Patti Smith and her Band
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Patti Smith and her Band
Rock Pop Jazz | | KOLUMNE DETLEF KINSLER Musikredakteur [email protected] Klangkörper 60 | 61 Muss nicht mit Rockstars abhängen ... Patti Smith and her Band Als spektakulär empfindet sich Patti Smith selbst nicht. Aber als Überlebende. Endlich kommt auch mal Frankfurt in den Genuss PRÄSENTIERT exklusiver DeutschlandKonzerte. Anfang September gastiert Lou Reed mit seiner besseren Hälfte Laurie Anderson in der Jahrhunderthalle, vorher schauen Patti Smith and her Band vorbei. Zwei Rock-Ikonen, die in der Rückschau gerne mit Punk assoziiert werden, Reed als „Godfather of Punk“, Smith als die „Hohepriesterin“ des Genres. Wer dieser eindimensionalen Verklärung folgt, mag sich über die Entwicklung der beiden in den letzten Dekaden eher verwundert gezeigt haben. Wo war das Rauhe, Rohe, Aggressive geblieben, war da noch dieselbe Leidenschaft im Spiel, oder präsentierten sich hier nur noch etablierte Künstler? Wer allerdings die Komplexität ihrer Kunst begriffen hatte, konnte ihnen auch weiter folgen. Patti Smith’ Liebe zur Poesie der Beat Generation, aber auch zu Baudelaire oder Rimbaud, ihre Beziehungen zum Fotografen Robert Mapplethorpe oder dem Dramatiker Sam Sheppard wurden immer wieder thematisiert. In Berlin wollte sie das Grab von Bertolt Brecht sehen. „Wissen Sie, ich hänge wirklich nicht so viel mit Rockstars rum, wie Sie sich das vielleicht vorstellen“, hat sie viel später einmal gesagt. Die, die sie trifft, ob Springsteen oder Flea von den Red Hot Chili Peppers, trifft sie als Menschen, als Freunde, privat und nicht bei Konzerten. Denn sie bevorzugt die Oper. Auf ihrem letzten Studioalbum „Twelve“ überraschte Patti Smith mit zwölf Coverversionen – ein scheinbar kruder Mix aus Hendrix, Stones, Beatles und Dylan über Tears For Fears und Stevie Wonder bis zu Nirvana. Songs, zu denen sie einen besonderen Bezug hat. Oder von Persönlichkeiten, die sie schätzt: „Hendrix zum Beispiel. Der verkörpert für mich alles, was Rock’n’Roll ausmacht: Schönheit, Intensität, großartige Lyrics und eine tolle Garderobe.“ Als Special Guest ist übrigens Tom 1 Patti Smith and her Band, Rock, Ffm: Jahrhunderthalle, Pfaffenwiese 1, 20.7., 20 Uhr, Eintritt VVK: 35–48,– Verlaine, der Kopf der legendären Television, mit dabei – auch ein alter Weggefährte von Patti Smith. >> Das wilde Leben war gestern – aber Patti Smith hat nicht minder viel zu sagen. Detlef Kinsler JOURNAL VERLOST 3 x 2 Karten www.journalportal.de/gewinnspiel Teilnahmeschluss: 16.7. KENNWORT: GLORIA Foto: Stephen Sebring Das erste Konzert der Saison 2009/10 spielt die hr-Bigband hinter Gittern. Im Rahmen ihrer Reihe „Jugendprojekte“ heißt es am 25. August „Jailhouse Jazz“ im Jugendstrafvollzug Rockenberg. „Tatsächlich hat uns Johnny Cash dazu inspiriert“, meinte Orchestermanager Olaf Stötzler dazu auf Nachfrage bei der Jahrespressekonferenz der Bigband. Aber gespielt wird kein Cash. Schade eigentlich, denn das wäre eine echte Herausforderung geworden. „Ring Of Fire“ oder „A Boy Named Sue“ mit markanten Bläserstakkatos ... Aber auch ohne Cash sind genügend Aufgaben zu bewältigen, um einen der wenigen verbliebenen Klangkörper seiner Art hierzulande in ganzer stilistischer Bandbreite zu präsentieren. Mit Klassikern wie „Porgy & Bess“ oder „West Side Story“, der Musik von Carlos Santana beim „Woodstock“-Schwerpunkt des Jazzfestivals, Kooperationen mit Oud-Spieler Rabih Abou-Khalil oder dem „Out Of The Desert“-Projekt von Joachim Kühn. Erstmals nähert sich die Bigband auch der Neuen Musik. Chefdirigent Örjan Fahlström freut sich vor allem darauf, mit seinem Ensemble die speziellen Partituren von Hans-Joachim Hespos in Klänge umzusetzen. JOURNAL FRANKFURT NR.15–16|09 15_Rock_Pop_Jazz.indd 60 02.07.2009 18:46:02 Uhr TOP 5 KONZERTE ROCK POP | 10.JULI–6.AUGUST Explosion des Eklektizismus Und sie tanzten einen Tango In selige Verwirrung stürzen Dance Like A Monkey Botanica – merkwürdig Calexico – staubtrocken Plus/Minus – verzwickt New York Dolls – legendär Paul Wallfischs Zigeunerleben mit Reisen durch 40 Länder wird immer wieder als Grund für den eklektischen Stil seiner Band angeführt. Klar hat das Spuren beim Sänger und Storyteller hinterlassen, genauso wie die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Charaktern wie Stiv Bators, Sylvain Sylvain (New Im Rahmen der „Sommerperlen“-Reihe kommt Calexico nach Darmstadt. Da sollte das Wetter mitspielen, denn schließlich spielt die Band aus Tucson, Arizona, Desert Rock und das letzte Album heißt „Carried To Dust“. Da sollten wir die Gringos um Joey Burns (Foto) und John Convertino nicht mit Regen empfangen, wenn „Let’s Build A Fire“, das Album der New Yorker Band Plus/Minus, ist eines, das man kaum mehr aus dem Kopf bekommt. Es hat alles, was ein großes Album braucht: berauschende Melodien, Momente der Euphorie, sehnsuchtsvolles Pathos. Das Trio sollte Fans von Death Cab For Cutie in selige Ver- Wohl dem Musiker, der wie TerribleNoises-Gitarrist Ralf Scheffler gleichzeitig Chef zweier Clubs ist und sich lebendiges Anschauungsmaterial wie die Pretty Things, Peter Green und jetzt die New York Dolls einladen kann. Mit Sänger David Johansen ist zwar nur noch ein Gründungsmitglied von 1971 dabei, aber Gitar- 2 3 4 Botanica, Global Folk, Ffm: Das Bett, Klappergasse 16, 5.8., 20.30 Uhr, Eintritt: AK 7,– York Dolls), Johnny Hallyday oder Little Annie. Aber wie die Musik von Botanica beschreiben? „Als eine Apotheke“, hat Wallfisch mal angeboten, „in der es viele merkwürdige Pülverchen und Sälbchen gibt.“ Tatsächlich heißen in den Staaten kleine Esolädchen Botanicas. Und da wird auch Okkultes angeboten. Wie wär’s also mit schwarzem Folk aus der urbanen Subkultur? >> Botanica spielen Musik mit einem lachenden und einem weinenden Auge dk 15_Rock_Pop_Jazz.indd 61 Calexico – Carried to Dust, Desert Rock, Darmstadt: Centralstation, Im Carree, 15.7., 21 Uhr, Eintritt: VVK: 23,–/AK 28,– sie ihren abgehangenen Mix aus Alternative Rock, Folk, Country und Blues mit TexMex- und MariachiZitaten anstimmen. Aber es darf auch mal südamerikanischer sein ... „John schleppte zu den Aufnahmesessions Vinylscheiben ins Studio“, erzählt Burns. „Da waren auch alte Tangos dabei – sehr charming ...“ Solche Inputs bringen den Charakter in die Calexico-Musik. >> Die Wüste lebt! Selten machte der Dokumentarfilmtitel von James Algar mehr Sinn. dk Plus/Minus, Indie-Pop, Offenbach: Hafen 2, Hafen 2a, 18.7., 22 Uhr, Eintritt: 10,– wirrung stürzen können. Denn selten gelang es einer Band so stilsicher, Gitarrenpop-Melodien, elegante Piano-Phrasen und elektronische Beats zu verbinden. Und außerdem sind Plus/Minus Meister der unerwarteten Wendung, des überraschenden, verzwickten Musik-Moments. Das kann man auf ihrem neuen Album „Xs On Your Eyes“ hören. Und vor allem live. >> Sehnsuchts-Pop, bisweilen verzwickt: Plus/Minus aus New York in Offenbach. mp 5 New York Dolls, Glam Rock, Ffm: Batschkapp, Maybachstraße 24, 22.7., 20 Uhr, Eintritt: 22,– rist Sylvain Sylvain ersetzte Johnny Thunders schon ein Jahr später. Waren die New Yorker nun die Erfinder des Glam Rock oder Vorreiter des Punk – egal, Hauptsache, sie sind nie so groß geworden wie die Stones, und so können sie noch heute locker als die wahren Glimmer Twins auftreten. Denn mit Jagger/ Richards wollen es Johansen/Sylvain gerne aufnehmen. >> Man darf gespannt sein, wie glamourös die Auftritte der Dolls 2009 noch sind. dk 02.07.2009 18:46:19 Uhr Rock | Pop | Jazz Individualistische Signale Rebel Woman Von globaler Bedeutung Nils Petter Molvær Chiwoniso – engagiert B.B. King – zeitlos Als Chiwoniso 1976 geboren wurde, erwarb Vater Maraire gerade in Washington einen Abschluss als Musikethnologe. Die Familie blieb in den USA, Chiwoniso lernte das magische Daumenklavier Mbira und Spielarten afrikanischer Musik, während sie im Radio Soul und Pop hörte. 1990 ging’s zurück nach Zimbabwe, Erst vor einem Monat konnte man sich beim Konzert von Peter Green in der Batschkapp wieder einmal davon überzeugen, wie wichtig B.B. King für die Gitarren-Generation um Clapton und Hendrix war. Aber Riley B. King, inzwischen junge 83, hat just seinen 15. Grammy gewonnen und beweist nicht 2 3 Im Hof des Historischen Museums wird umgebaut, PRÄSENTIERT notgedrungen zieht die populäre Jazz-Reihe ans Sachsenhäuser Museumsufer. Zum Auftakt senden die stilprägenden Osloer Molvær (Trompete, Elektronik), Eivind Aarset (E-Gitarre, Elektronik) und Audun Kleive (Schlagzeug, Effekte) individualistische Signale. Auf dem neuen Album „Hamada“ wie beim Konzert Ende April in Rüsselsheim bevorzugt(e) das Trio oszillierende, atmosphärische, manchmal tranceartige Töne. Radikaler denn je nutzt Molvær digitale Abstraktionen, begnügt sich mit ungewöhnlich wenigen Noten, die er umso konsequenter manipuliert. Auch Aar- 62 | 63 sets Gitarre ist wegen unzähliger Effektgeräte und Laptop oft kaum mehr als solche zu erkennen. Für dynamische Wucht sorgen Kleives Beats, pulsierende Grooves, vereinzelte massive Bass-Linien und eruptive Rock-Crescendos. Eine Woche später (2.8.) werden am gleichen Ort Pianist Michael 1 Nils Petter Molvær, Electro-Jazz, Ffm: Liebieghaus Schaumainkai 71, 26.7., 11 Uhr, Eintritt: VVK 10,90/TK 12,– Wollny und Saxophonist Heinz Sauer vor allem auf die originäre Strahlkraft ihrer Instrumente setzen – auch wenn Wollny mitunter Synthesizer spielt. Der junge, melodisch wie improvisatorisch gewiefte Tastenstar und der souveräne Altmeister werden vom Frankfurter Schlagzeuger Bertram Ritter (Nachttierhaus) begleitet. >> Assoziative „imaginäre Soundtracks“ jenseits aller Stile und Kategorien. Norbert Krampf Chiwoniso, Ethno, Ffm: Palmengarten, Siesmayerstraße 61, 28.7., 19.30 Uhr, Eintritt: VVK 10,90/TK 12,– seitdem verfolgt Chiwoniso ohne Hast ihre Karriere. Sie sang in Projekten zugunsten sozialer Initiativen, nahm 2004 ein akustisches Album und 2008 die CD „Rebel Woman“ auf. Darauf vereint sie ursprüngliche und moderne Sounds, mehrstimmigen Gesang und infizierende Rhythmen. Auf die Bühne kommt Chiwoniso nun mit westlich instrumentierter Band und Perkussion. >> Musikalisch vielseitig, textlich eindeutig: Chiwoniso ist eine moderne Weltbürgerin. kra B. B. King & the B. B. King Bluesband, Blues, Ffm: Ballsporthalle, Silostraße 46, 11.7., 20 Uhr, Eintritt: 47–97,– nur damit, dass seine Musik längst zeitlos und von globaler Bedeutung ist. „Ich denke, es wird immer einen Platz geben, Gitarre zu spielen und den Blues zu singen“, ist sich B.B. King sicher. Der Mann, der viele US-Präsidenten kommen und gehen sah, viele gekrönte Häupter traf, darf nun noch den ersten schwarzen US-Präsidenten erleben. Auch dieser Traum wurde wahr. >> B.B. wird nicht müde, seinen Blues auch gegen Diskriminierung anzustimmen. dk Foto: Judith Burrows Suggestive wie rhythmische Klanglandschaften. JOURNAL FRANKFURT NR.15–16|09 15_Rock_Pop_Jazz.indd 62 02.07.2009 18:46:28 Uhr MICHAEL BRENNER FOR BB PROMOTION GMBH IN ASSOCIATION WITH STOMP PRODUCTIONS AND GLYNIS HENDERSON PRODUCTIONS PRESENTS TOP 5 KONZERTE JAZZ ETHNO | 10.JULI–6.AUGUST 25. - 30.08.09 · ALTE OPER FRANKFURT TICKETS: 069 - 13 40 400 ă 0180 - 51 52 53 0 ă www.stomp.de (0,14€/Min. dt. Festnetz, ggf. andere Mobilfunkpreise) Veranstalter Frankfurt: Birk Events Melancholisch und freudestrahlend Highlife auf dem See Vitold Rek East West Wind Ebo Taylor & Afrobeat Academy 50 Jahre Jazz im Palmengarten – ein bemerkenswertes Jubiläum. Das feiert die Jazz Initiative Frankfurt seit 2. Juli mit fünf Konzerten (www. jazzinitiative-frankfurt.de), im Heftzeitraum mit dem Trio Coryell/de Francesco/Mouzon und Vitold Rek & East West Wind featuring Jaroslaw Bester, Ramesh Shotham und dem Africa Delay sind echte Trüffelsucher! Zu ihrem großen Sommerfest haben sie eine Legende des Highlife aus Ghana eingeladen. Ebo Taylor, der schon in den Sechzigern mit Fela Kuti zusammenspielte, kommt zum ersten Mal nach Deutschland. Seine Backingband setzt sich aus einem Gitarristen von Fela und Tony Al- Foto: Petra Bruder 4 Vitold Rek und East West Wind, Worldjazz, Ffm: Palmengarten, Siesmayerstraße 61, 30.7. 19.30 Uhr, Eintritt: 10,– Special Guest Michal Cohen. Der Frankfurter Kontrabassist Vitold Rek steht seit jeher für den musikalischen Brückenschlag – zwischen Stilen, zwischen Kontinenten, mit der Polish Folk Explosion und mit East West Wind. Sein Crossover erfährt durch die israelische Sängerin Michal Cohen und ihre jemenitischen Wurzeln an diesem Abend eine ganz besondere Farbe. >> Lassen Sie sich auf eine spannende Reise zwischen Orient und Okzident ein. dk 5 Frankfurt, Afrobeat, Ostend, Schwedlersee, Schwedlerstraße, 18.7., 19 Uhr, Eintritt: VVK 16,– len, Musikern von Kabu Kabu (zuletzt mit Jimi Tenor in Frankfurt) sowie der Poets of Rhythm zusammen. Das Projekt unterstreicht, mit wie viel Begeisterung afrikanische Rare Grooves heute wieder wahrgenommen werden. Im Zentrum steht der große Gitarrist und Komponist Ebo Taylor, der spielend den Bogen vom Highlife über Afrobeat bis zum Funk schlägt. >> Das musikalische Ereignis dieses Sommers: Allein das Ambiente ist schon den Eintritt wert. jt CKEd E D T N E u nd l a n NeuFfrankfur t-Griesheim je tz t in Entdecke Neufundland. Wo Möbel fast wie neu sind! Lärchenstr. 135, Frankfurt-Griesheim, Mo bis Fr 10.00 bis 20.00 Uhr, Sa 10.00 bis 18.00 Uhr, www.neufundland-frankfurt.de www journalportal.de/musik 15_Rock_Pop_Jazz.indd 63 02.07.2009 18:46:40 Uhr Rock | Pop | Jazz 3 Magnolia Electric Co., „Josephine“ (Secretly Canadian) Jason Molina, Songs: Ohia, Magnolia Electric Co. – all das ist eins: Fortsetzung des Bestehenden. Die musikalische Handschrift, sie bleibt über die Jahre gleich: Aus Country, Blues, Folk und Indie-Rock webt Molina seine Songs, die diesmal noch tiefgründiger tönen. Und einen traurigen Verlust zum Thema haben: Vor kurzem starb Bassist Evan Farrell – die Erinnerung an ihn quillt aus jeder Komposition. Ein tragisches, großes Album über den verstorbenen Freund. (mp) 4 4 Bowerbirds, „Upper Air“ (Dead Oceans/Cargo) Eines der schönsten Konzerte in der Brotfabrik 2008 war das der Bowerbirds. Immer wieder wurde die Band gern als schrullig oder schratig bezeichnet. Allein weil Hauptsongwriter Phil Moore sich seine Inspirationen für die Musik in einem abgelegen Blockhaus suchte. So sind die Lieder auf faszinierende Weise geerdet, atmen Leben und bewegen sich gleichzeitig auch „Upper Air“. Denn der Folk von Phil Moore und Beth Tacular, die sparsamen wie subtilen Arrangements mit Akkordeon, Zither und Geige zu Klampfe und Drums, sind Spirituals ganz eigener Prägung. (dk) 4 5 Voormann & Friends, „A Sideman’s Journey“ (Universal) Bassist bei Manfred Mann und – neben Lennon und Clapton – bei der Plastic Ono Band, Grafiker des Beatles-Covers „Revolver“, Produzent von Trio – jetzt hat der Berliner Klaus Voormann mit 71 sein erstes Soloalbum eingespielt. Und alle alten Freunde kamen, um gut gelaunt und voller Spielfreude die Hits aus Voormanns Leben neu einzuspielen: Paul McCartney, Ringo Starr, Cat Stevens, Dr. John, Joe Walsh. Was für ein Spaß, Songs wie „Blue Suede Shoes“, „My Sweet Lord“, „Mighty Quinn“ und „Just Like A Woman“ von einer Allstar-Band zu hören! (dk) 4 64 JOURNAL FRANKFURT NR.15–16|09 15_Rock_Pop_Jazz.indd 64 Die Veranstalter rechnen mit einem ausverkauften Haus. Denn bei den zwei Tagen in der Festung spielen u. a. Klee, Die Sterne, Kissogram, Portugal, the Man und andere Indie-Highlights. Das Programm unter www.phono-pop.de. Festival, Rüsselsheim: Festung, HauptmannScheuermann-Weg 4, 10./11.7., Eintritt: VVK 23,– / AK 30,– 5. Jazz Festival Idstein Von Hardbop bis Hip-Hop heißt die Losung an drei Tagen auf mehreren Bühnen in der Idsteiner Altstadt – absolutes Highlight ist der Auftritt von Helen Schneider. Kontrastprogramm bietet die Kölner Saxophon Mafia. Jazz & mehr, Idstein: Altstadt, 10.7., 20.15 Uhr, 11.7., 15.00 Uhr, 12.7., 11.30 Uhr, Eintritt: 10,– (So 5,–); Festivalbutton 15,– 3 Friend’n Fellow Acoustic Soul der Extraklasse mit Jazzund Pop-Elementen, das bieten Gitarrist Thomas Fellow und Sängerin Constanze Friend beim Kurpark Open Air vor dem Kaiser-WilhelmsBad in der Kurstadt. Soul/Jazz/Pop, Bad Homburg: Kurpark, Augustaallee 10, 18.7., 20 Uhr, Eintritt frei TOP 3 EXTRAVAGANTES 1 Anne Clark Mit dem Leipziger Electronic-Noise-Produzenten Xabec erarbeitet Anne Clarke für ihr Album „The Smallest Acts Of Kindness“ eine ultimative Fusion elektro-akustischer Musik mit Lyrics für emotionale Denkanstöße. Zeitlos wie modern und immer respekteinflößend eigenständig. Pop/Rock, Ffm: Batschkapp, Maybachstraße 24, 3.8., 21 Uhr, Eintritt: VVK: 22,– 2 La 33 Die Salsa-Roots sind bei LA 33 unüberhörbar, aber zum Anspruch der Band gehört es auch, abenteuerlustiger und openminded mit anderen Stilen und Stimmungen zu experimentieren und sich auf der Höhe der Zeit zu präsentieren. Salsa, Ffm: Brotfabrik, Bachmannstraße 2–4, 16.7., 20 Uhr, Eintritt VVK 20,–/AK 25,– 3 Mísia 3 Roger McGuinn Ein echte Überraschung: Fado bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel! Mit sehnsuchtsvoller Melancholie bewegt sich Mísia mit ihrem Gesang über die Straßen des Lebens und die Straßen des Herzens. Fado, Bad Vilbel: Burgfestspiele, Klaus-HavensteinWeg 1, 5.8., 20.15 Uhr, Eintritt 20–36,– TOP 3 BIG NAMES 1 Santana Von Woodstock bis „Supernatural“ – Ausnahmegitarrist Carlos Santana bringt einen Querschnitt seines Schaffens nach Mainz mit Latin Rock ganz eigener Prägung. Sein warmer, weicher, gebundener Gitarrenton ist einzigartig. Latin Rock, Mainz: Volkspark, Oberstadt, 18.7., 19 Uhr, Eintritt: VVK 50,75/AK 65,– HERAUSRAGEND 2 Rod Stewart Rod the Mod, das ist Vergangenheit, auch wenn die Ananas-Frisur Bestand hat. Stewart, die schottische Reibeisenstimme, ist längst gepflegtes Rock-Entertainment. „Tonight’s The Night“, „Hot Legs“ und mehr. Rock-Entertainment, Wiesbaden: Kurhaus, Kurhausplatz 1, 11.7., 20.30 Uhr, Eintritt: VVK 73,50–96,70 ZIEMLICH GUT ANNEHMBAR Als Sänger und Gitarrist der legendären Byrds zählt Roger McGuinn seit den Sechzigern zu den US-Ikonen des elektrischen Folk Rock. Solo bringt er alle Hits auf die Bühne, ob „Mr. Tambourine Man“ oder „Turn Turn Turn“. Folk Rock, Aschaffenburg: Colos-Saal, Rossmarkt 19, 21.7., 20 Uhr, Eintritt: VVK 21,– MÄSSIG A Cortney Tidwell, „Boys“ (City Slang) Die charismatische Sängerin kommt zwar aus Nashville, Tennessee, spielt aber keinen Country. Stattdessen verdichtet sie auf „Boys“ ausgereifte musikalische Ideen in Songs zwischen zarter Singer/Songwriter-Ästhetik und kluger Rock-Offensive. Filigrane Streicher oder suggestive Elektronik, ruppige Gitarren- und DrumEinsätze oder psychedelischer Folk – ein individuelles, herausragendes Werk. (kra) 5 2 2 2 Phono Pop Festival 09 3 Unter den inzwischen zahlreichen Piano-Ladies nimmt Regina Spektor eine ganz besondere Position ein. Die Nr. 1 der New-Artists-Charts der Branchenbibel Billboard ist mit ihrer Musik Billy Joel näher als Tori Amos. Philosophisches und Profanes, Himmlisches und Weltliches sorgen in stetem Wechsel für Spannung. Und Schunkeltakte stehen im Kontrast zu fast klassischen Arrangements. Spielt da ihre halbrussische Seele mit hinein – tief und schwer einer-, verspielt und farbenfroh andererseits? Ein gehörige Portion Selbstironie rundet das letztlich stimmige Gesamtbild ab ... (dk) 5 1 4 Regina Spektor, „Far“ (Warner) TOP 3 OPEN AIR 5 TOP 5 NEUE CDS 1 BODENLOS 02.07.2009 18:47:15 Uhr