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Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Titel • Christian Borchert und Manuel Strack • Mobile Steuerungsmöglichkeiten im Smart Home • Fachhochschule für Ökonomie und Management / Essen Inhaltsverzeichnis • 1 Einleitung • 2 Bussysteme ♦ 2.1 EIB ◊ 2.1.1 Beschreibung des Systems ◊ 2.1.2 Kleinspannungskabel (24V) ◊ 2.1.3 Netzspannungsversorgung (230V) ◊ 2.1.4 Funk ◊ 2.1.5 Infrarot ◊ 2.1.6 Vorteile und Nachteile des Systems ♦ 2.2 KNX ♦ 2.3 LCN ◊ 2.3.1 Beschreibung des Systems ◊ 2.3.2 Topologie ◊ 2.3.3 Adressierung ◊ 2.3.4 Datenübertragung ◊ 2.3.5 Vorteile und Nachteile des Systems • 3 Weitere Voraussetzungen im Gebäude ♦ 3.1 Sensoren ♦ 3.2 Aktoren ♦ 3.3 Externe Schnittstellen ♦ 3.4 Bedienungselemente ◊ 3.4.1 Handy ◊ 3.4.2 Mobiler Panel/Tablet PC ◊ 3.4.3 Wearable Computers • 4 Anwendungsbeispiele für mobile Smart Home Funktionialitäten ♦ 4.1 Interaktive Überwachung ◊ 4.1.1 Überwachung des Gebäudes ◊ 4.1.2 Überwachung von Personen ♦ 4.2 Mobile Gerätesteuerung ♦ 4.3 Smart Metering ◊ 4.3.1 Gerätetypen ⋅ 4.3.1.1 Joule ⋅ 4.3.1.2 Energiebutler ◊ 4.3.2 Ausblick ♦ 4.4 Mobile Steuerungselemente für das Home Entertainment • 5 Kritische Auseinandersetzung und Fazit • 6 Anhang ♦ 6.1 Abbildungsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home ♦ 6.2 Fußnoten ♦ 6.3 Literaturverzeichnis 1 Einleitung Wohnkonzepte, welche Technologien beinhalten die unter dem Oberbegriff Smart Home zusammengefasst werden können, sind heute noch selten. Vernetzung einzelner Geräte und Sensoren ist, abgesehen von einem Heimcomputer, einem Router und einem zentralen Datenspeicher sowie vielen Nischenprodukten wie digitalen Bilderrahmen, in einem ganzheitlichen Konzept noch Büro- und öffentlichen Gebäuden vorbehalten. Der Begriff des Smart Homes ist nicht klar abgegrenzt. Frances K. Aldrich hat in seiner Ausarbeitung ?Smart Homes: Past, Present, Future?, die wohl differenzierteste Definition für den Begriff geliefert, in dem er versucht hat fünf Stadien eines Gebäudes hin zum Smart Home zu beschreiben. Im ersten Stadium müssen intelligente Objekte vorhanden sein. In einem zweiten Stadium müssen diese Objekte miteinander kommunizieren. In den Stadien drei bis fünf beschreibt er ?kommunizierende Häuser?, ?lernende Häuser? und ?aufmerksame Häuser?. Das Smart Home an sich wird beschrieben als ein Haus welches befähigt ist eine große Zahl von Aufgaben der Einwohner zu übernehmen. Zu diesen Aufgaben zählen die Erweiterung der Bequemlichkeit, die Sicherheit und Unterhaltung[1]. Die Technologie ein Haus zu vernetzen ist seit langem verfügbar, es gibt viele Anwendungsbeispiele in denen diese genutzt wird. Seit Jahren existieren Ideen wie z. B. selbstbestellende Kühlschränke, Multimediazentralen im Haus und Temperierung des Gebäudes aus der Ferne. Die Systeme zur Vernetzung von Gebäuden bieten nicht nur ein hohes Innovations- sondern auch ein großes wirtschaftliches Potential. Probleme, die bei der Vernetzung von Gebäuden auftreten sind, genauso wie Überwachungsängste und die Kosten der Systeme, Gründe warum Smart Homes noch nicht weiter verbreitet sind[2]. In dieser Arbeit werden die technologischen Voraussetzungen, die zur Steuerung eines Gebäudes notwendig sind anhand der marktgängigsten Technologien vorgestellt. Des Weiteren werden mobile Steuerungsgeräte gezeigt und in einigen Fallbeispielen ausgearbeitet, wie diese Geräte in einem Smart Home eingesetzt werden können. Der Begriff des Mobilgeräts umfasst dabei nicht nur Geräte, mit denen direkt in die Steuerung des Hauses eingegriffen werden kann, sondern auch Geräte, die Informationen zum Ressourcennutzungsverhalten eines Bewohners liefern und eine direkte Rückmeldung geben, damit eine Verhaltensanpassung stattfinden kann. 2 Bussysteme 2.1 EIB 1 Einleitung 2 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Möglichkeiten des EIB-Busses Bei dem 1992 eingeführten EIB (European Installation Bus) handelt es sich um ein Bussystem für moderne Smart Homes. Wie der Name schon vermuten lässt, bietet dieses Bussystem eine Möglichkeit die verschiedenen (für ein Smart Home notwendigen) Komponenten des Smart Homes untereinander zu verbinden, eine Kommunikation zwischen ihnen zu ermöglichen und eine Komponentensteuerung (zentral oder dezentral) zu integrieren. Der EIB wird auch als "Instabus" bezeichnet. Entwickelt wurde das System von der EIBA (European Installation Bus Association). Dabei handelt es sich um eine 1990 gegründete Kooperation von Schalterherstellern [3]. 2.1.1 Beschreibung des Systems Der Instabus ist ein Bus der innerhalb eines Gebäudes verschiedene Komponenten, welche für das Smart Home benötigt werden, miteinander verbindet. Dazu gehören verschiedene Sensoren um Werte zu erhalten und Aktoren um Aktionen automatisiert oder Anwendergesteuert durchzuführen [4]. Es existieren verschiedene Möglichkeiten Komponenten über den Instabus miteinander zu vernetzen. Diese Möglichkeiten werden in den nachfolgenden Abschnitten genauer erläutert. Die Programmierung der Geräte erfolgt über eine spezielle Programmiersprache, der ETS (EIB Software Tool). Die unterschiedlichen Komponenten besitzen ein EEPROM auf denen das benötigte Programm dauerhaft gespeichert werden kann. Die Programmierung erfolgt dabei über einen PC, auf dem nur die ETS-Software installiert sein muss. Wem die Programmierung der Komponenten zu aufwendig erscheint, der kann auf ein vereinfachtes EIB names "EIB Easy" zurückgreifen. Die Komponenten sind ab Werk vorprogrammiert und lassen sich über Parameter an einem speziellen Basisgerät mit Display einstellen. Eine EIB Easy Installation lässt sich dabei jederzeit problemlos auf das "normale" EIB updaten. Das EIB ist ein dezentrales System, d.h. es ist keine zentrale Steuerung (z.B. über einen Server) notwendig. Dies ist sehr vorteilhaft: bei Ausfall einer Komponente bleiben alle anderen Komponenten trotzdem funktionsfähig. Eine zentrale Steuerung ist dabei allerdings technisch nicht ausgeschlossen. Falls gewünscht, kann eine Solche integriert werden, z.B. um an einer zentralen Stelle eine visuelle Ausgabe der Status zu bekommen und auf diese Weise das System zu überwachen und zu steuern. Besonderes Merkmal einer EIB-Installation ist, dass bei einer standardmäßigen EIB-Bus Installation in einem Smart Home zwei verschiedene Leitungssysteme für die Stromversorgung und Datentransfer parallel betrieben 2.1 EIB 3 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home werden. Die beiden Leitungssysteme werden in den beiden nachfolgenden Abschnitten behandelt [5]. 2.1.2 Kleinspannungskabel (24V) Die Kleinspannungsleitung wird als Datenbus benötigt. Die elektrischen Signale der Sensoren werden über diesen Bus über das komplette Haus verteilt. Praktischerweise kann in Altbauten eine normale Telefonleitung als Datenbus verwendet werden, solange diese genügend abgeschirmt ist. Weiterhin kann noch eine weitere EIB-Version "Powerline" für Altbauten eingesetzt werden, die keine separate Busleitung benötigt. Dort wird die normale 230 V Leitung für den Datentransfer verwendet. Die Übertragungsgeschwindigkeit im Kleinspannungskabel liegt bei 9,6 kBit/s [6]. Dabei müssen einige Einschränkungen eingehalten werden. Pro Linie dürfen so z. B. nicht mehr als 64 Teilnehmer angeschlossen werden. Die maximale Länge eines Bussegmentes liegt bei 1000 Metern, wobei zwischen einem Netzteil und einem Teilnehmer nicht mehr als 350 Meter liegen dürfen. Diese Einschränkungen sollten aber normalerweise problemlos einzuhalten sein. Bei größeren Gebäudekomplexen müssen diese Punkte aber genauer in die Planung einfließen um eine einwandfrei funktionierende Automation über das EIB-System zu gewährleisten. Da für alle Geräte ein gemeinsames Übertragungsmedium genutzt wird, kann es verständlicherweise zu Kollisionen im Datenvervehr kommen. Zur Kollisionsbehandlung wird das CSMA/CA Zugriffsverfahren eingesetzt. Dabei wird vor dem Senden einer Information geprüft, ob derzeit auf dem Übertragungsmedium eine Datenübertragung stattfindet. Nur wenn die Leitung frei ist wird mit dem Senden begonnen. Bei Auftreten einer Kollision wird ein "jam"-Signal auf die Leitung geschickt, welches alle Datenübertragungen abbricht und jeden sendewilligen Teilnehmer eine zufällige Zeit warten lässt um erneut mit dem Senden zu beginnen [7]. 2.1.3 Netzspannungsversorgung (230V) Die 230 V Leitung dient zur Energieversorung der benötigten Geräte. Es kann die übliche Hausverkabelung verwendet werden. In der speziellen EIB-Powerline Version wird das 230-V Kabel zudem auch als Übertragungsmedium verwendet. 2.1.4 Funk Eine vorhandene EIB-Installation kann zusätzlich mit Funksensoren ausgestattet werden um den Automatisierungsgrad innerhalb des Hauses zu erhöhen. In Bereichen eines Hauses an denen nachträglich keine, oder nur unter großem Aufwand Leitungen verlegt werden können, kann zudem die Funktechnologie zur Datenübertragung genutzt werden. Benötigt werden hierzu Aktoren, die spezielle Funksignale erzeugen. Diese Signale werden über entsprechende Funksensoren erfasst und in EIB-Signale umgewandelt. Diese Signale können dann über das Leitungsnetz oder auch über Infrarot weitergeleitet werden und so bestimmte Aktionen bei verschiedenen Aktoren auslösen [8]. Ein Präsenzmelder der Firma Gira. Es werden Bewegungen innerhalb von 8 Metern in einem Winkel von 360° erfasst. Die Signale werden via Funk übertragen. Die Spannungsversorgung wird über Batterien sichergestellt. 2.1.1 Beschreibung des Systems 4 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Als praktisches Anwendungsbeispiel bietet sich für diesen Fall ein Bewegungssensor zur Beleuchtungssteuerung in einem Hausflur an. Über einen Bewegunsssensor an der Decke soll registriert werden ob sich eine Person im Hausflur befindet, um dann die Beleuchtung zu aktivieren. In einem Hausflur sind normalerweise innerhalb der Decke nur 230 V Leitungen zur Spannungsversorung der Deckenbeleuchtung installiert. Weitere Leitungen zur Steuerung eines EIB-Gerätes lassen sich nur über größere bauliche Maßnahmen installieren. Hier bieten sich batteriebetriebene Sensoren mit Funksteuerung an, wie sie z. B. von Gira vertrieben werden. So wird z. B. ein Präsenzmelder angeboten, der innerhalb von 8 Metern in einem Winkel von 360° Bewegungen erfassen kann und diese in ein Funksignal umwandelt. Ein Funksignalempfänger wertet das Signal aus und steuert die Beleuchtungseinrichtungen an. An dieser Stelle kann man sich vorstellen, das System mit weiteren Sensoren zu kombinieren. So macht es z. B. Sinn einen Lichtsensor zu installieren, damit nur das Licht eingeschaltet wird, falls die Umgebungshelligkeit nicht ausreicht [9]. 2.1.5 Infrarot In eine EIB-Installation lassen sich Infrarot(IR)-Umsetzer einbinden. Diese können dabei als Sensor, aber auch als Aktor agieren. D. h. EIB-Signale können ein bestimmtes IR-Signal bedingen, oder anders herum, bestimmte empfangene IR-Signale bedingen ein bestimmtes EIB-Signal um beispielsweise andere Geräte innerhalb des Hauses zu steuern. Auf diese Weise können alle Geräte bedient werden die IR-Signale empfangen können, wie z. B. Fernseher oder auch Stereoanlagen. Ein einfaches Anwendungsbeispiel wäre eine Alarmanlage-Panikschaltung. Über einen Bewegungsmelder kann erkannt werden, ob sich, bei aktivierter Alarmanlage, jemand im Haus bewegt. Wird eine Bewegungs registriert wird das entsprechende EIB-Signal an den IR-Umsetzer geleitet, der sofort ein entsprechendes IR-Signal erzeugt um den Fernseher und die Stereoanlage anzuschalten und den Lautstärkepegel auf ein Maximum einzustellen. Zusätzlich können natürlich noch andere Aktionen über verschiedene EIB-Geräte ausgelöst werden, wie z. B. das Aktivieren des Lichtes oder öffnen der Jalousien. Dieses System ist eine sehr einfache Möglichkeit einen Einbrecher zu erschrecken, aber auch die Nachbarn aufmerksam werden zu lassen [10]. 2.1.6 Vorteile und Nachteile des Systems Das EIB Bussystem bietet verschiedene Vorteile. Zum einen lässt es sich auch in Altbauten flexibel integrieren und auch erweitern, da durch eine Vereinfachung des Systems auch das eigentlich notwendige 24V Kleinspannungskabel zur Datenübertragen ausgespart werden kann. Sicherlich muss man bei der vereinfachten Powerline-Version des EIB-Systems auf einige Funktionen zu Hausautomation verzichten, die eine 24V Kleinspannungsleitung zur Gerätesteuerung und Kommunikation erfordern, doch lassen sich schon einige praktische Anwendungen innerhalb des Hauses realisieren. In Neubauten kann die 24V Leitung direkt in die Bauplanung mit einbezogen werden. Die Infrastruktur wird dabei nur für unerhebliche Mehrkosten sorgen. Es sind lediglich einige zusätzliche Kupferleitung unter Putz zu verlegen, deren Kosten bei einem Hausbau nicht allzu sehr ins Gewicht fallen werden. Weiterhin lassen sich verschiedene Übertragungstechniken wie leitungsbebundene Datenübertragung, Funk, Infrarot usw. miteinander kombinieren. Besonders die beiden letztgenannten Übertragungstechniken sind für Bewohner von Altbauten, die Smart Home Technologien nutzen wollen, von besonderer Bedeutung. Die Übertragung per Funk oder Infrarot bietet dem Hausbesitzer eine Möglichkeit Smart Home Technologien kostensparend und zeiteffektiv in seinem Haus einsetzen zu können ohne größere Renovierungsarbeiten durchführen zu müssen. Weiterhin existieren Geräte, wie Fernseher und DVD-Recorder, die neben der manuellen Steuerung am Gerät selber nur eine Funktionsansteuerung über eine Infrarotschnittstelle bieten. 2.1.4 Funk 5 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Flexibilität wird auch bei der Steuerung der Gebäudeautomation und Gerätesteuerung groß geschrieben. Es werden eine Vielzahl an verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten angeboten. Stationäre Bedienungseinheiten wie Taster oder Panel-PCs können durch eine vielzahl mobiler Endgeräte erweitert werden, welche die gleichen oder unterschiedliche Funktionalitäten bereitstellen können. Auch die Automation lässt sich entweder zentral über einen Server steuern oder dezentral über die einzelnen Geräte bzw. deren Kommunikation untereinander. So kann man entweder zentral über ein Rechnersystem alle Sensoren und Aktoren beobachten und auch steuern. Besonders praktisch ist dies, falls man eine Visualisierung des kompletten Hauses und seiner Geräte wünscht. Mit dem EIB-System ist dies aber keine Plficht. Jedes Endgerät kann eigenständig programmiert werden. So kann der Aktor für die Heizungssteuerung selbstsändig auf Temperaturdaten eines Sensors reagieren und muss nicht auf die Steuerungsanweisung eines zentralen Servers warten. Sicherlich ist die Programmierung in diesem Fall etwas aufwändiger. Allerdings kann man sich einen permanent in Betrieb befindlichen Server und somit Platz und Strom für den Betrieb einsparen. Weiterhin ist die Zukunftssicherheit des Systems durch die Unterstützung einer großen Anzahl von Herstellern gewährleistet. Mehr als 120 Hersteller unterstützen den EIB Bus und entwickeln auch Geräte für diesen. So ist man bei der Auswahl der Hardware nicht an einen Hersteller gebunden und kann auch Geräte unterschiedlicher Hersteller miteinander kombinieren. Dies führt zum einen zu einer Vielzahl von Möglichkeiten, die man in einem Haus integrieren und automatisieren bzw. überwachen kann. Man ist nicht an das Leistungsportfolio eines Herstellers gebunden, sondern kann frei alle Geräte von jedem Hersteller in sein installiertes EIB-System integrieren und dieses nutzen. Weiterhin führt die große Unterstützung industrieseitig dazu, dass es natürlich auch zu einem gewissen Kostendruck auf die Hersteller kommt, der für den Endverbraucher als positiver Nebeneffekt mitgenommen werden kann. Oftmals bieten verschiedene Hersteller ähnliche Lösungen zur Hausautomation an. Der Kunde kann frei wählen welches System am besten zu seinen Bedürfnissen passt und evtl. dabei noch Geld sparen. 2.2 KNX Der so genannte Konnex-Standard oder KNX ist eine Weiterentwicklung des EIB Standards. Konnex wurde im Jahr 2003 zu einem europäischen Standard erhoben. Der Konnex Standard ist ein Konglomerat aus den Systemen EIB, BatiBus und European Home System (EHS). [11] Die verwendete Technologie ist weitestgehend deckungsgleich mit der EIB Technologie. Ziel des Konnex Standards soll die Schaffung eines universellen Bussystems sein[12]. 2.3 LCN Der größte Konkurrent zum EIB Bus ist das Local Control Network (LCN). Das von der Firma Issendorf Mikroelektronik GmbH entwickelte System nutzt zur Datenübertragung eine zusätzliche Ader im Netzkabel. Das System wurde 1992 auf der Industriemesse in Hannover, als System zur Gebäudeautomation vorgestellt[13]. 2.3.1 Beschreibung des Systems Die Installation muss bereits bei der Gebäudeplanung mitberücksichtigt werden, da die spannungsführenden Leitungen jeweils über eine zusätzliche Ader verfügen müssen. Zur nachträglichen Unterputz-Installation müssten alle Wände aufgestemmt werden. Das LCN System ist nicht hierarchisch organisiert. Alle im Haus eingesetzten Module verfügen über zwei Schaltausgänge und mindestens zwei unabhängige Eingänge. Das LCN System ist ein Bussystem, wodurch es 2.1.6 Vorteile und Nachteile des Systems 6 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home nötig wird eine Instanz zu schaffen, welche den Datenverkehr auf dem Bus steuert. Diese ?Master? Funktion kann allerdings jedes Modul im LC-Netzwerk übernehmen. Das LCN System wird üblicherweise zur automatisierten Licht,- Rolladen-, oder Heizung-, Lüftung-, Klimasteuerung verwendet. Durch den modularen Aufbau des Systems können bis zu 30.000 Module miteinander vernetzt werden und komplexe Aufgaben, wie z. B. ein automatisches Energiemanagementsystem programmiert werden[14]. 2.3.2 Topologie Querschnitt eines Stromkabels mit Datenleitung Bustopologie in einem LC-Netzwerk Die Topologie in einem LC-Netzwerk gleicht der Topologie in einem Ethernet Netzwerk mit BNC-Verkabelung. Die einzelnen Module werden über das Elektroinstallationskabel mit Strom versorgt, dazu werden Phase und Neutralleiter angeschlossen. Eine Datenleitung im Elektroinstallationskabel verbindet die Module untereinander. Auf diesem Wege können bis zu 250 Module direkt miteinander verbunden werden. Bei großen Installationen können bis zu 120 Segmente aus jeweils 250 Modulen miteinander verbunden werden, so dass bis zu 30.000 Module miteinander vernetzt werden können[15]. 2.3.3 Adressierung Die Adressierung in einem LC-Netzwerk erfolgt innerhalb eines Segments über eine eindeutige Modulnummer, die zwischen 5 und 254 liegt. In einer Installation mit mehreren Netzwerken wird zusätzlich noch eine Segmentnummer zwischen 5 und 124 vorangestellt, damit jedes Modul in der Installation eindeutig identifizierbar ist[16]. 2.3.4 Datenübertragung Die Datenübertragung in einem LC-Netzwerk erfolgt über ein proprietäres Protokoll mittels so genannter Telegramme. Ein Telegramm enthält Informationen zu Absender, Ziel, Prüfsumme, Info und Daten. Laut Hersteller werden in einem LC-Netzwerk durchschnittlich einhundert Telegramme pro Sekunde übertragen. Die über die zusätzliche Kupferleitung zu realisierende Datenübertragungsrate beträgt 9600 Baud[17]. 2.3.1 Beschreibung des Systems 7 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home 2.3.5 Vorteile und Nachteile des Systems Das System ist relativ kostengünstig. Die Anschaffung der LCN-Module für ein Einfamilienhaus in der Ausstattung achtmal schalten und viermal dimmen kostet laut Hersteller unter 700 ?. Das System ist wegen der verwendeten Bustechnologie sehr leicht zu installieren und defekte Geräte sind wegen des nicht hierarchischen Aufbaus sehr leicht auszutauschen. Der gravierendste Nachteil des Systems ist, dass eine Basisinstallation in Form eines vieradrigen Kupferkabels im gesamten Gebäude vorhanden sein muss. Andernfalls müssen alle spannungsführenden Leitungen ausgetauscht werden um eine Gebäudevernetzung mit LCN realisieren zu können[18]. 3 Weitere Voraussetzungen im Gebäude 3.1 Sensoren Sensoren bestimmen eine bestimmte physikalische Größe (wie z.B. Helligkeit, Temperatur, usw.) und wandeln diese in ein elektrisches Signal um, welches in der Hausautomation weiterverarbeitet werden kann. Aufgrund dieses elektrischen Signales können spezielle Aktoren bestimmte Aktionen ausführen. Dieser Sensor erfasst den Bruch von Fenstern. Die Daten können vom Smart Home für ein Einbruchssicherungssystem verwendet werden. Es gibt viele verschiedene Arten von Sensoren. Am meisten verbreitet ist wohl der Temperatursensor. Er erfasst innerhalb eines bestimmten Bereiches die Umgebungstemperatur und wandelt diese in ein bestimmtes elektrisches Signal um, welches von anderen Geräten (wie z.B. der Heizungssteuerung oder einem zentralen Rechner) ausgewertet werden kann. In diesem Fall würde der Temperatursensor in erste Linie mit einem Aktor zur Heizungssteuerung interagieren. Fällt die Umgebungstemperatur unter einen gewissen Schwellenwert, so wird durch den Aktor die Heizung etwas höher gedreht und umgekehrt. Die Kette von Sensoren und Aktoren kann dabei beliebig kombiniert und vergrößert werden. So kann der Aktor nicht nur auf den Temperatursensor reagieren sondern auch auf eine Vielzahl von Daten anderer Sensoren zugreifen und daraufhin eine Entscheidung zur Heizungssteuerung treffen. So wären für die Heizungssteuerung weiterhin die Uhrzeit interessant oder die Daten eines Bewegungsmelders. Werden keine Bewegungen gemeldet, so wird sich niemand im Haus aufhalten und die Umgebungstemperatur kann niedriger sein. Ist es morgens drei Uhr und alle Lichter sind ausgeschaltet, werden die Bewohner schlafen. Auch in diesem Fall kann die Umgebungstemperatur sinnvollerweise niedriger eingestellt werden. Dies war nur ein einzelnes Anwendungsbeispiel in dem verschiedene Sensoren kombiniert eingestetzt werden können. Es existieren noch eine Vielzahl weiterer Sensoren, z.B. um die Helligkeit, den Kohlendioxid- oder Staubgehalt der Luft, oder die Luftfeuchtigkeit zu messen [19]. Es existieren sogar Sensoren, welche die Herz- und 2.3.5 Vorteile und Nachteile des Systems 8 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Kreislaufsysteme älterer Menschen erfassen [20]. In kritischen Situationen kann aufgrund dieser Messungen eine automatisierte Meldung an das nächste Krankenhaus erfolgen. Die Liste der hier vorgestellten Sensoren erhebt keinen Anspruch auf Vollstädigkeit. In der Praxis existieren noch eine Vielzahl weiterer Sensoren, die jede denkbare physikalische Größe erfassen können. 3.2 Aktoren Aktoren wandeln ein bestimmtes elektrisches Signal in eine bestimtme physikalische Aktion um. Normalerweise befinden sich Aktoren in einem direkten Wechselverhältnis mit einem Sensor, der die benötigten Daten für eine Aktion liefert. Man betrachte folgendes Beispiel: Ein Sensor hat eine bestimmte Temperatur gemessen und in ein elektrisches Signal codiert. Dieses elektrische Signal mit der Temperatur wird vom Aktor für die Heizungsteuerung empfangen und in eine physikalische Größe umgewandelt. Ist der Raum beispielsweise zu kalt, so wird die Heizung etwas höher gedreht. Es lassen sich noch unzählige weitere Beispiele auflisten, wo Aktoren automatisch auf gemessene physikalische Größen reagieren können. In einer Küche kann die aufsteigende Wärme gemessen werden um die Abluft zu regeln. Wird es draußen zu windig, kann die Markiese versichtshalber eingefahren werden um Sturmschäden zu vermeiden. Je nach Helligkeit in dem Räumen kann die Beleuchtung gedimmt werden, was wohl besonders in Büroräumen viel Energieeinsparpotential besitzt [21]. Mobilgerät zur Visualisierung verschiedener wetterrelevanter Daten, die von verschiedenen Sensoren bereitgestellt werden Allerdings muss nicht unbedingt eine gemessene physikalische Größe eines Sensors vorliegen um einen Aktor zu einer Aktion zu bewegen. So sind selbstverständlicherweise auch manuelle Steuerungen möglich, wenn man z. B. die Heizug manuell regeln möchte, falls man längere Zeit das Haus verlässt und keine hohe Wohnzimmertemperatur benötigt. Die manuelle Steuerung der Aktoren lässt sich den Wünschen des Hausbesitzers anpassen. So ist es möglich spezielle Taster oder auch einen PC zur Steuerung zu verwenden. Denkbar sind auch mobile Panel PCs, welche man frei im ganzen Haus bewegen und verwenden kann. Über solche Panel PCs kann eine Steuerung über sämtliche im Haus verfügbaren Geräte ermöglicht werden. So kann man z. B. bequem von der Terasse aus die Rolladen im ersten Stockwerk schließen oder die Oberlichter zum Lüften öffnen. 3.3 Externe Schnittstellen Zur konsequenten Umsetzung eines Smart Home Konzeptes gehört jedoch nicht nur die Verkabelung und Einrichtung der Software innerhalb eines Hauses, ein weiterer wichtiger Faktor ist ein Kommunikationsanschluss zur Außenwelt, der sowohl über eine hohe Verfügbarkeit, als auch über die erforderliche Sicherheit verfügt. Erstens ist es wichtig eine Verbindung und Vermittlung zwischen dem Hausnetzwerk und mobilen Geräten zu 3.1 Sensoren 9 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home schaffen, mit denen auf das Hausnetzwerk zugegriffen werden soll. Da Bussysteme, zur Vernetzung innerhalb des Gebäudes auf zumeist proprietären Protokollen basieren, ist die Anschaffung eines Gateways erforderlich, welches die Sprache des Hausnetzwerks in ein IP-Netzwerk übersetzt. Viele Hersteller von Komponenten für Hausnetzwerksysteme bieten allerdings keine, oder nur nicht standardisierte Schnittstellen zum Anschluss an die Außenwelt an. Entweder ist pro Geräte eine eigene Steuerungssoftware auf einem Server erforderlich oder die Art der Datenübergabe erfolgt mittels einer proprietären Software [22]. Momentan sind am Markt Lösungen zur mobilen Steuerung verschiedener Geräte wie Kameras oder Türsteuerungssystemen, Kühlschränken oder Steckdosen erhältlich. Nach derzeitigem Stand existiert aber noch kein standardisiertes Protokoll und Schnittstellenformat, welches die universelle Kommunikation aller Geräte mit einem mobilen Steuerungsgerät möglich machen würde. Ein Benutzer müsste auf seinem PDA verschiedene Applikationen installieren um Einzelteile seines Smart Homes zu steuern. Bedingt durch diese Problematik ist die Technologie momentan noch benutzerunfreundlich und fehleranfällig [23]. Wichtig ist weiterhin die Absicherung der Schnittstellen zur externen Kommunikation. Sind Bussysteme wie EIB, LCN oder KNX nach heutigem Stand soweit ausgereift, dass diese von einem Elektriker mit Zusatzqualifikation installiert werden können, ist eine Absicherung von Schnittstellen nach außen nicht einfach zu realisieren. Eine Alarmanlage, die über ein Mobiltelefon unscharf geschaltet werden kann hat den Nachteil, dass auch ein Einbrecher mit wenig Informatikkenntnissen die Alarmanlage ausschalten könnte, wenn keine entsprechende Absicherung vorliegt [24]. 3.4 Bedienungselemente 3.4.1 Handy Visualisierung des Smart Homes auf einem Handy/Smartphone Alle Geräte des Smart Homes lassen sich nicht nur mobil innerhalb des Hauses über ein Touch Panel steuern. So bietet unter anderem die Firma Centronics Hausautomation ein Tool zur Visualisierung des Smart Homes auf einem Handy bzw. Smartphone an. Dabei lässt sich der Status einzelner Geräte bequem über das Internet oder per SMS abfragen aber auch steuern. Wurde etwa vergessen beim Verlassen des Hauses das Licht auszuschalten, so wird dies auf dem Smart Phone angezeigt und kann über dasselbe auch bequem ausgeschaltet werden. 3.3 Externe Schnittstellen 10 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Apples iPhone als mobile Steuerungsmöglichkeit von Smart Home Funktionalitäten 3.4.2 Mobiler Panel/Tablet PC mobiles Touch Panel anbiento mobile der Firma TCI Interior Systems zur Gerätesteuerung Zur mobilen Steuerung von Geräten im Smart Home bietet sich ein Touch Panel PC an, wie er z. B. von der Firma TCI Interior Systems angeboten wird. Dabei handelt es sich um einen PC mit VIA 1,2 GHz (bzw. Intel Celeron M 1,06 GHz) CPU, der über verschiedene Schnittstellen, wie LAN, W-LAN, USB, Firewire, Bluetooth oder Modem in das Heimnetzwerk integriert werden kann. Für sein Einsatzgebiet, der "mobilen" Gerätesteuerung bieten sich an dieser Stelle natürlich die nicht kabelegbundenen Schnittstellen an, da man ansonsten immer an die Orte im Haus zur Gerätesteuerung gebunden ist, die über einen entsprechenden Geräteanschluß z. B. in Form eines RJ45-Kabels verfügen. Bedient wird das Panel über einen speziellen Stift. Der Akku soll für ca. fünf Stunden Betrieb ausreichen [25]. 3.4.3 Wearable Computers 3.4.1 Handy 11 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Wearable Computer am Beispiel eines Soldaten Geräte die am Körper getragen den Menschen mit Informationen versorgen oder andere Menschen und Systeme über den Zustand der Person, welche die Geräte am Körper trägt informieren, sind momentan eher aus militärischen Einsatzbereichen bekannt. Dem US Kongress ist vom Pentagon ein Konzept vorgestellt worden, in dem jeder Soldat eine Rüstung tragen soll, die sowohl auf den Kampfeinsatz hin optimiert ist, als auch mit Sensoren ausgestattet ist die es dem Träger erlauben diverse Informationen über seinen Metabolismus auf einem Monitor abzulesen [26]. Eine Ableitung dieses Konzeptes für den zivilen Einsatz sind die so genannten Wearables. Dies sind ?intelligente? Kleidungsstücke, die den Metabolismus eines Trägers überwachen und Rückmeldung an das Hausnetzwerk über den Gesundheitszustand des Trägers geben können. Diese Wearables sind eine weit konsequentere Umsetzung einer Mensch-Maschine Schnittstelle, als beispielsweise ein PDA zum Fernsteuern von Hausanlagen. Die am Körper getragenen Computer können über vereinheitlichte Schnittstellen wie z. B. Bluetooth oder Wireless Lan mit der Gebäudetechnik kommunizieren. Ein Problem der anziehbaren Computer stellt die Energieversorgung dar. Ein Kleidungsstück mit Sensoren sollte möglichst leicht sein, die Energieversorgung eines Computers in einem Kleidungsstück erfordert aber bei heutigem Stand der Technologie noch ein hohes Gewicht. Dementsprechend ist eine drahtgebundene Schnittstelle, zum Laden eines Akkumulators notwendig [27]. 4 Anwendungsbeispiele für mobile Smart Home Funktionialitäten 4.1 Interaktive Überwachung Das Thema Überwachung im Smart Home ist sehr differenziert. Einerseits existieren viele positive Effekte einer Gebäudeüberwachung, andererseits sehen viele Anwender die Vernetzung von Gebäuden kritisch, da dadurch wesentlich mehr Möglichkeiten der Überwachung gegeben werden. Laut einer Studie des Berliner Instituts für Sozialforschung haben mehr als drei Viertel aller Befragten Sorgen, dass Smart-Home Konzepte zu mehr Überwachung führen könnten [28]. 4.1.1 Überwachung des Gebäudes Das wohl für die meisten Anwender präsenteste und wichtigste Anwendungsbeispiel der Gebäudeüberwachung ist die Überprüfung des Gebäudezustandes beziehungsweise die Alarmierung im Schadens-, oder Einbruchsfall. Anwendungsfälle die nach heutigem Stand der Technik in einem vernetzten Haus problemlos zu realisieren sind, sind zum Beispiel: • Identifikation von Personen im Haus per RFID Chip und E-Mail Benachrichtigung, beispielsweise der Eltern wenn die Kinder nach Hause kommen. • Überprüfung ob alle im Haus befindlichen Geräte ausgeschaltet, sowie alle Fenster und Türen geschlossen sind. • Im Alarmfall kann das Haus dank Sensortechnik sowohl den Besitzer über die Art der Störung, als auch den zuständigen Notdienst informieren. Die Überwachung von Gebäuden findet im Moment eher in kommerziellen Bereichen Anwendung wird sich aber voraussichtlich in Zukunft auch in Privathaushalte ausbreiten. Zur Überwachung eines Gebäudes kann eine Applikation bspw. auf einem PDA genutzt werden. So ist ein Hausbesitzer auch aus der Ferne in der Lage den 3.4.3 Wearable Computers 12 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Zustand eines Hauses zu überprüfen [29]. 4.1.2 Überwachung von Personen Toilette mit Urinanalysefunktionen Ein weiterer wichtiger Anwendungsfall ist die Überwachung der Gesundheit der im Haus befindlichen Personen. Viele Deutsche Altenheime haben mittlerweile drucksensitive Bodenbeläge, durch deren Sensoren Alarm ausgelöst wird, sobald eine Person fällt. In Japan bereits relativ weit verbreitet ist, ist eine Toilette welche während des Urinierens die Flüssigkeit nach Bakterien, Zuckergehalt usw. untersucht und dem Patienten so direkt eine Rückmeldung zu seinem Gesundheitszustand geben kann. In einem vernetzten Haus könnte das auch bedeuten, dass Ergebnisse einer Urinanalye an den behandelnden Arzt weitergegeben werden und dieser durch Langzeitmessungen eine valide Datenbasis zur weiteren Behandlung des Patienten hat. Die Überwachung von Patienten könnte in einem Smart Home durch Sensoren in der Kleidung des Patienten funktionieren. Diese so genannten Wearables überprüfen ständig die Vitalfunktionen des Trägers und können im Notfall, über eine Schnittstelle, wie z. B. Bluetooth, ein Gerät im Haus veranlassen einen Arzt zu alarmieren. Dieser erhält eine Benachrichtigung und gleichzeitig eine Übersicht über alle wichtigen Vitalfunktionen des Patienten [30]. Einen ersten Ansatz zur Überwachung von Vitalfunktionen per Kleidung, allerdings ohne Smart Home Funktionalität hat die Firma Falke mit dem so genannten EKG-T-Shirt geliefert. In dem T-Shirt wird ein Pulsmessgerät in einer eingenähten Tasche getragen. Das Gerät übermittelt Daten von bspw. Läufern an ein mitgeführtes Mobiltelefon. Der Läufer kann seine Vitaldaten dann entweder selbst auswerten oder diese an ein Institut für Telemedizin senden. Außerdem kann mittels des Mobiltelefons im Notfall auf Tastendruck ein Arzt alarmiert werden, der sofort sowohl Vitaldaten, als auch GPS Koordinaten des Trägers empfängt [31]. Weitergehende Ideen, die das Tragen von Computern und die Anwendung im Smart Home Verknüpfen sind beispielsweise: • Das Einstellen der optimalen Temperatur über ein Sensor Shirt. • Beleuchtungssteuerung, da die Position des Trägers im Haus bekannt ist. Bewegungssensoren werden somit obsolet. • Synchronisation und Konsolidierung von Vitaldaten aus unterschiedlichen Datenquellen wie z. B. Körpersensoren und Urinanalyse in intelligenter Toilette. • Waschmaschinen mit Sensoren stellen sich automatisch auf das richtige Programm für die Kleidung ein. 4.1.1 Überwachung des Gebäudes 13 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home • Termine werden automatisch mit dem Wearable synchronisiert. • Permanente Überwachung der Herz- und Lungentätigkeit. • Unterstützung von körperlich eingeschränkten Personen [32]. 4.2 Mobile Gerätesteuerung Haushaltsgeräte lassen sich bequem mobil von fast jedem Ort der Welt aus bedienen. So kann man sich die Frage, ob der Herd evtl. angelassen worden ist über einen Anruf mit dem Handy beantworten lassen und den Herd ggf. ausschalten. Falls die Waschmaschine noch läuft, kann man auch diese z.B. über sein Notebook mit Internet-Verbindung deaktivieren. Denkbar ist dabei eigentlich jedes Mobilgerät, welches Verbindung mit dem Internet aufnehmen kann, z. B. Handy, PDA, Blackberry, Notebook, Subnotebook, Sony PSP usw. Siemens bietet so unter dem Namen "smart@home" eine solche mobile Gerätesteuerung an. Voraussetzung dafür ist im Haus eine EIB-Powerline-Installation (in Kapitel 2.1 genauer beschrieben), welche zur Datenübertragung unter den einzelnen Komponenten die normale 230-V-Leitung benutzt. Die vorhandenen Geräte werden über ein sogenannten System-Interface ausgestattet und ans das Stromnetz angeschlossen. Das Interface sendet die Daten an ein Gateway welches die Informationen weiterverarbeitet, sammelt, Geräte ansteuert oder auch Informationen für mobile Endgeräte grafisch aufbereitet. Weiterhin ist eine Verbindung ins Internet notwendig, da die mobile Steuerung außerhalb des Hauses über Mobilgeräte nur über das Internet ermöglicht werden kann. So muss gewährleistet sein, dass alle Geräte zu jeder Zeit "online" sind. Von Siemens wird ein Datenübertragungsvolumen von ca. 1 GB pro Monat angegeben. Siemens bietet für sein smart@home einen speziellen Panel-PC an (Gigaset Home Control), über den die komplette Hausgerätesteuerung verwaltet werden kann. Auf dem Panel PC werden dieselben Daten vom Gateway zur Verfügung gestellt, auf die man über das Internet mit jedem anderen internetfähigen Mobilgerät zugreifen kann. Für die Steuerung ist nur ein einfacher Browser notwendig. Über den Browser werden übersichtlich in einer "Startseite" alle wichtigen Informationen angezeigt, z. B. der Status von Geräten wie dem Herd, die Temperatur des Gefrierfaches, die Restlaufzeit der Waschemaschine oder auch ob die Lichter ausgeschaltet und die Alarmanlage aktiviert ist. Zusätzlich wird noch das "Info-Modul" von Siemens beworben. Hierbei kann allerdings nur eingeschränkt von einem Mobilgerät gesprochen werden. Im Grunde genommen handelt es sich um ein kleines Display, welches an jede beliebe Steckdose im Haus angeschlossen werden kann, um den Anwender über den Status von verschiedenen Geräten zu informieren. Man kann das Info-Modul als Mobilgerät bezeichnen, da es nicht an einen Ort gebunden ist, sondern an jede beliebe Steckdose angeschlossen werden kann. Allerdings ist man immer an eine Steckdose gebunden und kann so das Gerät nicht vollkommen mobil einsetzen, wie es z. B. über einen Panel-PC möglich ist. Allerdings bietet das Info-Modul für den kostenbewusten Anwender eine Alternative [33]. Weitere interessante Anwendungsmöglichkeiten beschreibt das Schweizer Magazin HomeElectronic in seiner Beitragsserie "Das Churer Smarthome" [34]. 4.3 Smart Metering 4.1.2 Überwachung von Personen 14 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Stromzähler der neuesten Generation der Firma RWE Ein wichtiges Anwendungsbeispiel für die Steuerung mobiler Geräte ist die Einführung so genannter intelligenter Stromzähler. Die große Koalition hat sich auf ein Klimaschutzpaket geeinigt, in dem die Verwendung intelligenter Stromzähler in Haushalten obligatorisch werden soll. Neubauten und Totalsanierungen sollen ab 2010 verbindlich mit der entsprechenden Technologie ausgestattet werden [35]. Damit wird das so genannte Smart Metering voraussichtlich ein erster flächendeckender Anwendungsfall für mobile Gerätesteuerung. Momentan führt die Firma RWE ein Pilotprojekt in Mülheim an der Ruhr durch in dem 100000 Haushalte kostenfrei mit intelligenten Stromzählern ausgestattet werden. Die Geräte zeigen immer den aktuellen Stromverbrauch und bieten den Kunden dadurch Transparenz bei dem Stromverbrauch der eingesetzten Haushaltsgeräte. Außerdem besteht die Möglichkeit den gemessenen Stromverbrauch direkt per Datenfernübertragung an den Stromanbieter zu senden. Das Ablesen des Stromzählers entfällt [36]. Der Bundestag hat außerdem beschlossen, dass jeder Energieversorger seinen Kunden ab 2011 einen flexiblen, Uhrzeit- oder Netzauslastungsabhängigen Tarif zur Verfügung stellen muss [37]. Dieses Vorgehen bietet den Energieversorgern den Vorteil, dass vorhandene Netz- und Kraftwerkskapazitäten effizienter genutzt werden können, wenn Verbraucher den Energieverbrauch in Haushalten beispielsweise auf die Abend oder Nachtstunden verlegen in denen typischerweise der Industrieverbrauch nicht so hoch ist. Strom ist flüchtig und lässt sich nur mit sehr großem Aufwand speichern. Das Problem der Energieversorger ist, dass bei erhöhter Stromnachfrage ggf. teure, weitere Produktionskapazitäten in Betrieb genommen werden müssen. Laut einer Analyse des Fraunhofer Instituts beläuft sich das Potential der um eine Stunde verschiebbaren Leistung der Privathaushalte auf bis zu 4,5 Gigawatt, was der Leistung von drei bis vier Kraftwerken entspricht [38]. 4.3.1 Gerätetypen Zurzeit sind bereits unterschiedliche Gerätetypen am Markt, die sowohl dem Verbraucher, als auch dem Energieversorger mehr Transparenz bieten. 4.3.1.1 Joule 4.3 Smart Metering 15 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home Anzeige der momentanen Energiekosten auf dem Gerät Joule der Firma ConsumePowerLine In einem Pilotprojekt in Kalifornien werden von der Firma ConsumePowerline Geräte angeboten, die über ein Satelliten-Pager Netzwerk miteinander verbunden sind und den momentanen Energieverbrauch einer Region grafisch darstellen. Das Gerät wechselt die Farbe, je nach Auslastung der Kapazitäten der Energieversorgungsunternehmen. Das Geschäftsmodell der Firma ConsumePowerline beruht darauf, dass Energieversorger dafür bezahlen, dass Verbraucher in Spitzenzeiten Energie einsparen und in Zeiten mit weniger Netzlast konsumieren. Der Farbwechsel hängt also für den Verbraucher direkt mit dem Strompreis zusammen und erzieht zu einer Verschiebung von energieintensiven Anwendung auf kostengünstigere Zeiten, zu denen die Netze weniger ausgelastet sind. Der Verbraucher soll dazu erzogen werden Elektroheizungen oder Wäschetrockner zu einer verbrauchsgünstigeren Zeit einzuschalten [39]. 4.3.1.2 Energiebutler Die meisten deutschen Stromanbieter bieten bisher nur einen flexiblen Tarif an, der nach einer zeitliche Staffelung abrechnet. Einen weitergehenden Modellversuch hat die Firma Mannheimer MVV Energie AG gestartet. Mit dem so genannten Energiebutler setzt das Unternehmen in bisher 20 Haushalten ein System ein, welches über einen zeitvariablen Algorhytmus in der Steuerungssoftware verfügt. Das Gerät lädt sich alle 24 Stunden die prognostizierten Preisdaten für Strom von der Leipziger European Energy Exchange, der deutschen Strombörse, herunter. Auf Basis dieser Daten wird ein, für den Verbraucher kostenoptimierter Plan erstellt. Das Gerät ermöglicht so über eine Funkschaltung, Steckdosen an denen Geräte angeschlossen sind zu steuern und energieintensive Anwendungen wie das Einschalten der Wasch- oder Spülmaschine in eine kostengünstige Zeit zu legen. Laut Hersteller lassen sich auch Kühlschränke oder Gefriertruhen auf diese Weise steuern, da die Geräte in bestimmten zeitlichen Abständen takten. Weiß das Gerät, dass Strom in der nächsten halben Stunde teurer wird, kann beispielsweise die Kühlphase des Gefrierschrankes vorverlegt werden. Durch dieses Vorgehen lassen sich pro Haushalt und Jahr ca. 50 - 70 ? Stromkosten sparen [40]. 4.3.2 Ausblick Zukünftig könnten Geräte von einer zentralen Instanz wie einem digitalen Stromzähler vollautomatisch, kostenoptimiert betrieben werden. Bei vielen Anwendungsfällen in Privathaushalten lässt sich der Stromverbrauch steuern indem energieintensive Anwendugen verlagert werden. Dabei entsteht eine Win-Win Situation zwischen Energieversorgungsunternehmen und Verbrauchen. Kostenintensive Reservekapazitäten können seitens der Energieunternehmen deutlich reduziert werden, dafür kann der Verbraucher Strom günstiger und marktgerechter einkaufen [41]. 4.3.1.1 Joule 16 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home 4.4 Mobile Steuerungselemente für das Home Entertainment Logitech Harmony Funktionsabhängig programmierbare Universalfernbedienung In einem Smart Home besteht die Möglichkeit verschiedene Medien von einem zentralen Datenspeicher aus verfügbar zu machen. Im Gegensatz zu Fernbedienungen für Einzelgeräte kann in einem Smart Home beispielsweise ein Mobiltelefon oder ein Tablet-PC zur Steuerung von Home Entertainment Systemen eingesetzt werden, um ein ganzheitliches Bedienkonzept zu verfolgen. Entwicklungen wie Universalfernbedienungen, durch die die Steuerung verschiedener Geräte möglich wird sind schon lange auf dem Markt. Der Mehrwert eines Bedienkonzeptes in einem Smart Home liegt allerdings in der Programmierbarkeit der Funktionen. Die Firma Logitech verfolgt einen solchen Ansatz mit einer Universalfernbedienung mit der sowohl nahezu alle per Infrarot fernsteuerbaren Geräte bedient werden können, als auch verschiedene Geräte mit einem Tastendruck gesteuert werden können. Konkret bedeutet das, das zum Abspielen einer DVD auf programmierbaren Knopfdruck sowohl der DVD-Player als auch der Fernseher mit dem richtigen Eingangskanal angehen, ohne dass Konfigurationen an verschiedenen Geräten vorgenommen werden müssen [42]. In einem Smart Home könnte eine solche Steuerung wesentlich weiter gehen. Mit einem Tablet-PC oder einem Mobiltelefon mit grafischer Benutzeroberfläche können wesentlich mehr Funktionen programmiert und an die Steuerung des Smart Home übergeben werden. Will man beispielsweise eine DVD abspielen kann tageslichtabhängig das Licht gedimmt, bzw. Rolladen geschlossen werden. Sowohl Fernseher als auch DVD-Player werden in richtiger Konfiguration eingestellt. 4.4 Mobile Steuerungselemente für das Home Entertainment 17 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home 5 Kritische Auseinandersetzung und Fazit Die neuen Smart Home Technologien bieten, wie schon in dieser Arbeit angedeutet, eine schier grenzenlose Möglichkeit Häuser und/oder Wohnungen zu automatisieren und sich das Leben innerhalb und außerhalb des Wohnraumes zu vereinfachen. Dabei sind sicherlich noch lange nicht die Grenzen des Möglichen erreicht. Mit zunehmender Verbreitung von Smart Home Technologien werden wir sicherlich noch mit einigen bisher unbekannten neuen Möglichkeiten konfrontiert die das Leben angenehmer gestalten können. Aber auch schon heute bieten die Smart Home Funktionalitäten viele praktische Anwendungsbeispiele. Nicht nur aufgrund steigender Rohstoffpreise von Öl oder Gas zum beheizen von Wohnungen und Häusern wird nach Einsparpotentialen gesucht um mit dem endlichen Rohstoff ressourcensparender umzugehen. Hier bieten sich neben der besseren Isolierung von Häusern auch besonders die Smart Home Technologieen zur Hausautomation an. Das Haus kümmert sich selbstständig darum, dass nachts die Heizung herunter gedreht wird wenn die Bewohner schlafen oder sich außer Haus befinden. Das Einsparpotential ist hier noch sehr groß. Durch Smart Home Technologien ist es nun möglich die Heizung nicht nur zeitgesteuert zu automatisieren. Das Haus erkennt, wenn bei einem Fernsehabend mit Freunden die TV Anlage länger läuft und regelt die Heizung nicht wie gewöhnlich um 23 Uhr herunter. Die Bewohner befinden sich erst auf der Arbeit, wenn die Bewegungsmelder keine Bewegungen erkennen und/oder das Haus von außen abgeschlossen wurde. Ist auf der Arbeit die Möglichkeit gegeben früher Feierabend zu machen, so wird das Haus per SMS informiert um die Heinzungssteuerung anzupassen. Kraftwerksbetreibern kann die Möglichkeit eingeräumt werden die Stromverbrauchsdaten der Häuser auszuwerten um die Kraftwerke effizienter einzusetzen. Die Möglichkeiten zur Sensor-Kombination sind schier unbegrenzt und können auf diese Weise aktiv gegen die globale Klimaerwärmung vorgehen. Weiterhin können Wohnungsgesellschaften durch Automation evtl. auch Personal wie Hausmeister einsparen. Da das Haus selbständig erkennen kann ob ein Fehler aufgetreten ist und was die Ursache für diesen Fehler war, können Wartungsintervalle für Hausgerätschaften verlängert oder sogar komplett eingespart werden. Für die Wohnungsgesellschaften und kleinere, private Vermieter, die auch selbst als Hausmeister tätig sind, ist dies durch Kosteneinsparungen sicherlich positiv zu bewerten. Allerdings darf man auch trotz der neuen praktischen Anwendungsbeispiele der Smart Home Technologieen die eventuell auftretenden Nachteile nicht aus den Augen verlieren. Wohnungsvermietungsgesellschaften können durch Automation ihrer Häuser durch systematische Datenauswertung die Bewohner in einem gewissen Maß kontrollieren. Wie lange bleibt Frau Meier immer wach? Wie lange war Herr Müller schon nicht mehr vormittags arbeiten oder warum sind in der Wohnung 2b immer mindestens 7 Leute anwesend? Werden diese Daten dann eventuell auch noch zentral bei einer Firma bzw. einem Dienstleister vorgehalten? Können Unbefugte über Schnittstellen, wie z. B. das Internet, auf diese Daten Zugriff erhalten und so ihre Nachbarschaft bespitzeln? Nicht erst seit den spektakulären Verlust tausender personenbezogener Datensätze in England 2008 muss man sich an dieser Stelle Gedanken über die Datensicherheit und Datenbevorratung machen. Weiterhin existiert derzeit noch die Problematik eines nicht vorhandenen Standards für externe Schnittstellen zum Smart Home. Dies ist besonders negativ zu betrachten, wenn Smart Home Komponenten verschiedener Hersteller gleichzeitig eingesetzt werden bzw. werden sollen. Viele Hersteller bieten zur Kommunikation mit der Außenwelt nur proprietäre Softwarelösungen an, die sich nicht nahtlos in eine bestehende Applikation, z. B. auf einem Mobilgerät, integrieren lassen. Momentan ist es noch zwingend notwendig, für solche Geräte innerhalb des Smart Homes separate Anwendungen auf dem Mobilgerät (PDA, Handy, usw.) zu installieren. Ein standardisierter, modularisierter Lösungsansatz wäre weitaus effektiver und würde den Anwendern, besonders jenen, die nicht zu den technikversierten Menschen gehören, entlasten und eine einheitlichen Bedienerführung zur Verfügung stellen. Weiterhin müssen die externen Schnittstellen von einem Fachmann speziell abgesichert werden, um unbefugten Zugriff auf die Haussteuerung zu verhindern. Was nützt die beste Alarmanlage, wenn der Einbrecher diese mit 5 Kritische Auseinandersetzung und Fazit 18 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home seinem Mobiltelefon einfach deaktivieren kann? Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Anschaffung von Smart Home Technologien Beachtung finden sollte sind natürlich die anfallenden Kosten. Dabei darf man selbstverständlicherweise nicht nur die einmaligen Anschaffungskosten betrachten, sondern auch die Betriebskosten. Für einen reibungslosen Betrieb muss gesichert werden, dass alle Sensoren und Aktoren fehlerfrei arbeiten. Ein fehlerhafter Temperaturfühler kann im Winter für eine kalte Wohnung oder im Sommer für eine zusätzlich beheizte Wohnung sorgen. Funktioniert der Sensor richtig, aber der Aktor zur Heizungssteuerung nicht, kann dieses zum gleichen Ergebnis führen. Mechanische Aktoren bedürfen weiterhin einer ständigen Wartung. Die automatische Fenster- und Markisensteuerung wird nur mit regelmäßigen Wartungen zuverlässig funktionieren. Technikbegeisterte Menschen werden hierin weniger einen Nachteil sehen. Ältere Menschen oder Menschen mit wenig Freizeit werden aber nicht darum herum kommen Wartungen durch Fachkräfte ausführen zu lassen, was dementsprechende Kosten verursacht. Wie sieht das Ganze in Mietwohnungen aus? Kann der Vermieter die Wartungskosten auf die Mieter umlegen auch wenn der Mieter Wartungen selbstständig durchführen könnte? Bei allen Vorteilen die der Einsatz von Smart Home Technologien mit sich bringt, muss trotzdem jeder für sich selber entscheiden, ob Kosten und Nutzen im Verhältnis stehen. Außerdem muss auch gewährleistet werden, dass die Haussteuerung besonders durch Mobilgeräte, über sichere Kommunikationswege abläuft. In dieser Arbeit wurden einige mobile Steuerungsmöglichkeiten aufgezeigt, durch die der Mensch aus der Ferne auf sein Haus bzw. die Geräte innerhalb seines Hauses zugreifen kann. Wo immer eine Schnittstelle zu einem Haus geboten wird, bieten sich auch Konpromitierungsmöglichkeiten durch unbefugte Dritte, die sich den Zugriff auf das Smart Home verschaffen können. Hierbei spielen viele Technologieen, nicht nur aus dem Bereich Smart Home, eine wesentliche Rolle. Biete ich z. B. einen WLAN Hotspot in meinem Haus an, um über mobile Panel PCs meine Geräte zu steuern muss gewährleistet sein, dass dieser Hotspot auch hinreichend abgesichert ist. Kann man über das Internet mit einer Weboberfläche auf die Gerätesteuerung zugreifen, so muss auch hier gewährleistet sein, dass dies über eine gesicherte Verbindung geschieht. Dies sind nur zwei Beispiele, die wohl viele Menschen überfordern würden. Sie müssten einmal mehr auf fachmännische Hilfe zurückgreifen und diese bezahlen. Letzten Endes kann man resümieren, dass jeder für sich selbst entscheiden muss, inwieweit er sein Haus automatisieren oder fernsteuern möchte. Nur im Einzelfall kann entschieden werden, ob sich Smart Home Technologien für einen selber lohnen, indem man allen Nutzen und die dafür anfallenden Kosten gegenrechnet. Insgesamt kann man aber sagen: Durch Smart Home Technologien kann man sich heute und in der Zukunft das Leben sehr viel angenehmer gestalten und dabei evtl. sogar noch Geld sparen. Auf jeden Fall sind Smart Home Technologien besonders im Zusammenhang mit mobiler Gerätesteuerung ein sehr interessantes Thema, welches in Zukunft große Beachtung finden wird. 6 Anhang 6.1 Abbildungsverzeichnis Abb.-Nr. 1 2 3 4 5 Abbildung Möglichkeiten des EIB-Busses[43] Querschnitt eines Stromkabels mit Datenleitung[44] Bustopologie in einem LC-Netzwerk[45] Sensor[46] Mobilgerät[47] 6 Anhang 19 Mobile_Steuerungsmöglichkeiten_im_Smart_Home 6 7 8 9 10 11 12 13 Smart Phone[48] I-Phone[49] Touch Panel[50] Wearable Computer[51] Toilette mit Urinanalysefunktion[52] Stromzähler der neuesten Generation der Firma RWE[53] Joule der Firma ConsumePowerLine[54] Logitech Harmony[55] 6.2 Fußnoten 1. ? vgl. Aldrich, F. (2003) S. 18 ff 2. ? vgl. Döllmann, P. (2002) S. 68-69 3. ? vgl. Kroner, A. (2005) 4. ? vgl. EIB 5. ? vgl, Biehlig, C. (2005), S. 180 ff 6. ? vgl. Kroner, A. (2005) 7. ? vgl. CSMACA 8. ? vgl. EIB 9. ? vgl. GIRA 10. ? vgl. GIRAEIB 11. ? vgl. Plönnigs, J. (2007) S. 33 12. ? vgl. 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