Festakt zu 325-jährigen Geburtstag des Eberhard
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Festakt zu 325-jährigen Geburtstag des Eberhard
Festakt zu 325-jährigen Geburtstag des Eberhard-LudwigsGymnasiums am Freitag, den 22.7.2011, 11.00 Uhr Festrede Liebe Jubiläumsgäste, eine Badeente und eine Feinstrumpfhose sind nun ein wenig kuriose und zweifelhafte Requisiten, die ich als Repräsentantin dieser durch und durch ernsthaften Bildungseinrichtung quasi als Dingsymbole des Ebelus hier hochhalte. Und doch sind diese Gegenstände mit unserer Schulgeschichte verquickt und trotz aller Zweifel an ihrer Seriösität von hohem symbolischen Charakter. Die Feinstrumpfhose, unentbehrliches Requisit und segensreiche Erfindung, um Damenbeine in ein vollendetes Licht zu rücken, verdanken wir Hr. Prof. Dr. Paul Schlack, der hier im Jahre 1915 sein Abitur abgelegte und als Erfinder des Perlonfadens gilt. Die Idee zu dieser Erfindung kam ihm bei einem Badeausflug 1937 bei der Durchsicht einschlägiger Fachaufsätze. Die genauere chemische Entstehung erspare ich Ihnen und mir, aber er entwickelte eine widerstandsfähige, reißfeste Polyamid-Faser, die zunächst geheim im militärischen Bereich für Fallschirme, Seile etc. eingesetzt wurde. Nach Kriegsende war dieses Produkt nun nicht mehr relevant. Schlack blieb aber trotz der nahezu vollständigen Zerstörung seiner Labore dieser Idee verhaftet. Er kam wie sein Biograph Udo Tschimmel schreibt zu einer „Zehntausend-Dollar-Idee“, nämlich aus dieser Faser den Inbegriff des Wirtschaftswunders zu kreieren. Die Feinstrumpfhose für Damen als luftige Kostbarkeit und Luxusprodukt für Frauenbeine. Was hat dies nun mit dem Ebelu zu tun? Paul Schlack war bereits als Schüler „infiziert“ von seiner Leidenschaft für Chemie durch seine ehemaligen Chemielehrer. Er baute ein schulisches Photolabor auf und experimentierte unter Anleitung seiner Lehrer bereits im halbprofessionellen Rahmen. Seine Schule schuf hier also eine frühe Leidenschaft zu Inhalten, die seine spätere Berufswahl maßgeblich beeinflussten und auch eine Hartnäckigkeit für Themen, die sich zwar nicht sofort, aber auf Dauer auch auf unkonventionellen Wegen umsetzen und verwerten lassen. Die Badeente wurde sicherlich von Ihnen sofort als das unverzichtbare Requisit gepflegt-geistreicher Badewannengespräche erkannt, die Hr.Müller-Lüdenscheid mit Hr. Doktor Klöbner im Sinne gelebten Humanismus‘ in der Badewanne führten. Vater dieses hintergründigen Humors ist Loriot, alias Victor von Bülow, der sein Abitur 1941 hier ablegte. Seine dezent- ironischer, feiner Humor, die Liebe und der Scharfsinn, der in seinen Beobachtungen des Menschlichen und Allzumenschlichen liegen, hat er, nach seiner eigenen Auskunft, hier erworben. In den Telefonaten, die unserem Jubiläum vorausgingen, betonte er aber, dass er v.a. als Opernregisseur gearbeitet habe. Diese Neigung sei im Ebelu begründet worden, durch Erlebnisse wie den Ausflügen im Deutschunterricht zu dem damals angrenzenden Hoppenlaufriedhof, wo zwischen den Gräbern Gedichte und Balladen rezitiert worden seien. Dies habe seinen Sinn für das Dramatische und die Kunst, vielleicht auch die Wahrnehmung für skurrile Szenen, entscheidend geprägt. Inzwischen ist unser hochgeschätzter, ehemaliger Schüler leider am 22.8.2011 verstorben. Das Ebelu gedenkt seiner in Bewunderung und Wertschätzung für seine künstlerische und wahrhaft humanistische Lebensleistung. Natürlich werden Sie hier ganz andere Aufzählungen von ehemaligen Ebeluschülern erwarten: die heldische Größe im Widerstand gegen Hitler durch Claus und Berthold von Stauffenberg und anderen NSWiderstandskämpfern der Schule. An ihrem Gedenkstein ist vor zwei Tagen, wie jedes Jahr, eine kleine Erinnerungsfeier abgehalten worden. Oder natürlich Hegel, der große Sohn der Stadt Stuttgart, Philosoph der Aufklärung und des Idealismus, der seinem Ebelulehrer Löffler, der ihm als hochbegabten Siebenjährigen eine Shakespeare-Ausgabe schenkte, in seinem Nachruf ein erinnerndes Dankeschön setzt. Wer wollte nicht daran erinnern, dass hier Eduard Mörike und Gustav Schwab gelehrt haben , Georg Herwegh, Kurt Huber, der Vater der „Weißen Rose“, Fritz Bauer, der berühmte Nachkriegsstaatsanwalt, Eugen Gerstenmaier, Klaus Mehnert….und Generationen berühmter Ärzte, Juristen, Wissenschaftler, aber auch Sänger, Regisseure, Schauspieler, Ingenieure, Politiker, Lehrer, Professoren etc. zur Schule gegangen sind, ebenso wie die Rebellen, die Unangepassten, die Querdenker. Ein kurzer Parforceritt durch die Schulgeschichte sei hier angebracht, ohne dieses große Thema allzu sehr zu vertiefen, denn seit 1786 gibt es eine eigene Historiographie zu der Geschichte des Ebelus mit interessanten und umfassenden Publikationen, so auch der neueste Aufsatz unseres Schulhistorikers Hr. Dr.Hoffmann, der belegt, dass wir eigentlich heute mindestens den 452. Geburtstag feiern. Das Ebelu ist auch die Geschichte von mindestens drei Schulstandorten; das erste Haus stand in der namensgebenden Gymnasiumstraße Nr.5. Dort hatte die Schule bis 1903, zwar 1886 aufgestockt und erweitert, ihr Zuhause. Seit 1559 bis heute ist das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium mit seinem Vorläufer der Lateinschule in der Schulstraße die Zentralschule des Lateinschulwesens in Württemberg. Ein Privileg, das sich heute noch als Prüfungsstätte für die landesweiten Latinums- und Graecumsprüfungen erhalten hat. Die Gründung 1686 vollzog sich aus bildungspolitischer Not nach dem Dreißigjährigen Krieg unter der Regierung des Vormunds von Eberhard Ludwig, dem Herzogadministrator Friedrich Karl. Er tat damit, das, was man von guten Regierungen zur Zukunftssicherung erwartet: sie investiert in Bildung und sorgt für gut ausgebildeten und versierten Nachwuchs. Einige schulische Grundthemen und -konflikte wurden damals schon sichtbar, die bis heute andauern: Die humanistische Ausrichtung mit dem Studium der alten Sprachen als Wurzeln unserer abendländischen Kultur und Tradition. Damit entstand aber auch ein gewisses Konkurrenzdenken zwischen den Alten Sprachen und damals dem Fach Deutsch als Unterrichtssprache, später dann mit den modernen Fremdsprachen oder den Naturwissenschaften. Desweiteren hängt damit zusammen die Entwicklung einer Schule zwischen den Polaritäten eines ideellen Humanismus und des wirtschaftlichen Realismus. Ferner die schwankenden Zuständigkeiten für eine Institution zwischen Stadt- und Landesbesitz Man sieht dies sogar heute noch sehr schön, an den Abstimmungsprozessen bei der Restaurierung unseres Portalgesteins, in dem städtische und Landesbehörden sich einigen mussten bei terminlichen, restauratorischen und v.a. finanziellen Fragen. Das war schwierig, aber letzten Ende nun auch sehr erfolgreich, wie Sie am Eingang sehen können, dafür sind wir, auch der Denkmalstiftung und anderen Spendern, die die Renovierung großzügig unterstützt haben, sehr dankbar!! Ein weiterer Einflussfaktor, unter dem die Schule stand, war damals in besonderem Maße auch die Kirche. Sie beeinflusste den Lehrplan im Hinblick auf den Erwerb soliden Kirchenlateins und den Inhalten der Reformation. Sollte die Schule aber nun künftige Theologen für die Kirche oder aber tüchtige Verwaltungsbeamte für den Staat oder gar technisch und wirtschaftlich versierten Bürgertumnachwuchs hervorbringen? Diese Frage zielt eben nicht nur auf die Zukunft der Absolventen, sondern ganz direkt auf die Auswahl der Schulfächer ab. Immer wieder gab es auch Phasen des Niedergangs der Qualität unserer Schule, die einhergingen mit schlechter Bezahlung der Lehrer und Verlotterung der Sitten in Unterricht und Gesellschaft. So wurde im 18.Jahrhundert Württemberg als „das Sibirien des Geschmacks“ bezeichnet. Es wurde bemängelt, „die Knaben können bloß, was sie im Büchlein lesen, haben aber schlechten Verstand davon“ – ein frühes Plädoyer für die Kompetenzausrichtung des Unterrichts. Oder es erfolgte bereits 1937 eine Umstellung von neun auf acht Gymnasialjahre, ein erstes G8 sozusagen, um schneller an wehrfähigen Nachwuchs zu kommen. Es gab aber auch Phasen der Wiederaufrichtung und Blüte, die meist initiiert wurden, um eine bewusstere Zukunftsausrichtung des Schulwesens und damit der Gesellschaft zu erreichen, wie z.B. 1786 unter Carl Eugen, der der Schule eine der wertvollsten Gymnasialbibliotheken stiftete. Etliche Ausgründungen dieser Mutterschule folgten mit dem Friedrich-Eugens-Gymnasium 1818 und dem Dillmann-Gymnasium 1871 für die naturwissenschaftlichen Realzüge und dann 1881 als 2.humanistischem Schwestergymnasium, dem Karlsgymnasium. Diese Ausgründungen belegen den wachsenden Zulauf ins Gymnasium illustre, ab da „Eberhard-Ludwigs-Gymnasium“ genannt. Eine weitere Aufwertung erfuhr die Schule dann 1903 durch den stattlichen, aufs Beste ausgestatteten Neubau in der Holzgartenstraße, dem Standort der heutigen Uni-Mensa. Nach 41 erfolgreichen Lehrjahren fiel dieses Gebäude 1944, ironischerweise am Gründungstag der Schule dem 13. September, den Bomben und Feuerbrünsten des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Es folgten 13 Jahre Exil, ohne Haus, als Obdachsuchende in Biberach, im Schickhardt- und im Zeppelingymnasium oder sogar in den Privatwohnungen der Lehrer. Schließlich konnte nach enormen Anstrengungen seitens der Stadt, der Schulleitung und des neu gegründeten Ehemaligenvereins das neue Gebäude hier am Herdweg 1957 bezogen werden. Ein lichtes und damals von einem neuen Humanismus zeugendes Gebäude, …das nun allerdings auch schon etwas in die Jahre gekommen ist. Ein schöner Gedanke, dass sie alle die 325 Jahrgänge der Schüler, die Namhaften und Namenlosen hier gerne zur Schule gingen und ihrer Schulbildung, dem Grundstock ihres späteren Erfolgs dieser Schule verdanken. Ein schöner Gedanke, aber auch ein etwas vermessener. Viel interessanter, als sich in den Glorien berühmter Menschen widerzuspiegeln, ist doch die Frage: Was ist denn der „Geist des Ebelus“? Was ist das Besondere, das unsere ehemaligen Schüler und auch Lehrer heraufbeschwören, auch noch nach vielen Jahren? Warum lohnt es sich denn auch heute noch aufs Ebelu zu gehen? Wo wird unsere Schule in der Zukunft z.B. am 350.Geburtstag stehen? Diesen „Geist“ der Schule beschrieb der Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier, der 1924 hier sein Abitur ablegte, in der Festschrift 1957: „Dieser Geist hat viele Generationen, die durch diese Schule gingen, ihre schlichte, geheimnisvoll kräftige Prägung verliehen. Möge er der Geist des Hauses bleiben.“ Inzwischen hat sich enorm viel verändert, das humanistische Profil ist seit 1970 durch das Musikprofil angereichert, seit den 60er Jahren bevölkern auch weibliche Wesen das ehemalige Jungeninstitut, seit Neuestem sogar bis in die obere Leitungsebene. Für mich bestimmt sich der Geist der Schule aus den Menschen, die hier sind und in einem stetigen Fluss der Zeit, immer Lehrer, Schüler und Eltern bleiben, obwohl es immer andere Personen sind. Er zeigt sich in Beispielen wie unserem alten Lateinlehrers Hr. Dr. K., der obschon inzwischen über 80 Jahre alt, noch jede Woche meist dienstags vorbeischaut, ob alles in Ordnung ist in seinem Ebelu. Er hilft weiterhin, auch noch nach Jahrzehnten der Lateinlehrerschaft hier an der Schule, Schülern Lücken in Latein nachzuholen oder Anschlüsse aus anderen Schulen kommend, zu schaffen. Dieser Geist zeigt sich z.B. in einem Schüler wie M., der dieses Jahr Abitur gemacht hat und danach trotzdem fast jeden Tag als Filmemacher, Mitorganisator, Photograph, Steuerungsgruppenmitglied fürs Ebelu tätig ist – grandios! Dieser Geist zeigt sich in unserem ehemaligen Schulleiter Hr. M., der seit Jahren die Schulgeschichte mit seinem immensen Wissen und seinem direkten und frischen Kontakt zu den Schülern weiterhin lebendig hält. Dieser Geist zeigt sich in vielen Lehrern, von denen ich jetzt keinen einzelnen hervorheben möchte, die eine fachliche Begeisterung bis zur Besessenheit besitzen, die pädagogische Ideen zu Projekten machen, wie z.B. unser Fahrenheit-Club, der gepflegte literarisch-musikalische Abende veranstaltet, in denen Schüler vergessene Bücher vorstellen. Das zeigt sich in Musikaufführungen der Spitzenklasse, Förderung von Schülern in Wettbewerben, Abitursdurchschnitten, die regelmäßig 1-2 Zehntel über dem Landesdurchschnitt liegen, in naturwissenschaftlichen Projekten, Reisen, Auslandsaufenthalten uvm. Dieser Geist zeigt sich also, wie bei Schlack und Loriot, wenn sich Menschen für eine Sache begeistern und darin weit über die Grenzen hinausforschen, lernen, lehren, mit Hingabe an die Sache und Leidenschaft. Er zeigt sich auf der anderen Seite auch in einer großen Anerkennung dieser Leistung von Seiten der Mitschüler und Lehrer; mir kam hier noch nie ein „Puh, was ist das für ein blöder Streber“ ins Ohr, sondern vielmehr ein „ Wow, wie hast du das gemacht? Wie kamst Du darauf? Zeig mal oder lass mal hören“ – als ein Respekt vor Leistung und dem leidenschaftlichen Tun einer Sache. Auch das ist der Geist des Ebelu! Er zeigt sich dann und das ist sozusagen der Lackmustest dieses Geistes an den Schülern selbst, in ihrer Bindung an diese Schule, die manchmal ein Leben lang anhält, das meist gute Verhältnis zu ihren Lehrern und v.a. in dem Wert, den sie für sich und ihr Leben in der Bildung entdecken und diese Entfachen, dieses erste Glimmen dieses Lebensinhalts ihrer Schule zuschreiben. Sie verzeihen, dass ich im Festtagsüberschwang sehr positiv über unsere Schule denke und berichte, natürlich haben wir auch Schüler, die nicht gerne hierher gehen, für die ihre Schulzeit ein Gräuel war und die froh sind, wenn sie vorbei ist. Aber wir arbeiten jeden Tag daran, diese Haltung zu ändern. Warum lohnt es sich also auch heute noch aufs Ebelu zu gehen? Eine breite fundamentale Allgemeinbildung, die einher geht mit einem systematischen Aufbau von sprachlichen und kulturellen Kenntnissen, die von den alten zu den modernen Sprachen reicht, halten wir für ein gutes Rüstzeug fürs Leben. Die Beschäftigung mit der Schönheit von Sprachen, ihrer grammatischen Struktur, hilft logische Systeme auch in anderen Fächern zu erkennen und zu verstehen. Die Beschäftigung weiterhin mit dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächerkanon der allgemeinbildenden Gymnasien ist selbstredend auch hier eine Ausbildung auf hohem Niveau. Der musische Zug lehrt Gemeinschaft, künstlerisches und intellektuelles Beschäftigen mit Musik als einem System von Zeichen. Es lehrt die Freude am Fragen und Hinterfragen und Freude am Entdecken. Wie geht es mit dem Ebelu bzw. gymnasialen Schulwesen weiter? Weiterhin ist der schmale Pfad des Bewahrens von sinnvoller Tradition und der Offenheit für Wandel und Neues ein schwieriger. Der Rückstand in Informationstechnologien, was auch die Ausstattungen der Schulen zeigt, muss aufgearbeitet werden, Baden-Württemberg ist dabei leider hinter Hamburg oder andere Bundesländer platziert, das ist schade und nicht einzusehen. In einem Bundesland, das Hilfe der leistungsstarken Industrie zu erhoffen hätte. Erfahrungen mit Austauschlehrern z.B. aus Ungarn, die im Computerbereich besser und vollständiger ausgestattet sind als wir hier, zeigten dies überdeutlich und auch etwas peinlich für uns. Schärfung von Wissen und Verstehen in einer Gesellschaft, die vor Informationen explodiert, bedeutet für immer mehr Wissen, immer weniger Zeit zu haben. Das bösartige Wort von „Lernbulimie“ ist nicht Sinn unserer schulischen Ausbildung. Bildungsgänge können nicht weiter beschleunigt werden, sollten in sinnvollen und einheitlichen Konzepten überarbeitet werden. Kompetenzerwerb ist hierbei ein Zauberwort für Problemlösung und Persönlichkeitsentwicklung. Globalisierung, Internationalisierung, Sprachenerwerb wird weiterhin ein Schlüssel für den Kontakt zu anderen Sprach- und Kulturkreisen sein, wie wir das z.B. mit unserem über 60jährigen USA-Austausch mit SLO und in dem Austausch mit der St. Francis High School in Mumbai, der Partnerstadt Stuttgarts, seit zwei Jahren erfolgreich tun, ebenso wie mit Partnerschulen in Frankreich, Irland und Belgien. Weiterhin bedeutet dies, das Gymnasium als Schulform der leistungsfähigen und lernbegierigen Kinder- und Jugendgeneration im Auge zu behalten. Die Förderung lernschwacher Schüler ist sicherlich eine wichtige Akzentsetzung, aber die Forderung und Förderung der Lernstarken mindestens ebenso. Darum muss das Gymnasium zur Zukunftssicherung unseres Landes unbedingt weiter erhalten, ausgebaut und unterstützt werden. Ein Gymnasium, das in immer stärkerem Maße den Großteil eines Grundschuljahrgangs aufnimmt, muss sich in der Lerngeschwindigkeit und der individuellen Begleitung der Kinder noch stärker anpassen. Das können wir, auch aufgrund unserer Größe und dem besonderen Ebelu-Geist hier besonders gut. Vielleicht finden wir mit der neuen Landesregierung zusammen tragfähige neue Wege. Dies bedeutet in unserem konkreten Fall, dass die musikalisch hochbegabten Schüler, die bereits an der Musikhochschule auf eine bessere Verzahnung ihrer schulischen und musikalischen Ausbildung warten, hier am Ebelu endlich ihre schulische Heimat bekommen. Die Musikhochschule, die Musikschule und wir stehen dazu bereit, ich bitte die Verantwortlichen, diesem Projekt nun endlich Taten folgen zu lassen. Für uns bedeutet dieser Musikhochbegabtenzug ein neues zukunftsträchtiges Angebot zur Förderung des musikalischen Nachwuchses bei pädagogischer Abfederung und Begleitung. „Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Stelle“, zwar von Mao Tse Tung gesagt, aber trotzdem richtig. Das Ebelu wird sich nicht ausruhen, sondern weiter aus Tradition an der Zukunft mitgestalten. Zum Schluss möchte ich mich noch ganz herzliche Dankesworte an alle Beteiligten aussprechen, für die Unterstützung bei einem Jubiläum, das mir in meinem ersten Amtsjahr sozusagen in die Wiege gelegt wurde. Doch, wo Not ist, naht das Rettende auch, heißt es, vielen herzlichen Dank! Zum Anschluss möchte ich nochmals auf unsere Ente zurückkommen: Vergleicht doch kein Geringerer als Goethe das römische Recht und die römische Antike mit einer Ente, die sich im trüben Teichwasser der Vergangenheit sich zwar von Zeit zu Zeit verbirgt, aber dennoch nie verloren geht, sondern immer wieder lebendig hervortritt. So wünsche ich unserem Ebelu weiterhin diese Lebendigkeit und Frische - ad multos annos! Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!