Kopie von Festschrift 05.03.01 - Musikverein Germania Steinau eV

Transcrição

Kopie von Festschrift 05.03.01 - Musikverein Germania Steinau eV
1905
2005
Festschrift
Grußwort des Landrats und Schirmherrn
Der Musikverein „Germania“ Steinau e.V. kann mit großem
Stolz auf seine 100-jährige Vergangenheit schauen. Zu
diesem Anlass ist es ihm wieder einmal gelungen, eines der
interessantesten Musikfeste mit einem Programm für
Jedermann zu organisieren. Ich grüße alle musikverbundenen
Vereine, die dieses mitgestalten aufs Herzlichste.
Das Programm stellt nicht nur für Steinau einen kulturellen
“Höhepunkt“ dar, sondern für den ganzen Main-KinzigKreis. Gerade diese Veranstaltungen fördern in hohem Maße
die Gemeinschaft und festigen die Verbindungen der
Generationen untereinander.
Der Verein wurde in einer Zeit gegründet, die geprägt war von gesellschaftlichem
Aufbruch, neuen Lebensentwürfen und dem Glauben an eine demokratische Zukunft.
Schon 9 Jahre später kam das jähe Ende, die Vereinstätigkeit wurde eingestellt. Auch
während des 2. Weltkrieges kam die Vereinsarbeit zum Erliegen.
Bereits 1946 wurden unter bescheidenen Umständen die Übungsstunden wieder
aufgenommen und der Musikverein entwickelte sich zu neuer Blüte. Heute ist er mit
seinem modernen Repertoire und seiner hohen Qualität aus der Musiklandschaft unseres
Kreises nicht mehr wegzudenken. Der Nachwuchsarbeit wird viel Zeit und Engagement
gewidmet. So ist sichergestellt, dass das musikalische hohe Niveau beim Musikverein
„Germania“ Steinau e.V. auch in Zukunft gehalten werden kann.
Es ist unser Bestreben, mit guter Musik Brücken von der Vergangenheit zur Gegenwart
und in die Zukunft zu schlagen, das überlieferte Kulturgut zu pflegen, zu erhalten und es
durch die Jugend weiterzugeben. Der Musikverein „Germania“ Steinau e. V. gibt dafür ein
wichtiges Beispiel für die wache Teilnahme am kulturellen und sozialen Leben.
Ich danke allen, die bei diesem großen Ereignis mitmachen und wünsche allen
Besucherinnen und Besuchern der Jubiläumsveranstaltungen erlebnisreiche Stunden und
eine bleibende, angenehmere Erinnerung an diese Festtage in Steinau.
Ihr
Karl Eyerkaufer
Landrat des Main-Kinzig-Kreises
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Grußwort des Kreisbeigeordneten
Erich Pipa
Wenn ein Verein alt werden will, muss er jung bleiben. Diese
Weisheit beschreibt einfach und präzise die Voraussetzungen
für ein langes Vereinsleben. Der Musikverein Germania
Steinau hat hier offensichtlich vieles richtig gemacht und
kann daher nun ein stolzes Jubiläum feiern. Das bestätigt
auch der Blick in die Chronik. Dazu möchte ich sowohl dem
Vorstand sowie allen Mitgliedern herzlich gratulieren.
Die Arbeit mit der Musik ist ein vielseitiges Betätigungsfeld.
Man muss lernen und viel üben, um sich selbst und die Zuhörer zu erfreuen. Das
musizieren in der Gruppe erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen Konzentration
und sozialer Kompetenz. So wird im Verein auf spielerische Weise gelernt, was auch im
Leben wichtig ist.
Und dabei ist die Musik ein ganz und gar friedliches Hobby. Es geht vor allem um
Gemeinsamkeit, Spaß und Vergnügen. Natürlich nicht ganz ohne Ehrgeiz, denn der
Vergleich mit anderen spornt an zu besserer Leistung mehr Engagement.
Doch in den zahlreichen Gesang- und Musikvereinen geht es nicht darum, ein „Superstar“
zu werden. Vielmehr sollen die persönlichen Talente und das jeweilige Vermögen erkannt
und ausgebildet werden. Und in einem Orchester gibt es fast für jeden einen Platz. Egal ob
an der Pauke, Triangel oder auch mit der ersten Geige.
Ich wünsche diesem vorbildlichen Verein schöne Festtage und für die kommenden Jahre
weiterhin viel Freude mit der Musik.
Erich Pipa
Kreisbeigeordneter
ab 16. Juni 2005 neuer Schirmherr und
neuer Landrat des Main-Kinzig-Kreises
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Grußwort des Bürgermeisters und
Festpräsidenten
Als sich Steinauer Musikfreunde in 1905 trafen um einen
Musikverein unter dem Motto „Dem Wahren, Schönen,
Guten“ zu gründen, so konnten sie noch nicht ahnen,
welchem Wandel sich die Musik in den kommenden
100 Jahren unterziehen werde. Sicherlich war die Freude am
Musizieren Grund das im Verein Erlernte vielen Menschen
darzubieten. Ob mit Tanzmusik, die vor 100 Jahren noch
wesentliche Anteile an Streichmusik beinhaltete, oder mit
kräftig klingender Blasmusik, immer hat es der Musikverein
„Germania“ verstanden Freude zu bereiten.
So war es dann auch eine richtige Entscheidung dem Musikverein „Germania“, einem
wichtigen Kulturträger unserer Stadt, den Titel „Stadtkapelle“ zu verleihen. Die
vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten des Musikvereins „Germania“ sind aus dem
Steinauer Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Besonders erwähnenswert ist die im
Musikverein „Germania“ praktizierte vorbildliche Nachwuchsförderung.
Die herausragende Qualität der dargebotenen Musik ist weit über die Grenzen des
Bergwinkels bekannt. Das breit gefächerte Repertoire der Musikstücke reicht von der
klassischen Blasmusik über konzertante Werke bis hin zu Stücken des Swing, Rock und
Pop.
Im Namen des Magistrates der Stadt Steinau an der Straße gratuliere ich unserer
Stadtkapelle, dem Musikverein „Germania“, zu seinem 100. Jubiläum.
Ich wünsche dem Jubiläumsverein viel Erfolg für das bevorstehende Jubiläumsjahr mit all
seinen vielfältigen Veranstaltungen.
Ein herzliches Willkommen sage ich allen Freunden der Blasmusik in der Brüder GrimmStadt Steinau an der Straße.
Walter Strauch
Bürgermeister
und Festpräsident
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Grußwort des Präsidenten des
Hessischen Musikverbandes e.V.
Liebe Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Germania
Steinau
Leonard Bernstein beschrieb die Musik als ein Wunder der
Schöpfung, als einen Traum der Menschheit. Sie tröste jeden und
sie verschenke sich an alle, sie versöhne die Völker und
überhöhe den Alltag. So wollen auch wir die Musik und das
Musizieren verstehen.
Der Musikverein Germania Steinau kann im Jahr 2005 auf sein 100-jähriges Bestehen
zurückblicken. Im Namen des Hessischen Musikverbandes, aber auch ganz persönlich,
gratuliere ich dem Musikverein zu diesem besonderen Jubiläum ganz herzlich.
Die Musik Ihres Vereins ist in Steinau und in der ganzen Umgebung ein traditionsreicher
und lebendiger Bestandteil. Die Musikerinnen und Musiker leisten hervorragende
ehrenamtliche Arbeit. Sie investieren viel Freizeit und Idealismus. Dafür danke ich
herzlich allen Vorständen, Dirigenten, Jugendausbildern und Mitgliedern.
Auf die ehrenamtlichen Leistungen können alle Musikerinnen und Musiker stolz sein. Die
Vereine mit ihrem bürgerschaftlichen Einsatz sind Garanten für ein intaktes
Gemeindeleben. Dies zeichnet alle unsere Städte und Gemeinden insgesamt in besonderem
Maße aus.
Dies gilt auch für die Mitglieder des Musikvereins Germania Steinau, denen ich zum 100jährigen Jubiläum ebenso herzlich gratuliere und für ihre Tätigkeiten danke.
Ich wünsche für die Jubiläumsfeierlichkeiten einen guten Verlauf, den Musikerinnen und
Musikern musikalische Erfolge sowie allen Zuhörern und Gästen Spaß und Freude.
Gerne bin ich bei Ihren Festveranstaltungen dabei, da ich ihren Verein schon lange kenne
und schätze.
Horst H. Sassik
Präsident des Hessischen Musikverbandes
Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände
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Grußwort
des Ehrenvorsitzenden
des 1. Vorsitzenden
des Festausschussvorsitzenden
Der Musikverein „Germania“ Steinau e.V. feiert in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen.
Zu diesem Jubiläumsfest, das sich über das gesamte Jahr 2005 erstrecken wird, begrüßen
wir alle Freunde unseres Vereins sowie alle Gäste aus Nah und Fern sehr herzlich in
unserer altehrwürdigen Stadt Steinau an der Straße.
Für die Musikerinnen und Musiker sowie alle Mitglieder des Vereins ist es eine besondere
Freude, dieses stolze Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen zu feiern. Wir hoffen, dass
bei der Vielzahl der Angebote für jeden Geschmack etwas dabei ist.
In den Einhundert Jahren seines Bestehens, hat es sich der Musikverein „Germania“
Steinau stets zur Aufgabe gemacht, mit seiner Musik bei weltlichen und kirchlichen
Anlässen der Bevölkerung Steinaus Freude und Entspannung, aber auch Trost zu
schenken. Ein weiteres Anliegen war es stets, unsere Musik auch über die Stadtgrenzen
Steinaus hinaus in anderen Städten und Gemeinden erklingen zu lassen.
Zwei große Weltkriege mit all ihren Nöten und Sorgen und den Verlusten einiger guter
Musikkameraden, die nicht mehr nach Hause zurückkehrten, hat der Verein überstehen
müssen. Nach jedem Tief, das den jeweils zuständigen Verantwortlichen große Sorgen
bereitete, kamen wieder Zeiten, in denen der Verein wieder aufblühte und mit seiner Musik
Freude bereitete.
Im Jubiläumsjahr möchten wir es aber nicht versäumen, auch unsere Jugendarbeit
gebührend darzustellen. Bereits die Mehrzahl der Gründer waren junge Männer. Aus der
Chronik geht hervor, dass immer wieder junge Menschen den Weg zu unserem Verein
gefunden und so den Fortbestand des Blasorchesters gesichert haben. Mit Stolz blicken wir
auf unseren heutigen Nachwuchs, das Jugendorchester sowie das Ausbildungsorchester
und die Rhythmikgruppe, denn sie sind der Garant für eine gesicherte Zukunft des
Musikvereins „Germania“ Steinau.
In diesem Sinne wünschen wir allen Besuchern unserer Veranstaltung viel Freude an den
musikalischen Darbietungen und danken allen, die zum Gelingen beitragen.
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Euer
Horst Buß
Ehrenvorsitzender
Euer
Hans-Ludwig Gold
1. Vorsitzender
Euer
Erhard Merz
Festausschussvorsitzender
Musikverein „Germania“ Steinau
Überreichung der Urkunde „Stadtkapelle der Stadt Steinau an der Straße" von
Bürgermeister Heinz Dèsor an 1. Vorsitzenden Horst Buß
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Grußwort der Dirigenten
Nicht unbedingt 100 Jahre alt, sondern 100 Jahre jung
geblieben. So würden wir als Dirigenten antworten, wenn wir
nach einem Motto für dieses Jubiläum gefragt werden sollten.
Wir möchten an dieser Stelle allen Musikern, Schülern,
Ausbildern und Vorständen gratulieren, ohne deren Tatkraft,
Fleiß und Opferbereitschaft der Musikverein Germania Steinau
nicht so erfolgreich hätte werden können. Aber auch allen
Anderen, die in irgendeiner Form am Aufbau und Erhalt des
Musikvereins beteiligt waren.
Ein herzliches Dankeschön dafür!
100 Jahre alt zu werden, bedeutetet, dass sich in Steinau immer
Menschen gefunden haben, die ein Instrument erlernt haben, die regelmäßig die Proben
und Auftritte besuchen, die immer wieder üben und dabei oftmals im persönlichen Bereich,
um der Gemeinschaft willen, verzichten müssen.
In der Hoffnung, dass sich immer wieder junge und jung
gebliebene Menschen finden, die ein Instrument erlernen,
wird die Zukunft des Musikvereins Germania Steinau auch
weiterhin erfolgreich gesichert sein.
Musik kennt keine Grenzen. Sie ist eine Sprache, die jeder
versteht und niemand zu übersetzen braucht und somit die
Völker der Erde verbindet. Sie kommt aus dem Herzen,
tröstet bei traurigen Anlässen und verleiht Freude einen
feierlichen Ausdruck. Auch ist die Musik zu einem wichtigen
Fundament des gesellschaftlichen Lebens - in Stadt und Land
- geworden.
Matthias Müller
Dirigent Stammorchester
Helmut Pfahls
Dirigent Jugendorchester
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Vorwort zur Chronik des
Musikvereins „Germania“ Steinau e.V.
Jahrhunderte standen auf dem Turm des Schlosses der Grafen von Hanau in Steinau
Wächter, die Tag und Nacht im Krieg und im Frieden in das weite Land der Obergrafschaft
hinausschauten und insbesondere des „Reiches Straße“ beobachteten. Sie meldeten den
Schloss- und Stadtbewohnern das Herannahen von Freund und Feind. Die Türmer mussten
auch das Spiel auf der Trompete beherrschen, damit sie ihre Beobachtungen in Schloss und
Stadt verkündigen konnten. Morgens und abends aber hatten sie ein geistliches Lied zu
blasen. Es war darum für den „Fürstlichen Hofmarschall“ immer schwer, den rechten
Wächter und Musikanten zu finden, der als Wanderer zwischen zwei Welten sein Leben
zuzubringen gedachte und noch schwerer fiel es diesem, die richtige Frau zu finden, die
dieses Leben teilte.
Um die Wende des 17. Jahrhunderts zog ein neuer Türmer in den Schlossturm ein.
Bartholomäus Schwind war sein Name. Mit ihm begann eine neue Zeit, denn der Musikant
bekam das Übergewicht über den Wächter. Durch einen neuen Dienstvertrag übertrug man
dem vielseitigen Musikanten neben seinem Wächterposten das Recht der alleinigen
öffentlichen Musikausübung in der Oberen Grafschaft. Sein Sohn und Nachfolger
Bernhard Schwind baute diese Gerechtsame noch aus und der Enkel Johann Georg
Schwind hatte um das Jahr 1770 eine Musikkapelle zusammen, die bei allen
Schützenfesten, Hochzeiten, Taufen, Ehrenzeichen und Empfänge von Fürsten
unentbehrlich war.
Das musikalische Erbe übernahm die Familie Gelhaar, welche aus Thüringen in Steinau
eingewandert war. Der Türmer Georg Gelhaar und sein Sohn Bernhard verfügten über eine
ansehnliche Musikkapelle, und der Stadtrentmeister und Präzeptor Carl Gelhaar war der
Gründer und langjähriger Dirigent des Gesangvereins „Liederkranz“ von 1838.
Georg Heinrich Gelhaar organisierte eine Bürgergardenmusik, die sich überwiegend aus
Mitgliedern und Verwandten des Hauses Gelhaar zusammensetzte. Bläser: Georg Henrich
Gelhaar sen., Philipp Gelhaar sen., Bernhard Gelhaar, Georg Gelhaar, Nikolaus Gelhaar,
Wilhelm Zinkhan, Pfeifer: Georg Henrich Gelhaar und Heinrich Jäger.
Am 1. April 1851 wurden wegen leeren Kassen die Ausgaben für die Türmerstelle von der
Kurfürstlichen Renterei gestrichen. Alle Bemühungen der Stadt um Beibehaltung der
Türmerstelle war umsonst.
Danach wurde es im alten Schlossturm stille. Lediglich in den 50er - 60er Jahren, als
Musiker des Musikvereins „Germania“ hin und wieder an Sylvester und Ostern mit ihren
Instrumenten den Turm bestiegen und bei günstigem Wetter mit ihren Chorälen die
Bevölkerung Steinaus erfreuten, wurden Erinnerungen geweckt.
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Nichts ruft die Erinnerungen
an die Vergangenheit
so lebhaft wach
wie die Musik.
Madame de Stael
Wir gedenken
unseren gefallenen,
vermissten und
verstorbenen Mitgliedern.
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100 Jahre Musikverein „Germania“ Steinau
Steinau
Ein Rückblick auf die Vereinsgeschichte
Am 12. April 1905 wurde der Musikverein „Germania“ Steinau gegründet. Aus dem
Gründungsprotokoll geht das Nachfolgende hervor:
„Durch Veranlassung des Herrn Bernhard Eckart wurde von mehreren Musikfreunden am
Mittwoch, dem 12. April 1905 eine Versammlung abgehalten, zwecks Gründung eines
Musikvereins.
Die Gründer waren:
Bernhard Eckart, Georg Gold, Hermann Gelhaar, Heinrich Amend, Bernhard Frischkorn,
Ludwig Hufnagel, Heinrich Eberling, Friedrich Amend, Adam Rudolph, Wilhelm Hellwig,
Wilhelm Müller, Johannes Gold, Heinrich Creutz, Heinrich Schäfer, Friedrich Ruppert,
Georg Eyrich, Carl Retzel, Nicolaus Menge, Nicolaus Beck, Konrad Müller, Johannes
Müller, Carl Müller, Johannes Klöber, Heinrich Geschwindner.
Herr Gerichtsvollzieher Lotz erbötigte sich, die Ausbildung der Mitglieder zu übernehmen.
Die Übungsstunden wurden auf Dienstag und Freitag festgesetzt“ (lt. Gründungsprotokoll).
Blasorchester im Gründungsjahr 1905
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Zunächst waren es nur aktive Mitglieder. Aber bald blieb es unvermeidlich, dass durch
Krankheit und andere Vorkommnisse auch passive Mitglieder zu dem Verein gehörten.
Der Ankauf der Instrumente wurde mit von der Vorschusskasse geliehenem Kapital
beglichen. Alle Instrumente wurden Eigentum des Musikvereins.
Schon am 21. Januar 1906 fand das erste Konzert des jungen Vereins unter Stabführung
von Herrn Dirigenten Lotz statt. Das Konzert wurde ein voller Erfolg. Der Verein hatte
damit seinen ersten Beitrag zum kulturellen Aufstieg in Steinau beigesteuert.
Am 5.August 1906 gab
der
Musikverein
Steinau zur Feier der
Weitzelschen Stiftung
beim Großen Waldfest
am Acisbrunnen ein
Konzert mit der ganzen
Kapelle und spielte
anschließend zum Tanz
auf (laut Anzeige in der
Schlüchterner Zeitung).
Seit
dieser
Zeit
wechselten
die
Veranstaltungen
des
Vereins
in
bunter
Folge. Bald waren es
religiöse,
bald
vaterländische Veranstaltungen,
Festlichkeiten, Kinderfeste, Totenehrungen, Begräbnisse, Ständchen zu Grünen, Silbernen und
Goldenen sowie Diamantenen Hochzeiten. Auch alt überlieferte Bräuche, wie Einblasen
des neuen Jahres oder Turmblasen am Ostermorgen waren aus den Köpfen der Steinauer
nicht mehr wegzudenken.
Bälle, Tanzmusiken, Kirmessen, waren allerdings auch Anlässe, an denen sich der Verein
stets gerne beteiligte. Noch in späteren Jahren erinnerten sich die aktiven Musiker oft
mancher schönen und interessanten und auch zum Lachen und stillen Schmunzeln
anregenden Begebenheiten.
Manches junge Mitglied wurde durch seine Zugehörigkeit zum Musikverein dem
„Hinschlummern hinter dem Ofen“ entrissen und der Geselligkeit, dem Frohsinn und der
Liebe zum Wahren, Schönen und Guten zugeführt.
Im August 1909 schied Herr Gerichtsvollzieher Lotz durch Versetzung nach Kassel als
Dirigent aus. Herr Gütervorsteher Schwabe wurde als neuer Dirigent gewählt. Auch unter
der neuen Leitung von Herrn Schwabe wurden die Leistungen vorwärts getrieben.
Am 15.03.1912 übernahm Herr Bernhard Eckart als Dirigent die musikalische
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Weiterführung des Vereins. Bis zum Beginn des ersten Weltkrieges wurde in altbewährter
Weise weiter musiziert. Manch schöne Stunden aus dieser Zeit waren den alten Musikern
von damals noch lange in froher Erinnerung.
In den vier Jahren des großen Krieges ruhte die Tätigkeit des Vereins. Nach dem Kriege
übernahm Herr Bernhard Eckart abermals den Dirigentenposten bis zum Dezember 1920.
Am 1. Weihnachtsfeiertag des Jahres 1919 wurde erstmals im Saale „Zum weißen Roß“
ein Weihnachtskonzert abgehalten.
1920 wurde Herr Steueraufseher Kast zum Dirigenten gewählt. Seine Stabführung war
nicht besonders glücklich. Es kamen die Inflationsjahre und die Mitglieder wurden im
Strudel der Zeit mitgerissen. Es kam sogar so weit, dass der Übungsbetrieb gänzlich
erlahmte.
Da es auch an einem geeigneten Dirigenten fehlte, bat man Herrn Bernhard Eckart am
12.11.1924 wiederum, erneut die Dirigentschaft zu übernehmen. Auf Anregung des
Dirigenten wurde eine ganze Schar neuer Schüler herangebildet und die brachliegenden
Instrumente verteilt. Mit einer Besetzung von rund 30 Mann bereitete das Musizieren nun
wieder mehr Spaß. Auch wurde zu dieser Zeit ein Streichorchester gegründet. Dreimal
wöchentlich waren in unserem alten geliebten Städtchen nun wieder bekannte Melodien zu
hören. Am Katharinenmarkt 1924 wurde zum Tanz in den Gasthäusern Lotz (jetzt
Zahnarztpraxis Kröpelin) und Halbreiter (Denhard) mit Streichmusik und im Weißen Roß
(heute Bender) mit Blasmusik aufgespielt. Auch das 20-jährige Bestehen des Vereins fiel
in diese Zeit und wurde am 18.04.1925 im geschmückten Saal zum weißen Ross mit
Ansprachen, Ehrungen und Tanz gefeiert. Es spielte die Eckartsche Hauskapelle.
Niederzell mit Kirmes Streichmusik 1924
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Ein Konzert am 23. September 1925 (teils Blas-, teils Streichmusik) wurde in drei Teilen
mit gut ausgewählten Musikstücken vorgetragen. In kürzester Frist war damit wieder etwas
ganz beachtenswertes geleistet worden. Nur durch pünktliches Erscheinen und intensives
Üben waren die Leistungen vollbracht worden.
Im gleichen Jahr bekamen die Musiker einen kleinen Einblick in das moderne Zeitalter.
Herr Rektor Maltfeld führte am Familienabend des Vereins seinen Radiolautsprecher vor wie er damals genannt wurde - und brachte auswärtige Konzerte und Vorträge zu Gehör.
Die Jahre verstrichen und die alten Instrumente, die durch das viele auswärtige Spielen in
Mitleidenschaft gezogen worden waren, mussten erneuert werden. Fast alle Einnahmen des
Vereins wurden für diesen Zweck zurückgelegt.
Am 8. Dezember 1926 kam der Verein zu dem Entschluss, sich von den Firmen
Mollenhauer, Enders, Alexander und Geier Offerten schicken zu lassen.
Am 9. Januar 1927 wurden die neuen Instrumente bei der Firma Mollenhauer in Fulda
bestellt. Den anderen Firmen wurde der Bericht zuteil, dass: „Wegen Streitigkeiten im
Verein die Beschaffung bis auf weiteres zurückgestellt werden müsse". So steht es im
Protokollbuch. Der Anschaffungspreis betrug 3.810 RM (Reichsmark). Die gebrauchten
alten Instrumente wurden mit 475 RM in Anrechnung gebracht. Nach Abrechnung von 5
% Skonto und Hinzurechnung der Etuis und Futterale kosteten die Instrumente 3.300 RM
bei einer Garantie von einem Jahr.
Blasorchester im Jahre 1929 beim Fest des Arbeitergesangvereins
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Rechnung der Firma Mollenhauer über die neuen Instrumente vom 4. Februar 1927
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Bereits im Jahr zuvor und zwar im Juni, wurde eine einheitliche Kopfbedeckung
angeschafft. Es handelte sich dabei um blaue Mützen, die bei dem Mitglied Johannes
Amend, Brückentor, in Auftrag gegeben wurden. Eine Mütze kostete 4,50 RM und wurde
von den Musikern bezahlt.
In einer Versammlung am 4. August 1926 wurde von den Mitgliedern die Einführung einer
Ordnungsstrafe beschlossen, „da im Verein an Disziplin und Manneszucht noch viel zu
wünschen übrig bleibt“, so das Protokollbuch. Bei einem Vergehen bei einem
Musikauftritt wurde eine Strafe von 50 Pfennig festgelegt. Beim unentschuldigten Fehlen
von der Übungsstunde waren 20 Pfennig zu zahlen. Sieben Jahre später, am 11.01.1933
wurde beschlossen, dass Musiker, welche dreimal unentschuldigt fehlen, aus dem Verein
ausgeschlossen werden. Am 19.05. desselben Jahres wurden 2 Musiker in den Verein
aufgenommen, nachdem sie eine vierteljährliche Probezeit bestanden hatten.
Es folgten nun wieder Feste, Konzerte, Tanzmusiken und Bälle.
Von verschiedenen Seiten wurde angeregt, dass der Verein zu einer Feuerwehrkapelle
umgewandelt werden sollte. Dieser Versuch, wie alle späteren, blieben erfolglos. Der
Verein blieb eigenständig.
Allmählich rückte das 25-jährige Stiftungsfest des Vereins heran und man traf in einer
Vorstandssitzung, die am 18. Januar 1930 anberaumt war, die ersten Vorbereitungen.
Blasorchester beim 25-Jährigen mit Dirigent Bernhard Eckhard im Jahre 1930
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So stieg dann nach gründlichen Vorarbeiten unser 25-jähriges Stiftungsfest vom 20. bis
22. Juni 1930. Der musikalische Höhepunkt war ein Massenkonzert von 150 Musikern am
Festsonntag. Der Marsch „Alte Kameraden“ und die Ouvertüre „Regina“ von Rossini
wurden mit großem Einsatz in die Herzen Aller gespielt.
Im Ausblick auf das 25-jährige Jubiläum wurde zuvor eine Lyra angeschafft. Hierzu trug
eine Sammlung in Steinau unter Beteiligung des Jungmädchenvereins Steinau bei.
Im gewohnten Auf und Ab verliefen die Jahre. Der alljährliche Familienabend des
Musikvereins bildete den Höhepunkt im Jahreslauf des Vereins. Gemeinsam erlebten dann
alle Mitglieder im Kreise ihrer Angehörigen ein paar gemütliche Stunden. Zu erwähnen
sind auch Fahrten nach Langendiebach und Hammelburg. In Langendiebach soll ein
Trompeter den Zwetschenkuchen Quadratmeterweise eingekauft haben. In Hammelburg
regnete es einem größeren Instrument Kirschkerne in den Trichter.
Abermals wurden 5 junge Mitglieder herangebildet und in den Verein aufgenommen.
Inzwischen kam das Jahr 1933 herbei. Im Vorstand musste zwecks Gleichschaltung eine
Umgruppierung vorgenommen werden, denn 52 % des Vorstandes mussten
Nationalsozialisten sein. Um den Mitgliedern wieder einmal ein Vergnügen zu bereiten,
unternahm der Verein am 17. und 18. Juni 1933 einen Ausflug an die Edertalsperre und
nach Kassel. Die Fahrt führte mit dem Omnibus nach Norden durch den Vogelsberg, durch
die Schwalm und durch das Eder- und Fuldatal.
Im Februar 1934 wurde der Verein von dem Standartenführer der SA aufgefordert sich der
Standartenkapelle 6 in Schlüchtern anzuschließen. Der neu gewählte erste Vorsitzende
Rüttger legte die Ansichten des Standartenführers und des Musikzugführers der
Standartenkapelle Herrn Helms dahingehend aus, dass es in der gegenwärtigen Lage für
den Verein besser sei, wenn sich die Musiker ohne weitere Aufforderungen durch die SA
der Standartenkapelle anschließen würden. Der Verein blieb so selbständig und das
Vermögen unangetastet.
In Windeseile verliefen die Jahre bis zum großen Krieg und abermals ruhte das
Musizieren. In einer am 13. Februar 1940 abgehaltenen Hauptversammlung sagte der erste
Vorsitzende: „Der Musikverein hat in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen und ist schon
über manche schwere Zeit hinweg gekommen. Nun sind wir wieder in einer solchen Lage.
Aber wir wollen den Mut nicht verlieren. Wenn der Krieg vorüber ist, wird für den Verein
wieder eine bessere Zeit kommen“.
Die alten Mitglieder des Vereins sandten alljährlich zu Weihnachten und Neujahr den im
Felde stehenden Vereinsangehörigen die Grüße der Heimat. Leider blieben gute treue
Kameraden der Musik abermals auf den Schlachtfeldern.
Am 23. Januar 1946 trafen 18 Mitglieder des Musikvereins zwecks Wiedereröffnung im
Gasthaus Eckart zusammen. Obwohl noch eine Anzahl Kameraden in Gefangenschaft
waren, sollte doch mit dem Musizieren begonnen werden. 20 Mann erklärten sich zum
aktiven Mitspielen bereit. Der erste Vorsitzende begrüßte die Anwesenden und gedachte
aller im Krieg gefallenen Kameraden.
Am 25. Januar 1946 wurde aufgrund lückenhaft aufgefundener Notizen im Protokollbuch
vermerkt: „Die Zusammenlegung der Instrumente wurde für die Dauer des Krieges für
nötig befunden und auch durchgeführt“.
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Zunächst wurde die erforderliche Genehmigung zwecks Weiterführung des Vereins bei der
Militärregierung beantragt.
Am 26. Januar 1946 wurden alle Musikinstrumente im Gasthaus Eckart
zusammengetragen und wieder spielfertig gemacht. Am Mittwoch, dem 30. Januar 1946
fand die erste Übungsstunde statt.
In einer Versammlung am 27. April desselben Jahres wurde eine neue Vereinssatzung
beschlossen. Diese Satzung musste dann noch von der Militärregierung genehmigt werden.
Die Proben wurden auf Freitag festgelegt und Herr Bernhard Eckart übernahm wieder den
Dirigentenstab.
Mittlerweile war auch eine einigermaßen brauchbare Besetzung vorhanden, so dass an
Pfingsten 1946 die erste Tanzmusik des Vereins veranstaltet werden konnte. Nachdem
auch die letzten Musikkameraden aus den Gefangenenlagern heimgekehrt waren und sich
wieder heimisch fühlten, konnten diese wieder in das Vereinsgeschehen eingreifen und
sich aktiv beteiligen. Es gelang dem Verein auch einige junge Menschen für das
Musizieren zu begeistern. Hierdurch wuchs die Zahl der Musiker bis zum Jahre 1949 auf
25 an.
Die Tradition, bei Goldenen und Diamantenen Hochzeiten in Steinau zu spielen, wurde
wieder aufgegriffen. Außerdem wurden regelmäßig Konzertabende, Platzkonzerte und
andere Veranstaltungen abgehalten. Hierdurch gestaltete sich das Vereinsleben
abwechslungsreich und vielseitig und der Verein selbst wuchs und trat wieder in den
Mittelpunkt des kulturellen Lebens in Steinau.
Am 3. Juni 1950 wurde der erste größere Vereinsausflug nach dem Kriege gestaltet. Er
erstreckte sich über 2 Tage. Die Fahrt ging nach Ziegenhagen. Erwähnenswert ist hierbei,
dass der in Bad Soden-Allendorf lebende Gründer des Vereins, Herr Nicolaus Menge,
durch ein Ständchen erfreut wurde.
Festdamen beim 50-jährigen der Germania
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Das 45-jährige Bestehen des Vereins wurde am 29. Juli 1950, als erste größere
Veranstaltung nach dem Kriege, auf der Schießhalle gefeiert.
Ein besonderes Ereignis im Jahre 1951 war das feierliche Einholen der neuen Glocken für
die Katharinenkirche. Die alten Glocken wurden während des Krieges abgenommen und
teilweise eingeschmolzen.
Im Jahre 1953 wurde erstmals eine nur aus Jugendlichen bestehende Bläsergruppe
aufgestellt. Unter der Leitung von Fritz Euler, der zu dieser Zeit der Ausbilder für die
Blechblasinstrumente war, lernten diese jungen Musiker so das gemeinsame Musizieren.
Die Begeisterung war bei einigen so groß, dass sie sich im Zimmer von Helmut Amend in
der Bahnhofstraße zusätzlich zum Proben einfanden. Ein öffentlicher Auftritt anlässlich
eines Polterabends war der Lohn für eifriges Proben.
So wurde im Jahr 1953 der Grundstein für die bis heute gute Jugendarbeit des Vereins
gelegt. Man kann also 1953 als das Gründungsjahr der ersten Jugendkapelle des
Musikvereins „Germania“ Steinau bezeichnen.
Bis zum 50-jährigen Bestehen entwickelte sich das Vereinsleben vielgestaltig und die
Musiker mussten bei allen möglichen Anlässen auf kulturellem Gebiet in Erscheinung
treten. Auch die frohen Stunden zur Förderung der Kameradschaft wurden nicht
vernachlässigt.
Im Januar 1953 wurde die Stabführung von Herrn Eckart an Herrn Schneid übergeben.
Herr Eckart hatte zu dieser Zeit den Verein, mit kurzen Unterbrechungen, 30 Jahre
musikalisch geleitet.
Als Blasorchester und Ehrenmitglieder im Jahre 1955
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Als Nachfolger von Herrn Schneid übernahm Herr Hans Goldt 1954 den Dirigentenstab.
Unter seiner musikalischen Leitung wurden die wohl größten Veranstaltungen im
bisherigen Vereinsgeschehen durchgeführt:
Das 50-jährige Bestehen des Vereins am 11. und 12. Juli 1955 und das 2.
Verbandsmusikfest des Volksmusikverbandes Rhein-Main vom 30. Juni bis 2. Juli 1956.
Während am 50-jährigen Bestehen immerhin 6 Musikkapellen teilnahmen, so waren es
nach Beitritt unseres Vereins zum Volksmusikverband Rhein-Main, dem heutigen
Hessischen Musikverband, am Verbandsmusikfest ein Jahr später schon weit über 30
Musikvereine, die in Steinau weilten. An den Festzügen beteiligten sich außer diesen
Musikkapellen auch noch die Steinauer Vereine sehr zahlreich mit sehr interessanten
Fußgruppen oder Wagen.
Marschmusik mit Dirigent Hans Goldt in 1955
Durch eine zielstrebige Vereinsarbeit im Einklang mit dem Musikverband ging die stete
Aufwärtsentwicklung weiter. Die Kritikspiele des Verbandes bildeten stets einen Ansporn
zu besonderer Leistung. Ein besonderes Erlebnis war das Kritikspielen in der
Jahrhunderthalle in Höchst.
Zu zahlreichen Freundschaftsspielen traf man sich im gesamten Bereich des Verbandes.
Um der Jugend den Weg zum Musizieren so früh wie möglich zu erschließen, wurde 1957
mit Unterstützung und durch die Initiative unseres damaligen Dirigenten Hans Goldt ein
Blockflötenorchester aus schulpflichtigen Jungen und Mädchen gegründet. Nach einer
entsprechenden Anlaufzeit war die musikalische Ausbildung so weit fortgeschritten, dass
ein Auftreten im Rahmen der jährlichen Konzerte des Vereins möglich war.
Im Jahr 1961 wurde nach langer Pause wieder ein Sommerfest auf der Schießhalle
durchgeführt.
Im selben Jahr übernahm Herr Heinz Kopp den Dirigentenstab, als Herr Goldt aus
beruflichen Gründen verzichten musste. Die Aufwärtsentwicklung auf musikalischem
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Gebiet wurde erfreulicherweise fortgesetzt und unter der bewährten Leitung von Herrn
Kopp ein beachtliches Niveau erreicht.
Im Jahre 1965 wurde das 60-jährige Bestehen des Musikvereins „Germania“ Steinau mit
einem dreitägigen Fest auf der Schießhalle gefeiert. Das Fest wurde am Samstagabend mit
einem bunten Konzertprogramm, dargeboten von neun Blasorchestern, eröffnet. Am
Sonntagmorgen um sechs Uhr wurde die Bevölkerung Steinaus musikalisch geweckt.
Stammorchester mit Dirigent Heinz Kopp 1965
Ein Festgottesdienst in der Katharinenkirche und Platzkonzerte an verschiedenen Stellen in
Steinau lockten viele Einwohner aus ihren Häusern. Ein großer Festzug, angeführt von den
Ehrengästen und den Festdamen, durch die mit Birken und Fahnen geschmückte Stadt
lockte viele Zuschauer an. Acht Gastkapellen sorgten für die entsprechende Musik und die
Steinauer Vereine, mit Ihren Festwagen und Fußgruppen rundeten das Gesamtbild ab.
Der Frühschoppen am Montagmorgen, die Kinderbelustigung am Nachmittag und
schließlich der Höhepunkt des Tages, der Große Zapfenstreich, vorgetragen vom
Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Steinau zusammen mit dem
Blasorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau bildeten den Abschluss einer großen
Jubiläumsveranstaltung.
Im Jahre 1966 änderte sich das Outfit der „Germania“, es wurde erstmals ein
Musikeranzug mit dazugehörenden Mützen angeschafft. Das Blasorchester des
Musikvereins trat von nun an in einheitlicher Kleidung in der Öffentlichkeit auf.
Bedingt dadurch, dass Herr Kopp auch Dirigent des Musikvereins 1921 Salmünster war,
entstand eine freundschaftliche Verbindung zu diesem Nachbarverein. Herr Kopp leitete
das Blasorchester mit viel Geschick bis zum Jahre 1978. Durch intensive Probenarbeit
wurde die Teilnahme an den Kritikspielen des Landesmusikverbandes in der Mittelstufe
ermöglicht.
21
Der Jugendarbeit, die in
unserem
Verein
als
Grundbedingung für ein
erfolgreiches Bestehen in
der Zukunft rangiert, wurde
stets
ein
besonderes
Augenmerk gewidmet. Die
musikalische
Ausbildung
der einzelnen Jugendlichen
wurde durch verschiedene
ältere Musiker des Vereins
vorgenommen.
Durch
Zusammenfassen
der
einzelnen Jungmusiker in
Jungbläsergruppen, deren
Stammorchester mit Dirigent Heinz Kopp im Jahre 1960
Leitung
der
erste
Vorsitzende Horst Buß übernahm und durch Fortbildungskurse, die der Musikverband
anbot, konnten die Leistungen der jungen Musiker verbessert werden.
Im Jahre 1964 konnten 12 dieser Jugendlichen in das große Blasorchester übernommen
werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt war das Musizieren im Blasorchester des Musikvereins
„Germania“ Steinau eine reine Männersache. Nun trat Monika Magersuppe als erste Dame
aktiv dem Verein bei. Weitere junge Mädchen folgten in den nächsten Jahren und zählen
heute zum Stamm des großen Blasorchesters, der Jugendorchester und des Vorstandes.
1966 wurden erneut junge Menschen für eine Jungbläsergruppe geworben. 1967 konnten
davon 10 in das große Blasorchester übernommen werden.
Im Februar 1971 wurde eine größere Werbeaktion, in Zusammenarbeit mit Herrn Rektor
Noack von der Brüder-Grimm-Schule durchgeführt. Von den geworbenen Kindern
konnten im Oktober desselben
Jahres
19
zu
einer
Schülerkapelle
zusammengefasst werden.
Im Sommer 1972 wurde diese
Schülerkapelle beim Landesmusikverband als Jugendkapelle offiziell angemeldet.
Nun ging es ohne Pause mit der
Nachwuchsausbildung weiter.
1973 war die Jugendkapelle so
weit, dass sie erstmals am
Jugendmusiktag des Musikverbandes teilnehmen konnte.
Im selben Jahr nahmen die
Jugendkapelle mit Dirigent Horst Buß im Jahre 1965
22
ersten beiden Musiker des Vereins an Dirigentenlehrgängen teil.
Damit der Jugendarbeit noch mehr Aufmerksamkeit und Interesse gewidmet werden
konnte, wurde bereits 1965 erstmalig ein Jugendleiter gewählt.
Um den 1976 im Verein tätigen Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv an der
Vorstandsarbeit zu beteiligen, wählten diese Jugendlichen erstmals zwei Jugendvertreter.
Nach Einführung einer Ausbildungsordnung durch den Landesmusikverband nahmen vier
Jungmusiker an einem Lehrgang teil und legten das Musikerabzeichen in Bronze ab. Eine
Vielzahl junger Musiker der „Germania“ sind bis heute diesem Beispiel gefolgt und haben
die angebotenen Lehrgänge, zu denen D- und C-Prüfungen gehören, besucht und mit
Erfolg abgeschlossen. Einige junge Musiker haben ihr Hobby Musik zu ihrem Beruf
auserkoren.
Was seit Gründung des Vereins im Jahre 1905 immer wieder vorgeschlagen und diskutiert
wurde, ist schließlich im Jahre 1972 in die Tat umgesetzt worden. Der Musikverein
„Germania“ wurde im Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen.
Stammorchester mit Dirigent Heinz Kopp beim Kommers zum 70-jährigen Bestehen des
Musikvereins „Germania“ Steinau
Im Jahre 1975 feierte der Musikverein das 70-jährige Bestehen. Im Rahmen dieses Festes
wurde der Jugendmusiktag des Hessischen Musikverbandes mit 23 teilnehmenden
Jungendkapellen abgehalten. Steinau war vier Tage angefüllt mit Musik, denn weitere
20 Kapellen aus dem Bereich des Hessischen Musikverbandes sowie aus dem Kreis Fulda
und dem benachbarten Frankenland nahmen an diesem Fest teil. Dieses Fest wurde
erstmalig vollkommen in eigener Regie durchgeführt. Auch ein bunter Abend mit
bekannten Künstlern von Funk und Fernsehen lockte viele Zuschauer in das große Festzelt.
Es war ein voller Erfolg und stand dem Verbandsmusikfest 1956 in nichts nach.
Bei diesem Musikfest zeigten sich erstmals die Erfolge des Zusammenschlusses der
Steinauer Vereine in einer Arbeitsgemeinschaft. Alle halfen mit das Fest über die Runden
zu bekommen und Steinau über die Grenzen des Main-Kinzig-Kreises als gastfreundliche
Stadt bekannt zu machen. Außer am Bunten Abend war an allen Festtagen der Eintritt frei.
23
Angeregt durch die vielen, in Steinau anwesenden Jugendkapellen und deren
musikalischen Leistungen wurde die Jugendarbeit im Verein erneut gefördert und
intensiviert. Neben der Ausbildung unseres Nachwuchses galt es in all den Jahren den
Verein zu stärken und ihn durch Veranstaltungen und Konzerte in der näheren Heimat und
im Gebiet des Landesmusikverbandes Hessen weiter bekannt zu machen.
Alle Veranstaltungen aufzuzählen würde den Rahmen einer Vereinschronik sprengen.
Einige für das Vereinsleben wichtige Veranstaltungen sollten jedoch in Erinnerung
gebracht werden:
Das sind die turnusgemäß durchgeführten Kritikspiele des Verbandes, welche stets den
Leistungsstand aufzeigen und anregend auf die Probenarbeit wirken, dann die
gemeinsamen Auftritte mit dem Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr
Steinau - wie die Aufführung des Großen Zapfenstreichs, der von den beiden
Klangkörpern 1963 erstmals nach dem Kriege im Altkreis Schlüchtern aufgeführt wurde,
sowie die jährliche Eröffnung des Katharinenmarktes auf dem Kumpen.
Musikverein und Spielmannszug der FFW Steinau mit Dr. Klaus Adam
Erwähnenswert sind die Fahrten in den Schwarzwald und in das Allgäu mit Konzerten, die
örtlich großen Anklang gefunden haben. Das hierbei gemeinsam Erlebte und die schönen
Stunden haben das Vereinsgeschehen positiv beeinflusst und den Zusammenhalt und das
Verständnis untereinander wesentlich gefördert.
Im Jahre 1978 beendete Heinz Kopp seine Tätigkeit als Dirigent.
Die Leitung des Stammorchesters übernahm nun Horst Buß für 8 Jahre. In dieser Zeit
leiteten Thomas Buß das Jugend- und Kirsten Buß das Schülerorchester.
Aufgrund des Erfolges beim Jubiläumsfest 1975 hatte der Verein in der
Jahreshauptversammlung am 25. Februar 1978 beschlossen, auch das 75-jährige Bestehen
im Jahre 1980 in der gleichen Art durchzuführen.
24
Stammorchester mit Dirigent Horst Buß 1980
Noch im selben Jahr liefen die Vorbereitungen unter der Leitung des FestausschussVorsitzenden Erhard Merz an. Das Jubiläumsfest mit Jugendmusiktag reihte sich ein in die
Zahl der erfolgreichen Musikfeste und fand im weiteren Umkreis Zuspruch und
Anerkennung. Neben den musikalischen Vorträgen der Gastvereine konnte der
Jugendmusiktag wiederum mit 23 Jugendorchestern als besonderer Höhepunkt gewertet
werden. Auch dieses Fest wurde unter Mithilfe aller Steinauer Vereine zu einem Erfolg.
Die gesamte Bewirtung und Verköstigung wurde in eigener Regie abgewickelt. Es wurde
sogar extra eine Telefonleitung in das Festzelt verlegt, da das Handy noch nicht erfunden
war. Mehr als 1.000 Jugendliche musizierten unter Leitung des Landesmusikdirektors
Alfred Balzer im gemeinsamen Abschlusskonzert des Jugendmusiktages. Als
Anerkennung der großartigen Leistungen, die mit diesem Fest erbracht wurden, hat der
Magistrat der Stadt Steinau an der Straße mit Urkunde vom 10. Mai 1980 dem
Musikverein „Germania“ den Titel „Stadtkapelle der Stadt Steinau an der Straße“
verliehen. Bürgermeister Heinz Désor wurde im Gegenzug zum ersten „Ehrendirigenten
der Stadtkapelle der Stadt Steinau“ ernannt.
Am 24. April 1982 wurde in der Katharinenkirche zum ersten Mal ein Frühlingskonzert
gegeben. Diese Veranstaltung ist bis zum heutigen Tag eine feste Einrichtung im
Jahresprogramm unseres Vereins geworden.
Einer immer wieder von den Musikern gewünschten Verlegung des Weihnachtskonzertes
vom 1. Weihnachtsfeiertag auf den 4. Advent-Sonntag stimmte die Mehrzahl der Musiker
schließlich am 17. Dezember 1984 zu.
Im Jahre 1985 feierte der Musikverein „Germania“ sein 80-jähriges Bestehen mit einem
Jubiläumskonzert. Auf ein Fest im üblichen Sinne wurde verzichtet, da die Stadt Steinau in
diesem Jahr im Rahmen einer „Brüder-Grimm-Woche“ größere Veranstaltungen, unter
anderem Kaffeetafel und Märchenfestzug, durchgeführt hatte.
Der Musikverein beteiligte sich hierbei an mehreren Veranstaltungen.
25
Stammorchester mit Dirigent Horst Buß 1985
Auch an der Kaffeetafel 1986 waren wir mit Bewirtung und Platzkonzert beteiligt. Am
Weihnachtskonzert 1986 gab Horst Buß den Taktstock ab und legte die Leitung des
Stammorchesters in jüngere Hände.
Thomas Euler übernahm die Leitung des Orchesters am 1. Januar 1987. Unter seiner
Leitung erlebte das Stammorchester einen großen musikalischen Aufschwung. In dieser
Zeit leitete er auch das Jugendorchester des Vereins.
Im Jahre 1988 richtete der Musikverein Germania“ Steinau erstmals den Jockesmarkt aus.
1989 hatte das Stammorchester zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Auftritt
außerhalb Deutschlands. Die Reise ging nach Welsberg in Südtirol. Dort wurde die
Verschwisterungsfeier Welsbergs mit Steinau musikalisch umrahmt.
Im selben Jahr ging ein lang gehegter Wunsch der Musiker der „Germania“ in Erfüllung.
Steinau bekam eine Mehrzweckhalle. Das Stammorchester spielte zur Einweihung der
„Halle am Steines“. Der Veranstaltungsort des jährlichen Weihnachtskonzertes wurde ab
1989 vom Saal der Vereinsgaststätte „Zum weißen Roß“ in die „Halle am Steines“ verlegt.
Das Jahr 1990 brachte wieder ein großes Fest für unsere Heimatstadt Steinau und unser 85jähriges Bestehen. Während die „Germania“ dieses Jubiläum mit einem Festkonzert am
19. Mai beging, wurde das Stadtjubiläum „700 Jahre Stadt Steinau“ mit einer Festwoche
begangen. Das Stammorchester hatte sich für den großen historischen Festzug eigens dafür
geschneiderte Kostüme angeschafft, die bei den Zuschauern besondere Aufmerksamkeit
fanden. Weitere Auftritte in diesem historischen Kostüm fanden großen Anklang.
1990 wurde erstmals zur besseren Vorbereitung auf das Frühlingskonzert von dem
Jugendorchester ein Proben-Wochenende in der Jugendherberge in Hilders in der Rhön
durchgeführt. Diese Neuerung förderte das gemeinsame Zusammenspiel, das besonders
intensive Erarbeiten der Musikstücke, aber auch den kameradschaftlichen Zusammenhalt
der Musikerinnen und Musiker. Diese Regel, sich gemeinsam auf ein bevorstehendes
Konzert vorzubereiten, wurde bis heute im Wechsel zwischen Stammorchester und
Jugendorchester beibehalten.
26
Stammorchester mit Dirigent Thomas Euler 1989
Im selben Jahre wurden zwei Kesselpauken sowie ein Glockenspiel angeschafft. Die
Anschaffung eines Computers, der die Vereinsverwaltung vereinfachen sollte, wurde im
Jahr 1991 ausgeführt.
Stammorchester mit Dirigent Dr. Klaus Adam im Jahre 1994
Leider musste Thomas Euler im Sommer 1992 aus beruflichen Gründen den Taktstock
abgeben. Sein Nachfolger wurde Klaus Adam aus Freigericht Neuses.
Bettina Kirchhof übernahm die Leitung des Jugendorchesters, welche sie dann 1995 an
Jürgen Silberschlag abgab.
Von aktiven Musikern werden immer wieder Jugend-, Schüler-, Zöglings- und
Ausbildungsorchester geleitet. Hier waren zusätzlich zu den bereits genannten Sylvia
27
Häupl, Anja Kirchhof und Bianca Gold als Dirigentinnen tätig. Auf Bernd Kirchhof konnte
jederzeit als Aushilfsdirigent zurück gegriffen werden.
Seit Januar 2003 dirigiert Helmut Pfahls aus Jossgrund-Oberndorf das Jugendorchester und
Horst Buß leitet seit Oktober 2002 die Ausbildungs-Bläsergruppe.
Die Ausbildung von Nachwuchsmusikern ist seit den 60er Jahren dem Musikverein
„Germania“ ein besonderes Anliegen. Eine Ausbildung im Blasmusikbereich war jedoch
bisher nur ab einem Alter von etwa 9 Jahren üblich. Um aber Kinder bereits ab 6 Jahren
der Musik und dem Verein zuzuführen, wurde im Jahre 1993 eine musikalische
Vorausbildung angeboten. Unter der Leitung von Kirsten Bleek werden seit dieser Zeit
Kinder in Rhythmik-Kursen auf die spätere Ausbildung an Blasinstrumenten vorbereitet.
Am 12. September 1993 fand eine bahnbrechende Neuerung im Main-Kinzig-Kreis statt:
„Der autofreie Sonntag, Kinzigtal-total“. Um die Radfahrer in Steinau zu bewirten, hat sich
unter anderem auch der Musikverein „Germania“ bereit erklärt, mit musikalischer
Umrahmung durch Gastkapellen, Kaffee und Kuchen sowie andere Getränke anzubieten.
Dies ist mittlerweile zu einer festen Tradition geworden.
Im Jahre 1995 stand wieder ein festliches Ereignis an. Das 90-jährige Bestehen der
„Germania“ wurde gefeiert. Ein Jubiläumskonzert in der „Halle am Steines“ am 14. Mai,
der Jockesmarkt am 24. und 25. Juni mit Konzerten von 19 Blasorchestern bei herrlichem
Festwetter am Kumpen, waren der richtige Rahmen für dieses Jubiläum.
Am 17. November 1995 schließlich wurde dem Musikverein „Germania“ zum 90-jährigen
Bestehen und in Anbetracht seiner guten Leistungen in der Nachwuchsausbildung von
Herrn Landrat Karl Eyerkaufer die Ehrenplakette des Main-Kinzig-Kreises in der
Klosterberghalle in Langenselbold verliehen.
Jugendorchester 1995
Im Juni 1996 stand wieder ein Dirigentenwechsel für das Stammorchester an. Dr. Klaus
Adam verließ den Verein und Bettina Kirchhof übernahm die musikalische Leitung des
Orchesters bis zum Weihnachtskonzert desselben Jahres.
28
Seit dieser Zeit veranstaltet der Musikverein „Germania“ in unregelmäßigen Abständen
Konzerte unter dem Motto „Germanias Jugend musiziert“, um weitere Jugendliche und
Kinder für das Erlernen eines Blasmusikinstrumentes zu begeistern.
Am 1. Januar 1997 übernahm Herr Matthias Müller die musikalische Leitung des
Stammorchesters, welche er bis zum heutigen Tage ausübt.
1998 hat der Musikverein sein Instrumentarium wieder erweitert und ein Xylophon sowie
eine Oboe angeschafft. In der Zeit von 1905 bis 1987 wurde die Verwaltung des Vereins
immer umfangreicher. Genügte bis etwa 1960 ein einfaches Kassenbuch mit zwei Spalten
(Einnahmen und Ausgaben) um die Finanzverwaltung zu regeln, so wurde der Aufwand
für die Kassenführung, für die Inventar-, Noten- und Mitgliederverwaltung immer
umfangreicher. Es war unumgänglich, dass der Verein 1999 eine Software angeschafft hat,
mit der die Daten verwaltet werden. Die Umstellung auf eine Computerverwaltung wurde
gleichzeitig dazu genutzt, den Musikverein „Germania“ mit einer eigenen Homepage im
Internet weltweit erreichbar zu machen.
Das 95-jährige Bestehen wurde 2000 mit dem Frühlings- und Weihnachtskonzert
entsprechend gewürdigt.
Stammorchester mit Dirigent Matthias Müller im Jahre 2000
Seit 2001 werden zwischen dem Musikverein Haingründau und der Germania durch
gegenseitige musikalische Teilnahme an Veranstaltungen, freundschaftliche Beziehungen
gepflegt.
In der Jugendausbildung engagierte aktive Musikerinnen und Musiker nahmen an der von
der Stadt Steinau angebotenen Ausbildung zur Jugendleiter-Card teil.
29
Im Mai 2002 wurden neue Notenkoffer gekauft. Die Kosten der Notenkoffer konnten
durch Spenden von Firmen und Geschäftsleuten weitgehend gedeckt werden, denen
hiermit unser Dank gilt.
Mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 wurde an der Brüder-Grimm-Schule Steinau,
erstmalig an einer Schule im Altkreis Schlüchtern, eine Bläserklasse mit 23 Kindern
eingerichtet. Die Kinder dieser Bläserklasse erhalten viermal wöchentlich Musikunterricht
und werden an Blasmusikinstrumenten ausgebildet.
Diese und alle weiteren Bläserklassen werden vom Musikverein „Germania“ Steinau
begleitet und durch Musiker des Vereins aktiv unterstützt. Der Musikunterricht und die
Ausbildung an den Blasinstrumenten geht über zwei Schuljahre. Danach können die
Kinder in den Musikverein „Germania“ eintreten und in einem der Jugendorchester weiter
musizieren.
Seit 04. November 2004 werden unter der Leitung von Kirsten Bleek erneut Kinder im
Alter von sechs und sieben Jahren in einem Rhythmik-Kurs auf eine spätere musikalische
Ausbildung vorbereitet.
Ein erster öffentlicher Auftritt am Weihnachtskonzert 2004 war die Belohnung für das
eifrige Üben in der kurzen Vorbereitungszeit.
An diesem Konzert traten ebenfalls die neugegründete Bläserklasse der Brüder-GrimmSchule unter der Leitung von Frau Wagenhäuser sowie das Ausbildungsorchester unseres
Vereins unter der Leitung von Horst Buß auf.
Das Programm dieses Weihnachtskonzertes wurde noch abgerundet durch die
hervorragende Leistung unseres Jugendorchesters sowie des Stammorchesters. 120
Mitwirkende in allen teilnehmenden Orchestern sorgten an diesem Abend für einen
würdigen Auftakt in das Jubiläumsjahr 2005.
Neben den bereits erwähnten Orchestern und Bläsergruppen gibt es noch eine sehr aktive
Gruppe im Verein, die „Trallafitti-Runde“. Das sind die Frauen der Musiker sowie
„passive“ Mitglieder und Freunde des Vereins. Diese sehr aktive Gruppe darf in dieser
Vereinschronik nicht fehlen. Mit der Kaffeetafel am Katharinenmarkt 1984 in der
Markthalle fing es an, mit den großen Kaffeetafeln 1985 und 1986 und dem Jockesmarkt
1995 ging es weiter. Immer, wenn ein besonderes Ereignis ansteht, ist sie zur Stelle. Es
wird geputzt, gespült, Kuchen gebacken und verkauft, gebastelt und dekoriert. So trugen
diese fleißigen Helferinnen und Helfer in der Vergangenheit zum Erfolg der vielen jährlich
wiederkehrenden Veranstaltungen bei, seien es die Frühjahrs- und Weihnachtskonzerte, die
großen Kaffeetafeln, Kinzigtal-total oder anderes mehr. Ihnen gebührt ein besonders
großes Dankeschön.
Möge es dem Verein weiterhin vergönnt sein, getreu dem Motto "Stets dem Wahren,
Schönen, Guten" zu dienen.
Wer die Musik nicht liebt,
verdient nicht ein Mensch genannt zu werden,
wer sie liebt, ist ein halber Mensch,
wer sie aber treibt, ist ein ganzer Mensch.
Johann Wolfgang von Goethe
30
Vorsitzende des Musikvereins „Germania“ Steinau e.V.:
1905
1907
1908
1912
1914
1923
1926
1934
1937
1946
1950
1960
1961
1981
1993
1997
1999
2001
2005
-
1907
1908
1912
1914
1923
1926
1934
1937
1946
1950
1960
1961
1981
1993
1997
1999
2001
2005
Bernhard
Adam
Ludwig
Wilhelm
Ludwig
Johannes
Johannes
Wilhelm
Nikolaus
Wilhelm
Willi
Ernst
Horst
Erhard
Hans-Ludwig
Erhard
Horst
Sascha
Hans-Ludwig
Eckart
Rudolph
Hufnagel
Hellwig
Hufnagel
Gold
Müller
Rüttger
Beck
Rüttger
Hauke
Geschwindner
Buß
Merz
Gold
Merz
Buß
Angelberger
Gold
Stammorchester 1995 in historischer Uniform im Hessenpark
31
Dirigenten des Musikvereins „Germania“ Steinau e.V.:
1905
1909
1912
1920
1922
1924
1953
1954
1962
1978
1986
1992
1996
1997
-
1909
1912
1920
1922
1924
1953
1954
1962
1978
1986
1992
1996
1997
Herr
Herr
Bernhard
Herr
Hermann
Bernhard
Heinrich
Hans
Heinz
Horst
Thomas
Dr. Klaus
Bettina
Matthias
Lotz
Schwabe
Eckart
Kast
Hauke
Eckart
Schneid
Goldt
Kopp
Buß
Euler
Adam
Kirchhof
Müller
Stammorchester im Jahre 1992 bei der Übergabe der Dirigentschaft von
Thomas Euler auf Dr. Klaus Adam mit Vorsitzendem Erhard Merz
32
Dirigenten der Jugend-, Schüler und Ausbildungsorchester
und der verschiedenen Jugendgruppen:
Hans
Horst
Thomas
Kirsten
Thomas
Dr. Klaus
Jürgen
Bettina
Sylvia
Bernd
Anja
Bianca
Helmut
Goldt
Buß
Buß
Bleek
Euler
Adam
Silberschlag
Kirchhof
Häupl
Kirchhof
Kirchhof
Gold
Pfahls
Jugendorchester des Musikvereins mit Dirigent Dr. Klaus Adam im Jahre 1994
33
Rhythmikgruppe des Musikvereins im Jubiläumsjahr 2005 mit Leiterin Kirsten Bleek
Bläserklasse der BG-Schule mit Leiterin Renate Wagenhäuser im Jubiläumsjahr 2005
34
Ausbildungsorchester des Vereins mit Ehrenvorsitzendem Horst Buß im Jubiläumsjahr 2005
Gestaltung der Festschrift:
Bildmaterial:
Kontaktadresse:
Homepage:
Verkaufspreis der Festschrift:
Horst Buß, Hans-Ludwig Gold,
Erhard Merz, Maik Merz,
Ilse Weigand
Erhard Merz
Bildarchiv der „Germania“
Musikverein „Germania“ Steinau e.V.
Hans-Ludwig Gold
Hasenbergstraße 16
36396 Steinau an der Straße
0 66 63 / 18 46
[email protected]
www.Musikverein-Steinau.de
1,00 Euro
35
36
Jugendorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau mit Dirigent Helmut Pfahls im Jubiläumsjahr 2005
Teilnehmende Vereine an den Veranstaltungen
des Musikvereins „Germania“ Steinau
Weihnachtskonzert 2004 (Eröffnungskonzert des Festjahres)
am Sonntag, dem 19. Dezember 2004, um 16:00 Uhr
Rhythmikgruppe des Musikvereins „Germania“ Steinau
Bläserklasse der Brüder-Grimm-Schule Steinau
Ausbildungsorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Jugendorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Stammorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Ökumenischer Jubiläumsgottesdienst in der Reinhardskirche
am Sonntag, dem 13. März 2005, um 17:00 Uhr
Evangelischer Kirchenchor Steinau
St. Paulus Chor Steinau an der Straße
Jugendorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Stammorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Kommers in der Katharinenkirche
Samstag, dem 23. April 2005, 19:30 Uhr
Jugendorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Stammorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Benefizkonzert mit Chören in der Reinhardskirche
Sonntag, dem 05. Juni 2005, 19:00 Uhr
Chorgemeinschaft „Vorwärts“ Steinau e.V.
Grimm-Misch-Chor Seidenroth
Ausbildungsorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Stammorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Benefizkonzert mit Chören in der Reinhardskirche
Sonntag, dem 09. Oktober 2005, 19:00 Uhr
Männergesangverein „Einigkeit“ Marborn
Männergesangverein „Sängerlust“ Seidenroth 1911 e.V..
Gesangverein „Liedergruß“ Bellings
Chorgemeinschaft „Harmonie“ Ulmbach
Jugendorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Weihnachtskonzert 2005 (Abschlusskonzert des Festjahres)
am Sonntag, dem 18. Dezember 2005, um 16:00 Uhr
Rhythmikgruppe des Musikvereins „Germania“ Steinau
Bläserklasse der Brüder-Grimm-Schule Steinau
Ausbildungsorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Jugendorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
Stammorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau
37
38
Stammorchester des Musikvereins „Germania“ Steinau mit Dirigent Matthias Müller im Jubiläumsjahr 2005
Teilnehmende Vereine an den verschiedenen Veranstaltungen
des Musikvereins „Germania“ Steinau
Freitag, den 08. Juli 2005 (Jockesmarkt) Kumpen
ab
21:00
Uhr
Vorsicht Gebläse
Samstag, dem 09. Juli 2005 (Jockesmarkt) Kumpen
von
11:30
12:00
13:00
13:30
14:30
15:00
16:00
16:30
17:30
18:00
19:00
19:30
21:00
bis
13:00
13:30
14:30
15:00
16:00
16:30
17:30
18:00
19:00
19:30
20:30
21:00
24:00
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Bühne
I
II
I
II
I
II
I
II
I
II
I
II
I
Verein
Musikverein Herolz
Musikverein Ahnatal
Musikverein 1967 Edelbach e.V.
Musik- und Vogelschutz. Niedergründau e.V.
SFZ der Freiwilligen Feuerwehr Steinau
Musikverein 1921 e.V. Salmünster
Jugendorchester Meerholz-Hailer
Spielmanns- und Fanfarenzug Ronneburg e.V.
Musikverein „Harmonie“ Neuses 1926 e.V.
Stadtkapelle Schlüchtern 1861 e.V.
Musikverein „Victoria“ Altenmittlau 1897 e.V.
Musikverein 1910 Steinau-Steinhaus e.V.
Gemütlicher Altstadtabend m. d. Spessartmusikanten
Sonntag, dem 10. Juli 2005 (Jockesmarkt) Kumpen
von
11:15
11:30
12:45
13:00
14:15
14:30
15:45
16:00
17:00
17:15
bis
12:45
13:00
14:15
14:30
15:45
16:00
17:15
17:00
18:30
18:45
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Bühne
I
II
I
II
I
II
I
II
I
II
Verein
Musikverein 1921 Bernbach
Musikverein Edelweiß Mernes
MV "Cäcilia" Bad Soden 1920 e.V.
Musikverein Döngesmühle e.V.
Musikverein Sannerz
Musikverein Langenselbold
MV Lohrhaupten 1982 e.V.
Alphorngruppe Lohrhaupten
Musikverein Oberndorf
Biebertaler Musikanten
Sonntag, dem 11. September 2005 (Kinzigtal Total) Sparkassenvorplatz
von
11:00
13:00
15:00
bis
13:00
15:00
17:00
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Verein
Musikkapelle der FFW Haingründau
Musikverein „Germania“ Horbach 1867 e.V.
Musikverein 1965 Kassel e.V.
39
Jubiläumsprogramm
19.12.2004
16:00
Weihnachtskonzert
Halle am Steines
06.03.2005
11:30
Verleihung Pro Musica Plakette
Marktoberdorf
13.03.2005
17:00
Ökumen. Jubiläumsgottesdienst
Reinhardskirche
03.04.2005
13:00
hr4 „Mein Verein“
Markthalle
12.04.2005
20:00
Gründungssitzung
Zum weißen Roß
23.04.2005
19:30
Kommers
Katharinenkirche
23.04.2005 - 21.05.2005 Bilderausstellung 100 Jahre MVG
Markthalle
05.06.2005
19:00
Benefiz-Konzert mit Chören
Reinhardskirche
19.06.2005
11:00
Verleihung Pro Musica Plakette
Weilburg
Jubiläumsfestwochenende verbunden mit dem Jockesmarkt
08.07.2005
21:00
Vorsicht Gebläse
09.07.2005
08:00
Großer Flohmarkt
09.07.2005
11:30
Blasmusik Total
09.07.2005
21:00
Spessartmusikanten
10.07.2005
11:00
Blasmusik Total
11.09.2005
09:00
Fahrradsonntag mit Blasmusik
Sparkassenvorplatz
09.10.2005
19:00
Benefiz-Konzert mit Chören
Reinhardskirche
29.10.2005
13:00
Jugendkritik- und Wertungsspiel
Halle am Steines
Veranstaltung mit Landesmusikjugend Hessen e.V.
30.10.2005
16:00
Sinfonisches Blasorch. Main-Kinzig Halle am Steines
Veranstaltung mit Landesmusikjugend Hessen e.V.
18.12.2005
16:00
Weihnachtskonzert
40
Halle am Steines