerin
für Mathematik und Physik. Sie arbeitet in Bautzen
als freiberufliche Dyskalkulietherapeutin. Sie ist seit
2005 Mitglied im Landesverband. Frau Nopper wird
für den Vorstand die Zusammenarbeit mit dem Landeselternrat koordinieren. Wichtiges Anliegen ist ihr
der Aufbau des Netzwerkes zur „Förderung von Kindern mit Entwicklungsbesonderheiten“. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund
Kreisverband Bautzen e.V. entwickelte sie das Projekt „Finanzierung der Dyskalkulietherapie für sozial
benachteiligte Kinder über Stiftungen“
Kassenwart: Reinhild Hellenberg
Frau Hellenberg ist seit 2002 Mitglied unseres Verbandes. Sie ist Mutter eines von Legasthenie und
Dyskalkulie betroffenen Sohnes. Sie möchte ihm damit helfen, indem das Thema Legasthenie und Dyskalkulie möglichst vielen Leuten bekannt gemacht
wird, die Lehrer dafür sensibilisiert werden und zu
Fortbildungen geschickt werden, um betroffenen
Kindern zu helfen und diese zu verstehen.
Die Kassenprüfung wird in bewährter Weise von
Frau Steffi Pietzner aus Dresden fortgeführt. Vielen Dank dafür.
LVL - Schleswig-Holstein
Vorankündigung
5. Schleswig-Holsteiner Kongress
Legasthenie und Dyskalkulie
am Samstag, 29. Mai 2010 in Kiel
Der Landesverband Legasthenie und Dyskalkulie
Schleswig-Holstein e.V. setzt am Samstag, 29. Mai
2010 sein Kongressreihe mit einem interessanten
Fort- und Weiterbildungsangebot im AudiMax der
Christian-Albrechts-Universität Kiel fort.
Mit dieser Veranstaltung sprechen wir wie bisher besonders Eltern von Betroffenen,
Lehrer/innen, Therapeuten und Ärzte an. Am Vormittag wird es zwei zentrale Vorträge zu Legasthenie
und Dyskalkulie geben. Nach der Mittagspause wird
52
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
das Programm mit mehreren parallelen Seminaren
in zwei Blöcken fortgesetzt.
Jürgen Haacks / Uni Kiel - Nr. BAA1011
Aus den Landesverbänden
LVL - Schleswig-Holstein
Termine / Veranstaltungen LVL Schleswig-Holstein
www.lvl-sh.de
[email protected]
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ort
Datum
Thema
Zeit
Leitung / Kontakt
Bordesholm
Gemeinde-Haus
„Huus an’n Markt“,
Holstenstr. 28
bei Bedarf
Gesprächskreis
20.00 Uhr
Elsbeth Maaß
Tel. 04322 691795
elsbeth.maass@
onlinehome.de
7.10.2009
Legasthenie und Fremdsprache Englisch
- Wie lernt mein Kind besser?
20.00 Uhr
Über sehen, hören oder schreiben?
Elsbeth Maaß
Tel. 04322 691795
4.11.2009
Spiele, richtig eingesetzt, können heimliche Helfer bei Lernstörungen sein
20.00 Uhr
Elsbeth Maaß
Tel. 04322 691795
Gesprächskreis
bitte nachfragen
Gesprächskreis
20.00 Uhr
Spielen lernen in den Ferien
20.00 Uhr
Gesprächskreis
bitte nachfragen
Gesprächskreis
20.00 Uhr
2. Donnerstag
Gesprächskreis
im Monat
19.30 Uhr
1. Mittwoch
im Monat
Gesprächskreis
19.30 Uhr bis
21.00 Uhr
bitte nachfragen
Gesprächskreis/Beratung nach
telefonischer Absprache
bitte nachfragen
20.00 Uhr
Bordesholm
Bordesholm
Gemeinde-Haus
„Huus an’n Markt“,
Holstenstr. 28
Gemeinde-Haus
„Huus an’n Markt“,
Holstenstr. 28
bitte nachfragen
Eckernförde
bitte nachfragen
Elmshorn
Haus der Begegnung
3. Mittwoch
Hainholzer Damm 11
im Monat
25337 Elmshorn
Elmshorn
Föhr
Heide
Henstedt-Ulzburg
Husum
Haus der Begegnung
Hainholzer Damm 11 15.7.2009
25337 Elmshorn
Hardesweg 119
bitte nachfra25938 Wrixum
gen
Volkshochschule
(VHS) Heide,
Am Markt
Schulzentrum,
Alstergymnasium
Maurepasstr. 67
VHS Husum,
Theodor-Storm Str. 2
Itzehoe
1. Mittwoch
im Monat
Süderbrarup
Ev. Gemeindezentrum
Holmerstraße 3a
bei Bedarf
Süderbrarup
Gesprächskreis Themen nach Ankündigung in örtlicher
Presse
Kellinghusen/
Hohenlockstedt
Schulzentrum
Danziger Straße,
Kellinghusen
Gesprächskreis
Kellinghusen/
Hohenlockstedt
Kellinghusen/
Hohenlockstedt
Kellinghusen/
Hohenlockstedt
bei Bedarf
Schulzentrum
Danziger Straße,
24.9.2009
Kellinghusen
Hotel Stadt Hamburg
Kieler Straße 74
7.11.2009
25551 Hohenlockstedt
Schulzentrum
Danziger Straße,
26.11.2009
Kellinghusen
Vortrag - Prävention von Lese- Rechtschreibschwäche durch einen anderen
Anfangsunterricht
Elternseminar Dyskalkulie
„Wie Eltern ihren Kindern beim Rechnen
helfen können
(Klasse 1 bis Klasse 5).“
Vortrag
Legasthenie - Probleme in Englisch?
Kiel
Max-Planck Schule,
Winterbeker Weg
bei Bedarf
Gesprächskreis
Lübeck
Vorwerker Diakonie,
Festsaal,
Triftstr. 139-140
1. Dienstag
im Monat
Gesprächskreis betroffener Eltern trifft
sich mit Lehrern und Fachkräften, Legasthenieberatung, Gedankenaustausch,
Beratung bei Problemen, Tipps für den
Schulalltag und die Hausaufgaben
Michael Kruse
Tel. 04354 1506
kruse977
@hotmail.com
Ute Langer
Tel. 04121 76777
mo. u. fr. 09.30-12.30
Ursula Sigl-Fischer
Tel. 04122 967810
Ute Langer
Ursula Sigl-Fischer
Judith Drong-Voß
Tel. 04681 746097
Maike Schultz
Tel. 048163505 maikeeddi@
t-online.de
Matthias Höinghaus,
Tel. 04193/967605,
[email protected]
Antje Mueller-Guthof Tel.
04884 1013
Sabine Bölling und Monika Zemke-Bisenieks
Tel./Fax 04827/835, monika.zemke-bisenieks@
epost.de
Corinna Schnoor
Tel. 04641 989608
elternkreis-sueder@
web.de
Angela Krafft
Tel. 04822/2653, krafft.
[email protected]
Ilse u. Wolf R.Sosnowski
Tel. 04826/850144, lega.
[email protected]
19.30 Uhr21.30 Uhr
Angela Krafft,
Ilse u. Wolf R.Sosnowski
10.00 Uhr17.00 Uhr
Eva Reinicke, Diplompädagogin, Legasthenieu. Dyskalkulietherap.
19.30 Uhr21.30 Uhr
Angela Krafft,
Ilse u. Wolf R.Sosnowski
20.00 Uhr
Gesa Boysen
Tel. 04347/4985, www.
max-planck-schule-kiel.
de
Gertrud Westphal
Tel. 0451 3982309
[email protected]
Telefonberatung:
Mi. 18.00 –19.00 h
Tel. 0451/400201
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
53
Aus den Landesverbänden
LVL - Schleswig-Holstein
Termine / Veranstaltungen LVL Schleswig-Holstein
www.lvl-sh.de
[email protected]
Die Termine finden nicht in den Ferien statt.
Region
Ort
Datum
Thema
Zeit
Lübeck
Vorwerker Diakonie,
Festsaal,
Triftstr. 139-140
7.7.2009
Vortrag
Schule vorbei - Welche Hilfen
gibt es für Legastheniker?
20.00 Uhr
Lütjenburg
Hoffmann von FallersLetzter
leben-Schulzentrum,
Dienstag
Kieler Str. 30,
im Monat
Raum 042
Gesprächskreis
20.00 Uhr
Marne
Realschule, Marne,
Eingang Wilhelmstraße
3. Donnerstag
Gesprächskreis
im Monat
19.30 Uhr
Termine für den Gesprächskreis
bitte nachfragen
Niebüll
Pinneberg
Bitte um Anmeldung
zum Gesprächskreis
unter 04101 60 67 30
Gesprächskreis Legasthenie
Preetz
Wilhelminenschule
2. Dienstag
Preetz, Hufenweg 20 im Monat
Informationsabend zum Thema
Legasthenie und Dyskalkulie
Mölln/Ratzeburg
telefonische Beratung
Rendsburg
Elterngespräche nach Bedarf
Wedel
Elterngespräche nach Bedarf, telefonische Beratung, Einzelveranstaltungen
Elternseminar am 07.11.2009
“Wie Eltern ihren Kindern beim
Rechnen helfen können. (Kl. 1 bis 5)“
Der Ortsverband Legasthenie und Dyskalkulie Kellinghusen / Hohenlockstedt im Landesverband Legasthenie und Dyskalkulie SH bietet dieses Seminar
an, da viele Eltern entweder selbst helfen wollen
oder von der Schule zur Mitarbeit aufgefordert werden, wenn ihre Kinder beim Erlernen der Grundrechenarten Schwierigkeiten haben.
Das Seminar wird geleitet von Frau Eva Reinicke,
Diplompädagogin, Legasthenie- und Dyskalkulietherapeutin.
Im theoretischen Teil des Seminars werden grundlegende Kenntnisse darüber vermittelt, welche
Wahrnehmungsstörungen zu Problemen und
Schwierigkeiten beim Erlernen und Üben mathematischer Basisfertigkeiten führen können.
Im praktischen Teil werden viele Übungsformen
vorgestellt und ausprobiert, mit denen den Kindern
54
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
20.00 Uhr
Leitung / Kontakt
Katrin Sellin
Gymnasiallehrerin u.
Fachkraft für
Legasthenie u. Dysk.
Sonja Steffien
Tel. 04381 418285
sonjasteffien@
yahoo.de
Elke Loubier
Tel. 04851/4883
elke.loubier@
t-online.de
Urte Rudolph
Tel. 04672 777483
[email protected]
M. Hahn-Nanninga
Tel. 04662 5928
Susanne Schmidt
04101 856392
Kai Schäfer
04101 8455189
Kirstin Kühn
04327 140685
Kirsten Hennecke,
Tel. 04342/858355
Birgit Böttcher
Tel. 04542/1052,
BirgitBoettcher
@gmx.de
Ulrike Jacobs
Tel. 04332/511,
Jacobs.ulrike
@gmx.de
Annette Lomberg
Tel. 04103/17259
a.lomberg@
stadt.wedel.de
Lernwege eröffnet werden können, die zu Erfolgen
und Fortschritten führen. Das wiederum stärkt das
Selbstwertgefühl der Kinder und führt schließlich in
vielen Fällen dazu, dass die Kinder sich dem Rechnen wieder mit Neugier und Interesse zuwenden.
Termin: 07.11.2009 von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Ort:
Hotel Stadt Hamburg, Kieler Straße 74
25551 Hohenlockstedt, Kreis Steinburg
Teilnahmekosten (incl. Mittagessen und Getränken)
Mitglieder
20,00 €
Nichtmitglieder
60,00 €
Die Teilnehmerzahl ist auf ca. 20 begrenzt.
Anmeldeschluss: 16.10.2009
Anmeldung und weitere Info:
LVL SH, Ortsgr. Kellinghusen/Hohenlockstedt
Herrn Wolf R. Sosnowski
Deutsch-Ordens-Straße 35, 25551 Hohenlockstedt
oder e-mail: [email protected]
Fax: 0700 99958574
Aus den Landesverbänden
LVL - Schleswig-Holstein
Tanja Clarkson-Grabs
über
Neues zum Kieler Leseaufbau und
Kieler Rechtschreibaufbau
Dass der Kieler Leseaufbau und der Kieler Rechtschreibaufbau seit 2005 mit den Kieler Lautgebärdentafeln, dem Schulungsvideo zu den
Lautgebärden, den Silbentrainingsboot-Bögen,
dem Kieler Hörtraining, dem Gesamtwerk LUKA,
den Spielen LUKA 1 und 2 sowie dem Grundspiel
Doppolino, dem Häng-Männ-Spiel und dem Domenikus-Domino bunter geworden sind, hat viele
langjährige Nutzer dieser Werke erfreut. Diese Weiterungen haben aber auch viele Pädagogen und
Therapeuten, die diese Werke noch nicht nutzten,
veranlasst, sich mit diesem Material auseinanderzusetzen. Dieses zeigen vor allem die gut besuchten
Seminare der Autorin Birgit Haecker.
Nachdem der Veris Verlag zur Jahreswende Diktate zum Kieler Rechtschreibaufbau herausgegeben hat, startet der Verlag ins neue Jahr mit den
Erweiterungssätzen hörbare Dopplung, S-LautSchreibung, ck-tz-Schreibung und nicht hörbare Dopplung zum schon vorliegenden Grundspiel
Doppolino sowie mit dem Spiel Stechen.
Die Diktate zum Kieler Rechtschreibaufbau folgen den Listen des Werkes und sind somit als Leistungsbemessung entsprechend des Fortschreitens
einsetzbar. Von den lautgetreuen Diktaten geht es
über den kurzen Vokal in der Stammsilbe zur Dopplung, S-Laut- und ck-tz-Schreibung bis zu den Themen der Dehnung. Es handelt sich hierbei um ein
vollkommen neues Material, das bisher nicht auf
dem Markt zu finden war.
Das Rechtschreibspiel
Doppolino übt, verfestigt und automatisiert spielerisch das
Hören und Verschriften des langen und
kurzen Vokals. Das
Grundspiel ist im Kieler Leseaufbau in der
letzten Stufe einsetzbar; die Erweiterungssätze zur
hörbaren Dopplung, zur S-Laut-Schreibung (weiches und scharfes „s“; Schreibung des scharfen „s“
nach langem und kurzem Vokal), zur Verschriftung
von ck/tz und zur nicht hörbaren Dopplung in den
entsprechenden Listen des Kieler Rechtschreibaufbaus.
Eine beigefügte Wörterliste - nach dem ABC gegliedert - erlaubt Selbstdiktate und die eigene Überprüfung für den ersten Zugang zum Arbeiten mit
einem Wörterbuch. Weitere Spielideen sind einfach
beschrieben. Da die Grundkarten und die Ergänzungskarten auf den Rückseiten farblich unterschieden werden können, ist das Spiel auch mit allen
fünf Rechtschreibthemen insgesamt zu spielen und
eignet sich damit auch für größere Spielgruppen im
Klassenverband.
Das Spiel Stechen kann ab Stufe 10 des Kieler Leseaufbaus und
sofort im Rechtschreibaufbau
eingesetzt werden. Auch ohne
Berührung mit diesen Werken ist
es für die Silbenarbeit, das Lernen der Reihenfolge des ABC und
für sinnentnehmendes Lesen ein
wertvolles Lern- und Therapiematerial. Lustige Namen – wie Mario
Melonenhaufen oder Paul Puderdose - sind zu erlesen und in Silben zu zerlegen. Ein
Spiel für die Hosentasche, also auch für den Schulhof oder im Auto geeignet.
Alle Spiele sind wiederum liebevoll und kindgerecht
illustriert. Im praktischen Umgang mit diesem Material kann jeder feststellen, dass diese Spiele auf der
langjährigen Arbeit und Erfahrung der Autorin auf
dem Gebiet der Lerntherapie basieren, denn wieder
steht – wie auch bei den anderen Materialien – der
Spiel-Spaß im Vordergrund und lockt auch ältere
Kinder, sich mit diesen schwierigen Rechtschreibthemen auseinanderzusetzen.
Im Übrigen kann dieses Spiel auch ohne
die Arbeit mit dem
Kieler
Leseaufbau
oder Kieler Rechtschreibaufbau eingesetzt und auch
für die Elternarbeit
genutzt werden. Das
Grundspiel und die
Er weiterungssät ze
sind einzeln oder als
Gesamtpaket beim
Veris Verlag Kiel,
www.veris-direct.de ,
zu erhalten.
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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Forum
Jubiläum
25 Jahre Elternselbsthilfegruppe
Darmstadt
Als vor 25 Jahren – noch bevor wir den Landesverband Legasthenie Hessen gründeten – mich bei
mehreren Vorträgen immer wieder dieselben traurigen Elternaugen anschauten, entstand ganz spontan der Gedanke, eine Elterngesprächs- und -selbsthilfegruppe zu gründen. (Aus dieser ganz ungeplanten Aktion wurden dann im Laufe meiner Tätigkeit
als Landesvorsitzende fast 30 Elterngruppen). Diese
Darmstädter Gruppe hat sich dank tüchtiger Gruppenleiter bis heute gehalten. Das ist, so fanden wir,
ein Grund zum Feiern! Wir luden ein und es kamen
vier Generationen: betroffene Eltern von damals und
die Sorgenkinder von vor 25 Jahren, inzwischen erfolgreiche junge Männer, die teilweise ihre eigenen
kleinen Familien mitbrachten bis hin zu einer kessen Dreijährigen; es kamen aber auch die Eltern der
jetzigen Generation und ihre betroffenen Kinder, für
die wir in erster Linie die Jubiläumsfeier ins Leben
gerufen haben. Ich blicke da auf gute Erfahrungen
zurück. Als ich noch – lang, lang ist’s her - diese
Gruppe leitete, haben unsere Söhne, etwas älter als
die Kinder dieser Gruppe und entsprechend erfahrener in der Bewältigung der legasthenen Probleme,
öfters mal mit den legasthenen Kindern gesprochen,
was immer sehr Mut machend gewirkt hatte.
Nun kamen aber auch langjährige Vorstandsmitglieder, Therapeuten und Lehrer, mit denen wir damals
zusammengearbeitet hatten. Und die ehemaligen
Sorgenkinder waren bereit, über ihr Leben und ihre
Probleme zu sprechen und auf Fragen zu antworten:
Oliver (inzwischen selbständiger Meister für Sanitärund Heizungsbau), Götz (jetzt Soz.päd. und Werkstattleiter einer Behinderteneinrichtung), Sebastian
(mit seinem Traumberuf: Erzieher) und mein Sohn
Dietrich (Jurist im wirtschaftlichen Management).
Beeindruckende Statements der tüchtigen jungen
Leute und ein bewegender Bericht von Frau Kuhn,
die ihr Leben als Legasthenikerin, betroffene Mutter, Großmutter und als erfolgreiche Therapeutin
schilderte. All das haben unsere aktuellen kleinen
Sorgenkinder intensiv aufgenommen. Sie saßen im
Kreis auf dem Fußboden, futterten Kekse und hörten gebannt dem Protestsong des Liedermachers
und Legastheniker Reinhold May über seine Rechtschreibfehler zu und auch der BVL-CD: „Hey, nimm
mich mit auf die Reise“, nach der wir später sogar
tanzten. Und Malte war ganz in seinem Element,
erkannte blitzschnell, dass die Frau Firnhaber ja
im Alter seiner Oma sein müsse und infolgedessen
dringend Unterstützung benötigte bei der Bedienung
des CD-Players! Die soziale Kompetenz der Mutter
scheint abgefärbt zu haben.
56
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Dann folgten sie unserem Sohn in einen separaten
Raum, wo Dietrich, unterstützt von Oliver und Götz
sich mit ihren Problemen beschäftigte, sie reden ließ
über das, was sie bedrückte.
Das alles hat, wie wir von den Eltern hörten, die Kinder tief beeindruckt und sie motiviert, weiterzukämpfen. Und Elena, die aufgeben wollte, war fortan wie
ausgewechselt, die guten Noten purzelten! Dass es
für die Kinder ein glücklicher, Mut machender Nachmittag wurde, dafür allein hat sich alles schon gelohnt.
Für mich selber waren diese Stunden auch sehr bewegend: Das Wiedersehen mit Eltern, Vorstandsmitgliedern, Weggefährten und den Kindern von damals, mit denen ich die Jahre über doch in losem
Kontakt geblieben war, hat gezeigt, wie eng wir damals verbunden waren in einer sehr schweren Zeit
des intensiven Kampfes. „Wir alten Schlachtrösser“
sagen wir und verstehen uns. Und ein Vorstandsmitglied hat es ausgesprochen:“ Die emotionale Nähe
von damals war wieder da“.
Dank der vorzüglichen Organisation der beiden
Gruppenleiterinnen Frau Schocke und Frau Witt und
eines ausführlichen Presseberichtes darüber, wurde
dieser Abend für alle zu einem fröhlichen und eindrucksvollen Ereignis, das wohl keiner von uns so
schnell vergessen wird.
Wir halten es für durchaus nachahmenswert, wenn
unsere langjährigen Erfahrungen, die wir inzwischen
auch mit unseren Enkelkindern erweitern konnten,
an die neuen und verzweifelten Eltern weitergegeben
werden können im Rahmen solcher Jubiläumsfeiern,
wie es übrigens ganz ähnlich zum 20jährigen Bestehen auch die Groß-Gerauer-Dornheimer Gruppe,
gegründet von Frau Kuhn, schon veranstaltet hatte.
In diesem Sinne: weitermachen, weiterkämpfen – es
lohnt sich!
Ihre Mechthild Firnhaber
Presse
Pressemeldungen
Pressebeitrag vom 13.5.2009
Kinderseelen durch frühzeitige Diagnostik und
Förderung entlasten
Der BVL, Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V., und renommierte Wissenschaftler beziehen Stellung zur Frage, welchen Sinn medizinische
Diagnosen zu Legasthenie und Dyskalkulie haben.
In der Tat, dem ist nicht viel hinzuzufügen:
Wir, die jetzigen Gruppenleiter Anke Schocke und
Gabi Witt, waren mit der Organisation der Veranstaltung betraut und wir waren sehr gespannt darauf,
wie der Tag - besonders bei den heutigen Kindern
- ankommen würde.
Das Schulzentrum Marienhöhe, in deren Räumen
die Gruppe seit der Gründung bis heute die Treffen
abhält, hat uns schon gleich zu Beginn der Planung
hilfreich unterstützt. Von dort konnten wir günstig Geschirr und Getränke beziehen. Die Bestückung des
Kuchenbuffets hatten wir auf die heutigen Gruppenmitglieder verteilt, die sich erfreulicherweise schnell
in hoher Zahl angemeldet hatten.
Somit blieb eigentlich nur noch die inhaltliche Planung, die Frau Firnhaber mit viel Schwung übernommen hatte.
Als der große Tag kam, war durchaus ein wenig Nervosität mit im Spiel. Wir kannten ja niemanden von
den „alten Hasen“ und wussten gar nicht, ob und wie
die geplante Rechnung „Vergangenheit trifft Gegenwart und vermittelt Erfahrungen“ aufgehen würde.
Aber am Ende des Tages war klar: Sie ging auf, es
war eine durchweg gelungene Veranstaltung! Und
spätestens als mein Sohn Malte (11) auf dem Heimweg sagte: „Ich glaube, ich werde von Euch richtig
gut gefördert, mir geht’s ja eigentlich ganz gut, das
war sehr interessant heute…“, da war mir klar: Alles
richtig gemacht!
Die Frage, warum es überhaupt notwendig ist, die
Ursache für besondere Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen zu diagnostizieren, wird
immer wieder diskutiert. Kritische Stimmen stellen in
Frage, welchen Sinn medizinische Diagnosen machen, wenn als „Therapie“ nur ein pädagogischer
Förderansatz in Frage kommt.
„Täglich werden uns Kinder mit Lese- und Rechtschreibstörung oder Rechenstörung vorgestellt, die
bereits eine Odyssee durch das Schulsystem durchlaufen haben, ohne dass ihnen geholfen wurde. Oftmals verschärft sich die Situation für die Kinder, weil
sie als dumm und faul abgestempelt werden, da sie
in der Rechtschreibung – trotz intensiven Übens kaum Fortschritte machen“, erklärt Prof. Dr. SchulteKörne, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der
Universität München. „In meiner langjährigen Erfahrung in der Diagnostik von Kindern mit einer Legasthenie hat sich immer wieder gezeigt, wie wichtig es
Anke Schocke
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
57
Presse
Pressemeldungen
für Kind und Eltern ist, die Ursache für die massiven
Probleme beim Lesen und Schreiben zu verstehen.
Wissenschaftlich können wir das Störungsbild gut
nachvollziehbar erklären, schulisch wird meist nicht
hinreichend darauf eingegangen. Die Kinder haben
sich oftmals schon selber aufgegeben, weil sie trotz
guter Begabung keine wirklichen Fortschritte machen“, so Prof. Schulte-Körne.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V.
hat Leitlinien zur Diagnose von Lese-/Rechtschreibstörungen (Legasthenie) entwickelt, um sicher zu
stellen, dass jedem Kind individuell geholfen werden kann. Voraussetzung dafür ist die Durchführung
einer spezifischen Diagnostik, die alle Aspekte der
kindlichen Entwicklung berücksichtigt. „Ein Kind mit
einer Legasthenie ist nicht krank und entwickelt sich
genauso gut wie andere Kinder auch. Es kann allerdings seelisch krank werden, wenn man es weder anerkennt noch individuell fördert und damit ein
Schulversagen vorprogrammiert“, verdeutlicht Prof.
Schulte-Körne.
Die Therapie von legasthenen Kindern beruht
auf einem pädagogischen und/oder einem therapeutischen Ansatz. Da die betroffenen Kinder oft
Schulängste und depressive Symptome entwickeln,
muss die psychische Belastung durch psychothe-
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
rapeutische Ansätze rechtzeitig behandelt werden.
Zusätzlich ist die individuelle Einzelförderung durch
in der Legasthenie-Förderung erfahrene Therapeuten ein Muss. „Wenn in der Schule die Probleme der
Kinder ernst genommen werden, über eine Fehleranalyse die individuellen Schwächen festgestellt und
umgehend eine passgenaue Fördermaßnahme eingeleitet wird, kann in vielen Fällen Schülern schon
in der Schule geholfen werden“, erläutert Prof. Dr.
Günther Thomé, Institut für Psycholinguistik und Didaktik der deutschen Sprache, Universität Frankfurt.
„Als Sprachwissenschaftler und -didaktiker weiß ich,
wie komplex der Schriftspracherwerb ist. Manche
Kinder finden einen schnellen Zugang und andere
scheitern. Erst durch die Kenntnis der Ursachen von
Lese- oder Rechtschreibproblemen und den Austausch mit anderen Fachdisziplinen, kann individuell
auf die Situation eines betroffenen Kindes reagiert
werden. Wir müssen dafür sorgen, dass Lehrkräfte
entsprechend qualifiziert werden, um eine individuelle schulische Förderung durchführen zu können. Sie
müssen aber auch die schulischen Grenzen kennen
und rechtzeitig - gemeinsam mit den Eltern - dafür
sorgen, dass bei Bedarf außerschulische Hilfe in Anspruch genommen wird“, fordert Prof. Thomé.
Der BVL, Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V., kämpft seit seinem 35jährigen Bestehen
für eine qualifizierte Förderung in den Schulen, um
den SchülerInnen mit Förderbedarf individuell zu
helfen. Leider ist es bis heute nicht gelungen, eine
ausreichende Anzahl von Pädagogen anforderungsgerecht zu qualifizieren und genügend Förderstunden bereit zu stellen. Probleme in der Rechtschreibung dürfen nicht dazu führen, dass begabte SchülerInnen aussortiert werden.
Veranstaltungen
Kursbeginn Weiterbildungen zum Lerntherapeuten nach BVL
20.06.09 Grundlagen Lerntherapie in HEIDELBERG
26.06.09 Professionalisierung Integrative Lernförderung in HAMBURG
29.11.09 Professionalisierung Integrative Lernförderung in HEIDELBERG
KREISEL e.V. für das Leben mit Kinder
Dr. Jochen Klein www.kreiselhh.de
18. Kongress der Österreichischen Gesellschaft
für Sprachheilpädagogik
findet vom 14. - 17. 10. 2009 in Bad Ischl/Oberösterreich statt.
Veranstaltungshinweise
Veranstaltungen
11. Juli 2009
13.00 - 18.00 Uhr
Generationenhaus €Voller BrunnenÅ e.V.,
Mittnachtstra‚e 211 ,72760 Reutlingen
Jahresveranstaltung
Legasthenie & Dyskalkulie
des Kreisverbandes
Legasthenie & Dyskalkulie
Tƒbingen-Reutlingen e.V.
in Kooperation
mit dem €Generationenhaus Voller Brunnen e.V.Å und
dem € Bƒrgerforum NORTÅ (Reutlingen)
Themen
 Legasthenie Schicksal oder Lebensaufgabe?
(Prof. Dr. Tiemo Grimm, Universität Würzburg)
 Bestmögliche Förderung für jedes Kind!
(Prof. Dr. Bernd Reinhoffer, PH Weingarten)
 Die Qualen mit den Zahlen-Dyskalkulie
(Prof. Dr. Liane Kaufmann)
 Und mehr, (noch in Planung)
Kosten:
Anmeldung bis 8.07.2009 ƒber

10,€
fÅr
Mitglieder
des
BVL,
LehrerInnen, ErzieherInnen
Homepage, http://www.legakv.de
(Bitte
Mitgliedsausweis
oder
aktuelle
Verbandszeitschrift, bzw.
oder
Best‚tigung des Dienstgebers mitbringen; nach Voranmeldung)
als Fax an: 07121-137053
 15,- € fÅr Nichtmitglieder (Nach Voranmeldung)
Telefonische Rƒckfragen:
 20,- € (Ohne Voranmeldung)
(07121-579137, abends)
ab 3J. Kinderbetreuung durch Mitarbeiter von ƒSpass und Co.„
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Veranstaltungshinweise
Veranstaltungen
III. All-European Dyslexia Conference
of the
European Dyslexia Association
in cooperation
with the
Catholic University College Bruges-Ostend (KHBO)
Department of Speech and Language Therapy and Audiology
_____________________________________________________
Sehr geehrte Damen und Herren, werte KollegInnen!
Die European Dyslexia Association veranstaltet in Zusammenarbeit mit der katholischen
Hochschule Br€gge-Ostende, Abteilung f€r Sprech- und Sprachtherapie und Audiologie, den
III. gesamteuropÅischen Legastheniekongress, der vom 22.-24. April 2010 in Br€gge (Belgien)
stattfinden wird. F€r die in englischer Sprache vorgetragenen HauptvortrÅge konnten folgende
prominente VertreterInnen der Legasthenie- und Dyskalkulieforschung gewonnen werden:
Prof. Dr. Margaret SNOWLING (University of York)
Prof. Dr. José JUNCA DE MORAIS (Université Libre de Bruxelles)
Prof. Dr. Karin LANDERL (Eberhard Karls Universität Tübingen)
Prof. Dr. Pol GHESQUIERE (Katholieke Universiteit Leuven)
Prof. Dr. Ingvar LUNDBERG (Göteborgs Universitet)
Prof. Dr. Aryan VAN DER LEIJ (Universiteit van Amsterdam)
Prof. Dr. Johannes ZIEGLER (Directeur de Recherche CNRS - Université de Provence)
Daneben wird eine Vielzahl von VortrÅgen, Seminaren und Workshops f€r von Legasthenie
Betroffene, ForscherInnen, PraktikerInnen, LehrerInnen und StudentInnen in den vier
Kongresssprachen Englisch, NiederlÅndisch, Deutsch und Franz‚sisch parallel angeboten.
Ebenso ist ein ganztÅgiges Symposium ƒGenetik und Neuropsychologie der Legasthenie„ in
Vorbereitung.
Die Konferenz-Website www.khbo.be/eda-khbo-dyslexiaconference ist bereits ge‚ffnet und
wird laufend aktualisiert. Ab September 2009 wird das gesamte Programm und das onlineAnmeldeverfahren zur Verf€gung stehen. Bitte beachten Sie die Vorteile f€r Fr€hbucherInnen!
Da die KHBO nun weitere RÅume zur Verf€gung stellt, sind wir in der Lage, noch mehr
Vortragende einzuladen. Daher wird der Abgabetermin f€r abstracts bis zum 31.Mai 2009
erstreckt. Bitte senden Sie Ihren Vorschlag
in
in
in
in
Englisch an: [email protected] ,
NiederlÅndisch an: [email protected]
Deutsch an: [email protected] oder
Franz‚sisch an: [email protected] .
Auf Wiedersehen in Br€gge im April 2010!
Michael Kalm…r, Vorsitzender der EDA
__________________________________________________________________________
60
European Dyslexia Association (EDA)
LeDy - Mitgliederzeitschrift
- 2/2009
Umbrella fordes
41BVL
national
and regional organizations in 26 European countries
NGO in official relations with UNESCO
Kontaktadressen
Kontaktadressen Landesverbände Legasthenie und Dyskalkulie
Baden-Württemberg
1. Vorsitzende
Ina-Maria Lienhart
2. Vorsitzende
Dr. Christiane Löwe
Legasthenie in den
Fremdsprachen
Ingrid Psaridis
Sozialrechtsfragen
Johanna Zier
Bayern
(Stand Mai 2009)
http://www.legasthenie-lvl-bw.de
Alemannenstr. 1c
79312 Emmendingen-Wasser
Wehlauer Str. 7
76139 Karlsruhe
Am Birkenhof 50
79199 Kirchzarten
Reiterstr. 7
79100 Freiburg
Tel. 07641/48324, Fax 07641/48324
[email protected]
Tel. 0721/687203, Fax 0721/689127
[email protected]
Tel. 07661/6995, Fax 07661/989588
[email protected]
Tel. 0761/402150
[email protected]
http://www.legasthenie-bayern.de [email protected]
1. Vorsitzende
Christine Sczygiel
Geschäftsstelle
Daniela Glogger
Berlin
Klessingweg 4
80997 München
Tel: 0700/88822000, Fax 089/14727794
[email protected]
http://www.lvl-berlin.de
Vorsitzende
Christel Hanke
Stellvertretende
Vorsitzende
Susanne Zissel
Kassenwartin
Annette Kilian-Klass
Brandenburg
Dambockstr. 72
13503 Berlin
Kronprinzenstraße 69
13589 Berlin
[email protected]
Tel. 030/43666333
Tel. 030/37594905
[email protected]
Tel: 030/35405789
[email protected]
http://www.lv-legasthenie-brandenburg.de
Vorsitzende
Dr. Simone Hesse
Stellvertretende
Vorsitzende
Gerlinde Rusch
Kassenwartin
Kerstin Rödiger
Geschäftsstelle
Zernsdorfer Str. 63
15711 Neue Mühle
Am Seehof 67
14778 Brielow
Schulweg 5
15711 Königs-Wusterhausen
Schulzendorfer-Str.1
15732 Eichwalde
Tel. 03375/211894, Fax 03375/211895
[email protected]
Tel.: 03381/718 988
[email protected]
[email protected]
Tel. 030/70761452
Bremen
Kontakt
Markus Matheja
Hamburg
Riensberger Str. 32 a
28213 Bremen
Tel. 0421/217643
[email protected]
http://www.lvl-hamburg.de
Vorsitzende
Margitta Siems
Sportzenwiese 3
22359 Hamburg
Geschäftsstelle
Christel Carnevale
Boltwischen 6
22143 Hamburg
Hessen
http://www.lvl-hessen.de
Vorsitzende
Roswitha Trümpert
Stellv. Vorsitzende
Bärbel Kuntsche
Schatzmeisterin
Elisabeth Döring
Schriftführer
Joachim Höller
Beisitzerin
Gabi Hassenpflug
Jugendwart
Florian Schneider
ber. Juristin
Heike Bickel
Geschäftsstelle
Jutta Mieke
Rabenaustraße 21
35279 Neustadt
Zeisigweg 18
61440 Oberursel
Lönsstr. 10
36329 Romrod
Sudetenstr. 48
35510 Butzbach
Adalbert-Stifter-Straße 7
63477 Maintal
Ortstraße 6
61209 Echzell
Brückenauer Str. 11
36391 Sinntal
Tel. 040/6030337x
[email protected]
Telefonische Beratung: (tägl. 15 – 17 Uhr)
Tel. 040/6950825, Fax 040/6786300
[email protected]
[email protected]
Tel. 06692/81 02, Fax 06692/918 602
[email protected]
Tel. 06172/305 503
[email protected]
Tel. 06636/12 97, Fax 06636/918 984
[email protected]
Tel. 06033/7443976
[email protected]
Tel. 06109/62 703
[email protected]
Tel. 06008/71 26
[email protected]
Tel. 06172/33 600 (Büro)
[email protected]
Tel. 06664/911677, Fax 06664/911522
[email protected]
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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Kontaktadressen
Kontaktadressen Landesverbände Legasthenie und Dyskalkulie
Mecklenburg-Vorpommern
Vorsitzende
Elke Krug
Elternkreis Rostock
Gudrun Günther
2. Vorsitzende
Ulrike Schilla-Harms
Niedersachsen
(Stand Mai 2009)
http://www.lv-legasthenie-mv.de [email protected]
Birnenweg 13
17489 Greifswald
Südring 54b
18059 Rostock
Grenzstraße 6
7419 Seebad Ahlbeck
Tel. 03834/254759
[email protected]
Tel. 0381/2949582
[email protected]
Tel. 038378/477555
ra [email protected]
http://www.legasthenie-verband.de
Vorsitzender
Friedhelm Espeter
Geschäftsstelle
Helga Furche
Nordrhein-Westfalen
Am Bruche 41
31515 Wunstorf
Malvenweg 9
26125 Oldenburg
Tel. 05031/971828
[email protected]
Tel. 0441/6841813
[email protected]
http://www.lvl-nrw.org
[email protected]
Vorsitzende
Diana ChristophelsBancken
Bonn
Ansprechpartner und Beratungstelefone
siehe Landesseite und Internet
Fax: 0281/16499924
[email protected]
2. Vorsitzender
Herr Bünemann
Mo, Die, Mi 10.00 – 12.00 Uhr
Do 15.00 – 17.00 Uhr
Tel. 05226-9506-0
Schatzmeisterin
Frau Hahn
Do 20.30 – 22.00 Uhr
Tel. 05251-207 18 19
Beratung f. betr. Erw.
Herr Coenen
abends, keine geregelten Sprechzeiten Tel. 02433-903 104
Rheinland-Pfalz
Vorsitzende
http://www.legasthenie-rlp.de
Renate Jarosch
Saarland
Vorsitzende
Sozialrechtsfragen
Gutenbergstr. 5
56179 Vallendar
Tel. 0261/62458
http://www.lvls.de
Brigitte Klos-Bollbach
Sachsen
St. Annenstr. 18,
66606 St. Wendel
[email protected]
Tel. 06851/82634, Fax 06851/82154
http://www.legasthenie-sachsen.de
Vorsitzende
Anke Schneider de Mena
2. Vorsitzender
Dr. Sven Lychatz
[email protected]
Kipsdorfer Str. 151 b
01279 Dresden
Tel. 0351/2882904
[email protected]
Tel. 0341/4685703
[email protected]
Markt 3
06246 Bad Lauchstädt
Tel. 034635/22093 (mittwochs 18 – 20 Uhr)
Sachsen-Anhalt
Vorsitzende
Stefanie Herbarth
Region: Halle
Ulrike Hirsch
Region: Magdeburg
Beate Arndt
Tel. 0345/5232161 (dienstags 18 – 20 Uhr)
Geißlerstr. 8
39104 Magdeburg
Tel. 0391/5413971, Fax 0391/5342579
[email protected]
Schleswig-Holstein
http://www.lvl-sh.de
Vorsitzender
Matthias Höinghaus
Hasselbusch 31
24558 Henstedt-Ulzburg
Tel. und Fax 0700 / 99958574 (0700 www.lvlsh)
Telefonische Beratung: Di. u. Do. von 16 – 18 Uhr
Sozialrechtsfragen
Heinz Steffen
Wischkamp 41, 24211 Preetz
[email protected]
Thüringen
http://www.lvl-thueringen.de
Juri-Gagarin-Ring 78, 99084 Erfurt
1. Vorsitzende
Katrin Marquardt
2. Vorsitzender
Dietmar Lundström
Kerstin Prautsch
Pressearbeit
Claudia Heber
Schatzmeisterin
Andrea Müller
62
[email protected]
Ansprechp. Kreis: Eichsfeld, Eisenach, Erfurt,
Ghotha, Nordhs, Schmalkalden-Meiningen, Suhl,
Unstrut-Hainich, Wartburg
Ansprechp. Kreis: Ilm , Kyffhäuser,
Hildburghausen, Saalfeld-Rudolfstadt,
Sömmerda, Sonneberg
Ansprechp. Kreis: Altenburger Land,
Greiz, Gera, Jena, Saale-Holzland,
Saale-Orla, Weimar, Weimarer Land
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
[email protected]
Tel. 0361/5419584
[email protected]
Tel. 036461/87782
[email protected]
Tel. 036624/20033
[email protected]
Tel. 036376/52330
[email protected]
Tel. 036482/86879
[email protected]
Kontaktadressen
Kontaktadressen Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie
Ehrenvorsitzende
Carola Thole, Visbek
Ehrenmitglieder
Dr. Lisa Dummer-Smoch
Dr. Adolf Wedel (†)
(Stand Mai 2009)
Mechthild Firnhaber
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne
(Vorsitzender Wissenschaftlicher Beirat und
Bundesbeauftragter für Kongresse)
Universität München
Pettenkoferstr. 8a
80336 München
Universität Tübingen
Gartenstr. 29
72074 Tübingen
Universität Bonn, Life & Brain Center
Siegmund-Freud-Str. 25
53105 Bonn
Universität Frankfurt
Grünebergplatz 1
60629 Frankfurt/Main
Prof. Dr. Karin Landerl
Prof. Dr. Markus Nöthen
Prof. Dr. Günther Thomé
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Geschäftsführender Vorstand
Vorsitzende
Christine Sczygiel
Stellv. Vorsitzende
Dr. Christiane Löwe
Schatzmeisterin
Astrid Dietmann-Quurck
Hettstadt
Karlsruhe
Wettenberg
[email protected]
[email protected]
[email protected]
1. Beisitzerin
2. Beisitzerin
Berlin
Loddin
[email protected]
[email protected]
Christel Hanke
Petra Dröse
Geschäftsstelle
Bettina Klemm
Hasselbusch 46
24558 Henstedt-Ulzburg
Tel./Fax: 0700 - 285 285 285 (0700 - bvl bvl bvl)
[email protected]
telefonische Beratungszeiten
Montag
14.00 - 16.00 Uhr
Dienstag
14.00 - 16.00 Uhr
Donnerstag
17.00 - 19.00 Uhr
Beratungstelefon
Tel. 0700 - 31 87 38 11
[email protected]
telefonische Beratungszeiten
Montag
10.00 - 12.00 Uhr
Dienstag
10.00 - 12.00 Uhr
Mittwoch
16.00 - 18.00 Uhr
Inge Palme
Legasthenie, na und!
Die Kinder und Jugendbroschüre des BVL
bestellen Sie ganz einfach auf unserer
Homepage!
Die BVL-CD mit dem Song:
„Hey, nimm mich mit auf die Reise“
können Sie auf unserer Hompage bestellen
und unterstützen damit die Arbeit des BVL.
Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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Ihre Ansprechpartner im BVL
Ihre Ansprechpartner im BVL
Beratung von Betroffenen, Eltern, Lehrern und Interessierten steht für den BVL und LVL im Mittelpunkt.
Gerne wären wir rund um die Uhr für Sie da, aber auch wir müssen unsere Zeit gut planen, um allen
Anforderungen gerecht zu werden. Um es einfacher zu machen, den richtigen Ansprechpartner zu finden,
möchten wir Ihnen unser Team vorstellen:
Telefonische Beratung im BVL und Fortbildung
Frau Palme engagiert sich für die kompetente Beratung von Eltern,
Betroffenen und Lehrern. Sie steht Ihnen mit ihrer langjährigen Erfahrung
bei folgenden Themen mit Rat und Tat zu Seite:
• Legasthenie / Dyskalkulie
• Schule / Förderung
Sie können sich auch direkt an die Landesverbände wenden, die
Ansprechpartner in Ihrer Nähe haben. Die Telefonnummer bzw. EmailAdresse des für Sie zuständigen Landesverbandes finden Sie in unserer
Mitgliedszeitung oder auf unserer Homepage.
Geschäftsstelle BVL
Frau Klemm leitet die Geschäftsstelle und ist für folgende Bereiche
Ansprechpartnerin:
• Allgemeine Fragen zum BVL
• Fragen zu Veranstaltungen
• Bereitstellung von Informationsmaterialien
• Administration und Organisation
Mo und Di: 10 bis 12 Uhr
Mittwoch: 16 bis 18 Uhr
Tel: 0700 / 31873811
[email protected]
Minutenpreis aus dem Festnetz der
Dt. Telekom
Mo - Fr. 9 - 18 Uhr = 12,6 Cent
Übrige Zeit
= 6.3 Cent
Mo: 14 bis 16 Uhr
Di: 14 bis 16 Uhr
Do: 17 bis 19 Uhr
Tel: 0700/285 285 285
Fax: 0700/285 285 285
(= 0700 BVL BVL BVL)
[email protected]
Geschäftsführung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
Frau Höinghaus steht Ihnen bei folgenden Themen als
Ansprechpartnerin zur Verfügung:
• Verbandsmarketing
• Öffentlichkeits-/Pressearbeit
• Verbandszeitung
• Homepage
• Zertifizierung
Tel. 04193 / 965602
Fax: 04193 / 969304
[email protected]
Keine festen Zeiten der Erreichbarkeit wegen externer Termine.
Mailkontakt wird bevorzugt!
Mitgliederverwaltung
Die Mitgliederverwaltung erfolgt durch unseren Partner, die EZB in Bonn.
Die EZB bearbeitet im Auftrag des BVL folgende Bereiche:
• Fragen zur Mitgliedschaft
• Änderung der Adresse oder Bankverbindung
• Bearbeiten von Ein- und Austritten
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Mo. bis Fr.: 8 bis 13 Uhr
Tel: 0700 - 31 87 11 11
Fax: 0700 - 31 87 39 11
[email protected]
Bei Ihrem Anruf meldet sich die
EZB!
Beitrittserklärung
Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. (BVL)
Postfach 1107 · 30011 Hannover
Telefon 0700/31871111 · Telefax 0700/31873911 · E-Mail: [email protected]
Ich beantrage hiermit meine Mitgliedschaft1) im BVL / LVL e.V. ab
1. ___________________________________ 20_______
(Monat)
(Jahr)
Ich möchte ordentliches4) Mitglied werden
 jährl. Mindestbeitrag2) € 60,003)
Ich möchte ordentliches Mitglied als Familienmitglied werden
 jährl. Mindestbeitrag2) € 39,003)
(Jedes Familienmitglied muss einen eigenen Antrag ausfüllen.)
Folgende Person aus meiner Familie ist/wird 1. Mitglied _________________________________________________
Ich möchte kooperatives5) Mitglied werden (keine kommerzielle Tätigkeit)5)
Ich möchte kooperatives5) Mitglied werden (kommerzielle Tätigkeit)5)
 jährl. Mindestbeitrag2) € 60,003)
 jährl. Mindestbeitrag2) € 120,003)
und bin bereit, einen Mitgliedsbeitrag1) von € ___________ zu zahlen (Wir danken für jeden höheren Beitrag, der uns hilft, noch mehr zu bewegen!).
 Ich interessiere mich für Legasthenie
 Frau  Herr
 Ich interessiere mich für Dyskalkulie
 Ich interessiere mich für beide Themen
Name: _______________________________________
Vorname: ____________________________________
Geburtsdatum: ________________________________
Beruf: _______________________________________
Anschrift: _____________________________________________________________________________________
Bundesland ___________________________________________________________________________________
Telefon: __________________________________ E-Mail: _______________________________________________
Ich möchte dem Kreis-/Ortsverband (sofern vorhanden) _______________________________ zugeordnet werden.
Ort, Datum, Unterschrift: __________________________________________________________________________
Bei Minderjährigen eines Erziehungsberechtigten
1)Im Beitrag enthalten sind die gleichzeitige Mitgliedschaft im BVL und im jeweiligen Landesverband und der 1/4jährliche Bezug der Verbandszeitschrift.
2)Der BVL hat versucht, den Mindestbeitrag möglichst niedrig anzusetzen, um vielen Personen die Mitgliedschaft zu ermöglichen. Wir würden uns sehr freuen, wenn
Sie unsere Arbeit mit einem höheren Beitrag unterstützen.
3) Der Betrag ist steuerbegünstigt und wird nur zu satzungsgemäßen Zwecken verwendet. Das Finanzamt erkennt bei Spenden bis zu 100 € den Abbuchungsbeleg
bzw. den Überweisungsträger als Spendenbescheinigung (Zuwendungsnachweis) an.
4) Ordentliche Mitglieder sind Betroffene (ab 16 Jahre) und deren Angehörige, die nicht kommerziell im Bereich Legasthenie und Dyskalkulie tätig sind (geringfügige
Tätigkeiten bis 6000 € jährlich sind davon ausgenommen), siehe Satzung des BVL § 5 Abs. 2, Stand 11/2006,
5) Kooperative Mitglieder sind volljährige natürliche Personen und jede juristische Person, die bereit sind, die Ziele und Aufgaben des BVL zu unterstützen, siehe
Satzung des BVL § 5 Abs. 3, Stand 11/2006. Nicht kommerziell tätige Personen wie z.B. Lehrer, Wissenschaftler und Interessierte zahlen einen reduzierten Beitragssatz
von 60 €, kommerziell im Bereich Legasthenie und Dyskalkulie tätige Personen und Institutionen zahlen einen Beitrag von 120 €.
Unsere Bitte an Sie: Nur vollständig ausgefüllte Mitgliedsanträge können zügig bearbeitet werden!
Schicken Sie den Antrag per Fax: 0700 / 31873911 oder per Post an uns. Vielen Dank!
Hiermit ermächtige ich Sie widerruflich, die von mir zu
entrichtenden Zahlungen des Mitgliedsbeitrages
Einzugsermächtigung
in Höhe von ___________€ jährlich bei Fälligkeit
von meinem Girokonto ____________________________
BLZ ____________________________
BVL
c/o EZB Bonn
Postfach 201338
53143 Bonn
_____________________________________________
Name und Ort des Bankinstitutes
mittels Lastschrift einzuziehen.
_____________________________________________
Datum, Unterschrift
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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Bestellformular
Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. (BVL)
Postfach 11 07 · 30011 Hannover
Telefax 07 00 / 285 285 285 · E-Mail: [email protected]
oder komfortabel per Internet unter www.bvl-legasthenie.de
Bestellschein
Einzelpreis
Euro
kostenlos
Bezeichnung
Flyer des BVL (kostenloser Download möglich)
Legasthenie erkennen und verstehen
(kostenloser Download möglich)
3,00
Dyskalkulie erkennen und verstehen
(kostenloser Download möglich)
3,00
BAG-Infobroschüre: Kommunikation zwischen Partnern
(Legasthenie/Dyskalkulie)
Stückzahl
Gesamtpreis
Euro
kostenlos
Nicht bestellbar,
im Mitgliederbereich kostenloser Download
Fremdsprachen lernen bei Legasthenie
Zum Kennenlernen: Zeitschrift 3/05
kostenlos
Sonderheft Recht: Chancengleichheit herstellen,
Diskriminierung vermeiden
(kostenloser Download möglich)
3,00
Elterninformation zum Sonderheft Recht: Chancengleichheit
herstellen, Diskriminierung vermeiden
Nicht bestellbar,
im Mitgliederbereich kostenloser Download
Ratgeber zur Finanzierung außerschulischer Hilfen und
Therapien bei Legasthenie und Dyskalkulie
(im Mitgliederbereich kostenloser Download)
Momentan
nicht
bestellbar
Legasthenie und Dyskalkulie: Aktuelle Entwicklungen in
Wissenschaft, Schule und Gesellschaft
Gerd Schulte-Körne (Hg.) 2007, 436 S., Kongressband
20,25
Nicht bestellbar, kostenloser Download
Festschrift „30 Jahre BVL“
Legasthenie, na und! Kinder- und Jugendbroschüre
3,00
Clever Kids Button 1,50
1,50
CD mit dem Song:
„Hey, nimm mich mit auf die Reise“
inkl. Gutschein für den Lernserver im Wert von 10 €
5,00
Satzung des BVL (Download möglich)
kostenlos
Gesamtbetrag zuzüglich 3 € Verpackungspauschale + Porto
Stadtsparkasse Hannover, Konto-Nr. 760 536, BLZ 250 501 80
Bitte senden Sie das Material an folgende Anschrift:
Name: _______________________________
Vorname: _____________________________
Straße: ______________________________
PLZ, Ort: _____________________________
Bestelldatum: __________________________
Unterschrift: ___________________________
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LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
Impressum
LeDy - Zeitschrift für Legasthenie und Dyskalkulie
Mitgliederzeitschrift des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie e.V.
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Redaktionsschluss Ausgabe
3/2009: Ende Juli 2009,
4/2009: Mitte Oktober 2009,
1/2010: Ende Januar 2010,
2/2010: Ende April 2010
Erscheinungstermin Ausgabe 3/2009: Ende September 2009, 4/2009: Mitte Dezember 2009,
1/2010: Ende März 2010,
2/2010: Ende Juni 2010
ISSN 1866-3672
Impressum
Herausgeber und Verleger (Redaktionsanschrift)
Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.
Postfach 11 07, 30011 Hannover
Telefon / Fax 07 00 / 285 285 285* (Geschäftsstelle)
Telefon 07 00 / 31 87 38 11* (Beratung)
E-Mail: Internet:
[email protected]
www.bvl-legasthenie.de
Zuschriften bitte nur an den BVL. Bei schriftlichen Anfragen bitte frankierten Rückumschlag oder
Rückporto beifügen.
Redaktion ([email protected])
Christine Sczygiel (Bundesvorsitzende), Dr. Christiane Löwe, Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne
und Annette Höinghaus.
Layout und Druck
Design Umschlag - Katharina Sczygiel
Druck:
Strube Druck & Medien OHG
34587 Felsberg
www.ploch-strube.de
Mitteilungen der Redaktion
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des BVL wieder.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Belegexemplar erbeten.
Die Redaktion behält sich das Recht vor, über die Veröffentlichungen der eingesandten Beiträge zu entscheiden und
eventuelle Kürzungen vorzunehmen. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, die Nicht-Veröffentlichung von Beiträgen zu
begründen.
Mitgliedschaft im Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. und seinen Untergliederungen
Der monatliche Mindestbeitrag einschließlich des Bezugs der Mitteilungen beträgt € 5,00, für jedes weitere
Familienmitglied € 3,25.
Bankverbindung des BVL
Sparkasse Hannover Konto 760 536 (BLZ 25 0 501 80)
Vereinsregister-Nummer
54 94, Amtsgericht Hannover
___________________________
* Minutenpreis aus dem Festnetz der Dt. Telekom: Mo – Fr 9 – 18 Uhr: 12,6 Cent. Übrige Zeit: 6,3 Cent
LeDy - Mitgliederzeitschrift des BVL - 2/2009
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