2. Fächergruppe im 6. Studienjahr 6 Wochen, 240 Stunden Vivantes

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2. Fächergruppe im 6. Studienjahr 6 Wochen, 240 Stunden Vivantes
2. Fächergruppe im 6. Studienjahr
6 Wochen, 240 Stunden
Vivantes Klinikum am Friedrichshain, Berlin
Abteilung für Pulmonologie, Angiologie und Hämostaseologie
8. Februar – 23. März 2013
Organisation:
Eine Studienfreundin und ich wollten unbedingt für ein Praktikum im 6. Jahr
gemeinsam ins „Ausland“ gehen. Nach kurzen Überlegungen entschieden wir uns
für Berlin, da wir schon eine Menge an positiven Erfahrungen von dort hörten.
Wir begannen ungefähr im Sommer 2011 damit, mehreren Sekretärinnen von
verschiedenen Internen Abteilungen in zufällig gewählten Krankenhäusern in Berlin
Emails mit unseren „Wünschen“ und den Zeitraum Februar/ März 2013 zu schreiben.
Kurze Zeit später kam eine Antwort der Sekretärin der Vivantes Kliniken am
Friedrichshain, dass sie noch für diesen Zeitraum 2 Plätze frei hätte.
Wir sagten schnell zu, bekamen auf Anfrage auch gleich ein Bestätigungsschreiben,
welches von der Meduni Graz verlangt wird, zugeschickt,
alles lief also ganz
unkompliziert ab.
Unterkunft
Prinzipiell ist die Zimmersuche recht einfach, airbnb.de oder studentenwg-gesucht.de
bieten einige Wohnungs-/zimmerangebote. Leider waren wir aber etwas zu
wählerisch, daher war unsere whg zwar groß und in einer super Lage (Kreuzberg),
leider wurde uns aber verschwiegen, dass sie nur mit kohle beheizt wird und wir
somit 6 wochen durchfroren (unbedingt darauf achten, welche Art von Heizung eine
Whg anbietet! ;) )
Der Weg ins Krankenhaus betrug sowohl zu Fuß als auch mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln auch rund eine halbe Stunde. Aber was die Wohnungssuche betrifft
waren wir wirklich mehr oder weniger selbst schuld, wir hätten ums gleiche Geld
auch eine bessere, nähere Wohnung haben können….
Bezahlt haben wir für die Whg mit 3 Zimmern(wobei eines aufgrund der Kälte nicht
bewohnbar war) 450€/Monat zu zweit.
Krankenhaus:
Das Vivantes Klinikum am Friedrichshain befindet sich in der Landsberger Allee
gleich neben einem schönen großen Park, dem Volkpark Friedrichshain. Außerdem
liegt es sehr zentral und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man leicht und
schnell das Stadtzentrum (Alexanderplatz) oder am Prenzlauer Berg.
Die Klinik gehört zu den Lehrkrankenhäusern der Charité (welche selbst keine
ausländischen Studenten als Praktikanten mehr nimmt) und verfügt über 17
Fachabteilungen und 900 Betten sowie einer Notaufnahme.
Wir wurden den Abteilungen für Pulmonologie, Angiologie und Hämostaseologie
zugeteilt, welche in dieser Klinik zusammengehören und auf zwei Stationen aufgeteilt
sind.
Tagesablauf:
Wir waren insgesamt meist 3 PJ- Studenten, die sich die Arbeit untereinander
aufteilten. Während die Station meiner Kollegin den Schwerpunkt Pulmonologie
hatte, waren auf meiner Station vermehrt angiologische Patienten zu finden. Wir
waren meist 3 PJ-Studenten, die sich die Arbeit gut untereinander aufteilten, und
mehr oder weniger den Turnusjob übernahmen, den es in Deutschland ja nicht gibt.
Dienstbeginn war um 8.00, da wurde gleich mit Braunülen legen und Infusionen
anhängen begonnen. Für die Blutabnahme war eigens eine Schwester angestellt.
Danach gab es eine kurze Besprechung mit meiner zugeteilten Assistenzärztin, und
dann machten wir zusammen die Visite, welche in dieser Klinik den ganzen
Vormittag (!) dauerte. Inzwischen konnten wir aber wohl zu Untersuchungen wie
Angiographien, Bronchioskopien, Doppler-Sono etc. mitgehen, welche beinahe
täglich vorkamen. Außerdem waren auf unserer Station auch immer wieder
gastroenterologische Patienten, weshalb wir auch oft Aszitespunktionen sehen/
durchführen durften…
Einmal in der Woche war Visite mit dem Oberarzt, und an einem anderen Tag in der
Woche kam der Chefarzt eine Visitenrunde mit.
Nach dem Mittagsessen schrieben wir dann auch meist Arztbriefe, machten die
Nachmittagsinfusionen oder waren bei Gesprächen mit Angehörigen dabei.
Es war eigentlich fast immer interessant, und es gab immer ausreichend zu tun,
sodass wir das Haus frühestens um 16h verließen.
Es war aber auch kein Problem, mal früher zu gehen, als wir Besuch aus der Heimat
hatten oder einfach das schöne Wetter genießen wollten (was zu unserer
Famulaturzeit ja leider sehr selten war…)
Mittagessen bekamen wir auch bezahlt, man konnte aus 3 verschiedenen Menüs
wählen, das Essen war auch ganz gut.
Das Verhältnis zwischen den PJ Studenten und allen Assistenz-/Ober-/Chefärzten
war auch gut, irgendwie merkt man auch, dass in Deutschland nicht so sehr auf den
Dr- Titel Wert gelegt wird, und somit war auch der Alltag lockerer und angenehmer.
Das Verhältnis mit den Schwestern war eigentlich auch gut.
Zusammenfassend hatte ich eine sehr lehrreiche Zeit in der Klinik, konnte viel für
später mitnehmen und das Praktikum dort jedem empfehlen, der sich noch ein paar
praktische Fertigkeiten aneignen möchte. Man steht nicht wie teilweise in Österreich
einfach nutzlos herum und weiß nicht was man mit der Zeit tun soll, sondern wird
schon auch mal ins kalte Wasser geschmissen („Du machst jetzt eh die
Aszitespunktion?!“)
Berlin selbst ist eine interessant, junge und lebendige Stadt mit vielen tollen Museen
und Sehenswürdigkeiten, und auf jeden Fall erlebenswert.