Böckler-Aktion-Bildung

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Böckler-Aktion-Bildung
Aus- und Fortbildung
Böckler-Aktion-Bildung
Mut machen, Perspektiven schaffen – ein weiterer Baustein zur
Förderung durch die Hans-Böckler-Stiftung
In Oberhausen fand ein Meinungsaustausch mit dem Mitglied
des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE, Frau Edeltraud Glänzer, dem Abteilungsleiter für Angestellte in der IG BCE,
Herrn Klaus Brüske, und dem Mitglied des Hauptvorstandes der IG
BCE, Herrn Wilfried Eßer, auf der
einen Seite sowie den Mitgliedern
des Hauptvorstandes des RDB
e.V., den Herren Theo Schlösser,
Wolfgang Mayer und Peter Koch,
auf der anderen Seite statt.
Ergebnisse dieses sehr offenen
Gesprächs waren u.a., die Kommunikation zwischen den Beteiligten
zu optimieren und Internet-Links
auf der jeweiligen Website einzustellen. Darüber hinaus wurde
vereinbart, die Böckler-Aktion Bildung „Mut machen, Perspektiven
schaffen“, die die IG BCE und der
DGB gemeinsam initiiert haben, in
der Fachzeitschrift „bergbau“ des
RDB e.V. für einen großen Kreis
von Interessenten zu präsentieren. Edeltraud Glänzer führte in
dem Gespräch zu der Aktion im
Einzelnen aus:
„Soziale Gerechtigkeit in der gesellschaftlichen Entwicklung hat
ihre Wurzeln in einer Bildung, die
auf Chancengleichheit begründet
ist. Offene Zugänge, mehr Durchlässigkeit und erleichterte Übergänge sind die grundlegenden Voraussetzungen eines Menschen,
seine Begabung und Interessen
zu entfalten“.
Statt auf Auslese zu setzen, muss
die Devise lauten: „Keiner bleibt zurück.“ Bildung muss ohne Maßgabe
des Einkommens und der Herkunft
für alle Kinder früh beginnen.
Durch die Förderung, die für eine bestimmte Gruppe einen Hochschulzugang
eröffnet, wollen wir - zusätzlich zu den bereits bestehenden und bewährten Förde412 bergbau 9/2007
rungen durch die HBS - begabten jungen
Menschen aus Familien mit geringem Einkommen die Chance bieten, ein Studium
aufzunehmen. Durch ein Stipendium sollen sie ermutigt werden, an Universitäten
oder Fachhochschulen zu gehen.
Nachfolgend wird die Aktion im Einzelnen vorgestellt:
Warum die „Böckler-Aktion
Bildung“?
Schon seit mehreren Jahren sinkt an
den Hochschulen der Anteil von Kindern
aus ärmeren Familien. Die Studiengebühren errichten neue Hürden. Das wollen wir
ändern. Eine moderne Wissensgesellschaft
braucht alle Menschen mit Verstand.
Die IG BCE will gemeinsam mit dem
DGB und seinen Einzelgewerkschaften
mit dieser „Aktion Bildung” ein politisch
bedeutsames Zeichen gegen die sozialen
Barrieren des deutschen Bildungswesens
setzen und neben schon bestehenden
Förderungsmöglichkeiten (wie z.B. von gewerkschaftlich oder gesellschaftlich engagierten Studierenden) einen zusätzlichen
Beitrag für die soziale Öffnung der Hochschule leisten.
Die „Böckler-Aktlon Bildung“ richtet sich
an begabte junge Menschen aus Familien,
die sich ein Studium ihrer Kinder nicht leisten können. Das Angebot gilt denjenigen,
die einen vollen Förderanspruch nach
dem BAföG hätten und die Bereitschaft
mitbringen, sich gesellschaftspolitisch zu
engagieren. Durch ein Stipendium sollen
sie ermutigt werden, an die Universität
oder Fachhochschule zu gehen, statt eine
betriebliche Ausbildung anzustreben.
Das Besondere: Mit diesem neuen, zunächst auf 5 Jahre angelegten, Programm
werden erstmals Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien und Gesamtschulen
sowie Berufsbildenden Schulen, die eine
Hochschulzugangsberechtigung erwerben,
angesprochen.
Nach welchen Kriterien
entscheidet die Hans-BöcklerStiftung über die Förderung?
●
Wirtschaftliche Lage
Einkommen und Vermögen müssen so
bemessen sein, dass ein voller BAföGAnspruch besteht. Berechnungsgrundlagen, Beispiele und ein BAföG-Rechner finden sich hier:
www.das-neue-bafoeg.de
● Leistungsbereitschaft
Die Hans-Böckler-Stiftung beurteilt das
Leistungsvermögen der Bewerberinnen
und Bewerber nicht abstrakt anhand
der Noten. Sie bezieht die Umstände
mit ein, unter denen die Leistungen
erbracht wurden. Beurteilt wird die gesamte Persönlichkeit, von der auch soziale Sensibilität erwartet wird. Die Stiftung folgt dabei der Auffassung, dass
Begabung nicht nur Voraussetzung für
Lernen, sondern auch dessen Ergebnis
ist (Heinrich Roth). Von den Stipendiatinnen und Stipendiaten erwartet sie
besondere Leistungen in Studium und
Beruf.
● Engagement
Die Hans-Böckler-Stiftung fördert Studierende, die bereit sind, sich zu engagieren. Beispielsweise in Gewerkschaften,
in Hochschulgruppen oder Vereinen, die
sich gesellschaftspolitisch im Sinne gewerkschaftlicher Grundwerte betätigen.
Auch die Hans-Böckler-Stiftung selbst
gibt dazu in Stipendiatengruppen Gelegenheit. Die Teilnahme an Angeboten
der ideellen Förderung wird vorausgesetzt. Das Engagement der Stipendiatinnen und Stipendiaten wird nach dem
ersten Studienjahr überprüft.
Bis wann kann man sich bewerben?
Die Auswahl findet in einem gestuften
Verfahren statt, daher sollten die Bewerbungen frühzeitig an die Stiftung gerichtet
werden.
Bewerbungsfristen
Wer kann sich bewerben?
Es können sich Abiturientinnen und Abiturienten sowie Schülerinnen und Schüler
der Abiturklassen mit ihrem letzten Zwischenzeugnis bewerben. Das gilt auch
für Schülerinnen und Schüler, die einen
anderen Hochschulzugang erwerben. Für
die Auswahl ist die soziale Bedürftigkeit
und die Bereitschaft, sich gesellschaftspolitisch zu engagieren, ausschlaggebend.
Bewerbungsschluss für das Sommersemester 2008 ist der 31.10.2007
● Bewerbungsschluss für das Wintersemester 2008/2009 ist der 30.04.2008
Da die Böckler-Aktion Bildung auf zunächst
5 Jahre angelegt ist, können auch später
eingehende Bewerbungen in den folgenden Auswahlrunden berücksichtigt werden,
die sich jeweils am Semesterbeginn orientieren.
●
Aus- und Fortbildung
Wie kann ich mich
bewerben?
Im Rahmen der „Böckler-Aktion Bildung“
können sich interessierte Schülerinnen und
Schüler direkt bei der IG BCE, VB 3, HansBöckler-Stiftung/Initiative für Beschäftigung
bewerben. Die Bewerbung kann schon vor
dem bestandenen Abitur auf der Basis des
Halbjahreszeugnisses erfolgen. Aber auch
ältere Abiturjahrgänge können sich bewerben, sofern sie ihr Studium wegen Praktika,
Wehr- oder Ersatzdienst zum Sommersemester 2008 aufnehmen. Auch Kinder aus
Migrantenfamilien sollten sich ausdrücklich
zu einer Bewerbung ermuntert fühlen.
Der Bewerbungsbogen kann hier geladen werden:
www.boeckler.de/cps/rde/xchg/
Er soll ausgefüllt mit den Anlagen in
doppelter Ausfertigung (Fotokopien) geschickt werden an:
IG Bergbau, Chemie, Energie,
Vorstandsbereich 3, Hans-Böckler-Stiftung/
Initiative für Beschäftigung
Königsworther Platz 6
30167 Hannover
Noch Fragen?
[email protected]
Infos zur Hans-BöcklerStiftung
Die Hans-Böckler-Stiftung (nach Hans
Böckler, 1875 bis 1951, Politiker und Gewerkschaftsfunktionär mit u.a. besonderem Interesse an der gewerkschaftlichen
Bildungspolitik) ist das Mitbestimmungs-,
Forschungs- und Studienförderungswerk
des DGB. Sie ist in allen ihren Aufgabenfeldern der Mitbestimmung als Gestaltungs-
prinzip einer demokratischen Gesellschaft
verpflichtet. Sie wirbt für diese Idee, unterstützt Mandatsträger in Mitbestimmungsfunktionen und tritt für erweiterte Mitbestimmungsrechte ein.
Gegründet wurde die Stiftung im Juli
1977 durch den Beschluss des Deutschen
Gewerkschaftsbundes, die Vorläuferorganisationen „Hans-Böckler-Gesellschaft“ und
„Stiftung Mitbestimmung“ zusammenzuschließen. Im Jahre 1995 wurde das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut
(WSI) als Forschungsabteilung in die Stiftung integriert.
Finanziert wird die Stiftung im Wesentlichen aus 2 Quellen. Zum einen erhält sie
Zuwendungen der Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern in Aufsichtsräten, die
ihre Aufsichtsratstantiemen an die Stiftung
abführen, und sie erhält Spenden von Personen und Institutionen, die die Arbeit der
Stiftung unterstützen möchten. Zum anderen erhält sie über das Bundesministerium
für Bildung, Wissenschaft, Forschung und
Technologie öffentliche Mittel, die zweckgebunden für Stipendien gewährt werden.
Förderin und Förderer der Stiftung kann
werden, wer ihre Satzungsziele unterstützen will. Die Mehrheit der Förderinnen und
Förderer sind Arbeitnehmervertreterinnen
und -vertreter in Aufsichtsräten.
Aufgaben der Stiftung sind die Förderung von Theorie und Praxis der Mitbestimmung durch die wissenschaftliche Beratung und Qualifizierung vornehmlich von
Betriebs- und Personalräten, Männern wie
Frauen, und von Arbeitnehmervertretern in
Aufsichtsräten. Dienstleistungen sind die
Forschungsprojekte zur Erhebung, Analyse und praxisgerechten Aufbereitung von
Daten zu den Themen Mitbestimmung,
Strukturpolitik, Arbeitsgesellschaft, Öffentlicher Sektor, Sozialstaat, Arbeitsmarkt,
Wirtschaft und Tarifpolitik. Die Hans-Böckler-Stiftung ist das zweitgrößte Begabtenförderwerk in Deutschland. Leistungen für
die rd.1600 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung sind zum Beispiel eigene Bildungsangebote, die Vermittlung von
Praktikantenstellen, Stipendien, Büchergeld, Promotionsförderung oder auch die
Unterstützung durch ein Netzwerk von Altstipendiatinnen und -stipendiaten.
Die Zusammenarbeit mit Vertreterinnen
und Vertretern von Wissenschaft und Praxis aus Unternehmen und Verwaltungen ist
das Fundament der Arbeit der Stiftung. Ein
Netz von Veranstaltungen, Arbeitskreisen
und Beiräten dient dem Erfahrungsaustausch und der Realisierung gemeinsamer
Vorhaben. Die Mitbestimmungsförderung
organisiert zum Beispiel Arbeitskreise der
Arbeitsdirektorinnen und -direktoren der
verschiedenen Branchen. Forschungsprojekte werden durch Beiräte begleitet,
in denen Vertreterinnen und Vertreter von
Wissenschaft, Gewerkschaft und Interessenvertretung mitwirken. Ihre Arbeitsergebnisse und Dienstleistungen veröffentlicht
die Stiftung über Veranstaltungen, Publikationen und Medienproduktionen. Sie
gibt 2 Monatszeitschriften heraus: Das
Magazin „Mitbestimmung“ und die „WSIMitteilungen“. Alle 2 Wochen erscheint der
Infodienst „Böckler Impuls“.
Mehr zu den Leistungen und Förderwegen der Stiftungen unter:
www.boeckler.de
15 Jahre Technikerausbildung
Fachschule für Technik im Beruflichen Schulzentrum für
Technik und Wirtschaft "Julius Weisbach" Freiberg
Nun werden es schon 15 Jahre!
Zum Schuljahresbeginn 1992 wurde
die Fachschule für Technik in Freiberg
ins Leben gerufen. Man wollte „Staatlich
geprüfte Techniker” in 3 Fachrichtungen
ausbilden.
● Bohrtechniker
● Geologietechniker
● Chemietechniker
Es war ein Start in eine neue Bildungslandschaft. Die Ingenieurschule der Bergakademie und die Ingenieurschule des
Lederinstitutes wurden „abgewickelt”. Es
durfte aufgrund des Einigungsvertrages
keine 3-jährige Ingenieurausbildung mehr
erfolgen. Das Bildungspotential war aber
vorhanden. So wurden die für den Osten
neue Bildungsstrukturen durchforstet und
wir entdeckten die Marktlücke für den
Bohrtechniker und den Geologietechniker.
Das konnte und sollte aus unserer Sicht
eine wichtige Ergänzung auf dem Bildungsmarkt werden.
Der jetzige Rückblick lässt ein positives
Ergebnis zu. Die Absolventen der Fachschule, die bei der „Stange” geblieben
sind, nehmen in der Praxis wichtige Stellen
in unterschiedlichen Positionen bekannter
und weniger bekannter Unternehmen ein.
Die Chemietechnikerausbildung wurde
zu Gunsten einer chemischen Erstausbil-
dung aus der Fachschule ausgegliedert.
Im BSZ werden dafür Chemisch-Technische Assistenten ausgebildet.
Diese Art von Weiterbildung an einer
Fachschule in beiden Fachrichtungen
kann nur praxisorientiert verlaufen. Man
kann beispielsweise keinen Geologen mit
Tafel und Kreide ausbilden. Man muss
dazu raus ins Gelände! Bohrer müssen in
die Firmen, um die eingesetzten Technologien zu begreifen. Das alles wird in der
zweijährigen Ausbildungszeit realisiert.
Neben dem „Schulbank drücken” werden in beiden Fachrichtungen Exkursionen durchgeführt, die das theoretische
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Aus- und Fortbildung
Wissen praktisch und anschaulich untermauern. Die Fachausbildungsinhalte orientieren sich
an der Praxis. Sie orientieren
sich an Neuentwicklungen, die
verständlicherweise in keinem
Lehrplan stehen können. Man
kann sagen, die Ausbildung erfolgt nicht um ihrer selbst willen,
sondern für die Praxis. Das zeigt
der zunehmende Bedarf an Absolventen, dem wir leider nicht
immer gerecht werden können.
Es gibt nicht wenige Unternehmen, die auf Absolventen hoffen.
Diesen Firmen sei ins Stammbuch geschrieben, sie müssen
selbst etwas für ihre personelle
Zukunft tun. Fachkräfte sind Mangelware und die AusbildungsplätKlasse BT 06
ze sind begrenzt.
Zunehmend interessieren sich Fachfir- geben, die nach wie vor den Ausbildungsmen für unsere Ausbildung und sind be- höhepunkt in jedem ersten Schuljahr darreit, interessierte Mitarbeiter dafür zu ge- stellen.
Der „Schirmherr” dieser Exkursion ist
winnen. Es muss wachsen.
An dieser Stelle sei ein Dank ausge- der Leiter des Bergamtes Nordbayern in
sprochen an die Kollegen und Mitarbeiter der Regierung von Oberfranken, Bergdiim BSZ „Julius Weisbach” mit unserem rektor Dammer. Herr Becker ist der zustänSchulleiter Dr. Wehrmeister an der Spitze, dige Technischen Aufsichtsbeamte für den
die die Ausbildung mit tragen und mit ge- bohrtechnischen Bereich in Nordbayern,
stalten. Auch ein Dank an die Kollegen der der seit Jahren unsere Exkursionswoche
TU Bergakademie Freiberg, die auf den organisiert. Herrn Dammer und Herrn Bespeziellen Fachgebieten großzügige Un- cker, ihm sei hierbei besonders gedankt,
terstützung bieten. Allein der freie Zugang denn es werden Exkursionsziele möglich
zur Bibliothek ist „Gold” wert. Ein freund- gemacht, die von Freiberg aus nicht zu orschaftlicher Partner - begonnen seit der ganisieren wären.
Die Aufzählung von Unternehmen,
Gründung - begleitend bei der Ausbildung
- ist das Sächsische Oberbergamt mit Prof. die wir bei der Exkursion 2007 besuchen
Schmidt an der Spitze, dazu der besonde- konnten, sei exemplarisch für die vielen
Befahrungen der letzten 15 Jahre gere Dank der Fachschulmitarbeiter.
Noch ein Wort zu den bohrtechnischen nannt:
Exkursionen. Ohne entsprechende Part- ● E+M Brunnenbau und Bohrtechnik
GmbH, Hof, Herr Etschel
ner würde es diese Exkursionen nicht
WILO EMU GmbH, Hof,
Herr Hübner
● Osel Bohr GmbH, Bamberg,
Herr Steußloff,
● Weikert GmbH, Mühlhausen,
Frau und Herr Weikert
● Knauf Gips KG, Iphofen
(Anhydrit - Bergwerk “Hüttenheim”), Herr Wulf
● Brunnen&bohren, Haßfurt,
Herr Marquardt
● Bayerrisches Staatsbad-GmbH,
Bad Kissingen, Herr Pfülb
● Wasserwirtschaft,
Bad Kissingen, Herr Pitschka
● Ochs Bohr GmbH, Nürnberg,
Herr Herrmann
● Kontinentales Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik (KTB)
Windischeschenbach,
Frau Dr. Martin
● Behringer+Dittmann, Bohr GmbH,Fürth,
Herr Weiß
● Franken-Therme, Bad Windsheim,
Herr Heger
● EON-Ruhrgas AG- Erdgasspeicher,
Eschenfelden,
Herr Herrmann
●
Für die gute Unterkunft und die ständige
Sorge um das leibliche Wohl gilt das besondere Lob der Familie Elbel in Bayreuth
und ihrer Pension.
Aus aktuellem Anlass, die letzte Exkursion war vom 7.5. bis 11.5.2007, dankt die
Klasse BT 06 und ihr Exkursionsleiter, Herr
Lotzwick und allen genannten Partnern
Glück Auf!
Ansprechpartner
Dipl.- Ing. Stefan Lotzwick, Berufliches
Schulzentrum für Technik und Wirtschaft
„Julius Weisbach", Schachtweg 2, 09599
Freiberg, Tel.: 03731/301500
Bergvermessungstechnik
Neuer Ausbildungsgang am Berufskolleg in Bergkamen
Gestern in Berlin der Kabinettsbeschluss zum Kohle-Ausstieg, heute kohlepolitische Konferenz in
Bergkamen, morgen Ausbildung
von Bergvermessungstechnikern wie passt das zusammen?
Die Antwort ist einfach: trotz
der Notwendigkeit des weiteren
Personalabbaus im Bergbau
werden für den Betrieb der verbleibenden Bergwerke bis 2018 und
möglicherweise darüber hinaus
Aufsichten im Untertagebetrieb benötigt. Und wie Joachim Deutsch414 bergbau 9/2007
mann, Leiter der Geodienste bei
der Deutschen Steinkohle AG,
erläutert, besteht insbesondere in den Markscheidereien der
Schachtanlagen großer Bedarf.
Und so nahmen mit Schuljahresbeginn
12 junge Männer die Ausbildung zum Bergbautechniker mit dem Schwerpunkt Bergvermessungstechnik auf. Da sie alle schon
zuvor eine Technikerausbildung absolviert
haben, können sie diese zusätzliche Qualifikation innerhalb eines Jahres “aufsatteln”.
Die Lehrgangsteilnahme war sehr begehrt:
alle Studierenden haben ein betriebliches
Auswahlverfahren durchlaufen, 3 Teilnehmer kommen aus dem Saarbergbau und
wohnen nun für 1 Jahr in Bergkamen.
Und der Lehrgang ist in der Tat ein Unikat. Zwar bilden die bergbaulichen Schulen seit 1873 Markscheider aus, der letzte
Bildungsgang liegt aber schon 19 Jahre
zurück. In dieser Zeit hat sich viel getan
in der Vermessungstechnik, man denke
nur an GPS und Galileo. So mussten im
Berufskolleg unter Mitwirkung leitender
Mitarbeiter der DSK, der Bergbehörde und
des Katasteramtes völlig neue Lehrpläne
erstellt werden, die zum Glück rechtzeitig
zu Schuljahresbeginn vom Schulministerium in Düsseldorf genehmigt wurden.
Aus- und Fortbildung
Schulleiter Gerhard Weitzel: “Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, recht
kurzfristig einen Lehrplan zu entwickeln,
der dem aktuellen Stand der Technik
entspricht. Bergbau in Deutschland war
schon immer eine High-Tech-Branche,
die nur mit hoch qualifizierten Mitarbeitern
funktioniert. Unser Auftrag war und ist es,
diese Kompetenzen zu vermitteln.”
Weitere Informationen erhalten Sie
auf Wunsch gern von der Pressereferentin, Frau Karin Fischer, unter
Tel.: 02307/966-117,
Fax: 02307/966-120,
eMail: [email protected]
Studierende und Dozenten
Foto: DSK AG
220 neue Auszubildende in Bergbau und ErzeugungLehrjahr bei Vattenfall Europe Mining & Generation gestartet
Ingesamt 220 junge Frauen und
Männer haben vor wenigen Tagen
eine Ausbildung bei Vattenfall Europe Mining & Generation begonnen.
Die Geschäftseinheit beschäftigt
damit rd. 760
eigene Lehrlinge in den Bereichen
Bergbau und Stromerzeugung.
Nimmt man die Verbundausbildung
und die Teilnehmer dualer Studiengänge hinzu, erlernen bei Vattanfall
Europe Mining & Generation aktuell
knapp 1000 junge Menschen einen
Beruf. Während der Einführungswoche in Sebnitz und Seifhennersdorf in Sachsen lernten die neuen
Auszubildenden das Unternehmen
und ihre Lehrlingskollegen kennen.
“Mit unserer Ausbildung bieten wir jungen Leuten eine qualifizierte Lehre in
technischen, kaufmännischen und gastronomischen Berufen und sorgen so für
einen soliden und zukunftsfähigen Start
ins Berufsleben”, sagte der Personalvorstand von Vattenfall Europe Mlning & Generation, Dr. Hermann Borghorst, der den
Jugendlichen während der Einführungswoche Rede und Antwort stand. “Besonders stolz macht uns, dass auch andere
Unternehmen das hohe Niveau unserer
Ausbildung erkennen und uns die Qualifizierung ihres Nachwuchses anvertrauen.”
Rund 20 Unternehmen kooperieren bei
der Ausbildung mit Vattenfall Europe Mining & Generation. Derzeit werden vollständig oder teilweise 157 Lehrlinge von
Drittunternehmen in
der Geschäftseinheit
ausgebildet. Kooperationen bestehen
unter anderem mit Air
Uquid, EMIS, Lafarge
Gipa, der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft, Lobbe sowie den Stadtwerken
Weißwasser
und
Forst. Darüber hinaus arbeitet Vattenfall
bei der geförderten
Ausbildung mit dem
Ausbildungsring Cott- Traditionelle Kennenlern-Woche in Sebnitz (Sachsen).
In der ersten Reihe: Vattenfall Europe Mining-/Generation-Arbeitsbus sowie dem Be- direktor Dr. Hermann Borghorst (4.v.l.) und der Gesamtbetriebsratsrufsbildungsverein vorsitzende von Vattenfall Europe Mining, Helmut Franz (5.v.l)
Foto: Uwe Dobris
Leipzig zusammen.
Die Palette der von Vattenfall Europe nik oder Maschinenbau kooperiert das UnMining & Generalion angebotenen Ausbil- ternehmen mit der Fachhochschule Lausitz.
dungen ist vielfältig. An 8 Ausbildungsstand- Das duale Studium zum Bachelor of Arts in
orten in Brandenburg, Sachsen und Thürin- der Fachrichtung Industrie wird zusammen
gen können junge Menschen aus insgesamt mit der Fachhochschule Wirtschaft Berlin
6 verschiedenen Berufen wählen. Darunter (Berufsakademie) angeboten. Die Koopesind gewerblich-technische Ausbildungen rative Ingenieursausbildung verbindet verzu Mechatroniker, Industriemechaniker oder schiedene Facharbeiterausbildungen mit
Elektroniker, kaufmännische Ausbildungen einem Studium an der Hochschule Zittau/
zu Industriekaufleuten oder Kaufleuten für Görlitz.
Eine Zusammenarbeit besteht darüber
Bürokommunikation bzw. Bürokaufleuten.
Aber auch Ausbildungen zu Hotelfachleu- hinaus mit dem Olympiastützpunkt Cottbus.
ten oder Köchen. Darüber hinaus bietet der Insgesamt lernen 20 Sportler des StützBergbaubereich Ausbildungsplätze zum Ei- punktes bei Vattenfall Europe Mining &,Gesenbahner im Betriebsdienst, Brunnenbauer neration.
und Spezialtiefbauer an.
Weitere Information: Marco Bayer,
77 junge Frauen und Männer verbinden
derzeit praktische und theoretische Qualifi- Vattenfall Europe Mining & Generation,
Tel.: 0355/2887-3474, Fax: 0355/2887kation im Rahmen dualer Studiengänge.
Für das duale Studium zum Bachelor of 3066, e-Mail: [email protected]
Engineering in den Richtungen Elektrotechbergbau 9/2007
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