Konsumwandel ist der Treiber

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Konsumwandel ist der Treiber
LZ 23
LÄNDERREPORT
NIEDERSACHSEN
5. Juni 2015
Fleisch und Wurst 38
Vegetarisches Angebot hält Einzug –
Hersteller heben xmage durch Premiumprodukte.
Mopro 42
Hersteller profitieren om anhaltenden Trend zu Regionalität und Authentizität.
Lebensmittel Zeitung 37
Tee 43
Als Teetrinkernation ein Heimspiel für
die Anbieter. Erfolg durch UTZ-Zertifizierung und neue Sorten.
Getränke 44
Viel Be egung: Eintritt in neue Märkte, Vertriebsschienen und Geschäftsfelder. xn estitionen in die Marken.
Fit für internationale
Absatzmärkte
Modern: Kompetenz durch
Tradition ist einer
der Erfolgsfaktoren
der niedersächsischen Ernährungsindustrie, gepaart
mit ständigem
Feilen an Sortimenten und Distribution.
F O T O S : H A R R Y KÖ S T E R / B Ü N T x N G , H E M M E , A E R Z E N E R
Hannover. Für Kunden und Partner
aus der Branche veranstaltet die
Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. das „Trendforum Agrar- und Lebensmittelmarketing“ in Soltau in der Lüneburger
Heide. Vorgestellt werden Produktinnovationen und Marketingstrategien für globale Lebensmittelmärkte. Einen Schwerpunkt bilden die internationalen Chancen
niedersächsischer KMU aus der Ernährungswirtschaft. Die Veranstaltung am Dienstag, dem 23. Juni
2015, von 10 bis 16 Uhr, bietet in
mehreren Vorträgen von Praktikern
aus der niedersächsischen Lebensmittelwirtschaft und von Branchenexperten aus verschiedenen
Bereichen des Lebensmittelmarketing ein breites Spektrum an Themen an. Besonderen Wert legen
die Veranstalter auf viel Raum und
Zeit für Diskussionen und Hintergrundgespräche zwischen allen Beteiligten. Die Teilnehmer haben
die Wahl zwischen verschiedenen
Best-Practice-Foren. An Themenständen geht es unter anderem um
Marktforschung, Sales Promotion,
Messen und Events und weitere
Themen. Die Veranstaltung kostet
inklusive Tagungsverpflegung und
Mittagsbuffet 159 Euro pro Teilnehmer. Das komplette Programm
findet sich unter mg-niedersachsen.de auf der Website der Marketinggesellschaft. Dort ist auch einen Online-Anmeldung möglich.
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Neue Kulinarische
Botschafter
Konsumwandel ist der Treiber
Hannover. Zum sechsten Mal findet in diesem Jahr der Herstellerwettbewerb „Kulinarisches Niedersachsen“ statt. Die dabei mit der
Auszeichnung „Kulinarischer Botschafter Niedersachsen“ prämierten Lebensmittel müssen die Ansprüche „authentisch und verantwortungsvoll hergestellt“ erfüllen.
Teilnehmen können alle Handwerksbetriebe sowie Unternehmen
der Ernährungsindustrie, die Lebensmittel herstellen und deren
Stammsitz und/oder deren Produktionsschwerpunkt in Niedersachsen liegt. Zugelassen sind Lebensmittel mindestens der ersten
Verarbeitungsstufe, die ganzjährig
in gleichbleibender Qualität zur
Verfügung stehen. Die Waren werden von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt. Ministerpräsident
Stephan Weil vergibt die Ehrung
am 8. Juni.
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Vegetarische Angebote, Gesundheitsbewusste Ernährung und Nachhaltigkeit sind zentrale Themen der Hersteller | Heike Balzer
FIRMEN
Abraham
Aerzener
Appel
Bahlsen
Bell
Berentzen
Bünting
Einbecker
Eisbär
GfK
Hardenberg
HarzerGrauhof
Hemme
He dt
Homann
40
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40
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44
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40
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45
41
Klümper
OTG
R&R
Riha
Rücker
Rügen alder
Schne-frost
S mrise
Tee erband
Töpper iener
Uelzena
Uplegger
Xo
Zeisner
Zimbo
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40
H
annover. Sich verändernde
Konsumgewohnheiten erfordern eine Anpassung des Angebotes der Hersteller – Neue Produkte, Rezepturen und Verpackungen
sind gefragt, um erfolgreich im Markt
zu agieren. Die niedersächsischen
Hersteller haben sich sehr schnell darauf eingestellt, wie die durchweg positiven Umsatzzahlen belegen.
Viel Bewegung hat etwa Rügenwalder in den Markt gebracht, in dem
der Hersteller im vergangenen Jahr
erstmals Veggie-Produkte eingeführt
hat. Reagiert wurde damit auf den
rückläufigen Fleischkonsum. Die Ursache liegt zum einen in der wachsenden Zahl der Vegetarier und Veganer,
sowie der so genannten Flexitarier,
ernährungsbewusste Verbraucher, die
den Fleischverzehr einschränken.
Laut GfK haben 2014 bereits über 11
Mio. Verbraucher in Deutschland
pflanzliche Brotaufstriche beziehungsweise Fleischersatzprodukte gekauft. Einen noch deutlicheren
Wachstumsschub zeigen die Umsätze.
Sie haben sich in den vergangenen
fünf Jahren fast verdoppelt, so GfK.
Im ersten Quartal 2015 kletterten die
Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27 Prozent, auch weil
jetzt deutlich mehr Verbraucher entsprechende Produkte kaufen, heißt es
im aktuellen GfK Consumer Scan.
Seitdem Rügenwalder im Dezember erstmals vegetarische Produkte
eingeführt hat, verkauft der Lebensmittelhersteller inzwischen mehr Packungen seiner vegetarischen Morta-
della als des fleischhaltigen Originals, als Vorreiter.
„Wir sehen uns als Impulsgeber“,
die vier- bis fünffache Menge. „Im
Augenblick haben wir ein Problem, erklärt OTG-Geschäftsführerin Annedie Nachfrage zu stillen“, so Christian marie Leniger. Das gelte für Teesorten
Rauffus. Da die Produkte mit 30 Pro- sowie den nachweisbaren Einsatz
zent weniger Kalorien zu Buche schla- nachhaltiger Rohwaren. Die Umstelgen und kein Cholesterin enthalten, lung auf UTZ-Zertifizierung soll von
kommen sie dem Trend zur fleischär- zunächst 30 Prozent auf mittelfristig
meren und leichteren Ernährung ent- 100 Prozent der Rohwaren erfolgen.
gegen. Das Unternehmen setzt bereits Die beiden OTG-Marken Meßmer
2,5 Millionen „Veggie“-Packungen und Milford sind ein Schwergewicht
im Markt: Die stärkere Meßmer erpro Monat ab.
Rügenwalder ist nicht mehr allein: reicht einen Marktanteil von 24 ProUnter der zunehmenden Zahl der zent und auch Milford wächst zweiFleisch- und Wurstwarenhersteller, stellig. Auf Expansionskurs befindet
die den Bedürfnissen der wachsenden sich ich auch das Teehandelshaus
Bünting. Der natioZahl an Vegetariern
nale Marktführer
und Flexitariern soim
Bereich
wie dem steigenden „Wir sehen uns als
Schwarztee
auf
Konsum
von Impulsgeber“
Mengenbasis erwarFleischersatzprotet, getrieben durch
dukten entsprechen, OTG-Geschäftsführerin Annemarie Leniger
Distributionsausgehört auch Zimbo
bau, Sortimentsmit ersten vegetarischen Aufstrichen. Den zudem immer Relaunchs und –Ausweitung, ein
wichtigeren Kaufkriterien wie Nach- zweistelliges Plus für das laufende Gehaltigkeit und Tierwohl trägt die Bell- schäftsjahr. Die Anbieter profitieren
Gruppe, zu der Zimbo gehört, mit ei- von Tradition und Kompetenz: Seit
ner
unternehmensübergreifenden über 400 Jahren ist Tee das NationalNachhaltigkeitsstrategie Rechnung. getränk der Ostfriesen mit einem
Danach soll die Transparenz vom jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von
Rohstoff bis zum Endprodukt künftig 300 Litern. Das Kulturgut der ostfrieeine wachsende Rolle spielen. Mit ei- sischen Teezeit macht diese Region
nem Umsatzplus von 22 Prozent hat zur führenden „Teetrinkernation“
die Xox Gebäck GmbH ihre Position weltweit, informiert der Deutsche
im vergangenen Jahr ausgebaut und Teeverband.
So gewinnen die Niedersachsen
sich zum Marktführer für Spezialitäten entwickelt. Dazu gehören auch durch das Thema Regionalität, das
Halal-Produkte. Seit 2013 ist der Her- sich in den letzten Jahren zu einem
steller zertifiziert und sieht sich hier Trend-Thema entwickelt hat. Schin-
kenspezialist Abraham beispielsweise
wird die luftgetrocknete Variante des
Ammerländer Schinkens künftig mit
dem Siegel des „Regionalfensters“
versehen – dem Nachweis dafür, dass
Produkt und Rohware aus dem Ammerland stammen. Das für die Herstellung eingesetzte Fleisch stammt
aus Ostfriesland, dem Oldenburger
Münsterland sowie dem Schlachtund Zerlegebetrieb in Garrel. Die
Heimatverbundenheit reicht weit: So
verkauft Chris Töpperwien Wurstspezialitäten aus dem Harz heute in Kalifornien. Das Produkt-Konzept beschreibt Töpperwien-Geschäftsführer
Christian Renz: „Bei uns trifft niedersächsische Metzgerkunst auf kalifornisches Know-how.“ Mit Trucks fährt
der Auswanderer durch Los Angeles
und San Diego und verkauft den
Amerikanern deutsche Currywürste.
Jetzt sollen die „Töpperwiener“ auch
in deutschen Regalen verkauft werden. Zeisner ist nicht minder aktiv im
Ausland: Seit über 40 Jahren ist der
Ketchup-Experte in Benelux tätig.
Hier hat sich der Produzent mit knapp
25 Prozent Marktanteil zur Nummer
2 im belgischen Retail-Bereich vorgearbeitet. Zudem exportieren die Grasberger seit Jahrzehnten Ketchup in die
USA. Auch die Riha-Gruppe hat ihre
internationale Position gestärkt: Der
erfolgreiche Handelsmarken-Produzent, der ein Absatzplus mit Erfrischungsgetränken und Säften erzielt
hat, will mit neuen Produktkonzepten
und Verpackungsvarianten das Geschäft weiter angekurbeln. lz 23-15
Veränderter
Konsum im Fokus
LÄNDERREPORT NIEDERSACHSEN
LZ 23 5. Juni 2015
Mit Premiumlinie auf Wachstumskurs
Klümper verpasst seinem Sortiment mit neuem Markenauftritt Imagewechsel
Essen und Trinken ird heute on
den unterschiedlichsten Gruppen
in einer Komplexität und emotionalen Vehemenz beackert ie
nie zu or. Wie berührt das die
Branche in Niedersachsen?
Sch ierig ist es für die Branche einzuschätzen, in ie eit die so genannten Ernährungstrends in ein
dauerhaftes Konsum erhalten münden, so dass es sich lohnt, inhaltlich
und zeitlich zu agieren und zu inestieren. Bislang hatte die niedersächsische Lebensmittelbranche bei
ielen Trends die Nase orn: Denken
Sie an den Beginn des Bio-Booms in
den 80-er Jahren. Viele der damaligen
Pioniere kamen aus Niedersachsen,
gingen als erste auf die Biofach und
die meisten gibt es heute noch. Aktuell sehen ir iel Engagement bei
Regionalität, Öko-Produkten, Fleisch
aus artgerechter Haltung, egetarische
Angebote und ieles mehr. Ganz
aktuell diskutieren ir Trendthemen
mit unseren Kunden übrigens auf dem
niedersächsischen Trendforum der
Agrar- und Lebensmittel irtschaft am
23. Juni in Soltau.
Regionalität bei Lebensmitteln ist
ja fast schon kein Trend mehr
sondern Realität, oder?
Der Handel ist inz ischen flächendeckend auf das Thema eingestiegen
und auch die Hersteller setzen im
Marketing zunehmend auf die regionale Karte. Durch unsere starke
Verkaufsförderungskooperation mit
dem LEH ebnen ir gerade regionalen, sich ent ickelnden Anbietern den
Weg in die Regale des LEH. Aktuell
haben ir z ei Regionalbörsen mit
„real“ umgesetzt, obei 41 on 58
präsentierenden Unternehmen on
uns ermittelt urden. Bei allen Erfolgen mit „Regionalität“ dürfen ir
nicht ergessen, dass der Standort
Niedersachsen mit einer hohen agrarischen Produkti ität auf den übergebietlichen Absatz oder internationale
Märkte besonders ange iesen ist.
Regionalität müssen ir in diesem
Zusammenhang eher mit „Herkunft“
übersetzen und diese mit einem guten
Klang, Kompetenz und Vertrauensürdigkeit ausstatten.
Wo sehen Sie Ihre Hauptaufgabengebiete für die Unternehmen der
Lebensmittel irtschaft?
Die an uns gestellten Herausforderungen erden komplexer und spezialisierter, so dass die Leistungen on der
Stange an Bedeutung erlieren und
ir indi idueller agieren müssen. Erstund Orientierungsberatungen geben
ir also orrangig für Kooperationspartner. Unsere Ausstellergemeinschaften bei den großen Messen
funktionieren als Bündelung on
Indi idualauftritten. Wir sind damit
sehr erfolgreich. Unser Unternehmenserbund in der Verkaufsförderung ist,
gegenläufig zum Trend, um 16 Prozent
auf 36 Unternehmen ange achsen.
2014 konnten ir niedersächsische
Produkte in 30 Länder ochen mit
rund 2 300 beteiligten Outlets im
Absatz fördern – 2015 hoffen ir, das
noch einmal steigern zu können.
Fleisch/Wurst aren
Bei 71 Prozent der Bundesbürger
kommt mehrmals pro Woche Fleisch
oder Wurst auf den Tisch – bei Männern mit 80 Prozent häufiger als bei
Frauen (63 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für das
Magazin „Stern“. 14 Prozent essen
demnach nur einmal in der Woche
Fleisch oder Wurst, 10 Prozent noch
seltener. Von denen, die zumindest
selten zu Wurst oder Fleisch greifen,
geben 7 Prozent an, dass es sich dabei immer um Bio-Produkte handelt.
Aus ökologischer Erzeugung kommen die Lebensmittel meistens bei
29 Prozent, selten bei 42 und nie bei
20 Prozent der Deutschen. Lediglich
4 Prozent erzichten nach eigenen
Angaben ganz auf Fleisch und Wurst.
Alleinstellungsmerkmal: Nur Klümper lässt den Schinken sechs Monate am Knochen.
Westfale“, von dem 250 t in diesem Jahr dafür eigens die Lagerkapazitäten am
abgesetzt werden sollen. Dass die Men- Stammsitz in Schüttorf ausgebaut. Zurge, gemessen an anderen Schinkensor- zeit entsteht ein Kühl- und Lagerhaus
ten, eher gering ist, ist dem besonderen mit 690 qm Lagerfläche. Damit wächst
Herstellungsverfahren geschuldet, er- die Produktionsfläche auf 11 500 qm.
klärt Andrea Moggert-Kemper. Der
Mit dem neuen, edlen Design mit
„Edle Westfale“ wird nach alter Traditi- Sortiments-Block-Bildung über das geon und überlieferten Familienrezepten samte Angebot „korrespondiert das Äuveredelt und ist geräuchert und luftge- ßere mit dem Inhalt“, so Klümper. Für
trocknet, als Stückware und als geslicte den neuen Auftritt fließen hohe InvestiWare erhältlich.
tionen in das MarDas Besondere an
keting. So wird
diesem Westfäli- „Das Äußere korrespondiert
zum ersten Mal in
schen Knochen- mit dem Inhalt“
der
Unternehmensgeschichte
schinken, seit Ende 2013 g.g.A.- Eckhard Klümper, Geschäftsführer Klümper
für den Edlen
Produkt, ist die
Westfalen im Rafolgende Reifezeit
dio
geworben,
von sechs Monaten und der Verbleib von der Einführung am 5. März bis zum
des Knochens im Schinken bis zuletzt – Ende der Spargelzeit bei NRW und
ein Alleinstellungsmerkmal für die WDR 2. Eine Zunahme erfährt die
Schüttorfer. Für das „Spitzenprodukt, Schinkenmanufaktur auch mit dem Abdas bisher nicht genügend wertge- verkauf in der Bedienungstheke, über
schätzt wurde, aber qualitativ auf einer die 30 Prozent abgesetzt werden. „SBStufe mit Spitzenschinken aus Spanien Ware hat ihren Zenit erreicht“, sagt
oder Italien steht“, so Klümper, werden Klümper. „Mit der Bedienungstheke
Vegetarisches Sortiment kurbelt das klassische an
Rügenwalder will künftig 30-prozentigen Anteil vegetarischer Produkte im Angebot erreichen
Bad Z ischenahn. Vegetarische
Wurst ist die Konsequenz des
schrumpfenden Stammgeschäfts
der Branche – Rügen alder ist
Vorreiter.
Die erfolgreiche Markteinführung eines
neuen Produkts in der Lebensmittelindustrie gelingt bekanntermaßen selten.
Umso bemerkenswerter ist es, wenn
ein traditionsreicher Wurstwarenhersteller wie Rügenwalder Mühle mit vegetarischer Wurst eine Punktlandung Be ährte Tradition: Mit Buchenholz geräucherte Tee urst.
erzielt. Wiesenhof und nun auch Tönnies haben bereits nachgezogen, um Prozent der Produktion mit vegetari- Rohstoffe. Als großen Vorteil beim
sinkende Umsätze im traditionellen schen Artikeln abzubilden. Ursprüng- Fleischeinkauf beurteilt Rauffus den
Geschäft zu kompensieren. Die Marke lich war das Jahr 2020 dafür angepeilt. Standort Niedersachsen: „Wir sitzen
Rügenwalder Mühle steht eigentlich für „Vielleicht sind wir schon im nächsten mitten im Erzeugergebiet, in einer
deftige Wurstspezialitäten. Nachdem Jahr soweit“, erklärt der Firmenchef. hochkompetenten Region, was die
im Dezember erstmals der Vegetarische Und: „Wir führen nur ein, was uns Wissenschaft, Institute, Behörden, LaSchinken Spicker in drei Sorten sowie schmeckt, wenn die Produkte nicht bore und Erzeuger betrifft“, lobt der
die Vegetarischen Mühlen Frikadellen schmecken, finden sie keine breite Ver- Unternehmenslenker. Die Qualität und
eingeführt wurden, verkauft der Le- wenderschaft.“ Das vegetarische Sorti- Struktur des Wirtschaftszweiges Ernähbensmittelhersteller inzwischen mehr ment habe dem klassischen nicht ge- rungswirtschaft sei hier „vorzüglich“.
Packungen seiner vegetarischen Morta- schadet, im Gegenteil: „Je intensiver
Trotz rückläufigem Wurstmarkt hat
della als des fleischhaltigen Originals, das vegetarische Angebot beworben die Rügenwalder Mühle das abgelaufedie vier- bis fünffache Menge. „Im Au- wird, desto mehr wird von unserer ne Geschäftsjahr mit einem zufriedengenblick haben wir ein Problem, die Wurst mit Fleisch verkauft“, stellt stellenden Ergebnis abgeschlossen: Das
Nachfrage zu stillen“, so Christian Rauffus fest.
Familienunternehmen erwirtschaftete
Rauffus, der das Unternehmen in
Rohstoffe, Zutaten, Tierwohl, das 2014 einen im Vergleich zum Vorjahr
sechster Generation führt. Da die Pro- seien Themen, die die Menschen be- stabilen Gesamtbruttoumsatz von
dukte mit 30 Prozent weniger Kalorien wegen. Bereits 2012 hat das Unterneh- 175,4 Mio. Euro. Der Gesamtabsatz lag
zu Buche schlagen
men unter der Lei- mit einem Plus von 1,3 Prozent leicht
und kein Cholesterin
tung von Adelheid über dem Wert von 2013. Auch an Ausenthalten, kommen „Im Augenblick
Rauffus einen Ar- schreibungen im Handel nehme man
sie dem Trend zur haben ir ein Problem,
beitskreis zur Förde- nicht teil, sondern biete aktiv an. Nur
fleischärmeren und die Nachfrage zu stillen“
rung des wissen- so könne man an dem Unternehmensleichteren
Ernähschaftlichen Tier- konzept festhalten „wo Rügenwalder
rung entgegen. Das Christian Rauffus, Geschäftsführer Rügen alder schutzes ins Leben Mühle drauf steht, ist auch Rügenwalin Bad Zwischenahn
gerufen.
Jährlich der mit unveränderter Rezeptur drin“,
ansässige Unternehwerden 50 000 Euro sagt Rauffus. SB-Ware macht etwa 80
men setzt bereits 2,5 Millionen „Veg- Fördergelder von dem fünfköpfigen Prozent der Produktion aus, die Hälfte
gie“-Packungen pro Monat ab. Das An- Gremium zur Förderung wissenschaft- davon wird im Becher angeboten. Für
gebot soll weiter ausgebaut werden, da- licher Arbeiten vergeben. Großen Wert die Frischtheke liefert der Hersteller
zu wird an einer Kapazitätserweiterung legt Rauffus auf Transparenz bei der Teewurst, Pommersche Gutslebergearbeitet. Damit kommt Rauffus sei- Herkunft der Zutaten. Die Rügenwal- wurst und eine kleinere Menge Schinnem Ziel sehr viel schneller näher, 30 der Mühle kauft rezepturbezogen ihre ken Spicker.
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FOTO: RÜGENWALDER
Dr. Christian Schmidt, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft
der niedersächsischen Land- und
Ernährungs irtschaft
Die geschäftsführenden Gesellschafter
der Schinkenmanufaktur Klümper
GmbH & Co. KG, Andrea MoggertKemper und Eckhard Klümper, sind
sich einig: Dem Markennamen Klümper, unter dem das Unternehmen seit
1821 Westfälischen Knochenschinken
produziert, soll stärkere Bekanntheit
und Wertigkeit verliehen werden. Ausdruck findet dieses Vorhaben bereits im
neuen Markenauftritt sowie in der Einführung der Premium-Linie „Edler
F O T O : A LW L S O B OT T G M B H
Schüttorf.
Schinkenhersteller
Klümper ill seine Position als
Marktführer ausbauen. Das Traditionsunternehmen setzt dabei besonders auf sein Premium-Produkt
„Edler Westfale“.
profilieren sich vor allem selbstständige
Einzelhändler“, ergänzt Moggert-Kemper. Der Discount-Umsatz beläuft sich
derzeit auf 30 Prozent. Im Zuge einer
Sortimentsoptimierung kündigt Klümper etwas Neues im Bereich mageren
Schinken an.Der Hersteller ist traditionsbewusst und steht für die Region: 70
Prozent der verarbeiteten Rohware
stammt aus der Region. Über das gesamte Sortiment werden jährlich derzeit
4 000 t vermarktet. Er ist aber auch international aufgestellt: Gut 20 Prozent
des Umsatzes, der 2014 bei 27 Mio. Euro lag, werden im Exportgeschäft generiert. Hauptabsatzgebiete sind Skandinavien und Benelux. Klümper beliefert
als größter deutscher Schinkenexporteur
die USA, der Absatz steigt. Nachdem
Klümper vor 7 Jahren Schwarzwälder
Schinken in sein Sortiment aufgenommen hat, gibt es inzwischen eine Beteiligung am entsprechenden Partnerbetrieb. Da Schwarzwälder Schinken diesen Namen nur tragen darf, wenn er tatsächlich aus dem Schwarzwald kommt,
investiert das Unternehmen gemeinsam
mit dem Partner dort in den Bau einer
neuen Schinkenherstellung. Der Betrieb
soll Anfang 2016 die ersten Schwarzwälder Schinken liefern.
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Bell will für mehr
Transparenz sorgen
See etal. Die Bell Deutschland GmbH
& Co. KG bietet mit ihren Marken und
Produkten dem wachsenden Verbraucherwunsch nach authentischen Produkten entsprechend, eine Vielzahl
an regionalen und internationalen
Spezialitäten. Am Standort Seevetal
bündelt das Unternehmen alle Aktivitäten für die strategischen Marken
Abraham, Zimbo und Hoppe. Bell
Deutschland produziert an neun
Standorten in Deutschland, Belgien
und Spanien. 2014 lag der Warenumsatz bei 470 Mio. CHF, das Absatzvolumen bei 62 570 t. Die Marken Abraham, Zimbo und Hoppe sind im deutschen LEH, GV-Bereich und in der
weiterverarbeitenden Industrie flächendeckend zu finden. Das Sortiment umfasst sowohl Produkte, die
preissensible Verbraucher ansprechen, als auch hochwertige. Eine unternehmensübergreifende Nachhaltigkeitsstrategie ist die Grundlage der
Corporate Responsibility der Bell
Gruppe, die den immer wichtigeren
Kaufkriterien wie Nachhaltigkeit und
Tierwohl Rechnung trägt. Die Transparenz vom Rohstoff bis zum Endprodukt soll künftig eine wachsende Rolle spielen.
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F O TO : K AY- U W E R O S S E B U R G / B E L L
38 Lebensmittel Zeitung
Zunehmende Bedeutung: Transparenz
om Rohstoff bis zum Endprodukt.
LÄNDERREPORT NIEDERSACHSEN
Zimbo mit
Veggie-Angebot
Currywurst wird re-importiert
Chris Töpperwien ist „Der Currywurstmann” in Kalifornien, der gemeinsam mit Marc Giczella und
Christian Renz „Die Töpperwiener
UG (haftungsbeschänkt)” gegründet
hat. Das Start-Up-Unternehmen ist
ganz neu: Gründungsdatum ist der
23.02.2015. Und dennoch hat der
Kölner Chris Töpperwien bereits einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht.
In der VOX- Doku-Soap "Goodbye
Deutschland! Die Auswanderer" zeigt
er einem breiten Publikum auf unterhaltsame und oft unkonventionelle
Weise, wie er in Los Angeles zum erfolgreichen Foodtruck-Unternehmer
wurde. Im Februar 2012 nahm er dort
den ersten „No.1 Currywurst Truck”
in Betrieb, mittlerweile betreibt Töpperwien fünf Food-Trucks. Nun soll
das in Kalifornien erfolgreiche, typisch deutsche Wurst-Sortiment den
deutschen LEH erobern.
Das Produkt-Konzept beschreibt
Töpperwiener-Geschäftsführer Christian Renz: „Bei uns trifft niedersächsische Metzgerkunst auf kalifornisches
Know-how.“ Er ist überzeugt, „dass
wir Produkte geschaffen haben, die
man als ‚aus dem Kühlfach – wie frisch
vom Metzger‘ bezeichnen kann“, sagt
Renz. Listungsgespräche laufen seinen
Angaben zufolge derzeit mit allen
Handelsketten. Der Handel sei sehr an
F O T O : S V E N D O R N K A AT
Osterode am Harz. Chris Töpperien hat Los Angeles auf den Geschmack on Curry urst gebracht.
Jetzt sollen die Töpper iener den
deutschen Markt erobern.
FOTO: ZIMBO
bar geeignet. Ab Juni wird das niedersächsische Unternehmen auch die Fineo-Range im neuen Packungsdesign
präsentieren und dieses Segment um
neue Geschmacksrichtungen erweitern. Nach Verpackungskonzepten
wie der 3-Portionen-Packung für kleinere Haushalte und Verbraucher mit
dem Bedürfnis nach geringeren Verzehrmengen gibt es – zunächst für Salami – wiederverschließbare Faltpackungen. Auch dieses Sortiment wird
derzeit weiter ausgebaut. Die Marke
der Bell-Gruppe erhielt im vergangenen Jahr ein neues Gesicht durch ein
großes Sichtfenster auf der Ware für
ein moderneres und frischeres Design.
ba/lz 23-15
Ammerländer mit
neuem Siegel
Zu dem Food-Truck-Geschäft will Auswanderer Töpperwien sein Sortiment in der Heimat etablieren
Börger. Konsumenten setzen zunehmend auf eine bewusste Ernährung.
Mit der Marke Zimbo deckt Bell
Deutschland diese Zielgruppe ab. So
führt Zimbo, spezialisiert auf die Herstellung von Rohwurstwaren und
hauchfein geschnittenen Artikeln –
auch ein Bio-Sortiment, in dem Salami besonders erfolgreich läuft. Um
der wachsenden Zahl an Vegetariern
und Flexitariern und dem steigenden
Konsum von Fleischersatzprodukten
zu entsprechen, wurden zudem erste
vegetarische Aufstriche entwickelt.
Dabei setzt Zimbo auf Produkte, die
auch im konventionellen Bereich erfolgreich sind. So gibt es den Zwiebelmettwurst-Aufstrich jetzt auch als
fleischfreie Variante. Dem Zimbo
Veggie-Aufstrich sollen weitere vegetarische Produkte folgen. Die Artikel
tragen das V-Label des Vegetarierbundes Deutschland, für Vegetarier und
Veganer somit auf einen Blick erkenn-
Marktverschiebung: Die Produktion on
fleischlosen Aufstrichen nimmt zu.
LZ 23 5. Juni 2015
Heimatverbunden: Nach erfolgreichem Start in Kalifornien soll jetzt der deutsche
Markt erschlossen erden.
den „Töpperwien”-Produkten interessiert. Als zusätzlicher Vertriebskanal
setzen die Jungunternehmer auch auf
ihren Online-Shop „toepperwiener.de”, der am Gründungstag nach drei
Jahren andauernder Vorbereitungszeit
„live” geschaltet wurde.
Das Sortiment umfasst derzeit vier
Wurst-Produkte: Rostbratwurst, Riesenbockwurst, Töpperwiener Original
und Töpperwiener extrascharf, sowie
jeweils zwei Sorten Curry-Ketchup
(delikat und extrascharf) und Currywurst-Pulver (mild und extrascharf).
Renz zufolge lautet die Zielsetzung:
„jedes halbe Jahr werden wir neue
Produkte einführen. Das bedeutet,
dass wir unsere Palette bald um eine
vegetarische Wurst und eine BisonWurst erweitern werden.“ Der Online-Shop finde bereits großen An-
klang. Was den Handel betrifft, sei es
vorteilhaft, dass die Osteroder ein regionales Konzept verfolgen. Das verarbeitete Fleisch stammt aus dem
Harz und dem Harzer Umland.
Die Rezepte für die erste „Töpperwiener”-Kollektion wurden von Marc
Giczella kreiert – einem der – laut
Feinschmecker – 500 besten Metzger
Deutschlands und weiterentwickelt.
Das Team der Töpperwiener hat große
Ambitionen: Der Claim „Bei uns ist
die Wurst der Star” sei eine Verpflichtung. „Unsere Vision lautet, dass wir
den sehr einprägsamen Markennamen
irgendwann als Synonym etablieren
wollen – für perfekt gegrillte Wurst,
die es an der ‚Bude‘ zu kaufen gibt.
Bei uns soll es das Food zwar ‚fast‘ gehen – jedoch ohne Fast Food zu sein“,
so Christian Renz.
ba/lz 23-15
Verbraucher-Trends auf der Spur
Appel verteidigt Marktführerschaft und lanciert neue Produkte
Cuxha en. Mit einem Sortiment,
das den Verbraucher ünschen entspricht, sichert sich Appel Feinkost
seine Position.
Die auf Fischdauerkonserven spezialisierte Appel Feinkost GmbH & Co.
KG, verbuchte im vergangenen Jahr
ein Umsatzplus von 9,1 Prozent und
steigerte den Absatz um 10,6 Prozent.
Mit mehr als 24 Mio. verkauften
Fischdauerkonserven ist der Produzent, der zur niedersächsischen Heristo
Aktiengesellschaft
gehört,
Marktführer in dieser Warengruppe.
„Innovative Produkte, bewährte Premiumqualität gepaart mit dem Gespür
für Markttrends und Verbraucherwünsche sichern die Marktführung.
Und wir setzen alles daran, diese zu
halten“, so die Geschäftsleitung.
Hauptumsatzträger sind Heringsfilets,
die nach Unternehmensangaben zu-
gleich Innovationsmotor im Segment
sind. Das Sortiment wird regelmäßig
überarbeitet: In diesem Jahr wurden
neben der Appel Création des Jahres
auch Muscheln in zwei pikanten Saucen und erstmals auch Schollenfilets
Finkenwerder Art und in TomatenCreme im Markt lanciert.
Das Exportgeschäft trägt mit rund
25 Prozent zum Umsatz bei. Zudem
ist Appel ein bedeutender Handelsmarkenproduzent.
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Ede echt. Drei der sechs, für die Marke Abraham tätigen Produktionsstandorte von Bell Deutschland befinden
sich in Niedersachsen: In Seevetal
werden Katen- und Landschinken produziert, in Edewecht unter anderem
der „Ammerländer Kernschinken“, in
Harkebrügge bei Cloppenburg befindet sich das Schneide- und Logistikzentrum. Während sich die Standorte
Seevetal und Edewecht mit der eigentlichen Herstellung der Rohschinkenspezialitäten befassen, liegen die
Schwerpunkte in Harkebrügge auf
dem Zuschnitt, der Verpackung und
der Versandvorbereitung der fertigen
Ware. Hierbei wird die Strategie verfolgt, Wertschöpfungspotenziale von
Verpackungskonzepten wie dem Ovaltray, das zum Beispiel bei Rohschinkenspezialitäten verwendet wird, zu
F O T O : FA B I A N H E N Z M A N N
40 Lebensmittel Zeitung
Transparent: Das Regionalfenster bürgt
für Herkunft on Roh are und Produkt.
entwickeln und voranzutreiben.
Mit dem „Ammerländer Kernschinken“ entspricht Abraham der
steigenden Nachfrage nach heimischen Produkten. Der Artikel wird
nach Unternehmensangaben nach alter Familienrezeptur in Handarbeit
gepökelt und über Buchenholz geräuchert, um dann drei Monate zu reifen.
Das Produkt trägt das EU-Siegel der
„geschützten geografischen Angabe“.
Die luftgetrocknete Variante des Ammerländer Schinkens wird künftig mit
dem Siegel des „Regionalfensters“
versehen – dem Nachweis dafür, dass
Produkt und Rohware aus dem Ammerland stammen. Das für die Herstellung eingesetzte Fleisch stammt
aus Ostfriesland, dem Oldenburger
Münsterland sowie dem Schlachtund Zerlegebetrieb „Böseler Goldschmaus“ in Garrel.
ba/lz-23-15
Die „fleischlose Bewegung“ weitet sich aus
GfK Consumer Index: Veggie-Boom wird von jüngeren Verbrauchern getragen
Nürnberg. Vegetarische und egane Produkte bescheren den Herstellern steigende Umsätze.
Der Umsatz für Veggie-Produkte ist
im ersten Quartal 2015 im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent gestiegen. Das ist ein Ergebnis
des GfK Consumer Index im März
2015. Damit essen immer mehr Verbraucher fleischlos. Getragen wird der
Veggie-Boom heute vor allem von den
jüngeren Verbrauchern unter vierzig.
Ihr Anteil am Umsatz mit vegetarischen Produkten liege inzwischen bei
34 Prozent, obwohl die Altersgruppe
in der Gesamtbevölkerung kleiner
werde. „Veggie“ sei dennoch nicht
nur eine Jugendbewegung. In den höheren Altersgruppen liege der Anteil
der „grünen Käufer“ zwischen 18 und
25 Prozent. 2014 haben über 11 Mio.
Konsumenten in Deutschland pflanzliche Brotaufstriche beziehungsweise
Fleischersatzprodukte gekauft. Den
Marktforschern zufolge schwankte die
Käuferzahl zwar in den vergangenen
Jahren, allerdings mit steigender Tendenz. Laut GfK liegt die Käuferreichweite für beide Segmente zusammen
bei rund 28 Prozent. Deutlich nach
oben haben sich auch die Umsätze
entwickelt: In den vergangenen fünf
Tierwohl und die eigene Gesundheit
wichtig sind. Bestimmender allerdings seien Nachhaltigkeitsargumente, die die Umwelt betreffen. Damit
erklären die Marktforscher, dass aktuell rund zwei Drittel der Veggie-Umsätze auf Bioprodukte entfallen.
Dem Consumer Index zufolge tragen „die Fleischreduzierer“ in hohem
Maße zum Mengenrückgang im
FMCG-Markt bei. Während die Nachfragemenge für FMCG insgesamt seit
2008 um rund fünf Prozent zurückging, schrumpfte die Mengennachfrage nach Wurst um acht und die nach
Fleisch um fast neun Prozent. Verantwortlich dafür sind unter anderem die
Intensivkäufer von
Veggie-Produkten.
Sie kauften im
VEGGIE IM TREND
vergangenen Jahr
Entwicklung der Veggie-Produkte
knapp ein Drittel
213
weniger Wurst als
178
die Nicht-Veggie146
Käufer und gar
+ 27 %
nur gut die Hälfte
an Fleisch ein. Al68
11,2
54
10,0
9,7
lerdings: Wenn sie
5,3
7,3
Wurst und Fleisch
2012
2013
2014
2014
2015
kauften, dann ga1. Quartal
1. Quartal
ben sie dafür
15,04*
17,92
19,13
10,06
9,37
sechs bzw. 17 ProUmsatz in Mio.
Käufer in Mio. *Ausgaben je Käufer in Euro
zent mehr aus.
QUELLE: GFK CONSUMER SC AN
LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIK
ba/lz 23-14
Jahren haben sie sich fast verdoppelt.
Besonders deutlich ist die Zunahme bei den Fleischersatzprodukten.
Die Käuferzahl und Umsätze steigen
hier aktuell stärker als bei den – wie
die Analysten es nennen – „weniger
gewöhnungsbedürftigen“ Produkten.
Demnach kann man davon ausgehen,
dass längst nicht mehr nur Vegetarier
und Veganer fleischlos einkaufen.
Vielmehr habe sich die „fleischlose
Bewegung“ aus der Nische heraus in
die Mitte der Gesellschaft ausgedehnt.
So kaufen Verbraucher, die nicht prinzipiell Fleischverachter sind, pflanzliche Brotaufstriche und Fleischersatzprodukte zum einen, weil Ihnen das
Schne-frost wächst
in allen Bereichen
Löningen. Neben zahlreichen tiefgekühlten Kartoffelspezialitäten der
Marken Schne-frost, Schwarmstedter
und Südoldenburger Kartoffelhaus
umfasst das Portfolio der Schne-frost
Ernst Schnetkamp GmbH & Co. KG
eine Vielzahl von vegetarischen und
veganen Gemüse-Spezialitäten der
Marke Avita. „Auch bei uns ist der
Trend hin zu vegetarischen und veganen Produkten deutlich spürbar“, so
Geschäftsführer Ernst Schnetkamp.
Mit Gemüse-Spezialitäten der Marke
Avita sieht er das Unternehmen perfekt aufgestellt.
Neben snackigen Fingerfood-Produkten im vegetarischen Segment erfüllt ein Teil der Produkte auch den
Wunsch nach veganer Ernährung. Im
LEH wird der Trend mit Schwarmstedter Griller, einer Kartoffel-Tasche
mit Tzatziki, umgesetzt. Der Absatz
der Avita-Produkte hat 2015 kräftig
angezogen. Schnetkamp führt dies
vor allem auf Neuheiten wie vegane
Couscous-Gemüse-Törtchen zurück.
Auch das Schne-frost Sortiment hat
über neue Produkte Impulse bekommen und entwickelt sich im Foodservice positiv. Im LEH konnten Distribution und Umsatz durch erfolgreiche
Aktionen erhöht werden. Dieser
Trend setzt sich bei beiden Marken im
Geschäftsjahr 2015 fort.
Mit den Marken Schne-frost, Avita
und Schwarmstedter ist der Hersteller
über alle Vertriebswege im deutschen
Handel gelistet. Der Export trägt mit
etwa 25 Prozent zum Umsatz bei.
Hier liegt der Fokus allerdings nicht
auf der Markenentwicklung. Die Internationalisierung soll weiter vorangetrieben werden.
ba/lz 23-15
LÄNDERREPORT NIEDERSACHSEN
Lebensmittel Zeitung 41
Ankermarke für Feinkost Scharf soll es sein
Homann belebt Marken Homann und Nadler – Nachfrage wächst
Zeisner setzt auf unverfälschtes Markenerlebnis
Dissen. Feinkostanbieter Homann
ist national und regional unter egs
und bedient damit unterschiedlichste Wünsche.
Grasberg. Der Feinkostanbieter hat
sich zur Nummer 2 auf dem belgischen Markt orgearbeitet.
Ein Teil des Markenportfolios besteht aus regionalen Marken, mit denen der Kundenwunsch nach heimischen Spezialitäten bedient wird. Da
die beiden Marken Pfennigs und Hopf
zum einen nur regional erhältlich sind
und auch in der
Region produziert
werden, stellen sie
das authentische
Pendant zum klassischen nationalen
Angebot dar, so
der Geschäftsführer.
Innerhalb der
nationalen Portfolien beschränken
sich die Dissener
Ernährungsbe usst: Kunden erlangen frische Zutaten.
auf potenzielle regionale BesonderNorbert Weichele, Geschäftsführer der heiten, die bereits nationale Bedeutung
Homann Feinkost GmbH, Dissen, ist haben. René Roth, Geschäftsführer
mit der Geschäftsentwicklung 2015 zu- Marketing/Vertrieb, zufolge, wächst
frieden. Wie er sagt, sind – nach den die Nachfrage nach ausgewogenen
Design Relaunches der nationalen Snacks/Zwischenmahlzeiten auch jenMarken Homann und Nadler – die seits von Pommes und Burger. Mit stüwichtigsten Säulen des Markengeschäf- ckigen, knackigen und frischen Zutates neu belebt worden. Darauf aufbau- ten, weniger Mayonnaise und handend soll die Vermarktung intensiviert werklich anmutender Zubereitung
werden. Mit verschiedenen Neukon- werde man dem ernährungsbewussten
zepten soll den sich wandelnden Ver- Verbraucher gerecht.
brauchergewohnheiten Rechnung geNorbert Weichele zufolge gelte es,
tragen werden. „Als Marktführer in in Zukunft die Marke noch mehr von
Deutschland haben wir eine hohe Dis- Handelsmarken abzusetzen und durch
tribution und Studien belegen, dass ge- Loyalität seitens der Verbraucher diese
rade die Marke Homann im Regal die für den Händler unverzichtbar zu maAnkermarke für Feinkost darstellt“, so chen. Dazu müsse allerdings gerade
Weichele. Darüber hinaus sollen sai- Innovationen der Marken den nötigen
sonale Akzente und Angebotserweite- Raum und Zeit gegeben werden, da
rungen das Sortiment zusätzlich bele- sich Erfolge nicht immer in den ersten
ben.
sechs Wochen einstellen. ba/lz 23-15
Für 2014 konnte die Zeisner Feinkost
GmbH & Co. KG, Grasberg, eines der
besten Umsatzergebnisse der 113-jährigen Firmengeschichte erzielen.
Gründe dafür waren Geschäftsführer
Thomas Zeisner zufolge die Einführung neuer Produkte, verstärkte
Funkwerbung und der Abschluss des
Marken-Relaunches. Mit seinen Ketchup-Produkten bedient der regionale
Markenartikler den klassischen LEH,
die Weiterverarbeitende Industrie national und den Großhandel.
Seit über 40 Jahren ist Zeisner in
Benelux aktiv. Hier hat sich der Produzent durch intensive Marktbetreuung mit knapp 25 Prozent Marktanteil
zur Nummer 2 im belgischen RetailBereich vorgearbeitet. „Dies sehen
wir gerade im Land der Pommes frites
als besonderen Erfolg an”, so der Geschäftsführer. Darüber hinaus exportieren die Grasberger seit Jahrzehnten
Ketchup in die USA. Um die Marktposition weiter zu stärken gilt: „Kein
verlockender Griff in die schillernd-
bunte Marketing-Schublade, sondern
Fokussierung auf ein klares und unverfälschtes Markenerlebnis.“ Wie
zum Beispiel der Funkspot, der seit
Beginn der Grillsaison im Norden
läuft: Kinder befragen den Geschäftsführer zum Thema Ketchup.
Stärkstes Produkt im Sortiment ist
Tomaten-Ketchup, gefolgt von CurryKetchup. Die schärferen Varianten gewinnen seit Jahren zunehmend an Bedeutung. Nach erfolgreicher Einführung von Curry-Ketchup Hot! in der
800-ml-Flasche 2014 folgt zur Grillsaison 2015 das Produkt in der 425ml-Flasche. Auch das Angebot an
klassischen Würz-Saucen für die Weiterverarbeitende Industrie wird ständig erweitert. Das Angebot umfasst
heute Worcestershire-Sauce in sechs
verschiedenen Varianten. ba/lz 23-15
Geschmackseränderung:
Scharfe Varianten erden
stärker nachgefragt.
FOTOS: ZEISNER
5. Juni 2015
F O T O : S T U D I O TO E L L E
LZ 23
Erfolgreich: Der Fokus liegt auf klarem
und un erfälschtem Markenerlebnis.
42 Lebensmittel Zeitung
LÄNDERREPORT NIEDERSACHSEN
Hemme stärkt
Marktposition
Markengeschäft zahlt sich aus
Aurich. Die Pri atmolkerei Rücker
zählt zu den zehn größten Molkereien Deutschlands. Lange Jahre im
Handelsmarkengeschäft tätig, profitiert das Unternehmen om zusätzlichen Einstieg in die Marke.
Molkereiprodukte
Niedersachsen ist nach Bayern das
ichtigste Milcherzeugerland in
Deutschland. In rund 11700 landirtschaftlichen Betrieben stehen
rund 804 000 Milchkühe, die rund
6,1 Mio. t Milch erzeugen. 5,7 Mio. t
Milch erden an die Molkereien zur
Weiter erarbeitung zu Trinkmilch,
Butter, Käse, Milchpul er, Sahne und
Joghurt geliefert. Sch erpunkt der
niedersächsischen Milcherzeugung
ist der Grünlandgürtel im Küstengebiet, eil hier die günstigsten natürlichen Standorte für eine ertragreiche und erfolgreiche Milch irtschaft gegeben sind. Die deutschen
Bundesbürger haben 2014 im
Schnitt mehr Milchprodukte konsumiert als in den Jahren zu or.
Gut aufgestellt:
Der Aufbau des
Markengeschäfts
sichert zusätzliches
Wachstum.
F O TO : R Ü C K E R
Es ist ein klares Bekenntnis zur Herkunft, wenn sich Rücker im Markenauftritt der Küstenmotive sowie typischen norddeutschen Charakteren bedient. Unter dem Claim „Unverschämt
lecker seit 1890“ verkauft die Privat-
molkerei, die zu den zehn größten
milchverarbeitenden
Unternehmen
Deutschlands gehört, ihre Produkte
„Waterkant“ und „Cremas“, beides
Hirtenkäse aus Kuhmilch, die naturgereiften Schnittkäsesorten „Alt-Mecklenburger“ und „Alter Schwede“, den
Rahm- und Rauchkäse „Leckerbek“,
den Grill- und Backkäse „GlutGut“ sowie die Butter „Butterherz“ im europäischen LEH.
Das Markengeschäft ist noch neu:
Bis 2009 erlebte die Privatmolkerei ein
fulminantes Wachstum, das auf Menge
ausgelegt war. Diesen Weg wollte
Klaus Rücker, der das Unternehmen
gemeinsam mit seinem Bruder führte,
nicht weiter verfolgen. Nachdem 2010
der Bruder seinen 50-prozentigen Anteil an Klaus Rücker verkaufte, erfolgte
ein Strategiewechsel hin zu mehr Qualität und der Einstieg in das Markengeschäft im LEH. „Damit haben wir uns
zusätzlich den Weg gesichert, die unternehmerische Selbstständigkeit des
Familienbetriebes weiter zu bewahren“, erklärt der nun alleinige geschäftsführende Gesellschafter. 6 Prozent der Anteile übertrug er auf seine
Frau Insa, die für das Marketing zuständig ist. Rücker verfügt damit heute
über vier Standbeine: Die Produktion
von Butter und Milchpulver, das Exportgeschäft in über 80 Länder, der
Vertrieb im Discount und das Industriegeschäft sowie das Markengeschäft
im europäischen LEH.
Die Molkerei verarbeitet jährlich
850 Mio. kg Milch. Die Produktion
verteilt sich auf zwei Standorte: Die
Rücker GmbH am Stammsitz Aurich
produziert vor allem Weißkäse, Butter
und Milchpulver. Die Ostsee-Molkerei
Wismar GmbH in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern), die zu Rücker gehört, ist spezialisiert auf Schnittkäse
und naturgereifte Produkte. 500 Mitarbeiter in den beiden Werken stellen
jährlich 90 000 t Käse, 20 000 t Milchpulver und 20 000 t Butter her.
Das Weißkäsegeschäft war schon
immer ein gut laufendes Geschäftsfeld, so Rücker, mit dem Einstieg in
das Markengeschäft und der Dachmarke Rücker habe man dem Unternehmen und seinen Produkten 2012
ein Gesicht gegeben. Der Erfolg des
Strategiewechsels gibt ihm Recht: Mit
dem Ausbau des zusätzlichen Geschäftsfeldes Markengeschäft, erzielte
die Privatmolkerei im vergangenen
Jahr über alle Bereiche einen Umsatz
von 430 Mio. Euro, 50 Prozent davon
im Export.
Ein wichtiger Faktor dabei ist die
vermittelte Authentizität: Mit dem
neuen Markenauftritt ist die griechische Anmutung der Produkte verschwunden, sie sind jetzt norddeutsch positioniert. Damit grenzt
sich Rücker nicht nur von süddeutschen Anbietern ab. „Käse aus Ostfriesland mit dem Namen Aristides zu
verkaufen, ist nicht authentisch“, so
Rücker. Im Marken- und Handelsmarkenbereich ist Hirtenkäse heute
das größte Segment. Mit „Cremas“,
einem cremigen Hirtenkäse in Meersalzlake gereift, habe man sich ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Jetzt
will sich Rücker im bestehenden
Portfolio noch stärker spezialisieren
mit dem Fokus auf Qualität.
Die Zeichen stehen auf Expansion: So soll der Süden weiter erschlossen und das Sortiment erweitert werden, etwa um Käse für die warme Küche und Naturkäsesorten. Dafür ist
geplant, die Produktionsstätten zu erweitern.
ba/lz 23-15
Nur authentische Produkte laufen
Uplegger erzielt Umsatzplus von 7 Prozent – Neue Produktfelder – Sortiment um vegetarische Artikel erweitert
Hannover. Uplegger ist Ansprechpartner für ausländische Hersteller,
die den Einstieg in den deutschen,
österreichischen und niederländischen Markt suchen. Nur ausgeählte Produkte erden in das Sortiment aufgenommen.
Die Uplegger Food Company versteht
sich als Mittler zwischen Herstellern
und Handel. „Wir haben es uns zur
Aufgabe gemacht, gute und spannende Produkte in den deutschen, österreichischen und niederländischen
Handel zu bringen“, so Marcus Kühn,
Head of Business Development und
verantwortlich für die Weiterentwicklung des Produktportfolios, das Qualitätsmanagement, sowie die Bereiche
Marketing und Public Relations. „Dabei sind wir selbst stets auf der Suche
nach tollen Produkten und Konzepten
die, wie im Fall von ‚Wir lieben
Frucht‘, noch gar nicht in Deutschland vertreten sind oder unserer Meinung nach einfach aufgrund ihres Geschmacks und ihrer Wertigkeit dem
deutschen Handel gut zu Gesicht ste- Marcus Kühn, erant ortlich
für die Geschäftsent icklung
hen würden.“
So ist das seit über 130 Jahren im
Lebensmittelhandel bestehende Un- ten oder teilweise auch selbst zu entternehmen Ansprechpartner für aus- wickeln.“ Und das erfolgreich: Das
ländische Hersteller, die den Einstieg Jahr 2014 konnten die Hannoveraner
in den deutschen, österreichischen mit einem Umsatzplus von 7 Prozent
und/oder niederländischen Markt su- abschließen. Für das laufende Jahr
chen. Gleichzeitig „erhalten wir auch rechnet die Geschäftsführung mit eivon Seiten des Handels Rückmeldun- ner Steigerung von etwa 10 Prozent.
Historisch bedingt liegt der Fokus
gen, in denen es darum geht, ausländische Produkte zu beschaffen, die nach wie vor auf dem MoPro-Bereich.
derzeit noch nicht in Deutschland Allerdings sind in den letzten Jahren
verfügbar sind, denen wir gerne nach- Produktfelder wie Gemüse- und
(Medusa/Italien),
kommen“, erklärt Kühn das Ge- Fisch-Antipasti
schäftsmodell. Man müsse das als ein Houmous (Sabra mezze/Israel),
Zeichen des Vertrauens des Handels Fruchtpüree (Charles&Alice/Frankin die Kompetenz und Verbindlichkeit reich) und Wurst- und Schinkenspezialitäten (zum Beispiel Beretta/Itaverstehen, sagt Kühn stolz.
Als Stärke des Unternehmens hebt lien, Micarna/Schweiz) im Portfolio
er, neben dem Knowhow und die vertreten.
Im Uplegger-Sortiment spiegelt
über Jahrzehnte gewachsene Infrastruktur, die Neugierde hervor. „Wir sich der derzeit verstärkte Wunsch
betreiben einen sehr hohen Aufwand, der Verbraucher nach einer bewussum neue Produkte zu finden, zu sich- ten, fleischlosen bis hin zur veganen
F O TO S : U P L E G G E R
FOTO: HEMME
Zwei Drittel des Umsatzes werden im
Handel erwirtschaftet. Neben dem
wichtigsten Vertriebskanal LEH werden zudem Kunden wie etwa Schulen, Kindertagesstätten, Cafés, EisLäden und Hofläden beliefert. Auch
über Social Media Plattformen ist der
Produzent sehr aktiv und will hierüber in Zukunft mehr steuern.
Durch Marketingaktionen, Qualitätsverbesserungen und den engen
Kontakt zum Kunden soll die Marktposition weiter gestärkt werden. Derzeit beschäftigt Hemme 30 Mitarbeiter, davon 6 in der Landwirtschaft, 7
in der Verwaltung und der Rest in
Produktion und eigener Logistik.
Der Hof Hemme in Niedersachsen
hat eine mehr als 400-jährige Milchtradition. Jörgen Hemme betreibt das
Unternehmen mit 320 Milchkühen in
eigener Aufzucht in der 18. Generation. Sein jüngerer Bruder Gunnar
Hemme hat das Hemme-Werk in der
Uckermark gegründet.
ba/lz 23-15
5. Juni 2015
Rücker kommt anhaltender Trend zu Regionalität und zu Authentizität zugute
Wedemark-Sprockhof. „Kommt vom
Hof. Und von Herzen“ das ist der Slogan der Hemme-Milch GmbH & Co.
Vertriebs KG, Wedemark. Als EU-zugelassener Milchbetrieb zählt der
Milchhof Hemme national zu den
zehn größten Direktvermarktern von
Milch und Milchprodukten. „Wir sind
eines der wenigen Unternehmen, die
von der Landwirtschaft (Futteranbau)
über die Molkerei, die Produktion bis
hin zur Logistik alles alleine abdecken“, so Inhaber Jörgen Hemme.
Damit trifft der Milcherzeuger den
Puls der Zeit, denn das Interesse an
regionalen Produkten mit nachvollziehbarer Herkunft steigt ständig.
„Bei uns kann man sehen und fühlen,
wie unsere Tiere leben und wie die
kostbare Milch dann direkt weiterverarbeitet wird“, betont Hemme und
das kommt beim Verbraucher an: Die
Umsätze entwickeln sich sehr gut.
Jährlich werden insgesamt 5 Mio. Liter Milch verarbeitet. Das Sortiment
umfasst derzeit 28 Produkte, von denen die Vollmilch im 1 Liter Beutel am
besten verkauft wird. Neu zum Angebot hinzugekommen sind jetzt fettarmer Naturjoghurt und Vanillepudding. Über vegane Produkte denkt der
niedersächsische Milcherzeuger derzeit nicht nach, „aber offen für neue
Ideen sind wir immer.“
Erfreulich stellt sich der Listungsstand dar: „Wir bewerten ihn als sehr
positiv, da es keine Kunden gibt, die
nur ein oder zwei Artikel von uns gelistet haben. Wenn dann sind es
gleich mehrere“, erklärt Hemme. Das
Unternehmen profitiert vom Trend
zur bewussten Ernährung mit mehr
regionalen und frischen Produkten,
das schlägt sich in gewachsenen
Marktanteilen für den Raum Niedersachsen, Schleswig Holstein und einige Teile von NRW nieder. Seit Anfang
des Jahres 2014 werden die Artikel
auch in Hamburg, Schleswig-Holstein
und Bremen abgesetzt. Seit Sommer
vergangenen Jahres wurde das Gebiet
erweitert auf ausgewählte Filialen der
Galeria Kaufhof in ganz Deutschland.
Vorteil: Hemme entspricht dem Wunsch
nach nach ollziehbarer Herkunft.
LZ 23
Sinne der Rezepturen und Zutaten
sind. Das heißt konkret: Ein griechischer Joghurt, der den Namen tragen darf, sollte aus Griechenland
kommen. Besteht ein Fruchtpüree aus
sonnengereiften und qualitativ hochwertigen Früchten, benötigt es keinen
zusätzlichen Zucker. Daher sollte
man dieses auch pur und somit rein
belassen.
„Diese Artikel werden beim Verbraucher zunehmend als authentische
und ehrliche Produkte wahrgenommen. Dies ist in der Folge auch am
Listungsstand zu erkennen“, so Kühn.
Tradition: Zu den ersten on Uplegger
„Grundvoraussetzung für Uplegger ist
ertretenen Herstellern gehören Ger ais,
die Kühlbedürftigkeit eines Produkts,
Kraft und Kar endel.
der Bereich von 2 bis 7 °C, hier liege
Ernährungsweise. So sieht Kühn vor die Kernkompetenz. Darüber hinaus
allem bei den beiden neuen Produk- muss uns ein Produkt natürlich geten „Wir lieben Frucht“ des französi- schmacklich überzeugen, ein Potenzischen Herstellers Charles&Alice und al und eine Perspektive, was Umsatz
„Houmous“ der Nestlé-Tochter Sabra und Absatz betrifft, muss erkennbar
sein. Überspitzt
mezze besonders
formuliert: Der
großes Potenzial.
deutsche Handel
Bei „Wir lieben „Wir betreiben einen hohen
benötigt sicherFrucht“ handelt Auf and, um neue Produkte
lich nicht den
es sich um einen zu finden.“
1 000-sten Erdgekühlten Fruchtpüree-Snack, ein Marcus Kühn, zuständig für Geschäftsent icklung bei beer-Joghurt“,
sagt
Marcus
veganes Produkt Uplegger
Kühn.
ohne
ZuckerWichtigste Vertriebskanäle sind
zusatz, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. „Houmous“ ba- der LEH und der Discount. Allerdings
siert auf Kichererbsen. Das Produkt beschäftigt man sich zurzeit mit Konenthält ebenfalls keine Geschmacks- zepten auch für neue Vertriebsmögba/lz 23-15
verstärker und tierische Zusatzstoffe lichkeiten.
und weist einen der höchsten Kichererbsenanteile am Markt auf, so Kühn.
Stärkste Produkte sind derzeit die
Desserts des englischen Herstellers
Komplettser ice
Gü Desserts. Hier zeige sich, welche
große Rolle der starke emotionale BeZum Angebot on Uplegger gehören:
zug der Verbraucher zur Marke spielt.
Key Account Management
B
Sehr erfolgreich haben sich Kühns
Logistik
B
Worten zufolge auch der Original
Lagerhaltung
B
Griechische Joghurt von Kri Kri, der
Added Value Ser ices
B
britische Cheddar von Cathedral City
Marketing
B
und auch die holländische KräuterHerstellerpartner sind in der
butter von Lebo Kaas im Markt etabRegel Marktführer in ihren Herliert. Was das Sortiment grundsätzlich
kunftsländern.
betrifft, liegt der Fokus auf ProdukHandelspartner in Deutschland,
ten, die authentisch und ehrlich im
Österreich Niederlande
LÄNDERREPORT NIEDERSACHSEN
5. Juni 2015
Für Expansion gerüstet
Deutsche trinken
immer häufiger Tee
Bünting Tee plant zweistelliges Umsatzplus
Nortmoor. Das J.Bünting Teehandelshaus eitet die Distribution
aus, um national erfügbar zu sein.
F O TO : M A R C O G R U N D T
Hamburg. Angaben des Deutschen
Teeverbandes zufolge wird Teetrinken
immer populärer: Mit 19 396 Tonnen
genossen die deutschen Verbraucher
im Jahr 2013, so die neuesten Zahlen,
2,3 Prozent mehr Tee als im Vorjahr.
Das entspricht einem jährlichen ProKopf-Verbrauch von 27,5 l, davon
75,5 Prozent Schwarzer Tee und 24,5
Prozent Grüner Tee. Laut Verband
entfielen 60 Prozent der verkauften
Waren auf lose Tees, 40 Prozent auf
Teebeutel. Das Import- und das Exportvolumen bewegte sich bei steigendem Eigenverbrauch auf Vorjahresniveau. Die weltweite Teeproduktion lag 2013 bei knapp 5 Mio. t und
ist damit um rund 3 Prozent gestiegen. Die Vertriebskanäle LEH und
Discount sind mit 52,7 Prozent die
stärksten. Die Teefachgeschäfte haben
einen Anteil von 17,6 Prozent. Somit
machen Lebensmittel- und Fachhandel gut zwei Drittel des Marktes aus.
Die Kategorie „sonstige Vertriebsformen“, die zum Beispiel türkische Einzelhandelsgeschäfte einschließt, hatte
2013 einen Marktanteil von 16,4 Prozent, mit steigender Tendenz.
Schwarztee ist der meist getrunkene
Tee der deutschen Konsumenten.
Seit über 400 Jahren ist Tee das
Nationalgetränk der Ostfriesen. Die
klassische Echte Ostfriesische Mischung, deren Hauptanteil aus Assam
Tee besteht, wird dort rund um die
Uhr getrunken. Ostfriesland kann daher einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 300 l vorweisen. Das Kulturgut der ostfriesischen „Teetied“
(Teezeit) macht diese Region zur führenden „Teetrinkernation“ weltweit.
ba/lz 23-15
Lebensmittel Zeitung 43
Taktgeber: Nachhaltige Roh aren
und neue Rezepturen sichern die
Marktstellung.
UTZ-zertifizierter Tee
OTG positioniert sich als Vorreiter – Milford-Relaunch gelungen
Seevetal. Die Ostfriesische Teegesellschaft sieht sich als Impulsgeber
für den Teemarkt – mit Produkten
und UTZ-Zertifizierung.
Unter dem Motto „Wir machen mehr
aus Tee“ hat sich die Ostfriesische Teegesellschaft GmbH & CO. KG (OTG),
Tochterunternehmen der Laurens
Spethmann Holding, eine führende Position mit den Marken Meßmer, Milford und Onno Behrends im deutschen
und europäischen Markt erarbeitet.
„Wir sehen uns als Impulsgeber“, so
Geschäftsführerin Annemarie Leniger,
und das für Marke und Handelsmarke,
die das Unternehmen ebenfalls produziert. Dazu gehört der Einsatz nachhaltiger Rohwaren. Die Umstellung auf
UTZ-Zertifizierung soll von zunächst
30 Prozent auf mittelfristig 100 Prozent
der Rohwaren erfolgen. Das UTZ-Programm steht für nachhaltigen Anbau
und bessere Zukunftsaussichten für
Farmer, ihre Familien und unseren Planeten. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die OTG einen Umsatz von
250 Mio. Euro, 40 Prozent davon werden im Export generiert.
Das Angebot umfasst für die Marken Meßmer und Milford 100 verschiedene Teesorten, 90 Prozent werden in Beutel abgepackt. Nach dem
erfolgreichen Relaunch der stärkeren
Marke Meßmer, die vor drei Jahren
emotional aufgeladen wurde, ist Milford im vergangenen Jahr überarbeitet
worden. Seitdem die Packungen statt
40 nun 28 Beutel enthalten, wachse
Milford zweistellig, so Leniger. Nach
Nielsen erreicht Meßmer einen
Marktanteil von 24 Prozent im Gesamtmarkt Tee.
ba/lz 23-15
auch Drogeriemärkte und die Gastronomie sein.
Bestellbar sind die Tees im eigenen
Onlineshop und über Plattformen wie
etwa myTime.de und Amazon. Der
Großteil des Geschäfts wird nach wie
vor mit Schwarztee erwirtschaftet. So
weist der neu eingeführte „Original
Ostfriesentee“ hohe Wachstumsraten
auch „außerhalb des Teetrinkergebietes“ auf. Im Bereich Kräuter- und
Früchtetee, der in den vergangenen
Jahren stetig ausgebaut wurde und in
Viel Bewegung im ältesten privaten
Teehandelshaus Ostfrieslands: Die
J.Bünting Teehandelshaus GmbH &
Comp. will die Distribution weiter
ausbauen, um national verfügbar zu
sein und außerdem den Export ausweiten. Im Bereich Schwarztee ist
Bünting bereits nationaler Marktführer auf Mengenbasis.
Auch im Bereich
Kräuter- und Früchtetee wurden Marktanteile hinzugewonnen. Geschäftsführer
Stefan Punke ist zufrieden: „Getrieben
durch die Ausweitung der Distribution, Sortimentsrelaunches und Einführung von Neuprodukten erwarten wir Zielstrebig: Bünting ill auf breiter Front achsen.
in 2015 weiteres
Wachstum, auch oberhalb der Wachs- den weiterhin investiert werden soll,
tumsrate von 2014.“ Ein zweistelliges wächst die Bio-Range am stärksten.
Plus ist geplant. Zwar bilden der Die Ende 2014 gemeinsam mit CorneNordwesten und Berlin den Schwer- lia Poletto vorgestellte Range „Blütenpunkt, aber auch im Süden ist das traum“ mit fünf Sorten habe sich zur
Teehaus deutlich vorangekommen. erfolgreichsten Neueinführung der
Gelistet sind die etwa 80 unterschied- vergangenen Jahre entwickelt. Nach
lichen Teesorten bei den Vertriebsge- dem Relaunch von Grüntee und
sellschaften der Bünting Unterneh- Schwarztee Teebeutel sowie von Türmensgruppe sowie in großen Handels- kischer Apfel und Orientalische Minze
ketten. Im Discount ist der Hersteller im ersten Quartal, soll zur Jahresmitte
bislang nicht vertreten, „würde sich Matcha eingeführt werden, im Herbst
aber nicht verschließen“, so Punke. soll ein Konzept unter dem Arbeitstitel
ba/lz 23-15
Interessante Vertriebskanäle könnten „Süßer Genuss" folgen.
F O T O : H A R R Y KO E S T E R
LZ 23
44 Lebensmittel Zeitung
LÄNDERREPORT NIEDERSACHSEN
LZ 23 5. Juni 2015
Spirituosen
Sicher auf drei Standbeinen
Laut Statistischem Bundesamt gibt
es in Deutschland fast 19 000 Spirituosen-Brennereien und knapp 50
Betriebe in der Spirituosen-Herstellung mit mehr als 20 Beschäftigten.
Der über iegend mittelständisch
geprägte und kleinere Z eig der Getränkeherstellung setzt im Jahre etas mehr als 2 Mrd. Euro um. Wichtigste Produktgruppe sind Bitter-,
Halbbitter- und Kräuterliköre.
Berentzen will sich mit frischen und gesunden Getränken neue Wachstumsmärkte erschließen
Einbeck. Wie die Einbecker Brauhaus
AG, Einbeck, in einer Börsenmitteilung informiert, hat das Unternehmen mit ihren Töchtern Göttinger
Brauhaus und Martini Brauerei in
Kassel im Geschäftsjahr 2014 seinen
Markenabsatz im Inland um 2,3 Prozent auf 464 000 hl gesteigert. Insgesamt haben die Brauer 665 000 hl Bier
abgesetzt, heißt es in der Mitteilung.
Die Absätze der 100-prozentigen
Tochtergesellschaft, BrauManufaktur
Härke GmbH in Peine, sind nicht enthalten. Einbecker hatte Härke Anfang
2013 nach der Insolvenz der Peiner
Traditionsbrauerei übernommen. Die
Umsatzerlöse erhöhten sich in 2014
um drei Prozent auf 40 Mio. Euro, der
Jahresüberschuss beträgt 333 000 Euro gegenüber 208 000 Euro im Vorjahr. Nach Worten des Vorstands tragen der in 2011 eingeleitete Konsolidierungsprozess und die umgesetzten
Maßnahmen nun Früchte. So zeige
die Kostensenkung durch Investitionen im Abfüll- und Logistikprozess
erste Wirkung, gleichzeitig habe die
konsequente Markenpolitik, verbunden mit einem verbesserten Markenauftritt, zu Marktanteils- und Distributionsgewinnen geführt.
Wie es weiter heißt, werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 3. Juni nach fünf Jahren erstmals wieder eine Dividendenzahlung aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 480 000 Euro vorschlagen. Zudem wird es einen Vorstandswechsel
bei der Einbecker Brauhaus AG geben: Martin Deutsch wird zum 1. Oktober Vorstandsmitglied für Vertrieb
und Marketing. Er tritt die Nachfolge
von Walter Schmidt an. ba/lz 23-15
F O TO : B E R E N T Z E N
Nach hohen Verlusten im Jahr 2013
hat die Unternehmensgruppe Berentzen die Kehrtwende eingeläutet: So
wurde der Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht auf
153,4 Mio. Euro gesteigert; das operative Konzernbetriebsergebnis erhöhte
sich auf 5,1 Mio. Euro. Vorstandssprecher Frank Schübel zufolge haben
sich die langfristigen Investitionen in
die Dachmarken speziell für die Marke Berentzen mit einem Absatzplus
von 4,7 Prozent ausgezahlt. Auch der
Absatz der eigenen Wasser- und Softdrink-Marken hat zugenommen.
Auch für 2015 rechnet Schübel mit
deutlich steigendem Umsatz und Ertrag. Grund dafür ist zum einen die
seit Jahresbeginn laufende Konzession für Sinalco über das Tochterunternehmen Vivaris, nachdem die für
Pepsi ausgelaufen ist. Zum anderen
haben sich die Haselünner im Herbst
2014 mit der Übernahme des österreichischen Unternehmens TMP ein
drittes Geschäftsfeld erschlossen – eine Antwort auf den sinkenden Spirituosenkonsum und den Trend zu Gesundheit und Frische. Neben Spirituosen, Softdrinks/Wasser wurde damit
ein zusätzliches Standbein im Bereich
der Frischsaftsysteme geschaffen. Die
TMP – Technic-Marketing-Products
GmbH, Linz, ist ein international tätiger Systemanbieter für frischgepressten Orangensaft, dessen Kernangebot Orangenpressen der Marke „Citrocasa“ für LEH und Gastronomie
sind. Zum System gehören zudem
den Angaben zufolge sonnengereifte
und unbehandelte Saftorangen namens „Frutas Naturales“, ein eigens
entwickeltes Logistiksystem sowie
spezielle PET-Flaschen. Den Vertrieb
übernimmt die Vivaris Getränke
GmbH & Co. KG.
TMP behält als Geschäftseinheit
innerhalb der Berentzen-Gruppe seine Eigenständigkeit, um „weiterhin
schnell und flexibel den Markt für
Frischsaftsysteme voranzutreiben“, so
Schübel. Durch den Vertrieb durch
Vivaris erhält TMP Zugang zu Handel
und Gastronomie in Nord- und Ostdeutschland. Gleichzeitig kann Berentzen den Vertrieb für alkoholfreie
Getränke auf ganz Deutschland ausdehnen. Mit Innovationen, vor allem
bei Berentzen und Puschkin, sollen
neue Zielgruppen und Verwendungsanlässe erschlossen und dem Stammgeschäft Impulse gegeben werden.
Mit den neuen Varianten „Scharfer
Granatapfel“ und „Milder Wilder“ soll
die Marktführerschaft von Berentzen
im Segment fruchtige Spirituosen
ausgebaut werden. „Puschkin Knick
Knack“ ist ein Getränk für Zwei: Zum
Öffnen müssen zwei Shots geknickt
werden. Neu sind auch die Limited
Editions „Puschkin Shouting Orange“
und „Screaming Green“. ba/lz 23-15
Die Unternehmensstrategie trägt Früchte
Hardenberg-Wilthen baut Position national und international aus – Investitionen in Kernmarke Wilthener Gebirgskräuter
Nörten-Hardenberg. Die Hardenberg-Wilthen AG, drittgrößter Spirituosenhersteller auf dem deutschen Markt, hat mit der Marke Wilthener, maßgeblich getragen durch
die Wilthener Goldkrone und den
Wilthener Gebirgskräuter, die
meist erkaufte Spirituosen-Marke
Deutschlands im Portfolio.
Rückblickend auf das Geschäftsjahr
2014 zeigt sich Wolfgang Rieber, Vorstand der Hardenberg-Wilthen AG,
zufrieden mit der Entwicklung des
Spirituosen-Unternehmens,
das
Nummer drei unter den führenden
deutschen belegt. „Mit steigenden Investitionen im Kernsortiment mit Fokus auf der Marke Wilthener Gebirgskräuter sowie innovativen Strategien
in Marketing und Vertrieb hält das
Unternehmen souverän mit den Anforderungen des Marktes mit“, so Rieber. Bei leichtem Absatzrückgang auf
21 Mio. Flaschen auf der Basis 0,7 l
F O T O : H A R D E N B E R G - W I LT H E N
Einbecker im
Aufwind
Vielfalt: Neben
Spirituosen, Wasser
und Softdrinks,
ertreiben die Haselünner jetzt auch
Frischsaft.
Haselünne. Mit Inno ationen und
dem Einstieg in den Markt für
Frischsaft hat sich Berentzen breiter aufgestellt.
Flasche, konnte der Rechnungsumsatz nach Branntweinsteuer wiederholt die 120 Mio. Euro-Marke erreichen. Auch der marktbedingte Rückgang im Segment Branntweinverschnitt könne durch den stetigen Zugewinn mit Wilthener Gebirgskräuter
im Halbbittermarkt und erfolgreich
eingeführten Produkten gut ausgeglichen werden.
Neue internationale Vertriebsmarken, insbesondere die Premiumspiri-
Ausgelastet:
HardenbergWilthen treibt die
internationale
Expansion so ie
die nationale
Distribution oran.
tuosen Antica Sambuca und Santiago
de Cuba Rum, bereicherten das Portfolio. Und auch in der Gastronomie
entwickele sich vor allem die Importmarke Trojka positiv. „Der Geschäftsverlauf bestätigt uns, dass die langfristig angelegte Unternehmensstrategie
Früchte trägt und die robuste Gesamtentwicklung unterstützt“, bekräftigt
Rieber.
Für 2015 stehen erneut Investitionen in die Kernmarke Wilthener Ge-
birgskräuter, unter anderem mit neuer TV-Kampagne, auf dem Plan. Zudem wird die internationale Expansion weiter vorangetrieben, ebenso wie
der nationale Listungs- und Distributionsausbau. Der Ausbau der ursprünglich regional verankerten Marke Wilthener Gebirgskräuter hat den
Halbbitterlikör mit einem Marktanteil
von 10 Prozent bereits zur Nr.3 im nationalen Kräuterlikör-Markt gemacht.
Um diese Position auszubauen, wurde das Markenprofil von Wilthener
Gebirgskräuter – der Speerspitze des
Portfolios, wie Rieber das Produkt
nennt – geschärft. „Zeit fürs Wesentliche“ ist der neue Claim, mit dem die
Marke genau den Nerv der Zeit treffen soll.
Im März wurde die neue Marke
Miamée speziell für die weibliche
Zielgruppe eingeführt, ein Likör mit
echtem Blattgold in zwei fruchtigen
Geschmackssorten. Im April kam Original Lehment Rostocker Küstenbrise
hinzu.
ba/lz 23-15
5. Juni 2015
Heydt erweitert
Distribution
Haselünne. Dirk Wingen, Geschäftsführer der Private Kornbrennerei H.
Heydt GmbH & Co. KG., will dem Geschäft in diesem Jahr weiteren
Schwung verleihen. Erreicht werden
soll das unter anderem durch die neuen Hofernte-Produkte Apfel-Holunder
mit Weizenkorn und Johannisbeere
mit Weizenkorn. Zudem will sich die
Kornbrennerei den Facheinzelhandel
als weiteren Vertriebskanal erschließen. „Im gut sortierten Fachhandel
gibt es eine große Nachfrage nach Premiummarken, die abseits der Vermarktungsmaschinerie beziehungsweise einer Konkurrenzsituation stehen. Sie bieten Differenzierung und
damit Profilierung des klassischen
LEH gegenüber dem (Hard)-Discount“, so Wingen.
Die Kräuterliköre „HKT“ mild, fein
sowie edel und herb wurden beim Internationalen Spirituosen Wettbewerb
ISW 2014 mit der Goldmedaille ausgezeichnet, „1860er Alter Heydt“ erhielt
erneut die Goldmedaille und wurde
zudem mit der Sonderauszeichnung
„Korn des Jahres 2014“ preisgekrönt.
Derzeit wird intensiv am Relaunch der
stärksten Marke „Power“-Linie gearbeitet. Parallel dazu wird das neue
Markendach Heydt Manufaktur entwickelt. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte soll das erste Produkt darunter,
ein Korn in limitierter Auflage, vorgeba/lz 23-15
stellt werden.
LÄNDERREPORT NIEDERSACHSEN
Riha-Getränkegruppe erzielt Absatzplus – Neue Produkte und Verpackungen angekündigt
Rinteln. Der Produzent on Erfrischungsgetränken und Säften hat
sich auf den rückläufigen Markt
fruchthaltiger Getränke eingestellt.
Mit neuen Produktkonzepten und
Verpackungs arianten soll das Geschäft angekurbelt erden.
Die mittelständische Riha-Getränkegruppe zählt zu den größten Produzenten für Erfrischungsgetränke und
Säfte in Europa, die alkoholfreie Getränke unter eigenen Marken, Handelsmarken und im „co-packing“ abfüllt. Nach Angaben von Werner Gerdes, Geschäftsführer Vertrieb und
Marketing konnten die Absätze im
vergangenen Jahr um 6,7 Prozent gesteigert werden. Etwa 70 Prozent werden mit Handelsmarken und zu je 15
Prozent mit eigenen Marken und mit
Co-packing erzielt. Zirka 50 Prozent
des Umsatzes werden außerhalb
Deutschlands getätigt. Zu den Hauptabnehmerländern zählen die Niederlande, Frankreich, Spanien, Belgien
und die Schweiz.
Die Riha-Wesergold Getränke
GmbH & Co. KG, hat ihre Position im
internationalen Wettbewerb weiter
gestärkt, nachdem sie im vergangenen
August ein Fruchtsaftwerk in Waibstadt übernommen hat, das vom
Wettbewerber, der Refresco-Gerber-
Komplett: Von Anbau, Roh aren erarbeitung und Abfüllung bis hin zur LKW-Flotte.
Gruppe aus kartellrechtlichen Gründen verkauft werden musste. Im Zuge
dessen wird der süddeutsche Standort
Öhringen zum 30.06.2015 geschlossen, so Gerdes: „Die Produktionsverlagerungen auf die anderen RihaStandorte werden derzeit vorbereitet
und vorgenommen.“ Nach Vollzug
werden etwa 2 300 Mitarbeiter für die
Getränkegruppe tätig sein.
Auch, wenn ein Absatzplus erzielt
wurde: Da der Pro-Kopf-Verbrauch
von fruchthaltigen Getränken rückläufig ist, werden zur Kompensation
neue, innovative Produkte und Verpa-
Investitionen beleben das Geschäft
FOTO: HARZER BRUNNEN GRAUHOF
Harzer Grauhof verzeichnet wieder steigende Umsätze
Aufschwung: Absatz und Umsatz urden um 12 Prozent gesteigert.
der wachsende Konsum in die Hände: Wie der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) jetzt mitteilte,
erhöhte sich der Pro-Kopf-Verbrauch
an Mineral- und Heilwasser im vergangenen Jahr weiter um 3,4 Liter
auf 143,6 Liter. Zunehmend gefragt
sei stilles Mineralwasser. Insgesamt
Seit der Übernahme durch die HR wurden in Deutschland im vergangeGroup, Berlin, im vergangenen Jahr, nen Jahr rund 15,3 Mrd. Liter Minesteigert die damit neu gegründete ralwasser und Mineralbrunnen-ErTochter Harzer Brunnen GmbH frischungsgetränke verkauft, davon
Grauhof ihren Absatz erheblich. Der mit knapp 14,2 Mrd. Litern der überAbsatz ist von 61 Mio. Flaschen um wiegende Teil aus heimischer Proetwa 12 Prozent auf knapp 70 Mio. duktion.
Flaschen gewachsen, der Umsatz um
Harzer Grauhof hat sein Sortiment
12 Prozent auf rund 13 Mio. Euro. für LEH, GFGH und GAM um neue
Der neue Inhaber, zu dem bereits Sorten erweitert. Insbesondere die
der Getränkebringdienst Vorlo mit Distribution mit Süßgetränken wird
bundesweitem Logistiknetz und stark vorangetrieben. Im vergangenen
Jahr wurde die Marke
auch eigenen Mineralbrunnen geSilvetta in der 0,7 Liter-Glasflasche einem
hört,
investiert „Bei Mineralwasser
derzeit ein Volu- sehen wir auch weiteres
Relaunch unterzogen.
Zusätzlich sind jetzt
men von etwa 2 Wachstum“
Mio. Euro, vorzwei neue Einwegartikel in der 1- Linehmlich in die Bernhard Wedemeyer, Vertriebsleiter Harzer
ter- PET-Flasche in
Produktion. Das Brunnen
den GeschmacksrichGeld fließt in die
Abfüllanlagen und die Anschaffung tungen Pfirsich und Johannisbeere gevon 6 eigenen LKW. „Aufgrund der plant. Zudem starten die Goslarer mit
erfolgreichen Marketing- und Ver- Mineralwasser und Kindercola im 6 x
triebsaktivitäten wurde bereits im 0,5- Liter-Gebinde. Die stärksten Arersten Jahr das Vertriebsgebiet in tikel im Portfolio sind die MineralNord- und Ostdeutschland erheblich wässer in den Sorten Classic, Medium
erweitert und viele neue Kunden und Naturell im 0,7 Liter und 0,75 Likonnten gewonnen werden“, führt ter-Glasgebinden. „Hier sehen wir
Vertriebsleiter Bernhard Wedemeyer auch weiteres Wachstum“ sagt Wedeaus. Dabei spielt dem Brunnen auch meyer.
ba/lz 23-15
Goslar. Die Hotelbetriebsgesellschaft HR Group hat im ergangenen Jahr die regional er urzelte
Regionalmarke Harzer Grauhof
übernommen. Seitdem stehen die
Zeichen auf Wachstum.
Lebensmittel Zeitung 45
Internationale Position gestärkt
FOTO: WOLFGANG SOBOLEWSI/RIHA
LZ 23
ckungen auf den Markt gebracht.
Trends sieht der Produzent aus Rinteln in neuen, attraktiven Verpackungsvarianten und -formen, sowie
in Produktkonzepten im Bereich Wasser Plus, Direktsäften, Bio-Produkten
sowie regionalen Produkten („aus der
Heimat“). So will man sich auf Sortimentsbereiche konzentrieren, die weniger Frucht und auch weniger Kalorien enthalten.
Jährlich werden hohe Investitionen getätigt, um die deutschen Produktionsstandorte - neben Waibstadt,
das mecklenburgische Dodow und
Rinteln im Emsland - zu modernisieren, die Kapazitäten zu erweitern,
neue Verpackungsvarianten einzuführen und um nachhaltige Projekte, wie
zum Beispiel den Bau von neuen Kläranlagen, zu verwirklichen. „Die Höhe
der Investitionen richtet sich nach
dem erwirtschafteten cash flow“, so
Gerdes.
Geschäftsführer Gerdes zufolge
bietet das Unternehmen klare Vorteile: Kein anderer Produzent sei in der
Breite so gut aufgestellt. Riha differenziert sich von den Wettbewerbern
als Vollsortiments-Anbieter, der die
gesamte Wertschöpfungskette beherrscht – vom Anbau, der Rohwarenverarbeitung, der Abfüllung bis
hin zu einer großen LKW-Flotte von
mehr als 120 Fahrzeugen. Die Auslandsaktivitäten des Familienunternehmens umfassen die Produktionsstandorte Zurzach/Schweiz (Mineralquelle), Lekunberri/Spanien (Agrozumos), Leczyca/Polen und Siquirres
und Costa Rica (Groupe Fructa Partner) zur Rohwarenverarbeitung. Die
Inhaberfamilie Hartinger ist in Rinteln ansässig, von hier werden alle anderen Standorte zentral gesteuert.
Seit 1934 stellt die "Riha"-Gruppe,
nach den Anfangsbuchstaben des
Gründers Richard Hartinger benannt,
kommerziell
Erfrischungsgetränke
her.
ba/lz 23-15
46 Lebensmittel Zeitung
LÄNDERREPORT NIEDERSACHSEN
Bahlsen erfolgreich
mit neuer Struktur
Umsatzpotenzial für Bake-Off-Kuchen
Aerzener baut Sortiment aus – Ressourcen im Exportgeschäft sollen genutzt werden
Hannover. Die organisatorische Neuaufstellung der Bahlsen-Gruppe im
Mai 2014 ist von Erfolg gekrönt: Mit
einem Umsatz von insgesamt 515
Mio., davon 263 Mio. Euro in
Deutschland, und einem Absatz von
weltweit etwa 132 000 Tonnen Süßgebäck, hat der Hersteller seine Marktführerschaft im deutschen Süßgebäck-Markt bekräftigt.
Im vergangenen Jahr wurde die
Rolle der Business Units gestärkt. Mit
der Integration der Werke in die Absatzgesellschaften Business Units liegt
die Wertschöpfungskette in einer
Hand. Das neue Organisationsmodell
bedeutet nach Unternehmensangaben
eine konsequente Trennung zwischen
der strategischen Unternehmensführung und dem operativen Geschäft.
Im vergangenen Jahr seien die positiven Auswirkungen des umfassenden Veränderungsprozesses sichtbar
FOTO: BAHL SEN
Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte
die Großbäckerei Mestemacher mit
ihren deutschen Tochtergesellschaften einen Umsatz von rund 145 Mio.
Euro, 10 Mio. Euro mehr als im Jahr
zuvor. Die Erlöse konnten um 7,4
Prozent gesteigert werden. Auf Grund
der unsicheren Konjunktur-Entwicklungen sowie der Euro-Krise, ist für
2015 ein Umsatz in Höhe von 146
Mio. Euro angepeilt.
Einen nicht unerheblichen Beitrag
zum Unternehmenserfolg leistet die
Tochtergesellschaft Aerzener. Die
Aerzener Brot und Kuchen GmbH gehört seit 2002 zur Unternehmensgruppe. Sie vertreibt das Kernsortiment Tiefkühlkuchen und Brot für
das Segment Preiseinstieg national
und international. Hauptabsatzgebiet
ist Deutschland mit dem Vertrieb vor
allem von TK-Plattenkuchen über
den deutschen LEH, insbesondere im
Bereich der Eigenmarken. Das Sortiment umfasst über 30 tiefgekühlte
Kuchensorten für die klassische Tiefkühltruhe und die Hausbäckereien
des LEH. Im vergangenen Jahr wurden handwerkliche Kuchen in den
Markt eingeführt, die tiefgekühlt an
den LEH geliefert und dort aufgetaut
und aufgebacken frisch verkauft werden. Seit zwei Jahren wird zudem mit
handwerklichen Bio-Knusperscheiben ein ganz neues Sortiment aufgebaut, das sich nach Angaben von Gesellschafterin und Mitglied der zentralen Unternehmensleitung der Mes-
FOTO: AERZENER
Aerzen. Die Mestemacher-Tochtergesellschaft Aerzener bedient mit
ihrem Angebot an SB- erpackten
TK-Kuchen in Konditorqualität das
Bedürfnis nach kon enienten Lebensmitteln.
Gelungen: Durch Produktdesign, neue
Verpackungskonzepte und Produkte
urden im ergangenen Jahr eine Million
Neukunden ge onnen.
Zufrieden: Aerzener profitiert om achsenden Bedürfnis nach kon enienten Lebensmitteln.
Gleichberechtigung von Frau und
Mann in der Gesellschaft und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie verliehen wurde, fest. Was den deutschen LEH betrifft, so profitiert Aerzener vom Ausbau des Angebots an
Konditorenware.
Mit der Listung bei ausgewählten
Lebensmittelhändlern, die im TOP 50
Ranking die ersten 12 Plätze belegen,
ist der Hersteller bislang zufrieden,
allerdings sollen die Ressourcen jetzt
noch intensiver gehoben werden.
Diese 12 Handelsunternehmen bewirtschaften allein 20 000 Verkaufsstellen von insgesamt gut 29 000 Verkaufsstellen der TOP 50 insgesamt.
„Wir als Mehr-Generationen-Unternehmer hätten gern auch in Zukunft
von deren Umsatz mit feinen Backwaren ein größeres Stück“, bekräftigt
Detmers. In die Hände spielt dabei,
dass sich der Außer-Haus-Markt
deutlich im Aufwind befindet, den
Aerzener über spezialisierte Großhändler bedient.
temacher-Gruppe, Prof. Dr. Ulrike
Detmers, sehr gut entwickelt hat.
Mit ihrem Angebot bedient die Bäckerei neue Bedürfnisse durch eine
sich verändernde Gesellschaft. Damit
kann Prof. Detmers, Leiterin Zentrales Markenmanagement und Social
Marketing, auch die Absatzperspektiven für das Aerzener Angebot als gut
bezeichnen: „In Deutschland sind wir
auf dem besten Weg hin zu einer
Work-Life-Balance-Kombination“, so
Detmers. Aufgrund zunehmender
Fortschritte auf diesem Gebiet sei das
Umsatzpotenzial für Bake-Off-Kuchen gewaltig, da einerseits immer
mehr Konditoreien unter anderem
wegen Nachwuchsproblemen schließen und gleichzeitig die Doppelerwerbstätigkeit von Partnern zunimmt.
„Damit wächst deren Bedürfnis nach
guten und konvenienten Lebensmitteln“, stellt die Unternehmerin und
Wirtschaftsprofessorin, der 2008 das
Bundesverdienstkreuz für ihre langjährigen Leistungen zugunsten der
Mit einem Umsatzplus von 22 Prozent hat die Xox Gebäck GmbH ihre
Position im vergangenen Jahr deutlich
ausgebaut. „Innovationen im Spezialitätensegment“ seien dafür ausschlaggebend gewesen, so Stefan
Hund, Geschäftsführer Marketing
und Vertrieb. Zudem wurde der Vertrieb verstärkt. Hunds Worten zufolge
hat sich Xox zum Marktführer bei
Spezialitäten entwickelt. Dazu gehören auch Halal-Produkte. Seit 2013 ist
der Hersteller zertifiziert und sieht
sich hier als Vorreiter. Obwohl als Zusatzgeschäft geplant, sind heute Dreiviertel aller Xox-Produkte Halal-Artikel. Das Portfolio umfasst außerdem
ein vegetarisches Angebot.
Der Export hat derzeit einen Umsatzanteil von 20 Prozent. In den letzten drei Jahren hat sich das Auslandsgeschäft verdoppelt. Xox expandiert
mit seinen Kunden – in 30 Ländern
sind die Hamelner aktiv. Beispielsweise hat der Snackspezialist auch in Österreich und der Schweiz ein florierendes Geschäft aufgebaut.
Der Absatz von Handelsmarken
nimmt zu, die Markentreue lässt
nach, so Hund, Xox produziert beides. Der Hersteller hat auch junge
Männer im Visier, die mehr snacken
und experimentierfreudiger sind als
Frauen. Diese Zielgruppe kauft momentan verstärkt Kesselchips, die aus
handverlesenen Kartoffeln gefertigt
werden. Was das Sortiment angeht, so
werden die Themen Pommes mit Dip,
Osmanische Küche und Grillen derzeit vorangetrieben. Dazu gehören
auch Salsa Saucen. Mit anderen Sorten und Rezepturen, wie „Green Pepper“ mit grünem Amazonas-Pfeffer,
heben sich die Hamelner vom mainstream ab. Um weiter zu expandieren,
floss 2014 Geld in vier neue Produktionsanlagen. Der aktuelle Dreijahresplan für Investitionen umfasst insgesamt rund 15 Mio. Euro. ba/lz 23-15
Florierendes
Geschäft: Produkte im Spezialitätensegment
sind ausschlaggebend für den
Erfolg.
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F O TO : U E L Z E N A
Mit Innovationen bringt Xox Bewegung in den Markt
Hameln. Der Marktführer für salzige Snacks bedient Trends und Nischen gleichermaßen.
Endverbraucher dagegen finden das
Angebot in der Tiefkühlzone der SBWarenhäuser, Supermärkte, Verbrauchermärkte und Discounter. Für das
Konditorei-Segment dort fertigt Aerzener tiefgekühltes Feingebäck in GV-gerechter Lieferverpackung für die Hauskonditoreien. Der Vorteil: Das zuständige Personal in der Hauskonditorei
kann nachfrageorientiert das TK-Kuchenprodukt zum Auftauen entnehmen und in kleinen Transportpackungen anbieten. Auch im Export sieht die
Unternehmerin noch viel Luft nach
oben, das Auslandsgeschäft soll in den
kommenden Jahren intensiv bearbeitet
werden. Aktuell lebt Aerzener maßgeblich vom Umsatz und der Umsatzrendite mit deutschem B-2-B. Um die
Marktposition weiter zu stärken legt
der Hersteller großen Wert darauf, gute
Qualität zu backen. Deshalb wird ein
starker Anteil des operativen Betriebsgewinns in die Anschaffung modernster Betriebsmittel investiert. Zudem
werden Produktionsflächen erweitert
und optimiert. Aktuell wird die Website aktualisiert und benutzerfreundlicher gestaltet, das Angebot über Werbeanzeigen beworben.
ba/lz 23-15
Beständig: Uelzena erzeichnet eine
positi e Absatzund Umsatzenticklung in allen
Produktgruppen.
Vorreiter mit Halal-Chips
F O TO : X OX
geworden. „Mit viel Energie, Gestaltungswillen und Innovationskraft gehen wir voran und bauen das Fundament für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung“, so Sönke Renk,
Mitglied des Managementboards.
So werden auch die internationalen Aktivitäten kontinuierlich ausgebaut. Wie der Süßwarenhersteller
mitteilt, ermöglicht die Stärkung und
Unabhängigkeit der Business Units
eine bessere Orientierung am Verbraucher. „Durch die neue Struktur
können wir global erfolgreiche Produktgruppen mit Consumer- und
Shopper Insights der jeweiligen
Märkte kombinieren und dadurch die
Voraussetzungen für strukturelles
Wachstum schaffen“, so Renk. Im
vergangenen Jahr konnten in Polen
(plus 1,3 Prozent), Großbritannien
(plus 0,2 Prozent) und in Belgien und
in den Vereinigten Arabischen Emiraten (jeweils plus 0,1 Prozent) Marktanteile hinzugewonnen werden. Mit
einer Steigerung des Umsatzes um
zehn Prozent war das Produkt „Pick
up“ international besonders erfolgreich.
Die neue organisatorische Aufstellung bewirkt für die deutsche Business Unit eine enge Verzahnung von
Produktion und Vertrieb. Damit sei
die Reaktionszeit verkürzt worden,
die eine Vielzahl an Produktinnovationen hervor gebracht habe. Laut Michael Hähnel, General Manager der
Business Unit Deutschland, sei man
jetzt so flexibel und nahe an den Bedürfnissen der Kunden wie nie zuvor.
Ein frisches Produktdesign, neue Verpackungskonzepte und neue Produkte hätten dazu beigetragen, im vergangenen Jahr eine Million Neukunden
vor allem aus jüngeren Käufergruppen
zu gewinnen. Die Zahlen aus dem
vierten Quartal 2014 und aus den ersten Monaten 2015 stimmen den Produzenten optimistisch. Für 2015 hat
der Kekshersteller eine ganze Reihe
neuer Produkte angekündigt, darunter Bahlsen Mini Cookies, Bahlsen
XL-Brownie, Bahlsen Happy Cake,
Leibniz Lemon Cheese Cake, Leibniz
Black n‘white Mini, Pick up Wild Berry und Kaffeegebäck unter der Marke
Brandt.
ba/lz 23-15
LZ 23 5. Juni 2015
Nachfrage stärkt B2B-Geschäft
Uelzena-Gruppe wächst in allen strategischen Bereichen
Uelzen. Der Zutaten-Lieferant für
die lebensmittel erarbeitende Industrie steigert seinen Umsatz und
Exportanteil.
Die Uelzena-Gruppe, Uelzen, weist
mit einer erneuten Steigerung von etwa 10 Prozent den bisher höchsten
Umsatz der Firmengeschichte für das
abgeschlossene Geschäftsjahr 2014
aus. Auch der Exportanteil des Mutterunternehmens Uelzena eG ist erneut gestiegen.
„Der anfängliche Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres ist geprägt
durch Unsicherheit und Spekulationen aufgrund des Wegfalls der Milchquotenregelung ab April. Langfristig
gehen wir jedoch von einer weiterhin
steigenden Nachfrage nach Milchprodukten weltweit und somit von stabilen Marktpreisen aus. Die hohen Anforderungen an die Milcherzeuger
bleiben bestehen und werden in
Deutschland voraussichtlich weiter
steigen“, berichtet Uwe Radke, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb.
Das Hauptgeschäft der Unternehmensgruppe liegt im B2B-Bereich.
Als Zutatenlieferant für die lebensmittelverarbeitende Industrie konnte
sich Uelzena in den letzten Jahrzehnten als verlässlicher Partner etablieren. Der Erfolg spiegelt sich auch in
der positiven Absatz- und Umsatzentwicklung aller Produktgruppen
wie Milchpulver, Butterfett, Instantgetränke oder Gesundheitsprodukte
wider. Für die Sparte der Gesundheitsprodukte registriert das Unternehmen eine steigende Nachfrage
nach individuellen Lösungen für
Sportlernahrung und Gewichtsmanagement im Industrie-, OTC- und
LEH-Bereich und will daher langfristig das Engagement ausbauen. Innerhalb der letzten Jahre konnte der
Umsatz für den Gesundheitsbereich
unter der Marke ‚nutrineo‘ verfünffacht und die Absatzmenge verdreifacht werden.
„Als Experte für die Herstellung
von Health-Food-Produkten und darauf aufbauender großer Expertise in
der Rezeptur-Entwicklung für Diätund Sportlernahrungen arbeiten wir
für den Erfolg unserer Kunden“, so
Verena Claus, Produktmanagerin für
nutrineo.
ba/lz 23-15
Die vielseitige
Heidschnucke
Eisbär wächst mit breiter Palette an Speiseeis-Artikeln
Garant: Kontinuierliche
Kunden-, aber
auch Lieferantenbeziehung ist das
Fundament für die
erfolgreiche
Unternehmensgeschichte.
Apensen. Der Handelsmarken-Produzent profitiert on der E pansion
seiner Kunden ins Ausland.
Nach Angaben von Martin Ruehs, Geschäftsführer der Eisbär Eis GmbH,
hat sich der Handelsmarkenproduzent auch im vergangenen Jahr im
Markt behauptet und die Umsätze sogar leicht steigern können. Der Hersteller produziert am Standort Apensen zirka 120 verschiedene SpeiseeisArtikel auf sieben Produktionsstraßen. Beliefert werden der deutsche
und internationale Lebensmitteleinzelhandel, Discount und Heimdienste. Ruehs versichert, „in jeder Truhe
im Handel in Deutschland zumindest
einmal vertreten zu sein“.
Eisbär beliefert einige Kunden bereits seit mehr als 30 Jahren. Eine
kontinuierliche, langfristige Kunden-,
aber auch Lieferantenbeziehung sei
ein gutes Fundament für ein erfolgreiches Unternehmen, so Ruehs. Das zu
100 Prozent in Familienbesitz befindliche Unternehmen zeichne sich als
Mittelständler durch seine Innovationskraft, seine Flexibilität und seine
Schnelligkeit aus. „Die Prozesse sind
kurzgefasst und können in den wenigen Hierarchiestufen sehr schnell
Celle. Die niedersächsische Landirtschaft mit ihrer rekord erdächtigen Haltung on
Sch einen
und
Rindern
pflegt
noch eine andere
Tierart mit besonderer Hingabe, die
traditionelle Tierhaltung mit Landschaftspflege und
Hoch asserschutz
erbindet:
Drei Stolz: Als Rennschaf steht sie nicht zur Verfügung.
Viertel der über
1000 km langen Deichlinie erden Sie dient als Wappentier der Gemeinon Schafen be eidet. Besonders er- de Eimke im Landkreis Uelzen beibreitet ist das Te elschaf aus Holland. spiels eise. Seit hunderten on Jahren
Mit dem „goldenen Tritt“ erfestigt es sind die gehörnten Tiere nicht nur für
den Untergrund. Mit seinen Klauen die Kulturlandschaft der Heide ertritt das grasende Tier Mäuselöcher ant ortlich, sie dienten früher als
und Maul urfsgänge zu. Da es das Fleisch- und Wolllieferanten. Heute
salzige Gras abbeißt und nicht ab- unterstützen sie über iegend die
rupft, ird die Grasnarbe nicht be- Landschaftspflege.
schädigt. xm Gegenteil, die Planzen Da on profitiert auch der Tourismus.
erden zum Wachsen animiert. Bis Der Heidschnucken eg, 223 Kilomeheute geht das Gerücht, dass das ter lang, erläuft z ischen Hamburg
Deichschaf unterschiedlich lange Bei- und Celle und hat Überraschungen
ne hat, damit es beim Grasen nicht parat: Wenn im Juni in der Nemitzer
umfällt. Das sei durch eine Kreuzung Heide im gleichnamigen Ort das Heimit dem ba rischen Wolperdinger er- deblütenfest stattfindet, trifft man
reicht orden. Diese über iegend sich abends im Schafstall zum Tanz.
nachts akti en Tiere haben die Arbeit Natürlich ird auch eine Heidekönider et a einhundert Schäfer an der gin ge ählt, be or das bekannte
Küste erheblich erleichtert, da sie die Heidschnuckenrennen
gestartet
umgefallenen Tiere immer ieder aufird. Da sich das Schaf allerdings
richten mussten. Die Vermischung der überhaupt nicht als Rennschaf erRassen hat der Qualität des Fleisches steht und somit die direkte Teilnahme
nicht geschadet. xn ielen Gaststätten
er eigert, urden Ersatztiere konin der Region ist der Schafsbraten eine struiert, die mit Hilfe on HandkurDelikatesse auf der Speisekarte. Die beln über die Renndistanz herangeHeidschnucke ist generell ielseitig: zogen erden.
ba/lz 23-15
Export: Eisbär ächst mit seinen Kunden.
vollzogen werden“, bekräftigt der Geschäftsführer.
Dank der Vielzahl unterschiedlicher Produktionslinien bietet Eisbär
eine breite Produktpalette: Spezialisiert haben sich die Niedersachsen auf
die Herstellung von Stieleisen, Sandwiches, Dosen und Spezialitäten in
vorportionierter Form wie etwa kleine
Törtchen. Zudem werden Produkte
von dem Schwesterunternehmen in
Ribnitz-Damgarten nahe Rostock bezogen. Etwa 30 Prozent des Umsatzes
werden im europäischen Ausland generiert. Die Exporte tätigt Eisbär in
starkem Maße mit den deutschen
Kunden, die außerhalb Deutschlands
expandieren. Für weiteres Wachstum
wird in diesem Jahr in eine neue Produktionshalle auf dem Werksgelände
in Apensen investiert.
ba/lz 23-15
Eiskrem in allen Varianten
R&R wächst national und international – Wachstumsmotor Innovationen
Osnabrück. R&R ill im Bereich
Handelsmarke und Marke neue
Kundenpotenziale erschließen.
R&R Ice Cream deckt mit seinem Eiskrem-Sortiment das gesamte Spektrum mit allen relevanten SpeiseeisProduktbereichen ab. Der größte
Handelsmarken-Produzent Europas
ist zugleich im Speiseeis-Markengeschäft tätig und weltweit drittgrößter
Eiskrem-Hersteller mit einem Umsatz
von über 900 Mio. Euro. R&R
Deutschland ist innerhalb der R&R
Gruppe für die DACH-Region sowie
für die Niederlande als auch Skandinavien zuständig. Der größte Anteil
des Umsatzes mit 200 Mio. Euro wird
in Deutschland realisiert. Hier zählt
R&R Ice Cream zu den führenden Anbietern im Bereich Haushaltspackungen sowie Multipackungen, beispielsweise mit Stieleisen, Eis-Sandwiches
und Waffelhörnchen. Die Handelsmarken-Eiskrems sind in den meisten
Truhen des Handels vertreten, die
Speiseeis-Markenartikel sind flächendeckend gelistet. Nach Angaben des
Geschäftsführers Dr. Gotthard Kirchner verzeichnet das Unternehmen eine erfreuliche Entwicklung. Innovationen, so Kirchner, in Handelsmarke
und Marke tragen zum Wachstum bei.
„Wir setzen auf Wachstum durch
Innovationen sowohl im Bereich Handelsmarke als auch Marke sowie auf
weiteren Ausbau und Erschließung
neuer Kundenpotenziale“, sagt Kirchner. Sehr erfolgreich haben sich beispielsweise die Produkte unter den Lizenzmarken Milka und Oreo von
Mondelez International entwickelt.
Zu den weiteren in Deutschland hergestellt und vertriebenen Lizenzmarken gehören „Landliebe Eiscreme“
sowie die Mondelez International
Süßwarenmarken Daim und Toblerone. Ein Basissortiment gibt es unter
der Marke Botterbloom. Zum Angebot zählt zudem der Markenvertrieb
für Mars Ice Cream mit den Marken
Snickers, Mars, Bounty und Twix. Für
Neues ist man immer aufgeschlossen:
Gut beschäftigt:
Jährlich erlassen
bis zu 230 000
Paletten Speiseeis
das Osnabrücker
Werk.
FOTO: R&R
Holzminden. Die Symrise AG, globaler Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen,
kosmetischen
Grund- und Wirkstoffen sowie funktionalen Inhaltsstoffen, gehört mit einem Umsatz von mehr als 2,1 Mrd.
Euro im Geschäftsjahr 2014 zu den
Top 3 im weltweiten Markt der Düfte
und Aromen. Der Konzern ist in mehr
als 40 Ländern in Europa, Afrika und
dem Nahen sowie Mittleren Osten, in
Asien, den USA sowie in Lateinamerika vertreten. Zu den Kunden gehören Parfum-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Getränkehersteller, die pharmazeutische Industrie sowie Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln und Heimtiernahrung.
In den ersten drei Monaten des
Jahres konnte der Konzern nach eigenen Angaben an die Vorjahres-Entwicklung anschließen und Umsatz
und Ergebnis erneut steigern. So wurden die Erlöse im ersten Quartal um
42 Prozent auf 668,0 Mio. Euro erhöht. Währungsbereinigt betrug der
Zuwachs 33 Prozent. Nach Mitteilung
des Konzerns legte der Umsatz in allen Regionen und in beiden Segmenten zu. Zum Wachstumssprung beigetragen haben die Diana Gruppe, die
hohe Nachfrage und gute Auslastung
in den Kernmärkten.
Auch die Ertragslage wurde demnach weiter verbessert. Das Ebitda
stieg um 47 Prozent auf 148,8 Mio.
Euro. Ziel des Konzerns ist es, auch
2015 schneller zu wachsen als der globale Markt und eine Ebitda-Marge
von über 20 Prozent zu erwirtschaften. Gemeinsam mit seinen Kunden
entwickelt Symrise neue Ideen und
marktfähige Konzepte für Produkte
des täglichen Lebens. Im Geschäftsbereich Scent & Care wurde der Umsatz um 11 Prozent auf 282,8 Mio. Euro gesteigert. Deutliche Umsatzzuwächse wurden in der Region Lateinamerika erzielt, mit einem währungsbereinigten Plus von 21 Prozent.
Deutliche Wachstumsimpulse kamen
unter anderem aus den Geschäftsbereichen Aroma Molecules und Fragrances, insbesondere bei Menthol
und Körperpflege. Das Segment Scent
& Care erhöhte das Ebitda von 57,9
Mio. Euro auf 63,8 Mio. Euro.
Der Bereich Flavor & Nutrition erzielte im ersten Quartal ein Umsatzplus von 79 Prozent mit einem Erlös
von 385,3 Mio. Euro. Dabei war Lateinamerika mit Kolumbien, Argentinien und Brasilien mit einer währungsbereinigten Steigerung von 132
Prozent wachstumsstärkste Region.
Zweitstärkste Region war Nordamerika mit einem währungsbereinigten
Umsatzplus von 93 Prozent. Die Region profitierte vor allem von hoher
Nachfrage in den Anwendungsbereichen Süßwaren, Getränke und Heimtiernahrung. Das Gebiet EAME erzielte ein währungsbereinigtes Wachstum
von 68 Prozent. Die Erlöse konnten
hier insbesondere in West- und Osteuropa sowie Afrika ausgeweitet werden. Die Region Asien/Pazifik legte
um währungsbereinigt 40 Prozent zu,
getrieben vor allem durch die Anwendungsbereiche Getränke und würzige
Produkte.
ba/lz 23-15
In jeder Truhe vertreten
Lebensmittel Zeitung 47
F O TO : S VA N TJ E Z x N K- F O TO L x A
Symrise profitiert
von Nachfrage
LÄNDERREPORT NxEDERSACHSEN
F OT O : U . S E x D E L
5. Juni 2015
F O TO : E x S B Ä R
LZ 23
„Der Markt für vegane und Bioprodukte wird von uns mit Interesse beobachtet“, so der Geschäftsführer.
Den Standort Osnabrück sieht er
auch für die Zukunft gut gerüstet.
„Wir haben in den vergangenen Jahren einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in unser Werk investiert
und produzieren hier in einem der
modernsten Eiskremwerke Europas“,
sagt Kirchner. Auch die Geschäftsentwicklung für Österreich und die
Schweiz sei erfreulich.
R&R ist ein prosperierender Konzern, der weltweit expandiert: Im
vergangenen Jahr wurde das Eiskrem-Geschäft von Peter’s Food
Group, ein früheres Nestlé-Werk in
Australien, übernommen. Jetzt wurde angekündigt, die Nestlé Südafrika
Eiskremsparte zu übernehmen. Sie
vertreibt Marken wie Dairymaid,
Country Fresh, Eskimo Pie und King
Cone, Rolo und KitKat. In zahlreichen Auslandsmärkten, zum Beispiel
in Frankreich und UK, ist R&R mit
eigenen Ländergesellschaften vertreten. Jährlich verlassen bis zu 230 000
Paletten Speiseeis das Osnabrücker
Werk. Dort sind in der Saison mehr
als 900 Mitarbeiter inklusive Saisonarbeitskräfte beschäftigt, weltweit
hat die Gruppe mehr als 4 000 Mitarbeiter.
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