rizana nafeek - Amnesty gegen die Todesstrafe

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rizana nafeek - Amnesty gegen die Todesstrafe
AKTION GEGEN DIE TODESSTRAFE IN SAUDI-ARABIEN
RIZANA
NAFEEK
20-JÄHRIGE AUS SRI-LANKA
Die Arbeitsmigrantin Rizana Nafeek wurde im Mai 2005 von den saudischen Behörden verhaftet und
wegen Mordes an einem ihr anvertrauten Kleinkind angeklagt. Im Juni 2007 wurde sie für schuldig
befunden und zum Tode verurteilt. Sie hatte weder während der Verhöre noch während des
Gerichtsverfahrens Zugang zu einem Rechtsbeistand. Es wird angenommen, dass sie den Mord
während eines Polizeiverhörs gestanden, ihre Aussage jedoch später zurückgezogen hat.
Amnesty International befürchtet, dass Rizana Nafeek zum Zeitpunkt der ihr zur Last gelegten Tat
unter 18 Jahre alt gewesen sein könnte. Sie hatte den Behörden angeblich mitgeteilt, dass sie im
Februar 1988 geboren worden sei. Diese Aussage wurde jedoch ignoriert, da in ihrem Pass der
Februar 1982 als Geburtsdatum angegeben war. Amnesty International hat erfahren, dass es Rizana
Nafeek nicht ermöglicht wurde, ihre Geburtsurkunde oder einen anderen Beweis für ihr wahres Alter
vorzulegen. Saudi-Arabien hat das UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes unterzeichnet,
das die Vollstreckung von Todesurteilen an Straftätern verbietet, die zum Zeitpunkt der Tat unter
18 Jahre alt waren.
Während ihres Berufungsverfahrens wurde ein Rechtsanwalt beauftragt, Rizana Nafeeks Interessen
zu vertreten. Ende August 2008 prüfte ein Gerichtshof in Saudi-Arabien die Revision des Todesurteils.
Rizana Nafeeks Rechtsanwalt hat angeblich die Richtigkeit der Angaben eines Dolmetschers
angezweifelt, der Rizana Nafeeks erste Aussagen gegenüber der Polizei vom Tamilischen ins
Arabische übersetzt hatte. Wenn das Urteil nicht aufgehoben wird, droht Rizana Nafeek die
Hinrichtung.
AMNESTY INTERNATIONAL Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V.
Koordinationsgruppen Saudi-Arabien und gegen die Todesstrafe
Postfach 10 02 15 . 52002 Aachen
E: [email protected] . W: www.amnesty-todesstrafe.de
SPENDENKONTO 80 90 100 . Bank für Sozialwirtschaft . BLZ 370 205 00
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HANDELN SIE JETZT!
SCHREIBEN SIE BITTE TELEFAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE AN DEN SAUDISCHEN KÖNIG, IN
DENEN SIE DRINGEND DARUM BITTEN
ƒ Das Todesurteil gegen Rizana Nafeek und gegen alle anderen Menschen, die von der Hinrichtung
bedroht sind, umzuwandeln und somit den ersten Schritt zur Abschaffung der Todesstrafe
einzuleiten;
ƒ Sicherzustellen, dass sich die saudi-arabische Regierung an die Vorschriften des
UN-Übereinkommens über die Rechte des Kindes hält, das Saudi-Arabien 1996 unterzeichnet hat
und nach dem die Hinrichtung von jugendlichen Straftätern verboten ist;
Für Appelle auf Englisch:
Call on the Saudi Arabian Head of State to urgently:
ƒ Commute Rizana Nafeek’s death sentence along with those of others currently on death row in
Saudi Arabia as a step towards the abolition of the death penalty;
ƒ Ensure that the Saudi Arabian government complies with the UN Convention on the Rights of the
Child, which prohibits the execution of juvenile offenders and which Saudi Arabia ratified in 1996;
APPELLE AN
KING ABDULLAH BIN ’ABDUL AZIZ AL-SAUD
Office of His Majesty the King
Royal Court
Riyadh
KÖNIGREICH SAUDI-ARABIEN
Tel./Fax: 00966 1 488 222
Anrede: Majestät (Your Majesty)
KOPIEN AN
KOPIEN AN
MR. TURKI BIN KHALED AL-SUDAIRY
President, Human Rights Commission
P.O. Box 58889, Riyadh 11515
King Fahad Road, Building No. 373
Riyadh
KÖNIGREICH SAUDI-ARABIEN
Fax: 00944 1 4612061
Anrede: Mr. Al-Sudairy
BOTSCHAFT DES KÖNIGREICHS
SAUDI-ARABIEN
S.E. Herrn
Prof. Dr. Ossama Abdulmajed Ali Shobokshi
Kurfürstendamm 63
10707 Berlin
Fax: 030 8892 5179 oder 030 8892 5176
Anrede: Exzellenz