HN 276 - Heidelberger Druckmaschinen AG

Transcrição

HN 276 - Heidelberger Druckmaschinen AG
gute gene
Zehn Jahre Speedmaster XL 105/106
kreative allrounder
ShinNihon Printing in Japan
das beste aus beiden welten
Jason Oliver über die Digitalstrategie von Heidelberg
heidelberg nachrichten
Das Kundenmagazin
Seit 1930 ∙ Nr. 276 ∙ 2014
2
3
heidelberg nachrichten 276
inhalt
12
inhalt
Alles im Griff:
Schlanke Pro­
zesse machen die
Karl Knauer KG
in Biberach zu
­einem der wett­
bewerbsfähigsten
Verpackungshersteller in Europa.
2.2014
eco
44Grüne Platzhirsche
Weil Saphira Eco viele der strengsten
Umweltkriterien übererfüllt, müssen Druckereien
nicht länger aufwendig die Einhaltung von
Richtlinien dokumentieren. Die Nennung des
Produktnamens genügt.
am limit
44
12 Beeindruckend und anders
Nur wenige Unternehmen dürften so viel Energie
in die Prozessoptimierung investieren wie die
Karl Knauer KG. Doch das ist längst noch nicht
alles, was den Verpackungshersteller aus dem
Schwarzwald so einzigartig macht.
Saphira Eco
­erfüllt strengste
Umweltkriterien
und bietet
das breiteste
­Sor­timent
der ­Branche.
Ein Überblick.
20 Alles Gute zum Zehnten
Seit ihrer Markteinführung 2004 hat die
Speedmaster XL 105/106 eine beeindruckende
Erfolgsgeschichte hingelegt.
26
Neue Chancen:
Zwei Speedmaster
mit DryStar
UV LED beleben
das Geschäft
bei ShinNihon
Printing (SNP)
in Japan.
48
Zwei, die sich
e­ rgänzen: wenn
der ­Produktinhalt
zum Gestaltungselement der
­Verpackung wird.
23 Chaplin würde staunen
Unschlagbar: Durch ihre Verbeugung vor dem
größten Slapstick-Helden des Stummfilms sicherte
sich die spanische Druckerei Cevagraf den ersten
Platz beim Videowettbewerb von Heidelberg.
46Saubere Luft für ein besseres Leben
Wer CO2-neutral gestelltes Equipment von
Heidelberg einsetzt oder Druckaufträge
kompensiert, unterstützt ein Klimaschutz­projekt in Togo und verbessert damit auch
die Lebensqualität der Menschen vor Ort.
panorama
48 Zu schön zum Auspacken
Zwischen schnöder Funktionalität und edlem
Luxus ist im Packaging Design viel Platz für
ungewöhnliche Ideen, die das Produkt und seine
Hülle zu einer neuen ästhetischen Einheit
verschmelzen. Fünf besonders kreative Beispiele.
24 Maximale Performance, minimales Risiko
Mit dem Serviceangebot Performance Plus
schöpft Heidelberg alle Effizienzpotenziale rund
um Mitarbeiter, Maschinen und Prozesse aus.
in perfektion
26Konnichiwa
Für Toshikazu Sano, Inhaber von ShinNihon
Printing (SNP) in Japan, sind gute Mitarbeiter
echte Allrounder – wie seine beiden Speedmaster
mit DryStar UV LED, die dem Unternehmen neue
Marktchancen eröffnen.
34„Das Potenzial ist riesig“
Heidelberg arbeitet mit Hochdruck am Ausbau
seines Digitalangebots. Jason Oliver über die Ziele
der Offensive.
38Enger am Kunden
Harald Weimer will Umfang und Qualität der
Services von Heidelberg weiter optimieren. Im
Gespräch erklärt der Vorstand Sales & Services,
worauf es ihm ankommt.
rubriken
04Schnappschuss
05Editorial
06Intro
07Anstoß
37Meisterstück
40 Tipps & Tricks
42 Fokus Innovation
43 Eine Frage, Heidelberg …
54 Gewinnspiel / Leserbriefe
55 At work / Impressum
4
5
heidelberg nachrichten 276
editorial
schnappschuss
liebe
leserinnen
und leser,
a
große augen
Dass jeder Japaner in seiner Freizeit Mangas
liest, ist sicherlich übertrieben. Trotzdem sind
die bunten Comics mit den Kulleraugenfiguren
ein wichtiger Teil der japanischen Alltagskultur.
Manche der meist monatlich erscheinenden
Mangas sind mit einem Umfang von 1 000 Seiten so dick wie ein Telefonbuch, und einige
finden pro Ausgabe mehr als 3 Millionen Leser.
Den Auflagenrekord hält bislang die Serie
„One Piece“, von der zwischen 1997 und Ende
2013 weltweit über 345 Millionen Hefte verkauft wurden. Da versteht es sich fast schon
von selbst, dass Mangafiguren regelmäßig
für Werbung jeder Art eingesetzt werden.
Zum Beispiel auf den Flyern und Plakaten,
die bei ShinNihon Printing (SNP) von Inhaber
­Toshikazu Sano entstehen. Der druckt nicht
nur große Augen, sondern zaubert sie auch
in das Gesicht seiner Neukunden, sobald er
ihnen zeigt, was seine beiden Speedmaster
mit UV-LED-Ausstattung alles können.
Mehr ab Seite 26
ls wir Produktionsleiter Gerhard Kammerer von der Karl
Knauer KG danach fragten, welchen Anteil die Druckmaschinen
am Produktionsplus der letzten Jahre in seinem Unternehmen
hatten, schätzte er: „Etwa 50 Prozent.“ Die restlichen 50 Pro­
zent würden auf kontinuierliche Verbesserungen bei Prozessen,
Organisation, Materialwirtschaft, Vorstufe, Verkauf und Fer­
tigungssteuerung entfallen. Unser Porträt des Verpackungs­
herstellers aus dem Schwarzwald ab Seite 12 zeigt einmal mehr:
Dauerhafter, nachhaltiger Erfolg ist kein Glücksfall, auch nicht
das Resultat einer radikalen Umgestaltung. Er resultiert aus
dem planvollen Bemühen, jeden Tag aufs Neue ein klein wenig
besser zu werden.
Schnellschüsse sind dabei fehl am Platz. Immerhin dauert
es zehn bis 15 Jahre, um beim Lean Management das Top-­
Niveau zu erklimmen. Und selbst dann sind längst noch nicht
alle Potenziale ausgeschöpft. Denn mit der Investition in
neue Technologien eröffnen sich neue Optimierungspfade und
Chancen, die sich nutzen lassen. Wie, das zeigt der Artikel
über ShinNihon Printing (SNP) in Japan ab Seite 26. Seit 2013
hat das Unternehmen in zwei Speedmaster mit dem Trockner
DryStar UV LED investiert, die im ganzen Land für Aufsehen
sorgen. Inzwischen sind organisierte Besuchstouren für Be­
stands- und potenzielle Neukunden sogar ein wichtiger Teil
der Vertriebsstrategie von SNP.
SNP und die Karl Knauer KG sind nur zwei von vielen
­Beispielen für erfolgreiches Unternehmertum, das kontinuier­
lich nach Verbesserungen strebt und offen ist für neue Ideen.
Wir hoffen, dass Sie einige davon in diesem Heft finden, und
wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr
HN-Redaktionsteam
PS: Schreiben Sie uns an
[email protected],
wie Ihnen die HN gefällt. Wir freuen
uns über Ihre Kritik und über Ihr Lob.
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heidelberg nachrichten 276
intro
gut zu
wissen
e-books: gelesen
und vergessen?
Leser eines gedruckten Buchs erinnern sich besser an seine
Inhalte als solche, die den gleichen Text digital gelesen haben.
Zu diesem Ergebnis ist jetzt eine Studie der norwegischen
Stavanger-Universität gekommen, die zwei Gruppen mit je
25 Teilnehmern im Anschluss an die Lektüre nach 14 Details
der gelesenen Texte befragt hat. Die Forscher vermuten, dass
die haptische Erfahrung beim Blättern mit Papier die Merk­
fähig­keit unterstützt.
Forscher der Johannes-Gutenberg-Universität bezweifeln
das Ergebnis ihrer nor­wegischen Kollegen. Ihre eigene Studie
mit 30 Versuchspersonen zeigte zwar, dass die Studienteilnehmer lieber auf Papier lesen. Allerdings konnten sie nachweisen, dass die Lektüre von E-Books einen positiven Effekt
auf die Hirnaktivitäten hat. Einig sind sich die Forscher aus
Mainz mit ihren norwegischen Kollegen nur beim Fazit ihrer
Studien: Bis sich ein endgültiges Urteil fällen lässt, muss noch
viel geforscht werden.
www.uis.no/research-phd-education/research-news/
www.uni-mainz.de/presse/55067.php
ein magazin für papierliebhaber
Papier ist von gestern? Falsch! Den erfolgreichen Beweis dafür liefert ein Magazin namens
„Flow“, das sich nicht nur mit positiven Nachrichten vom Katastrophenjournalismus
anderer Blätter unterscheidet, sondern sich auch explizit an Papierliebhaber wendet. So
kommt für jedes der vier großen Themen pro Ausgabe eine andere Papiersorte zum
Einsatz. Artikel der Rubrik „Live Mindfull – Leben im Hier und Jetzt“ erscheinen zum
Beispiel auf voluminösem Naturpapier, während an anderer Stelle gestrichene Papier­
sorten zum Einsatz kommen. Beilagen wie Malbücher oder Postkarten gehören ebenfalls
zum Konzept.
In den Niederlanden gibt es das Frauenmagazin bereits seit 2008. Im Jahr 2012
erschien die erste englischsprachige Ausgabe. Seit November 2013 gibt der Verlag
Gruner + Jahr, heute Bertelsmann, das Magazin mit einer Auflage von 180 000 auf
Deutsch heraus.
www.flowmagazine.com
www.flow-magazin.de
90,1
Prozent der 14bis 19-Jährigen in
Deutschland haben
im Jahr 2014 Ma­
gazine gelesen –
0,3 Prozent mehr
als 2013. Das geht
aus einer neuen
Studie der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma)
hervor, die damit
der Ansicht widerspricht, das Internet
würde sich negativ
auf den Konsum
von gedruckten
­Medien auswirken.*
* Quelle: www.agma-mmc.de
anstoss
vorstoß in die
vierte druckdimension
3D-Objekte mit Werbung oder Informationen zu versehen war
lange Zeit umständlich, teuer und oftmals viel zu kompliziert.
Das hat sich geändert, denn mit einem neuen Digitaldruckverfahren von Heidelberg lassen sich erstmals Gegenstände aller Art
bedrucken – Spielzeug, Haushaltsgeräte, Fußbälle, sogar Autos
und Flugzeuge. Damit eröffnen sich völlig neue Geschäftsfelder.
Von Dr. Bernard Beier
d
er Ball ist rund, stellte die deutsche Fußballlegende Sepp Herberger einst fest. Anhänger
des Spiels sind von dieser fundamentalen
Feststellung noch heute begeistert. Druckereien bereitet sie dagegen eher Kopfzerbrechen. Aufgepumpte Fußbälle oder andere
dreidimensionale Gegenstände individuell
bedrucken? Wie denn? Auch Heidelberg hat
über diese Fragen nachgedacht und eine
Lösung gefunden: den 4D-Druck, der drei­
dimensionalen Objekten eine weitere Dimension aus Farben, Mustern, Bildern und
Schriften hinzufügt.
Das neue digitale Druckverfahren basiert
auf der Inkjet-Technologie und eignet sich
dank wisch- und abriebfester Farben für viele Objekte in beliebiger Größe und Anzahl.
So lassen sich zum Beispiel mit der neuen
Jetmaster Dimension von Heidelberg drei­
dimensionale Objekte kleiner und mittlerer
Größe bedrucken. In einem nächsten Schritt
soll die Weiterentwicklung für große Objekte
erfolgen. Mit entsprechend ausgerüsteten
Industrierobotern können dann problemlos
ganze Autos, Busse oder auch Flugzeuge
bedruckt werden – ungleich schneller, individueller und wirtschaftlicher als mit jeder
anderen Lösung.
Neben diesen Anwendungen von 4D-Druck
auf großen Objekten sind viele weitere denkund realisierbar. Künftig müssen Schriftzüge
und Bilder auf Spielzeugen oder Warn- und
Bedienhinweise auf Werkzeugen und Haushaltsgeräten nicht mehr eingestanzt oder
geätzt werden. Sie werden ganz einfach bedruckt. Schnell und einfach direkt im Werk.
Schließlich lässt sich die Drucktechnologie
nahtlos in jede beliebige Fertigungslinie integrieren. Wie so oft gilt auch hier: Nicht die
Technologie setzt die Grenzen, sondern nur
die eigene Fantasie.
Was mich als Leiter der Vorentwicklung bei
Heidelberg stolz macht, ist, dass wir in kurzer Zeit auch in einer neuartigen grafischen
Applikation eine attraktive Lösung anbieten
können. Dies wird durch die Kombination des
unterschiedlichen Wissens bei Heidelberg
erreicht: klassisches Druck- und Anwendungswissen, umfassendes Steuerungs-Know-how
und die erforderliche Integrationsleistung,
damit aus Ideen Produkte werden.
Übrigens gibt es für unsere erste 4DDruckmaschine bereits einen Pilotkunden.
Die Onlinedruckerei flyeralarm in Würzburg
verziert mit der Jetmaster Dimension handelsübliche Sportbälle ganz individuell nach
Kundenwunsch. Meiner wäre ein Fußball, auf
dem „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ gedruckt ist. Dieses Zitat stammt ebenfalls von
Sepp Herberger und erinnert uns daran, dass
die Zukunft spannend bleibt – auch die Zukunft unserer Branche.
dr. bernard beier
ist Leiter der Vor­
entwicklung bei der
Heidelberger Druckmaschinen AG.
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intro
eine boeing 777 aus papier
Gut 10 000 Arbeitsstunden hat der amerikanische Designer Luca IaconiStewart mit dem Nachbau einer Boeing 777 im Maßstab 1:60 verbracht.
Das Besondere daran: Der 24-Jährige hat das Flugzeug über einen Zeitraum von fünf Jahren komplett in Handarbeit aus Manila-Papier gefertigt –
darunter Hunderte einzeln gefertigte Sitze sowie Ein- und Ausstiegstüren
mit beweglichen Scharnieren. Selbst das Fahrwerk lässt sich wie bei einer
echten Boeing aus- und wieder einfahren. Die einzigen Werkzeuge, mit
­denen der Designer gearbeitet hat, waren Cuttermesser, Lineal, Winkel
und Klebstoff.
www.youtube.com/user/lucaiaconistewart/videos
showtime auf
allen kanälen
Prinect Media Manager. Zentral gelagerte Informationsbausteine,
die sich frei kombinieren und im Handumdrehen drucken, als App oder
online publizieren lassen: Genau das bietet der Prinect Media Manager –
und Druckereien damit neue Geschäftsmöglichkeiten im Zukunftsmarkt
Multi Channel Publishing.
f
ür die Kommunikationsabteilungen großer
und kleinerer Unternehmen ist Print heute
nur noch ein Medium unter vielen. Sie wollen
auf allen Kanälen präsent sein, lassen sich
dabei aber nur ungern von vielen verschiedenen Spezialisten unterstützen. Druckereien
bieten sich damit vielfältige neue Chancen,
wenn sie sich als Mediendienstleister und
starker Partner für crossmediale Zusammenarbeit positionieren. Dabei hilft der neue
Prinect Media Manager von Heidelberg.
Das webbasierte Medienproduktionssystem stellt allen Projektbeteiligten eine zentrale Anlaufstelle für die crossmediale Produktion von Katalogen, Preislisten, Broschüren
oder anderen Produkten bereit – mit verbindlichen Inhalten, definierten Abläufen und
Nutzerrechten sowie editierbaren Layouts
für die jeweiligen Ausgabemedien.
Das Besondere dabei: Alle nötigen Informationen werden medienneutral in einer
zentralen Datenbank hinterlegt und miteinander verknüpft. So müssen Datensätze nur
an einer Stelle geändert werden, um beispielsweise neue Preise oder Produktnamen in
allen verknüpften Ausgabemedien automa-
tisch zu aktualisieren. Ein weiterer Vorteil
ist, dass Inhalte und Layout zwei klar voneinander getrennte Projektbereiche sind. Erst
bei der Medienproduktion verknüpft die
Software die Inhalte mit den vordefinierten
Layouts und Dateiformaten für die jeweiligen Ausgabemedien. Das sichert schlanke,
effiziente und fehlerfreie Prozesse, weil die
Nutzer jederzeit selbst festlegen können,
welche Inhalte in welcher Form in die jeweiligen Kanäle einfließen sollen.
Eine besondere Eigenschaft des Prinect
Media Manager ist der Einsatz von Mindmaps.
Sie visualisieren die Gesamtzusammenhänge
eines Projekts und ermöglichen ein assoziatives, intuitives Arbeiten, so dass sich auch
ungeübte Nutzer schnell zurechtfinden.
Das Medienproduktionssystem lässt sich in
vorhandene Prinect-Lösungen integrieren oder
als Standalone nutzen. Zudem sind zusätzliche
Module erhältlich, die den Funktionsumfang
beispielsweise um einen Tablet-Shop oder Automatisierungsoptionen erweitern. Heidelberg
unterstützt Interessenten im Vorfeld durch
eine umfassende Beratung und begleitende
Workshops im Zuge der Einführung.
prinect
media
manager
keine angst
vor großen
datenmengen
Der Prinect Media Manager eignet
sich ideal für Druckereien, die Kataloge oder vergleichbare Produkte
produzieren und ihren Kunden
eine crossmediale Mehrfachverwertung der vorhandenen Inhalte
anbieten wollen.
Dabei sind den anfallenden
­Datenmengen keine Grenzen gesetzt. So produziert zum Beispiel
Abus, einer der führenden deutschen Hersteller von Sicherheits­
lösungen, mit der Software rund
14 Preiskataloge im Jahr, die zum
Teil in 15 Sprachen publiziert werden und einen Umfang von bis
zu 600 Seiten haben. Alle Inhalte
sind weltweit verfügbar und können
zusätzlich über Web-to-Print ausgegeben werden.
www.heidelberg.com/PMM
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intro
Heidelberg
aktuell
zehn prozent mehr leistung
familienzuwachs fürs falzen
Stahlfolder BH/CH. Für Neueinsteiger und Kunden, die ihre Kapazitäten im Falzen
­erweitern wollen, bietet Heidelberg eine preiswerte und leistungsfähige Lösung an:
die neue Falzmaschinenfamilie Stahlfolder BH/CH. Die BH Taschenfalzmaschinen und
CH Kombifalzmaschinen in den Arbeitsbreiten 56, 66, 78 bzw. 82 Zentimeter bauen
auf der bewährten Stahlfolder TH/KH-Baureihe auf und erweitern das Angebot von
­Heidelberg um günstigere Einstiegsvarianten. Dabei punkten die neuen Maschinen
durch besonders einfach zu steuernde Automatisierungsoptionen, die dem Nutzer per
Touchscreen zur Verfügung stehen. So können mit dieser Automatisierungsoption beispielsweise die Falzwalzenabstände und die Falztaschenanschläge bei einem neuen
Auftrag automatisch eingestellt und abgespeichert werden. Die Taschenfalzmaschinen
BH sind mit bis zu vier Falzstationen erhältlich. Die Kombifalzmaschinen CH sind
mit den Kreuzbruchvarianten KL, KTL und in 78er-Arbeitsbreite zusätzlich mit den
Kreuzbruchvarianten KLL und KTLL lieferbar.
www.heidelberg.com/BH-CH
neue digitaldruck­maschine für etiketten
Gallus DCS 340. Heidelberg und Gallus haben
gemeinsam eine neue Maschine für den indus­
triellen Digitaldruck von individualisierten und
versionierten Etiketten entwickelt: die Gallus
DCS 340. Das neue Produktionssystem arbeitet
mit einem von Heidelberg entwickelten Druckmodul auf Basis der Inkjet-Technologie von
­Fujifilm, dessen Druckköpfe sich für größere
­Arbeitsbreiten ohne sichtbare Übergänge im
Verbund einsetzen lassen. Die native Auflösung
von 1 200 dpi sorgt für Druckergebnisse in
Offset­qualität. Zudem können mit der Gallus
DCS 340 Etiketten in einem Produktions­
durchgang inline lackiert, veredelt und gestanzt
werden. Mithilfe des Heidelberg Prinect Digital
Frontend lässt sich der Vorstufen-Workflow von
der Aufbereitung variabler Daten bis zum Farbmanagement automatisieren.
Die Gallus DCS 340 soll zur Labelexpo Europe
im September 2015 in Serie gehen, um die wachsende Nachfrage nach einer hoch­effizienten di­gi­
talen Produktion von kleinen und mittleren sowie versionierten Auflagen im Etikettendruck zu
bedienen. Die dafür erforderliche Inkjet-Einheit
fertigt Heidelberg am Standort Wiesloch-Walldorf. Die Basiseinheit der neuen Maschine produziert Gallus am Schweizer Standort St. Gallen.
www.heidelberg.com/DCS340
sparsam in
bereitschaft
Neue Speedmaster CD 102. Sie ist mit über 50 000 installierten Druckwerken die erfolgreichste Schöndruckmaschine im Format 70 × 100 und
dank konsequenter Weiterentwicklung jetzt noch attraktiver als zuvor: die
Speedmaster CD 102. Ausgestattet mit dem Preset Plus Ausleger und zahlreichen Automatisierungskomponenten, ist die neue Allround­maschine rund
zehn Prozent produktiver und im Preis-Leistungs-Verhältnis noch attraktiver
als ihre Vorgängerin. Zudem konnte Heidelberg die Energie­effizienz durch
den Einsatz innovativer Antriebs- und Trocknertechnologie nochmals
steigern. Zur umfangreichen Grundausstattung gehören der Preset Plus
An- und Ausleger, der Plattenwechsler AutoPlate, das AirTransfer-­System
für berührungsfreien Bogenlauf, automatische simultane Wascheinrichtungen
sowie der Maschinenleitstand Prinect Press Center Compact. Das Bedruckstoffspektrum reicht von Dünndruckpapier mit 0,03 Millimetern bis hin
zu Karton mit bis zu 1,0 Millimeter Stärke. Je nach Anforderung ist die
Speedmaster CD 102 mit Kammerrakel-Lackierwerk, verschiedenen Aus­
legerverlängerungen oder als Maschine für den UV-Druck erhältlich.
www.heidelberg.com/CD102
Standby-Funktion für Druckmaschinen.
­Heidelberg hat alle mit dem Prinect Press Center
ausgestatteten Druckmaschinen um eine neue
Standby-Funktion erweitert. Durch einfaches
Betätigen der Standby-Schaltfläche am Prinect
Press Center wechseln die Peripheriegeräte und
einzelne Baugruppen in der Maschine in einen
Energiesparmodus. Dank einfachster Bedienung
und des sehr schnellen Maschinenanlaufs ist
der Einsatz der Standby-Funktion nicht nur in
Pausen- oder Wartezeiten sinnvoll, sondern
auch bei kurzen Unterbrechungen. Die neue
Funktion reduziert den Stromverbrauch je nach
Format und Maschinenlänge um 1 bis 15 kW.
So können Druckereien, aufs Jahr gerechnet,
schon bei nur einer Stunde Standby pro Schicht
den Energiebedarf eines ganzen Familienhaushalts einsparen.
www.heidelberg.com/standby
am limit
„Die High-Level-Ebene
wird bei der LeanProduktion erst nach
zehn bis 15 Jahren
erreicht. In dieser Zeit
musst du immer
wieder Akzente setzen
– schieben, unter­
stützen, Leitplanken
setzen.“
gerhard kammerer
produktionsleiter, karl knauer kg
partner seit über 50 jahren
Spanien. Heidelberg und der spanische Distributor Maquinaria Artes
Gráficas Hartmann SLU haben 2013 ein besonderes Jubiläum gefeiert:
50 Jahre Zusammenarbeit. Hartmann wurde 1963 in Barcelona gegründet
und ist seitdem offizieller Repräsentant von Heidelberg in Spanien und
­Andorra sowie auf den Kanarischen und Balearischen Inseln. Mit 67 Mit­
arbeitern betreut die Firma etwa die Hälfte der insgesamt rund 3 000 spanischen Druckereien. Der Distributor liefert Saphira Verbrauchsmaterialien
und Maschinen für die Vorstufe, den Bogenoffset- und Digitaldruck sowie
für die Weiterverarbeitung. Zudem unterstützt er seine Kunden mit Dienstleistungen wie Service und Training. Hartmann ist damit das einzige Unternehmen in Spanien, das mit seinem Angebot die gesamte Produktionskette
der Printmedienindustrie abdeckt. Neben der Zentrale in Barcelona unterhält das Unternehmen Niederlassungen in Madrid und Valencia sowie
­Verkaufsbüros in Bilbao und Sevilla. Nach zuletzt schwierigen Jahren freut
sich Hartmann jetzt wieder über eine deutliche Belebung des spanischen
Druckmarkts. Große Nachfrage besteht im Verpackungs- und Etikettenbereich sowie bei Sondermaschinen.
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Seite 20
Alles Gute zum Zehnten:
zehn Jahre Speedmaster XL 106
Seite 23
Chaplin würde staunen:
Cevagraf gewinnt den
­Videowettbewerb „Unbeatable“
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am limit
beeindruckend
und anders
Im kleinen Biberach, abseits der großen Metropolen und
­Wirtschaftszentren, sitzt mit der Karl Knauer KG einer der innovativsten
Verpackungshersteller Europas, der auch bei den Themen
­Wirtschaftlichkeit und Effizienz Maßstäbe setzt.
t
Die Führungsspitze
der Karl Knauer KG:
Geschäftsführer Joachim Würz (M.) sowie
die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter Richard
Kammerer (l.) und
Olaf Pohl.
ief stehen die Wolken über dem Schwarzwald. Grau und schwer ziehen sie langsam
über Berge und dunkle Tannenwälder hinweg, über stille Seen und saftige Wiesen unten im Tal.
Die deutsche Ferienregion zwischen Karlsruhe und Basel ist etwas Besonderes. Fast
zehn Millionen Urlauber und Tagesbesucher
aus aller Welt kommen Jahr für Jahr hierher;
die meisten, weil sie etwas ganz Bestimmtes
suchen: das Schwarzwaldmädel samt Bollenhut mit den roten Wollknäueln auf dem Kopf,
Cafés, in denen die legendär leckere Schwarzwälder Kirschtorte serviert wird, und natürlich eine weltberühmte Kuckucksuhr als
Souvenir. Die typischen Schwarzwaldklischees
eben, mag man kopfschüttelnd denken. Doch
kaum steigt man irgendwo in einem der
vielen Täler aus seinem Auto, steht man auch
schon mittendrin im schönsten BilderbuchDeutschland: zwischen kleinen Dörfern mit
ihren hohen Kirchtürmen, an die sich romantische Fachwerkhäuschen schmiegen, zwischen rauschenden Bächen und heimeligen
Bauernhöfen, zwischen sanftmütigen Kühen
und neugierigen Rehen − oder an verwunschenen Wäldern, aus denen es manchmal,
wenn man genau hinhört, ganz, ganz leise
„Kuckuck!“ ruft.
Mitten in dieser Idylle, in der rund 3 400
Einwohner zählenden badischen Gemeinde
Biberach, sitzt die Karl Knauer KG. 1938 gründete der gleichnamige Unternehmer hier
eine Kartonagenfabrik, mit der er 20 Jahre
später in die Zeller Straße zog, den heutigen
Standort des Unternehmens. Bis kurz vor
seinem Tod Ende 1995 im Alter von 88 Jahren
arbeitete der Ehrenbürger Biberachs täglich
in seinem Büro, um nach dem Rechten zu
schauen. In diesen 57 Jahren hat Karl Knauer
alle wichtigen Weichen gestellt, die dem
Verpackungswerk mehrere Wachstumspfade
eröffneten: 1961 mit dem Einstieg in den
Offsetdruck zur Herstellung hoch veredelter
Verpackungen, 1972 dann mit der Produktion
von Notizwerbemitteln. Drei Jahre später
nahm er Präsentverpackungen in das Sortiment auf. 1982 erlebte er die Auslieferung der
ersten Verpackungsanlage aus dem haus­
eigenen Sondermaschinenbau.
Erfolgreich bodenständig
Dennoch wäre der Gründer vermutlich erstaunt, wenn er heute sehen könnte, wie weit
und konsequent das mittlerweile größte Unternehmen im kleinen Biberach auf diesen
Wachstumspfaden vorangekommen ist. Immerhin erwirtschaftet die Karl Knauer KG
heute mit rund 410 Mitarbeitern auf 26 000
Quadratmetern in Biberach und 160 weiteren
in der Niederlassung im polnischen Pniewy
pro Jahr rund 70 Millionen Euro Umsatz.
Allein im Verpackungsbereich fertigt das
Unternehmen für weit über 100 international
tätige Kunden zum Teil seit 50 Jahren Faltschachteln für Pharma-, Agrar-, Food- und
Kosmetikprodukte oder auch Blisterverpackungen für Zahnbürsten und Rasierer. Es
gehört zur Riege der Top 10 unter den Verpackungsdruckern in Deutschland. Es ist mit
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am limit
einem Marktanteil von etwa 50 Prozent
hierzulande die Nummer 1 bei Standard-Präsentverpackungen im Wein- und Spiri­tuosen­
bereich. Zudem ist Karl Knauer europaweit
führend im Markt für Notizwerbemittel, zu
denen auch die beliebten Haftnotizen gehören,
und ein Unternehmen im Familienbesitz, das
trotz seiner Erfolge nie die Bodenhaftung verloren hat. Ein kleiner Global Player mit starken lokalen Wurzeln, der aus vielen Gründen
so ist, wie es der hauseigene Slogan verspricht:
nämlich „Beeindruckend anders“.
Das gilt auch für die Menschen, die hier
arbeiten. Etwa für Richard Kammerer, der vor
40 Jahren bei Karl Knauer in die Lehre ging,
dann Betriebswirtschaft studierte und heute
Geschäftsführender Gesellschafter ist. Anders
als viele andere spricht er zum Beispiel nie
von Wettbewerbern oder Konkurrenten, wenn
er über die Branche redet. Der 58-Jährige
nennt sie „Kollegen“ oder „Marktbegleiter“.
Auch beim Thema „Beeindruckend anders“
bleibt er freundlich zurückhaltend. „Anfangs
haben wir uns schwergetan damit, weil es
fast schon überheblich klingt. Andererseits
wissen wir, was wir können, und wir geben
damit ein Versprechen, das zu halten jeden
Tag aufs Neue unser Anspruch ist.“
„wir wollten schlanker, schneller und
kontinuierlich besser werden. und
­natürlich wollten wir die kosten reduzieren, die sich außer beim einkauf
vor allem im prozess einsparen lassen.“
richard kammerer
geschäftsführender gesellschafter,
karl knauer kg
Schlagkräftig schlank
Die Chancen dafür stehen gut. Unterstützt
von verschiedenen Beratungsunternehmen,
darunter auch Experten von Heidelberg, hat
die Karl Knauer KG im Laufe der letzten acht
Jahre in allen Abteilungen jeden einzelnen
Stein umgedreht, um nachzuschauen, wo
Verbesserungspotenziale stecken. Zudem
suchte man nach einer Antwort auf die Frage, wie sich das vorhandene Know-how verfügbar machen lässt, um die Fehlerquote zu
richard kammerer
wurde als Lehrling vor 40 Jahren noch
direkt vom Gründer Karl Knauer ausgebildet.
Heute ist der 58-Jährige Geschäftsführender
Gesellschafter und ­engagiert sich
­ehrenamtlich in zahlreichen ­lokalen
­Verbänden und Vereinen.
reduzieren und das Zusammenspiel zu optimieren. „Wir wollten schlanker, schneller
und kontinuierlich besser werden. Und natürlich wollten wir die Kosten reduzieren, die
sich außer beim Einkauf vor allem im Prozess einsparen lassen“, verdeutlicht Richard
Kammerer die Gründe für das umfassende
Lean-Projekt, in das die Druckerei viel Zeit,
Kraft und Geld investiert hat.
So hat Karl Knauer beispielsweise im gesamten Betrieb ein Shopfloor-Management
mit Kommunikationsecken umgesetzt, die von
den Mitarbeitern täglich für kurze Meetings,
bei Karl Knauer „Stehungen“ genannt, genutzt werden. War ein Vertriebsmitarbeiter
bei einem Kunden, berichtet er im Anschluss
vor der versammelten Mannschaft, was gut
gelaufen ist und welche Kritikpunkte es gab.
Auch in der Produktion kommen die verantwortlichen Mitarbeiter täglich für eine halbe
Stunde zusammen, um den aktuellen Leistungsstand zu besprechen oder zu klären,
wer welche Maßnahmen ergreifen soll, damit
auftretende Probleme sich nicht wiederholen.
„Statt über langen Berichten zu brüten, tauschen sich die Mitarbeiter am Ort des Geschehens direkt aus und legen nötige Korrekturen
fest“, erklärt Richard Kammerer. „Die werden
sofort im System festgehalten, damit der gleiche Fehler nicht mehr passieren kann. Insgesamt haben wir dadurch enorm an Veränderungsdynamik gewonnen.“
Das „System“ ist in diesem Fall die Software
SAP, die das Unternehmen vor zwei Jahren
eingeführt hat. Ausschlaggebend für die Entscheidung war nicht zuletzt ein Blick in die
Liste der Top-30-Kunden. „28 von ihnen setzen
SAP ein. Damit war klar, dass wir die gleiche
Software nutzen müssen, um eine nahtlose
Lieferanten- und Kundenintegration zu realisieren“, erklärt Geschäftsführer Joachim
Würz, der bei Karl Knauer für die Bereiche
IT, Fertigung und Materialwirtschaft verantwortlich ist. Denn abseits von Standardanwendungen für die Bereiche Human
Resources, Finanz- und Rechnungswesen,
nutzt Karl Knauer die Software vor allem zur
permanenten Effizienzsteigerung sämtlicher
Fertigungsprozesse. Erfahrungen aus der
Am Standort Biberach
­arbeiten 410 Mitarbeiter
auf 26 000 Quadratmetern
nach den Richtlinien des
Lean-­Prinzips. Dazu gehören
in der Produktion neben
­effizienten Prozessen tägliche
Meetings, in denen die ver­
antwortlichen Mitarbeiter den
Leistungsstand besprechen
und Korrekturen festlegen.
Diese werden im System
­hinterlegt, damit identische
Probleme nicht ­erneut
­auftreten können.
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heidelberg nachrichten 276
am limit
Systematischer Informationsaustausch: Die Karl Knauer
KG hat im gesamten Betrieb
ein Shopfloor-Management
mit zahlreichen Kommunikationsecken umgesetzt, die
von den Mitarbeitern jederzeit für kurze Besprechungen
genutzt werden. So ist jeder
Mitarbeiter über den aktuellen Status aller wichtigen
Projekte und Jobs informiert.
Produktion fließen über die technische
Nachkalkulation in das System ein und erhöhen so die Effizienz bei Wiederhol­auf­trägen.
Zudem erleichtert die Software die Planung,
weil größere Kunden im System des Unternehmens aktuelle Bestellmengen oder künftig geplante Aufträge platzieren. „So können
wir unsere Produktion im Idealfall einen
Monat im Voraus präzise planen und Spitzen
oder Täler ausgleichen“, sagt Würz.
gerhard kammerer
Früher hat sich der Produktionsleiter und
­ausgebildete KVP-Lean-Experte noch bei der
Bienenzucht entspannt. Inzwischen genießt
er den Sommer lieber mit seiner Familie am
Swimmingpool, den er selbst gebaut hat.
Schieben, unterstützen,
Leitplanken setzen
Die seit 2010 erreichten Fortschritte im Drucksaal sind ebenfalls gewaltig. Mit dafür gesorgt
hat Produktionsleiter Gerhard Kammerer, der
gerade an einer streikenden Kaschieranlage
mit den Mitarbeitern Lösungen sucht. „In einer
halben Stunde läuft die wieder“, sagt der
56-Jährige lächelnd, während er sich den
Staub vom grauen Arbeitskittel klopft.
Richard Kammerers jüngerer Bruder ist
ein ausgewiesener Experte in Sachen LeanProduktion. Vor sechs Jahren ließ er sich zum
KVP-Lean-Experten ausbilden, „46 Wochen
lang“, so Gerhard Kammerer. Eine lange Zeit,
aber nichts im Vergleich zu der, die es bis zum
maximalen Erfolg beim kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) braucht. „Die HighLevel-Ebene wird erst nach zehn bis 15 Jahren
erreicht. So lange dauert es einfach, bis alle
Workflows und technischen Dinge umgesetzt
sind und bis es jeder Mitarbeiter wirklich verinnerlicht hat. In dieser Zeit musst du immer
wieder Akzente setzen – schieben, unterstützen, Leitplanken setzen.“
Kräftig geschoben hat Gerhard Kammerer
zum Beispiel, als er die Entscheidung vorbereitete, die Druckmaschine eines anderen
Herstellers gegen eine Speedmaster XL 145
auszutauschen. „Das war ein Meilenstein“,
sagt er, „auch weil die Mitarbeiter auf die
alten Maschinen geschworen haben und
Heidelberg gerade erst ins Großformat eingestiegen war.“ Zusammen mit drei Druckern hat Kammerer erst Andrucke auf einer
Maschine eines anderen Fabrikates machen
lassen und zwei Wochen später dann auf
einer Speedmaster XL 145 in Wiesloch-Walldorf. In Wiesloch war alles nach einem Tag
erledigt. „Auf der Rückfahrt im Auto war es
eine Stunde lang totenstill“, erinnert sich
Kammerer, „bis der erste Drucker sagte: ‚Das
gibt’s nicht‘, dann der zweite: ‚Ich glaub das
nicht‘ – das war der entscheidende Moment,
wo sie alle umgeschwenkt sind.“
Seit Anfang 2010 ist die mehr als 40 Meter
lange Maschine nun bei Karl Knauer im Betrieb, eine Sechsfarben-Speedmaster XL 145
mit zwei Lackierwerken, voll integrierter
Materiallogistik, Prinect Press Center und
Prinect Inpress Control. Zudem verfügt sie
über zwei Trockenwerke sowie einen verlängerten Ausleger mit DryStar Combination UV,
der verschiedene kombinierte Anwendungen
mit wasserlöslichen Lacken und UV-Primer
ermöglicht. Gleich daneben steht die neueste Errungenschaft des Unternehmens: eine
Speedmaster XL 106-6+LYYL, ebenfalls mit
zwei Lackier- und Trockenwerken. Ausgestattet mit dem Inline-Mess- und Regelsystem
Prinect Inpress Control sowie Nonstop-Logistik am An- und Ausleger, ermöglicht sie eine
lückenlose Abwicklung und Kontrolle der
Produktion. Beide Maschinen sind über den
Prinect Pressroom Manager nahtlos in den
Druckerei-Workflow Prinect integriert und
über eine CIP4-Schnittstelle mit dem SAPSystem verbunden. Zudem nutzt die Druckerei das Serviceangebot Remote Monitoring,
um maximale Verfügbarkeit zu erreichen.
Heidelberg überwacht die technischen Daten
beider Maschinen kontinuierlich, erkennt
joachim würz
ist als Geschäftsführer bei der Karl Knauer KG
für die Bereiche IT, Fertigung und
­Materialwirtschaft verantwortlich. Zusätzlich
hält er regelmäßig Vorlesungen über
­Verpackungsthemen an der Hochschule für
Technik Stuttgart.
„28 unserer top-30-kunden setzen
sap ein. damit war klar, dass wir
die gleiche software nutzen müssen,
um eine nahtlose lieferanten- und
­kundenintegration zu realisieren.“
joachim würz
geschäftsführer, karl knauer kg
18
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heidelberg nachrichten 276
am limit
„ich betone aus vollem herzen, dass
wir ein familienunternehmen bleiben,
in dem es nicht nur ums geld geht,
denn sie können zwar alles kaufen,
aber mit den menschen muss man
­zusammenarbeiten.“
olaf pohl
geschäftsführender gesellschafter,
karl knauer kg
­Unregelmäßigkeiten sofort und kann so
technischen Problemen entgegenwirken, bevor sie zu ungeplanten Ausfällen führen.
„Für uns ging es ganz klar darum, die
Wirtschaftlichkeit und Produktivität beim
Drucken anspruchsvoller Faltschachteln auch
bei kleineren Auflagen deutlich zu steigern“,
sagt Gerhard Kammerer. Denn Berechnungen
von Heidelberg im Vorfeld der Investition
hatten ergeben, dass Karl Knauer ein deutliches Produktivitätsplus mit entsprechenden
Anpassungen in der Logistik, bei der Auftragsplanung und in der Maschinenleistung ausschöpfen kann. „Wir haben sehr intensiv mit
Heidelberg zusammengearbeitet und enorme
Fortschritte gemacht“, sagt der Produktionsleiter. So konnten zum Beispiel die Rüstzeiten
bei der Speedmaster XL 106 signifikant reduziert werden. „Mittelfristig sind sicher weitere Steigerungen möglich“, sagt Gerhard
Kammerer. Ein weiteres Ziel war es von Beginn an, Verpackungsaufträge im Großformat
mit weniger Rüstbogen produzieren zu können. „Auch hier konnten wir die gemeinsam
definierten hohen Ziele erreichen.“
Starkes lokales Engagement
Gerhard Kammerer schätzt, dass allein die
Investition in die beiden Maschinen für ein
Produktionsplus von etwa 50 Prozent verantwortlich ist. „Die restlichen 50 Prozent
entfallen auf Prozess, Organisation, Materialwirtschaft, Vorstufe, Verkauf und Fertigungssteuerung. Für ein stimmiges Gesamtbild
braucht es viele kleine Mosaiksteine.“
Zu diesem stimmigen Gesamtbild gehört
auch ein Mosaikstein, der nichts mit Effizienz
zu tun hat: das soziale Engagement von Karl
Knauer und das besondere Miteinander, das
nicht zuletzt von der täglichen Präsenz der
Gründerfamilie in zweiter und dritter Generation getragen wird. So ist Olaf Pohl,
Schwiegersohn von Karl Knauer und selbst
ein erfolgreicher Unternehmer, jeden Tag im
Unternehmen, um mit der Geschäftsleitung
und den Mitarbeitern zu sprechen. „Ich zeige,
dass die Familie im Hause ist“, sagt der 73-Jährige. „Und ich betone bei jeder Gelegenheit
aus vollem Herzen, dass wir ein Familien­
unternehmen bleiben, in dem es nicht nur
ums Geld geht, denn Sie können zwar alles
kaufen, aber mit den Menschen muss man
zusammenarbeiten.“
Die Menschen der Region liegen der Karl
Knauer KG ebenfalls am Herzen. So gibt es
seit 1995 die Karl-Knauer-Stiftung zur Unterstützung der Jugend-, Sozial- und Vereins­
arbeit. Darüber hinaus betreibt das Verpackungsunternehmen zusammen mit einem
befreundeten Unternehmen und der Gemeinde seit fast vier Jahren die Kindertagesstätte „Fliegerkiste“, um die sich zu einem
großen Teil Olaf Pohls Tochter Stefanie
Wieckenberg kümmert, die in den kommenden Jahren in die Geschäftsführung der Karl
Knauer KG aufrücken wird. Die Fliegerkiste
ist eine Kindertagesstätte mit familien- und
arbeitnehmergerechten, flexiblen Betreuungszeiten, die natürlich auch Kleinkindern
der Mitarbeiter offensteht – und noch ein
weiteres Mosaiksteinchen, das beeindruckend anders ist.
olaf pohl und
stefanie wieckenberg
repräsentieren die Inhaberfamilie im
­Unternehmen: Olaf Pohl, der Schwiegersohn
von Gründer Karl Knauer, und seine Tochter
Stefanie Wieckenberg in der firmeneigenen
Kindertagesstätte „Fliegerkiste“.
Karl Knauer KG
77781 Biberach/Baden
Deutschland
www.karlknauer.de
www.heidelberg.com/XL145
www.heidelberg.com/XL106
Wie Sie Ihre Performance ebenfalls signi­
fikant steigern können, erfahren Sie im
­Artikel über das Systemservice-Angebot
Performance Plus ab Seite 24.
Das hohe Produktionsplus der letzten
Jahre verdankt die Karl Knauer KG etwa
zu 50 Prozent der Investition in die
Sechsfarben-Speedmaster XL 145 und
in eine Speedmaster XL 106-6+LYYL.
Für die zweite Hälfte sind kontinuier­
liche Optimierungen bei Prozessen,
­Organisation, Materialwirtschaft,
­Vorstufe, Verkauf und Fertigungs­
steuerung ­verantwortlich.
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am limit
die highlights
aus 10 jahren
e
s war schon eine kleine Sensation, als Heidelberg auf der drupa 2004 den Vorhang lüftete und der versammelten Fachwelt mit der
Speedmaster XL 105 eine komplett neue Maschinenplattform vorstellte, deren Produk­
tivität manchen noch heute staunen lässt:
18 000 Bogen pro Stunde – so etwas hatte es
zuvor in diesem Format noch nicht gegeben.
Durch einen Produktivitätsschub von bis zu
30 Prozent und mehr konnten die Anforderungen industriell ausgerichteter Druck­
betriebe mit breitem Materialspektrum und
hohem Druckvolumen bzw. häufigen Auftragswechseln erfüllt werden. Auch sonst
setzte die XL 105 neue Maßstäbe: durch die
enorme Fortdruckleistung bei bester Druckqualität, die individuelle Konfigurierbarkeit
mit bis zu 17 Druck- bzw. Lackierwerken und
viele durchdachte Detaillösungen zur einfachen und ergonomischen Bedienung.
Konsequente Modellpflege
So war es auch kein Wunder, dass die XL 105
sehr gut vom Markt angenommen wurde.
Zum Start war sie mit vier bis sechs Farben
plus Lack erhältlich. Seitdem hat Heidelberg
die Peak Performance Class kontinuierlich
weiterentwickelt (siehe Übersicht) und deren Produktivität fortlaufend gesteigert. Seit
2012 drückt sich diese stetige „Evolution
der Revolution“ auch in einer neuen Modellbezeichnung aus: Die Speedmaster XL 105
wurde zur neuen, höher automatisierten
Generation Speedmaster XL 106. Druckereien
können nun im Mehrschichtbetrieb die stolze Zahl von 60 bis 80 Millionen Bogen im Jahr
auf einer Maschine drucken. Das leicht vergrößerte Bogenformat von 75 × 106 cm wissen
vor allem Verpackungsdrucker zu schätzen,
weil sie damit sujetabhängig mehr Nutzen
pro Bogen drucken können.
2004
Auf der drupa 2004 stellt Heidelberg mit der
­Speedmaster XL 105 eine neue Druckmaschinenbaureihe für den hoch industrialisierten Offsetdruck vor,
die auf 18 000 Bogen pro Stunde ausgelegt ist. Als
erste Maschine der neuen Peak Performance Class
setzt die XL 105 neue Standards in den Bereichen
Produktivität, Qualität und Wirtschaftlichkeit.
2005
Anfang April beginnt die Heidelberger Druckmaschinen
AG im Werk Wiesloch-Walldorf mit der Serienfertigung der Speedmaster XL 105, die nach positiven
Feldtests ausgeliefert wird. Für die Maschine liegen
Bestellungen aus Europa, Asien und den USA vor.
2006
Die Speedmaster XL 105 entwickelt sich zu einem
Bestseller. Bereits 13 Monate nach dem Serienstart
liefert Heidelberg das 1 000ste Druckwerk an eine
Druckerei in Italien aus.
alles
gute zum
zehnten
Speedmaster XL 105/106. Mit einem Marktanteil von rund
80 Prozent ist sie die Wendemaschine im Format 70 × 100, für
die sich weltweit die meisten Druckereien entscheiden. Mit
oder ohne Wendeeinrichtung hat die Speedmaster XL 105/106
seit ihrer Premiere vor zehn Jahren eine beispiellose
­Erfolgsgeschichte hingelegt. Im ersten Quartal 2014 wurde
­bereits das 10 000ste Druckwerk ausgeliefert.
2007
Drei Jahre nach der Markteinführung ist die
­Speedmaster XL 105 auch mit Prinect Inpress
­Control erhältlich. Das Inline-Farbmesssystem misst
vollautomatisch die Farbe im Druckkontrollstreifen
und regelt das Maschinenregister. Die Maschine muss
während des Einrichtens nicht mehr angehalten werden. Das verkürzt die Rüstzeit und spart Makulatur.
2008
Das Modell ist nun auch mit Wendeeinrichtung
­verfügbar und schlägt alle Rekorde in Sachen
­Rüstzeiten. Durch den simultanen Plattenwechsler
AutoPlate XL dauert ein Plattenwechsel für acht
­Werke nur noch 100 Sekunden.
2009
Mit der Speedmaster XL 105 LPL können die
Bogen jetzt in einem einzigen Arbeitsgang beidseitig
bedruckt und lackiert werden. Das beidseitige
­Lackieren in einem Durchgang reduziert die
­Auftragsdurchlaufzeiten und ermöglicht die sofortige
Weiterverarbeitung der Druckprodukte. Zudem
schafft es durch die Inline-Produktion auch ganz
neue Wertschöpfungsmöglichkeiten.
22
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am limit
Etwa jeder vierte Käufer kommt aus dem
Verpackungsdruck, in dem die Speedmaster
XL 106 die erfolgreichste Maschine im Format 70 × 100 ist. Gut 80 Prozent der maßgeschneiderten Sondermaschinen in diesem
Segment stammen von Heidelberg – auch
weil die XL 106 das breiteste Konfigurationsspektrum ihrer Formatklasse bietet, so dass
sich nahezu jeder Kundenwunsch realisieren lässt. Schließlich verlangen immer ausgefallenere Verpackungslösungen zunehmend nach hochgradig individualisierten
Herstellungs- und damit Druckprozessen.
Eine herausragende Stellung hat Heidelberg
mit der Maschine auch im Wachstumsmarkt
Inmould: dem Bedrucken hauchdünner Folien, wie sie etwa für die Gestaltung von Margarine-, Eis- oder Joghurtbechern benötigt
werden. Ein Grund dafür ist das enorme Bedruckstoffspektrum der Speedmaster XL 106,
das von 0,03 Millimetern bis zu Kartonagen
mit einer Dicke von 1 Millimeter reicht.
Zudem punktet die Maschine mit einem
ebenso einfachen wie effizienten Bedienkonzept. Für die meisten Bedruckstoffe sind
in der Datenbank Preset-Werte und Kenn­
linien für die Bogenführung und Lufteinstellung hinterlegt. Die Maschinensteuerung
zieht sich automatisch diese Voreinstelldaten
und richtet die Maschine entsprechend ein.
Von dieser Schnelligkeit, den daraus resultierenden kurzen Rüstzeiten und der hohen
Fortdruckleistung sind immer mehr Druckereien überzeugt. Durch ihre große Energieeffizienz und den schonenden Einsatz von
Ressourcen – etwa durch Wärmerückgewinnung oder die neue Standby-Funktion
zur Energieeinsparung – ist die Speedmaster
XL 106 zudem die umweltfreundlichste Maschine ihrer Klasse.
Trotz des ständig erweiterten und verbesserten Produktportfolios ist der Entwicklungsprozess der Maschine noch lange nicht zu
Ende: Zur drupa 2016 plant Heidelberg, weitere Innovationen rund um die Maschine vorzustellen. Die Evolution geht also weiter.
www.heidelberg.com/XL106
Making-of der lustigen Slapstick-Komödie, mit der
sich die spanische Druckerei Cevagraf SCCL den Sieg
beim Unbeatable-Videowettbewerb erspielt hat.
2010
Mit Prinect Inspection Control bietet die
­Speedmaster XL eine lückenlose Kontrolle und
­Dokumentation der gesamten Auflage. Aufwendige
manuelle Qualitätssicherungsmaßnahmen oder
teure Nachdrucke sind damit Vergangenheit.
2011
Das automatische, komplett in den Ausleger integrierte Nonstop-System kann Haupt- und Hilfsstapel
selbstständig voneinander trennen und so einen
­vollautomatischen Nonstop-Ablauf gewährleisten.
Der Bediener, der sonst alle 8 Minuten einen
­Kartonstapel wechseln musste, wird dadurch enorm
entlastet, und die Produktivität steigt.
www.youtube.com/
watch?v=tcrzQKbhJ0U
2012
Heidelberg präsentiert die Nachfolgegeneration der
Speedmaster XL 105: die Speedmaster XL 106.
Dank zahlreicher neuer Funktionalitäten und Aus­
stattungsmerkmale wächst die Produktivität um
­weitere 20 bis 30 Prozent bei 18 000 Bogen pro
­Stunde im Schön- und Widerdruck. Damit positioniert
sich die Maschine perfekt für die Lean-ManagementKonzepte industrieller Druckbetriebe.
2013
DryStar LE UV (LE steht für Low Energy) bringt
­bedeutende Vorteile in den Druckprozess, weil die
bedruckten Bogen blitzschnell trocknen und sofort
weiterverarbeitet werden können. Zudem lassen
sich mit unterschiedlichsten Materialien, selbst mit
Naturpapieren, brillante Ergebnisse erzielen.
2014
Heidelberg bietet mit AutoPlate Pro für die
­Speedmaster XL 106 eine weitere interessante
­Alternative für den Plattenwechsel. Das voll­
automatische, bedienerlose Plattenwechselsystem
ist ab Frühjahr 2015 in Serie verfügbar.
chaplin
würde staunen
Gewinner der Unbeatable-Kampagne.
Die spanische Druckerei Cevagraf SCCL
sicherte sich die meisten Likes auf
­YouTube – mit ­einer ebenso witzigen wie
originellen Hommage an die Zeit des
Stummfilms.
m
it 664 Likes landete Cevagraf SCCL auf dem
­ersten Platz des Videowettbewerbs „Seien Sie
unschlagbar. Mit Ihrer Speedmaster.“. Die genossenschaftliche Akzidenzdruckerei aus Rubí in
der Nähe von Barcelona belebte ein altes Genre
wieder, indem sie ihre Speedmaster XL 75 als
Stummfilmstar präsentierte. Die außergewöhn­
liche Idee war auch der Not geschuldet: „Unser
Englisch ist nicht so gut. Außerdem passt un­
sere übertriebene Mimik zu dem Genre“, sagt
schmunzelnd David Carnero, der für das digitale
Marketing verantwortlich ist.
Der 1989 gegründete Betrieb, der auch WebDienstleistungen und Digitaldrucksachen an­
bietet, setzt im Offsetbereich ausschließlich auf
Equipment von Heidelberg. Auf fünf Speedmaster
Maschinen im Klein- und Mittelformat fertigen
die 46 Mitarbeiter Zeitschriften, Kataloge, Bücher
und Broschüren in Auflagen zwischen 1 000
und 3 000 Exemplaren für rund 730 Kunden, die
hauptsächlich aus dem Großraum Barcelonas
stammen. „Wir sind mit unseren Heidelberg
­Maschinen absolut zufrieden“, erklärt Alberto
­Alcoverro, Vorstand von Cevagraf, den Grund
für die Teilnahme. „Außerdem wollten vor allem
unsere jungen Videofans unbedingt etwas Kreatives machen.“ Sechs Urlaubstage steckten
die begeisterten Amateur-Cineasten in ihr Video.
Der Kurzfilm spiegelt auch die Werte des Unternehmens wider, das vor 25 Jahren zwar bescheiden begann, aber voller Tatendrang mit dem Ziel
antrat, jeden Tag besser zu werden und an einer
besseren Zukunft zu arbeiten.
„Wir machen nicht viele Worte, sondern
­wollen durch unsere Arbeit, hohe Qualität und
guten Service überzeugen“, sagt Geschäftsführer
Juan Miguel Serres. Getreu dieser Maxime passt
sich der Betrieb immer wieder der Marktsituation
an. So wird etwa der persönliche Kundenkontakt
inzwischen auch im Onlineshop, auf Skype-Konferenzen sowie in sozialen Netzwerken gepflegt.
„Was auch immer wir tun: Qualität ist und bleibt
die Voraussetzung für unseren Erfolg. Dabei
­helfen uns unsere Speedmaster Maschinen“,
sagt Serres.
Das Video von Cevagraf ist auf www.speedmasterunbeatable.com zu sehen. Dort finden
sich auch die Beiträge von Kawagraf Embalagens
aus Brasilien und der Druckstudio Gruppe Düsseldorf aus Deutschland, die den zweiten und
dritten Platz belegten. Der Videowettbewerb ist
Teil der seit Sommer 2013 laufenden Kam­pagne
„Speedmaster. Unschlagbar.“, in deren Rahmen
begeisterte Kunden von ihren Erfolgen mit ihren
Speedmaster Maschinen erzählen.
www.speedmasterunbeatable.com
24
heidelberg nachrichten 276
am limit
5
in perfektion
maximale performance,
minimales risiko
Performance Plus ist ein Win-win-Ansatz zum Maximieren der
­Ertragskraft. Denn durch den Einsatz der geballten Expertise von
­Heidelberg und sämtlicher Systemservice-Angebote wird die Druckerei
dauerhaft profitabler gemacht – in einem gemeinsamen Projekt und
auf Basis einer erfolgsabhängigen Vergütung.
d
a geht noch was – erkannte Tim Moreton,
Geschäftsführer von Contemporary Graphic
Solutions (CGS). Der amerikanische Druckdienstleister wollte mit dem vorhandenen
Personal und Equipment höhere Erlöse erzielen. „Ich wusste, dass wir das Potenzial hatten,
nur nicht, wie ich es am besten anzapfen
sollte“, sagt der Manager. Dann wurde er auf
einen neuen Service aufmerksam, der eine
Antwort auf seine Fragen versprach: Performance Plus. „Das neue Programm passt
zu unserer Betriebskultur, die ständig nach
mehr Effizienz strebt. Da Performance Plus
systematisch alle Verbesserungspotenziale
ausschöpft, erwarteten wir einen Leistungsschub von 30 Prozent“, benennt der Manager
das ambitionierte Ziel.
Ganzheitlicher Ansatz
anstatt isolierter Aktionen
Unrealistische Erwartungen? „Nein“, sagt
Bernhard Steinel, Leiter des Geschäftsfelds
Systemservice bei Heidelberg. „Häufig führen
viele kleine Effizienzfresser entlang der
Wertschöpfungskette dazu, dass die meisten
Betriebe das vorhandene Ertragspotenzial
nicht vollständig nutzen. Aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes entfaltet Performance
Plus eine enorme Hebelwirkung.“ Denn das
Programm beschränkt sich nicht darauf, isolierte Aktionen wie die Rüstzeiten oder den
Materialfluss zu verbessern, sondern schöpft
alle Effizienzpotenziale rund um Mitarbeiter,
Maschinen und Prozesse aus. Um Kosten zu
senken und den Netto-Output zu maximieren,
kommen zusätzlich Hands-on-Trainings und
weitere abgestimmte Maßnahmenpakete
3
zum Einsatz, mit denen beispielsweise die
Maschinenverfügbarkeit erhöht und das
Color Management optimiert wird.
performance plus:
in 5 schritten
zur maximalen
produktivität
Geballte Expertise für schlanke Prozesse
Performance Plus richtet sich am individuellen
Bedarf des Kunden aus. Dazu misst Heidelberg
das aktuelle Produktivitätsniveau und identifiziert die Schwachstellen des Betriebs. Anhand der Ergebnisse erarbeiten die Heidelberg
Experten mit dem Kunden einen Masterplan,
der die messbaren Ziele und erforderlichen
Effizienzmaßnahmen definiert. „Performance
Plus arbeitet mit Methoden aus dem Bereich
Lean Management, geht jedoch deutlich darüber hinaus. Denn wir begleiten den Kunden
auch bei der Umsetzung der Verbesserungen,
wobei die geballte Expertise der SystemserviceSpezialisten zum Einsatz kommt“, erklärt
Steinel. Hierzu zählen technischer Support,
Beratung, Training und Wissenstransfer.
Contemporary Graphic Solutions profitierte
zum Beispiel von optimierten Produktionsprozessen und Schichtmodellen, Mitarbeiterschulungen und dank Remote Monitoring
von einer gestiegenen, hochverfügbaren
Maschinenleistung. Sind die gesteckten Ziele
erreicht, geht es dennoch weiter, denn „die
Gefahr eines Rückfalls in alte Gewohnheiten
ist groß. Daher coachen wir den Kunden, die
Verbesserungen dauerhaft im Unternehmen
zu verankern“, betont Steinel.
Gemeinsame Ziele, geteilter Erfolg
Wie sehr sich Heidelberg mit Performance
Plus dem Kundenerfolg verschrieben hat,
zeigt sich an der Vergütung: Im Wesentlichen
1
2
4
bemisst sie sich an der Höhe der erzielten
Einsparungen im Kundenbetrieb. Und die
kann sich sehen lassen. Bei Contemporary
Graphic Solutions wurden die ohnehin schon
hohen Erwartungen übertroffen: Eine um
40 Prozent gesteigerte Performance und über
1 000 Stunden eingesparter Produktionszeit
sind das bisherige Ergebnis. „Ohne Performance Plus hätten wir das nie geschafft“, ist
sich Tim Moreton sicher.
„Unsere Speedmaster
sind perfekte All­
rounder, die perfekt zu
unseren angestellten
Alleskönnern passen.“
toshikazu sano
inhaber und firmenchef
von shinnihon printing
seite 26
1.
Aktuelles Leistungsniveau
des Kundenbetriebs ermitteln.
2.
Verbesserungskonzept und
­Projektplan entwickeln und messbare Effizienzziele bestimmen.
3.
Kosten-Nutzen-Analyse, anhand
derer der Kunde entscheidet,
ob er Performance Plus oder stattdessen eine Einzelmaßnahme
durchführt.
4.
bernhard steinel
Leiter des Geschäftsfelds Systemservice
Heidelberger Druckmaschinen AG
www.heidelberg.com/performanceplus
Seite 34
„Das Potenzial ist riesig“:
Jason Oliver über die Digitalstrategie
von Heidelberg
Projektplan mit der Expertise
von Heidelberg umsetzen.
5.
Verbesserungen verankern sowie
kontinuierliche Erfolgskontrolle
­anhand der aktuellen Produktionsund Einsparungsdaten.
http://youtu.be/Cda2sI9peA4
Seite 38
Enger am Kunden: Vorstand
Harald Weimer über seine Pläne
beim Service
26
27
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in perfektion
hallo
ShinNihon Printing, Japan. ShinNihon
Printing (SNP) ist von zwei Standorten aus in
ganz Japan aktiv. In der Produktion setzen
beide jeweils auf eine Speedmaster mit DryStar
UV LED – für Inhaber Toshikazu Sano die
­beiden wichtigsten Zugpferde im Neugeschäft.
28
heidelberg nachrichten 276
in perfektion
s
hinNihon Printing (SNP) trägt nicht umsonst
„Japan“ im Firmennamen (Nihon), denn tatsächlich deckt das Unternehmen den gesamten Markt des Kaiserreichs ab. Der Hauptsitz
des 1959 gegründeten Unternehmens befindet sich in Takamatsu auf der Insel Shikoku
und ist für regionale Kunden im Westen
Japans aktiv. Eine zweite Druckerei im Tokioer Stadtteil Haneda produziert dagegen
für Kunden in der rund 30 Millionen Einwohner großen Metropolregion rund um die
Hauptstadt und im Norden Japans.
Auch wenn die beiden Druckereien nur
etwa 700 Kilometer voneinander entfernt
sind, macht die doppelte Präsenz durchaus
Sinn, denn der japanische Markt ist auch
heute noch von starken regionalen Bindungen geprägt. „In Takamatsu erwirtschaften
wir etwa 28 Prozent unseres Gesamtumsatzes
mit Kunden, die sehr stark lokal verankert
sind und kaum Geschäftskontakte zu Tokio
haben“, sagt Inhaber und Präsident Toshikazu Sano, der SNP in zweiter Generation führt.
Ganz anders sieht es in Osaka, Kobe, Okayama und Hiroshima aus, wo die Druckerei
Vertriebsbüros unterhält. „Alle Kunden von
dort haben Geschäftsbeziehungen zur unserer Hauptstadt – und sie alle wollen Tokioer
Qualität, weil sie davon überzeugt sind, dass
der Wettbewerb hier am größten ist und
deshalb auch nur hier die besten Produkte
entstehen.“ Aus diesem Grund, ergänzt Sano,
würden diese Kunden nur eine Druckerei in
der Hauptstadt beauftragen, obwohl beide
Standorte absolut gleichwertig seien.
Tatsächlich gehört es zur Firmenstrategie,
dass die beiden vollstufigen Druckereien
jeweils auf Speedmaster Maschinen mit UVAusstattung setzen. Das Resultat ist ein hohes
Maß an Standardisierung mit allen Vorteilen
beim Einkauf, dem Know-how-Transfer und
der gegenseitigen Unterstützung. Zugleich
sind die beiden unterschiedlichen Druckmaschinenmodelle exakt auf die lokalen Marktund Kundenanforderungen zugeschnitten.
Toshikazu Sano ist davon überzeugt, dass
Druckereien nur dann langfristig wettbewerbsfähig sind, wenn sie jederzeit beweglich bleiben, in allen Abteilungen exzellente
Servicequalität liefern und intensiv mit ihren
Kunden kommunizieren. „Schließlich müssen wir nicht nur Farbe auf Papier bringen,
sondern einen echten kreativen Mehrwert
für unsere Kunden schaffen“, sagt der Inhaber. „Das geht nur, wenn sich jeder einzelne
Bereich der Druckerei auf einem absoluten
Top-Niveau befindet, selbstverständlich auch
die technische Ausstattung.“
Speedmaster beeindruckt Kunden
Gerade hier hat die Druckerei in den letzten
zwei Jahren große Schritte nach vorne gemacht. 2013 nahm SNP in Haneda die weltweit erste Speedmaster CX 102-5 mit dem
Trockner DryStar UV LED in Betrieb. Im März
2014 investierte das Unternehmen dann zusätzlich in eine Achtfarben-Speedmaster
SX 102 mit DryStar UV LED und Wendeeinrichtung für die Druckerei in Takamatsu.
„Die Investition in Haneda hat uns viele zusätzliche Aufträge eingebracht“, sagt der
Inhaber. „Den gleichen Erfolg peilen wir jetzt
auch in Takamatsu an, wo wir uns weiterhin
auf den Akzidenzdruck konzentrieren, während wir die Maschine in Haneda auch dazu
nutzen, neue Marktanteile im Verpackungsdruck zu erschließen.“
SNP hat bereits seit mehr als zehn Jahren
Erfahrung im UV-Druck. Die beiden neuen
Maschinen übertreffen jedoch alles, was
Toshikazu Sano bislang kannte. „Ich war
schon immer vom UV-Druck angetan, allerdings haben mich stets der enorme Energieaufwand und die damit verbundene Hitzeentwicklung beim Trocknen gestört.“ All das ist
mit der UV-LED-Technologie von Heidelberg
Vergangenheit. Sie nutzt die energiesparende, aber dennoch hohe UV-Lichtausbeute von
LED-Leuchtmitteln zum schnellen, geruchsfreien Aushärten von hochreaktiven LED-UVFarben und Lacken, so dass stark saugende
Bedruckstoffe auch dann zuverlässig getrocknet werden, wenn die Maschinen mit der
Höchstgeschwindigkeit von 16 500 Bogen
pro Stunde laufen. „Selbst bei diesem Tempo
kommen wir ohne Puder aus“, sagt Toshikazu
Sano. Außerdem konnte SNP sein Produktangebot um zahlreiche neue Anwendungen
Mithilfe der Achtfarben-Speedmaster SX 102
mit DryStar UV LED und Wendeeinrichtung will
Shigetoshi Odawara (u.), Geschäftsführer am
Standort Takamatsu, viele neue Kunden gewinnen.
Insgesamt erwirtschaftet SNP hier etwa 28 Prozent vom Gesamtumsatz.
tak amatsu
„Wir müssen nicht
nur Farbe auf Papier
bringen, sondern
einen echten krea­
tiven Mehrwert
für unsere Kunden
schaffen.“
toshikazu sano
inhaber und firmenchef
von shinnihon printing
30
31
heidelberg nachrichten 276
in perfektion
erweitern, weil sich Bedruckstoffe beim
Trocknen nicht mehr aufheizen. „Wir können Folien oder andere Bedruckstoffe aus
Plastik bedrucken, ohne dass sich das Material verzieht. Dadurch entfallen Passerprobleme, außerdem sparen wir viel Zeit, weil
sich die bedruckten Bogen sofort weiterverarbeiten lassen.“
Nicht nur für SNP sind die neuen Maschinen eine kleine Sensation, sondern auch für
deren Kunden. So sehr, dass der 20 Minuten
vom Stadtzentrum Tokios entfernt gelegene
Haneda-Standort inzwischen sogar Besuchstouren für Kunden organisiert. „Diese Kundenbesuche sind inzwischen fester Bestandteil
unserer Vertriebsstrategie. Und das Interesse
ist wirklich sehr groß.“
2013 nahm SNP in Haneda die weltweit
erste Speedmaster CX 102-5 mit DryStar
UV LED in Betrieb. Das ­enorme Potenzial
der Maschine nutzen Geschäftsführerin
Asami Sano (r.) und ­und Geschäftsführer
Akira Nakai (u. r.) ­erfolgreich für das
­Neukundengeschäft.
Erdbebensichere Produktion
tokio
„Wir können Folien
oder andere Be­
druck­stoffe aus
Plastik bedrucken,
ohne dass sich das
Material verzieht.
Dadurch entfallen
Passerprobleme,
und wir sparen
viel Zeit.“
toshikazu sano
inhaber und firmenchef
von shinnihon printing
Die Strategie mit zwei Standorten ist nicht
nur wegen der unterschiedlichen Märkte und
Vertriebsregionen sinnvoll. Sie hilft auch in
der Not. Als im Frühjahr 2011 das große Erdbeben im Osten Japans einen Tsunami und
damit die Fukushima-Katastrophe auslöste,
führte dies auch zu einer Knappheit von Papier
und Farbe in Tokio. „Schon vom nächsten Tag
an schickten wir täglich mehrere Elf-Tonner
von Takamatsu und Osaka nach Tokio, um
den Nachschub am zweiten Standort sicherzustellen“, erinnert sich Sano.
„Einige Kunden waren darüber sehr verwundert und fragten uns, wie wir weiterproduzieren könnten, während in anderen
Druckereien Tokios gerade alles stillsteht.“
Bei dem Erdbeben von 2011 mit einer Stärke
von 9,0 auf der Richterskala wurden in Tokio
nämlich mehrere Maschinen in anderen
Druckereien beschädigt, auch wenn sich das
Epizentrum 300 Kilometer nördlich befand.
SNP hatte dagegen vorgesorgt. „Wir haben
unsere Gebäude in Tokio sehr robust gebaut“,
betont Sano. „Das Büro kann einem Gewicht
von fünf Tonnen pro Quadratmeter standhalten, bei unserem Produktionsstandort in
Haneda sind es drei Tonnen pro Quadratmeter.
Nur unsere Gebäude und das Krankenhaus
sind in diesem Stadtteil für ein Erd­beben der
Stärke 8,0 ausgelegt.“
Vom Mitarbeiter zum Alleskönner
Ein starkes Fundament für seinen Erfolg sind
für den Inhaber in zweiter Generation auch
Mitarbeiter, die über das hohe handwerkliche
und kreative Können verfügen, mit dem er
Bestandskunden halten und neue gewinnen
will. Deshalb ist Toshikazu Sano gerade dabei,
seine Belegschaft umzuorganisieren. „Wir
wollen Multi-Skill-Mit­arbeiter, also echte
32
heidelberg nachrichten 276
in perfektion
Alleskönner“, erklärt er. „Mitarbeiter aus
der Vorstufe sollen Druckmaschinen bedienen können, Vertriebsmitarbeiter sollen sich
mit Design auskennen und Drucker über ein
gutes Know-how in der Weiterverarbeitung
verfügen.“ Das ist kein leichtes Unterfangen,
wenn man es ernst meint, und genau das tut
Sano. In den letzten drei Jahren haben 80
neue Mitarbeiter bei SNP angefangen, und
nächstes Jahr kommen nochmal 20 Auszubildende hinzu. „Wir planen, diese 100 neuen
Angestellten so auszubilden, dass sie theoretisch in jedem Bereich des Druckprozesses
arbeiten könnten. Außerdem wollen wir in
naher Zukunft bei den WorldSkills antreten
und unseren Mitarbeitern damit einen starken Anreiz geben, die eigenen Potenziale voll
auszuschöpfen.“
Dazu passt, dass die beiden Speedmaster
mit LED-UV-Technologie auch „Allrounder“
seien, meint Sano. „Diese Maschinen können
einfach alles machen. Was ich darüber hinaus
sehr schätze: Die Druckqualität ist selbst dann
hoch, wenn Anfänger sie bedienen. Wir haben
zwei Mitarbeiter, die erst sechs Monate bei
uns waren, an der neuen Speedmaster SX 102
eingesetzt – dennoch lieferte die Maschine
absolut überzeugende Ergebnisse.“ Damit
passt die Drucktechnik aus Deutschland offenbar bestens zur Multi-Skill-Politik von SNP:
„Unsere Speedmaster sind perfekte Allrounder, die perfekt zu unseren angestellten Alleskönnern passen.“
Zukunft im Blick
Der Auslöser für die Umstrukturierung der
Belegschaft kam letztlich durch Toshikazu
Sanos Tochter Asami zustande, die heute
Geschäftsführerin am Standort Tokio ist. „Ich
habe noch zwei ältere Töchter und ging eigentlich davon aus, dass einer meiner Schwiegersöhne mir irgendwann in der Firma
helfen würde“, bekennt der Familienvater.
„Stattdessen zeigte Asami Interesse, meine
Jüngste, die schon als Kind gesagt hatte, dass
sie einmal in meiner Firma arbeiten würde.“
Nach einem Training bei Heidelberg in
Deutschland trat Asami Sano kurz darauf
ihren Job bei SNP an. „Seitdem rekrutieren
wir gezielt junge Mitarbeiter, die hoch motiviert und hervorragend ausgebildet sind,
um eine ideale Arbeitsumgebung für meine
Tochter zu schaffen“, erklärt Toshikazu Sano
nicht ohne Stolz. Nun besteht die Herausforderung für den erfahrenen Geschäftsführer darin, seine Tochter in jeder Hinsicht
zu unterstützen. „Auch wenn es mir nicht
immer leichtfällt, halte ich mich aus ihren
Entscheidungen heraus, weil sie ihre eigenen
Erfahrungen sammeln muss und weil ich
glaube, dass es so der beste Weg ist“, betont
Toshikazu Sano.
Zum Blick nach vorn gehört für Toshikazu
Sano auch die konsequente Ausrichtung auf
umweltfreundliches Drucken. „Wir setzen auf
wasserlosen Druck, der umweltfreundlich ist
und gleichzeitig hohe Qualität liefert“, erklärt
Sano. „Dafür haben wir sogar mehrfach eine
Auszeichnung vom Umweltministerium erhalten, wozu auch die Heidelberg Speed­master
beigetragen hat, weil sie in Sachen Niedrig­
emission und Energieeffizienz neue Maßstäbe
setzt.“ Zwar würden nach seiner Schätzung
nur etwa zehn Prozent der Kunden explizit
Wert darauf legen, „aber uns ist der Umweltschutz ein sehr wichtiges Anliegen.“
In Deutschland, glaubt Sano, sei man in
Sachen Umweltschutz schon einen Schritt
weiter. Das sei ihm aufgefallen, als er vor einigen Jahren die drupa besuchte und bei
dieser Gelegenheit auch in Heidelberg und
Wiesloch-Walldorf bei „seinem“ Druckmaschinen-Hersteller vorbeischaute. „Ich war sehr
beeindruckt, wie sauber es dort überall war.
Ich glaube, dass Produkte, die in einer sauberen
Umgebung hergestellt werden, gut sein müssen, weil sie verantwortungsvoll produziert
werden.“ Aber auch sonst hat der Manager
gute Erinnerungen an Deutschland. „Die Menschen dort sind sehr freundlich zu Japanern“,
stellt er zufrieden fest. „Ich habe mich sehr
sicher und gut aufgehoben gefühlt.“
Toshikazu Sanos Begeisterung für das hohe
Tempo seiner beiden Speedmaster kommt
übrigens nicht von ungefähr, denn auch in
seiner Freizeit mag es der Manager gerne
schnell. So hat er schon mehrfach an natio­
nalen Slalom-Wettbewerben im Ski­fahren
teilgenommen. Außerdem steigt er, wann
immer es möglich ist, in seinen PS-starken
Honda NSX-R, um damit Autorennen auf richtigen Profistrecken zu fahren. „Aus mir hätte
auch ein Rennfahrer werden können“, sagt
er lächelnd. „Hohe Geschwindigkeiten machen
mich glücklich.“
ShinNihon Printing Inc.
760-0080 Takamatsu
Japan
www.snp.co.jp
www.heidelberg.com/SX102
www.heidelberg.com/CX102
Impressionen von den beiden SNP-Standorten in Haneda
und Takamatsu. Rechts unten: der Produktionsstandort
in Haneda, einem Stadtteil der rund 10 Millionen
­Einwohner zählenden japanischen Hauptstadt Tokio.
„Wir setzen auf
wasserlosen Druck,
der umwelt­freund­
lich ist und gleich­
zeitig eine hohe
Qualität liefert.“
toshikazu sano
inhaber und firmenchef
von shinnihon printing
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in perfektion
„das
potenzial
ist riesig“
Digitalstrategie. Heidelberg will sein Digitalangebot
massiv ausweiten. Was in Zukunft zu erwarten ist
und was die Kunden davon haben, erklärt der Leiter
des Geschäftsfelds Digital Jason Oliver im Interview.
h
err Oliver, Sie sind Leiter des Geschäftsfelds Digital, in dem
Heidelberg sein Digital- und Softwareangebot gebündelt hat.
Haben Sie Ihren Traumjob gefunden?
Im Moment fühlt es sich jedenfalls so an. Ich bin
seit 20 Jahren im digitalen Druckmarkt aktiv und weiß,
wie schwer es ist, neue Technologien in den Markt zu
bringen. Heidelberg gehört zu den größten Unternehmen im Markt und hat hervorragende Branchen- und
Kundenkontakte auf der ganzen Welt. Hinzu kommt,
dass ­Heidelberg die Fähigkeit und den Willen hat, künftig ganz vorne im digitalen Druckmarkt mitzuspielen.
Immerhin stellt das Unternehmen dem Bereich Digital
rund ein Drittel seiner Mittel für ­Forschung und Entwicklung bereit. Bessere Voraussetzungen kann es gar
nicht geben. Insofern würde ich schon sagen, dass ich
meinen Traumjob gefunden habe.
Warum rückt Heidelberg das Digitalgeschäft gerade jetzt so
stark in den Fokus?
Wir fangen ja nicht jetzt erst an. Schließlich
sind wir mit dem Druckerei-Workflow Prinect und
dem ­Vertrieb der digitalen Modellreihe Linoprint im
­Digitalgeschäft schon länger sehr intensiv aktiv. Aber
die Medienlandschaft verändert sich dramatisch und
sehr schnell. Der Printmarkt wird mittelfristig kaum
wachsen, sondern in weiten Teilen immer kleinteiliger
und komplexer. Auch deshalb versuchen Druckereien
verstärkt, mehr als nur Print anzubieten und stärker
am medienübergreifenden Gesamtgeschäft ihrer Kunden beteiligt zu sein. Das eröffnet, ergänzend zum
Bogenoffset, gerade im digitalen Bereich viele neue
Geschäftsmöglichkeiten. Damit unsere Kunden die damit verbundenen Chancen nutzen können, brauchen
sie Lösungen, die das Beste aus Digital- und ­Offsetdruck
über Prinect in einen gemeinsamen Produktions- und
Management-Workflow einbinden. Genau das wollen
wir liefern.
Klingt gut. Aber wie wollen Sie das schaffen?
Indem wir unser Know-how mit dem von starken
Partnern bündeln. Aus meiner langjährigen Erfahrung
heraus weiß ich, dass es weder möglich noch klug ist,
alle erforderlichen Technologien selbst zu entwickeln.
Dazu braucht man Spezialwissen, das wir uns zum
­Beispiel 2011 mit der Übernahme des Softwareunternehmens CERM gesichert haben, um auf dieser Basis
den Prinect Business Manager zu entwickeln. Dann
haben wir vor zwei Jahren in großem Umfang in die
Firma Neo7even investiert. Ein erstes Ergebnis der
­ usammenarbeit ist der Prinect Media Manager, der
Z
Druckereien neue Ertragsquellen im ­Bereich Multi
Channel Publishing eröffnet. Zudem ­bekommen wir
über Neo7even die nötigen Ressourcen für die konti­
nuierliche Weiterentwicklung von Prinect.
Und wie sieht es im Maschinengeschäft aus?
Hier sind starke strategische Partnerschaften
vielleicht sogar noch wichtiger. Deshalb führen wir
zurzeit auch viele sehr interessante Gespräche. Zum
Beispiel mit Ricoh. Gerade in jüngster Zeit hat unser
­japanischer Partner einige interessante Akquisitionen
vollzogen, um die Reichweite seiner Technologie zu
vergrößern. Zugleich zeigen wir mit dem Vertrieb des
Digitaldrucksystems Linoprint, dass wir als einziger
Hersteller in der Branche erfolgreich integrierte Digital- und Offsetanwendungen anbieten können. Gerade
haben wir neue Digitaldrucksysteme zu unserem
Linoprint Portfolio hinzugefügt, die bis zu 130 A4Seiten pro Minute, Sonderfarbe Weiß und Spotlackierung drucken können. Das sind sehr positive Ent­
wicklungen. Deshalb wollen wir die angebotene Produktpalette in diesem Marktsegment zusammen mit
Ricoh schnell erweitern.
Zu Ihren Partner gehört auch Fuji …
Ja, und darauf sind wir sehr stolz. Fuji ist weltweit die absolute Nummer 1 beim Tintenstrahldruck
im Drop-on-Demand-Verfahren – einer Technologie,
die nicht nur meiner Meinung nach die Zukunft des
­Digitaldrucks bestimmen wird. Das erste Kapitel dieser
Zukunft lässt sich übrigens heute schon begutachten.
Vor wenigen Monaten haben wir mit der Gallus DCS
340 die erste Digitalmaschine vorgestellt, die aus der
Zusammenarbeit mit Fuji und Gallus entstanden ist.
Sie ist derzeit die weltweit einzige Druckmaschine zur
Produktion von individualisierten und versionierten
Etiketten auf Basis der Inkjet-Technologie, bietet die
Qualität des Offsetdrucks, die Geschwindigkeit von
­Flexo-Druck und die für Gallus typischen Veredelungsund Weiterverarbeitungsmöglichkeiten. Die Gallus
DCS 340 geht zur Labelexpo Europe im September 2015
in Serie. Wir glauben, dass die Maschine sehr erfolgreich sein wird, zumal wir jetzt mit dem Format 340
mm beginnen und später auch weitere ­Formate ins
­Visier nehmen werden, um beispielsweise digitale
­Anwendungen für das Flexo-Packaging zu ermöglichen.
Das ist ein riesiger Markt, aber natürlich wollen wir
nach und nach noch weitere Märkte angehen.
Was heißt das konkret?
Bei der Zusammenarbeit geht es auch darum,
Möglichkeiten für weitere Produkte zu identifizieren,
wobei wir genau wissen, dass die nächste Gemeinschaftsentwicklung von Heidelberg und Fuji gegen die besten
Digitaldruckmaschinen der Welt bestehen muss. Mittlerweile ist ja bekannt, dass wir ganz konkret mit der
Arbeit an einer Neuentwicklung für den industriellen
Akzidenz- und Verpackungsdruck begonnen haben,
36
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in perfektion
meisterstück
die Fujis Technologie mit unserer Entwicklungsund Maschinenbaukompetenz kombiniert. Ich freue
mich jedenfalls schon sehr auf die nächste drupa.
gut gemacht
Was macht Sie so sicher, dass Ihre strategische Entscheidung
für den Inkjet-Digitaldruck richtig ist?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum Beispiel das
gigantische Anwendungsfeld, das die Technologie auch
neuen Zielgruppen eröffnet. Maschinen auf Basis des
Drop-on-Demand-Verfahrens sind hochinteressant, weil
der Druck völlig kontaktfrei erfolgt. Das heißt: Selbst
Boden- oder Wandmaterialien, wie Fliesen, Parkett,
Textilien oder Tapeten, lassen sich problemlos im industriellen Maßstab bedrucken. Kleinere dreidimen­sionale
Objekte wie Flaschen, Bälle oder Bekleidung können
bereits mit der Jetmaster Dimension von Heidelberg
­individuell bedruckt werden (mehr dazu in dieser Ausgabe auf S. 7). Selbst Autos oder Flugzeuge lassen sich
mit dem Verfahren bedrucken, jedes einzelne anders.
Wir sehen die Inkjet-Technologie als Basistreiber für
neue Anwendungen, und zwar innerhalb und außerhalb unserer Branche, weil das Potenzial an neuen
Anwendungen wirklich enorm ist.
Sie ist derzeit wohl eines der bekanntesten
Druckerzeugnisse weltweit: die leuchtende
­Verpackung für den Premium-Gin Bombay
­Sapphire von der Karl Knauer KG im badischen
Biberach. Innerhalb kurzer Zeit hat das illuminierte Meisterstück mehr als 20 nationale und
internationale Preise abgeräumt, darunter den
Deutschen Verpackungspreis, den iF design
award, den bronzenen Cannes-Löwen und den
Print Star in Gold.
Zu Recht, denn bei der aufmerksamkeitsstarken Inszenierung für den Point of Sale hat
die Karl Knauer KG gleich mehrere Heraus­
forderungen innovativ gelöst. So leuchten beim
Anheben der wohl ersten frei verkäuflichen
Verpackung dieser Art nacheinander zunächst
die Konturen der Flasche auf, aus der in vier
weiteren Stufen dann filigrane orientalische
Lichtornamente wie glitzernde Edelsteine
strömen, die sich zu einem strahlenden Diadem aufbauen. Der Lichtzyklus dauert 18 Sekunden. Für die Umsetzung hat der Faltschachtelspezialist eigens eine Technologie
entwickelt, die auf Basis von elektrolumineszenten Stoffen aufgebaut ist, welche beim
Anlegen eines elektrischen Feldes Licht emittieren. Für die Produktion der innovativen
Faltschachtellösung setzte Karl Knauer eine
Speedmaster XL 105-6+LYYL ein.
Sprechen auch technische und qualitative Gründe für die
Tintentechnologie?
Wir konzentrieren unsere eigenen Entwicklungsressourcen auf den Drop-on-Demand-Tintenstrahldruck, weil sich durch den kontaktfreien Druck, wie
gesagt, eine Vielzahl an unterschiedlichen Materialien
verarbeiten lässt. Natürlich ist die Flüssigtoner-Tech­
nologie eine starke Konkurrenz. Aber sie ist nicht unproblematisch, weil die Fortdruckgeschwindigkeit und
die Farbreproduzierbarkeit bis heute keinem Vergleich
mit Offsetdruck standhalten. Ein Nachteil sind außerdem die hohen laufenden Kosten für die Farbe.
Das kann sich in Zukunft ja noch verändern …
Ja, das kann es. Aber die Fortschritte beim Versuch, die Technologie zu verbessern, sind im Laufe der
Jahre immer kleiner geworden. Die Drop-on-DemandTechnologie steht dagegen noch am Anfang ihres Lebenszyklus. Vor allem aber geht der Fortschritt hier
schnell voran. Schauen Sie sich einmal die Druck­
geschwindigkeit an, die Lebensdauer der Druckköpfe
oder die Druckauflösung: All das hat sich in den letzten
zehn Jahren enorm entwickelt. Und es gibt noch ein
paar besondere Eigenschaften, die in meinen Augen
ganz klar für die Tintenstrahl-Technologie sprechen:
die einfache technische Funktionsweise bei gleichzeitiger
Zuverlässigkeit und die geringen laufenden Kosten.
Wir denken an Digitaldruckmaschinen, die im industriellen Produktionsumfeld funktionieren, also auch die
entsprechende Verfügbarkeit haben müssen. Diese hohen
Anforderungen lassen sich unserer Meinung nach nur
mit der Drop-on-Demand-Technologie realisieren.
jason oliver
leitet bei Heidelberg
seit Anfang 2013 das Geschäftsfeld Digitaldruck.
Zuvor war er bei einem
amerikanischen Digitaldruckanbieter für den
weltweiten Vertrieb von
digitalen Inkjet-Drucksystemen zuständig.
­Oliver ist verheiratet
und hat zwei Kinder.
In seiner Freizeit läuft
er regelmäßig die Halb­
marathonstrecke, und
zwar barfuß, weil es die
Gelenke schont.
Zeigen Sie uns Ihr Bestes!
Haben Sie auch eine Verpackung,
eine Broschüre, einen Kalender oder
ein ­anderes Druckprodukt, auf das
Sie ganz besonders stolz sind? Ein
­kleines oder großes Meisterstück, das
Sie in ­einer der nächsten Ausgaben
der HN an dieser Stelle sehen möchten?
Dann machen Sie mit, und senden Sie
uns ein Exemplar an:
Heidelberger Druckmaschinen AG
Sabine Langthaler
Kurfürsten-Anlage 52–60
69115 Heidelberg
Deutschland
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enger am
kunden
Harald Weimer ist seit April 2014 im Vorstand von
Heidelberg für den Bereich Sales & Services verantwortlich. Im Interview erklärt der ehemalige Leiter der
Vertriebsregion Amerika, welche Kundenanforderungen
für ihn im Fokus stehen und welche Pläne er hat.
h
err Weimer, eines Ihrer Ziele ist es, den Umfang und die Qualität der
Services von Heidelberg nachdrücklich auszubauen. Warum ist das wichtig?
Weil unsere Branche mehr intelligente Services und Leistungen rund um das Equipment braucht. Nur so stellen wir sicher,
dass unsere Kunden die maximale Produktivität aus ihren Investi­
tionen herausholen und sich erfolgreich weiterentwickeln.
Wie wollen Sie Ihre Kunden dabei unterstützen?
Das hängt vom Profil der Kunden ab. Industrialisierte Betriebe, die ihren Auftraggebern räumlich folgen und an mehreren
Standorten produzieren, erwarten länderübergreifend den gleichen Service und eine individuelle Betreuung. Deshalb wollen wir
die enge Zusammenarbeit über das Key Account Management
spürbar intensivieren und dabei auch den Bereich Consulting weiter ausbauen. Kunden in Wachstumsmärkten brauchen dagegen
vor allem Services, mit denen sie das volle Leistungspotenzial ihrer
Maschine nutzen können. Natürlich kommt es auch hier auf eine
intensive Betreuung an. Darüber hinaus erwarten diese Kunden
aber auch ganz konkret Know-how-Transfer von uns. Deshalb haben
wir Angebote wie beispielsweise Operator Evaluation entwickelt.
Über diesen Service können wir den Wissensstand der Mitarbeiter
in Druckereien sehr genau ermitteln und bei den anschließenden
Schulungen daran anknüpfen. Das ist wesentlich effizienter als
jede Schulung von der Stange.
Woher wissen Sie denn, welche Anforderungen tatsächlich an Sie gestellt
werden?
Ganz klar durch die Nähe zum Kunden. In 80 bis 85 Prozent
der Länder haben wir eigene Vertretungen. Außerdem betreiben
wir das größte Servicenetz weltweit: Wir sind mit 3 000 Mitarbeitern in 170 Ländern präsent. Über unsere globale Vertriebs- und
Serviceorganisation wissen wir sehr genau, wo der Schuh drückt,
und können unsere Angebote exakt darauf abstimmen. So ist zum
Beispiel unser Engagement im Digitaldruck die Antwort auf An­
forderungen von Kunden, die gesagt haben: „Ich brauche einen
verlässlichen Partner, der mich unabhängig berät, wie ich Offsetund Digitaldruck zueinander positioniere.“
Klingt gut, aber kollidiert das nicht mit ihren Vertriebszielen?
Nein, im Gegenteil. Ein guter Vertriebsmitarbeiter verkauft
seinen Kunden das, was sie tatsächlich brauchen. Warum? Damit
er morgen wieder etwas verkaufen kann. Deshalb müssen unsere
Mitarbeiter im Vertrieb in erster Linie exzellente Berater sein.
Dazu brauchen sie betriebswirtschaftliches und technisches Knowhow. Schließlich wollen wir unsere Kunden ganzheitlich beraten,
damit sie unsere Produkte in einer schlanken Prozessumgebung
optimal einsetzen und neue Lösungen mit dem größtmöglichen
Nutzen integrieren.
Was planen Sie im Bereich Services?
Die Branche steht unter einem enormen Wettbewerbsdruck.
Alles dreht sich um Profitabilität und Produktivität. Daher spielt
der Ausbau unserer Remote Services eine wichtige Rolle, vor allem
bei Verpackungs- und Akzidenzdruckern, die eine 24/7-Produktion
fahren. Denken Sie nur an Remote Monitoring. Es erhöht die
­Maschinenverfügbarkeit, weil wir Probleme beheben können, bevor sie auftreten. Für mehr Produktivität sorgt auch unser jüngstes
An­gebot Performance Plus, das unseren Kunden spürbare Produktivitäts- und Ergebnisverbesserungen bringen kann, an denen wir
im Erfolgsfall partizipieren. Dieses neue Service-Programm wird in
Deutschland und den USA exzellent angenommen und künftig in
industrialisierte Märkte ausgerollt. Außerdem bündeln wir Knowhow und Serviceleistungen verstärkt in regionalen Kompetenzzentren, damit wir unseren Kunden unabhängig von ihrem jeweiligen
Produktionsstandort flächendeckend die gleiche maximale Servicequalität liefern können, etwa Remote Monitoring, das wir zentral
von Atlanta aus für die USA, Mexiko und Kanada anbieten.
Sehen Sie auch Möglichkeiten, den Kundennutzen bei Gebrauchtmaschinen
und Consumables zu erhöhen?
Bei den Gebrauchtmaschinen werden wir Kundenanfragen
künftig direkt mit dem Bestand in unserem globalen Netzwerk
­abgleichen, um über unsere Organisation vor Ort schnell ein adäquates Angebot machen zu können. Hier gilt es, Angebot und
Nachfrage zu koordinieren, und zwar länderübergreifend. Bei den
Verbrauchsmaterialien wollen wir das weltweite Online-Angebot
weiter ausbauen. Heute ist Online-Shopping von Saphira Consumables bereits in 21 Ländern möglich. Diese Zahl werden wir zügig
erhöhen und gleichzeitig den Bestellvorgang für unsere Kunden
spürbar vereinfachen. In Kombination mit unserem global verfügbaren Produktportfolio und unseren qualifizierten PerformanceKits sind wir der ideale Partner für industrielle Kunden. Darüber
hinaus werden wir durch gezielte Unternehmensakquisitionen
unser Know-how in der Herstellung von Verbrauchsmaterialien
weiter ausbauen, um damit den Kunden noch gezieltere Mehrwertlösungen anbieten zu können.
Sie sind durch und durch Vertriebler, als Vorstand sollen Sie jetzt Strategien
ausbrüten. Vermissen Sie den direkten Draht zum Kunden?
Klar ist es mein Ziel, Strategien zu erarbeiten, damit sowohl unsere Kunden als auch Heidelberg eine profitable Zukunft
haben. Das Schöne an meinem Job ist aber doch, dass ich mir die
Zeit nehmen kann, mich nach wie vor mit Kunden über ebendiese
Strategien auszutauschen: zuzuhören, Lösungen anzubieten und
sie verlässlich zu liefern. Für die Zukunft haben wir in dieser
Richtung noch vieles vor, und das wird auch bald deutlich sichtbar werden.
„Ein guter
Vertriebsmit­arbeiter
verkauft seinen
Kunden das,
was sie
tatsächlich
brauchen.
Warum? Damit
er morgen
wieder etwas
verkaufen
kann.“
harald weimer
vorstand
sales & services
harald weimer
ist seit 16 Jahren bei
Heidelberg und seit
Anfang April 2014
­Vorstand für den Bereich Sales & Services.
­Zuvor war er als Vertriebschef unter anderem in Deutschland,
Mexiko und Nordamerika tätig und leitete
zuletzt die Region
Amerika. Der 50-jäh­
rige Diplom-Ingenieur
wohnt mit seiner Frau
und einer sechsjäh­
rigen Tochter in der
Nähe von Heidelberg.
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in perfektion
tipps &
tricks
zu feucht, zu trocken, zu heiß?
Tipps und Tricks: Bedruckstoffe im Digitaldruck. Während Papiere und andere Bedruckstoffe
beim Offsetdruck ­einer hohen Feuchtigkeit ausgesetzt sind, geht es beim Digitaldruck vor allem
heiß zu. Das Problem: Die Fixierung des Toners erfolgt bei Temperaturen von 140 bis über 200 Grad
Celsius und stellt besondere Anforderungen an die Wahl des richtigen Papiers. Aber auch andere
Faktoren wie Lagerung, Oberflächenbeschaffenheit oder Laufrichtung wirken sich maßgeblich auf das
Druckergebnis aus.
die richtige seite,
die richtige laufrichtung
Bei der industriellen Herstellung von Papier richten sich die einzelnen Fasern in Laufrichtung längs zur Papierbahn aus. Die Bogen
werden entweder längs oder quer aus der Papierbahn geschnitten,
dadurch entstehen Bogen mit unterschiedlicher Laufrichtung.
Die damit verbundene unterschiedliche Stabilität lässt sich beim
­Digitaldruck nutzen.
Da bei Digitaldruckmaschinen meistens der Bogen mit der
schmalen Seite in die Maschine transportiert wird, sollten dünne
Materialien mit Grammaturen bis 100 g/m2 Schmalbahnpapier
sein. Das gibt dem Papier die nötige Stabilität und verhindert ein
Auf­rollen in der Auslage. Bei Grammaturen ab 250 g/m2 sollte
die Laufrichtung Breitbahn sein. Das gibt dem Papier die nötige
Biegefähigkeit und verhindert einen Papierstau. Die Laufrichtung
lässt sich mit der Reiß-, Nagel- oder Falzprobe ermitteln.
Bei vielen ungestrichenen Papieren ist für ein gutes Druckbild
zudem entscheidend, die richtige Seite zu bedrucken, nämlich die
glattere Filzseite und nicht die raue Siebseite. Bei vielen Papieren
ist die Filzseite auf der Verpackung durch einen Pfeil gekennzeichnet.
Er zeigt auf die Seite, die zuerst bedruckt werden sollte.
Papierrolle mit Laufrichtung
Schmalbahn/Breitbahn: Bei der
­industriellen Herstellung entstehen
Papierbogen mit unterschiedlicher
Laufrichtung. Dabei wird zwischen
Schmalbahn und Breitbahn
unterschieden.
hn
ba
it
Bre
n
ah
lb
ma
Sch
20–22° c
50–55 %
gutes klima
Randwelligkeit: Randwelligkeit
entsteht, wenn Feuchtigkeit aus der
Raumluft in das Papier eindringt
und sich die Ränder gegenüber der
Bogenmitte ausdehnen. Die Folgen
sind schlechter Papierlauf oder Papierstau, eine verminderte Tonerhaftung,
Farbschwankungen und insgesamt ein
uneinheitliches Druckbild.
Tellern: Tellern tritt meist im Winter
in beheizten, trockenen Räumen auf. Dem
Papier wird an den Bogenkanten Restfeuchte entzogen. Die Ränder schrumpfen gegenüber der Bogenmitte und stellen sich auf. Auch hier verursacht die
schlechte Planlage ähnliche Probleme
wie bei der Randwelligkeit.
Papier reagiert besonders empfindlich auf Veränderungen des
Raumklimas. Sichtbare Zeichen der Wetterfühligkeit sind in der
­Regel Effekte wie Randwelligkeit, Tellern oder Doppeleinzüge infolge
einer statischen Aufladung des Papiers.
Abhilfe schafft in allen Fällen die richtige Lagerung des Papiers.
So sollten in den Lagerräumen ganzjährig eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent ± 5 Prozent und eine konstante Temperatur von
20 bis 22 Grad Celsius herrschen. Bei geringeren Abweichungen hilft
es, das Papier erst kurz vor dem Verdrucken aus der klima­
geschützten Verpackung zu nehmen und nicht benutztes Papier
wieder darin zu verstauen. Bei größeren Abweichungen sollte die
benötigte Papiermenge in der Verpackung und zusätzlich mit Folie
umwickelt mindestens 24 Stunden vorher in den Druckraum gebracht
werden, damit sich das Papier akklimatisieren kann.
offset- oder digitaldruckpapier?
digital ...
... offset?
Grundsätzlich ist der Einsatz von Digitaldruckpapieren für das
­xerografische Druckverfahren die richtige Wahl. Das Material ist
­unkritischer, weil es mit 30 bis 35 Prozent nur etwa die Hälfte der
Restfeuchte von Offsetdruckpapier aufweist und dadurch beim
heißen Fixier­vorgang weniger schrumpft. Zudem sorgt die glatte
Papieroberfläche für eine bessere Tonerhaftung und für ein be­
sonders scharfes Druckbild.
Ebenso gute Ergebnisse lassen sich aber auch mit gestrichenem
Offsetpapier erreichen, das häufig zum Einsatz kommt, wenn Offset­
jobs in kleiner Auflage digital nachgedruckt oder versioniert werden.
Allerdings kann dieses Papier beim Digitaldruck bis zu 1 mm auf einer
Länge von 45 cm schrumpfen. Die damit verbundenen Probleme
beim Schön- und Widerdruck lassen sich entweder durch Vermitteln
lösen oder durch eine prozentuale Größenanpassung des Schöndrucks
kompensieren. Angesichts der enormen Vielfalt an ­erhältlichen
Bedruckstoffen für den Offsetdruck sollte das Papier vorab immer
getestet werden.
Durch die sofortige Trocknung bietet sich beim Digitaldruck der
Einsatz von synthetischen Bedruckstoffen wie Folien oder stärkeren
Materialien aus Kunststoff an. Hier ist darauf zu achten, dass die
verwendeten Bedruckstoffe, auch Briefhüllen mit Sichtfenster, bis
etwa 200 Grad Celsius hitzebeständig sind.
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in perfektion
m
ehr Leistung und damit noch mehr Produktivität sind im Volumendruck von Verpackungen entscheidend. Deshalb bietet Heidelberg
auch im Großformat mehr, nämlich eine
ganz neue Tempoklasse: Packaging Speed
Performance, kurz PSP. So ist die Speedmaster XL 145 jetzt mit einer Höchstleistung von
18 000 und die Speedmaster XL 162 mit 16 500
Bogen in der Stunde erhältlich. „Die beiden
Geradeausmaschinen sind konsequent auf
große, internationale Verpackungshersteller
zugeschnitten, für die höchste Druckgeschwindigkeit der entscheidende Produktivitäts- und Wettbewerbsfaktor ist“, sagt Detlef
Janke, Leiter Produktmanagement Speedmaster VLF bei Heidelberg. „Außerdem zeichnen sich die Druckmaschinen dank syn­
chronisiertem Plattenwechsel oder Prinect
Inpress Control durch einen hohen Automatisierungsgrad und extrem kurze Rüstzeiten
aus“, ergänzt der 50-Jährige. „Damit eignen
sie sich auch ideal für die Just-in-Time-Produktion von Wiederholaufträgen oder Printon-Demand-Jobs in kleinen Auflagen.“
Über 70 Millionen Bogen pro Jahr
Maßgeblich für internationale Verpackungsdrucker ist in der Regel die „Overall Equipment Efficiency“ (OEE), eine Kennzahl, die
sich aus Rüstzeit, Rüstmakulatur, der durchschnittlichen Netto-Produktionsgeschwindigkeit und dem Nutzungsgrad ergibt. Auch
xl 142-6+l aus dem jahr 2007: 38 mio. bogen pro jahr
Die Speedmaster XL 142 und 162
konnten schon beim Serienstart 2007
mit einem hohen Druck­tempo punkten.
Jetzt hat Heidelberg kräftig an der Leistungsschraube gedreht: In der neuen
Klasse „Packaging Speed Performance“
(PSP) schafft die XL 162 pro Stunde
16 500 Bogen, die XL 145 sogar 18 000.
XL 145-6+L psp 18.000: 68 Mio. Bogen pro Jahr
18 000 bogen
im großformat
XL 145-6+L psp 16.500: 65 Mio. Bogen pro Jahr
XL 145-6+L psp 15.000: 62 Mio. Bogen pro Jahr
fokus
innovation
hier liefern die neuen Maschinen Ergebnisse,
die schlichtweg beeindrucken. „Unsere Auswertungen zeigen, dass eine Speedmaster
XL 145 PSP im Dreischichtbetrieb an sechs
Tagen pro Woche doppelt so viele Bogen produziert wie die erste Maschinengeneration
von 2007“, so Janke. „Pro Jahr lassen sich mit
der PSP-Maschine problemlos 70 Millionen
Bogen und mehr drucken.“
Um für eine reibungslose Produktion in
der neuen Tempodimension zu sorgen, hat
Heidelberg mehrere Komponenten der Maschine komplett überarbeitet. So verfügen
die beiden PSP-Großformate über einen neuen Hochgeschwindigkeitssaugkopf und eine
optimierte Bogenführung. Ebenfalls neu sind
die Greiferbrücken und die Kettenführung
in der Auslage, während die robuste Kon­
struktion der Maschinen jederzeit für die
nötige Laufruhe sorgt.
Darüber hinaus hat Heidelberg der Speedmaster XL 145 und der XL 162 die längste
Trocknerstrecke im Markt mit sieben Einschüben spendiert. „Auch bei maximaler
Produktionsgeschwindigkeit härten Farben
und Lacke sicher aus, so dass die Bogen absolut trocken in der Auslage landen“, erklärt
Detlef Janke. Im Zusammenspiel mit der
Doppellack-Technologie der PSP-Druckmaschinen sind Veredelungsvarianten somit
keine Grenzen gesetzt. Matt-Glanz-Effekte
oder die Kombination unterschiedlicher Oberflächenstrukturen wie silber- oder goldmetallisierter Bedruckstoffe lassen sich ebenso
umsetzen wie Deckweißanwendungen mit
höchstem Farbauftrag.
eine frage,
heidelberg
?
eco
warum …
… sehe ich an meinem Farbmesssystem
immer andere L*a*b*-Werte als in der
ISO-Norm genannt?
Die vom frischen Druckbogen gemessenen
Farbwerte weichen fast zwangsläufig von
den Sollwerten der ISO-Norm ab. Der Grund:
Die Festlegung der ISO-Werte basiert auf
­trockenen Druckfarben. Schließlich erfolgt die
abschließende Kontrolle erst, wenn die Farben
getrocknet sind, und nur die trockenen Werte sind vom Endabnehmer messbar. In der Praxis wird aber eigentlich ­immer
der „nasse“ Bogen gemessen. Um nun die ISO-Werte zu
­erreichen, empfiehlt es sich, eine Versuchsreihe anzulegen,
bei der durch Über- und Unterfärben eine Bandbreite der
wichtigsten Farbwerte abgedeckt wird. Diese werden zunächst
mit noch nasser Druckfarbe gemessen und gespeichert. Nach
dem Trocknen, also nach mindestens 2 bis 4 Stunden bei
­gestrichenem Papier, werden die Bogen erneut gemessen.
Von den Messergebnissen, die jetzt im trockenen Zustand am
dichtesten an den ISO-Sollwert herankommen, werden die
L*a*b*-Werte abgenommen und im Farbmess­system dauerhaft eingestellt. Diese Werte gelten für alle Papiere derselben
Klasse (z. B. gestrichen, ungestrichen). Ändert sich bei einem
neuen Auftrag das Druckpapier, werden die Sollwerte vom
Prinect Farbmesssystem automatisch angepasst. Um Messund Materialfehler zu vermeiden, sollten ­übrigens immer
mehrere Bogen gemessen werden.
„Mit Saphira Eco sind
unsere Kunden auf
der sicheren Seite,
egal nach welchem
Standard sie die
Umweltverträglichkeit
der Drucksachen
nachweisen müssen.“
thomas fischer
produktmanager bei heidelberg
seite 44
Bernd Utter
Produktmanager
Heidelberger Druckmaschinen AG
bis zu
30 millionen
bogen mehr
pro jahr*
*Basis: Overall Equipment Efficiency
(OEE) der Speedmaster XL 142-6+L aus
dem Jahr 2007.
Produktmix: 6C + Lack, durchschnittliche
Auflage circa 15 000 Bogen pro Auftrag.
Arbeitsplatzkapazität: 3 Schichten
(24 Stunden), 6 Tage pro Woche bei
einem Nutzungsgrad von 85 Prozent
(6 120 Stunden pro Jahr).
detlef janke
Leiter Produktmanagement VLF
Heidelberger Druckmaschinen AG
www.heidelberg.com/XL145
www.heidelberg.com/XL162
Haben Sie eine Frage?
Zu komplizierten Anwendungen, dem optimalen Einsatz
von Maschinen und Verbrauchsmaterialien oder anderen
Themen, die Ihnen auf den Nägeln brennen? Dann schreiben Sie uns an [email protected],
und wenden Sie sich mit Ihren Fragen direkt an das Experten-Netzwerk von Heidelberg.
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Saubere Luft für ein
besseres Leben:
das Klimaschutzprojekt
in Togo
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eco
grüne
platzhirsche
Chemikalien
Saphira Eco. Heidelberg hat die Kriterien für die
­Verbrauchsmaterialien der Saphira Eco Linie nochmals
­verschärft und das Sortiment erweitert. Das macht die
­Produktlinie einzigartig in der Printmedienindustrie – und
zu einer cleveren Wahl für Druckdienstleister.
Platten
d
Farben
Farben
Lacke
Gummitücher
ie Messlatte für Saphira Eco liegt extrem
hoch. „Die Produktlinie garantiert, dass die
darin enthaltenen Verbrauchsmaterialien
wie Farben, Lacke oder Druckplatten den
Anforderungen der weltweit wichtigsten Umweltzertifikate wie Nordic Swan, EU- oder
New Zealand Ecolabel vollständig entsprechen“, sagt der verantwortliche Produkt­
manager bei Heidelberg, Thomas Fischer.
Um diesen Anspruch zu erfüllen, hat
­Heidelberg seine Pionierrolle bestätigt und
einmal mehr neue Maßstäbe gesetzt. Denn
Umweltzertifikate gibt es zwar viele, doch sie
basieren auf unterschiedlichen Kriterien und
verhindern so einen direkten Vergleich. Um
das zu ändern, filtert Heidelberg für jede
Gruppe von Verbrauchsmaterialien die Umweltzertifikate mit den strengsten Bewertungskriterien heraus. Das Resultat ist ein
Katalog an Maximalvorgaben, die Heidelberg
als Mindestanforderung an Saphira Eco Produkte stellt. „Durch dieses Vorgehen werden
die meisten vorgeschriebenen Kriterien übererfüllt, so dass unsere Kunden auf der sicheren Seite sind, egal nach welchem Standard
sie die Umweltverträglichkeit der Druck­
sachen nachweisen müssen“, sagt Fischer. Ein
weiterer Vorteil: Betriebe müssen nicht länger aufwendig dokumentieren, dass sie die
Vorgaben einhalten. Es reicht, das Saphira
Eco Produkt anzugeben.
Alle Prozessschritte
Saphira Eco Verbrauchsmaterialien durchlaufen nicht nur das härteste Qualifizierungsverfahren in der Branche. Sie stellen auch das
breiteste Sortiment an umweltfreundlichen
Produkten dar. Von der Vorstufe über den
Druck bis zur Weiterverarbeitung können
Betriebe jeden Prozessschritt mit Saphira Eco
Produkten abdecken. So hat Heidelberg in
Zusammenarbeit mit Herstellern 2014 weltweit erstmals Kriterien für umweltschonende Gummitücher definiert und mit Saphira
Blanket Pro umgesetzt. Mit dem Saphira
Binding Glue PUR 330 NE ist ein PUR-Kleber
verfügbar, der keine gesundheitsgefährdenden Isocyanate freisetzt. „Damit ist es möglich, Akzidenzen wie Broschüren vom Gummituch über Farben bis zum Kleber komplett
mit umweltfreundlichen Verbrauchsmaterialien zu fertigen“, sagt Fischer. Im Faltschachteldruck bietet Heidelberg schon seit Längerem ökologische Dispersionsleime an und
deckt auch in diesem Segment die komplette
Wertschöpfungskette ab.
Besonders stolz ist Fischer auf Saphira Ink
Anicolor: Die auf Pflanzenöl basierende Farbe
nebelt weniger und ist scheuerfester als das
konventionelle Pendant. „Das ist ein wichtiger Zusatznutzen und macht die Anicolor
Technologie mit ihrer geringen Makulatur
und ihrem niedrigen Energieverbrauch noch
umweltschonender“, betont Fischer. „Und es
zeigt: Saphira Eco Produkte sichern eine hohe
Druckqualität zu Preisen von herkömmlichen Materialien.“
Saphira Eco …
steht für reduzierte Emissionen von flüchtigen or­ga­
nischen Verbindungen (VOCs), Ammoniak und
­Feinstaub, einen geringeren Chemikalienverbrauch
und weniger Abwasser. Der Saphira Eco Kriterien­
katalog und die Positivliste werden ständig aktualisiert
und finden sich unter:
www.heidelberg.com/saphira-eco
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eco
natureOffice
Seit 2008 entwickelt
natureOffice Klima­
strategien für Unternehmen auf der
Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ziel der
weitreichenden Aktivitäten ist es, Umweltbelastungen zu
neutralisieren, die
durch unternehmerisches Handeln entstehen, sowie die Akzeptanz von Marken
und Produkten zu
­erhöhen. Alle von
natureOffice entwickelten Klimaschutzprojekte orientieren
sich an den höchsten
Nachhaltigkeits­
standards.
saubere luft
für ein
­besseres leben
Wer CO2-neutral gestelltes Equipment
von Heidelberg einsetzt oder seine Druckjobs über den CO2-Kalkulator kompensiert, leistet einen wertvollen Beitrag zum
Klimaschutz. Doch nur wenige wissen,
dass sie damit auch das Klimaschutzprojekt „Project Togo“ unterstützen und so das
Leben der Menschen vor Ort verbessern.
m
ama Deabalo hat lange von einem eigenen
Kiosk geträumt. Heute ist ihr Traum Wirklichkeit. Stolz steht die Einwohnerin des
Dorfs Fokpo in Togo hinter dem Tresen ihres
kleinen Geschäfts, wo sie Mehl, Zucker, Gewürze, Seife und vieles mehr verkauft. Mit
ihren eigenen Händen und denen ihres
Mannes habe sie die Hütte gebaut, sagt die
Afrikanerin lächelnd und freut sich, wenn sie
daran denkt, wie lange ihr das Geld für diesen
wichtigen Schritt in ihrem Leben gefehlt hat.
Das hat sich dank des Klimaschutzprojekts
„Project Togo“ geändert – und mithilfe von
Druckereien, die klimaneutral gestellte Produkte von Heidelberg einsetzen.
Schließlich kompensiert das von natureOffice ins Leben gerufene Projekt zur nachhaltigen Aufforstung einer Klimaschutzzone
innerhalb der nächsten 30 Jahre nicht nur
370 000 Tonnen CO2. Fester Bestandteil der
vielfältigen Aktivitäten vor Ort ist auch die
Bereitstellung sogenannter Co-Benefits für
die Einwohner in und um Fokpo. So werden
zum Beispiel Brunnen gegraben, eine neue
Schule gebaut, Solaranlagen installiert, eine
Straße erneuert und ein Gesundheitszentrum
errichtet. Das Projekt schafft damit rund 250
Arbeitsplätze und sichert das Einkommen
von gut 500 Familien.
www.natureoffice.
com
Togo
7,15 Millionen Menschen (Stand Juli
2013) leben in Togo.
Die Lebenserwartung
für Männer liegt bei
60,4 Jahren, für
Frauen bei 63,9 Jahren. Das monatliche
Durchschnittseinkommen beträgt
23 230 CFA-Franc,
das sind umgerechnet 35,50 Euro. Der
Preis für eine Cola
liegt bei 550 CFAFranc (knapp 1 Euro).
Weitere Infos:
www.heidelberg.
com/Togo
Stolze Besitzerin: Mama
Deabalo in ihrem kleinen
Kiosk in Fokpo, Togo.
www.heidelberg.
com/calculator
Heidelberg – und jeder Kunde mit einer
CO2-neutral gestellten Maschine – unterstützt
das Projekt seit 2008 durch den Kauf von CO2Zertifikaten. Auf diese Weise kompensiert das
Unternehmen alle Treibhausgasemissionen,
die bei der Produktion seiner Maschinen entstehen – beispielsweise rund 260 Tonnen Kohlendioxid bei einer Speedmaster XL 106-6+L.
Für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks der
Druckmaschinen hat Heidelberg gemeinsam
mit der TU Darmstadt eine spezielle Methode
entwickelt. Dadurch lässt sich genau festlegen, wie viele CO2-Zertifikate erforderlich
sind, um die Produktion einer beliebigen
Maschine zu kompensieren.
Gut für die Umwelt
und für die Menschen vor Ort
Die Unterstützung des Projekts hat einen spürbar positiven Einfluss auf die Lebensqualität
der Menschen in Togo. So müssen nicht länger
60 Kinder in einem Klassenzimmer lernen.
Zudem bietet ein neues Health Center in Fokpo
ärztliche Hilfe vor Ort, so dass niemand mehr
30 Kilometer auf schlechten, staubigen Straßen mit dem Moped bis ins nächste Krankenhaus fahren muss. Die Erwachsenen freuen
sich vor allem über neue Arbeitsmöglichkeiten und das Geld, das sie damit für sich und
ihre Familien verdienen. Denn auf der 1 000
Hektar großen Klimaschutzzone in Agou
beispielsweise ziehen die Dorfbewohner Setzlinge einheimischer Baumarten auf und bepflanzen das riesige Gelände.
Die lokale Umsetzung verantworten Nichtregierungsorganisationen, sogenannte NGOs.
Für die Auswahl dieser Organisationen gelten
strenge Kriterien. Sozialverträgliche Arbeitsbedingungen sowie faire Löhne und Arbeitszeiten
sind dabei Grundvoraussetzung. Darüber hinaus ist das „Project Togo“ nach den Kriterien
des Gold-Standards und des CarbonFix-Standards zertifiziert. Die Standards orientieren
sich an den Richtlinien des Kyoto-Protokolls
und stellen sicher, dass die berechnete CO2Bindung tatsächlich stattfindet und alle Zusatzkriterien verbindlich eingehalten werden.
Eine wesentliche Rolle spielt hierbei der TÜV
Süd, der das Projekt regelmäßig auditiert,
prüft, bewertet und bei alldem darauf achtet,
dass die kulturellen und sozialen Belange der
Bewohner beachtet werden.
Für Mama Deabalo und die anderen Einheimischen ist „Project Togo“ eine Chance
für ein besseres Leben. „Die Menschen hier
verdienen jetzt Geld und können sich in meinem Laden Dinge kaufen, die sie brauchen“,
sagt sie und blickt auf ihren Kiosk. Den ersten
in ganz Fokpo.
panorama
„Für potenzielle Käufer
ist die Verpackung
das Produkt. Sie ist das
Zünglein an der Waage
am Point of Sale.
Sie landet im Einkaufs­
wagen und in der
Tasche. Erst zu Hause
wird ausgepackt. Erst
hier muss sich das
Produkt beweisen.“
zu schön zum auspacken
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panorama
zu schön
zum auspacken
Manche Verpackungen blinken, glitzern oder geben ­Geräusche von
sich, um die Aufmerksamkeit des Betrachters zu fesseln. Andere ­fesseln
mithilfe einer faszinierenden Idee, wie die folgenden Beispiele von
­kreativen Designern zeigen, bei denen das Produkt ein ungewöhnlicher
­Bestandteil der Verpackung ist.
a
01
charakter-duschköpfe
„Was für ein Duschtyp bis du?“, scheint diese Verpackung von Duschköpfen der Firma hansgrohe sagen
zu wollen. Sicher ist nur, dass die „Smart Heads“
­einem an sich langweiligen Produkt buchstäblich ein
sympathisches Gesicht geben, das man auch noch
anfassen kann, ohne sich an der Verpackung vergreifen zu müssen.
m Ende ist jede Verpackung nur noch Abfall
oder Nebensache. Am Anfang ist sie alles. Vor
­allem für den Konsumenten, der seine Kauf­
entscheidung am Regal in aller Regel einzig und
allein von der Produkthülle abhängig macht:
­davon, wie sie aussieht, wie sie sich anfühlt,
manchmal auch davon, wie sie klingt oder funk­
tioniert, wenn man sie öffnet und wieder verschließt. Für potenzielle Käufer ist die Verpackung
das Produkt. Sie ist das Zünglein an der Waage
am Point of Sale. Sie landet im Einkaufswagen
und in der Tasche. Erst zu Hause wird ausgepackt. Erst hier muss sich das Produkt beweisen.
So oder so ähnlich lässt sich die Rolle der
meisten Verpackungen erklären, die alle den
gleichen Nachteil haben: Anstatt das Produkt
zu zeigen oder seine Vorteile unmittelbar sinnlich erfahrbar zu machen, errichten sie eine
manchmal schöne, manchmal auch nur funktionale Barriere zum Verbraucher. Genau diesen
Nachteil haben die Inside-out-Verpackungs­
lösungen auf dieser und den nächsten Seiten
nicht. Im Gegenteil. Bei ihnen ist das Produkt
in der einen oder anderen Form immer Teil der
äußeren Hülle. Zudem bewirkt das kreativ inszenierte Zusammenspiel von innen und außen
einen wichtigen verkaufsfördernden Effekt:
­Humor am Point of Sale, der dort ja auch nicht
gerade zum Alltag gehört.
02
bsssss-bsssssss…
Honig? Na klar! Aber so frisch, dass die vielen Bienchen bis zuletzt noch fleißig an der Qualität der süßen Leckerei arbeiten, hat man ihn bestimmt noch
nicht im Regal gesehen. Die gibt es bei dieser Verpackung nämlich kostenlos dazu. Natürlich aus Papier.
Schließlich geht es um Genuss ohne Reue.
50
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panorama
04
lecker angespitzt
Käsestifte aus Parmesan? Klingt lecker, allerdings
sind sie nicht zum Anbeißen, sondern zum
­Anspitzen. Denn zusätzlich zu den bunten Stiften
­enthält diese Verpackung auch einen Anspitzer, mit
dem sich kleine Käsehobelspäne fachgerecht auf
die Pasta drehen lassen. Für kleine und große Spielkinder, die normalen Käse einfach Käse finden.
03
abrakadabra …
und schon ist es weg, das Magic Tape von Scotch.
Zumindest sieht es in dieser Verpackung so aus.
­Tatsächlich stecken aber fünf Rollen in ihr. Möglich
macht das ein optischer Trick, der dem Auge vor­
gaukelt, dass die Verpackung leer ist. Und ­warum
ist das eine gute Idee? Weil auch das Magic Tape
unsichtbar ist, wenn man es verwendet. Genau
das zeigt dieses clevere Design.
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05
das blue-jeans-paket
Jeans von Mustang können einiges aushalten. Genau
darum geht es bei diesem Packaging-Konzept. Anstatt die Jeans zu verpacken (und zu schützen), wird
hier die Jeans zur robusten Verpackung. Innen statt
außen ist die Verpackung, die den Transport vermutlich nicht so unbeschadet übersteht – Qualität ungewöhnlich kommuniziert, und das genau auf den Punkt.
Saphira Eco Verbrauchsmaterialien – bewusst ökologisch. Die Produkte der Saphira Eco Linie sind die richtige Wahl, wenn Sie beim
Einsatz umweltschonender Verbrauchsmaterialien keine Abstriche
in punkto Qualität machen wollen. Sie bestehen aus nachwachsenden
oder wiederverwertbaren Rohstoffen und sind deshalb besonders
umweltfreundlich. Saphira Eco sorgt so für beste Druckergebnisse,
maximale Wirtschaftlichkeit und ressourcenschonende Produktion.
www.heidelberg.com/saphira-eco
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panorama
gewinnspiel
leserstimmen
at work
marco voigt vom
­pharmacenter berlin
der rlc | packaging
group, deutschland
Christine Massar, Mannheim, Deutschland
Gratulation zum neuen Heft. Es ist inhaltlich,
­gestalterisch und haptisch voll gelungen. Ich lese
die Heidelberg Nachrichten immer sehr gern
und freue mich über jede Ausgabe.
wissen sie es?
Star der drupa 1962 war die Einfarben-Offsetmaschine KOR (Kleine Offset Rotation)
im Format 40 × 57 cm – Heidelbergs erste Offsetdruckmaschine überhaupt. Noch
während der 14 Messetage wurden 1 000 Stück dieser Maschine verkauft, ein sensationeller Erfolg. Heidelberg erkannte das enorme Potenzial des Druckverfahrens
und baute sein Angebot an Offsetmaschinen zügig aus.
Auf der drupa 1972 präsentierte die ehemalige Schnellpressenfabrik, die sich inzwischen „Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft“ nannte, ihren nächsten
Sensations-Coup: die GTO für den kleinformatigen Offsetdruck in den Formaten A3
und A4. Gleich zwei Dinge an dieser Maschine waren revolutionär: Sie war die weltweit erste Druckmaschine in Reihenbauweise, und sie ermöglichte erstmals echten
Qualitätsdruck. Die GTO erreichte eine Druckleistung von 8 000 Bogen pro Stunde
und konnte mit der entsprechenden Ausstattung nummerieren und perforieren.
­Allein während der Messe verkaufte Heidelberg 1 500 Maschinen. Innerhalb der
nächsten 40 Jahre sollte die GTO mit über 107 000 installierten Druckwerken die
­erfolgreichste A3-Bogenoffsetmaschine der Welt werden.
Wofür steht die Abkürzung GTO?
1. preis
Ein iPad Air
Kennen Sie die Antwort?
Dann schreiben Sie uns an
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und mit etwas Glück gewinnen Sie
einen von 10 attraktiven Preisen.
Gary Cone, Washington, USA
Bei der im Gewinnspiel gesuchten Maschine
handelt es sich um den Original Heidelberg
­Zylinder. Einen davon setzen wir bis heute in
unserer Druckerei zum Stanzen und Prägen ein.
Die Maschine wurde 1960 gebaut und läuft nach
wie vor tadellos. Es ist immer noch faszinierend
zu sehen, wie der Schlitten mit der Druckform
erst langsam anläuft und dann blitzschnell
­zurückkommt, als würde die Maschine jedes
Mal sagen wollen: „Jetzt aber schnell weiter
mit dem nächsten Bogen.“
m
arco Voigts nächster Druckjob hat es in sich: sechs
Farben mit Iriodin- und UV-Lack, inklusive Mikroschrift und fluoreszierendem Farbauftrag. Bis zu einer
Stunde, schätzt der 28-jährige Drucker vom Pharmacenter Berlin, wird er für das Umrüsten brauchen,
wozu auch ein Austausch der Rasterwalzen und der
Komplettumbau des konventionellen Lackierwerks
gehören. Der Druck der 500er-Auflage dauert anschließend wenige Minuten.
Seit sechs Jahren arbeitet Marco Voigt in der zur
rlc|packaging group gehörenden Druckerei, seit anderthalb Jahren an „seiner“ Maschine, einer AchtfarbenSpeedmaster XL 75 UV. „Die Bedienung erfordert am
meisten Know-how, vor allem wegen der vielen möglichen Anwendungen.“ Rund ein halbes Jahr Einarbeitung brauchte der Drucker, der etwa sechs bis acht
Jobs pro Tag erledigt und seinen Arbeitsablauf zum
größten Teil selbst organisiert. Klar sei sein Beruf auch
anstrengend, meint er. „Man muss auf 1 000 Kleinigkeiten achten, die Druckbogen regelmäßig kontrollieren, alles sauber halten und viel herumlaufen.“ Aber
Voigt liebt die Abwechslung, und die hat er jeden Tag.
„Kein Job ist wie der andere“, sagt er. Ausgleich findet
der passionierte Hobbyfotograf auf der Jagd nach
Schnappschüssen von Autos sowie beim Rad­fahren,
Fuß- und Basketballspielen.
Wahid Mohamed, Dar-es-Salaam, Tansania
Ich bin ein großer Freund der Heidelberg
­Nachrichten, die eine wichtige Informationsquelle
für unsere Branche hier in Afrika ist.
Gustav Stürner,
Weinstadt-Beutelsbach, Deutschland
Als altem Buchdrucker sind mir natürlich die
­alten „Original Heidelberg Tiegel“ und ­„Original
Heidelberg Zylinder“ noch ein Begriff. Das war
eine tolle Sache damals, als ich mit acht Jahren
schon am Tiegel drucken durfte. Ich habe auch
noch uralte ­Heidelberg Nachrichten aus den
60er-Jahren, und es begeistert mich heute
noch, darin zu blättern. Im Wandel der Zeiten
ist daraus nun ein internationales,
tolles Magazin geworden, mit Beiträgen aus aller
Welt. Ein beispielloses Heft, zu dem man
­Heidelberg nur gratulieren kann.
Katja Max-Floreth, Montabaur, Deutschland
Ich lese die Heidelberg Nachrichten mit Freude
und gratuliere zur sehr gelungenen Ausgabe 275.
impressum
das gesuchte lösungswort
unseres gewinnspiels aus der hn 275 heißt:
Original Heidelberg Zylinder (OHZ)
1. Preis:
MUHAMMAD SALEEM VAYANI
SAIMA Packaging Pvt. Ltd.,
Karatschi, Pakistan
Die weiteren Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Heidelberger Druckmaschinen AG sowie ihre Angehörigen können
an der Verlosung nicht teilnehmen. Die Auszahlung der Preise in bar ist ausgeschlossen. Die vollständigen Teilnahmebedingungen
finden Sie hier: www.heidelberg.com/HNcompetition
Schreiben Sie uns Ihre Meinung!
Wir freuen uns über Ihre Anregungen,
über Lob und Kritik.
© Heidelberger Druckmaschinen AG Ausgabe 276, Jahrgang 2014; Internet: www.Heidelberg-News.com; E-Mail: [email protected] Herausgeber: Heidelberger Druckmaschinen AG,
­Kurfürsten-Anlage 52–60, 69115 Heidelberg, Deutschland, www.heidelberg.com, Thomas Gorpe, Leiter Global Marketing & Communications Projektleitung: Sabine Langthaler, Tel.: +49-(0)-6221-92-4993,
Fax: +49-(0)-6221-92-994 993, E-Mail: [email protected] Herstellung: SIGNUM communication GmbH, Lange Rötterstraße 11, 68167 Mannheim, Deutschland, Tel.: +49-(0)-621-33974-0,
Fax: +49-(0)-621-33974-20, www.signum-web.de Chefredaktion und Projektleitung: Volker Zeese, E-Mail: [email protected] Kreativ- und Art-Direktion: Oliver Weidmann Layout: Torsten Walker
Autoren dieser Ausgabe: Isabell Bergbold (6, 8, 46–47, 55), Heike Link (9, 23, 24–25, 44–45), Klaus Pfenning (20–22), Klaus Rathje (7, 26–33), Volker Zeese (5, 10–11, 12–19, 24–25, 34–36, 37, 38–39, 40–41,
42, 48–52, 54) Fotografen dieser Ausgabe: Antonina Gern (Titel, 4–5, 26–33, 55), Sabine Kress (7, 12–19, 34–36, 37, 38–39), Andreas Weckwert (46), Kolle Rebbe, John Pace (48–52) Druck: Gedruckt in der
Bundesrepublik Deutschland, Print Media Center, Heidelberg ­Produktionsverfahren: Druckplatten: Suprasetter, Druck: Speedmaster, Finishing: Stahlfolder, Consumables: Saphira, Fonts: Heidelberg Gothic,
Heidelberg Antiqua, Umschlag: Magno™ plus silk, 250g/m2 von Sappi, Inhalt: Magno™ plus silk, 135g/m2 von Sappi Auflage: 55 500 Exemplare Verbreitungsgebiet: 120 Länder Sprachen: Deutsch, Englisch,
Französisch, Spanisch ­Titelbild: Toshikazu Sano, ShinNihon Printing.
Der Inhalt der Beiträge gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder elektronische Verbreitung nur mit Zustimmung des Herausgebers.
00.992.4267/01 de
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