für Kinder - Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

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für Kinder - Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
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Herzlich willkommen in der Ausstellung!
Man muss unter die Erde reisen, um herauszufinden, wie die Stadt früher einmal
aussah und wie die Menschen lebten. Wenn es in der Leipziger Innenstadt eine
neue Baustelle gibt, kommen die Archäologen, um nach Überresten längst vergangener Zeiten zu suchen. Sie sind moderne Geschichtsdetektive, die verborgene
Schätze ausgraben. So ein Schatz kann ein altes Kinderspielzeug sein oder eine
Münze.
Viele Gegenstände, die Du in dieser Ausstellung sehen kannst, wurden von Archäologen bei Ausgrabungen in Sachsen gefunden. Die Gegenstände sind unterschiedlich alt und wenn man genau hinschaut und hinhört, erzählen sie Geschichten.
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Rätsel zu löse
Die Stadt Leipzig feiert dieses Jahr ein
besonderes Jubiläum – 1000 Jahre.
Aber was genau ist vor 1000 Jahren passiert?
Zum ersten Mal wurde der Name »Leipzig« im Jahr 1015 aufgeschrieben –
in einer Chronik. Eine Chronik ist ein handgeschriebenes Buch, in dem
wichtige Ereignisse festgehalten sind.
Du findest es gleich am Anfang der Ausstellung in einer roten Vitrine.
Damals gab es noch keine richtige Stadt. Leipzig war eine kleine Siedlung und bestand aus einer Burg, ein paar Häusern und einer Kirche.
Es hat lange Zeit gedauert, bis aus der kleinen Siedlung eine Stadt
geworden ist.
Möchtest Du sehen, wie sich andere Kinder die Burg
vorstellen?
In der Ausstellung findest Du ein Modell.
Woher der Name kommt ...
Manchmal haben Namen einen langen Weg hinter sich, kommen aus
fremden Sprachen oder fernen Ländern. Lange bevor es Leipzig gegeben hat, lebten verschiedene Völker im heutigen Stadtgebiet.
Wir vermuten, dass schon vor 3000 Jahren der erste Name »Chleihbech« entstanden ist. Er bedeutet: schmutziges Wasser. Früher gab es oft Überschwemmungen
und die Landschaft war sehr feucht. Überall gab es undurchdringliche Wälder. Das
passt ganz gut, oder?
Die Sorben, ein slawisches Volk, wandelten den alten Namen um in »Libzi«, was soviel bedeutet wie »bei den Linden«. Heute ist aus der Siedlung Libzi eine große Stadt
geworden.
Weißt Du, was Dein eigener Name bedeutet und woher er kommt?
1
Neulich vor 3000 Jahren ...
Die Baumscheibe, die Du siehst, wurde an der Jahnallee gefunden. Die Eiche ist 168
Jahre alt geworden. Das Alter eines Baumes kann man auch nach sehr langer Zeit
an den Ringen ablesen. Jedes Lebensjahr bildet der Baum einen neuen Ring, der
viel verrät, z. B. wieviel Regen in diesem Jahr gefallen ist. Forscher haben herausgefunden, dass der Baum vor über 3000 Jahren umgestürzt ist und an einem Fluss
stand.
Kannst Du herausfinden, wie dieser Fluss hieß?
Schau mal um die Ecke! Diese großen Ringe wurden mit unserer umgestürzten
Eiche gefunden. Sie sind aus Bronze und sehr wertvoll. Wir glauben, dass sie als
Halsschmuck getragen wurden. Vielleicht waren sie ein Geschenk der Menschen an
die Götter.
Welche anderen Flüsse fließen durch die heutige Stadt Leipzig?
Kleiner Tipp: Die Namen verstecken sich im Text »Der Natur zum Trotz« an einer
Wand in der Ausstellung.
2
Die Landschaft hat im Verlauf der Jahrhunderte ihr Aussehen sehr gewandelt –
große Wälder verschwanden, der Verlauf von Wegen wurde durch den Menschen
mehrfach verändert. Wenn Du sehen möchtest, wie die Entwicklung von der Siedlung zur Stadt die Wege beeinflusst hat, geh zum großen Quader.
Die Handelswege, die Du hier siehst, verliefen durch ganz Europa und verbanden
Städte und Länder miteinander. Sie kreuzten sich direkt im Gebiet der heutigen
Stadt.
Findest Du heraus, wie die zwei großen Wege hießen?
Via europa
Via mercaturia
LEIPZIG
Via regia
Via imperii
Zur Messe kamen Kaufleute und Händler mit ihren wertvollen Waren nach Leipzig.
Die oft sehr weiten Wege waren beschwerlich und gefährlich.
3
Die Waren sind im Schüttelrätsel durcheinandergeraten.
Die neun Begriffe verstecken sich waagrecht, senkrecht und diagonal. Manche
sind vorwärts geschrieben, andere rückwärts. Versuch, sie zu finden!
Kleiner Tipp: Ä wird im Schüttelrätsel zu AE und Ü zu UE.
Wachs, Seide
Pelze, Honig, Metalle, Gläser,
Wein, Schmuck, Waffen,
Auch Spielzeuge waren Handelswaren. Entdeckst Du in der Ausstellung Spielzeug?
Mach Dich auf die Suche und schreib auf, was Du findest!
Hast Du die modernen Spielzeuge entdeckt, die sich
unter die alten Funde gemogelt haben?
4
Findest Du den Abdruck des ältesten
Stadtsiegels von Leipzig in der Ausstellung?
Die runde Scheibe mit dem Bild eines Gebäudes ist aus braunem Wachs und trägt
die lateinische Inschrift SIGILLVM BVRGENSIVM DE LIPZK. Das bedeutet »Siegel
der Bürger von Leipzig«.
Ein Siegel ist ein Abdruck, den ein Stempel aus einem sehr harten Material wie
Metall in einem weichen Material wie Wachs hinterlässt. Einen Stempel mit einem
eingravierten Bild nennt man ein Petschaft. Diese sind auch in der Ausstellung zu
sehen. Man benutzt sie, um Urkunden und Schriftstücke zu bestätigen oder zu verschließen.
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E LIPZK
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M BV
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Hier kannst Du es abzeichnen:
+ SIG
SIV
M
EN
Wie heißt das Gebäude, das auf dem alten Siegel abgebildet ist?
Zeichne seine Lage in Deinem Stadtplan auf der letzten Seite ein!
Es handelt sich um das älteste erhaltene Gebäude der Stadt Leipzig.
Ein wichtiges Dokument, das auch mit einem Siegel bestätigt wurde, siehst Du in
der Vitrine. Dies ist ein Faksimile, also eine originalgetreue Kopie des echten Stadtbriefes aus dem 12. Jahrhundert. In ihm sind die Rechte und Pflichten der Bürger
der Stadt Leipzig festgehalten.
Solche Schätze wurden früher in unserem Alten Rathaus aufbewahrt.
Markiere das Alte Rathaus in Deinem Stadtplan.
5
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Möchtest Du wissen, wie sich der sächsische Dialekt vor 500 Jahren angehört
hat? Such die Kopfhörer in der Ausstellung und setz sie auf!
Hast Du verstanden, was da gesprochen wurde? Auch Dialekte verändern sich mit
der Zeit. Beim sächsischen Dialekt ist die Aussprache der Wörter auch heute noch
ganz anders als ihre hochdeutsche Schreibweise. Auf sächsisch wird der Name
der Stadt »Leipzig« oft »Leibz'sch« ausgesprochen.
Fällt Dir ein Wort ein, das auf sächsisch anders ausgesprochen als
geschrieben wird?
Was glaubst Du könnte »Rächn wärmer kriechn« (sächsisch
ausgesprochen) im Hochdeutschen bedeutet?
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass die Leute in Dresden und Chemnitz anders
sächseln als die Leipziger?
6
Seit 1470 hat die Stadt Leipzig ein anderes Siegel, welches auch gleichzeitig das
Wappen der Stadt ist.
Stadtwappen aussieht und
Weißt Du, wie unser
welches Tier darauf abgebildet ist?
Auf unserem Wappen ist ein
(Beachte ö = oe)
Hast Du Lust, das Wappen der Stadt Leipzig zu zeichnen?
Findest Du das Wappentier der Stadt noch auf anderen Gegenständen
in der Ausstellung? Kleiner Tipp: Die Beiden strecken frech die Zungen raus!
Finde heraus, an welchem Gebäude die beiden Tiere mal angebracht
waren.
PAULINER
7
Findest Du die große Wand,
die aussieht wie ein Memoryspiel ?
Du hast in der Ausstellung viele Gegenstände gesehen, die von unterschiedlichen
Handwerkern hergestellt wurden. Sie waren spezialisiert, das heißt, jeder stellte nur
ganz bestimmte Dinge her. Deshalb gab es viele Berufe, die es heute nicht mehr gibt.
Hier siehst Du Abbildungen von verschiedenen alten Handwerksberufen. Schau Dir
die Bilder genau an und versuch herauszufinden, wer was hergestellt hat.
Was stellt ein Böttcher her?
(Beachte ä = ae)
Hast Du eine Idee, wofür man diese Gegenstände verwendet hat?
Was macht ein Gerber? Mit welchem Material arbeitet er?
Wenn man in der Stadt als Handwerker arbeiten wollte, musste man Mitglied einer
Innung sein. Eine Innung ist eine Gemeinschaft von Personen, die alle in einem bestimmten Beruf arbeiten. Innungen hatten geheime Kisten, die man Lade nennt. In
ihr wurden wichtige Dokumente und Urkunden aufbewahrt.
Links von Dir steht eine solche Lade.
Welcher Innung hat sie gehört?
(Hast Du an die Umlaute gedacht?)
8
Findest Du die Gegenstände?
Was für ein Durcheinander! Sieben Gegenstände haben sich aus den Werkstätten
der anderen Handwerker hierher verirrt.
Vergleiche dieses Bild mit der großen Abbildung der Töpferwerkstatt an der Wand.
9
Such die riesengroße schwarz-weiße Abbildung der Stadt Leipzig
unter Belagerung!
Das Original ist eine kleine Stadtansicht. Es ist die erste sichere Darstellung der
Stadt Leipzig und sie stammt aus dem Jahr 1547. Früher war die Stadt zum Schutz
von einer hohen Mauer und vielen Befestigungsanlagen umgeben. Hier siehst Du
die Stadt während eines Krieges.
Schau Dir die Stadt genau an! Um die Orientierung zu erleichtern, hat der Künstler
die Namen der wichtigsten Gebäude in das Bild geschrieben. Kannst Du die vier
ehemaligen großen Stadttore erkennen? Jeder, der in die Stadt wollte, musste seinen Namen angeben. Nachts wurden die Tore zum Schutz zugeschlossen.
Notier Dir die Namen der Tore!
Findest Du heraus, welches Gebäude früher an der Stelle
des Neuen Rathauses gestanden hat?
Trag es auf Deinem Stadtplan auf der letzten Seite ein!
Kleiner Tipp: An einer anderen Stelle in der Ausstellung gibt es einen Grundriss
und einen Text zu diesem Gebäude. Die Markgrafen Diezmann und Dietrich stehen
ganz in der Nähe ...
10
Zu den Waffen!
In Kriegszeiten mussten die Bürger ihre Stadt verteidigen. Im späten Mittelalter
gab es Gebäude, in denen Waffen und andere militärische Ausrüstungsgegenstände gelagert wurden. Diese Gebäude nennt man Zeughaus oder auch Rüstkammer.
Schau Dir die Gegenstände in den Vitrinen an. Na, wie gut kennst Du Dich aus?
Kreuz die richtigen Antworten an.
Diese Schwerter waren ...
Waffen, mit denen man vom Pferd aus gekämpft hat
Kunstwerke, sie waren viel zu groß zum Kämpfen
Zweikampfwaffen, die man zu Fuß benutzt hat
Die Schutzhülle für ein Schwert nennt man auch ...
Schwertpanzer
Scheide
Schub
Aus einer Armbrust feuert man ...
mit Lanzen
mit Bolzen
mit Pfeilen
Die Griffe der Schwerter waren häufig ...
aus Holz
mit Leder umwickelt
aus Plastik
Eine Schutzklappe am Helm nennt man auch ...
Visier
Augenschutz
Visor
Schau genau hin, auf einem der Schwerter befindet sich eine Inschrift!
11
Verrätst Du uns, welcher Gegenstand Dir
in der Ausstellung am besten gefallen hat?
Hier kannst Du ihn zeichnen und aufschreiben, warum er Dir so gut gefallen hat.
Ich heiße:
Ich wohne in:
[Die Angaben werden nicht an Dritte weitergegeben.]
12
Wenn Du Dein Bild ausschneidest und es in die Box mit der Reiterfigur
an der Kasse einwirfst, nimmst Du an einer VERLOSUNG teil.
Die FÜNF GEWINNER dürfen mit einem Freund oder einer Freundin
an einem tollen Workshop in den kommenden Winterferien bei uns
mitmachen. Wir benachrichtigen die GEWINNER nach dem letzten
Ausstellungstag per Post.
Eine Schere bekommst Du an der Kasse.
Möchtest Du an der Verlosung teilnehmen? Dann schreib uns bitte
Deinen vollständigen Namen und Deine Postadresse auf!
Bis bald im
Museum!
Ausstellung 1015. Leipzig von Anfang an
20.5.2015 –17.1.2016
Haus Böttchergäßchen, Di–So, Feiertage 10–18 Uhr
IMPRESSUM
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Einrichtung der Stadt Leipzig
Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig
Fon: +49(0)341 9651340
[email protected]
www.stadtmuseum-leipzig.de
Konzept: Yvonne Wirth
Gestaltung: Gabine Heinze
Druck: Stadt Leipzig, Zentrale Vervielfältigung
Bildnachweis: Punctum/Bertram Kober: Cover, Cover innen, S. 11, S. 13
Landesamt für Archäologie Sachsen: S. 2, S. 5
Stadtbibliothek Nürnberg: S. 9
Stadtplan: Stadt Leipzig, Amt für Geoinformation und Bodenordnung
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Leipzig im Jahr 2015