Böckler-Aktion-Bildung
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Böckler-Aktion-Bildung
Aus- und Fortbildung Böckler-Aktion-Bildung Mut machen, Perspektiven schaffen – ein weiterer Baustein zur Förderung durch die Hans-Böckler-Stiftung In Oberhausen fand ein Meinungsaustausch mit dem Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE, Frau Edeltraud Glänzer, dem Abteilungsleiter für Angestellte in der IG BCE, Herrn Klaus Brüske, und dem Mitglied des Hauptvorstandes der IG BCE, Herrn Wilfried Eßer, auf der einen Seite sowie den Mitgliedern des Hauptvorstandes des RDB e.V., den Herren Theo Schlösser, Wolfgang Mayer und Peter Koch, auf der anderen Seite statt. Ergebnisse dieses sehr offenen Gesprächs waren u.a., die Kommunikation zwischen den Beteiligten zu optimieren und Internet-Links auf der jeweiligen Website einzustellen. Darüber hinaus wurde vereinbart, die Böckler-Aktion Bildung „Mut machen, Perspektiven schaffen“, die die IG BCE und der DGB gemeinsam initiiert haben, in der Fachzeitschrift „bergbau“ des RDB e.V. für einen großen Kreis von Interessenten zu präsentieren. Edeltraud Glänzer führte in dem Gespräch zu der Aktion im Einzelnen aus: „Soziale Gerechtigkeit in der gesellschaftlichen Entwicklung hat ihre Wurzeln in einer Bildung, die auf Chancengleichheit begründet ist. Offene Zugänge, mehr Durchlässigkeit und erleichterte Übergänge sind die grundlegenden Voraussetzungen eines Menschen, seine Begabung und Interessen zu entfalten“. Statt auf Auslese zu setzen, muss die Devise lauten: „Keiner bleibt zurück.“ Bildung muss ohne Maßgabe des Einkommens und der Herkunft für alle Kinder früh beginnen. Durch die Förderung, die für eine bestimmte Gruppe einen Hochschulzugang eröffnet, wollen wir - zusätzlich zu den bereits bestehenden und bewährten Förde412 bergbau 9/2007 rungen durch die HBS - begabten jungen Menschen aus Familien mit geringem Einkommen die Chance bieten, ein Studium aufzunehmen. Durch ein Stipendium sollen sie ermutigt werden, an Universitäten oder Fachhochschulen zu gehen. Nachfolgend wird die Aktion im Einzelnen vorgestellt: Warum die „Böckler-Aktion Bildung“? Schon seit mehreren Jahren sinkt an den Hochschulen der Anteil von Kindern aus ärmeren Familien. Die Studiengebühren errichten neue Hürden. Das wollen wir ändern. Eine moderne Wissensgesellschaft braucht alle Menschen mit Verstand. Die IG BCE will gemeinsam mit dem DGB und seinen Einzelgewerkschaften mit dieser „Aktion Bildung” ein politisch bedeutsames Zeichen gegen die sozialen Barrieren des deutschen Bildungswesens setzen und neben schon bestehenden Förderungsmöglichkeiten (wie z.B. von gewerkschaftlich oder gesellschaftlich engagierten Studierenden) einen zusätzlichen Beitrag für die soziale Öffnung der Hochschule leisten. Die „Böckler-Aktlon Bildung“ richtet sich an begabte junge Menschen aus Familien, die sich ein Studium ihrer Kinder nicht leisten können. Das Angebot gilt denjenigen, die einen vollen Förderanspruch nach dem BAföG hätten und die Bereitschaft mitbringen, sich gesellschaftspolitisch zu engagieren. Durch ein Stipendium sollen sie ermutigt werden, an die Universität oder Fachhochschule zu gehen, statt eine betriebliche Ausbildung anzustreben. Das Besondere: Mit diesem neuen, zunächst auf 5 Jahre angelegten, Programm werden erstmals Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien und Gesamtschulen sowie Berufsbildenden Schulen, die eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben, angesprochen. Nach welchen Kriterien entscheidet die Hans-BöcklerStiftung über die Förderung? ● Wirtschaftliche Lage Einkommen und Vermögen müssen so bemessen sein, dass ein voller BAföGAnspruch besteht. Berechnungsgrundlagen, Beispiele und ein BAföG-Rechner finden sich hier: www.das-neue-bafoeg.de ● Leistungsbereitschaft Die Hans-Böckler-Stiftung beurteilt das Leistungsvermögen der Bewerberinnen und Bewerber nicht abstrakt anhand der Noten. Sie bezieht die Umstände mit ein, unter denen die Leistungen erbracht wurden. Beurteilt wird die gesamte Persönlichkeit, von der auch soziale Sensibilität erwartet wird. Die Stiftung folgt dabei der Auffassung, dass Begabung nicht nur Voraussetzung für Lernen, sondern auch dessen Ergebnis ist (Heinrich Roth). Von den Stipendiatinnen und Stipendiaten erwartet sie besondere Leistungen in Studium und Beruf. ● Engagement Die Hans-Böckler-Stiftung fördert Studierende, die bereit sind, sich zu engagieren. Beispielsweise in Gewerkschaften, in Hochschulgruppen oder Vereinen, die sich gesellschaftspolitisch im Sinne gewerkschaftlicher Grundwerte betätigen. Auch die Hans-Böckler-Stiftung selbst gibt dazu in Stipendiatengruppen Gelegenheit. Die Teilnahme an Angeboten der ideellen Förderung wird vorausgesetzt. Das Engagement der Stipendiatinnen und Stipendiaten wird nach dem ersten Studienjahr überprüft. Bis wann kann man sich bewerben? Die Auswahl findet in einem gestuften Verfahren statt, daher sollten die Bewerbungen frühzeitig an die Stiftung gerichtet werden. Bewerbungsfristen Wer kann sich bewerben? Es können sich Abiturientinnen und Abiturienten sowie Schülerinnen und Schüler der Abiturklassen mit ihrem letzten Zwischenzeugnis bewerben. Das gilt auch für Schülerinnen und Schüler, die einen anderen Hochschulzugang erwerben. Für die Auswahl ist die soziale Bedürftigkeit und die Bereitschaft, sich gesellschaftspolitisch zu engagieren, ausschlaggebend. Bewerbungsschluss für das Sommersemester 2008 ist der 31.10.2007 ● Bewerbungsschluss für das Wintersemester 2008/2009 ist der 30.04.2008 Da die Böckler-Aktion Bildung auf zunächst 5 Jahre angelegt ist, können auch später eingehende Bewerbungen in den folgenden Auswahlrunden berücksichtigt werden, die sich jeweils am Semesterbeginn orientieren. ● Aus- und Fortbildung Wie kann ich mich bewerben? Im Rahmen der „Böckler-Aktion Bildung“ können sich interessierte Schülerinnen und Schüler direkt bei der IG BCE, VB 3, HansBöckler-Stiftung/Initiative für Beschäftigung bewerben. Die Bewerbung kann schon vor dem bestandenen Abitur auf der Basis des Halbjahreszeugnisses erfolgen. Aber auch ältere Abiturjahrgänge können sich bewerben, sofern sie ihr Studium wegen Praktika, Wehr- oder Ersatzdienst zum Sommersemester 2008 aufnehmen. Auch Kinder aus Migrantenfamilien sollten sich ausdrücklich zu einer Bewerbung ermuntert fühlen. Der Bewerbungsbogen kann hier geladen werden: www.boeckler.de/cps/rde/xchg/ Er soll ausgefüllt mit den Anlagen in doppelter Ausfertigung (Fotokopien) geschickt werden an: IG Bergbau, Chemie, Energie, Vorstandsbereich 3, Hans-Böckler-Stiftung/ Initiative für Beschäftigung Königsworther Platz 6 30167 Hannover Noch Fragen? [email protected] Infos zur Hans-BöcklerStiftung Die Hans-Böckler-Stiftung (nach Hans Böckler, 1875 bis 1951, Politiker und Gewerkschaftsfunktionär mit u.a. besonderem Interesse an der gewerkschaftlichen Bildungspolitik) ist das Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des DGB. Sie ist in allen ihren Aufgabenfeldern der Mitbestimmung als Gestaltungs- prinzip einer demokratischen Gesellschaft verpflichtet. Sie wirbt für diese Idee, unterstützt Mandatsträger in Mitbestimmungsfunktionen und tritt für erweiterte Mitbestimmungsrechte ein. Gegründet wurde die Stiftung im Juli 1977 durch den Beschluss des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die Vorläuferorganisationen „Hans-Böckler-Gesellschaft“ und „Stiftung Mitbestimmung“ zusammenzuschließen. Im Jahre 1995 wurde das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) als Forschungsabteilung in die Stiftung integriert. Finanziert wird die Stiftung im Wesentlichen aus 2 Quellen. Zum einen erhält sie Zuwendungen der Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern in Aufsichtsräten, die ihre Aufsichtsratstantiemen an die Stiftung abführen, und sie erhält Spenden von Personen und Institutionen, die die Arbeit der Stiftung unterstützen möchten. Zum anderen erhält sie über das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie öffentliche Mittel, die zweckgebunden für Stipendien gewährt werden. Förderin und Förderer der Stiftung kann werden, wer ihre Satzungsziele unterstützen will. Die Mehrheit der Förderinnen und Förderer sind Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter in Aufsichtsräten. Aufgaben der Stiftung sind die Förderung von Theorie und Praxis der Mitbestimmung durch die wissenschaftliche Beratung und Qualifizierung vornehmlich von Betriebs- und Personalräten, Männern wie Frauen, und von Arbeitnehmervertretern in Aufsichtsräten. Dienstleistungen sind die Forschungsprojekte zur Erhebung, Analyse und praxisgerechten Aufbereitung von Daten zu den Themen Mitbestimmung, Strukturpolitik, Arbeitsgesellschaft, Öffentlicher Sektor, Sozialstaat, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Tarifpolitik. Die Hans-Böckler-Stiftung ist das zweitgrößte Begabtenförderwerk in Deutschland. Leistungen für die rd.1600 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung sind zum Beispiel eigene Bildungsangebote, die Vermittlung von Praktikantenstellen, Stipendien, Büchergeld, Promotionsförderung oder auch die Unterstützung durch ein Netzwerk von Altstipendiatinnen und -stipendiaten. Die Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern von Wissenschaft und Praxis aus Unternehmen und Verwaltungen ist das Fundament der Arbeit der Stiftung. Ein Netz von Veranstaltungen, Arbeitskreisen und Beiräten dient dem Erfahrungsaustausch und der Realisierung gemeinsamer Vorhaben. Die Mitbestimmungsförderung organisiert zum Beispiel Arbeitskreise der Arbeitsdirektorinnen und -direktoren der verschiedenen Branchen. Forschungsprojekte werden durch Beiräte begleitet, in denen Vertreterinnen und Vertreter von Wissenschaft, Gewerkschaft und Interessenvertretung mitwirken. Ihre Arbeitsergebnisse und Dienstleistungen veröffentlicht die Stiftung über Veranstaltungen, Publikationen und Medienproduktionen. Sie gibt 2 Monatszeitschriften heraus: Das Magazin „Mitbestimmung“ und die „WSIMitteilungen“. Alle 2 Wochen erscheint der Infodienst „Böckler Impuls“. Mehr zu den Leistungen und Förderwegen der Stiftungen unter: www.boeckler.de 15 Jahre Technikerausbildung Fachschule für Technik im Beruflichen Schulzentrum für Technik und Wirtschaft "Julius Weisbach" Freiberg Nun werden es schon 15 Jahre! Zum Schuljahresbeginn 1992 wurde die Fachschule für Technik in Freiberg ins Leben gerufen. Man wollte „Staatlich geprüfte Techniker” in 3 Fachrichtungen ausbilden. ● Bohrtechniker ● Geologietechniker ● Chemietechniker Es war ein Start in eine neue Bildungslandschaft. Die Ingenieurschule der Bergakademie und die Ingenieurschule des Lederinstitutes wurden „abgewickelt”. Es durfte aufgrund des Einigungsvertrages keine 3-jährige Ingenieurausbildung mehr erfolgen. Das Bildungspotential war aber vorhanden. So wurden die für den Osten neue Bildungsstrukturen durchforstet und wir entdeckten die Marktlücke für den Bohrtechniker und den Geologietechniker. Das konnte und sollte aus unserer Sicht eine wichtige Ergänzung auf dem Bildungsmarkt werden. Der jetzige Rückblick lässt ein positives Ergebnis zu. Die Absolventen der Fachschule, die bei der „Stange” geblieben sind, nehmen in der Praxis wichtige Stellen in unterschiedlichen Positionen bekannter und weniger bekannter Unternehmen ein. Die Chemietechnikerausbildung wurde zu Gunsten einer chemischen Erstausbil- dung aus der Fachschule ausgegliedert. Im BSZ werden dafür Chemisch-Technische Assistenten ausgebildet. Diese Art von Weiterbildung an einer Fachschule in beiden Fachrichtungen kann nur praxisorientiert verlaufen. Man kann beispielsweise keinen Geologen mit Tafel und Kreide ausbilden. Man muss dazu raus ins Gelände! Bohrer müssen in die Firmen, um die eingesetzten Technologien zu begreifen. Das alles wird in der zweijährigen Ausbildungszeit realisiert. Neben dem „Schulbank drücken” werden in beiden Fachrichtungen Exkursionen durchgeführt, die das theoretische bergbau 9/2007 413 Aus- und Fortbildung Wissen praktisch und anschaulich untermauern. Die Fachausbildungsinhalte orientieren sich an der Praxis. Sie orientieren sich an Neuentwicklungen, die verständlicherweise in keinem Lehrplan stehen können. Man kann sagen, die Ausbildung erfolgt nicht um ihrer selbst willen, sondern für die Praxis. Das zeigt der zunehmende Bedarf an Absolventen, dem wir leider nicht immer gerecht werden können. Es gibt nicht wenige Unternehmen, die auf Absolventen hoffen. Diesen Firmen sei ins Stammbuch geschrieben, sie müssen selbst etwas für ihre personelle Zukunft tun. Fachkräfte sind Mangelware und die AusbildungsplätKlasse BT 06 ze sind begrenzt. Zunehmend interessieren sich Fachfir- geben, die nach wie vor den Ausbildungsmen für unsere Ausbildung und sind be- höhepunkt in jedem ersten Schuljahr darreit, interessierte Mitarbeiter dafür zu ge- stellen. Der „Schirmherr” dieser Exkursion ist winnen. Es muss wachsen. An dieser Stelle sei ein Dank ausge- der Leiter des Bergamtes Nordbayern in sprochen an die Kollegen und Mitarbeiter der Regierung von Oberfranken, Bergdiim BSZ „Julius Weisbach” mit unserem rektor Dammer. Herr Becker ist der zustänSchulleiter Dr. Wehrmeister an der Spitze, dige Technischen Aufsichtsbeamte für den die die Ausbildung mit tragen und mit ge- bohrtechnischen Bereich in Nordbayern, stalten. Auch ein Dank an die Kollegen der der seit Jahren unsere Exkursionswoche TU Bergakademie Freiberg, die auf den organisiert. Herrn Dammer und Herrn Bespeziellen Fachgebieten großzügige Un- cker, ihm sei hierbei besonders gedankt, terstützung bieten. Allein der freie Zugang denn es werden Exkursionsziele möglich zur Bibliothek ist „Gold” wert. Ein freund- gemacht, die von Freiberg aus nicht zu orschaftlicher Partner - begonnen seit der ganisieren wären. Die Aufzählung von Unternehmen, Gründung - begleitend bei der Ausbildung - ist das Sächsische Oberbergamt mit Prof. die wir bei der Exkursion 2007 besuchen Schmidt an der Spitze, dazu der besonde- konnten, sei exemplarisch für die vielen Befahrungen der letzten 15 Jahre gere Dank der Fachschulmitarbeiter. Noch ein Wort zu den bohrtechnischen nannt: Exkursionen. Ohne entsprechende Part- ● E+M Brunnenbau und Bohrtechnik GmbH, Hof, Herr Etschel ner würde es diese Exkursionen nicht WILO EMU GmbH, Hof, Herr Hübner ● Osel Bohr GmbH, Bamberg, Herr Steußloff, ● Weikert GmbH, Mühlhausen, Frau und Herr Weikert ● Knauf Gips KG, Iphofen (Anhydrit - Bergwerk “Hüttenheim”), Herr Wulf ● Brunnen&bohren, Haßfurt, Herr Marquardt ● Bayerrisches Staatsbad-GmbH, Bad Kissingen, Herr Pfülb ● Wasserwirtschaft, Bad Kissingen, Herr Pitschka ● Ochs Bohr GmbH, Nürnberg, Herr Herrmann ● Kontinentales Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik (KTB) Windischeschenbach, Frau Dr. Martin ● Behringer+Dittmann, Bohr GmbH,Fürth, Herr Weiß ● Franken-Therme, Bad Windsheim, Herr Heger ● EON-Ruhrgas AG- Erdgasspeicher, Eschenfelden, Herr Herrmann ● Für die gute Unterkunft und die ständige Sorge um das leibliche Wohl gilt das besondere Lob der Familie Elbel in Bayreuth und ihrer Pension. Aus aktuellem Anlass, die letzte Exkursion war vom 7.5. bis 11.5.2007, dankt die Klasse BT 06 und ihr Exkursionsleiter, Herr Lotzwick und allen genannten Partnern Glück Auf! Ansprechpartner Dipl.- Ing. Stefan Lotzwick, Berufliches Schulzentrum für Technik und Wirtschaft „Julius Weisbach", Schachtweg 2, 09599 Freiberg, Tel.: 03731/301500 Bergvermessungstechnik Neuer Ausbildungsgang am Berufskolleg in Bergkamen Gestern in Berlin der Kabinettsbeschluss zum Kohle-Ausstieg, heute kohlepolitische Konferenz in Bergkamen, morgen Ausbildung von Bergvermessungstechnikern wie passt das zusammen? Die Antwort ist einfach: trotz der Notwendigkeit des weiteren Personalabbaus im Bergbau werden für den Betrieb der verbleibenden Bergwerke bis 2018 und möglicherweise darüber hinaus Aufsichten im Untertagebetrieb benötigt. Und wie Joachim Deutsch414 bergbau 9/2007 mann, Leiter der Geodienste bei der Deutschen Steinkohle AG, erläutert, besteht insbesondere in den Markscheidereien der Schachtanlagen großer Bedarf. Und so nahmen mit Schuljahresbeginn 12 junge Männer die Ausbildung zum Bergbautechniker mit dem Schwerpunkt Bergvermessungstechnik auf. Da sie alle schon zuvor eine Technikerausbildung absolviert haben, können sie diese zusätzliche Qualifikation innerhalb eines Jahres “aufsatteln”. Die Lehrgangsteilnahme war sehr begehrt: alle Studierenden haben ein betriebliches Auswahlverfahren durchlaufen, 3 Teilnehmer kommen aus dem Saarbergbau und wohnen nun für 1 Jahr in Bergkamen. Und der Lehrgang ist in der Tat ein Unikat. Zwar bilden die bergbaulichen Schulen seit 1873 Markscheider aus, der letzte Bildungsgang liegt aber schon 19 Jahre zurück. In dieser Zeit hat sich viel getan in der Vermessungstechnik, man denke nur an GPS und Galileo. So mussten im Berufskolleg unter Mitwirkung leitender Mitarbeiter der DSK, der Bergbehörde und des Katasteramtes völlig neue Lehrpläne erstellt werden, die zum Glück rechtzeitig zu Schuljahresbeginn vom Schulministerium in Düsseldorf genehmigt wurden. Aus- und Fortbildung Schulleiter Gerhard Weitzel: “Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, recht kurzfristig einen Lehrplan zu entwickeln, der dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Bergbau in Deutschland war schon immer eine High-Tech-Branche, die nur mit hoch qualifizierten Mitarbeitern funktioniert. Unser Auftrag war und ist es, diese Kompetenzen zu vermitteln.” Weitere Informationen erhalten Sie auf Wunsch gern von der Pressereferentin, Frau Karin Fischer, unter Tel.: 02307/966-117, Fax: 02307/966-120, eMail: [email protected] Studierende und Dozenten Foto: DSK AG 220 neue Auszubildende in Bergbau und ErzeugungLehrjahr bei Vattenfall Europe Mining & Generation gestartet Ingesamt 220 junge Frauen und Männer haben vor wenigen Tagen eine Ausbildung bei Vattenfall Europe Mining & Generation begonnen. Die Geschäftseinheit beschäftigt damit rd. 760 eigene Lehrlinge in den Bereichen Bergbau und Stromerzeugung. Nimmt man die Verbundausbildung und die Teilnehmer dualer Studiengänge hinzu, erlernen bei Vattanfall Europe Mining & Generation aktuell knapp 1000 junge Menschen einen Beruf. Während der Einführungswoche in Sebnitz und Seifhennersdorf in Sachsen lernten die neuen Auszubildenden das Unternehmen und ihre Lehrlingskollegen kennen. “Mit unserer Ausbildung bieten wir jungen Leuten eine qualifizierte Lehre in technischen, kaufmännischen und gastronomischen Berufen und sorgen so für einen soliden und zukunftsfähigen Start ins Berufsleben”, sagte der Personalvorstand von Vattenfall Europe Mlning & Generation, Dr. Hermann Borghorst, der den Jugendlichen während der Einführungswoche Rede und Antwort stand. “Besonders stolz macht uns, dass auch andere Unternehmen das hohe Niveau unserer Ausbildung erkennen und uns die Qualifizierung ihres Nachwuchses anvertrauen.” Rund 20 Unternehmen kooperieren bei der Ausbildung mit Vattenfall Europe Mining & Generation. Derzeit werden vollständig oder teilweise 157 Lehrlinge von Drittunternehmen in der Geschäftseinheit ausgebildet. Kooperationen bestehen unter anderem mit Air Uquid, EMIS, Lafarge Gipa, der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft, Lobbe sowie den Stadtwerken Weißwasser und Forst. Darüber hinaus arbeitet Vattenfall bei der geförderten Ausbildung mit dem Ausbildungsring Cott- Traditionelle Kennenlern-Woche in Sebnitz (Sachsen). In der ersten Reihe: Vattenfall Europe Mining-/Generation-Arbeitsbus sowie dem Be- direktor Dr. Hermann Borghorst (4.v.l.) und der Gesamtbetriebsratsrufsbildungsverein vorsitzende von Vattenfall Europe Mining, Helmut Franz (5.v.l) Foto: Uwe Dobris Leipzig zusammen. Die Palette der von Vattenfall Europe nik oder Maschinenbau kooperiert das UnMining & Generalion angebotenen Ausbil- ternehmen mit der Fachhochschule Lausitz. dungen ist vielfältig. An 8 Ausbildungsstand- Das duale Studium zum Bachelor of Arts in orten in Brandenburg, Sachsen und Thürin- der Fachrichtung Industrie wird zusammen gen können junge Menschen aus insgesamt mit der Fachhochschule Wirtschaft Berlin 6 verschiedenen Berufen wählen. Darunter (Berufsakademie) angeboten. Die Koopesind gewerblich-technische Ausbildungen rative Ingenieursausbildung verbindet verzu Mechatroniker, Industriemechaniker oder schiedene Facharbeiterausbildungen mit Elektroniker, kaufmännische Ausbildungen einem Studium an der Hochschule Zittau/ zu Industriekaufleuten oder Kaufleuten für Görlitz. Eine Zusammenarbeit besteht darüber Bürokommunikation bzw. Bürokaufleuten. Aber auch Ausbildungen zu Hotelfachleu- hinaus mit dem Olympiastützpunkt Cottbus. ten oder Köchen. Darüber hinaus bietet der Insgesamt lernen 20 Sportler des StützBergbaubereich Ausbildungsplätze zum Ei- punktes bei Vattenfall Europe Mining &,Gesenbahner im Betriebsdienst, Brunnenbauer neration. und Spezialtiefbauer an. Weitere Information: Marco Bayer, 77 junge Frauen und Männer verbinden derzeit praktische und theoretische Qualifi- Vattenfall Europe Mining & Generation, Tel.: 0355/2887-3474, Fax: 0355/2887kation im Rahmen dualer Studiengänge. Für das duale Studium zum Bachelor of 3066, e-Mail: [email protected] Engineering in den Richtungen Elektrotechbergbau 9/2007 415