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D 8512
Nr. 49
Montag, 15. Dezember 2014
Foto: Bienert/RedBw
50. Jahrgang
ISAF-Einsatz: Der Hubschrauber „CH 53“ auf einem Flug in
Afghanistan.
Foto: Wilke/RedBw
Das Jahr 2014
in Bildern
Imposante Kulisse: Das Wehrbereichsmusikkorps III spielt in der
Dresdener Frauenkirche Johann-Sebastian Bach.
Foto: Müller
Foto: Jordan/RedBw
Andacht: Im „Wald der Erinnerung“ in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow nahe Potsdam
können Angehörige ihrer in Einsätzen Gefallenen und im Dienst Gestorbenen gedenken.
Foto: Dietrich Flechtner
Foto: Hannemann/RedBw
Auf dem Mittelmeer: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an Bord des Schnellbootes
„Wiesel“ beim Besuch der Atalanta-Mission.
Weltrekord: 214 deutsche Fallschirmspringer, darunter acht Bundeswehrsoldaten, stellen eine Bestmarke im Formationsflug auf.
Kampf gegen Ebola: Angehörige der Bundeswehr, die sich freiwillig für den Einsatz in Westafrika
gemeldet haben, trainieren in Schutzanzügen an einer Puppe die Beatmung eines Erkrankten.
2
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Redaktionsanschrift:
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Intern
ZItAt
„Die Chance auf einen WM-Titel ist schwindend
gering, wenngleich sie noch da ist.“
Der verletzte Olympiasieger Robert Harting hält einen vierten Weltmeister-Triumph hintereinander 2015 in Peking für unwahrscheinlich.
Leitender Redakteur (App. 24 20):
Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh)
Vertreter und Politik (App. 24 21):
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Redaktionelle Mitarbeit
Streitkräfte/Einsatz (App. 24 22):
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Sport/Vermischtes (App: 24 22):
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aktuell als E-Paper und im pdf-Format:
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KAlenDerBlAtt
Vor 25 Jahren: Am 15. Dezember 1989 beginnen in der rumänischen Stadt Temeswar die Demonstrationen gegen das Regime von
Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu, die sich rasch über das
ganze Land ausbreiten und am 25. Dezember zum Sturz und zur
Hinrichtung des Diktators führen.
Vor 35 Jahren: Am 18. Dezember 1979 entzieht die vatikanische
Glaubenskongregation dem Schweizer Theologen Hans Küng den
kirchlichen Lehrauftrag. Küng hatte wiederholt und gegen alle Warnungen die These von der Unfehlbarkeit des Papstes in Frage gestellt.
Vor 65 Jahren: Am 15. Dezember 1949 unterschreiben Bundeskanzler Konrad Adenauer und der US-amerikanische Hohe Kommissar John McCloy den Marshallplan, der Sachlieferungen und
Kredite für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Europas vorsieht.
ISSN: 1618-9086
Vor 100 Jahren: Am 18. Dezember 1914 erklärt Großbritannien
Ägypten zu seinem Protektorat, nachdem das Osmanische Reich, zu
dem Ägypten noch offiziell zählt, auf der Seite Deutschlands, Österreich-Ungarns und Bulgariens in den Ersten Weltkrieg eingetreten ist.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme,
Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des
Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt
der Auffassung der Redaktion oder des BMVg.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion.
Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem
Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält
sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor.
Vor 315 Jahren: Am 20. Dezember 1699 wird in Russland nach einem Erlass von Zar Peter dem Großem der Beginn des Jahres vom
1. September auf den 1. Januar gelegt. Die Umstellung des Kalenders ist Teil der nach Europa und dem Westen orientierten Politik
des Zaren.
(eb)
15. Dezember 2014
Edi
weitergehen:
Die NATO
verändert die
„NATO Response Force“,
um sie den
neuen Anforderungen
anzupassen.
Deutschland wird dabei in 2015
eine wesentliche Rolle als Rahmennation übernehmen und einen
starken Beitrag dazu leisten.
In Ihren Erlebnissen, wie in
Vergangenheit so in Zukunft,
stecken viele gute Geschichten,
die es zu berichten gibt, getreu
dem Motto: Tue gutes und sprich
darüber. Darin sehen wir, die
Redaktion der Bundeswehr
(RedBw), unsere Aufgabe mitten in Berlin und mit unseren Redakteuren überall dort,
wo Sie sind, in Deutschland und
weltweit; online, in Print- und
sozialen Medien, in Bild und
Ton. Ihre Geschichte war noch
nicht dabei? Dann lassen Sie es
uns wissen, oder posten Sie auf
facebook.
Ihnen allen gesegnete Weinachten und alles Gute für 2015
Ihr
Rolf Borges
Chef vom Dienst RedBw
Foto: Bundeswehr
Bild der Woche
Das Kind in der Krippe: In Bad Reichenhall in der Hochstaufen-Kaserne hat das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230 am vergangenen Mittwoch die
Stallweihnacht aufgeführt. Etwa 700 Kinder und Erwachsene verfolgen fasziniert das Krippenspiel mit musikalischer Untermalung.
15. Dezember 2014 Ministerium / Hintergrund Auftaktsitzung des Vorbereitungskreises Rüstungsboard – Staatssekretärin Suder leitet Gremium.
nächste Sitzung geplant, in der
erstmals die Risiken aller im
externen Gutachten betrachteten Rüstungsprojekte thematisiert werden. Ziel ist es, mittelbis langfristig alle Rüstungsprojekte in einer dem Projektumfang
angemessenen Weise in das Risikomanagement zu überführen.
Seit der Übergabe des Gutachtens „Umfassende Bestandsaufnahme und Risikoanalyse zentraler Rüstungsprojekte“ des
Konsortiums aus KPMG, P3
Group und Taylor Wessing am
6. Oktober arbeiten Verteidigungsministerium und Bundeswehr
mit Hochdruck an der Umsetzung
der Handlungsempfehlungen.
Als Konsequenz aus der von
Ministerin von der Leyen ausgerufenen Agenda Rüstung ist das
Projekt Rüstungsmanagement
unter der Gesamtverantwortung
von Staatssekretärin Katrin Suder
gestartet. Das Projekt legt eine
klare Organisation und Arbeitsteilung im Bereich der Rüstungsbeschaffung fest, um die Strukturen und Verfahren zu verbessern
und die Transparenz zu erhöhen.
In sieben Teilprojekten, die
die wesentlichen Bereiche eines
Rüstungsmanagements abdecken, werden die projektübergreifenden Empfehlungen des
Gutachtens systematisch ausgewertet und umgesetzt. Die Steuerung des Projektes obliegt dem
„Beauftragten Strategische Steuerung Rüstung“ (Bea Strat Strg
Rü). Im Mittelpunkt steht die
Steuerung und inhaltliche Begleitung zentraler Rüstungsprojekte
unter Nutzung des neu einzuführenden Risikomanagements und
Risikoberichtswesens.
Der neu eingerichtete „Vorbereitungskreis Rüstungsboard“
schafft die Voraussetzungen für
ein ebenenübergreifendes und
transparentes Risikomanagement und Berichtswesen in den
großen Rüstungsprojekten der
Bundeswehr.
Unter Beteiligung der Projektleiter im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik
und Nutzung der Bundeswehr
(BAAINBw) und der Fachaufsicht im Verteidigungsministerium werden die in den Projekten
identifizierten Risiken und Probleme offen diskutiert und Maßnahmen zur Risikominimierung
entschieden.
Lagebild an Ort und Stelle
von Jan Rippl
Kahramanmaras / Beirut.
Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin
der Verteidigung, Ralf Brauksiepe, hat in der vergangenen
Woche die deutschen Einsatzkontingente von Active Fence
Turkey und UNIFIL besucht.
Der Staatssekretär machte sich
an Ort und Stelle ein Bild von
den Bundeswehreinsätzen in der
Türkei und im Libanon. Er führte
zahlreiche Gespräche mit hochrangigen politischen und militärischen Vertretern über die aktuelle sicherheitspolitische Lage.
In der Gazi-Kaserne, dem Standort des deutschen Kontingents in
der Türkei, informierte er sich
über die Leistungsfähigkeit der
rund um die Uhr einsatzbereiten „Patriot“-Flugabwehrraketenstaffel. Mit der Verleihung
des Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Silber an den türkischen
Kasernenkommandanten, Oberst
Kerim Acar, würdigte Brauksiepe
in besonderer Weise die Unterstützung und die Gastfreundschaft des türkischen Militärs
für das deutsche Einsatzkontingent. „Die Einsatzfähigkeit der
deutschen Soldatinnen und Soldaten, ihre Durchhaltefähigkeit
ist unmittelbar Ihrem Wirken zu
verdanken“, lobte Brauksiepe bei
der Verleihungszeremonie. „Für
Sie ist das mehr als nur das Erfül-
Foto: Rippl
Staatssekretär Brauksiepe besucht deutsche Soldaten in der Türkei und im Libanon.
Hohe Ehrung: Staatssekretär
Ralf Brauksiepe ehrt Oberst
Kerim Acar.
len einer Bündnispflicht, für Sie
ist dieses engagierte Wirken auch
Ausdruck von Gastfreundschaft,
von Freundschaft zwischen der
Bundeswehr und den türkischen
Streitrkäften.“ Die Bundeswehr
verstärkt angesichts des Bürgerkriegs in Syrien, gemeinsam mit
den US-amerikanischen und niederländischen Streitkräften die
integrierte Luftverteidigung der
NATO an deren Südgrenze.
Ein weiteres Ziel der Reise
war der Libanon. Hier informierte sich der Staatssekretär
über die Arbeit des deutschen
Anteils im UNIFIL-Hauptquartier in Naqoura im Süden des
Libanon. Anschließend besuchte
er die Besatzung der Korvette
„Braunschweig“ zu einem
gemeinsamen Adventskaffee
an Bord. Die „Braunschweig“
nimmt den Überwachungsauftrag seit Ende September wahr.
Köln. Der Stellvertreter des
Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Peter
Schelzig, hat sich kürzlich über
den Aufbau des Luftfahrtamts der
Bundeswehr in Köln-Wahn informiert. Seit gut zwei Monaten baut
Amtschef Generalmajor Ansgar
Rieks mit zivilen und militärischen Mitarbeitern das Luftfahrtamt auf. Es ist unmittelbar
dem Verteidigungsministerium
zugeordnet und dem Generalinspekteur der Bundeswehr truppendienstlich unterstellt. Das Amt
ist für Luftfahrzeuge und Zubehör aller Organisationsbereiche
der Bundeswehr zuständig und
wird künftig alle Kompetenzen
und Aufgaben für einen sicheren militärischen Flugbetrieb in
Deutschland unter einem Dach
bündeln. Ein Aufstellungsstab
unter Leitung von Generalmajor Rieks, der zuvor Kommandeur des Kommandos Unterstützungsverbände Luftwaffe war,
nahm im April seine Arbeit auf.
Mit einem Team von mittlerweile
40 Mitarbeitern wurden innerhalb
eines halben Jahres die Voraussetzungen für die Aufstellung des
Luftfahrtamts geschaffen. (eb)
Foto: Grauwinkel/BMVg
Foto: Alpers/Bundeswehr
Umfassende Risikoanalyse
Berlin. Der „Vorbereitungskreis Rüstungsboard“ hat am
vergangenen Mittwoch unter Leitung von Staatssekretärin Katrin
Suder erstmals getagt. Das Gremium wird in Zukunft monatlich zusammenkommen und die
Grundlagen für die halbjährlich
stattfindenden Treffen des Rüstungsboards unter dem Vorsitz
von Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen erarbeiten.
Bei der ersten Sitzung wurde
Staatssekretärin Suder das Risikomanagement der beiden Projekte „Eurofighter“ und A400M
vorgestellt. Das Projekt Fregatte
125 wird den ersten Vorbereitungskreis in Kürze komplettier.
en. Für Ende Januar 2015 ist die
3
Schelzig besucht
Luftfahrtamt
Der generalinspekteur der
Bundeswehr, general Volker
Wieker, hat am vergangenen Montag zum traditionellen
Adventskonzert in die Bonner
Kreuzkirche eingeladen. „Mit
einer gelungenen Balance aus
Heiterkeit und Besinnlichkeit”
habe das Musikkorps der Bundeswehr für vorweihnachtliche
stimmung gesorgt, resümierte
Wieker. unter Leitung von
Oberstleutnant Christoph
scheibling intonierte das
Musikkorps der Bundeswehr
„eine musikalische reise durch
den Advent”. Der generalinspekteur zeigte sich von den
dargebotenen „musikalischen
Leckerbissen“ beeindruckt. Bei
dem Benefizkonzert zu gunsten des soldatenhilfswerks
kamen spenden in Höhe von
2600 euro zusammen.
(uje)
von Florian Stöhr
aktuell Vereinbarung über
Kooperation
Berlin. Generalleutnant Markus
Kneip, Abteilungsleiter Strategie
und Einsatz im Verteidigungsministerium, und sein niederländischer Amtskollege Generalmajor
Michiel van der Laan (Foto li.),
haben kürzlich im Verteidigungsministerium in Berlin eine Vereinbarung für die Zusammenarbeit bei der EU-geführten Mission
„Atalanta“ unterzeichnet. Mit der
Vereinbarung werden die Bedingungen für den geplanten Einsatz
eines niederländischen Boardingsicherungsteams auf einer deutschen Fregatte im ersten Halbjahr
2015 geregelt. Aufgabe der Soldaten ist die Kontaktaufnahme
und gegebenenfalls die Durchsuchung von Schiffen. Mit der
Zusammenarbeit der Deutschen
mit der Königlich Niederländischen Marine am Horn von
Afrika setzen beide Länder ihre
langjährige Militärkooperation
fort. Sie gelten als Vorreiter einer
gemeinsamen Sicherheits- und
Verteidigungspolitik. Beleg dafür
ist die Integration der niederländischen 11. Luftbeweglichen Brigade in die Division Schnelle
Kräfte (DSK).
(fst)
4
aktuell Neue Regierung
im Kosovo
Pristina. Das Parlament des
Kosovo hat am vergangenen
Dienstag nach monatelanger politischer Krise die neue Koalitionsregierung unter dem bisherigen
Oppositionsführer Isa Mustafa
gebilligt. Der 63-jährige Vorsitzende der Demokratischen Liga
des Kosovo (LDK) tritt als Ministerpräsident die Nachfolge von
Hashim Thaçi von der Demokratischen Partei des Kosovo
(PDK) an. Für die große Koalition von PDK und LDK stimmten 73 Abgeordnete, dagegen 38.
Thaçi hatte das Kosovo seit 2007
regiert und 2008 in die Unabhängigkeit von Serbien geführt.
In der neuen Regierung ist er
Außenminister und stellvertretender Ministerpräsident. (bt)
Politik/Hintergrund
15. Dezember 2014
Historische Veränderung
Die NATO stellt nach 13 Jahren die Kommandozentrale für Kampfeinsätze in Kabul außer Dienst.
Hagel: Fortschritte
im Kampf gegen IS
Bagdad. Der scheidende
US-Verteidigungsminister Chuck
Hagel hat bei einem Besuch
in Bagdad von „soliden Fortschritten“ im Kampf gegen die
Dschihadistenmiliz Islamischer
Staat (IS) gesprochen. „Wir
haben uns heute auf die Anstrengungen zur Schwächung und Zerstörung des IS konzentriert - und
stellen solide Fortschritte auf dem
Weg zu diesem Ziel fest“, sagte
Hagel am vergangenen Dienstag
nach Gesprächen mit irakischen
Regierungsvertretern in Bagdad.
Neben US-Militärvertretern traf
Hagel den irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi. Von
der irakischen Führung forderte
Hagel die Bildung einer Regierung, die das Vertrauen aller Iraker genieße.
(bk)
Feierliche Schließung: US-General Joseph Anderson (l.) faltet bei der Zeremonie auf dem Kabuler Flughafen die NATO-Flagge zusammen.
K
gemacht hat“, sagte der Kommandeur der NATO-geführten
internationalen ISAF-Truppe in
Afghanistan, John Campbell. Die
Kommandozentrale war am Flughafen von Kabul stationiert.
Die afghanischen Sicherheitskräfte seien zunehmend einsatzfähiger geworden, sagte Campbell
bei der feierlichen Schließung der
Zentrale. Der Fokus der interna-
tionalen Truppen richte sich nun
weg vom Kampfeinsatz hin zur
Stärkung der afghanischen Institutionen.
Die seit dem Jahr 2001 laufende ISAF-Mission mit Beteiligung der Bundeswehr endet zum
31. Dezember. Folgen soll die
internationale Ausbildungs- und
Unterstützungsmission „Resolute
Support“, um Afghanistan in den
folgenden Jahren weiter zu stabilisieren.
Mit 130 000 NATO-Soldaten in Afghanistan hatte die
ISAF-Mission 2010 einen Höhepunkt erreicht. Ab Januar 2015
sollen noch 13 000 ausländische
Soldaten am Hindukusch stationiert sein. Die meisten Soldaten
stellen die USA, Deutschland und
Italien.
(ogo)
„Ich kämpfe weiter“
In Oslo ist der Friedensnobelpreis an Kinderrechtler aus Pakistan und Indien verliehen worden.
O
Foto: dpa/pa
Brüssel. Die NATO hat am
vergangenen Dienstag erneut
ungewöhnliche Bewegungen russischer Militärflugzeuge über der
Ostsee gemeldet. Demnach hätten Kampfjets der Allianz dort
am Wochenende zuvor insgesamt 13 russische Maschinen
im internationalen Luftraum
abgefangen, teilte eine Sprecherin des Bündnisses mit. Es habe
sich um sechs Langstreckenbomber, fünf Trainingsmaschinen
sowie zwei Transportflugzeuge
gehandelt. An den „Abfangmanövern“ seien portugiesische und
kanadische Maschinen beteiligt
gewesen, die derzeit zusammen
mit anderen die NATO-Luftraumüberwachung über der Ostsee
wahrnehmen. Die Zwischenfälle
mit russischen Maschinen in der
Nähe des NATO-Luftraums sind
im Zuge der Ukraine-Krise deutlich angestiegen.
(mt)
Foto: dpa/pa
NATO fängt
russische Jets ab
Wertschätzung: Das pakistanische Mädchen Malala Yousafzai und
der Inder Kailash Satyarthi sind stolz auf den Friedensnobelpreis.
wie seine Co-Preisträgerin ein
Plädoyer für Kinderrechte. Er
verwehre sich dagegen, dass die
Welt nicht genug Geld für Schul-
bildung haben solle. „Ich weigere mich zu akzeptieren, dass
die Ketten der Sklaverei stärker
sein sollen als das Streben nach
Freiheit“, sagte der 60-Jährige.
„Ein junges Mädchen und ein
etwas älterer Mann, die eine aus
Pakistan, der andere aus Indien,
die eine Muslima und der andere
Hindu,“ sagte der Vorsitzende
des Nobel-Komitees, Thorbjörn
Jagland. Beide seien Symbole
dessen, was die Welt brauche:
„Mehr Einigkeit, Brüderlichkeit zwischen den Nationen!“
Die Zeremonie im Rathaus der
norwegischen Hauptstadt wurde
durch den plötzlichen Auftritt
eines Mannes gestört, der vor
Malala eine mexikanische Flagge
ausrollte, bevor das Sicherheitspersonal ihn fortbrachte. Laut der
Polizei wurde er anschließend
festgenommen.
Malala und Satyarthi waren
vor der Preisverleihung in Oslo
von tausenden Schulkindern
mit großem Jubel empfangen
worden.
(uvs)
15. Dezember 2014 Einsatz / Bundeswehr aktuell 5
„Helfen motiviert mich“
Desinfektor im Einsatz: Er desinfiziert Hilfsgüter mit einer Lösung.
Foto: Bundeswehr
Arbeit bei dieser Mission ist sehr
vielseitig.“ Seine Tätigkeit als
Desinfektor umfasst die Abwehr
von Krankheitsüberträgern, die
Schädlingsbekämpfung und alle
Arbeiten, die sich unter dem
Begriff Desinfektion zusammenfassen lassen. S.: „Zudem berate
ich die Führung sowie die Truppe
an Ort und Stelle in Belangen des
Infektionsschutzes.“
Schweißtreibende Arbeit: René S. hat an diesem Tag das Desinfizieren der Hilfs­güter gegen Ebola abgeschlossen.
Dieser beginnt beim Schutz von
Uniformen bis hin zur Desinfektion ganzer Flugzeuge. Außerdem gehören die Begehung und
Bewertung von Unterkünften,
Küchen, Sanitärbereichen – aber
auch der Arbeitsplätze der Kameraden – zu seinen Aufgaben.
S. erzählt aus seinem Alltag:
„Es gibt bei uns keinen Routinedienst, man muss sich jeden Tag
neu einstellen.“ Das sei einer der
schönen Punkte: Jeden Tag mit
neuen Aufgaben und Schwierigkeiten konfrontiert zu werden. „In
den kommenden Wochen besteht
meine Aufgabe hauptsächlich
in der Desinfektion von Material, das aus den Ländern Senegal, Liberia und Guinea ausgeflogen werden soll. Dazu fliege
ich an Bord einer unserer C-160
„Transall“ von Accra in Ghana
in die betroffenen Hauptstädte
und desinfiziere das Material,
bevor meine Kameraden damit
in Berührung kommen können.“
Dies ist eine zusätzliche Schutzmaßnahme für die Helfer, um den
Ebola-Erreger nicht ungewollt
weiterzuverbreiten.
Solch eine Desinfektion läuft
klar strukturiert ab: „Ich bereite
morgens in Accra meine Ausrüstung vor und setze meine Desinfektionslösung an“, so S. „Nach
dem Frühstück fliegen wir dann
zu unserem Zielort. Dort überprüfe ich zunächst das zu transportierende Material, anschließend geht’s an die Arbeit.“ Dabei
schreibt die Weltgesundheitsorganisation vor, eine Chlorlösung
zu nutzen, mit der er meist das
gesamte Frachtgut besprüht. Nach
der Einwirkzeit, die S. überwachen muss, wird das Material
verladen und zum Zielflughafen
geflogen.
„Meine persönliche Motivation hier zu sein, beruht darauf,
dass ich weiß, dass meine jahrelange Ausbildung und Berufserfahrung hier in Westafrika zurzeit einfach mehr benötigt werden
als in Deutschland“, so S. In ein
paar Jahren, wenn sich die Situation in Westafrika wieder beruhigt habe, würde er dort gern einmal seinen Urlaub verbringen.
„Am liebsten in Freetown, der
Hauptstadt von Sierra Leone, die
ich als die schönste der Städte hier
empfinde.“
S. hofft, bis zum Ende seiner
Zeit in den von Ebola betroffenen
Gebieten in Westafrika gesund
zu bleiben, um weiter dafür sorgen zu können, dass es bei seinen
Kameraden genauso bleibt. (rs)
Drill am „Dingo“-Maschinengewehr
Benslava. Fünf geschützte Fahrzeuge vom Typ „Dingo“ sind im
Nordirak stationiert. Nachdem
die Peschmerga als Fahrer bereits
in Deutschland mit ihrem neuen
Fahrzeug vertraut gemacht worden sind, werden nun im Irak die
künftigen Bordschützen an der
Waffenanlage eingewiesen.
Vor Ort: Die sieben Peschmerga haben einen klaren Auftrag: Sie sollen als Bordschützen des „Dingo“ einsatzbereit
gemacht werden. Einer von
ihnen ist Amans Jomka N., dessen Brigade nahe Kirkuk stationiert ist. Ziel ist es, ihn auf die
Situation im Gefecht zwischen
Peschmerga und Milizen des Islamischen Staates (IS) vorzubereiten. Der erfahrene Soldat ist
gespannt darauf, als Bordschütze
für den „Dingo“ eingewiesen zu
werden: „Ich bin stolz darauf,
alles von den Deutschen zu ler-
nen, um dann gegen IS kämpfen
zu können.“ Die hohe Motivation
und Neugierde auf den „Dingo“
ist allen anzumerken. Nach der
ersten Instruktion folgt der Waffendrill. Der Sinn besteht darin,
die Handhabung der Waffe so
zu automatisieren, dass sich die
Kämpfer ganz auf das Gefecht
konzentrieren können.
„Jeder von ihnen muss sich
mit dem Maschinengewehr
auskennen. Jeder muss sicher
damit umgehen können, damit
er die Abläufe in der Waffenanlage versteht und keine Unfälle
passieren“, so Korvettenkapitän
Anton G. Er ist Verantwortlicher
der Einweisung. Aufgrund der
guten Leistungen der Peschmerga
ist bereits am ersten Tag ein
direkter Kontakt zum Fahrzeug
möglich. Amans Jomka N.: „Das
ist ein Fahrzeug, das uns deutlich sicherer im Gefecht macht.“
Foto: Bundeswehr/PAO Nordirak
Binnen kürzester Zeit werden Peschmerga-Kämpfer im Nordirak am Waffensystem eingewiesen.
Aller Anfang ist schwer:
Peschmerga-Kämpfer im Nordirak erleben den Waffen­drill am
Maschinengewehr.
Der Tag darauf beginnt mit
Drill an der Waffenanlage. Das
richtige Einsetzen des Maschinengewehrs, die Sicherung,
das Laden und nicht zuletzt die
Steuerung der Waffenanlage sind
das Ziel der Lehrstunden.
Wie dringend die Fahrzeuge
benötigt werden, fasst der Verbindungsoffizier der Peschmerga,
Oberst B., zusammen: „Die „Dingos“ sollen bereits in der nächsten Woche verlegt werden, wenn
die Bordschützen eingewiesen
sind.“
Irgendwann zeigt der Drill
Erfolg: Die deutschen Soldaten
geben den Peschmerga-Kämpfern
nur noch kurze Kommandos für
die auszuführenden Tätigkeiten.
Die Ergebnisse können sich sehen
lassen. Am Ende des Tages ist das
Trefferbild ausgesprochen gut.
Amans Jomka N. ist mit der
Ausbildung zufrieden: „Ich
hoffe“, so sagt er, „dass ich der
Bordschütze von diesem Fahrzeug
werde. Danke an Deutschland für
diese Unterstützung!“
(eb)
Französischer
Oberst überreicht
Einsatzmedaillen
Koulikoro. Für elf deutsche Soldaten der Sanitätseinsatzkompanie ist die Mission bei der Europäischen Trainingsmission in
Mali bald beendet. Zum Weihnachtsfest werden sie wieder in
Deutschland sein. Der französische Oberst Nicolas Rivière,
Kommandeur der Training Task
Force (TTF), zeichnete sie mit
der Einsatzmedaille der Europäischen Union aus. Eingesetzt
waren die deutschen Soldaten im
Rettungszentrum der Trainingsmission, welches die notfallmedizinische Versorgung für die
Soldaten aus 26 Nationen in der
Regel für maximal 48 Stunden
sicherstellt. Dabei stehen Ärzte
und Personal verschiedenster
Fachrichtungen zur Verfügung.
„Wir sind wirklich froh, dass die
Deutschen eine so professionelle
Einrichtung hier betreiben. Das
beruhigt uns alle sehr“, so Oberst
Rivière.
(eb)
Foto: Bundeswehr
Foto: Bundeswehr
A
Foto: Bundeswehr
Bericht aus dem Ebola-Gebiet: Der fliegende Desinfektor unterwegs in Westafrika.
Letzte Antonov aus
Afghanistan landet
in Trabzon
trabzon. Kürzlich landete die
175. Antonov 124-100 im türkischen Trabzon. Routiniert
und zügig wurde die letztmalig
aus Afghanistan kommende
Maschine entladen. Als Verantwortlicher fasst Oberfeldwebel
Alexander E. zusammen: „Die
logistische Herausforderung
ist schon gewaltig, wenn man
bedenkt, dass rund 42 750 Einzelartikel und über 950 Bundeswehrfahrzeuge über den logistischen Umschlagpunkt hier in
Trabzon abgewickelt wurden.“
Noch vor der Jahreswende soll
das jetzt eingetroffene Material für den Weitertransport vorbereitet werden. Mitte Januar
2015 wird dann das fünfte und
letzte „Roll-on-roll-off-Schiff“
das Material auf dem Seeweg
von Trabzon nach Deutschland
zurückbringen.
(dw)
6
aktuell Bundeswehr
aktuell 7
„Das Land schaut auf die Bundeswehr wie selten zuvor“
Zum Fest sagt Ministerin Ursula von der Leyen den Soldaten und zivilen Mitarbeitern der Bundeswehr: „Das Land ist stolz auf Ihre Leistung. Bleiben Sie behütet!“
Vor einem Jahr hat Sie die Bundeskanzlerin sozusagen über
Nacht zur Verteidigungsministerin bestellt. Wie fällt das Fazit
der ersten zwölf Monate aus?
Es war für mich eine sehr
harte, aber auch eine sehr erfüllte
Zeit. Das Land schaut auf die
Bundeswehr wie selten zuvor.
Neue Einsätze, die Debatte um
Deutschlands Rolle in der Welt,
drei Großkrisen, die vor einem
Jahr weltweit niemand in dieser Wucht hat kommen sehen:
der Kampf gegen Ebola, der
IS-Terror und der Konflikt um
die Ukraine. Die Bundeswehr hat
sich Klasse geschlagen. Wichtig
war aber auch, nach innen darauf zu dringen, dass wir bei den
Themen moderne Arbeitsbedingungen, Beschaffungswesen und
Materialerhalt noch deutlich besser werden müssen.
Einsätze, Attraktivität des
Arbeitgebers und zuletzt der
Bericht der Rüstungskommission, die Liste der Schwerpunkte
klingt wie eine Agenda für mindestens fünf Jahre. Wo stehen
wir in den genannten Bereichen und wie bewerten Sie das
Erreichte?
Das wird noch ein steiler Weg,
aber der Anfang ist gemacht. Entscheidend ist, dass wir an allen
Themen beharrlich dranbleiben.
Ich werde auf die Umsetzung
der vereinbarten Schritte achten
und auch darauf, dass wir den
Schwung nicht verlieren.
Im Verteidigungsressort werden einem im Grunde nicht einmal die ersten hundert Tage zur
Lagefeststellung gewährt und
sind vom ersten Tag an konkrete
Entscheidungen an der Tagesordnung. Wie begegnen Sie diesem fortwährenden Druck?
Natürlich wünscht man sich
immer mehr Zeit für eine Aufgabe. Und, dass wir im Sommer
so häufig Schlagzeilen lesen
mussten, die die Bundeswehr mit
Schrott in Verbindung bringen,
hat mich geschmerzt. Sie verdecken, was trotz aller Schwierigkeiten tagtäglich in der Truppe,
aber auch in den Ämtern geleistet
wird. Trotzdem hat der enorme
Druck auch sein Gutes. Denn
damit wächst die Bereitschaft
zur Veränderung. Und letztlich
steht hinter der Kritik auch die
berechtigte Frage, ob wir genug
qualifiziertes Personal haben und
ob die Soldatinnen und Soldaten,
die in den Einsätzen den Kopf
hinhalten auch das bestmögliche
Material zur Verfügung haben.
Wenige Tage nach Amtsübernahme sind Sie direkt nach
Afghanistan gereist und haben
sich in der Folge auch vor Ort
in den anderen Einsatzgebieten
informiert. Welche Eindrücke
konnten Sie gewinnen und was
war besonders prägend?
Beeindruckt hat mich vor
allem die Vielfalt. Im Libanon,
im Kosovo, in Afghanistan, am
Horn von Afrika, in der Türkei,
in Mali – das Spektrum der unterschiedlichen Aufgaben ist gewaltig. Überall spürte man die Kameradschaft, die große Motivation
und die hohe Anerkennung seitens der gastgebenden Nationen
und Verbündeten, die tagtäglich
eng mit unseren Soldatinnen und
Soldaten zusammenarbeiten. Ich
bin sehr stolz darauf, was für
einen professionellen, verlässlichen und emphatischen Eindruck
die Truppe auf die Menschen vor
Ort macht.
Seit dem Start der Neuausrichtung der Bundeswehr sind
mehr als zwei Jahre vergangen.
Das Verteidigungsministerium
(BMVg) arbeitet in neuer Struktur, die nachgeordneten Bereiche sind planmäßig aufgestellt.
Wie bewerten Sie den Stand der
Neuausrichtung?
Wir sollten uns vor allem klarmachen, dass wir noch mitten im
Prozess stecken. Alte Verbände
werden aufgelöst, neue werden
aufgebaut. Die Umstrukturierung
ist in vollem Gange. Da können
auch die Räder noch nicht so ineinander greifen wie geplant. Deswegen wundere ich mich schon,
mit welcher Leichtigkeit manche
Leute bereits ein Urteil über den
Nutzen der Neuausrichtung fäl-
len. Ich glaube, jetzt ist erst einmal wichtig, dass Ruhe einzieht
und das Kistenpacken bald ein
Ende hat.
In Afghanistan ist die Sicherheitsverantwortung komplett an
die Afghanen übergeben. Wie
bewerten Sie den Transitionsprozess in seiner Gesamtschau?
Es gibt viel Licht, aber auch
viel Schatten. Der gemeinsame
Einsatz mit den Partnern und
Verbündeten war und ist sinnvoll,
trotz aller Rückschläge. Afghanistan ist heute keine Brutstätte
des Terrorismus mehr, es gab
freie Wahlen, Mädchen gehen
Foto: dpa/pa
Berlin. Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen hat aktuell
für die Festtagsausgabe das folgende Interview gegeben.
Unterwegs in der Welt: Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen in Washington.
Das laufende Jahr war unter
anderem auch von den Hilfseinsätzen im Irak und gegen
die Ebola-Epidemie geprägt.
Wie bewerten Sie die bisherigen Maßnahmen?
In beiden Einsätzen hat die
Bundeswehr gezeigt, was sie in
kürzester Zeit leisten kann. Der
Kampf gegen die Ebola-Seuche
stand in keinem Lastenheft unserer Streitkräfte. Ich war deswegen
überwältigt von der Hilfsbereitschaft der vielen Bundeswehrangehörigen, die sich auf meinen Aufruf hin freiwillig für den
schwierigen Einsatz gegen die
Seuche gemeldet haben. Ihr Können wird in Westafrika gebraucht.
Das gilt auch für die Kräfte, die
die ganze Logistik leisten. Als
es im Sommer darum ging, die
Flüchtlinge im Nordirak schnell
mit dem Nötigsten zu versorgen, hat die Bundeswehr binnen
72 Stunden eine Luftbrücke auf
die Beine gestellt. Präsident Barzani hat mir kürzlich persönlich versichert, wie wichtig und
effektiv die durch die Bundeswehr gelieferten Waffen gegen
den IS-Terror sind. Die Bundes-
Und wie vereinbaren Sie selbst
den vollen Terminkalender einer
Ministerin mit der Familie?
Das ist immer wieder ein hartes Ringen. Aber ich habe in
den mittlerweile mehr als zehn
Jahren in verschiedenen Ministerämtern gelernt, mir diese
enorm wichtigen Stunden und
Tage für die Familie freizuschaufeln. Ich nutze unter der Woche
in Berlin jede Minute zur Arbeit,
damit das Wochenende möglichst
frei bleibt. Natürlich hilft auch
enorm, dass ich als Ministerin
darüber bestimmen kann, wann
eine Besprechung stattfindet oder
nicht.
Foto: Wilke/Bundeswehr
Sie sind selbst mehrfache Mutter und fordern für alle Mitarbeiter, dass Dienst und Familie
gut miteinander vereinbar sein
müssen. Was ist in diesem Segment an weiteren Verbesserungen zu erwarten?
Die Agenda Attraktivität und
das Artikelgesetz, das im ersten
Quartal im Parlament beschlossen werden soll, enthält eine
breite Palette an Verbesserungen.
Die reicht von mehr Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit über längere
Stehzeiten am Standort, höhere
Zulagen bis hin zum Anspruch,
dass wir unseren Beschäftigten mittelfristig überall Angebote für Kinderbetreuung geben
können. Da liegen bis zum Ende
der Legislaturperiode noch viele
Hausaufgaben vor uns.
An Bord von U 31: Die Ministerin überzeugt sich von der Leistungsfähigkeit der Truppe.
Foto: Wilke/Bundeswehr
Im Dialog mit den Soldaten: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen während ihrer Sommerreise im thüringischen Sondershausen.
Wie stehen wir hinsichtlich der
Planungen für die Folgemission
„Resolute Support“?
Die Planungen sind abgeschlossen. In dieser Woche wird
der Bundestag über das Mandat
abstimmen. Deutschland wird der
neuen afghanischen Regierung
helfen, Schritt für Schritt mehr
Verantwortung im eigenen Land
zu übernehmen. Als es auf internationalem Parkett darum ging,
wer alles mit dabei ist, konnte ich
die hohe Anerkennung und das
hohe Vertrauen unserer Partner
und Verbündeten in die Leistung
der deutschen Soldatinnen und
Soldaten spüren. Für viele war
es enorm wichtig, dass die Deutschen im Norden wieder Führung übernehmen. Die afghanische Regierung hat mir dasselbe
versichert.
regierung will den Kampf der
Perschmerga durch eine Ausbildungsmission unterstützen. Die
Bundeswehr soll gemeinsam
mit bewährten Partnern im Nordirak eine herausgehobene Rolle
spielen. Dafür streben wir jetzt
ein Parlamentsmandat an.
Zu Besuch beim UNIFIL-Einsatz: In der Operationszentrale der Fregatte „Brandenburg“.
Wie verbringen Sie die kommenden Weihnachtstage?
Weihnachten ist bei uns immer
ein turbulentes Familientreffen.
Dann kommen alle sieben
Kinder, von denen die meisten
inzwischen nicht mehr zu Hause
wohnen. Häufig sind auch Partner
und Freunde dabei. Wir kochen,
essen und klönen ganz viel. Sie
können sich die Berge an Einkäufen nicht vorstellen. Aber alle
packen mit an. Mein Mann und
ich staunen immer wieder, wie
das am Ende irgendwie aufgeht.
Welche Botschaft haben Sie für
die Leser?
Das Land ist stolz auf Ihre
Leistung. Bleiben Sie behütet!
Das Interview mit Ministerin
Ursula von der Leyen hat die
aktuell-Redaktion geführt.
Foto: dpa/pa
Foto: dpa/pa
zur Schule und Tausende gut ausgebildete afghanische Sicherheitskräfte bewähren sich tagtäglich im Kampf gegen den
Terror. Trotzdem muss Afghanistan noch einen weiten Weg
gehen. Es ist enorm wichtig, dass
das Land wirtschaftlich vorankommt. Nur, wo die Perspektive
auf Wohlstand da ist, zieht dauerhaft Sicherheit ein. Umgekehrt:
Wo Gewalt und Willkür herrschen, investiert kein vernünftiger Geschäftsmann. Deswegen
trägt die neue Ausbildungsmission „Resolute Support“ dazu
bei, dass das Land wieder auf
die Beine kommt.
In Afghanistan: Die Ministerin im Kreise ihrer Soldaten im Camp Marmal.
8
aktuell bundeswehr
15. Dezember 2014
„Ein guter Tag für das Deutsche Heer“
Bundeswehr übernimmt von Krauss-Maffei Wegmann den ersten „Leopard 2 A7“.
München. Der neue Kampfpanzer „Leopard 2 A7“ ist ein beeindruckender Koloss. Gut 2,60
Meter hoch, fast vier Meter breit
und circa 64 Tonnen schwer. Am
vergangenen Mittwoch hat der
Rüstungskonzern Krauss-Maffei
Wegmann (KMW) den „Leopard
2 A7“ in München an die Bundeswehr übergeben.
Frank Haun, Geschäftsführer
von KMW, begrüßte die rund 160
zivilen und militärischen Gäste.
Darunter Harald Stein, Präsident
des Bundesamts für Ausrüstung,
Informationstechnik und Nutzung
der Bundeswehr (BAAIN), sowie
Generalleutnant Rainer Korff, der
stellvertretend für den Inspekteur
des Heeres den neuen Kampfpanzer entgegennahm.
„Das Projekt ist als positives
Beispiel für die Rüstungskooperation zu sehen“, richtete Korff an
die Adresse der kanadischen Botschafterin Marie Gervais-Vidricaire, die unter den Gästen war.
Aus gutem Grund. Deutschland und Kanada pflegen eine
intensive ­Rüstungskooperation.
Deutschland habe von den kanadischen Erfahrungen mit dem
„Leopard 2“ im Einsatz in Afghanistan profitiert. Angriffe durch
Minen und hohe Temperaturen
im Einsatzgebiet stellten neue
Herausforderungen dar, die auch
Anpassungen der Waffensysteme notwendig machten. „Mit
dem „Leopard 2 A7“ bekommt
die Bundeswehr einen überlegenen Kampfpanzer mit moderner Technologie “, so Korff. Der
59-Jährige fügt hinzu: „Das ist
Foto: Neumann/RedBw
von A. Weber und P. Franke
Imposant: Der neue Kampfpanzer „Leopard 2 A7“ ist ein Produkt aus der Rüstungskooperation mit den kanadischen Streitkräften.
ein guter Tag für das Deutsche
Heer.“ Insgesamt liefert KMW
20 „Leopard 2 A7“ an die Bundeswehr. Damit ist Deutschland
die einzige Armee weltweit, die
über den neuen Kampfpanzer
verfügt.
20 „Leopard 2 A6M“ lieh
die Bundeswehr im Jahr 2007
im Rahmen des ISAF-Mandats den kanadischen Streitkräften. Die von KMW modifizierte
Version „Leopard A6 M CAN“
bewährte sich im Einsatz. Das
bewog die Kanadier, den „Leopard“ auch weiterhin zu nutzen.
Nach der Rückgabe 2011 erwarben sie überzählige niederländische „Leopard A2“ und rüsteten
diese um. Im Zuge der Umrüstung wurden weitere Änderungen vorgenommen, die im neuen
A7 eingebracht sind.
Zehn neue „Leoparden“ dieses
Typs wurden bereits an das Panzerbataillon 203 nach Augustdorf
geliefert, mit vier weiteren kann
das Bataillon in den nächsten
Wochen rechnen. Darüber hinaus werden vier Kampfpanzer an
das Ausbildungszentrum Munster
gehen, ein weiterer an die technische Schule nach Aachen.
Einer bleibt als Referenzfahrzeug bei KMW.
Wie bereits sein Vorgänger
zeichnet sich der neue Kampfpanzer durch besondere Schnelligkeit
und Feuerkraft aus. Neu ist allerdings das integrierte Führungsund Informationssystem (IFIS).
Auf einem Tablet liefert das
netzwerkbasierte System Echtzeitinformationen über die Lage
der eigenen sowie der gegnerischen Kräfte. Informationen
sind so einfacher auszutauschen
und zu bearbeiten, zudem können sie schneller aktualisiert werden. Damit wird das Lagebild
genauer. Die zu treffende Entscheidung beruht auf einer besseren Grundlage.
Weiterhin verfügt der A7
über eine Energieversorgungsund Kampfraumkühlanlage mit
Thermoschutznetz (EKKA). Sie
beinhaltet eine externe Energieversorgung, einen Verbrennungsmotor mit Generator, wel-
cher den Kampfpanzer ohne
Einschalten des Haupttriebwerks mit Strom versorgt. Der
Kampfpanzer ist dadurch erheblich leiser und kann schlechter
aufgeklärt werden. Gleichzeitig
werden die Batterien geschont
und der Treibstoffverbrauch verringert. Dadurch verfügt der A7
über eine höhere Durchhaltefähigkeit als sein Vorgänger, da
er später betankt werden muss.
Die Kampfraumkühlanlage
sorgt dafür, dass die Besatzung
im wahrsten Sinne einen „kühlen Kopf“ bewahrt. In Wüstenregionen kann die Temperatur
im Innenraum des Panzers leicht
auf 70 Grad steigen. Die neue
Kühlanlage wirkt einem solchen Temperaturanstieg entgegen. Dadurch wird auch hier eine
höhere Kampfkraft und Durchhaltefähigkeit erreicht.
Eine weitere Neuerung ist die
tempierbare High Explosive
(HE) Munition. Sie kann bis zu
5000 Meter in den Modi „Aufschlag ohne Verzögerung“, „Aufschlag mit Verzögerung“ und
„Luftsprengpunkt“ verschossen
werden. Besonders wirksam ist
sie gegen Bunker und befestigte
Stellungen. Nachdem der Rüstungskonzern Rheinmetall die
Produktion der bisherigen Munition einstellte, war die Weiterentwicklung des „Leopard 2
A6“ notwendig geworden, um
neben der KE- Munition (Kinetische Energie) als Wuchtgeschoss
gegen feindliche Panzer über eine
wirksame Sekundärmunition zu
verfügen.
Einer der Hauptbedrohungen
im Einsatz sind Angriffe durch
Minen. Deshalb hat der A7 im
Vergleich zum A6M einen erhöhten Minenschutz.
Die Bundeswehr verfügt über
225 Kampfpanzer. Derzeit laufen bereits die Planungen für
die nächste Weiterentwicklung
des Leopard 2, der eine erhebliche Kampfwertsteigerung darstellen soll. Dabei wird er die
ursprüngliche Agilität des „Leopards“ behalten. Des Weiteren
sollen die Sichtsysteme verbessert werden.
Auf der Suche nach Santa Claus
Neuer Präsident des
MAD
Köln. In der vergangenen Woche
ist Christof Gramm als neuer
Präsident des Militärischen
Abschirmdienstes (MAD) in
Köln ins Amt eingeführt worden.
Als Jurist der Abteilung Recht im
Verteidigungsministerium war er
bereits in den vergangenen Jahren
für den MAD zuständig. Gramm
folgt dem bisherigen Präsidenten
Ulrich Birkenheier nach, der das
Amt seit Juli 2012 führte. (beu)
Weitere Informationen zu dem
Thema finden Sie unter www.
streitkraeftebasis.de
Colorado. Schenkt man Weihnachtsgeschichten Glauben,
dann hat der Weihnachtsmann
am 24. Dezember alle Hände voll
zu tun, wenn er weltweit Kinder und Erwachsene beschenken
will. Doch wie schnell er unterwegs ist, wo er sich genau aufhält
und ob das Wetter bei der Reise
überhaupt mitspielt, darüber gibt
das Nordamerikanische Luft- und
Weltraum-Verteidigungskommando (NORAD) jedes Jahr am
24. Dezember Auskunft.
Bereits seit 1955 informiert das
amerikanisch-kanadische Kommando Kinder aus aller Welt.
Diese Tradition geht auf ein Plakat der amerikanischen Einzelhandelskette „Sears“ zurück, dass
Kinder am 24. Dezember 1955
aufrief, eine Telefonnummer zu
Foto: Thomas J. Dosche/NORAD
Foto: Alves/Bundeswehr
Amerikanische und kanadische Soldaten informieren Kinder am Heiligen Abend.
Lageupdate übers Netz: Generalleutnant Tom Lawson informiert
Kinder am Heiligen Abend über die Reise von Santa Claus.
wählen, um sich über den Verbleib von Santa Claus zu erkundigen. Statt mit ihm wurden sie
allerdings mit CONAD, dem
Vorläufer von NORAD, verbunden. An diesem Abend hatten Oberst Harry Shoup und sein
Team Dienst und erhielten auf-
grund eines Schreibfehlers auf
dem Plakat Tausende Anrufe.
Anstelle aufzulegen, beantwortete Shoup geduldig die Kinderfragen und ging als „Santa Colonel“ in die Geschichte ein.
Mittlerweile verfolgen jedes
Jahr rund neun Millionen Besu-
cher aus fast allen Ländern der
Erde die Website von NORAD.
Dort geben die Dienstellen des
Kommandos von der Arktis über
Flugzeugträger bis hin zu Jets,
die sich in der Luft befinden, live
Updates. Tausende Freiwillige
beantworten zudem über 12 000
Mails und 80 000 Anrufe von
Kindern. Eine der prominenten
Helfer war im vergangenen Jahr
übrigens Michelle Obama.
Wer bis zum 24. Dezember
nicht warten möchte, kann sich
die App „Norad Tracks Santa“
herunterladen oder auf YouTube
die Strecke von Santa Claus im
vergangenen Jahr verfolgen.(pfr)
Der Beitrag „NORAD Tracks
Santa“ unter www.youtube.com/
watch?v=hrIF68Dc68o
15. Dezember 2014 innere Führung / Militärgeschichte Weihnachtsflut 2004
Vor zehn Jahren rücken Marine und Sanitätsdienst gemeinsam nach Sumatra aus.
geschichte. Am Heiligabend
des Jahres 2004 hätte es kaum
ein Bundeswehrangehöriger für
möglich gehalten, zwei Wochen
später an der Nordspitze Sumatras zum Einsatz zu kommen.
Der nach einem Seebeben entstandene Tsunami, die Weihnachtsflut, traf am 26. Dezember
2004 vornehmlich auf Indonesien und Thailand. Sie löschte
hunderttausende Menschenleben aus und verwüstete die dortigen Küstenregionen.
Wie viele andere Staaten, startete auch Deutschland unverzüglich Hilfsmaßnahmen und
entsandte ein Luftlanderettungszentrum des Sanitätsdienstes und
den Einsatzgruppenversorger
„Berlin“ mit dem eingeschifften
Marineeinsatzrettungszentrum
nach Indonesien. Die deutschen
Rettungskräfte trafen nach kürzester Vorbereitungszeit bereits
Anfang Januar 2005 in Banda
Aceh in Nord-Sumatra ein, um
den größten humanitären Hilfseinsatz in der Geschichte der
Bundeswehr „aus dem Stand
heraus“ durchzuführen.
Die „Berlin“ lief am Morgen des 13. Januar 2005, dem
18. Tag nach der Katastrophe,
in die Bucht vor Banda Aceh
ein. Der Besatzung bot sich dort
Foto: Hartmann/Bundeswehr
von Volker Hartmann, Sanitätsakademie der Bundeswehr
Gerettet: Ein indonesischer Patient ist mit dem Hubschrauber an
Bord der „Berlin“ gekommen.
trotz der angelaufenen weltweiten Hilfe immer noch ein Bild des
Schreckens: Man sah kilometerweit ins Land reichende Zerstörungen von Häusern und Infrastruktur und neben der Bordwand
treibende Leichen.
Durch die tektonischen Änderungen der Küstenlinien konnten während des gesamten Einsatzes Hafenanlagen nicht angelaufen werden. Alle Ein- und
Ausschiffungen mussten deshalb
auf Reede vorgenommen werden. Die an Land eingesetzten
Sanitätssoldaten hatten ihr Rettungszentrum auf dem Gelände
des weithin zerstörten General
Hospitals mitten in Banda Aceh
eingerichtet. Im Verbund konnten zahlreiche schwer verletzte
bzw. schwer kranke indonesische
Patienten und auch kranke Helfer an Land oder an Bord behandelt werden.
Die deutschen Einsatzkräfte
halfen gemeinsam mit zahlreichen Helfern anderer Nationen
bei dem Wiederaufbau des Krankenhauses und setzten in mühevoller Arbeit große Teile seiner
klinischen Einrichtungen wieder in Betrieb. Es galt, eine chirurgische, intensivmedizinische
und diagnostische Versorgung
der Zivilbevölkerung sicherzustellen. Insgesamt dienten etwa
380 Angehörige des Sanitäts-
dienstes und der Marine in Banda
Aceh. Der regelmäßige Patientenstrom zu und von der „Berlin“ erfolgte mittels der beiden
an Bord eingeschifften SeakingHelikopter, der Barkasse und
dem Speedboot.
Unter den zu betreuenden
Patienten waren auch mehrere
Kleinkinder. In den ersten sechs
Wochen des Einsatzes traten
hauptsächlich lnfektions- und
Tropenkrankheiten auf. Dabei
wurden auch seltene Krankheitsbilder behandelt: Eine Patientin überlebte Hämorrhagisches
Dengue-Fieber an Bord, das
erste Auftreten dieser Infektion
in der Region. Nach Genesung
wurde die Patientin, eine Krankenschwester, als Dolmetscherin
eingesetzt. Ein Indonesier litt an
einer akuten Tetanus-Infektion,
die über Wochen intensivbehandelt werden musste.
Der dreimonatige Einsatz war
für alle Soldaten physisch und
psychisch äußerst anstrengend.
Der Einsatz von land- und seegestützten Kräften unter einheitlicher Führung war ein Erfolg.
Trotz allem gesehenen Leid ist
den Angehörigen jenes Einsatzkontingents dieser Rettungseinsatz auch nach zehn Jahren wegen
seiner Sinnhaftigkeit und der
Demut, Dankbarkeit und Herzlichkeit der indonesischen Patienten in prägender Erinnerung.
aktuell 9
Die neue Front:
Cyberspace
Bonn. Kriege werden nicht
nur an Land, auf dem Wasser
oder in der Luft ausgefochten.
Mit dem Cyberraum hat sich
eine weitere Dimension geöffnet. Die zweite Ausgabe des
E-Journals „Ethik und Militär “, das aktuelle Themen der
Militärethik und Sicherheitskultur aufgreift, widmet sich
dem Thema „Cyberwar: die
digitale Front – ein Angriff
auf Demokratie und Freiheit?“
und steigt in aktuelle Diskussionen rund um Cyberangriffe
und Internetkriminalität ein.
Von der Frage, wie viel Freiheit das Internet gewähren
soll, bis hin zu Sicherheitsvorkehrungen gegen Kriminalität und Terrorismus im Netz
ist die Palette an hochwertigen Essays und Artikeln breit.
Im Special „Hacker Hype“
äußern sich der Hacker Felix
FX Lindner und der Präsident
des Cyberabwehrzentrums,
Michael Hange, zum fragilen
Cyberraum Deutschland.
Das E-Journal erscheint zweimal im Jahr am Zentrum für
ethische Bildung in den Streitkräften (zebis). zebis wurde
im Auftrag des Katholischen
Militärbischofs für die deutsche Bundeswehr am Institut für Theologie und Frieden
(ithf) eingerichtet. Mehr unter
www.ethikundmilitaer.de.(vei)
Sowjets marschieren in Afghanistan ein
Vor 35 Jahren entwickelt sich Moskaus Eingreifen am Hindukusch zu einem militärischen und politischen Desaster.
geschichte. Immer wenn ein
Machtvakuum gegeben ist, entsteht „Druckausgleich“. Dies traf
auch auf Afghanistan im Jahr
1979 zu. Am Ende des Jahres
war das vollzogen, was sich im
Rückblick bereits 1973 andeutete: die Umwandlung indirekter in direkte Herrschaft.
Kurz zur politischen Konstellation in diesem Raum: Die
USA hatten mit der „islamischen
Revolution“ im Iran einen Verbündeten verloren. Das MullahRegime nahm Anfang November 1979 insgesamt 52 amerikanische Botschaftsangehörige als
Geiseln, deren Befreiungsversuch im April 1980 scheiterte.
Damit hatte die westliche Welt
eine wichtige Aufklärungsbasis gegenüber dem sowjetischen
Atomwaffenpotenzial verloren.
Die sowjetische Staats- und Parteiführung rechnete nicht damit,
dass die NATO auf die sowjeti-
Foto: Ullstein
von Peter Popp, Offiziersschule
der Luftwaffe
Verbündete: Der von den Moskau eingesetzte afghanische Präsident Babrak Karmal (r.) mit dem sowjetischen Partei- und Staatschef Leonid Brezchnew.
sche Raketenrüstung im eurostrategischen Bereich mit dem „Doppelbeschluss“ vom 12. Dezember
1979 reagieren würde.
Das Risiko, Afghanistan dem
direkten Herrschaftsbereich
der Sowjetunion einzugliedern,
schien kalkulierbar. Aus Sicht der
Sowjetunion bedeutete friedliche
Koexistenz im Bereich der „Dritten Welt“ nicht, auf die Ausweitung des Herrschaftsbereichs zu
verzichten.
Das Muster der Invasion war
bewährt: Eine befreundete Regierung ruft „den Bruder“ um Hilfe.
Und so landeten im Dezember
1979 sowjetische Elitesoldaten
auf dem Flughafen von Kabul;
kurz darauf kam es zum Sturm
auf den Regierungspalast.
Als afghanische Soldaten verkleidet liquidierten Sondereinheiten des KGB den damaligen
Präsidenten und Parteichef der
Demokratischen Volkspartei
Afghanistans, Hafisullah Amin.
Dessen Nachfolger wurde Babrak
Karmal. Bis Ende Januar 1980
wurden zu seiner Stabilisierung
80 000 Soldaten via Lufttransport
nach Afghanistan verlegt.
Die Gründe des sowjetischen
Einmarsches sind noch immer
nicht ganz schlüssig. Westliche
Beobachter sprachen von der
Schaffung und Konsolidierung
einer Bastion, um in einem weiteren Schritt zum Indischen Ozean
vorzudringen. Dafür spricht das
sowjetische Bemühen um Indien
als Bündnispartner. Dagegen
spricht der Umstand, dass noch
zu Beginn des Jahres 1979 das
Politbüro wie auch der KGB
mehrheitlich gegen den Einmarsch eingestellt waren.
Die Sowjetunion hatte sich
schlichtweg getäuscht hinsichtlich der Linientreue der afghanischen Genossen. Oberflächlich
betrachtet befand sich das Land
seit April 1978 unter Herrschaft
der Kommunisten. Mohammed
Taraki hatte sich damals an die
Macht geputscht und das seit
1973 herrschende Regime des
Mohammed Da’du abgesetzt. Die
mit Taraki erstehende kommunistisch orientierte „Volksdemokratie“, zu der auch Hafisullah Amin
und Babrak Karmal maßgeblich
beitrugen, war geprägt durch weiter zurückreichende innerparteiliche Machtkämpfe, gepaart mit
traditionellen Führungsrivalitäten entlang der Stämme sowie
tödlichen Attacken auf sowjetische Militärberater. Der Kreml
setzte im Dezember 1979 daher
auf den gemäßigten Babrak Karmal. Und das in dem Glauben, er
ließe sich so steuern wie andere
Ostblockführer.
Die Tragödie nahm ihren Lauf
und mündete ins Ende der Supermacht. Diese sah sich überdies
zunehmend mit dem Problem der
Islamisierung an ihrer Südflanke
konfrontiert. Im eigenen Interesse
hätte die Sowjetunion besser schon
Ende der 1970er-Jahre auf Kooperation mit dem Konkurrenten USA
setzen sollen.
aktuell Rekorde auf der
Kurzbahn
Doha. Bei der zwölften Kurzbahn-Weltmeisterschaft im
Schwimmen im katarischen Doha
sind Anfang Dezember so viele
Weltrekorde aufgestellt worden,
wie nie zuvor in der Geschichte
der Wettbewerbe. In 23 der
46 Disziplinen stellten die Athleten Weltbestmarken auf. Für
den einzigen Weltrekord aus
deutscher Sicht sorgte Markus Deibler, der sich über die
100 Meter Lagen in 50,66 Sekunden vor dem Russen Wladimir
Morosow und Ryan Lochte aus
den USA durchsetzte. Für die
Bundeswehr holten Stabsunteroffizier (FA) Franziska Hentke über
200 Meter Schmetterling und
Hauptgefreiter Dorothea Brandt
über 50 Meter Freistil jeweils die
Bronzemedaille.
(sr)
Doppelsieg für die
Geschichtsbücher
Berlin. Die Eisschnelllauf-Sprinter der Bundeswehr haben beim
Heimweltcup in Berlin Anfang
Dezember für eine große Überraschung gesorgt. Im Rennen
über 1000 Meter düpierten
Hauptfeldwebel Nico Ihle aus
Chemnitz und der Lokalmatador
Oberfeldwebel Samuel Schwarz
die internationale Konkurrenz
und feierten den ersten Weltcup-Doppelsieg deutscher Herren seit 24 Jahren.
(sid)
Kombinierer weiter
dominant
Lillehammer. Die Nordischen
Kombinierer der Bundeswehr
sind weiter eine Klasse für
sich. Beim zweiten WeltcupWochenende im norwegischen
Lillehammer sorgten Feldwebel Eric Frenzel und Unteroffizier (FA) Fabian Rießle zunächst
für einen deutschen Doppelsieg.
Nachdem Rießle auch am zweiten Wettkampftag als Zweiter ins
Ziel kam, übernahm er sogar das
Gelbe Trikot des Führenden im
Gesamtweltcup.
(sr)
Snowboarder löst
WM-Ticket
pitztal. Stabsunteroffizier (FA)
Konstantin Schad hat Anfang
Dezember den Auftakt im Snowboard Cross Europa Cup gewonnen. In einem hochklassig besetzten Teilnehmerfeld setzte sich
der 27-jährige Weltcup-Fünfte
der vergangenen Saison auf dem
Pitztaler Gletscher in Österreich
im Finale gegen seine Gegner
aus den USA, Australien und Italien durch. Schad löste damit das
Ticket für die Weltmeisterschaft
im kommenden Januar.
(eb)
sport/Vermischtes
15. Dezember 2014
Gedanken zum Schenken
Wir sind mitten in der Weihnachtszeit – nur fehlen vielen noch die Geschenke.
von Victoria Eicker
Berlin. Weihnachten steht vor
der Tür. Damit beginnt für viele
die wohl stressigste Zeit des Jahres: Geschenke aussuchen, kaufen, verpacken. Dazu begibt man
sich in die Innenstädte, die im
vorweihnachtlichen Kaufrausch
der Massen einem überzeichneten Wimmelbuch ähneln. Nach
Besinnlichkeit sucht man in der
Hektik vergeblich. Die Magie des
Schenkens scheint dabei verloren zu gehen und frustriert mag
man Weihnachten am liebsten
streichen. Doch das geht natürlich nicht.
Um ein bisschen gelassener
durch die Weihnachtszeit zu
kommen, lohnt es sich, gedanklich an die Ursprünge zu gehen:
Das Wort „schenken“ entwickelte
sich aus dem althochdeutschen
„skenken“, das soviel bedeutete
wie „zu trinken geben“ – daher
die Begriffe „einschenken“ oder
„Ausschank“. Damit liegt dem
Ritual des Schenkens eine soziale
Bedeutung zugrunde. Mit dem
Einschenken wollte man sich das
Gegenüber geneigt stimmen. Es
war eine Geste des Willkommens
und das Dargebotene ein Gastgeschenk.
dpa/pa
10 Große Freude: Besonders Kinder fiebern dem Weihnachtsfest entgegen und können es gar nicht
erwarten, ihre Geschenke auszupacken.
Das Ritual, auf dem das Schenken fußt, liegt auf der Hand: Es
gibt einen Nehmer und einen
Geber. Der Nehmer empfängt
das Geschenk, zeigt seine Überraschung, rätselt, was es sein
könnte und tritt damit in Interaktion mit dem Geber. Hat er
das Geschenk ausgepackt, zeigt
er wieder Überraschung und
bedankt sich. Streng genommen
erzeugt das Geben ein Gefühl
der Überlegenheit, denn der
Das Ende der Reise
Blu-ray. Am
Anfang hatten
selbst die Darsteller nur mit einem
kurzen Abenteuer gerechnet.
Zu groß war der Schatten, den
Captain Kirk, Spock und ihre
Crew warfen. Doch aus einem
Jahr wurden sieben, dazu kamen
vier Kinofilme. „Star Trek – The
Next Generation“ (TNG), in
Deutschland lange Zeit als
„Das nächste Jahrhundert“
bezeichnet, wurde schnell zur
Erfolgsserie. Die Reihe wurde
von 1987 bis 1994 produziert
und feierte im Jahr 2012 ihren
25. Geburtstag. Das Jubiläum
nahm Paramount zum Anlass,
die sieben Staffeln TNG von
Grund auf zu restaurieren. Dafür
wurden mehr als 25 000 Filmrollen Originalmaterial aus den
Archiven geholt. Fehler wurden
korrigiert und manche Spezialeffekte neu erstellt. Seit 2012
erscheint im Abstand von mehreren Monaten jeweils eine komplett überarbeitete Staffel auf
Blu-ray. Das Ergebnis kann sich
bei jeder Einstellung mehr als
sehen lassen: brillante Farben,
glasklare Details, ein ganz neues
Andere schuldet einem etwas.
Die meisten Menschen können
deshalb auch nicht so leicht etwas
annehmen. Sie haben dann das
Gefühl, als Schuldner dazustehen. Und wenn wir ehrlich sind,
geht es vielen von uns so. Dieses Gefühl verpufft erst, wenn wir
ein Gegengeschenk überreichen.
Doch all dieser Überlegungen zum Trotz: Geschenke sind
Gefühle zum Anfassen. Ganz tief
im Inneren berühren uns diese
kleinen Gesten des Dankes und
der Zuneigung. Ein Geschenk
sagt viel über den Gebenden
aus: Ist er fantasievoll und originell, großzügig oder geizig. In
dem Sinne gibt man mit jedem
Geschenk auch ein Teil von sich.
Aber es lohnt sich. Wenn es gut
läuft, darf man in leuchtende,
glückliche Augen blicken. Und
das ist ein unbezahlbarer Gegenwert, der ein bisschen etwas mit
Magie zu tun hat.
Ein Hobbit, 13 Zwerge und ein Drache
TNG-Erlebnis. Man kann die
Serie schon mehrfach geschaut
haben, doch so hat man sie noch
nicht gesehen. Auch die siebte
Staffel hinterlässt den gleichen,
überragenden Eindruck wie ihre
Vorgänger. Wieder ausgiebig
mit Bonusmaterial bestückt,
gibt es ein Wiedersehen mit
Wesley Crusher, Ro Laren und
den unverwüstlichen Borg. Es
geht um neue Welten, dunkle
Geheimnisse aus der Vergangenheit und um die „Familie“. Denn
das ist es, was TNG auszeichnet:
der Zusammenhalt, die Freundschaften, die Menschlichkeit
von Captain Picard und seiner
Crew. Die „Enterprise D“ und
ihre Besatzung sind mit einer
grandiosen finalen Staffel am
Ende der Reise angekommen –
ein Muss für Fans und Science-Fiction-Freunde.
(am)
„Star Trek – The Next Generation“, Staffel 7, Paramount,
2014, Blu-ray, 61,99 Euro
aktuell verlost drei Boxen der
Staffel. Einfach eine Mail mit
Adresse und Betreff „Star Trek“
bis zum 17. Dezember senden
an: [email protected].
DVD. Die Mittelerde-Verfilmungen sind
das Vermächtnis
von Regisseur
Peter Jackson.
Die „Herr der Ringe“-Trilogie
lockte Millionen in die Kinos
und wurde mit Oscars überhäuft. Die dreiteilige Verfilmung
des Kinderbuchs „Der Hobbit“
von J.R.R. Tolkien steht dem in
nichts nach. Nachdem sich im
ersten Teil „Eine unerwartete
Reise“ der Hobbit Bilbo Beutlin
zusammen mit 13 Zwergen und
dem Zauberer Gandalf auf den
Weg zum Berg Erebor machte,
trifft er im zweiten Teil „Smaugs
Einöde“ nun auf den Drachen
Smaug, der den Berg mitsamt
seinem riesigen Zwergenschatz
besetzt hält. Kann die Gemeinschaft den Drachen von seinem
Thron stürzen? Die nun erschienene Box enthält fünf DVDs mit
25 Minuten zusätzlichem Filmmaterial, das in der Kinoversion
nicht zu sehen war. Dazu gibt
es umfangreiche Anhänge mit
Dokumentationen und Interviews
zur Produktion des Films – von
den Arbeiten am Set, über Special Effects bis hin zur Musik
von Howard Shore. Ein Muss
für alle Mittelerde-Fans! (sr)
„Der Hobbit – Smaugs Einöde“,
Extended Edition, Warner
Home, 2014, DVD, 24,99 Euro
aktuell verlost eine DVD-Box.
Einfach eine Mail mit Adresse
und Betreff „Hobbit“ bis zum
17. Dezember senden an: [email protected].
Gewinnauslosung
aktuell 46/2014.
Je ein Buch „Die Stunde der
Patinnen“ gewinnen Maria Stegmaier, Peter Isenberg, Stefano
Toneatto und Michael Hartmannsgruber.
Je eine DVD „Anomaly“ gewinnen Ulrich Niefer, Jürgen Erk
und Andreas Heirich.
Je eine CD „The Wexford
Carols“ gewinnen Helge Forst
und Frank Kubach.
Herzlichen Glückwunsch!
aktuell Ausgewählte
­
Medienbeiträge
17. Dezember, 22:45 Uhr,
Phoenix: „War Photographer“
„Wenn deine Bilder nicht gut
sind, dann warst du nicht nah
genug dran“, war das Motto des
berühmten Fotografen Robert
Capa. James Nachtwey ist seit
zwanzig Jahren sehr nah dran.
Zwei Jahre lang hat ihn der Regisseur Christian Frei begleitet: In
den Kosovo, wo die Trümmer
noch brannten; nach Indonesien und nach Palästina, in den
Konflikt zwischen Steine werfenden Kindern und israelischem Militär. Der Zuschauer
ist in Echtzeit dabei, denn auf
Nachtweys Fotokamera wurden
zwei Mini-Fernsehkameras installiert, die eine nie dagewesene
Nähe ermöglichen. Was immer
Nachtwey sieht, sieht so auch
der Zuschauer bei dieser sehenswerten, oscar-prämierten Dokumentation.
Youtube-video der Woche:
Klein, leicht und wendig: Das sind
die Merkmale des EC645 T2. Der
neue Hubschrauber der Luftwaffe
zeigt sich beim ersten öffentlichen
Flug in Donauwörth. Zukünftig soll er die Spezialkräfte der
Bundeswehr bei ihren Einsätzen
unterstützen.
(eb)
Der Beitrag „Abgehoben - Eurocopter auf Erstflug“ unter www.
youtube.com/bundeswehr.
vermischtes
15. Dezember 2014
Ordnung muss sein
Für Hans Werner Nagelschmidt endet eine langjährige Tätigkeit als Spieß in Plön.
Plön. „Den Spieß muss man
sich verdienen“ – dieses Zitat hat
Stabsbootsmann Hans Werner
Nagelschmidt an jedem Tag der
vergangenen sechs Jahre und vier
Monate gelebt, in denen er der
Inspektionsfeldwebel der 4. Inspektion der Marineunteroffizierschule in Plön war.
Im Juli 2008 begann für Nagelschmidt eine ereignisreiche Zeit,
in der er viel Verantwortung zu
tragen hatte: die Erziehung und
Festigung junger Kameraden.
Wer den gebürtigen Duisburger
im Tagesdienst erlebte, hätte
glauben können, er wäre sein
gesamtes Dienstleben Inspektionsfeldwebel gewesen. Doch
Nagelschmidt gehörte lange Zeit
der „grünen Truppe“ der Marine
an, der sogenannten Infanterie
auf See.
„Der große Unterschied liegt
darin, dass man aus der Praxis an den Schreibtisch geholt
wird“, beschreibt der passionierte Jäger seinen Wechsel von
den Marineschutzkräften in den
Innendienst der Marineunteroffizierschule. In Plön war sein
Dienstalltag von der Zusammenarbeit mit Soldaten aller Dienstgradgruppen geprägt. „Als Spieß
hast du nicht nur Fans“, konstatiert Nagelschmidt. Dennoch
konnte man sich immer auf seine
Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig?
Wenn es schnell geht, macht nichts!
Was treibt Sie an?
Lebensfreude und Freude am Dienst.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Ich wäre gerne musikalisch.
Foto: privat
11 Loyalität verlassen. Er blieb als
Innendienstfeldwebel gradlinig
und seinen traditionellen Werten und Normen treu.
„Rückblickend bleibt es eine
tolle und erfüllte Zeit. Ich verlasse eine funktionierende und
intakte Einheit mit tollen Menschen und Kameraden, die mir
sehr fehlen werden“, sagt der
43-Jährige. Anfang Dezember
wechselte er ins Vorzimmer des
Lehrgruppenkommandeurs. Vielleicht bleibt ihm nun mehr Zeit
für seine Freundin und seine Hobbys – die preußische Geschichte
und die Jagd.
„Ich genieße es, mit meinem
Hund Hannes durch den Wald
zu streifen, gemeinsam auf die
Pirsch zu gehen oder auf dem
Ansitz Wild zu beobachten.
Dabei kann ich meine Akkus
wieder aufladen.“
(eb)
Welche lebende Person bewundern Sie am meisten?
Ich bin ein großer Bewunderer von Helmut Schmidt.
Wer sind Ihre Helden in der Wirklichkeit?
Die Frauen und Männer in den Notaufnahmen in Deutschland und
im Einsatz.
Was wäre Ihre berufliche Alternative?
Ich wäre Forstwirt geworden.
Welche Eigenschaft schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?
Rücksicht.
Was können Sie überhaupt nicht leiden?
Unehrlichkeit.
Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen?
Zu meiner Lebensgefährtin.
Wo möchten Sie am liebsten leben?
In Alaska. Die Weite des Landes ermöglicht ein komplett naturnahes Leben.
Was ist Ihr Hauptcharakterzug?
Ehrlichkeit und Ordnung.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Unverhofft kommt oft.
aktuell Rückblick
15. Dezember 2014
Foto: Bundeswehr
12 Air-Policing im Baltikum: Ein Eurofighter der Luftwaffe steigt zur Luftraumüberwachung auf.
Foto: Bundeswehr
Das Jahr 2014
in Bildern
Patrick Hausding schreibt bei
der Schwimm-EM Geschichte.
Foto: Pritzsche/Bundeswehr
Rückführung: Der letzte Tiger-Unterstützungshubschrauber kehrt
mit einer Antonov AN 124 aus Afghanistan nach Leipzig zurück.
Foto: imago
Foto: dpa/pa
Schießausbildung: Deutsche Soldaten schulen im nordirakischen
Erbil Instruktoren der kurdischen Peschmerga am Gewehr G36.
Goldfahrt: Die Rennrodler Tobias Wendl und Tobias Arlt gewinnen
in Sotschi olympisches Gold im Doppelsitzer.
Foto: Hannemann/RedBW
Foto: Hot Blade/Force Aérea Portuguesa
„Patriots“ in der Türkei: Die Soldaten der deutschen „Patriot“-Staffel im türkischen K
­ ahramanmaras
sind einsatzbereit.
Foto: imago
Foto: Bundeswehr
Mündungsfeuer: Ein Schuss während eines Manövers schwerer
Waffensysteme des Gebirgsjägerbataillons 232 in Grafenwöhr.
WM-Jubel: Soldaten und zivile Mitarbeiter der Redaktion der
Bundeswehr in Berlin begrüßen die Fußball-Weltmeisterelf.
Landeoperation: Bei der multinationalen Übung „Hot Blade“ setzt ein britischer Hubschrauber „Puma
MK2“ Infanteristen ab.

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