Diverse Halluzinogene

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Diverse Halluzinogene
2C-B
Formel aus:
(42/503)
Andere Namen:
4-Brom -2,5- Dimethoxy phenethylamin,
42/503) 2,5- Dimethoxy -4- Bromphenethylamin. (28)
(25,
Dosis:
A. Shulgin gibt den Dosisbereich mit 12-24mg an, indem die Droge halluzinogen wirkt.
Eine andere Quelle nennt einen sehr aehnlichen Bereich, der 10-22mg umfasst. (9)
(42/504)
Allgemeines:
Die Droge ist von der chemischen Struktur her ein Phenylethylamin, wie das bekannte
Meskalin. Das sogenannte Amphetamin-Analog des Halluzinogens ist die Droge DOB. 2C-B
unterscheidet sich nur leicht von der chemischen Struktur von DOB, dass sie bei
gleichbleibender Ringstruktur (Der Bezolring und die Substituenten) an der Ethylamingruppe
eine Methylgruppe weniger besitzt. Daher ruehrt auch die Bezeichnung 2C her, die eine 2Kohlenstoffseitenkette am Phenylring anstelle der 3-Kohlenstoffseitenkette von DOB besitzt. B
steht als Abkuerzung fuer das Brom, welches am Benzolring befestigt ist. Das Phenethylamin
2C-B besitzt mit der Substitution an der 4. Stelle eine Aehnlichkeit mit 2C-C, 2C-I, die beide
auch an der 4-er Position ein Radikal substitutiert haben. Die folgende Tabelle gibt den
Zusammenhang zwischen Wirksamkeit, Wirkdauer und der Substitution an der 4. Positon an:
(eigen)
Phenethylami
n:
Amphetamin
:
4. Position:
Name:
Dosis
[mg]:
Dauer
[h]:
Name:
Dosis
[mg]:
Dauer
[h]:
2C-B
12-24
4-8
DOB
1-3
18-30
Brom
2C-C
20-40
4-8
DOC
1,5-3
12-24
Chlor
2C-I
14-22
6-10
DOI
1,5-3
16-30
Iod
Tabelle. Gegenueberstellung der bekannten halluzinogenen Phenethylamine und Amphetamine
mit einem Halogenatom an der 4. Position des aromatischen Benzolringes. (Daten nach
Alexander Shulgin: "PHIKAL.").
Auch das sehr starke Halluzinogen DOM, die zur Gruppe der 3-Kohlenstoffverbindungen
gehoert, die als auch als halluzinogene Amphetamine bezeichnet werden, hat an der 4-er
Position eine nur schwer zu loesende Molekuelgruppe, die vermutlich absolut notwendig fuer
eine halluzinogene Wirksamkeit ist. (eigen)
Die grosse Mehrheit der Quellen berichtet positiv ueber die Erfahrungen mit dieser Droge, und
die Beschreibung reicht von farbenfroh bis zu ekstatisch. Aber nicht alle sind es. Es gab auch
Berichte von einigen Ueberdosisfaellen.
A. Shulgin berichtet, dass viele Berichte, die in den letzten Jahren hereingekommen sind, die
Kombination der beiden Halluzinogene MDMA und 2C-B erwaehnen. Die erfolgreichsten
Berichte sind einem Programm gefolgt, in dem beide Drogen weder gleichzeitig gebraucht
wurden, noch auch nur nahe beinander. Es scheint, dass die optimale Zeit fuer die Einnahme
von 2C-B knapp beim Ende der Wirkung von MDMA ist. Diese Kombination hat einige
enthusiastische Befuerworter in der Psychotherapeutenwelt, und sollte die Basis von
vorsichtiger Forschung sein, wenn diese Drogen legal und von der medizinischen Gemeinschaft
akzeptiert werden wird.
A. Shulgin gibt noch 3 Anmerkungen zur Wirkung der Droge:
1. Es gibt eine steile Dosis/Wirkungskurve. Ueber dem 12-24mg Bereich, koennen schon
2mg eine profunde Steigerung oder Reaktionswechsel erzeugen. Anfaenglich sollte man
niedrig beginnen, und die Dosis in aufeinanderfolgenden Versuchen durch kleine Schritte
steigern. Es kann betraechtliche Unannehmlichkeiten mit hoeheren Dosen geben, wenn
man in der Oeffentlichkeit ist.
2. Die 2C-B Erfahrung ist eine der kuerzesten aller bedeutenderen, halluzinogenen Drogen.
Woimmer man auch sein mag, bleibe man dort. In einer Stunde oder so, wird man wieder
bekannten Boden erreichen.
3. Wenn jemals ein wirksames Aphrodisiakum gefunden wird, wird es wahrscheinlich
strukturell 2C-B aehnlich sein. (42/505f.)
Wirkungen:
Es gibt einen Erlebnisbericht, der in dem Sammelwerk "Rausch und Erkenntnis" abgedruckt
wurde:
"10mg geschnupft: Brennen in der Nase, Traenenfluss, Kaelteschauer, Erzittern, Aufloesung
von Raum: alles bekam Tiefe. Schlangenlinien, Katzenpower, unglaubliche Kraft, Bruellen,
fliessende Tantraenergien. Am Anfang etwas Sausen in den Ohren, Musikentfremdung, dann
tanzend und schlaengelnd. Appetitlosigkeit, unglaubliches Wohlgefuehl. Nach 3-4h Ermattung,
koestliches Schlafen." (9)
Ein anderer Erfahrungsbericht wurde von Ronald Rippchen in seinem Sammelwerk der tazKolumnen, publiziert:
"Ich hatte 10mg 2-CB genommen. Nach 0,5h etwa merkte ich ein angenehmes Gefuehl der
Waerme. Es war mir, als sei ich sehr leicht mit Energie vollgestopft. Der Lachreiz verwunderte
mich ein wenig und ich fuehlte mich sehr wohl dabei. Wir fuhren in die Stadt zum Essen, wobei
ich kaum Appetit empfand. Bei jeder Kurve ging ich ungeheuer mit. Ich kam mir vor wie aus
Gummi. Regelmaessig ueberkam mich ein Schwung von Gedanken mit sehr lustigen Phasen.
Die Kommunikation mit anderen Menschen oder Freunden ist einfach toll, denn man ist sehr
gespraechig und steckt voller Gefuehle, mit denen man jeden ueberschuetten moechte.
Anschliessend konnte ich gut schlafen und fuehlte mich am naechsten morgen sehr wohl." (28)
A. Shulgin gibt in seinem Buch "PIHKAL", dem Standardwerk ueber halluzinogene
Phenethylamine, folgende subjektiven Wirkungsbeschreibungen an:
20mg: Die Drogenwirkung wurde erst von mir bemerkt, als eine Verschiebung der Farben hinzu
goldenen und rosaroten Toenen stattfand. Pigmente im Zimmer wurden intensiviert. Schatten
wurden runder, mehr organisch. Eine Sensation von Leichtheit und ein Waermefluss begann
langsam durch meinen Koerper zu fliessen. Helle Lichter begannen zu pulsieren und hinter
geschlossenen Lidern aufblitzen. Ich begann Wellen von Energie wahrzunehmen, die durch uns
alle flossen. Ich sah alle von uns als ein Netzwerk von elektrischen Energieeinheiten, Knoten in
einem hellen, pulsierenden Netzwerk aus Licht. Dann schob sich die innere Landschaft in
breitere Szenen. Dali-artige Aussichten waren mit Horusaugen gemustert, Brokat aus
geometrischen Design begann sich zu bewegen und wechselte durch strahlende Lichtmuster.
Es war ein Kuenstlerparadies, dass virtuell den gesamten Pantheon der Kunstgeschichte
repraesentierte. (42/504f.)
20mg: Der Raum war kuehl, und in der ersten Stunde fuehlte ich mich kalt und froestelte, dass
war der einzige leicht unangenehme Teil. Wir hatten 'Kristalle' frueher am Tag haengen, und die
Visionen, die ich hatte, waren dominiert von prismatischen Lichtmustern. Es war beinahe so,
wenn ich das Licht bekommen wuerde. Ich sah kaleidoskopische Formen, aehnlich, aber
weniger intensiv als auf LSD, und organische Formen aehnlich Georgia O'Keefe Blumen,
bluehend und wogend. Mein Koerper wurde von Orgasmen geflutet, praktisch nur vom Atmen.
Das Liebemachen war ein Ereignis, hingebungsvoll, ekstatisch, lyrisch, tierisch, liebend, zart,
erhaben. Die Musik war voluminoes, beinahe dreidimensional. Zeitweilig schien die Musik
verzerrt zu sein, wie unter Wasser. Dies war besonders bei den weniger guten Aufnahmen,
aber ich konnte waehlen, ob ich mich auf die Schoenheit der Musik oder den Mangel an
Musikqualitaet konzentriere, und meist waehlte ich das Schoene. (42/504f.)
24mg: Ich bin total in meinem Koerper. Ich bin mir jedes Muskels und Nervs in meinem Koerper
bewusst. Die Nacht ist aussergewoehnlich, Vollmond. Unglaublich erotisch, ruhig und
ausgewaehlt, beinahe unertraeglich. Ich kann die Bilder nicht zu entwirren beginnen, die sich
selbst waehrend eines Orgasmus aufdraengen. (42/504f.)
Eine Nebenbemerkung stammt noch von einem anderen Autor: 2-CB hat keine
schmerzstillende Wirkung. (28)
Wirkdauer:
Die Wirkdauer wird verschieden angegeben. (eigen) Sie reicht von 3-4h (9) bis zu 4-8h bei A.
Shulgin, (42/504) wobei eher A. Shulgin zu glauben ist. Eine genauere Beschreibung des
Zeit/Wirkungsablaufes wird auch von Rippchen R. (Pseudonym) berichtet: Nach ca. 20-30 Min.
tritt die Wirkung ein, die nach etwa 1,5-2h ihren Hoehepunkt erreicht hat. Nach 6-8h kehrt man
zu (bestimmter psychochemischer Zustand des Gehirns, verursacht durch ein Ausscheiden
eines psychoaktiven Mittels aus dem Koerper) seiner Basis zurueck. (28)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen Abhaengigkeit ist nicht bekannt.
(eigen)
Synthese:
A. Shulgin gibt in seinem Buch "PIHKAL" folgende Synthese fuer 2-CB an:
Eine Loesung von 100g 2,5-Dimethoxybenzaldehyd in 220g Nitromethan wurde mit 10g
wasserfreiem Ammoniumacetat versetzt, und auf dem Dampfbad 2.5h lang unter gelegentlichen
Wirbeln erhitzt. Die dunkelrote Reaktionsmischung wurde vom ueberschuessigen Nitromethan
im Vakuum befreit. Der Rest kristallisierte spontan. Dieses rohe Nitrostyren wurde durch
Mahlen unter IPA gereinigt, filtriert, und an der Luft getrocknet, um 85g 2,5-Dimethoxy-betanitrostyren, als gelborange Ausbeute von entsprechender Reinheit fuer den naechsten Schritt,
zu erhalten. Weitere Reinigung kann durch Umkristallisieren aus kochendem IPA erreicht
werden.
In einem 2l Rundbodenkolben, ausgeruestet mit einem magnetischen Ruehrer und unter einer
Inertatmosphaere, wurden 750ml wasserfreies THF hinzugefuegt, dass 30g LAH beinhaltete.
Es wurden dann 60g 2,5-Dimethoxy-beta-nitrostyren, in THF Loesung, hinzugefuegt. Die
endgueltige Loesung war von schmutzig gelbbrauner Farbe. Sie wurde auf
Rueckflusstemperatur 24h lang gehalten. Nach dem Kuehlen, wurde das ueberschuessige
Hydrid durch die tropfenweise Addition von IPA zerstoert. Dann wurden 30ml 15%-iger NaOH
hinzugefuegt, um die anorganischen Feststoffe in eine filtrierbare Masse zu wandeln. Die
Reaktionsmischung wurde filtriert. Der Filterkuchen wurde zuerst mit THF und dann mit MeOH
gewaschen. Die vereinten Mutterloesungen und Waschungen wurden vom Loesungsmittel im
Vakuum befreit. Der Rest wurde in 1.5l H2O suspendiert. Dies wurde mit HCl angesaeuert, mit
3x100ml CH2Cl2 gewaschen, mit 25%-iger NaOH stark basisch gemacht, und mit 4x100ml
CH2Cl2 reextrahiert. Die vereinten Extrakte wurden vom Loesungsmittel im Vakuum befreit. Die
Ausbeute war 26g oeliger Rest, der bei 120-130 Grad Celsius mit einem Druck von 0.5mm/Hg
destilliert wurde, um 21g weisses Oel, 2,5-Dimethoxyphenethylamin (2C-H), dass sehr schnell
Kohlendioxid aus der Luft aufnimmt, zu ergeben.
Zu einer gut geruehrten Loesung von 24.8g 2,5-Dimethoxyphenethylamin in 40ml
Eisessigsaeure wurde 22g elementares Brom hinzugefuegt, geloest in 40ml Essigsaeure. Nach
ein paar Min. gab es die Bildung von Feststoffen und die gleichzeitige Entwicklung
betraechtlicher Hitze. Die Reaktionsmischung durfte auf Raumtemperatur zurueckkehren. Sie
wurde filtriert. Die Feststoffe wurden sparsam mit kalter Essigsaeure gewaschen. Dies war das
Hydrobromidsalz. Es gibt viele komplizierte Salzformen, die polymorph und Hydrate sind, die
die Isolation und Charakterisierung von 2C-B heimtueckisch machen koennen. Die
gluecklichste Route ist das unloesliche Hydrochloridsalz zu bilden, ueber den Weg der freien
Base. Die ganze Masse des Essigsaeure-nassen Salzes wurde in warmen H 2O geloest, bis
zum pH-Wert von 11 mit 25%-iger NaOH basisch gemacht, und mit 3x100 ml CH 2Cl2 extrahiert.
Das Entfernen des Loesungsmittels ergab 33.7g Rest, der bei 115-130 Grad Celsius mit einem
Druck von 0.4mm/Hg destilliert wurde. Das weisse Oel, 27.6g, wurde in 50ml H 2O geloest, die
7g Essigsaeure beinhalteten. Diese klare Loesung wurde kraeftig geruehrt, und mit 20ml konz.
HCl versetzt. Es bildete sich sofort das wasserfreie Salz 2C-B-HCl. Diese Kristallmasse wurde
durch Filtration entfernt (sie kann betraechtlich durch Zugabe anderer 60ml H 2O gelockert
werden), mit wenig H2O gewaschen, und dann mit einigen 50ml Portionen Et 2O. Als die
Kristalle ganz luftttrocken waren, wurden 31.05g feine, weisse Nadeln erhalten, mit einem mp
von 237-239 Grad Celsius mit Zersetzung. Wenn zuviel H 2O gegenwaertig ist, zur Zeit der
letzten Zugabe der konz. HCl, wird eine hydrierte Form erhalten. Das Hydrobromidsalz
schmelzt bei 214.5-215 Grad Celsius. Vom Acetatsalz wurde berichtet, dass es einen mp von
208-209 Grad Celsius hatte. (42/503f.)
DMT
Formel aus:
(8, 57, 62/433)
Andere Namen:
(2-(3-Indolyl) -N,N- dimethylethylamin, (12)
N,N- Dimethyltryptamin, (12, 36, 62/433) 3-[2(Dimethylamino) ethyl] indol, (62/433) Dimethyltryptamin, (12, 46, 62/433) Nigerin. (11, 57, 62/433)
Spezifikation:
J. Ott, der Verfasser von "Pharmacotheon" und "Ayahuasca Analogues, Autor einer Reihe von
Buechern ueber Halluzinogene gibt im erstgenannten Werk eine genau Beschreibung der
spezifischen Eigenschaften von DMT an:
Die Summenformel lautet auf C12H16N2 und das Molekulargewicht der Substanz betraegt
188.26. Es sind Kristalle mit einem mp von 44.6-46.8 Grad Celsius. Der pKa betraegt 8.68
(EtOH-H2O).
Anbei werden noch die spezifischen Eigenschaften einiger Salze von Dimethyltryptamin (DMT)
von Jonathan Ott in "Pharmacotheon" beschrieben:
Pikrat, mp 169.5-170 Grad Celsius;
Methiodid, mp 216-217 Grad Celsius; Kristalle aus EtOH, mp 44,6-46,8 Grad Celsius, loesl. in
verd. Saeuren;
Fumarat mp 152-152,5 Grad Celsius
(62/433)
Vorkommen:
Acacia confusa, A. maidenii, A. nubica, A. plebophylla, A. polycantha, A. senegal, A.
simplicifolia;
Anandenanthera colubrina, A. excelsa, A. peregrina;
Banisteriopsis rusbyana;
Desmanthus illinoensis;
Mimosa hostilis (K.F.P. Martius) Bentham, M. nigra Huber nom. nud., Mimosa verrucosa
Bentham;
Mucuna pruriens;
Pandanus (unsicher);
Phalaris arundinaceae, P. tuberosa;
Trichocereus terschekii;
Virola calophylla, V. calophyllodea, V. pavonis, V. peruviana, V. rufula, V. sebifera, V. theiodora.
Allgemeines:
DMT ist ein natuerlich vorkommendes Halluzinogen, dass aber auch synthetisch hergestellt
werden kann und manchmal auch wird. Es ist von der chemischen Struktur her ein Tryptamin
und kommt am ehesten als DMT-HCl (hydrochlorid) in den Handel. Es ist von der Struktur her
nahe verwandt mit dem bekannten Pilzwirkstoff Psilocybin, aber auch den Nebenalkaloiden
Psilocin und Baeocystin der sogenannten "magic mushrooms", welche ebenfalls von ihrer
chemischen Struktur Tryptamine sind. Man kann DMT als Stammsubstanz dieser Gruppe von
Halluzinogenen auffassen, denn von der chemischen Struktur ist es das einfachste,
halluzinogen, wirksame Tryptamin, dass es gibt. Von der Strukturformel unterscheidet es sich
vor allem durch die Substitution an der 4. Position, von anderen Halluzinogenen, aber es gibt
auch Variationen, die sich durch Veraenderungen an der Amingruppe auszeichnen. Je
nachdem welche Molekuelgruppe an der 4. Stelle gebunden sind, ergeben sich so bekannte
Halluzinogene, wie das erwaehnte Psilocybin, aber auch Psilocin, dass auch ein bekannter
Wirkstoff der halluzinogenen Pilze der Gattung Psilocybe ist. Werden andererseits die beiden
Methylgruppen, die am Stickstoffatom am Ende der Seitenkette gebunden ist, durch zwei
Ethylgruppen ausgetauscht, ergibt sich das bekannte Halluzinogen DET (Diethyltryptamin).
Verlaengerungen in diesen Seitenketten fuehren zu einer Verlaengerung der Wirkung, welche
beim DPT (Dipropyltryptamin) gut belegbar ist. Grundsaetzlich sind die einzelnen Tryptamine in
ihrer Wirkung aehnlich, unterscheiden sich aber in ihrer Wirkdauer und der Intensitaet der
Erfahrung voneinander. (eigen)
DMT ist auch nahe verwandt mit Serotonin, einem Neurotransmitter des menschlichen Gehirns,
welcher dort eine bedeutende Rolle spielt. Serotonin ist nichts anderes als 5-Hydroxytryptamin
und damit sehr nahe chemisch mit DMT und anderen halluzinogenen Tryptaminen verwandt.
Dies gab und gibt zu einer Reihe von Spekulationen und Theorien Vorschub, welche alle noch
einer ausreichenden Untersuchung harren. Es wurde lange vermutet, dass eine halluzinogene
Wirkung durch Beeinflussung dieses Neurotransmitter-Schaltkreises im Gehirn verursacht wird.
Doch die neuere psychopharmakologische und klinische Forschung hat Medikamente
entwickelt, die genau diesen Schaltkreis hemmen, und man nennt solche Verbindungen dann
Serotoninhemmer, oder auch Serotonin-antagonisten. Eigentlich muessten halluzinogene
Symptome aufhoeren, oder sich wesentlich abschwaechen, wenn man Serotoninantagonisten
an Menschen verabreicht, doch dies ist nicht der Fall, ebensowenig verursachen Substanzen,
die sich anstelle von Serotonin an den Serotonin-Neurorezeptor binden "halluzinogene
Symptome". Der Serotonin-Schaltkreis spielt also fuer die Wirkungsweise von Halluzinogenen
kaum eine Rolle. Die klinische Forschung zeigt eher auf, dass eine Beeinflussung des
Serotoninstoffwechsels im Zusammenhang mit der Entwicklung von Depressionen steht und
eine Reihe von klinisch verwendeten Antidepressiva, verdankt ihre Wirkung der Beeinflussung
des Serotoninsystems. (eigen)
Synthetisches DMT (Dimethoxytryptamin) ist uebrigens auf dem Schwarzmarkt in Europa und
Amerika, und ganz speziell in Oesterreich, so gut wie nicht zu finden. Als Quelle der Substanz
dienen am ehesten noch Pflanzen, aus denen durch Extraktion oder Bereitung in Teeform das
Halluzinogen gewonnen wird. DMT ist eine gefragte, aber seltene Rauschdroge. (eigen)
Ayahuaska:
Die bekannteste Bereitung, welche DMT enthaelt ist ayahuaska, ein in Suedamerika
gebrauechliches Gebraeu, welches dort eine wesentliche Rolle in der Kultur der am
Amazonasgebiet lebenden Indianer darstellt. Diese Droge wird grundsaetzlich aus einer DMThaeltigen Pflanze und Verbindungen, die die Monoaminoxidase (MAO) hemmen, hergestellt.
(32, 57, 62) Im Amazonasgebiet dienen zur MAO-Hemmung vor allem beta-Karbolinalkaloide, die
auch aus Pflanzen gewonnen werden. Zur Bereitung von ayahuaska werden, unterer anderem,
Banisteriopsis-Arten verwendet. So enthaelt B. rusbyana DMT und B. caapi die notwenigen
beta-Karbolinalkaloide, um die Droge auch oral wirksam zu machen, denn DMT alleine kann
nicht durch den Magen aufgenommen werden. Doch Banisteriopsis-Arten sind nicht die einzige
Quelle von DMT am Amazonas: Auch die Pflanze Psychotria viridis wird zur Bereitung des
Rauschgetraenkts verwendet, und enthaelt ebenso DMT. (57, 62)
"Acacia-huaska":
Von dieser Zubereitung, deren Gebrauch vor allem auf Suedamerika beschraenkt ist, haben
sich laut Jonathan Ott eine Reihe von anderen moeglichen und neuen Bereitungsformen von
"ayahuaska" , die das selbe Wirkprinzip enthalten, abgeleitet. Es wird zum Beispiel auch eine
Bereitung unter dem Namen acaciahuaska verwendet, die australischen Ursprungs ist. Hierzu
werden dort einheimische Pflanzen der Gattung Acacia und die Samen von Peganum harmala
(der Steppenraute) verwendet, denn manche Acacia-Arten enthalten auch DMT und Peganum
harmala ist jene Pflanze, welche die groesste Menge an beta-Karbolinalkaloiden enthaelt. (57,
62)
"Pharma-huaska":
Jonathan Ott fuehrte auch die Bezeichnung pharmahuaska ein - fuer synthetisches oder
extrahiertes DMT mit einem pharmazeutisch verwendeten MAO-Hemmer. Es wurden dazu
Kombinationen mit Medikamenten vom Typ der Antidepressiva getestet. Die MAO-hemmenden
Antidepressiva (es gibt Antidepressiva, deren Wirkung nicht auf einer Hemmung der
Monoaminoxidase beruht!) erwiesen sich als wirksam. Der einzige Unterschied ist, dass sie im
Gegensatz zu den beta-Karbolinalkaloiden die Monoaminoxidase ueber eine laengere Zeit
irreversibel hemmen. (57, 62)
Yagé oder Epená:
Ayahuaska ist jedoch nicht die einzige natuerliche Bereitung, die Dimethoxytryptamin enthaelt
und gebrauechlich ist, denn der halluzinogene Pflanzeninhaltsstoff DMT ist eine weitverbreitete
Substanz. In Form des Schnupfpulvers yagé/epená wird die Droge weitverbreitet und kulturell
integriert am Amazonas gebraucht, insofern der Urwald und die darin lebenden Menschen noch
existieren. Fuer die Bereitung von yagé werden uebrigens verschiedene Virola-Arten
verwendet, die sich durch einen Gehalt an DMT, aber auch an dem sehr aehnlich wirkenden 5Methoxy-DMT, auszeichnen. (12, 57, 62, &1) Doch diese Virola-Arten, die die staerkste bekannte
Quelle des Halluzinogens sind, sind kaum in der westlichen Welt bekannt und gehoeren noch
zu den wenig erforschten Quellen halluzinogener Drogen, die immer noch in Suedamerika den
dortig lebenden Menschen vorbehalten sind. (eigen)
Yopo oder Cohoba:
Weiters wurde die Substanz auch aus den Samen der Gattung Anadenanthera gewonnen und
ist seit kurzem auch wieder als hoechst seltene Droge kaeuflich zu erwerben. Dieses
Schnupfpulver traegt den Namen yopo oder cohoba. Cohoba war uebrigens der alte Name auf
den Westindischen Inseln, yopo ist die Bezeichnung des Halluzinogens im kontinentalen
Suedamerika, wo der Gebrauch heute noch anzutreffen ist. Der Gebrauch von Cohoba scheint
ausgestorben zu sein. (12, 57, 62, &1) Erst durch den Einsatz von Ethnobotanikern und Reisenden
konnten Samen und Pflanzen in die westliche Kultur gebracht werden, wo diese seit kurzem
kaueflich kaeuflich erwerbar sind. (&1) Es sind dies vor allem die bereits obenangefuehrte
Pflanzen, beispielsweise Samen der Gattung Anadenanthera, diverse australische AcaciaArten, Banisteriopsis-Arten, Psychotria viridis, welche den Grundstock der Verbreitung von DMT
bilden. (57/62)
Phalaris-Graeser als DMT-Quelle:
Aber auch die bei uns heimische Pflanze Phalaris arundinaceae, eine Grasart, welche
ebenso DMT enthaelt, dient seit kurzen als Quelle fuer diverse Drogenbereitungen.
(57, 62) Diese Pflanze wird aber bei uns in Oesterreich noch nicht als Halluzinogen
verwendet und ist noch kaum bekannt, ebenso wenig wird sie derzeit in Jugoslawien
oder Italien genutzt, wo sie haeufig vorkommt. Dass Phalaris-Arten als
Halluzinogene benutzt werden koennen ist eine relativ neue und noch kaum
publizierte Theorie - im Gegensatz zu den obengenannten Rauschbereitungen, die
schon seit Jahrhunderten in Gebrauch sind. (eigen)
Die kurze Wirkung von DMT ...
Aufgrund seiner geringen Wirkdauer ist die Verbindung DMT sicherlich nicht
geeignet fuer den Konsum bei Raveveranstaltungen, noch ist es geeignet fuer
tiefgreifende psychoanalytische Sitzungen, da seine Wirkungen sehr schnell, meist
nach einer Viertelstunde, verblassen. Ausserdem muss man seine starke Wirkung auf
den Kreislauf bedenken. DMT ist als Halluzinogen nur fuer eine sehr kurze,
intensive visuelle Erfahrung geeignet. DMT wird vermutlich von den meisten
Konsumenten immer wieder in Purpfeifenform genossen werden. (eigen)
Der illegale Status von DMT:
DMT ist uebrigens auch schon seit Existenz der "single convention"
(Einheitsuebereinkommen der UN) verboten und leider damit in den meisten
Laendern dieser Welt bereits illegalisiert worden, bevor dieses Halluzinogen
ueberhaupt ausreichend auf seine Wirkung und Gefaehrlichkeit untersucht werden
konnte. DMT ist im Zuge des Verbots halluzinogener Rauschdrogen, v.a. LSD
verboten worden, da die damals durchgefuehrten Studien auf eine nahe
Verwandtschaft zu diesem Halluzinogen hindeuteten. (eigen)
Wirkungen:
Koerperliche Wirkungen:
DMT unterscheidet sich von LSD physisch durch eine staerkere koerperliche
Veraenderung, v.a. eine gelegentlich massive Blutdrucksteigerung (um bis zu 70mm
Hg) und extrapyramidale Bewegungsstoerungen, die denen der Parkinson-Krankheit
aehneln (fahrige Gesten, Grimassieren, Zuckungen der Glieder, tonische Kraempfe,
langsam-gespreizte Bewegungen.) Diese Bewegungsstoerungen beruhen darauf, dass
DMT offensichtlich auch die "basalen Stammganglien" angreift, die im Zwischenund Mittelhirn liegen und die unwillkuerliche Koerperhaltung sowie die
unwillkuerliche Mitbewegungen der Glieder, etwa beim Gehen regeln. (13)
Psychische Wirkungen:
Der Rauschzustand ist aehnlich dem, der von LSD ausgeloest wird. Dabei scheinen
die Leuchtkraft der Farbvisionen und die Eindringlichkeit der optischen
Pseudohalluzinationen besonders stark erlebt zu werden, auch die Wirkung auf
Stimmung, Affekt und Gefuehl ist staerker ausgepraegt als bei LSD. (12)
Es gibt eine rasche Entwicklung einer Toleranz, die jedoch auch schnell wieder
verschwindet. Aus den Untersuchungen von Rosen et al. aus dem Jahr 1964 geht
hervor, dass DMT mit LSD eine Kreuztoleranz aufweist, die jedoch nach den
Forschungsarbeiten von Brown aus dem Jahr 1968 sicherlich nach 4 Stunden wieder
vergangen ist. (62/181)
Gefahren:
Das Halluzinogen DMT ist stark wirksam und erzeugt eine so intensive Wirkung,
dass es den Konsumenten regelrecht auf den Boden wirft, damit ist es mehr als
empfehlenswert sich niederzusetzen, wenn man die Droge appliziert. Jonathan Ott
fuehrt ausserdem noch an, dass DMT chronisch genossen, sehr gefaehrlich ist und
man auf jeden Fall nicht in der Lage ist ein Auto zu lenken. Ansonsten gelten nach
Jonathan Ott die gleichen Grundregeln fuer den Konsum halluzinogener Drogen man sollte niemals aengstlich, besorgt und uebermuedet in die Erfahrung gehen, in
Ruecksicht auf die eigene Gesundheit, aber auch der Gesundheit der anderen,
moeglicherweise Betroffenen Personen. Gleichsam ist eine ruhige und entspannende
Umgebung grundsaetzlich Voraussetzung fuer jede Art von Konsum halluzinogener
Drogen, nicht nur im Fall von DMT, um moegliche, sogar bleibende Schaeden, zu
verhindern. (62/190)
Es muss nochmals darauf hingewiesen werden, dass DMT Auswirkungen auf den
Blutdruck hat, u.U. eine Gefahr fuer Personen darstellt, die eine Steigerung des
Blutdrucks nicht vertragen! (eigen)
Dosis:
• Oral: Die Droge ist p.o. unwirksam (bis zu 1g gab es laut J. Ott´s
Worten in seinem Werk "Pharmacotheon" keine Wirkung; (45/137,
62/190)), da sie durch die Monoaminoxidase (MAO) abgebaut wird.
Sie durchdringt damit nicht die Blut/Hirnschranke und gelangt
somit nicht an ihren Wirkort im Gehirn. Erst durch Verwendung
eines MAO-Hemmers kann die Substanz als Halluzinogen oral
verwendet werden. (32) J. Ott, Verfasser von "Pharamcotheon"
stellte fest, dass die gleiche Dosis, wie bei einer i.m. Applikation
oral verwendet werden kann, wenn die Monoaminoxidase
ausreichend gehemmt wird. (62/181)
• Intramuskulaer: Die Droge wurde medizinisch vor allem
intramuskulaer verwendet. Es wurden dann 0,7-1,1mg/kg
Koerpergewicht eingesetzt. (12, 45, 57, 62) Diese Dosen erzeugen
halluzinogene Wirkungen in 2-5 Minuten. Die Spitze der Wirkung
wird in 15 Minuten erreicht und die ganze Erfahrung dauert 30-45
Minuten. (62/181)
• Rektal:
125mg DMT in 15ml, rektal verabreicht, waren ohne nennenswerte
Wirkung, wie De Smet 1983 feststellte. (62/181)
• Rauchen: J. Ott fuehrt in seinem Werk "Pharmacotheon" Dosen
von 25-30mg DMT an - die die gleiche Wirkung haben, wie 5060mg DMT i.m. Die Wirkung setzt jedoch im Gegensatz zur i.m.
Applikation sofort ein, die Spitze ist nach 2-3 Minuten und die
gesamte Wirkung ist nach 15-20 Minuten vorbei, wie Bigwood und
Ott 1977 feststellten. (62/181)
• Sniefen, Intranasal: Jonathan Ott publizierte auch, daß 5-20mg
intranasal keine Wirkung haben. Er stuetzte sich dabei auf die
Untersuchungen von Turner und Merlis aus dem Jahr 1959. (57)
Wirkdauer:
Der Wirkungsbeginn ist bereits nach 3 Minuten. (12, 36) Die Wirkungsdauer wird von
Jonathan Ott mit nur 5-10 Min. angegeben, (57) damit gehoert Dimethyltryptamin zu
den kuerzesten wirksamen, halluzinogenen Rauschdrogen, die die Menschheit kennt.
(eigen) Aeltere Quellen sprechen hingegen von 30-40 Minuten, in der die Wirkung
anhaelt. (12, 36)
Sucht:
Die Ausbildung einer psychischen Abhaengigkeit, wie bei LSD, wird von einer Reihe
von Wissenschaftlern als moeglich erachtet. Doch wie bei LSD - ist die Bildung einer
psychischen Abhaengigkeit auch hier stark umstritten - und derzeit nicht
ausreichend belegt. Bei LSD muss man sogar - wo dieser Typ der "psychischen
Abhaengigkeit" urspruenglich eingefuehrt worden ist, inzwischen davon ausgehen,
dass genau das Gegenteil der Fall ist - der Konsum von LSD hoert bei einem sehr
grossen Teil der Konsumenten (ueber 99%) nach einer gewissen Zeit (meist nach 2 3 Jahren) grundsaetzlich auf. Da der Begriff der "psychischen Abhaengigkeit vom
LSD-Typ" sehr frueh und ohne gesicherte Erkenntnisse auf dieses halluzinogene
Tryptamin uebertragen worden ist, muss man ebenso davon ausgehen, dass es keine
ausreichenden Belege fuer die Bildung einer Abhaengigkeit gibt und diese
Begriffsbildung aus Zeiten der fuercherlichsten Drogenprohibitionszeit stammt,
wobei nicht einmal Beweise notwendig waren, um DMT als gefaehrlich einzustufen
und es grundsaetzlich zu verdammen und zu verbieten, ohne dass es jemals
ausreichende Untersuchungen an Menschen gegeben haette. Somit wurde wiederum
ein altes, indigenes Rauschmittel, von der westlichen Industriegesellschaft verdammt,
die im Gegensatz ihre eigenen eindeutig und bewiesenermassen gefaehrlichen
Rauschmittel, v.a. den Alkohol, sogar noch medial bewirbt. Damit hat sich die
repressive Drogenpolitik auf eine monopolistisch orientierte Wirtschaftspolitik
reduziert. (eigen)
Entgiftung:
Da DMT in der westlichen Welt eine relativ seltene Droge ist und es ausserdem sehr
kurz wirksam ist, gibt es in der Entgiftungspraxis von Aerzten kaum berichtete
Vergiftungsfaelle. In diesem kurzen Wirkungszeitraum ist eben wenig Zeit
vorhanden, dass sich grosse Probleme in der Psyche auftun und man noch einen Arzt
mithineinzieht. Die Indianer des Amazonasgebietes kennen diese Problematik auf
jeden Fall nicht, obwohl der Konsum dort gang und gaebe ist. (eigen)
Dennoch muss beachtet werden, dass auch DMT moeglicherweise in der Lage ist eine
latent vorhandene schizophrene Psychose auszuloesen. Inwieweit sich Halluzinogene
auf den Verlauf der als Schizophrenie bezeichneten Sammelkrankheit auswirken ist
meines Wissens nicht ausreichend bekannt, noch wurde diese Problematik
ausreichend untersucht. Tatsache ist es auf jeden Fall, dass es sehr wohl Menschen
mit diagnostizierter Schizophrenie gibt, die Halluzinogene ohne Schaden
konsumieren und andere, die davon sehr wohl stark negativ beeinflusst werden. Im
negativen Fall treten meist Angstzustaende und Verstaerkung positiv-produktiver
Symptome auf. Man kann davon sicherlich ableiten, dass bei den meisten
Halluzinogenen sehr wohl eine partielle Beeinflussung des serotinergen (depressive
Symptome) und dopaminergen (produktive Symptome, Angst) Systems stattfindet,
doch ist die Erklaerung der Wirkungsweise von Halluzinogenen noch lange nicht
genuegend geklaert. Aber auch die psychopharmakologische Beschaffenheit der
Krankheit Schizophrenie ist in keiner Weise noch ausreichend erforscht. Die
erforschte, psychopharmakologische Ebene und die subjektive Ebene des Erlebten
(wie wir die Welt sehen und erleben, stimmungsmaessig und gefuehlsmaessig) klaffen
noch weit auseinander. Grundsaetzlich muss auch noch von mir eingefuegt werden,
dass man das menschliche Gehirn sicherlich als funktionelle Einheit betrachten
muss, d.h. wenn man ein Teilsystem (bsp. dopaminerges System) irgendwie
beschaedigt oder beeinflusst, es noch lange nicht erwiesen ist, dass damit ein
Teilbereich des menschlichen Seins erkennbar gemacht wird. Man muss immer
bedenken - dass das Nervenleitersystem ein komplexes Netzwerk ist und man wird
nicht einen Teil alleine betrachten koennen. Es wird sicherlich noch Jahre, wenn
nicht Jahrzehnte dauern, bis man in der Lage ist, Psychopharmakologie und
Psychologie zu verbinden, denn ein Gespraech mit einer Person beeinflusst sicherlich
X Systeme in unserem Gehirn, die allein nicht funktionell sind. Dennoch ist es durch
Einsatz von Medikamenten, Halluzinogenen und anderen Techniken gelungen kleine
Teile des Gesamten zu verstehen und bestimmte gefuehlsmaessige oder kognitive
Funktionen zu veraendern und dadurch Aufschluss ueber die Wirkungsweise eines
Teils des Ganzen zu gewinnen. So hat die Halluzinogenforschung, oder auch die
Opiatforschung sehr wohl zu einem tieferen Verstaendnis der Funktion des Erlebens
gefuehrt, doch kann man das menschliche Sein immer noch nicht auf der chemischen
Ebene ausreichend verstehen. Dennoch wird es notwendig sein in diesem Bereich
weiterzuforschen - auch im Bereich der Halluzinogene - denn diese Substanzen
haben eine ausgesprochene Wirkung auf unser Wahrnehmen, vor allem auf das
visuelle und auditive Wahrnehmen. Auch die Erforschung antagonistisch wirksamer
Substanzen, wie zum Beispiel von d2-Hemmern oder anderen psychoaktiv
wirksamen Mitteln, kann bereits einen Teilmechanismus aufdecken. Halluzinogene
als visuell-produktive "Medikamente" koennen den Farbensinn veraendern und
haben bereits bei veranlagten Menschen erwiesenermassen nach der halluzinogenen
Erfahrung, eine Beeinflussung ihrer Schoepfungskraft erbracht. Man muss sich
immer wieder der Erlebnisse von A. Huxley, von E. Juenger und anderen Groessen
erinnern, die Nutzen aus den produktiven Symptomen gezogen haben. Auch
beruehren halluzinogene Erfahrungen einen Bereich - den die meisten Menschen in
das Religioese einordnen und loesen Symptome aus, die von den einen als Wahnsinn,
den anderen als religioese Erfahrung betrachtet werden, denn vieles was wir noch
nicht erklaeren koennen, wird meist dem Goettlichen oder Teuflischen zugeordnet.
Begriffen des Nichtverstehens, meines Erachtens. So war es in der bekannten
Geschichte. Ein Schuss aus einer Waffe, den Pizarros Moerdertruppen in Amerika
losloesten - ist fuer die dortigen Ureinwohner als etwas unverstaendliches erlebt
worden und sofort dem Goettlichen zugerechnet worden, was sich spaeter in der
Zerstoerung ihrer Kultur geraechtt hat, denn Ihr Vertrauen in die goettliche
Ueberlegenheit der Spanier wurde von diesem masslos ausgenutzt. (eigen)
Sollte es dennoch zu Problemen bei der Einnahme von DMT kommen, muss bedacht
werden, dass die Wirkung sowieso in wenigen Minuten aufhoert und es meist nicht
notwendig ist weitere Massnahmen, wie die Verabreichung von Beruhigungsmitteln,
durchzufuehren. Auf jeden Fall sollte bei bleibenden psychotischen Symptomen ein
Vertrauensarzt aufgesucht werden, mit dem man dann entscheiden kann, ob der
Einsatz von Neuroleptika u.U. geeignet ist, um positiv-produktive Symptome zu
unterdruecken. (eigen)
Konsumformen:
• Rauchen der Reinkristalle (der Freebase!) in der Purpfeife:
Die Kristalle werden vorsichtig erhitzt, bis sie langsam schmelzen
und verdampfen. Die entstehenden Daempfe werden inhaliert. Es
bleibt ein dunkelbrauner Rest zurueck, (62/190) der durch die bei
der Extraktion zurueckgebliebenen Verunreinigungen verursacht
wird. (eigen)
• Rauchen der Substanz (Freebase) vermengt mit anderen Pflanzen:
Die Substanz wird in einem Loesungsmittel geloest (meist Alkohol
im Verhaeltnis 20ml EtOH fuer 1g DMT) und anschliessend auf
eine Traegersubstanz aufgebracht. Hierzu dienen Petersiel,
Damiana, Tabak, Minze, Katzenminze,...). Die eingetrockneten,
inzwischen auch kaeuflich erwerbbaren Rauchmischungen, werden
dann entweder in einer Pfeife oder in einem Joint geraucht. Ein
Grund fuer diese Bereitung ist der sattsam fuerchterliche
Geschmack von gerauchten DMT, der damit uebertuencht werden
soll. (62/190f.)
• Oraler Konsum mittels MAO-Hemmer:
Damit die oral unwirksame Rauschdroge DMT oral aufgenommen
werden kann, ist eine ausreichende Hemmung des koerpereigenen
Enzyms MAO (Mono-Amin-Oxidase) notwenig. Dieses Prinzip
wurde uebrigens schon vor Jahrhunderten am Amazonas, von dort
lebenden Indianern, entwickelt. (57, 62)
• "Fixen":
DMT wurde bei den wenigen klinischen Untersuchungen, die es
gab, meisten i.m. injeziert. /12, 45, 57, 62)
• "Rektal":
Unwirksam;
Synthese:
1. Michael Valentine Smith gibt in seinem Werk "Psychedelic
Chemistry", dass lange Zeit als Zusammenfassung bestehender
wissenschaftlicher Literatur in diesem Bereich der
Drogenforschung gedient hat, folgendes Verfahren an, dass
eigentlich zur Herstellung von DET geeignet ist, aber bei
entsprechender Veraenderung auch fuer die Synthese von DMT
geeignet ist: Doch es spricht einiges gegen diese Beschreibung, denn
sie ist viel zu wenig praezise:
2. 5,5g Indol, 15ml Cyclohexan und 0,5g pulversiertes Kupfer werden
zusammengefuegt. Es wird am Rueckfluss gekocht und tropfenweise
2,9g Diazoazeton dazugefuegt. Nach einer bestimmten Zeit laeuft die
Reaktion schnell ab und bildet 2 Schichten aus. Der
ueberschuessigen Kupferkatalysator wir entfernt, indem man filtriert.
Es wird anschliessend unter Vakuum verdunstet oder destilliert, um
2,6g 3-Indolyl-aceton zu bekommen.
3. 3,3g 3-Indolyl-aceton in 100ml EtOH; Es wird ueber einen
Palladium-Carbon Katalysator in Gegenwart von 0,04M MEA
reduziert. Nach 2h wird filtriert und unter Vakuum verdunstet, um
DET zu erhalten. (23)
4. Diese Quelle wurde dem Internet entnommen und es fehlt derzeit
noch eine Bestaetigung durch eine gedruckte Quelle:
5. Es wird ein 1l Rundbodenkolben unter einem Abzug in ein Eisbad
platziert. Es werden 400ml kalter, wasserfreier Ether in den
Kolben gegeben, in dem dann 60g Indol unter Ruehren geloest
werden. Zu 100ml wasserfreien Ether in einem Scheidetrichter
werden 50g Oxalylchlorid hinzugefuegt. Diese Loesung wird
langsam in die kraeftig geruehrte Indolloesung getropft, verteilt auf
eine Dauer von 10-15 Min. Das Ruehren wird 10 Min. laenger
fortgesetzt. Man laesst den Niederschlag ein paar Minuten absetzen
und dann wird die Fluessigkeit dekantiert. Es wird wasserfreier
Ether hinzugefuegt und gut durchgemischt. Es wird gewartet, bis
sich die Reaktionsloesung abgesetzt hat. Dann wird die die
Fluessigkeit wieder dekantiert. Wenn die Reinheit des
Niederschlags zufriedenstellend ist, belaesst man den goldenen
Niederschlag im Kolben fuer den naechsten Schritt, der sofort
folgen muss. Die Ausbeute betraegt annaehernd 100g.
6. Dimethylamin reagiert sofort mit Indoloxalylchlorid. Es werden
rund 400ml eiskalter, wasserfreier Ether zum gleichen 2-Hals 1l
Rundbodenkolben, der im ersten Schritt benutzt worden ist, in dem
sich auch der gleiche Niederschlag aus dem Syntheseschritt I
befindet, zugefuegt. Das Eisbad wird weiter durch Gebrauch von
Salz und Eis abgekuehlt. Das Gewicht des Niederschlags wird
geschaetzt und 100g Indoloxalylchlorid (IOC) werden verwendet.
Fuer dieses Gewicht an IOC werden noch versiegelte Behaelter mit
Dimethylamin (DMA) verwendet, weil es nicht haltbar ist, wenn
das Containersiegel aufgebrochen ist und Frischluft hinzutritt. Das
Dimethylamin im Behaelter wird merklich unter 0 Grad Celsius
abgekuehlt und 1 Teil Amin wird in 3 Teilen wasserfreiem, kalten
Ether geloest. (Amine koennen in dieser Loesung gelagert werden.)
Die Vorratsloesung wird fuer den Gebrauch auf
Zimmertemperatur erwaermt und es wird die entsprechende
Menge verwendet. Es wird die gleiche Apparatur verwendet, wie
beim Zufuegen des Oxalylchlorids. Die Aminloesung wird langsam
zum IOC mit kraeftigem Ruehren zugefuegt. Es wird 0,5h
lang.geruehrt. Nachdem die Addition fertig ist, laesst man die
Temperatur steigen. Der Niederschlag wird im Vakuum filtiert, mit
Ether gewaschen, gefolgt von einer Waschung mit Ether/H2O. Es
ist besser to slurry the Ether-H2O mit dem Niederschlag vor der
Filtration. Umkristallisiere aus heissem EtOH oder aus einer 1:1
MeOH-Benzolmischung.
7. Das Indolglycoxalamid wird durch Schmelzsublimation bereitet
und in kleine Stueckchen zerkleinert, wenn Ether als
Loesungsmittel genutzt wird. Aluminiumfolie erzeugt einen guten
mold, casting pieces, welche durch den Kuehler passen muessen.
Ebenso kann ein Soxhletextraktor benutzt werden, um die Kristalle
durch langsames Loesen in den Ether hinzuzufuegen. THF, wenn
vorhanden, loest IGA und die Verbindung wird langsam in
Loesungsform hinzugefuegt.
8. Zu einer geruehrten Mischung von 15g LAH in 300ml
wasserfreiem Ether (oder THF) fuege langsam die Stuecke (oder
Loesung) von IGA zu, bis 20g Gesamtmenge zugefuegt worden
sind. Halte die Reaktionsrate auf einen kontrollierbaren Level, es
koennte sonst ueberkochen! Ruehre und koche am Rueckfluss fuer
90 Minuten, nachdem die Addition komplett ist. Kuehle in einem
Eisbad ab und beginne vorsichtig den Komplex mit Eisstuecken
oder einer kalten MeOH-Loesung zu hydrolysieren, die durch den
Kuehler zugefuegt werden. Wenn es keine weitere Reaktion mehr
gibt, fuege wenige ml Wasser hinzu und lass es ein paar Stunden
ruhen, sloshing the contents gelegentlich. Lass alles schliesslich
absitzen und dekantiere die klare Fluessigkeit in einen evaporating
vessel. Filtriere den Rest und wasche einige Male mit Ether-MeOH
oder THF-MeOH. Verdampfe die vereinten Extrakte und wenn
noetig, seed den heavy syrup mit Kristallen aus DMT. Ohne
Samenkristalle braucht das Produkt Tage oder gar Wochen zum
Kristallisieren. Dieses Rohprodukt ist zum Rauchen geeignet. In
order to purify DMT, beginne nachdem das LAH mit MeOH
zersetzt worden ist. Fuege 500ml gesaettigte Na2SO4 Loesung
hinzu, mische und filtriere. Wasche mit Ether oder THF.
Neutralisiere das Filtrat mit 0.1N HCl. Extrahiere mit Ether.
Neutralisiere die untere Schicht mit 0.1N NaOH. Extrahiere diese
Loesung sofort mit CHCl3. Die Chloroformschicht wird ueber
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet, konzentriert, und aus ihr
kristallisierte DMT bei der Zugabe von Petrolaether. Die
Mutterfluessigkeit kann chromatographiert werden mit einer
Tonerdesaeule, und Benzol-MeOH im Verhaeltnis 99.8:0.2.
(USENET - Quelle muss ausgetauscht werden durch Originalarbeit!!!)
Geschichte:
1931: In diesem Jahr erfolgte erstmals die Synthese der halluzinogenen Rauschdroge
durch Manske. (62/433, 45/134)
1954: Eine weitere Synthese von DMT durch Speeter wurde entwickelt.(62/433, 45/136)
1955: Es erfolgte die Isolation durch die Arbeitsgruppe Fish, Johnson und Horning
aus den Samen von Anandenanthera peregrina, einer schon seit Jahrhunderten als
Halluzinogen verwendeten Pflanze der Neuen Welt. (62/163, 45/136)
1956: Stephen Szara und Freunde waren die ersten, welche die Reinsubstanz DMT in
der Form des Hydrochlorids testeten. (62/163)
1957: Arnold und Hofmann beschaeftigten sich ebenfalls sehr frueh mit DMT und
publizierten ueber diese Verbindung. (45/137)
1958: Sai-Halas-z et al. publizierten ebenso ueber DMT. (45/137)
1959: Die Studien ueber DMT wurden spaeter von Turner und Merlis bestaetigt.
(45/137)
1961: Der amerikanische Schriftsteller und Drogenkonsument William Burroughs,
(62/164) bekannt fuer seine Romane "Junkie" oder "Naked Lunch", der letztere
wurde auch in hervorragender Weise verfilmt, (eigen) begann seine ersten
Selbstexperimente mit dem Halluzinogen DMT in diesem Jahr. Er probierte
verschiedene Dosen im Bereich von 65mg - bis er eine Dosis von 100 mg einnahm, die
eine fuerchterliche Erfahrung fuer ihn darstellte und er als Ueberdosis empfand.
(62/164) Burroughs publizierte auch ein Buch "Auf der Suche nach Yagé.", welches
seine Erfahrungen mit diesem Mittel zusammenfasste. (eigen)
1963: In Anbetracht der Warnungen von William Burroughs probierten Timothy
Leary und Ralph Metzner an der Harvard Universitaet das Halluzinogen in einer
eigens bereiteten Umgebung. Ralph Metzner berichtete in diesem Jahr in seinem
Buch "The Psychedelic Review", dass DMT in Dosen von 1mg/kg gleich wie LSD
oder Meskalin wirke, aber mit einer viel kuerzeren Wirkdauer. (62/164)
1965: Snyder und Merril untersuchten Beziehungen zwischen der halluzinogenen
Aktivitaet und der Struktur der Verbindung. (Quelle?)
1969: In diesem Jahr erfolgte eine Isolation von DMT durch Agurell aus Virola
theiodora, einer in Suedamerika als Quelle eines halluzinogenen Schnupfpulvers
bekannten Pflanze. Damit wurde das Wirkprinzip des epená genannten
Schnupfpulvers erkannt und auf die Wirkung von DMT und des nahe verwandten 5Methoxy-DMT´s zurueckgefuehrt. (62)
XXXX: Dr. Oscar Janiger war die erste Person in der USA, der eine klinische
Untersuchung des Halluzinogens DMT mit Menschen durchfuehrte. (46)
Das Halluzinogen in seiner Reinform spielte niemals eine grosse Rolle als verbreitete
Strassendroge noch als rituelles oder hedonistisches Halluzinogen in der westlichen
Welt. (62/164)
Es kommt langsam zu einer Verbreitung der Rauschdroge ayahuaska und in diesem
Zusammenhang auch zu einer Verbreitung von DMT. Ayahuaska-zeremonien
werden inzwischen in Suedamerika an Touristen allgemein verkauft, gleich
Haschisch in Indien. Aber auch in Amsterdam und anderen europaeischen
Grossstaedten werden ayahuaska-Rituale, die ja auf einer Mischung von betaKarbolinenen und DMT beruhen, kaeuflich angeboten. In Brasilien haben sich
eigene Religionen um den Gebrauch von ayahuaska formiert, der sogenannte Santo
Daime-Kult, oder auch die Unio de Vegetal. (eigen)
DOB
Formel aus:
(42/620)
Andere Namen:
4-Brom -2,5- dimethoxyamphetamin, (6) 2,5Dimethoxy- 4- Bromamphetamin. (42/620)
Allgemeines:
DOB ist ein Amphetamin von der chemischen Struktur betrachtet. Der einzige chemische
Unterschied zu dem halluzinogenen Phenylethylamin 2-CB ist das Vorhandensein einer
zusaetzlichen Methylgruppe. Dies veraendert das Phenylethylamin in ein Alpha-methylphenethylamin, auch als Phenylisopropylamin oder einfach als Amphetamin bezeichnet. (eigen)
Dies ist der gleiche Zusammenhang, der auch von 2C-C zu DOC oder von 2C-I zu DOI besteht.
Die nachfolgende Tabelle gibt den Zusammenhang zwischen der Wirksamkeit, der Wirkdauer
und der Substitution an der 4. Position wieder. Gut zu erkennen ist auch die grundsaetzlich
hoehere Wirksamkeit des Amphetamins gegenueber dem verwandten Phenethylamin: (eigen)
Phenethylami
n:
Amphetamin
:
4. Position:
Name:
Dosis
[mg]:
Dauer
[h]:
Name:
Dosis
[mg]:
Dauer
[h]:
2C-B
12-24
4-8
DOB
1-3
18-30
Brom
2C-C
20-40
4-8
DOC
1,5-3
12-24
Chlor
2C-I
14-22
6-10
DOI
1,5-3
16-30
Iod
Tabelle. Gegenueberstellung der bekannten halluzinogenen Phenethylamine und Amphetamine
mit einem Halogenatom an der 4.Position des aromatischen Benzolringes. (Daten nach
Alexander Shulgin: "PHIKAL.").
Gleich wie bei DOI, ermoeglicht die Existenz eines schweren Atoms, eines Bromatoms in DOB,
die Markierung mittels eines radioaktiven Isotopes. Studien mit DOB, markiert entweder mit den
Isotopen 82Br oder 77Br, wurden benutzt, um in menschlichen Testpersonen die Verbreitung
der Droge zu verfolgen. Der Gebrauch eines Ganzkoerperscanners erlaubte das Abbilden des
intakten Koerpers, mit der Reise des Radioaktiven DOB, welche von aussen leicht verfolgt
werden konnte. Ein faszinierender Fund dabei war, dass DOB zuallererst in die menschliche
Lunge wandert, wo es sich fuer einige Stunden ansammelt. Es ist erst nachher, dass der
Gehirnspiegel sich aufbaut. Daraus folgt die Vermutung, dass irgendeine metabolische
Umwandlung sich in der Lunge ereignet, und es ist erst nach dieser Umwandlung, dass der
wirklich aktive Metabolit, der fuer die zentrale Wirkung verantwortlich ist, im Gehirn des
Menschen ankommt. Dies ist uebereinstimmend mit dem relativ langsamen Einsetzen der
Wirkung, und der sehr langen Dauer. (42/621f.)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen oder psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt.
(eigen)
Dosis:
0,5-1mg oral (9) 1-3mg (42/620) Wirkungen:
Die Verbindung kann Euphorie und Halluzinationen ausloesen (15) Es wird vor allem das
Schoene erkannt. Sei es ein Blatt, ein Grashals, oder die Farben, alles wird wie mit
Kinderaugen gesehen, die erstaunt, diese noch nie gesehene Fuelle bewundern. (9) Die
Wirkung soll uebrigens der Wirkung des MDA aehnlich sein, bemerkt Smith, der Verfasser von
"Psychedelic Chemistry.". (23)
Von Alexander Shulgin, dem Verfasser des Buches "PHIKAL" wurden jene nachfolgenden
Kommentare zusammengefasst. Das Buch wurde damit zu einem wichtigen Meilenstein in der
Geschichte der Erforschung halluzinogener Drogen, vor allem jener der Amphetamine und
Phenethylamine:
0.4mg: Es gab eine ausgepraegte Steigerung der visuellen Wahrnehmung, und etwas
Farbintensivierung. Ein sauberes, kaltes Gefuehl von Wind auf der Haut. Ich fuehlte eine
bereichernde emotionelle Erregung, ein angenehmes und gutes Gefuehl, und einfaches
Schlafen mit farbenfrohen und wichtigen Traeumen. (42/621f.)
2mg: Es gab ein ununterbrochenes Zittern auf der physikalischen Ebene und eine unglaubliche
Moebiusstreifenverkoerperung der Realitaet auf der intellektuellen Ebene. Ich war in der Lage
leicht in persoenliche Probleme einzutreten, und wieder herauszukommen, wenn ich es wollte.
Waehrend des naechsten Tages, gab es kurze Ausfaelle von Aufmerksamkeit, oder kleine
Daemmerzustaende, und es dauerte bis zum naechsten Abend, dass ich komplett wieder ich
selbst war. (42/621f.)
2.8mg: Nach 3h hatte ich einen schweren Krampf, und hatte eine nahe an Ohnmacht
grenzende Antwort auf den Schmerz, und ploetzlich gab es keinen Schmerz mehr! Ich fuehlte,
dass ich sehr nahe am Verlust des Bewusstseins gewesen bin, und dies war am meisten
stoerend. Es gab Augenblicke der Depersonalisation. Ich sah Ringe um den Mond mit
prismatischen Farben, und es gab lang anhaltende "nach-Bilder" gefolgt von einigen
Lichtpunkten. Ich war immer noch auf einem guten + 1 nach 14h, aber ich konnte schlafen. Es
kam der naechste Tag, bevor ich wieder auf der Basis war. (42/621f.)
0.5mg 'R' Isomer: Ich bin unterwegs, und dies ist eine sanfte Vergiftung. Ich bin komplett
funktionell, aber immer noch tatsaechlich ein ++. Ich wuerde nicht mit einem Auto fahren
wollen. Nicht sehr fern. Ich fuehlte ein ziemlich schnelles Abfallen auf ein + nach der fuenften
Stunde, aber es gibt uebrigbleibende Stimulation noch am folgenden Morgen. (42/621f.)
1mg 'R' Isomer: In der vierten Stunde bin ich voellig auf einem +++ und ich durchsuche die
Kueche nach Essen. Aber, was ich esse, ist nur so-so. Es gibt nicht die Introspektion oder
Intensitaet von 2mg des racematischen Materials, aber dies ist nichtsdesdoweniger ein
lohnender Platz. Nach der achtzehnten Stunde, gab es etwas unruhigen Schlaf, mit bizarren
Traeumen. Am naechsten Tag war ich immer noch hungrig auf veraenderte Raeume, und
forderte erfolgreich das restliche + mit LSD heraus und, so wie es gewoenlich der Fall ist, LSD
schnitt richtig durch den Schutt und erlaubte wieder einen direkten Schuss hinauf zu einem ++
+. (42/621f.)
1.5mg 'R' Isomer: Dies ist ein +++, aber es ist unbestimmt irrational. Ich fuehle einen schweren
Last am Koerper, aber die Temperatur ist aussen ueber 100 Grad, und ich bin wohl nicht in der
besten aller physikalischen Umgebungen. Ich wuerde keine hoehere Dosis wuenschen. Es gab
ein Schlaefchen nach der zwoelften Stunde, aber die meisten Symptome waren immer noch da
in der achtzehnten Stunde. Eine gute Erfahrung. Es wuerde interessant sein, dieses, eines
Tages mit 3mg des Racemats zu vergleichen. (42/621f.)
0.5mg 'S' Isomer: keine Wirkungen. (42/621f.)
1mg 'S' Isomer: Es gibt einiges warmes und feines nach ein paar Stunden auf diesem, aber ich
bin nicht mehr als an der Schwelle, und die Wirkungen sind sehr leicht. Nach der fuenften
Stunde gibt es keine weiteren Wirkungen. (42/621f.)
A. Shulgin gibt in seinem Buch "PHIKAL" noch eine kleine Zusammenfassung der
toxikologischen Untersuchungen ueber die Giftigkeit dieses Halluzinogens an. (Ueber die
moralische Bedenklichkeit und die methodische Problematik von Tierexperimenten wird in
diesem Buch auch geschrieben!!):
Eine Maus, der 50mg/kg (ip) injiziert wurden, zeigte beachtliches Zucken und war reizbar. Eine
andere, die 100mg/kg (ip) bekam, hatte offenkundig Schuetteln nach 20 Min., war in eine
dauernde Hyperaktivitaet verwickelt, die fuer einige Stunden anhielt. Noch eine andere, bei 125
mg/kg (ip), verlor viel von ihrem angemessenem Reflex nach 15 Min., bekam Zuckungen nach
50 Min., und war eine halbe Stunde spaeter tot. Eine vierte Maus, bei 150mg/kg (ip), bekam
nach 10 Min. ploetzlich Zuckungen, und erlitt etwas, dass wie ein unbequemer Tod, 22 Min.
nach der Injektion, aussah. Die LD50 liegt irgendwo zwischen 100 und 125 mg/kg fuer eine
Maus. Eine wirksame Dosis beim Menschen ist vielleicht 2mg (fuer einen 80kg Mann), gleich
25ug/kg. Darum ist der Index der Sicherheit (der therapeutische Index, die letale Dosis dividiert
durch die wirksame Dosis) gut ueber 1000. (42/621f.)
Tatsaechlich ist es sehr wahrscheinlich, dass der schaedliche Spiegel an DOB im Menschen
eine Menge niedriger ist, wenn nicht sogar toedlich ist, als dieses Verhaeltnis besagen wuerde.
Es gab einen Bericht von einem Todesfall einer jungen Frau, nach dem Schnupfen einer so
massiven Menge an DOB, dass die aktuelle Rueckgewinnung von ueber 9mg der Droge aus
ihrem Koerpergewebe in der Nach-Todesuntersuchung moeglich war. Es wurde gesagt, dass
sie und ihr Begleiter dachten, dass sie MDA einnehmen wuerden, und nahmen eine Dosis
angemessen fuer diese Substanz, und ueberdosierten sich selbst wirkungsvoll damit. Er
ueberlebte, gefolgt von Zuckungen und einer erweiterten Periode (einige Wochen) in einem
komatoesen Zustandes. Tragische Beispiele sind berichtet worden, die arterielle
Gefaesskraempfe beinhalten. (42/621f.)
Wie mit allen anderen Psychedelika, welche man studieren koennte und hat mit ihren optischen
Isomerem, ist es das 'R' Isomer von DOB, dass aktiver ist, als die racematische Mischung, und
das 'S' ist sicher viel weniger aktiv, aber es wurde nie bis zu voll aktiven Dosen getestet. Der
alpha-Ethyl Abkoemmling von DOB ist bekannt als ARIADNE. (42/621f.)
Wirkdauer:
Die halluzinogene Rauschdroge wirkt nach den Angaben des amerikanischen Drogenforscher
A. Shulgin 18-30h. (42/620) Geschichte:
1967: Die Synthese von DOB wurde fertiggestellt. (42/621f.)
1971: Der Bericht ueber diese Substanz und ihre unerwartet hohe Potenz wurde publiziert. Kurz
darauf erschienen 2 zusaetzliche Papiere voellig unabhaengig. Eines beschrieb die DOBSynthese ueber eine verschiedene Route, und beschrieb hohe Aktivitaet in Ratten. Das andere
beschrieb DOB und eine Gruppe von nahe verwandten bromierten Amphetaminen und ihre
Wirkung auf den Menschen. (42/621f.)
Synthese:
A. Shulgin gibt folgende Synthese in seinem Buch "PHIKAL" an:
Zu einer gut geruehrten Loesung von 1.95g der freien Base von 2,5-DMA in 12ml
Eisessigsaeure, wurden 1.8g elementares Brom hinzugefuegt, geloest in 4ml Essigsaeure
ueber ein Dauer von 5 Min. Die leicht exotherme Reaktion wurde 3h lang geruehrt, und dann zu
rund 200ml H2O hinzugefuegt. Die wolkige Loesung wurde mit 2x100 Et 2O gewaschen, mit
waessriger NaOH basisch gemacht, und mit 3x100ml CH 2Cl2 extrahiert. Die Verdampfung des
Loesungsmittels aus den gesammelten Extrakten gab rund 3ml eines blass-gelbbraunen Oels,
welches in 250ml wasserfreiem Et2O geloest und mit wasserfreiem HCl Gas gesaettigt wurde.
Die feinen, weissen Kristalle aus DOB-HCl wurden durch Filtration entfernt, mit Et 2O
gewaschen und luftgetrocknet. Diese wogen 1.7g und hatten einen mp von 195-196 Grad
Celsius. Umkristallisation aus IPA brachte diesen auf 207-208 Grad Celsius. (42/620)
DOM
Formel aus:
(8, 42/637, 62)
Andere Namen:
2,5-Dimethoxy -4,alphadimethylphenethylamin, (8)
Dimethoxymethylamphetamin, (8, 36, 62) STP
(serenity, tranquillity, peace), (15, 36, 42/637,
62) 2,5-Dimethoxy -4- methylamphetamin, (36, 42/637) 2,5-Dimethoxy -4- methylphenylisopropylamin, STP (Stop The Police). (62), Super-LSD; (23, 36)
Der andere Name STP wurde uebrigens nach einem Ausspruch von Timothy Leary abgeleitet:
"Serenity, Tranquillity and Peace". (36)
(Arman Sahihi benennt eine Gruppe von Halluzinogenen als Megahalluzinogene, in welche
DOM und andersartig wirkende Halluzinogene wie der Stechapfel [bot. Datura stramonium]
zusammengefasst werden.) (36)
Spezifikation:
Die Summenformel lautet auf C12H19NO2. Das Mol. Gew. betraegt 209,16. Der mp ist bei 60-61
Grad Celsius. Die Verbindung ist loeslich in organ. Loesungsmitteln. Das Hydrochlorid ist in
Wasser und EtOH loeslich. Es hat einen mp von 187-188 Grad Celsius. Das Sulfat hat einen
mp von 131 Grad Celsius. (62) Allgemeines:
Das Halluzinogen ist eine synthetische Droge. (36, 42, 62) DOM ist ein Phenylethylamin, aufgrund
seiner chemischen Strukturformel. Es ist damit chemisch nahe verwandt zu Meskalin, dem
Wirkstoff des Peyote-Kaktus, aber auch mit 2C-B und anderen sehr bekannten Halluzinogenen
besteht grosse Aehnlichkeit. (36, 42)
Wirkdauer:
Die Dauer der Wirkung wird von vielen Autoren mit 72 h angegeben. (23, 36) Doch dies bezieht
sich meist auf jene Vorfaelle in der Haight Ashbury, San Francisco, wobei damals zu hoch
dosierte trips, die Ursache fuer die fast 3 Tage andauernde Wirkung waren. (36, 42, 46)
Alexander Shulgin gibt die Wirkdauer mit 14-20h an, wobei in diesem Fall, die angebrachte, viel
niedere Dosis verwendet worden ist. (42/638)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen oder psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt
geworden. (eigen)
Dosis:
Der normale halluzinogenen Dosisbereich von DOM liegt im 3-10mg. (42/638, 62) Arman Sahihi
fuehrt aus, dass etwa 100mg DOM bereits einen hektisch-halluzinogenen Rausch, der bis zu
75h anhaelt, verursachen; (36) Geschichte:
1964: STP wurde von einem Experimentalchemiker entwickelt, der fuer die Dow Chemical
Company gearbeitet hatte, welche Proben dieser Droge nach Edgewood Arsenal, dem
Hauptquartier des US Army Chemical Corps., lieferten. Wissenschaftler in Edgewood Arsenal
testeten STP, um zu sehen, ob es gebraucht werden koennte, als ein "incapacitating agent",
waehrend der CIA die Droge in seinen Verhaltensveraenderungsstudien benutzte. (46)
Der Entwickler von DOM war niemand andere als Alexander Shulgin, der spaeter mit seinem
Werk "PHIKAL" einer Zusammenfassung seiner Arbeiten ueber Phenethylamine und seiner
Biographie beruehmt wurde. (49/290) Er widmete sich in PHIKAL einer genauen Aufzaehlung und
Beschreibung, der Phenethylamine und verfasste auch ein Werk ueber halluzinogene
Tryptamine, welches den Namen THIKAL erhielt. (eigen)
In diesem Zusammenhang ist noch anzufuehren, dass Edgewood Arsenal so eine Art
Experimental-"Waffenlager" war, wobei eigentlich nichts anderes als neue Waffen entwickelt
werden sollten, die Menschen nicht toeten, sondern nur zeitweise ausschalten, bzw.
Geheimnisse zu entreissen. Die Studien wurden lange Zeit nicht abgeschlossen und es wurden
Zehntausende Rauschdrogen untersucht. Es gab sogar eine eigene Codebezeichnung fuer die
getesteten Mittel: EA-XXXX; es wurden mehrere Projekte durchgefuehrt mit dem Namen MKUltra, usw.; es kam sogar zu Prozessen, in denen Soldaten und deren Nachkommen
Schadenersatzansprueche stellten. Eine wirklich genaue Beschreibung liefert dazu das Buch
"Acid dreams" von B. Slain und Co. (eigen)
Anfang 1967 wurde die Formel fuer STP aus unerklaerlichen Grueden im grossen an die
wissenschaftliche Gemeinschaft herausgegeben. In dieser Zeit war Ergotamintartrat, ein
wesentlicher Rohstoff fuer die Synthese von LSD, kaum zu erhalten. So entschied Owsley,
einer der ersten LSD-Chemiker (A. Hofmann synthetisierte LSD zufaellig als Erster!, Anm. d.
Verf.), seine Haende an STP zu versuchen. Kurz danach zirkulierte die Droge in den
Hippiebezirken von San Francisco und New York. STP debuetierte in der Haight, als 5000
Pillen verschenkt wurden, waehrend einer solstice Feier, die den Beginn des Sommers der
Liebe markiert. Die Notfallambulanzen in verschiedenen Krankenhaeusern in San Francisco
wurden (an diesem Tag, Anm. d. Verf.) mit ausgeflippten Hippies gefuellt, die fuerchteten
niemals wieder herunterzukommen. Die biederen Doktoren nahmen an, dass sie voll LSD
waeren und verordneten Thorazin - die uebliche Behandlung - um sie zu beruhigen. Aber
Thorazin potenzierte oder steigerte die Wirkung von STP. (46)
Dieser Stoff wurde reichlich am Hoehepunkt der Haight-Ashbury in San Francisco, in der Mitte
von 1967, verteilt. Es wurde unter dem Namen STP vertrieben, wovon gesagt wurde, dass es
fuer Serenity, Tranquility, und Peace ("Heiterkeit, Ruhe, Friede") stand. Es wurde auch
beansprucht, dass es Super Terrific Psychedelic repraesentiert, oder Stop The Police. Die
Polizei nannte es: Too Stupid to Puke ("Zu dumm zum Kotzen"). Tatsaechlich wurde der Name
von den Initialen eines Motorzusatzes genommen, der chemisch komplett unverwandt war. 2
Komplikationen wurden waehrend dem ersten Erscheinen offensichtlich und fuehrten zu
schweren Problemen. Erstens, gab es keine Verbindung zwischen STP und DOM. Niemand
wusste, was diese Droge war, die im Stil von Edelmaennern durch die Stadt verbreitet wurde.
Es gab keinen gelernten Rat fuer die beste Behandlung von Ueberdosisnotfaellen. Zweitens,
die urspruenglichen Tabletten, die vertrieben wurden, beinhalteten offensichtlich 20mg pro
Tablette; Spaeter wurde die Dosis auf 10mg gesenkt. Beide sind nun bekannt als absolut
umwerfende Dosen. Die Ueberdosissituation wurde verschaerft von dem langsamen Einsetzen
der Wirkung. Der Gebraucher wird von einigen anfaenglichen Wirkungen nach 0,5h wissen, da
gibt es das, was ein + oder ++ am Ende der ersten Stunde genannt werden koennte, und die
volle Wucht der Droge wird nicht gewuerdigt werden, bevor 2h vergangen sind. Aber viele von
den Empfaengern der freien Abgabe von DOM waren vertraut mit LSD, das seine Vorboten in
15-20 Min. zeigt, oder auch schneller mit einer groesseren Dosis, und es gibt bereits eine
fuehlbare tiefe und unwiderstehliche Vergiftung nach 0,5h. Sie, sehr vernuenftig, erwarteten
dieses familiaere Aktivitaetsmuster mit STP und nahmen an, wenn es wenig, wenn ueberhaupt
eine bemerkbare Aktivitaet nach der halben Stunde gab, dass die Potenz weniger wie erwartet
war. Sie nahmen 1 oder auch 2 zusaetzliche Dosiseinheiten ein. Folglich werden einige der
Ueberdosisopfer dieser Zeit bis zu 30mg DOM eingenommen haben. Das langsame Einsetzen
der Wirkung, gepaart mit der bemerkenswert langen Dauer der Wirkung, erwischte viele
unschuldige Gebraucher unvorbereitet. (42)
1991: Die Droge wurde 1991 von A. Shulgin wiederum synthetisiert.
(62)
Wirkungen:
Der amerikanische Drogenforscher und -designer A. Shulgin gibt in seinem Buch "PHIKAL" eine
Reihe von Wirkungsbeschreibungen an, die ein Profil dieser Substanz bilden sollen:
1mg: Es gibt fast sicher eine Wirkung. Physikalisch gibt es eine leichte Trockenheit im Mund,
und meine Pupillen sind merkbar erweitert. Es gibt allgemein ein unheimliches Gefuehl.
(42/638ff.)
2.3mg: Stimmungshebung nach 2-3h. Nach 3h werden emotionelle Wirkungen mehr
ausgepraegt, auch Farbintensivierungen. Sehr wenig Verzerrung der Wahrnehmung, keine
Disorientierung, kein Kriechen oder Fliessen, aber betraechtliche Farbintensivierung. Der
emotionelle Zusammenhang und die Empathie fuer andere war naeher an Meskalin denn an
Amphetamin, ein willkommener Wechsel. Kein Anflug von Uebelkeit zu irgendeiner Zeit. Nach
10h nicht in der Lage zu schlafen, deshalb nahm ich eine 3/4 Tablette Seconal. Kopfschmerzen
und Teilnahmslosigkeit am naechsten Morgen, wahrscheinlich wegen dem Seconal. (42/638ff.)
3mg: In der Mitte der Erfahrung fand ich, dass ich in der Lage war Teile von komplizierten
Dingen so zu unterscheiden, wie wenn ich sie getrennt evaluieren wuerde. Es gibt keine
Notwendigkeit ihren normalen Zweck zu respektieren. Die Schaerfe der Beobachtung ist
verbessert, man kann sich auf jede verschiedene Tiefe einer Sache oder eines Konzepts
konzentrieren. Farben sind nicht nur heller; es gibt mehr von ihnen. Es gibt eine Tiefsinnigkeit
der Bedeutung, die in allem, was sich bewegt, innewohnt. Eine Linie von Gedanken oder ein
bisschen persoenliche Geschichte bindet den Denker zu den Objekten, an die gedacht worden
ist, oder die einmal erfahren wurden. (42/638ff.)
4mg: Die ersten 4h waren hauptsaechlich auf den Koerper gerichtet. Es gab ein Schaudern und
einen geschlossenen Mund, und ich bin nicht besonders motiviert mit jemandem zu reden. Es
ist mehr aufweckend (wie Amphetamin) als daempfend (wie Phenobarbital). Ich fuehle mich ein
wenig krank nach der dritten Stunde, aber ein bisschen Blutrueckfluss klaert dieses. Dann in
der vierten Stunde, ging es total aus mir heraus. Ich sah die Wolken gegen Westen. DIE
WOLKEN!!! Keine visuelle Erfahrung war aehnlich dieser. Die Bedeutung der Farben hat sich
gerade komplett gewandelt, es gibt Pulsieren, und Pastellfarben sind extrem pastellfarben. Es
ist eine schoene Erfahrung. Von allen vergangenen Freuden, LSD, Meskalin, Cannabis,
Peyote, erreicht dies die Nr. 1. Normalerweise habe ich keine Farbwirkungen mit Meskalin. Eine
dynamische Erfahrung. (42/638ff.)
5mg: Es gab eine Intensivierung von Licht, Farbe und Geruch. Es war alles sehr angenehm und
schoen, ausgenommen, dass ich ein ueberwaeltigend negatives Gefuehl hatte. Mit der Zeit
wuchs es zu bemerkenswerter Intensitaet, und ich fuehlte, es war klar infolge des Žrgers. Nach
einer Zeit verschwand diese Negativitaet voellig. Ich brach in die erfreulichste und auch
ausgelassenste Erfahrung. Ich wechselte halb und halb zwischen Freude und Unbehagen. Als
der Abend begann, wurde ich zurueckgezogen und nachdenklich. Es schien klar zu sein, dass
ich alles falsche Entscheidungen gemacht habe - Wahl des Partners, der Platz zum Leben,
Isolation, keine bedeutungsvolle Aktivitaet. Der groesste Schock war, dass meine
Meditationspraxis, die eine meiner zentralen Brennpunkte ist, und von der ich dachte, dass sie
mir viel Frieden und Verstaendnis gebracht habe, keine Loesung von meiner eingebildeten
Ungluecklichkeit und Isolation zu sein schien. Die Erfahrung setzte sich unvermindert durch die
Nacht mit viel Spannung und Unbehagen fort. Ich war nicht in der Lage zu schlafen. Ich
halluzinierte voellig frei waehrend der Nacht, aber ich konnte es mit meinem Willen stoppen.
Waehrend ich mich niemals bedroht fuehlte, fuehlte ich, dass ich wusste, was es bedeutet
ueber den Rand des Wahnsinns zu schauen. (42/638ff.)
8mg: Die sehr ruhige Entwicklung erfasste zwischen der ersten und zweiten Stunde
Geschwindigkeit. Es gibt eine reich gemaserte Schau mit geschlossenen Augen, die nahe mit
der Musik verzahnt ist. Es ist gelegentlich eine Auftaktphantasie und nicht direkt miteinander
verbunden, und auch gelegentlich unerfreulich. Aber immer intensiv und komplett passend zur
Musik. Es gibt dauernd Durst und wenig Urin. Doesen scheint nach 16 Stunden OK zu sein,
aber richtiger Schlaf muss bis auf den 20h Punkt warten. Gesamt ein bewegendes +++, und ich
schaue vorwaerts es eines Tages zu wiederholen. (42/638ff.)
12mg: Die ersten Vorboten waren nach 30 Min. und es war im Bauch. Die Entwicklung war
extrem schnell, etwas mehr aehnlich wie LSD. Das Koerperzittern fuehlte sich wie eine
Vergiftung an, es gibt keine Flucht aus dem Gefuehl der Unfaehigkeit, aber zuletzt gibt es keine
Uebelkeit. Dieser Uebergang endete und das Trauma klarte komplett nach der zweiten Stunde
auf. Die Musik war aussergewoehnlich. Das Erotische war aussergewoehnlich. Die Phantasie
war aussergewoehnlich. Es gab einige restliche Wirkungen noch am naechsten Tag. Dies war
ein bisschen viel fuer mich. (42/638ff.)
0.5mg 'R' Isomer: Es gibt eine Wirkung. Es ist bezeichnend, dass die ersten Wirkungen des
Racemats bei 1mg festgestellt wurden. Es gibt eine Spur der Zeitverlangsamung und im
allgemeinen einen huebschen, voll manischen Zustand. Es gibt einige Pupillenerweiterung.
Alles hatte lieblich aufgeklaert am Abend. (42/638ff.)
2.6mg 'S' Isomer: Es gibt Zeichen von Pulsbeschleunigung und Blutdruckanstieg. Es gibt
einiges Zaehnereiben, aber immer noch keinen psychologischen Trip. (42/638ff.)
Alexander Shulgin gibt noch folgende Kommentare ueber allgemeine Wirkungen von DOM:
Klinische Studien haben die schnelle Toleranzentwicklung von wiederholten Verabreichungen
dokumentiert. 5 Freiwilligen wurden taeglich 6mg an 3 folgenden Tagen verabreicht. Objektiv
zeigten psychologische Tests eine Senkung der Reaktionen. Subjektiv empfanden alle extrem
starke Wirkungen am ersten Tag, und alle ausser einem fanden es unangenehm. Bei der dritten
Gabe am dritten Tag, hatten alle verminderte Reaktionen, die von nur 'maessig stark' bis zu
'fuehle absolut nichts' reichten. Einer schlief tatsaechlich waehrend der Erfahrung am dritten
Tag. Das Hexadeuteroanalog (Die Deuteriumatome sind in den 2 Methoxygruppen integriert)
wurde als interner Standard fuer analytische Arbeiten bereitet, aber es gibt keine Berichte von
der menschlichen Pharmakologie. (42/638ff.)
Gegengift:
Im allgemeinen ist bei diesem Halluzinogen die gleiche Vorgangsweise, wie bei anderen
problematischen halluzinogeninduzierten Erfahrungen, angezeigt.
Chlorpromazin erwies sich in der Vergangenheit als Gegengift wirkungslos.
(36)
Synthese:
Zu einer Loesung von 54.9g 2,5-Dimethoxy-4-methylbenzaldehyd in 215g Eisessigsaeure
wurden 19.5g wasserfreies Ammoniumacetat und 30.6g Nitroethan hinzugefuegt. Diese
Mischung wurde 3h lang am Dampfbad erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde in einem nassen
Eisbad gekuehlt, was die ploetzliche Bildung von gelben Kristallen ausloeste. Soviel H 2O wie
moeglich wurde hinzugefuegt (bis zu einem ausdauernden wolkigen, oeligen Charakter) und
nach einigen wenigen zusaetzlichen Stunden des Stehens, wurde das kristalline 1-(2,5Dimethoxy-4-methylphenyl)-2-nitropropen durch Filtration entfernt und aus kochender
Essigsaeure umkristallisiert. Die Ausbeute wog 28.3g, nach dem Trocknen zu einem konstanten
Gewicht, und der mp war bei 87-88 Grad Celsius.
Eine Suspension von 9.5g LAH in 750ml gut geruehrtem, wasserfreien Et 2O wurde am
Rueckfluss beim Kochen gehalten in einer Inertatmosphaere, mit der Rueckkehr des
kondensierten Loesungsmittels, einen Soxhletaufsatz durchwandernd, der 9.5g 1-(2,5Dimethoxy-4-methylphenyl)-2-nitropropen beinhaltete. Nachdem die Zufuegung des
Nitrostyrens abgeschlossen war, wurde die geruehrte Suspension am Rueckfluss fuer
zusaetzliche 4h belassen, dann auf Zimmertemperatur abgekuehlt. Das Ruehren wurde ueber
nacht fortgesetzt. Das ueberschuessige Hydrid wurde vorsichtig durch die Zugabe von 750ml
8%-iger H2SO4 zerstoert, bis die Wasserstoffentwicklung aufhoerte, dann mit einer
Geschwindigkeit, die es erlaubte die entstandenen Feststoffe zu verteilen. Die Schichten
wurden getrennt, die waessrige Phase einmal mit Et 2O gewaschen, mit 225g
Kaliumnatriumtartrat behandelt, und schliesslich mit 5%-iger NaOH basisch gemacht (pH>9).
Dies wurde mit 3x150ml CH2Cl2 extrahiert, die Extrakte vereint, und das Loesungsmittel im
Vakuum entfernt. Der Rest war 9.6g klares Oel, dass ploetzlich Kristalle bildete, mit einem mp
von 60.5-61 Grad Celsius aus Hexan. Die Feststoffe wurden in 150ml wasserfreiem Et 2O
geloest, und mit wasserfreiem HCl Gas gesaettigt. Nach 2h Stehen bei Zimmertemperatur
wurde das kristalline DOM-HCl durch Filtration entfernt, mit Et 2O gewaschen, und an der Luft
zu konstantem Gewicht getrocknet. Es wurden 8.25g glaenzender, weisser Kristalle, die einen
mp von 190.5-191.5 Grad Celsius hatten, erhalten. Das Sulfat hatte einen mp von 131 Grad
Celsius. Anal. (C12H20ClNO2) C,H,N.
Das obige Nitrostyren kann auch zum endgueltigen Aminprodukt gewandelt werden, チ ber die
Zwischenform des korrespondierenden Phenylacetons. Zu einer gut geruehrten Suspension
von 10.4g pulverfoermigem Fe in 20ml Eisessigsaeure, die auf Rueckflusstemperatur gehalten
wurde, wurden 4.9g 1-(2,5-Dimethoxy-4-methylphenyl)-2-nitropropen als Feststoff hinzugefuegt.
Kochen am Rueckfluss wurde 2h fortgesetzt. Dann wurde alles durch nasses Celite filtriert.
Nach Waschen mit 300ml H2O, gefolgt von 300ml Et2O, wurden die kombinierten Filtrate und
Waschungen getrennt, und die waessrige Phase mit 2x100ml Et 2O extrahiert. Die organische
Phase und die Extrakte wurden kombiniert, und mit 2x100ml gesaettiger K 2CO3-Loesung
gewaschen. Das Loesungsmittel wurde im Vakuum entfernt, was ein roetliches Oel ergab, das
3.3g wog. Dies wurde bei 111-115 Grad Celsius mit einem Druck von 0.5mm/Hg destilliert um
einen blassgruenen Feststoff zu erhalten. Nach Umkristallisierung aus Benzol, wurden 2.8g 1(2,5-Dimethoxy-4-methylphenyl)-2-propanon, als weisse Kristalle mit einem mp von 57-59 Grad
Celsius, erhalten. Dieses Keton wurde auch als blassgelbes Oel mit einem Siedepunkt von 115118 Grad Celsius bei einem Druck von 0.4mm/Hg beschrieben. Eine Loesung von 0.7g 1-(2,5Dimethoxyphenyl-4-methyl)-2-propanon in 20ml MeOH wurde mit 6g Ammoniumacetat, 0.3g
Natriumcyanoborohydrid und 3 g Linde 3A Molekularsieb versetzt. Die Mischung wurde ueber
Nacht geruehrt, und die Feststoffe durch Filtration beseitigt. Das Filtrat wurde in 100ml H 2O
geloest. Die Loesung wurde mit verd. H2SO4 angesaeuert, und mit 2x25ml CH2Cl2 gewaschen.
Die waessrige Phase wurde mit waežriger NaOH basisch gemacht, und das Produkt mit 2x25ml
CH2Cl2 extrahiert. Das Loesungsmittel wurde im Vakuum entfernt, und der Rest destilliert (bei
160 Grad Celsius und einem Druck von 0.2mm/Hg), um ein farbloses Produkt zu ergeben, dass
in 3ml IPA geloest, mit konz. HCl neutralisiert, und mit 50ml wasserfreiem Et 2O verduennt
wurde. Es wurden 0.18g DOM-HCl, als weisser Feststoff mit einem mp von 187-188 Grad
Celsius, erhalten.
Die optischen Isomere von DOM wurden auf 2 Arten bereitet. Die razematische Base wurde
aufgeloest in Form des ortho-Nitrotartranilic-saeuresalzes durch Umkristallisieren aus EtOH.
Die (+) Saeure ergibt das (+) oder das 'S' Isomer von DOM bevorzugt. Auch das oben
erwaehnte 1-(2,5-Dimethoxy-4-methylphenyl)-2-propanon kann mit dem optisch aktiven alphaMethylbenzylamin und Raney Nickel reduktiv aminiert werden. Dieses Amin wurde isoliert und
gereinigt durch Umkristallisierung des Hydrochloridsalzes. Als es optisch rein war, wurde die
Benzylgruppe durch Hydrolyse mit Palladium auf Kohlenstoff entfernt. Der mp von jedem der
optischen Isomere, als Hydrochloridsalz, war 204-205 Grad Celsius. (42/637f.)
LSD
Formel aus:
(45, 62)
Andere Namen:
Lysergsaeurediaethylamid, Delysid (reg.
trademark der Fa. Sandoz), Lysergamid
(reg. trademark der Fa. Spofa),
Antiserotonin, (24) 9,10- Didehydro- N,N
-diethyl- 6- methylergolin- 8betacarboxamid, d-Lysergsaeurediethylamid,
Lysergid, (62) Trip, teilweise auch sehr
verallgemeinert f. Psychedelika, (1) d-LSD,
(14) LSD-25, (14, 36, 62) d-LysergsaeureDiaethylamid- Tartrat-25. (36)
Dosis:
Die Dosis betraegt laut A. Hofmann 1
mcg/kg Koerpergewicht.
(14, 62)
Spezifikation:
C20H25N3O; Molekulargewicht 323,42; Prismen aus Benzol, mp 80-85 Grad Celsius, d-Tartrat
(Delysid (reg. trademark)), Prismen aus MeOH, mp 198-200 Grad Celsius,
(62)
loesl. in H2O. (62,
69)
LSD ist farb-, geruch- und geschmacklos. (69) Es muss vor Licht und Sauerstoff geschuetzt
aufbewahrt werden. Im Kuehlschrank, offen, betraegt die Haltbarkeit 1-2 Tage. (14) Die
Substanz besitzt 4 Isomere. Es sind dies: d-LSD, d-Isolyergsaeurediaethylamid, lLysergsaeurediaethylamid, l-Isolysergsaeurediaethylamid. d-LSD ist das wirksamste von allen
Isomeren (14) und gleichzeitig die wirksamste halluzinogene Droge, die bekannt ist. (69)
Allgemeines:
LSD ist ein typisches Halluzinogen und wurde zur Leitdroge fuer diese Gruppe von
zentralwirksamen Drogen, vor allem aufgrund seiner Bekanntheit. Die Bezeichnung fuer den
LSD-Rausch, der trip (engl.), wird inzwischen fuer alle anderen Rauschzustaende durch
Halluzinogene benutzt. (eigen)
Nach der Entdeckung von LSD wurde die Substanz zuerst vor allem von Geheimdiensten und
bekannten Intellektuellen konsumiert, die die Substanz testhalber erhielten. Die fuenfziger Jahre
waren von den Experimenten der Geheimdienste und den Personen gepraegt, die sich mit der
Droge beschaeftigten und sich ihre Gedanken ueber die Thematik machten und diese auch
publizierten. So veroeffentlichte zum Beispiel Aldous Huxley, inspiriert durch die Droge, aber
auch durch das natuerlich vorkommende Halluzinogen Meskalin, eine Reihe von Schriften, die
sich mit Drogenkonsum in zukuenftigen Gesellschaften beschaeftigen. "Schoene Neue Welt",
"Moksha" oder seine Abhandlung "Die Pforten der Wahrnehmung", die sich intensiv mit der
mysthischen Erfahrung durch Drogen beschaeftigt, wurden zu Klassikern der Literatur. (eigen)
LSD wurde in den 60´er Jahren zu einer populaeren Droge, deren Verbrauch damals den
Hoehepunkt erreichte. LSD beeinflusste die entstehende Gegenkultur in ihrem Schaffen. AcidRock von den Grateful Dead und anderen Bands, psychedelische Malerei, Beschaeftigung mit
meditativen Praktiken und vieles mehr ist untrennbar mit der Droge verbunden. Der Zeitgeist
experimentierte mit LSD. LSD wurde auch zum Feindbild - spektakulaere Selbstmorde, durch
die Medien gigantisch uebertrieben, dass allgemeine Ausscheren eines Grossteils der Jugend
aus dem Mainstream der kulturellen Entwicklung, das "drop out" T. Learys, der verstaendliche
Widerstand gegen den brutalen Krieg in Vietnam - wurde zum Grund genommen, die Droge
und damit alle Halluzinogene zu verbieten, denn die Droge selbst ist und war nicht ausreichend
gefaehrlich, vielmehr die Konsumenten sollten verboten werden. LSD war der Prototyp des
Verbots halluzinogener Drogen, jener Substanzen, die seit Anbeginn historischer Zeiten den
religioes-kultischen Bereich der Menschheit mitgepraegt haben. (eigen)
Eine wesentliche Rolle in der negativen Entwicklung der oeffentlichen Meinung spielte das
"Manson"-Massaker an der hochschwangeren Schauspielerin Sharon Tate. Die schreckliche
Bluttat an der jungen Frau erregte die Oeffentlichkeit. Durch die breite mediale Verbreitung
wurde im Bewusstsein der Zuseher unbeabsichtigerweise eine Verknuepfung von
halluzinogenem Drogenkonsum, sektiererischer Religionsanwendung und Mord erreicht. Der
Einzelfall wurde somit bedenklich verallgemeinert: Die Verknuepfung von Religion und Droge,
gipfelnd im Ritualmord, erzeugte im hauptsaechlich materialistisch orientierten Establishment
der westlichen Konsumkultur eine verstaendliche Urangst, die eigentlich nur der Person
Manson galt. (eigen)
LSD hat auch Eingang in die Medizin gefunden, so diente es zur Erforschung von Psychosen
und wurde fuer die Behandlung schwerer Neurosen, Perversionen, zur Behandlung von
Alkoholikern und zur Behandlung autistischer Kinder getestet. Es wurden 2 Therapieformen
verwendet, die psychedelische und die psycholytische Therapie, deren einziger Unterschied die
verabreichte Dosis ist. So wird bei der psychedelischen Therapie eine voll halluzinogen
wirksame Dosis verabreicht, welche das komplette Spektrum der LSD-Wirkung ausloest,
einschliesslich der optischen Phaenomene. Bei der psychlotytischen Therapie wird hingegen
eine viel niedere Dosis eingesetzt. Ergaenzend werden psychoanalytische und andere
allgemein anerkannte psychotherapeutische Techniken eingesetzt. (eigen)
LSD ist die staerkste wirksame Substanz, die die Menschheit kennt. LSD ist in so geringen
Dosen wirksam, dass es selbst auf Papierstueckchen aufgebracht und verkauft wird. Diese
LSD-Portionen nennt man paper-trips. LSD wird uebrigens auch auf Gelatine aufgebracht und
diese, gleich wie die paper-trips, in 5x5 mm grosse Quadrate geschnitten, die eine volle Dosis
enthalten. Diese LSD-Bereitung wird im Englischen als window-panes bezeichnet. LSD ist auch
aufgrund der typischen geringen Dosis kaum faelschbar, denn keine andere Substanz wuerde
sich auf diese Traegersubstanzen aufbringen lassen, ohne die Wirksamkeit zu verlieren, da
nicht genug Droge anhaften wuerde. (eigen)
Wirkungen:
Die LSD Erfahrung ist eigentlich nicht als Rauschzustand zu bezeichnen, dass Wort "Rausch"
ist eigentlich die Bezeichnung fuer die akute Wirkung beim Alkoholgebrauch. Im Gegensatz zu
diesem (starker Rausch bis Vollrausch) bleiben die kognitiven Funktionen vollstaendig erhalten.
Leistungstests zeigten nur geringe Einbussen. Eine leichte Einschraenkung erfolgt vor allem
durch die Ablenkung durch den ungewohnten Zustand und laesst bei erfahreneren
Konsumenten nach. Grunsaetzlich sind meist die visuellen Erscheinungen vorherrschend. Die
Intensiverung der Farben und die Veraenderung von Proportionen sind das Erste was der
Konsument wahrnimmt. Das Koerpergefuehl ist auch oftmals von Schwitzen und einem
typischen Gefuehl beim Urinieren gekennnzeichnet. (eigen)
Der Zustand nach LSD Aufnahme aehnelt ebenso nur in sehr entfernter Weise einer
Schizophrenie und ist von dieser eindeutig abgrenzbar. (eigen) Im Unterschied zu schizophrenen
Zustaenden weiss der Betroffene, dass er Halluzinationen hat, man spricht deshalb von
Pseudohalluzinationen. (12)
Bei wiederholter Aufnahme von LSD an aufeinanderfolgenden Tagen laesst die Wirkung stark
bis ganz nach. Es bildet sich eine Toleranz aus. Dies gilt auch wenn man Meskalin oder
Psilocybin anstelle von LSD verwendet. Man nennt diese Eigenschaft Kreuztoleranz. Erst wenn
einige Tage kein LSD oder ein anderes kreuztolerantes Halluzinogen verwendet wird, tritt
wieder eine wahrnehmbare Wirkung auf. (eigen)
Doch LSD kann auch zur Foerderung der Kreativitaet, meist nicht waehrend des Rausches,
doch durch die im Rausch erlebten Erfahrungen, beitragen, da die LSD-Erfahrung ofmals auch
von einer Verstaerkung der Farbwahrnehmung gepraegt ist - die sich oft in einem bleibenden,
geschaerften Farbensinn aeussert. Ebenso haeufig wird LSD von Musikern zu Verstaerkung
ihrer Gehoerswahrnehmung eingenommen und es hat sich sogar eine spezielle Musikrichtung,
der acid-rock, herausgebildet, der spezielle Musik fuer den Trip zur Verfuegung stellt. (eigen)
Der komplette, biochemische Wirkmechanismus von LSD ist immer noch ungeklaert. Eine
Beeinflussung des serotinergen und dopaminergen Systems ist anzunehmen, ist jedoch nicht in
der Lage, alle Phaenomene zu erklaeren. (eigen)
Rauschverlauf:
Man unterscheidet typischen (positver Verlauf) und atypischen Rauschverlauf (Horrortrip):
1. Typischer Verlauf: Nach Konsum entsteht ein rauschaehnlicher Zustand, der in mehrere
Phasen, die mehr oder minder scharf getrennt werden koennen, eingeteilt werden kann. (12)
a. Initialstadium: Beginnt Minuten nach oraler Einnahme, die Dauer betraegt 15-45 Minuten.
Selten von leichten Schwindel, leichter Unruhe, verstaerkter Atemtaetigkeit und leicht erhoehter
Koerpertemperatur begleitet. (12)
Es folgt ein fliessender Uebergang in die naechste Phase.
b. Rauschphase: Dauer 1-8h; Waehrend der Wirkung veraendert sich das Zeitgefuehl. Es gibt
auch Veraenderungen der Proportionen und eine Intensivierung der Farbwahrnehmung. Bei
ungewohnten Anwendern und hoher Dosis kann die Staerke der Wahrnehmungsveraenderung
komplett sein, d.h. dass sich ein Raum in dem man sich befindet, nur mehr als pulsierendes
Farbenmeer wahrgenommen wird. Dieser Zustand erfordert eine sichere Umgebung, ansonsten
besteht hoechste Unfallsgefahr. Das Erleben des eigenen Koerpers veraendert sich zudem.
LSD verstaerkt innere Gefuehle und Einstellungen zur Zeit der Wirkung. Die Grenzen zwischen
dem Konsumenten und seiner Umgebung werden schwaecher.
Spitzenerfahrung (engl. peak-experience)
Die LSD-Erfahrung kann aber auch von aussergewoehnlichen Erlebnissen gekennzeichnet
sein, die man dann als peak-experience (engl., nach A. Shulgin) bezeichnet. (QUELLE) Diese
Erfahrungen sind aber sehr selten und erinnern an bekannte Beschreibungen von Visionen
mancher "Heiliger" der katholischen Kirche (QUELLE) aber auch an die Beschreibungen von
schamanistischen Erfahrungen. Spitzenerfahrungen vermitteln einem das Gefuehl des
Einsseins mit der gesamten Natur und stellen fuer den Betroffenen eine jahrelang
nachwirkende Staerkung dar. Diese Erfahrungen sind haeufig gepraegt von gefuehlsbetonten
Bildern, die meines Erachtens in jedem Menschen vorhanden sind, zum Beispiel dem
gespeicherten Urbild der waermenden Sonne - einem der lebensnotwendigsten Teile unsere
Umgebung. Diese Erfahrungen sind meist von einem Hochgefuehl bei erhaltener
Denkfaehigkeit gekennzeichnet. Die LSD-Erfahrung ist keine Betaeubende, sondern die
gesamte Denk- und Assoziationsfaehigkeit bleibt erhalten. Es kommt zu Synaesthesien, d.h.
Klaenge loesen visuelle Veraenderungen aus. "Die Musik malt." Doch solche
Spitzenerfahrungen bleiben den meisten leider verschlossen - denn die Voraussetzungen sind
nur schwer zu erreichen. Eine peak-experience, kann nicht erzwungen werden, sondern sie
ergibt sich. Viele Versuche der psychedelischen Gemeinde diese erlebten Erfahrungen anderen
mitzuteilen, wurden als Angriff, Verletzung der Gesetze, Propagierung von Drogensucht und
Gemeingefaehrdung aufgefasst - denn das Halluzinogen LSD ist - und das wissen jene
Menschen - die solche Texte schreiben - ungemein maechtig in seinen Auswirkungen auf die
menschliche Psyche und im Sinne der westlichen Naturwissenschaft noch unerforscht. Denn
viele der Veraenderungen im Geist sind hoehere Funktionen, sehr komplexe Prozesse, die
noch lange eines kompletten Ueberblicks der Wirkmechanismen auf chemischer Ebene und
den daraus entstehenden Erfahrungen entbehren. Positive Spitzenerfahrungen - koennen auch
von Gruppen gemeinsam erlebt werden und sind dann umso intensiver. Hat jeder Konsument
diese Unbeschwertheit, diese Verbundenheit mit der Umgebung - so steht die Tuer der
Wahrnehmung, im Sinne A. Houxleys offen, der diesem Thema, der mystischen Erfahrung
mittels LSD und anderen Halluzinogenen, ein Buch gewidmet hat, naemlich "The doors of
perception". Gerade diese oft sehr positiv erlebten und nuetzlichen Erfahrungen, stellen fuer
viele Menschen eine "religioese" Erfahrung dar. Das Erkennen, dass es einen veraenderten
Bewusstseinszustand gibt, ist laut McKenna der Beginn von Religion, naemlich das Erkennen,
dass es noch etwas anderes als die normalerweise wahrgenommene Wirklichkeitswelt gibt.
(eigen)
c. Ausklingen der Erfahrung: Es gibt einen Wechsel zwischen veraenderten und normalen
Erleben, der wellenfoermig auftritt. (eigen)
d. Nachwirkphase: Die Ermuedung ist die haeufigste Erscheinung. Die meisten Anwender
haben eine leicht gehobene Stimmung. (eigen)
2. Atypischer Verlauf: Der sog. "Horrortrip", auch als "bad trip" bezeichnet. Unterscheidet sich
nur durch seine negativen Inhalte vom typischen Verlauf, ist offenbar dosisabhaengig (zu viel)
und klingt in der Regel mit dem Aufhoeren der Wirkung auf. (12) Es koennen aber auch
verlaengerte Rauschzustaende ausgeloest werden, die erst nach Tagen oder Wochen
aufhoeren und Behandlung durch einen Arzt erfordern. Diese verlaengerten Rauschzustaende
deuten auf die Ausloesung einer Psychose oder aehnlicher psychopathologischer Zustaende
hin, die waehrend des Rausches durch set und setting verursacht worden sind, hin. (eigen)
Allgemeine koeperliche Wirkungen:
LSD hat eine stark zusammenziehende Wirkung auf die Gebaermutter. Sie betrug etwa 70%
der Aktivitaet von Ergobasin, (12) dadurch koennen Probleme bei schwangeren Frauen
auftreten. (eigen) LSD wird im Magen-Darm-Kanal leicht und vollstaendig resorbiert. Die
Ausscheidung erfolgt zu etwa 80% ueber Leber und Galle durch den Darm. Das
Ausscheidungsprodukt besteht nur zu 1-10% aus unveraendertem LSD. Es loest auch eine gut
sichtbare Erweiterung der Pupillen aus. (14) Der Konsument schwitzt mehr und hat eine
Tendenz sich leichter zu verkuehlen. (eigen) LSD ist eine wenig giftige Verbindung. Todesfaelle
durch Ueberdosis sind unbekannt.
(14)
LSD simuliert auch Zentren des sympathischen Nervensystems im Zwischenhirn, was zur
offensichtlichen Pupillenerweiterung fuehrt. Da die psychischen Wirkungen von LSD auch dann
noch andauern, wenn es im Organismus nicht mehr nachzuweisen ist, muss angenommen
werden, dass es nicht als solches wirksam ist, sondern dass es bestimmte biochemische,
neurophysiologische und psychische Mechanismen, die zum Rauschzustand fuehren, in Gang
setzt, die dann ohne Wirkstoff weiterlaufen. (12)
Gefahren von LSD
Die Gefahren des Konsums bestehen vor allem in der Ausloesung von Angstzustaenden,
psychotischen Schueben, aber auch in Form von Unfaellen, die sich durch die starke visuelle
Veraenderung, vor allem beim Erstkonsumenten einstellen. Man muss auf jeden Fall auch von
einer starken Fahrtuechtigkeiteinschraenkung ausgehen, durch die Veraenderung der
Proportionen und Entfernung, obwohl von einigen sehr erfahrenen Konsumenten immer wieder
berichtet wird, dass sie dennoch fahrfaehig sind. Doch Selbstueberschaetzung koennen das
Urteil truegen, obwohl ich aus eigener Erfahrung schon Menschen gesehen habe, die
Berufsfahrer waren, und auch unter der Einwirkung von LSD die Fahrtaetigkeit hervorragend
ausgeuebt haben. Dennoch sollte man auf jeden Fall verzichten, wenn nicht gerade ein
Menschenleben auf dem Spiel steht - bevor man durch sein Verhalten andere gefaehrdet.
Sucht:
Suchtgefahren durch den Konsum von LSD entstehen nicht und sind von mir in jahrelangen
Beobachtungen nicht beobachtet worden.
Mit der Dauer des Konsums erlischt die Lust im allgemeinen auf LSD, die Haeufigkeit des
Konsums laesst nach, die Droge ist eindeutig nicht suchtbildend. Koerpliche Entzugsymptome
sind total unbekannt. Der typische Konsumzeitraum fuer LSD betraegt 2 Jahre. Nur einzelne
Personen konsumieren LSD ueber diesen Zeitraum hinaus. Die Erfahrung verliert das
Interessante, das Neue. (eigen)
Voraussetzungen fuer einen positven, schadensfreien
Umgang mit der Droge LSD:
Innere Ruhe, Sicherheit, geradezu ein beinahe kindliches Urvertrauen in die Umwelt, ein
spannungsfreier Raum in emotionaler Hinsicht, kein Vakuum der Gefuehle, sondern Liebe und
Waerme, eben natuerliche Geborgenheit, die nicht von Existenzproblemen,
Vergangenheitserinnerungen und -problemen ueberschattet sind, sind ein absolutes Muss fuer
eine gute Erfahrung, aber auch der Glaube an die positiven Moeglichkeiten der verbotenen
LSD-Erfahrung und das Fehlen von Angst vor einer negativen Erfahrung muessen gegeben
sein, ansonsten laeuft der Betroffene Gefahr bleibende Schaeden im psychischen Bereich zu
erleiden, die nur schwer mittels Therapie kuriert werden koennen, oder - noch schlimmer - gar
nicht.
Es setzt auch eine bewusste Vorbereitung auf den trip voraus, die sich meist in einem Ritual
aeussert. Dies ist meist ein freiwillig von allen Teilnehmern akzeptiertes, festgelegtes
Handlungsschema, meist eine kurze Pause der Stille und der inneren Vorbereitung auf das
gefaehrliche Experiment und die darauf folgende Einnahme - denn es folgt pharmakologisch
verursacht, eine Pause von meist 30 Minuten Wartezeit auf das Eintreten der Wirkung). Ein
Ritual staerkt das Gruppengefuehl (man denke auch an die aehnliche Verwendung von MDMA
bei Rave-veranstaltungen), bevor die Gruppe in eine andere Wahrnehmungsrealitaet wechselt.
Wirkdauer:
Die Dauer der Erfahrung reicht von 8 bis 12 Stunden.
(73)
Gegengift:
Die Methode des "talk downs", das Herunterreden, ist das Mittel der ersten Wahl. Durch
beruhigendes Zureden wird versucht, den Konsumenten aus der traumatischen Situation
herauszubringen. Die problematischen Erfahrungen entstehen oft aus verdraengten,
traumatischen Erfahrungen, die durch den Trip ausgeloest werden. Dadurch kann LSD zur
Erleichterung und Abkuerzung einer Psychotherapie eingesetzt werden. Hierbei sei besonders
auf die Arbeiten von S. Grof hingewiesen. Sollte sich die Situation dramatisch gestalten kann
ein schnellwirkendes, angstloesendes Medikament aus der Diazepamgruppe verwendet
werden. Bei Personen mit einer Veranlagung zur Psychose, kann diese durch den LSDKonsum ausgeloest werden, besonders wenn dieser ohne geeignete Aufsicht ausgefuehrt wird
oder wenn set und setting negativ sind. Bei einer Psychose kann unter Umstaenden
medikamentoes geholfen werden. Durch Blockierung des d2-Rezeptors draengen Medikamente
aus der Neuroleptikagruppe produktive Symptome (v.a. Halluzinationen) zurueck. Doch die
Verwendung von Medikamenten allein ist auf keinen Fall angebracht, und stellt einen
Kunstfehler dar. (eigen) Als Gegengift haben sich lt. dem ehemaligen Hersteller 50mg
Chlorpromazin bewaehrt. (14)
Geschichte:
1938: In der Mutterkorn-Produktionsabteilung der Fa. Sandoz in Basel wurde Mutterkorn
extrahiert. Dieses Ausgangsmaterial verwendete A. Hofmann fuer die Gewinnung der
Lysergsaeure, um neue Lysergsaeureverbindungen herzustellen. Die 25. Substanz in dieser
Reihe der synthetischen Lysergsaeure-Abkoemmlinge war Lysergsaeurediaethylamid,
abgekuerzt LSD-25. (14)
1943: A. Hofmann wiederholte die Synthese von LSD. In der Schlussphase der Synthese, bei
der Reinigung und Kristallisation des LSD's in Form des Tartrates wurde seine Arbeit durch
ungewoehnliche Empfindungen gestoert. Um der Sache auf den Grund zu gehen, entschloss
sich A. Hofmann zum Selbstversuch und entdeckte die Wirkungen von LSD. (14)
Das Halluzinogen wurde unter dem Namen Delysid von der Schweizer Fa. Sandoz vertrieben,
als Dragees mit einer Dosis von 0,025mg und als Ampullen á 1cm 3 (0,1mg) zur oralen
Verabreichung. (14) Fuenfziger Jahre: In einer ersten Phase des Gebrauch wurde LSD als
experimentelle Droge von einer elitaeren Gruppe von Wissenschaftlern, Militaers und
Geheimdienstleuten getestet. In dieser Zeit - vor allem in den fuenfziger Jahren dieses
Jahrhundert in Amerika - wurde unter dem Projektnamen MK-Ultra vom CIA und vom
amerikanischen Militaer massenhaft Experimente an uninformierten, aber auch an informierten
Personen durchgefuehrt. LSD wurde als Wahrheitsdroge und Waffe getestet. Doch die Test
verliefen ergebnislos, insoweit man das ueberhaupt beurteilen kann, denn die Experimente in
Edgewood Arsenal und die daraus erstellten Unterlagen blieben bis heute grossteils VerschlssSache, denn manche von den Experimenten verletzen heute den medizinischen, demokratischmoralischen, den psychedelischen Ehrenkodex der Bewegung, die sich von Th. Leary ableitet
und vermutlich sogar die Genfer Konvention verletzt, denn einige der Versuchspersonen waren
nicht informiert ueber die Risken. Neben der Testserie fuer militaerische Zwecke, wurde LSD an
manchen Universitaeten in freiwilligen Programmen getestet, wo solche Experimente mit
Einwilligung der Studenten unternommen wurden. In dieser Zeit machten auch Kuenstler,
Psychologen, Schriftsteller, wie A. Huxley ihre Erfahrungen mit LSD aber auch mit der aetwas
laenger bekannten Droge Meskalin. (eigen)
Sechziger Jahre: In der zweiten Phase verbreitete sich der Gebrauch vor allem durch die
Studentenschaft der betroffenenen Universitaeten und ging von dort aus auf die Bevoelkerung
ueber. Durch unsachgemaessen Gebrauch kam es Unfaellen und die Zeitungen trugen ein
ihriges durch gewaltiges Uebertreiben dazu bei, dass LSD als Droge Gespraech wurde - das
Ganze verknuepft mit dem Vietnamkrieg und dessen aufkommender Ablehnung durch die
amerikanische Bevoelkerung - den von LSD-Farben und asiatischer Lebenskultur inspirierten
Blumenkindern und einer neuen Lebenskultur. Die Haight-Ashbury in San Francisco wurde zu
einem fruehen Zentrum des LSD-Gebrauchs. Als Folge dieser Popularisierung des Gebrauchs,
einer tiefen Angst der damals Maechtigen, die ihre Zeit schwanden sahen und aus
begruendeten und ungebruendeten Aengsten ueber die Risken der Droge, wurde diese
verboten, obwohl es einige wissenschaftliche Kreise gab, die die Droge weiteruntersuchen
wollten und auch positive Erfolge durch den Gebrauch der Droge errungen hatten, so vor allem
in der psychotherapeutischen Welt. (eigen)
1961: T. Leary, Psychologiedozent an der Harvard Universitaet, begann LSD
psychotherapeutisch zu verwenden und entwickelte den Begriff von set und setting und
erforschte die notwendige Umgebung fuer eine gefahrlose LSD-Einnahme. T. Leary apostulierte
den Gebrauch von LSD als Sakrament aufgrund der erreichbaren, fast visionaeren Erfahrung.
Er wurde daraufhin von der Universitaet entlassen. Er wurde spaeter zu einer ungerechtfertigt
harten Strafe verurteilt, floh aus dem Gefaengnis und wurde nach einer abenteuerlichen Flucht
vom CIA aus Afghanistan entfuehrt und ins Gefaengnis zurueckgebracht und dazu gezwungen
seine Meinungen zu aendern. (13)
Anfang 1967: In dieser Zeit war Ergotamintartrat, ein wesentlicher Rohstoff fuer LSD, kaum zu
erhalten. So entschied Owsley, einer der ersten LSD-Chemiker (A. Hofmann synthetisierte LSD
zufaellig als Erster; Anm. d. Verf.), seine Haende an STP (DOM) zu versuchen. Kurz danach
zirkulierte die Droge in den Hippiebezirken von San Francisco und New York. STP debuetierte
in der Haight, als 5000 Pillen verschenkt wurden, waehrend einer solstice Feier, die den Beginn
des Sommers der Liebe markiert. Die Notfallambulanzen in verschiedenen Krankenhaeusern in
San Francisco wurden (an diesem Tag, Anm. d. Verf.) mit ausgeflippten Hippies gefuellt, die
fuerchteten niemals wieder herunterzukommen. Die biederen Doktoren nahmen an, dass sie
voll LSD waeren und verordneten Thorazin - die uebliche Behandlung - um sie zu beruhigen.
Aber Thorazin potenzierte oder steigerte die Wirkung von STP. (46)
1.7.1965: Der Staat New York illegalisierte LSD.
1.2.1966: LSD wurde in Amerika verboten.
(70)
(70)
4. 1966: Die Fa. Sandoz stellte die Produktion ein.
(13, 14, 70)
Der heutige Gebrauch ist gekennzeichnet von einem verbotenen und geringem LSD- Gebrauch,
der sich heimlich so gut wie in allen Laendern der Welt ereignet. Es gibt eine Gemeinde von
LSD-Freaks, die relativ sicher sind im Umgang mit der Droge, und einem groesseren Teil von
LSD-Probierern, die die Droge probieren - meist sich von den Wirkungen unterhalten lassen,
und nach einer gewissen Zeit die Droge nicht mehr einnehmen. Der LSD-Konsum hat keine
weite Verbreitung im Gegensatz zu dem heute sehr stark verbreiteten Gebrauch von Cannabis.
Dauergebrauch in chronischer Form ist bei LSD eigentlich nicht zu beobachten. (eigen)
Subjektive Wirkungsbeschreibungen:
Optische Erfahrung:
Nach der Aufnahme von etwa 200 mcg LSD setzte nach etwa einer halben Stunde eine starke
Wirkung bei uns 4 ein. Es wurden damals gelatine-artige, im englischen "window-panes"
genannte, Trips konsumiert. Bei einem Spaziergang im nahegelegenen Wald verwoben sich die
Aeste regelrecht zu einem Muster. Ein Vorwaertskommen war aufgrund der tiefen
Wahrnehmungsveraenderungen kaum moeglich. Alles wirkte glaesern, gemalt, unwirklich. Man
fuehlte sich regelrecht ueber den Dingen stehend, dass sich irgendwie in der Optik (Perspektive
der Umgebung) ausdrueckte. Irgendwie schien der Blickpunkt nach oben verschoben zu sein,
ein Phaenomen, dass typisch fuer die Droge ist. Ebenso die Farben. Staerker. Intensiver. Die
Baeume - netzartig, spinnenartig, ein Muster mit den Aesten. Gelaechter. Kein Durchkommen.
Keine Angst. Man bahnte sich einen Weg, kommt in die nahegelegene Schlucht. Alles wirkt
unwirklich. Aber ungemein schoen. Die Bruecke, die sich ueber die Schlucht biegt, ist
plattgedrueckt. Ein Lagerfeuer. Es wird gegrillt. Kontakt. Ein paar Worte. Ungemein fern.
Fremdartig. Der Heimweg, wie durch eine Maerchenwelt. Alles so schoen. Die Farben leuchten,
strahlen - alles in der Nacht - Vorgaerten. Alte Villen mit schoenen Baeumen, Gaerten, die
Ruhe und Frieden ausstrahlen. Die Stadt regelrecht mit einer goldenen Aura umgeben strahlend goldorange. Warm. Sicher. Ruhe. Kein Mensch auf den Strassen. Das
Geheimnisvolle, das Verbotene war so schoen. Freunde - gemeinsam sind wir durch diese
Erfahrung - die uns gebunden - immer noch bindet. Die Erfahrung - die Schoenheit - die Natur das Gelaechter, die Gespraeche unser gemeinsames Wundern, ueber die neue, bunte, fremde
- aber sehr interessante Welt - und die Freude zu sein - nicht zu vergessen. (eigen)
Eine "peak-experience":
Eine wahre, sehr subjektive Berichterstattung eines viele Jahre vergangenen Trips mit der
Droge LSD:
Nach der Aufnahme von etwa 250-300 mcg LSD erlebte ich einen selten positiven Rausch, der
mein ganzes Leben gepraegt hatte. Ich war damals in der prekaeren Situation eine Reihe kaum
verkaeuflicher Trips, die keiner wollte, da sie gar zu niedrig dosiert waren, irgendwie zu
verwenden. In einer Trotzreaktion ueber den finanziellen Verlust, habe ich die 5 Stueck allesamt
aufgegessen - aufeinmal. Das Gute daran war - dass diese Dinge, die wie rote Sterne
ausgeschaut haben, sicherlich gutes LSD waren. Keinerlei koerperliche Nebenwirkungen,
keinerlei negative Gefuehle begleiteten mich an diesem Tag zu der schoensten Erfahrung
meines Lebens. Ein Freund brachte mich und meine damalige Freundin, beidesamt nuechtern,
in die Gegend des Herzsees in Tirol, wo sich ehedem noch ein wundervolles Biotop befand.
Hier am Rande eines Sumpfes - beim Sonnenuntergang - erfuhr ich das hoechste Gefuehl,
dass mir jemals zuteil wurde. Ich blickte das Inntal hinauf, direkt in die untergehende Sonne,
von der sich aus goldene Muster quer ueber den ganzen Himmel ergossen. Arabeskenartige,
gewundene und verschlungene, unglaublich schoene Muster, ausgehend von der waermenden
Sonne - die orangerot vom Himmel blutete - ergaben das optische Bild jener Erfahrung. Doch
auch in meiner Gefuehlswelt ergaben sich etwas, dass mir niemals wieder, trotz haeufiger
Einnahme von Drogen vergoennt war. Es stellte sich ein ungekanntes Gefuehl der
Geborgenheit, der Sicherheit und Waerme ein. Ein Gefuehl des Einsseins mit allen, vor allem
mit der Natur. In diesem Augenblick manifestierte sich auch mein endgueltiger Berufswunsch ich wollte Drogenforscher werden. Ich wollte halluzinogene Drogen erforschen. Deshalb. Eine
Droge, die solcherart Erfahrungen auszuloesen vermag, kann nicht nur schlecht sein, darf nicht
verboten sein. Es war fast wie ein Sakrament, wie es ehedem T. Leary sah. Ich habe spaeter
haeufig noch LSD genomen, auch mit vielen Freunden, damit Ihnen solch eine Erfahrung
gegeben wird - damit sie auch anteilhaben an der Staerke, die mir diese Drogenerfahrung
verpasst hat. Leider haben meine Begleiter damals nur meine schwachen Worte hoeren
koennen, die kaum in der Lage sind, solch einen Zustand zu beschreiben, den man mit jedem
teilen will. Dennoch glaube ich nicht an etwas Goettliches, sondern an die Wirkung dieser
Droge, die dieses Erlebnis ausgeloest hat, und natuerlich an die vielen Umgebungsvariablen,
die noetig sind, damit so ein "Wunderwerk" ueberhaupt erlebbar werden kann. Die LSDErfahrung macht einen Menschen nicht zum Heiligen - dass tun die Menschen, und schaden
damit sich und dem Betroffenen - man denke an Timothy Leary, sie ist auch nicht ein Geschenk
"Gottes" in meinen Augen, sondern setzt eben bestimmte sehr positive Voraussetzungen und
Vorarbeiten voraus, die ich oben schon erwaehnt habe, und die Einnahme einer sehr wohl auch
sehr gefaehrlichen Substanz - eben LSD - voraus. Ebenso setzt sie voraus, dass man mit
diesem hochkomplizierten und auch sehr gefaehrlichen Werkzeug umgehen kann. Ich
wuensche jedem solch eine positive Erfahrung - damit auch endlich einmal der Mensch erkennt,
dass nicht alles auf den Begriff Gott geschoben werden kann, was er nicht versteht, nicht
akzeptieren will und erleiden kann. Gott ist fuer viele nur eine Ausrede fuer unser menschliches
Versagen. Trost in der Not, wo keiner hilft. Diese Erfahrung ist aus der Droge, meinen Leben
und der Stimmung, die ich damals hatte, aus jenem Glueck entstanden und war wie ein Dank
meiner Freunde, meiner Umgebung und der Natur an mich. Gerade solche ganz normal und
bald wissenschaftlich erklaerbare Erfahrungen und Menschen mit solchen Erlebnissen werden
gerne missbraucht, um fuer Machtansprueche und Rechtfertigungen der Existenz von
weltlichen Machtsystemen von Religionen zu dienen, wobei man durch Macht versucht, das
Erlebnis des anderen auszuschlachten fuer die eigene Sache, anstatt dass man selber versucht
diesen Weg zu beschreiten. Manche Menschen mit solch positiven Erlebnissen sind auch dem
Wahnsinn verfallen, einer Art des klassichen Caesarenwahns, welche sich meist als Fuehrer
oder Gruender so manch einer Religion oder Sekte verdingten. Viele Menschen wurden verehrt,
andere wurden fuer ihre Drogenvisionen auf den Scheiterhaeufen der Inquisition verbrannt, aus
der Andersartigkeit, dem Unverstaendnis eines solchen Erlebnis, dass der Unwissende nur in
das Reich der Traeume, der Phantastereien einreihen kann. Oft jedoch wurden auch aus dem
Gefuehl der Angst heraus, solche Menschen vernichtet, man denke vor allem an die Hexenkulte
des Mittelalters, wo die Angst vor den medizinischen Faehigkeiten eingeweihter,
kraeuterkundiger Frauen in einem wirtschafltichen Monopolkampf zur Ausrottung eines grossen
Teils jenes Wissens gefuehrt hat. Aus diesem Grund hat sich die Drogenerfahrung, gerade
diese ach so wuenschenswerte und ungemein positive Erfahrung der unio mystica sich in
verschlossene Kloester, in die Waelder und Naechte zurueckgezogen, wo sie fern von der
uninformierten Welt geschuetzt und geheim weitergegeben - von einem Wissenden zu anderen
- Geheimnis blieben, und leider nicht Teil der Oeffentlichkeit, die vor allem die hochsensiblen
Zustaende, in denen sich Menschen befinden, die LSD nehmen, nur schwer bis gar nicht zur
Verfuegung verarbeiten kann und ohne Eigenerfahrung - es gar nicht verstehen kann, denn die
Worte fehlen fuer die Intensitaet der Energie mit dem ich jenes erlebt habe. Eine Erfahrung
dieser Art der unio mystica kann nicht erzwungen, vorbereitet und erzeugt werden. Sie ergibt
sich. Denn alle Umgebungsvariablen koennen nie kontrolliert werden, die Erfahrung waere nie
echt und gut. Man kann nur versuchen diesen Zustand bereitzustellen, doch Ehrlichkeit und der
Wille es zu tun sind ebenso Voraussetzung. Dies soll nicht so verstanden werden, dass jeder
jetzt LSD nehmen soll auf der Suche nach dem Mysthischen - denn dieser Weg ist in fast allen
Laendern verboten und sehr gefaehrlich. Man muss auch an die vielen negativen Erlebnisse
und Risken denken, die eine LSD-Einnahme ohne Begleiter verursachen kann, der ausreichend
mit der Materie vertraut ist. Nocheinmal - auch wenn LSD in meiner Lebenserfahrung mit
ungemein positiv beeinflusst hat - heisst das noch lange nicht - dass das fuer jeden gilt. Wo es
Himmel gibt, gibt es auch Hoelle. (eigen)
Sexuelle Erfahrung:
Auf der Suche, was man denn noch so alles mit diesem Werkzeug LSD anstellen koennte, war
es irgendwie naheliegend, dass auch Sex/Liebe probiert werden muesste. Nach dem Einsetzen
der Wirkung, ergab sich die uebliche Optik und das so spuerbare Koerpergefuehl. Wir
betasteten uns vorsichtig und es war - interessant - anders. Prickelnd. Ich fuhr ueber die
Brueste meiner Geliebten. Wir wollten es. Sofort. Ungehemmt. Der Schweiss erregte uns noch
mehr. Das Aufeinanderprallen der Koerper, das Schmatzen der ausgelebten Lust, unglaublich
lange erschien der Akt - Teil der Erfahrung - Teil des Seins - alles wurde gelebt und geliebt. Wir
kuessten uns. Umarmten uns. Wir spielten mit unseren Koerpern. Beruehrten einander. Die Zeit
verging unglaublich schnell. Ein Rausch der Sinne und Lueste, verstaerkt, intensiver,
erregender. Das Ganze aus der Sicht des Mannes. Positiv. Zufriedenheit. Keine Angst. Liebe.
OK! (eigen)
MDA
Formel aus:
(42)
Andere Namen:
SKF-5, Amphedoxamin (reg. trademark),
hug-drug, Mellow Drug of America, EA(42)
(23,
25,
36)
1298,
Methylendioxyamphetamin,
3,4-Methylendioxyamphetamin, (23, 25, 42) Love
Drug, 1,3-Benzodioxol -5-ethanamid, N-Ethyl -alpha- methyl- phenylethylamin, 3,4Methylendioxyphenylisopropylamin, 1- (3,4-Methylendioxyphenyl) -2- propanamin, 2-Amino -1(3,4-methylendioxyphenyl) -propan, beta- (3,4-Methylendioxyphenyl) -isopropylamin, alphaMethyl -beta- (3,4-methylendioxyphenyl) -ethylamin, alpha- Methyl -3,4methylendioxyphenethylamin, alpha- Methylhomopiperonylamin, alpha-Methylbenzodioxol -5ethanamid, (USENET) Methyldiamphetamin, Liebesdroge. (46)
Spezifikation:
Das Mol.Gew. betraegt C10H13NO2. Die bekannten Erscheinungsformen der Droge sind MDAHCl, MDA, MDA-sulfat, MDA-oxalat und MDA-carbonat.
(USENET)
Allgemeines:
Es gibt rund 20 verschiedene Syntheserouten in der Literatur. Viele starten mit Piperonal, und
empfehlen Methylendioxyphenylaceton oder ein Methylendioxydihydro-zimtsaeureamid zu
machen, anstelle des Nitrostyrens. Das Phenylaceton kann auf verschiedene Weise reduziert
werden, nicht nur mit der Cyanoborohydridmethode, die hier erwaehnt wurde, und das Amid
kann direkt zu MDA umgruppiert werden. Es gibt zusaetzliche Methoden fuer die Reduktion des
Nitrostyrens, die kein LAH gebrauchen. Ebenso gibt es Verfahren, die Safrol oder Isosafrol als
Startpunkte haben. Es gibt auch eines in der Untergroundliteratur, dass mit der Wurzelrinde von
Sassafras beginnt. (42) MDA ist in den Vereinigten Staaten eine Klasse I Droge. Es wird oft
faelschlich als MDMA angeboten. (eigen)
Wirkungen:
Die Wirkung liegt allgemein zwischen MDMA und stimulierenden Amphetaminen. (36) Diese
Verbindung liegt auch in 2 spiegelbildlichen Formen, sogenannten Isomeren, vor. Es gibt das R(rechtsdrehende) und as S- (linksdrehende) Isomer. Wenige Experimente mit den reinen
optischen Isomeren zeigen die hoehere Potenz des 'R' Isomers. Das weniger potente 'S' Isomer
schien friedvoller zu sein und mehr MDMA-aehnlich in niederen Dosen, aber es gab
beunruhigende giftige Signale bei hoeheren Dosen. (42) MDA kann, ueber laengere Zeit
eingenommen, hirn- und lebertoxisch sein und auch zu psychischer Abhaengigkeit fuehren. Die
Wirkung ist nicht eigentlich halluzinogen, sondern eher entspannend zu nennen, weshalb die
Droge oft auch in der Psychotherapie zum Einsatz kommt, um ueber die hergestellte
Entspannung den Zugang zu verschuetteten Erinnerungen zu ermoeglichen. (36)
A. Shulgin gibt folgende subjektiven Wirkungsbeschreibungen in seinem Werk "PHIKAL" an:
100mg: Das Einsetzen war stufenweise und angenehm. Es dauerte 2,5h. Der Trip war
euphorisch und intensiv, trotzdem ich von einem Arbeitstag entfernt wurde und erst so spaet
begann. Ein Ding, dass sich selbst darstellte, war das Gefuehl, dass ich das Spiel der
Ereignisse zu Sehen begann, von dem ich dachte, dass es die Bedeutung bestimmter Leute,
die in mein Leben traten, aufklaerte, und warum meine Art, wie jederman seine Art, einzigartig
ist. Ich sah, dass jede Begegnung oder Ereignis eine Moeglichkeit zum Wachsen ist, und eine
Gelegenheit fuer mich, meine Ganzheit zu erkennen, wo ich bin, hier und nun, nicht in
eigendeiner Zukunft, wo ich die Stuecke der Vergangenheit zusammentragen muss fuer eine
abschliessende Montage. Ich wurde daran erinnert, den Moment voll auszuschoepfen und ich
fuehlte, dass zu Sehen war ein Anzeichen, dass ich auf der richtigen Faehrte war.
140mg: Ich erbrach sehr abrupt, und dann war alles OK. Ich hatte wahrscheinlich die letzten 2
Tage zuviel getrunken, und vielleicht brauchte es der Koerper, um sich zu entgiften. Der
Tastsinn war schoen, aber es scheint auch etwas Betaeubung zu geben, und ich fuehlte, dass
nichts Erotisches machbar sein wuerde. Intimitaet, ja, aber keine Auffuehrung. Ich war mir sehr
sicher. Ich sah die Erfahrung langsam hinwegdriften, nach nur 4h, und ich war traurig, sie
enden zu sehen. Es war ein ganz wundervoller Tag.
200mg, 2x100mg, 1h getrennt: Die 1. Portion wirkte nach 1,5h. Es gab eine mikroskopische
Uebelkeit kurz nachdem die zweite Portion eingenommen worden war, und in 1h war ein
ganzes 3+ entwickelt. Die Entspannung war extrem. Und es schien eine Zeitverzerrung zu
geben, in der Art, dass die Zeit langsam zu vergehen schien. Es gab gelegentlich LSDaehnliche Momente der Tiefsinnigkeit, aber hauptsaechlich war es eine einfache Vergiftung,
wobei die meisten Dinge ausgesprochen lustig schienen. Die Vergiftung war also
ausgesprochen extrem. Etwas Essen wurde spaeter probiert, und es schmeckte gut, aber es
gab absolut keinen Appetit.
120mg 'R' Isomer: Diese Droge macht einem stoned. Ich wuerde nicht fahren wollen, aufgrund
moeglicher Probleme beim Entscheiden, aber meine Handschrift schien klar und normal zu
sein.
160mg 'S' Isomer: Die Entwicklung ist sehr schnell, und es gibt Muskelzittern und etwas
Uebelkeit. Das Koerperliche ist ausgesprochen laestig. Mit geschlossenen Augen sind keine
Wirkungen bemerkbar, aber mit offenen Augen, sind die Dinge hell und funkelnd. Der
Muskelkrampf haelt an. Es gibt betraechtliches Zaehnemahlen. Ich fuehle, dass das Geistige
das Koerperliche nicht wert ist. (42)
Wirkdauer:
Die Wirkdauer der Rauschdroge wird von A. Shulgin in seinem Werk ueber halluzinogene
Phenylethylamine und Amphetamine namens "PIHKAL" mit 8-12h angegeben.
(42)
Dosis:
Die Dosis dieser Rauschdroge wird von A. Shulgin in "PHIKAL" mit 80-160mg angegeben.
(42)
Synthese:
In dem amerikanischen Buch "Psychedelic Chemistry" wurde folgende Synthese abgedruckt:
Zu einer gekuehlten Mischung aus 34g H 2O2 und 150g Ameisensaeure, wird tropfenweise eine
Loesung von 32,4g Isosafrol in 120ml Aceton (Die Temperatur muss unter 40 Grad Celsius
gehalten werden.) hinzugefuegt. Die Reaktionsmischung wird ca. 12h stehengelassen und dann
unter Vakuum eindedampft. Es werden 60ml MeOH und 360g 15%-ige H 2SO4 zum Rest
hinzugefuegt und 3h am Wasserbad erhitzt. Es wird gekuehlt, mit Ether oder Benzol extrahiert
und unter Vakuum verdampft, um 20g 3,4-Methylendioxybenzylmethylketon (I) zu erhalten.
23g (I) werden zu 65g Formamid gegeben, und 5h auf 190 Grad Celsius erhitzt. Es wird
gekuehlt. Es werden 100ml H2O hinzugefuegt, mit Benzol wird dann extrahiert. Der Extrakt wird
unter Vakuum verdampft. Es werden 8ml MeOH und 75ml 15%-ige HCl zum Rest gegeben. Es
wird 2h am Wasserbad erhitzt. Nun kann im Vakuum verdunstet werden (oder die Loesung wird
mit KOH basisch gemacht und das Oel mit Benzol extrahiert und getrocknet. Anschliessend
wird unter Vakuum verdampft.), um rund 11g MDA zu bekommen. (23)
Zu einer gut geruehrten, gekuehlten Mischung aus 34g 30%-igen H 2O2 in 150g 80%-iger
Ameisensaeure werden tropfenweise eine Loesung von 32,4g Isosafrol in 120ml Aceton
hinzugefuegt und zwar derart, dass die Reaktionsmischung davor bewahrt wird 40 Grad Celsius
zu ueberschreiten. Dies dauerte ueber 1h, und externe Kuehlung wurde gebraucht. Ruehren
wurde 16h fortgesetzt. Es wurde achtgegeben, dass die leicht exotherme Reaktion nicht zuviel
Hitze freisetzt. Ein externes Bad mit fliessendem H 2O erwies sich als ausreichend. Waehrend
dieser Zeit aenderte sich die Farbe der Loesung von orange zu tiefrot. Alle fluechtigen
Komponenten wurden unter Vakuum entfernt, was eine Ausbeute von etwa 60g dunklen Rest
ergab. Dieser wurde in 60ml MeOH geloest, mit 360ml 15%-iger H 2SO4 versetzt, und 3h am
Dampfbad erhitzt. Nach dem Kuehlen wurde die Mischung mit 3x75ml Diethylether oder Benzol
extrahiert. Es wird angemerkt, dass die gesammelten Extrakte gewaschen werden koennen,
zuerst mit H2O und dann mit verd. NaOH. Dann wird das Loesungsmittel unter Vakuum
entfernt, um 20,6g 3,4-Methylendioxyphenylaceton (3,4-Methylendioxybenzyl-methyl-keton) zu
erhalten. Der endgueltige Rest kann bei 2mm/108-112 Grad Celsius, oder bei 160 Grad Celsius
an der Wasserstrahlpumpe destilliert werden.
Fuege 23g 3,4-Methylendioxyphenylaceton zu 65g Formamid und erhitze 5h auf 160 Grad
Celsius. Kuehle, fuege 100ml H20 hinzu, extrahiere mit Benzol und verdunste unter Vakuum
den Extrakt. Fuege 8ml MeOH und 75ml 15%-ige HCl zum Rest, erhitze 2h am Wasserbad und
extrahiere im Vakuum (oder mache basisch mit KOH und extrahiere das Oel mit Benzol,
trockne, verdunste im Vakuum), um 11,7 g MDA zu erhalten. (USENET)
A. Shulgin gibt in seinem Werk "PHIKAL" folgende Herstellungsverfahren an:
a. von Piperonal: Zu einer Loesung von 15g Piperonal in 80ml Eisessigsaeure wurden 15ml
Nitroethan hinzugefuegt, gefolgt von 10g Cyclohexylamin. Die Mischung wurde auf
Dampfbadtemperatur 6h lang gehalten, mit 10ml H 2O verduennt, mit einem Saatkristall des
Produkts versehen, und uebernacht bei 10 Grad Celsius abgekuehlt. Die hellgelben Kristalle
wurden durch Filtration entfernt, und an der Luft getrocknet, um 10.7g 1-(3,4Methylendioxyphenyl)-2-nitropropen zu ergeben, mit einem mp von 93-94 Grad Celsius. Dieser
wurde auf 97-98 Grad Celsius durch Umkristallisieren aus Essigsaeure gesteigert. Der
ueblichere Ansatz der Nitrostyrensynthese, mit Ueberschuss an Nitroethan als Loesungsmittel
und wasserfreies Ammoniumacetat als Base, ergibt unreines Produkt in sehr armer Ausbeute.
Das Nitrostyren wurde erfolgreich aus den Komponenten in kaltem MeOH, mit waessriger
NaOH als Base, gemacht.
Eine Suspension von 20g LAH in 250ml wasserfreiem THF wurde unter eine Inertatmosphaere
gegeben und magnetisch geruehrt. Es wurden 18g 1-(3,4-Methylendioxyphenyl)-2-nitropropen
in THF-Loesung tropfenweise hinzugefuegt. Die Reaktionsmischung wurde am Rueckfluss 36h
lang gehalten. Nachdem alles auf Zimmertemperatur gebracht war, wurde das ueberschuessige
Hydrid mit 15ml IPA zerstoert, gefolgt von 15ml 15%-iger NaOH. Zusaetzlich 50ml H 2O wurden
hinzugefuegt, um die Umwandlung der Aluminiumsalze in eine lockere, weisse, leicht filtrierbare
Feststoffe abzuschliessen. Diese wurden durch Filtration entfernt. Der Filterkuchen wurde mit
zusaetzlichem THF gewaschen. Die vereinten Filtrate und Waschungen wurden vom
Loesungsmittel im Vakuum befreit. Der Rest wurde in verd. H 2SO4 geloest. Waschen mit
3x75ml CH2Cl2 entfernte viel Farbe. Die waessrige Phase wurde basisch gemacht und mit
3x100ml CH2Cl2 reextrahiert. Entfernen des Loesungsmittels ergab 13g gelbfarbenes Oel, dass
destilliert wurde. Die Fraktion, die bei 80-90 Grad Celsius mit einem Druck von 0.2mm siedete,
wog 10.2g und war wasserweiss. Sie wurde in 60ml IPA geloest, mit konz. HCl neutralisiert, und
mit 120ml wasserfreiem Et2O verduennt, der eine anhaltende Truebung erzeugte. Kristalle
bildeten sich spontan, welche durch Filtration entfernt wurden, mit Et 2O gewaschen wurden,
und an der Luft getrocknet wurden, um 10.4g MDA-HCl zu ergeben, mit einem mp von 187-188
Grad Celsius.
b. von 3,4-Methylendioxyphenylaceton: Zu einer Loesung von 32.5g wasserfreiem
Ammoniumacetat in 120ml MeOH wurden 7.12g 3,4-Methylendioxyphenylaceton hinzugefuegt,
gefolgt von 2g Natriumcyanoborohydrid. Die resultierende gelbe Loesung wurde kraeftig
geruehrt. Konz. HCl wurde periodisch hinzugefuegt, um den pH-Wert der Reaktionsmischung
zwischen 6 und 7 zu halten, wie durch aeusseres befeuchtetes Universal-pH Papier festgestellt
wurde. Nach einigen Tagen blieben ungeloeste Feststoffe in der Reaktionsmischung und keine
Saeure wurde mehr gebraucht. Die Reaktionsmischung wurde zu 600ml verd. HCl
hinzugefuegt. Dies wurde mit 3x100ml CH2Cl2 gewaschen. Die vereinigten Waschungen wurde
mit einer kleinen Menge verd. HCl zurueckextrahiert, die waessrigen Phasen vereint, und mit
25%-iger NaOH basisch gemacht. Dies wurde dann mit 3x100ml CH 2Cl2 extrahiert, diese
Extrakte vereint, und das Loesungsmittel im Vakuum entfernt, um 3.8g rotfarbenen Rest zu
ergeben. Dieser wurde bei 80-90 Grad Celsius mit einem Druck von 0.2mm/Hg destilliert, um
2.2g absolut wasserweisses Oel zu ergeben. Es gab keine offensichtliche Bildung von einem
Karbonatsalz, wenn es der Luft ausgesetzt wurde. Dies wurde in 15ml IPA geloest, mit 25
Tropfen konz. HCl neutralisiert, und mit 30ml wasserfreiem Et 2O verduennt. Langsam gab es
eine Ablagerung weisser Kristalle aus MDA-HCl, die 2.2g wogen und einen mp von 187-188
Grad Celsius hatten. (42)
Geschichte:
1953: Es gab einen Fall mit MDA und einem psychiatrischen Patienten, namens Howard
Blauer, der toedlich war. Die Armee hatte einen Vertrag mit einigen Aerzten am psychiatrischen
Institut des Staates New York, um neue Chemikalien von Edgewood Arsenal zu erforschen.
Eine von diesen, mit der chemischen Kriegsfuehrungscodenummer EA-1298, war MDA. Die
letze und toedliche Injektion in Blauer war eine i.v. Dosis von 500mg. (42, 46) Der
Wissenschaftler, der dieses Forschungsprojekt direkt kontrollierte, war Dr. Paul Hoch, ein
frueher Vertreter der Theorie, dass LSD und andere Halluzinogene Psychose-erzeugende
Drogen sind. (46)
Es gab einige medizinische Untersuchungen. Unter dem Code SKF-5 (Amphedoxamin (reg.
trademark)) wurde es als Appetithemmer untersucht. Es erwies sich als vielversprechend in der
Behandlung von psychoneurotischen Depressionen. Es gibt einige medizinische Berichte, und
ein Buch (Claudio Naranjo's The Healing Journey), dass seinen Wert fuer die Psychotherapie
beschreibt.
60'er Jahre: MDA war auch eine der bedeutenderen Drogen, die in den spaeten 60'ern populaer
gebraucht wurden. Es wurde die 'hug-drug' genannt und man sagte, dass es fuer Mellow Drug
of America stehe. Es gab keine Schwierigkeiten unendliche Mengen davon zu bekommen, da
es als Forschungschemikalie von einigen wissenschaftlichen Versorgerfirmen lieferbar war
(ebenso Meskalin und LSD). Es wurde billig unter seinem chemischen Namen verkauft. (42)
1962: Gordon Alles entdeckte die halluzinogenen Wirkungen von MDA.
(49/290)
MDMA
Formel aus:
(42, 47, 77/17, 84/67)
Spezifikation:
Es sind weisse (36, 47, 53) Kristalle, zeitweilig sind sie auch weisslich-gelb. Die Substanz ist auch
haeufig in Tablettenform erhaeltlich. (36, 47) Die Tabletten werden mit verschiedenen
aufgedruckten Emblemen versehen, damit klar ist, was enthalten sein soll. Doch davon ist
nichts abzuleiten. Es werden MDA, MDE und zentralstimulierende Amphetamine allesamt als
MDMA verkauft. (eigen) MDMA ist H2O-loeslich. (53)
Die Verbindung stellt eine farblose Fluessigkeit dar, die unter 19 mm Druck bei 153 Grad
Celsius siedet; sie bildet ein gut und leicht kristallisierendes saures Sulfat. Das salzsaure Salz
bildet weisse Nadeln vom F. 183 bis 185 Grad Celsius. (77)
Enno Freye gibt an, dass der Schmelzpunkt bei 200 Grad Celsius liege, laesst aber offen, ob es
sich um das Alkaloid oder ein bestimmtes Salz handle, ebenso gibt er an, dass die Substanz
bitter sei. (84/68)
Die Summenformel der Verbindung ist C11H15NO2. (77/14, 84/68) Das Molekulargewicht betraegt
193. (84/68)
Andere Namen:
Methylendioxymethamphetamin, Ekstase, (25) 3,4-Methylendioximethamphetamin, (28) 3,4Methylendioxymethamphetamin, (25, 36) N-Methyl-MDA, (23) 3,4-Methylendioxy-Nmethylamphetamin, (42) XTC, (25, 36, 47, 53, 77/18) Adam, Ecstasy, (36, 42, 47, 53, 76, 77/18) Empathy,
(36) Essence, Love, (76) EA-1475, (47, 76) MDM, (42, 47, 53) X, N-Methyl-3,4methylendioxyphenylisopropylamin, (47) Ecstazy, (53) N,alpha-Dimethyl-1,3-benzodioxyl-5Ethanamin, (77/14) Presence (England), Clarity (England), Cadillac (dt. Presse), (77/32) E.,(77/36)
N,alpha-Dimethyl-1,3-Benzodioxyl-5-Ethanamin. (84/68)
Allgemeines:
MDMA gehoert von der chemischen Struktur zur Gruppe der Phenylalkylamine, der auch viele
Halluzinogene (wie DOB, MDA,...) angehoeren, aber auch Psychostimulanzien (wie
Amphetamin, Methamphetamin,...). Die Giftigkeit von MDMA ist geringer als jene von MDA.
(Kovar et al., 1990) (77/15)
MDMA wurde nach dem Verbot von LSD und Psilocybin in der psychedelischen und
psycholytschen Psychotherapie verwendet. Fuer die Verwendung von MDMA sprachen vor
allem die Steigerung der Kommunikationsfaehigkeit, eine Oeffnung sonst nur schwer
zugaenglicher, unbewusster Bereiche (v.a. bei Neurosen) und das fast voellige Fehlen
optischer Pseudo-Halluzinationen, wie sie beim Konsum von LSD auftreten. (eigen)
A. Shulgin, einer der bekanntesten amerikan. Drogenforscher, stellt ergaenzenderweise in
seinem Werk "PHIKAL" folgendes fest:
In psychotherapeutischen Sitzungen, von denen es viele in den fruehen Jahren der Erforschung
von MDMA gab, wurde es ueblich, eine zusaetzliche Dosis nach rund 1,5h zu verabreichen.
Diese Ergaenzung, typischerweise 40mg, die den anfaenglichen 120mg folgten, wuerde die
erwarteten Wirkungen fuer rund eine Stunde verlaengern, mit nur geringen Steigerungen der
gewoehnlichen koerperlichen Nebenwirkungen, naemlich, dem Zaehnemahlen und
Augenzittern.
A. Shulgin merkt uebrigens noch folgendes an:
Bei MDMA ist die uebliche Zuordnung der Aktivitaet zu den optischen Isomeren umgekehrt,
anders wie bei allen anderen bekannten halluzinogenen Phenylethylamin-Drogen. Das
potentere Isomer ist das 'S' Isomer, welches auch die potentere Form von Amphetamin und
Methamphetamin ist. Toleranzstudien unterstuetzen auch Unterschiede im Wirkmechanismus.
In einer Studie wurde MDMA konsumiert, um 9 AM, jeden Tag fuer beinahe eine Woche
(120mg am 1. Tag und 160mg jeden folgenden Tag) und am 5. Tag gab es keine Wirkungen
der Droge mehr, ausgenommen eine kaum merkbare Pupillenerweiterung. Und auch diese
verschwand am 6. Tag. An diesem Punkt der totalen Toleranz, wurden (am siebten Tag, um 9
AM) 120mg MDA konsumiert und die Reaktion auf es war ganz normal, mit dem zu
erwartenden Zeitablauf, dem Zaehnemahlen, und es gab nur ein sehr geringes Nachlassen des
mentalen Wechsels. Ein kompletter Urlaub von jeder Droge fuer weitere 6 Tage fuehrte zur
Umkehrung dieser Toleranz, so dass 120mg MDMA die vollen, erwarteten Wirkungen hatten.
Die Tatsache, dass MDMA und MDA nicht kreuztolerant sind, staerkt das Argument, dass sie
auf verschiedene Weise und an verschiedenen Orten im Gehirn wirken. (42)
Zusammenfassend waere zu sagen, dass MDMA ein typisches Halluzinogen ist und nicht
kreuztolerant mit Amphetaminen oder Verbindungen, wie MDA, die dieser Wirkgruppe der
Psychoanaleptika (Psychostimulanzien) sehr nahe stehen, ist, trotzdem dass das S-Isomer,
gleich wie bei den Psychoanaleptika (z. Bsp. Amphetamin, Methamphetamin) staerker wirksam
ist. MDA ist aber auch viel weniger ein Halluzinogen, wie man frueher angenommen hat. Es
steht der Wirkung von Amphetamin (Speed) viel naeher, als man dachte, trotzdem es auch
halluzinogene Wirkungen, vor allem im optischen Bereich hat. MDMA ist hingegen viel weniger
mit Amphetaminen verwandt, als immer wieder, aufgrund der chemischen Struktur, behauptet
wird. MDMA hat sehr wenig zentralerregende Wirkung und auch nur eine geringe optischhalluzinogene Wirkung. Es ist nur ein mildes Halluzinogen. (eigen) Um den Gebrauch von MDMA
bildete sich die Ravekultur aus. Ausgehend von England erreichte die Welt eine neue, alte
Form des Drogenkonsums. Durch Einnahme von MDMA und dem stundenlangen, ekstatischen
Tanzens zu rhythmischer Musik erreichen erfahrene MDMA-User eine Trance-artigen Zustand.
Aus der Rave-musik haben sich verschiedene Musikstile herausgepraeget, wobei Acid House,
Techno, House, Goa-Trance, Ambient Trance zu nennen waeren. Allen gemeinsam ist der
Einsatz von gesampelten Rhythmuspatterns, welche den typischen monotonen Rhythmus
erzeugen, den wir auch bei indigenen und antiken Kulturen beobachten konnten. (Derwische,
ekstatische afrikanische Fruchtbarkeitsriten, der Peyote kult der nordamerikan. Indianer) Erst
durch das Zusammenspiel von Droge, Rhythmus und dem Tanz entsteht die Trance, als
veraenderter Bewusstseinszustand im einzelnen User. Frueher wurde dieser Zustand in den
Bereich des Religioesen eingeordnet. So war die Trance Kontakt oder eine Annaeherung an
das "Goettliche". Diese Ansichten haben sich vor allem noch bei indigenen Kulten erhalten.
Auch das Singen von Mantras und der Gebrauch von charras (eine hochwirksame
Haschischart) in Indien sind Reste dieses alten Wissens, um die ekstatische Erfahrung. Die
Ravekultur jedoch loeste diesen nachvollziehbaren, naturwissenschaftlich beweisbaren Zustand
von der religioesen Mystik und der Eingebundenheit in eine nationale Kultur und zieht
persoenlichen Vorteil aus der Erfahrung, ohne Einbeziehung etwaiger Religionen oder dem
Zwang zu einer bestimmten Lebenskultur. Die Ravekultur ist inzwischen ein panglobale Kultur
geworden, die dieses alte Wissen um Trance und Ekstase weltweit verbreitet, ohne
irgendwelche nationale Grenzen. (eigen)
Der typische Ablauf eines "Rave":
a. Vorbereitung
Im allgemeinen stimmen sich Raver bevor Sie auf ein Rave gehen in Ihren Privatraeumen auf
die Party ein. Man trifft sich, konsumiert noch gemeinsam in sicheren Privatbereich die Droge,
und begibt sich dann auf das Rave. Frueher, in der Anfangszeit der Ravebewegung in England,
wurde nur eine Telefonnummer mittels eines Flyers (Infozettel) mitgeteilt. In der Partynacht
wurde dann ein Treffpunkt vom dortigen Anschluss mitgeteilt. Meist war es eine Tankstelle, wo
sich dann Tausende von Autos trafen und gemeinsam im Konvoi zum Rave fuehren. Damit
wurde es fuer die Polizei nahezu unmoeglich die Raves zu verhindern. Es wurde sogar ein
eigenes Gesetz gegen die Veranstalter solcher Raves in England erlassen.
b. Der Tanz
Raver kommen im allgemeinen erst spaet (um rund 24h) zu den Raves. Zu dieser Zeit beginnen
die DJ´s langsam die Geschwindigkeit des Grundrhythmus zu beschleunigen. Es wird dann
meist ohne Unterbrechung bis um 6-8 Uhr in der Frueh durchgetanzt. Durch den hohen
Fluessigkeitsverlust, der durch die starke koerperliche Betaetigung entsteht, muss Fluessigkeit
aufgenommen werden. Jedoch wird auf Raves kaum Alkohol getrunken, da er sich nicht mit
MDMA vertraegt. Das haeufigste, konsumierte Getraenk ist immer noch "Red Bull", ein legales,
Koffein- und Taurin-haeltiges Aufputschmittel. Ansonsten werden sehr viel Vitamin- und
Spurenelementhaeltige Rehydrierungsgetraenke getrunken, wie sich auch Sportler verwenden.
Der Raver bewegt sich ununterbrochen zur monoton-rhythmischen Musik, doch es ist
jedermanns Sache wie er tanzt. Es gibt keinen "Ravestil". Durch den Einsatz der Ravemusik
und von Stroboskoplampen und Schwarzlicht (UV), dass mit dem Rhythmus der Musik
gekoppelt wird, kommt es zum sogenannten "sensory overflow", einem aussergewoehnlichen
Bewußtseinszustand, der tranceaehnlich ist. Diese Technik erinnert an die Derwische, oder
andere ekstatische Taenze, wie man sie noch heute manchmal bei afrikanischen Ureinwohnern
(Bwiti-kult) beobachten kann. Auch diese Taenze verwenden rhythmische, eher monotone
Musik, meist werden hauptsaechlich Trommeln verwendet. Diese Kulte zielen ebenso auf die
Erzeugung eines aussergewoehnlichen Bewusstseinszustanden, doch wird er von diesen
Voelkern im Gegensatz zur Ravekultur als Annaeherung an das "Goettliche" angesehen. Die
Motivation der Raver ist jedoch ganz einfach Unterhaltung.
c. "chill-out"
Nach dem Ende der Veranstaltung begibt man sich im allgemeinen zum "chill-out", dem
Auskuehlen. Durch das stundenlange Tanzen erhitzt sich der Koerper ungemein und eine
Abkuehl- und Rehydrierphase sind von noeten. Entweder zieht man sich in das Private zurueck,
oder man begibt sich in neuerdings existierende chill-out-Raeume oder zu sog. after-hourParties, wo das Ganze noch eine zeitlang weitergeht, oft wird sogar noch weitergetanzt bis zum
Mittag des naechsten Tages. (eigen)
Dosis:
Die Dosis reicht von 80-150mg beim racematischen Gemisch. (28, 42, 47) Das rechtsdrehende
Isomer hat einen Dosisbereich von 80-120mg. Das Linksdrehende hingegen einen
Dosisbereich von bis zu 300mg. (47)
In einer Befragung der Mitglieder der Schweizerischen Aerztegesellschaft fuer Psycholytische
Therapie hat BENZ herausgefunden, dass alle Therapeuten mit einer Dosis von durchschnittlich
150mg arbeiten, um die Gefahr einer Schaedigung des Gehirns so gering wie moeglich zu
halten. (Benz, 1989, S. 45) (77/15) Wirkdauer:
Die Wirkung setzt nach 15 Minuten ein. (84/68) Die Dauer der Wirkung reicht von 4 bis 6h, gibt A.
Shulgin in seinem Buch "PHIKAL" an. (42, 84/68)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen Abhaengigkeit ist nicht bekannt.
(eigen)
Geschichte:
1898: MDMA soll das erste Mal synthetisiert worden sein, behaupten P. Walder und G. Amendt
in ihrem Buch "Ecstasy & Co. Alles ueber Partydrogen." aus dem Rowohlt Taschenbuch Verlag.
(76)
1912: MDMA wurde mit der Patentschrift Nr. 274350, Klasse 12q, Gruppe 32./10 im
Kaiserlichen Patentamt Deutschlands durch die Firma Merck patentiert. (77/16f.)
1914: MDMA wurde von der deutschen Pharmafirma Merck synthetisiert (28, 36, 53) und auch
patentiert. (47) Es wurde als Appetitzuegler getestet. Es kam nie auf den Markt, man fand es
ungeeignet fuer diesen Zweck. (36, 53)
1953: Die US Armee testete die Giftigkeit und Wirkungen im Vergleich mit MDA und in der
Hoffnung eine Wahrheitsdroge zu finden. (47, 76, 77/35) Die Droge eignete sich nicht fuer die
chemische Kriegsfuehrung noch eignete sich MDMA als Wahrheitsdroge, das Projekt wurde
eingestellt. (76, 77/35)
1960: Biniecki et al. entwickelten eine Synthese.
(53)
1960: Es tauchte als Designerdroge in den USA auf. (53, 77/18) Es wurde erstmalig in der "Free
Clinic" in der Haight-Ashbury, in der Stadt San Francisco, festgestellt, wie Seymour im Jahr
1986 berichtete. Andere Berichte (Beck & Morgan) behaupten, dass eine Verwendung von
MDMA erst Anfang der 70´er Jahre entdeckt werden konnte. (77/18)
1960: Ecstasy ist Medizinern, Forschern und auch einigen Drogenkoechen, wenn auch nicht
unter diesem Namen, bekannt. In den sechziger Jahren entdeckte man MDMA aufs neue - und
in anderer Funktion. Doch galt die Droge unter sogenannten "Acid Heads", den Konsumenten
halluzinogener Drogen, als zu unfreundlich und wurde eigentlich nur dann konsumiert, wenn es
kein LSD gab. (36)
1963: Rabjohns entwickelte eine Synthese.
(53)
1965: Der kalifornische Chemiker A. Shulgin stellte die Substanz her und testete MDMA im
Selbstversuch auf der Suche nach einem Medikament fuer die Psychotherapie. A. Shulgin war
damals bei der Firma Dow Chemicals beschaeftigt und hat dort zahlreiche neue Halluzinogene
entwickelt und getestet.(42/69, 76)
In den siebziger Jahren, als LSD auch fuer therapeutisch/psycholytische Zwecke nicht mehr
eingesetzt werden durfte, wichen viele Analytiker und Therapeuten fuer die Psycholyse (die
Anwendung niederer Dosen von Halluzinogenen zur Unterstuetzung der Psychotherapie) auf
das damals noch legale MDMA aus. (77/18)
1970: Der groesste bislang bekannt gewordene Hersteller war ein Laboratorium in Marin
County, Kalifornien. Es wird angenommen, dass man hier Mitte der siebziger Jahre gut 500.000
Portionen monatlich produzierte, und diese auch von hier aus vertrieb. Von diesem "Lab", wie
groessere Drogen-Kuechen genannt werden, stammt auch die Benennung "Ecstasy". Zuvor soll
"Empathy" als moeglicher Name diskutiert, aber fuer zu schwierig und zu wenig verkaeuflich
erachtet worden zu sein. In einem Informationspapier, das jeder Portion beilag, wurde der
Konsument sehr genau informiert, womit er zu rechnen, was er zu beachten und was er zu
unterlassen habe, und vor allem, dass er die Droge auf keinen Fall mit anderen Rauschmitteln
kombiniert einnehmen sollte, um synergistische Wirkungen zu vermeiden. Das Lab gab sogar
ein Buechlein heraus: "Ecstasy: 21st Century Entheogen". (36)
1971: Borch et al. entwickelten eine Synthese.
1975: Bailey et al. entwickelten eine Synthese.
(53)
1977: A. Shulgin gibt MDMA an einen befreundeten Psychiater weiter und dieser widmet sich
der Psychotherapie mittels MDMA. (76) Ende der 70´er Jahre wurde MDMA als Freizeitdroge
von Studenten und Hippies konsumiert. Die Anhaenger des indischen Gurus (religioeser
"Lehrer") Rajneesh Bhagwan und New Age Anhaenger zelebrierten MDMA als Sakrament.
MDMA kursierte damals unter dem Namen Adam, Essence oder Love. (76)
1981: Der Name Ecstasy setzte sich durch.
(76)
Mitte 1984: erreichte die Welt die Kunde von einer neuen Droge: Ecstasy.
(36, 77/18)
Vor allem die aus Oregon (USA) zurueckkehrenden Bhagwan Anhaenger brachten MDMA nach
Europa mit und verbreiteten es mit dem Ruf als "Sexpille". (76)
1984: Das amerik. DEA (Drug Enforcement Administration) kuendigt formal an, dass MDMA in
das amerik. Betaeubungsmittelgesetz aufgenommen wird. Es protestierten einige
Psychotherapeuten, Aerzte und Forscher dagegen. Fuer 1985 wurden dann 3 Anhoerungen
festgesetzt. Aber bereits vor der ersten Anhoerung wurde MDMA per Notfallverordnung in
Schedule I des amerik. Betaeubungsmittelgesetzes aufgenommen. (Schedule I entspricht
Anlage I des dt. Betaeubungsmittelgesetzes). (77/18)
1985: Die Droge wird populaer durch die Massenmedien. (42, 47, 77/18) Durch die vielen
Meldungen in den Massenmedien angeregt, verbreitete sich der Konsum schnell durch Europa.
Es entstand eine neue Kultur um die Droge. Die sogenannte Rave-kultur traf sich, ausgehend
von England, an speziellen Orten, wie aufgelassenen Fabriksgelaenden, veranstaltete dort
"Raves", dass sind Parties mit lauter rhythmischer Musik, wobei die Einnahme von MDMA zum
Kult wurde. Von England aus erreichte die neue Musik, die Technomusik, das europaeische
Festland und wurde vor allem in Deutschland willig aufgenommen. (eigen)
1985: Auch das "22nd Expert Committee on Drug Dependence of the World Health
Organisation (WHO)" schlaegt vor, MDMA durch Aufnahme in die "Convention on Psychotropic
Substances" zu kontrollieren. (77/18)
1.7.1985: Mit der veroeffentlichten Untersuchung, dass serotinerge Nerven sich in Tiermodellen
veraendern, denen die strukturell aehnliche Droge MDA in sehr hohen Dosen i.v. verabreicht
wurde, wurde es unter gesetzliche Kontrolle gestellt. (42, 76) Es wurde vom DEA in den USA
vorlaeufig auf der Basis einer Notverordnung verboten. (28, 47, 76, 77/18)
1986: Die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen entschliesst sich 1986 bei einem
Treffen in Wien, MDMA zu verbieten. (77/18)
Maerz 1986: MDMA wurde in den USA endgueltig verboten. (47) Auf Druck der USA wurde
MDMA in die Internationale Konvention ueber Psychotrope Substanzen (aus dem Jahr 1971)
aufgenommen.(76)
22. April 1986: MDMA wird durch das Scheizer Betaeubungsmittelgesetz verboten, doch es gibt
in der Schweiz noch eine Ausnahme. (77/41)
1. August 1986: MDMA wird in der Bundesrepublik Deutschland eine illegale Rauschdroge,
indem es in die Anlage I des Betaeubungsmittelgesetzes (BtMG) augenommen wird. Die
Anlage I des dt. Betaeubungsmittelgesetzes enthaelt die nicht verkehrs- und
verschreibungsfaehigen Rauschdrogen, Anlage II die verkehrs- aber nicht
verschreibungsfaehigen Drogen und Anlage III die verkehrs- und verschreibungsfaehigen
Substanzen. (77/18)
1987: Eine erste Rave-Szene entstand in diesem Jahr auf der Insel Ibiza und MDMA wurde dort
als Tanzdroge erstmalig eingesetzt. (76)
1988: Ecstasy tauchte in Manchester und London auf. Das war der Beginn der brit. Raveszene
und der damals neuen Musik Acid House, die schnell auf dem europaeischen Festland
populaer wurde. (76)
1989: Die erste Loveparade fand in Berlin statt und das Techno-Housefieber kam besonders in
Deutschland und besonders in Berlin, nach dem Fall der Berliner Mauer, an. (76)
1993: Nach dem Verbot von 1986 durch die UN war es in der Schweiz noch bis zu diesem Jahr
moeglich, MDMA in der Psychotherapie einzusetzen. (76)
Abb. Moegliche Synthesewege von MDMA. Die Zahlen in Klammern geben die Nummer des
Kapitels der verwendeten Methode an, siehe unten.
Synthese:
Methode 1: Von Isosafrol zu 3,4-Methylendioxyphenylaceton:
Zu einer gut geruehrten, gekuehlten Mischung von 34g 30%-igen H 2O2 in 150g 80%
Ameisensaeure wird tropfenweise eine Loesung von 32,4g Isosafrol in 120ml Aceton
hinzugefuegt und zwar derart, dass die Reaktionsmischung davor bewahrt wird 40 Grad Celsius
zu ueberschreiten. Dies dauert ueber 1h, und externe Kuehlung wurde gebraucht. Das Ruehren
wurde 16h fortgesetzt, und es wurde achtgegeben, dass die leicht exotherme Reaktion zuviel
Hitze freisetzt. Ein externes Bad mit fliessendem Wasser erwies sich als ausreichend.
Waehrend dieser Zeit veraenderte die Loesung die Farbe von orange zu tiefrot. Alle fluechtigen
Komponenten wurden im Vakuum entfernt, was eine Ausbeute von etwa 60g dunklen Rest
ergab. Dieser wurde in 60ml MeOH geloest, mit 360ml 15%-iger H 2SO4 behandelt, und 3h am
Dampfbad erhitzt. Nach dem Kuehlen wurde die Mischung mit 3x75ml Diethylether oder Benzol
extrahiert. Es wird angemerkt, dass die gesammelten Extrakte gewaschen werden koennen zuerst mit H2O und dann mit verd. NaOH. Dann wird das Loesungsmittel entfernt unter
Vakuum, um 20,6 g 3,4-Methylendioxyphenylaceton (3,4-Methylendioxybenzyl-methyl-keton) zu
erhalten. Der endgueltige Rest kann bei 2mm/108-112 Grad Celsius, oder bei 160 Grad Celsius
an der Wasserstrahlpumpe destilliert werden.
(42)
Methode 4: Von 3,4-Methylendioxyphenylaceton zu MDMA:
Fuege 23g 3,4-Methylendioxyphenylaceton zu 65g N-Methylformamid und erhitze auf 160 Grad
Celsius 5h lang. Kuehle, fuege 100ml H20 hinzu, extrahiere mit Benzol und verdunste unter
Vakuum den Extrakt. Fuege 8ml MeOH und 75ml 15%-ige HCl zum Rest, erhitze am
Wasserbad 2h lang und extrahiere im Vakuum (oder mache basisch mit KOH und extrahiere
das Oel mit Benzol, trockne, verdunste im Vakuum) um 11,7g 3,4Methylendioxymethamphetamin (MDMA) zu erhalten. (unbekannt)
Methode 7: Von MDA, welches selbst halluzinogen ist, zu N-Formyl-3,4methylendioxyamphetamin:
Eine Loesung von 6.55g MDA als freie Base und 2.8ml Ameisensaeure in 150ml Benzol wurden
am Rueckfluss gehalten unter einer Dean Stark Falle, bis kein weiteres H 2O erzeugt wurde
(rund 20h genuegten, und 1.4ml H2O wurden gesammelt). Entfernen des Loesungsmittels
ergab 8.8g bernsteinfarbenes Oel, welches in 100ml CH 2Cl2 geloest wurde, zuerst mit verd.
HCl gewaschen wurde, dann mit verd. NaOH, und schliesslich nocheinmal mit verd. Saeure.
Das Loesungsmittel wurde im Vakuum entfernt, 7.7g bernsteinfarbenes Oel ergebend, dass
beim Stehen Kristalle aus N-Formyl-3,4-methylendioxyamphetamin bildete. (42)
Methode 8: Von MDA zu N-Formyl-3,4-methylendioxyamphetamin:
Ein alternativer Prozess fuer die Synthese dieses Amids umfasste das Kochen am Rueckfluss
fuer 16h einer Loesung von 10g MDA als freier Base in 20ml frischem Ethylformiat. Das
Entfernen der fluechtigen Stoffe ergab ein Oel, dass weisse Kristalle bildete, die 7.8g wogen.
(42)
Methode 6: Von N-Formyl-3,4-methylendioxyamphetamin zu MDMA:
Eine Loesung von 7.7g N-Formyl-3,4-methylendioxyamphetamin in 25ml wasserfreiem THF
wurde tropfenweise zu einer gut geruehrten und am Rueckfluss kochenden Loesung von 7.4g
LAH in 600ml wasserfreiem THF, in einer Inertatmosphaere, hinzugefuegt. Die
Reaktionsmischung wurde 4 Tage am Rueckfluss gehalten. Nachdem alles auf
Raumtemperatur gebracht war, wurde das ueberschuessige Hydrid mit 7.4ml H 2O, im gleichen
Volumen THF, zerstoert, gefolgt von 7.4ml 15%-iger NaOH und dann anderen 22ml H 2O. Die
Feststoffe wurden durch Filtration entfernt. Der Filterkuchen wurde mit zusaetzlichem THF
gewaschen. Die vereinten Filtrate und Waschungen wurden vom Loesungsmittel im Vakuum
befreit, und der Rest in 200ml CH2Cl2 geloest. Diese Loesung wurde mit 3x100ml verd. HCl
extrahiert. Diese Extrakte wurden vereint und mit 25%-iger NaOH basisch gemacht. Extraktion
mit 3x75ml CH2Cl2 entfernte das Produkt. Die vereinten Extrakte wurden vom Loesungsmittel
im Vakuum befreit. Es wurden 6.5 g beinahe weisser Rest erhalten, der bei 100-110 Grad
Celsius mit einem Druck von 0.4mm/Hg destilliert wurde, um 5g farbloses Oel zu ergeben.
Dieses wurde in 25ml IPA geloest, mit konz. HCl neutralisiert, gefolgt durch die Addition von
genuegend wasserfreiem Et2O, um eine anhaltende Truebung zu erzeugen. Beim fortgesetzten
Ruehren, gab es eine Ablagerung feiner weisser Kristalle aus MDMA-HCl, welche durch
Filtration entfernt, mit Et2O gewaschen, und an der Luft getrocknet wurden, was ein
endgueltiges Gewicht von 4.8g ergab.(42)
Methode 2: Von Piperonal zu 3,4-Methylendioxyphenylaceton:
Eine alternative Synthese von 3,4-Methylendioxyphenylaceton beginnt urspruenglich bei
Piperonal. Eine Suspension von 32g elektrolytischen Fe in 140ml Eisessigsaeure wurde
stufenweise am Dampfbad erwaermt. Wenn es ausgesprochen heiss ist, aber noch nicht mit
irgendwelchen sichtbaren Salzen, wurde jedesmal ein bisschen einer Loesung von 10g 1-(3,4Methylendioxyphenyl)-2-nitropropen in 75ml Essigsaeure hinzugefuegt. Diese Addition wurde
mit einer Rate fortgefuehrt, die eine kraeftige Reaktion erlaubte, frei von exzessivem
Schaeumen. Die orange Farbe der Reaktionsmischung wurde sehr roetlich mit der Bildung
weisser Salze und einer dunklen Kruste. Nachdem die Addition fertig war, wurde das Erhitzen
fuer zusaetzliche 1.5h fortgesetzt. Waehrend dieser Zeit wurde der Koerper der
Reaktionsmischung ausgesprochen weiss. Das Produkt erschien als schwarzes Oel, dass die
Seiten des Kolbens hinaufkletterte. Diese Mischung wurde zu 2l H 2O hinzugefuegt, mit 3x100ml
CH2Cl2 extrahiert. Die vereinten Extrakte wurden mit einigen Portionen verd. NaOH
gewaschen. Nach Entfernen des Loesungsmittels im Vakuum wurde der Rest bei reduziertem
Druck destilliert, um 8g 3,4-Methylendioxyphenylaceton, als blassgelbes Oel, zu ergeben. (42)
Methode 9: Von 3,4-Methylendioxyphenylaceton zu MDMA:
Zu 40g duennen Aluminiumfolienstuecken in 1" grossen Quadraten (in einem 2l Weithals
Erlenmeyerkolben) wurden 1,4l H2O hinzugefuegt, die 1g Quecksilberchlorid beinhalteten. Der
Amalgamierung wurde es erlaubt fortzuschreiten, bis es eine Entwicklung von feinen Blasen
gab, die Bildung eines leicht grauen Niederschlages, und das Erscheinen von gelegentlichen,
silbrigen Punkten auf der Oberflaeche des Aluminums. Dies dauert 15-30 Min., abhaengig von
der Frische der Oberflaeche, der Temperatur des H2O, und der Dicke der Aluminiumfolie. Das
H2O wurde durch Dekantieren entfernt. Das Aluminium wurde mit 2x1,4l frischem H 2O
gewaschen. Das restliche H2O von der letzten Waschung wurde so gut als moeglich durch
Schuetteln entfernt. Es wurden, in Folge und mit Schuetteln, 60g Methylaminhydrochlorid, in
60ml warmen H2O geloest, 180ml IPA, 145ml 25%-ige NaOH, 53g 3,4Methylendioxyphenylaceton, und schliesslich 350ml IPA, hinzugefuegt. Wenn die vorhandene
Form von Methylamin die waessrige Loesung der freien Base ist, kann die folgende Serie
verwendet werden: Fuege hinzu, hintereinander, 76ml 40%-iges waessriges Methylamin, 180ml
IPA, eine Suspension von 50g NaCl in 140ml H2O, dass beinhaltet 25ml 25%-ige NaOH, 53g
3,4-Methylendioxyphenylaceton, und schliesslich 350ml IPA. Die exotherme Reaktion wurde
unter 60 Grad Celsius durch gelegentliches Untertauchen in kaltes H 2O gehalten. Als sie
thermisch stabil war, liess man sie ruhen, bis sie auf Zimmertemperatur zurueckgekehrt war.
Alle unloeslichen Stoffe setzten sich am Boden als grauer Matsch ab. Der klargelbe Oberteil
wurde dekantiert und der Matsch durch Filtration entfernt und mit MeOH gewaschen. Die
vereinten Dekantierungen, Mutterfluessigkeiten und Waschungen wurden vom Loesungsmittel
im Vakuum befreit. Der Rest wurde in 2,4l H2O suspendiert, und genuegend HCl hinzugefuegt,
um die Phase ausgesprochen sauer zu machen. Diese wurde dann mit 3x75ml CH 2Cl2
gewaschen, mit 25%-iger NaOH basisch gemacht, und mit 3x100ml CH 2Cl2 extrahiert. Nach
Entfernen des Loesungsmittels von den vereinten Extrakten, verblieben 55g bernsteinfarbenes
Oel, welches bei 100-110 Grad Celsius mit einem Druck von 0.4mm/Hg destilliert wurde, was
41g gebrochen weisse Fluessigkeit erzeugte. Diese wurde in 200 ml IPA geloest, mit rund 17ml
konz. HCl neutralisiert, und dann mit 400ml wasserfreiem Et 2O versetzt. Nach Abfiltrieren der
weissen Kristalle, Waschen mit einer IPA/Et2O Mischung, (2:1), mit Et2O, und endgueltigen
Lufttrocknen, wurden 42g MDMA erhalten, als feine, weisse Kristalle. Die aktuelle Form, die das
endgueltige Salz annimmt, haengt von Temperatur und Konzentration im Moment der
beginnenden Kristallisation ab. Es kann wasserfrei sein, oder eine der hydrierten Formen. Nur
die wasserfreie Form hat einen scharfen mp; die publizierten Berichte beschreiben alle
moegliche 1Grad mp Werte im Bereich von 148-153 Grad Celsius. Die unterschiedlich
hydrierten Polymorphen haben ausgepraegte Infrarotspektren, aber haben breite mps, die von
der Erhitzrate abhaengen. (42)
Im Kaiserlichen Patentamt Deutschlands wurde in der Patenschrift Nr. 274350, Klasse 12q,
Gruppe 32/10, ein Patent durch die Fa. E. Merck aus Darmstadt registriert. Es war das erste
Verfahren zur Herstellung von MDMA. Das Patent galt ab 24.12.1912. Das Verfahren beginnt
mit Safrol via Monobromdihydrosafrol und es wird schlussendlich MDMA dargestellt. (77/16f.)
Methode 3: Von Safrol zu Monobromdihydrosafrol:
150g Safrol wurden langsam und unter Eiskuehlung in 500ccm einer bei 0 Grad Celsius
gesaettigten Loesung von Bromwasserstoffsaeure in Wasser eingetragen und mehrere Stunden
bei derselben Temperatur geschuettelt. Das Reaktionsprodukt wurde mit Chloroform
aufgenommen, diese Loesung nacheinander mit verd. Sodaloesung und Wasser geschuettelt,
und mit Chlorcalcium getrocknet. Nach dem Verdampfen des Chloroforms unter vermindertem
Druck blieb das Monobromdihydrosafrol zusammen mit etwas Safrol zurueck.(77/16f.)
Methode 5: Von Monobromdihydrosafrol zu MDMA:
Das Reaktionsprodukt wurde mit der drei- bis fuenffachen Menge starken, waessrigen
Ammoniaks mehrere Stunden auf 120 Grad Celsius erhitzt und die entstandene Base auf
bekannte Weise gewonnen. (77/16f.)
Wirkungen:
MDMA ist strukturell nahe mit MDA, aber auch mit Meskalin und Amphetamin verwandt. Von
der Wirkung her ist es ein mildes Halluzinogen. (eigen)
Bei einer Dosis von unter 50mg ist es eine verhaeltnismaessig milde, psychoaktive Droge, die
das Innenleben und die Gedanken stimuliert, ohne toxisch zu sein: Etwa 45 Min. nach der
Einnahme setzt eine ungewoehnliche seelische Ausgeglichenheit ein, einhergehend mit
geistiger Klarheit und erhoehter Konzentration bei gleizeitiger Plastizitaet der Gedanken und
Bildlichkeit des inneren Erlebens. Toxische Effekte setzen ab 100-200mg ein: ueberstarke
Halluzinationen, Muskelkraempfe, innere Kaelte, Brechreiz und Uebergeben, Ruhelosigkeit,
Angst und gefaehrlicher Wasserverlust koennen die Folgen einer Ueberdosis Ecstasy sein.
Ansonsten ist Ecstasy, auch in kleineren Dosierungen, gefaehrlich fuer Personen, die
Neigungen zu Herzschwaeche, Diabetes (Zuckerkrankheit), Epilepsie, Glaukom und
psychotischen Reaktionen haben. Nach Dr. Ronald Siegel ist Ecstasy nur deshalb
verhaeltensmaessig ungefaehrlich, weil es traditionell in kleinsten Dosierungen genommen
wird. Wollte man damit Wirkungen erzielen, wie beim LSD- oder Psilocybin-Rausch, muesste
man toxische Mengen nehmen. Ecstasy zirkuliert bedeutend laenger im Organismus, weil es
komplizierter abzubauen ist. Der Abbau kann gefaehrliche physische Reaktionen ausloesen, die
die zuvor angefuehrten Halluzinogene nicht bewirken koennen. Das Abwehrverhalten gegen
unterdrueckte Erinnerungen und Verdraengtes laesst nach; irrationale Gefuehle und Gedanken
werden leichter wahrgenommen und verbalisiert; es werden Einsichten ins Un- und
Unterbewusste moeglich. XTC laesst dem User im Rausch ein reflektierendes Rest-Ego, das
ihm ermoeglicht, sein Innenleben zu beobachten und unmittelbar zu reflektieren. In der
Drogenszene hat XTC den Ruf, nicht suchterzeugend und kaum schaedlich zu sein. (36)
MDMA erzeugt nicht so starke halluzinogene Wirkungen wie LSD oder Psilocybin. Die
Veraenderungen in der Wahrnehmung erreichen meist nur eine Intensivierung der Farben, wie
sie nach dem Konsum einer Vierteldosis LSD auftritt. Um mit MDMA die gleichen Wirkungen
wie mit LSD zu erreichen, muesste man eine Ueberdosis einnehmen. (eigen) Ueberdosierungen
von MDMA loesen depressive Verstimmungen aus, die ueber Monate bestehen bleiben. Es
kann auch zu einer Beeinflussung dopaminerger Strukturen kommen, doch die Stoerung des
serotinergen Systems ist vorherrschend. MDMA loest im Ueberdosisfall psychose-aehnliche
und hoch-depressive Zustaende aus, die sich unter der Gabe von Antidepressiva nicht bessern.
Nur der Einsatz von Neuroleptika kann diesen Zustand bessern. Es empfiehlt sich der Einsatz
einer 2-woechigen Haldol-infusionstherapie und einer anschliessenden Ruhephase. Die
depressiven Symptome entziehen sich derzeit einer medikamentoesen Behandlung und legen
sich nach 6-9 Monaten von alleine. Es stellt sich ueberhaupt die Frage, ob viele dieser
bekannten Ueberdosisfaelle wirklich durch MDMA ausgeloest werden, oder ob nicht eine
andere als MDMA verkaufte Designerdroge die Ursache ist. Hierbei waere vor allem an
Amphetamin oder MDA zu denken. (eigen)
Physiologische Nebenwirkungen:
Die meisten Nebenwirkungen resultieren aus der sympathomimetischen Wirkung der Droge,
verinfacht als "kreislaufanregend" aufzufassen:
Appetitverlust, erhoehte Herzrate, angespannte Kiefermuskulatur, "Zaehnemahlen",
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwitzen, Zittern und Uebelkeit. (77/20)
Kontraindikationen:
Diabetes mellitus, Epilepsie, Glaukom, Herzkrankheiten, Hyperthyroidismus, Hypertonie,
Hypoglykaemie verminderte Leberfunktion, Neigung zu Kreislaufkollaps oder nach einem
Schlaganfall. (77/21)
A. Shulgin gibt in seinem Buch "PHIKAL" eine Reihe von subjektiven Wirkungsbeschreibungen
an:
100mg: MDMA intrigued me, weil jeder, den ich fragte, der es gebraucht hatte, die Frage
beantwortete, 'Was aehnelt es?' - oder in der gleichen Art: 'Ich weiss es nicht.' 'Was passierte?'
'Nichts.' Und nun verstand ich diese Antworten. Ich glaube auch, dass nichts passierte. Aber
irgend etwas schien doch veraendert. Bevor sich das 'Fenster' ganz oeffnete, hatte ich einige
koerperliche Wirkungen, a tingling sensation in den Fingern und temples - eine angenehme
sensation, nicht distracting. Wieauchimmer, kurz nach dem gab es eine leichte Uebelkeit und
dizziness aehnlich, wenn man ein wenig zu viel Alkohol erwischt hatte. Alle diese Details
verschwanden, als ich nach aussen ging. Meine Stimmung war leicht, gluecklich, aber mit einer
darunterliegenden Ueberzeugung, dass irgendetwas wichtiges passieren wuerde. Es gab einen
Wechsel in der Perspektive, sowohl im visuellen Nahfeld als auch in der Entfernung. Meine
gewoehnlich armen Visionen waren geschaerft. Ich sah Details in der Entfernung, die ich
normalerweise nicht sehen konnte. Nachdem die Spitze der Erfahrung vorbeigegangen war,
war mein Hauptstatus von tiefer Entspannung. Ich fuehlte, dass ich ueber tiefe oder
persoenliche Themen mit spezieller Klarheit reden konnte, und ich erfuhr einige von den
Gefuehlen, die man nach dem zweiten Martini hat, that one is discoursing brilliantly und mit
particularly acute analytischen Kraeften.
100mg: Zuerst, war ich mir bewusst von einer langweiligen, uncaring Muedigkeit, die vielleicht
von zu wenig Schlaf zeugte, und ich nahm eine maessige Dosis, um zu sehen, ob es mir als
Stimulanz dienen koennte. Ich nickte etwa 0,5h, und wachte auf definitely not improved. Das
Gefuehl von ungenuegend Energie und Mangel an spark, dass ich zuvor gefuehlt hatte, wurde
ziemlich stark, und koennte charakterisiert werden als ein firm Gefuehl der Negativitaet ueber
alles was getan werden musste und alles I had been looking forward to. So I set about my
several tasks mit no pleasure oder Freude und ich summte eine kleine Melodie fuer mich,
waehrend dieser Aktivitaeten, welche folgenden Text hatte: 'Ich sollte dies nicht getan haben,
oh ja, ich solltes dies nicht getan haben, oh nein. Ich sollte dies nicht getan haben; es war ein
Fehler.' Dann wuerde ich neuerlich vom Anfang beginnen. Ich steckte fuer einige Zeit in einem
"grauen Raum", und es gab nichts zu tun, ausser mit dem weiterzumachen, was ich tun
musste. Nach etwa 6h, konnte ich den ganzen mentalen Status verschwinden sehen und meine
angenehmen Gefuehle kamen zurueck. Aber so war meine unbeeinflusste, gewoehnliche
Muedigkeit. MDMA wirkt nicht wie Dexedrin (Amphetamin, Speed - Anm. d. Verf.). (42)
120mg: Ich fuehlte mich innerlich absolut sauber. Es gibt nichts ausser reine Euphorie. Ich habe
nie so grossartig gefuehlt, oder geglaubt, dass dies moeglich ist. Die Reinheit, Klarheit und
wunderbaren Gefuehle von fester innerer Staerke setzten sich durch den Rest des Tages fort,
und am abend, und am naechsten Tag. Ich war ueberwaeltig vom Tiefgang der Erfahrung, und
wie viel mehr staerker es als fruehere Erfahrungen war, fuer keinen offensichtlichen Grund,
other than a continually improving state of being. Den ganzen naechsten Tag fuehlte ich mich
eher wie 'ein Buerger des Universums' als ein Buerger dieses Planeten, komplett disconnecting
time und flowing einfach von einer Aktivitaet in die andere. (42)
120mg: Als das Material zu wirken begann, fuehlte ich, dass ich was being enveloped, und
meine Aufmerksamkeit musste auf es gerichtet werden. Ich wurde ausgesprochen angstvoll.
Mein Gesicht fuehlte sich kalt und aschgrau an. Ich fuehlte, dass ich zurueckgehen wollte, aber
ich wusste, dass es zurueck gab. Dann begann die Angst mich zu verlassen. Ich konnte
versuchen kleine Babyschritte zu machen, wie wenn man die ersten Schritter nach der
Wiedergeburt tun wuerde. Der Holzstapel ist so schoen, dass ich diese Freude und Schoenheit
kaum aushalten kann. Ich habe Angst mich herumzudrehen und zu den Bergen zu schauen,
aus Angst, dass sie mich ueberwaeltigen wuerden. Aber ich schaute, und ich war erstaunt.
Jeder sollte solch eine tiefe Erfahrung machen. Ich fuehle mich total friedvoll. Ich habe mein
ganzes Leben gelebt, um hierher zu kommen, und ich fuehlte, dass ich heimgekommen war.
Ich bin komplett. (42)
200mg 'R' Isomer: Eine Steigerung von einem Alarm nach 30 Min. zu einer sanften und leichten
Vergiftung, die nicht lange bestand. Dies war ein maessiges +, und ich war in einer weiteren
Stunde nuechtern. (42)
60mg 'S' Isomer: Die Wirkungen begannen sich in einer sanften, freundlichen Art nach rund
einer halben Stunde zu entwickeln. Meine Handschrift ist OK, aber ich schreibe schneller als
normal. Nach 1h bin ich mir sehr sicher, dass ich nicht fahren koennte. Die Zeit verlangsamt
sich ein bisschen, aber ich bin mental sehr aktiv. Meine Pupillen sind betraechtlich erweitert.
Das Nachlassen ist nach 2h ersichtlich , und in der dritten Stunde komplett. Den ganzen abend
bin ich friedvoll und entspannt, aber klar und hellwach, mit keinen Spuren eines koerperlichen
Rests. Ein sehr erfolgreiches ++. (42)
120mg 'S' Isomer: Eine schnelle Entwicklung, und beides Schreiben und Tippen sind
unmoeglich vor dem Ende der 1. h. Niederliegen mit geschlossenen Augen eliminiert alle
Wirkungen; der visuelle Prozess wird gebraucht fuer irgendein Bewusstsein der
Drogenwirkungen. Etwas Zaehnemahlen, aber kein Augenzittern. Ausgezeichneter Schlaf am
abend. (42)
Bei MDMA gibt es keine Wahrnehmungsverzerrungen und auch nicht die stark aufputschende
Wirkung von Amphetamin (Speed). Deshalb wird MDMA (Ecstasy) von manchen Autoren nicht
mehr zu den Halluzinogenen gerechnet, da die "typischen" halluzinogenen Wirkungen nur in
sehr schwachen Masse vertreten sind. Nichols (1986) nennt die neue Gruppe der
Rauschdrogen Entaktogene, weil der Kontakt im den eigenen, inneren Gefuehlen ermoeglicht
wird. Metzner hingegen schlaegt den Namen Empathogene vor, weil durch die Einnahme von
MDMA die Kommunikationsfaehigkeit verbessert wird und somit der zwischenmenschliche
Kontakt wesentlich positiv beeinflusst wird. Der Begriff Empathogene wird auch von Eisner und
Widmer in Ihren Publikationen verwendet. (77/15)
Als Ergebnis von verschiedenen tierexperimentellen Untersuchung hat sich herausgestellt, dass
MDMA im Gehirn kurzfristig eine ersetzbare Entleerung von Serotonin (einem Neurotransmitter)
bewirkt. Zusaetzlich werden langfristig Serotoninspeicher zerstoert. Das Ausmass der
Schaedigung, d.h. ob sie sich jemals ueberhaupt akut bemerkbar macht, ist von verschiedenen
Faktoren abhaengig. Beck berichtete von einem 31-jaehrigen Musiker, der im Zeitraum von 11
Jahren mindestens 500x MDMA eingenommen hat, ohne gesundheitliche Beschwerden. (Beck,
1990, S. 190f.). Eine gute Zusammenfassung ueber die bis jetzt gefundenen Ergebnisse zur
Neurotoxikologie und Neurochemie von MDMA bietet ein Artikel von McKenna und Peroutka
(1990). (77/15)
Meskalin
Formel aus:
(3, 17, 69/63)
Andere Namen:
3,4,5-Trimethoxy - phenethylamin, (12, 36, 42,
47, 53/223) EA-1306, (42) Mezcalin, (17)
mescaline (engl.), (23, 42, 45, 47) Mescalin, (10, 53/223, 73) 3,4,5-Trimethoxyphenyl -betaAminoaethan, (13) 1- (3´,4´,5´- Trimethoxyphenyl) -2- aminoaethan. (69/62)
Dosis:
Meskalin wirkt erst in einer relativ hohen Dosis. Es sind 200-500mg vonnoeten, dass eine
eindeutige Reaktion erzielt wird. (13, 17, 36, 53, 73) Je nachdem, ob die Droge als Sulfat oder als
Hydrochlorid vorliegt, variiert die Dosis stark. Alexander T. Shulgin gibt folgende Dosen an: 200400mg als Sulfat oder 128-256mg als Hydrochlorid. Meskalindosen werden gewoehnlich
angegeben, als wenn die Alkaloidbase Meskalin als Sulfat vorliegen wuerde. (42) Meskalin zeigt
in einer Dosierung von 400-700mg gerade noch keine giftigen Auswirkungen, fuehrt H.
Kotschenreuther aus. (69/63)
Vorkommen:
Lophophora williamsii;
Trichocereus macrogonus, T. pachanoi, T. peruvianus, T. terschekii, T. werdermannianus.
Spezifikation:
Es ist ein farbloses, stark alkalisches, lichtbrechendes Oel oder es sind farblose Kristalle, die
leicht wasserloeslich und sehr leicht loeslich in EtOH, CHCl 3 und Benzol sind. (20) Der FP
betraegt 35-36 Grad Celsius, (13, 20) der Kp12 betraegt 180-180,5 Grad Celsius. Es erfolgt eine
leichte Aufnahme von Kohlendioxyd aus der Luft, die zur Carbonatbildung fuehrt. Dieses
Karbonat ist kristallin, daher wird die Droge vor Luft geschuetzt aufbewahrt, um eine Zersetzung
zu verhindern. (20)
H. Kotschenreuther fuehrt folgende Spezifikation der Substanz in seinem Buch "Das Reich der
Drogen und Gifte" an:
Meskalin ist eine oelige Substanz von bitterem Geschmack; sie loest sich in Wasser und
Alkohol, laest sich mit Hilfe von Saeuren leicht in ein weisses Salz verwandeln und wird meist
als Hydrochlorid gehandelt. (69/63)
Abb. Biosynthese von Meskalin.
Allgemeines:
Meskalin ist eines der aeltesten, dem Menschen bekannten Halluzinogene.
(42)
Es ist der psychoaktive Hauptwirkstoff eines kleinen Kaktus, bekannt als Peyote (Lophophora
williamsii). (36, 42, 53) Er waechst wild in den suedwestlichen Vereinigten Staaten und in
Nordmexiko. Er wurde als existentieller Teil einer Gruppe religioeser Traditionen der
einheimischen Indianer dieser Gegenden gebraucht. Das getrocknete Pflanzenmaterial wurde
und wird als Sakrament genutzt, indem man ein paar bis einen Haufen der getrockneten
Koepfe, buttons genannt, im Verlauf einer Zeremonie einnimmt. Dadurch wird eine
halluzinogene Erfahrung ausgeloest. (36, 42)
Doch die Verbreitung von Meskalin ist nicht nur auf den Peyote Kaktus (Lophophora williamsii)
alleine beschraenkt. Auch eine Reihe anderer Kakteen enthalten das Halluzinogen. Meskalin ist
auch der Hauptwirkstoff des San Pedro Kaktus (Trichocereus pachanoi, T. peruviana und T.
terschekii) und anderer Trichocereus-Arten, welche auch Kakteen sind. (45, 62)
Meskalin kann auch synthetisch hergestellt werden, doch synthetisches Meskalin ist auf dem
Schwarzmarkt kaum zu haben. Es ist eher mit aus diversen Meskalin-haeltigen Kakteen
extrahierten Rohextrakten zu rechnen, wobei das Meskalin noch von einer Reihe anderer,
teilweise wirksamer Alkaloide, begleitet sein wird. (eigen)
Meskalin ist von der chemischen Struktur gesehen ein substituiertes Phenylethylamin, welches
im Vergleich mit den vielen anderen Phenylethylaminen eine ausgesprochen hohe Dosis hat.
Meskalin ist damit vermutlich nicht sehr nahe mit einem potentiellen endogenen Liganden (d.h.
einem koerpereigenen Wirkstoff, der durch Bindung an einen Neuroreceptor eine psychoaktive
Wirkung ausloest) verwandt, der fuer eine halluzinogene Wirksamkeit zustaendig waere.
Verbindungen wie 2C-C, 2C-B oder andere nicht aufgezaehlte, substituierte Phenylethylamine
wirken in einem Dosisbereich von 10-20mg, wohingegen Meskalin eine Dosis von einigen
Hunderten Milligramm hat. Es schaut uebrigens ueberhaupt eher so aus, dass die
halluzinogene Wirksamkeit eher durch die Beeinflussung mehrerer Schaltsysteme im Gehirn
erfolgt. (42)
Meskalin ist ein Phenylethylamin. Wenn man nun die Ethylaminseitenkette gegen eine
Isopropylaminkette tauscht, erhaelt man ein Amphetamin, welches die gleichen Substituenten
an den Positionen 3, 4 und 5 hat. Diese Verbindung ist auch bekannt und hat den Namen TMA,
oder chemisch 3,4,5-Trimethoxyamphetamin. Diese Verbindung ist wie die meisten
substituierten Amphetamine wirksamer als die gleich substituierten Phenylethylamine. (42)
In publizierten Berichten klinischer Studien von Meskalinexperimenten mit Menschen, wurde es
als Sulfatsalz verabreicht. Obwohl diese Form einen miserablen Schmelzpunkt hat (es
beinhaltet Kristallisationswasser, und der exakte Schmelzpunkt haengt von der Erhitzrate des
Beipiels ab), bildet es nichtsdesdoweniger grossartige Kristalle aus Wasser. Lange, glistening
Nadeln, die ein Erkennungszeichen sind, in a sense, und ein Zeichen des Reinheitsgrades. (42)
Meskalin war immer der zentrale Standard, mit dem alle anderen Verbindungen verglichen
wurden. Auch die United States Chemical Warfare Gruppe, in ihren Studien am Menschen mit
einer Zahl an substituierten Phenethylaminen, gebrauchte Meskalin als Referenzmaterial fuer
quantitative und qualitative Vergleiche in ihren Studien, in denen Halluzinogene als Waffen auch an Menschen - getestet worden sind. Der Ort eines Teils des Geschehens wurde als
Edgewood Arsenal bezeichnet. Die dortige Codenummer im Katalog fuer Meskalin war EA1306. (42)
Die Wirksamkeit von Halluzinogenen wurde auf einfache Skalenwerte reduziert. Allen
Halluzinogenen wurden Eigenschaften zugewiesen, die aehnlich folgenden Meldungen waren:
'die Substanz hat die doppelte Potenz von Meskalin' oder 'die Substanz wirkt doppelt so lang
wie Meskalin.' Meskalin wurde damit zum Standard jener Forschungen. (42)
Die fruehesten Studien ueber 'psychotomimetische Amphetamine' hatten quantitative
psychologische Zahlen beigefuegt, die man 'Meskalineinheiten (M.U.)' nannte. Meskalin ist aktiv
mit einer 3.75 mg/kg Dosis, dass bedeutet fuer eine 80 kg schwere Person eine wirksame Dosis
von 300 mg. Wenn eine neue Verbindung getestet wurde, die bei 30 mg aktiv war, gab es einen
M.U. Wert von 10, der in die veroeffentlichte Literatur gegeben wurde. Die behaviouristischen
"Biologen" waren gluecklich, weil sie nun Zahlen hatten, um psychologische Eigenschaften zu
repraesentieren. (42)
Aber in Wahrheit repraesentierte nichts von dem die Magie der Droge, die Natur dieser
Erfahrung. (42) Es ist einfach nicht moeglich, die komplexe Wirkung von Meskalin auf eine
"Meskalin"-einheit zu reduzieren. (eigen)
Wirkungen:
Meskalin verursacht Bewusstseinsverzerrungen und -veraenderungen, die denen des LSD sehr
aehneln; Dieses Halluzinogen produziert rasch Toleranz, die Droge wirkt nur, wenn sie lediglich
alle 4 Tage wiedergenommen wird, oder aber die Dosis muss unverhaeltnismaessig (20- bis
50fach) gesteigert werden; Meskalin besitzt sogar noch eine Kreuztoleranz fuer LSD und
Psilocybin, d.h. wenn Meskalin nicht mehr wirkt, kann Meskalin nicht durch LSD oder Psilocybin
ersetzt werden, diese Drogen sind ebenso unwirksam. (36)
Meskalin ist auch in geringen Mengen giftig. 400-700mg Meskalin sind gerade noch nicht giftig.
Hoehere Dosen bewirken angeblich Leberschaeden, die Einnahme unsinnig grosser Mengen
soll zum Tod durch Atemstillstand fuehren. Der Serotoninspiegel wird durch Meskalin nicht
beeinflusst. Physische Beschwerden bis zum Erbrechen verursacht Meskalin allenfalls
unmittelbar nach der Einnahme: der Kater kommt vor dem Rausch wie Kurt Beringer (Der
Meskalinrausch, 1927) konstatierte. Erschoepfungszustaende und Ueberdrehtheit, wie sie oft
nach einem LSD-Trip auftreten, sind bei Meskalin selten. (69/63)
A. Heffter war der erste Europaeer, der Selbstversuche mit Meskalinextrakten durchgefuehrt
hat. Er nahm 16,6g Droge in Form eines alkoholischen Auszuges oral zu sich und beschrieb
den Rauschzustand, wie er ihn 2h nach der Giftaufnahme erlebte:
"Ich legte mich im verdunkelten Zimmer nieder und schloss die Augen. Die Nachbilder waren
trotz der Dunkelheit auffallend scharf und von langer Dauer. Es zeigte sich haeufig an
Nachbilder anschliessend eine Reihe farbenpraechtiger Bilder, die teils Teppichmuster und
Mosaiken darstellten, teils aus verschlungenen, sich blitzschnell bewegenden farbigen
Baendern bestanden. Es schossen farbige Strahlen von grosser Helligkeit ueber das dunkle
Gesichtsfeld, ungefaehr wie Feuerwerkskoerper, aber mit groesserer Geschwindigkeit. Es
waren alle Farben vertreten. An dieses Erscheinungen schloss sich eine Reihe schoener
Landschaften, die sich vor allem durch wunderbare Farbeneffekte auszeichneten. Ich sah z.B.
die Strandpromenade von Nervi; ueber die Mauer hingen Baeume von einer merkwuerdig
satten roten Farbe. Einen Einfluss auf die erscheinenden Gegenstaende konnte ich trotz aller
Willensanstrengung nicht ausueben.; ebenso konnte ich meine Gedanken nicht auf irgendeinen
abliegenden Punkt konzentrieren, waehrend die Visionen blitzschnell wechselten. Rhythmische
Geraeusche oder Musik hatten auf die Bilder insofern Einfluss, als sie sich dann im Takt
bewegten. Ich hatte oefters die Vorstellung, als ob groessere Menschenmassen, Soldaten, usw.
vorbeimarschierten, ohne einzelne Individuen unterscheiden zu koennen. Mehrmals sah ich auf
dunklem, glaenzendem Grund violette, dicke verzweigte Wurzeln und Fasern, die stark
gefuellten Venen glichen. Haeufig gestalteten sie sich zu einem Netz hoher gotischer Gewoelbe
mit wechselnden Farben. Oefters sah ich auch das Innere reich geschmueckter Festsaele
deren Fries, Waende und Kronleuchter mit farbigen Edelsteinen, Opalen und Perlen
geschmueckt waren. Hierbei war es seltsam, dass die Decke sich bisweilen unten oder
senkrecht seitwaerts zu befinden schien, wodurch ein heftiges Schwindelgefuehl und
verstaerkte Uebelkeit hevorgerufen wurden. Sobald die Augenlider geoeffnet wurden,
verschwanden die Visionen. Ein sehr auffallendes Symptom war der Verlust des Zeitsinnes;
einige Minuten wurden auf einige Stunden geschaetzt. Die Faehigkeit, beim Schliessen der
Augen Visionen zu sehen, blieb ungefaehr 4h lang bestehen." (12)
Sehr detaillierte Beschreibungen der Wirkungen von Meskalin kann man dem Werk von K.
Beringer, "Der Meskalinrausch", entnehmen, welches schon im Jahr 1926 erschienen ist. (eigen)
Alexander Shulgin, der Verfasser von "PHIKAL" gibt in diesem eine Reihe von subjektiven
Schilderungen des Meskalinrausches an, die folgendermassen lauten:
300 mg: Ich hatte einen unterhaltenden, visuellen Tag erwartet und auch gerne gehabt, aber ich
schien nicht in der Lage zu sein, Selbstanalysen zu entkommen. An der Spitze der Erfahrung
war ich ausgesprochen vergiftet und hyperenergetisch, so dass es nicht schwer war sich zu
bewegen. Ich war ausgesprochen ruhelos. Aber ich verbrachte fast den ganzen Tag in
betraechtlicher Agonie, und versuchte dauernd durchzubrechen. Ich lernte viel ueber mich
selbst und mein inneres Arbeiten. Alles war nur beinahe, aber in der endgueltigen Analyse, war
es das nicht. Ich begann mir von einem Punkt bewusst zu werden, einem brilliant weissen Licht,
dass dort zu sein schien, wo Gott eintritt, und es war inconceivably wunderbar es
wahrzunehmen und nahe daran zu sein. One wished for it to approach mit all one's heart. Ich
konnte Leute sehen, die fuer Stunden on end sitzen und meditieren wuerden, gerade in der
Hoffnung, dass dieses klein wenig Licht sie beruehren wuerde. Ich bettelte, dass es weiterging
und um naeher zu kommen, aber ich schaffte es nicht. Es ging vorbei not to return in that
particular guise den restlichen Tag. Beim Anhoeren von Mozart's Requiem, gab es grossartige
Hoehen der Schoehnheit und des Ruhmes. Die Welt war so weit entfernt von Gott, und nichts
war wichtiger als zurueck in Kontakt mit ihm zu kommen. Aber ich sah, wie wir das nukleare
Fiasko erschufen, um die Existenz des Planeten zu gefaehrden. Es ist, als ob es so waere,
dass nur durch die Furcht vor der Massenvernichtung, die Leute aufwachen und sich um jeden
anderen zu sorgen beginnen. Und so auch mit den famines in Afrika. Viele aehnliche Szenen
der Freude und despair kept me in balance. Ich beendete die Erfahrung in einem sehr
friedvollen Raum. Ich fuehlte, dass ich, nachdem ich durch vieles durch war, einen grossartigen
Handel gemacht hatte. Ich fuehlte mich wunderbar, frei und klar. (42)
350 mg: Nachdem ich durch die Uebelkeitsphase war, ging ich ausser Haus. Ich war mir einer
Intensivierung der Farben und einem betraechtlichen Wechsel in der Beschaffenheit der Kleider
auf meiner Haut und in the concrete of the sidewalk bewusst, und in den Blueten und Blaettern,
die mir von einem Beobachter uebergeben wurden. Ich erfuhr the desire zu lachen hysterically
ueber dass, was ich nur beschreiben kann als den komplett ridiculous Zustand der ganzen
Welt. Obwohl ich Angst vor Bewegung hatte, wurde ich ueberzeugt mit einem Auto mitzufahren.
Der Fahrer schaltete das Radio ein und ploetzlich wurde die Musik 'The March of the Siamese
Children' von den 'The King and I' die perfekteste Hintergrundmusik fuer die Parodie des
wirklichen Lebens, was in der Tat die normale Aktivitaet der Telegraph Avenue an jedem
Samstag morgen war. Die perfekt gewoehnlichen Leute auf ihren perfekt gewoehnlichen
errands waren klarerweise das am kluegsten contrived Gruppe von Charakteren, die jede Art
ekzentrischer Aktivitaet zu unserer besonderen Begeisterung und Freude auffuehrten. Ich
fuehlte, dass ich gleichzeitig Beobachter und Schauspieler in einem aufregenden Spielfilm war.
Ich erfuhr einen Moment transzendenter Gluecklichkeit, waehrend wir an Epworth Hall
vorbeifuhren und ich aus dem Autofenster auf ein Haus schaute. - Ich war ploetzlich in Italien,
blickte auf ein geiles Apartmenthaus rauf mit seinen shutters flung open im Sonnenschein, und
mit seinen Blumenkisten. Wir hielten an einem Platz, von dem man die Bucht ueberblicken
konnte, aber ich fand den Ausblick langweilig und die Sonne unangenehm. Ich sass dort auf
dem Autositz, blickte auf den Boden, und die Erde wurde ein Mosaik schoener Steine, welches
in ein intricate Design platziert worden ist, dass sich bald in schlangenfoermig bewegen
begann. Dann wurde ich mir bewusst, dass ich auf die Haut einer schoenen Schlange schaute der ganze Boden um mich war diese riesige Kreatur und wir standen alle auf dem Ruecken
dieses gigantischen und schoenen Reptils. Die Erfahrung war sehr angenehm und ich fuehlte
keine revulsion. Gerade dann, als ein anderes Auto hielt, um sich die Ansicht anzusehen,
erlebte ich mein erstes wirkliches Gefuehl der Verfolgungsangst und ich wollte auf einmal sehr
schnell gehen. (42)
400 mg: Waehrend der Anfangsphase der Intoxikation (zwischen 2-3 h) schien alles eine lustige
Erklaerung zu haben. Die Gesichter der Menschen sind Karikaturen, kleine Autos schienen
gezaehmte, grosse Autos zu sein. Alle Autos, die auf mich zukamen, schienen Gesichter zu
haben. This one is a duchess moving in regal pomp, that one ist ein wizened alter Mann, der
von jemanden wegrennt. Eine bemerkenswerte Wirkung dieser Droge ist die extreme
Empfindung, die fuer alle kleinen Dinge gefuehlt wird; einen Stein, eine Blume, ein Insekt. Ich
glaube, dass es unmoeglich sein wuerde etwas zu verletzen - to commit an overt harmful oder
verletzenden Akt gegen jemanden oder irgendetwas ist jenseits jemandems Faehigkeiten. Man
kann keine Blume pfluecken - und auch nur zu Wandern auf einem gravel Pfad erfordert von
einem, seine Fuesse vorsichtig zu heben, um eine Verletzung oder Stoerung der Steine zu
verhindern. Ich fand die Farbwahrnehmung den besten Aspekt dieser Erfahrung. Der leichteste
Unterschied im Schatten konnte zu einem extremen Kontrast verstaerkt werden. Viele subtle
hues wurden phosphorisierend in intensity. Gesaettigte Farben waren meistens unveraendert,
aber sie waren von Kaskaden neuer Farben umrandet tumbling ueber die Ecken. (42)
400 mg: Es brauchte eine lange Zeit zum Einsetzen. Ich war besorgt, dass ich es falsch
gemacht hatte, aber meine Bedenken waren bald beendet. Die Welt wurde bald umgewandelt,
wo Objekte gluehten, als ob sie innerlich erleuchet wuerden und mein Koerper sprang ins
Leben. Der Sinn meines Koerpers, lebendig zu sein in meinen Muskeln und sinews, erfuellte
mich mit enormer Freude. Ich beobachtete Ermina fill to brimming mit animalischen Gedanken,
ihre Faehigkeiten umgeformt, ihr Koerper katzenaehnlich in ihrer grazienhaften natuerlichen
Bewegung. Ich wurde in meinen Spuren angehalten. Die Welt schien ihren Atem anzuhalten,
als die Katze sich wieder in die Gottheit verwandelte. Als sie shed ihre Kleider, shed sie ihr Ego
und als der Tanz begann, war Ermina nicht mehr. Es gab nur den Tanz ohne das leichteste
Selbstbewusstsein. Wie kann soetwas Schoenes durch andere Erwartungen gebunden und
veraendert werden? Ich wurde mir in ihr bewusst und als wir uns tief in die Augen schauten,
fielen meine Grenzen und ich wurde sie, wie sie auf mich schaute. (42)
Die Dosen der obigen Wirkungsbeschreibungen aus Alexander Shulgin´s Buch "PHIKAL"
wurden angegeben, als wenn das Sulfatsalz von Meskalin verwendet worden waere, obwohl die
aktuelle Form, die normalerweise eingenommen wurde, das Hydrochloridsalz von Meskalin war.
Der Umwandlungsfaktor wird unter der Dosis aufgefuehrt. (42)
Entgiftung:
Als spezifischer Unterbrecher einer als unangenehm empfundenen Meskalin-Reise hat sich
Glutaminsaeure bewaehrt, behauptet H. Kotschenreuther in seinem Buch "Das Reich der
Drogen und Gifte". (69/63)
Grundsaetzlich wird Meskalin in der toxikologischen Praxis eher selten auftauchen. Es wird
sicherlich meist einfach nach den Symptomen vorgegangen werden, wobei sich die gleiche
Vorgangsweise wie bei anderen negativen Halluzinogenerfahrungen (bad trip) empfiehlt. Es
empfiehlt sich zuerst mit der Methode des "talk-downs" probiert eine nicht pharmakologische
Loesung zu finden. Bei groesseren Angstzustaenden wird eher eine angstloesendes
Medikament aus der Tranquilizergruppe der Benzodiazepine verwendet werden, oder sollte es
zu einem psychotischen Zustandsbild gekommen sein, wird der westliche Schulmediziner zu
einem Neuroleptika greifen. (eigen)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften psychischen Abhaengigkeit ist nicht
bekannt geworden. (36, eigen)
Synthese:
1. I. Synthese:
• Schritt A Version 1:
Fuege zu 39,6g Trimethoxybenzylalkohol in 250ml MeOH, geruehrt und gekuehlt
auf 0 Grad Celsius, vorsichtig 54ml Br2, in 1h. Dann lasse man die Temperatur auf
Raumtemperatur steigen, ruehre 2h lang und fuege 30ml gesaettigte
Natriumthiosulfatloesung hinzu. Man filtriere das Aldehyd (I) ab. (Umkristallisieren:
Benzol) (42)
• Schritt A Version 2:
Es werden 11g Hexamethylentetramin in 70ml CHCl 3 zu 18g
Trimethoxybenzylchlorid gefuegt. Anschliessend wird 4h am Rueckfluss gekocht.
Es wird im Vakuum verdampt und 35ml Aceton hinzugefuegt, um die Kristallisation
herbeizufuehren. Es wird filtriert und der Rueckstand 20 Min. mit 100ml H 2O
erhitzt. Es werden 17,5ml konz. HCl hinzugefuegt. Es wird 5 Min. am Rueckfluss
gekocht. Es wird im Vakuum das Aceton verdampft, gekuehlt und filtriert, um das
gewuenschte Aldehyd (I) zu bekommen. (42)
• Schritt B Version 1:
Zu 40,4g (I) und 16g Nitromethan in 100ml MeOH fuege 14ml 3%-iges Methylamin
in MeOH hinzu (unter einer N2-Schutzgasathmosphaere, wenn es technisch
moeglich waere). Lasse es bei Raumtemperatur 1 Tag stehen. Kuehle bis -10
Grad Celsius, filtriere, wasche den Rueckstand mit kaltem MeOH und trockne im
Vakuum oder im warmen Ofen, um das Nitrostyren (II) zu erhalten. (42)
• Schritt B Version 2:
40,4g (I) und 16g Nitromethan werden in 150ml Eisessigsaeure und 15g
Ammoniumazetat gegeben. Es wird am Rueckfluss 1,5h lang gekocht, gekuehlt,
filtriert und kristallisiert, entweder aus Essigsaeure oder MeOH, um (II) zu
bekommen. (42)
• Schritt C:
Suspensiere 0,2M (II) und Zn-Hg von 200g Zn und 20 g HgCl 2 in 2l EtOH und
fuege unter kraefigem Ruehren Portionen von konz. HCl zu, bis die gelbe Farbe
verschwunden ist. Ruehre 1,5h weiter, filtriere, verdampfe im Vakuum um 0,14M
des Amins zu bekommen. (23)
2. II. Synthese:
• Schritt A: Version 1
Eine Loesung von 20g 3,4,5-Trimethoxybenzaldehyd, 40 ml Nitromethan und 20ml
Cyclohexylamin in 200ml Essigsaeure wurde auf dem Dampfbad 1h lang erhitzt.
Die Reaktionsmischung wurde dann langsam mit 400 ml H 2O verduennt und gut
geruehrt, was die Bildung einer schweren, gelben und kristallinen Masse
hervorrief. Diese wurde durch Filtration entfernt, mit H 2O gewaschen, und so
trocken wie moeglich gesaugt. Umkristallisieren aus kochendem MeOH (15ml/g)
ergab, nach Filtration und Lufttrocknen, beta-Nitro-3,4,5-trimethoxystyren, als
hellgelbe Kristalle, die 18.5g wogen. (42)
• Schritt A: Version 2
Eine alternative Synthese funktionierte ebenso, wenn man einem Ueberschuss an
Nitromethan, sowohl als Loesungsmittel und auch als Reagenzmittel gebrauchte,
ausserdem musste die Menge des Ammoniumacetatkatalysators klein gehalten
werden. (42)
Eine Loesung von 20g 3,4,5-Trimethoxybenzaldehyd in 40ml Nitromethan, die 1g
wasserfreies Ammoniumacetat beinhalteten, wurde am Dampfbad 4h erhitzt. Das
Loesungmittel wurde im Vakuum abgetrennt. Das restliche gelbe Oel wurde in 2
Volumen heissen MeOH geloest, von etwas Unloeslichem dekantiert und
abgekuehlt. Die gebildeten Kristalle wurden durch Filtration entfernt, mit MeOH
gewaschen und an der Luft getrocknet. Die Ausbeute waren 14.2g hellgelbe
Kristalle, welche aus beta-Nitro-3,4,5-trimethoxystyren bestanden. (42)
• Schritt B:
Zu einer sanft am Rueckfluss siedenden Suspension von 2g LAH in 200ml Et 2O
wurden 2.4g beta-Nitro-3,4,5-trimethoxystyren hinzugefuegt, als gesaettigte Et 2O
Loesung, mit Gebrauch eines Soxhletextraktionsaufsatz, der modifiziert war, um
die kontinuierliche Rueckkehr des kondensierten Loesungsmittels durch den
Einsatz zu erlauben. Nachdem die Addition fertig war, wurden die
Rueckflussbedingungen weitere 48h erhalten. Nach Abkuehlen der
Reaktionsmischung wurde eine Gesamtmenge von 150ml 1.5N H 2SO4 vorsichtig
zugefuegt, die das ueberschuessige Hydrid zerstoerte und verfrueht zwei klare
Phasen erzeugte. Diese wurden getrennt. Die waessrige Phase wurde einmal mit
50ml Et2O gewaschen. Es wurden dann 50g Kaliumnatriumtartrat hinzugefuegt,
gefolgt von genuegend NaOH, um den pH-Wert auf >9 zu bringen. Dies wurde
dann mit 3x75 ml CH2Cl2 extrahiert. Das Loesungsmittel wurde von den vereinten
Extrakten im Vakuum entfernt. Der Rest wurde bei 120-130 Grad Celsius mit
einem Druck von 0.3mm/Hg destilliert, was weisses Oel ergab, dass in 10ml IPA
geloest und mit konz. HCl neutralisiert wurde. Die weissen Kristalle, die sich
bildeten, wurden mit 25ml Et2O verduennt, durch Filtration entfernt, und an der
Luft getrocknet, um 2.1g 3,4,5-Trimethoxyphenethylaminhydrochlorid zu erhalten,
als glaenzende weisse Kristalle. Das Sulfatsalz bildete auffallende Kristalle mit
Wasser, hatte aber einen breiten und uncharakteristischen mp. (42)
Wirkdauer:
Das Halluzinogen wirkt 10-12 h. (17, 42)
Extraktion:
Michael Valentine Smith, Verfasser des Werkes "Psychedelic Chemistry" gab folgendes
Verfahren zur Extraktion der Rohalkaloide an:
Die Spitze des Katus wird getrocknet und gemahlen. Zu 50g dieses Pulvers werden 250ml
MeOH hinzugefuegt und es wird einen Tag eingeweicht. Es wird abfiltriert. Es werden 100ml 1N
HCl zu dem nassen Pulver hinzugefuegt und 2h stehengelassen. Inzwischen verdampft man im
Vakuum das MeOH. Die HCl-Loesung wird filtriert bis sie klar ist und zu dem Rest vom MeOH
hinzugefuegt. Mache Der ph-Wert wird auf ca. 7 mit 2N KOH gebracht und es werden noch
100ml CHCl3 hinzugefuegt. Es wird im geschlossenen Abzug geschuettelt und die am Boden
befindliche CHCl3-Schicht abgetrennt. Es werden 40ml Wasser zur CHCl 3-Loesung gegeben
und es wird im Abzug geschuettelt. Es wird getrocknet und die CHCl 3-Schicht im Vakuum
verdampft, um das Meskalin und andere Alkaloide zu erhalten.
(23)
Aus Edward F. Anderson: "Peyote: The Divine Cactus" stammt angeblich folgender Auszug, der
dem Internet entnommen wurde:
Es sind verschiedene Methoden bekannt, um Meskalin aus pflanzlichen oder tierischem
Gewebe zu isolieren oder zu identifizieren. Die Extraktion ist durch MeOH moeglich. Der erste
Schritt wird durch Filtration und anschliessende Trocknung durch Verdampfen behandelt. Der
Extrakt wird mit CHCl3 und 0,05N HCl in einem Scheidetrichter gegeben; die waessrige Schicht
wird nach einigen Waschungen mit CHCl3 bewahrt. Ammonium- oder Natriumcarbonat wird in
ausreichender Menge hinzugefuegt, um einen pH-Wert von 8 zu erreichen. Dies wird gefolgt
von weiteren Extraktionen mit CHCl3 und CHCl3-EtOH (3:1). Nachdem der pH-Wert auf 10
erhoeht wurde, wird eine letzte CHCl3-EtOH-extraktion durchgefuehrt. Der CHCl3extrakt, der
die Alkaloide beinhaltet, wird getrocknet. Die Alkaloide koennen in phenolische und nicht
phenolische Gruppen getrennt werden, mittels Durchsickern (wiederum geloest in CHCl 3) durch
Amberlite IRA-400 (OH) Ionenaustauscherharz. Wenn Duennschichtchromatographie fuer die
Alkaloidtrennung und Identifizierung benutzt wird, sind einige Spray-Reagenzien nuetzlich. Zum
Beispiel, Fluorescamin (4-Phenyl-spiro[furan-2(3H),1'-phtalan]-3,3-dion) unterscheidet
Phenylethylamine von Tetrahydroisoquinolen. (USENET)
Wiederum aus dem Internet stammt folgende Extraktionsanleitung, die von
Untergrundchemikern des Drogenkultes entwickelt worden sein soll. Die angegebene
Grundmethode variiert etwas, aber ein typischer Weg folgt, der die Extraktion von reinem
Meskalin aus getrockneten oder frischen Pflanzenmaterial, ermoeglicht:
Das Pflanzenmaterial wird zuerst gekocht, um die Alkaloide zu extrahieren; dieser Extrakt wird
nun basisch gemacht durch Zugabe von Natronlauge. Danach wird Benzol (versuche
Methylenchlorid) hinzugefuegt, um die Alkaloide weiterzutrennen. Es wird leicht geschuettelt.
Der waessrigen und der Benzolschicht wird erlaubt sich zu trennen. Verd. H 2SO4 (HCl arbeitet
gleich gut) wird nun in kleinen Quantitaeten zur Benzolschicht hinzugefuegt. Die Loesung wird
nochmals geschuettelt. Der Mixtur wird erlaubt sich abzusetzen und der Prozess wird einige
Male wiederholt mit immer mehr verd. Saeure jedesmal. Ein weisser Niederschlag wird sich
bald absetzen und kann einfach getrocknet werden. Dies ist Meskalinsulfat (oder chlorid).
(USENET)
Psilocybin
Formel aus:
(3, 17, 62/449)
Andere Namen:
(3-(2-Dimethyl-ammonio)ethyl)-indolyl-(4)hydrogenphosphat, (24) Indocybin (reg.
trademark der Fa. Sandoz), (24, 62/449) 3-[2(Dimethylamino) ethyl] -1H- indol-4oldihydrogenphosphatester, O-Phosphoryl4-hydroxy-N,N-dimethyltryptamin, CY-39.
(62/449)
Dosis:
P. o. genommene Dosen von etwa 4mg, fuehren nach 20-30 Min. zu einer angenehm
empfundenen geistigen und koerperlichen Entspannung. Bei etwa 8-12mg, sind die seelischen
Veraenderungen tiefer, die Zeiterlebensstoerungen staerker ausgepraegt, die Wahrnehmung ist
staerker veraendert. Visuelle Sinnestaeuschungen bzw. Pseudohalluzinationen beherrschen
das Erleben des Berauschten. (12) Der Dosisbereich umfasst damit etwas 4-12mg. (12, 17/283, 73)
J. Ott gibt als halluzinogene Startdosis erst eine Dosis ab 10mg an. (62/449)
Vorkommen:
Conocybe cyanopus, C. kuehneriana, C. smithii;
Copelandia anomalus, C. bispora, C. camboginiensis, C. chlorocystis, C. cyanescens, C.
tropicales;
Gymnopilus aeruginosus, G. liquiritae, G. luteus, G. purpuratus, G. spectabilis, G. validipes, G.
viridans;
Inocybe aeruginascens, I. calamistrata, I. coelestium, I. cordyalina, I. haemacta, I. tricolor;
Panaeolus africanus, P. ater, P. campanulatus, P. cyanescens, P. fimicola, P. microsporus, P.
olivaceus, P. retirugis, P. sphinctrinus, P. subbalteatus;
Psilocybe argentipes, P. atrobrunnea, P. aztecorum, P. baeocystis, P. bohemica, P.
caerulescens, P. caerulipes, P. callosa, P. coprinifacies, P. cubensis, P. cyanescens, P.
cyanofibrillosa, P. eucalypta, P. fimetaria, P. hoogshagenii, P. isauri, P. kumaenorum, P.
liniformans, P. mairei, P. mexicana, P. mixaeensis, P. pelliculosa, P. quebecensis P.
samuiensis, P. semilanceata, P. semperviva, P. serbica, P. silvatica, P. stunzii, P.
subaeruginascens, P. subaeroginosa>, P. subcubensis, P. tampanesis, P. venenata, P.
wassonii, P. zapotecorum;
Spezifikation:
Das Molekulargewicht der Verbindung betraegt 284,27. Sie ist loeslich in siedendem H 2O (20, 51,
62/449)
und MeOH, (20, 51, 62/449) aber auch in Essigsaeure, (51) unloeslich dagegen in Benzol
und CHCl3. (62/449) Der Schmelzpunkt betraegt 220-228 Grad Celsius, wenn die Krialle aus
siedendem H20 gewonnen werden. (20, 62/449) Aus siedendem MeOH jedoch betraegt der mp
nur 185-195 Grad Celsius. Die Summenformel lautet C12H17N2O4P. (62/449)
Allgemeines:
Psilocybin ist ein natuerliches Halluzinogen, dass in fast allen halluzinogenen Pilzen vorkommt
und deren Wirkung verursacht. Es ist eine in der Pilzwelt haeufige Chemikalie, und Arten der
Gattungen Conocybe (Samthaeubchen), Copelandia, Gymnopilus, Inocybe (Risspilze),
Panaeolus (Duengerlinge) und Psilocybe (Kahlkoepfe) enthalten das Halluzinogen. (11, 45, 51, 62)
Aber nicht nur dieses, sondern meistens wird Psilocybin noch von verwandten Stoffen begleitet,
die ebenso halluzinogen wirksam sind. Auch Psilocin und Baeocystin, beides Stoffe aus der
gleichen chemischen Gruppe wie Psilocybin, den sogenannten Tryptaminen, kommen oftmals
als Begleitstoffe in den halluzinogenen Pilzarten vor. (51, 62)
Es ist chemisch gesehen ein Tryptamin, nahe mit dem DMT (Dimethyltryptamin) verwandt,
wovon es sich nur durch die Phosphorylhydroxygruppe unterscheidet, die bei DMT fehlt. Auch
die Wirkungsqualitaet ist aehnlich, doch in der Wirkdauer unterscheiden sich die beiden
Tryptamine stark. Das ebenso in der Pflanzenwelt weit verbreitete DMT wirkt
verhaeltnismaessig kurz, nur eine Viertelstunde, wohingegen das Psilocybin bis zu 6 Stunden
wirksam bleibt, wenn es vom Menschen aufgenommen wird. (45, 62)
Die Wirkung ist also typisch "halluzinogen" und ist gleich wie beim Phenylethylamin Meskalin
und dem Lysergsaeureabkoemmling LSD, dass ueberhaupt das wirksamste bekannte
Halluzinogen ist. Die chemische Unterschiedlichkeit dieser Substanzen, bei einer sehr
aehnlichen Wirkung, ist verwunderlich, doch empirische Tatsache. (eigen)
Psilocybin ist auch nahe mit dem Neurotransmitter 5-Hydroxytryptamin (Serotonin) verwandt,
was schon frueh zu Spekulationen gefuehrt hat, dass die Wirkung ueber diesen Mechanismus
uebermittelt wird. Heute kann man mit Sicherheit annehmen, dass die Wirkung nicht nur ueber
diesen ausgeuebt wird, da eine Blockierung dieses Mechanismus nicht zur Aufhebung der
gesamten Wirkung fuehrt. Die zugrundeliegende Indolstruktur findet sich auch bei LSD im
Molekuel. Meskalin weist ueberhaupt keine Indolstruktur auf und ist mit anderen
Neurotransmittern (Dopamin) naeher verwandt. Da sich durch den Einsatz von Neuroleptika
gezeigt hat, dass psychotische Wirkungen durch diese aufgehoben werden, und eine
Aehnlichkeit in der visuellen Wahrnehmung zwischen Halluzinogenkonsumenten und
Psychotikern besteht, ist auch mit einer zusaetzlichen Beeinflussung des DopaminNeurotransmittersystems zu rechnen. Spezifische d2-Receptor-Antagonisten blockieren auch
nur einen Teil der Wirkung von Halluzinogenen, d.h. auch eine alleinige Erklaerung der
halluzinogenen Wirkung ueber diesen Neurotransmitter ist falsch. Zudem unterscheidet sich der
Zustand nach Halluzinogeneinnahme klar vom Zustand des Psychotikers, vor allem dadurch,
dass die kognitiven Funktionen erhalten bleiben. Inzwischen hat man in der Gehirnforschung
den Serotoninreceptor auf mehrere Receptorensysteme aufgeteilt. (eigen)
Man spricht heute von 3 Rezeptorsubtypen (5-HT1, 5-HT2, 5-HT3) mit einer unterschiedlichen
Anzahl von Rezeptorsystemuntertypen. (A,B,C,...) Zuletzt war eine Beeinflussung der 5Hydroxytryptamin-2-Rezeptoren in Diskussion und ein spezifischer 5-HT2- und d2-Antagonist,
Risperidon, soll die Wirkung aufheben. Der spezifische 5-HT2-Rezeptor Ketanserin soll auch
die ganze Wirkung aufheben, was darauf schliessen liesse, dass der 5-HT2-Rezeptor den
wesentlichen Teil der Wirkungen traegt, die Beeinflussung des d2-Rezeptors nur
nebensaechlich auftritt, ebenso die nachgewiesene leichte Beeinflussung des alpha-adrenergen
Systems. (71)
Es ist noch immer nicht klar erforscht, worauf die Wirkung von Halluzinogenen beruht,
besonders wenn man die hohe Wirkstaerke von LSD bedenkt, die vermuten laesst, dass diese
Stammsubstanz am naechsten zu den endogenen Neurotransmittern ist, die im Gehirn des
Menschen vorkommen sollten. Eine Beeinflussung von mehreren Systemen ist auf jeden Fall
die wahrscheinlichste These zum Stand der Dinge. Auf jeden Fall sind Meskalin, LSD und
Psilocybin von der Wirkung nicht zu unterscheiden, hoechstens von der Wirkdauer. Diese
Verbindungen sind zueinander kreuztolerant, dass heisst, da die mehrmalige Aufnahme eines
dieser Halluzinogene zur Toleranzbildung fuehrt, gilt dies auch fuer die anderen Verbindungen.
Toleranzbildung bedeutet uebrigens, wenn man eine Droge laengere Zeit nimmt, so faellt Ihre
Wirkung ab, man bildet eben eine Toleranz gegen die Wirkungen der Substanz aus. Dies ist
auch bei Psilocybin der Fall, obwohl die Rauschdroge keinerlei koerperliche Abhaengigkeit
erzeugt. Psilocybin ist weiters eine sehr ungiftige Verbindung und ihre weite Verbreitung in 98
bis zum heutigen Tag bekannten halluzinogenen Pilzarten, hat ihre jahrtausendelange
Verwendung begruendet. Das Halluzinogen wird und wurde von vielen Kulturen rituell und
medizinisch gebraucht. Nach der Entdeckung des mexikanischen Pilzkultes durch Roger G.
Wasson und seine Frau Valentina, hat sich auch der hedonistische Genuss entwickelt, vor
allem durch die Hippiekultur, die das Wissen durch die Welt verbreitet hat. Psilocybinpilze
werden heute fast weltweit aus religioesen, medizinischen und hedonistischen Gruenden
konsumiert. Es gibt Zuchtkits zu Kaufen und das Sammeln der Pilze ist ein weltweites
Phaenomen geworden. Zentren des Konsums sind heute Kalifornien, Washington State,
Oregon, Pokhara in Nepal, Kodaikanal in Suedindien, Bali, um nur einige Orte zu nennen. (eigen)
Nach der Entdeckung wurde die Reinsubstanz auch fuer die psycholytische Psychotherapie
verwendet, da ihre Wirkung viel kuerzer als jene von LSD ist. (12)
Wirkungen:
Der Wirkungbeginn ist nach 30 Min. (17/283) Die Wirkung setzt meist mit Gaehnen und leichten
Traenen der Augen ein. (eigen) Die koerperlichen Auswirkungen sind gleich wie bei LSD. Es tritt
ein sogenanntes ergotropes Erregungssyndrom auf: Pupillenerweiterung, Nickhautkontraktion,
Piloerektion und ein leichter Temperaturanstieg. Im EEG verschwinden die langsamen Wellen
und weisen auf eine Aktivitaet 'nervoeser Substrate' hin, die durch eine Hemmung thalamischer
Strukturen bedingt ist. Die psychische Wirkung von Psilocybin aehnelt auch der des LSD. Es
kommt insbesondere zu optischen Pseudo-Halluzinationen und zu Farbveraenderungen
(Intensivierung). Die Berauschten erleben, dass vergessene Erlebnisinhalte frueherer Zeiten
wieder ins Bewusstsein zuruecktreten. Das Erleben von Raum und Zeit wird tiefgreifend
veraendert, der eigene Koerper wird unter Umstaenden bizarr verzerrt erlebt, die
Aufmerksamkeit abnorm fokusiert. (12) Die erlebte Umwelt veraendert sich auch leicht in ihren
Proportionen. Die Farbveraenderungen sind typisch fuer ein Halluzinogen, d.h. ein bestimmtes
Blau wird immer gleich veraendert. Am Hoehepunkt der Wirkung kann sich die Umgebung ganz
aufloesen und sich in ein Farbenmeer verwandeln. Psilocybin kann auch Einheitsgefuehle mit
den Menschen und der Natur erzeugen. Es kann auch bei kreativ veranlagten Menschen, die
Faehigkeiten verstaerken und Hemmungen beseitigen. P. wurde deshalb in der Psychotherapie
zur Behandlung von Neurosen und Autismus, aber auch zur 'Behandlung' von Kriminalitaet
getestet. Es kann aber auch die 'Hoelle' fuer den Konsumenten ausloesen, vor allem, wenn
dieser mit schlechter Stimmung in die Erfahrung geht. Eine unpassende Umgebung kann
ebenso den Horrortrip ausloesen. Vor allem Aggressionen, bedrohliche Umstaende, eine
unvertraute Umgebung und innere, nicht bewaeltigte Probleme, loesen problematische
Erfahrungen aus. Ebenso sollte die Einnahme nie alleine erfolgen und ohne psychische
Vorbereitung erfolgen. (eigen)
Das Ende der Wirkung setzt wellenfoermig ein, d.h. nuechterne und veraenderte
Bewusstseinszustaende wechseln sich ab, die halluzinogenen werden immer kuerzer, bis sie
ganz erloeschen. (eigen)
Psilocybin kann, gleich wie LSD, bei entsprechend veranlagten Konsumenten eine Psychose
ausloesen. Ebenso kann es bei Epileptikern zum Anfall fuehren. Die Wirkung von Psilocybin
wird durch Stroboskoplampen, rhythmisch-monotone Musik und Gesang und meditative
Techniken intensiv verstaerkt. Anwendungen dieses Wissens sind vor allem Raveparties, aber
auch die klassichen Rituale der mexikanischen Pilz-Curanderas/os. Den Einsatz von
rhythmischer Musik und Choralgesang nutzen, ausser den Indianern, vor allem Hippiekulturen,
die die Einnahme des Pilzes als Sakrament, aber auch als Genussdroge utiliarisiert haben.
(eigen)
Wirkdauer:
Die Dauer ist kuerzer als bei LSD, (12) und umfasst etwa 4-6 h. (73) Die Wirkung hoert
wellenfoermig auf. (eigen)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften psychischen Abhaengigkeit ist nicht
bekannt. (eigen)
Extraktion aus Pilzen:
Es ist folgendes Verfahren bekannt geworden, welches im Internet publiziert worden ist und
durch eigene Beobachtungen ergaenzt wurde:
1. Trocknung
Bevor die Pilze getrocknet werden, werden Begleitstoffe (Tannennadeln, Erde,
Graeser,...) entfernt. Die Pilze, oder das Myzel, werden anschliessend sanft getrocknet.
Dies darf nicht an der Sonne oder gar mit hohen Temperaturen geschehen, denn dies
wuerde Teile der empfindlichen Inhaltsstoffe zerstoeren. Es empfiehlt sich die Pilze auf
einem Blatt Papier oder auf einem Netz in einem Luftstrom, zu trocknen. Die
Raumtemperatur genuegt zur Trocknung. Wuermer, die sich gelegentlich in natuerlich
gesammelten Pilzen verstecken, verlassen uebrigens beim Trocknen die Pilze! Das
Trocknen dauert, je nach Luftfeuchtigkeit meistens 1-2 Wochen. (eigen)
(Auf diese Weise getrocknete Pilze koennen eingefroren werden. Meistens werden die
getrockneten Pilze uebrigens in Plastiksaecke eingeschweisst und eingefroren. Frische
Pilze hingegen koennen nicht eingefroren werden, da sie beim Auftauen zu einer
unansehlichen Masse zerfliessen.) (eigen)
2. Pulverisierung
Fuer eine weitergehende Verarbeitung ist es vorteilhaft, wenn die Fruchtkoerper
zermahlen werden. Einerseits, damit die Zellwaende platzen und die Inhaltsstoffe leichter
extrahiert werden koennen, anderseits da durch das Mahlen, das Loesungsmittel durch
Oberflaechenvergroesserung eine breitere Angriffsflaeche hat. Die Pilze werden
gemahlen oder sehr fein aufgeschnitten, da es meist nicht gelingt, die Pilze ohne Einsatz
von Trockenmitteln trocken genug zu bekommen, als dass man sie mit dem Moerser
zerkleinern kann. Es kann uebrigens auch gereinigter Sand zugesetzt werden, um einen
staerkeren "Reibeffekt" zu bekommen, besonders, wenn die Pilze nicht genug trocken
sind. (eigen)
3. Waschungen
Das Pilzpulver wird mehrmals (3x) mit dem doppelten des Gewichts der Pilze mit einem
Loesungsmittel ausgewaschen, damit eine Reihe von Nebenstoffen herausgeloest
werden. Die abschliessende Extraktion mit dem eigentlichen Loesungsmittel funktioniert
dann besser und fuehrt zu einem viel reineren Endprodukt.
1. Chloroformwaschung
Zuerst werden die getrockneten Pilze mit dem Loesungsmittel Chloroform
gewaschen. Dies geschieht, indem die Pilze in das Loesungsmittel gegeben
werden. Weiters laesst man das Ganze ein paar Stunden stehen, damit sich
genuegend Material loesen kann. Das Chloroform wird verworfen, indem man es
von den Pilzen abfiltriert. Das Pilzpulver wird wieder getrocknet, bevor man die
naechste Waschung mit einem anderen Loesungsmittel beginnt.
2. Acetonwaschung
Das Pulver wird mit der gleichen Methode mit Aceton gewaschen, das Aceton
verworfen, und die durch Filtration zurueckgehaltenen Pilze wiederum getrocknet.
4. Extraktion
Nun kommt die eigentliche Extraktion mittels MeOH. Diese wird ebenso 3x wiederholt.
Die MeOH-Extrakte werden vereint. Es existiert nun ein Rohextrakt mit den
halluzinogenen Tryptaminen, der aber noch von anderen Stoffen verunreinigt ist. Das
Pilzpulver wird nach diesem Schritt verworfen, da es seine Wirkung verloren hat. Der
Rohextrakt kann eingetrocknet werden, und wird auch als konzentrierte Rohdroge
konsumiert.
5. Reinigung
Die einzelnen Stoffe koennen durch Chromatographie weiter gereinigt werden. Damit
waere eine Aufspaltung in die einzelnen Tryptamine moeglich. Mit dieser Methode kann
man eine Aufteilung in Psilocin, Baeocystin und Psilocybin erreichen, und man kann
auch noch eine grosse Menge von anderen Verbindungen entfernen, die noch im
Rohextrakt enthalten sind. (USENET)
Geschichte:
1958: Isolation durch Albert Hofmann et al. aus Psilocybe mexicana.
(62/449)
1958: Roger Heim und Albert Hofmann weisen Psilocybin in P. cubensis nach.
(62/311)
1958: Roger Heim und Albert Hofmann wiesen Psilocybin in P. caerulescens nach.
(62/311)
1958: Roger Heim und Albert Hofmann isolierten Psilocybin und Psilocin. (45/70, 62/311)
1959: Albert Hofmann et al. wiesen Psilocybin in P.c. caerulescens nach.
(62/311)
1959: Isolation durch Roger Heim und Albert Hofmann aus Psilocybe cubensis.
(62/311)
1959: Die erste chemische Synthese von Psilocybin wird durch Albert Hofmann, bekannt durch
seine LSD-Entdeckung, aber auch seine Forschungen auf dem Gebiet von
Mutterkornalkaloiden, durchgefuehrt.
(62/449)
1959: Albert Hofmann et al. weisen Psilocybin in P. cubensis nach.
1960: Stein S. I. weist Psilocybin in P. cubensis nach.
(62/311)
(62/311)
1960: Stein wies Psilocybin in P.c. caerulescens nach.
(62/311)
1961: berichtete V.E. Tyler ueber den erstmaligen Nachweis des Psilocybins.
1962: Isolation aus Psilocybe cyanescens durch Benedict et al.
(51, 62/312)
(62/311)
1962: Es konnten 2 Arbeitsgruppen Psilocybin und Psilocin in P. baeocystis nachweisen. (51) Es
waren dies die Gruppe Benedict et al. und die Gruppe um Mc Cawley et al. (62/310)
1963: Isolation aus Psilocybe semilanceata durch Albert Hofmann et al.
1965: Psilocybinnachweis durch Leung et al in P. baeocystis.
(62/312)
(62/310)
1968: Die Pilzforscher Moser und Horak weisen Psilocybin nach.
(62/312)
1973: Die Mykologen Semerdzieva und Nerud berichteten ueber den Nachweis des Psilocybins
in P. serbica. (51, 62/312)
1976: Isolation durch J. Ott und G. Guzmán aus P. stuntzii.
1977: Repke et al. weisen Psilocybin
(62/311)
(62/312)
und das verwandte Tryptamin Baeocystin nach.
(62/318)
1977: Psilocybin- und Baeocystin-Nachweis durch D. B. Repke et al. in der Pilzart P.
baeocystis. (62/310,318)
1977: Repke et al. weisen Psilocybin und Baeocystin nach. (62/312, 318)
1977: Michaelis weist Psilocybin in Extrakten aus Deutschland nach.
1978: Isolation durch Hatfield aus der Pilzart Gymnopilus validipes.
1979: Unger und Cooks weisen Psilocybin nach.
(51/23)
(62/449)
(62/311)
1982: Psilocybinnachweis durch Beug und J. Bigwood aus P. baeocystis.
1982: Beug und J. Bigwood weisen Psilocybin nach.
1985: Stijve und Kuyper weisen Psilocybin
(62/311)
(62/310)
(62/311f.)
und Baeocystin (62/318) nach.
1988: Isolation aus Gymnopilus purpuratus durch Kreisel und Lindquist.
(62/309)
Gegengift:
Mittel der ersten Wahl bei einem problematischen Psilocybinrausch ist die positive
Veraenderung der Umgebung. Ruhe, frische Luft und beruhigende Worte, die Methodik des
"talk-downs", helfen einem Grossteil der Konsumenten ueber ihre schlechte Phase hinweg.
Meistens sind es Aengste und verdraengte Inhalte frueherer Zeiten, die den Konsumenten
bedraengen. Er kann sich aber auch durch die Umgebung, durch die starke Steigerung der
Emotionalitaet die eben dem Halluzinogenrausch anhaftet, bedroht fuehlen. Das Auftreten
negativer Eigen- und Fremdstimmungen und die Einnahme von Halluzinogenen an
ungeeigneten Orten ist die Hauptursache von Problemen. T. Learys Theorie vom set und
setting hat sich bestaetigt. Nur die Einnahme bei guter Grundstimmung und in der passenden
Umgebung fuehrt zu einem positiven Erlebnis durch die Einnahme. Sollten
aufarbeitungsnotwendige Erlebensinhalte reproduziert werden, ist es der erfahrene Begleiter,
der diese therapeutisch aufarbeiten muss. Die erstmalige Einnahme von Halluzinogenen setzt
erfahrene Begleitung voraus, um Schaeden zu verhindern. Eine Einnahme alleine ist nur fuer
erfahrene Konsumenten problemlos. Man muss aber auch bedenken, dass selbst erfahrene
Konsumenten oftmals der Versuchung erliegen, die Umgebung ueber-postivi zu sehen. Die
Wirkung des Psilocybins und anderer Halluzinogene fuehrt leicht dazu, wenn man sich einer
peak-experience (positive Spitzenerfahrung) naehert, dass man leicht alles gar zu positiv sieht
und den Menschen vertraut, vor allem wenn dies in einer Gruppe geschieht, die gleich dosiert
gemeinsam die Erfahrung machen.
In ganz seltenen Faellen, wenn die Umstaende lebensbedrohlich fuer den User oder durch
Handlungen des Konsumenten fuer die Umgebung werden, ist erst der Einsatz von
Medikamenten gerechtfertigt, wenn die Handlungen nicht durch die Umgebung ausgeloest
werden. Es werden Anxiolytika - Medikamente, die Angstzustaende mindern, (z. Bsp.
Tranxilium, Valium (Diazepam), Rohypnol) aus der Gruppe der Benzodiazepine eingesetzt, um
eine akute Krise zu beenden oder zu verhindern. Es empfiehlt sich in einem solchen Fall, wo
man schon Medikamente braucht, da die Situation unhaltbar geworden ist, der Einsatz eines
Medikaments, dass schnell einen Wirkspiegel aufbaut, da dann im allgemeinen, sofort eine
"Erleichterung" oder "Daempfung" angesagt ist und nicht lange auf den Eintritt der Wirkung
gewartet werden kann. Am ehesten eignet sich das bekannte Praeparat Rohypnol hierfuer.
(eigen)
Bei psychotischen Zustaenden, oder auch nur akut, werden auch Neuroleptika eingesetzt.
Diese gliedern sich uebrigens von der Wirkung in 2 Gruppen, den sogenannten klassischen
Neuroleptika und den neuen, atypischen. Gegen die Verwendung von alten Neuroleptika
sprechen die starken Nebenwirkungen und bleibende Schaeden. Neuroleptika sind erst
angezeigt, wenn verlaengerte Rauschzustaende auftreten, und man annehmen muss, dass
durch die Einnahme des Halluzinogens eine Psychose ausgeloest wurde. Die Verwendung des
neuen d2/5-HT2-Antagonisten Risperidon kann erwogen werden, doch diese Verbindung ist
noch nicht genuegend untersucht worden. (eigen)
Delta1-THC
Formel aus:
(27, 54/7, 62/452)
Andere Namen:
THC ist die Abkuerzung fuer
Tetrahydrocannabinol; dieser Begriff wird
sehr oft als Sammelbegriff fuer die
einzelnen Isomere von THC verwendet.
Das Wort wird aber auch haeufig als
Abkuerzung fuer den Hauptwirkstoff Delta 1THC verwendet, der nur ein moegliches Isomer ist.
(27, 62/452)
Delta9-THC: Diese weit verbreitete Bezeichnung ergibt sich in einem anderen
Nomenklaturverfahren (Nummerierungsverfahren der Atome). (13, 54/7)
Delta1-3,4-transTHC, (11/73, 23, 45/105, 62/452) 6,6,9-Trimethyl-3-pentyl-7,8,9,10,-tetrahydro-6Hdibenzo(b,d)pyran, (24) Tetrahydro-6,6,9-trimethyl-3-pentyl-6H-dibenzo[b,d]pyran-1-ol. (62/452)
Vorkommen:
Cannabis sativa var. indica (auch C. indica);
Allgemeines:
Delta1-THC ist der Hauptwirkstoff der Cannabispflanze und damit auch der Bereitungen
Marihuana und Haschisch, die aus dieser Pflanze gewonnen werden. Aufgrund der chemisch
schwer zu bestimmenden Lage der Doppelbindungen im 6-atomigen Heterocyclusring wurde
die chemische Struktur der Verbindung erst verhaeltnismaessig spaet aufgedeckt und durch
eine chemische Synthese bestaetigt. Die Erstsynthese gelang erst im Jahre 1964 der
Forschergruppe von R. Mechoulam und Y. Gaoni in Israel. Vor dieser schwierigen
Forschungsarbeit wurden Gemische der Isomeren, oder gar nur Oele erhalten, die mit den
damaligen Methoden nicht getrennt werden konnten. Erst mit der Trennung der Isomere wurden
die genauen qualitativen und quantitativen Zusammenhaenge geklaert. (45/105, 62/452) Nur
geringe Mengen des Isomers Delta6-THC und anderer Cannabinoide verfaerben die Wirkung,
die hauptsaechlich durch Delta 1-THC erzeugt wird, denn dieses ist mengenmaessig am
staerksten in den Pflanzenbereitungen und den daraus erzeugten Rauschdrogen enthalten.
Das zweite Isomer, das oben erwaehnt Delta6-THC kommt nur in wenigen Prozenten des
Gehaltes an Delta1-THC vor, wirkt aber gleich und ist chemisch viel stabiler. Ein anderes
Cannabinoid mit psychoaktiver Wirkung ist das Propyl-THC (auch THCV genannt), welches
ebenso in geringem Masse in der Pflanze vorkommt. Es hat nur geringe Auswirkungen auf den
Cannabisrausch, da es ebenso nur in Promillen im psychoaktiven, Indischen Hanf, vorkommt.
(27)
Die Strukturisomere von THC:
Strukturisomere einer Verbindung haben immer die gleiche Summenformel, d.h. die gleiche
Zahl an Atomen pro Molekuel. Strukturisomere unterscheiden sich in den physikalischen und
chemischen Eigenschaften und wirken damit auch verschieden auf den Menschen ein. Von
einer eher komplexen Verbindung wie THC gibt es natuerlich sehr viele Strukturisomere. An
dieser Stelle sollen uns aber nur jene Strukturisomere interessieren, welche sich von der Lage
der Doppelbindung im Heterocyclusring (einem 6-er Ring) unterscheiden. Diese Verbindungen
werden als Tetrahydrocannabinole bezeichnet - kurz nennt man sie, wie schon oefters
erwaehnt, THC´s. Fuer die Strukturisomerie von THC ist der 6-atomige Heterocyclus
bedeutsam, denn die Natur selber stellt schon verschiedene Isomere dar, indem die Lage der
Doppelbindung in diesem Ring verschoben wird. So kommen natuerlich schon 2
Strukturisomere von THC in der Cannabispflanze vor: Delta 1-THC und Delta6-THC vor.
Uebrigens - das Delta3-THC - eine kuenstliche Verbindung, war lange Zeit das erste synthetisch
herstellbare THC. Es gelang erst viel spaeter die beiden natuerlichen THC´s herzustellen. (eigen)
Die beiden Strukturisomere delta1-THC und delta6-THC unterscheiden sich damit nur durch die
Lage der Doppelbindung im 6-Heterocyclus. (27)
Da die Lage der Doppelbindung im 6-atomigen Heterocyclusring logischerweise 6-fach
verschieden liegen kann, gibt es eigentlich 6 moegliche Isomere. Von diesen theoretisch
moeglichen THC-Isomeren sind aber nicht alle psychoaktiv. Delta 5-THC und Delta7-THC sind
inaktiv. Delta3-THC ist, wie schon oben angefuehrt, aktiv. Delta 1-3,4-cis-THC ist auch inaktiv.
(45/115) Also gibt es 3 wirksame THC-Isomere. Es sind dies Delta 1-THC, Delta3-THC und Delta6THC. (eigen)
Isomere:
Synonyme:
Psychoaktivitae
Formel:
t:
Delta1-THC
Delta9-THC
aktiv
Delta1-3,4-cisTHC
Delta3-THC
Delta5-THC
inaktiv
Delta 6a,10a-THC
aktiv
inaktiv
Delta6-THC
Delta 1(6)-THC, delta8-THC, Delta6-3,4-trans- aktiv
THC
Delta7-THC
inaktiv
Tabelle. Die 6 moeglichen Strukturisomere von THC.
THC-COOH (THC-Saeure) und CBDS (Cannabidiolsaeure) in der lebenden
Pflanze:
In der lebenden Cannabispflanze liegen die einzelnen Cannabinoide ueberwiegend in ihrer
psychisch inaktiven Form vor. Diese Saeureformen koennen durch mehr oder Weniger Waerme
und Sauerstoff in die wirksamen decarboxylierten (ohne Saeuregruppe) Formen umgewandelt
werden. So wird aus CBDS (Cannabidiolsaeure) und THCS (THC-Saeure, auch THCA (engl).)
durch Decarboxylierung beim Trocknen oder Rauchen CBD (Cannabidiol) oder/und THC. (27/41)
Andere, kaum aktive Cannabinoide:
Auch die eigentlich kaum psychoaktiven Cannabinoide, wie das CBD (Cannabidiol) oder auch
das CBN (Cannabinol) veraendern etwas die Wirkung und bilden zusammen die bekannte
Wirkung der Rauschdrogen Marihuana und Cannabis, denn erst die Mischung der einzelnen
psychoaktiven Inhaltsstoffe gibt den typischen "turn" einer Cannabisbereitung. Es kommen
uebrigens auch Alkaloide in der Pflanze vor, doch diese sind nur in Spuren vorhanden und
erzeugen kaum nennenswerte Wirkungen. (27)
CBN (Cannabinol) - ein moegliches Abbauprodukt:
Da das natuerliche Delta1-THC selber instabil ist und bei Luftzutritt langsam zerfaellt, altern
Marihuana und Haschisch und verlieren mit der Zeit ihre Wirksamkeit. Das Abbauprodukt von
THC scheint die Verbindung CBN (Cannabinol) zu sein, welches sich in altem Grass und
Haschisch anreichert. (27)
Abb. Die chemische Struktur von CBN.
CBD (Cannabidiol) - Precursor in der Biosynthese von THC:
Die Biosynthese der Cannabinoide, also das genaue chemische Verfahren, nachdem die
Pflanzenzellen THC erzeugen, ist nicht sicher erforscht. Allgemein geht man von folgendem
Schema aus:
Geranylphosphat (eine in der Pflanzenwelt verbreitete Vorstufe von Terpenen) und
Olivetol/Olivetolsaeure kondensieren zu Cannabigerolsaeure. R. Mechoulam, der Entwickler der
ersten Synthese von THC, meint, dass dann eine Oxydation zu Hydroxycannabigerol erfolgt,
aus dem ueber eine weitere Zwischenstufe (b) Cannabidiol (CBD) bzw. Cannabidiolsaeure
(CBDS) cyclisiert wird. (Cyclisierung in der Chemie meint, dass sich eine Kohlenstoffkette zu
einem Ring schliesst.). Aus dem entstandenen CBD/CBDS kann wiederum Delta 9-THC bzw.
THCS entstehen. (27/41)
Die Verbindung CBD spielt noch in einem anderen Zusammenhang eine Rolle. Unwirksame
Faser- und Oelhanfsorten bilden ueberwiegend nur CBD, die letzte Vorstufe zum Delta 1-THC.
Der letzte Schritt, eine Umisomerisierung, wird nicht durchgefuehrt. Hier greifen eine Reihe von
Verfahren ein, die halbsynthetisch aus CBD durch Umisomerisierung Delta 1-THC, aber auch
das stabilere Delta6-THC bilden. (27)
Abb. Vermutliche Biosynthese der Cannabinoide.
Verschiedene chemische Nomenklaturverfahren:
An dieser Stelle soll kurz auf eine Problematik in der Lesbarkeit der chemischen Nomenklatur
(Bezeichnungsverfahren) fuer THC hingewiesen werden. Da die Tetrahydrocannabinole
komplizierte, heterocyclische Kohlenwasserstoffverbindungen sind, und auch aus historischen
Gruenden (die Nomenklaturverfahren haben sich mehrfach geaendert), gibt es verschiedene
Nummerierungen der Atome fuer alle Tetrahydrocannabinole, die leider optisch nur schwer zu
unterscheiden sind, (27, 45) und leider sehr haeufig in verschiedenen Publikationen verwechselt
werden. (eigen)
Der beruehmte Drogenforscher A. Shulgin publizierte in dem bekannten Sammelwerk Mikuriya
T.: "Marijuana: Medical Papers. 1839-1972." eine Arbeit, welche die bekannte chemische
Literatur ueber THC zu diesem Zeitpunkt zusammenfasste. Der Titel dieses
Sammelwerkartikels war: "Recent Developments in Cannabis Chemistry.". In diesem Artikel
befindet sich auch ein Exkurs ueber die verschiedenen Nomenklatursysteme (chemische
Bennenungssysteme) fuer die Cannabinoide. A. Shulgin schrieb, dass es grundsaetzlich vier
verschiedene Systeme der Bennennung gibt:
• Pyran basierendes Modell der Nummerierung:
Dies war das erste benutzte Modell der systematischen Bennenung aus chemischer
Sicht, welches verwendet wurde. Der Englaender Todd fuehrte dieses System ein. Die
Basis dieses Systems ist, dass man THC als ein substituiertes Pyran auffasst. Folglich
ergibt sich folgendes System der Nummerierung: (61/399)
Abb. Das Pyransystem. (61/399/1)
• Dibenzopyran basierendes Modell der Nummerierung:
Mit dem zuerst benutzten Modell der Pyrannummerierung ist auch dieses System nahe
verwandt. Es betrachtet THC als substituiertes Dibenzopyransystem. Dieses
Benennungssystem verwendet die Chemical Abstracts (CA) Normen. Beide Systeme,
das Pyransystem und das Dibenzopyransystem haben einen entscheidenen Nachteil:
Wenn naemlich der zentrale Pyranring bei irgendwelchen Isomeren geoeffnet ist, aendert
sich automatisch die Nummerierung. (61/399f.)
Abb. Das Dibenzopyransystem. (61/399/2)
• Biphenyl basierendes Modell der Nummerierung:
Um die Nachteile des Pyran- und des Dibenzopyransystems der Nummerierung zu
vermeiden wurde hauptsaechlich in Europa ein neues System verwendet, naemlich das
Diphenyl-nomenklatursystem. In diesem System ergibt sich nun folgende Nummerierung
fuer die einzelnen Atome des THC-Molekuels: (61/400)
Abb. Das Biphenylsystem. (61/400/1)
• Terpen basierendes Modell der Nummerierung:
Heutzutage wird am haeufigsten ein System verwendet, welches sowohl den Terpenteil
des THC-Molekuels, als auch den aromatischen Teil, in die Betrachtungen einschliesst.
Dieses System ist das Terpen-basierende Nomenklatursystem. In diesem System
ergeben sich folgende Nummern fuer die einzelnen Atome des THC-Molekuels: (61/400f.)
Abb. Das Terpensystem. (61/400/2)
Die Metabolisierung von THC im menschlichen Organismus:
Nach den bekannten Drogenforschern Richard Evans Schultes und Albert Hofmann, in ihrem
bekannten Klassiker der Halluzinogenforschung, dem Werk "Botany and Chemistry of
Hallucinogens", werden die THC-Isomere, wenn sie in den Koerper aufgenommen werden, wie
auch andere zentralwirksame Drogen abgebaut. Dieser Vorgang wird als Metabolisierung
bezeichnet. Die 7-Methylgruppe scheint der prinzipielle Angriffspunkt der Metabolisierung zu
sein. 7-Hydroxy-delta1-THC und 7-Hydroxy-Delta6-THC werden als erste Abbauprodukte
gebildet. (Je nachdem, ob Delta1- oder Delta6-THC vorliegen.) Diese Reaktion scheint von
Wichtigkeit zu sein, denn die 7-OH-Verbindungen zeigten alle eine grosse Aktivitaet in
Tierversuchen. Die derzeitige Wissenslage laesst vermuten, dass diese Verbindungen auch
fuer die Wirksamkeit im Menschen verantwortlich sind. Die weitere Hydroxylierung der 7-OHverbindungen bringt nur mehr Deaktivierung. Die endgueltigen Abbauprodukte sind
hauptsaechlich saure Verbindungen. (45/111)
Cannabinoidrezeptoren:
Nach neueren Forschungsergebnissen wird die Wirkung von Cannabinoiden von den
sogenannten Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2 im Gehirn und auch in der Milz des
Menschen uebermittelt. Es gibt koerpereigene Stoffe, die sogenannten Anandamide, welche im
Koerper des Menschen die Funktion von Cannabinoiden besitzen. Es wurden inzwischen 3
Anandamide nachgewiesen, welche die Wirkungen von Cannabinoiden besitzen. Es sind dies
Arachidonylethanolamid, Docosatetraylethanolamid und Homo-Gamma-Linolenylethanolamid.
(100/14f.) Es soll an dieser Stelle an die entsprechenden Beschreibungen der einzelnen
Anandamide verwiesen werden.
Wirkungen:
Eberhard Teuscher fuehrt in seinem Werk "Biogene Gifte" folgende strukturelle
Voraussetzungen an, die notwendig sind, damit eine Verbindung, die typische Wirkung von
THC ausloest:
Die strukturelle Voraussetzungen fuer die Wirkung auf das ZNS sind das DibenzopyranGrundgeruest mit einer freien oder veresterten Hydroxylgruppe am C-Atom 1 und einer
Seitenkette am C-Atom 3 des aromatischen Ringes, sowie eine 6a,10a-trans-Verknuepfung.
Die Verzweigung der Seitenkette erhoeht die Aktivitaet, Substitution des aromatischen Ringes
durch elektronegative Gruppen wie COOH hebt die Wirkung auf. Bei allen natuerlichen
Cannabinoiden sind nur die 6aR,10aR-Verbindungen aktiv. Optimal fuer die Wirkung ist
weiterhin die geminale Dimethylgruppe am C-Atom 6 des Pyranringes. (17)
Abb. Syntheseschema von (-)-delta1-3,4-trans-THC.
Synthese:
Die Verbindung Delta6-THC ist stabiler als die natuerlich hauptsaechlich vorkommende Variante
Delta1-THC. Moderne Synthesen produzieren deshalb hauptsaechlich Delta6-THC. (27)
Alte Synthesemethoden haben uebrigens noch racemisches (+/-)-THC ergeben, doch diese
alten Verfahren wurden durch neuere ersetzt, die nur noch das wirksamere (-)-THC ergeben.
(27)
1. Reaktion von Olivetol mit Diethylacetoglutarat:
Dieses Verfahren wurde erstmalig von Fahrenholtz, Lurie und Kienstead beschrieben. Es
zeichnet sich dadurch aus, dass beide Isomere - Delta 1- und Delta6-THC gebildet
werden. Die beiden Isomere koennen nach der Reaktion mittels Chromatographie
getrennt werden. Nachteilig bei dieser Synthese ist, dass die endgueltige Ausbeute an
THC nur sehr gering ist, jedoch ist die Stereokonfiguration bei dieser Reaktion richtig.
(61/410)
Abb. Synthese von Delta1- und Delta6-THC von Diethylacetogluatarat und Olivetol aus.
2. Reaktion von Verbinol (aus (-)-alpha-Pinen hergestellt) und Olivetol mittels BF 3-etherat:
Dieses Syntheseverfahren wurde zuerst von Mechoulam, Braun und Gaoni beschrieben.
Vorteil bei dieser Reaktion ist, dass eine der Startverbindungen fuer die Reaktion, alphaPinen, kaeuflich erworben werden kann und somit nicht arbeits- und zeit- und
kostenintensiv selbst bereitet werden muss. Grundsaetzlich funktioniert die Reaktion
nach folgenden Reaktionsschema. Zuerst wird das Pinen zu einem Allylalkohol (Verbinol)
oxidiert. Anschliessend wird in einer zweiten Reaktion dieses Verbinol mit Olivetol
zusammenkondensiert, was eine Menge von Nebenprodukten und das gewuenschte
Olivetyl-pinen ergibt. Dieses muss mittels chromatographischer Verfahren abgetrennt
werden. Das Olivetyl-pinen kann ind das Delta6-THC umgewandelt werden und auch bei
Bedarf weiter in das natuerliche Delta1-THC isomerisiert werden. Ein weiterer Vorteil bei
dieser Methode ist, dass die Stereospezifitaet und die absolute, optische Konfiguration
kontrolliert werden, aber wiederum beschraenken die notwendigen chromatographischen
Trennungen die Endprodukte auf eine kleine Menge: (61/410f.)
Abb. Synthese von Delta1- und Delta6-THC von Pinen via Verbinol und Olivetol aus.
Ueberfuehre (-)-alpha-Pinen zu (-)-Verbenol (Dies ist die Vorbereitungsreaktion).
Fuege 1M (-)-Verbenol (razematisches Verbenol gibt die Haelfte an Ausbeute), 1M
Olivetol oder ein Analog mit Methylenchlorid als Loesungsmittel zusammen. Es wird
dann BF3-etherat hinzugefuegt und alles wird 1,5h bei Raumtemperatur stehengelassen,
um annaehernd 35% Ausbeute zu bekommen, nach Verdunsten im Vakuum oder einer
Reinigung wie oben, um das unverbrauchte Olivetol zurueckzugewinnen. Es koennen
entweder cis- oder trans-Verbenol benutzt werden.
Die JCS-Unterlagen fuegen 1g BF3-etherat zu einer Loesung von 1g Olivetol und 1,1g
Verbenol in 200ml Methylenchlorid und lassen es 2h bei Raumtemperatur stehen. JACS
94, 6164(1972) empfiehlt 2h bei -10 Grad Celsius, dann eine halbe Stunde bei
Raumtemperatur ruhen und den Gebrauch von cis- statt trans-Verbenol (das Letztere
zerfaellt naemlich bei Raumtemperatur). Die Reaktion laeuft auch unter Stickstoff, das
Doppelte an Verbenol, das Einfache an Olivetol, 0,85ml BF 3-etherat und 85ml
Methylenchlorid/g Verbenol (beides frisch destilliert ueber Calciumhydrid) sind noetig, um
50% Ausbeute zu erhalten.
Die Quelle JACS 94, 6159(1972) erwaehnt den Gebrauch von Citral und Arzneim.
Forsch. 22, 1995(1972) den Gebrauch von p-TSA. In der Synthese von THC mit
Verbenol ist das cis-Isomer gegenueber dem trans-Isomer zu bevorzugen, da sich das
Letztere bei Zimmertemperatur zersetzt. Pinen oder Carvon geben wirksame THCAnaloge. (23/15f.)
3. Fuer l(-)-delta1-THC und Delta6-THC von 2-Epoxycaren: siehe JACS 92,6061 (1970) und
U.S. Patent 3,734,930:
1M (+)-trans-2-Carenoxid (2-Epoxycaren), 1M Olivetol oder ein Analog und 0,05M p-
Toluolsulfonsaeure werden in 10l Benzol gegeben. Es wird 2h lang am Rueckfluss
gekocht. Anschliessend wird im Vakuum verdunstet, (Das unverbrauchte Olivetol kann
auch wie oben beschrieben abgetrennt werden.) um 30% Ausbeute n THC zu erhalten.
3-Carenoxid ergibt 20% Ausbeute fuer Delta-1(6)THC. (23/16)
4. Synthese von CBD (kann anschliessend zu THC umisomerisiert werden) aus (+)-trans-pmenthadien-2,8-ol-1 und Olivetol aus:
Abb. Syntheseschema von CBD aus (+)-trans-p-menthadien-2,8-ol-1 und Olivetol aus.
(61/411)
Diese Synthese wurde von Petrzlka, Haeflinger, Sikemeier, Ohloff und Eschenmoser
entwickelt. Grundlage dieses Herstellungsverfahrens ist die Reaktion zwischen dem
unsubstituierten Olivetol und dem einfach synthetisch herzustellenden Terpenols (+)trans-p-menthadien-2,8-ol-1. Es wird direkt das stereospezifisch richtige Isomer von CBD
erzeugt. (61/411)
Abb. Reaktionsmechanismus der THC-Synthese.
Geschichte:
1964: Gaoni et Mechoulam R. isolierten erstmalig delta 1-THC aus Haschisch. (45/105, 62/452)
1967: Von Mechoulam R. et al. synthetisch hergestellt.
eine Synthese. (45/105, 62/452)
1969: Petrzlka et al. entwickeln eine Synthese.
(45/105)
(13, 45/105)
Auch Jen et al. entwickeln
1973: Ederly stellt die wirksame Dosis beim Menschen fest. Es sind dies 3-5mg (-)-delta 1THC.
(45/114)
1974: Razdan et al. berichteten in ihrer publizierten Arbeit von einer Modifikationsmoeglichkeit
des Syntheseweges. (45/105)
Extraktion:
I. Die grobe, anfaengliche Extraktion der Cannabinoide:
1. Kaltextraktion:
Mariahuana oder zerbroeseltes oder zerriebenes Haschischharz werden mit Methanol,
Alkohol, Benzol, Petroleum-Ether oder Isopropylalkohol bedeckt. Man laesst das Ganze
12h einwirken, filtriert und wiederholt das Einweichen mit frischem Loesungsmittel.
Dieses Prozess kann durch vorsichtiges Erwaermen des Gemisches ueber eine Dauer
von 3h beschleunigt werden. Doch die Temperatur sollte 50-60 Grad Celsius nicht
ueberschreiten, da sonst eine Zersetzung der empfindlichen Cannabinoide eintritt. Von
den gesammelten Loesungsmittelextrakten wird das Loesungsmittel verdampft, bis ein
Harz entsteht oder bis das Oel zaehfluessig wird und adsorbiert den Extrakt auf
Marihuana oder einem anderen Traegermittel (meist Tabak) Die Extraktion wird solange
wiederholt, bis das Marihuana wirkungslos bleibt. (23)
2. Diskontinuierliche Heissextraktion nach dem Sohxletverfahren:
Marihuana oder zerbroesseltes oder zerriebenes Haschischharz werden in einen
Sohxletaufsatz gegeben. In den Rundkolben wird MeOH eingefuellt. Der Rundkolben
wird in ein Wasserbad gestellt und vorsichtig auf etwa 75 Grad Celsius erhitzt. Die
Waerme verdampft das Loesungsmittel MeOH, welches durch den Extraktor aufsteigt. Im
ueber den Extraktor angebrachten Rueckflusskuehler kondensiert das Loesungsmittel
und tropft in den Sohxletextraktor, wo sich das Marihuana oder Haschischharz in einer
Filtertuete befindet. Dort sammelt sich das Loesungsmittel an und laugt das
Marihuana/Haschisch aus. Sobald der Fluessigkeitsstand den Ueberlauf erreicht hat,
fliesst das Loesungsmittel, dass jetzt einen Teil der Cannabinoide enthaelt zurueck in
den Rundkolben. Der Kreislauf beginnt von Neuem. Man laesst das Ganze meist einige
Stunden gedeihen, bis sich das Loesungsmittel im Sohxlet-extraktor nicht mehr
gruen/braun faerbt. Die Extraktion ist abgeschlossen, das Marihuana oder Haschischharz
enthaelt keine Cannabinoide mehr und kann verworfen werden. Man laesst die
Extraktionsloesung auf Raumtemperatur abkuehlen. (eigen)
Der Sohxletaufsatz wird durch einen Destillationsaufsatz ersetzt. Es wird wieder
vorsichtig erhitzt mittels des Wasserbades. Das Loesungsmittel beginnt zu Verdampfen
und sammelt sich als Kondensat hinter dem Destillationskuehler an und kann
wiederverwendet werden. Im Destillationskolben wird die Loesung immer zaehfluessiger.
Bevor es zu zaehfluessig geworden ist, muss die Destillation abgebrochen werden, damit
man das Oel ohne grossen Verlust aus dem Kolben bringt. (eigen)
II. Reinigungstechniken, v.a. zur Entfernung der Wachse:
1. Das erzeugte "Rohoel" ist immer noch ein Gemisch verschiedenster Stoffe, vor allem
Zucker, aber auch feste Wachse sind in der Loesung enthalten; ein Teil des Wachses
kann relativ leicht entfernt werden, indem man die noch heisse Oel-Loesungmitteloesung
durch einen normalen Kaffeefilter fliessen laesst; gleichzeitig mit dem Abkuehlen bleibt
ein Teil des Wachses haengen, dass aber auch grosse Teile des wirksamen Stoffes
enthaelt. Durch Nachwaschen mit Loesungsmittel wird eine Verbesserung der
Konzentration von THC erreicht. Dies ist sicherlich keine professionelle Technik, denn
aufgrund der hohen Fettloeslichkeit, bleibt ein betraechtlicher Teil der Cannabinoide im
Wachs haengen. Mit dem Entfernen des Fettes werden auf jeden Fall die beim Rauch so
kratzenden und hustenerregenden Teile Grossteils entfernt. Auf diese Weise gereinigtes
Oel ist viel leichter und vertraeglicher zu rauchen und belastet die Lungen viel weniger.
(eigen)
2. Die professionelle, analytische Chemie verwendet eher folgendes Verfahren: Die
erhaltene Rohfraktion wird unter einem starken Vakuum nochmals destilliert und so
werden verschiedene Fraktionen erhalten, die einen unterschiedlichen
Siedepunktsbereich haben. Die Fraktion, welche etwa bei 200 Grad Celsius siedet ist die
gesuchte Fraktion, welche die psychoaktiven Cannabinoide enthaelt. (27)
III. Weitere, wirksamere Reinigung durch Waschung (Auslaugung):
1. Anschliessend wird dieser schon vorgereingte Rohextrakt weiter gereinigt, um eine noch
hoehere Reinheit (Konzentration) zu erhalten. Dies geschieht dadurch, dass der
erhaltene Rohextrakt wiederum in einen Loesungsmittel, bevorzugt einem nicht mit
Wasser mischbaren, geloest wird. Diese Loesung wird in einen Scheidetrichter gegeben
und wiederholt mit Wasser gewaschen. Auf diese Weise werden die eher
wasserloeslichen Teile aus dem Extrakt herausgezogen. Da die Cannabinoide
ausgesprochen fettloeslich sind, bleiben die in dem Loesungmittel, welche mit Wasser
nicht mischbar oder auch nur kaum mischbar ist. In diesem Fall verwendet man entweder
Wundbenzin oder Ether, welche kaum mit Wasser mischbar sind. Grundsaetzlich werden
bei einem solchen Verfahren eher groessere Mengen an Wasser benoetigt - da die im
Rohextrakt vorhandenen Stoffe bereits ueberwiegend fettloeslich sind und damit nur
schwer in Wasser loeslich sind. Vor allem das Chlorophyll, welches dem Oel immer noch
seine Farbe gibt, kann als Anzeiger dienen, wie gut das Oel von wasserloeslichen
Verbindungen gereinigt wurde. Die grundsaetzliche Vorgangsweise eines jeden
Reinigungsganges ist die gleiche - der Scheidetrichter, in dem sich die Loesung befindet
wird mit Wasser zur Haelfte aufgefuellt und anschliessend geschuettelt. Man laesst den
Scheidetrichter in einem Stativ ruhen, bis sich die beiden Schichten getrennt haben.
Anschliessend wird die wasserhaeltige Fraktion abgetrennt und verworfen. (eigen)
Das erzeugte Oel wird nun entweder chromatographisch weiter gereinigt, um reines THC zu
erhalten, oder es dient dem Konsum. Hierfuer wird es entweder pur geraucht, oder auf
Traegermaterial (Haschisch, Marihuana, Tabak,...) aufgebracht. (27)
IV. Chromatographische Reinigung:
Das bereits vorgereinigte Oel wird wiederum in einem geeigneten Loesungsmittel oder einem
Loesungmittelgemisch geloest, welches dann von oben auf die Chromatographiesaeule
aufgetragen wird. Langsam trennen sich die verschiedenen Stoffe beim Durchrinnen sich
dadurch, dass sie sich verschieden fest an den Fuellstoff der Sauele binden. Im "Definitiven
Hanfhandbuch" wird Aluminiumoxid als Fuellstoff aufgefuehrt. Dadurch ist die Trennung in
verschiedene Fraktionen gelungen. R. Mechoulam hat sogar eine Methode entwickelt, die sogar
die einzelnen Isomere auseinandertrennen kann. (eigen, 27)
Dosis:
• Rauchen:
Beim Rauchen muss nach Katzung eine Dosis von 3-5mg aufgenommen werden, damit
muss 1 Joint wegen der Pyrolyse (Zersetzung durch das Rauchen) ca. 20-50mg THC
enthalten, was nach Katzung 1-5g Marihuana ensprechen wuerde. (53/40) Diese Angabe
bezieht sich auf relativ schwaches Marijuana. Eine Menge von 5g Marijuana ist bereits
eine grosse Menge und muss auf sehr, sehr viele Joints aufgeteilt werden, damit sie
geraucht werden kann. Eine Sorte Marijuana, bei der man 5g rauchen muesste, damit
ein High erreicht wird, wuerde von jeden Kaeufer als Betrug aufgefasst werden. Im
allgemeinen raucht ein Cannabiskonsument maximal bis zu 0,5g Grass in einem Joint
und erwartet sich davon sehr wohl eine merkbare Berauschung. (eigen)
• Essen/Trinken:
Die beim Essen notwendige Dosis zur Rauscherzeugung betraegt nach Katzung 5-30mg,
was etwa 2g Haschisch entspricht. (53/40) Diese Dosisangabe bezieht sich sicherlich auf
relativ unwirksames, billiges Haschisch, denn die Dosis ist ungemein hoch. Eigene
Beobachtungen zeigen auf, dass bereits eine Dosis von 0,5-1g Haschisch von den
meisten Konsumenten als sehr stark und mehr als ausreichend empfunden wird. (eigen)
• Injezieren:
Auch bei der Injektion von THC gibt es ausgepraegt unterschiedliche Ansichten, was die
Dosis betrifft. So fuehrt Katzung eine Dosis von 0,6-1mg an, (53/40) die sehr
renommierten Forscher Albert Hofmann, Richard Evans Schultes und auch Jonathan Ott
tendieren alle zu einer hoeheren Dosis von 3-5mg THC. (45/114, 62/452)
Spezifikation:
Delta9-THC ist eine instabile Substanz, die unter Luftzutriff, bei Lichteinfall und Temperaturen
ueber 10 Grad Celsius zerfaellt. (12/26) Die Summenformel lautet C21H302. Das
Molekulargewicht betraegt 314,45. Die Verbindung ist ein Oel mit einem bp von 200 Grad
Celsius. Die Verbindung ist loeslich in Oelen, (62/452) und Alkoholen und fettliebenden
Loesungsmitteln. Als Loesungmittel werden haeufig Benzin, aber auch MeOH, Alkohol und
Ether verwendet, wenn Oel erzeugt wird. Es werden aber auch fettreiche Lebensmittel, v.a.
Butter, Joghurt zur Bereitung essbarer Drogengebraeue verwendet. (eigen)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen Abhaengigkeit ist nicht bekannt.
(eigen)
Nachweise:
Aufgrund des Verbotes von THC-haeltigen Bereitungen (Marihuana, Haschisch,...) entstand die
Notwendigkeit Proben der Droge chemisch zu bestimmen. Aber nicht nur Drogenproben
muessen untersucht werden, sondern auch der Nachweis im lebenden Menschen musste den
Gerichtsmedizern fuer allfaellige gerichtliche Entscheidungen in standardisierter Form zur
Verfuegung stehen, deshalb wurden eine Reihe von Analysermethoden entwickelt. Es hat sich
ein regelrechter Markt entwickelt, da die Bestueckung der gerichtsmedizinischen Institute,
weltweit gesehen, ein grosser Markt mit einer grossen Nachfrage ist. Im allgemeinen haben
sich Vortests mit Echtblausalz B und eine anschliessende Bestimmung durch einen
Gaschromatographen als Standard bei der Bestimmung von Drogenproben durchgesetzt. Im
Bereich der Untersuchungen von aus Menschen gewonnen Proben haben sich inzwischen
enzymatische Tests durchgesetzt. (eigen)
1. Farbnachweise:
1.1. Echtblausalz B
Es tritt eine rote Faerbung bei Anwesenheit von THC mit Echtblausalz b (di-o-Anisidintetrazoliumchlorid) auf. CBN liefert eine violette, CBD eine orange Farbe. Es sind Testkits im
Handel. Einer stammt von der Fa. Merck. (27/23) Dieser Test wird weitverbreitet zur
Vorbestimmung auf einen moeglichen THC-Gehalt gerichtsmedizinisch angewandt. (eigen)
1.2. Duqenois Reagenz:
Mit der Duqenois Reagenz (Vanillin-acetaldehyd-HCl) tritt bei THC, CBN und CBD eine violette
Faerbung auf. (27/23)
0,1g getrocknetes und pulversisiertes Marihuana werden mit 5ml Petrolaether 15 Min. lang
ausgezogen. Das Marihuana wird abfiltriert und verworfen. 1ml des Petrolaetherauszuges
werden eingedampft. Es werden 2ml Duquenois-Reagenz hinzugegeben. (Diese wird aus 12
Tropfen Acetaldehyd, 1g Vanillin und 50ml EtOH bereitet.). Es werden 2ml. konz. Hcl.
hinzugegeben. Die Mischung wird 10 Minuten stehengelassen. Es werden 2ml Chloroform
hinzugegeben. Es wird geschuettelt. Die Trennung in 2 Schichten wird abgewartet. Wenn die
Chloroform Schicht sich purpur faerbt sind Cannabinoide anwesend. (27/20)
1.3. Beam Reagenz:
Mit der Beam Reagenz (5%-ige ethanol.KOH (27/23) tritt eine rotviolette Faerbung zwischen den
Schichten auf. Beim Test wird folgendermassen vorgegangen: 0,1g getrocknetes und
pulversiertes Marihuana werden mit 5ml Petrolether 15 Min. ausgezogen. Das Marihuana wird
abfiltriert und verworfen. 1ml der Lösung werden in 2ml einer Lösung von 15%-iger HCl in EtOH
gegeben. Es entstehen 2 Schichten. Wenn eine rote Farbe zwischen den Schichten entsteht
sind Cannabinoide anwesend. Nach dem Schuetteln ist die obere Schicht farblos und die untere
orange-rosa. Wenn man dann 1ml Wasser zugibt, enfärbt sich diese. (27/20)
1.4. Gibbs Reagenz:
Mit Gibbs Reagenz (2,6-Dibromchinon-4-chlorimid-isopropylamin) tritt bei THC eine grauviolette Farbe auf. Bei Anwesenheit von CBD oder CBN tritt eine blaugruene Faerbung auf.
(27/23)
1.5. Ghamrawy Reagenz:
Mit der Ghamrawy-Reagenz (p-Dimethylaminobenzaldehyd-H 2SO4) tritt bei THC, CBD oder
CBN eine braeunlich-rote Farbe auf.
(27/20)
1.6. Blackie Reagenz:
Die Blackie Reagenz ist Benzaldehyd-isobutanol
(27/23)
2. Fluoreszenzmessung
Im Verhalten unter UV-Licht unterscheiden sich Cannabinoide stark. THC fluoresziert in
gelblich-gruener Farbe, CBN kaum und CBD ueberhaupt nicht. Es wird folgendermassen
vorgegangen: 1g staubtrockenes Marihuana oder 0,25g Haschisch werden in 5ml
Loesungsmittel (Petrolether, Benzol, Chloroform,...) 2 Min. ausgezogen. Das Marihuana wird
abfiltriert und verworfen. Das Loesungsmittel wird verdampft. 0,5ml konz. H 2SO4 werden zu
dem Rueckstand gegeben. Das Reagenzglas wird verschlossen und geschuettelt. Die Loesung
wird 10 Sekunden vorsichtig in einem kochendem Wasserbad (98 Grad Celsius) erhitzt und
anschliessend gekuehlt. Es werden 10ml 20%-iges Ammoniumhydroxid beigegeben. Es wird
gemischt und unter UV-Licht untersucht. Durch Einsatz von einem Fluorimeter kann die
Untersuchung verfeinert werden. Der Extraktionsrueckstand wird dafuer 15 Min. bei 110 Grad
Celsius erhitzt. Man findet nach dem Aufloesen in einem Loesungsmittel Fluoreszenzspitzen bei
420nm fuer THC und bei 440nm fuer CBD und CBN.
3. Aus Urin mittels immunochemischer Verfahren: (EMIT, TDx u.a.)
Diese Form der Untersuchung hat eine weite Verbreitung zur Bestimmung von einem
moeglichen Cannabiskonsum bei Menschen gefunden. Dieses Test werden sowohl
gerichtsmedizinisch, aber auch in manchen Staaten, als Entscheidungshilfe bei
Verkehrsgutachten, eingesetzt. Ebenso wurde von amerikanischen Firmen diese
Analysemethode eingesetzt, um vor der Einstellung eines Arbeitnehmers einen potentiellen
Drogenkonsum nachzuweisen. (eigen)
Dieses Untersuchungsverfahren wird von verschiedenen Anbietern als "Komplettpaket"
vertrieben und ist allgemein am Markt erhaeltlich. (eigen)
Es gibt nur eine Ja/Nein Aussage ueber den den Einstellungsschwellwert ("cut-off"), jedoch
bereits nach 2 Min. Der THC Nachweis aus Urin (incl. dem Passivrauchen!) kann
durchschnittlich noch 6-10 Tage nach Aufnahme erfolgen. Unter Umstaenden bis 30 Tage und
laenger ist sogar noch ein Nachweis moeglich. (Daldrup, zit bei Arnold 1988).
4. Aus Urin oder Plasmaextrakt mittels Radioimmunoassay (RIA)
Radioaktiv markierte Antikoerper verbinden sich mit Cannabinoiden und lassen so einen
indirekten Nachweis durch Messung der Radioaktivitaet zu. (27/24)
4. Gaschromatographie (GC) :
Die Gaschromatographie funktioniert folgendermassen: Eine Probe wird verdampft und durch
eigene Saeulenrohre geschickt. Ja nach Verteilung und Durchflussgeschwindigkeit kann auf die
Verbindung geschlossen werden. Gaschromatographische Verfahren werden von vielen
Gerichtsmedizinern der Erde zur Nachbestaetigung eines positiven Echtblausalz B Test
verwendet, und haben deshalb eine grosse Relevanz fuer gerichtliche Entscheidungen. (eigen)
5. Massenspektrographie (MS):
Dies ist die genaueste Nachweismethode von Reinstoffen, aber auch mit Abstand das
Teuerste. Das kombinierte Verfahren bietet 100%-ige Genauigkeit. Die Verbindung wird
zertruemmert und die Truemmer in einem eigens gebauten Massendetektor gemessen. Dieses
Verfahren wird vor allem von der analytischen Forschung eingesetzt, da der Kostenfaktor zu
hoch fuer Massenuntersuchungen ist.
(eigen)
Beide Verfahren (GC und MS) werden gerne kombiniert, um eine 100%-ige Sicherheit ueber die
Reinsubstanzen zu gewinnen. (eigen)
6. Aus Speichel:
Der Nachweis von THC im Speichel nach dem Rauchen soll moeglich sein.
(53/42)
7. Aus den Haaren
Es gibt eine Nachweismethode, wobei aus Haarproben festgestellt werden kann, ob ein
Cannabiskonsum vorliegt. (eigen)
TMA
Formel aus:
(7, 42)
Andere Namen:
alpha-Methylmeskalin, (7) 3,4,5Trimethoxyphenyl -beta- aminopropan, (36)
3,4,5-Trimethoxyamphetamin, EA-1319. (42)
Spezifikation:
TMA ist ein farbloses Oel, dass unloeslich in H2O und loeslich in CHCl3 ist. Der Fp des
Hydrochlorids betraegt 219-220 Grad Celsius.
(7)
Allgemeines:
TMA war das erste totalsynthetische, (36, 42) halluzinogene Phenethylamin, dass aktiv im
Menschen war. Dieser Forschungsbericht wurde in Kanada erstellt. Er erschien 1955, 6 Jahre
bevor A. Shulgins Bericht ueber diese Droge erschien.
Die kanadische Studie mit TMA gebrauchte ein Stroboskop als Werkzeug fuer die Ausloesung
von visuellen Phaenomenen. Diese Experimente benutzten Dosen im 50-150mg Bereich, und
allgemein eine Vorbehandlung mit Dramamin fuer die erfolgreiche Vorbeugung gegen
Uebelkeit. Es wurde berichtet von Schwindel und leichter Benommenheit, und von einigen
bemerkenswerten Flash-induzierten Visualisierungen. Mit groessen Dosen sind die visuellen
Synthesen ohne externe Stimulierung da. Aber es gibt einen Faden von Negativem, der die
Erfahrung mit diesen hohen Dosen zu durchdringen scheint, und das Erscheinen einer
Publikation, die die moegliche 'antisoziale' Natur von TMA betonte, schien weitere medizinische
Untersuchungen zu entmutigen. Militaerisches Interesse erschien, als TMA Teil der chemischen
Kriegsfuehrungsstudien wurde, wo es mit dem Codenamen EA-1319 bezeichnet wurde. Es
wurde in Versuchen mit psychiatrischen Patienten benutzt, aber kein Detail dieser Experimente
wurde jemals veroeffentlicht. (42)
Chemisch gesehen ist TMA der Amphetaminabkoemmling des Meskalins, dem Wirkstoff des
Peyote-Kaktus (Lophophora williamsii). Bei TMA und Meskalin sind die gleichen Substituenten
am aromatischen Benzolring gebunden. Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden
Halluzinogenen, ist das zusaetzliche Vorhandensein einer Methylgruppe bei TMA, die diese
Verbindung zum Amphetamin macht. Damit steigt auch seine Wirksamkeit gegenueber dem
Meskalin an, wie das bei fast allen Phenylethylaminen gegeben ist, wenn man sie im Vergleich
mit ihrem Amphetamin-gegenstueck betrachtet. (42)
Amphetamine koennen entweder stimulierend oder halluzinogen wirken. Dem Unterschied in
der Wirkung entspricht ein Unterschied in der chemischen Struktur des Molekuels.
Stimulierende Amphetamine besitzen keine Substituenten am Benzolring, halluzinogene
hingegeben schon. Dieser Zusammenhang zwischen Struktur und Wirkung (SAR) wurde von
dem amerikanischen Drogenforscher und -designer Alexander Shulgin herausgearbeitet und
hervorragend in "PIHKAL", seinem Standardwerk ueber halluzinogenen Phenylethylamine und
Amphetamine, zusammengefasst. (42)
Wirkungen:
Von A. Shulgin wurden folgende, gesammelten Erfahrungsberichte in seinem Buch "PHIKAL"
veroeffentlicht:
135mg: Ich hatte keine Uebelkeit, obwohl ich bei Meskalin immer erbreche. Irgenwie war meine
Persoenlichkeit geteilt und offen. Dies erlaubte mir meine psychische Struktur klarer zu
verstehen. Aber vielleicht konnten auch andere da hineinschauen. Der psychiatrische Gebrauch
dieser Droge wuerde interessant sein. Es ist nicht komplett angenehm, vielleicht wegen seiner
persoenlichen Intimitaet.
140mg: Es gab keine Farbwechsel wie bei Meskalin, aber sicherlich einen guten Humor und
eine Ueberwertschaetzung von Witzen. Die Bilder hinter den Augen waren bemerkenswert und
mit der Musik verbunden. Ich war herunten nach 8h. Ich wuerde dies mit 300 oder 350mg
Meskalin gleichsetzen und ich denke, dass ich das letztere bevorzugen wuerde.
225mg: Es gab ein wenig Uebelkeit in der ersten Stunde. Dann empfand ich mich selbst
emotionell leicht fluechtig werdend, zweitweilig sanft und friedvoll, zeitweilig reizbar und
kampflustig. Es war ein Tag, der in der einen oder anderen Art mit Musik verbunden war. Ich las
Bernstein's 'Joy of Music' und jede Phrase war hoerbar fuer mich. Rachmaninoff's 2.tes Piano
Konzert im Radio brachte mich mit geschlossenen Augen in eine foetale Position. Ich war total
verwoben mit der Struktur der Musik. Ich war suspendiert, umgedreht, von feinen filigranen
Straengen von Musik gehalten, welche aus den Arpeggios gewoben worden sind und mit den
Akkorden verknotet wurden. Die Kommerziellen, die folgten waren irritierend. Das naechste
Stueck, 'Slaughter on Fifth Avenue', machte mich aggresiv. Es wurde mir gesagt, dass ich eine
solche Sicht hatte: 'Komm mir nicht in den Weg, wenn du weisst, was gut fuer dich ist'. Ich
zerdrueckte einfach eine Rose, obwohl es ein Ding der Schoenheit war. (42)
Dosis:
Die Dosis der halluzinogenen Verbindung TMA betraegt nach A. Shulgin 100-250mg.
(42)
Wirkdauer:
Die Dauer des Trips (der halluzinogenen Wirkung) betraegt nach dem amerikanischen
Drogenforscher A. Shulgin 6-8h. (42)
Sucht:
Die Ausbildung einer koerperlichen Abhaengigkeit ist nicht bekannt.
(eigen)
Synthese:
Zu einer Loesung von 39.2g 3,4,5-Trimethoxybenzaldehyd in 30ml warmen EtOH wurden 15.7g
Nitroethan hinzugefuegt, gefolgt von 1.5ml n-Butylamin. Die Reaktionsmischung ruhte bei 40
Grad Celsius 7 Tage lang. Mit Kuehlen und Kratzen wurden feine gelbe Nadeln erhalten.
Nachdem diese durch Filtration abgetrennt und an der Luft getrocknet wurden, wogen sie 48g.
Umkristallisieren aus EtOH ergab 2-Nitro -1- (3,4,5-trimethoxyphenyl) propen, als gelbe
Kristalle, mit einem mp von 94-95 Grad Celsius. Alternativ wurde eine Loesung von 20g des
Aldehyds in 75ml Nitroethan mit 4g wasserfreiem Ammoniumacetat versetzt und am Dampfbad
erhitzt, bis sich eine dunkelrote Farbe gebildet hatte. Entfernen des ueberschuessigen
Loesungsmittels/der Reagentien im Vakuum ergab ein rotes Oel, dass im gleichen Volumen
kochendem MeOH geloest wurde. Beim Kuehlen schieden sich gelbe Kristalle aus Nitropropen
ab. Umkristallisieren aus MeOH ergab, nach dem Trocknen bis zu einem konstanten Gewicht,
13g mit dem gleichen mp.
In einer Inertatmosphaere wurden 38g LAH mit 100ml wasserfreiem Et 2O angefeuchtet, und
dann in 1l trockenem THF suspendiert. Dies wurde auf ein sanftes Kochen am Rueckfluss
gebracht. Es wurde langsam eine Loesung von 43.7g 2-Nitro-1- (3,4,5-trimethoxyphenyl)
propen in 160ml THF zugefuegt. Das Kochen am Rueckfluss wurde 36h fortgesetzt. Dann
wurde die Reaktionsmischung mit einem aeusseren Eisbad abgekuehlt. Das ueberschuessige
Hydrid wurde durch die vorsichtige Zugabe von 38ml H 2O zerstoert. Es folgten 38ml 15%-ige
NaOH, und schliesslich zusaetzliche 114ml H2O. Die anorganischen Salze, welche am Ende
eine lockere, koernige, einfach zu filtrierende Masse sein sollten, schauten eher aus wie Brei,
aber sie wurden dennoch filtriert. Waschen mit THF wurde versucht, aber es war nicht effizient.
Die vereinten Filtrate und Waschungen wurden vom Loesungsmittel im Vakuum befreit, was
31.5g rohe Base, als bernsteinfarbenes Oel, ergab. Dies wurde in 140ml IPA geloest, mit konz.
HCl (15ml wurden gebraucht) neutralisiert, und mit 650ml wasserfreiem Et 2O verduennt. Es gab
anfaenglich eine oelige Phase, welche bei fortgesetztem Ruehren zu blasspinken Feststoffen
wechselte. Diese wurden schliesslich unter CH 3CN gemahlen, um 15.2g TMA-HCl, als weisse
Kristalle, die bei 195-211 Grad Celsius schmolzen, zu ergeben. Alle Aluminumsalze von
irgendwoher wurden in verd. HCl geloest, und 1kg Kaliumnatriumtartrat wurde zugefuegt. Es
wurde 25%-ige NaOH zugefuegt, um den pH auf >9 zu bringen, ohne dem Niederschlag von
basischer Tonerde. Die Extraktion dieser Phase mit CH 2Cl2 wurde fortgesetzt mit dem
Entfernen des Loesungsmittels und der Salzbildung, wie oben beschrieben, was die Isolation
von zusaetzlichen 6.4g TMA erlaubte. Das Produkt, dass in dieser Weise bereitet wurde,
beinhaltete in etwa 10-15% 3,5-Dimethoxy -4- hydroxyamphetamin als Verunreinigung. Eine
Loesung von 20g TMA, in dieser Art bereitet, in 200ml 5%-iger NaOH, wurde mit 2x200ml
CH2Cl2 extrahiert. Die vereinten Extrakte wurden mit 4x100ml 5%-iger NaOH gewaschen. Die
waessrigen Waschungen wurden mit der urspruenglichen basischen Phase vereint. Die
organische Phase wurde vom CH2Cl2 im Vakuum befreit, um ein Oel zu ergeben, dass in 40ml
IPA geloest, mit konz. HCl neutralisiert, und mit 400ml wasserfreiem Et 2O verduennt wurde. Es
gab die ploetzliche Bildung von aufsehenerregenden weissen Kristallen reinen TMA-HCls, dass
15.4g wog und einen mp von 220-221 Grad Celsius hatte. (42)

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