Touchscreen
Transcrição
Touchscreen
Touchscreen Ein Touchscreen, Tastschirm, Berührungsbildschirm bzw. Sensorbildschirm ist ein kombiniertes Ein- und Ausgabegerät, bei dem durch Berührung von Teilen eines Bildes der Programmablauf eines technischen Gerätes, meist eines Computers, direkt gesteuert werden kann. Die technische Umsetzung der Befehlseingabe ist für den Nutzer gleichsam unsichtbar und erzeugt so den Eindruck einer unmittelbaren Steuerung eines Computers per Fingerzeig. Statt einen Cursor per Maus oder Ähnlichem zu steuern, kann der Finger oder ein Zeigestift verwendet werden. Die Anzeige eines Mauszeigers wird damit überflüssig. Die Analogie zum Mausklick ist ein kurzes Tippen. Durch Ziehen des Fingers oder Stiftes über den Touchscreen kann eine „Ziehen und Fallenlassen“-Operation ausgeführt werden. Manche Systeme können mehrere gleichzeitige Berührungen zu Befehlen verarbeiten (MultiTouch), um zum Beispiel angezeigte Elemente zu drehen oder zu skalieren. Funktionsweisen Wir benutzen bei unseren Panel PCs mehrere Funktionsprinzipien zur Umsetzung der Berührungsempfindlichkeit: Resistive Systeme Kapazitive Systeme SAW (Surface Acoustic Wave) – „(schall)wellen-gesteuerte Systeme“ Infrarot 1. Resistive Systeme (Folien- und Glas/Glas) Resistive Touchscreens reagieren auf Druck, der zwei elektrisch leitfähige Schichten punktuell verbindet. Die Schichten bilden so einen Spannungsteiler, an dem der elektrische Widerstand gemessen wird, um die Position der Druckstelle zu ermitteln. Sie bestehen aus einer äußeren Polyesterschicht und einer inneren Glasoder Kunststoffscheibe, die durch Abstandshalter getrennt sind. Die einander zugewandten Flächen sind mit Indiumzinnoxid beschichtet, einem lichtdurchlässigen Halbleiter. Bei Ausführung als GfG-Touch besteht die äußere Schicht aus Glas. Vorteile: - Relativ Schmutzunempfindlich - Vergleichsweise günstig - Gute Bedienbarkeit mit Finger, Handschuhen und Stiften - Hohe Auflösung Nachteile: - Transmission (Lichtdurchlässigkeit) nur ca.80% - Kratzempfindich (außer GfG-Version) - Übergang zwischen Gehäuse und Touchglas bildet eine „Schmutzkante“ Verfügbare Größen: 6,5“-24“ 2. Projiziert-Kapazitive Systeme Ein kapazitiver Touchscreen ist ein mit durchsichtigem Metalloxid beschichtetes Glassubstrat. Eine an den Ecken der Beschichtung angelegte Wechselspannung erzeugt ein konstantes, gleichmäßiges elektrisches Feld. Bei Berührung entsteht ein geringer Ladungstransport, der im Entladezyklus in Form eines Stromes an den Ecken gemessen wird. Die resultierenden Ströme aus den Ecken stehen im direkten Verhältnis zu der Touchposition. Der Controller verarbeitet die Informationen. Die ersten kapazitiven Touchscreens legten nur eine ITO-Schicht auf die Oberfläche. Eine Weiterentwicklung dieser surface-kapazitiven Vorgehensweise wird als projiziert kapazitiv bezeichnet. Eingeschlossen von zwei Glassubstraten, befindet sich eine ITO-Schicht mit einem laminierten Sensorenraster aus mikrofeinen Drähten. Über das Raster können die Koordinaten noch genauer lokalisiert werden. Durch die erhöhte Präzision ist es möglich den Sensor mit einem bis zu 18 mm dicken Schutzglas zu verkleiden. Je nach Art der Implementierung kann der kapazitive Einfluss durch nichtleitende Materialien und größere Entfernung zur ITO-Schicht realisiert werden. Vorteile: - Resistenz gegen Umwelteinflüsse (Schmutz, Temperatur, Kratzer), daher für schwierige Umgebungsbedingungen geeignet - Vollflächige Glasfront ohne „Schmutzkanten“ - Vandalensichere Bauweise möglich - Hohe Transmission(Lichtdurchlässigkeit) - Multitouch-Funktion unter Win7 - Verschiedene Kundenspezifische Designs möglich(Farbgebung des Rahmens, Logo) - Lange Lebensdauer Nachteile: - Bedienung nur per Finger oder mit dünnen Handschuhen möglich) - Vergleichsweise teuer, was sich an der Einsetzbarkeit unter extremen Bedingungen (bis IP69K) relativiert Verfügbare Größen: 6,5“-22“ 3. SAW (Surface Acoustic Wave) – „(schall)wellen-gesteuerte Systeme“ Eine akustische Oberflächenwelle, kurz AOW, (engl. SAW für surface acoustic wave) ist eine Körperschall-Welle, die sich planar auf einer Oberfläche, also nur in zwei Dimensionen, ausbreitet. SAW-Sensoren nutzen die Abhängigkeit der Oberflächenwellengeschwindigkeit von der mechanischen Spannung (Verformung), der Massenbeaufschlagung (Ablagerungen auf der Oberfläche) oder der Temperatur (Temperaturkoeffizient der Schallgeschwindigkeit). An den Seitenflächen des Glassubstrates sind Signalgeber montiert, welche Ultraschallwellen aussenden. Dieses Signal wird von der Oberfläche reflektiert und auf der gegenüberliegenden Seite detektiert. Durch die Berührung mittels eines Fingers oder eines anderen weichen Gegenstandes wird ein Teil der Wellen absorbiert und der Controller kann durch Messung der Amplituden die Positionsbestimmung durchführen. Vorteile: - Resistenz gegen Umwelteinflüsse (Schmutz, Temperatur, Kratzer), da Glasoberfläche - Hohe Transmission(Lichtdurchlässigkeit) - Multitouch-Funktion unter Win7 Nachteile: - Bedienung nur per Finger, dünnen Handschuhen und Spezialstiften möglich - Keine hohen Schutzarten durch „weichen“ Übergang, Glasoberfläche / Gehäuse Verfügbare Größen: 15“-42“ 4. Infrarot Bei der optischen Vorgehensweise wird mit einer Infrarot-Matrix, bestehend aus Leuchtdioden und Fotodetektoren, gearbeitet. Statt einer Beschichtung der Oberfläche befindet sich im Rahmen des Displays eine Reihe von LEDs. Diese bestrahlen die Detektoren auf der gegenüberliegenden Seite. Eine Berührung der Oberfläche unterbricht den Lichtstrahl und sorgt somit für einen messbaren Signalabfall. Der Kontroller kann somit den Berührungspunkt lokalisieren. Auch diese Technologie zeichnet sich durch eine hohe Transparenz aus, da keinerlei Beschichtung benötigt wird um das Verfahren umzusetzen. Die Herstellung ist zwar an sich hoch reproduzierbar, allerdings auch sehr kostenaufwendig. Der ausbleibenden Abnutzung der Oberfläche steht eine geringe Lebensdauer der Dioden gegenüber. Dies senkt die allgemeine Verlässlichkeit eines solchen Touchscreens. Weitere Nachteile von optischen Systemen sind ungewollte Aktivierungen. Dazu muss lediglich eine Beeinflussung des Lichtstrahls (z. Bsp. eine Fliege) erfolgen. Die Touchauflösung ist im Vergleich zu anderen Technologien eher als gering zu bezeichnen. Vorteile: - Resistenz gegen Umwelteinflüsse (Schmutz, Temperatur, Kratzer), daher für schwierige Umgebungsbedingungen geeignet - Vandalensichere Bauweise möglich - Hohe Transmission(Lichtdurchlässigkeit) - Multitouch-Funktion unter Win7 Nachteile: - Relativ dicker Aufbau, daher nur bedingt integrierbar - Vergleichsweise teuer Verfügbare Größen: 8,4“- 42“