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BüZ-Bericht 2004
BÜRGERSELBSTHILFEZENTRUM
der Stadt Herne
BERICHT 2004
1
BüZ-Bericht 2004
2
INHALT
I. ENTWICKLUNG 2004 ............................................................................................................................................................................. 3
1. Kontakte in Selbsthilfe und Ehrenamt ............................................................................................................................ 4
2. Bedeutung der Selbsthilfe ............................................................................................................................................................. 7
3. Offenes Plenum ............................................................................................................................................................................................ 8
4. Neue Selbsthilfethemen................................................................................................................................................................. 10
5. Fortbildung ..................................................................................................................................................................................................... 13
II. AKTIONEN ............................................................................................................................................................................................................ 14
III. PRESSESPIEGEL ......................................................................................................................................................................................... 20
IMPRESSUM
Herausgeber:
Redaktion:
Stadt Herne — Der Oberbürgermeister
Bürger-Selbsthilfe-Zentrum der Stadt Herne
Rathausstraße 6
44649 Herne
Tel.: (0 23 23) 16 – 36 36, Fax: (0 23 23) 16 – 36 26
E-Mail: [email protected]
v. i. S. d. P.:
Dr. phil. Alexander Brandenburg
Leiter der Abteilung Gesundheitsplanung und
Gesundheitsförderung im Fachbereich Gesundheit der Stadt Herne
© + Stand:
Herne, Januar 2005
BüZ-Bericht 2004
3
I. ENTWICKLUNG 2004
Mit der Einrichtung des BÜZ hat die Stadt Herne den Prozess der Entwicklung von
Bürgerengagement entscheidend gestärkt. Seine Einrichtung ist der notwendige organisatorisch-institutionelle Grundstein für die zukünftige Entwicklung von Bürgerengagement und Bürgerpartizipation in mehr als nur gesundheitlicher Hinsicht. Die Programmatik des Umbaus des Sozialstaates und der Neudefinition von gesundheitlichen,
sozialen und medizinischen Dienstleistungen, welche in der nächsten Zeit verstärkt auf
der politischen Agenda stehen, erfordern die Weiterführung und Verstärkung einer
Politik der Förderung des Bürgerengagements.
Auch im zurückliegenden Jahr 2004 war die Selbsthilfe der dominierende Arbeitsbereich im BüZ. Das Selbsthilfepotential der Herner Bürgerinnen und Bürger konnte auf
hohem Niveau weiterentwickelt werden. Insbesondere das Offene Plenum erwies sich
als Motor in diesem Sektor. Sowohl die Mitarbeit an der Herner Gesundheitswoche
2004 als auch Exkursionen in die örtlichen Krankenhäuser gingen auf Anregungen aus
diesem Gremium zurück.
Der Ehrenamtsbereich hat in 2004 deutlich an Statur, Bedeutung und Interesse seitens
der Bevölkerung gewonnen wie die entsprechenden Kontaktzahlen zeigen (s. u.). Mit
der „Ideenbörse Ehrenamt― wurde eine Entwicklung initiiert, die im kommenden Jahr
mit regelmäßigen Informationstreffen ehrenamtlich interessierter Bürgerinnen und
Bürger und einer Ehrenamtsbörse fortgesetzt werden soll.
BüZ-Bericht 2004
I.1
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Kontakte in Selbsthilfe und Ehrenamt
KONTAKTZAHLEN
Auch im Jahr 2004 wuchs die Anzahl der BüZ-Kontakte konstant weiter an. Die Steigerung betrug mehr als 6% gegenüber dem Vorjahr. Die Kontakte im Bereich Selbsthilfe stiegen auf hohem Niveau um weitere 5,4%, während der Bereich Ehrenamt sogar um 8,6% wuchs.
Tab: 1: Entwicklung der BüZ-Kontakte 2002 - 2004
Selbsthilfe
Ehrenamt
Gesamt*
2002
585
97
682
2003
686
301
987
2004
723
327
1.050
*Der Bereich Handicap wurde nicht berücksichtigt.
Altersstruktur
Die Altersstruktur der BüZ-Kontakte änderte sich im Jahre 2004 gegenüber den Vorjahren vor allem in der Kategorie der 41- bis 60jährigen, die den stärksten Zuwachs
erfuhr (32 Prozentpunkte) und nun mehr als die Hälfte (knapp 51%) aller BüZKontakte ausmacht.
Während der Anteil der 21- bis 40jährigen gegenüber dem Vorjahr gleich blieb, wandten sich deutlich weniger Bürgerinnen und Bürger aus den Altersgruppen „bis 21 Jahre― (minus 2 Prozentpunkte) und „älter als 61 Jahre― (minus 20 Prozentpunkte) an
das BüZ.
Tab. 2: Alterstruktur aller BüZ-Kontakte in Prozentangaben
bis 21
21 - 40
41 - 60
61 +
2002
1,54
40,69
40,44
17,33
2003
2,21
37,18
28,90
31,0
2004
0,93
37,30
50,93
10,85
Private vs. institutionelle Kontakte
In der Unterscheidung zwischen privaten und institutionellen Kontakten gab es im Jahre 2004 gegenüber dem Vorjahr keine signifikanten Änderungen. Auch im Jahr 2004
waren ein gutes Drittel der BüZ-Kontakte institutioneller Art. Der Anteil privater Kon-
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takte betrug entsprechend knapp zwei Drittel. Er stieg jedoch gegenüber dem Vorjahr
leicht von 63,57% auf 65,53% im Jahre 2004.
Tab. 3: private und institutionelle Kontakte in Prozentangaben
privat
Institutionell
2002
65,84
33,16
2003
63,57
36,43
2004
65,53
35,47
Geschlechterstruktur
In der Geschlechterverteilung der BüZ-Kontakte gab es gegenüber den Vorjahren keine gravierenden Änderungen. Der Frauenanteil bleibt mit knapp 72 Prozent gegenüber dem Vorjahr fast unverändert.
Tab. 4: Geschlechtsstruktur der BüZ-Kontakte in Prozentangaben (m + w = privat)
m
w
2002
35,30
64,70
2003
28,50
71,50
2004
30,23
69,77
Selbsthilfethemen
Tab 5: Die am meisten nachgefragten Selbsthilfethemen
Thema
Singles
Angst
Alleinerziehende
Depression
Adipositas
Aggression
Messie
Mobbing
sexuellen Missbrauch
Restless Legs
Alzheimer
Alkohol
Beziehungssucht
Multiple Sklerose
2004
2003
37
16
13
10
10
9
8
7
6
6
5
5
4
4
2002
11
48
24
25
3
0
0
1
6
9
12
33
0
4
26
53
8
5
3
0
0
2
1
23
3
26
0
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Bei den nachgefragten Selbsthilfethemen ist weiterhin eine Verschiebung zugunsten
sozialer Themen zu beobachten, während die klassischen, krankheitsbezogenen Themen weiterhin auf hohem Niveau fortbestehen. Unter den am meisten nachgefragten
Themen waren drei (Aggression, Messies, Beziehungssucht) in den Vorjahren überhaupt nicht genannt.
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I.2
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Bedeutung der Selbsthilfe
Die Bedeutung der Selbsthilfe steigt in den letzten Jahren stetig. Dies lässt sich in Herne u. a. an der zunehmenden Inanspruchnahme des Bürger-Selbsthilfe-Zen-trums ablesen.
Die Vielfalt der Selbsthilfethemen konnte erweitert werden. Informationen über alle
Angebote des BüZ werden regelmäßig in den örtlichen Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern, Schwerpunkteinrichtungen der Erziehung von Kindern und Jugendlichen
zur Verfügung gestellt.
Die Akzeptanz und Bekanntheit von Selbsthilfegruppen hat so ein hohes Niveau erreicht. Mitglieder von Selbsthilfegruppen sehen ihre Zugehörigkeit zu einer Gruppe als
besonders wichtig und für die Allgemeinheit von Bedeutung an. Die Gruppen haben
heute auch für die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Selbstdarstellung eine deutliche
Selbstständigkeit erreicht.
Selbsthilfegruppen spiegeln die Vielfalt des Lebens: Beziehungen und Partnerschaft,
chronische Erkrankungen, Erziehung und Familie, Gemeinwesen und Nachbarschaft,
Kinder und Jugendliche, Psychische Erkrankungen, Sucht und Abhängigkeit sind nur
einige der vielen Themen, mit denen sich die Angehörigen von Selbsthilfegruppen
auseinandersetzen.
Man muss grundsätzlich unter den Schwerpunktfeldern Sucht und Gesundheit unterscheiden (Sucht: Alkohol, Drogen, Essstörungen, Medikamente; Gesundheit: Adipositas, AIDS, Allergie, Asthma + Atemwegserkrankungen, Alzheimer, Angeborener
Cortisonmangel (AGS), Angst, Bluthochdruck, Colitis ulcerosa / Morbus Crohn, Depressionen, Diabetes mellitus, Epilepsie, Gehörlosigkeit, Hepatitis, Hypophysenerkrankungen, Körperbehinderung, Krebs, Künstlicher Darm-/Harnleiteausgang, Migräne,
Morbus Bechterew, Multiple Sklerose, Osteoporose, Parkinson, Psychische Erkrankungen, Reizdarm (RDS), Restless Legs, Rheuma, Schlafapnoe/ Schlafstörungen,
Schlaganfall, Sehbehinderung, Tourette-Syndrom, Tinnitus, Venenerkrankungen,
Wachkoma).
Gesundheitliche Selbsthilfe ist durch kleine informelle Initiativen und Gruppen geprägt, sie bringen ein hohes Maß an Eigendynamik für die Betroffenen. Die Gruppenmitglieder kennen die Krankheit aus eigenem Erleben, sie werden im Erfahrungsaustausch zu eigenen Experten und tragen so erheblich zu ihrer Gesundheit bei.
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Aufgrund der umfangreichen Information in dem Gesamtverzeichnis der Selbsthilfegruppen ist es möglich, gezielte Hinweise auf eine bestimmte Selbsthilfegruppe (nicht
auf „Selbsthilfe" allgemein) zu geben. Dies trägt dazu bei, dass der Leser der Broschüre seine eventuell vorhandene theoretische Absicht zum Besuch von Selbsthilfegruppen durch den Besuch einer bestimmten Gruppe konkretisieren kann (Deutsches Ärzteblatt 100, Ausgabe 20 vom 16.05.04).
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I.3
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Offenes Plenum
Das Offene Plenum konnte im Oktober 2004 auf sein einjähriges Bestehen zurückblicken.
An jedem 2. Montag im Monat trifft sich das Offene Plenum im BüZ mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von ungefähr 20 bis 25 Personen, die aus den unterschiedlichsten Selbsthilfegruppen kommen.
Bei der Unterschiedlichkeit der Selbsthilfegruppen lässt sich ein gemeinsam interessierendes Thema feststellen, es betrifft die Veränderungen im Rahmen der Gesundheitsreform. Insbesondere die Finanzierungsfragen sind immer wieder Gegenstand der Diskussionen.
Im Februarplenum äußerten sich ein Apotheker und ein Vertreter einer Krankenkasse
zu der Frage: „Welche Belastungen kommen in Zukunft den noch auf die Patienten
zu?"
Im März 2004 wurde der Versicherungsschutz für Selbsthilfevertreter und die Alterstruktur in den einzelnen Selbsthilfegruppen erörtert.
In den Monaten Mai und Juni 2004 standen Exkursionen zu zwei Herner Kliniken auf
dem Plan. Das St. Anna-Hospital und die Universitätsklinik Marienhospital Herne
wurden besucht. Als direktes Ergebnis des Maitreffens wurde im St. Anna-Hospital
eine neurologische Sprechstunde für die Herner Selbsthilfevertreterinnen und vertreter eingerichtet. Im Marienhospital gab es eine Schwerpunktdiskussion und ein
Informationsgespräch mit einem Pharmakologen der über ein in die Kritik geratenes
Arthritismedikament.
Das Offene Plenum diskutierte im Juli die Frage „Wie gehe ich mit Schmerzen um?―.
Hierzu wurde die Zilgrei-Methode vorgestellt. Das Thema Schmerzen ist für viele
chronische Erkrankungen von Bedeutung und fand im Plenum reges Interesse. Eine
Zilgrei-Lehrerin stellte „Hilfe zur Selbsthilfe" vor.
Die Gruppen haben untereinander ein großes Bedürfnis sich kennen zu lernen. Unter
dem Motto „Selbsthilfegruppen stellen sich vor", konnten sich die SHG- Gruppen
Wachkoma, „Ich rauche nicht mehr―, Guttempler Eickel und die SchlaganfallSelbsthilfegruppe dem Offenen Plenum präsentieren.
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I.4 Neue Selbsthilfethemen
2. Juni:
Messies
Der Begriff „Messies― leitet sich aus dem Englischen („mess― = Unordnung) ab. Im
Deutschen wird vom „Vermüllungs-Syndrom― gesprochen. Messies sind Menschen,
die sich von nichts trennen können und daher in ihrer Wohnung alle möglichen Dinge
und Gegenstände (z. B. Zeitschriften und Zeitungen) in Massen sammeln und horten.
Da die betroffenen Menschen keine der vielen von ihnen angefangenen Aufgaben zu
Ende bringen können, verfügen sie über ein nur gering entwickeltes Selbstwertgefühl.
Da sie gleichzeitig perfektionistische Ansprüche an sich selbst stellen, sind sie bei allen
anderen Entscheidungen im Leben blockiert. Aus Angst, von anderen Mitmenschen in
ihrer vermeintlich minderwertigen Persönlichkeit erkannt zu werden, lassen Messies
niemanden in ihre Wohnung.
In der Selbsthilfegruppe sollen die Betroffenen lernen, sich selbst als Messie zu akzeptieren und gemeinsam die Bereitschaft entwickeln, ihr unter harten Bedingungen erlerntes Verhalten zu ändern. Die Selbsthilfegruppe kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl durch das in der Gruppe vermittelte Verständnis zu erhöhen.
24. Juni:
Alleinerziehende Sodingen
Während sich in Wanne-Eickel bereits Alleinerziehende zusammengeschlossen haben,
gibt es in Alt-Herne eine solche Gruppe momentan nicht. Anja Rzadkowski (36) hat
deshalb die Initiative ergriffen und einen Raum im Thomas-Morus-Haus an der Widumer Straße 23a (hinter dem "Urbanus-Haus" in Börnig) gefunden.
Dort können sich jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr allein erziehende Mütter und
Väter treffen und austauschen, erstmals am Donnerstag, 24. Juni. Die Kinder dürfen
mitgebracht werden, vielen bleibt auch gar keine andere Wahl. Die Initiatorin jedenfalls hat niemanden, der auf den zweijährigen Julian und seinen sechs Jahre alten
Bruder Robin aufpassen würde.
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Auch Wochenend-Unternehmungen vom Besuch im Gysenbergpark bis zum Ausflug
in den Zoo möchte Anja Rzadkowski gerne in der Gemeinschaft erleben: "Andere machen etwas mit ihren Männern, wir stehen immer alleine da."
2. August:
Tourette-Syndrom
Das Tourette-Syndrom ist nach heutigem Wissensstand eine Stoffwechselerkrankung
des Gehirns, für die sogenannte „Tics― typisch sind. Diese äußern sich in unwillkürlichen, raschen, meistens plötzlich auftretenden und mitunter sehr heftigen Bewegungen.
Je nach Art unterscheidet man motorische (Muskelzuckungen) und vokale (Lautäußerungen) Tics. Beide Arten können getrennt und gemeinsam in unterschiedlicher Stärke
auftreten.
Für die Erkrankung kann auch eine erbliche Veranlagung verantwortlich sein. Dabei
entwickeln nur etwa zehn Prozent der betroffenen Kinder ein schweres TouretteSyndrom. Bei gleicher genetischer Ausgangslage ist das Risiko jedoch für Jungen dreibis viermal höher als für Mädchen. Die Tics treten in aller Regel um das 7. Lebensjahr
erstmals auf, verstärken sich während der Pubertät, um zwischen dem 16. und dem
26. Lebensjahr wieder nachzulassen. Bei den meisten Betroffenen verschwinden die
Tics vollständig, andere müssen ihr Leben lang mit starken Tics zurechtkommen. Die
Lebenserwartung ist normal.
Viele Menschen mit Tourette-Syndrom haben zusätzliche Probleme wie etwa zwanghafte Verhaltensweisen, Aufmerksamkeitsstörungen, Lernschwierigkeiten, Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle, Schlafstörungen oder Depressionen.
Obwohl Kinder mit Tourette-Syndrom sich in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit nicht
von anderen Kindern unterscheiden, haben sie häufig Lernschwierigkeiten. Um dem
Kind eine möglichst günstige Entwicklung zu ermöglichen, sind eine frühe Diagnose
und eine ebenso frühzeitige Behandlung von Kind und Familie nötig. Die Selbsthilfegruppe wendet sich an Eltern erkrankter Kinder.
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5. August 2004:
Singles bis 40
Auf vielfachen Wunsch aus der Herner Bevölkerung gründet das Bürger-SelbsthilfeZentrum (BüZ) eine Selbsthilfegruppe für Singles bis 40 Jahre.
Ziel der neuen Selbsthilfegruppe sind gemeinsame Freizeitaktivitäten sowie der Gedankenaustausch über Vor- und Nachteile des Single-Daseins. Nach Presseberichten
über eine Single-Selbsthilfegruppe für ältere Herner Bürger, haben sich schon mehrere
Bürger für das neue, Angebot des BüZ gemeldet.
Bei der Gründungsveranstaltung am 5.8. war der vorgesehene Besprechungsraum
dem Andrang nicht gewachsen. Deshalb mussten die mehr als vierzig Interessierten
kurzfristig in den Ratssal umziehen.
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I.5 Fortbildung
Die im Jahre 2004 durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen für das BüZ-Team
befassten sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Beratung―. Der Anstoß zu diesem
Thema ging vom BüZ-Team selber aus, das sich im Rahmen seiner Tätigkeit zunehmend mit schwierigen Gesprächssituation (telefonisch und face-to-face) konfrontiert
sah.
Im Einzelnen fanden folgende Veranstaltungen statt:
12. März 2004:
„Telefonische Beratung von Menschen in Krisensituationen―
Referentin:
Frau Hanne Bödding
Marienhaus-Klinikum St. Antonius, Waldbreitenbach
4. Juni 2004:
„Grundlagen der Telefon-Beratung― — Weiterbildung live
Referentin:
Frau Sabine Müller
4. Juni 2004:
„Grundlagen des Beratungsgesprächs― — Weiterbildung live
Referentin:
Frau Sabine Müller
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II. AKTIONEN 2004
17.01.2004
Älter werden in Herne
Am 17. Januar 2004 fand im Herner Kulturzentrum eine
Veranstaltung des Herner Ärztenetz e. V. zum Thema
„Älter werden in Herne― statt. Das Bürger-SelbsthilfeZentrum der Stadt Herne (BüZ) beteiligte sich mit einem
Infotisch.
Schon am frühen Morgen begann der Aufbau des Gemeinschaftsstandes von BüZ und der ILCO-Selbsthilfegruppe.
Neben der ILCO vertrat der BüZ-Infostand auch die Herner Selbsthilfegruppe Schlafapnoe/chronische Schlafstörungen Herne e. V.
Der BüZ-Stand war während der gesamten Veranstaltung ständig umlagert. Unter anderem war die aktuelle Selbsthilfebroschüre auch bei vielen Herner Ärztinnen und Ärzten gefragt.
06.03.2004
Herner Frauenwoche
Zum Auftakt der Herner Frauenwoche fand am 6.
März 2004, dem Internationalen Frauentag, eine
Veranstaltung im Westfälischen Museum für
Archäologie statt. Das BüZ beteiligte sich mit einem Infostand. Als besonderen Gag konnten die
Besucherinnen - natürlich neben Infomaterial auch Äpfel vom BüZ-Stand mitnehmen (auf dem
Foto Lau und Frau Schnigge).
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22. – 28.03.2004
16. Herner Gesundheitswoche
Stadt/Zukunft - Jugend Gesundheit
Während der 16. Herner Gesundheitswoche vom 22. bis
28. März 2004 beteiligte sich das BüZ an einer InfotischAktion der Herner Selbsthilfe. Sowohl Karstadt in Herne als
auch Baumbach & Sauerland in Wanne-Eickel hatten sich
bereit erklärt, während der Gesundheitswoche Selbsthilfegruppen mit ihren Infoständen zu beherbergen.
04. - 08.04.2004
Berlinfahrt Herner Selbsthilfegruppen
Zum zweiten Mal fand unter der versierten Leitung von
Erich Leichner vom Institut für Kirche und Gesellschaft
der evangelischen Kirche von Westfalen die Berlinfahrt
Herner Selbsthilfegruppen statt. Knapp sechzig Vertreterinnen und Vertreter Herner Selbsthilfegruppen und ein
Team des Bürger-Selbsthilfezentrums der Stadt Herne
(BüZ) nahmen an der Fahrt vom 4. bis 8. April 2004
teil.
In das von Erich Leichner abwechslungsreich und interessant gestaltete Rahmenprogramm hatte Gabriele Lau
(BüZ) selbsthilferelevante Termine und Highlights eingebaut.
16.05.2004
Herner Umwelttag
Am 16. Mai fand im Revierpark Gysenberg der Herner Umwelttag statt. Das BüZ beteiligte sich mit einem Infostand. Dicht umlagert war der BüZ-Infostand
von den zahlreichen Besuchern des Umwelttages, die
das schöne Wetter in den Gysenberg gelockt hatte.
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Neben einer großen Auswahl an Broschüren und Faltblättern zu den Themen und
Aufgabenbereichen des BüZ lag für die Besucher auch Informationsmaterial verschiedener Herner Selbsthilfegruppen aus. Daneben fanden auch die kleinen Geschenkartikel mit dem Logo und der Telefonnummer des BüZ reißenden Absatz.
02. und 03.07.2004
Gesundheit und Soziales
Am 2. und 3. Juli fand im Herner City Center die Aktion „Gesundheit
und Soziales― statt. Das BüZ nahm mit einem Infostand teil, an dem
sich auch die Herner ILCO-Gruppe beteiligte.
05.07.2004
Tag der offenen Tür
Im Rahmen der landesweiten Suchtwoche „Sucht hat
immer eine Geschichte― (5. – 12.07.04) unterstützte
das BüZ die örtlichen Aktivitäten am Montag, dem
5.7., mit einem Tag der offenen Tür.
Im Foyer des Gesundheitsamtes präsentierten sich an
diesem Tag zwei Initiativen. Neben dem Ernährungsprogramm für übergewichtige Kinder „Moby Dick―
(Frau Dr. Schmitter) konnten sich die Besucher auch am Stand von „Anni―, einem
Wohnprojekt für Mädchen, informieren.
15.07.2004
FIBag-Ralley
Die Selbsthilfe zur Förderung der Integration Behinderter (FIBag) hatte gerufen und alle kamen: lokale Politprominenz,
überregionale Medien und Vertreter zahlreicher Herner Selbsthilfegruppen. Sie alle nahmen an der von der FIBag organisierten Rallye durch Herne statt, die mit Erfolg auf Barrieren für
Behinderte im öffentlichen Raum aufmerksam machte. Friedward Bestehorn, im BüZ für die Handicap-Arbeit zuständig,
nahm als BüZ-Vertreter an der Rallye teil.
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12.09.2004
Familientag im Schlosspark Strünkede
Am 12. September fand der diesjährige „Familientag der SPD― im Schlosspark Strünkede statt,
an dem sich das BüZ wieder mit einem Infostand
beteiligte. Bei der gut besuchten Veranstaltung
hatte das neue Event-Zelt des BüZ Premiere.
Neben dem umfangreichen Infomaterial des BüZ
und Geschenkartikeln für Groß und Klein, gab
das BüZ-Quiz „Sind Sie fit fürs BüZ?― Anlass
und Gelegenheit zu vielen Gesprächen über die Aufgaben und Angebote des BürgerSelbsthilfe-Zentrums. Am BüZ-Stand präsentierte sich, vertreten von Frau Lepper,
auch die Selbsthilfegruppe der Stomaträger, ILCO.
Besonders eng wurde es, als der Minister für Wirtschaft
und Arbeit des Landes NRW, Herr Harald Schartau,
den BüZ-Stand besuchte. Das Foto zeigt ihn umringt
von BüZ-Mitarbeiterinnen und Besuchern. Der Minister
ließ es sich nicht nehmen, den Fragebogen zum BüZQuiz auszufüllen. Hilfestellung bei allzu spezifischen
Fragen leistete ihm Ulrich Eistermann. Auch der damalige SPD-Kandidat und heutige Inhaber des Oberbürgermeisteramtes Horst Schiereck
nahm an dem BüZ-Quiz teil. Frau Lau schaut im neugierig über die Schulter.
29.09.2004
Ideenbörse Ehrenamt
Wichtige Anregungen für die Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Herne erhielten die
Mitarbeiter des Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BüZ) von
den zahlreichen Besuchern der „Ideenbörse Ehrenamt―. Die Veranstaltung hatte im Rahmen der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements im BüZ stattgefunden. Neben Vertretern von
Vereinen und Wohlfahrtsverbänden fanden auch
zahlreiche Herner Bürgerinnen und Bürger den Weg ins BüZ, die Anregungen für eine
ehrenamtliche Tätigkeit suchten oder über ihre Erfahrungen im Ehrenamt berichteten.
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21.10.2004
Neuer Internetkurs startet
Über 150 Herner Bürger haben bisher an den kostenlosen Internetkursen im Bürger-Selbsthilfe-Zentrum
der Stadt Herne (BüZ) teilgenommen.
Da die Nachfrage nach den seniorengerechten Schulungen anhält, hat sich die Dozentin Rosemarie
Morsch bereit erklärt, die von ihr ehrenamtlich geführten Seminare erneut anzubieten. Eingeladen sind
Einsteiger ab 55 Jahren. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die neue Kursreihe startete
am 21. Oktober.
22.10.2004
20 Jahre MS-Kontaktkreis Herne
Das BüZ kam gerne der Einladung des Herner MS-Kontaktkreises
nach und gratulierte Frau Caspelherr, die dem Kontaktkreis seit 20
Jahren vorsteht.
04.11.2004
Selbsthilfebeirat tagt im BüZ
Auf der Tagesordnung der zweiten Jahressitzung standen unter anderem die Vorbereitung der Wahl des neuen Selbsthilfebeirates im Frühjahr 2005 und der Internationale Tag des
Ehrenamtes am 5.12.2004.
11.11.2004
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19
Gibt es freiwilliges Engagement von Migranten in den
Bereichen Selbsthilfe, Schule und Kindergarten?
Aus Anlass der 14. Interkulturellen Wochen in Herne hatte das BüZ
Herrn Dr. Dirk Halm vom Duisburger Zentrum für Türkeistudien zu
einem Vortrag eingeladen, der auf großen Anklang sowohl seitens der
Fachleute als auch der Bürgerinnen und Bürger traf.
05.12.2004
Internationaler Tag des Ehrenamtes
Aus Anlass des Internationalen Tag des Ehrenamtes ehrte Herr Oberbürgermeister
Horst Schiereck 13 Herner Bürgerinnen und
Bürger, die sich in besonderer Weise um
das Ehrenamt verdient gemacht haben.
Geehrt wurden die Herren Zbikowski und
Temming (Suchtgruppe), Herr Kilian (Guttempler), Herr Ziesing (Behindertensport),
Frau Lutomski (Sportgemeinschaft FdG),
Herr und Frau Rölle (KAB), Frau Schweden, Frau Brosch und Frau Broskowski (VdK),
Frau Drobner (Sehbehinderten-Zeitschrift), Frau Michels, Herr Schlautmann (Stadtteilprojekt „Älter werden in Crange―).
13.12.2004
Offenes Plenum begeht
vorweihnachtlichen Jahresausklang
Mit einem vorweihnachtlichen Kaffeetrinken endete die erfolgreiche
Arbeit des Offenen Plenums im Jahre 2004. Vor allem die Exkursionen in die örtlichen Krankenhäuser sollen im Jahre 2005 fortgesetzt werden.
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III. PRESSESPIEGEL
SONNTAGSNACHRICHTEN HERNE — WANNE-EICKEL, 4. JANUAR 2004
Selbsthilfe
Dienstag (6.) beginnt um 19 Uhr der monatliche Diabetiker-Treff in Treffpunkt Eickel
an der Reichsstraße 66. Fußprobleme sind das Thema.
Die Frauenselbsthilfe nach Krebs kommt am Donnerstag (8.) um 15.30 Uhr im Seniorenheim Funkenbergstraße 4 zusammen.
Die Frauen initiative gegen Brustkrebs „Wir alle" trifft sich am Montag (5.) um 18 Uhr
im Wanner Gesundheitsamt.
Die Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten und deren Angehörige kommt am
Mittwoch (7.) um 16 Uhr im AOK-Gesundheitszentrum, Schaeferstraße 11, zusammen.
Der Gesprächskreis für Angehörige von psychisch Kranken trifft sich am Do. (8.) um
18 Uhr in den Räumen des Vereins Nachbarn e. V. an der Plutostraße 4.
Die Prostata-Selbsthilfe Herne/Bochum lädt ausnahmsweise erst am 12. Januar um
17.30 Uhr in das Haus der Begegnung an der Alsenstraße 19a in Bochum ein.
Zum Jahresende hat sich die Selbsthilfegruppe "Half-Face" für Gesichtsversehrte aufgelöst, der private Kontakt unter den „Ehemaligen" soll jedoch aufrecht erhalten werden.
Unter dem Motto „Behalte deine Trauer nicht für dich" lädt Dr. theol. Bernhard Müller am Donnerstag (8.) um 16 Uhr■ zum Gesprächskreis für Trauernde in die CaritasSozialstation Wanne-Eickel, Hauptstraße 311, ein. Er übernimmt als Nachfolger von
Klaus Winkelmann die Moderation.
Am Mittwoch (7.) kommt die Selbsthilfegruppe für Eltern von AD(H)S-Kindern um 17
Uhr im Moritz-Treff, Hauptstraße 244, zusammen.
Die Selbsthilfegruppe Morbus Crohn und die Gesellschaft für Gastroenterologie in
Herne laden am Samstag (10.) um 9.30 Uhr zu einem Arzt-Patienten-Seminar in den
Stadt. Saalbau an der Wilhelmstraße 26 ein. Dabei gehl es um die Diagnostik und
Behandlung von seltenen Erkrankungen des Darms mit Auswirkungen wie Gelenk-
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schmerzen und Hautveränderungen. Anmeldungen werden bis zum 7. Januar von Dr.
med. Werner Hoffmann im St. Anna-Hospital entgegengenommen.
Unter dem Motto „Miteinander sprechen - sich neu kennen lernen― bietet die Evangelische Beratungsstelle für Ehe-, Partnerschafts- und Lebensfragen unter der Leitung
der erfahrenen Paarberater Siegfried Brinkmann und Mechthild Gärtner im neuen
Jahr an acht Montagabenden eine Gruppe für Paare an. Wer als Paar lebt und seine
Partnerschaft intensivieren möchte, wird herzlich zum ersten Treffen am 26. Januar
um 19.30 Uhr in den Räumen der Beratungsstelle an der Schaeferstraße 8 eingeladen. Anmeldungen werden bis zum 10. Januar unter Tel. Herne 53O46 entgegengenommen. Für die Teilnahme ist ein kurzes Vorgespräch mit den Leitern erforderlich
und eine Kostenbeteiligung von 20 Euro pro Paar und Abend.
Das im Wanner Gesundheitsamt ansässige Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BüZ) hat zum
Jahresende eine Reihe von Ehrenamtlichen ausgezeichnet, die sich in Selbsthilfegruppen, aber auch in Vereinen und außerhalb bestehender Institutionen in besonderer
Weise engagiert haben.
Oberbürgermeister Wolfgang Becker nahm insgesamt 28 Ehrungen am „Tag des Ehrenamtes" vor: Hüsejin Balaban, Robert Gerth, Stefanie Strasser und Saskia Tharr aus
der 6. Klasse der Gustav-Adolf-Schule (Seniorenarbeit), Frau Bachfeld (Sport mit Behinderten), Frau Baitala, Herr Gesing, Frau Stövesand, Frau Stopka und Frau Caspelherr
(Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe),
Herr
Baumann
(DiabetesSelbsthilfegruppe), Frau Beschorner und Frau Schult (Gründerinnen einer Seniorenbetreuungsgruppe), Frau Böhm (Sport mit Behinderten), Frau Borowski, Frau Nowak
und Frau Eisel (Kinderschutzbund), Herr Dobrowski und Frau Morsch (Selbsthilfe),
Frau Gietmann und Frau Wilhelms (Seniorenarbeit), Herr Hinte (Suchthilfe), Frau
Kaczmarek (Jugendarbeit), Frau Koßmeier (Kindersport), Herr Lawinczak und Frau
Topp (Vereinsarbeit), Frau Lepper und Herr Ossa (llco-Selbsthilfegruppe). OB Becker:
„Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement kann nicht hoch genug bewertet werden,
gerade weil es ganz unspektakulär und eher im Verborgenen geschieht. Diese Damen
und Herren und jungen Menschen sind in den unterschiedlichsten sozialgesellschaftlichen Bereichen im Dienste des Gemeinwohls aktiv. In ihrer Freizeit betreuen und unterstützen sie erkrankte, pflegebedürftige und ältere Mitbürger. Menschen in schwieriger Lebenssituation, oder machen sich für junge Menschen stark.
Was sie bereit sind zu leisten, auch unter persönlichem Verzicht, ist sicherlich alles andere als selbst verständlich und verdient unser aller Respekt. In unserer Stadt sind allein mehr als 3000 Mitbürgerinnen und Mitbürger in Selbsthilfegruppen engagiert, als
Experten in eigener Sache. Was sie bereit sind zu leisten, ist eine unverzichtbare Er-
BüZ-Bericht 2004
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gänzung der Angebote der Öffentlichen Hand und anderer Träger, ein wesentlicher
Bestandteil des Netzwerkes in unserer Stadt und kann durch keine professionelle
Dienstleistung ersetzt werden. Hier geht es um ein Engagement ganz eigener Art.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, MONTAG, 5. JANAUAR 2004
Nach der Diagnose in einem tiefen Loch
Betroffene weiß: „Der Arzt ist zuständig für die Gesundheit der Patienten und wir für die Seele"
Von Susanne Meimberg
„Der Arzt ist zuständig für die Gesundheit der Patienten und wir für die Seele." Das
sagt Mechthild Lepper. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Ralf Ossa besucht sie Männer
und Frauen nach Operationen, die mit einem künstlichen Blasen- oder Darmausgang
aus der Narkose erwachen.
1988 erhielt Mechthild Lepper die schreckliche Nachricht: Sie hatte Darmkrebs, nur
eine schnelle Operation konnte ihr Leben retten. Innerhalb von 14 Tagen war sie von
ihrem Hausarzt nach Recklinghausen verlegt und dort operiert worden. Ein künstlicher
Darmausgang, eine Colostomie, war Folge der Erkrankung. „Damals bin ich in ein
tiefes Loch gefallen. Mein Mann und meine Kinder mussten sich alles Medizinische
erklären lassen. Ich konnte das nicht ertragen", erinnert sich die heute 70-Jährige. Umfassende Aufklärung bezüglich des Umgangs mit dem Stomabeutel blieb aus. „Ein
gutes Jahr habe ich Kummer und Leid ertragen. Ich habe immer gedacht, mit dem
künstlichen Darmausgang habe ich eine Macke, die ich nie wieder loswerde", beschreibt Mechthild Lepper ihren Seelenzustand lange nach dem Eingriff. Sie verlor ihre
Lebenslust, die Begeisterungsfähigkeit für die schönen Dinge des Lebens. Sie brauchte
Hilfe und Verständnis außerhalb der eigenen Familie und fand diese Unterstützung
Selbsthilfe: ILCO-Gruppen
zunächst in der Herner „Frauenselbsthilfe nach Krebs". „Dort war ich ein kleiner Exot die Einzige mit einem künstlichen Darmausgang." 1992 eröffnete Rudi Horn in Wanne eine ILCO-Gruppe, und sie schloss sich sofort dem Selbsthilfeverein für Ilco- und
Colostomie, Menschen mit künstlichem Blasen- oder Darmausgang, an. Seit mehreren
Jahren geht sie alle zehn, zwölf Tage ins Herner Marienhospital und „möchte anderen
Hilfe in dem Moment geben, an den ich mich selbst noch so gut erinnere". Mechthild
Lepper tritt an das Krankenbett von Betroffenen, stellt sich vor und wartet dann erst
einmal ab, ob ihre Hilfe gewünscht ist. „Manche wollen gar nicht reden. Das ist okay.
BüZ-Bericht 2004
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Ich biete meine Hilfe ja nur an. Ob man sie in Anspruch nimmt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen", erklärt die Hernerin. Wenn nach einer Krebsdiagnose oder bei
einem chronisch entzündlichen Darm größere Stücke des Organs entfernt werden
müssen, finden sich die Betroffenen oft zunächst hilflos und überfordert mit einer neuen Körper-Situation konfrontiert. Rat von einer Frau, die seit vielen Jahren selbst betroffen ist, kann da rettend, manchmal sogar lebensrettend sein. So erinnert sich
Mechthild Lepper zum Beispiel an eine Frau, die vor ihrer Operation angekündigt hatte, „alle Tabletten zu sammeln" und sich
Nach wie vor ein Tabu-Thema
das Leben zu nehmen, sollte sie tatsächlich den Rest ihres Lebens mit einem künstlichen Darmausgang verbringen müssen. Selbst Mechthild Lepper, seit 15 Jahren Stomaträgerin, gibt zu, dass es ihr manchmal immer noch schwer fällt, mit der Situation
umzugehen. „Aber es hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, was die medizinische Versorgung angeht." Trotzdem handelt sich es immer noch um ein gesellschaftliches Tabu-Thema, und das offene Ansprechen von Ängsten fällt vielen Betroffenen
schwer. Viele Ängste beruhen jedoch schlicht auf Unwissenheit, das weiß auch Mechthild Lepper, und deshalb ist es ihr so wichtig möglichst schnelle Hilfe zu leisten. „Wir
wollen anderen das ersparen, was wir selbst durchmachen mussten" - nämlich allein
gelassen zu werden. Neben den Patienten des Marienhospitals am Hölkeskampring
besucht Mechthild Lepper auch betroffene Frauen im St. Anna-Hospital in Wanne.
Dort teilt sie sich die Arbeit mit Ralf Ossa, selbst Stomaträger, der sich mit gleichem
Einfühlungsvermögen um die Männer kümmert. Absolutes Vertrauen und Verschwiegenheit gegenüber, den Betroffenen sind oberstes Gebot der ehrenamtlichen Helfer
der ILCO.
Die ILCO-Gruppe Herne und Wanne-Eickel trifft sich jeden dritten Dienstag im Monat
um 16 Uhr im „Moritz-Treff an der Hauptstraße 244 in Wanne.
WAZ HERNE, MITTWOCH, 18. FEBRUAR 2004
Selbsthilfe
BüZ, Shg. für Alleinerziehende: 16-18 Uhr, Gesundheitsamt, Wanne-Eickel, Rathausstr. 6, Tel. HER16 3S 36.
Guttempler - Gesprächsgruppe für Alkoholkranke und Mitbetroffene: 18 Uhr, Treffen
im Gemeindezentrum St. Marien, Eickel; Guttempler-Gemeinschaft: 20 Uhr, Tel.
WAN 37 65 28 oder HER 4 56 21.
BüZ-Bericht 2004
24
Shg. Parkinson: 15-17 Uhr, Treffen im Ev. Krankenhaus, Wiescherstraße 24.
BüZ, Shg. RDS-Reizdarm-Syndrom: 17-18.30 Uhr, Treffen im Gesundheitsamt Wanne-Eickel, Tel. HER 16 36 36.
Shg. Migräne: 19-21 Uhr, Treffen, Ev. Gemeindehaus, Bertastr.18, Baukau.
Shg. Angst- und Panikstörungen: 19-21 Uhr, Treffen im Gemeindehaus des Zeppelinzentrums, Zeppelinstraße 1; Auskünfte über das BüZ, Tel. HER 16 36 36.
Beratungen
Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BüZ): mo, di und do: 9-13 Uhr, sowie mo, di, mi, und do:
14-17 Uhr, Gesundheitsamt Wanne-Eickel, Rathausstraße 6, "m HER 16 36-36, Fax 26.
WAZ HERNE FREITAG, 27. FEBRUAR 2004
BüZ sucht einen Ehrenamtler für Ferienfreizeit
Das Bürger-Selbsthilfezentrum (BüZ) sucht einen ehrenamtlichen Betreuer für eine
Ferienfreizeit behinderter Menschen. Die Fahrt führt vom 24. Juli bis 7. August nach
Brügge in Belgien. Die rund 20 schwerst körperlich behinderten Reise-Teilnehmer
werden von einem professionellen Betreuerteam begleitet. Der gesuchte Ehrenamtler
soll das Team bei den täglich anfallenden Aufgaben unterstützen. Er wird nicht in der
Pflege eingesetzt, Kosten entstehen ihm nicht. Interessierte können sich bei Ulrich Eistermann im BüZ melden, HER 16 45 73.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, 23. MÄRZ 2004
„Messie"-Selbsthilfe sagt Unordnung
den Kampf an
BüZ unterstützt Gründung einer Gruppe
Mit Unterstützung des Bürger-Selbsthilfe-Zentrums (BüZ) der Stadt Herne bildet sich
zurzeit eine Selbsthilfegruppe für "Messies". Interessierte können sich unter Tel. HER
16 34 62 bei Gabriele Lau melden. Der Begriff „Messies" leitet sich aus dem Englischen („mess― = Unordnung) ab. Im Deutschen wird vom „Vermüllungs-Syndrom"
gesprochen. Messies sind Menschen, die sich von nichts trennen können und daher in
ihrer Wohnung alle möglichen und unmöglichen Dinge horten. In der Selbsthilfegruppe sollen die Betroffenen lernen, sich selbst als Messie zu akzeptieren und gemeinsam
BüZ-Bericht 2004
25
die Bereitschaft entwickeln, ihr unter harten Bedingungen erlerntes Verhalten zu ändern.
WAZ HERNE, MONTAG, 05. APRIL 2004
Verständnis wecken für Zappelphilipp
und Träumer
Vorträge und Gespräche in der Gruppe entlasten die Eltern
Von Ute Eickenbusch
Es schneit. Irgendwo im Haus wird gebohrt. Am Tisch trinkt jemand Kaffee, während
ein anderer etwas erzählt. Eindrücke, die spielend miteinander in Einklang gebracht
werden. Aber es gibt Menschen, denen das nicht gelingt. Eine Selbsthilfegruppe hat
sich auf ihre Erkrankung, AD(H)S, spezialisiert.
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, bisweilen gepaart mit H wie Hyperaktivität: Ein
medizinischer Begriff für ein Bündel von Verhaltensweisen. „Bei unserem jüngsten
Sohn begann das im Säuglingsalter", erzählt Ursula Schmidt. „Er wollte nicht schlafen,
konnte sich nicht beruhigen, lehnte Körperkontakt ab." Dazu kamen starke Wahrnehmungsstörungen.
„Wir erreichten ihn nicht." Der „Zappelphilipp" wurde vom Kinderarzt zum Psychologen und von der Ergo- zur Reittherapie geschickt. „Erfolg brachte schließlich die medizinische Behandlung mit ,Ritalin'", berichtet die Mutter.
Das Medikament ist nicht unumstritten. Ein Amphetamin, das bei Gesunden stimulierend wirkt, dem hyperaktiven ADS-Kranken, der an einer Stoffwechselstörung leidet,
dagegen hilft, sich zu konzentrieren und besser zu steuern, wie Befürworter anführen.
Und ihn so aus einer schmerzlichen Einsamkeit holt, „denn so ein Kind hat keine
Freunde", weiß Ursula Schmidt.
Tanja Krajewski dagegen war das klassische „brave Mädchen", das selbstvergessen
spielte, verträumt, „ein Paradebeispiel toller Erziehung" - vermeintlich. Denn auch sie
litt, kaute Nägel, hatte Angstzustände und war flüchtig bei schriftlichen Arbeiten in der
Schule. Baldrian, Autogenes Training und der Neurologe halfen wenig, dennoch
schaffte sie den Realschulabschluss und meistert heute ihren Berufsalltag. Die Diagnose ADS – ohne Hyperaktivität - teilt sie mit ihrem Sohn (9), einem ebenso „ruhigen
Kind", wie sie selbst eines war.
BüZ-Bericht 2004
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Ritalin oder nicht, was bringen Naturheilkunde oder andere Therapien? Solche Fragen
besprechen Eltern und Betroffene im „Moritz-Treff" in der gleichnamigen Apotheke in
Wanne-Mitte, wo Apothekerin Kerstin Grünert vor einem Jahr den ersten Impuls zur
Gründung einer Selbsthilfegruppe gab. Seit Mai trifft sich die Runde - unterstützt von
Selbsthilfe-Koordinatorin Gabriele Lau aus dem Bürger- und Selbsthilfezentrum BÜZ einmal im Monat. Ein Arzt, eine Apothekerin sind stets dabei, neben Vorträgen bleibt
viel Raum für den Austausch.
Eine Wohltat für Ursula Schmidt, die es enorm entlastet, „dass man sich da äußern
kann, ohne dass sofort irritiert die Augenbrauen hochgezogen werden". Ein Gespräch
unter „Leidensgenossen" weiß auch Tanja Krajewski zu schätzen. Dass ADS-Kinder
nicht nur stören, sondern „meistens phantasievoll, kreativ und hilfsbereit sind", oft
auch exzellente Schachspieler, ist ihr wichtig zu erwähnen.
Davon auch Lehrer zu überzeugen, in ihnen Sensibilität zu wecken für diese Kinder, ist
ein weiteres Anliegen der Gruppe, die sich auch im Alltag als Stütze anbietet. Tanja
Krajewski hat kürzlich eine Schulklasse auf einen Ausflug begleitet. Einfach so. Sie
weiß, wie sieben ADS-Kinder außer Rand und Band geraten können.
7. April, 17 Uhr, "Moritz-Treff", Hauptstraße 244. Kontakt: HER 6908 (Schmidt),
WAN 793829 (Krajewski).
WAZ HERNE, SAMSTAG, 17.04.2004
Doofer PC: Aber keine Angst vor Maus und Tasten
„Man darf nicht in der Ecke bleiben"
Ob Firewire oder Firewall, ob Arbeitsspeicher oder Grafikauflösung: Da macht Rosemarie Morsch so schnell keiner etwas vor. Im Gegenteil. Die 64-Jährige gibt ehrenamtlich Computer-Kurse, um vor allem Älteren die Scheu vor den elektronischen Rechenkünstlern zu nehmen.
„Der PC ist doof", sagt Rosemarie Morsch mit der Gewissheit einer Expertin, die souverän im Internet surft, im Dickicht des Betriebsprogramms nicht vom Wege abkommt
und sich auch nicht von schweren Ausnahmefehlern erschrecken lässt. Der Mensch,
zumal im fortgeschrittenen Alter, hat zumeist Angst im Umgang mit Maus und Tastatur. Im Bürgerselbsthilfezentrum (BÜZ) im Wanner Gesundheitsamt führt Rosemarie
Morsch Kleingruppen von Interessierten ab 55 Jahren in die kunterbunte Computerwelt ein. Aus eigener Erfahrung kommt sie zu dem Schluss: „Ich weiß, wie man's nicht
machen sollte."
BüZ-Bericht 2004
27
Also Anfänger nicht mit englischem Experten-Kauderwelsch erschrecken, sondern Begriffe übersetzen, erklären und die Laien Schritt für Schritt an die Materie heranführen.
Die Weitergabe eigener PC-Kenntnisse bereitet ihr sichtlich Freude. Autodidaktisch hat
sie sich auf die Datenautobahn begeben, nicht um als ausgebildete Kauffrau berufliche
Kenntnisse zu erweitern, sondern um beweglich zu bleiben. Rosemarie Morsch ist als
MS-Kranke auf den Rollstuhl angewiesen. Die Krankheit hat ihr eine Entscheidung
aufgezwungen:
„Entweder bleibt man in der Ecke oder will am Leben teilnehmen. Man muss gegen
die Krankheit angehen", sagt sie selbstbewusst.
Dabei gibt ihr das Internet wertvolle Unterstützung. In der unendlichen Wundertüte
findet sich eine Fülle an Informationen – über die eigene Krankheit, aber auch über
Länder, Reisen, Hobbys und erst recht über Computerprogramme. In der Zwischenzeit ist Rosemarie Morsch so fit am Bildschirm, dass selbst Tochter und Enkel sie als
Expertin akzeptieren und regelmäßig um Rat fragen.
Der nächste Computer-Kurs (maximal sechs Teilnehmer) mit Rosemarie Morsch beginnt am 6. Mai; Information und Anmeldung im BÜZ unter HER 16 36 36.
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WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, DIENSTAG, 27. APRIL 2004
Gruppen testen in Berlin das Blindenleitsystem
Auf der Baustelle des Lehrter Bahnhofs
60 Vertreter verschiedener Herner Selbsthilfegruppen haben die Bundeshauptstadt
besucht, um das Berliner Blindenleitsystem zu testen.
Organisiert hatten das Ganze der Herner Erich Leichner vom Institut für Kirche und
Arbeit der Ev. Kirche von Westfalen und das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum der Stadt
Herne. Die Delegation erlebte eine Besichtigung der Großbaustelle des Lehrter Bahnhofs als Höhepunkt der Tour. Die Bauleitung präsentierte für die Herner das dort verwirklichte hochmoderne Blindenleitsystem.
Eine speziell angefertigte Brille simulierte das Sehvermögen eines an Grauem Star
erkrankten Menschen. Mittels unterschiedlicher Blindenstöcke konnten die Gäste auf
einer im Baubüro ausgelegten Teststrecke hautnah nachvollziehen, mit welchen
Schwierigkeiten die für den Bau Verantwortlichen, vor allem aber die sehbehinderten
Menschen zu kämpfen haben. Die Besucher lernten bei dieser Gelegenheit viele der
Berliner Sehenswürdigkeiten kennen. Von besonderem Interesse aus Sicht der Selbst-
BüZ-Bericht 2004
28
hilfe war der Besuch im Nachbarschaftsheim Schöneberg, wo sie sich mit Vertretern
Berliner Selbsthilfe-Organisationen austauschten. Ein besonderes „Schmankerl" war in
diesem Zusammenhang eine Aufführung des in dem Heim ansässigen Seniorentheaters.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, DIENSTAG, 18. MAI 2004
Menschen mit krankhafter Angst helfen einander
Neue Gruppe in Herne gegründet – Regelmäßige Treffen
Mit Unterstützung des Bürger-Selbsthilfe-Zentrums (BüZ) der Stadt hat sich die erste
Selbsthilfegruppe angsterkrankter Menschen in Herne gegründet.
Treffpunkt ist der Konferenzraum in der Barbara-Kirche an der Langforthstraße in
Horsthausen, wo sich die Gruppenmitglieder donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr treffen.
Nähere Infos dazu gibt es unter HER 8 32 76 oder 38 27 73; auch das BüZ steht für
Auskünfte zur Verfügung ( HER 16 36 36). Die Herner Gruppe ergänzt das in Wanne-Eickel bestehende Selbsthilfeangebot zum gleichen Thema.
Angst ist ein Alarmsignal, das nach Beseitigung der Ursachen verschwindet. Dahingegen versteht man unter Angststörungen eine Krankheit, bei der wiederholt Panikattacken auftreten. Damit einhergehen u.a. ausgeprägte Symptome wie Herzrasen, Beklemmungsgefühle, Atemnot und Zittern. Viele Patienten empfinden deshalb Todesangst. Die Gruppe bietet Hilfesuchenden eine gute Chance, von Erfahrungen anderer
zu profitieren. Die Treffen unterstützen, ersetzen aber nicht eine therapeutische Behandlung.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, 26. MAI 2004
MELDUNGEN
„Messies" treffen sich im BüZ
Am Mittwoch, 2. Juni, soll im Bürger- und Selbsthilfezentrum (BüZ), Rathausstraße 6
in Wanne, eine neue Selbsthilfegruppe mit dem Namen „Messies" gegründet werden.
Dahinter verbergen sich Menschen, die unter dem „Vemüllungs-Syndrom" (Englisch
„mess" gleich Unordnung) leiden - sie können sich von nichts trennen und sammeln
daher in ihrer Wohnung alle möglichen Dinge in Massen. Weitere Informationen: BüZ,
Gabriele Lau, HER 16 34 62.
BüZ-Bericht 2004
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WAZ HERNE, DONNERSTAG, 27. MAI 2004
Alleinerziehende wollen nicht länger alleine sein
Gleichgesinnte in Alt-Herne gesucht
Einsame Sonntage, keine Unterstützung durch die Familie und keine Chance, die Kinder einmal abzugeben: Anja Rzadkowski kennt als allein erziehende Mutter die Nachteile dieser Lebensform. Jetzt sucht sie Gleichgesinnte, die mit ihr eine Gruppe gründen möchten.
Während sich in Wanne-Eickel bereits Alleinerziehende zusammengeschlossen haben,
gibt es in Alt-Herne eine solche Gruppe momentan nicht. Anja Rzadkowski (36) hat
deshalb die Initiative ergriffen und einen Raum im Thomas-Morus-Haus an der Widumer Straße 23a (hinter dem "Urbanus-Haus" in Börnig) gefunden.
Dort können sich jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr allein erziehende Mütter und
Väter treffen und austauschen, erstmals am Donnerstag, 24. Juni. Die Kinder dürfen
mitgebracht werden, vielen bleibt auch gar keine andere Wahl. Die Initiatorin jedenfalls hat niemanden, der auf den zweijährigen Julian und seinen sechs Jahre alten
Bruder Robin aufpassen würde.
Auch Wochenend-Unternehmungen vom Besuch im Gysenbergpark bis zum Ausflug
in den Zoo möchte Anja Rzadkowski gerne in der Gemeinschaft erleben: "Andere machen etwas mit ihren Männern, wir stehen immer alleine da."
Seit vier Jahren wohnt die Familie in Sodingen - ohne rechten Anschluss, wie die
zweifache Mutter bedauert. Dabei stehen rein statistisch die Chancen gut, Mütter oder
Väter in der gleichen Situation zu treffen: Jede fünfte Familie in Deutschland ist inzwischen eine "Einelternfamilie".
Kontakt über das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum, HER 16-3462 (Gabriele Lau).
WAZ WANNE-EICKEL, 10. JUNI 2004
Stadtteilprojekt erntet viel Lob
Zehn Jahre „Älter werden in Orange"
„So etwas müsste es in jedem Stadtteil geben, es sollte wie ein Schneeball wirken."
BüZ-Bericht 2004
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Das wünschte sich Dr. Alexander Brandenburg, Leiter der Abteilung Gesundheitsförderung bei der Stadt, als jetzt das Stadtteilprojekt „Älter werden in Orange" sein 10jähriges Bestehen beging.
Gefeiert wurde im Bürger-Selbsthilfezentrum, das im Wanner Rathaus untergebracht
ist. Die Witwe des kürzlich verstorbenen Diakons Friedhelm Michels, der das Projekt
seinerzeit ins Leben gerufen hatte, nahm aus den Händen der Betreuerin für Selbsthilfegruppen, Gabriele Lau, einen Blumenstrauß entgegen.
Dr. Brandenburg nannte das Wirken der Projektgruppe vorbildlich und für eine Kommune unbezahlbar. „Wenn so etwas zehn Jahre läuft, überzeugt es auch", meinte
Brandenburg und stellte für den Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember eine weitere
Ehrung der Gruppe in Aussicht. Seniorenbetreuer Gerd Müller vom Diakonischen
Werk in Castrop-Rauxel, der bei der Gründung der Cranger Gruppe Geburtshilfe geleistet hatte, befand: „Man hat die Cranger mal als rebellische Alte bezeichnet. Ich
meine: lieber rebellisch als stumm".
Für Samstag, 12. Juni, lädt das Stadtteilprojekt alle Bürgerinnen und Bürger ab 14
Uhr zu einem Sommerfest auf die Gemeindewiese hinter dem Adolf-Brenne-Haus an
der DorstenerStraße 490 ein.
-si-
Zur Zehnjahresfeier hatten sich die Cranger im Bürgerselbsthilfe-Zentrum eingefunden.
WAZ-Bild: Siepmann
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL SAMSTAG, 26. JUNI 2004
GEBORENE EINZELGÄNGER BETTELN NICHT
- SIE TREFFEN SICH
Singles haben Freunde und wollen einfach nur Spaß –
BüZ-Bericht 2004
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Interessenskonflikte zwischen Alt und Jung - Neue Gruppe in Planung
Von Katharina Golomb
Eine Selbsthilfegruppe für Singles? Wer soll sich schon dahinter verbergen, wenn nicht
frustrierte Mittvierziger, die sich gegenseitig fragen, was mit ihnen nicht stimmt, dass
sie keiner haben will. Ist doch klar. Denkste!
Zumindest die Singles, die sich jeden Dienstag in der Freiligrathstraße 12 treffen, passen nicht so recht in diese Schublade. „Wir sind keine Gruppe, in der Probleme gewälzt werden!" Nein. Was diese Singles wollen, ist „einfach nur Spaß".
Deshalb planen sie dienstags schon, was sie am Wochenende machen. „Wir wollen
vielleicht alleine leben", sagt Peter, „aber alleine die Freizeit verbringen, das wollen wir
nicht". Und alle 15 Köpfe nicken zustimmend. „Vor dem Fernseher auf der Couch
hocken, das kann's ja nicht sein."
„Ich hatte es irgendwann satt, sämtliche Leute anzubetteln, damit sie etwas mit mir
unternehmen", erzählt Brigitte, die vor vier Jahren die Gruppe gegründet hat. „Es ist ja
nicht so, dass man keine Freunde hat", stellt sie klar. „Die sind nur meistens verheiratet." Das war Brigitte auch, 25 Jahre lang, bis ihr Mann drei Wochen nach der Silberhochzeit „gegangen" ist. „Auf einmal steht man alleine da", kennt auch Lore das Gefühl, „während man vorher nur auf den Partner fixiert war". Zum Glück machten moderne Frauen diesen Fehler nicht mehr so oft wie ihre eigene Generation. Zwischen
40 und 60 Jahre sind die Singles in der Herner Selbsthilfegruppe jung. (Das Adjektiv
„alt" würde ihnen nicht gerecht.) Außerdem wird der Kreis bewusst gemischt gehalten.
„Männer und Frauen vertragen sich eher als gleiche Geschlechter untereinander", behauptet Brigitte nicht ohne Widerspruch des einen oder anderen Anwesenden. Zumindest aber könnten Männer besser mit Pannen beim Fahrradausflug umgehen, darüber sind sich alle Frauen im Raum einig. Und die Männer? „Ich wusste doch, dass es
'nen Haken gibt", entgegnet einer scherzhaft.
Außer Radtouren machen die Singles auch mal Tagesausflüge, z. B. nach Düsseldorf,
um am Rheinufer zu flanieren. Auch gehen sie ins Theater. Oder sie verbringen einen
Tag auf dem Minigolf-Platz. "Darüber, was wir machen, wird demokratisch abgestimmt", erklärt Lore. Vorher könne, ja solle möglichst jeder Vorschläge machen. Und
wenn die einen gerne ins Museum wollten, die anderen sich aber mehr für den Bergbau interessierten, dann teilten sie sich eben auf.
Einzig, jüngere Singles in die Selbsthilfegruppe zu integrieren, hat nicht funktioniert.
Stefan, 29, wundert das kaum: „Da ist der Interessenkonflikt zu groß. Wer in meinem
Alter will schon ins Eisenbahnmuseum? Außerdem haben wir ganz andere Gesprächs-
BüZ-Bericht 2004
32
themen." Also möchte Stefan am liebsten eine neue Gruppe gründen, für Singles bis
40. Brigitte und Lore finden das „ganz toll". Sie wissen aus Erfahrung, dass Männer
größere "Schwellenangst" haben. „Sie rufen immer erst an, wollen alles über die
Selbsthilfegruppe wissen und tauchen am Ende doch nie auf", bedauert Brigitte. „Wir
sind nun mal von Natur aus Einzelgänger", meint einer stellvertretend für alle Männer und beweist durch seine Anwesenheit, dass es auch Ausnahmen gibt.
Ansprechpartnerin für Singles bis 40, die sich der neuen Selbsthilfegruppe anschließen
möchten, ist Gabriele Lau beim BüZ, HER 16-3462. Im Netz: www.buez-herne.de
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL FREITAG, 2. JULI 2004
BüZ lädt zum Tag der offenen Tür Ernährungsfragen im Kindes- und Jugendalter stehen im Mittelpunkt beim Tag der offenen Tür, zu dem das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum
(BüZ) am Montag (5.), 10 bis 16 Uhr, an die Rathausstraße 6 in Wanne einlädt. Außerdem werden sich eine Reihe von Selbsthilfegruppen vorstellen. Die Veranstaltung
ist ein Beitrag zur Aktionswoche „Sucht hat immer eine Geschichte", die ebenfalls am
Montag beginnt.
SONNTAGSNACHRICHTEN HERNE, SONNTAG, 4. JULI 2004
Sucht hat immer eine Geschichte:
Aktionswoche in Herne
Eine Aktionswoche unter dem Motto "Sucht hat
immer eine Geschichte" veranstalten verschiedene
Institutionen aus dem Gesundheitsbereich in der
kommenden Woche vom 5. bis 11. Juli. Das städtische Bürger-Selbsthilfe-Zentrum an der Rathausstraße 6 in Wanne lädt am Montag (5.) zu einem
„Tag der offenen Tür" ein. Von 10 bis 16 Uhr stellen sich verschiedene Selbsthilfegruppen vor.
Schwerpunktmäßig geht es um Ernährungsfragen
im Kindes- und Jugendalter.
Die Auftaktveranstaltung zur Aktionswoche beginnt am gleichen Tag um 11 Uhr in den Flottmannhallen, wo u. a. die Jugend-, Konflikt- und
Drogenberatung (JKD) und die gemeinnützige
BüZ-Bericht 2004
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Kadesch-Gesellschaft einen Rückblick auf 25 Jahre Suchtkrankenhilfe in unserer Stadt
geben. Beide Einrichtungen laden zudem am Donnerstag (8.) ab 13 Uhr zum „Tag der
offenen Tür" an die Hauptstraße 84 ein.
Weitere Veranstaltungen sind u. a. Spiel- und Bewegungsangebote mit dem Team des
Spielbusses Tummelhummel am Dienstag (6.) von 14 bis 17 Uhr im Kunstpark Teutoburgia an der Schadeburgstraße, ein Anti-Drogen-Aktionstag am Donnerstag (8.) von
9 bis 12.30 Uhr im Jugendzentrum "Der Heisterkamp" in Wanne-Süd, ein Kinoabend
am Freitag (9.) um 18 Uhr im Brockenhaus, Corneliusstraße 19, und die Abschlussveranstaltung am kommenden Sonntag (11.) um 11 Uhr im Treffpunkt Eickel,
Reichsstraße 66. Alle Veranstaltungen listet ein Programmheft auf, das kostenlos u. a.
in beiden Rathäusern und um KuZ erhältlich ist.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, FREITAG, 16. JULI 2004
Kleinigkeiten sind häufig die größten Hürden
So das Fazit der 1. Rollstuhl-Exkursion
Man muss die Stadt nicht umbauen, um sie behindertenfreundlicher zu gestalten. Im
öffentlichen Raum, und auch von privater Seite, ist in letzter Zeit recht viel für Behinderte geschehen. Doch Kleinigkeiten machen diese Anstrengungen häufig wieder zunichte.
Diese Erkenntnis sammelten Kommunalpolitiker aller Couleur, politisch Interessierte,
Senioren-Lobbyisten und als Verwaltungsvertreter Stadtbaurat Jan Terhoeven gestern
bei der von FiBag und WAZ initiierten 1. Rollstuhlexkursion. Eine bessere Resonanz
hätten sich die Sprecherinnen der Selbsthilfeorganisation zur Förderung der Integration Behinderter (FiBag), Gabriele Hartmann und Nicola Mack, kaum wünschen können. Es war schon eine beachtliche Schar, die sich im Rollstuhl oder einen „Rolli"
schiebend auf den Weg durch die City machte, um die kleinen Hürden und größeren
Barrieren aus ungewohnter Perspektive kennen zu lernen.
Dass Kleinigkeiten, besser Unachtsamkeiten und
mangelhafte Kontrolle gute Ansätze wieder neutralisieren, zeigte am Startpunkt das noch junge
Archäologie-Museum. Zugangs-türen öffnen
automatisch - und schließen dann so schnell,
dass für Rollstuhlfahrer wie Begleiter akute Verletzungsgefahr besteht. Das Problem ließe sich
BüZ-Bericht 2004
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beheben - wenn's der Hausherr mal bemerkt hat. Wenig weiter, ein Ärzte- und Kanzleihaus. Breite Türen, kaum zu öffnen, bei Ein- wie Ausfahrt. Wieder Unfallgefahr.
Nach vielen Geschäften, die vorbildlich zu erreichen sind, eine Bank-Filiale, die sich
mit hoher Eingangsstufe
WAZ/FiBag-Aktion:
Politiker lernen Probleme Behinderter kennen
abschottet, eine Apotheke, zu der zwar eine Rampe führt, die aber so steil ist, dass
man schon ein Arnold Schwarzenegger sein muss, um mit eigener Muskelkraft hochzukommen. „Unglaublich", entfährt es einem Politiker, der wenig später mit seinem
„Rolli" an einer für Behinderte abgesenkten Bordsteinkante zu kippen droht. Die 3 bis
4 cm Niveaunterschied haben die kleinen Vorderräder abrupt gestoppt.
Später, beim Erfahrungsaustausch, sind sich alle über zweierlei einig: Wo eben möglich, sollten Barrieren beiseite geräumt werden, bald. Und es wird weitere Exkursionen
dieser Art geben.
-hawi
Bildunterschrift:
Mut bedarf es an einigen Stellen, um den Wasserlauf am City Center mit dem „Rolli"
zu überqueren. Die Stege sind extrem schmal. Aber: Ein kleiner Umweg reicht, um
sicher die Seite zu wechseln.
WAZ-Bild: pi
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, SAMSTAG, 17. JULI 2004
Kinder mit ,Tic': BüZ gründet Selbsthilfe
Das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum der Stadt (BüZ) richtet eine Selbsthilfegruppe für Eltern ein, deren Kinder unter dem „Tourette-Syndrom" (TS) leiden. Darunter ist nach
heutigem Wissensstand eine Stoffwechselerkrankung des Gehirns zu verstehen, für die
so genannte Tics typisch sind. Diese äußern sich in unwillkürlichen, raschen, meist
plötzlich auftretenden und mitunter sehr heftigen Bewegungen. Viele Menschen mit
TS haben zusätzliche Probleme, wie etwa zwanghafte Verhaltensweisen, Aufmerksamkeits-, Lern-, Schlafstörungen oder Depressionen. Um dem Kind eine möglichst günstige Entwicklung zu ermöglichen, sind frühe Diagnose und eine ebenso frühzeitige Behandlung von Kind und Familie nötig. Wer an der Gruppe interessiert ist, sollte sich an
Gabriele Lau vom BüZ,  HER 16 36 36, E-Mail: [email protected], wenden.
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SONNTAGSNACHRICHTEN, HERNE, SONNTAG, 18. JULI 2004
„Wir wollen die Welt nicht verändern, aber man sollte schon genauer hinsehen." Diese Vision
von Gabriele Hartmann von der
„Selbsthilfegruppe zur Förderung
der Integration Behinderter" (FIBag) haben sich in der letzten
Woche unzählige Herner zu Herzen genommen. Behinderte und
Nichtbehinderte sind zusammen in Rollstühlen durch die Stadt gefahren, um sich gemeinsam die Problemzonen anzusehen. Mit dabei unter anderem auch zahlreiche
prominente Herner Bürger wie Baudezernent Jan Terhoeven, Markus Schlüter, Dorothea Schulte, Benno Nolte, Erich Leichner und viele mehr, die sich sichtlich beeindruckend zeigten, von den Problemen, mit denen Behinderte zu kämpfen haben. Der
Wasserlauf vor dem Citycenter zum Beispiel ist nicht so sehr ein Problem für Rollstuhlfahrer, umso mehr jedoch für sehbehinderte Menschen.
SN-Foto: Stark
WOCHENBLATT HERNE — WANNE-EICKEL, SONNTAG, 18. JULI 2004
Selbsthilfe-Gruppe für Kinder mit „Tics"
Tourette-Syndrom: Hilfe für Eltern
Das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum der Stadt Herne (BüZ) richtet eine Selbsthilfegruppe
für Eltern ein, deren Kinder unter dem „Tourette-Syndrom" (TS) leiden.
Das Tourette-Syndrom ist nach heutigem Wissensstand eine Stoffwechselerkrankung
des Gehirns, für die so genannte „Tics" typisch sind. Diese äußern sich in unwillkürlichen, raschen, meistens plötzlich auftretenden und mitunter sehr heftigen Bewegungen. Die Tics treten in aller Regel um das 7. Lebensjahr erstmals auf, verstärken sich
während der Pubertät, um zwischen dem 16. und dem 26. Lebensjahr wieder nachzulassen. Obwohl Kinder mit Tourette-Syndrom sich in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit
nicht von anderen Kindern unterscheiden, haben sie häufig Lernschwierigkeiten. Um
dem Kind eine möglichst günstige Entwicklung zu ermöglichen, sind eine frühe Diagnose und eine ebenso frühzeitige Behandlung von Kind und Familie nötig. Die geplan-
BüZ-Bericht 2004
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te Selbsthilfegruppe wendet sich an Eltern erkrankter Kinder. Interessierte wenden sich
bitte an Gabriele Lau vom Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (Tel.: 16-3636).
WOCHENBLATT HERNE — WANNE-EICKEL, MITTWOCH, 21. JULI 2004
Rollifahrer zeigen Politikern „ihr Herne"
Die Selbsthilfegruppe zur Förderung
der Integration Behinderter (FiBag) hat
ihr Ziel erreicht: Vertreter aus Politik
und Verwaltung haben an der ersten
Rollstuhl-Exkursion durch Herne teilgenommen. Treffpunkt war am Donnerstag das
Archäologische Museum. Am Europaplatz, auf dem Boulevard Bahnhofstraße und am
Rathaus wollten die FiBag-Sprecherinnen Gabriele Hartmann und Nicola Mack den
Exkursionsteilnehmern deutlich machen, wo Behinderte in Herne täglich auf unüberwindbare Barrieren stoßen. Dazu mussten die Teilnehmer auch selbst mal im Rollstuhl
Platz nehmen. „Ziel der Aktion ist jedoch nicht, Politik und Verwaltung anzugreifen",
betonen die Sprecherinnen der Selbsthilfegruppe. „Wir wollen vielmehr aufzeigen, wo
Verbesserungen möglich sind."
WB-Foto: Hengesbach/HG
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, SAMSTAG, 31.07.2004
Wenn turmhohe Zeitungsstapel das
Gemüt belasten
Gruppe hilft beim Ausstieg aus dem Chaos
Von Ute Eickenbusch
Zeitungsstapel im Wohnzimmer, im Keller und in der Abstellkammer. Jahre alt, aber
zu schade zum Wegwerfen, wie die Regale voll Werkzeug und Trödel vom Flohmarkt.
Finden Menschen, die sich neudeutsch als „Messies" bezeichnen. Eine Selbsthilfegruppe soll den Ausstieg aus dem Chaos erleichtern.
„Der Messie hat zu seinem Sammelgut ein besonderes Verhältnis", versucht Theo
(Anm. d. Red.: Alle Namen sind geändert) eine Definition. Zum Beispiel zu Werkzeug
und Baumaterial.
BüZ-Bericht 2004
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Seine Marotte: „Ich finde etwas, das ich verwenden könnte. Das leg ich erst mal hin.
Dann finde ich etwas, das scheinbar besser ist. Dann hab ich schon zwei Sachen da
liegen." Der 73-Jährige hat bereits in Bochum einer Selbsthilfegruppe angehört, jetzt
versucht Theo erneut, die Unordnung in den Griff zu bekommen. Denn: „Das wird zu
viel für das ganze Gemüt." Nächster Schritt: Der Rentner will sich ein Arbeitsbuch zulegen, mit dessen Hilfe er den Berg abtragen will.
Auch Sandra (32), seit zehn Jahren mit dem Problem belastet, hat schon eine Strategie: Sie packt die alten Zeitungen in Beutel, demnächst sollen sie in den Container,
„das hab ich noch nicht übers Herz gebracht".
Der Messie-Bestseller „Ohne Chaos geht es auch" von Sandra Felten hat ihr schon
Anstöße gegeben, weitere erhofft sie sich von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
der Selbsthilfegruppe.
So auch Renate (42), nach eigener Einschätzung „ein halber Messie mit einem Aufräumproblem". Sie ließ sich vom Lösungsansatz einer anderen Teilnehmerin inspirieren. Die Frau, erzählt Renate, „hatte sich vorgenommen, jeden Tag drei Teile wegzuschmeißen". Dieses Bild vor Augen, begab sich die 42-Jährige in ihre stets unaufgeräumte Küche, und siehe da: „Die Küche wurde wesentlich leerer."
Neben praktischen Tipps kursieren in der Gruppe auch rechtliche Informationen, das
findet Ilse wichtig. Die 69-Jährige hat zum Beispiel in ihrer letzten Selbsthilfegruppe
erfahren, dass „ein Vermieter nicht unangemeldet in die Wohnung kommen darf",
und dass Unordnung allein ihn nicht zu interessieren hat: „Es darf nur kein Dreck und
Geruch entstehen", sagt Ilse. Neben Stress mit der Familie belastet Ärger mit genervten
Nachbarn und Hausbesitzern viele Ordnungsmuffel.
„Wunder", sagt Theo, dürfe keiner von einer Selbsthilfegruppe erwarten. Aber „ein
bisschen
Halt" habe er im Kreise derer schon gefunden, die sich wie er an Gegenstände klammern.
Kontakt: Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BÜZ), Gabriele Lau, HER 16-3636. Treffen:
zweimal im Monat mittwochs um 17 Uhr im BüZ, Rathausstraße 6 in Wanne-Eickel;
die beiden nächsten Treffen finden am 11. und am 25. August statt.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, FREITAG, 10.09.2004
BüZ ändert die Öffnungszeiten
BüZ-Bericht 2004
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Das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BüZ) ändert ab Montag (13.) seine Öffnungszeiten.
Die Einrichtung an der Rathausstraße 6 in Wanne ist künftig am Donnerstag länger zu
erreichen, montags und dienstags wird früher geschlossen, Die drei BüZ-Mitarbeiter
stehen an folgenden Tagen persönlich oder telefonisch zur Verfügung: montags und
dienstags von 9 bis 12 Uhr sowie von 13.30 bis 15.30 Uhr, mittwochs von 13.30 bis
15.30 Uhr, donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Darüber hinaus
können Bürger ihr Anliegen bei Tag und Nacht über  HER 16 36 36 (Anrufbeantworter) mitteilen.
SONNTAGSNACHRICHTEN HERNE — WANNE-EICKEL, 12. SEPTEMBER 2004
SELBSTHILFE
Das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum der Stadt Herne ändert vom 13. September an die Öffnungszeiten. Die drei Mitarbeiter für kontaktsuchende Bürger sind montags und dienstags
zwischen 9 und 12 sowie von 13.30 bis 15.30 Uhr, mittwochs von 13.30 bis 15.30 Uhr und
donnerstags zwischen 9 und 12 sowie 14 und 18 Uhr persönlich oder telefonisch unter
Herne 163636 erreichbar.
Die Rheuma-Liga Wanne-Eickel hat am Mittwoch (15.) um 17 Uhr in der Flora Marzina Dr.
Strauber zu Gast, der über vorbeugende Maßnahmen gegen Schlaganfall spricht. Zuvor beginnt um 15 Uhr am gleichen Ort die Sprechstunde.
Dr. Bernhard Müller moderiert am Dienstag (14.) um 15 Uhr in der Caritas-Sozialstation
Herne, Bahnhofstraße 38, einen Gesprächskreis für Trauernde.
Der Multiple Sklerose-Kontaktkreis Wanne-Eickel lädt am Freitag (17.) um 16.30 Uhr zum
MS-Mobilitätstraining in die Flora Marzina ein.
Die SHG Mobbing-Opfer kommt am Montag (13.) um 17 Uhr im Bürger-SelbsthilfeZentrum, Rathausstraße 6, zusammen.
Das „Offene Plenum" der Selbsthilfegruppen tagt am Montag (13.) um 15 Uhr erstmals
außerhalb des Bürger-Selbsthilfe-Zentrums: Im Hörsaal des St. Anna-Schulungszentrums an
der Hospitalstraße 19 geht es um einen Gedankenaustausch zwischen Selbsthilfe und Krankenhaus und um Möglichkeiten der Kooperation.
Im Moritz-Treff, Hauptstraße 244, kommen zusammen: Der Gesprächskreis Tinnitus/Morbus
Menier am Dienstag (14.) um 17.30 Uhr und der Diabetiker-Kaffeeklatsch am Donnerstag (l6.) um 16 Uhr.
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WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, MITTWOCH, 22. SEPTEMBER 2004
Für bessere Perspektiven
der ehrenamtlichen Arbeit
Ideenbörse im BüZ - Experten zu Gast
Das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BÜZ) veranstaltet eine Ideenbörse für bürgerschaftliches
Engagement: am Mittwoch, 29. September, 16 bis 18 Uhr. Experten aus Verwaltung, Vereinen und Wohlfahrtsverbänden stehen dem Publikum Rede und Antwort. Darüber hinaus
können sich ehrenamtlich Tätige in gemütlicher Atmosphäre über Möglichkeiten und Perspektiven ihrer Arbeit austauschen. Die Veranstaltung findet an der Rathausstr. 6 in Wanne statt
und ist ein Baustein der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements. Sie beginnt
am 25. September und endet am 2. Oktober, initiiert vom Netzwerk bürgerschaftliches Engagement. Informationen erteilt H.-Ulrich Eistermann, Fachbereich Gesundheit,  Tel. HER 1645 73.
SONNTAGSNACHRICHTEN HERNE — WANNE-EICKEL, SONNTAG, 26.09.2004
Ideenbörse
Das Bürger-Selbsthilfe-Zentrum der Stadt Herne. Rathausstr. 6, veranstaltet am Mittwoch
(29.) von 16 bis 18 Uhr eine ldeenbörse für das bürgerschaftliche Engagement. Alle ehrenamtlich tätigen und an ehrenamtlicher Arbeit interessierten Herner Bürger sind eingeladen,
sich von Experten aus Verwaltung, Vereinen und Wohlfahrtsverbänden informieren ZU lassen.
Heinz-Ulrich Eistermann vom Fachbereich Gesundheit steht für weitere Informationen unter Telefon Herne 16 45 73 zu Verfügung.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, MONTAG, 4. OKTOBER 2004
Internet-Kurse im BüZ laufen jetzt weiter
Weit mehr als 100 Bürger haben bisher an den kostenlosen Internetkursen im BürgerSelbsthilfezentrum der Stadt Herne (BüZ} teilgenommen. Da die Nachfrage nach den
seniorengerechten Schulungen anhält, hat sich die Dozentin Rosemarie Morsch bereit
erklärt, die von ihr ehrenamtlich geführten Seminare auch im kommenden Herbst und
Winter anzubieten. Eingeladen sind vor allem Einsteiger ab 55 Jahren, Vorkenntnisse
sind nicht erforderlich. Die Kurse laufen in zwei Sitzungen jeweils am Donnerstagnachmittag zwischen 15 und 17 Uhr im BüZ an der Rathausstraße in Wanne. Anmeldung erforderlich unter  HER 16-3636. Die Teilnehmer werden nach Ablauf der
BüZ-Bericht 2004
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Anmeldefrist (15. Oktober) schriftlich über den Termin des Kurses informiert. Die freien Plätze werden in der Reihenfolge der eingehenden Anmeldungen vergeben.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, DIENSTAG, 5. OKTOBER 2004
Engagierte Bürger tauschen sich aus
Stadtrat Nowak: Netzwerk ausbauen
Bürgerschaftliches Engagement wird in Herne von der Stadt gefördert und ausgebaut.
Ein weiterer Baustein: Eine „Ehrenamtsbörse" soll im nächsten Sommer Anbieter und
Interessenten zueinander bringen.
Das beschlossen jetzt Vertreter/innen von Vereinen und Wohlfahrtsverbänden sowie
zahlreich erschienene Bürger bei einer lebhaften Diskussionsrunde im BürgerSelbsthilfe-Zentrum (BüZ) in Wanne-Eickel. Sie waren anlässlich der bundesweiten
Woche des bürgerschaftlichen Engagements zusammen gekommen.
WAZ-Thema: Börse für das Ehrenamt
Stadtrat Meinolf Nowak sicherte ihnen eine noch stärkere Förderung des Ehrenamtes
zu: „Wir wollen unser Netzwerk kontinuierlich ausbauen und das BüZ als Kontakt- und
Informationsstelle im Bewusstsein der Öffentlichkeit noch fester verankern."
Ehrenamtliche Mitstreiter sucht auch die „Gesellschaft für bedrohte Völker" für den
Aufbau einer Regionalgruppe. Kontakt: BüZ, Uli Eistermann,  HER 16 36 36.
WOCHENBLATT HERNE — WANNE-EICKEL, MITTWOCH, 6. OKTOBER 2004
Internet-Kurse im BüZ
Weit über 100 Herner Bürger haben bisher an den kostenlosen Internetkursen im BürgerSelbsthilfe-Zentrum der Stadt Herne (BüZ) teilgenommen.
Da die Nachfrage nach den seniorengerechten Schulungen anhält, hat sich die Dozentin Rosemarie Morsch bereit erklärt, die von ihr ehrenamtlich geführten Seminare
auch im kommenden Herbst und Winter anzubieten. Eingeladen sind Einsteiger ab 55
Jahren. Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Die Kurse laufen in zwei Sitzungen jeweils am Donnerstagnachmittag zwischen 15 und
17 im BüZ. Rathaus Wanne, Rathausstraße 6. Die Teilnahme ist auf sieben Personen je
Kurs beschränkt. Daher ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich.
BüZ-Bericht 2004
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Interessierte melden sich im BüZ, Tel.: 02323/16-3636. Sie werden nach Ablauf der
Anmeldefrist (15. Oktober) schriftlich über den Termin des Kurses informiert.
WOCHENBLATTHERNE,10. OKTOBER2004
Unicef sucht Helfer
Die Herner Unicef-Arbeitsgruppe sucht ehrenamtliche Mitarbeiter. Zum einen müssen
einfache kaufmännische Aufgaben in der Geschäftsstelle erledigt werden, zum anderen
werden Helfer für die Weihnachtsmärkte gesucht. Wer sich für das ehrenamtliche Engagement interessiert, bekommt Informationen im Bürger-Selbsthilfe-Zentrum, Tel.
02323/163636.
WAZ HERNE WANNE-EICKEL, FREITAG, 5. NOVEMBER 2004
Selbsthilfe hat Treffen im Marienhospital
Das „offene Plenum" der Herner Selbsthilfegruppen trifft sich am Montag (8.) um 15
Uhr im Marienhospital am Hölkeskampring in Herne-Süd. Ein Pharmakologe will bei
dieser Gelegenheit Rede und Antwort zu einem in die Kritik geratenen ArthritisMedikament stehen. Übrigens: Die „Auswärtstreffen" der Gruppe haben bisweilen eine
direkte Wirkung. So wurde als konkretes Ergebnis der September-Veranstaltung im
Wanner St. Anna-Hospital dort eine neurologische Sprechstunde für Herner Selbsthilfe-Vertreter eingerichtet. Interessiere erhalten auf Anfrage weitere Informationen zu
Fragen der Selbsthilfe unter Tel. HER 16 36 36 bei der Expertin Gabriele Lau.
SONNTAGSNACHRICHTEN, SONNTAG, 7. NOVEMBER 2004
SELBSTHILFE
Das Krankheitsbild der Aufmerksamkeits(defizit)-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist in
der Öffentlichkeit wenig bekannt. Viele Eltern von betroffenen Kindern haben einen
langen und frustrierenden Marsch durch die Instanzen erlebt und ihnen wurde häufig
die Hilfe verweigert. Birgit Islamoglu (Bochum) spricht am Dienstag (9.) um 19.30 Uhr
im Gemeindezentrum Allerheiligen Dreifaltigkeit an der Helmholtzstraße 3 in Wanne
über Diagnose, Behandlung und sinnvolle Unterstützung durch die Angehörigen.
Das Offene Plenum der Herner Selbsthilfegruppen trifft sich am Montag (8.) um 15
Uhr im Marienhospital am Hölkeskampring 40. Näheres weiß Gabriele Lau unter Tel.
Herne 163636.
BüZ-Bericht 2004
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WOCHENBLATT HERNE — WANNE-EICKEL, SONNTAG, 7. NOVEMBER 2004
Offenes Plenum Selbsthilfe
Das Offene Plenum der Herner Selbsthilfegruppen trifft sich am Montag, 8. November, um 15 Uhr in der Universitätsklinik Marienhospital, Hölkeskampring 40. Damit
setzt das Offene Plenum seine im September erfolgreich begonnenen „Ausflüge" aus
dem Bürger-Selbsthilfe-Zentrum (BüZ) fort. Den Interessierten wird im Marienhospital
ein Pharmakologe Rede und Antwort über in die Kritik geratene ArthritisMedikamente stehen. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, die neue Station Eins zu besichtigen. Nähere Informationen im BüZ unter Tel.: 02323/163636.
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, FREITAG, 12. NOVEMBER 2004
FREIWILLIGES ENGAGEMENT IST ENTWICKLUNGSFÄHIG
Studie beleuchtet persönlichen Einsatz türkischer Migranten
Wie ist es um das freiwillige Engagement von türkischen Migranten bestellt? Mit dieser
Frage befasste sich eine Diskusiionsrunde im Rahmen der Interkulturellen Wochen.
Dr. Dirk Halm (Zentrum für Türkeistudien) stellte im BüZ eine neue Studie zum Thema vor.
Ja, es gibt freiwilliges Engagement bei türkischen Migranten, aber es bleibt deutlich
hinter dem von Deutschen zurück, so ein zentrales Ergebnis der Studie. „Engagement
– damit ist der besondere, über eine bloße Teilnahme hinaus gehende Einsatz gemeint―, betont Halm. Während etwa 36 % der Deutschen diesen besonderen Einsatz
zeigen, sind es bei den Türken nur etwa 10 %.
Mehr türkische Männer als Frauen engagieren sich ehrenamtlich, so der Wissenschaftler, aber das sei bei den Deutschen wohl ähnlich, fügt er lakonisch hinzu. Die Gründe
für das geringere Engagement bei Migranten sind vielschichtig. Niedriger Bildungsgrad, schlechte finanzielle Voraussetzungen, aber auch mangelnde Deutschkenntnisse
spielen hier eine Rolle. Interessant auch: Eingebürgerte sind eher zum
WAZ vor ORT:
Interkulturelle Wochen
BüZ-Bericht 2004
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freiwilligen Einsatz bereit als Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. „Es gelingt
deutschen Organisationen aber auch nicht, Türken zu aktivieren. Offenbar sind sie
nicht sehr offen―, so Halm.
Wesentlich positiver sieht die Sache aus, wenn man nicht das besondere Engagement,
sondern die schlichte Beteiligung der Migranten betrachtet. Hier stehen sie den Deutschen um nichts nach. Etwa zwei Drittel der Migranten nehmen passive Angebote
wahr, ebenso viele wie Deutsche. Das Interesse an Schule und Kindergarten ist hier
sogar größer als bei Nicht-Migranten, insbesondere bei den türkischen Frauen.
„Durchaus ermutigend― findet der Leiter der Abteilung für Gesundheitsförderung, Dr.
Alexander Brandenburg, dieses Ergebnis, „unsere Anstrengungen sind also nicht aussichtslos!― Und auch der Referent vom ZfT vermittelt Zuversicht: „Die Türken sind im
Prinzip erreichbar! Viele Befragte wünschen sich mehr Fortbildungsmöglichkeiten, hier
schlummert ein hohes Entwicklungspotential.―
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, SAMSTAG, 4. DEZEMBER 2004
OB dankt 13 Bürgern für ihren Einsatz
Feierstunde in der Akademie Mont-Cenis
OB Horst Schiereck zeichnet am Sonntag 13 Frauen und Männer aus, die sich durch ein
besonderes ehrenamtliches Engagement hervorgetan haben. Die Feierstunde in der Akademie Mont-Cenis beginnt um 15.30 Uhr.
Erwartet werden hierzu 130 Gäste. Durch die Veranstaltung, die dritte ihrer Art seit
2002 am „Tag des Ehrenamtes", führen Gabriele Lau vom Bürger-Selbsthilfe-Zentrum
und Dr. Alexander Brandenburg vom Fachbereich Gesundheit. Ein Trio der Musikschule sorgt für Unterhaltung.
Tag des Ehrenamts
Geehrt werden — auch diesmal stellvertretend für die vielen tausend Ehrenamtlichen
in Herne — Werner Zbikowski und Heinrich Temming von der Zeppelin-Gruppe
„Sucht -Wanne-Süd", Guttempler Jürgen Klien, Gertraud Drobner (Tonbandzeitung),
Behindertensportler Dieter Ziesing, Gabi Lutomski (SG Friedrich der Große), Doris
und Hans-Werner Rolle (KAB), Hildegard Schweden, Hildegard Brosch und Ruth
Broskowski (VdK), Brigitte Michels und Günter Schlautmann vom Projekt "Älterwerden in Crange".
Das ehrenamtliche Engagement sei ungebrochen, die Bereitschaft hierzu habe sogar
zugenommen. „Das ist ein schönes Geschenk an uns alle", sagte gestern der Herner
BüZ-Bericht 2004
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SPD-Chef Gerd Bollmann, MdB. Ohne die ehrenamtliche Arbeit vieler Bürger im sozialen, sportlichen und kulturellen Bereich „wäre das Leben in Herne weniger lebenswert, denn viele Angebote wären nicht vorhanden", so Bollmann. Die Bundes-SPD
wolle es bei ihrem Dank nicht bei einem symbolischen Handschlag und schönen Worten belassen, sondern die Bedingungen für bürgerschaftliches Engagement weiter verbessern, kündigte Bollmann an, der auf die Einbeziehung Ehrenamtlicher in den Unfallschutz sowie den Ausbau der Freiwilligendienste hinweist.
-hawi
WAZ HERNE — WANNE-EICKEL, MONTAG, 6. DEZEMBER 2004
In vorbildlicher Weise für
das Gemeinwesen engagiert
OB Horst Schiereck ehrt 13 ehrenamtlich aktive Bürger/innen
Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes zeichnete gestern Oberbürgermeister Horst
Schiereck in der Akademie 13 Frauen und Männer aus, die „ihre Zeit, ihre Kompetenz
und ihre Energie für Aufgaben einsetzen, deren Erfüllung man nicht mit Geld kaufen
kann".
Die Bürgerinnen und Bürger haben sich
durch besonderes Engagement in verschiedenen Bereichen hervorgetan (die
WAZ berichtete). Es handelt sich um Werner Zbikowski, Heinrich Temming, Jürgen
Klien, Gertraud Drobner, Dieter Ziesing,
Gabi Lutomski, Doris und Hans-Werner
Rolle; Hildegard Schweden, Hildegard
Brosch, Ruth Broskowski Brigitte Michels
und Günter Schlautmann.
Vor zahlreichen Gästen aus Verwaltung
und Politik, Vereinen und Verbänden würdigte der OB die Aktivitäten, die „die Idee
der Bürger- bzw. Zivilgesellschaft lebendig und in der Alltagswelt erlebbar" werden
BüZ-Bericht 2004
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ließen. Eine solche Gesellschaft betone die Verantwortung des Einzelnen für das Gemeinwesen, deren Fundament das Prinzip der Freiwilligkeit sei. Horst Schiereck hob in
seiner Rede auch den Stellenwert des Bürger-Selbsthilfe-Zentrums hervor - u. a. als
Ansprechpartner für Bürger, bei Beratung und Erschließung neuer Betätigungsfelder. Wie eine Bürgerbefragung ergeben habe, seien 45 % der Herner bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Bildunterschrift:
Feierstunde im Bürgersaal der Akademie Mont-Cenis, musikalisch umrahmt von einem Musikschul-Trio
WAZ-Bild: Kniel

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