Näher dran Nr. 17 / September-November 2007 - Alt
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Nr. 17/September – November ´07 >> Kultur, Tourismus und Wirtschaft in Leipzig und der Region Download unter: www.naeherdran-leipzig.de III/07 NÄHER >dran tskarte Mit Übersich ener Promenad „Der Leipzig r“ e Denkmäle ring und sein top aktuell Kultur, Tourismus, Wirtschaft +++ im fokus Robert Blum +++ euro-scene Leipzig +++ das titelthema In Mitteldeutschland: Parks, Gärten und Natur erleben +++ gastbeitrag Zu Besuch beim MDR und der media city leipzig (mcl) +++ Kinderinterview: Yadegar Asisi +++ vorgestellt Altenburg, Oschatz +++ boulevard Rumschreier +++ Mein Leipzig lob ich mir: Erich Loest In Mitteldeutschland: Parks, Gärten und Natur erleben Foto: Dirk Brzoska (www.maneda.de) Suchen ... und schnell finden: Leipziger Adressen auf einen „Klick“: www.leipzig.de titelthema > Seite 9 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Eine Zeitreise, die Sie begeistern wird. Für LVZ-Leser versandkostenfrei! Gleich bestellen! Telefon: 01805 2181 50* Fax: 01801 2181 22** www.lvz-online.de * 14 ct/Min. bzw. ** 3,9 ct/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise aus dem Mobilfunk UR 0E 2,4 r2 Nu Das sensationelle Leipzig-Buch Moderne Gestaltung Faszinierende Bilder Spannende Texte 384 Seiten, Format DIN A4 quer, durchgehend farbig, stabiles Hardcover mit Fadenbindung. Für alle LeipzigInteressierte – spannend zu lesen und ideal als Geschenk. vorwort Leipzigs „Grüne Lunge“ Als ich 1998 das erste Mal nach Leipzig kam, war ich überrascht: Gleich hinter dem Hauptbahnhof erblickte ich rund um das MüllerDenkmal eine hochwertig gestaltete Parkanlage mit altem Baumbestand. Beim anschließenden Bummel stieß ich rund um die Innenstadt immer wieder auf grüne Oasen, die zum Verweilen einluden. Wenn ich am Wochenende mit meiner Familie Ausflüge mit dem Fahrrad unternehme, entdecke ich in Leipzig immer wieder neue Parks, Gärten und Wälder. Kündigt sich bei uns Besuch an, dann darf natürlich ein Blick auf Leipzigs Panorama vom 142 Meter hohen City-Hochhaus nicht fehlen. So viel Grün, wie von dort oben zu sehen ist, trauen nicht mal die Leipziger ihrer Stadt zu. Aber es ist Tatsache: Im Gebiet Leipzigs gibt es ca. 2.100 ha Wald, ca. 1.300 ha Kleingartenanlagen und über 900 ha öffentliche Grünanlagen. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl stehen jedem Leipziger etwa 86 qm Stadtgrün zur Verfügung. Hinzu kommen etwa 55.000 Straßenbäume, die geschichtsträchtigen kommunalen Friedhöfe auf über 120 ha Fläche mit dem besonders sehenswerten Südfriedhof als größtem Parkfriedhof Ostdeutschlands, und auch die reizvollen Wiesenauen im Südwesten und im Nordosten der Stadt. Ausgehend von den Parkanlagen des Promenadenrings bestehen durchgängig grüne Radialen, die sich durch die zentralen Stadtparks und den Leipziger Auwald ziehen. Leipzig hat seit der Wende erheblich in die Entwicklung des Grünsystems investiert und sich zu einer grünen Großstadt gewandelt. Deshalb freut es uns, dass die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) mit dem Themenjahr „Schlösser, Parks und Gärten“ im Jahr 2008 weltweit Marketing betreibt. Deutschland soll international als Reiseziel für erholsamen und kulturellen Urlaub mit dem Besuch von Schlössern, Parks und Gärten bekannter gemacht werden. Immerhin besuchen pro Jahr rund 20 Mio. Gäste die deutschen Schlösser und Parks. Im Vorfeld dieses Themenjahrs zeigen wir mit der aktuellen „NÄHER dran“-Ausgabe auf, welche „grünen Superlative“ Leipzig zu bieten hat und welche einzigartigen Parks und Gärten in Mitteldeutschland einen Besuch lohnen. Viel Vergnügen beim Lesen! Ihr Volker Bremer Das besondere Angebot Weihnachtsstimmung in Leipzig Die Geschichte des Leipziger Weihnachtsmarktes reicht bis in das Jahr 1767 zurück. Er findet im Jahr 2007 vom 26.11.– 23.12. in sechs Marktbereichen statt und fügt sich harmonisch in die faszinierende historische Kulisse der Leipziger Innenstadt ein. Mit über 250 originell geschmückten Ständen wird er seinem Ruf als einer der größten und schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland gerecht. Wer Leipzig zur Weihnachtszeit erleben möchte, der kann beim LTS ein spezielles Reiseangebot buchen. Leistungen: · 2 x Übernachtung inkl. Frühstück in einem Mittelklassehotel im Stadtgebiet · Abendessen in einem Innenstadtrestaurant (3-Gänge-Menü exkl. Getränke) · Individueller Besuch des Leipziger Weihnachtsmarktes · Besuch des Völkerschlachtdenkmals · Öffentliche Stadtrundfahrt · Kaffeetrinken und Besuch des Kaffeemuseums im Restaurant „Zum Arabischen Coffe Baum“ · LEIPZIG CARD 3-Tagesgruppenkarte Anmeldeschluss: 23. November 2007 Preis: ab 149,- EUR pro Person im DZ Leipzig Tourist Service e. V. Richard-Wagner-Straße 1, 04109 Leipzig Tel.: 0341/7104275 Fax: 0341/7104251 E-Mail: [email protected] Faszination Natur! Entdecken Sie mit uns die grünen Seiten der Großstadt. Inhalt NÄHER dran Kultur, Tourismus, Wirtschaft aus Leipzig und der Region Ausgabe Nr. 17 (September – November 2007) top aktuell • Kultur, Tourismus, Wirtschaft Seite 4 im fokus Seite 7 • Leipziger Stadtteile: Thekla • Das Kalenderblatt: Robert Blum • Leuchttürme der Kultur: euro-szene Leipzig das titelthema • In Mitteldeutschland: Parks, Gärten und Natur erleben • Bedeutende Parks und Gärten in Mitteldeutschland • Gartenkunst: Leipziger Bürgergärten im 18. und 19. Jahrhundert • Parks, Grünanlagen und Wald in Leipzig • Der Leipziger Promenadenring und seine Denkmäler • Diesseits und Jenseits – Bedeutende Leipziger Friedhöfe Seite 9 literaturtipps Seite 22 vorgestellt • Top Ausflugsziele: Altenburg, Oschatz • Leute in Leipzig Seite 23 rückblick – ausblick Seite 26 • Projekte und Aktivitäten des LTS • Was machen eigentlich die Ehemaligen ...? Seite 28 gastbeitrag Seite 29 • Hinter den Kulissen – Zu Besuch beim MDR und der Media City Atelier GmbH • Das Kinderinterview – Zu Gast bei Prof. Yadegar Asisi meinungen – ansichten • Leserbriefe an die Redaktion • Glorsischd ... De Gwardalschellde Seite 30 leipzig in superlativen • Folge 18 Seite 31 boulevard Seite 32 • Feste und Bräuche – Folge 1 • Rumschreier (Ein Beitrag von Daniel Zanetti) • Mein Leipzig lob ich mir ... – Erich Loest • Das LTS-Porträt – 5 Fragen an Berit Karich • Schnappschuss des Quartals impressum Seite 34 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 3 top aktuell Wir stellen Ihnen aktuelle Kulturereignisse und überregional bedeutsame Veranstaltungen vor. Eine ausführliche Übersicht finden Sie unter www.lts-leipzig.de (Veranstaltungen). Machtzentrum: Hier tagte in den 1950er Jahren das SED-Politbüro im Arbeitszimmer des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck. Top aktuell – Kultur und Veranstaltungen Zeitgeschichtliches Forum Leipzig zeigt neue Dauerausstellung „Teilung und Einheit, Diktatur und Widerstand“ lauten die Leitbegriffe, unter denen das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig seit 1999 deutsche Geschichte von 1945 bis in die Gegenwart präsentiert. Nach acht er- folgreichen Jahren und ca. 1,3 Mio. Besuchern wurde am 9.10.2007 die ständige Ausstellung in neuer Gestaltung und mit über 800 zusätzlichen Exponaten eröffnet. Als völlig neues Element haben Besucher die Möglichkeit, mittels interaktiver Computertechnik das persönliche Erleben von Zeitzeugen kennen zu lernen. Zu den herausragenden neuen Exponaten gehört der originale Sitzungstisch des SED-Politbüros aus dem Arbeitszimmer von Wilhelm Pieck, Präsident der DDR. www.hdg.de GRASSI Museum für Angewandte Kunst eröffnet Am 1.12.2007 ist es soweit: nach seiner umfassenden baulichen Sanierung und Modernisierung eröffnet das Museum für Angewandte Ab 1.12.2007 wieder im Grassimuseum präsent: Das Museum für Angewandte Kunst Kunst den ersten Teil seiner neu konzipierten ständigen Ausstellung „Antike bis Historismus“ und nimmt damit seine vor dem Zweiten Weltkrieg angestammten Ausstellungsbereiche wieder in Besitz. Zum ersten Mal seit 70 Jahren können Reichtum und Vielfalt der großen Bürgersammlung anhand von 3.000 Werken in 30 Ausstellungsräumen neu entdeckt werden. DOK Leipzig – 50. Internationales Festival für Dokumentar- und Animationsfilm Als Plattform für Filme aus aller Welt, präsentiert das Leipziger Festival vom 29.10.-4.11.2007 internationale Filmemacher mit ihren jüngsten und besten Filmen. www.dok-leipzig.de »Spaltungen« Neuer MDR-Chefdirigent Der Mitteldeutsche Rundfunk hat mit Jun Märkl einen neuen Chefdirigenten. Er trat am 1.9.2007 offiziell sein Amt an. Französische Musik und Werke der Zweiten Wiener Schule werden Schwerpunkte seiner künstlerischen Tätigkeit sein. Ausstellung: Hans Hartung – Leipzig Paris Antibes (3.11.2007-10.2.2008) Der französische Maler und Graphiker Hans Hartung zählt zu den bedeutendsten Vertretern der gegenstandslosen Malerei. Schon früh stieß er unter dem Einfluss von Wassily Kandinsky und Paul Klee zum abstrakten Stil. Charakteristisch für Hartungs Arbeiten ist sein rascher Pinselstrich. Theater und Tanz aus dem alten und neuen Europa www.mdr.de www.mdbk.de 06. Nov. – 11. Nov. 2007 Unter der Schirmherrschaft von Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Compagnie DACM / Gisèle Vienne , Grenoble / Festivaleröffnung _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 06. Nov. LaborGras , Berlin _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 07./08. Nov. Teatar & TD, Zagreb – Laboratorio Nove , Florenz_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 07./08. Nov. Jonathan Burrows & Matteo Fargion , London _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 07./08. Nov. Teatr Okazjonalny, Sopot / Deutschlandpremieren _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 07./08. Nov. Socìetas Raffaello Sanzio, Cesena / Deutschlandpremiere _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 08./09. Nov. Farma v jeskyni , Prag _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 09.-11. Nov. Pan Pan , Dublin _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 09./10. Nov. Julien Cottereau , Paris / Deutschlandpremiere _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 09.-11. Nov. artscenico, Dortmund _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 10./11. Nov. Emio Greco | PC , Amsterdam / Festivalabschluss _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 10./11. Nov. Wettbewerb »Das beste deutsche Tanzsolo« (Bewerbungen bis 30. Sept.) _ _ _ _ _ _ _ _ _ 09.-11. Nov. Festivalcafé im theater fact // Filme // Gespräche Finanzierung: Kulturamt der Stadt Leipzig / Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst,Dresden / Deutscher Bühnenverein – Landesverband Sachsen / Goethe-Institut, München / Nationales Performance Netz (NPN), München / Holiday Inn Garden Court, Leipzig / Jütte-Messedruck Leipzig // Medienpartner: Leipziger Volkszeitung / mdr fi garo / ZDFtheaterkanal Kontakt _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ euro-scene Leipzig // Ann-Elisabeth Wolff, Festivaldirektorin _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Tel. 0341-980 02 84 // www.euro-scene.de Karten _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ www.euro-scene.de/tickets // Schauspiel Leipzig, Tel. 0341-12 68 168 www.grassimuseum.de Dietrich Buxtehude Zum 300. Todestag von Dietrich Buxtehude (16371707) zeigt das BachMuseum bis 30.1.2008 eine Ausstellung über das Leben und Wirken des „weitberühmten Musicus und Organisten“. www.bach-leipzig.de Blick in die Sammlung Im achten „Blick in die Sammlung“ der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig sind renommierte Namen ebenso vertreten wie Arbeiten von Nachwuchskünstlern. Die qualitativ hochwertige Präsentation kann bis 10.2.2008 besichtigt werden und unterstreicht das große künstlerische Potenzial der „Leipziger Schule“. www.kunsthalle-sparkasse.de 4 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Gans Ganz Anders – Ein Singspiel von Ralph Benatzky in 4 Gängen Die Dinnershow des Krystallpalast Varietés auf dem Leipziger Burgplatz präsentiert vom 27.1131.12.2007: „Im Weissen Rössl am Wolfgangsee“. Zum Saisonbeginn geht es im „Weissen Rössl“ drunter und drüber: Der Oberkellner Leopold ist unsterblich in seine Chefin Josepha verliebt. Die wiederum hat nur Augen für den galanten Dr. Siedler. Kein Wunder also, dass es bis zum romantischen Happy End zu so manchen Eifersüchteleien kommt. Tel.: 0341/140660 www.krystallpalastvariete.de top aktuell Wir stellen Ihnen Neuigkeiten aus dem Tourismus in Leipzig und der Region vor. Auf Testfahrt über den Elstermühlgraben: Oberbürgermeister Burkhard Jung (Mitte) und Amtsleiterin Angelika Freifrau von Fritsch. Top aktuell – Tourismus Öffnung des Elstermühlgrabens Leipzig will Wasserstadt werden. Dazu gehört auch die Offenlegung aller historisch bedeutenden, in der Vergangenheit allerdings durch Verrohrung nicht mehr sichtbaren Mühlgräben. Mit der Einweihung des ersten Teilabschnitts des Elstermühlgrabens am 14.9.2007 kam die Stadtverwaltung dieser Vision um weitere 440 m näher. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Strecke zwischen Thomasiusstraße und Jacobstraße fertiggestellt. Mit dem offengelegten Elstermühlgraben kann „PleißAthen“ nun auch touristisch punkten: Für Sportboote gibt es Anlegestellen. Wenn der Stadtrat zustimmt, wird Anfang 2008 der Bau des 2. Abschnitts zwischen SchreMit dem Engelchen durch die Stadt Die Leipzig Erleben GmbH hat ein neues Kinderstadtspiel entwickelt. Ein Engelchen macht auf die Sehenswürdigkeiten aufmerksam und begleitet durch die zu lösenden Aufgaben. Zum Schluss ergibt sich dann ein Lösungswort. Das Stadtspiel eignet sich u. a. für städtereisende Familien mit Kindern zwischen 8 und 12 Jahren. Es dauert 2 Stunden und kostet pro Gruppe jeweils 3,50 Euro je Kind (ab 20 Personen). Tel. 0341/7104-250 www.leipzig-erleben.com berbrücke und FriedrichEbert-Straße begonnen. www.leipzig.de Karl-Heine-Kanal Leipzig ist der Verwirklichung eines alten Traums näher gekommen: den Anschluss des Lindenauer Hafens an den Karl-Heine-Kanal. Der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, die für die Erlangung einer wasserrechtlichen Genehmigung notwendigen Planungen zu beginnen. Sportmuseum erhält neues Domizil Die Nordtribüne mit Kassenflügel des ehemaligen Schwimmstadions soll zukünftig das Sportmuseum beherbergen. Die Bauarbeiten beginnen ab Herbst 2008. Das beschlossene Museumskonzept skizziert ein modernes Sportmuseum, das auf Aktivität, Kommunikation und sportliches Erlebnis setzt. Mit seinem Fundus von ca. 85.000 Objekten aus über zwei Jahrhunderten verfügt die Sammlung des Museums, die seit 1991 nicht mehr zugänglich ist, aber sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Quantität zu den bedeutendsten ihrer Art in Deutschland gehört, über beste Voraussetzungen. Abbruch der Plattenbauten am Brühl hat begonnen Ab November 2007 erfolgt der Abriss der sogenannten Brühl-Platten in der RichardWagner-Straße 12-14. Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH hatte Werden zur Zeit abgrissen: Von Michael Fischer-Art verhüllte Plattenbauten am Brühl als Eigentümerin das Areal an die mfi Gesellschaft für Gewerbeimmobilien mbH & Co. Leipzig Arkaden KG verkauft, die hier ein Handelszentrum errichten will. Bis vor kurzem waren die unbewohnten drei Wohnhäuser mit riesigen Pop-Art-Motiven des Leipziger Künstlers Michael Fischer-Art verhüllt. Die Originale kann man nun je nach Größe für 100 bis 3.000 Euro erwerben. Der Erlös kommt dem Theater der Jungen Welt zugute. Neue Leipziger Messe für Wassersportler Leipzig bekommt eine neue Publikumsmesse. Zur Eröffnung der Wassersportsaison soll vom 12.15.2.2009 erstmals die „Beach & Boat“ Besucher auf das Messegelände locken. Bei der Schau werden Produkte und Dienstleistungen rund um den Wassersport, Surf- und Angelreisen sowie wassertouristische Attraktionen der Region präsentiert. www.999leipzig.de www.leipziger-messe.de Wanderlust! Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust. Im Goldenen Herbst lockt es viele in die Natur. Das unterstützt der Mitteldeutsche Verkehrsverbund mit einem kostenlosen Faltplan „Wanderlust!“, der u. a. in der Leipzig Information erhältlich ist. Vorgestellt werden 10 originelle Tagestouren durch Mitteldeutschland, z. B. die „Flüssetour – von der Wyhra zur Pleiße“. www.mdv.de IHR LEIPZIG TAXI. BESSER KOMMEN SIE NICHT DURCH KLEIN PARIS. DIE NEUE 4884. DER TAXIRUF: 0341.4884 www.taxi4884.de [email protected] NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 5 top aktuell Wir stellen Ihnen Neuigkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft vor. Sind stolz auf fünf erfolgreiche Jahre: Die Mitarbeiter der Unister GmbH Blick auf das BMW-Werk Leipzig Top aktuell – Wirtschaft BMW Group investiert Das BMW Werk Leipzig wird bis Ende 2009 erweitert. Auf dem Werksgelände entsteht ein eigenes Presswerk mit erweiterter Komponentenfertigung für Türen, Frontund Heckklappen. Die neuen Fertigungsbereiche schaffen ca. 150 Arbeitsplätze. Die BMW Group investiert dafür insgesamt 150 Mio. Euro. www.bmw-werk-leipzig.de Leipzig wird Tor nach Asien DHL und Lufthansa Cargo gründen eine gemeinsame Frachtfluggesellschaft und siedeln diese in Leipzig an. Ihren Betrieb mit elf Maschinen vom Typ Boing 777 wird sie im April 2009 aufnehmen. Die Airline soll vorwiegend Luftfracht und Expressgüter von und nach Asien sowie Amerika befördern. Weiterhin will Luft- hansa Cargo am Flughafen Leipzig-Halle ein eigenes modernes Logistikzentrum errichten. Es entstehen ca. 400 neue Arbeitsplätze. Gästen besucht. 2008 wird die Messetochter LMI mehr als 30 Veranstaltungen im Ausland organisieren bzw. koordinieren. www.leipziger-messe.de Leipziger Messe im Ausland erfolgreich Die Leipziger Messe wagte 2007 den Schritt auf wichtige Auslandsmärkte. Vor allem die Premiere der Games Convention Asia in Singapur war ein Erfolg. Sie ist die erste Messe ihrer Art in der Asia-Pazifik-Region und wurde von über 70.000 LIZ öffnet Online-Archiv Am 1.10.2007 schaltete die Leipziger Internet Zeitung (LIZ) ihr Online-Archiv frei. Hier befinden sich ca. 10.000 Leipzig-Artikel sowie ganze Serien, die tiefgründig recherchiert sind. Die 2004 gegründete LIZ ist die erste komplett webbasierte Zeitung für Leipzig. Sie wurde am 17.9.2007 mit dem Sonderpreis „Zeitzeichen“ für erfolgreiche Kommunikation von Nachhaltigkeitsprojekten ausgezeichnet. www.leipziger-internet-zeitung.de Neue „4884“ erfolgreich Vor einem Jahr startete die älteste Leipziger Funktaxenzentrale „4884“ eine Qualitätsoffensive. Dazu Geschäftsführer Hans-Jürgen Zetzsche: „Die Mitarbeiter wurden intensiv geschult. Durch die Investition in ein hochmodernes EDV-System können nun jährlich rund 500.000 Taxibestellungen angenommen und an die Flotte von ca. 240 modernen Funktaxen vermittelt werden.“ www.taxi4884.de Fünf Jahre Unister GmbH 2002 von Studenten der Universität Leipzig gegründet, entwickelte sie sich schnell zum Anbieter hochfrequentierter Internetseiten. Die wohl prominenteste Domain ist www.preisvergleich.de. Im Bereich Reise gilt www.ab-inden-urlaub.de derzeit als 6 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Deutschlands meistbesuchtes Internetreisebüro. Die Unister GmbH beschäftigt 170 Festangestellte. Mit täglich über 12 Mio. Page Impressions auf den Websites gehört sie zu den Top Ten der reichweitenstärksten Vermarkter Deutschlands. www.unister-gmbh.de „Ein guter Tag für Leipzig …“ So begrüßte OBM Burkard Jung am 20.7.2007 die Absicht der Bundesregierung, das Deutsche BiomasseForschungszentrum in Leipzig anzusiedeln. Zusammen mit dem Institut für Energetik und Umwelt entsteht damit das bundesdeutsche Kraftzentrum für diese wichtige Zukunftstechnologie. Der Sitz wird in der Friedrickenstraße 37 sein. Es werden bis zu 100 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Leipzig punktet bei EUUmfrage Leipzig gehört zu den lebenswertesten Großstädten Europas! So lautete das Ergebnis einer EUweit für das Brüsseler Gremium durchgeführten Umfrage unter 75 Großstädten. Leipzig sei besonders wegen des guten Wohnungsangebots, des hervorragenden Nahverkehrs und der vielen Kulturangebote beliebt. Die aufbereitete „EU-Umfrage 2006 zur Lebensqualität in Städten“ ist für 5 Euro erhältlich bei der Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, 04092 Leipzig. www.leipzig.de im fokus Jedes Viertel hat seinen besonderen Charme und einzigartigen Charakter. In jeder Ausgabe stellen wir aus touristischer Sicht einen Leipziger Stadtteil vor. Malerischer Ort: Der jahrhundertealte Begräbnisplatz des einstigen Dorfes Thekla Leipziger Stadtteile – Folge 11: Thekla Im Nordosten Leipzigs befindet sich der 7,03 qkm große Stadtteil Thekla, in dem zur Zeit ca. 5.600 Einwohner leben. Er wird nach Süden und Südosten hin durch zwei Bahnlinien, im Osten und Nordosten durch die Autobahn A 14 begrenzt. Zur Vorgeschichte Am 9.3.1889 erfolgte ein Zusammenschluss der drei unmittelbar aneinander grenzenden Dörfer Plösen, Cleuden und Neutzsch zur Landgemeinde Thekla, die zu diesem Zeitpunkt 1.390 Einwohner zählte. Das am rechten Ufer der Parthe gelegene Plösen wurde 1335 als „Blegyn“ erstmals urkundlich erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung des Gassendorfs Cleuden erfolgte 1325 als „Cludene“. Das am linken Ufer der Parthe liegende Sackgassendorf Neutzsch wurde 1335 erstmals als „Nysch“ erwähnt. Bis 1515 erwarb der Rat der Stadt Leipzig alle Güter des Dorfs, das sich ab 1836 vor allem durch die Bebauung der heutigen Theklaer Straße am stärksten entwickelte. Bis heute erinnern noch die Cleudner-, Plösener- und Neutzscher Straße mit ihren Namen an die drei „Thekladörfer“. Zum 1.3.1930 erfolgte die Eingemeindung Theklas in die Stadt Leipzig. Namensgeber für Thekla war die im 12. Jh. auf einer Anhöhe über der Parthe erbaute Kirche Hohen Thekla, die bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts den Namen St. Thekla trug. Industrielle Entwicklung Seit 1906 besaß Thekla einen Güterbahnhof. 1916 nahm in dem zu Neutzsch gehörenden Heiterblick die Automobil- und Aviatik AG den Betrieb auf und begann mit dem Bau von Kriegsflugzeugen. Das Fabrikgrundstück wurde 1926 an die Stadt verkauft, die hier die Hauptwerkstätten der Straßenbahn einrichtete. Im gleichen Jahr begann der Bau von Siedlungshäusern. Den Anstoß dazu hatte der sozialdemokratische Gemeindeverordnete Otto Kögel Schützenvereinshaus in der Kiebitzstraße mit der von ihm initiierten Otto-Kögel-Siedlung gegeben. Der Bau der ErlaSiedlung im Ortsteil Cleuden ab 1937 erfolgte im Zusammenhang mit dem Bau des Erla-Werks, das 1934 hierher verlegt und zu einem der großen Rüstungsbetriebe Leipzigs ausgebaut wurde. Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Werk als Außenlager von Buchenwald. Im KZ Thekla arbeiteten hunderte Kriegsgefangene für die Erla-Werke. Ein Spaziergang Wir beginnen unseren Rundgang an der Straßenbahnendhaltestelle der Linie 9. Ein paar Minuten weiter befindet sich der bereits seit dem letzten Jahrhundert ansässige Schützenverein Leipzig-Thekla e. V. Wir gehen die Kiebitzstraße weiter und biegen dann an deren Ende links ab. Nur wenige Schritte weiter befindet sich die Finnlandsauna, in welcher man täglich von 10-22 Uhr schwitzen kann. Direkt gegenüber liegt das Naturbad Nordost, eher bekannt unter dem Namen „Bagger“. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde aus der ehemaligen Sandgrube u. a. Sand für den Bau der Autobahnverbindung nach Halle gefördert. Der zukünftige Bagger füllte sich mit Wasser. Er wurde zwischen 1961 und 1972 schließlich zum Naturbad Nordost ausgebaut und besitzt 3,2 ha Grünfläche. Direkt am Bagger befindet sich die rustikale Gaststätte „Seeterrasse am Bagger“, in der sich hungrige Wanderer stärken können. In der Nähe des Naturbads entstand Kirche St. Thekla um 1850 Kirche Hohen Thekla heute 1976-1978 ein Wohngebiet mit über 1.600 Wohnungen. Am Sportplatz an der Theklaer Straße angekommen, überqueren wir die Ampel und laufen die Tauchaer Straße entlang. Kurz vor der Göteborger Straße sehen wir auf der linken Straßenseite ein etwas heruntergekommenes Haus, in welchem sich von 1906 bis Ende des 20. Jahrhunderts eine Kombination aus einem Rathaus und einer Sparkasse befand. Wenig später stehen wir in der Porzcik Straße vor dem Tor eines Mühlengutes des damaligen Thekladorfes Plösen. Weiter geht es zur Rostocker Straße, von der aus wir auf einer Anhöhe die romanische Saalkirche von Hohen Thekla erblicken. Während der Völkerschlacht 1813 nutzten der schwedische Kronprinz und der französische Marschall Bernadotte die Kirche als Beobachtungsstandort. Vielfalt der Konfessionen – das unbekannte Leipzig Was unterscheidet die Gemeinden verschiedener Konfessionen, was verbindet sie? Die dreistündige Rundfahrt kostet 25 Euro und macht Halt in mehreren konfessionellen Einrichtungen, wo kompetente Vertreter führen. Es werden u. a. die Apostelkirche Großzschocher und das Gemeindehaus der Mormonen in Schleußig besichtigt. Termin: 25.11.2007 Tel.: 0341/7104280 www.leipzig-erleben.com Wichtige Kontakte: Homepage des Stadtteils Thekla www.leipzig-thekla.de Pro Leipzig e.V. Waldstr. 19, 04105 Leipzig Tel.: 0341/9801894 www.proleipzig-buecher.de Naturbad Nordost (Bagger) NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 7 im fokus Das Kalenderblatt – 10. November 1807 200. Geburtstag von Robert Blum Robert Blum Robert Blum gilt als der herausragende Wegbereiter für Freiheit und Demokratie in Deutschland. Er wurde am 10.11.1807 in einer verarmten Kölner Familie geboren und musste bereits mit dreizehn Jahren eine Handwerkerlehre antreten. Nebenbei bildete er sich autodidaktisch weiter. Im Juli 1832 kam er mit Theaterdirektor Ringelhardt nach Leipzig und arbeitete als Theatersekretär am Stadttheater. Am 29.4.1840 heiratete er in der Theklaer Kirche Eugenie Jenny Günther, mit der er vier Kinder zeugte. Neben seiner Tätigkeit im Stadttheater arbeitete Blum als Schriftsteller und schrieb ab 1835 u. a. für die „Zeitung für die elegante Welt“. Zusammen mit Karl Herloßsohn und Hermann Marggraff gab er das siebenbändige „Allgemeine Theaterlexikon“ heraus. Seit 1837 engagierte er sich politisch und wurde 1839 Sprecher der sächsischen Liberalen. 1840 gründete der vielseitige Blum den ersten deutschen Schillerverein in Leipzig. Dieser entwickelte sich bald zu einem bedeutenden Zentrum der Vormärzbewegung und wurde von den Behörden mit Argwohn beobachtet. Später wurde Blum in die Stadtverordnetenversammlung gewählt und 1847 von dieser zum Stadtrat ernannt. Aus seinem 1845 gegründeten „Redeübungsverein“ entwickelte Blum 1847 den „Deutschen Vaterlandsver- ein“ als politische Massenorganisation. Am 25.3.1848 rief der begnadete Redner vor 5.000 Leipzigern vom Balkon des Alten Rathauses aus, zum Kampf gegen die Kleinstaaterei und für eine demokratische Entwicklung auf. Blum wurde 1848 ins Frankfurter Vorparlament der Nationalversammlung gewählt. Im Oktober 1848 reiste er nach Wien, um den Revolutionären eine Solidaritätsbotschaft der Frankfurter Parlaments-Linken zu übermitteln. Nach großen Auftritten im Gemeinderat schloss er sich dem Elitekorps der Aufständischen an und kämpfte aktiv gegen die kaiserlichen Truppen unter dem Fürsten Alfred zu WindischGrätz. Deren Sieg hatte Blums Verhaftung am 4.11.1848 zur Folge und lieferte dem Kriegsgericht den Grund, ihn am 8.11.1848 – trotz seiner Abgeordneten- Gedenktafel neben dem Portal des Alten Rathauses immunität – zum Tode zu verurteilen. Einen Tag später wurde er in der Brigittenau bei Wien standrechtlich erschossen. Blums letzte Worte lauteten: „Ich sterbe für die Freiheit!“. Diese Hinrichtung war der bewusste Bruch der Regierung Österreichs mit der Deutschen Nationalversammlung und sorgte vor allem in Leipzig für viel Empörung. Heute befinden sich einige Hand voll Erde aus Blums Wiener Grab hinter der Tafel neben dem Portal des Alten Rathauses. Anlässlich seines 200. Geburtstages widmet das Stadt- geschichtliche Museum Leipzig dem Freiheitskämpfer die Ausstellung „Wilde, unbezähmbare Tatkraft – Robert Blum 1807-1848“, die vom 19.9.-11.11.2007 zu sehen ist. www.stadtgeschichtlichesmuseum-leipzig.de Blum mit Familie in der Eisenbahnstraße 8 in Leipzig Leuchttürme der Kultur euro-scene Leipzig Ann-Elisabeth Wolff Die Sterne für ein Festival zeitgenössischen europäischen Theaters standen günstig: Kurz nach der Wende 1989, getragen von Aufbruchstimmung, Neugier und Enthusiasmus, gründete der Theaterwissenschaftler Matthias Renner 1991 die euro-scene Leipzig. Als das Festival gerade seinen Kinderschuhen entwachsen war, verstarb Matthias Renner im Herbst 1993 plötzlich, kurz vor dem 3. Festival – ein großer Schicksalsschlag, der die euroscene Leipzig ernstlich bedrohte. Ann-Elisabeth Wolff, seine bisherige Stellvertre- terin, übernahm, zunächst aus der Not heraus, das Festival und führte es fortan mit großem Elan weiter, um Renners Erbe und der Stadt den Blick über den eigenen Tellerrand nach Europa zu bewahren. Bis heute ist sie die Direktorin der euroscene Leipzig, die nun schon seit vielen Jahren zu den wichtigsten Festivals seiner Art in Europa gehört und einen Höhepunkt im kulturellen Leben der Stadt Leipzig darstellt. Das Festival zeigt die aktuellsten Entwicklungen in der europäischen Tanz- und Theaterszene und präsentiert ausschließlich Gastspiele mit hoher Professionalität und Qualität. Neben international bekannten Künstlern wie Alain Platel, Oskaras Korsunovas, Angelin Preljocaj und Alvis Hermanis werden auch junge, innovative Künstler, die eine individuelle künstle- rische Handschrift und Mut zum ästhetischen Experiment besitzen, eingeladen. Die euro-scene Leipzig bekennt sich zu zeitbezogenen und sozial engagierten Themen und versteht sich als Mittler zwischen Westund Osteuropa. Zu einem der Festivalhöhepunkte entwickelte sich der Wettbewerb „Das beste deutsche Tanzsolo“ in der Konzeption von Alain Platel aus Gent, der in diesem Jahr bereits zum 8. Mal stattfindet. Der Wettbewerb wird seit 1997 zumeist biennal im Foyer des Schauspielhauses auf dem schon legendären runden Tisch ausgetragen. Die diesjährige euro-scene Leipzig findet vom 6.11.11.2007 bereits zum 17. Mal statt. Unter dem Motto „Spaltungen“ sind zwölf Gastspiele aus neun Ländern in rund 25 Vorstellungen 8 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Szenenfoto Farma v jeskyni und neun Spielstätten vorgesehen, darunter die Festivaleröffnung „Kindertotenlieder“ von Gisèle Vienne, Frankreich, das berauschende Tanzstück „Hell“ („Hölle“) von Emio Greco, Niederlande, „Hey girl!“ der italienischen Socìetas Raffaello Sanzio und „_ekárna“ („Wartesaal“) der Tschechischen Compagnie Farma v jeskyni. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmen und Gesprächen ergänzt die Gastspiele. Das Festivalcafé befindet sich im „theater fact“ in Barthels Hof. Kontakt: Tel. 0341/980 02 84 www.euro-scene.de 1. Vorstellung am 14.11.1991: „Der Riss“ (Tanzfabrik Berlin) Applausfoto „Allemaal Indiaan“ (Alain Platel) titelthema Mitteldeutschland ist reich an Meisterleistungen der Gartenkunst. Mit unserem Titelthema möchten wir Ihnen Anregungen für eine interessante Freizeitgestaltung geben und Ihr Interesse an der Natur wecken. Im Deutschen Kleingärtnermuseum: Frühstücksatmosphäre anno 1900 Im Botanischen Garten: Nymphen mit Nymphaeaceae Nymphaea colorata In Mitteldeutschland: Parks, Gärten und Natur erleben Leipzig: Grüne Superlative Mit einem Grünflächenanteil von 16% am Stadtterritorium ist Leipzig die drittgrünste Stadt Deutschlands. Durch den Auenwald besitzt Leipzig einen europaweit einzigartigen grünen Gürtel mitten in der Großstadt. Aber Leipzig hat noch mehr grüne Alleinstellungsmerkmale zu bieten. Der Leipziger Promenadenring wurde nach 1780 auf den Flächen der ehemaligen Stadtbefestigung angelegt und gilt somit als erster städtischer Landschaftspark in Deutschland. Der Botanische Garten der Universität Leipzig ist mit seiner über 400jährigen Geschichte der älteste seiner Art in Deutschland. Leipzig ist auch Hauptstadt der deutschen Kleingärtner. Fototermin Leipzigs grüne Superlative standen auch im Mittelpunkt unseres Fototermins mit Dirk Brzoska. Wir wählten das Deutsche Kleingärtnermuseum und den Botanischen Garten als fotografischen Rahmen für das aktuelle Titelthema aus. Im Deutschen Kleingärtnermuseum wurden wir von dessen Leiterin Caterina Hildebrand herzlich begrüßt. Während der Besichtigung der Ausstellung inspirierte uns die liebevoll arrangierte Darstellung eines Garten-Frühstücks um 1900. Dirk schlug vor, dass wir – die Mädels vom Redaktionsteam – Bestandteil dieses Ausstellungsexponats werden sollten. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Frau Hildebrand konnten wir uns im Stil der damaligen Zeit einkleiden. Anschließend fuhren wir zum Botanischen Garten, der uns mit subtropischen Temperaturen empfing. Besonders faszinierte uns das Schmetterlingshaus. Die herrlichen Falter waren teilweise sehr zutraulich. „So etwas habe ich noch nie gesehen!“, schwärmte Sina. Beeindruckend war auch das Gewächshaus mit den Seerosen-Anlagen. „Können wir uns für die Fotos auch in das Becken hineinstellen?“. Diese anfangs spaßig gemeinte Frage an den Direktor des Botanischen Gartens, Mathias Schwieger, wurde von ihm nach kurzem Zögern bejaht. „Es sollte aber mindestens ein Titelfoto daraus werden“, fügte er schmunzelnd hinzu. Und so geschah es. Das herrlich warme Wasser und die exotische Stimmung regten uns an, spontan in das Becken zu steigen, das ansonsten für Badende nicht zugänglich ist. Uns wurde während der Aufnahmen bewusst, dass man nicht immer in die Ferne reisen muss, um sich von der Natur überraschen zu lassen. Der Dschungel ruft: Redaktionsteam und Fotograf im Schmetterlingshaus Im Schrebergarten NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 9 titelthema Mit Unterstützung der Thüringer Tourismus GmbH, des Tourismusverbands Sächsisches Burgen- und Heideland e.V., der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen und des Gartenträume in SachsenAnhalt e.V. stellen wir Ihnen eine Auswahl der schönsten Parks und Gärten Mitteldeutschlands vor. Altenburg: Teehaus im Schlosspark Altzella: Klosterpark Bedeutende Parks und Gärten in Mitteldeutschland Altenburg – Schlosspark Im 19. Jh. war die ehemalige Residenzstadt eine der drei bedeutendsten Gartenstädte Deutschlands. Noch heute ist Altenburg von Grün durchzogen. Sehenswert ist vor allem der 400 Jahre alte Schlosspark. Er wurde 1826 zu einem englischen Garten mit deutschen klassizistischen Einflüssen umgestaltet und ist in dieser Form heute noch erlebbar. Beeindruckend ist der seltene Baumbestand im Schlosspark. Hier reihen sich u.a. Trompetenbäume, Pyramideneichen und Zierkirschen aneinander. Im Zentrum der barocken Gartengestaltung stand das Teehaus als Höhepunkt der herzöglichen Prunkentfaltung. www.altenburg-tourismus.de Altjeßnitz – Irrgarten und Gutspark In seiner Größe und Form ist er mit seinem Heckenlabyrinth einzigartig in Deutschland. Der Irrgarten befindet sich in einem Park mit wertvollem Baumbestand und einer im romanischen Stil erbauten Kirche. Der im 18. Jh. angelegte Park erstreckt sich auf einer Fläche von 4 ha und steht heute unter Denkmalschutz. www.irrgarten-altjessnitz.de Altzella – Klosterpark Das ehemalige Kloster Cella gehörte einst zu den einflussreichsten des Zisterzienserordens. Doch mit der Reformation wurde es aufgelöst. Die Steine des Klo- stergebäudes wurden abgetragen und u.a. für den Bau des Nossener Schlosses genutzt. Der heutige Landschaftspark entstand um 1800, wobei die Ruinen in die Gestaltung einbezogen wurden. So entstand ein Ort der Besinnung, von dessen romantischen Perspektiven sich schon Caspar David Friedrich inspirieren ließ. www.kloster-altzella.de Bad Düben – Stadt- und Kurpark 1847 legten die Bürger auf einer wüsten Fläche einen Stadtpark an. In mehreren Phasen bis ins 20. Jh. erweitert, präsentiert sich diese als Stadt- und Kurpark dienende Anlage wieder in einem sehr gepflegten Zustand. Der 13 ha große Park erstreckt sich vorrangig auf einer Hanglage und wird von einem reichen Wegenetz durchzogen. Mehrere Denkmäler, ein Rosentempel sowie ein Parkrestaurant, bereichern den auch dendrologisch interessanten Park. www.bad-dueben.de Bad Elster – Kurpark Die Kurparkanlagen des 1848 gegründeten sächsischen Staatsbades spiegeln den Ende des 19. und des beginnenden 20. Jh. vollzogenen Stilwandel in der Gartenkunst wider. Die Anlagen bilden gewissermaßen das Rückgrat für den Badeort und verschmelzen Landschaft und Kurstadt miteinander. www.schloesserland-sachsen.de Bad Langensalza Japanischer Garten Konsequent werden wie in kaum einer anderen Anlage die Regeln des japanischen Gartenbaus und ihre meditative Verquickung umgesetzt. Innerhalb des Parks werden verschiedene Landschaftstypen mit ihren jeweiligen symbolischen Bedeutungen dargestellt. Besonders sehenswert sind die Spielereien mit dem Element Wasser. Im Mittelpunkt des Gartens steht ein Pflanzenpavillon. Hier finden regelmäßig Teezeremonien statt. Neben dem Garten der Glückseligkeit „Kofuku no niwa“ gibt es in Bad Langensalza aber auch einen Rosengarten, einen botanischen Garten und eine grüne Kurpromenade. Bad Liebenstein: Schloss Altenstein mit Park www.badlangensalza.de Bad Lauchstädt – Historische Kuranlagen Die um 1700 in Lauchstädt entdeckte Heilquelle führte zur raschen Entwicklung des Modebades, das der Adel und das aufstrebende Bürgertum besuchte. Die einfachen Anlagen genügten dem kurfürstlichen Hof in Dresden – der ab 1775 das Bad als Sommerresidenz nutzte – nicht mehr. Deshalb wurde Johann Wilhelm Chryselius 1776 mit der Neugestaltung der Kuranlagen betraut. Er schuf eine reizvolle spätbarocke Kuranlage mit Schmuckbeeten, Formhecken und regelmäßigen Baumreihen, deren Mittel- 10 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Altjeßnitz: Irrgarten Bad Lauchstädt: Historische Kuranlagen punkt die Quelle bildet. Hinter dem Brunnen entstand der Kursaal. Der hintere Teil der Anlagen mit seinen Wiesen ist englischen Landschaftsparks nachempfunden. ein. Die im Park errichtete moderne Freilichtbühne wird im Sommer regelmäßig für Veranstaltungen genutzt. www.bad-lausick.de Gartentour www.goethe-theater.com Bad Lausick – Kurpark Die 15 ha große Parkanlage mit schönem alten Baumbestand, Putten und verstreut gepflanzten Rabatten wurde 1880 im englischen Stil angelegt. Der Vogelbrunnen oder der Rosengarten laden zum Verweilen 2007 erschien im Labhards Verlag das Reisemagazin „Gartentour – Unterwegs zu Schlössern, Parks und Gärten“. Es stellt auf 128 Seiten die schönsten Gartenrouten Deutschlands vor. Preis: 5 Euro titelthema Bad Liebenstein – Parkanlagen Schloss Altenstein Die 160 ha große Anlage ist eine der größten Parkanlagen Deutschlands und eines der schönsten Gartenkunstwerke Thüringens. Die historisch künstlerische Bedeutung liegt in der eindrucksvollen Verbindung des Begriffs Landschaftsgarten mit dem „Streben nach Natürlichkeit“, das zur damaligen Zeit in den adligen Kreisen vorherrschte. Die natürlichen Gegebenheiten des Geländes boten dafür beste Voraussetzungen. www.bad-liebenstein.de Bad Muskau – Fürst-Pückler-Park Nördlich von Görlitz durchfließt die Neiße einen der wohl schönsten Landschaftsparks auf dem Kontinent. Sein Schöpfer, Fürst PücklerMuskau, ließ sich von dem idyllisch zwischen bewaldeten Hängen gelegenen Tal inspirieren und schuf hier ab 1815 eine Anlage beachtlichen Ausmaßes. Der ca. 830 ha große Park besteht auf deutscher Seite aus dem Schloss-, Bade- und Bergpark und auf polnischer Seite aus dem Unterpark, dem Arboretum und den Braunsdorfer Feldern. www.muskauer-park.de Blankenburg – Schlossgärten Das 107 ha umfassende Ensemble gehört zu den größten und ältesten seiner Art in Sachsen-Anhalt. Ab 1718 wurde der Terrassengarten mit einem fürstliDessau und Wörlitzer Park – Von der Bauhausarchitektur zur Gartenkunst Einen Tagesausflug zu dieser Thematik können Gruppen ab 20 Personen ganzjährig beim LTS buchen. Er kostet 62 Euro pro Person und enthält u.a. die Kosten für die Busanmietung, eine Führung im Bauhaus in Dessau und durch den Wörlitzer Park, ein Mittagessen und eine Reiseleitung für die Dauer des Tagesausflugs. Tel.: 0341/7104275 www.lts-leipzig.de chen Gartenhaus, dem heutigen Kleinen Schloss, angelegt. Die barocken Grundstrukturen mit Wasserachse, Sandsteinfiguren und Vasen sind bis heute erhalten geblieben. Der vom Terrassengarten nur durch die Stadtmauer getrennte Berggarten wurde zu Beginn des 18. Jh. mit einer Freitreppe, zwei Brunnen und einem Aussichtsplatz gestaltet. www.blankenburg.de Delitzsch – Schlossgarten Ab 1692 ließ die Herzoginwitwe Christiane von Sachsen-Merseburg südwestlich des Schlosses einen Lustgarten anlegen. Entsprechend des vom kurfürstlichen Hofgärtners Carl entworfenen Planes wurde die Anlage im „französischen Geschmack“ gestaltet. Der neue Garten bestand aus einem großen Rondell und einem strahlenförmigen Wegesystem. Der Lustgarten wurde später in einen Obstgarten umgewandelt und in Teilen überbaut. www.delitzsch.de Dresden – Großer Garten Im 17. Jh. außerhalb Dresdens gelegen, befindet sich der Große Garten heute inmitten der Stadt. Die 150 ha große Anlage wird von 3 Längs- und einer Querachse durchschnitten und ist zum Teil planmäßig bepflanzt, mit großen Rasenflächen. An anderen Stellen ähnelt der Große Garten wieder einem kleineren Wald. In der Mitte steht das ehemalige königliche Palais im barocken Stil. Dahinter befindet sich der Palais-Teich mit einer Hochstrahl-Fontäne. Im Süd-Osten des Parks lädt der Carola-See zu einer kleinen Bootspartie ein. www.dresden.de tenteils im 18. Jh. angelegt – laden ein, auf den Spuren der „Stiftsdamen“ zu wandeln. www.kloster-druebeck.de Erfurt – Egapark Er gehört zu den großen Blumen- und Gartenparks Deutschlands. Hier erwarten die Besucher eindrucksvolle Parkanlagen, Themengärten in üppiger Blütenpracht, der Rosengarten, der Japanische Fels- und Wassergarten, attraktive Schauhäuser mit tropischen Pflanzen sowie Kakteen und Schmetterlingen. Im Egapark befindet sich das einzige Gartenbaumuseum Deutschlands, das in sechs Bereiche gegliedert ist. Dresden: Großer Garten Bad Muskau: Fürst-Pückler-Park www.egapark-erfurt.de Gartenreich Dessau-Wörlitz Die Anlage entstand Mitte des 18. Jh. an der mittleren Elbe und unteren Mulde. Zwischen Dessau und Wittenberg gelegen, umfasst das Gartenreich im Wesentlichen das Gebiet des historischen Fürstentums Anhalt-Dessau. Die Kernflächen werden durch die historischen Landschaftsgärten mit ihren Bauwerken und Gartenplastiken gebildet. Diese sind durch ein Netz von Sichtachsen optisch durch gestaltete Alleen entlang der Straßen und Deiche miteinander verbunden. Mit Wörlitz als Ausgangs- und Höhepunkt der Gestaltungen entstand hier ab 1764 der erste Landschaftsgarten Kontinentaleuropas. Seine in über 40 Jahren erfolgte Vernetzung mit anderen Landschaftsgärten des Gebietes führte zum Entstehen einer einmaligen Gartenlandschaft, die heute Weltkulturerbe der UNESCO ist. Blankenburg: Schlossgärten Drübeck: Kloster und Klostergärten www.gartenreich.com Drübeck – Kloster und Klostergärten Die über 1000 Jahre alte Klosteranlage zählt zu den bedeutendsten romanischen Baudenkmälern. Schon von weitem grüßt der zweitürmige Westbau der Klosterkirche St. Vitus. Die inmitten des Ortes liegende Anlage wird von einer Klostermauer und Streuobstwiesen umschlossen. Die stimmungsvollen Klostergärten – größ- Erfurt: Egapark Gera – Hofwiesenpark Er war Standort der Bundesgartenschau 2007 und verband Natur mit Kunst, Architektur und Geschichte. Nach deren Ende soll das Gelände in Gera als Stadtund Volkspark genutzt werden. Ziel ist es, den KaribikSandstrand, den Kinderspielplatz und die Partnerschaftsgärten zu erhalten. www.buga2007.de Gera: Orangerie Delitzsch: Schloss mit Barockgarten NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 11 titelthema Gotha – Orangerie Die Orangerie blickt auf eine rund 300-jährige Geschichte zurück. In dieser Zeit hat sich ihr Gesicht immer wieder gewandelt. Leider schädigte die Entwicklung im 20. Jh. die historische Bau- und Gartensubstanz der in ihrer Art einzigartigen Gesamt anlage schwer, da sie ab 1950 nicht einmal mehr als Orangeriegarten im eigentlichen Sinne genutzt wurde. Seit den 1990er Jahren erhält sie ihren ursprünglichen Charak ter und ihre Funktion zurück. www.orangerie-gotha.de Greiz – Schlosspark Nach zweijähriger Neugestaltung wurden 1999 der Schlossgarten unterhalb des Unteren Schlosses und die Arkaden der Öffentlichkeit übergeben. Anlehnend an alte historische Pläne wurde die Rekonstruktion des gesamten Areals vorgenommen. Sehenswert ist auch die Brücke, die ehe- mals die Gräßlitz an der alten Stadtmühle überspannte. www.greiz.de Großbothen – Landsitz „Energie“ Beim Landsitz „Energie“ handelt es sich um das vom Chemiker und späteren Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald 1901 erworbene Anwesen, das ihm von 1906 bis zu seinem Lebensende 1932 als Wohnsitz und Wirkungsstätte diente und heute als Museum und Tagungsstätte fungiert. Der 7 ha große Park mit fünf Gebäuden und der Grabstätte im Steinbruch entstand nach Ostwalds Plänen. www.grossbothen.de Großsedlitz – Barockgarten Der Bau der von Frankreich und Italien inspirierten Gartenanlage begann 1719. Fertig gestellt wurde sie jedoch nie. Sie gilt dennoch als eine vollkommene Kom- position der barocken deutschen Gartenkunst und als großartigste Anlage August des Starken. Sonnige und schattige Plätze, Wasser spiele und Orangerien sorgen für Vielfalt und Abwechslung. www.barockgartengrosssedlitz.de Halle – Reichardts Garten 1974 erwarb Johann Friedrich Reichardt, königlichpreußischer Kapellmeister, im Ort Giebichenstein das „Kästnersche Gut“. Der Gartensaal des Wohngebäudes, das sogenannte Giebichensteiner Dichterparadies, entwickelte sich bald zum Treffpunkt bedeutender Gelehrter wie Goethe, Brentano und Tieck. Nachdem die Stadt Halle 1902 den Garten erworben hatte, ließ sie ihn in einen öffentlichen Park umwandeln. Zum Altbaumbestand zählen u. a. Französischer Ahorn und Urwelt-Mammutbaum. Gotha: Orangerie Gartenreich Dessau-Wörlitz: Wörlitzer Anlagen Großsedlitz: Barockgarten „Prüfe jedes Angebot, es könnte die Chance Deines Lebens sein.“ Henry Ford Ob Seminar, Konferenz oder Festbankett: Um die Gedanken zu Höchstleistungen anzuspornen, sollten Sie ihnen auch mal freien Lauf lassen. 204 Zimmer und Suiten 12 Tagungssalons von 21m2 – 220m2 350m2 Fitness- und Wellnessbereich Steigenberger Hotel Fürst Leopold Friedensplatz · 06844 Dessau Tel +49 (0) 340 25 15 - 0 Fax +49 (0) 340 25 15 - 177 [email protected] www.dessau.steigenberger.de Pillnitz: Schlosspark Hundisburg – Schloss-, Barockgarten und Landschaftspark Die historischen Anlagen gehen in ihren Vorläufern bis in das späte Mittelalter zurück. Johann Friedrich von Alvensleben ließ die Hundisburg durch Hermann Korb zum Barockschloss umbauen und 1699-1719 den prächtigen barocken Garten anlegen, der zu den wichtigsten Anlagen seiner Zeit in Norddeutschland zählt. Im 19. Jh. entstand ein Landschaftsgarten, der das Kloster Althaldensleben mit Schloss Hundisburg verbindet. www.schloss-hundisburg.de Jena – Botanischer Garten Er zählt zu den ältesten seiner Art in Deutschland. Auf ca. 4,5 ha wachsen über 12.000 Pflanzenarten aus allen Klimazonen der Erde. Die ständige Sonderausstellung „Ginkgo – ein Wahrzeichen der Ewigkeit“ rundet die Exposition ab. www.jenaonline.de Lichtenwalde – Rokokogarten Das Schloss und der 10 ha große Park Lichtenwalde im Rokokostil liegen in traumhafter Landschaft. Wunderschön angelegte Wege schlängeln sich durch eine idyllische Parkanlage, deren Ruhe nur durch das Plätschern der über 100 Wasserspiele unterbrochen wird. Bis 2009 befindet sich das Schloss noch im Umbau. www.schloesserland-sachsen.de Machern – Landschaftspark Der Landschaftspark im englischen Stil ist neben den Wörlitzer Anlagen die bedeutendste Anlage in Deutschland aus der Zeit der Romantik. Seine Geschichte begann um 1760. Die zahlreichen Parkbauten sind in einem sehr guten Zustand. Neben den einheimischen Parkbäumen gibt es eine Reihe von Exoten, wozu vor allem die im Juni blühenden Tulpenbäume gehören. www.saechsischesburgenland.de Magdeburg – Elbauenpark Er entstand zur Bundesgartenschau 1999 und präsentiert sich seither als attraktiver Freizeit- und Erholungspark. Das Schmetterlingshaus lädt in die Welt der Tropen ein. Verschiedene Themengärten, Kunstwerke und die naturnah gestalteten Bereiche an der Elbe setzen Akzente zum Besinnen und Erholen. tritt man die 12 ha große Anlage. Rechts spiegelt sich in der Wasserfläche eines Teiches die eindrucksvolle Kulisse alter Bäume im Wechselspiel mit der Theaterarchitektur und dem Gemäuer der steinernen Bogenbrücke. Im Verlauf des 19. Jh. wurde der Park in seiner heutigen Form gestaltet. Die verschiedenen Denkmale ließen ihn zu einem Refugium Meininger Kulturgeschichte werden. www.meiningen.de Oberhof – Rennsteiggarten Auf ca. 7 ha sieht man fast 4.000 verschiedene Pflanzenarten aus den Gebirgen Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas, Neuseelands und aus der arktischen Region. Den Besucher erwarten eine harmonisch in die Natur eingefügte Gartenanlage mit Vertretern bekannter Gebirgspflanzengattungen, eine künstlich angelegte Hochmooranlage und eine gute Fernsicht. www.rennsteiggartenoberhof.de Pillnitz – Schlosspark Um 1780 als englischer Garten um das Schloss angelegt, zeigt er sich noch heute von seinen schönsten Seiten – mit der den Jahreszeiten entsprechenden Bepflanzungen und seiner Anmut im Winter. Die Besichtigung der Orangerie, des englischen und chinesischen Pavillons und der tropischen Pflanzen ist lohnenswert. Krönung der botanischen Merkmale ist die 1770 aus Japan eingeführte Kamelie, die jedes Frühjahr mit ihrer Blütenpracht viele Besucher anzieht. www.pillnitz.com www.elbauenpark.de Meiningen – Englischer Garten Durch künstliche Ruinen be- Lichtenwalde: Rokokogarten Bad Lauchstädt – die Goethe-Stadt Für Gruppen ab 20 Personen bietet der LTS ab Leipzig ganzjährig Halbtagsausflüge in die berühmte Kurstadt an. Im Preis von 34 Euro sind Reiseleitung, Busanmietung sowie die Führungen durch die historischen Kuranlagen und das Goethe-Theater enthalten. Tel.: 0341/7104275 www.lts-leipzig.de Schlosspark Moritzburg Zeitz Das ehem. Landesgartenschaugelände 2004 erwartet SIE! Erleben Sie mit Ihrer Familie ein einzigartiges Areal mit historischen Ambiente und landschaftarchitektonischer Raffinesse. Besuchen Sie unsere abwechslungsreiche und stets gepflegte Parkanlage mit ihren paradiesischen Gartenwelten für Groß und Klein. Vielfältige Erlebnis- und Themengärten (z.B. Lustgarten, Japanischer Garten etc.) sowie Abenteuerspielplätze erwarten Sie und bieten Erholung und Entspannung in dieser wohltuenden Parkatmosphäre. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Geöffnet täglich von April - Oktober von 10 - 18 Uhr Eintritt: für Personen ab 15 J. 1,00 Euro Kinder erhalten freien Eintritt, bei Fremdveranstaltungen wird gesonderter Eintritt erhoben. Informationen unter: Telefon: (03441) 68 800 www.zeitz.de [email protected] titelthema Machern: Landschaftspark mit Schlossteich Püchau – Schlosspark Die weite Aue mit ihren Parkwiesen reicht durch die Parkanlage bis an den Fuß der einstigen Burganlage Püchau, die in mehr als 1.000 Jahren immer wieder überbaut worden ist. Der Naturfreund flaniert somit um und am frühesten bezeugten Ort Sachsens. Der Park hat einen umfangreichen Pflanzenreichtum an exotischen Gehölzen, die aus der Zeit von 1867 bis 1869 stammen. Ein großer Parkteich, stillgelegte Muldenarme und Bachläufe bieten ein beeindruckendes Naturschauspiel. www.saechsischesburgenland.de Meiningen: Englischer Garten Püchau: Parklandschaft Radebeul – Schloss Wackerbarth Den Besucher erwartet zu Füßen der Radebeuler Weinberge ein einzigartiges Ensemble aus Schloss und Lusthäuschen „Belvedere“, barocker Gartenanlage und moderner Wein- und Sektmanufaktur inmitten des sächsischen Elbtals. Das Kleinod ließ sich August Christoph Graf von Wackerbarth als Alterssitz „Wackerbarths Ruh“ von 1727-1729 erbauen. Auch August der Starke wusste das bezaubernde Ambiente und die Köstlichkeit, die in den Fässern heranreifte, zu schätzen. www.radebeul.de Oberhof: Rennsteiggarten Radebeul: Schloss Wackerbarth Ronneburg – Neue Landschaft Sie war Bestandteil der Bundesgartenschau 2007 und präsentiert sich als ein Ort tiefgreifenden Wandels: Aus dem einstigen Uranerzbergbaugebiet entsteht eine neue Landschaft. Charakteristisch für sie sind die streng geometrisch angelegten Lichtenberger Kanten, eine Reminiszenz an den ehemaligen Erzbergtagebau. Sie sind begehbar, werden von großen Eichenbäumen gesäumt und von standortgerechten Wiesen bedeckt. www.ronneburg.de Greiz: Schlosspark Sangerhausen – EuropaRosarium Die größte Rosensammlung der Welt wurde 1903 gegründet. Heute beherbergt sie über 8.300 Rosensorten 14 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 und -arten. Die Vielfalt der Königin der Blumen, vom Altertum bis zur Moderne, wird in einem 12,5 ha großen Rosenpark besonderer Art präsentiert. Üppige Beete, besondere Bäume, malerische Teiche, Pavillons und Schaugärten laden zu einem Besuch ein. Eine einmalige Sammlung, von Fachleuten in 100 Jahren zusammengestellt, gewährt Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Rose. www.europa-rosarium.de Weesenstein – Schlosspark Der Park liegt dem monumental auf dem Felsen thronenden Schloss zu Füßen. Eingebettet in bewaldete Berghänge bilden unberührte Natur und die formal gestaltete, vom französischen Stil inspirierte Gartenanlage einen reizvollen Kontrast. Die barock anmutenden Grundstrukturen dieses Parks gehen auf die Freiherrenfamilie von Uckermann zurück, die das Anwesen 1772 erwarb. Geschickt wurde das Flussbett der Müglitz umgeleitet, so dass es den Park durchquert und in zwei Flügel teilt. www.schloss-weesenstein.de Weimar – Ilmpark Zuerst war es das Wasser, das diesem Park seinen besonderen Zauber und seinen Namen gab. Bis heute folgt die Ilm hier ihrem natürlichen Lauf. Dieses fruchtbare Schwemmland hat der Stadt ihren Namen gegeben – Weimar, das heißt soviel wie „geweihtes Moor“. Berühmtestes Gebäude im Ilmpark ist Goethes Gartenhaus. www.weimar.de Weimar – Schlosspark Belvedere Die barocke Schlossanlage wurde 1724-1732 von Johann August Richter und Gottfried Krohne als Residenz für Herzog August von Sachsen-Weimar erbaut. Die Orangerie kam 1739 hinzu. Sie war ein ideales Experimentierfeld für Karl Augusts und Goethes naturwissenschaftliche Studien und botanischen Experimente. www.weimar.de Wernigerode – Schlossgärten Entstanden aus einer mittelalterlichen Burganlage, wurde das barocke Schlossensemble 1863-1885 zu einem historistischen Gesamtkunstwerk umgebaut. Dabei erhielten die Terrassengärten, die sich in die Anlagen auf der großen Freiterrasse und in die Weinterrassen gliedern, den Charakter eines Höhengartens, der in seinen Grundstrukturen bis heute überliefert ist. Der ursprünglich barocke Lustgarten unterhalb des Schlossberges wurde ab 1830 in einen Landschaftsgarten umgewandelt. www.schloss-wernigerode.de Zeitz – Schloss und Schlosspark Moritzburg Das frühbarocke Schloss bildet mit dem gotischen Dom und den Resten der barocken Befestigungsanlagen ein bemerkenswertes Gesamtensemble. Die angrenzenden Parks und Gärten wurden zur 1. Landesgartenschau Sachsen-Anhalts 2004 umfangreich rekonstruiert und facettenreich gestaltet. Nun beeindruckt das Areal neben dem Lustgarten, der Orangerie mit Barockparterre und dem Landschaftsgarten Rossner-Park u. a. mit vielfältigen Themengärten und Spielmöglichkeiten. www.zeitz.de Wichtige Kontakte: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Tel.: 0351/563911001 www.schloesserlandsachsen.de Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt e.V. Tel.: 0391/5957252 www.gartentraeumesachsen-anhalt.de Tourismusverband Sächsisches Burgen- und Heideland e.V. Tel.: 034327/9660 www.saechsischesburgenland.de Thüringer Tourismus GmbH Tel.: 0361/37420 www.thueringentourismus.de Linksammlung: www.gartenlinksammlung.de titelthema „Die Leipziger Gärten sind so prächtig, als ich in meinem Leben etwas gesehen habe …“ schwärmte der junge Goethe 1765. Und tatsächlich, Leipzig war um diese Zeit die führende Stadt der bürgerlichen Gartenkunst und besaß darin europäische Bedeutung. Linckesches Gartenhaus (Seeburgstraße 45) Vereinshaus des weltweit ersten Schrebervereins (gegr. 1864), des heutigen Kleingärtnervereins „Dr. Schreber“ Gartenkunst: Leipziger Bürgergärten im 18. und 19. Jahrhundert Die durch den Handel und die Messe reich gewordenen Bürger legten bereits im Mittelalter außerhalb der Stadtbefestigung imposante Gärten an. Die Zieranlagen waren mit prunkvollen Kleinarchitekturen geschmückt und konnten es durchaus mit höfischen Anlagen aufnehmen. Um 1790 besaß Leipzig etwa 30 Lustgärten. Aus gartenkünstlerischer Sicht waren besonders die barocken Gärten bedeutsam. Der um 1685 angelegte Großbosesche Garten war der älteste und bedeutendste der Leipziger Barockgärten. Im französischen Stil angelegt, verfügte er u. a. über einen Konzertsaal und Treibhäuser mit seltenen Pflanzen. Während der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 gab es auf dem Grundstück schwere Kämpfe. Anschließend wurde es veräußert. Leider zeugt heute nichts mehr von dem einst prächtigen Garten. Löhrs Garten In der Seeburgstraße 45 befindet sich mit dem Gartenhaus des Apothekers Lincke ein barockes Kleinod. Er ließ es 1757 in seinem Garten errichten, der an den Boseschen Garten grenzte. Gartenkunst wurde auch in Apels Garten zelebriert. Der Kaufmann Dietrich Apel ließ ihn 1717 durch David Schatz fächerförmig gestalten. Hofbildhauer Balthasar Permoser schuf die Plastiken Jupiter, Juno, Mars und Venus. Kopien der Plastiken Jupiter und Juno wurden auf dem heutigen Dorotheenplatz aufgestellt; die Originale befinden sich im Museum der bildenden Künste. Die vom Dorotheenplatz strahlenförmig ausgehenden Straßen erinnern an das einstige Hauptwegesystem des Apel’schen Gartens. Reste barocker Gestaltung sind auch im Rosental anhand der großen Wiese und einiger Sichtschneisen erkennbar. Nach einem Entwurf von 1707 wollte hier August der Starke ein königliches Lustschloss bauen, das im Schnittpunkt von 13 strahlenförmig angelegten Sichtschneisen stehen sollte. Die Leipziger Bürger verhinderten jedoch den Bau. Aber auch Anlagen wie Löhrs Garten und Gerhards Garten, die den damals neuen englischen Geschmack repräsentierten, erlangten große Berühmt- heit. Letzterer wurde durch den Legationsrat Wilhelm Gerhard – der mit Goethe gut befreundet war – ab 1827 im Stil eines Landschaftsgartens angelegt. Seine Hauptachse entsprach dem heutigen Verlauf der Lessingstraße. Ihn zierten einst der achteckige Pavillon, der sich seit 1908 im heutigen ClaraZetkin-Park befindet und ein schmiedeeisernes Tor, das heute den Eingang zum Gohliser Schlösschen in der Menckestraße bildet. Aufgrund des Wachstums der Stadt Leipzig, seit Mitte des 18. Jh., wurden die Bürgergärten nach und nach bebaut, so dass heute leider meist nur noch die Straßennamen an die einstige Pracht erinnern. Die Wiege der Schreberbewegung Infolge der zunehmenden Industrialisierung im 19. Jh. verschlechterte sich die Gesundheit der Stadtbevölkerung. Eine Antwort darauf war die Entwicklung des organisierten Kleingartenwesens. Als wichtigster Schub erwies sich die Schreberbewegung, deren Geburtsstunde 1864 in Leipzig mit der Gründung des ersten Schrebervereins schlug. Noch heute ist die Auffassung weit verbreitet, dass der Leipziger Arzt und Pädagoge Dr. Moritz Schreber (1808-1861) der Erfinder der Kleingärten gewesen ist. Dies ist falsch. Friedenseiche im Rosental Richtig ist, dass Schreber in seinen Schriften dafür eintrat, im Freien Spielplätze zu errichten. Unter pädagogischer Anleitung sollten sich Kinder und Jugendliche körperlich ertüchtigen. Der Leipziger Schuldirektor Dr. Ernst Hauschild (18081866) griff diesen Gedanken auf und gründete 1864 einen Erziehungsverein, der den Namen „Schreberverein“ erhielt. Dieser errichtete einen Spiel- und Turnplatz, an dessen Rand der pensionierte Oberlehrer Karl Gesell (1800-1879), vier Jahre später, Kinderbeete anlegte. Daraus entwickelten sich schnell Familienbeete, die umzäunt und mit Gar tenlauben ausgestattet wurden. Die ursprüngliche Struktur der „kleinen Gärten“, die eine große Spielwiese als Mittelpunkt hatten, erkennt man vor allem in den Kleingartenanlagen „Dr. Schreber“ und „Südvorstadt“. Heute ist jeder vierte Leipziger Mitglied in einem der 278 Schrebervereine. Textquelle: Gekürzt und bearbeitet aus „Der Leipzig Atlas“, Emons Verlag, 2005 Deutsches Kleingärtnermuseum Hier kann man die weltweit einzigartige Dauerausstellung „Deutschlands Kleingärtner vom 19. zum 21. Jahrhundert“ besichtigen. Sie veranschaulicht die Geschichte des organisierten Kleingartenwesens. Geöffnet: Di.–Do. 10-16 Uhr www.kleingarten-museum.de Raus in die Natur – Parkanlagen und Auenwald Ein umfangreiches Angebot an speziellen Führungen bietet Leipzig Details: Mit der Kräuterhexe Grit Nitzsche gehen Sie auf Entdeckungstour in die Leipziger Aue. In das Gartenreich Lützschena entführt Sie ein Spaziergang zu den romantischen Parkbauten. Auf der Exkursion „Bekannte Unbekannte aus der Nachbarschaft“ werden Ihnen Allerweltspflanzen im Alltagsleben unserer Vorfahren sowie deren heutige Anwendung näher gebracht. Tel.: 0341/3039112 www.leipzigdetails.de NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 15 titelthema Wo kann man sich in Leipzig erholen und die Natur erleben? Wir stellen Ihnen eine Auswahl der schönsten Parks, Grünanlagen und Wälder vor. Sie finden deren Lage im Übersichtsplan auf Seite 21 (siehe Nummer). Oberbürgermeister Burkhard Jung eröffnete am 12.9.2007 den Duft- und Tastgarten Parks, Grünanlagen und Wald in Leipzig Abtnaundorfer Park (1) Die Parkanlage geht auf einen sentimentalen Landschaftsgarten zurück, der um 1800 von der Familie Frege angelegt wurde. Einen Teich mit Insel und Tempel sowie die Kastanienallee, an deren Endpunkt das Mausoleum der Familie Frege stand, gehören zu den wenigen erhaltenen Zeugnissen aus jener Zeit. agra-Park (2) Er ging aus einem landschaftlich gestalteten Villengarten des 19. Jh. hervor und besteht aus dem westlichen Parkbereich, der zur Stadt Markkleeberg gehört, und dem östlichen Leipziger Teil. Es handelt sich um ein nur noch selten erhaltenes Beispiel eines herrschaftlichen Landsitzes in der Umgebung Leipzigs. Apothekergarten im Friedenspark (13.1) Auf etwa 3.000 qm werden mehr als 300 offizielle Arzneipflanzen, typische Heilpflanzen, Giftpflanzen und historisch interessante Arten gezeigt. Auensee (5) Der Auensee entstand um 1910 als Kiesgrube für den Bau des Hauptbahnhofes. Nach dem Ende des Kiesabbaus wurde vor fast 100 Jahren mit dem „Lunapark“ am Auensee einer der europaweit ersten Vergnügungsparks eröffnet, aus dem das heutige Er- holungsgebiet hervorging. Eine Attraktion ist die Parkeisenbahn, und hier besonders die Dampflok von Krauss & Co, ein Modell der Martensschen Einheitslokomotive (Baujahr 1925, Maßstab 1:3,33, Spurweite 381 mm). Fahrplanmäßig dreht sie ihre knapp 2 km langen Runden um den Auensee. Barockgarten im Gohliser Schlösschen (6) Er ist eines der letzten Zeugnisse der barocken Bürgergärten Leipzigs und entstand mit dem Schlossbau um 1755. Botanischer Garten der Universität Leipzig (8) Mitte des 16. Jh. wurde der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig die Einrichtung eines Hortus medicus (Sammlungen von Heil-, Gewürz- und anderen Nutzpflanzen) zugestanden. Somit ist der Botanische Garten der älteste seiner Art in Deutschland. Er besteht heute zusätzlich aus einem Apothekergarten und einem Schmetterlingshaus. Burgaue (9) Das Waldgebiet „Burgaue“ liegt im Nordwesten Leipzigs, wo sich der artenreiche Auenwald entlang der Luppe erstreckt. Er beheimatet ca. 110 Vogel- und Säugetierarten und ist in seiner Ausdehnung einzigartig für ein Waldgebiet mitten in einer Stadt. Der Erwerb der Burgaue erfolgte 1367 vom Ritter Porzigk. Sie ist somit die erste urkundlich erwähnte Walderwerbung der Stadt Leipzig. 1922 wurde die Burgaue zum „Heimatschutzgebiet“ erklärt und 1998 mit einer Fläche von ca. 270 ha festgesetzt. Charakteristisch sind Ausprägungen des EichenEschen-Ulmen-Auenwaldes. Clara-Zetkin-Park (10) 1955 wurden mehrere historische Parkanlagen unter der Bezeichnung „Zentraler Kulturpark Clara-Zetkin“ vereinigt. Das Kernstück bildete das Areal des ehemaligen König-Albert-Parkes, der aus dem Gelände der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung von 1897 hervorging. Die beiden Teiche und die Hauptallee mit einer 4reihigen Lindenpflanzung stammen noch aus jener Zeit. Während der Kulturparkbewegung der 1950er Jahre erlebte der Park einen erneuten Aufschwung. Die schön gestalteten Anlagen, die gastronomischen Einrichtungen und die Freilichtbühne erfreuen sich großer Beliebtheit. Connewitzer Holz (11) Es kam durch die Säkularisation der Leipziger Klöster 1543 in das Eigentum der Stadt und ist ein bedeutendes Naherholungsgebiet. Vom 45 m hohen Fockeberg aus hat man eine schöne Rundumsicht auf Leipzig. Er entstand in der Nachkriegszeit, als eine große Trümmerhalde aufgeschüttet wurde. Anfang der 1980er Jahre gestaltete man das Haldengelände mit Wegen und Skulpturen. 16 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Blick vom Johannapark auf City-Hochhaus und Neues Rathaus Duft- und Tastgarten (13.2) Er ist 2.000 qm groß und besteht aus 16 Themenfeldern, die mit unterschiedlichsten Materialien, Wasserspielen und Kleinarchitekturen ausgestaltet wurden. Über 250 Pflanzenarten laden zum Entdecken und Verweilen ein. Obwohl der Duft- und Tastgarten speziell auf die Bedürfnisse Blinder ausgerichtet ist, bietet er auch Sehenden viel Wissenswertes. Friedenspark (13) Der Neue Johannisfriedhof – der heutige Friedenspark – wurde 1846 als zweiter städtischer Friedhof eröffnet. 1973/75 erfolgte die Säkularisation und die Einebnung der Gräber. Die geretteten Grabmale befinden sich heute in einem Lapidarium auf dem Alten Johannisfriedhof. Fritz-von-Harck-Anlage (14) Sie ist eine zeitgenössische Grünanlage, die sich an dem gründerzeitlichen Entwurf orientiert. Bezogen auf die Nähe zur Pleiße und das spannungsvolle Gegenüber von Justiz- und Regierungsgebäuden, geben Rasenwellen dem Ort Weite und ein unverwechselbares Gepräge. Die Brunnenanlage besteht aus geometrischen Körpern, die durch den Glasbelag und seine Beleuchtung bei Nacht geheimnisvoll schillern. Grüner Bogen Paunsdorf (15) Das Motto des derzeit größten Freiraumvorhabens des Grünflächenamtes Leipzig lautet: “Naturschutz durch Nutzung“. So werden einerseits Flächen für Freizeit und Erholung geschaffen. Andererseits schließt das Gebiet Lebensräume für seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten ein. Bereits fertiggestellte Teile des Gesamtprojektes sind die Terrasse Bürgerpark und das benachbarte Beweidungsprojekt mit Wildpferden und Heckrindern. Der Grüne Bogen Paunsdorf wurde als eines von fünf Projekten für den „International Urban Landscape Award 2007“ nominiert. Johannapark (19) Der Johannapark ist ein bedeutendes Denkmal der Gartenkunst. Seine Existenz verdankt er der Stiftung des Bankiers Wilhelm Theodor Seyfferth, der ihn in Gedenken an seine früh verstorbene Tochter Johanna anlegen ließ. Für die Planung der Parkanlage konnte Seyfferth den königlichpreußischen Gartendirektor Peter Joseph Lenné gewinnen. Botanische Weihnachten Auf einer Exkursion in den Botanischen Garten in der Universität Leipzig werden typische aber auch weniger bekannte Schmuckpflanzen der Weihnachtszeit und die mit ihnen verbundenen Bräuche vorgestellt. Termin: 1.12.2007, 14 Uhr Tel.: 0341/3039112 www.leipzigdetails.de titelthema Kleingartenanlage „Dr. Schreber“ (20) Der Mittelpunkt der Schreberanlage war einstmals die zentrale, mit Spiel- und Turngeräten ausgestattete Wiese. In den 1990er Jahren wurde der östliche Bereich dieser Spielwiese in Anlehnung an den früheren Zustand wiederhergestellt und mit nachempfundenen historischen Spielgeräten ausgestattet. Das Deutsche Kleingärtnermuseum, ein Garten mit historischen Lauben sowie ein nachgestalteter Kleingarten aus der Gründerzeit, erinnern an eine der Wurzeln der Kleingartenbewegung und das Wirken Dr. Schrebers. Landschaftspark Cospuden (21) Er entstand aus einem ehemaligen Braunkohletagebau und ist heute ein attraktives Naherholungsgebiet mit hohem Freizeitwert. Als EXPOProjekt im Jahr 2000 eröffnet, bildet er mit dem 430 ha großen Cospudener See die Verbindung zwischen den städtischen Auewäldern und der mittelfristig entstehenden Erholungslandschaft im Süden Leipzigs. An den Abbau fossiler Brennstoffe erinnert ein Tertiärwald, eine Ansammlung von Bäumen, die das Zeitalter der „Braunkohlezeit“ charakterisieren. Lene-Voigt-Park (22) Der 2004 fertiggestellte Stadtteilpark befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Eilenburger Bahnhofs. Er bietet vielfältige Spiel- und Erholungsmöglichkeiten. Seit 2007 ist der Park mit einem Grünzug, der Anger-CrottendorferBahnschneise, bis zur Mierendorfstraße angebunden. Auensee Lößnig-Dölitz – Erholungspark (24) Das Erholungsgebiet entstand um 1985. Die Flächen des ehemaligen Bergbaugebietes, wo bis 1959 untertägig Braunkohle abgebaut wurde, wurden bis dahin landwirtschaftlich genutzt. Der Park ist ein Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes LößnigDölitz und ist ein herausragendes Beispiel der damaligen zeitgenössischen Landschaftsarchitektur. Schmuckbeete setzen von April bis Oktober farbige Akzente. Im Promenadenring findet man bedeutende Denkmäler (siehe Spaziergang Seite 18/19). Mariannenpark (25) Von geringfügigen Veränderungen abgesehen, blieb er als seltenes Beispiel eines Volksparks im architektonischen Stil des frühen 20. Jh. erhalten. Er verfügt u.a. über eine riesige Tummelwiese, über Spielplätze und einen Rodelberg. Rosental (33) Es ist eine der beliebtesten historischen Parkanlagen. Nach einem Entwurf des Ratsgärtners Rudolph Siebeck wurde die barocke Anlage behutsam zum Landschaftspark im englischen Stil umgestaltet. Dadurch blieben bis heute Teile des Rosentals als ursprünglicher Auenwaldbestand mit einer großen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten erhalten. Mendelssohnufer (26) Die 2007 neu eröffnete Grünanlage am Pleißemühlgraben wurde auf einer Tiefgarage errichtet und zeichnet sich durch die Sitzstufen am Wasser aus, die die Notenlinien symbolisieren, auf denen die ersten Noten des e-Moll-Violinkonzerts von Mendelssohn durch leuchtende Sitzkuben aus Holz dargestellt werden. Palmengarten (27) Der ehemalige Palmengarten wurde 1899 eröffnet. Das Kernstück der Anlage bildete das Gesellschaftshaus mit einem angeschlossenen Palmenhaus. Dieses Gebäude wurde 1938/39 in Vorbereitung der GutenbergReichsausstellung abgebrochen. Die Parkanlage beherbergt eine Vielzahl dendrologisch wertvoller Gehölze. Promenadenring (29) Er ist der älteste städtische Landschaftspark Deutschlands und besteht aus Unteren Park, Oberen Park, Augustusplatz, Lenné-Anlage, Martin-Luther-Ring, Dittrichring und Goerdelerring. Die Stadt nutzte seit den 1770er Jahren den Rückbau ihrer Befestigungsanlagen zur Gestaltung dieses grünen Ringes, der den Stadtkern bis heute einschließt. Liebevoll gestaltete Rabet (30) Der Freizeitpark, ein wesentliches Projekt des Stadtumbaus im Leipziger Osten, besitzt u. a. ein 1 km langes Aktivband, das für alle Trendsportarten geeignet ist sowie viele Spielbereiche für Kinder. Schlosspark Lützschena (35) 1822 kaufte Maximilian Speck von Sternburg das Gut Lützschena und schuf einen harmonisch in die Aue eingebetteten sentimentalen Landschaftspark nach englischem Vorbild. Nach 1945 erlebte der Park seinen Niedergang, dennoch haben sich bis heute Fragmente einzelner Gartenszenen erhalten und wurden zum Teil saniert. Ein Ausflug lohnt zu jeder Jahreszeit! Volkspark Kleinzschocher (39) Die Flächen eines ehemaligen Rittergutes wurden 1928-1936 zum Volkspark umgestaltet. Die Anlage mit dem ehemaligen Schlosspark, den Sondergärten und einem Freibad stellt für die Besucher eine Oase der Ruhe und Erholung dar. Wildpark (40) Er ist eines der wichtigsten Naherholungsgebiete im Leipziger Stadtwald. Seine Gründung erfolgte 1904, als der Mühlenbesitzer Jakob der Stadt vier Tiere schenkte. In den Folgejahren entstanden zahlreiche Gehege für Wildtiere. Während des 2. Weltkriegs ließ man diese Gohliser Schlösschen: Barockgarten Fritz-von-Harck-Anlage Wildpark frei, um sie vor Angriffen zu schützen. 1979 wurde der Wildpark in erweiterter Form neu eröffnet. Auf ca. 42 ha legte man Gehege für etwa 250 Tiere aus 36 Tierarten der Wälder Mitteleuropas an. Zoologischer Garten (42) Er wurde 1877/78 von Ernst Pinkert geschaffen. Mit seinen fast 900 Tierarten und dem herrlichen Baumbestand gehört er zu den renommiertesten Tiergärten der Welt. Bis 2014 erfolgt die Umgestaltung in einen „Zoo der Zukunft“. Die ersten Tierlebensräume sind bereits fertiggestellt, so dass man die Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen hautnah beobachten kann. Wichtige Kontakte: Stadt Leipzig, Grünflächenamt Tel.: 0341/1236099 www.leipzig.de Grüner Ring Leipzig Tel.: 0341/1407790 www.gruener-ring-leipzig.de Naturkundemuseum Tel.: 0341/982210 www.leipzig.de/naturkundemuseum Umweltinformationszentrum Leipzig – UiZ e.V. Tel.: 0341/1236830 www.umwelt-leipzig.de Grüner Bogen Paunsdorf (Visualisierung) NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 17 Der Leipziger Promenadenring und seine Denkmäler 1 Müller-Denkmal Carl Wilhelm Müller, Leipziger Bürgermeister von 1778-1800. Entwurf von Carl Friedrich Dauthe und Johann Friedrich August Tischbein. Porträtmedaillon von Johann Gottfried Schadow nach einem Modell von Hans Veit Schnorr von Carolsfeld 1819 aufgestellt. 2 Eisenbahnobelisk 1878 zu Ehren der Initiatoren der ersten deutschen Ferneisenbahnstrecke Leipzig-Dresden nach dem Entwurf von Carl Gustav Aeckerlein errichtet. 3 Wagner-Büste Richard Wagner, Komponist, 1813 in Leipzig geboren, verstorben 1883. Büste nach einem Modell von Max Klinger (um 1900). 1983 errichtet zum 100. Todestag. 4 Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Gewidmet den Opfern des national-sozialistischen Völkermordes. Bronzeplastik von Wieland Förster „Geschlagener“, errichtet 2003. 5 Tympanonrelief des Leipziger Neuen Theaters (1943 kriegszerstört). Die noch erhaltenen Teile zeigen u. a. den Zug der Ceres, des Bacchus und der Ariadne. Saniert von Markus Gläser, aufgestellt 1993. 6 Mendebrunnen Finanziert aus Stiftungsmitteln der Kaufmannswitwe Marianne Pauline Mende. Entwurf von Adolph Gnauth, vollendet durch Hugo Licht. Der plastische Schmuck, gestaltet von Prof. Jacob Ungerer, verkörpert eine Allegorie auf die Bedeutung des Wassers. Eingeweiht 1886. Heinrich Natter, 1980 von Rolf Nagel nachmodelliert. 9 Gellert-Denkmal Christian Fürchtegott Gellert, Dichter und Philosoph, Professor der Universität Leipzig. Ursprüngliches Denkmal nach einem Entwurf von Adam Friedrich Oeser (1774), befand sich zuletzt auf dem Schneckenberg (heute Standort der Oper), dort 1864 abgebrochen. Nachbildung durch Max Lange, 1909 aufgestellt. 10 Schiller-Denkmal Friedrich Schiller, Dichter, wohnte zeitweise in Leipzig und verfasste hier die Ode „An die Freude“. 1914 errichtet nach einem Entwurf von Johannes Hartmann. Seitliche Figuren versinnbildlichen „Erhabenheit“ und „Tragik“. 11 Goerdeler-Denkmal Dr. Carl Friedrich Goerdeler; Leipziger Oberbürgermeister von 1930-1937, Mitglied des bürgerlichen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus, 1945 hingerichtet. 1999 fertiggestellt nach einem Entwurf von Jenny Holzer und Michael Glier. 12 Plato-Dolz-Denkmal Karl Gottlieb Plato und Johann Christian Dolz, die ersten Direktoren der Ratsfreischule (erste Leipziger Volksschule). Nach einem Entwuf von Georg Weidenbach 1894 fertiggestellt. 13 Altes Bach-Denkmal Johann Sebastian Bach, Thomaskantor von 1723 bis 1750. Das Denkmal wurde 1843 von Felix Mendelssohn Bartholdy gestiftet. Entwurf von Eduard Bendemann. 7 Kochdenkmal Dr. Otto Koch, Leipziger Bürgermeister von 1849-1876. Büste von Carl Ludwig Seffner. 1899 eingeweiht, 1997 durch eine Kopie von Christian Walter ersetzt. 14 Neues Bach-Denkmal 1908 errichtet auf Initiative des Bachvereins. Das Standbild stammt von Carl Seffner, das Postament von Otto Wilhelm Scharenberg. Auf der Rückseite ist eine Darstellung der alten Thomasschule zu sehen. 8 Schumann-Denkmal Robert Schumann, Musiker, der in Leipzig bedeutende Jahre seines Lebens verbracht hat. Errichtet 1875 nach einem Entwurf von Bruno Leopold Grimm. Bildnismedaillon von 15 Hiller-Denkmal Johann Adam Hiller, Thomaskantor und Gewandhauskapellmeister, Begründer der Gewandhauskonzerte. 1832 errichtet nach einem Entwurf von Hans Veit Schnorr von Carolsfeld. Das Denkmal wurde 1904 entfernt, die vordere Reliefplatte jedoch 1906 an der Nordwestecke der Thomaskirche eingesetzt. 16 Märchenbrunnen Geschaffen 1906 von Josef Magr nach Motiven aus dem Märchen „Hänsel und Gretel“. 1942 wurden die Bronzeteile zu Rüstungszwecken eingeschmolzen. Sie wurden 1965 durch Elfriede Ducke und Hanna Studnitzka neu angefertigt. 1 2 20 19 17 Braunkohlenquarzit Bei Ausschachtungsarbeiten für den geplanten Hafen in Leipzig-Lindenau gefunden und hier aufgestellt. Die bizarre Form des Steins entstand im warmen Klima des Tertiärs. 18 Hahnemann-Denkmal Christian Friedrich Samuel Hahnemann, Arzt, Begründer der Homöopathie, Dozent an der Leipziger Universität. Bronzefigur von Friedrich-Wilhelm Steinhäuser. Errichtet 1851. 19 Villersbrunnen 1903 errichtet. Bildhauer: Prof. Max Unger. Gestiftet zum Andenken an die Schwestern von Villers. Das Haus der Familie war Vorgängerbau des Ringmessehauses. Der Brunnen wurde 2003 von Markus Gläser rekonstruiert. 20 Mendelssohn-Denkmal Felix Mendelssohn Bartholdy; altes Denkmal (Bildhauer: Werner Stein) am 26.5.1892 eingeweiht; 1936 von den Nazis geschliffen. Die originalgetreue Kopie wird anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten (2.2.2009) im November 2008 eingeweiht. Für die redaktionelle Unterstützung sowie die Aktualisierung und Nutzung der Übersichtskarte bedanken wir uns ganz herzlich beim Grünflächenamt der Stadt Leipzig und bei der Grafikdesignerin Jutta Damm-Fiedler. Fotografie: Mandy Müller und Andreas Schmidt Text-Quelle: „Der grüne Promenadenring“, Stadt Leipzig, 2004 3 18 4 17 5 16 6 7 8 9 10 11 12 13 15 14 titelthema Diesseits und Jenseits – Bedeutende Leipziger Friedhöfe Der Umgang mit Kultur zeigt sich auch an der Friedhofskunst. Spaziert man über die historischen Friedhöfe der Stadt, so fallen prächtige Skulpturen auf, Monumente und Grabsteine. Alter Israelitischer Friedhof (43) Der erste israelitische Friedhof Leipzigs entstand 1814 im Johannistal. Da in der Mitte des 19. Jh. die Zahl der jüdischen Mitbürger Leipzigs stark anstieg, wurde ein neuer größerer Bestattungsplatz an der heutigen Berliner Straße angelegt. Er erstreckt sich auf ca. 2 ha Fläche und steht unter Denkmalschutz. Alter Johannesfriedhof (44) Er ist die älteste kommunale Begräbnisstätte Leipzigs. 1536 bestimmte Herzog Georg ihn zum allgemeinen Begräbnisplatz der Stadt. Die erste Friedhofsanlage umschloss die im 2. Weltkrieg zerstörte Johanniskirche. Bis zur letzten Beerdigung 1883 wurde der Friedhof systematisch erweitert. Nach umfangreicher Sanierung wurde er 1995 als museale Parkanlage wieder eröffnet. Die Grabmale stellen eine interessante Abfolge Leipziger Grabmalskunst aus Barock, Klassizismus und Historismus dar. Bergfriedhof Mölkau (45) Der bereits 1641 angelegte und heute nicht mehr in der Belegung befindliche Friedhof ist durch seine Hügellage, die „Ostung“ der ältesten Grabstätten, ein Erinnerungsmal an die Völkerschlacht sowie eine Grabstätte für ausländische Zwangsarbeiter des 2. Weltkriegs. Neuer Israelitischer Friedhof (46) Die jüdische Religionsgemeinde kaufte das Gelände 1901. Im hinteren Teil des Friedhofs befinden sich ältere, kulturgeschichtlich wertvolle Grabsteine, die noch vom ersten jüdischen Friedhof stammen. Friedhof Gohlis (47) Seit 1868 existiert dieser bedeutendste kirchliche Friedhof in Leipzig, auf dem über 70.000 Tote beerdigt sind. Heute ist er mit ca. 11.000 Grabstellen belegt. Die 1888 errichtete Friedhofskapelle gehört zu den wertvollsten Zeugnissen gründerzeitlicher Friedhofsarchitektur. Friedhof Leutzsch (48) Seit 1853 bestatten die Leutzscher hier ihre Toten. Damit zählt der Friedhof zu den ältesten noch in Benutzung befindlichen Begräbnisplätzen Leipzigs. Bemerkenswert ist die 1871 gegossene Bronzeglocke, die in einem uralten eichenen Glockenstuhl außen an der stattlichen Kapelle lehnt. Friedhof Lindenau (49) Die erste Bestattung erfolgte 1866. Mit einer Fläche von 11 ha ist er der größte kirchliche Friedhof Leipzigs. 1894 entstand als neoromanischer Bau die Kernsubstanz der heutigen Friedhofskapelle, die von Max Alfred Brumme 1930 architektonisch verändert wurde. Bemerkenswert ist die Auferstehungsszene im Innern der Feierhalle, die Brumme in italienischer Sgraffitotechnik ausführte. Friedhof Plagwitz (50) Die 4,5 ha große Anlage wurde 1880 geschaffen. Bemerkenswert ist das Grabmal von Karl Ernst Mey, der als Begründer der Firma Mey & Edlich den ersten Platz im Versandgeschäft einnahm. Es wurde vom Bildhauer Adolf Lehnert geschaffen. Friedhof Thekla (51) Wohl kein anderer Friedhof Leipzigs befindet sich an einem so malerischen Ort wie der Jahrhunderte alte Begräbnisplatz. Nordfriedhof (52) 1881 eröffnet, befinden sich hier u.a. die Grabanlage des Verlagsbuchhändlers und Stifters Tauchnitz, ein Feucht- Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. (Jean Paul) biotop sowie Erinnerungsstätten an die Völkerschlacht und an den ehemaligen Gottesacker des Jacobsparochie. Ostfriedhof (53) 1879 eröffnet, ist er mit seiner Fläche von 19,8 ha der zweitgrößte kommunale Friedhof Leipzigs. In der zwischen 1906 und 1913 errichteten Kapelle befindet sich ein aus sechs Glocken bestehendes Glockenspiel aus Meissner Porzellan. Bemerkenswert sind die zahlreichen Grabanlagen von Opern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Südfriedhof (54) Er ist mit 82 ha und ca. 100.000 Grabstätten der größte Parkfriedhof Ostdeutschlands. Viele namhafte Bildhauer sind hier mit ihren Werken vertreten, darunter Max Klinger und Carl Seffner. Die Anlage wurde durch Hugo Licht und Gartendirektor Otto Wittenberg mit der Wegeführung in Form eines Lindenblattes entworfen und 1886 eröffnet. Den Mittelpunkt bildet das 1907-1909 durch Otto Wilhelm Scharenberg errichtete Krematorium. Der Sortenreichtum der 10.000 Rhododendrongehölze ist einmalig auf einem deutschen Friedhof. Während eines besinnlichen Spaziergangs mit dem Redaktionsteam über den Südfriedhof ließ sich Dietmar Fischer zu stillen Motiven inspirieren. www.stadtphoto.de Der Südfriedhof – eine erste Bekanntschaft Wer den bedeutenden Parkfriedhof kennenlernen möchte, kann bei Leipzig Details für 7 Euro eine zweistündige Führung buchen. Nächster Termin: 3.11.2007 (14 Uhr) Tel.: 0341/3039112 www.leipzigdetails.de 20 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Das, was dem Leben Sinn verleiht, gibt auch dem Tod Sinn. (Antoine de Saint-Exupéry) 09.2007 © [email protected] 9 ue rS tra ße traße e raß Großzschoc zsc hocher her Knautkleeberg na Antoniens 36 -Sc hum Straße 16 llee 21 See 19 6 Ratsholz 11 11.2 42 47 Di 26 Eisner- Roß- 40 Straße B2 B95 G ROSSTÄD ÄDT TE LN 2 Connewitz Connewitzer Kreuz Richard-Lehmann-Straße 29 8 Pr ag 1 St raß e r To Dösen 28 Thekla u 38 12 37 Ho äu ser Str a ße WACHA HAU U lzh Stötteritz 53 ga er W N N 51 15 15.1 B6 Leipzig Ost Leipzig TAUCHA Nordost GRASSDORF Baalsdorf Mu lde nta lst raß e Liebertwolkwitz GROSSPÖSNA A 38 FRIEDHÖFE 43 Alter Israelitischer Friedhof 44 Alter Johannisfriedhof 45 Bergfriedhof Mölkau 46 Neuer Israelitischer Friedhof Holzhausen 47 Friedhof Gohlis 48 Friedhof Leutzsch 49 Friedhof Lindenau 50 Friedhof Plagwitz 51 Friedhof Thekla 52 Nordfriedhof 53 Ostfriedhof 54 Südfriedhof Zweinaundorf 45 17 Leipzig Tourist Service e.V. Richard-Wagner-Straße 1, D-04109 Leipzig Information Tel. +49(0)341 7104-265 Engelsdorf Zimmervermittlung Tel. +49(0)341 7104-255 Individual- & Gruppenreisen Tel. +49(0)341 7104-275 Fax +49(0)341 7104-271 oder 276 [email protected], www.leipzig.de P a r k s . G r ü n a n l a g e n . Wa l d . Fr i e d h ö fe Infos. Service. Buchung. Meusdorf B186 Paunsdorf A 14 Portitz Plaußig PAR K S I N LE I PZ I G Mölkau Mölk au B87 e raß Permoserstr. St Schönefeld Sc hönefeld Probstheida er 31 54 Völkerschlachtdenkmal 41 Markkleeberger See 24 Lößnig Dölitz 22 Thonberg Altes Messegelände Deutscher Platz 13 7 30 ahnstr aße Reudnitz Ostplatz 13.1 13.2 era l lee 25 Mock Moc kau Neustadt Volkmarsdorf ena u Eisenb Ad 43 52 Dresdner Straße 44 Messepark agra B2 Eutritzsch Eutritzsc h Johannisplatz Hauptbahnhof Augustusplatz W.-LeuschnerPlatz 29 Süd- Ring Markt 3 46 WillyBrandtPlatz Mitte vorstadt- 14 Kurt- 29 Tröndlinring Gohlis MARK MAR KKLE E BE RG Connewitzer Holz Leipziger Galopprennbahn Scheibenholz 11.1 10 St tz- e raß Waldplatz 20 wi oll -K the Kä Die Nonne 32 Jahna Cospudener Küchenholz Windorf 4 39 27 o n d i t a l s r a n t Z e 33 Möck Möc kern Zentralstadion Das Niederholz r. -St ann Kleinzschoc zsc hocher her Knaut- hain r üh lg Kl. M e- ein - H Karl 18 Ge org Lindenau Das verschlossene Holz 23 Plagwitz 50 49 KnauthainHartmannsdorf Sc hö B181 e traß er S zn Die Gottge Leutzscher Holz Auensee 5 B6 Wahren Leutzsch Leutzsc h 48 Burgaue Lüt Straße Grünau 34 Merseburger BöhlitzEhrenberg Rehbach Rehbac h PARKS, GRÜNANLAGEN UND WALD 1 Abtnaundorfer Park Gundorf 2 agra-Park 3 Arthur-Bretschneider-Park 4 Anton-Zickmantel-Park 5 Auensee und Parkeisenbahn 6 Barockgarten im Gohliser Schlösschen 7 Bernhardiplatz BurghausenRückmarsdorf 8 Botanischer Garten der Universität Leipzig 9 Burgaue 10 Clara-Zetkin-Park 11 Connewitzer Holz 11.1 Fockeberg 11.2 Ratsholz 12 Freizeitpark Südost 13 Friedenspark (ehem. Neuer Johannisfriedhof) Miltitz 13.1 Apothekergarten 13.2 Duft- und Tastgarten 14 Fritz-von-Harck-Anlage 15 Grüner Bogen Paunsdorf 15.1 Paunsdorfer Wäldchen 16 Gutspark Knauthain 17 Gutspark Mölkau 18 Henriettenpark 19 Johannapark Kulkwitzer 20 Kleingartenanlage „Dr. Schreber“ See und Kleingartenmuseum 21 Landschaftspark Cospuden 22 Lene-Voigt-Park 23 Leutzscher Holz 24 Lößnig-Dölitz-Erholungspark 25 Mariannenpark 26 Mendelssohnufer 27 Palmengarten (ehem.) 28 Park Dösen 29 Promenadenring Lausen 30 Rabet 31 Ramdorscher Park 32 Richard-Wagner-Hain 33 Rosental 34 Schönauer Park 35 Schlosspark Lützschena 36 Stadtteilpark Plagwitz 37 Stötteritzer Wäldchen 38 Volkhain Stünz 39 Volkspark Kleinzschocher 40 Wildpark 41 Wilhelm-Külz-Park (Denkmalspark) 42 Zoologischer Garten Rippa chta lst 35 tr. che S Hall es raße Quasnitz Stahmeln Neu e Dieskaust Eutritzscher Str. r. Gerberst r sc he litz De e raß St LützschenaLützsc hena- en Go erd ele rrin g M.-Luther- er ße Stra ab aße ag Zsch oche rsche Straß e str Wald Pr tr. E Wu nd ts ße ing ichr ttr platz B R e ße raß St er erl in er o-Pet s-Str. Louise-Ott tra s rS nd itze La ac kw tra rS W N ge r be e S S W ilianalle E S Maxim E N e Kleine Pleiß literaturtipps Literaturtipps Hier stellen wir Ihnen empfehlenswerte Literatur vor, die einen Bezug zu Leipzig sowie zum redaktionellen Inhalt der aktuellen „NÄHER dran“-Ausgabe hat. Schlösser & Gärten Burgen, Klöster und Denkmäler Schenck‘s Verlag, 1. Aufl. 2007, 368 S., 794 Abb., 9,95 Euro Dieses Werk präsentiert über 600 Schlösser und Gärten, Burgen, Klöster und Denkmäler in Deutschland, die der Öffentlichkeit ganz oder teilweise zugänglich sind. Dazu wird über Beschreibungen, Öffnungszeiten und Internetadressen der historischen Häuser und Gärten informiert. Lebensorte Leipzigs alte Friedhöfe Rosemarie Fret, Sax-Verlag, 1. Aufl. 2000, 128 S., 135 Abb., 24 Euro Die alten Friedhöfe von Leipzig und deren kulturhistorische und künstlerische Grabmale werden in Bildern der Fotografin und Schriftstellerin Rosemarie Fret vorgestellt. Ihre eindrucksvollen Fotografien zeigen viele, auch bisher unbekannte Details. Alleen in Deutschland Ingo Lehmann, Michael Rohde, Edition Leipzig, 1. Aufl. 2006, 248 S., 197 Abb., 29,90 Euro In diesem reich bebilderten Buch werden erstmals die Nutzungsgeschichte der Alleen, ihr ökologischer Wert, die rechtlichen Schutzmöglichkeiten, aber auch ihre verkehrstechnischen Probleme behandelt und Wege ihrer Erhaltung für künftige Generationen aufgezeigt. Die aufgehenden Seen im Süden Leipzigs Metamorphose einer Landschaft Lothar Eissmann, Armin Rudolph, 2. Aufl. 2006, 104 S., 131 Abb., 28 Euro Professor Lothar Eissmann, international renommierter Geologe, berichtet von den aufgehenden Seen im Süden der Leipziger Tieflandsbucht. Dabei bezieht er sich vor allem auf die Entwicklung des Markkleeberger und des Störmthaler Sees, aber auch auf den entstehenden Zwenkauer See und die Witznitzer Seenkette. Aktiv durch Leipzig Die schönsten Strecken für Jogger, Skater und Nordic Walker Pro Leipzig e.V., 1. Aufl. 2007, 120 S., 160 Abb., 11 Euro Leipzig und sein näheres Umland bieten nahezu ideale Bedingungen für Jogger, Skater und Nordic Walker. Das illustrierte Taschenbuch stellt ausführliche Beschreibungen, Hinweise und Karten für fast fünfzig der schönsten Strecken in Leipzig und Umgebung für aktive Freizeitsportler vor. Leipzig an einem Tag Ein Stadtrundgang Doris Mundus, Lehmstedt Verlag, 1. Aufl. 2007, 52 S., 66 Abb., 4,95 Euro Wer nach Leipzig kommt, will zuallererst die „Highlights“ sehen, möglichst hintereinander und kompakt. Diesem Bedürfnis kommt der kleine Taschenbegleiter entgegen, der 22 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 durch die Innenstadt zu den wichtigsten Attraktionen vorbei an vorzüglichen Lokalitäten führt. Er ist reich an anschaulichen Bildern, so dass man den Überblick behält und immer weiß, wo man gerade ist. Zeit Reise 1200 Jahre Leben in Leipzig Andreas Stephainski, Michael Schwibbe, Thomas Mayer, Armin Kühne, Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH, 1. Aufl. 2007, 384 S., ca. 1.800 Abb., 22,40 Euro Diese einzigartige Chronik bietet anhand von viel Bildmaterial und kurzweiligen Texten einen imposanten Einblick in die verschiedenen Zeitepochen der Leipziger Stadtentwicklung. Auf anschauliche Weise wird der Leser u. a. durch das Mittelalter geführt, mit der DDR-Geschichte konfrontiert und erhält zum Schluss einen visionären Einblick in das Jahr 2015. Moderne in Leipzig Architektur und Städtebau 1918 bis 1933 PRO Leipzig, Peter Leonhardt, 1. Aufl. 2007, 216 S., ca. 250 Abb., 22 Euro In diesem Werk vereint der Autor die wichtigsten Bauten und Entwürfe der Moderne in Leipzig. Es ist besonders für Geschichtsinteressierte und Architekturliebhaber ein unverzichtbares Nachschlagewerk. Die gründlich recherchierten Texte werden durch Architekturaufnahmen, Zeichnungen und Pläne der 1920er und 1930er Jahre perfektioniert. top ausflugsziel In dieser Rubrik stellen wir Ihnen in jeder NÄHER dranAusgabe einzelne Städte aus der Umgebung Leipzigs ausführlich vor. Kaßberg: Majolika-Fassade Altenburg – Zwischen Kunstspaß und Pik-Ass Touristische Attraktionen: Skaterlebnispfad Hier kann man sich auf die Spuren des Skatspiels, das in Altenburg erfunden wurde, und der Spielkartenmacher, Altenburg reizt! Mit der ThüringenCard kann man sowohl die Altenburger Museen und Attraktionen als auch Thüringer Sehenswürdigkeiten zu vergünstigten Preisen oder kostenlos erleben. Angebot: 2 Übernachtungen mit Halbpension im komfortablen Stadthotel, ThüringenCard 3 Tage, Stadtführung sowie eine Altenburger Editions-Spielkarte: 127,50 Euro im DZ www.altenburg-tourismus.de die in Altenburg seit über 500 Jahren ansässig sind, begeben. In der TouristInformation sollte man sich einen kostenlosen Stadtplan des Rundweges holen und den Spielkartenzeichen und Wenzeln folgen. Durch enge Gassen führt der Weg u.a. zum Schloss- und Spielkartenmuseum mit der „Skatheimat“ und einer Ausstellung von Spielkarten. Weiter führt der Weg u. a. zu Deutschlands größtem Spielkartenladen und zur Geschäftsstelle des Deutschen Skatverbands. Nach fast 200-jähriger Sammeltätigkeit beherbergen die Magazine des 1903 im Jugendstil erbauten Museums ca. 400.000 zoologische, botanische und geologische Objekte. Landestheater Ein Schüler Sempers baute das Haus im Renaissance-Stil nach Plänen der ersten Dresdner Oper. Schauspiel, Musiktheater, Tanz und Konzerte werden in fast 300 Vorstellungen jährlich darge- boten. Das große Haus bietet Platz für 500 Zuschauer. Wichtige Kontakte: Altenburger TourismusInformation Tel.: 03447/512800 www.altenburg-tourismus.de Lindenau-Museum Tel.: 03447/89553 www.lindenau-museum.de Landestheater Altenburg Tel.: 03447/585161 www.tpthueringen.de Naturkundemuseum "MUFOCVSH1SPWJO[JO&VSPQB Mauritianum &JOFLàOTUMFSJTDIFVOELVMUVSUPQPHSBQIJTDIF"OUIPMPHJF ]"VTTUFMMVOH] #VDI ] 1SPHSBNN] 4DIVMXFSLTUBUU ] CJT XXXMJOEFOBVNVTFVNEF XXXBMUFOCVSHQSPWJO[JOFVSPQBEF Residenzschloss Altenburg Hoch über der Altstadt thront die über 1000-jährige Schlossanlage. Einst Kaiserpfalz der Staufer, später Residenz der Wettiner Fürsten und Schauplatz des Sächsischen Prinzenraubs überrascht sie durch die Vielfalt ihrer Bausubstanz. Bei stündlichen Führungen sind u.a. der prächtige klassizistische Festsaal und die gotische Schlosskirche mit der barocken Trostorgel zu erleben. Ein Spaziergang durch den 16 ha großen Schlosspark führt zu den Museen. Lindenau-Museum Ganz im Zeichen der Aufklärung überließ der Sächsische Minister Bernhard August von Lindenau (17791854) seine Kunstschätze und seine außergewöhnliche Architektur-, Kunst- und Reisebibliothek dem Herzog- 'PUPHSBmF6MSJDI8àTU Geschichte Aus einer slawischen Siedlung wurde in der Stauferzeit ein bedeutender Ort, der zunächst durchaus mit Leipzig konkurrieren konnte. Die Augustinerabtei und die großzügigen Marktplätze, die Kaiser Friedrich Barbarossa bauen ließ, prägen bis heute das Stadtbild. Hier wirkten Persönlichkeiten wie der „gute Geist“ Luthers Georg Spalatin, die Verleger Pierer und Brockhaus, der Maler Gerhard Altenbourg oder der Schriftsteller Ingo Schulze. Altenburg ist Ausgangspunkt für den Radweg der Thüringer Städtekette bis nach Eisenach. tum Sachsen-Altenburg unter der Bedingung, die Sammlungen allen Bürgern zugänglich zu machen. Das Lindenau-Museum im 1876 eröffneten Neubau ist bis heute dieser Tradition verpflichtet. Regelmäßig tritt es mit international bedeutsamen Ausstellungen alter und moderner Kunst hervor. Seit 2002 ist es im „Blaubuch“ vertreten, dem Verzeichnis der 20 wichtigsten Kultureinrichtungen Ostdeutschlands. Beliebter Treffpunkt: Der Neumarkt ÊÊÊÊÊÊ iÃÕV iÊ-iÊÌiLÕÀ}Êt XXXBMUFOCVSHUPVSJTNVTEF NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 23 top ausflugsziel In dieser Rubrik stellen wir Ihnen einzelne Städte aus der Umgebung Leipzigs ausführlicher vor. Bootsfahrt im O-Schatz Park Oschatz – Wie bist du schön! Geschichte Bodenfunde belegen, dass das Oschatzer Umland bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt war. Die Stadtentwicklung ging von der „Schwedenschanze“ in Altoschatz-Rosenthal aus, einer einstigen sorbischen Befestigung und frühdeutschen Burgwardanlage. Ende des 12. Jh. entwickelte sich durch die Förderung der Meißner Markgrafen die frühstädtische Marktsiedlung zur mittelalterlichen Bürgerstadt. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1238. Dem Fleiß seiner Handwerker sowie dem regen Warenverkauf auf der Hohen Straße verdankt die Stadt ihre wirtschaftliche Blüte im Spätmittelalter. Touristische Attraktionen Historischer Stadtkern Das Rathaus, mit seinem herrlichen, vom Dresdner Baumeister Gottfried Semper projektierten Renaissance-Giebel, schöne Bürgerhäuser und der mittelalterliche Brunnen prägen den Marktplatz. Hier befindet sich auch einer der ältesten Gasthöfe in Sachsen, das „Gasthaus zum Schwan“. Stadtkirche St. Aegidien Ihre 75 m hohen Doppel- Fasziniert Besucher: Marktplatz von Oschatz türme sind weithin sichtbar. Der Besucher sollte auf jeden Fall die 199 Stufen im Südturm erklimmen und die historische Türmerwohnung entdecken. In luftiger Höhe erfährt man vieles über das Leben der ehemaligen Türmerfamilie. Waagenmuseum Es befindet sich in den historischen Gebäuden der Amtsfronfeste, welche direkt an die gut erhaltene Altstadtmauer angrenzt. Seit 1982 gibt es dieses in Mitteldeutschland einzigartige Spezialmuseum. Gezeigt werden über 100 Waagen und zahlreiches Zubehör. Ratsfronfeste Das Gebäude mit angrenzendem Torschreiberhaus am früheren Altoschatzer Stadttor wurde 1574 erbaut. In der oberen Etage befindet sich eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte. Freizeit- und Erlebnisbad „Platsch“ Attraktionen sind die vier verschiedenen Erlebnisrutschen. Besucher können sich die Hochgeschwindigkeitsrutsche Speedy Splash hinab stürzen oder beim Gewitter in der Doppelreifenrutsche Power Bob zittern. Faszinierend sind auch die Aquaflash Lichteffekte der Black-Star-Rutsche. Thomas-Müntzer Haus Seit März 2006 gibt es dieses Tagungs- und Veranstaltungshaus. Von Tanzabenden, Kabarett bis hin zu Tagungen und Familienfeiern kann man hier alles erleben. 24 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 O-Schatz Park Aus dem ehemaligen Gelände der sächsischen Landesgartenschau 2006 entstand ein neuer eintrittsfreier Familienpark. Neben der Fitnessgleitpiste – die Schlittschuhspaß ganzjährig ermöglicht – dem Tierpark, der E-Cart-Bahn und der modernen Skatepoolanlage lädt der Rosensee zum Gondeln ein. Von April bis Oktober kann man direkt im modernen Camping- und Caravaningplatz des OSchatz Parks übernachten. Unterkunft bieten auch sechs Bungalows im neuen Europäischen Jugendcamp. Schmalspurdampfeisenbahn Sie wird liebevoll „Wilder Robert“ genannt und fährt von Oschatz nach Mügeln und Glossen. Veranstaltungen Bis 18.11.07: „Flieg Johanna flieg“ – Werbefiguren der 50er bis 70er Jahre, Ausstellung im Stadt- und Waagenmuseum. 2.12.07: Eröffnung der Weihnachtsausstellung im Museum, „Die Eisenbahn im Wandel der Zeit – eine Modellbahnausstellung“ Wichtige Kontakte: Oschatz-Information Neumarkt 2 04758 Oschatz Tel.: 03435 / 970242 [email protected] Oschatzer Freizeitstätten GmbH Berufsschulstraße 20 04758 Oschatz Tel.: 03435/976240 oder 03435 / 970100 www.oschatz-erleben.de vorgestellt Endlich wieder „on stage“ vereint Herzlichen Glückwunsch, Krystallpalast Varieté Leipzig! Das renommierte Haus in der Magazingasse 4 feiert am 17.11.2007 seinen zehnten Geburtstag. Seit 29.8.2007 kann man die Jubiläumsshow „Rosenhochzeit“ bewundern. Im Mittelpunkt der drei Monate laufenden Show stehen die Krystallpalast-Varieté-Gründer Katrin Troendle und Bert Callenbach. Beide bauten mit Unterstützung des Hauptsponsors, der Sparkasse Leipzig, ab 1995 ein ursprünglich als Geschäfts- und Bürogebäude geplantes Haus um. Es eröffnete am 17.11.1997 als erstes Varietétheater der Neuen Bundesländer. www.krystallpalastvariete.de Im Gohliser Schlösschen kann wieder gespeist werden Mit Hans-Bernd Günther hat der Freundeskreis „Gohliser Schlösschen e. V.“ einen neuen Betreiber für die Schlösschengastronomie gefunden. Seit 8.9.2007 können Spaziergänger wieder in stilvollem Ambiente speisen. Hans-Bernd Günther verspricht: „Ein Besuch im Gohliser Schlösschen lässt sich mit einem Besuch im Restaurant in der Ostarkade und im Steinsaal verbinden. Ob zum exklusiven Mittagessen, zu Kaffee und Kuchen oder für Feierlichkeiten – unsere Gäste genießen bei uns beste Qualität und perfekten Service.“ www.gohliser-schloss.de Spannende Chronik entstaubt die Weltgeschichte Von der sorbischen Bauernsiedlung Lipsk bis zur Boomtown des Ostens im wiedervereinigten Deutschland: die Leipzig-Chronik der Leipziger Volkszeitung „Zeitreise“ lädt zu einer ereignisreichen Exkursion durch 1.200 Jahre Stadtgeschichte. Unter Leitung von Bernd Radestock (Geschäftsführer der Leipziger Medien Service GmbH) und Thomas Seidler (Projektleitung) entstand eine faszinierende, 384 Seiten umfassende Chronik der Stadt Leipzig, die reich bebildert ist. Der Preis von 22,40 Euro ist ein Schnäppchen! www.lvz-online.de Stadtausrufer verkündet Neuigkeiten von einst Was für Leipziger vor über 250 Jahren noch gegenwärtig war, kehrt heute im historischen Gewand zurück. Seit 11.8.2007 führt der Stadtausrufer jeden zweiten Samstag im Monat ab 15 Uhr interessierte Gäste dorthin, wo die Nachrichten von einst entstanden: Vom Treffpunkt Thomaskirchhof bis zum Naschmarkt. Heinz Peschak, gelernter Gebrauchsgrafiker und bis zu seiner Pensionierung Werbeleiter, schlüpft nun regelmäßig in das historische Kostüm. Für seine lehrreichen und amüsanten Verkündigungen nimmt der Stadtausrufer von den Gästen gern einen Obolus von 8 Euro entgegen. www.treffpunkt-leipzig.de Welt-Autor erkundet Leipzig Seit 8.8.2007 erkundet der 1963 in Suzhou geborene Schriftsteller Su Tong die Stadt Leipzig. Seine Werke „Die rote Laterne“ und „Reis“ sind Bestseller. „In Vorbereitung auf meinen Besuch habe ich gelesen, dass Leipzig mit Wagner und Bach eine lange Musiktradition hat. Kurz nach meiner Ankunft habe ich auch entdeckt, dass Karl Marx im Bayerischen Hotel gewohnt hat,“ berichtet Su Tong, der sich im Rahmen des „Writers in Residence“-Programms in Leipzig aufhält. Seine Erlebnisse notiert er in einem Internet-Tagebuch auf der Website des Goethe-Instituts. Auch eine Buchveröffentlichung ist geplant. www.goethe.org Zum zehnten Mal: Miss-Wahl in der Gosenschenke Vanessa Ambos heißt die neue Gose-Königin 2007! Am Vorabend der Wahl ahnte die Kellnerin der „Gosenschenke Ohne Bedenken“ noch nichts von ihrem Erfolg. Als dann ihr Chef, Gosewirt Dr. Hartmut Hennebach, am 14.7.2007 die Wahl zur „Miss Ohne Bedenken“ eröffnete, fehlte eine Kandidatin. Spontan holte er die gerade fleißig arbeitende Kellnerin auf die Bühne, die mit ihrer natürlichen Ausstrahlung und ihrem A-capella-Song „Ironic“ die Herzen des Publikums und der prominent besetzten Jury gewann. www.gosenschenke.de Europäisches Humorund Satirefest Mehr als 160 Künstler aus sieben Ländern sowie 90 Veranstaltungen mit Kabarett, Comedy und satirischen Lesungen machen Leipzig elf Tage lang zur europäischen Kabaretthauptstadt. Arnulf Eichhorn vom Lachmesse e. V. hat zum 17. Europäischen Humor- und Satire-Festival (11.-21.10.2007) Stars der Szene und Neuentdeckungen eingeladen. Gespielt wird nicht nur auf den Brettel-Bühnen, sondern auch im Gewandhaus und in Cafés. Zum Vormerken: 2008 findet die Lachmesse vom 9.-19.10.2008 statt. www.lachmesse.de Süße Verführung „Mein Leipzig lob ich mir, es ist ein Klein-Paris“ – das denken auch Isabelle Léonard und Alexandra Picouays. Bereits vor zwei Jahren hatten sie die Idee, eine eigene Chocolaterie zu eröffnen. Um sich für dieses Projekt richtig zu wappnen, fuhren die beiden extra nach Paris, um vor Ort Erfahrungen im Metier der „Schokoladenmacher“ zu sammeln. Nun konnten sie am 21.10.2007 ihr Geschäft in der Querstraße 27 eröffnen. Pünktlich zur Vorweihnachtszeit locken köstliche Spezialitäten aus der Grande Nation, die mit viel Liebe von den beiden Französinnen selbst zubereitet werden. Absoluter Renner: Mousse au Chocolat „ToGo“. www.la-chocolaterie.de NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 25 rückblick – ausblick In dieser Rubrik berichten wir über Aktivitäten des LTS und der Marketing Leipzig GmbH und geben einen Ausblick auf geplante Aktionen. Informationen zu weiteren Projekten entnehmen Sie bitte der „Leipzig Depesche“. Sie finden diese im Presseportal unter www.lts-leipzig.de. Wurden mit ihren Motiven beim Fotowettbewerb „LEIPZIG .... augenKLICK mal!“ als „Gewinner des Monats“ prämiert: Arvid Kulka „Leipzig ein Schmuckstück“ und Mandy Pilous „Elstermühlgraben“ Rückblick – Ausblick Bester Service für Busreiseveranstalter In der August-Ausgabe der Fachzeitschrift „Bus Blickpunkt“ wurden die Ergebnisse der Leserumfrage „Deutsche Städte unter der Lupe“ publiziert. Hier lag Leipzig in der Kategorie „Service des kommunalen Tourismusbüros“ neben Bremen als einzige von 33 bewerteten Städten im Einser-Bereich. In der Gesamtwertung erreichte Leipzig bei der Umfrage die Note 2,29 und wurde nur äußerst knapp von Hamburg (2,28) und Dresden (2,26) sowie von Berlin (2,13) überrundet. „Bus Blickpunkt“ hatte Busreiseveranstaltern aus dem In- und Ausland einen Fragebogen zugeschickt. www.busnetz.de Leipzigs größter Fotowettbewerb feiert „kleines“ Jubiläum Bereits zum fünften Mal veranstaltet der LTS vom 24.8.-31.10.2007 den Fotowettbewerb ”LEIPZIG ... augenKLICKmal!”, der sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem der bedeutendsten Fotowettbewerbe Deutschlands entwickelt hat. Durch die Kooperation mit der Newvicom GmbH sowie international agierenden Medienpartnern ist eine breite Kommunikation garantiert. Wer teilnehmen möchte, kann bis zu fünf Motive unter www.myfoto. de digital einreichen. Aus allen eingestellten Motiven wählt das Publikum vom 1.7.11.2007 die 100 besten Fotos aus. Im Anschluss an das Internet-Voting wählt eine fachkundige Jury unter den ausgewählten 100 Fotos die Siegermotive. Für die Gewinner stehen 100 attraktive Preise zur Verfügung. www.myfoto.de Leipzig weiter auf Erfolgskurs Der von zahlreichen Fachleuten prophezeite Rückgang der Leipziger Gästezahlen im Jahr nach der FIFA Fußball WM 2006TM ist ausgeblieben. Im Gegenteil: Leipzig konnte im 1. Halbjahr 2007 sogar einen Zuwachs bei den Gästeankünften verzeichnen. Nach Angaben des Statistischen Landes- 26 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Entwurf des Wegeleitsystems für die „Leipziger Notenspur“ (Mooshauer + Huennerkopf) RDA Workshop übertraf alle Erwartungen Leipzig ist bei Busreiseveranstaltern so beliebt wie nie zuvor. Dieses erfreuliche Fazit konnte der LTS nach Beendigung des 34. RDA Workshops in Köln ziehen. Dort präsentierte der LTS die Stadt Leipzig vom 7.-9.8.2007 gemeinsam mit der Panometer Leipzig GmbH, dem BELANTIS Vergnügungspark Leipzig und der Zoo Leipzig GmbH. Den Höhepunkt der Präsentation bildete am 8.8.2007 das Pressegespräch „Kultur- und Freizeiterlebnis Leipzig: Neue Attraktionen“. Hier übertraf das Interesse der Journalisten alle Leipziger Erwartungen. Mehr als 60 Medienvertreter waren gekommen, um sich zu informieren. Chinesische Version des Prospekts „Musikstadt Leipzig“ Beim Pressegespräch in Köln vorgestellt: Leipziger Kulinaria amtes Sachsen betrug die Anzahl der Gästeankünfte mit mindestens einer Übernachtung im 1. Halbjahr 2007 insgesamt 467.074 (1. Halbjahr 2006: 461.707). Dies bedeutet eine Steigerung von +1,1 Prozent. Die Anzahl der Übernachtungen lag im 1. Halbjahr 2007 mit rund 860.000 Übernachtungen auf Vorjahresniveau. rückblick – ausblick Designwettbewerb ist entschieden Voraussichtlich ab Herbst 2008 soll es in Leipzig einen ca. 4,7 km langen markierten Rundweg „Leipziger Notenspur“ geben, der Musikinteressierte zu authentischen Orten führt, an denen herausragende Komponisten gelebt und gewirkt haben – ein Streifzug durch 300 Jahre Musikgeschichte. Zur Gestaltung des Wegeleit systems gab es einen Design-Wettbewerb, ausgelobt von Leipziger Notenspur-Initiative und LTS, der am 24.9.2007 entschieden wurde. Sieger wurde die Bürogemeinschaft Moosbauer + Huennerkopf aus Berlin/ Wertheim. Ihr Ent wurf hebt sich ab von markierten Wegen anderer Städte, ist originell und sichtbar, ohne aufdringlich zu sein – ein verbindendes Band, das symbolisch alle 21 Stationen streift. Die Sieger ließen sich durch „Er ist`s“ von Eduard Möricke inspirieren, das Robert Schumann im Jahr 1849 vertonte. Durch den LTS wird das Projekt bereits u. a. mit dem Prospekt „Musikstadt Leipzig – eine klangvolle Partit(o)ur“ beworben. Dieser liegt auch in englischer, japanischer und chinesischer Sprache vor. www.notenspur-leipzig.de Gemeinsames Erscheinungsbild LTS und Marketing Leipzig GmbH passen ihr Erscheinungsbild an und treten künftig unter der „Leipziger Freiheit“ auf. Vorausgegangen war der Entscheidung ein Ausschreibungsverfahren für ein gemeinsames Corporate Design bzw. eine Corporate Identity. Im Ergebnis dessen erfolgte der einstimmige Jury-Entscheid für die Beibehaltung der „Leipziger Freiheit“. Dresden Pow Wow Regio nun auch in Leipzig Der seit vier Jahren in Dresden stattfindende Tourismus-Workshop Pow Wow Regio lädt 2008 erstmals auch nach Leipzig zu einer sogenannten Post-Convention Tour – einer abschließenden Studienreise – ein. Über einhundert Fachbesucher und Tourismus-experten lernen dann am 8.2.2008 die Stadt im Rahmen eines anspruchsvollen Programms kennen. Kam bei den Fachbesuchern hervorragend an: Der Leipzig-Stand auf dem RDA Workshop in Köln www.dresden-powwow.de Willkommen im Team! Wir begrüßen als neue Mitarbeiter beim LTS Jamina Jahnel als Assistentin des Geschäftsführers, Berit Karich als Assistentin für Public Relations und Produktentwicklung und Nicole Hoffmann als Mitarbeiterin für Incoming. Dankeschön! Beruflich verändert haben sich Lydia Busse und Wiebke Spitzner. Für die langjährige gute Zusammenarbeit bedanken wir uns ganz herzlich und wünschen beiden bei ihren neuen Aufgaben in Chemnitz bzw. Regensburg alles Gute. Die LTS-Mitarbeiter lernten während einer Zoo-Führung am 18.7.2007 das Projekt „Gondwanaland“ näher kennen Neu im Team des LTS: Jamina Jahnel, Berit Karich, Nicole Hoffmann (v.l.) Was machen eigentlich die Ehemaligen …? Da es sich bei „NÄHER dran“ um eine Zeitschrift handelt, die vor allem von Praktikanten erstellt wird, erkundigten wir uns nach den Lebenswegen der ehemaligen Mitstreiter und stellten jeweils drei Fragen: 1.) Was geschah nach dem Praktikum beim LTS? 2.) Was hat das Praktikum gebracht? 3.) Wie lautet der persönliche Leitspruch? Janina HOFFMANN Praktikum: 2003 und 2005 1.) Nach meiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung an der Dr. P. Rahn-Schule nahm ich an Promotionaktionen teil und arbeitete als Rezeptionistin bei Intercoiffure Rathgeber in Halle. Seit September 2006 befinde ich mich in meiner zweiten Ausbildung zur Internationalen Touristikassistentin bei der Sächsischen Lehmbaugruppe in Leipzig und arbeite nebenbei bei Runners Point im Einkaufscenter „Nova Eventis“. 2.) Die Praktika in den Bereichen Presse- und ÖA sowie Produktentwicklung haben mir gezeigt, wie wichtig PR-Arbeit und vor allem Teamwork sind. Die interessanten Projekte, die netten Kollegen und der umfassende Einblick in die Praxis der Tourismusbranche haben dazu beigetragen, dass ich jetzt noch einmal die „Schulbank drücke“, um eine touristische Ausbildung zu absolvieren und meiner entfachten Tourismusleidenschaft nachzugehen. 3.) „Ein wahrer Freund ist da, wenn der Rest der Welt sich abwendet.“ Tina POLSTER Praktikum: 2001 und 2003 1.) Ich beendete mein Studium Betriebswirt schaftslehre an der Fachhochschule Schmalkalden und schrieb meine Diplomarbeit am Europäischen Tourismusinstitut in Trier zum Thema „Zukunftspotenziale im Gesundheitstourismus“. Seit März 2007 arbeite ich bei fischerAppelt Kommunikation in Hamburg als Volontärin in der PR-Beratung und betreue touristische Kunden. 2.) Ich erhielt interessante Einblicke in die MarketingAktivitäten und war begeistert, an verschiedenen Projekten eigenverantwortlich mitarbeiten zu können. 3.) „Vor Fehlern ist niemand sicher. Das Kunststück besteht darin, denselben Fehler nicht zweimal zu machen.“ (Edward Heath) Marlen SCHÖNE Praktikum: 2003 1.) Ich setzte mein Studium Tourismusmanagement an der Fachhochschule Kempten fort. Nach einem weiteren Praktikum 2005 absolvierte ich ein Auslandssemester in Spanien. Zur Zeit schreibe ich an meiner Diplomarbeit und arbeite bei der Firma TCME marketing & events international in Berlin, die mich ab Oktober 2007 fest anstellt. Meine Aufgaben sind u. a. Hotelrepräsentanz und Veranstaltungsplanung. 2.) Ich habe in keinem anderen Praktikum so viel über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gelernt. Danke! Zudem fand ich die FreitagNachmittag-Seminare, die der LTS wöchentlich für die Praktikanten organisiert, sehr lehrreich und konnte diese im Studium anwenden. 3.) „Niemand weiß, was in ihm drinsteckt, solange er nicht versucht hat, es herauszuholen.“ (Ernest Hemingway) Jessica STÖBE Praktikum: 2006 1.) Danach flog ich nach Nizza und absolvierte an der Côte d‘ Azur ein weiteres sechsmonatiges Praktikum. Dort war ich in dem charmanten Hotel „Villa La Tour“ Mädchen für alles. Seit April 2007 arbeite ich als Rezeptionistin im neu eröffneten 4-Sterne-Haus HEIDE SPA Hotel & Resort in Bad Düben. 2.) Während des Praktikums in der PR-Abteilung bewältigte ich in den sechs Monaten vielfältige Aufgaben und lernte, selbständig, kreativ und im Team zu arbeiten. Da ich in meiner neuen Tätigkeit sehr eng mit Leipzig zusammenarbeite, kann ich auf die beim Praktikum entstandenen Netzwerke zurückgreifen. 3.) „Enjoy the Moment!“ Gibt es Neuigkeiten? Liebe ehemalige Praktikanten, falls wir Sie noch nicht in unserer Rubrik „Was machen eigentlich die Ehemaligen ...?“ vorgestellt haben, senden Sie uns bitte Ihre Antworten auf die drei Fragen sowie ein Foto zu. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören! Ihr LTS-Team Tel.: 0341/7104-315 [email protected] gastbeitrag Hinter den Kulissen – Zu Besuch beim MDR und der media city leipzig (mcl) Wo einst Kühen und Schweinen das letzte Stündlein schlug, entstehen heute Fernsehsendungen für das ganze Land, wie „hier ab vier“. Das Gelände des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) spricht schon von außen an – seien es die historischen gelben Klinkerbauten des einst größten Schlachthofs Europas oder die moderne Architektur des 13-stöckigen MDR-Hochhauses. Zur Einstimmung auf die MDR-Studiotour gibt es eine Filmvorführung im Besucherzentrum der ehemaligen Großviehwartehalle. Während der Tour kam ich in den Genuss eines unvergesslichen Rundumblicks über Leipzig von der 13. Etage des MDR-Hochhauses aus. Von hier wurde die Kammstruktur des MDR und der mcl deutlich, d. h. einzelne Gebäude – die Zinken des Kamms – sind mit einem Gang verbunden und verkürzen so die Wege. Wieder unten angekommen, besteht Gelegenheit, in die verschiedenen Studios hinein zu schauen, z. B. bei „MDR aktuell“. Wo nicht aufgezeichnet wird, ist der Zutritt gestattet. An den Studiodecken hängen unzählige schwarze Scheinwerfer, die wie schlafende Riesenfledermäuse auf ihren Einsatz warten. Die bekannteste in der mcl produzierte Sendung ist die ARD-Serie „In aller Freundschaft“. Sie beansprucht zwei Drittel der Studiofläche. Beim Gang entlang der Studios stand ich vor dem Haupteingang zur „Sachsenklinik“ und konnte ins Innere schauen. Gedreht wird von montags bis freitags, so dass ein Blick hinter die Kulissen hier eher schwierig ist. Stattdessen kann man sich an der angeschlossenen Ausstellung mit Fundstücken aus der Serie erfreuen und ein Foto von sich und den Darstellern schießen lassen. Die Kulissen werden in der hauseigenen Werkstatt hergestellt. So entstanden hier schon die Dekorationen der Womans World Awards. Spannend war auch der Fundus auf dem Gelände der mcl. Hier sammelt und katalogisiert man für den MDR Requisiten, Dekorationen sowie Kostüme, die man auch ausleihen kann: www.mdr-fundus.de. Auf MDR-Studiotour: v. l. Mandy Müller, Brigitte Null (Gästeführerin) und Juliane Fischer (MCA) Liebevoll saniert: Ehemaliges Schlachthof-Gebäude Zu Besuch war Mandy Müller MDR-Studiotour Die geführte Tour kostet für Erwachsene 10 Euro. Das Mindestalter der Teilnehmer beträgt 12 Jahre. Hotline: 0341/3500 2500 www.mdrdiestudiotour.de www.mca.de Klappe die Letzte: Mandy vor dem MDR-Hochhaus Das Kinderinterview – Zu Gast bei Prof. Yadegar Asisi Dieses Mal sprachen unsere jungen Reporter Liska Heyne (11 Jahre) und Emily Langguth (10 Jahre) mit Prof. Yadegar Asisi, dem Schöpfer des weltgrößten Panoramabildes „Rom 312“. Emily: Wie kamen Sie auf das Thema „Rom“? Diese Idee ist mit der Zeit gewachsen. Ich habe mich schon als Kind sehr für räumliches Zeichnen interessiert. Als ich dann das alte Bild von Rom sah, reifte dieser Gedanke immer mehr aus. Am besten lässt sich dies mit den Worten von Karl Lagerfeld beschreiben: „Hunger kommt beim Essen, Ideen kommen bei der Arbeit“. Genauso war es bei mir. Liska: Haben Sie die Bilder selbst gemalt? Das gesamte Panorama ist ein Zusammenspiel von skizzieren, zeichnen und digitaler Bearbeitung am Computer. Ich habe angefangen eine 430x60 cm große detailge- treue Skizze zu zeichnen. Danach wurde diese am Computer weiterbearbeitet, um eine höhere Auflösung zu erreichen. Insgesamt hat es ca. 2,5 Jahre gedauert, um dieses Panoramabild fertig zu stellen. Emily: Haben Sie schon ein neues Thema im Kopf? Eigentlich sind es zehn Themen! Diese muss ich jedoch noch prüfen und recherchieren, wie ich sie umsetzen kann. Sicher ist aber bereits das nächste Thema: der Regenwald. Dazu fahre ich demnächst in den Amazonas, um direkt vor Ort zu beobachten und Ideen zu sammeln. Um die Komplexität und die Schönheit des Regenwaldes in einem einzigen Panoramabild zu vermitteln, muss ich auf Details achten. Liska: Verlieren Sie manchmal den Mut bei der Arbeit? Sicher gibt es Momente, in denen ich überlege, ob das nicht alles zu viel ist. Doch ich habe noch nie den Glauben an das Projekt verloren. Es sind eher kurze Anflüge des Zweifelns. In solchen Phasen lenke ich mich ab, indem ich an der frischen Luft spazieren gehe – und dann geht es frisch weiter. Emily: Haben Sie noch Zeit für Ihre Familie? Die Zeit sollte man sich einfach nehmen. Meinen älteren Sohn habe ich gerade erst vor kurzem besucht, meinen jüngeren Sohn sehe ich so oft es möglich ist. Genauso nehme ich mir Zeit für meine Freunde. Ich koche sehr gerne, vor allem persische Küche. Liska: Wie wählen Sie die passende Musik für Ihre Bilder aus? Ich arbeite sehr eng mit meinem Freund Erik Babak zusammen, der Komponist ist. Die Stücke für das RomPanorama wurden eigens dafür komponiert. Waren auf das Interview bestens vorbereitet: Liska Heyne (r.) und Emily Langguth Das weltgrößte Panorama „Rom 312“ aus der Vogelperspektive Architekt der Visionen: Prof. Yadegar Asisi www.panometer.de NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 29 ansichten „Gründerzeit in Leipzig: Auf den Spuren faszinierender Architektur“ - so lautete das Titelthema der vergangenen ‚NÄHER dran‘-Ausgabe. Die Vielzahl der Anregungen und Zuschriften, die in den vergangenen Wochen bei uns eintrafen, freuten uns sehr. Gern veröffentlichen wir eine Auswahl. Tierisches Fingerspitzengefühl Meinungen – Ansichten dass Ihre Mitarbeiterinnen – auch die ehemaligen – vorgestellt werden. Man kann zum Konzept nur gratulieren und hoffen, dass ‚NÄHER dran‘ auch weiterhin jedes 1/4 Jahr im Briefkasten liegt.“ Dr. Hans-Hermann Kaiser, Freiburg „Als Leipzig-Freund und Architekturinteressent war für mich das Thema Gründerzeit lange fällig. Natürlich hat mich als Bielefelder besonders gefreut, dass Sie den Beitrag von Frau Lichtenberger aufgenommen haben, deren schriftstellerische Tätigkeit auch mit unserer Volkshochschule verbunden ist.“ Dirk Ukena, Direktor der Volkshochschule Bielefeld „Eine Ergänzung: Die Gründerzeit machte nicht an Ländergrenzen halt. Man findet in vielen Städten Europas ähnliche Situationen wie in Leipzig vor. Besonders osteuropäische Städte wie Krakau, Posen, Prag, Brünn oder Budapest verfügen über beachtliche Gründerzeitensembles“ Thomas Dieckmann, Leipzig „‚NÄHER dran‘ erfüllt alle Erwartungen, die man an so eine Zeitschrift stellen kann. Mir gefällt besonders die mitmenschliche Komponente in den Beiträgen, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, „Neues Stadion, neue Mehrzweckhalle, Megabahnhof und Stadtverschönerung – eigentlich ein Wiederaufbau auf unsere Kosten. Und jetzt unsere Rentner abwerben! Ist das der Dank für 17 Jahre Solidaritätszulage?“ [email protected], Nordrhein-Westfalen „Als aufmerksame Leserin sind mir zwei Fehler aufgefallen: Das Linckesche Gartenhaus im Beitrag über Gründerzeit-Architektur ist natürlich Rokoko und hat ein paar Jahrzehnte Leipziger Geschichte mehr erlebt. Auch das Foto von Seite 23 von Döbeln gehört eigentlich in die Grimmaer Ecke und zwar zum Schloss Döben.“ M. Abicht-Lehmann, Grimma „Herzliche Glückwünsche aus Budapest! Diese Ausgabe ist phantastisch und erleichtert meine Auslandsvertreter-Arbeit für die Leipziger Messe in Ungarn. Gern leite ich die Informationen an unsere Multiplikatoren weiter, denn nächstes Jahr ist Ungarn Partnerland an der DenkmalMesse in Leipzig.“ Ibolya Seifert, Interpress Kiállítások Kft., Budapest „Den Wert eines Menschen erkennt man zuverlässig daran, was er mit seiner Freizeit anfängt.“ (Karl-Heinrich-Waggerl) „Von Mal zu Mal ist eine Steigerung beim LeipzigInhalt und der Gestaltung festzustellen. Diesmal möchte ich besonders den netten Beitrag ‚Mein Leipzig lob ich mir‘; Gespräch von Jamina Jahnel mit Maestro Kurt Masur am neuen Mendelssohn-Ufer hervorheben. Ich habe nämlich daneben gestanden und das Interview mit Interesse verfolgt.“ Gustav-A. Steinert, Leipzig „Mit der aktuellen Zeitschrift haben Sie ein i-Tüpfelchen gesetzt. Als ehemaligem Leipziger, der seit 1968 in Berlin wohnt, öffnet sich das Herz, wenn man ‚Auf den Spuren faszinierender Architektur‘ mitwandert, dabei Ecken und Plätze aufsucht, die aus Kinderjahren noch in guter Erinnerung sind.“ Bernd Schenke, Oskar-Patzelt-Stiftung, Berlin „Insbesondere die letzte Ausgabe wird auch von meinen Freunden in den alten Bundesländern sehr gern gelesen. Herr Bremer, bringen Sie Leipzig weiter so voran!“ Winfried Pinninghoff, WIPConcept, Leipzig Ein Amerikaner in Wien Lassen Sie sich entführen auf eine musikalische Reise durch Wien, inspiriert von amerikanischen Melodien! Das Konzert am 16.11.2007 um 19.30 Uhr im Gewandhaus ist das Gründungskonzert der Kammerphilharmonie Leipzig e.V., Karten ab 16 Euro im Vorverkauf www.philharmonie.de 30 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Glorsischd ... De Gwardalschellde Ach, so e kleenes Viertelstündchen off ner Parkbank, dass lass´sch mir gefallen ... ich hab ja heute och schon ganz scheen gekleescht. Und de sonnischen Tage im Herbst sin schließlisch gezählt ... Apropos Park – mir hier in Leiptzsch un Umgebung haben da einiges zu bieten für Sie! Zum Beispiel den „Fürst Pückler Park“ in Bad Muskau. Ja, ja, der is erscht kürzlich zum Weltkulturerbe ernannt worden. Der Pückler war ja Landschaftskünstler und e gewieftes Bürschchen. Der hat em Berliner Konditor erlobt, sein Eis im Park zu verkoofen und hat dann sein Geldanteil zur Gestaltung der Landschaft verwendet. Heute kennt das Eis jedes Kind – den Park de Wenigsten! Aber se könn och hier in Leiptzsch bleiben. Schließlich ham mir hier jede Menge „öffentliches Grün“, wie es im Amtsdeutsch so scheen heeßt. Leiptzsch´s Wege führen Euch vom Stadtzentrum in alle Himmelsrichtungen durch ausgedehnte Parks, die bis zum Stadtrand führn und zusammen mit den Flussauen- und Bergbaufolgelandschaften zu großen Erholungsgebieten verschmelzen. Von den vielen Seen in und um Leiptzsch ganz zu schweigen. Und unser herrlischer Auwald bedeckt ene Fläche von sage und schreibe 2500 Hektar! Ma könnte denken, mir leben hier auf´n Bäumen ... Haha! Nee um Himmels Willen, dann hätte ich ja nischt mehr zu putzen ... Atsche, bis zum näschten Mal, Ihr Garl Glahr leipzig in superlativen Leipzig ist eine Stadt, die wie kaum eine andere Großstadt viele einzigartige Attraktionen besitzt, von denen die Einheimischen sagen: „Das habe ich gar nicht gewusst!“ Wir möchten dazu beitragen, dieses Wissensdefizit abzubauen und veröffentlichen aus diesem Grund in jeder Ausgabe zehn Superlative. Eine aktuelle Umfrage der Zeitschrift „Mens Health“ ergab: Leipzig ist die Stadt der Liebe Blick in den Fundus der media city leipzig Leipzig in Superlativen – Folge 18 1. Über 100 Bände Bach Die „Neue Bach-Ausgabe“, die wissenschaftlich-kritische Gesamtausgabe der Werke Johann Sebastian Bachs, ist abgeschlossen. Seit 1951 wurde sie vom Bach-Institut Göttingen und vom Bach-Archiv Leipzig erarbeitet und enthält in mehr als 100 Notenbänden alle erhaltenen Werke des Barockkomponisten. Die Edition erscheint seit 1954 im Bärenreiter-Verlag. Auf der ganzen Welt gilt sie als bahnbrechende Edition von höchster Verlässlichkeit. 2. Parkplatz-Paradies Leipzig Die Halbmillionenstadt Leipzig besitzt im Zentrum mit 7.350 legalen Parkplätzen in Parkhäusern und Tiefgaragen paradiesische Parkplatzverhältnisse. Hinzu kommen noch 2.250 Parkplätze im Zentrum für Anlieger und Besucher. Damit nimmt Leipzig in Betracht zu vergleichbaren deutschen Großstädten wie Bremen Carl Chun brachte dieses Buch 1900 heraus (4.840) und Hannover (6.735) die Spitzenstellung ein. 3. Leipziger stand als erster Mensch auf dem höchsten Gipfel Afrikas Der Geograph und Afrikaforscher Hans Meyer stand am 6.10.1889 als erster Mensch auf dem Gipfel des 5.895 m hohen Kilimandscharo. Zuvor war der Sohn des berühmten Leipziger Verlegers Hermann Julius Meyer (Lexika, Duden) zweimal gescheitert. Seine Erlebnisse hielt er im noch heute erhältlichen Buch „Die Erstbesteigung des Kilimandscharo“ fest. In Tansania erinnert ein Gedenkstein an seine Heldentat. 4. Fabrik der Illusionen In Leipzig befinden sich Mitteldeutschlands einzige Werkstätten für Film- und Fernsehkulissen. In der media city leipzig (mcl) an der Altenburger Straße stellen 23 Ausstatter Kulissen für Film und Fernsehen her. Hauptauftraggeber ist der MDR. 5. Leipzig ist die Stadt der Liebe Laut einer im September 2007 in der Zeitschrift „Men`s Health“ publizierten Umfrage ist Leipzig die Stadt der Liebe. Nirgendwo sonst verbringen in Deutschland – getreu dem einstigen Marketing-Slogan „Leipzig kommt“ – Paare mehr Zeit im Bett. Für die Studie be- fragte das Stuttgarter Institut für Rationelle Psychologie 1.954 Frauen zwischen 18 und 39 Jahren, wie zufrieden sie mit ihrem Sexleben sind. Dabei reichte die Skala von 1 (überhaupt nicht) bis 10 (absolut zufrieden). Leipzig punktete mit 7,1. Deutlich abgeschlagen folgen Köln (5,7) und München (5,5). 6. Erste deutsche Privatpresse Angeregt durch Erfahrungen während einer Englandreise gründete der Leipziger Verleger Carl Ernst Poeschel im Sommer 1907 gemeinsam mit Walter Tiemann, dem späteren Direktor der Leipziger Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, die erste deutsche Privatpresse: Die JanusPresse, Vorreiter einer aufkommenden Pressendruckbewegung in Deutschland. 7. Einziger Kinderchor der ARD Am 9.3.2008 feiert der MDR Kinderchor, der einzige Kinderchor der ARD, mit einem Festkonzert im Gewandhaus sein 60-jähriges Jubiläum. Er wurde 1848 von Hans Sandig gegründet. 8. Geburtsstunde der Modellbahn 1935 auf der Leipziger Messe gezeigt: Die modernen Tisch-Modellbahnen erlebten ihre Premiere. Zuvor waren die Bahnen der Spuren 0 und 1 groß, schwer, Das Grab des Afrikaforschers Hans Meyer befindet sich auf dem Südfriedhof unhandlich und wurden auf dem Boden aufgebaut. Die Väter der Modellbahnen – die Firmen Märklin und Trix – präsentierten in Leipzig die neue Spur 00, später umbenannt in H0. Das war die Geburtsstunde der modernen Modellbahnen. 9. Deutschlands größtes Gay-Badehaus Bei der „Clubsauna Stargayte“ in der Otto-SchillStraße 10 handelt es sich um das größte Gay-Badehaus in Deutschland. Auf 2.600 qm können Männer, die Männer mögen, täglich bis 2 Uhr Freizeitspaß genießen. 10. Erste deutsche TiefseeExpedition Am 31.7.1898 stach in Hamburg die „Valdavia“ in See. An Bord befand sich eine dreizehnköpfige Forschergruppe unter Leitung des Leipziger Zoologie-Professors Carl Chun. Es handelte sich um die erste deutsche Tiefsee-Expedition, die die Tiefen der Ozeane rund um den afrikanischen Kontinent erkunden sollte. Den Forschern gingen u. a. neue Pflanzen mehr als 180 neue Fischarten ins Netz. Leipzig …? Was fällt Ihnen zur Stadt noch Außergewöhnliches ein? Schreiben Sie an: Leipzig Tourist Service e.V., Kennwort: „Superlative“ Richard-Wagner-Straße 1 04109 Leipzig oder senden Sie eine Mail an: [email protected] Wurde am 13.6.2007 in Leipzig der Öffentlichkeit präsentiert: Die Neue Bach-Ausgabe NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 31 boulevard In Deutschland gibt es sehr viele Feste und Bräuche, die zwar gefeiert werden, aber deren Ursprung nicht mehr jedem bekannt ist. Deshalb stellen wir gern eine Auswahl vor. Adventszeit in Leipzig: Der Weihnachtsmarkt lockt mit süßen Leckereien Feste und Bräuche – Folge 1 Halloween In vorchristlicher Zeit teilten die Kelten das Jahr in zwei Hälften, den Sommer und den Winter. In der Nacht vom 31.10. zum 1.11. verabschiedeten sich die Menschen vom Sommer (Sinnbild des Lebens) und hießen den Winter (Sinnbild des Todes) willkommen. In dieser Nacht, so glaubten die Menschen bis ins Mittelalter, war die Trennwand zwischen dem Reich der Lebenden und dem Totenreich durchlässig, so dass die Toten, bzw. ihre Seelen, noch einmal aus dem Fegefeuer zurückkehren konnten, in die Häuser ihrer Angehörigen. Diese sollten Fürbitte für die Ver- storbenen halten, damit deren Seelen aus dem Fegefeuer errettet würden. Im Jahr 837 bestimmte Papst Gregor IV. den 1.11. als Feiertag „Allerheiligen“, den Folgetag als „Allerseelen“. Der Begriff „Halloween“ wurde erst im 16. Jh. eingeführt. Die Bezeichnung erklärt sich aus den englischen Wörtern „hallow“ (altengl. „heilig“) und „eve“ (engl. „der Vorabend“), also: der Abend vor „Allerheiligen“. Irische Auswanderer brach- Besinnung auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt: Die Krippe mit lebenden Schafen ten die Halloween-Bräuche mit in die USA. Dort verbreitete sich die Tradition des Halloween-Feierns sehr rasch. Besonderer Beliebtheit bei den Kindern erfreut sich das sogenannte „trick or treat“ (Süßes oder Saures). Hierbei gehen Kinder, in schaurige Kostüme als Hexen, Feen oder Teufel verkleidet und maskiert, von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten, ansonsten drohen sie mit Streichen („trick“). An den Haustüren sieht man am Abend vor Halloween einen ausgehöhlten Kürbis mit einem eingeschnittenen Gesicht, der von innen her durch eine brennende Kerze erleuchtet wird. Der erleuchtete Kürbis soll die bösen Geister abschrecken. Advent Der lateinische Ausdruck „adventus“ bedeutet Ankunft. Die Christen bereiten sich in dieser Zeit auf die Ankunft des Messias vor. Die Adventszeit ist von zentraler Bedeutung für das christliche Kirchenjahr und wird diesem vorangestellt. Mit dem Martinstag, dem 11.11., begann der Advent als eine Zeit des Fastens, aber vorher wurde nochmals gut und reichlich gegessen. Zum Martinstag gab es neben einer gebratenen Gans – die zu dieser Zeit am fettesten war – Martinshörnchen und Hefeteig mit Mandeln, Rosinen und Korinthen sowie Schmalzgebäck, einen Hefezopf, Weißbrot oder einen Kartoffelkuchen. Nikolaus Der heutige „Nikolaustag“, 32 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 der am 6.12. begangen wird, ist der Todestag des Bischofs Nikolaus von Myra in Kleinasien im Jahr 342. Um seine Person gibt es viele Legenden. Im 17. Jh. entstand der Brauch, dass der Nikolaus in die Wohnungen kam und die Kinder besuchte. Die Kinder mussten Gebete und Bibeltexte aufsagen und bekamen kleine Geschenke. Später wurde der Nikolaus von Knecht Ruprecht begleitet, der eine Rute mit sich führte. Der „strafende“ Nikolaus hatte mit seinem historischen Vorbild nichts mehr gemein, aber er diente genervten Eltern oft als „Erziehungshilfe“. Aus dem Nikolaus wurde im Laufe der Zeit in Deutschland der Weihnachtsmann und in Amerika „Santa Claus“ oder „Father Christmas“, in Russland „Väterchen Frost“. Er ist also ein auf Weihnachten „verlegter“ Nikolaus. In Deutschland bringt der Weihnachtsmann am 24.12., dem „Heiligen Abend“, den Kindern Geschenke, die er unter den Weihnachtsbaum legt. Quellen: Wikipedia; www. delernen.de; Deutsche Unsitten, Feste und Bräuche; Der Weg Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz in Leipzig boulevard Rumschreier Ein Gastbeitrag von Daniel Zanetti Es gibt viele Gründe, die Ruhe zu verlieren, rumzuschreien. Ich bin überzeugt, dass es in der heutigen Gesellschaft wohl einfacher ist, durchzudrehen als gelassen zu bleiben. Leider gehen nicht alle joggen, um Dampf abzulassen ... Als mich neulich ein Mitarbeiter auf meine „innere Ruhe“ bei schwierigen Situationen ansprach, erinnerte ich mich an meine Vergangenheit. Ich war ein Hitzkopf, einer der buchstäblich mit dem Kopf durch die Wand ging. Zum einen war ich geprägt von Chefs die so waren, zum anderen entsprach es einfach meinem Naturell. Impulsiv bin ich noch immer, nur nenne ich es heute Leidenschaft. Allerdings habe ich gelernt, mehr Ruhe zu bewahren, da ich mir einen Hitzkopf nicht leisten kann. Ich habe nämlich eine nicht unwesentliche Verantwortung gegenüber unseren Kunden, unseren Mitarbeitern, meinen Geschäftspartnern und nicht zuletzt gegenüber mir selbst. Lernen Sie, Ruhe zu bewahren. Wenn ich es gelernt habe, dann können Sie es auch! Hier einige Tipps: 1. Sich selbst kennen ... Ich weiß, wie ich ticke und deshalb weiß ich auch, wie ich meinem Typ entsprechend reagiere. Diesen normalen Fluss gilt es zu unterbrechen! Sie sollten nicht das tun, was Sie automatisch tun, sondern das, was für die Situation am Besten ist. Wer impulsiv ist, muss in schwierigen Situationen sofort zur mentalen Handbremse greifen. 2. Der wichtigste erste Schritt Versuchen Sie nicht, das Problem auf einmal lösen zu wollen, sondern analysieren Sie zuerst einmal den ersten, wichtigen Schritt. Wenn Ihnen jemand eine Mail schreibt, die Sie in Rage bringt, dann sollten Sie als impulsiver Typ auf keinen Fall sofort reagieren. Lassen Sie sich Zeit – und schon nehmen Sie Druck raus und Cleverness rein ... 3. Bedauernswert Bedauern Sie Menschen, die sich nicht im Griff haben. Wenn einer im Auto ausrastet, dann tut mir heute so ein Mensch leid. Er hat sich nicht im Griff und lässt seinen Frust an anderen Menschen aus. Es zeugt nicht von Größe, wenn man einem anderen Verkehrsteilnehmer nicht mal einen Fahrfehler zugesteht. Glauben Sie mir, Sie können auf Europas Straßen alle zwei km einen Menschen bedauern und sich freuen, dass Sie noch nicht so tief gefallen sind. Mahatma Gandhi hat einmal gesagt: “Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir leisten, sie zu verlieren.“ Der Autor des Gastbeitrags ist Geschäftsführer von Neumann Zanetti & Partner (Meggen/Luzern) und Buchautor des Bestsellers „Kundenverblüffung”. Kontakt: www.nzp.ch 5 Fragen an ... Berit Karich Berit Karich ist seit Juli 2007 als Assistentin Public Relations und Produktentwicklung beim LTS tätig. 1) Wo in Leipzig gefällt es Ihnen am besten? Ich genieße es immer wieder, auf meinem Heimweg die KarLi (Karl-Liebknecht-Straße) entlang zu radeln. Dieses quirlige, alternative Multi-Kulti-Flair finde ich herrlich! 2) Wie entspannen Sie sich nach der Arbeit? Entweder ich sitze mit einem Buch auf meinem Balkon oder ich bin mit Freunden am See, im Park oder in der Innenstadt unterwegs. Ein guter Ausgleich zur Arbeit ist auch der Sport. Ich gehe sehr gerne am Cospudener See skaten. 3) Wie heißt Ihr Lieblingsfilm oder Ihre Lieblingssendung im Fernsehen? Eigentlich sehe ich ganz selten fern, besonders im Sommer. Doch an verregneten Herbst- oder Wintertagen gibt es Filme, die kann ich gar nicht oft genug anschauen, z. B. „Mr. & Mrs. Smith“, „Rush Hour I + II“ – und bald Teil III im Kino. 4) Was essen Sie am liebsten? Italienisch – und das in allen Varianten: Pasta, Pizza, Antipasti ... Das liegt sicher auch daran, dass mein Freund italienische Wurzeln hat. Aber der selbstgemachte Sauerbraten meiner Mutter ist nach wie vor unschlagbar. 5) Welcher Leitspruch drückt Ihre Lebensphilosophie aus? „Geben ist seliger als Nehmen.“ Entspannte Wohnzimmer-Atmosphäre: Erich Loest beim Interview „Mein Leipzig lob‘ ich mir ...“ Jamina Jahnel zu Besuch bei Erich Loest Voller Erwartung stand ich vor seiner Wohnungstür in Gohlis-Süd. Höflich bat mich Erich Loest, einer der bedeutendsten Repräsentanten der realistischen deutschsprachigen Literatur, in seinem Wohnzimmer Platz zu nehmen. Von dessen Fenstern aus hat man einen herrlichen Blick ins Grüne. Wir kamen schnell ins Gespräch. 1926 in Mittweida geboren, besuchte er die Oberschule. Ein Freund brachte ihn 1947 zur Leipziger Volkszeitung. In der Kulturredaktion tätig, verfasste er Buchrezensionen und schrieb Theaterkritiken. „Das war mein Traum.“ Bis zu dem Zeitpunkt, wo er wegen nicht ausreichender Beziehungen zur Arbeiterklasse entlassen wurde. Nun begann seine schriftstellerische Laufbahn. Gleich sein erster Roman „Jungen, die übrig blieben“ (1950) war ein Erfolg. Zunehmend beschäftigten ihn die politischen Zustände in der DDR. Ein Schlüsselerlebnis war für ihn die Niederschlagung des Arbeiteraufstands am 17. Juni 1953 in Berlin. Seine Kritik daran äußerte er öffentlich. Mit bewegenden Worten berichtete er mir vom anschließenden Ausschluss aus der SED (1957) und der Verurteilung zu 7,5 Jahren Zuchthaus in Bautzen, wo man ihm ein striktes Schreibverbot auferlegte. Nach der Haftentlassung 1964 veröffentlichte er seine Bücher unter dem Pseudonym Hans Walldorf. Zu Werken, die besonders von seiner Zeit in Leipzig geprägt sind, zählen „Es geht seinen Gang“ (1977), „Völkerschlachtdenkmal“ (1984), „Zwiebelmuster“ (1985) und „Nikolaikirche“ (1995). Nach dem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR und gezeichnet von der totalen Stasi-Überwachung stellte Erich Loest einen Ausreiseantrag und siedelte 1981 in die BRD über. Von 1994-1997 war er Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller. Die Wiedervereinigung zog ihn nach Leipzig zurück. „Leipzig ist doch die Stadt, mit der ich am stärksten verbunden bin.“Die „Nacht der Kerzen“ am 9.10.2007 auf dem Nikolaikirchhof mit einer Inszenierung aus Musik, Film und vielen tausend Kerzen findet er großartig: „Es müsste so sein, wie es damals war.“ Ebenfalls ergreifend ist für den Ehrenbürger der Stadt Leipzig ein Spaziergang um das Völkerschlachtdenkmal, einem seiner Lieblingsorte. Seine persönliche Vision für Leipzig setzt er durch die Fortsetzung des Romans „Völkerschlachtdenkmal“ um, welcher am 1.9.2008 erscheinen soll. Nach einem einstündigen, sehr beeindruckenden Gespräch verabschiedete ich mich von Erich Loest. Imposant: Das Völkerschlachtdenkmal NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 33 das redaktionsteam Unter verantwortlicher Leitung von Andreas Schmidt (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) haben im LTS-Redaktionsteam mitgewirkt: Sina Jungblut (20) Ausbildung zur staatl. gepr. Wirtschaftsassist. an der EWS Leipzig, Hobbys: Freizeitsport, Bildbearbeitung Juliane Otto (24) Ausbildung zur Assistentin für Hotelmanagement an der Susanna-Eger Schule in Leipzig, Hobbys: Reisen, Fußball Susanne Swedrowski (22) Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin, Hobbys: Besuch von Flohmärkten und Bibliotheken Mandy Müller (25) Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation, Studentin der BWL, Hobbys: Fotografie, Ölmalerei Kristin Sander (23) Studentin der Interkult. Wissenskommunikation, VWL und Germanistische Literaturwiss., Hobbys: Kriminalliteratur, Internet Der am 1.10.1915 in Betrieb genommene Leipziger Hauptbahnhof ist einer der größten Personenbahnhöfe der Welt. 1995-1997 wurden unter die 270 m lange Querbahnsteighalle ca. 130 Verkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen eingebaut. Passend zum zehnjährigen Jubiläum der Eröffnung der Hauptbahnhof-Promenaden veröffentlichen wir gern einen Brief von Jutta Block aus Schwelm, der im Juli bei uns eintraf. „An einem langen Wochenende verbrachten wir vor kurzem zu viert – unsere Nachbarn und wir – wunderschöne Kurzferien in Leipzig. Wir kamen nach sechs Stunden Zugfahrt an. War das ein schöner Bahnhof! Hier war es nicht zugig, und wir konnten auf drei Etagen schönstes Ambiente erleben. So einen Bahnhof habe ich noch nie impressum >> Herausgeber: Leipzig Tourist Service e.V. Volker Bremer (Geschäftsführer) Richard-Wagner-Straße 1, 04109 Leipzig Telefon +49 (0)341 7104-265 Telefax +49 (0)341 7104-276 [email protected] www.leipzig.de www.LTS-Leipzig.de gesehen! Und sauber war es hier: Kein Papier, keine leeren Flaschen, keine Alkoholiker und keine Randalierer. In zwei Etagen standen sogar vier knallrote Ledersofas. Wasserspiele, Blumenarrangements, Kinderlachen … und jede Menge Geschäfte. Wir fühlten uns überwältigt, als Besucher so empfangen zu werden. In den nächsten drei Tagen waren wir täglich bis zu zwölf Stunden unterwegs. Was uns auffiel, waren die großzügig aufgeteilten Straßen mit den noch weitläufigeren Kreuzungen. Zuerst einmal fuhren wir mit der Straßenbahn. Auch hier fiel uns auf, dass die Leipziger Straßenbahnen alle gepflegt waren, obwohl manche bestimmt schon mehrere Jahre alt waren. Kein Fleck, kein Riss im Sitz, nichts. Wir fragten uns ständig, warum es in Leipzig so viel Gepflegtes gibt, ganz im krassen Gegensatz zu un- Schnappschuss des Quartals Lydia Petri (16) Schülerin des Gymnasiums Leipzig-Engelsdorf, Hobbys: Independent-Musik, Fremdsprachen, Fotografie >> NÄHER dran ist die Tourismus-Zeitschrift und das Sprachrohr des LTS. Sie ist als Einzelausgabe ohne besonderes Entgelt erhältlich. Die Auflage beträgt 15.000 Exemplare. Zusätzlich erfolgt der Versand als E-Mail-Depesche an ca. 280.000 Multiplikatoren. Download: www.naeherdran-leipzig.de >> Redaktion Leipzig Tourist Service e.V. Andreas Schmidt (verantwortlich) Telefon +49 (0)341 7104-310 Telefax +49 (0)341 7104-301 [email protected] Kompliment für Leipzig serer Region. Außerdem bemerkten wir in der Innenstadt keine Häuserschmierereien. Liegt es daran, dass Leipzig eine Messe- und Studentenstadt ist? Aber das sind Düsseldorf und Münster und andere Städte auch … Dann kam die Rückfahrt. Kaum in Hamm angekommen, mussten wir uns im Regionalzug wieder an unsere Wirklichkeit gewöhnen: Alkoholiker stritten, ein Paar mittleren Alters randalierte im Zug, ein junges Mädchen lag quer auf den Sitzen und schlief. Und wie der Zug verdreckt war. Spätestens jetzt wussten wir: back in NRW! Um uns kurz zu halten: Kompliment für Leipzig. Ausblick 18. Ausgabe Einzigartige Kunst- und Naturaliensammlungen, Zeugnisse historischer Ereignisse, kostbare archäologische Funde, seltene Archive oder moderne Malerei – mit der nächsten Ausgabe laden wir Sie ein, mit uns die Schatztruhen sächsischer Museen zu öffnen. Es gibt viel zu entdecken! Leipzig muss sparen? Wir opfern dafür unser letztes Hemd! Redaktionsteam dieser Ausgabe: Tina Brosien, Jamina Jahnel, Sina Jungblut, Mandy Müller, Juliane Otto, Lydia Petri, Patricia Ritter, Kristin Sander und Susanne Swedrowski Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors, nicht zwangsläufig die Meinung des LTS wieder. Der Nachdruck der Artikel ist mit Angabe der Quelle möglich. >> Konzept, Grafik, Layout Das Redaktionsteam unter Leitung von Mike Thalheim, simons & schreiber WA GmbH im Stelzenhaus, Weißenfelser Straße 65, 04229 Leipzig, [email protected] >> Fotonachweis S. 23 (2 Motive) Altenburg Tourismusinformation, S. 8 Rolf Arnold, S. 29 (2 Motive) Asisi Factory, S. 14 Toma Babovic, S. 31 Katrin Bachmann, S. 14 Constantin Beyer, S. 4 Gunter Binsack, S. 6 BMW AG/Martin Klindworth, S. 25 (2 Motive) Tina Brosien, S. 17 (Visualisierung) Büro Häfner/Jimenez, S. 8 Victor Kronbauer, Titelfoto, S. 3 (2 Motive), 9 (3 Motive), 28, 30 (3 Motive) Dirk Brzoska, S. 8 euro-scene Leipzig, S. 5, 20 (7 Motive), 31, 34 (2 Motive) Dietmar Fischer/stadtphoto.de, S. 25 Gosenschenke/Uwe Frauendorf, S. 18-19 (Grafik) Grünflächenamt der Stadt Leipzig, S. 25 Volkmar Heinz, S. 8 Udo Hesse, S. 10 (2 Motive), 11 Jürgen Hohmuth/zeitort.de, S. 11, 12 Investitions- u. Marketinggesellschaft SachsenAnhalt mbH, S. 33, 34 Sina Jungblut, S. 18 Mendelssohn-Haus, 34 NÄHER>dran Nr. 17/September – November´07 Zehn erfolgreiche Jahre: PROMENADEN Hauptbahnhof Ihr Redaktionsteam S. 26 (Grafik) Mooshauer + Huennerkopf, S. 25 (2 Motive), 29 Berit Karich, S. 27 Dr. Monika Karl, S. 7 (Grafik), 21 (Übersichtskarte) Gaby Kirchhof, S. 26 Arvid Kulka, S. 17, 34 Harald Lange, S. 15 Leipzig Atlas, S. 18 (2 Motive), 19 (9 Motive), 29 (2 Motive), 31, 34 (4 Motive) Mandy Müller, S. 24 Oschatz Information/Fotostudio Corinna, S. 7, 8, 16 Juliane Otto, S. 32 Andreas Peter, S. 26 Mandy Pilous, S. 15 Eva Pötzsch, S. 7, 8 Pro Leipzig, S. 26 Rebekka Reichardt, S. 25 Patricia Ritter, S. 3, 5, 9, 15 (2 Motive), 16, 17 (3 Motive), 18, 19 (7 Motive), 24, 27 (2 Motive), 32 (2 Motive), 33 Andreas Schmidt, S. 25 Krystallpalast Varieté Leipzig/Tom Schulze, S. 4 Stiftung Haus der Geschichte/PUNCTUM, S. 10, 12, 13 (2 Motive) Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, S. 10, 11 (2 Motive), 12, 14 Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, S. 3, 32 Studio 80, S. 7 (2 Motive), 31 Susanne Swedrowski, S. 10 Thüringer Freizeit und Bäder GmbH/Barbara Neumann, S. 10, 14 Thüringer Tourismus GmbH/Rasmus Schübel, S. 10 Tourismusinformation Altenburg, S. 14 Tourismus GmbH Oberhof, S. 14 (2 Motive) Tourismusverband „Sächsisches Burgen- und Heideland“ e.V., S. 6 Unister GmbH, S. 11 Helmut Wiegel >> Lieferbedingungen NÄHER dran erscheint 4 x jährlich (März, Juni, September, Dezember) und ist als Einzelausgabe ohne besonderes Entgelt erhältlich. Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe ist Dezember 2007. >7DI >7HJKD= IF EDJ7D;I A 7BA{B Katharinenstraße 10 04109 Leipzig www.mdbk.de Di und Do bis So 10 –18 Uhr Mi 12–20 Uhr An Feiertagen 10 –18 Uhr 51 % Ertrag !* und mehr Altersvorsorge! Tierisch gute Konditionen: die Altersvorsorge der Sparkasse Leipzig. Gut gepolstert können auch Sie in den Ruhestand gehen. Ob S-PrämienRente, S-BasisRente oder betriebliche Altersversorgung: Mit den Zulagen und Steuervorteilen vom Staat sind Sie finanziell auf der sicheren Seite und erzielen zum Beispiel mit der Sparkassen-PrämienRente 51 %* Ertrag und mehr. Übrigens: Die tierisch dicksten Polster besitzen im Zoo Leipzig die Elefanten Mekong und Salvana. Mekong z. B. wiegt über 5 Tonnen. Geld fürs Leben. Sparkasse Leipzig. * Der Ertrag bezieht sich auf die Gesamtlaufzeit unter Berücksichtigung der staatlichen Förderung. 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