PABLO PICASSO Zeichnungen, Graphik und
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PABLO PICASSO Zeichnungen, Graphik und
PABLO PICASSO Zeichnungen, Graphik und Keramik 31. Januar - 29. März 2014 GRAPHIK Pablo Picasso "Deux femmes nues dans un arbre" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Deux femmes nues dans un arbre" Radierung auf Arches 1931 37,5 x 29,2 cm Darstellung / 66 x 50,2 cm Blatt signiert unten rechts und numeriert 11/100 unten links Auflage 100 Exemplare + EA Bloch 234 Provenienz Privatsammlung Ausstellungen Marlborough Gallery, New York 2010. Celebrating the Muse: Women in Picasso's Prints 1905 - 1968.(Etikett) Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso. Katalog des graphischen Werkes, 1904-1967. Bd.I. Bern 1971. S. 78, Nr. 234 mit Abb. Pablo Picasso "Le viol VII" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Le viol VII" Radierung und Kaltnadelradierung auf Montval Bütten 2. November 1933 20 x 28 cm Darstellung / 38,5 x 50,3 cm Blatt signiert unten rechts, datiert und bezeichnet in der Platte oben rechts PARIS 2 novembre XXXIII' (seitenverkehrt) Eines von 50 Exemplaren auf breitrandigem Papier mit Wasserzeichen 'Papeterie Montgolfier à Montval' Auflage 313 Exemplare Bloch 202; Geiser 378 X b Blatt 32 aus der Suite Vollard, neunter und letzter Zustand der Serie "Le viol". Die Gesamtauflage besteht aus 3 vom Künstler signierten und numerierten Exemplaren auf Velin, 260 Exemplaren auf Montval Bütten mit Wasserzeichen 'Vollard' oder 'Picasso' und 50 Exemplaren auf breitrandigem Montval Bütten mit Wasserzeichen 'Papeterie Montgolfier à Montval'. Pablo Picasso "Le viol IV" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Le viol IV" Radierung und Kaltnadelradierung auf Montval Bütten 22. April 1933 20 x 28 cm Darstellung / 39 x 50,3 cm Blatt signiert unten rechts Einer von 50 Abzügen auf breitrandigem Papier mit Wasserzeichen 'Papeterie Montgolfier à Montval' Auflage 313 Exemplare Bloch 181; Geiser 940 III b Blatt 29 der Suite Vollard. Die Gesamtauflage besteht aus 3 Exemplaren auf Velin, vom Künstler signiert und numeriert, 260 Exemplaren auf Montval Bütten mit Wasserzeichen 'Vollard' oder 'Picasso' und 50 Exemplaren auf breitrandigem Montval Bütten mit Wasserzeichen 'Papeterie Montgolfier à Montval' Pablo Picasso "Famille de Saltimbanques" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Famille de Saltimbanques" Radierung auf Montval Papier mit schmalem Rand 30. März 1933 19,3 x 26,7cm Darstellung / 33,8 x 44,6 cm Blatt unten rechts in der Platte datiert und bezeichnet 'Paris 30 Mars XXXIII' (seitenverkehrt) Auflage 3 Ex. auf Pergament; 50 auf Montval Montgolfier Papier mit breitem Rand ; 250 auf Montval Papier mit schmalem Rand Bloch 163; Geiser 316 II Blatt Nr. 54 der Suite Vollard. Provenienz Galeria Elvira González, Madrid Privatsammlung, Deutschland Ausstellungen Kunstsammlungen, Chemnitz 2012. Pablo Picasso Suite Vollard. S. 152, Nr. 30, Farbabb. Literatur Geiser, Bernhard. Picasso, Peintre-Graveur, Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. II 1932-1934. Bern 1968. S. 80, Nr. 316 mit Abb. Bloch, Georges. Pablo Picasso. Katalog des graphischen Werkes, 1904-1967. Bd.I. Bern 1971. S. 61, Nr. 163 mit Abbildung. Bollinger, Hans. Picassos Vollard Suite. London 1956/Neuauflage 1994. S. XVII Nr. 54, Abb. S. 54 Fundación Juan March. Picasso Suite Vollard. Madrid 1996. S. 129, Nr. 30, Farbabb. S. 56 Zwischen September 1930 und Juni 1936 schuf Picasso 97 Radierungen, die später als "Suite Vollard" zusammengefaßt wurden. Picasso hatte dafür keinen Auftrag vom Pariser Kunsthändler Ambroise Vollard, sondern hat diesem 1937 die Kupferplatten im Tausch gegen eine Reihe wichtiger Gemälde, die er für seine eigene Sammlung haben wollte, überlassen. Um eine Folge von 100 Blättern anbieten zu können, wurde sie um 3 Portraits von Vollard ergänzt und 1939, nach Vollards Tod, in einer Auflage von 300 Exemplaren gedruckt. Die Blätter können in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden: "Das Atelier des Bildhauers" und "Der Minotaurus". Die Arbeiten zum ersten Thema, wie das vorliegende Blatt, stammen aus der Zeit von 1930 bis 1935, in der Picasso als Bildhauer in Boisgeloup arbeitete. Er zeigte sich selbst als von Modellen und Statuen im klassischen Stil umgebenen Künstler. Auch auf dem Blatt "Famille de Saltimbanques" ist der bekränzte Künstler dargestellt. Auf einem Kissen liegend wird er von einer Gruppe Artisten unterhalten. Pablo Picasso "Flutiste assise et dormeuse, XXII" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Flutiste assise et dormeuse, XXII" Monotypie auf 'Arches'-Bütten 1933 14, 9 x 18,7 cm Darstellung / 17,4 x 25,5 cm Blatt einer von nur zwei Abzügen Geiser 485 Mit einer Bestätigung von Claude Ruiz-Picasso, sowohl der Echtheit, als auch daß das Werk Teil der Succession Picasso war und im Inventarverzeichnis als Nr. 18446 aufgelistet ist. Provenienz Atelier des Künstlers Nachlaß des Künstlers (Succession Picasso, 1973) Privatsammlung, USA Ausstellungen Annandale Galleries, Australien 2010. Literatur Geiser, Bernhard. Picasso Peintre-Graveur, Tome II (1932-1934). Berne, 1968. Nr. 485. S. 272 ill. Beginnend am 9. Januar 1933, schuf Picasso bis zum Ende des Monats die außerordentliche Anzahl von 47 Monotypien zum selben Thema. Jedes Motiv, das der Künstler maximal drei Mal abgezogen hat, ist einerseits ein kreatives Unikat, andererseits ästhetisch mit den anderen eng verwandt. Die Technik der Monotypie produziert eine gewisse Weichheit, die die Sinnlichkeit der Darstellung betont. Der Künstler hat außerdem die größtmögliche Freiheit; die Darstellung mit Ölfarbe oder Fett-Tinte direkt auf die polierte Platte aufzutragen, statt sie ins Metall einzugravieren, macht Korrekturen wesentlich einfacher, zur Not kann man alles abwischen und von Neuem beginnen. Picasso druckte die Monotypien selbst. Die Flöte und die einfachen Linien evozieren sowohl die archaische Vergangenheit der griechischen Mythologie, als auch die Idylle pastoraler Lyrik. Beide Figuren tragen die Gesichtszüge von Marie-Thérèse. Picasso, zu dieser Zeit mit Olga Chochlova verheiratet, hatte seit 1927 eine Affäre mit ihr. Pablo Picasso "Au Cabaret (En la Taberna. Pêcheurs catalans en bordée)" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Au Cabaret (En la Taberna. Pêcheurs catalans en bordée)" Radierung auf Montval Bütten 11. November 1934 23,8 x 29,9 cm Darstellung / 33,9 x 45,1 cm Blatt rückseitig Stempel der Sammlung Marina Picasso sowie die Inventarnr. 19808, die im Picasso-Archiv, Paris registriert ist. Auflage 50 Exemplare + 6 EA mit Wasserzeichen 'Vollard' Bloch 286; Geiser 439 B. d. Von Lacourière 1942 gedruckt, aufgrund der Knappheit von Papier wegen des Krieges benutzte er das Papier, auf dem die Suite Vollard gedruckt worden war. Laut Bernhard Geiser, dem Verfasser des Werkverzeichnisses von 1968, befand sich die gesamte Auflage, unsigniert und undatiert, bis 1966 im Besitz des Künstlers. Eine Hälfte der Auflage wurde in schwarz, die andere in braun-schwarz gedruckt. Das vorliegende Blatt ist in braun-scharz gedruckt. Zusätzlich zur 1942 gedruckten Auflage wurden 1961 für die "La caisse à remords" Suite weitere 65 Exemplare, auf Richard de Bas-Papier, gedruckt. Diese Suite umfaßte 45 Radierungen aus der Entstehungszeit von 1919 bis 1955 und wurde von der Galerie Louise Leiris, Paris verlegt. Provenienz Marina Picasso Privatsammlung, USA Ausstellungen Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 87, Nr. 286 mit Abb. Es scheint, als wollte sich der Künstler mit der Kneipenszene von den emotionalen Sujets seiner Graphiken des vergangenen Jahres erholen. Die Szene strahlt Ausgelassenheit aus, es ist eine von nur wenigen Darstellungen dieser Art in seinem Werk. Die katalanischen Seeleute kommen jedoch in den Graphiken der 1930er Jahre häufiger vor, wie kurz zuvor in den Darstellungen des blinden Minotaurus in der Suite Vollard 1934 (Bloch 222-225) und in der berühmten Minotauromachie von 1935 (Bloch 288). In jeder dieser Darstellungen sind die Seeleute unbeteiligte Zuschauer der phantastischen Szenen, die sich vor ihnen abspielen, ähnlich einem griechischen Chor. Die junge Frau, die nackt vor den Seeleuten tanzt, hat das klassische Profil von Marie-Thérèse. Die verkniffene Alte im Hintergrund wurde als Picassos Frau Olga interpretiert, die das Geschehen eifersüchtig beobachtet. Die Männer vergnügen sich dennoch - wie Picasso im richtigen Leben auch. Pablo Picasso "Portrait de Femme (Dora Maar au chignon) Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Portrait de Femme (Dora Maar au chignon) Kaltnadelradierung auf geripptem Richard de Bas Papier Oktober 1936 34,5 x 24,7 Darstellung / 51,5 x 40 cm Blatt numeriert '11/50' unten links, Signaturstempel unten rechts Auflage 50 Exemplare + 19 EA Bloch 292; Baer 612.C.b.1. Gedruckt bei Frélaut 1961, verlegt von Galerie Louise Leiris, Paris 1980. Zweite Auflage nach der Verstählung der Kupferplatte; die erste Auflage von 56 + EA wurde 1942 von Lacourière gedruckt. Provenienz Privatsammlung, Deutschland Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967.Bern 1971 S. 89, Nr. 292 mit Abb. Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur, Catalogue Raisonné de l´oeuvre gravé et des monotypes. Bd. III 1935-1945. Bern 1986. S. 101, Nr. 612 mit Abb. Pablo Picasso "Tête de femme au chapeau" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Tête de femme au chapeau" Radierung auf Velin Papier 9. Januar 1945 16,5 x 10,7 cm Darstellung / 32,5 x 25 cm Blatt datiert in der Platte oben rechts '9 janvier 45' (spiegelverkehrt) rückseitig Stempel 'Marina Picasso' einer von sechs Probeabzügen in schwarz-weiß/ Bloch 374; Baer 699 A.a. Gedruckt von Lacourière, Paris. Es gab weitere sechs Probedrucke in drei Farben Provenienz Marina Picasso Privatsammlung, Deutschland Ausstellungen Museum Ludwig, Köln 1998. Picasso im Zweiten Weltkrieg 1939 bis 1945. Nr. 20. Joslyn Art Musuem, Omaha 2005. Picasso: Master Printmaker. Nr. 33. Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 107, Nr. 374 mit Abb. (als "Le Marteau sans Maître" betitelt). Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur, Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. III 1935-1945. Bern 1986. S. 291, Nr. 699 mit Abb. Die Radierung wurde den surrealistischen Gedichten von René Char beigegeben, die 1945 unter dem Titel "Le marteau sans maître" (Der herrenlose Hammer) in einer numerierten Auflage von 25 Exemplaren erschien. Es wurde damit geworben, daß jedes Exemplar des Buches eine Radierung von Picasso enthielt. Pablo Picasso "Femme au Fauteuil No. 1 (d'après le rouge)" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Femme au Fauteuil No. 1 (d'après le rouge)" Lithographie auf Arches Papier 23. Dezember 1948 69,5 x 54,5 cm Darstellung / 76 x 56,5 Blatt rückseitig von Fernand Mourlot bezeichnet 'FM 134, 1e état du report' und numeriert '6/6' 1. Zustand des Umdrucks, insgesamt 7. Zustand von 10; einer von 6 Abzügen, davon 5 für den Künstler, einer für den Drucker; keine Auflage Mourlot 134 Provenienz Fernand Mourlot, Paris Privatsammlung, Deutschland Literatur Mourlot, Fernand. Picasso Lithograph. Paris 1970. S. 108, Nr. 134/1. mit Abb. Picassos intensivste Auseinandersetzung mit der lithographischen Technik fällt in die Zeit von November 1945 bis Frühjahr 1949. In diesem Zeitraum schuf er 185 Lithographien. Viele dieser Graphiken sind verschiedene Zustände eines Motivs, die die Experimentierfreudigkeit des Künstlers belegen. Am 25. August 1948 flog Picasso nach Polen, um an einem von den Kommunisten veranstalteten Friedenskongreß in Breslau teilzunehmen. Der schwangeren Francoise hatte er versprochen, jeden Tag zu schreiben und nicht länger als vier Tage fortzubleiben. Er blieb drei Wochen. Als Entschuldigung präsentierte er ihr eine bestickte Lammfelljacke, die er ihr mitgebracht hatte. Ende Oktober malte er ein Ölbild von ihr, in dieser Jacke auf einem Lehnstuhl sitzend, und schuf anschließend die Graphikserie "Femme au Fauteuil", eine seiner berühmtesten und gleichzeitig kompliziertesten Lithographie-Serien. Um größere Formate drucken zu können, hatte Picasso 1947 die Lithographiesteine gegen doppelt so große Zinkplatten ausgetauscht. Zunächst zeichnete er ein Motiv für fünf Platten, eine für jede Farbe. Er war jedoch mit den Probedrucken unzufrieden und begann, jede der Platten mit schwarzer Lithographietinte zu verändern. Er setzte die Bearbeitung mit Stiften und Federn, Sandpapier und einer Nadel, durch Abschleifen und Polieren fort. Teilweise wurden die Platten nach einem Zustand, den der Künstler erhalten wollte, auf eine neue Platte umgedruckt und dann weiter bearbeitet. So gibt es von "Femme au Fauteuil" insgesamt mindestens 31 Versionen (Mourlot 133 - 138). Der Zusatz "d'après le rouge" bedeutet, daß diese Version durch Bearbeitung der ursprünglichen Platte für die rote Farbe entstand, es war die erste, die er bearbeitete. Die insgesamt vier Zustände, nach dem Umdruck auf eine andere Platte, von denen das vorliegende Blatt der ersite ist, ließ er jeweils in sechs Exemplaren probedrucken und entschied sich dann, den vierten Zustand als Auflage von 50 Exemplaren drucken zu lassen. Pablo Picasso "Femme au Fauteuil (d'apres le noir)" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Femme au Fauteuil (d'apres le noir)" Lithographie auf Arches Papier 4. Dezember 1948 69,8 x 54,7 cm Darstellung / 76,3 x 56,5 cm Blatt rückseitig von Fernand Mourlot bezeichnet 'FM 138, 4e état' und numeriert '6/6' 4. Zustand von 6; einer von 6 Abzügen, davon 5 für den Künstler, einer für den Drucker, für diesen Zustand gab es keine Auflage Bloch 1353; Mourlot 138 Provenienz Fernand Mourlot, Paris Privatsammlung, Deutschland Literatur Mourlot, Fernand. Picasso Lithographe 1947-1949, Bd. II. Paris 1950. S. 128, Nr. 138, Abb. S. 132 Mourlot, Fernand. Picasso Lithograph. Paris 1970. S. 118, Nr. 138/4. mit Abb. Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 294, Nr. 1353 mit Abb. Rau, Bernd. Pablo Picasso, Die Lithographien, Werkverzeichnis. Stuttgart 1988. S. 245, Nr. 401 mit Abb. Pablo Picasso "Faune musicien n° 5" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Faune musicien n° 5" Lithographie auf Bütten 1948 77 x 56,5 cm signiert unten rechts, numeriert '43/50' unten links Auflage 50 Exemplare + 6 EA, 5 für den Künstler, 1 für den Drucker Bloch 523; Mourlot 116 Von Mourlot gedruckt. Provenienz Privatsammlung, Deutschland Pablo Picasso "Vénus et l'Amour, d'après Cranach" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Vénus et l'Amour, d'après Cranach" Aquatinta und Kaltnadelradierung auf Rives Velin Mai 1949 78,5 x 43 cm Darstellung/ 90,1 x 63,5 cm Blatt Einer von 3 Probedrucken des 6. und letzten Zustands vor der Verstählung Bloch 1835; Baer 876 VI.A.a Von Jacques Frélaut bei Lacourière, Paris gedruckt. Die Auflage nach der Verstählung der Druckplatte betrug 50 Exemplare + ca. 16 EA. Im Werkverzeichnis Baer wird betont, daß in den vor der Verstählung gedruckten Exemplaren der Hintergrund besonders schwarz und samtig ist. Provenienz Privatsammlung, USA Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. II 1966-1969. Bern 1971. S. 335, Nr. 1835 mit Abb. Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur, Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. IV 1946-1958. Bern 1988. S. 136, Nr. 876 VI A.a. mit Abb. Inspiriert von einer Postkarte, die ihm sein Freund und Kunsthändler Daniel-Henry Kahnweiler aus Wien geschickt hatte, die ein Gemälde von Lucas Cranach zeigte, schuf Picasso eine Reihe von Interpretationen von Cranach-Gemälden, wie Venus und Cupido von 1530. Die Graphik in sechs Zuständen entstand im Mai 1949 während eines Aufenthaltes in Paris mit Françoise Gilot; seine Tochter Paloma war am 19. April dort geboren. Die Wahl des Themas legt nahe, daß es eine glückliche Zeit im Leben des Künstlers war. Wie viele Künstler hatte auch Picasso zu Beginn seiner Ausbildung alte Meister kopiert, doch später interpretierte er deren Bildmotive und machte sie zu seinen eigenen. 1947 hatte der Direktor des Louvre Picasso angeboten, einige seiner Gemälde neben von ihm ausgewählte Bilder des Louvre zu hängen. Die Sorge des Künstlers, ob sich seine eigenen Werke neben denen seiner großen Vorbilder behaupten würden, war unbegründet. Es wurde deutlich daß Picasso die Malerei auf erneuerte - auf einem ebenso hohen Niveau wie seine Vorgänger. In diesem Jahr hatte er die erste Cranach-Variation geschaffen, David und Batsheba von 1526. Picasso sagte, er hätte das Gefühl, daß diese von ihm verehrten Künstler präsent seien, daß sie hinter ihm stünden und ihm zusähen bei der Arbeit. Pablo Picasso "Femme au fauteuil No. 1 (d'après le rouge)" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Femme au fauteuil No. 1 (d'après le rouge)" Lithographie auf Arches Velin 13. Januar 1949 69,5 x 54,2 cm Darstellung / 75,8 x 56,5 cm Blatt rückseitig von Fernand Mourlot bezeichnet 'FM 134 / 2° etat du report' und numeriert '6/6' 2. Zustand des Umdrucks, insgesamt 8. von 10 Zuständen; einer von 6 Abzügen, davon 5 für den Künstler, einer für den Drucker; keine Auflage Mourlot 134 1946 bei Mourlot gedruckt. Provenienz Fernand Mourlot, Paris Privatsammlung, USA Literatur Mourlot, Fernand. Picasso Lithograph. Paris 1970. S. 108, Nr. 134/2. mit Abb. Picassos intensivste Auseinandersetzung mit der lithographischen Technik fällt in die Zeit von November 1945 bis Frühjahr 1949. In diesem Zeitraum schuf er 185 Lithographien. Viele dieser Graphiken sind verschiedene Zustände eines Motivs, die die Experimentierfreudigkeit des Künstlers belegen. Am 25. August 1948 flog Picasso nach Polen, um an einem von den Kommunisten veranstalteten Friedenskongreß in Breslau teilzunehmen. Der schwangeren Francoise hatte er versprochen, jeden Tag zu schreiben und nicht länger als vier Tage fortzubleiben. Er blieb drei Wochen. Als Entschuldigung präsentierte er ihr eine bestickte Lammfelljacke, die er ihr mitgebracht hatte. Ende Oktober malte er ein Ölbild von ihr, in dieser Jacke auf einem Lehnstuhl sitzend, und schuf anschließend die Graphikserie "Femme au Fauteuil", eine seiner berühmtesten und gleichzeitig kompliziertesten Lithographie-Serien. Um größere Formate drucken zu können, hatte Picasso 1947 die Lithographiesteine gegen doppelt so große Zinkplatten ausgetauscht. Zunächst zeichnete er ein Motiv für fünf Platten, eine für jede Farbe. Er war jedoch mit den Probedrucken unzufrieden und begann, jede der Platten mit schwarzer Lithographietinte zu verändern. Er setzte die Bearbeitung mit Stiften und Federn, Sandpapier und einer Nadel, durch Abschleifen und Polieren fort.Teilweise wurden die Platten nach einem Zustand, den der Künstler erhalten wollte, auf eine neue Platte umgedruckt und dann weiter bearbeitet. So gibt es von "Femme au Fauteuil" insgesamt mindestens 31 Versionen (Mourlot 133 - 138). Der Zusatz "d'après le rouge" bedeutet, daß diese Version durch Bearbeitung der ursprünglichen Platte für die rote Farbe entstand, es war die erste, die er bearbeitete. Die insgesamt vier Zustände, nach dem Umdruck auf eine andere Platte, von denen das vorliegende Blatt der zweite ist, ließ er jeweils in sechs Exemplaren probedrucken und entschied sich dann, den vierten Zustand als Auflage von 50 Exemplaren drucken zu lassen. Pablo Picasso "Le Départ" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Le Départ" Farblithographie auf Arches Velin 20. Mai 1951 45 x 56 cm Darstellung / 56 x 66 cm Blatt unten rechts in der Platte datiert '20.5.51' (gespiegelt) 10. und letzter Zustand Exemplar außerhalb der signierten und numerierten Auflage von 50 Exemplaren + 6 EA Bloch 686; Mourlot 201 Provenienz Privatsammlung, Deutschland Literatur Mourlot, Fernand. Picasso Lithograph. Paris 1970. S. 184, Nr. 201 mit Farbabb. Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 157, Nr. 686 mit Abb. Angeregt durch eine Bildergeschichte über Ivanhoe, den Held von Walter Scotts gleichnamigem Roman von 1819, in einer Pariser Tageszeitung, schuf Picasso am 12. Januar 1951 die Strichzeichnung "Der Kleine Ritter", die einen Ritter zu Pferd mit einem Pagen darstellt. Das Thema beschäftigte ihn bis zum 20. Mai, an dem der zehnte und letzte Zustand von "Der Aufbruch" entstand. Vermutlich erzählt die Graphik die Szene, in der Ivanhoe zum Zweikampf mit dem normannischen Templer de Bois-Guilbert aufbricht. Seine Verlobte Rowena streckt in der linken Bildhälfte die Hände nach ihm aus. Rebecca, die Tochter des Geldverleihers Isaac, der Ivanhoe für seine Hilfe gegen Räuber ein Pferd und eine Rüstung gegeben hatte, hatte ihn nach seiner Verwundung gepflegt. Sie sitzt, wegen ihrer Heilkunst der Hexerei angeklagt, im Kerker links unten hinter Gitterstäben. Ivanhoe kämpft in einem Gottesurteil für ihr Leben. Obwohl ihn die Lanze des "bösen" Ritters gleich im ersten Gang mitsamt seinem Pferd zu Boden wirft, fällt Bois-Gilbert, nur leicht von Ivanhoes Lanze berührt, zu Boden und stirbt, laut Scott als Opfer seiner eigenen, unbezähmbaren Leidenschaften, denn er liebt Rebecca, die ihn abgewiesen hat. Picasso hat dem Ritter - und seinem Streitroß - prächtige Rüstungen gezeichnet und seiner Phantasie freien Lauf gelassen. Am 20. Mai zeichnete er eine neue, größere Platte für den Schwarzdruck, um die Szene rahmenartig mit drei Figuren einzufassen, die er am linken und rechten Rand plaziert hat. Pablo Picasso "Torse de femme - L'Egyptienne" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Torse de femme - L'Egyptienne" Aquatinta auf Arches Papier 1953 82,5 x 46,7 cm Darstellung / 90,6 x 62,4 cm Blatt signiert unten rechts, numeriert '35/50' unten links 2. Zustand von 2 Auflage 50 numerierte Exemplare + 15 EA Bloch 746; Baer 906 B.b. Von Lacourière gedruckt und von der Galerie Louise Leiris, Paris verlegt. Zusätzlich zur Auflage von 50 numerierten Exemplaren und 15 Künstlerexemplaren, die von Lacourière gedruckt und 1954 von der Galerie Louise Leiris, Paris veröffentlicht wurden, existieren 4 oder 5 weitere Exemplare auf Arches und 3 auf Rives von Crommelynck gedruckt. Vom 1. Zustand existiert, soweit bekannt, nur ein Abzug, der sich im Musée Picasso in Paris befindet. Die Graphik ist auf dem Umschlag von Band IV des Werkverzeichnisses “Picasso: PeintreGraveur” von Brigitte Baer abgebildet. Provenienz Privatsammlung, Deutschland Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 168, Nr. 746 mit Abb. Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur, Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. 4 1946-1958. Bern 1988. S. 210, Nr. 906 mit Abb. Auf dem im Jahr 1953, gegen Ende ihrer Beziehung entstandene Portrait von Françoise Gilot ist gut zu erkennen, wie Picasso verschiedene Perspektiven und Ansichten des Gesichtes in einem Portrait vereint. Françoise hatte sehr volle lange Haare, die der Künstler hier soweit abstrahiert hat, daß sie wie ein ägyptischer Kopfschmuck aussehen. Dies bescherte dem Portrait den Beinamen "die Ägypterin". Pablo Picasso "L'Italienne (d'après le tableau de Victor Orsel)" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "L'Italienne (d'après le tableau de Victor Orsel)" Lithographie auf Arches Papier 21. Januar 1953 44,5 x 38 cm Darstellung / 63,8 x 49,5 cm Blatt signiert unten rechts, numeriert '13/50' unten links, oben Mitte in der Platte datiert '18.1.53' und '21.1.53' (seitenverkehrt) Auflage 50 Exemplare + 6 EA mit Arches Wasserzeichen Bloch 740; Mourlot 238 II Von Mourlot 1955 gedruckt, von der Galerie Louise Leiris verlegt Literatur Mourlot, Fernand. Picasso Lithograph. Paris 1970. S. 201, Nr. 238 II mit Abb. Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 741, Nr. 740 mit Abb. Rau, Bernd. Pablo Picasso, Die Lithographien, Werkverzeichnis. Stuttgart 1988. S. 279, Nr. 573 mit Abb. Im Januar 1953 reiste Picasso von Vallauris nach Paris, wo er mit seinem Drucker Fernand Mourlot verabredet war. In einer Ecke sah er eine Zinkplatte liegen, die abgeschliffen werden sollte. Damit war 1948 ein Plakat für eine Ausstellung in den Tuilerien gedruckt worden. Picasso trug die Platte wie eine Trophäe in sein Atelier in der rue des Grands Augustins. Es handelte sich um eine photographische Reproduktion des Gemäldes "Portrait de jeune italienne (Vittoria Caldoni)" von 1825/26. Bereits am nächsten Tag, den 18. Januar, kehrte Picasso mit der überarbeiteten Platte für Probedrucke zurück. Am 21. Januar überarbeitete er die Platte erneut. Picasso akzentuierte das Gesicht und die Kleidung mit einem dicken schwarzen Strich. Er änderte die Blickrichtung direkt auf den Betrachter und gab der Dargestellten das Gesicht von Françoise. In den schwarzen Hintergrund gravierte er auf einer Seite einen musizierenden Satyr, auf der anderen eine männliche Figur mit Castagnetten. Am linken Rand schliff er einen Bereich glatt, in den er zwei stehende Frauen gravierte, eine davon zum Teil von der Kopfbedeckung der Hauptfigur verdeckt. Da Picasso zu dieser Zeit bereits ein Verhältnis mit Jacqueline Roque hatte, wird diese Figur als Jacqueline interpretiert, die darauf wartet, den Platz von Françoise einzunehmen. Tatsächlich verließ Françoise den Künstler im Herbst desselben Jahres und Jacqueline zog zu Picasso. "L'Italienne" wurde erst zwei Jahre später gedruckt. Pablo Picasso "Portrait de Françoise à la résille" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Portrait de Françoise à la résille" Aquatinta und Radierung auf Arches Velin 13. Mai 1953 42,5 x 32,5 cm Darstellung / 55,8 x 38,4 cm Blatt in der Platte oben rechts datiert '13.mai.53' (seitenverkehrt); eines von 9-10 Exemplaren des 3. (letzten) Zustands, keine Auflage gedruckt rückseitig Stempel der Sammlung Marina Picasso, Inventarnr. '24060', im Picasso-Archiv, registriert Baer 907 III Von Lacourière in Paris gedruckt. Provenienz Marina Picasso Jan Krugier, New York Privatsammlung, USA Literatur Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur, Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. 4 1946-1958. Bern 1988. S. 212, Nr. 907 III mit Abb. Picasso schuf das Portrait seiner Lebensgefährtin Françoise Gilot im Mai 1953. Er hatte die damals 20jährige Künstlerin 1941 kennengelernt, als er selbst bereits 60 Jahre alt war. Nach den Problemen mit seinen früheren Geliebten, Dora Maar und Marie-Thérèse Walter, die sich um ihn geprügelt hatten, erschien sie ihm wie ein frischer Wind. 1948 zogen sie mit dem gemeinsamen Sohn Claude nach Vallauris an der Côte d’Azur, wo 1949 ihre Tochter Paloma geboren wurde. Françoises jugendliche Energie und Lebensfreude beflügelte den Künstler geradezu, er schuf unzählige Portraits von ihr. Für "Portrait de Françoise à la résille" schuf er zunächst eine stark vereinfachte Umrißzeichnung als Aquatinta. Danach bearbeitete er die Platte mit verschiedenen Werkzeugen und Techniken, bis er die differenzierte Darstellung des Gesichtes und der Spitze erreicht hatte. Die Probleme mit Françoise hatten begonnen, als sie, nun eine erwachsene Frau und Mutter, ihm nicht mehr in allen Dingen widerspruchslos gehorchte und sich von ihm emanzipierte. 1952 hatte er in der Töpferwerkstatt Madoura die Verkäuferin Jacqueline Roque kennengelernt. Als er "Portrait de Françoise à la résille" während eines Aufenthaltes in Paris schuf, hatte er bereits seit einiger Zeit eine Affäre mit Jacqueline und Françoise verließ ihn wenige Monate später, im Herbst 1953. Sie war die einzige Frau in Picassos Leben, die es je gewagt hatte, ihn zu verlassen. Pablo Picasso "Troupe d'Acteurs" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Troupe d'Acteurs" Lithographie auf Arches Papier 17. Februar 1954 50,1 x 65,7 cm unten links in der Platte datiert '17.2.54' rückseitig von Fernand Mourlot bezeichnet 'FM 250 M 250' und numeriert '6/6' Auflage 50 Exemplare, 6 EA, davon fünf für den Künstler, einer für den Drucker Bloch 754; Mourlot 250 Picasso zeichnete die Komposition mit Lithokreide auf Umdruckpapier, dann wurde sie auf den Stein übertragen. Provenienz Fernand Mourlot, Paris Privatsammlung, Deutschland Literatur Mourlot, Fernand. Picasso Lithograph. Paris 1970. S. 208, Nr. 250 mit Abb. Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 170, Nr. 754 mit Abb. Zwischen dem 13. Februar und dem 13. März 1954 schuf Picasso eine Reihe von mehrfigurigen, Szenen, die er mit Lithokreide in feinen Linien auf Umdruckpapier zeichnete, von dem sie dann auf die Lithosteine übertragen und gedruckt wurden. Dies ersparte dem Künstler den Transport der Steine von Paris nach Vallauris. Zu erkennen sind Graphiken, die so entstanden daran, daß das Datum in der Darstellung nicht wie sonst seitenverkehrt ist. Der Künstler zeichnete Tänzerinnen, Gaukler, Stierkämpfer, eine Bühnenprobe, Atelierszenen und die Schauspieltruppe. Auf mehreren Blättern ist, meist am rechten Rand, eine kleine alte Frau mit markantem Gesicht und einer gebogenen Nase zu sehen, die uns 1968 als die alte Kupplerin Celestine wiederbegnet. Auch auf der Graphik "Troupe d'Acteurs" steht sie, von den anderen unbeachtet, am rechten Rand. Pablo Picasso "La Famille du Saltimbanque" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "La Famille du Saltimbanque" Lithographie auf Arches Papier 16.02.1954 50,4 x 65,3 cm rückseitig von Fernand Mourlot bezeichnet 'FM 249 M 249' und numeriert '6/6 Auflage 50 Exemplare + 6 EA, 5 für den Künstler, eines für Mourlot Bloch 753 Provenienz Fernand Mourlot, Paris Privatsammlung, Deutschland Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 170, Nr. 753 mit Abb. Zwischen dem 13. Februar und dem 13. März 1954 schuf Picasso eine Reihe von mehrfigurigen, Szenen, die er mit Lithokreide in feinen Linien auf Umdruckpapier zeichnete, von dem sie dann auf die Lithosteine übertragen und gedruckt wurden. Dies ersparte dem Künstler den Transport der Steine von Paris nach Vallauris. Zu erkennen sind Graphiken, die so entstanden daran, daß das Datum in der Darstellung nicht wie sonst seitenverkehrt ist. Der Künstler zeichnete Tänzerinnen, Stierkämpfer, eine Bühnenprobe, eine Schauspieltruppe, Atelierszenen und die Familie des Gauklers. Auf mehreren Blättern ist, meist am rechten Rand, eine kleine alte Frau mit markantem Gesicht und einer gebogenen Nase zu sehen, die uns 1968 als die alte Kupplerin Celestine wiederbegnet. Auch auf der Graphik " La Famille du Saltimbanque" sitzt sie am rechten Rand, dieses Mal mit einem Tambourin in der einen Hand, das sie mit der anderen schlägt. Pablo Picasso "Deux femmes accroupies" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Deux femmes accroupies" Lithographie auf Arches 10.1.1956 44 x 55 cm datiert '10.1.56' und bezeichnet 'II' in der Platte oben links rückseitig von Fernand Mourlot bezeichnet 'FM 274 M 274' und numeriert '6/6' Auflage 50 Exemplare + 6 EA, davon fünf für den Künstler, einer für den Drucker Bloch 790 Seit 1945 arbeitete Picasso mit den Meister-Lithographen der Druckerei Mourlot in Paris, zunächst ganz traditionell mit Steinplatten und seit 1947 auf Zinkplatten. Von jedem Blatt, das Picasso so ausführte, gab es außerhalb der geplanten Auflage eine Anzahl von 5 Künstlerexemplaren für Picasso selbst, sowie ein sechstes Exemplar für den Drucker Mourlot. In seinem später erschienenen Werkverzeichnis der Druckgraphik Picassos verzeichnete Mourlot allerdings nur die 5 Künstlerexemplare, das sechste Exemplar erwähnte er nicht. Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um so ein sechstes Exemplar; man kann deshalb davon ausgehen, daß es aus der Sammlung von Fernand Mourlot stammt. Provenienz Fernand Mourlot, Paris Privatsammlung Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso Catalogue de l'oeuvre gravé et lithographie, tome I. Bern 1971. Nr. 790 mit Abb. Mourlot, Fernand. Picasso Lithographe. Paris 1970. Nr. 274 mit Abb. Pablo Picasso "Jacqueline lisant" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Jacqueline lisant" Lithographie auf Arches Papier 27. Dezember 1958 55,5 x 44 cm Darstellung / 65,7 x 50,5 cm Blatt signiert unten rechts, numeriert '46/50' unten links in der Platte oben rechts datiert '18.12.57', '11.1.58' und '27.12.58' (seitenverkehrt) 3. und letzter Zustand Auflage 50 Exemplare + ca. 6 EA Bloch 852; Mourlot 309 Das Blatt wurde 1958 von Mourlot gedruckt und von der Galerie Louise Leiris in Paris verlegt. Provenienz Privatsammlung, USA Literatur Mourlot, Fernand. Picasso Lithographe 1947-1949, Bd. II. Paris 1950. S. 250, Nr. 309 mit Abb. Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 188, Nr. 852 mit Abb. Rau, Bernd. Pablo Picasso, Die Lithographien, Werkverzeichnis. Stuttgart 1988. S. 299, Nr. 673 mit Abb. Im Sommer 1946 wurde Pablo Picasso vom Direktor des Grimaldi Museums im mittelalterlichen Château Grimaldi in Antibes, eingeladen, ein paar Monate im Schloß zu wohnen und zu arbeiten. Bei dieser Gelegenheit besuchte er die Töpferwerkstätten in Vallauris, lernte Suzanne und George Ramié kennen, die dort die Töpferwerkstatt Madoura betrieben, und begann sich für Keramik als Werkstoff und Malgrund zu interessieren. Auch die Landschaft gefiel ihm und 1948 zog er nach Vallauris. Im Sommer 1952 lernte er dort die 45 Jahre jüngere Jacqueline Roque kennen, die bei den Ramies als Verkäuferin arbeitete. Sie war ebenso klein wie er, hatte wie er eine eher gedrungene Statur und funkelnde dunkle Augen. Die Beziehung zu Françoise Gilot ging dem Ende zu und bald wurde Jacqueline seine Geliebte und Muse, die letzte Frau im Leben und im Oeuvre des Künstlers. Im Sommer 1955 bezogen sie die Villa La Californie in Cannes. Im Dezember 1957 und Januar 1958 schuf Picasso eine ganze Reihe von Lithographien, die Jacqueline im Profil zeigen.Picasso arbeitete vom 18. Dezember 1957 bis 11. Januar 1958 am ersten und zweiten Zustand von "Jacqueline lisant", ließ die Arbeit dann jedoch fast ein Jahr ruhen. Am 27. Dezember 1958 schuf er den dritten und letzten Zustand. Picasso zeigt seine Geliebte in ein Buch vertieft. Die feinen weißen Linien, die er in die Platte geritzt hat, und der starke HellDunkel-Kontrast betonen ihr elegantes Profil und ihre großen ausdrucksvollen Augen. Das Blatt hat etwas Anrührendes, der Betrachter spürt förmlich die Liebe des Künstlers zu dieser Frau. Pablo Picasso "Tête de femme (Portrait de Jacqueline de face II)" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Tête de femme (Portrait de Jacqueline de face II)" Linolschnitt auf Arches Velin 15. Januar 1962 64 x 53 cm Darstellung / 75,2 x 59,3 cm Blatt signiert unten rechts, numeriert '3/50' unten links 4. und letzter Zustand Auflage 50 Exemplare + 6 EA mit Arches Wasserzeichen Bloch 1063; Baer 1280 IV.B.a Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 224, Nr. 1063 mit Abb. Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur. Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. 5 1959-1965. Bern 1989. Nr. 1280 IV.B.a. mit Abb. Seit Picasso in Vallauris lebte, war es schwierig, die schweren Lithographiesteine zum Drucken nach Paris zu schaffen. Obwohl er wegen des Gewichtes begann, statt der Steine Zinkplatten zu verwenden, war der Zeitraum, bis er die Platten zurückbekam und für den nächsten Zustand bearbeiten konnte, für den ungeduldigen Künstler zu lang. Zum Glück fand er in Vallauris den Drucker Hidalgo Arnéra, der auf Zeitungen und Plakate spezialisiert war. Als Picasso 1952 gebeten wurde, ein Plakat für Vallauris zu entwerfen, schlug ihm Arnéra einen Linolschnitt vor. Picasso widmete sich der Technik mit Begeisterung und schuf in den folgenden Jahren eine Anzahl von Plakaten, deren Entstehung er in Arnéras Druckerei begleiten konnte. Ab 1958 folgte eine Serie von Frauenportraits in dieser Technik. Das Porträt von Jacqueline, das er am 15. Januar 1962 in Mougins schuf, ist in drei Brauntönen, sowie Weiß und Schwarz gedruckt, wobei für jede Farbe ein Druckvorgang erforderlich war. Um nicht für jeden Druckvorgang auch eine separate Linoleumplatte schneiden zu müssen, erfand Picasso eine neue Technik, die Reduktion. Er schnitt die Platte für den ersten Druckvorgang, druckte, schnitt weiter, druckte wieder - so wie er es mit seinen Lithographiesteinen machte. Picasso schnitt die Linoleumplatten nachts, sein Chauffeur brachte sie am frühen Morgen zu Arnéra, der sie vor der Mittagszeit drucken und dem Meister um genau 13:30 Uhr vorlegen mußte. Dieser Vorgang wiederholte sich acht Jahre lang jeden Werktag, in dieser Zeit entstanden rund 200 Linolschnitte. Pablo Picasso "Portrait de famille" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Portrait de famille" Lithographie auf Arches Papier Juni 1962 49,5 x 64,7 cm Darstellung / 56 x 76 cm Blatt signiert unten rechts datiert '29.6.62' (seitenverkehrt) in der Platte unten Mitte Einer von wenigen Probedrucken, es wurde keine Auflage gedruckt Rau 748 Provenienz Privatsammlung, Österreich Literatur Rau, Bernd. Pablo Picasso, Die Lithographien, Werkverzeichnis. Stuttgart 1988. S. 309, Nr. 748 mit Abb. Ludovic Halévy (1834-1908) war ein gefeierter Librettist für Jacques Offenbach, als er 1870 begann, für das Magazin "La Vie Parisienne" Geschichten über das Leben hinter den Kulissen der "L'Opéra de Paris" zu schreiben. Er schuf die stämmige, Respekt einflößende Madame Cardinal, ihren pedantischen, spießigen Mann, und die beiden Töchter, Pauline und Virginie, beide Tänzerinnen im Ballettensemble der Oper. Die Geschichten wurden unter dem Titel "Madame et Monsieur Cardinal" 1872 als Buch veröffentlicht und bis 1875 in achtzehn Auflagen gedruckt und verkauft. Der nachfolgende Band "Les Petites Cardinal" wurde 1880 ebenfalls ein Bestseller. 1883 wurden alle Geschichten in einem Band als "La Famille Cardinal" veröffentlicht. Degas kannte Halévy seit der Schulzeit, beide hatten eine Leidenschaft für die Oper und das Ballett. Degas gefielen die Illustrationen von Edmond Morin in Halévys Buch nicht, 1877 begann er, eine Serie von Monotypien zu den Geschichten zu schaffen. 1880 waren es bereits fast vierzig. Doch erst 1938 wurde posthum eine Ausgabe der Geschichten Halévys mit den Illustrationen von Degas veröffentlicht. Picasso, ein großer Verehrer von Degas, besaß dieses Buch und schuf 1962 ebenfalls eine Reihe von Werken, die darauf basieren, wie die Lithographien mit dem Familienportrait in verschiedenen Variationen. Pablo Picasso "Femme nue pêchant des Truites à la Main" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Femme nue pêchant des Truites à la Main" Farblinolschnitt auf Arches 1962 52,4 x 63,7 cm Darstellung / 62 x 75 cm Blatt am unteren Blattrand vom Drucker Hidalgo Arnéra bezeichnet: 'No. 2 FEMME AU POISSIONS - 3 Couleurs - Gravure inachevée de PICASSO LINOGRAVURE - Imprimerie ARNÉRA - VALLAURIS' Auflage 68 unsignierte Exemplare Baer 1327 I Provenienz Privatsammlung, England Literatur Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur. Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. V 1959-1965. Bern 1989. Nr. 1327 I mit Abb. Seit Picasso in Vallauris lebte, war es schwierig, die schweren Lithographiesteine zum Drucken nach Paris zu schaffen. Obwohl er begann, leichtere Zinkplatten zu verwenden, war ihm der Zeitraum, bis er die Platten zurückbekam und weiter bearbeiten konnte, zu lang. In Vallauris fand er den Drucker Hidalgo Arnéra, der auf Zeitungen und Plakate spezialisiert war. Als Picasso 1952 ein Plakat für Vallauris entwerfen sollte, schlug ihm Arnéra einen Linolschnitt vor. Picasso widmete sich der Technik mit Begeisterung und schuf in den folgenden Jahren eine Anzahl von Plakaten, ab 1958 Graphiken. Beim Linolschnitt ist für jede Farbe ein Druckvorgang erforderlich. Um nicht für jeden Druckvorgang auch eine separate Linoleumplatte schneiden zu müssen, erfand Picasso eine neue Technik, die Reduktion. Er schnitt die Platte für den ersten Druckvorgang, druckte, schnitt weiter, druckte wieder. Als Picasso starb, hatte Arnéra vom ersten Zustand der vorliegenden Graphik 68 Exemplare gedruckt, die darauf warteten, daß der zweite und dritte Zustand dazugedruckt wurde. Obwohl es drei Probedrucke des zweiten Zustands und zwei des dritten gab, arbeitete Picasso weiter an der Platte, ohne sie drucken zu lassen. Daher schrieb der Drucker unter anderem "tirage inachevé" (unvollständige Auflage) auf den unteren Blattrand. Ähnliche Beschriftungen von Hidalgo Arnéra bewfinden sich auf einer Anzahl von Linolschnitten im Musée National Picasso, “La Guerre et la Paix”, Vallauris. Einige sind im Ausstellungskatalog “Picasso à Vallauris / Linogravures” dieses Museums von 2001 abgebildet (Abb. 2, 3, 4, und 8). Pablo Picasso "Têtes (Le Vieux Bouffon)" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Têtes (Le Vieux Bouffon)" Farblinolschnitt auf Arches Velin 1963 64 x 53 cm Darstellung / 75 x 62 cm Blatt signiert unten rechts, in der Platte unten Mitte datiert '15.1.63' und '17.1.63' Exemplar des zweiten von drei Zuständen der rosa Platte, außerhalb der Auflage Auflage 50 Exemplare + ca. 20 EA Bloch 1104 / Baer 1338 II B.b. Gedruckt von Hidalgo Arnéra, verlegt von Galerie Louise Leiris, Paris. Provenienz Privatsammlung, England Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 231, Nr. 1104 mit Abb. Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur. Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. V 1959-1965. Bern 1989. Nr. 1338 II B.b. mit Abb. Seit Picasso in Vallauris lebte, war es schwierig, die schweren Lithographiesteine zum Drucken nach Paris zu schaffen. Obwohl er wegen des Gewichtes begann, Zinkplatten zu verwenden, war ihm der Zeitraum, bis er die Platten zurückbekam und weiter bearbeiten konnte, zu lang. In Vallauris fand er den Drucker Hidalgo Arnéra, der auf Zeitungen und Plakate spezialisiert war. Als Picasso 1952 ein Plakat für Vallauris entwerfen sollte, schlug ihm Arnéra einen Linolschnitt vor. Picasso widmete sich der Technik mit Begeisterung und schuf in den folgenden Jahren eine Anzahl von Plakaten. Ab 1958 folgte eine Serie von Frauenportraits in dieser Technik. Der alte König taucht 1959 zum ersten Mal in einer Lithographie auf. Dort wirkt er noch königlich, in einem historischen Gewand, mit einem Barett auf dem Kopf und einer dicken Kette um den Hals. Auf späteren Graphiken ist er zum alten Clown (bouffon) geworden. 'Le vieux Bouffon' ist ein Linolschnitt in fünf Farben, von sechs Platten gedruckt. Die Platten wurden in der Reihenfolge Braun, Rosa, Gelb, Blau und Schwarz gedruckt. Diese Auflage stiftete er der kommunistischen Zeitung 'Le Patriote' in Nizza, um diese zu unterstützen. Picasso entschloß sich, drei weitere Auflagen von je 50 zu schaffen: eine von der rosa, eine von der gelben und eine von der blauen Platte, jeweils vom zweiten Zustand. Unser Exemplar ist von der rosa Platte gedruckt. Pablo Picasso "Fumeur barbu" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Fumeur barbu" Zucker-Aquatinta auf Richard de Bas Bütten 27. August 1964 41,2 x 31,7 cm Darstellung / 56,2 x 40,3 cm Blatt signiert unten rechts, bezeichnet 'epreuve d’artiste' unten links Eines von 15 EA außerhalb der Auflage von 50 Exemplaren mit Richard de Bas Wasserzeichen Bloch 1170; Baer 1170.B.b Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 246, Nr. 1170 mit Abb. Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur. Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. 5 1959-1965. Bern 1989. Nr. 1170 B.b. mit Abb. Im Sommer 1964 schuf Picasso die "Fumeurs" (Raucher), eine Serie von dreizehn Graphiken, die eine jungen Mann im gestreiften Hemd eines Matrosen, mit einer Zigarette zwischen den Lippen darstellen. Vermutlich hat Picasso hier eine jüngere Version seiner selbst dargestellt. Er war Raucher und trug mit Vorliebe das blau-weiß gestreifte Hemd der französischen Marine. Picasso lebte seit 1947 an der Riviera und kam selten nach Paris, wo seine Drucker waren. Daher hatte er längere Zeit kaum Radierungen geschaffen und sich mehr auf den Linolschnitt verlegt, den Hidalgo Arnéra in Vallauris für ihn druckte. Doch 1963 hatte Aldo Crommelynck, den Picasso aus Paris kannte, für ihn eine zweite Druckerei in Mougins eröffnet. Er wurde für den Rest seines Lebens Picassos bevorzugter Drucker, die Radierung sein bevorzugtes Medium. Für die "Fumeurs", wählte Picasso die Zucker-Aquatinta-Technik. Dabei malt man mit einem speziellen Zuckersirup auf eine Kupferplatte. Nach dem Trocknen wird die Platte mit Lack überzogen und in ein Wasserbad gelegt, bis sich der Zucker auflöst und den darüberliegenden Lack absprengt. Danach folgt das normale Aquatinta-Verfahren: die Platte wird mit säurebeständigem Harzpulver bestäubt, dieses mit der Oberfläche verbacken, dann verschieden tief geätzt. Die "Fumeurs" sind in breiten Pinselstrichen ausgeführt und in lebhaften Farben à la poupée gedruckt. Dabei wird auf eine Platte jede Farbe einzeln aufgetragen, gedruckt und dann abgewischt. Pablo Picasso "Fumeur à la cigarette blanche" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Fumeur à la cigarette blanche" Zucker-Aquatinta und Radierung in Farben auf Bütten 27. August 1964 42 x 32 cm Darstellung / 56,5 x 40,6 cm Blatt signiert unten rechts, bezeichnet 'epreuve d’artiste' unten links Eines von 15 Künstlerexemplaren außerhalb der Auflage von 50 Exemplaren mit Richard de Bas Wasserzeichen Bloch 1169; Baer 1169 B.b. Von Pennequin für Crommelynck 1964-65 gedruckt, von Galerie Louise Leiris 1965 verlegt. Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. I 1904-1967. Bern 1971. S. 246, Nr. 1169 mit Abb. Baer, Brigitte. Picasso, Peintre-Graveur. Catalogue Raisonné de l’œuvre gravé et des monotypes. Bd. 5 1959-1965. Bern 1989. Nr. 1169 B.b. mit Abb. Im Sommer 1964 schuf Picasso die "Fumeurs" (Raucher), eine Serie von dreizehn Graphiken die einen jungen Mann, im gestreiften Hemd eines Matrosen und mit einer Zigarette zwischen den Lippen, darstellen. Vermutlich hat Picasso hier eine jüngere Version seiner selbst dargestellt. Er war Raucher und trug mit Vorliebe das blau-weiß gestreifte Hemd der französischen Marine. Picasso lebte seit 1947 an der Riviera und kam selten nach Paris, wo seine Drucker waren. Daher hatte er längere Zeit kaum Radierungen geschaffen und sich mehr auf den Linolschnitt verlegt, den Hidalgo Arnéra in Vallauris für ihn druckte. Doch 1963 hatte Aldo Crommelynck, den Picasso aus Paris kannte, für ihn eine zweite Druckerei in Mougins eröffnet. Er wurde für den Rest seines Lebens Picassos bevorzugter Drucker, die Radierung sein bevorzugtes Medium. Für die "Fumeurs", wählte Picasso die Zucker-Aquatinta-Technik. Dabei malt man mit einem speziellen Zuckersirup auf eine Kupferplatte. Nach dem Trocknen wird die Platte mit Lack überzogen und in ein Wasserbad gelegt, bis sich der Zucker auflöst und den darüberliegenden Lack absprengt. Danach folgt das normale Aquatinta-Verfahren: die Platte wird mit säurebeständigem Harzpulver bestäubt, dieses mit der Oberfläche verbacken, dann verschieden tief geätzt. Die "Fumeurs" sind in breiten Pinselstrichen ausgeführt und in lebhaften Farben à la poupée gedruckt. Dabei wird auf eine Platte jede Farbe einzeln aufgetragen, gedruckt und dann abgewischt. Pablo Picasso "Au cirque: acrobates, girafe, nageuses" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Au cirque: acrobates, girafe, nageuses" Radierung auf Velin 11. April 1968 31,4 x 41,6 cm Darstellung / 45,2 x 56,3 cm Blatt signiert unten rechts, numeriert 29/50 unten links, in der Platte datiert und bezeichnet '11.4.68. I' Auflage 50 Exemplare + EA Bloch 1504 1969 verlegt von Galerie Louise Leiris, Paris. Provenienz Privatsammlung, Deutschland Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. II 1966-1969. Bern 1971. S. 123, Nr. 1504 mit Abb. Die vorliegende Graphik ist aus der sogenannten "Serie 347". In dieser Serie schuf Picasso eine humorvolle Autobiographie in Bildern. Zwischen dem 16. März und dem 5. Oktober 1968 radierte er für diese Serie 347 Platten, die von seinen Freunden, den Druckern Aldo und Piero Crommelynck in Mougins gedruckt wurden. Pablo Picasso "Autoportrait transposé et dédoublé rêvant au cirque, avec Jacqueline en acrobate à la boule" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Autoportrait transposé et dédoublé rêvant au cirque, avec Jacqueline en acrobate à la boule" Radierung auf Velin 26. März 1968 42,2 x 34,5 cm Darstellung / 61,2 x 56,3 cm Blatt signiert und numeriert, in der Platte datiert '26.3.68' (seitenverkehrt) Bloch 1489 In der sogenannten "Serie 347" schuf Picasso eine humorvolle Autobiographie in Bildern. Zwischen dem 16. März und dem 5. Oktober 1968 radierte er für diese Serie 347 Platten, die von seinen Freunden, den Druckern Aldo und Piero Crommelynck in Mougins gedruckt wurden. Die vorliegende Graphik ist Blatt 141 aus der "Serie 347". In vielen der Blätter hat sich der 87jährige Künstler selbst als Zuschauer dargestellt, oft auch ironisch. In der Graphik "Autoportrait transposé et dédoublé rêvant au cirque, avec Jacqueline en acrobate à la boule" sitzt der Künstler unverkennbar mit verschränkten Armen am rechten Bildrand, einen Strohhut auf dem Kopf und sieht seiner Frau Jacqueline zu, die auf einem Ball balanciert. Vielleicht eine Anspielung darauf, daß das Leben mit ihm für Jacqueline nicht immer ganz einfach war... Pablo Picasso "Halte de comédiens ambulants, avec hibou et bouffon enlacant une femme" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Halte de comédiens ambulants, avec hibou et bouffon enlacant une femme" Kaltnadelradierung auf Rives Papier 2. August 1968 31,6 x 31,5 cm Darstellung / 49,2 x 45,5 cm Blatt signiert unten rechts, numeriert '31/50' unten links; datiert und bezeichnet '2.8.68 I' (seitenverkehrt) in der Platte oben rechts Auflage 50 Exemplare + 17 EA Bloch 1713 Die Graphik wurde 1969 von der Galerie Louise Leiris in Paris verlegt. Provenienz Privatsammlung, Deutschland Literatur Bloch, Georges. Picasso Tome II Catalogue de l’oeuvre gravé et lithographié 1966 1969. Bern 1971. Nr. 1713, S. 263 In der sogenannten "Serie 347" schuf Picasso eine humorvolle Autobiographie in Bildern. Zwischen dem 16. März und dem 5. Oktober 1968 radierte er für diese Serie 347 Platten, die von seinen Freunden, den Druckern Aldo und Piero Crommelynck in Mougins gedruckt wurden. In vielen der Blätter hat sich der 87jährige Künstler selbst als Zuschauer dargestellt, oft auch ironisch. In der Graphik "Halte de comédiens ambulants, avec hibou et bouffon enlacant une femme" liegt der Künstler, stark behaart, links auf einen Strohhaufen hingelagert und blickt den Betrachter an. Pablo Picasso "Souvenirs d'enfance: Fête de Rue, avec Bonhomme et el Gigante" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Souvenirs d'enfance: Fête de Rue, avec Bonhomme et el Gigante" Aquatinta auf Velin 4. Juni 1968 22,3 x 28,9 cm Darstellung / 34,8 x 42,1 cm Blatt signiert unten rechts, numeriert 6/50 unten links, in der Platte links oben datiert und bezeichnet '4.6.68 I' (seitenverkehrt) Auflage 50 Exemplare + 17 EA Bloch 1621 66 der Platten der Serie 347 wurden für die Illustration von "Celestine" verwendet. Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. II 1966-1969. Bern 1971. S. 208, Nr. 1621 mit Abb. In der sogenannten "Serie 347" schuf Picasso eine humorvolle Autobiographie in Bildern. Zwischen dem 16. März und dem 5. Oktober 1968 radierte er für diese Serie 347 Platten, die von seinen Freunden, den Druckern Aldo und Piero Crommelynck in Mougins gedruckt wurden. Die vorliegende Graphik ist Blatt 141 aus der "Serie 347". In vielen der Blätter hat sich der 87jährige Künstler selbst als Zuschauer dargestellt, oft auch ironisch. In "Souvenirs d'enfance: Fête de rue, avec Bonhomme et el Gigante" steht ein kleiner nackter Mann mit wirrem Haar unter den Schaustellern, die auf der Straße ihre Kunststücke zeigen. "Bonhomme" ist das kleine Männlein am rechten Rand, hinter ihm steht "El Gigante", eine der Riesenfiguren, die der Künstler aus seiner Heimatstadt Barcelona kannte, wo sie beim La Mercè Fest das Ende des Sommers verkünden. Pablo Picasso "Ohne Titel (Künstler und Modelle)" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Ohne Titel (Künstler und Modelle)" Radierung auf Bütten 10. Mai 1971 37 x 50 cm Darstellung, 50 x 64,7 cm Blatt mit Stempelsignatur unten rechts numeriert '17/50' unten links datiert '10.5.71.' (seitenverkehrt) in der Platte oben links Auflage 50 Exemplare + 15 EA Bloch 1976 Die Auflagen der Graphiken der Serie 156, die Picasso kurz vor seinem Tod noch selbst freigeben konnte, wurden überwiegend posthum gedruckt und mit einer Stempelsignatur versehen. Provenienz Privatsammlung, Süddeutschland Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Catalogue of the printed graphic work, Bd. IV 19701972. Bern 1979. S. 154, Nr. 1976 mit Abb. Nie zuvor hat Picasso so viele Radierungen geschaffen wie in seinen letzten Lebensjahren in Mougins bei Cannes. In einem Kreativitätsschub entstanden 1970, 1971 und zuletzt im März 1972 die 156 Graphiken, die als die Suite 156 bekannt ist. Sie umfassen die Radiertechniken Aquatinta, Schabkunst, Kaltnadel, Linien- und Direktätzung. Im Mittelpunkt der Serie steht das Thema Maler und Modell, das den Künstler bereits früher beschäftigte. Hier diente es ihm als Hintergrund für die Auseinandersetzung Picassos mit seinen Vorbildern. Auf dem vorliegenden Blatt sind es vermutlich Rembrandt, Degas und Matisse, die er vier sich räkelnden Modellen gegenübergestellt hat. Ein vierter bärtiger Männerkopf lugt hinter einem Vorhang hervor. Die Serie wurde 1973, wenige Wochen vor dem Tod Picassos, in der Pariser Galerie Louise Leiris das erste Mal der Öffentlichkeit gezeigt. Pablo Picasso "Deux femmes" Pablo Picasso Malaga 1881 - 1973 Mougins "Deux femmes" Radierung auf Rives Velin 1971 21 x 15 cm Darstellung / 32,9 x 25 cm Blatt mit Stempelsignatur unten rechts, numeriert '49/50' unten links datiert und bezeichnet '3.3.71 III' in der Platte unten links Auflage 50 Exemplare + 15 EA Bloch 1917 Die Auflagen der Graphiken der Serie 156, die Picasso kurz vor seinem Tod noch selbst freigeben konnte, wurden überwiegend posthum gedruckt und mit einer Stempelsignatur versehen Provenienz Privatsammlung, Süddeutschland Literatur Bloch, Georges. Pablo Picasso, Katalog des graphischen Werkes Bd. IV 1970-1972. Bern 1979. S. 95, Nr. 1917 mit Abb. Nie zuvor hat Picasso so viele Radierungen geschaffen wie in seinen letzten Lebensjahren in Mougins bei Cannes. In einem Kreativitätsschub entstanden 1970, 1971 und zuletzt im März 1972 die 156 Graphiken, die als die Suite 156 bekannt ist. Sie umfassen die Radiertechniken Aquatinta, Schabkunst, Kaltnadel, Linien- und Direktätzung. Im Mittelpunkt der Serie steht das Thema Maler und Modell, das den Künstler bereits früher beschäftigte. Hier diente es ihm als Hintergrund für die Auseinandersetzung Picassos mit seinen Vorbildern. Die Serie wurde 1973, wenige Wochen vor dem Tod Picassos, in der Pariser Galerie Louise Leiris das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.