Broschüre - HS-OWL

Transcrição

Broschüre - HS-OWL
Inhaltsverzeichnis
Abbildungen
1 SWOT-Analyse
Seite 1
2 Leitidee
Seite 4
3 Gesamtkonzept
Seite 5
3.1 Haus Bürgel
Seite 6
3.2 Kammmolch & Co.
Seite 8
3.3 Parkplatz am Rhein
Seite 12
3.4 Rheinpromenade
Seite 13
3.5 Sonder-Bar
Seite 14
3.6 Kiesstrand
Seite 16
3.7 Piwipper Böötchen
Seite 16
3.8 Auenblicke Monheim am Rhein
Seite 18
3.9AckerflächenimRheinbogen
Quellen
Seite24
Abbildungsverzeichnis
Abbildung: 1
SWOT-Analyse
Seite 1
Abbildung: 17
Pikto Sonder-Bar II
Seite 14
Abbildung: 2
Konzeptkarte
Seite 5
Abbildung: 18
Perspektive Sonder-Bar I
Seite 15
Abbildung: 3
Pikto Haus Bürgel
Seite 6
Abbildung: 19
Perspektive Sonder-Bar II
Seite 15
Abbildung: 4
Haus Bürgel (Unbekannt 2014)
Seite 7
Abbildung: 20
Perspektive Sonder-Bar III
Seite 15
Abbildung: 5
Pikto Kammmolch & Co.
Seite 8
Abbildung: 21
Pikto Kiesstrand
Seite 16
Abbildung: 6
Pikto Holzstege
Seite 8
Abbildung: 22
Pikto Piwipper Böötchen
Seite 16
Abbildung: 7
Kammmolch (grawe 2014)
Seite 9
Abbildung: 23
Konzeptdetail Stadteingang
Seite 17
Abbildung: 8
Keschern (Joost 2014)
Seite 9
Abbildung: 24
Pikto Wasserbüffel
Seite 18
Abbildung: 9
Perspektive Holzstege I
Seite 9
Abbildung: 25
Pikto Brücke
Seite 18
Abbildung: 10
Holzsteg (Unbekannt 2002)
Seite 10
Abbildung: 26
Wasserbüffel (Unbekannt 2010)
Seite 19
Abbildung: 11
Perspektive Holzstege II
Seite 10
Abbildung: 27
Perspektive Wasserbüffel I
Seite 19
Abbildung: 12
Konzeptdetail Kammmolch & Co.
Seite 11
Abbildung: 28
Wasserbüffel im Schlamm
(bergischer natUrschUtzverein 2013)
Seite 20
Abbildung: 13
Blick vom Parkplatz (tünnes 2014)
Seite 12
Abbildung: 29
Perspektive Wasserbüffel II
Seite 20
Abbildung: 14
Pikto Rheinpromenade
Seite 13
Seite 21
Abbidlung: 15
Rheinpromenade (offel 2007)
Seite 13
Abbildung: 30
Wasserbüffel an der Suhle
bergischer natUrschUtzverein (2013)
Seite 22
Abbildung: 16
Pikto Sonder-Bar I
Seite 14
Abbildung: 31
Der Kiebitz
(bUnd für Umwelt Und natUrschUtz deUtschland e.v.
(bUnd) 2014)
Abbildung: 32
Uferschnepfe
(landesamt für natUr, Umwelt Und verbraUcherschUtz
nordrhein-westfalen LANUV 2011)
Seite 22
Abbildung: 33
Pikto Auenblicke
Seite 23
Abbildung: 34
Perspektive Aussichtsturm
Seite 23
Abbildung: 35
Pikto Lerchenfenster
Seite 24
Abbildung: 36
Konzeptdetail Auenblicke Monheim am Rhein
Seite 25
Abbildungen Deckblatt
Rheinbogen bei Monheim (herzog 2008)
Steg (sielker 2009)
Boot (doenerpoldi 2011)
Wasserbüffel (bernhard volmer 2014)
1
1 SWOT-Analyse
Abb. 1: SWOT-Analyse
SWOT-Analyse Stärken
Flächen
1. Haus Bürgel
2 Kirberger Loch
3 Rheinbogen Nord
4 Neuer Rheindeich
5 Übergang Stadt-Rhein-Marienburg
Monheim
6 Piwipper Böötchen
7 Weg im Grünen am Rhein
Beschreibung
- Bietet ein stabiles Grundgerüst für
unterschiedliche Nutzungen
-DefizitebeiderAnzahlvon
StellplätzenfürPKWundFahrräder
-FehlendeBeschilderung
-FehlendeErläuterungenzur
Geschichte
- Verschiedene Nutzungen sind nicht
klar strukturiert
- Potenzial auf Grund der direkten
NähezumRhein
- Abwechslungsreichtum durch
verschiedene Strukturen
Verbesserungsvorschläge
- Infrastrukturelle Anbindung für
KFZ-VerkehrundFußgänger/Radfahrer
ausbauen
-EindeutigeBesucherlenkung
- Informationen zu den sensiblen
Bereichen
- Umweltbildungsangebote in
Verbindung mit dem Haus Bürgel
- Reich strukturiert
- Besucherlenkung um sensible
-Extensivgenutzt
Bereiche zu schützen
- Immer wieder Blickachsen zum Rhein - Gleichzeitiges Schützen und erlebbar
machen können durch Blickfenster
auf den Rhein erreicht werden
-FürmehrAttraktivitätkönnen
- Stellt Sichtbeziehungen her
- Gliedert die Landschaft
Informationen über die
- Steigert die Neugier von Besuchern
Deichrückverlegung,dieBepflanzung
mitGehölzenunddieEinmaligkeitvon
auf das dahinter liegende
Glatthaferwiesen an Deichen sorgen
-EtwasnichtAlltäglichesfürBesucher
- Stimmiger, klar erkennbarer Übergang - Schaffen einer sicheren
in die Aue
ÜberquerungsmöglichkeitderStraße
-DieFlächensindallerdings
fürFußgängerundRadfahrer
Intensiv landwirtschaftlich genutzt
-DieoptimaleLösungwäreeine
Fußgängerbrücke
-HoherErlebnisfaktor
-ErweiterungdesAngebotsimSommer
-InderheutigenZeitetwasBesonderes - Ausbau des provisorisch wirkenden
-EsisteinedirekteAnbindungandie
Anlegers
Gastronomie vorhanden
-FehlendeInformationenzur
-EinzigeÜberquerungsmöglichkeit
Geschichte,dieseexistiertbereits
des Rheins in diesem Bereich
seit 1374 (verein piwipper böötchen 2013)
-DiegeringeFrenquentierungist
negativ aufgefallen
-DerWegbefindetsichabseitsder
- Ausbau der Auenstrukturen
Straße
- Bietet sowohl Sichtbeziehungen auf
den Rhein als auch auf die Aue
-ErführtnurinkleinenTeilendurch
Siedlungsgebiete
- Stellt die direkte Verbindung für
Fußgänger/Radfahrerzwischen
Monheim und Campinplatz dar
2
SWOT-Analyse Schwächen
Flächen
1 Weg zum Haus Bürgel
2 Campingplatz am Rhein
3 Parkplatz am Rhein
4 Rheinpromenade
5AkivitätsbereichausReitstallund
Sportstätten
6 Übergang Stadt-Rhein Süd
7 Ackerlandschaft im Rheinbogen
8Rheinbogen/Rheinbereich
Beschreibung
- Macht den Anschein ein Weg ohne
Zielzusein
-EineBeschilderungfehltgänzlich
Verbesserungsvorschläge
-EineeindeutigeWegeführungund
dieExtensivierungder
landwirtschaftlichenFlächenwürden
den Weg interessanter machen
-Wirktverwahrlostundunaufgeräumt
-FüreineinheitlichesGesamtbildsollte
-UngeklärteParksituationderPkws
eine Gestaltungssatzung eingeführt
werden
-UmdieAttraktivitätfürTouristen,wie
z.B.Fahrradtouristenzusteigernwird
mehr Platz für Kurzzeitcamper
benötigt, auch für solche, die „nur“
ihrZeltaufschlagenmöchten
- Ist direkt am Rhein gelegen, die
- Um dieses Gebiet aufzuwerten ist eine
Aussicht auf diesen wird jedoch durch neue Gestaltung nötig
-FüreinebessereAnbindungkanneine
Gehölze beinah komplett verdeckt
-Eristschlechtangebunden,weist
FußbrückeaufdieBürgerwiesen
keine Möblierung auf und macht
sorgen
eher einen heruntergekommenen
Eindruck
-SchließtdirektandenParkplatzan
-EineeindeutigeFunktionstrennungist
-BefindetsichdirektamRhein
unumgänglich
- Potential wird verschenkt
-DerPkwundFußgängerverkehr
- Durch die fehlende Abtrennung
muss klar abgegrenzt werden
zwischenBundesstraßeundFußwegen
fühlensichFußgängerunwohl
-Esherrschteinstarker
Durchgangscharakter
ohneAufenthaltsqualität
- Wirkt zusammengewürfelt und
- Klare Strukturierung, z.B. durch
unaufgeräumt
pflanzlicheElemente,derNutzungen
-DasAngobtaufderkleinenFläche
macht diesen Bereich übersichtlicher
erscheintzugroß
- Kein erkennbarer Übergang in die Aue
des Rheins
- Die intensive landwirtschaftliche
Nutzung wirkt sehr reizlos
- Keine leitenden Strukturen vorhanden -ZurBehebungderDefizitewäreeine
- Die Landschaft wirkt eintönig und
Extensivierungder
ermüdet den Besucher
landwirtschaftlichenFlächen
- Auf Grund der geringen Abwechslung anzustreben
istkeineAufenthaltsqualität
-Außerdemsollteeineeindeutige
vorhanden
Wegetrennung hergestellt werden
-WeiterhinbestehteinDefizitan
Informationsangeboten und anderem
Mobiliar
-HierherrschteinegroßeMonotonie
-EsfehlenSichtbeziehungenzumRhein
- Die vorhandenen Hybrid-Pappeln
steigerndieAttraktivitätnicht
3
4
2 Leitidee
Die, durch die SWOT-Analyse erarbeiteten Stärken und werden,umdieStadtalsEtappenzieleinzubinden.
Schwächen, bilden die Grundlage für die Entwicklung FürdieempfindlichenBereicheindenAuensiehtdasKonzept
der vorliegenden Konzeption. Darin finden sich sowohl eine extensive Bewirtschaftung der Ackerflächen vor. Die
verbesserungswürdige Potentiale, als auch Defizite im derzeit ebenfalls als Grünlandnutzung bewirtschafteten
Stadtgebiet Monheims.
Flächen in dem Naturschutzgebiet Rheinufer Monheim
Monheim benötigt ein durchgängiges Konzept, sowohl in sollen
Bezug auf die Verknüpfung der Aue mit der Stadt, als auch
Aue
in Bezug auf die Verbindungsachse von Nord nach Süd. Die
und
dem
Naturschutz
naturnah
zu
überlassen
entwickeln.
Besucherlenkungskonzept,
ist
werden,
Ein
für
um
die
Umweltbildungs-
den
gesamten
derzeit räumlich getrennt liegenden Stadtteile im Norden Planungsraum vorgesehen, der auf die Wichtigkeit des
und Süden des Gewerbegebiets sollen mit der geplanten
Natur- und Landschaftsschutzes aufmerksam macht. Dazu
EntwicklungderRheinpromenande,sowiederBürgerwiesen ist die Kooperation der einzelnen Akteure zu entwickeln, um
wieder miteinander verbunden werden. Dafür steht auch
das Stadtgebiet und die Region nachhaltig durch Tourismus,
das speziell für dieses Projekt entwickelte Logo. Der Rhein
RegionalwirtschaftundNaturschutzzustärken.
ist das Bindeglied für Monheim, die Struktur, an welche alles
Um
einen
andere anknüpft. Das Gesamtkonzept besteht aus vielen
ein
„Corporate
einzelnen Bausteinen, die nach und nach umgesetzt werden
sich die Besucher bei einem Blick auf die erweiterten
Wiedererkennungswert
Design“
zu
entwickelt
erhalten
werden,
muss
damit
können.Zielistes,dievorgeschlagenenMaßnahmenbiszum Informationsmöglichkeiten und Wegweiser direkt verorten
Jahr 2025 zu realisieren.
können. Die Infotafeln und Wegweiser werden so platziert,
Der Anspruch für das Monheimer Konzept ist, dass sich aus
dass diese für alle Nutzergruppen ersichtlich sind und sie
den einzelnen Bausteinen eine Durchgängigkeit bzw. eine leiten. Diese Punkte gelten als Grundvoraussetzung für die
KontinuitätfürdasgesamteGebietergibt,diefürdieBesucher Konzeption und werden deshalb in den nachfolgenden
vom Haus Bürgel bis zum südlichen Ende des Monheimer Maßnahmennichtweiterausgearbeitet.
Rheinbogensersichtlichsind.FüreinbesseresErlebenistdaher Die, in der Leitidee festgelegten Ziele, werden in den
die Erweiterung der Umweltbildungsangebote vorgesehen. nachfolgenden Konzeptdetails als Umsetzungsmaßnahmen
Um allen Nutzergruppen ein bestmögliches Erlebnis zu genauer beschrieben. Dabei ist die Bearbeitung von Norden
bieten, ist eine Wegetrennung zwischen Radfahrern, Reitern
und Wanderern vorgesehen, sowie die Trennung von
motorisiertem und nicht-motorisiertem Verkehr. Besonders am
Stadteingang und am Übergang der Altstadt zum Monheimer
Rheinbogen sind Schritte notwendig, um eine einladende
Geste zu schaffen. Die L 293 ist derzeit ein trennendes
Element zwischen der Altstadt und der Landschaft, in der
sowohl der Radweg als auch sämtliche andere Wege für
Erholungssuchende liegen. Durch die Lage Monheims am
Rheinradweg, sollen die Angebote für Radfahrer erweitert
nach Süden in chronologischer Abfolge erfolgt.
5
3 Gesamtkonzept
Gesamtkonzept
Monheim am Rhein
M 1:10.000
Abb. 2: Konzeptkarte
6
3.1 Haus Bürgel
Das
Haus
Bürgel,
nördlich
der
Stadt
Monheim
im
NaturschutzgebietUrdenbacherKämpegelegen,solltesein
Angebot erweitern.
Netzwerke zwischen dem Haus Bürgel, der Volkshochschule
Monheim
und
dem
Naturschutzbund
Ortsgruppe
Monheim im Kreisverband Mettmann sind sinnvoll, um als
Interessensgemeinschaft die Kompetenzen bündeln zu
können. Es sollte eine erfolgreiche Zusammenarbeit im
Bereich der Umweltbildung über Führungen zu Flora und
Fauna angestrebt werden. Die Führungen können sowohl
direkt über das Haus Bürgel, die VHS oder mit dem NABU
vereinbart,oderdenAushängenundVeröffentlichungenin
InternetundZeitungentnommenwerden.
Die biologische Station im Haus Bürgel übernimmt zukünftig
die wissenschaftliche Betreuung des Artenhilfsprogramms
„Gelbbauchunke“, sowie die Koordination der Gelder aus
dennaturschutzrechtlichenErsatzzahlungen.
Weiterhin sollen die Streuobstbestände rund um das Haus
Bürgel erweitert werden, um regionaltypische Obstsorten
anpflanzen zu können und damit einen Beitrag zum Schutz
alter Sorten zu leisten. Daran schließen thematische und
jahreszeitlich abgestimmte Veranstaltungen an, wie zum
Beispiel ein Apfelfest, über welches regionale Produkte
beworben und vermarktet werden können.
In Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden ist die
Initiierung der Pflege der Kopfweiden durchzuführen. Die
SchnittmaßnahmensindalledreibisfünfJahredurchzuführen,
um die Störung der Avifauna möglichst gering zu halten.
AnfallendesSchnittgutkannfürFlechtproduktegenutzt,oder
aber zu Hackschnitzeln verarbeitet und in Biogasanlagen
verwertet werden. Möglicherweise gelingt die Integration
eines Kurses, bei dem das traditionelle Handwerk des
Korbflechterskennengelerntwerdenkann.
Abb. 3: Pikto Haus Bürgel
7
Die verschiedenen Nutzungen im Haus Bürgel, vom römischen
Museum über die Kaltblutzucht bis hin zur biologischen Station
müssen klarer getrennt, herausgearbeitet und eindeutig
beschildert werden.
Zudem fehlen Informationen zur Geschichte des Hauses in
Verbindung mit dem alten Rheinverlauf.
Die infrastrukturelle Anbindung für Radfahrer, Fußgänger
und PKW-Fahrer ist deutlich zu verbessern. Radfahrer und
Fußgänger müssen frühzeitig erkennbare Wegweiser zum
Haus Bürgel vorfinden. Die Parkplatzsituation kann durch
die Schaffung neuer Stellflächen optimiert werden und
auch Radfahrer sollten die Möglichkeit bekommen, ihr
Fortbewegungsmitteltrockenundstandfestabzustellen.
Die Kutschfahrten der Kaltblutzucht werden bisher wenig
beworben und sind daher für Besucher kaum wahrnehmbar.
Hier sollte an die Informationspolitik zu den Führungen
angeknüpft werden und das Internet als weitere Plattform für
den Transport von Informationen dienen.
Auf die Seltenheit der Kaltblutrasse Rheinisch-Deutsches
KaltblutunddieGefährdungdieseraltenNutztierrassekann
bei Kutschfahrten oder aber auch in der Kaltblutzucht Reuter
direktaufgeklärtwerden,umdieWertschätzungzusteigern
(bUndesanstalt für landwirtschaft Und ernährUng 2013).
Abb. 4: Haus Bürgel (Unbekannt 2014)
8
3.2 Kammmolch & Co.
In dem Naturschutzgebiet „Am Kirberger Loch“ (ME-020)
(LANUV NRW 2013a), welches im nördlichen Bereich der Stadt
Monheimliegt,findetmannatürlichentstandeneeuthrophe
Seen und Altarme sowie fragmentarisch Erlen-Eschen- und
Weichholz-Auewälder.
DerSchutzderNaturwirdinZukunftweiterhinanersterStelle
stehen. So soll die Kammmolchpopulation bis zum Jahr 2015
durch die Neuanlage von Kolken gefördert werden.
Die durch die Abgrabung entstehenden natürlich eutrophen
StillgewässerstelleneinenidealenLebensraumfürdieseFFHArtdar.AufgrundihrermittlerenTiefesinddieGewässernicht
dasganzeJahrübermitWassergefülltundsomitFischfrei,was
Abb. 5: Pikto Kammmolch & Co.
denwichtigstenPunktfürdieEntwicklungderKaulquappen
darstellt, da diese nicht gefressen werden.
Der Kammmolch (Triturus cristatus) ist mit einer Größe von
12-18cmdiegrößteeinheimischeMolchart.DieMännchen
tragen, wie es ihr Artname bereits beschreibt, einen auf dem
Rücken und Schwanz befindlichen Hautlappen, der einem
Kammähnelt.
Sowohl männliche als auch weibliche Tiere sind auf der
Oberseite braun-schwarz gefärbt, besitzen eine gelbe
Bauchunterseite und oftmals weiße Flecken am Übergang
zwischen Bauch- und Oberseite (LANUV NRW 2010c).
Durch den fortschreitenden Verlust ihres Lebensraumes ist
diese Art Europaweit nach FFH-Richtlinie Anhang II und IV
geschützt, sowie nach dem Bundesnaturschutzgesetz „streng
geschützt“ (NABU 2014).
Abb. 6: Pikto Holzstege
9
In diesem Landschaftsausschnitt sollen Holzstege nicht nur der
Besucherlenkung dienen, sondern auch den Schutz sensibler
Bereiche sicherstellen. Hier kann sich die Flora und Fauna
unter natürlichen Bedingungen weiterentwickeln, sodass der
Besucher eine strukturreiche Aue mit Hecken, Waldrändern
und Säumen vorfindet, welche dem Kammmolch ebenfalls
als Winterquartiere dienen.
In
Kooperation
mit
dem
Haus
Bürgel
können
hier in regelmäßigen Abständen Führungen und
UmweltbildungsmaßnahmenzuverschiedenenThemender
Abb. 7: Kammmolch (grawe 2014)
Aue und ihren Bewohnern stattfinden. Speziell für Kinder
wird es einen Erlebnistümpel geben, in dem unter Aufsicht
dasKeschernundEntdeckenausdrücklicherwünschtist.So
können bereits die jungen Generationen für den Biotop- und
Artenschutz begeistert werden.
Vondem,inunmittelbarerNäheangrenzendenneanderland
STEIG, wird Besuchern die Möglichkeit gegeben ein Stück
abzuweichen um diese wertvollen Bereiche der Aue zu
besuchen.
Abb. 8 Keschern (Joost 2014)
Abb. 9: Perspektive Holzstege I
An drei strategisch wichtigen Punkten sind Informationstafeln
10
zufinden,aufdenendieBesucherdarüberaufgeklärtwerden,
warumdieserBereichsowertvollfürFloraundFaunaistund
welche Tiere es hier zu entdecken gibt. So zum Beispiel den
Eisvogel, den Schwarzmilan oder die Rohrdommel (LANUV
NRW 2013).
Durch das Konzept Kammmolch & Co. werden nicht nur
die Besucher für das Thema sensibilisiert, sondern auch die
Monheimer Bevölkerung lernt „ihre“ Auenbereiche mit
anderen Augen zu sehen. Die Besucher sollen die Wichtigkeit
des Ökosystems Aue kennenlernen, um die Akzeptanz zum
SchutzdieserwertvollenLebensräumezuerhöhen.
Abb. 10: Holzsteg (Unbekannt 2002)
Abb. 11: Perspektive Holzstege II
Detailkarte Kammmolch & Co.
11
Abb.12:KonzeptdetailKammmolch&Co.(MaßstabimOriginal1:2.000).
3.3 Parkplatz am Rhein
12
Weiter südlich kann die Integration des Parkplatzes am Rhein,
der häufig als Startpunkt für einen Spaziergang am Rhein
genutzt wird, durch ein gestalterische Aufwertung gelingen,
wodurchdiesereineeinzigartigeAufenthaltsqualitäterhält.
Die Schaffung neuer Sichtbeziehungen zum Rhein ermöglicht
Besuchern den Blick auf vorbeifahrende Schiffe.
Der Straßenraum um den Parkplatz wird auf Grund der
hohen Unfallgefahr verkehrsberuhigt, um eine gefahrlose
ZufahrtzumParkplatzzugewährleisten.Eine,anderEinfahrt
zumParkplatzgeplanteBrücke,solldenvielenTagesgästen
der Bürgerwiesen ein gefahrloses Überqueren der Straße
ermöglichen. Die Abgrabungsgenehmigungen an den
Bürgerwiesen sollen noch bis zum Jahr 2020 laufen. Danach
wird die Stadt Monheim die Flächen kaufen und zu einem
Naherholungsgebiet mit Sandstrand entwickeln. Dort sind
Spielangebote für Kinder geplant, sowie Möglichkeiten in
einem Stillgewässer schwimmen zu gehen, welches nicht
die Gefahren des stark strömenden Rheins mit sich bringt.
Zur Versorgung der Tagesgäste ist eine Strandbar geplant,
die Getränke und Snacks verkauft, sowie in regelmäßigen
AbständenabendlichePartysveranstaltet.
Abb. 13: Blick vom Parkplatz (tünnes 2014)
13
3.4 Rheinpromenade
Für die Nord-Süd Verbindung ist die am Rhein gelegene,
terrassierteRheinpromenadegeplant.DieFunktionstrennung
zwischen motorisiertem und nicht motorisiertem Verkehr
soll die Unfallgefahr reduzieren und die Aufenthalts- und
SpazierqualitätfürPassantenerhöhen.
Der Umbau des Weges an der Rheinpromenade soll eine
Bereicherung für Fußgänger und Radfahrer darstellen, der
direktandenWegdesneuenDeichsanschließt.
BeiHochwasserwirdderalte,anderStraßegelegeneWeg
genutzt.AlstrennendesElementzwischenStraßenraumund
Weg dient eine hüfthohe Hainbuchen–Schnitthecke, die
ergänzendeineLeitfunktionübernimmt.
Abb. 14: Pikto Rheinpromenade
Der neue Schiffsanleger im Bereich des Stadteingangs wird
mit in das Konzept einbezogen. Die daran festmachenden
Ausflugsschiffe werden das Stadtgebiet zusätzlich beleben,
wodurch eine Angebotserweiterung von Stadtführungen
durch die Stadt Monheim notwendig wird.
DieextensiveBeweidungderAuemitWasserbüffelnwirdsich
als ein Besuchermagnet herausstellen, wodurch das Angebot
verschiedenerFührungenhierhererweitertwerdenkann.
Insgesamtistes,durchdieEinbeziehungvonAusflugsschiffen
möglich, das Stadtbild durch die vielen Besucher positiv
zu verändern, sowie einige Restaurants in der Altstadt zu
revitalisieren. Die Dimensionierung des Schiffsanlegers soll
groß genug für zwei Ausflugsschiffe sein, jedoch nicht das
dominierendeElementdarstellen.
Abb. 15: Rheinpromenade (offel 2007)
14
3.5 Sonder-Bar
In dem Bereich des Stadteingangs soll neben dem Schiffsanleger
ein besonderes Gastronomie- und Übernachtungskonzept
etabliert werden. Die Sonder-Bar ist auf der Basis eines
ausrangierten Leichters, beziehungsweise einem Schleppkahn
wieerheutenochaufdemRheinzufindenist,geplant,derauf
Höhe des Piwipper Böötchen festgemacht wird. Darauf wird
ein Aufbau gesetzt, in dem sowohl Bar, Restaurant als auch
Übernachtungsmöglichkeiten untergebracht werden. Da der
Rhein als Bundeswasserstraße geführt wird, müssen bei der
Planung, die in dem Bundeswasserstraßengesetz (WaStrG),
einschließlichdesGesetzesderUmweltverträglichkeit(UVPG),
festgelegten Vorschriften berücksichtigt werden.
Zielgruppen sind hierfür vor allem Rad-, Wander- aber auch
Abb. 16: Pikto Sonder-Bar I
Wochenendtouristen. Die Sonder-Bar kann zudem ein Ziel
für Naherholungssuchende sein, die eine außergewöhnliche
Übernachtungsmöglichkeit benötigen.
Ziel ist es, die Sonder-Bar als Bett+Bike Betrieb zu zertifizieren,
umMonheimalseinfestesEtappenzielaufdemRheinradweg
zu etablieren.
Die dafür notwendigen Kriterien wie z.B. ein sicheres
AbstellenderFahrräder,einreichhaltigesFrühstückundeinen
Reparaturservice werden dabei erfüllt (adfc 2014).
DerKomfortfürdieGästegehtdabeiüberdasnotwendige
Maßhinaus,denneswerdenzudemeinWäscheserviceund
eine Sauna mit Rheinblick angeboten.
Alle Zimmerkategorien haben Blick auf den Rhein, teilweise
mitbodentiefenFenstern.
Die Platzierung der Sonder-Bar auf der Homepage des
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC) gibt die
Möglichkeit, diese Unterkunft bereits bei der Planung der
Radreise zu reservieren. Auch bei einem spontanen Stopp ist
es möglich, in der direkt an dem Radweg gelegenen
Sonder-Bar ein Zimmer für die Nacht zu bekommen, sofern
etwasfreiist.EinekomplizierteSucheinderStadt,beiwelcher
der Radweg verlassen werden muss, ist nicht nötig.
Abb. 17: Pikto Sonderbar II
In dem Restaurant, sollen überwiegend regionale Produkte
15
verarbeitet werden.
Diese stellen einen weiteren Baustein in dem Tourismus- und
Vermarktungskonzept dar.
BesondersaufdieguteKooperationmitdenErzeugernund
weiterverarbeitendenBetrieben,diehervorragendeQualität
zu fairen Preisen versprechen, wird großer Wert gelegt.
Regionale Köstlichkeiten, die vorwiegend aus der rheinischwestfälischenKüchestammen,werdenhierangeboten.Eine
SpezialitätdesHauseswirdderBüffel-Burger sein, der bisher
einzigartig in Deutschland ist.
Abb. 18: Perspektive Sonder-Bar I
Durch eine Kooperation mit dem landwirtschaftlichen Betrieb,
der die Wasserbüffel in der Aue betreut, wird die regionale
ProduktionvonWasserbüffelfleischlangfristiggesichert.
DasaufeinemHolzkohlegrillzubereiteteFleischzeichnetsich
durch 40-60% weniger Cholesterin, weniger Fett und 10%
mehr Eiweiß zu handelsüblichem Rindfleisch aus, was nicht
nur „Best Ager“schätzenwerden(spindler o.J.).
WeiterhinsollenregelmäßigAbendemitLive-Musik
veranstaltet werden, die nicht nur Monheimer in das
Restaurant locken.
Ziel ist es, die Sonder-Bar als feste Größe in Monheim zu
etablieren, dessen Ruf mit der Unterstützung durch das
Abb. 19: Perspektive Sonder-Bar II
Tourismus- und Marketingkonzept über die Stadtgrenzen
hinaus reicht.
Abb. 20: Perspektive Sonder-Bar III
16
3.6 Kiesstrand
Die Bereiche des Kiesstrandes in der Nähe des Monheimer
Stadteingangs werden für die Freizeitnutzung freigegeben.
Durch diese Maßnahme soll die Bevölkerung den Anreiz
verlieren die sensiblen Kiesbereiche im nördlichen und
südlichen Bereich der Stadt zu nutzen. Dazu werden einige
Sonnenliegen aufgestellt um den Monheimern diese neue
MöglichkeitvorAugenzuführen.Selbstverständlichmussim
ZugedieserFreigabeeinKonzeptzuVer-undEntsorgungin
diesem Bereich entwickelt werden.
3.7 Piwipper Böötchen
Abb. 21: Pikto Kiesstrand
Die Fährzeiten des Piwipper Böötchen werden erweitert,
das heißt in der Saison sollte die Fähre täglich zwischen
Monheim und der Piwipp pendeln, um den Radtouristen
dieses Angebot anzubieten. Durch diese Maßnahme wird
die gegenüberliegende Rheinseite besser an Monheim
angebunden.GästederSonder-Bar haben so beispielsweise
dieMöglichkeit,nacheinemAufenthaltundgutemEssen,die
FährezunutzenumaufdieandereRheinseitezugelangen
unddieersteEtappedesHeimwegeszubeginnen.
Bei steigender Nachfrage und Mehreinnahmen aus dem
Fährverkehr,sollteüberdieBeschäftigungweitererMitarbeiter
nachgedacht werden.
Abb. 22: Pikto Piwipper Böötchen
Detailkarte Stadteingang
17
Abb.23:KonzeptdetailStadteingang(MaßstabimOriginal1:5.000).
18
3.8 Auenblicke Monheim am Rhein
Im Rheinbogen, genauer gesagt im Naturschutzgebiet
RheinuferMonheim(ME-031)(LANUV2013b)stehtderSchutz
der Natur im Vordergrund.
DiePflegederdortvorhandenenGrünlandflächenwirddurch
eine extensive Beweidung mit Wasserbüffeln sichergestellt,
die einen Viehbesatz von 0,3 GVE/ha (Großvieheinheiten/
Hektar) aufweist. Am Beispiel der geplanten Fläche im
Rheinbogenbedeutetdies,beieinerFlächevonca.65ha,
eine Besatzdichte von 20 Tieren (vössing 2010: 3).
Das Gebiet und der Verlauf des neanderland STEIG bleiben
weiterhinfürBesucherzugänglich.
Die Besucherlenkung erfolgt über 50 cm hohe Stege, die durch
Abb. 24: Pikto Wasserbüffel
die Höherlegung, einen konfliktfreien Besucherdurchgang
durchdie,mitWasserbüffelnbesetzten,Flächenermöglichen.
Um den Tieren einen Wechsel zwischen den, durch Stege
getrennten Gebieten gewährleisten zu können, gibt es
zwei Brücken, unter denen die Büffel hindurch gehen
können. Den Hundebesitzern wird empfohlen ihre Hunde
im Wasserbüffelgehege anzuleinen, um Konflikte zwischen
Hunden und Wasserbüffeln zu vermeiden. Wer nicht über die
Stegegehenmöchte,kanndenWegaußerhalbdesZauns,
entlang am alten Deich, nutzen.
Durch die Beweidung wird die Vegetation kurz gehalten und
es kann eine dynamische Auenlandschaft entstehen. Durch
den Ablauf natürlicher Prozesse wird die Aue strukturreicher
und die Biodiversität steigt innerhalb von wenigen Jahren
erheblich an.
Abb. 25: Pikto Brücke
Die krautige und grasartige Vegetation wird sich durch
19
die Beweidung in verschiedenen Höhenausprägungen
entwickeln.
Diese
Bereiche
kommen
vor
allem
den
Wiesenbrütern wie zum Beispiel Bekassine, Kiebitz und
Uferschnepfe zu Gute (region hannover 2013). Feuchte
Grünlandflächen werden in der Landwirtschaft immer
weniger, somit stellen die neu geschaffenen Gebiete
wertvolle Rückzugshabitate für die vorgenannten
Wiesenbrüter dar.
Neben den Wiesenbrütern profitiert auch der, mit einem
Brutvorkommen nachgewiesene (LANUV 2010b), Steinkauz
von der extensiven Beweidung. Dieser benötigt offene,
kurzrasigeGrünlandflächenumerfolgreichjagenzukönnen.
Abb. 26: Wasserbüffel (Unbekannt 2010)
BaumbeständeundBaumhöhlen,wiez.B.indenKopfweiden
dienen als Bruthöhle und als Rufwarte (lanUv 2010a).
Abb. 27: Perspektive Wasserbüffel I
„Des Weiteren wird die Dungfauna (Käfer, Fliegenmaden)
als
Nahrungsgrundlage
zur
Kükenaufzucht
20
bestimmter
Vogelarten eine Rolle spielen. Im Detail ist dieser Aspekt
bei Wasserbüffeln noch nicht untersucht, kann aber aus
Projekten mit anderen Rindern abgeleitet werden. Dieser
Effektistnichtgegeben,wenndieWeidetieremitbestimmten
Medikamenten behandelt werden. Daher kann der Dung
aus konventioneller Tierhaltung oft auch nicht seine positive
Wirkung auf das Ökosystem entwickeln. Der Einsatz von
Medikamenten verhindert in der Regel die Entwicklung der
Mikroflora im Dung, von der wiederum zahlreiche Arten
von Dungkäfern leben. Die Robustheit der Wasserbüffel
erlaubt nach vielfältigen bisherigen Erfahrungen eine von
Abb. 28: Wasserbüffel im Schlamm (bergischer natUrschUtzverein 2013)
Medikamenten weitgehend freie Haltung“(stUmpf o. J.: 14).
Abb. 29: Perspektive Wasserbüffel II
21
Durch die entstehende höhere Dynamik der Rheinaue
Wasserbüffel offen gehalten.
werden die Bedingungen an die Lebensraumansprüche
Der derzeit zum Teil stark verbuschte Bereich wird durch die
diverser Amphibien erfüllt und es können sich viele
Beweidung neu strukturiert.
Amphibienarten ansiedeln. Zusätzlich zum nördlichen WasserflächensindfürdenWasserbüffelüberlebenswichtig,
Planungsraum soll auch hier, der als FFH-Art geführte, denn darüber regeln sie ihre Körpertemperatur und nutzen
Kammmolch etabliert werden.
den Schlamm aus den Suhlen zur Hautpflege. An heißen
Dieser kann die tiefen Trittsiegel und die von den
Tagen sind die Tiere bis zum Hals im Schlamm oder Wasser.
Büffeln angelegten Suhlen als Lebensraum nutzen. Als
Artenhilfsprogramm nach §39 des Bundenaturschutzgesetz
Durch die breiteren Klauen und bessere Anpassung der
(BNatschG) ist die Wiederansiedlung der Gelbbauchunke
Wasserbüffel an feuchte Standorte können sie sich im
geplant.Derdadurcheintretende„Umbrella-Effekt“schützt Monheimer Rheinbogen etablieren. Sie sinken weniger tief in
und fördert eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten, die in den morastigen Boden ein und die Klauen sind von Natur aus
ihrenStandortenverdrängtwordensind.
unempfindlichgegenüberständigerNässe(stUmpf o. J.: 6).
Durch Trittsiegel, Suhlen und Trittpfade der Wasserbüffel tritt
immer wieder Rohboden zu Tage, der von vielen spezialisierten
Bei den Hochwasserlagen des Rheins wird sich die enge
Arten der Flora als Wuchsstandort genutzt werden kann Bindung der Wasserbüffel zu dem, das Projekt, betreuenden
(region hannover 2013). Schon nach wenigen Jahren werden
Landwirt auszahlen. Wasserbüffel folgen ihrer Bezugsperson
dortvieleRoteListeArtenzufindensein.DerRohbodenkann auf Grund ihrer Friedfertigkeit willig und lassen sich bei
im Laufe der verschiedenen Sukkzessionsstadien als Keimbett
Hochwasser und im Winter leicht auf andere Flächen
für Gehölze der Weichholzaue, wie zum Beispiel Salix fragilis
umtreiben.
(Bruchweide), Populus nigra (Schwarz-Pappel) und
Alnus glutinosa (Schwarz-Erle)dienen.
Dem Problem der Verlandung wirken die Wasserbüffel mit ihrer
Genügsamkeit entgegen. Sie fressen auch minderwertiges
und rohfaseriges Material wie Schilf, Binsen, Ampfer und
Sauergräser, welches von Rindern verschmäht wird (stUmpf
o. J.: 6).
Neben ihrem Fraßverhalten und dem selbständigen
Anlegen von Suhlen, verändern die Büffel auch durch ihr
Scheuerverhalten an Bäumen die Aue nachhaltig. Nur die
vitalen Gehölze halten den Tieren stand und das Totholz
kannalswichtigerLebensraumfürInsektenundKleinsäuger
aufderFlächeverbleiben.
Die Flutmulde vom „Vogelort“ aus dem Norden der Fläche
über den „Platthals“ bis hin zu „In der Weide“ im Süden, wird
durchdasFraßverhalten,aberauchdurchdieSuhlender
Abb. 30: Wasserbüffel an der Suhle (bergischer natUrschUtzverein 2013)
Durch die Kooperation des Landwirts mit der Sonder-Bar
22
und der hohen Nachfrage nach dem dort zubereiteten
Büffelfleisch besteht die Möglichkeit der Entwicklung einer
regionalen Wertschöpfungskette.
Wie auch in anderen Beispielprojekten am Steinhuder Meer
nordwestlich von Hannover (region hannover 2013), im
Unteren Odertal (nationalpark Unteres odertal 2013)oder
südlich von Tangermünde an der Elbe (nabU elbezentrUm
2013), wird sich in Monheim die Beweidung der Aue mit
Wasserbüffeln
als
touristisches
Alleinstellungsmerkmal
etablieren und kann zu einem Besuchermagnet der Region
werden.
Zur Finanzierung des Projektes können Gelder der
naturschutzrechtlichenErsatzzahlungenakquiriertwerden.
Durch eine Kooperation mit dem Haus Bürgel, der Stadt
Abb. 31: Der Kiebitz (bUnd für Umwelt Und natUrschUtz deUtschland e.v. (bUnd) 2014)
MonheimunddembetreuendenLandwirtkönnenFührungen
wie „Büffelsafari“ und „Avifauna in der Aue“ angeboten
werden um Touristen und der Monheimer Bevölkerung das
Projektnäherzubringen.
Infotafel zu dem Lebensraum Aue und deren natürliche
Prozesse,diedurchextensiveWeidetiereentstehenkönnen,
schaffen Akzeptanz für den Naturschutz.
DiePopulationdesFlussregenpfeifferswirddurchdieLenkung
der Besucher, die den Kiesbereich nicht mehr betreten,
gestärkt.
Besonders zu den Zeiten der Frühjahrs- und Herbstzüge der
Zugvögel ist es sinnvoll eine große Zahl an ornithologisch
interessierten Besucher nach Monheim zu locken, um die
Zugvögel bei ihrer Rast im Rheinbogen zu beobachten.
Zusätzlich zu den Führungen „Wasserbüffelsafari“ und
„Avifauna in der Aue“kanneinespezielleTourzuZugvögeln
angeboten werden.
Abb. 32: Uferschnepfe (LANUV 2011)
23
Eine Kooperation mit der Bayer AG zu dem Umbau der
im
Rheinbogen
vorhandenen
Pumpenhäuschen
zu
Aussichtsplattformen, sollte zwingend aufgebaut werden.
Mit Hilfe der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit können
Lösungen
erarbeitet
werden,
um
zwei
Pumpentürme
durch die Bayer AG umzubauen. Möglicherweise kann der
Monheimer Rheinbogen als Ökokonto-Fläche für die Bayer
AG dienen, in der Gelder für Maßnahmen im Naturschutz
investiert werden.
Sollte die Bayer AG kooperieren, dienen die umgebauten
Pumpenhäuschen als hervorragende Aussichtsplattformen,
ohne größere Eingriffe in Natur und Landschaft. Von
diesen Standorten lassen sich sowohl die Büffel, als auch
die Kiesbereiche des Rheins besonders gut überblicken.
Neben der Beobachtung von Flora und Fauna lässt sich
der Rhein aus einem anderen Blickwinkel sehen und auch
das Betriebsgelände der Bayer AG mit seinem industriellen
Charme, bildet eine schöne Kulisse. Eventuell ist dies ein
Abb. 33: Pikto Auenblicke
weiterer Punkt, die Verhandlungen mit der Bayer AG
aufzunehmen.
Insgesamt integriert sich das Konzept der Aussichtsplattformen
optimal in das bestehende Konzept der Auenblicke in der
Urdenbacher Kämpe.
Abb. 34: Perspektive Aussichtsturm
24
3.9 Ackerflächen im Rheinbogen
DiebishermonotonwirkendenAckerflächenimRheinbogen
werdenstückweiseextensiviert.
Hierdurch soll ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild
entstehen und durch die Anlage von autochthonen Heckenund Gehölzstrukturen die Landschaft gegliedert werden.
Zur Förderung der seltenen Bodenbrüter, wie Lerche,
Kiebitz und Wachtel, werden sogenannte Lerchenfenster
eingerichtet.
„Ein Lerchenfenster ist eine Fehlstelle im Acker, die im
Getreide angelegt wird. Die Anlage eines solchen Fensters
ist einfach: Während der Einsaat wird die Sämaschine für
ein paar Meter angehoben. Auch eine nachträgliche
Anlage,z.B.durchgrubbern,istmöglich.AdulteFeldlerchen
können diese Fehlstellen als Anflugschneisen nutzen, ihre
Nester legen sie dann im umliegenden Getreide an. Dort
finden sie die benötigte Deckung, doch durch die Fenster
ist der Bestand auch für die Jungen immer noch hell genug.
Neben der Feldlerche profitieren auch andere Arten wie
Rebhuhn, Goldammer oder Feldhase von der Anlage der
Lerchenfenster“(stiftUng westfälische kUltUrlandschaft 2013).
Abb. 35: Pikto Lerchenfenster
Detailkarte Auenblicke Monheim am Rhein
Abb.36:KonzeptdetailAuenblickeMonheimamRhein(MaßstabimOriginal1:5.000).
25
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Abbildungen
Abbildung: 2
Konzeptkarte
Abbildung: 13
Blick vom Parkplatz
tünnes (2014)
<https://static.panoramio.com.storage.googleapis.com/
photos/1920x1280/88475243.jpg>,abgerufenam24.01.2014.
Abbildung: 3
Pikto Haus Bürgel
Abbildung: 14
Pikto Rheinpromenade
Abbildung: 4
Haus Bürgel
Unbekannt (2014)
<http://www.lvr.de/media/wwwlvrde/kultur/kulturlandschaft/biologischestationenrheinland/bilder_186/HausBuergel_Xx600.jpg>,abgerufenam24.01.2014.
Abbidlung: 15
Rheinpromenade
offel (2007)
<http://static.panoramio.com/photos/1920x1280/3009113.
jpg>,abgerufenam24.01.2014.
Abbildung: 1
SWOT-Analyse
Abbildung: 5
Pikto Kammmolch & Co.
Abbildung: 6
Pikto Holzstege
Abbildung: 7
Kammmolch
grawe, f. (2014)
<http://www.ffh-anhang4.bfn.de/typo3temp/pics/ef4278db72.jpg>,abgerufenam24.01.2014.
Abbildung: 8
Keschern
Joost J. (2014)
<http://www.abendblatt.de/img/kinder/
crop118820992/6949519340-ci23x11-w940/wassermonstermit-dem-nabu-entdecken.jpg>,abgerufenam24.01.2014.
Abbildung: 9
Perspektive Holzstege I
Abbildung: 10
Holzsteg
Unbekannt (2002)
Abbildung: 11
Perspektive Holzstege II
Abbildung: 12
Konzeptdetail Kammmolch & Co.
Abbildung: 16
Pikto Sonder-Bar I
Abbildung: 17
Pikto Sonder-Bar II
Abbildung: 18
Perspektive Sonder-Bar I
Abbildung: 19
Perspektive Sonder-Bar II
Abbildung: 20
Perspektive Sonder-Bar III
Abbildung: 21
Pikto Kiesstrand
Abbildung: 22
Pikto Piwipper Böötchen
Abbildung: 23
Konzeptdetail Stadteingang
Abbildung: 24
Pikto Wasserbüffel
Abbildung: 25
Pikto Brücke
Abbildung: 26
Wasserbüffel
Unbekannt (2010)
<http://blog.gruuna.com/files/2010/06/peterbiel.jpg>,
abgerufen am 24.01.2014.
Abbildung: 27
Perspektive Wasserbüffel I
Abbildung: 28
Wasserbüffel im Schlamm
bergischer natUrschUtzverein (2013)
<http://www.bergischer-naturschutzverein.de/pic/Bueffel/
RBN-Wasserbueffel-01.jpg>,abgerufenam24.01.2014.
Abbildungen Deckblatt
Rheinbogen bei Monheim
herzog r. (2008)
<http://photokommo.de/2008/11/rheimbogen/>,abgerufen am 20.01.2014
Steg
sielker r. (2009)
<http://rainer-sielker.de/Polen_2009/img/PO_10102.jpg>,
abgerufen am 20.01.2014.
Abbildung: 29
Perspektive Wasserbüffel II
Boot
doenerpoldi (2011)
<http://www.flickr.com/photos/doenerpoldi/6067155148/
sizes/o/in/photostream/>,abgerufenam20.01.2014
Abbildung: 30
Wasserbüffel an der Suhle
bergischer natUrschUtzverein (2013)
<http://www.bergischer-naturschutzverein.de/pic/Bueffel/
RBN-Wasserbueffel-12.jpg>,abgerufenam24.01.2014.
Wasserbüffel
bernhard volmer(2014)
<http://www.naturparkservice.de/f5-edit/ups/www.naturparkservice.de/tb_galerie_bilder/bild/Wasserbueffel.jpg>,
abgerufen am 20.01.2014
Abbildung: 31
Der Kiebitz
bUnd für Umwelt Und natUrschUtz deUtschland e.v. (bUnd) –
friends of the earth germany [Hrsg] (2014)
<http://www.bund.net/themen_und_projekte/biologische_
vielfalt/wiesen_weiden/wissenswertes/>,abgerufenam
24.01.2014.
Abbildung: 32
Uferschnepfe
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen LANUV (2011)
<http://www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/presse/2011/2011_04_02_vsg.htm>,abgerufenam24.01.2014.
Abbildung: 33
Pikto Auenblicke
Abbildung: 34
Perspektive Aussichtsturm
Abbildung: 35
Pikto Lerchenfenster
Abbildung: 36
Konzeptdetail Auenblicke Monheim am Rhein

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