Fernsehen auf der Höhe der Zeit - rfe
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Fernsehen auf der Höhe der Zeit - rfe
Unterhaltungselektronik Markt & Produkt Bildwiedergabe Fernsehen auf der Höhe der Zeit Die Technik des Fernsehens ist weit besser als der Ruf der zu empfangenden Programme. Was aktueller Stand der Technik ist, wird hier beschrieben. E s schien lange so, als wäre HDTV der Gipfel der technischen Entwicklung bei der Wiedergabe von TV- und Videoprogrammen. Doch was bereits die nun schon alltägliche LCD-Technik an Bildqualität bietet, übersteigt alle früheren Erwartungen. Die erste Herausforderung war die dreidimensionale Darstellung von entsprechenden Programmen auf dem Display, mit und ohne Brille. Der Markt, also der Kunde hatte zwar nicht die rechte Freude an dieser Technik, aber sie wurde Veranlassung für die Entwicklung der höher auflösenden UHD-Displays: Da bei 3D-Wiedergabe in jedem Falle zwei Bilder übertragen werden, müssen diese, um Qualitätsverluste zu vermeiden, sehr hoch aufgelöst sein – was liegt näher, als gleich einen höchstauflösenden 2D-Bildschirm für detailreichste Darstellungen zu schaffen? Wir stellen hier aktuelle Trends von TV-Geräten anhand typischer Neuentwicklungen vor. Konkave Wölbungen von Samsung Verlierer Plasma Mit den Plasma-Fernsehgeräten begann Anfang der 90er Jahre die Ära der flachen Fernsehgeräte und die Ablösung der klobigen Bildröhren, erste TV-Geräte mit Flüssigkristalldisplays wurden von kleinen Nischenherstellern angeboten, hatten aber wegen der hohen Schaltzeiten keine Chance für eine Marktakzeptanz. Die Situation änderte sich rasant, heute hat die LCD- der Plasmatechnik den Rang abgelaufen. Noch vor einem Jahr stellte Panasonic mit dem TX-P60ZT60 den „besten Plasma-Fernseher der Firmengeschichte“ vor. Heute hat sich dieses Unternehmen, einst die Plasmatech- nik vorantreibend, ebenso wie weitere führende Produzenten von ihr verabschiedet. Zwar bieten Hersteller wie Samsung und LG noch Plasma-TV-Geräte an, doch dürfte deren Zeit auch bald abgelaufen sein. Dominante LCDs Marktbeherrschend ist die LCD-Technik, mit der höchste Auflösungen, große Farbtiefe und überzeugende Kontraste erreicht werden können. Zu diesen Vorteilen kommen eine ausgefeilte Technologie bei der Herstellung der LC-Paneele hinzu, hohe Stückzahlen, womit der Preis des einzelnen Displays 58 75"-Laser-Fernsehgerät, Mitsubishi sinkt, und eine geringe Stromaufnahme trotz der notwendigen Hintergrundbeleuchtung. Im Marketingjargon werden LCD-Fernsehgeräte gern als LED-Geräte bezeichnet, obwohl die Bilddarstellung natürlich mit Hilfe von Flüssigkristallen erfolgt, lediglich für die Hintergrundbeleuchtung werden Lichtemitterdioden verwendet. Diese haben nicht nur eine sehr geringe Stromaufnahme, mit entsprechend gestalteten Arrays verschiedenfarbiger LEDs hinter dem LC-Display ist es möglich, die Brillanz der wiedergegebenen Bilder deutlich zu verbessern. Dabei kann man die LEDs dynamisch mit Teilen des Bildinhaltes ansteuern. Als Edge-Beleuchtung wird eine Technik bezeichnet, bei der die LEDs an den Rändern eines Lichtverteilers hinter dem Paneel plaziert werden und von da aus den Hintergrund beleuchten. Beide Verfahren repräsentieren heute, je nach Preisklasse, den technischen Alltag. Unter der Bezeichnung UHD (Ultra High Definition) werden höhere Bildauflösungen gegenüber dem landläufigen HDTV (1920 × 1080 Pixel) in Fernsehgeräten realisiert. Dabei unterscheidet man besonders zwischen der vierfachen (4K, 3840 × 2160 Pixel) und der achtfachen Auflösung (8K, 7680 × 4320 Pixel). Fernsehgeräte mit konkav gewölbtem Schirm (engl. curved) im Seitenverhältnis 21:9 sollen den Fernsehgenuss noch weiter erhöhen. Das Spitzenmodell von LG Electronics ist der 105UC9 mit einer Bildschirmdiagonale von 105" (266 cm). Das Gerät hat eine Auflösung von 5120 × 2160 Pixel (5K), als Resultat nennt LG „echtes Kino-Feeling für zu Hause“. Der breite Bildschirm ermöglicht zusätzliche Informationen am Rand, ohne dass das eigentliche Bild beeinträchtigt wird. Die Bildqualität dieses UHD-TV-Gerätes wird durch ein 7.2-Kanal-Audiosystem ergänzt, das zusammen mit Harman Kardon entwickelt wurde. Der Ultra-HD-Fernseher TX-L65WT600E von Panasonic ist 3D-tauglich und unterstützt 4K-Signale (3840 × 2160 Pixel) mit max. 60 Bilder/s, basierend auf den Standards HDMI 2.0 und DisplayPort 1.2a. In Kombination mit der 2-kHz-bls-Technik ermöglicht das 65" (165 cm) große LC-Display mit LED-Beleuchtung eine hohe Bewegungsschärfe, was ihn auch für Spiele geeignet macht, ebenso für die direkte Wiedergabe von 4K-Videos (H.264, MPEG4) von USB-Speichermedien, SD-Karten und aus Online-Quellen. Die Steuer- und Eingabemöglichkeiten werden durch eine Spracherkennungsfunktion ergänzt, mit deren Hilfe auf Zuruf z. B. Details zu TV-Sendungen aus dem Internet geladen oder Heimnetzwerke nach Inhalten durchsucht werden können. rfe-Elektrohändler | 4 · 2014 Der HD-Doppeltuner (je 2 × DVB-T, DVBC, DVB-S) ermöglicht die parallele Wiedergabe zweier Sender oder die Aufnahme einer Sendung auf USB-Festplatte, während eine andere gesehen wird. Ferner lässt sich das Fernsehprogramm auf einen Tablet-PC übertragen. Beim European Forum 2014 stellte Samsung erstmals in Europa ein ganzes Sortiment marktreifer UHD-Fernsehgeräte mit gekrümmten Bildschirmen vor. Sie sollen hinsichtlich der Bildqualität, des Designs und neuer Anwendungen Maßstäbe setzen, so der Hersteller. Die gebogene Display-Oberfläche kann Filmen eine Präsenz verleihen, wie sie auf flachen Displays nicht möglich sei, so Samsung, weil der erweiterte Sichtwinkel einen Panoramaeffekt schaffe und das Bild größer erscheinen ließe. Der Krümmungsradius von 4,2 m erfordert allerdings einen Sitzabstand von 3…4 m. Die Funktion Auto Depth Enhancer verleiht dem Bild durch gezielte Kontrastanpassung eine zusätzliche Tiefenwirkung, die PurColor-Technik der UHD-TVs HU8590 verbessert die Farbdarstellung. Für das Jahr 2014 stattet Samsung mehrere Produktserien mit gewölbten Bildschirmen aus: Neben dem Spitzenmodell mit 78" Bildschirmdiagonale präsentiert das Unternehmen auch Geräte mit 65" und 55" Bildschirmdiagonale. Mit der Smart TVSerie H8000 kommen auch drei Full-HD- Modelle im sog. Curved-Design in Größen von 48" bis 65" in den Handel. Sony bringt 2014 sieben neue 4K-UHD-Fernseher in drei Modellreihen auf den Markt. Die Serie X95 hat eine Bildschirmdiagonale von 85" (216 cm), die Modelle der X9-Serie solche von 55", 65" und 79" Größe und die X85Serie 49", 55" und 65". Die in der X95-Serie integrierte Technik X-tended Dynamic Range Pro vergrößert den Abstand zwischen Hell und Dunkel im Vergleich zu bisherigen Bildschirmtechniken um das Dreifache, was speziell die Schwarzwerte verbessert. Die Geräte unterstützen HDMI 2.0 und sind ideal für schnelle Liveübertragungen, bei denen durch die hohe Vollbildfrequenz jedes Detail auch bei Kameraschwenks sichtbar wird. Dank MHL 3.0 empfangen sie 4K-Videos auch vom Smartphone oder Tablet-PC. Zwei Triple-Tuner (in allen 4K-Geräten) runden die Ausstattung ab. Mit der Triluminos-Technik kann der Farbraum erweitert werden. Auf der diesjährigen CES zeigten führende Hersteller zudem bereits 8K-TV-Gerätemuster, eine Grenze ist für höchstaufgelöste Bilder also noch nicht absehbar. OLED im Kommen So dominant die LCD-Technik im Moment ist, so wird ihr mittelfristig die Bildwiedergabe mit Hilfe organischer Leuchtdioden (OLED) heftige Konkurrenz machen. Dank dünnerer Schichten werden gekrümmte und flexible Bildschirme möglich, obendrein wird weniger Energie verbraucht. Das flexible OLED-TV-Gerät von LG gestattet, per Fernbedienung die Krümmung des Bildschirms den Wünschen des Zuschauers anzupassen. Der Bereich, innerhalb dessen sie verändert werden kann, wurde unter Berücksichtigung wichtiger Faktoren festgelegt, die für das Bilderlebnis eine Rolle spielen, z. B. Bildschirmgröße und Sehentfernung. Vorteilhaft ist, dass der Nutzer bei geringerem Krümmungsradius noch am Bildschirm sitzen kann. Das TV-Gerät hat eine Bildschirmdiagonale von 77" (195 cm). Früher Hoffnungsträger Laser Anfang der 90er Jahre wurden große Erwartungen in die Lasertechnik gesetzt, sie schien geeignet, die Bildröhre zu ersetzen und großflächige Bilder und brillante Farben zu erzeugen. Doch bald erwies sich, dass das, was technisch denkbar ist, nicht immer auch wirtschaftlich hergestellt werden kann. Im Jahre 1993 stellte der TV-Gerätehersteller Schneider in Zusammenarbeit mit Daimler-Benz und Jenoptik den Prototyp eines Laser-TVGerätes vor, der jedoch wegen unerwartet hoher Kosten, besonders für den blauen Laser, und schließlich durch die Insolvenz der Firma und der Tochtergesellschaft Schneider Laser Technologies nicht zur Marktreife kam. Laser-Fernsehgeräte für den Privathaushalt sind dennoch keine Utopie. Sie arbeiten nach dem Rückprojektionsverfahren, ihre Vorteile sind geringer Energieverbrauch und eine hohe Farbtiefe. Marktreife Produkte in dieser Technik bietet Mitsubishi mit den LaserVue-Geräten an. In ihnen wird ein sich dre- hendes Phosphorrad von einem blauen Laser bestrahlt, dass es grün leuchtet, für die Farben Rot und Blau werden LEDs verwandt. Für höher auflösende 4K-LaserTV-Geräte, wie sie im Vorjahr auf der Ceatec vorgestellt wurden, werden ein roter Laser für die Hintergrundbeleuchtung sowie blaue und grüne LEDs für Farben und Strukturen eingesetzt. Zusammengefasst UHD-Fernsehen mit höchsten Bildauflösungen, gekrümmte Displays und neue Bildwiedergabeverfahren sollen den Fernsehgerätemarkt beleben. Auffällig ist, dass die technische Entwicklung von nur wenigen asiatischen Herstellern dominiert wird, die besonders die Displaytechnik vorantreiben. Europäische Hersteller haben hier am ehesten eine Chance, wenn sie Kooperationsmöglichkeiten finden, um ebenfalls technischen Höchststand zur rechten Zeit anbieten zu können. Wolfgang E. Schlegel UHD von Sony: KD-85X9505B 21:9 und konkav: UHD-TV-Gerät 105UC9 von LG rfe-Elektrohändler | 4 · 2014 Flexibel: OLED-UHD-TV von LG 59 Unterhaltungselektronik Markt & Produkt