KalK in der Schulter – wo Kommt der denn her?
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KalK in der Schulter – wo Kommt der denn her?
Der reha-Tipp der Woche Kalk in der Schulter – wo kommt der denn her? So die häufig verwunderte Frage von SchulterPatienten an den Arzt, der durch eine Röntgenoder Ultraschalluntersuchung feststellt, dass sich Kalk in den Sehnen über dem Oberarmkopf abgelagert hat. Der Mediziner spricht von einer „Tendinitis calcarea”; im Volksmund ist diese Diagnose als „Kalk schulter” bekannt. Betroffen hiervon sind etwa 7 - 10 % der Bevöl kerung, am häufigsten Frauen im Alter von 35 bis 50 Jahren. Trotz oftmals langwierigem Verlauf ist die Prognose jedoch sehr gut: Hat sich das Kalkdepot aufgelöst oder wurde es operativ entfernt, kann die Schulter meist als geheilt angesehen werden. Ursachen Wodurch es zu den besagten Kalkablagerungen kommt ist nicht vollständig geklärt. Vermutet wird Dr. med. Jan Schulenburg eine vermehrte mechanische (Fehl-)Belastung der Facharzt für Orthopädie Sehnen der Schulter mit einer daraus resultierenden Durchblutungsstörung. Auch in Kombination mit einem sogenannten Engpass-(Impingement-)Syndrom unter dem Schulterdach kann sich dieses Problem entwickeln. Ursachen hierfür sind häufig Haltungsschwächen, einseitige Belastungen und eine mangelhafte muskuläre Sicherung dieser Region. Der erhöhte Druck im Sehnengewebe führt zum Absterben von Sehnenzellen. Hier kommt es dann zu Kalkeinlagerungen, die zur Größe von Kalkdepots anwachsen. Diabetiker und Raucher tragen dabei ein erhöhtes Risiko. Symptome Die Symptome beginnen oft schleichend, Schmerzauslöser ist z.B. das Anziehen des Mantels. Häufig folgen nächtliche Ruheschmerzen, später ist das Liegen auf der betroffenen Seite schmerzbedingt nicht mehr möglich. Häufig kommt es aufgrund der Ablagerung zu Bewegungseinschränkungen und Einklemmungsschmerzen bei Tätigkeiten in oder über Schulterhöhe (Wäsche aufhängen, Fenster putzen, etc.). Typischerweise treten die Symptome wellenartig auf, wobei sich schmerzfreie Tage und Wochen mit Zeiten heftigster Schmerzen abwechseln. Aufgrund der hierdurch bedingten Schonung entwickelt sich nicht selten eine Schultersteife. Therapie Die Therapie erfolgt oft konservativ-begleitend. In einem langandauernden, meist phasenhaften Verlauf wird dabei das Kalkdepot letztendlich vom Körper ausgelöst und resorbiert. Lokale Eisanwendungen sowie entzündungshemmende und schmerz stillende Medikamente helfen über akute Schmerzphasen hinweg. Bei anhaltenden Beschwerden kann eine Spritze unter das Schulterdach („subacromiale Infiltration“) Linderung bringen. Physikalische Therapiemaßnahmen wie Stoßwelle, Ultraschall oder Röntgentiefenbestrahlung unterstützen den Heilungsverlauf. Ebenso sollte eine begleitende manuelle oder kranken gymnastische Behandlung nicht fehlen, um einer drohenden Einsteifung entgegenzuwirken sowie mögliche funktionelle Ursachen zu beheben. Bei nicht beherrschbaren Schmerzen oder starken Bewegungseinschrän kungen ist eine Operation mit Entfernung des Kalkdepots sinnvoll. Reha-Tipp Bei schulterbelastenden Tätigkeiten in Beruf (z.B. Elektroinstallation, Malertätigkeit) und Sport (z.B.Tennis, Squash etc.) ist auf eine gute muskuläre Sicherung zu achten. Gezielte Aufwärm-, Kräftigungs- und Dehnübungen bieten einen Ausgleich gegenüber einseitigen hohen Belastungen und sollten immer wieder zur Stabilisierung und zur allgemeinen Haltungsförderung eingesetzt werden.