hohe heimer mitteilu ge - Staatsschule für Gartenbau und die

Transcrição

hohe heimer mitteilu ge - Staatsschule für Gartenbau und die
HOHEHEIMER
MITTEILUGE
97. Jhrg. ● Herbst/Winter ● 02 / 2010
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 3
Inhalt
EDITORIAL
Seite 4
Kurzbeschreibung
AKTUELLES AUS DER STAATSSCHULE /
LADWIRTSCHAFTLICHE SCHULE
Seite 5
10 Fragen zum Leben an der SfG
Gerd Simon oder Simon says…
Seite 7
Notizen aus der Landwirtschaftlichen Schule
ÖFFETLICHKEITSARBEIT / VERSUCHSWESE
Seite 8
Aus dem Versuchswesen
Seite 8
Termine 2011
EXKURSIOSBERICHTE / PROJEKTE
Seite 9
Betriebsbesichtigungen im Fach Unternehmensmanagement
Seite 12
Botanische Studienfahrt der ragazze dei fiori (Blumenmädchen) aus Hohenheim und Tübingen an die
italienische Riviera und Cote d’Azur vom 28.9.2.10.2010
Seite 16
Abschlussexkursion der Managemant im Gartenbau –
Klasse vom 6. bis 11.6.2010 in das CannobinatalSocraggio, Nähe Lago Maggiore
Seite 18
Abschlussexkursion nach München
der Klasse L3 GL 3T der Landwirtschaftlichen Schule
Stuttgart Hohenheim
Seite 20
Die Wanderung - Ein Schachenbericht
Seite 25
Ausflug des Meisterjahrgangs 1963/64 nach Bad
Schussenried
VERBADSMITTEILUGE
Seite 25
Trauermitteilungen
Seite 26
Führung Landesgartenschau 2010
Seite 28
Ehrungen 2010
Seite 28
Aktivitäten des Vorstandes
BÜCHERBOARD / CD-ROM
Seite 30
Bauen mit Grün
Seite 31
Gärten für Menschen mit Demenz
Seite 32
Verwendung von Holz im Garten- und Landschaftsbau
VERSCHIEDEES
Seite 34
Seite 35
Einzugsermächtigung
Impressum
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 4
Editorial
Editorial
von Klaus Schnaidt
Liebe Leser der Hohenheimer Mitteilungen,
das für die Region- und das Stadtgebiet Stuttgart außerordentlich ereignisreiche Jahr
2010 neigt sich dem Ende zu. Die erste Dekade im neuen Jahrtausend ist nahezu
vollendet.
Sicherlich wird es eine weitere Dekade dauern bis wir in Stuttgart einen neuen
Hauptbahnhof haben, egal ob oben oder unten. Und in zwei Dekaden wird alles
selbstverständlich sein und sicherlich „perfekt“ funktionieren.
Doch eine Tatsache ist unabänderlich: Viele alte Bäume mussten und werden wahrscheinlich dem Projekt Bahnhof noch weichen müssen. Der Mensch hatte sie einst
dort hingebracht und jetzt wieder weggenommen. Der Mensch wird viele neue Bäume dort und woanders hinbringen, damit in ein- bis drei Generationen wieder über alte Bäume gestaunt werden kann.
Es war eine Fügung des Schicksals oder nur ein großer Zufall, dass am Vortag der
schlimmen und nichtmenschenwürdigen Vorkommnisse im Schlosspark die neuen
Hohenheimer Fachschüler noch alle alten Bäume betrachten durften und teilweise
darüber sinnierten, ob denn der oder der Baum denn vielleicht krank sei oder auch
nicht und deshalb sowieso weichen könnte oder auch nicht. Schlussendlich achtete
niemand darauf, ob es ein kranker oder gesunder Baum war.
Ich selbst bin in meiner eigenen Meinungsbildung ständig hin und her gerissen, denn
bei intensiver Auseinandersetzung mit dem Stuttgarter Bahnhofsprojekt habe ich
sehr schnell erfasst, wie komplex sich doch alles darstellt und miteinander zusammenhängt. Ich befasse mich kontinuierlich in unregelmäßigen Abständen mit der Angelegenheit, aber eine feste Meinung zu der einen oder anderen Seite habe ich nicht.
Ganz gemäß dem abschließenden Auftritt des großartigen Schlichters Heiner Geißler, für den ich große Achtung empfinde.
Er hat sich ganz meinem Leitspruch „Der Weg ist das Ziel“ angenommen. Es war ein
neuer und doch uralter Weg des Miteinander sprechens.
Genau diesen Weg wünsche ich uns allen. Sprecht miteinander und bleibt dabei immer auf einer hochsachlich orientierten Ebene. Wenn wir dann merken, dass wir
nicht vorankommen, müssen wir uns eben einen Moderator hinzu holen. Es wird
dann sicher zu einem Ergebnis kommen, auch wenn jeder erst drei Schritte zurückgehen muss, um einen Schritt vorwärts zu kommen.
Nutzen Sie die Weihnachtszeit, sprechen Sie miteinander, es wird Ihnen gut tun.
Ich wünsche Ihnen und unserem Vorstandsteam ein erfolgreiches Jahr 2011.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 5
Aktuelles aus der Staatsschule / Landwirtschaftliche Schule
10 Fragen zum Leben an der SfG
Gerd Simon oder Simon says…
von Monika Link
(SfG) kurz für Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft, analog zu
www.RP.online am 26.7.2010: 10 Fragen zum Leben auf der ISS – gerichtet an den
deutschen Astronauten Thomas Reiter)
Wie lange muss Gerd Simon arbeiten?
Bis zum 28. Juli 2010, wenn er mit Entlassungsurkunde bewaffnet in sein Pensionärsleben startet – die Zeit davor: von 1978 bis 2010. Das macht 32 reale Jahre wacker im Dienst. Um mit unserer Wetterberichtssprache zu sprechen: mal gefühlte 5 ,
mal gefühlte 99 Jahre, je nach Wetterlage, sprich je nach Schülern, Kollegen, Chefs,
Wahlergebnissen für die SPD, Spielausgang Rot-Weiß Essen.
Wie wäscht sich Gerd Simon morgens?
Das wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass er sich wäscht und dass er sich gern in
Hemd und Pullover kleidet und kühle Temperaturen nicht mag. Es geht das Gerücht,
dass er sich bei 45° C Raumtemperatur nicht gern der Zugluft durch geöffnete Fenster aussetzt.
Kann Gerd Simon das WM-Finale gucken?
Wer stellt denn so eine dumme Frage? Man kann davon ausgehen, dass Gerd Simon während der letzten 32 Jahre jedes Fußball-WM-Finale gesehen hat, ebenso
wie er jeden Montag den Spiegel liest und den Satz: „Lassen Sie uns ein Beispiel
machen“ sagt, wenn man mal wieder etwas nicht kapiert.
Was gibt es für Gerd Simon zu essen?
Nichts, glaube ich. Zumindest sah man ihn nie in den kulinarischen Hallen der Universität, Mensa genannt. Auch im Lehrerzimmer widmete er sich dem Gespräch, und
nicht dem Vesper. Lediglich von einer Schwäche für Speiseeis in der Cafeteria wird
erzählt.
Kann Gerd Simon im All trainieren?
Nein, aber das will er auch gar nicht. Seine Gartenarbeit und die weiten Wege im
Schloss Westhof (Nord) sind Körpertraining genug, strikt unter dem Motto: in der Ruhe liegt die Kraft. Was das mentale Training angeht, wird folgender Satz aus dem
Unterricht in Buchführung kolportiert: „Los, Ziegler, schmeiß den Taschenrechner
an!“
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 6
Wie riecht es eigentlich in der SfG?
Es kommt darauf an. Im Lehrerzimmer roch es ganz früher mal nach Zigarettenrauch. In den letzten Jahren wurde durch Rauchverbot die Luft besser, sofern nicht
durch atmosphärische Störungen kurzzeitig dicke Luft herrschte, in welchem Falle
Gerd Simon mit einem Witz oder einer knackigen Bemerkung die Luft raus ließ und
zur Reinigung derselbigen beitrug.
Wie putzt sich Gerd Simon die Zähne?
Keine Ahnung. Aber seine betriebswirtschaftliche Devise der effektiven Kostenrechnung, soweit ich als Deutschlehrerin das überhaupt verstehe, lässt vermuten, dass
der Vorgang effizient, kosten- und kräftesparend vonstatten geht.
Und in der Frage der Anschaffung einer neuen Zahnbürste gilt sicherlich dasselbe
wie für Bier:
„Für jede Flasche Erdinger Weizen (Zahnbürste) sollte man 75 Cent in eine Spardose legen, damit man sich wieder einen neuen Kasten (eine neue Zahnbürste) kaufen
kann, sobald der alte leer (die alte kaputt) ist.
Was passiert mit seiner schmutzigen Wäsche?
1. Er schmutzt nicht.
2. Er wäscht sie weiß.
3. Er hat eine weiße Weste.
4. Er lässt waschen.
Bitte kreuzen Sie selbst die richtige Antwort an.
Wie erledigt man an der SfG sein Geschäft?
Um mit Gerd Simon zu sprechen:
• „Jeder Unternehmer, der sich krumm und buckelig arbeitet, ohne
sich selbst entsprechend zu entlohnen, hat keinen Plan, und der
ganze Laden ist ein Saftladen.“
Wenn Gerd Simon dies liest, könnte er mit folgenden Sätzen explodieren:
•
•
•
„Sie reden doch nur Knüddelkitt.“
„Was phantasieren Sie da?“
„Was reden Sie denn für einen Schwachsinn?“
Und wie (fast) immer hat er recht. Deshalb enden wir an dieser Stelle mit den besten
Wünschen für sein Pensionärsdasein.
Lieber Gerd Simon, die SfG wird ohne dich nicht dieselbe sein.
(Anmerkung der Redaktion: Im Homi 1/2010 hat sich der Verlustteufel eingeschlichen. Dieser Artikel
hätte schon im Sommer gedruckt werden sollen. Wir bitten dies zu entschuldigen)
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 7
OTIZE AUS DER LADWIRTSCHAFTLICHE SCHULE
HOHEHEIM
von Dr. Karin Sailer
Unter dem Titel Notizen aus der Landwirtschaftlichen Schule Hohenheim informieren
wir in unregelmäßiger Abfolge über Veranstaltungen, die im Jahreszyklus des Schuljahres durchgeführt werden. Beginnen möchte ich mit dem Pflegschaftsabend der
Berufsgruppe Gärtner/Gartenbau-fachwerker.
Unsere größte Berufsgruppe, die wir in Hohenheim ausbilden sind unsere Gärtnerinnen und Gärtner. Derzeit unterrichten wir in diesem Ausbildungsgang rund 410
Schülerinnen und Schüler. Die Ausbildung folgt dem so genannten dualen System.
Duales System bedeutet, dass die Auszubildenden die praktischen Inhalte auf dem
Ausbildungsbetrieb vermittelt bekommen. Begleitend dazu besucht der Schüler die
Berufsschule. Die Schule und der Ausbildungsbetrieb arbeiten in partnerschaftlicher
Beziehung Hand in Hand mit dem Ziel die Auszubildenden zu einem erfolgreichen
Berufsabschluss zu führen.
Der Pflegschaftsabend ist eine Veranstaltung, zu der neben den Ausbildern auch die
Eltern unserer Auszubildenden eingeladen werden. Im Spannungsfeld –
Ausbildungsbetrieb - Schule - Eltern st die Ausbildung unserer Jugendlichen eingebettet.
Am Pflegschaftsabend besteht nun für alle an der Ausbildung beteiligten Gruppierungen die Möglichkeit sich kennen zu lernen, sich auszutauschen und Themen rund
um die Ausbildung zu besprechen.
Der Abend beginnt mit einem offen gestalteten ersten Teil. Im Foyer der Schule werden Informationsstände zu verschiedenen Themen rund um die Ausbildung aufgebaut. Die Kolleginnen und Kollegen informieren zum Bespiel über Ausbildungsbegleitende Maßnahmen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Schüler-projekteLL
Parallel dazu finden auch intensive Informations- und Beratungsgespräche statt.
Hierzu können sich sowohl die Eltern als auch die Ausbilder bereits im Vorfeld bei
den entsprechenden Kolleginnen und Kollegen anmelden.
Im Anschluss daran findet die getrennte Eltern- und Ausbilderversammlung statt.
Die Eltern werden in diesem geschlossenen Teil der Veranstaltung allgemein über
das Berufsbild Gärtner/Gärtnerin informiert auch besteht hier die Möglichkeit sämtliche Fragen rund um die Ausbildung zu besprechen.
Den
Ausbilderinnen
und
Ausbildern
werden
in
der
geschlossenen
Ausbilderversammlung jeweils für die entsprechende Fachrichtung die Blockpläne
und die so genannten Kompaktwochen für das nächste Schuljahr vorgestellt,
diskutiert und verabschiedet.
Der Pflegschaftsabend ist für die Schule das wichtigste Forum zum Austausch.
Selbstverständlich sind wir auch jederzeit telefonisch zum Gespräch bereit, freuen
uns aber sehr über Ihr persönliches Erscheinen.
Als Termin für den Pflegschaftsabend 2011/12 wurde die KW 48 festgelegt.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 8
Öffentlichkeitsarbeit / Versuchswesen
Aus dem Versuchswesen
von Michael Ernst
Die Planungen für das Jahr 2011 sind abgeschlossen. Das heißt, insgesamt sind 101
Versuchsanträge gestellt. Im Gemüsebau werden 29 Versuche, im Zierpflanzenbau
42 Versuche durchgeführt. Die Staudensichtung umfasst 14, die Gehölzsichtung 16
Versuche, weiter Versuchsanstellungen finden im Bereich GaLaBau statt.
Für Gruppen machen wir – nach vorheriger Absprache – auch gerne Führungen
durch unsere Versuche.
TERMIE 2011 * TERMIE 2011 * TERMIE 2011
von Michael Ernst
Hohenheimer Zierpflanzentag, 28. Juni 2011 (diesmal kein Samstag!)
Schwerpunkt ist der B&B-Bereich, mehr als 800 Sorten stehen in der Prüfung. Durch
Postertafeln und Führung werden die Versuche erläutert. Zahlreiche Firmen präsentieren ihre Neuheiten.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 9
Hohenheimer Gemüsebautag, 17. September 2011, ab 13:00 Uhr
In den Folienhäusern stehen die wichtigsten Fruchtgemüsearten im Versuch. Im Freiland dominieren Salate und Kohl, aber auch Möhre, Petersilie und manches mehr ist
zu sehen. Wichtiger Bestandteil ist nach wie vor die Maschinenvorführung, die von
einfachen, aber effektiven Arbeitshilfen bis zu GPS-gesteuerten Schleppern immer
viel zu bieten hat.
Hohenheimer Poinsettien-Tag, 15. November 2011, ab 13:00 Uhr
Gezeigt wird ein breites Sortiment von ca. 80 Sorten, Table-Minis und Stämmchen,
die Wirkung unterschiedlicher Standweiten und Düngemaßnahmen sowie die negative Wirkung von Kulturfehlern, denn bekanntlich lernt man aus Fehlern am meisten.
Abgerundet wird das Programm durch Kurzvorträge zum Thema und die Firmenpräsentationen.
Exkursionsberichte / Projekte
Betriebsbesichtigungen im Fach Unternehmensmanagement
von Dieter Reinking
Ohne Bezug zur Praxis, sprich zu realen Unternehmen des Gartenbaues bzw. zu
deren Lieferanten, wäre der Unterricht doch recht trocken. Daher besuchten die
Technikerschüler am 7. Juli diesen Jahres drei Unternehmen im Raum Nürtingen /
Metzingen / Eningen.
Als erstes Ziel stand das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Baum und Garten von Albrecht Bühler in Nürtingen auf dem Programm. Herr Bühler führte uns
durch sein Unternehmen, zeigte den Lagerplatz, die Maschinenhallen, Lagerräume,
den gemeinsam erstellten Grill- und Feierplatz der Mitarbeiter und er stellte uns sein
Büroteam vor.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 10
Herr Bühler zeigt uns sein Betriebsgelände
Albrecht Bühler, der vor seiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner und Fachagrarwirt Baumpflege Sozialpädagogik studiert hat, liegt die Personalpolitik und insbesondere die Ausbildung am Herzen.
So zeigte er uns den Azubi-Baum, an dem die jeweiligen Pflanzen der Woche hängen und erzählte von seiner neuen Ausbildungsinitiative. Lebhaft diskutierten die angehenden Techniker über dieses Thema und bestätigten mit ihren eigenen Erfahrungen die Wichtigkeit einer guten Ausbildung. Kühle Getränke und Kaffee wurden dankend angenommen.
Ein aufmerksames Publikum mit
Albrecht Bühler und Dieter Reinking
Weiter ging’s nach Metzingen zu KSV, wo der Kies- und Schottervertrieb Biberach
GmbH &Co. KG eine Niederlassung betreibt. Im Natursteinpark Metzingen begrüßte
uns Betriebsleiter Markus Holder, ein ehemaliger Hohenheimer, herzlich und führte
uns durch sein Betriebsgelände. In den Schaugärten konnten verschiedene Natursteinmaterialien miteinander verglichen werden. U.a. besichtigten wir auch den Sonnengarten, welcher von der Landwirtschaftlichen Schule Stuttgart Hohenheim als
Projekt erbaut wurde (Anm. der Redaktion: wir berichteten in den Hohenheimer Mitteilungen 1/2007). Herr Holder stand allen Fragen Rede und Antwort, so dass die
Zeit schnell verging.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 11
Markus Holder in „seinem“ Natursteinpark
Nach einem Vesper im schattigen Kundenbüro mit Brezeln und kalten Getränken
brachen wir zum letzten Ziel unserer Exkursion auf – die Baumschulen W. Rall in
Eningen.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 12
Dort begrüßte uns Peter Bock, der Urenkel des Gründers. Gegründet 1849 zählen
die Baumschulen Rall zu den ältesten in Süddeutschland. Peter Bock, studierter Ingenieur für Landschaftsarchitektur, führt das am Fuße der Achalm gelegene Familienunternehmen seit 2005. Wir ließen uns den Verkaufsbetrieb und dort neben der
neuen Einschlaghalle, die neuen Staudenverkaufsflächen, Rosenbeete sowie verschiedensten Einschlägen das neue Verkaufsgebäude zeigen. Anschaulich beschrieb Peter Bock die Schwierigkeiten auf über 465m üNN eine Baumschule erfolgreich zu führen und insbesondere gegenüber der starken Konkurrenz der Gartenmärkte, Holland- oder Niederrheinware zu bestehen. Wir lernten Neuheiten kennen
und hörten Interessantes, zum Beispiel über die (baden) – württembergische Baumschulbörse.
Botanische Studienfahrt der ragazze dei fiori (Blumenmädchen)
aus Hohenheim und Tübingen an die italienische Riviera und
Cote d’Azur vom 28.9.-2.10.2010
Verfasser L3Fl1T, L3Fl2T, Link
Die Exkursion an die Blumenriviera hat mittlerweile eine über 10-jährige Tradition. Erfahrener Organisator und Reiseleiter war Herr Alber, der die 52 Floristinnen im letzten Ausbildungsjahr samt ihrer Begleitlehrer (Frey-Bantle, Wörfel, Kowalatis, Krauß,
Link) mit einem vielseitigen Fachprogramm und bestem Wetter verwöhnte.
Am 28.9. fuhr der Doppeldecker mit dem Gentlemanfahrer Dogan in einer Tagesfahrt
in den sonnigen Süden nach Ligurien. In Tübingen stiegen die Azubis der MathildeWeber-Schule samt ihrer Lehrerin Frau Frey-Bantle zu. Vor allem im Oberdeck war
durch Gesang und Spiele für Abwechslung gesorgt.
Ab Mailand zeigte das Thermometer steigende Temperaturen an, in den 96 Tunneln
auf der Strecke Genua – San Remo sogar satte 22° C. Nach der Ankunft wurden die
mehr oder weniger luxuriösen Bungalows der Ferienanlage Villaggio dei Fiori
(www.villaggiodeifiori.it) in San Remo bezogen und das mehrgängige Abendessen
eingenommen. Eine Crew hübscher Kellner und ein höchst flexibler, lustiger Koch
bewältigten jeden Abend souverän die Fütterung der Raubtiere inklusive diverser
Sonderwünsche.
Der zweite Tag begann mit dem Besuch des malerischen
Bergdorfes Dolceaqua.
Wir überquerten eine schon von Monet bewunderte Steinbrücke, schlenderten durch ein Labyrinth von steilen, engen
Gässchen hoch zur Doria-Burg und genossen eine Multimedia-Show zur Geschichte, Kultur, Lebensweise und Flora der
Region, die mit 3-D-Brillen, Musik, Wind, Düften ein sinnliches Erlebnis der besonderen Art war. In der Barockkirche
Sant’Antonio war ein in Weiß und Grün gehaltener Hochzeitsschmuck zu sehen, der dem kritischen Urteil der vielen
Fachleute durchaus Stand halten konnte. Der Heilige Antonius der Große war links vom Chor in Begleitung seines
Schweines zu sehen – laut Heiligenlexikon
Dolce Aqua
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 13
ist er unter anderem der Patron der Zuckerbäcker, Haustiere und dabei besonders
der Schweine.
Nach diesem gelungenen Auftakt folgte mit dem Besuch des Botanischen Gartens
Hanbury das nächste grüne Highlight (www.parks.it/giardini.botanici.hanbury). Der
Garten wird heute vom Botanischen Institut der Universität Genua verwaltet. Ursprünglich hatte ihn ein reicher englischer Kaufmann namens Thomas Hanbury anlegen lassen. Er hatte wie viele wohlhabende Engländer und Russen Ende des 19.
Jahrhunderts die Riviera besucht, um sich von einer Bronchitis zu erholen, und blieb
wie so mancher von ihnen an diesem schönen Fleckchen Erde hängen. Der Garten
ist 18 ha groß, hat dank der Hanglage tolle Ausblicke und eine üppige tropische und
subtropische Vegetation von geschätzten 6000 Arten.
Eine raffinierte Wegeführung
mit faszinierenden Blickachsen erschließt das Gelände und führt den Besucher
zuerst nach unten vorbei an
der rosa Renaissancevilla zu
einem entzückenden Cafe
am Meer und dann auf einem
anderen Weg wieder nach
oben zum Ausgang. Natürlich
wollten viele nach dem Abstieg sofort ins Meer, aber ein
schönes schmiedeeisernes
Tor ver-hinderte den Zugang
zu den Klippen, worauf der
bemerkenswerte Spruch fiel:
„Wir sind doch Floristen, wir können mit Draht umgehenL“ – der Draht des Tors war
dann aber doch zu dick.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 14
Nach einem opulenten Abendessen teilten wir uns nach Interessenlagen auf, die einen veranstalteten einen Spieleabend, die anderen waren am Strand, und wieder
andere versuchten ihr Glück im Spielcasino von San Remo, das in einem gewaltigen
weißen Bau mit Jugendstilfassade untergebracht ist. Zum Ergebnis nur so viel: Reich
kam keiner wieder aus der Lasterhöhle heraus, wobei die Einsätze bescheiden waren und der eine oder andere durchaus auch mal am Roulettetisch einen Chip
kassieren durfte. Anders als in Deutschland darf in Italien bereits mit 18 Jahren das
Spielcasino besucht werden. Das Lernziel, dass das Casino immer gewinnt, war erreicht.
Der Heimweg wurde in drei Gruppen angetreten: zu Fuß, teils zu Fuß und teils
mit dem Bus oder die Luxusvariante:
vom Koch des Campingplatzes chauffiert. Busfahrpläne in San Remo zu lesen
ist im wörtlichen Sinne eine hohe Kunst
– die Fahrpläne hängen in ca. 2 Meter
Höhe in einer Schriftgröße von Arial 10.
Da waren akrobatische und hellseherische Fähigkeiten gefragt.
Am Donnerstag, dem dritten Tag der Studienfahrt, ging
es ins Fürstentum Monaco. Der Exotische Garten
(www.jardin-exotique.mc) mit mehreren tausend Sukkulenten und besonders knackigen Gärtnern verführte
zum Verweilen. Die Speläologen (Höhlenforscher)
konnten viele Stufen in die Grotte absteigen. Der Garten bietet außerdem atemberaubende Blicke auf Monaco-Ville, auf Felsen und Burg
der Grimaldis, die Kurven der Rennstrecke und die vielen übergroßen Yachten der
Reichen und Schönen.
Im Anschluss fuhren wir nach Èze-Village zum Parfumeur Fragonard
(www.fragonard.com). Die Seifen, Düfte und Lotionen werden ausschließlich mit natürlichen Essenzen hergestellt und nur im Direkthandel vertrieben. Die Führung und
die anschließenden Einkaufsmöglichkeiten ließen manche Herzen höher schlagen –
und bei der Weiterfahrt konnte die Duftwolke im Bus locker mit der Multimedia-Show
in Dolceaqua konkurrieren.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 15
Den Abschluss dieses vollen Besichtigungstages bildete ein Besuch der Villa Ephrussi de
Rothschild in St. Jean am Cap Ferrat
(www.villa-ephrussi.com).
Wie Thomas Hanbury kam auch Madame Ephrussi de Rothschild in der Belle Époche Ende
des 19. Jahrhunderts an die französische Riviera. Und ebenso wie er konnte sie sich dank ihrer unerschöpflichen finanziellen Mittel ihre Renaissance-Traumvilla in Traumlage mit Traumgartenanlage realisieren lassen.
Während unseres Besuches waren glücklicherweise die barocken Wasserspiele im
französischen Teil des Gartens gerade in vollem Gang, begleitet von den verschiedensten klassischen Musikstücken. Die Villa enthält Gemälde, Gobelins, Porzellan, Möbel, Bekleidung usw., die in
einer etwas wilden Mischung nebeneinander Platz finden.
Neun Themengärten umgeben die Villa, die laut Reiseführer als einer der schönsten Aussichtspunkte der Riviera gilt.
Mit einem köstlichen Abendessen und einer rauschenden
Strandparty (Twister, Pantomime, Faules Ei, selbst gedichtete Rap-Polonaise) ging auch dieser Tag irgendwann zu
Ende.
Am Freitag wurden wir von Antonella, unserer sehr
schwungvollen und witzigen Stadtführerin, durch San Remo geführt. Erstaunlicherweise konnte sie nicht nur gut
deutsch sprechen, sondern auch schwäbisch, und sie
würzte ihre Ausführungen mit vielen netten Anekdoten. So
erzählte sie z.B. von ihren Sprachanfängen und der Unmöglichkeit, das Wort rechts auszusprechen, was sie immer zu der Formulierung
‚links gegenüber’ trieb. Die deutsche Grammatik ist auch nicht immer leicht. So
brachte sie einen Busfahrer fast zum Lachzusammenbruch, indem sie die Mehrzahl
von Ampeln bildete analog zu Apfel – Äpfel, Amt – Ämter, Ampel – Ämpel.
Auch die deutschen Touristen hatten schon viel Anlass zu Heiterkeit gegeben, indem
sie ihren Namen vergaßen und sie mit diversen Alternativen ansprachen, z.B. Mozzarella, Nutella, Mortadella und last but
not least Frikadella. Bei so vielen unterhaltsamen Erzählungen verging die Zeit
im Nu, und mittags gab es auch noch
Zeit zum Shoppen und Baden, bevor am
Abend nach einem letzten Menü im Villaggio dei Fiori unser Bus wieder gen
Germania steuerte.
Über die Nachtfahrt lässt sich nicht viel
berichten, da wir sie großteils verschlafen haben. Dank Dogans sicherer
Fahrweise erreichten wir am Samstagmorgen gegen halb acht wohlbehalten Plieningen.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 16
Abschlussexkursion der Managemant im Gartenbau – Klasse vom
6. bis 11.6.2010 in das Cannobinatal-Socraggio, ähe Lago Maggiore
von Renate Koppen
Landschaftsgärtner, Staudengärtner und Baumschuler gemeinsam und begeistert
auf Reisen
Socraggio, ein kleines Bergdorf mit
traditionellen Steinhäusern aus
Gneis, ebenso die Dächer mit
Gneisziegeln gedeckt, an die
steilen, bewaldeten Hänge des
Tales geschmiegt L wir fragen uns,
warum die ersten Bewohner gerade
hier das Dorf gründeten L
abgeschieden und beschwerlich nur
über steile Serpentinen erreichbar.
Auch für uns anstrengend, obwohl
gut motorisiert, waren unsere
Lasten – vom Schlafsack bis zum
Marmeladenglas - zwar nicht mit
dem Esel, aber dennoch zu Fuß durch die enge Dorfstraße, für ein Auto nicht mehr
passierbar, und über steile Stufen ins Haus zu tragen. Viel Platz im Haus, viel Freifläche ums Haus herum und – eine wirkliche Attraktion – etwa 300 Meter weiter und
200 Stufen tiefer – ein Bergbach mit Felsen und natürlichen Wasserbecken für abenteuerhungrige Gärtner, das war der richtige Ort für ein letztes gemeinsames Erlebnis
während der Ausbildungszeit.
Für einige wurde das Baden und Klettern in der Schlucht zum täglichen Ritual, anderen genügte es, über die Steindächer auf die gegenüberliegenden Gipfel und Berghänge mit ihren angeschmiegten Häusern oder Dörfern zu schauen, während sie es
sich auf einer Mauer oder in der Wiese gemütlich machten.
Das Haus, das vermutlich das ehemalige Gasthaus des Ortes war, wurde von einer
deutschen Familie aus Sindelfingen in einigermaßen zerfallenem Zustand erworben
und ganz liebevoll restauriert. Wir setzten nun unsere gärtnerischen Fähigkeiten ein,
um den Eingangsbereich mit Steintisch, Pflanzung und Kieselpflasterbelag teilweise
zu reparieren, teilweise zu säubern und in einen gepflegten Zustand zu bringen.
Abendliche Highlights waren leckere Menus, die von den einzelnen Gruppen liebevoll
gekocht wurden, und dann Musik, perfekt und gefühlvoll präsentiert von Heiko (Guitarre, Songs), Christoph (Akkordeon), Percussion (Christoph und David insbesondere).
Einige wenige, aber besondere Ausflüge in der kurzen Zeit haben wir uns vorgenommen: einmal die Isola di Brissago mit der Villa und dem römischen Bad, auf der
die Baronin Saint Legèr Ende des 19. Jahrhunderts einen Park anlegen ließ, der
dann in den 50er Jahren Botanischer Garten wurde. Er ist heute als Botanischer Garten des Kantons Tessin der Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt wegen seines
milden Klimas auch im Winter Pflanzen subtropischer Vegetationszonen.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 17
Dann die Baumschule Eisenhut mit dem
Parco Botanico del Gambarogno, wo wir die
vielfältigen Magnolien-Sorten und -Kulturen
bewunderten sowie die Rhododendren und
Kamelien, geradezu abenteuerlich am
steilen Hang gelegen. Hier trafen wir auch
die
diesjährigen
Meisterschüler
aus
Hohenheim mit ihren Lehrern Herrn Röhm
und Herrn Gegner.
Und schließlich besuchten wir das
Maggiadorf Cevio mit seinen Granitsteinbrüchen und Grotti, den unter und zwischen
Felsen gebauten Vorratskellern und dem Museo di Valmaggia, das sehr schön die
Kulturgeschichte des Tales darstellt.
So vergingen sehr schnell die 5 Tage, von denen Hin- und Rückfahrt jeweils einen
halben Tag beanspruchten. Jedoch auch die Reise über die Alpenpässe, durch gewaltige Täler, an zahlreichen Schweizer Seen und Wasserfällen vorbei, um schließlich den Lago Maggiore mit den in den See abfallenden Bergen vor sich liegen zu
sehen, war für uns ein Erlebnis.
Ein ganz besonderes Reiseerlebnis war die Fahrt in den Süden mit einem 20 Jahre
alten VW-Bus-„Cabriolet“, das Max gelassen und erfahren lenkte, auf der Hinfahrt
sogar über den Gotthardpass.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 18
Abschlussexkursion nach München
der Klasse L3 GL 3T der Landwirtschaftlichen Schule Stuttgart
Hohenheim
von Dieter Reinking
“München ruft”, gemäß diesem Motto machte sich die GaLa-Bau Klasse L3 GL 3T mit
den Fachlehrern Frau Buchelt und Herrn Reinking per ICE auf den Weg in die bayrische Hauptstadt. „Die wahre Hauptstadt“ so Originalton unserer aus dem bayrischen
Allgäu stammenden Kollegin Frau Buchelt sollte vom 18. bis 21. Mai erkundet werden.
Dazu standen einige gärtnerische, aber auch allgemeinbildende Themen auf dem Programm. Nach Bezug der Unterkunft in der Nähe der S- Bahnhofes Hackerbrücke ging
es rasch zu einer Führung in den Botanischen Garten Nymphenburg. Staudenmeisterin Frau Lang führte uns ca. 2 Std. durch die vielseitigen Anlagen.
Führung im Botanischen Garten Nymphenburg
Die Gewächshäuser konnten wir dann selbstständig besichtigen
Gleich neben dem Botanischen Garten liegt der Nymphenburger Park, der die Sommerresidenz der Wittelsbacher umrahmt. Friedrich Ludwig von Sckell gestaltete die
Barockanlage Anfang des 19. Jahrhunderts in einen Landschaftspark um, wobei dieser die Grundzüge der barocken Anlage mit Kanal und großem Parterre erhielt.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 19
Schlosspark Nymphenburg - Eingangsbereich
Der erste Abend klang gemütlich auf Grund des schlechten Wetters im Hofbräuhaus
aus.
Der nächste Vormittag war dazu gedacht die Innenstadt mit einer Stadtrallye kennenzulernen. Die Auswertung und Preisverleihung fand gegen 13.00 Uhr im Hofgarten statt.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, jedoch kamen die meisten Schüler mit zu
einer Tour durch Schwabing und den englischen Garten. Frau Buchelt, die einige
Jahre in München gelebt hat, zeigte uns ein paar ihrer Lieblingsecken.
Im Hofgarten mit Theatiner Kirche im Hintergrund
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 20
Leider musste wegen des anhaltend
schlechten Wetters unsere Wanderung am
Tegernsee abgesagt werden, stattdessen
besuchten wir das deutsche Museum.
Großes Interesse weckte die Abteilung des
Bergbaus, wo man in ein fast echtes
Bergwerk einfahren kann und lebendig
viele Details erläutert bekommt. Auch die
Luft- und Raumfahrttechnik sowie das
Original-U-Boot
waren
außerdem
besondere Anziehungspunkte für unsere
Schüler.
Am späten Nachmittag besuchten wir den
Petuelpark. Wir erhielten eine Führung
durch Frau Dipl. - Ing. Landschaftsarchitektur Buchelt. Weiter ging es mit der SBahn nach Freising. Nach einem kurzen
Fußmarsch nach Weihenstephan konnten
wir dort den Staudensichtungsgarten besichtigen.
Fassadenbegrünung
in Schwabing
Die Wanderung
von Tobias Kech
Mittwoch, den 21.07.2010
5.30 Uhr ding-dong, oh Gott, nein, aufstehen. 6.00 Uhr, jetzt muss ich aber wirklich
raus. 6.30 Uhr: Raimund pünktlich wie eh und je (ausgemacht war 6.00 Uhr) trifft ein,
egal, los geht’s. Nach gefühlter 6-stündiger Fahrt ohne jegliche Möglichkeit, etwas
Essbares am Rande des Weges zu ergattern, entschlossen wir uns, Mc Donald in
der Weltstadt Füssen einen Besuch abzustatten (ein Fehler): es gab nur überteuerte,
übel riechende und übel schmeckende Mcmüffelns oder so ähnlich. In Folge dieser
unnötigen Fresserei habe ich mich entschlossen wegzupennen und mein Schicksal
ganz in die Hände unseres gelben Miniflitzers, in die des Navis und nicht zuletzt in
die souveränen Fahrkünste des Piloten Raimund zu legen. 10.30 Uhr, gähn, wir sind
da, würde ich gerne sagen, aber der Satz, der eher passt, lautet wieder: Oh Gott,
nein, es geht los.
11.15 Uhr: Haben Rest der Gruppe gefunden. Björn hat einen völlig überteuerten Tirolerhut gekauft und sieht damit aus wie ein Idiot, sorry, Vollidiot.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 21
Elmau 12.00 Uhr: Zu früh gefreut, so könnte das Motto des 3-tägigen Trips in die Alpen lauten. Falls ich zuvor den Satz „Wir sind da“ fälschlicherweise verwendet habe,
muss ich diesen nun revidieren, denn jetzt sind wir da bzw. jetzt geht’s los. Nach einer - nennen wir es Geisterfahrt - nach Elmau (von unserem Treffpunkt Skistadion)
mit dem völlig von Sinnen wirkenden Piloten Grun, der seine Liebe zu seinem Heimatland mit einer (Dominik würde sie als überhässlich bezeichnen) Mütze zum Ausdruck bringt, sind wir, die Todgeweihten (Marcy, Steffi, Strobel und meine Wenigkeit),
in Elmau angekommen. Diese Fahrt war nur mit dem unbedingten Glauben an ein
Leben nach dem Tod zu ertragen.
Wettersteinalm 13.34 Uhr, Zwischenstopp. Sauerstoffzufuhr in Beinen und Kopf lässt
zu wünschen übrig, 4 km und 22% Steigung haben ihre Spuren hinterlassen. Ein
Blick in die Runde lässt mich an meiner Fitness zweifeln: Werner, Dominik, Marcy,
Jochen und Björn (ihr erinnert euch, der mit dem Hut) trinken Bier, oh mein Gott, die
trinken Bier. Unser norddeutscher Hüne kann es nicht lassen: wo andere an ihre
Grenzen geraten, zündet er sich eine Zigarette an und passt somit seine Sauerstoffsättigung der unseren an. Danke! 15 Minuten später kommen die ersten Nachzügler
an in Gestalt von Steffi, Beate, Katja und Frau Gantenbein, Respekt meine Damen.
Einzig Mathe-Ass Conny und Manager Herr Reinking lassen noch auf sich warten.
13.50 Uhr: Scheinbar muss es hinter uns wie aus Kübeln geschüttet haben, unsere
Gruppe ist komplett. Schweigend und mit dem Songtext der Band Tocotronic in den
Ohren „Du bist ganz schön bedient“ reihen sich die zwei wieder ein.
15.30 Uhr: Kopfweh, Blasen, Erschöpfung. Ich liebe wandern. Nach einer, meiner
Ansicht nach, völlig übertriebenen Bergtortur (866 Höhenmeter) sind wir in einer
überschaubaren Gruppe auf dem Schachen angekommen. Der Rest kämpft sich immer noch wacker Richtung Wahnsinn, mein Mitleid haben sie. Muss nun auf Grund
völliger Erschöpfung meine Feder niederlegen und meinen geschun-denen Körper in
Bier ertränken.
16.00 Uhr: Wieder zwei Geschaffte in Form der völlig erröteten Katja (die Frau, die
gut mit Wurzeln kann) und dem Australopithecus Peter, der immer und immer wieder
nach seiner Heidi schreit, aber lediglich eine vereinsamte Bergziege scheint seinem
Verlangen zu erliegen. 16.30: Hallo, Herr Albiez, hallo, Geisterpilot Grun, der nun völlig kleinlaut klingt und seine Liebe zu seinem Heimatland nach dieser Tortur wohl begraben hat - die Mütze ist weg! Kaum geschrieben, schon kommt die vorletzte Gruppe, die gekämpft und den Schweinehund besiegt hat, in Form von Steffi, Beate und
Frau Gantenbein auf dem Schachen an. Stellt sich die Frage, wo sind die letzten
drei? Conny, Möller und Herr Reinking. Wer gewinnt den Kampf? Die Chancen stehen 80 zu 20 für den Schweinehund! Kaum zu glauben, es gibt sie doch noch, Außenseiter-Siege. Nicht mal 10 Minuten nach der Frage nach den Chancen kämpfen
sich die glorreichen Drei Richtung Schachen. Chapeau, apropos, muss Haare waschen.
Kurzer Nachtrag: Auf dieser Reise entwickeln Teile der Klasse Züge, die an früh pubertäres Verhalten erinnern, in Gestalt von Andre „loco“ Kiemle. Zuerst stößt er große Felsbrocken Richtung Abgrund mit klarer Absicht, Menschen zu verletzen, wenn
nicht sogar zu töten. Diese Aktion konnte nur durch das beherzte Eingreifen des AlmÖhi unterbunden werden, der sich in einem Gebüsch an einer Ziege verging. Mit den
Worten „Hört’s auf mit dem Schmarrn“ macht er dem Sch(m)erz ein Ende. Doch das
war längst nicht das letzte Mal, dass er negativ auf sich aufmerksam gemacht hat
streng nach Wilhelm Buschs Max und Moritz „Dieses war der erste
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 22
Streich, doch der zweite folgt zugleich“ beleidigte, nein nötigte er in Folge dessen
unsere Führerin im Schachenhaus, indem er sich mit eindeutigen Posen und Sprüchen an sie ranschmiss.
Nun zu Fakten über das Schachenhaus:
Das Haus wurde 1872 erbaut und ist im edlen Zirbelholz gehalten. Die unteren Räume zieren Bilder, die an die verschiedenen Lebensabschnitte des damaligen Inhabers Ludwig II. erinnern. Zudem hängen im Arbeitszimmer Bilder von Richard Wagner und Marie-Antoinette, die er sehr bewunderte. Ludwig, der seine Geburtstage
gerne auf dem Schachenhaus feierte, schlief meistens tagsüber und empfing nur selten Besuch. Einzig ein befreundeter Philosoph durfte ihn des Öfteren auf dem Schachen besuchen. Die zwei genossen dann im oberen Bereich (der in opulentem orientalischen Stil mit riesigem Brunnen und einer Sofalandschaft gehalten ist) die Ruhe
und Abgeschiedenheit mit Kräutern aus dem Orient.
Donnerstag 22.07.2010
Morgen, wie immer war ich der Erste, der den Weg aus dem Land der Träume gefunden hat. Denn wie ich immer zu sagen pflege „Nur der frühe Vogel fängt den
Wurm“. Nun möchte ich, nein ich muss, noch vom gestrigen Abend berichten. Der
Autor (meine Wenigkeit) begab sich, wie es sich für einen Berg erfahrenen Haudegen gehört, zeitig ins Bett, konnte aber leider aufgrund der LandschulheimAtmosphäre nicht den Weg ins Land der Träume finden. Nun zu den Auslösern der
Tragödie: Wortführer war, wie soll es anders sein, „loco“ Kiemle, der Ausdünstungen,
die an Hiroshima erinnerten, absonderte. Nachdem die trinkfesten Vollgas-Schwaben
Dominik, Werner und „ loco“ jeweils 14 Hochmoorschnäpse im Sekundentakt Richtung Wahnsinn schütteten, kamen die drei Muckentiere in dem völlig überfüllten
Massenschlafsaal an. Danach versuchten sie in gut verständlicher deutscher Sprache (die eher tief als hoch daher kam) den Abend Revue passieren zu lassen.
Donnerstagmorgen stand noch ein Besuch des Alpingartens auf dem Programm.
Nun ein paar Daten des unterhalb vom Schachenhaus liegenden Gartens: Der Garten wird von 2 ständig wechselnden Mitarbeitern gepflegt. Dort befinden sich 40 verschiedene Beete, die mit Gießkanne und Regenwasser bewässert werden. Der Garten wird logistisch von der Bayerischen Landeshauptstadt München versorgt, zusätzlich forscht das Fraunhofer-Institut über die Klima-Auswirkungen auf Pflanzen und
Umgebung.
Kurz vor Abmarsch Richtung Reintalangerhütte, unserem zweitem Ziel, gibt es ein
erstes Opfer zu vermelden. Unser Über-Abele, der In-sich-Ruhende, keiner Fliege
was zuleide tuende Menschenfreund, wurde von einem Einheimischen mittels Jeep
von seinem Stuhl befördert. Ich denke, es wird Zeit zu gehen!
Abstieg zur Bockhütte (1050m). Nach anfänglichem Lob über die schöne Strecke
wurden wir, Abele, Jochen, Werner, Kai, Peter und Bergmann Tobi (ich) eines Besseren belehrt. Der schöne Abstieg wurde doch wieder zur Tortur. Da kann ich nur
unser anfängliches Motto zitieren: „Zu früh gefreut“. Nach 1,5-stündigem Felswandabstieg mussten wir mit Entsetzen vernehmen, dass unser Nordmann die Tour der
Übrigen auf die Meilerhütte abbrechen musste. Wenn selbst dieser Hüne umdrehen
musste, was muss das für eine Anstrengung gewesen sein.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 23
Nach einer unmenschlichen 1,5-stündigen Wanderung von der Bockhütte zur Reintalangerhütte (1370m), vorbei an goldenen Flüssen, Mountainbike Rampen und Pamukkale, wo ich kurzzeitig an glückliche Zeiten meiner Kindheit erinnert wurdeL..,
sorry ich schweife ab. Angekommen pflegten wir wie immer zuerst unsere geschundenen Körper. Danach bewies Werner seine Männlichkeit auf ein weiteres Mal, indem er den kältesten Fluss seit der Erfindung des Thermometers durchquerte. Dies
entlockte ihm lediglich ein müdes Lächeln! Angestachelt von so viel Testosteron
rannte Kai wie von allen Geistern verlassen, mit den Worten „I feel like a Badener“
hinterher. Kurz darauf kam Nordmann Marcy an, Respekt. Unfassbar aber wahr,
nach überwundenen 2500 Höhenmetern sind die ersten Wahnsinnigen in Form von
Strobel und Karate-kid Valentin angekommen. Kein Respekt, sondern Hochachtung.
Bevor ich’s vergesse: Herr Möller, der Anden erfahrene Weltmann, und Conny, das
Mathe Ass, sind inzwischen auch angekommen. Trotz ihrer auch ohne Gepäck schon
schwer zu tragenden Last kann ich dieser Leistung, sorry, ich wiederhole mich, nur
meinen Respekt zollen. So, die Nächsten sind da, Deutschländer-Würstchen Grun
und Schlumpf-Björn, der mit seinem blauen Körper aussieht wie eine Wasserleiche,
aber grinsend, als käme er von einem sonnigen Tag am Meer. Kaum geschrieben,
schon trudelt Miniflitzer-Pilot Raimund von der Höllentour ein mit den Worten „Ich bin
ganz schön bedient“. Mittlerweile ist Herr Krauß eingelaufen, verfolgt von Katja und
Frau Gantenbein, die wieder einmal das Gerücht des starken Geschlechts bestätigten. Ja, sie haben die Höllentour hinter sich gebracht und nur müde darüber gelächelt, mit den Worten „im Vergleich zum Kinder kriegen wäre dies wie ein lauer
Sommerabend gewesen“. Mir blieb die Spucke weg. Kollege Grun schmiss sich infolge dieser Aussage in die 2°C kalten Fluten der Partnach. Liebe Freunde, es ist
soweit, er ist vollkommen durchgedreht.
19.50 Uhr: Sitzen in gemütlicher Runde und spielen Karten, versuchen zu retten, was
nicht mehr zu retten ist! Spaß zu haben. Werner, beinhart, beginnt schon wieder zu
lallen. Eigentlich sollte ich mir angewöhnen zu schreiben, wenn er dies nicht tut. Kurz
zur Landschaft: Muss leider wieder die Göttlichen aus dem hohen Norden zitieren
(für die, die nicht wissen, wen ich meine: Tocotronic) mit den Worten „Schön hier,
aber hier leben, nein danke“. Kurze Rezension zum Essen: heiß, aber gut. Ich muss
noch einen kurzen Satz über „loco“ verlieren. Scheinbar geläutert sitzt er, dem Wort
Einsamkeit eine neue Dimension verleihend, in einem Strandsessel mitten in den Alpen am Rande der Partnach und schiebt Trübsal. Ich verzeihe ihm.
Freitag 23.07.2010
Aufgestanden, wobei vom Aufstehen zum Schlafen sich lediglich die Körperhaltung
von vertikal in horizontal verändert. Richtig, liebe Freunde, von Schlaf kann keine
Rede sein. Ein Schnarcher, der seinesgleichen sucht, hat mich und etliche Mitgenossen vom Schlaf nur träumen lassen. Manchmal wird das Fluchen, fluchenswert! So
könnte das Motto der vergangenen Nacht lauten. Hölle, Hölle, Hölle, und jetzt auch
noch wandern, momentan kann mich nur der Gedanke an einen ruhigen Moment, in
einem geschlossenen Raum, ohne auch nur eine andere Seele, am Leben halten.
Melde mich wieder, wenn mein Gemüt mit etwas Sonne gefüllt ist.
Angekommen! Ja, ihr hört richtig, wir sind da. Nach der Horror-Prognose von Herrn
Kraus, der mit einem 4,5-stündigen Marsch nach Garmisch rechnete, haben Strobel,
der godfather des Handyklingeltons und meine Wenigkeit den Entschluss gefasst
„Wir brauchen nicht so lang“. In Folge dieses Entschlusses haben wir den oft zitierten
Schweinehund erschossen und sind die Strecke in höret und staunet 2,5 Stunden
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 24
hinunter gedonnert. Mir kommen nun die Tränen der Erleichterung. Genossen und
Genossinnen, dies sind die letzten Worte eines Wanderers, der nie wieder Sätze wie
„Der Weg ist das Ziel“ hören will. Ich gehe nun nachhause und hänge meine Wanderschuhe nicht an den Nagel, ich verbrenne sie. Adios, Servus, aber keinesfalls: Auf
Wiedersehen.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 25
Ausflug des Meisterjahrgangs 1963/64 nach Bad Schussenried
von Götz Sailer
Hallo, hallo, wieder Mal ein Lebenszeichen von uns.
Am Wochenende 11./12. September 2010 hatten wir das 6. Meistertreffen. Wir fuhren nach Oberschwaben mit dem Zielort Bad Schussenried. Organisiert hat den Ausflug dieses Mal Hermann Ries. Was dort alles geboten wurde L uns liefen die Augen
über:
Als erstes besichtigten wir die Wallfahrts-Kirche Steinhausen, dann den Federsee mit
seinem Vogelparadies. Am nächsten Tag ging es weiter ins Kloster Schussenried mit
seinem Bibliothekssaal von überwältigendem Ausmaß. Ein riesiges Erlebnis war
dann noch das Bierkrug-Museum mit 1200 historischen Krügen. Dazwischen gab es
Essen und Trinken, einschließlich Kaffee und Kuchen. Alles war bestens vorbereitet,
sogar schönes Wetter war bestellt.
Danach hieß es „Auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr“.
(getippt von Axel Steinmüller Technikerklasse FTL GL/ P1/2)
Verbandsmitteilungen
Hohenheim, im September 2010
Der Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V. trauert um seine Mitglieder,
die uns seit der letzten Mitgliederversammlung verlassen haben:
Oktober 2009
Wolfgang Otto, Nürtingen
Januar 2010
Michael Hermann, Schramberg
Februar 2010
Franz Pohl, Schönaich
Februar 2010
Josef Sanns, Limburgerhof
Juli 2010
Martin Kälber, Pforzheim
August 2010
Wilhelm Müller, Rothenburg
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 26
Mitgliederversammlung und Führung auf der Landesgartenschau
in Villingen Schwenningen am 2. Oktober 2010
Bilder von Klaus Schnaidt / Ralph Käfer
Herr Martin (Geschäftsführer der Landesgartenschau
GmbH in Villingen-Schwenningen) bescherte uns eine
kurzweilige und sehr interessante Führung. Wir erfuhren
sehr viel zur Historie des Areals und der Geschichte
während der Bauzeit.
Der Verband der ehemaligen Hohenheimer Schüler e.V.
bedankt sich bei Herrn Martin für diese tolle Führung. Es
war seine letzte Führung während der Gartenschau.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 27
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 28
Ehrungen 2010
Frank Grosshans wurde für 25 Jahre geehrt
Gerhard Schmid für 60 Jahre. Die Ehrenurkunde
nahm sein Sohn Hans-Joachim Schmid
entgegen
Aktivitäten im Vorstand 2009 / 2010
von Klaus Schnaidt und Dieter Reinking
November 2009
• 15: Adventsaustellung Hohenheimer Floristmeister im Schloss Hohenheim
• 17: Stand am Poinsettientag
Dezember 2009
• 08: Wintertagung Zierpflanzenbau in Mühlacker, persönliche Übergabe Brief
an Minister Haug
• Prämierung beste GaLa-bau – Homepage durch Studierende der Fachschule
für Technik
Februar 2010
• 01: Vortrag im Rahmen Montagsgespräche in Hohenheim
März 2010
• 13: Stand am Weiterbildungstag der Fachschule
• 29: Unterschriften Einladung Vorbereitungskurs neue Schüler, Besprechung
mit Herr Eichin zu den Themen Internetportal Hortipedia, Termin Ministerium,
etc.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 29
April 2010
• 03: Kick Off Internetportal Hortipedia, Insel Mainau, Gespräch mit Vorstandsvorsitzenden Stender AG Herr Hengstermann,
• 09: Jahreshauptversammlung Arbeitsgemeinschaft Europäischer Gartenbaulehrer in Niederlenz, Schweiz, Möglichkeiten Internationaler Schüleraustausch
u. Finanzierung über Comenius Projekte
• 12: Gespräch im MLR über Zukunft Meisterbriefverleihung
• 29April 2010: Erweiterte Vorstandsitzung
Juni 2010
• 19: Begrüßung beim Einführungsseminar für neue Fachschüler der Fachschule (Informationen für zukünftige Techniker- und Meisterschüler)
• 26: Stand am Zierpflanzenbautag
Juli 2010
• 08: Zeugnisübergabe und Sektempfang
• : Florist - Meisterbriefübergabe und Grußwort
• 23:Preisverleihung bei der Gärtnermeisterbriefübergabe
• 27: Gespräch im MLR über Ort + Ablauf Meisterbriefübergabe
September 2010
• 14: Grußworte Einschulungsfeier in Hohenheim
• 18: Stand am Gemüsebautag
• 22: Stadtspaziergang Stuttgart für neue Schüler
• 29: Führung Grünes - U
Oktober 2010
• 9: Mitgliederversammlung nach Führung auf der Landesgartenschau
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 30
Bücherboard / CD Rom
Bauen mit Grün
Eine Buchbesprechung von Reimund Albiez
Bauen mit Grün. Die Bau- und Vegetationstechnik
des Garten- und Landschaftsbaus. Bjorn-Holger Lay,
Alfred Niesel, Martin Thieme-Hack. 2010. 704 S., 4.,
neu bearbeitete und erweiterte Auflage, 748 Abb.,
276 Tab., geb. ISBN 978-3-8001-5404-3. € 139,00
Das Buch "Bauen mit Grün" verlegt durch den Ulmer
Verlag wurde von Björn-Holger Lay, Alfred Niesel
und Martin Thieme-Hack herausgegeben.
Bauen mit Grün beschreibt die Tätigkeiten der Garten- und Landschaftsbauer, die sich von den anderen Bauausführenden dadurch unterscheiden, dass
sie sowohl mit natürlichen Baustoffen wie Steinen,
Zement, Holz als auch mit lebenden Werkstoffen
Bauwerke anfertigen. Denn erst durch die spätere
Bepflanzung durch den Landschaftsgärtner bekommen die Bauwerke ihren Stil.
Alle baulichen und pflanzlichen Tätigkeiten unterliegen selbstverständlich technischen Regeln, welche zu beachten sind. Diese Regeln beschreibt das vorliegende
Buch.
Die Autoren haben den Versuch unternommen, in diesem Werk die bau- und vegetationstechnischen Zusammenhänge und Regeln für die verschiedenen Elemente von
Freianlagen systematisch darzustellen und diese an Beispielen zu verdeutlichen.
Hierbei ergibt sich ein Standardwerk für die Ausführenden des Garten- und Landschaftsbaus sowie für Landschaftsarchitekten. Ebenso hilfreich ist es für fachkundige
Lehrer, die dafür zuständig sind angehende Gesellen, Meister und Techniker dieses
Berufes auszubilden. Alle Genannten können benötigtes Fachwissen in diesem Buch
nachschlagen.
Das Buch ist inhaltlich in 17 Kapitel unterteilt. So wird beispielsweise der Schutz der
Vegetation bei Bauarbeiten beschrieben. Weitere Kapitel beschäftigen sich mit Erdbauarbeiten, Bodenarbeiten oder Mauerwerksarbeiten.
Jedes Kapitel enthält darüber hinaus Unterpunkte, in denen die Regelwerke und
Normen genannt werden, die für die Bauausführung so wichtig sind und die durch die
ausführenden Kräfte beachtet werden sollten.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 31
Des Weiteren folgen bautechnische Texte sowie Tabellen, die recht gut nachvollziehbar und für die Fachkräfte einfach nachzuschlagen sind.
Die Erklärungen und Texte sind gespickt mit Graphiken und zeichnerischen Darstellungen. Hier allerdings gilt zu beachten, dass in mancher Darstellung die falsche
Bauweise gezeigt wird. Darum sollten die Graphiken, Fotos und Darstellungen auf ihre Richtigkeit durch weitere Literatur überprüft werden.
Fazit:
Ein sehr gutes Buch in seiner Beschreibung, die Texte und Darstellungen sind einfach zu verstehen.
Ebenso sehr gut ist das Inhaltsverzeichnis, das es ermöglicht, Themen relativ schnell
ausfindig zu machen. Daher handelt es sich hier um ein gutes Nachschlagewerk.
Negativ schlägt der relativ hohe Preis zu Buche, so dass das Werk für Privatpersonen, die kein Gewerbe besitzen, die sich aber mit ihrem Hobby dem Gartenbau beschäftigen wollen, eher nicht in Frage kommen wird.
Schade ist leider auch, dass Graphiken und Darstellungen Mängel aufweisen.
Gärten für Menschen mit Demenz
Eine Buchbesprechung von Beate Stümpflen
Autoren: Bendlage, Nix, Schützendorf, Wölfel, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2010, ISBN:
978-3-8001-5848-5, Preis: 39,90€
Anfangs konnte ich mir unter dem Titel des Buches
nicht viel vorstellen. Nach wenigen Seiten jedoch
wurde mir die ganze Thematik des Buches klar.
Das Buch ist sehr gut strukturiert. Am Anfang befindet sich ein sehr aufschlussreiches Inhaltsverzeichnis. Anschließend wird eindrucksvoll aufgezeigt, wie
die Krankheit Demenz die Menschen, die daran leiden, verändert und beeinträchtigt. Aber auch die
betreuenden Personen werden berücksichtigt, da
diese durch die dauerhafte Aufsicht stark eingeschränkt und belastet werden.
Im Folgenden wird der Nutzen eines Gartens für den
Personenkreis der Demenzkranken und deren Betreuer erläutert sowie viele Elemente eines Demenzgartens genannt und ausreichend erklärt.
So wird z.B. bei der Verwendung von Klangelementen der Gehörsinn angeregt, das
Einbringen von geeigneten Pflanzen, wie dem Eselsohr, kann den Tastsinn ansprechen. Zu achten ist auf das sachgemäße Bauen von Wegen und Hochbeeten für die
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 32
Nutzung der teilweise körperlich sehr eingeschränkten Nutzer (Materialauswahl, Breite von Wegen zum Befahren mit dem Rollstuhl).
Es folgen bereits umgesetzte Projekte, die in Plänen veranschaulicht sind und erläutert werden, um das Zusammenspiel der vielen Elemente zu verdeutlichen. Am Ende
des Buches wird noch die Pflege eines solchen Gartens erörtert und mehrere Pflanzenlisten sind aufgeführt (Giftpflanzen, Duftpflanzen etc.).
Ein Stichwortverzeichnis zum Schluss sorgt für den vollkommenen Überblick. Auch
das Literaturverzeichnis ist sehr aussagekräftig und hilfreich für weitergehende Interessen.
Alles in Allem ist das Buch verständlich geschrieben und vor allem durch Bilder und
Projekte sehr aufschlussreich aufgearbeitet. Also: für Interessierte nur weiter zu empfehlen!!!
Verwendung von Holz im Garten- und Landschaftsbau
Eine Buchbesprechung von Walter Hollweck
Autoren: Mehdi Mahabadi und Stefanie Kathrin
Hachenberg
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Ulmer (Eugen) (21. Juni 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3800159201
ISBN-13: 978-3800159208
Größe und/oder Gewicht: 27 x 20,4 x 2,4 cm
Holz ist ein wunderbarer Werkstoff, der den Menschen
seit Jahrtausenden begleitet. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der Baustoff in unterschiedlicher
Form, Güte und Farbe in fast allen Bereichen des Garten- und Landschaftsbaus eingesetzt wird.
Das vorliegende Fachbuch richtet sich in erster Linie an Planer von Freiräumen, Garten- und Landschaftsbaubetriebe, Studierende der Landschaftsarchitektur und Auftraggeber von öffentlichen und privaten Anlagen. Aufgrund der Informationsfülle, die
zum Thema Holz vorhanden ist, kann in einem einzigen Buch das Thema nur mehr
oder minder überblickartig dargestellt werden.
In den ersten Kapiteln werden die Grundlagen erläutert. Aufbau und allgemeine Eigenschaften des Holzes sowie Holzschutzmaßnahmen. Anhand von Steckbriefen
werden viele wichtige Holzarten mit Fotos und Stichpunkten z.B. zur Herkunft, Festigkeit, natürlichen Dauerhaftigkeit und möglichen Anwendungsbereichen übersichtlich dargestellt.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 33
Im darauffolgenden Kapitel finden sich alle möglichen Verbindungsmittel und Verbindungselemente z.B. Nägel und Schrauben, ebenso reine Holzverbindungen und
Verbindungsmöglichkeiten mit dem Boden. Mit Hilfe von Texten, Verweisen auf DINNormen, Zeichnungen und ansprechenden Fotos versuchen die Autoren die Informationsfülle zu veranschaulichen.
Ab Kapitel sechs werden die einzelnen Bauwerke, die aus Holz oder Holzkombinationen bestehen, vorgestellt. Hier liegt der Schwerpunkt beim Bau von Pergolen, Einfriedungen und Holzbelägen. Bei diesen Themen werden viele Planungsbeispiele
ausführlich mit Fotos, technischen Detailzeichnungen, Beschreibungen zu Funktionen und baulichen Aspekten dargestellt. Auch auf rechtliche Bestimmungen sowohl
auf Bundes- wie auch auf Landesebene wird verwiesen. Leider findet man nur Informationen zu Nordrhein Westfalen. Interessant wäre gewesen, wenn tabellarisch alle
Länder erfasst worden wären.
Die Themen Bänke und Sitzelemente, sowie Pflanzgefäße aus Holz werden im
Fachbuch zwar behandelt und teilweise auch mit Bildern und technischen Details
versehen, aber nicht mehr so umfassend wie die vorangegangenen Themen dargestellt.
Das Buch schließt nach einem informativen Kapitel über Thermoholz und Holzverbundwerkstoffe mit einem hilfreichen Serviceteil ab. Hier findet sich ein Glossar, in
dem die Fachbegriffe nachgeschlagen werden können.
Wer auf der Suche nach einem Buch ist, das die umfangreiche Thematik der Gestaltung und des Bauens mit Holz übersichtlich und kompakt im Stil einer Enzyklopädie
zusammenfasst, der wird hier fündig.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 34
Verschiedenes
Hilfe für unsere Mitglieder ohne Bankabbuchung
Um die oft aufwändige und vor allem zusätzliche Arbeit etwas abzubauen, bitten
wir unsere Mitglieder, die noch per Banküberweisung ihren jährlich fälligen Betrag von € 12,00 begleichen, uns doch eine Einzugsermächtigung zu erteilen.
Sollten Sie sich für dieses Verfahren entscheiden, füllen Sie den nachfolgenden Vordruck aus und schicken ihn bitte an die unten stehende Adresse unserer Geschäftsstelle, die jedem dankt, der sich zu diesem Schritt entschließt. Die Abbuchung erfolgt
dann immer Anfang eines jeden Jahres.
EIZUGSERMÄCHTIGUG
bitte mit Schreibmaschine oder in Druckbuchstaben
ame des Kontoinhabers:
Vorname:
Adresse
Postleitzahl:
Wohnort
Telefon:
Fax:
ame des Geldinstitutes:
Bankleitzahl:
Kontonummer:
Datum und Ort
Unterschrift
Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft
Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V.
Schloss Westhof/ord (782)
70599 Stuttgart
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Seite 35
Impressum
HOHEHEIMER MITTEILUGE
Herausgeber: Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V. in Verbindung mit
der Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft Stuttgart (Hohenheim)
Redaktion
Dieter Reinking (Korrekturen+Redaktion), Margrit Duwe-Schwab (Korrekturen+Layout),
Dr. Petra Bräutigam (Korrekturen+Lektor), Ralph Käfer (Redaktion+Layout)
Anschrift der Redaktion
Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft
Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V.
Schloss Hohenheim • Westhof/Nord (782)
70599 Stuttgart
Tel: (0711) 45922726 • Fax: (0711) 45922730
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sfg.uni-hohenheim.de
Erscheinungsweise: halbjährlich
Klaus Schnaidt (1.Vorsitzender) • Andreas Benz (2.Vorsitzender)
Bankverbindung
Landesbank Baden-Württemberg • BLZ: 600 501 01 • Konto: 7269473
Wir freuen uns über jedes eingesandte Manuskript. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt
die der Redaktion. Diese behält sich vor, Beiträge zu bearbeiten und sinngemäß zu kürzen. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion.
Druck
Sauter GmbH, Röntgenstr. 24, 72770 Reutlingen • Auflage: 1.300
●
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010
Wir wünschen allen Lesern und Mitgliedern des
Verbandes der Ehemaligen Hohenheimer Schüler e.V. ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das Neue
Jahr.
Hohenheimer Mitteilungen 02/2010

Documentos relacionados