Jahresdokumentation TUSCH

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Jahresdokumentation TUSCH
TUSCH
Jahresdokumentation
Theater und Schule Berlin
Jahresdokumentation
Spielzeit 2013/2014
Spielzeit
2013/2014
theater und schule
partnerschaften in berlin
Inhalt
Editorial
Seite 3
TUSCH
Theater und
Schule Berlin
Überblick TUSCH-Partnerschaften 2013/14
Seite 4
TUSCH-Theaterprojekte
Seite 5-27
TUSCH-Festival 2014
Seite 28-29
Vielfalt in den TUSCH-Partnerschaften
Seite 30-33
Pressestimmen
Seite 34-35
TUSCH in Zahlen
Seite 36
TUSCH-Partnerschaften
Kulturelle Bildung ist schön...
Bei unserem Auswertungstreffen für das Partnerschaftsjahr 2013/14 haben wir unsere
Kooperationen dieses Jahr gefragt: Was war schön? Und was möchte ich nie wieder
haben? Da war die Rede von der Freude und Energie der Kinder, von der wunderbaren
Zusammenarbeit zwischen den Partnern und von Schulen, die vom Theater infiziert wurden.
Aber es kam auch zur Sprache, dass Kinder unmotiviert waren, Verbindlichkeiten zwischen
Schule und Theater nicht eingehalten wurden und die Findungsprozesse, wer was will, zu
lange dauerten. Kinder und Jugendliche für Theater zu interessieren und Kooperationen
zwischen Schule und Theater erfolgreich zu gestalten kann anstrengend sein, braucht viel
Zeit und einiges Engagement. Also frei nach Karl Valentin: ‚Kulturelle Bildung ist schön,
macht aber viel Arbeit‘.
Aber die lohnt sich dann wirklich und das haben die vielen tollen, kreativen und spannenden
Theaterprojekte gezeigt, die über das ganze Jahr geplant, umgesetzt und auf dem TUSCHFestival 2014 bei Aufführungen oder in der Foyer-Ausstellung präsentiert wurden und die
nun nochmals in der vorliegenden Jahresdokumentation bewundert werden können.
Die Schülerinnen und Schüler der TUSCH-Schulen erlebten Piratenabenteuer auf See,
kämpften gegen Steuererhöhungen im Tütenland, trafen böse Zauberer oder retteten die
Schule. Und sie setzten sich mit Fragen zu Liebe, Glück, Träumen, dem Erwachsenwerden,
Familie, Konflikten, Mobbing – also dem prallen Leben auseinander. Rund 1500
BesucherInnen - Familien, SchülerInnen und Fachpublikum - besuchten an fünf Tagen
die Theateraufführungen der Partnerschaften im 2. und 3. Jahr und bestaunten die
Theaterprojekte der Partnerschaften im 1. Jahr in der Ausstellung im Foyer.
Daneben ist über das Jahr natürlich noch einiges passiert: Führungen durch das Theater,
Workshops zu Tanz oder Erzählen, TUSCH-Theaterworkshops im Podewil zum Thema Vielfalt
und vieles mehr…
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen der Jahresdokumentation 2013/14 und wir
freuen uns bereits auf interessante Projekte und neue Impulse im anstehenden TUSCH-Jahr!
3
1. Jahr
10. ISS Steglitz Zehlendorf
Evangelische Schule Berlin Zentrum
Freie Integrative Montessorischule Pankow „Sternenwiese“
Hunsrück Grundschule
Paul-Moor-Schule
Paulsen-Gymnasium
Peter-Ustinov-Schule
Schule am Bienenwaldring
Schule am Friedrichshain
Schule am Pappelhof
Sophiensaele
GRIPS Theater
Astrid-Lindgren-Bühne im FEZ
Fliegendes Theater
ATZE Musiktheater
English Theatre Berlin
Deutsche Oper Berlin
Die Gorillas
Theater an der Parkaue
Theater o.N.
2. Jahr
August-Hermann-Francke-Schule
Bertolt-Brecht-Oberschule
BEST-Sabel-Schule
Clay-Schule
Eckener-Gymnasium
Herder-Gymnasium
Katholische Schule Sankt Franziskus
Maria-Montessori-Grundschule
Nehring-Grundschule
Robert-Jungk-Oberschule
Robert-Koch-Gymnasium
Wilhelm-von-Siemens-Oberschule
Künstlerteam Tanz & Musik
HAU - Hebbel am Ufer
Staatsoper im Schillertheater
Neuköllner Oper
GRIPS Theater
Vaganten Bühne
ATZE Musiktheater
Komische Oper Berlin
SCHAUBUDE BERLIN
Schaubühne am Lehniner Platz
Ballhaus Naunynstraße
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
3. Jahr
1. Gemeinschaftsschule Schöneberg
Anna-Seghers-Schule
Aziz-Nesin-Grundschule
Georg-Herwegh-Oberschule
Grundschule am Rüdesheimer Platz
Grundschule am Schleipfuhl
Ludwig-Cauer-Grundschule
Max-Beckmann-Oberschule
Schule an der Dahme
Schule an der Haveldüne
Schule an der Wuhlheide
Sekundarschule Wilmersdorf
Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik
Wilhelm-Hauff-Grundschule
THEATER STRAHL
Theater im Palais
Platypus Theater
Deutsches Theater Berlin
Staatsballett Berlin - Tanz ist KLASSE!
Theater o.N.
Friedrichstadt-Palast
MAXIM GORKI THEATER
Schlossplatztheater Berlin
JugendTheaterWerkstatt Spandau
Schlossplatztheater Berlin
Vaganten Bühne
theater 89
Das Weite Theater
4
TUSCH-Theaterprojekte im 1. Jahr
Evangelische Schule Berlin Zentrum |
GRIPS Theater
19 SchülerInnen der
Klassen 7 - 9 im Theaterprojekt
10. ISS Steglitz-Zehlendorf |
Sophiensaele
MEIN LABYRINTH
MELT
Prolog:
c
k
14 SchülerInnen der
7. Klasse im Theaterprojekt
©Katharina Zehner
Ursprüngliche Idee bzw. Wünsche für eine ideale Form der Theater-AG lagen bei einer Gruppengröße von
10 SchülerInnen der 9. Klasse. Da es sich um ein besonderes Jahr für die Schule handelt, in der SchülerInnen
einer anderen Schule in das Gebäude und die Schule hineinfusionieren, wollten wir genau das zum Thema
machen und die AG so zusammenzusetzen, dass eine Hälfte SchülerInnen sind, die das Gebäude und die
Schule kennen und die andere Hälfte ist neu. Aufgrund der spannenden Dynamik kam die Idee auf, „Krumping“ als Grundlage für dieses Projekt zu verwenden – eine spezielle „Battle-Form“ die durch Straßenkinder
in den USA entstanden ist, um ihren Gefühlen und Themen Ausdruck zu verleihen. Der Titel lag nahe. Zwei
„Gangs“, die miteinander verschmelzen: MELT.
MELT – Die Realität des Anfangs:
Alles anders. 19 SchülerInnen (nun heruntergeschrumpft auf ca. 12), 7. Klasse, neu auf der Schule, voller unkanalisierter Energie, von den gewaltigen Bewegungen und der „harten“ Musik der Ghetto-Kidz sichtlich irritiert, hatten teilweise völlig andere Vorstellungen von „Theater“; auch „Performance“-Stücke hatten sie bisher
noch nie gesehen.
MELT – Mittendrin:
Eine neue Schule. Für viele von ihnen ein Horror. Für die Projektentwicklung - Alles umdisponieren. Das Thema und die Form an die Gruppe anpassen. Was interessiert sie? Wie kreativ und eigenständig sind sie? Wie viel
wollen und können sie selbst entwickeln? Wie damit umgehen, dass ständig jemand eher gehen muss, wir nie
pünktlich anfangen und sowieso nie alle gleichzeitig anwesend sind? Szenen werden entwickelt und können
nicht weitergeprobt werden, weil beim nächsten Mal wieder ein Teil fehlt. Die Kinder haben keinen Überblick
und wollen eigentlich immer etwas ganz anderes machen.
MELT – Vision:
Die Umstände sind für alle schwer. Die SchülerInnen nachmittags erschöpft, die Theaterpädagogin versucht
im chaotischen Schulalltag allem beizukommen und die Performerin ist regelmäßig frustriert. Das Ziel wird
sichtbar. Jetzt müssen wir uns nur noch den Spass erobern.
Wer bin ich?
Wie sehe ich außen aus?
Wie sehe ich innen aus?
Wie bewege ich mich?
Wie fühlt es sich an, wenn ich mich mal ganz anders bewege?
Was bewegt mich?
Bewege ich mich selbstbestimmt oder werde ich bewegt?
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Dies sind einige der Fragen, die wir uns an unseren Workshoptagen stellen und die wir praktisch bearbeiten.
Wir lernen uns kennen, wir lernen uns neu kennen, wir provozieren, wir überraschen uns, wir arbeiten gemeinsam, wir werden gemeinsam müde, wir werden gemeinsam wach.
„Schreiben wir heute das Theaterstück?“
„Also... - Wir wollen Oberzicken sein, die Drogen nehmen.“
„Wann kriegen wir den Text?“
„Wir wollen ein richtiges Stück machen.“
„Wozu machen wir die doofen Spiele?“
„Wir wollen nicht spielen.“
„Hey Leute, jetzt lasst es uns doch erstmal ausprobieren...!“
Aha!... Die Jugendlichen im Alter von 12 – 14 Jahren wollen also nicht spielen. Aber was dann? Warum wählen
sie ein Theaterprojekt, in dem es um Zusammenarbeit, Bewegung und eben um das Spielen geht? Wir reden,
wir diskutieren, wir einigen uns – zumindest für die nächste halbe Stunde... Und weiter geht’s.
Der Titel, den wir für unser Projekt gewählt haben, scheint Programm: „Das Labyrinth“.
Mein Labyrinth.
Dein Labyrinth.
Unser Labyrinth.
Und dann doch:
„Das hätte ich nie gedacht, dass ich das könnte!“
„Das hat Spaß gemacht!“
Leitung: Jennifer Breitrück, Mirella Galbiatti
Leitung: Ivana Sajevic (Künstl. Leitung), Katharina Zehner (Theaterpädagogik)
5
6
Freie Integrative Montessori-Schule Pankow “Sternenwiese” | Astrid-LindgrenBühne im FEZ
Hunsrück-Grundschule |
Fliegendes Theater
75 SchülerInnen der
Jül-Klasse 1-3 im Theaterprojek
25 SchülerInnen der
Klassen 1 - 7 im Theaterprojekt
DAS THEATERFLOSS
Theater als Floßfahrt... SchülerInnen der dritten bis fünften Klasse haben sich auf eine spannende Reise begeben: Begegnungen mit Natur, Wildheit und Freiheit, mit Abenteuern und Unbekanntem, mit Feindlichem
und Ängsten, mit Verbotenem, Rassismus und Ausgrenzung. Sich-Treiben-Lassen und Sich-Entscheiden: Was
ist der richtige Weg?
©Magda Voerster
Innerhalb eines großen Schulprojektes mit dem Oberthema „Huckleberry Finn“ im Februar 2014 konnten wir,
unter der Leitung der beiden Theaterpädagoginnen, große bewegte und bewegende Bilder erschaffen und
unsere Vorstellungen von diesem freien Leben darstellen.
ARBEITEN AMEISEN AM ABEND AUCH? ALLERDINGS, ACH, AUSSERORDENTLICH, ABER...
BOTANIKER BEOBACHTEN BIENEN BEIM BAUEN BUNTER BAUMHÄUSER, BEHAUPTETEN BERND, BIANCA, BÄRBEL BÄR
Es war unsere erste Zusammenarbeit in unserer neu gegründeten TUSCH-Partnerschaft und wir hatten 12
ganze Vormittage Zeit, unsere Geschichte spielerisch zu entwickeln. Und so spielten wir und probierten
aus: etwas Verbotenes zu tun, brav zu sein, es nicht mehr auszuhalten, Wegzulaufen, die Insel zu entdecken, die Orientierung zu verlieren, jemanden zu verraten, Ausreden zu erfinden... „Und wann fängt endlich
das Theater-Spielen an?“ fragten die Kinder. Doch unmerklich war das „Spielen“ längst in „Theaterspielen“
übergegangen, die Improvisationen und Geschichten der Kinder verdichteten sich zu Standbildern, Szenen
und Choreografien, begleitet von Musik und Gesang. Bereits nach der ersten Woche entwickelte sich eine
Gruppendynamik, die sie umsichtig und spannungsvoll miteinander umgehen ließ. Wir sprachen über die
Theaterarbeit, und die Erlebnisse des Tages flossen in Bildern und Texten in die Theatertagebücher, die die
Kinder täglich führten - wundervolle Spiegel dieser zwölf Tage.
Wir bauen eine Geschichte aus Buchstaben und wollen uns auf eine kleine zoologische Abenteuerreise
begeben: Was machen Ameise, Biene und Marder so den lieben langen Tag? Wir bauen eine Geschichte um
einen Satz aus Alliterationen, in dem jeder etwas zu sagen hat. Wir machen Töne und Klänge und vor allem
erarbeiten wir ein Miteinander, ein jeder wird ein Teil der Geschichte. Die Kinder sollen Spaß am Spielen
haben und durch das Erleben einen Zugang zur Welt des Theaters, der Kunst und der Musik bekommen.
Sprache und Klang werden Raumkörper, der eigene Körper zum Instrument, jeder gibt mal den Ton an und
gibt ihn weiter.
Neben dem Spiel geht es uns darum, künstlerische Prozesse in Gang zu setzten und zu begleiten. Die Kinder
können Dinge und Objekte erschaffen, die ihre Begleiter auf der Bühne werden. Wir möchten sie für Ressourcen sensibilisieren, den Begriff „Müll“ untersuchen und neu definieren, dabei setzen wir auf spontane kreative
Impulse und die Wandelbarkeit alltäglicher Dinge.
Der Saal der „Garage Pankow“, dem Jugendkulturzentrum neben unserer Schule, wurde komplett
als Bühnenraum genutzt, die Bühnenbaugruppe
verwandelte den Raum: sie erschuf für uns eine Insel und baute uns ein Floß, mit dem wir uns über
den Mississippi treiben lassen konnten. Das war
auch für unsere ZuschauerInnen eine neue Erfahrung, die bei den drei Aufführungen auf der Bühne
Platz nahmen und dadurch einen ungewöhnlichen
Blick auf die verschiedenen Spielorte im Saal bekamen.
Im ersten TUSCH-Jahr wollen wir mit den Kleinsten der Schule, den Lernanfängern arbeiten. Die Idee ist, in
jedem JÜL-Strang einen zweitägigen Workshop und einen Theaterbesuch mit Blick hinter die Kulissen anzubieten. In drei Workshops erleben wir drei unterschiedliche erste Klassen und je 25 aufgeweckte Kinder. Die
Zeit ist knapp, aber dennoch entwickeln wir an jeweils zwei Tagen unsere kleine Expedition ins Tierreich. Mit
der „Igelklasse” begeben wir uns in die Welt der Ameisen, mit den „Marienkäfern” machen wir eine Expedition
zu den seltenen baumhausbauenden Bienen.
Ein Teil der Gruppe arbeitet im Malatelier der Schule an den Bühnenobjekten, die anderen entwickeln ihre
Szene und danach tauschen wir. So können alle alles probieren und ein wenig Theaterluft schnuppern.
Wir hatten eine Menge Spaß und schöne Momente und eine tolle Unterstützung der Schule und freuen uns
schon auf das zweite TUSCH-Jahr an der Hunsrück-Grundschule.
©Christine Lechner
Leitung: Ann-Marie von Löw (Theaterarbeit), Magda Voerster (Bühne und Requisite) und Friederike Terhechte -Mermeroglu
Leitung: Claudia Maria Franck (Regie und Licht), Vera Hüller (Regie und Choreografie), Tine Lechner (Coaching der SchülerInnen und
Gitarre), Birgit Gliffe (Bühnenbild)
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Paulsen-Gymnasium | English Theatre Berlin
Paul-Moor-Schule | ATZE Musiktheater
60 SchülerInnen der
Klassen 3 - 6 im Theaterprojekt
32 SchülerInnen der
7. Klasse im Theaterprojekt
EINER, DER AUSZOG DAS FÜRCHTEN ZU
LERNEN
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Vor was fürchtest Du DICH?
In welchem Alter, in welcher Lebenssituation
fürchten wir uns vor was? Was macht uns Angst?
Wozu ist das Fürchten manchmal auch gut? Wie kann
man das Fürchten nutzen und wie lernen, mutig zu sein?
Welche Töne oder Geräusche lassen uns schaudern, bei
welchen fühlen wir uns wohl und warum?
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Raub, Überfall, Einbruch, Dunkelheit, Giftschlangen,
tollwütige Menschen, Tornados, wilde Tiere, Spinnen, Gewitter, Krieg und Gewalt, Stille oder Lärm,
schlechte Zensuren, Einsamkeit
Zurzeit probt die Englisch-Profilklasse 7E alle zwei Wochen und in Workshops für ein englischsprachiges Theaterstück, das bei unserem Sommerfest im Juni - anlässlich unser 30jährigen Schulpartnerschaft mit der Hall
Mead School (London, Upminster) - aufgeführt werden soll. Die SchülerInnen haben sich schon für das Stück
"Cinderella" entschieden und überlegen gerade, wer welche Rolle übernimmt bzw. wer in welcher Funktion
am Stück teilnimmt. Die Proben machen immer sehr viel Spaß. Das TUSCH-Projekt ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil des Schulalltags der Klasse 7E geworden. Außerdem werden viele theaterpädagogische
Elemente auch in anderen Unterrichtsfächern wie Geschichte und Deutsch verwendet. So wurden am Tag
der offenen Tür des Paulsen-Gymnasiums Balladen von Friedrich Schiller präsentiert.
Das Märchen „Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen“ nach den Gebrüdern Grimm und das Bilderbuch „Der Krieg und sein Bruder“ von Irmela Wendt und Antoni Boratynski bilden die Grundlage für unsere Theaterprojektarbeit, in der wir gemeinsam mit SchülerInnen aus unterschiedlichen Klassenstufen herausfinden
wollen, welche „Schwellen“ es jeweils zu überwinden gilt und was eigentlich der Unterschied zwischen Angst
und Furcht ist. In mehreren Schritten möchten wir vieles ausprobieren und dabei unsere Wahrnehmung füreinander und für unsere Umwelt schärfen. Fürchterlich furchtlos wollen wir das so Entstandene gemeinsam
mit dem Schülerchor und dem Bläserensemble zu einem Spektakel zusammensetzen.
Our TUSCH-Workshop
by Nadashree Krishnasamy, 7e
©Rita Giehler
Leitung: Christian O. Hille, Cecily Bürgel
On Thursday, 28th November 2013 we went
to Berlin-Kreuzberg. There we rented a
room and we had a workshop with the English Theatre Berlin. First we warmed up with some exercises. Then
we played some games. For example we played a game where we
had to close our eyes and our drama teacher told us some locations
and we had to do some noises which are typical for the location. We
constructed a contract for the TUSCH project with some rules and
the classmembers signed it before the lunch break started. After
the lunch break we played fairy tale scenes in groups without dialogues. For instance we had the fairy tales ,,Little Red Riding Hood”
or ,,Snow White and the 7 dwarfs” etc. Then we had a little break.
After the little break we played a game. We continued the fairy tale
scenes in our groups with dialouges. At last we talked about our
favourite moments in the TUSCH-workshop.
Leitung: Minna Partanen, Rita Giehler
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Peter-Ustinov-Schule |
Deutsche Oper Berlin
Schule am Bienwaldring |
Die Gorillas
25 SchülerInnen der
8. Klasse im Theaterprojekt
12 SchülerInnen klassenübergreifend
im Theaterprojekt
©Yana Wernicke
AM ANFANG WAR DER TRAUM
Im September 2013 begann die neue TUSCH-Partnerschaft zwischen der Peter-Ustinov-Schule und der
Deutschen Oper Berlin. Seitdem haben SchülerInnen der 8. Klasse im Rahmen ihres Musikunterrichts gemeinsam mit ihren LehrerInnen und verschiedenen MitarbeiterInnen der Deutschen Oper Berlin das Musiktheater
in seinen unterschiedlichsten Facetten kennengelernt.
Im Rahmen von wöchentlichen spielpraktischen Workshops entstand eine kaleidoskopische Ansammlung
von szenisch-musikalischen Entwürfen rund um das Thema „Träume“: Brüder werden zu Zombies, ein Schlaflied wird zum Thriller-Soundtrack und zwischen apokalyptischen Momenten bleibt dennoch viel Hoffnung
auf die unendliche Liebe. Familien halten zusammen, das erste eigene Auto steht in einem Parkhaus, durch
das ein Fluss fließt, und an einem Verkaufsstand fangen die Kekse plötzlich an zu singen. Wo endet die
Wirklichkeit, wo fängt das Träumen an und warum ist es eigentlich so schwer, nicht sein Leben zu träumen,
sondern seine Träume zu leben? Eine musiktheatrale Expedition in das Reich des Surrealen und Utopischen
von und mit SchülerInnen der Peter-Ustinov-Schule aus Charlottenburg.
Leitung: Maria Kwaschik, Annette Hückstädt, Eunan Tobin
©Corinna Lemisz
Wir, die „Theater AG II“ der Schule am Bienwaldring (Förderzentrum mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“) arbeiten im Rahmen des TUSCH-Projektes mit dem Improvisationstheater „Die Gorillas“ zusammen.
Zur Zeit nehmen 12 SchülerInnen im Alter von 10 bis 18 Jahren teil.
Unser vorrangiger Ansatz ist, die Ideen der SchülerInnen einzubeziehen und sie ihre Stücke selbst entwickeln
zu lassen, da sich unserer Meinung nach viele fertige Texte unseren SchülerInnen nicht immer vollständig
erschließen oder stark vereinfacht werden müssen. So möchten wir eine Geschichte auf der Bühne zeigen,
die möglichst viel mit ihren eigenen Erfahrungen zu tun hat. Wir arbeiten daher vor allem mit den Möglichkeiten des Improvisationstheaters. Allerdings nicht in seiner Reinform. Wir probieren theaterpädagogische Elemente aus und schauen, was die SchülerInnen daraus machen. Gelungene Szenen speichern wir uns schon
einmal für das zukünftige Stück ab, an anderen arbeiten wir weiter oder entwickeln Neues. Wir geben den
SchülerInnen dazu Stichworte oder fragen ihre Ideen und Gedanken zum gewählten Thema ab und bauen
sie dann gemeinsam weiter aus.
Weiterhin arbeiten wir immer wieder an den Grundlagen und hoffen den SchülerInnen so mehr Ausdrucksmöglichkeiten in die Hand zu geben. Der Arbeitstitel unseres Projekts heißt: „Mein Tag“ und soll den
Alltag der SchülerInnen mit Ensembleübungen und kurzen Szenen darstellen. Die Sequenzen entstehen teils
aus den Ideen der SchülerInnen (mit Unterstützung und Anleitung), teils aus unseren Vorschlägen. Wir haben
mit den SchülerInnen gemeinsam überlegt, was ich z.B. am Morgen mache, wenn ich aufstehe. So entstanden
kleine Szenen zu ganz alltäglichen Handlungen wie Zähneputzen, Duschen, Anziehen usw. Zum besseren
Verständnis ist angedacht, die Alltagshandlungen auch mit Fotos als Teil der Bühnendekoration darzustellen.
Wir haben uns für dieses Thema als roten Faden entschieden, weil wir denken, dass sich unsere SchülerInnen
hier eher wiederfinden, ebenso ihre MitschülerInnen, die unser wichtigstes Publikum sind.
Leitung: Corinna Lemisz, Christin Breuer, Regina Fabian
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Schule am Pappelhof | Theater o. N.
Schule am Friedrichshain | THEATER AN DER PARKAUE
17 SchülerInnen der
Klassen 8 - 10 im Theaterprojekt
15 SchülerInnen der
Klassen 5 - 8 im Theaterprojekt
WIR
Probenauszug zu WIR, einer biografischen Anordnung - Antworten auf die Frage “Hast du einen Traum?”
Die SchülerInnen der Schule am Friedrichshain haben
Grenzen erforscht: körperliche und geistige, sinnliche und moralische, ihre eigenen und die des Theaters. Was liegt außerhalb deiner Vorstellungskraft?
Bis wohin kannst du im Kopf rechnen? Worauf kannst
du dich stellen, ohne dass es kaputt geht? Beim
Kräftemessen der Helden und in der Olympiade der
Klugscheißer wurden Grenzen gefunden, überprüft
und eingeordnet. Die Forschungsergebnisse werden
in choreografischen, spielerischen Versuchsanordnungen präsentiert und gemeinsam mit dem Publikum ausprobiert.
©Cindy Ehrlichmann
GRENZ/WERT
Reich werden. Das Geld in die Luft schmeißen.
©Schule am Friedrichshain
Für ihr Projekt haben die SchülerInnen auch die Grenzen des Theaters bei den MitarbeiterInnen des THEATERS
AN DER PARKAUE befragt. Hier ein Ausschnitt:
Wann geht Ihnen hier im Theater die Puste aus?
• Vor einer Premiere.
• Dann, wenn Künstler anstrengend sind.
• Ganz selten: Wenn der Lappen hoch geht.
Was ist das Absurdeste, das Sie sich hier im Theater vorstellen können?
• Alle rennen nackt durchs Treppenhaus.
• Wenn Kinder Regie führen.
• Hundetheater – Theater für Hunde.
• Es gibt nichts, was es nicht gibt. Ich bin offen für Experimente, z.B: Body Building.
Liebe! Ein Date haben.
Märchen. Dass ich ein Märchen in der Schule spiele.
Ich brauche einen Job, wo man mehr Knete [als in der Werkstatt] verdienen könnte. Mindestens… Keine Ahnung,
wo man mehr Knete verdienen könnte. Als Koch vielleicht. Mein Bruder arbeitet ja selber als Koch, aber bei dem
weiß ich nicht, wie viel insgesamt auf sein Konto wandert. […] Wenn man wenig verdient, ist es ätzend. Man muss
davon Miete zahlen, Gas, Versicherungen, Essen, Trinken. Dann kann man wieder am Ende des Monats hoffen, dass
die Knete auf`m Konto ist.
Ich habe eine Maske, ich überfalle eine Bank. Ich möchte Geld haben. Ich würde es stehlen und dann Kumpels
geben.
Ich habe keinen Traum.
Ich möchte, dass alles wieder schön wird! Ohne Streit.
Einen Star treffen.
Welche persönliche Grenze möchten Sie hier im Theater gerne überschreiten?
• Keine.
• Arbeitszeit, mehr Gehalt und mehr Verständnis für die Menschen und ihre Probleme.
• Jeden Tag was Neues machen.
• Ich möchte keine Grenzen überschreiten, ich möchte sie kennen.
Was ist Ihre intensivste Grenzerfahrung in diesem Theater?
• Ein Schauspieler hat einmal bei einer Aufführung gefehlt und ich musste auf die Bühne.
• Umgang mit dem Tod. Wenn jemand stirbt, geht die Vorstellung weiter.
Leitung: Ilka Rümke, Eva-Maria Reimer, Berit Schulz, Judith Anschütz-Bee
13
Ich möchte Fußballerin werden!
Ich will reich werden. Ich würde in den Urlaub fahren.
Ich würde gerne Fußballer werden. Profifußballer bei Bayern München.
Ich möchte `ne Freundin haben!
Ich möchte Fahrradmechaniker werden. Ich möchte die Fahrräder von Kleinkindern reparieren, ganz machen.
Leitung: Cindy Ehrlichmann, Ruth Biene, Petra Loos
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TUSCH-Theaterprojekte im 2. Jahr
August-Hermann-Francke-Schule | Künstlerteam Tanz & Musik
14 SchülerInnen der 6. Klasse im Kernprojekt
AUS ALTEN MÄRCHEN WINKT ES
Aus alten Märchen winkt es hervor mit weißer Hand, da singt es und
da klingt es von einem Zauberland; … Und Nebelbilder steigen
wohl aus der Tief hervor und tanzen luft´gen Reigen im wunderlichen Chor; Und blaue Funken brennen an jedem Blatt und Reis,
und rote Lichter rennen im irren, wirren Kreis; Und laute Quellen
brechen aus wildem Marmorstein. Und seltsam in den Bächen
strahlt fort der Widerschein. Ach, könnt´ ich dorthin kommen, und
dort mein Herz erfreu´n, und aller Qual entnommen und frei und
selig sein …
Vor 200 Jahren, in der Zeit der deutschen Romantik erträumte man sich
oft eine Märchenwelt, die mit der Realität nicht allzu viel zu tun hatte. Ist das
heute vielleicht auch nicht anders als bei dem Gedicht von Heinrich Heine aus dem Robert Schumann ein
Lied gemacht hat?
BEST-Sabel-Schule | Staatsoper im Schillertheater
17 SchülerInnen im Kernprojekt
WENN DIS_HARMONIE IS
Aufbegehren, Zorn, Unsicherheit, Angst, Zuneigung, Wolke 7 - kaum
etwas könnte das Gefühlschaos, in dem sich die SchülerInnen in
„WENN DIS_HARMONIE IS“ befinden, besser beschreiben, als die
vier Jahreszeiten: Wenn warme Frühlingssonne, sommerliche Hitzegewitter, Herbststürme und Winterschlaf in eisiger Kälte aufeinandertreffen, dann befinden sich die Bühnenfiguren schon
mittendrin im sogenannten „Erwachsensein“. Ist das das Ende der
disharmonischen Jugend? War diese überhaupt disharmonisch?
Oder: Ist die Pubertät, eine Zeit voller Tatendrang und ein Alter, das
voller Potenziale steckt, nicht auch eine Form von Harmonie? Und vor
allem: Soll jetzt auf einmal alles besser sein? Wünsche, Träume, Hoffnungen
und Krisen werden, begleitet von der imposanten Neuinterpretation „Recomposed – Vivaldi: The Four Seasons“ des zeitgenössischen Komponisten Max Richter, in Anlehnung an den
Kreislauf der Jahreszeiten auf der Bühne inszeniert. Lauschen Sie den Klängen und (Dis-)Harmonien der vier
Jahreszeiten und begeben Sie sich gemeinsam mit den SchülerInnen der BEST-Sabel Berufsakademie hinein
in eine aufregende Zeit.
Leitung: Marie-Luise Pawlitzki, R. O. Brinkmann, Michaela Blumtritt , Sabine Letzybyll; Assistenz: Leonie Arnhold
Clay-Schule| Neuköllner Oper
Leitung: Benjamin Block, Tobias Daniel Reiser, Andreas Merkert, Werner Beusterien
28 SchülerInnen der Klassen 7 bis 9 im Kernprojekt
Bertolt-Brecht-Oberschule | HAU Hebbel am Ufer
21 SchülerInnen der 11. Klasse im Kernprojekt
WIR SIND NICHT WAHR!
„Lady Gaga meets Hitler“, nach diesem Motto erstellten die SchülerInnen der Bertolt-Brecht-Oberschule im Kurs Darstellendes
Spiel die Szenencollage „Wir sind nicht wahr!“. In diesem Stück
werden bekannte Personen tänzerisch dargestellt. Nachdem sich
die einzelnen Schülergruppen mit einer bestimmten Berühmtheit
auseinandergesetzt hatten, recherchierten sie im Internet nach typischen Bewegungen, Gesten und Floskeln, die charakteristisch für ihre Rollen sind. Anschließend wurden sie analysiert und im Kurs unter Anleitung
von Josep Caballero zu einer tänzerischen Darstellung umgesetzt, bis nach langer Arbeit eine geschlossene
Szenencollage entstand. Inhaltlich behandeln wir nicht nur „Berühmtheiten“, sondern begeben uns auch auf
die Suche nach Wahrheit, Lüge, Authentizität und den Ausdrucksformen medialer Präsenz.
OHNE SINN!?
Das fächerübergreifende Kernprojekt „Ohne Sinn!?“ begann im
Herbst 2013 als ein Versuch, mit und für MusicalschülerInnen des
7. Jahrgangs ein neues Stück über „Freiheit“ in Bildern, Worten
und Musik zu verfassen. Die Suche nach Freiheit und Sinn führte
uns schnell zurück in die bittere Realität von konfliktgeladenen Elternhäusern, zu überall anwesenden Geboten und Verboten der
Gesellschaft und nicht zuletzt zu den sozialen und schulischen
Herausforderungen des Teenagerlebens. Ihre Rebellion gegen diese Realitäten und Einschränkungen sowie ihre Träume formulierten
die SchülerInnen zusammen mit uns in Texten, Gedichten und Liedern.
Viele Fragen über Sinn und Unsinn des Lebens sowie Wünsche für eine bessere Zukunft ergaben sich im Laufe eines intensiven Arbeitsprozesses, der zu wiederholten Neu- und Umgestaltungen des Stücks führte. Die thematischen Impulse wurden von einem Wahlpflichtkurs Kunst des 8.
Jahrgangs und von einem Profilkurs Kunst des 11. Jahrgangs in Bühnenbildern und animierten Bildprojektionen umgesetzt, die den harten Szenen aus der Realität eine Traum-und Gefühlsebene hinzufügten. Als roter
Faden sollte Moeshas Tagebuch in Wort und Bild durch die Szenen führen und sie miteinander verknüpfen.
Regie, Skript und Bühnenbild Uta Schärf und Kirsten Blümel | Schauspielerische und choreografische Beratung: Eliane Hutmacher und
Steffi Garke | Musik: Daniela Bartels und Dr. Andreas Pietsch | Koordination TUSCH-Partnerschaft: Benjamin Stein
Leitung: Josep Caballero Garcia (Choreographie), Khaled Sleiman, Clivia Laban, Nina Sidow
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Eckner-Gymnasium | GRIPS Theater
Katholische Schule Sankt Franziskus | ATZE Musiktheater
28 SchülerInnen der 11. Klasse im Kernprojekt
12 SchülerInnen der Klassen 7 - 12 im Kernprojekt
BRENNENDE UNGEDULD
Einene Gruppe Jugendlicher stößt auf die Geschichte von Jette und Frieder, die 1848 in Berlin lebten. Ausgehend von deren
Erlebnissen stellen sie sich die Frage: „Was war da eigentlich
los 1848? - und überhaupt, was hat das mit uns zu tun?!“ Das
Stück „Brennende Ungeduld“ beschäftigt sich mit der Geschichte, Revolution, Protest und den Fragen, wofür wir auf die Straße gehen würden, was und glücklich und was wütend macht.
Innerhalb des Kernprojektes beschäftigen sich die SchülerInnen
mit den Themen des Stückes , 1848 - Die Geschiche von Jette und
Frieder, das am 17. Juni 2014 seine Uraufführung am GRIPS Theater hatte.
Leitung: Laura Klatt, Patricia Rigg | Assistenz: Barbara Schirmer | Bühnenbild: Eduardo Conceição, Luna Catteuw | Video: Insa Langhorst
DAS LEBEN EIN BAHNHOF
Geld, Liebe, Hoffnung, Ruhm, Drogen, Macht und ja ... Glaube ...
Doch was heißt Leben? Unsere These: „Bewegung und Kommunikation“. Wie unterschiedlich wir mit Anspruch und Wirklichkeit gelungener Kommunikation umgehen, auf welche Weise wir agieren
und reagieren, was wir berühren und wovon wir uns nicht berühren
lassen wollen, in welchem Lebensabschnitt wie kommuniziert wird,
das erforschen wir seit Oktober am Ort der Begegnung „Bahnhof“ Kreuzung verschiedener Schicksale und Generationen im Spannungsfeld zwischen Leben und Tod.
Leitung: Gerlind Eschenhagen, Jan Gursch-Büdenbender
Maria-Montessori-Grundschule | Komische Oper Berlin
24 SchülerInnen der Klassen 4a und 4b im Kernprojekt
Herder-Gymnasium | Vaganten Bühne
15 SchülerInnen der 12. Klasse im Kernprojekt
NICHT VON SCHLECHTEN ELTERN
Ich sitze am Tisch, meine Mutter steht hinter mir und hält meine Hand fest. Vor mir liegt ein Würstchen. Ich spieße es auf und
schnippele ein bißchen rum. Plötzlich löst sich ein Stück von dem
Würstchen. Ich bin so stolz.“ In den Proben des TUSCH-Projektes
haben wir uns von unseren ersten Erinnerungen erzählt und von
Nächten, in denen wir nicht schlafen konnten, weil wir Monster
und Einbrecher unter dem Bett vermuteten. Wir erzählten von bösen
Kindergärtnerinnen, besorgten Eltern und nervigen Geschwistern,
von jugendlichen Identitätskrisen, Familienessen und den Weisheiten
unserer Großeltern, von Kinderzimmern und unserem liebsten Spielzeug.
NICHT VON SCHLECHTEN ELTERN ist ein Rückblick von 14 jungen Erwachsenen, die kurz vor dem Schritt ins
Erwachsenenleben stehen, auf ihre Kindheit und das Leben in der Familie. Ausgangspunkt für die Arbeit im
DS-Kurs der 12. Jahrgangstufe des Herder Gymasiums war die Beschäftigung mit der Inszenierung von Birgit
Vanderbekes „Muschelessen“ an der Vaganten Bühne.
Leitung: Angela Löer, Sabine Ben Selem
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EIN TAUTROPFEN...
„Ein Tautropfen, der vom Flügel eines Vogels fällt, weckt die im Schatten eines Spinnennetzes schlummernde Rosalie.“ Ausgehend von
dem abstrakt-phantastischen Bild des Malers Joan Miró entwickelten SchülerInnen einer 4. Klasse szenisch und graphisch Tierfiguren, aus denen dann im Deutschunterricht viele verschiedene,
mögliche Geschichten zu dem Bild entstanden. Eine davon wurde
in eine szenische Form gebracht: Der Tautropfen Rosi wird von dem
Vogel, der „kleine Tiere zum Fressen gern hat“ und sich danach an
Tautropfen labt, bedroht und von den Tieren des Waldes gerettet. Da
ist „Spider, die Meisterspinnwebspinnerin“, die während der Tautropfen durch die Luft fliegt, ein Netz spinnt, um ihn aufzufangen. Aber auch
die brummige Fliege, die der unglückliche Tautropfen Rosi weckt, als er vom
Spinnennetz fällt, ist eigentlich gar nicht so unfreundlich, wie es anfangs scheint und erzählt dem Tautropfen
von ihrem Fliegenleben. Außerdem gibt es noch drei schleimige Schnecken, die alles lieben, was feucht ist.
Und so hatte der Tautropfen Glück im Unglück und konnte mit allen seinen neuen Freunden ein Fest im Wald
feiern. Die Geschichte wird von DarstellerInnen angedeutet, von MusikerInnen verklanglicht und von SprecherInnen erzählt. Es wird gespielt, Musik gemacht, gesungen, gerappt und gesprochen.
Regie, Text, Choreographie: Tobias Daniel Reiser, Carola Zander | Komposition: Tobias Daniel Reiser | Kontrabass: Igor Prokopets |
Handlungsidee: Göksu Baykus der Klasse 4a
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Nehring-Grundschule | SCHAUBUDE BERLIN
Robert-Koch-Gymnasium | Ballhaus Naunynstraße
16 SchülerInnen der Klassen 4a und 4b im Kernprojekt
15 SchülerInnen der 12. Klasse im Kernprojekt
KOMMT NICHT IN DIE TÜTE!
SIEGFRIED TRIFFT GUNTHER
Im zweiten Jahr unserer TUSCH - Partnerschaft diente uns als Material
und Motto die Papiertüte. Gemeinsam mit 14 Kindern aus den Klassen 4a und 4b experimentierten wir in den ersten Workshops mit
Papiertüten und erkundeten ihr spielerisches Potential. Erstaunlich
war, was Tüten alles verbergen, was man aus ihnen hervorzaubert
und welche Geräusche man mit ihnen erzeugen kann. Aus Papiertüten lassen sich auch originelle Kostüme gestalten. Erste Improvisationen in diesen Kostümen führten zu szenischen Ideen, aus
denen schließlich unsere Story entstand:
Angelehnt an die Nibelungensage entwickelte die „akademie der
autodidakten“ am Ballhaus Naunynstraße unter der Leitung von
Volkan T. und Reinhild Lehmann gemeinsam mit der elften Klasse
des Robert-Koch-Gymnasiums ein Theaterstück und katapultierte
das Heldenepos in die Gegenwart.
Im Rahmen einer Vorbereitung zum Tanz-Battle werden Intrigen
geschmiedet und Machtverhältnisse in Frage gestellt. Fragile Konstrukte entstehen, die am Ende wie Seifenblasen zerplatzen. Naivität
und Liebe wandeln sich zu Misstrauen und Hass, bis zum Kollaps.
„Das kommt nicht in die Tüte“ skandiert das Volk des Papiertütenlandes,
nachdem König und Königin eine Steuererhöhung um „5 mm“ für jede Tüte
verkündet haben. So einfach ist das aber nicht mit der Machterhaltung im Tütenland, auch wenn sich das Königspaar von Robotern und Agenten schützen lässt. Der Machtapparat kehrt
sich überraschend schnell gegen die Mächtigen selbst. Ein Spiel um die Macht entsteht…bis Zauberin und
Zeitzünder Farbe in diese Tristesse bringen und das Land erblüht.
Wilhelm von Siemens-Gymnasium | Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Leitung: Kristina Feix, Agnes Ehrig, Verena Nietruch, Hans Holtzheimer
15 SchülerInnen der 12. Klasse im Kernprojekt
Robert-Jungk-Oberschule | Schaubühne am Lehniner Platz
16 SchülerInnen der 12. Klasse im Kernprojekt
WAS IHR WOLLT (frei nach W. Shakespeare)
Obwohl viele der SchülerInnen des Darstellenden Spiel-Kurses der
Robert-Jungk-Oberschule nicht muttersprachlich deutsch sprechen, haben sie sich ein Stück von William Shakespeare vorgenommen. Oder vielleicht gerade deswegen. Frei nach dem Motto:
»Was ist los? Olivia ist los!« singen, tanzen und verkleiden sich die
SchülerInnen auf dem Weg durch das Stück »Was ihr wollt«. Der
Narr nimmt euch mit auf eine Reise in das ferne Illyrien und führt
durch Irrungen und Wirrungen von Vernarrten, Trunkenbolden und
Kampflustigen. Aber: Wer ist hier eigentlich wer? Kann sich ein Liebender
im Objekt seiner Begierde täuschen? Aufgepasst bei der Herzvergabe! Und vor
allem: Lasst euch vom Narren keinen Bären aufbinden. Shakespeare ist und bleibt ein »Begegnungsmeister«!
Die SchülerInnen arbeiten mit zwei besonderen Mitteln: »Contact Improvisation« als Sprache des Körpers
ohne Worte lässt nicht nur Verliebte ganz eng miteinander tanzen. Und mit den drei Bewegungsqualitäten
nach Michail Tschechov – fließend, modellierend und fliegend – werden die Rollen und auch die Texte dynamisch gestaltet.
Leitung: Aline Bosselmann (Theaterpädagogik) | Christopher Gottwald (Regie/Schauspiel) |Monika Weißenborn
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Leitung: Volkan Türeli, Reinhild Lehmann
KINDER DER SONNE
Der Weg zum Stück war nicht leicht. Tschechows Stück „Drei Schwestern“ war der erste Text, mit dem wir uns auseinander gesetzt haben, aber das Interesse der Spielleitung war größer als das der
SchülerInnen. Daher starteten wir nach zäher Diskussion und verstreichender Zeit einen neuen Anlauf mit Gorkis „Kinder der Sonne“. Durch den Text fühlten sich die SchülerInnen angesprochen
und wir sammelten Ideen, wie das Stück moderner und zeitnaher
werden sollte. Gruppen zu den Aufgabenfeldern Regie, Szenografie, Produktionsleitung, Technik und Dramaturgie wurden gebildet,
um die Aufgaben klar zu verteilen und die Selbständigkeit der SchülerInnen zu fördern. Die Frage der Inszenierungsidee stand im Raum
und musste gelöst, der Text unter diesen Gesichtspunkten gekürzt werden. Schließlich mussten Probentermine gefunden werden, an denen alle anwesend sein konnten. Alle anderen Aufgaben wie Klausuren und die 5. Prüfungskomponente mussten auch bewältigt werden. Und das war nicht immer einfach und manchmal schwanden der Mut und die Kraft. Aber gemeinsam hatten wir das Ziel vor den Augen und hoffen, dass unsere
Inszenierung neue Sichtweisen öffnet und unterhält.
Unser Stück spielt im Haus des Wissenschaftlers Protassow und seiner Ehefrau Jelena. Im Haus gehen ein und
aus: Melanija, die Protassow liebt, der Tierarzt Tschepurnoj, der schon seit langem Protassows Schwester Lisa
zugetan ist, der Künstler Wagin, der in Jelena verliebt ist und Jegor, der seinen Beruf versteht, aber trinkt und
seine Frau schlägt. Gutes, erfülltes und wertvolles Leben ist das, worauf die Figuren aus sind. Jedoch verstehen sie einander nicht, sind sich fern und scheitern bereits im alltäglichen Zusammenleben.
Leitung: Bonn Park, Uta S. Filler
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TUSCH-Theaterprojekte im 3. Jahr
Aziz-Nesin-Grundschule | Platypus Theater
39 SchülerInnen der Klassen 4 - 5 im Kernprojekt
1. Gemeinschaftsschule Schöneberg | THEATER STRAHL
13 SchülerInnen der 7. und 8. Klasse im Kernprojekt
DRÜCK MICH, DRÜCK MICH NICHT!
Ausgangspunkt der Konzeption für das dritte TUSCH-Jahr war einerseits, Theater als außerschulischen Lernort stärker zu nutzen und andererseits die Erfahrungen aus der TUSCH-Arbeit in die künstlerische
Praxis des Theaters zurückfließen zu lassen. Für das dritte TUSCH-Jahr
wurde daher mit den Jahrgangsstufen 5 bis 8 im Rahmen des Unterrichtsfaches WUV in Projektwochen gearbeitet, die in den Räumen des
Theater Strahls stattfanden. In Anlehnung an die Stückproduktion “Am Ende
ist man immer nur wer anderes” am Theater Strahl, hat sich das TUSCH-Projekt
parallel dem Thema `Sexualität‘ genähert.
FREIHEIT - FREEDOM - ÖZGÜRLÜK
Wir präsentieren Ergebnisse aus Proben und Improvisationen. Die
SchülerInnen der Aziz-Nesin-Grundschule – einer Europaschule –
erarbeiteten Szenen zum Titelthema „Freiheit-Freedom-Özgürlük“
in deutscher, englischer und türkischer Sprache.
Treffpunkt war stets vor der Aula. Umkreist von einem Schwarm
SchülerInnen und begleitet von aufgeregten Wortfetzen in
Deutsch, Englisch und Türkisch ging es in die Aula. Von dort verteilten sich die Gruppen in andere Räume. Wer die Aula bekam, triumphierte – wer woanders hin musste, war enttäuscht. Und dann wurde
erst einmal getanzt, gemurmelt, getuschelt, gekichert und erbittert darum gefeilscht, wer denn diese tolle oder jene Figur zum Leben erwecken darf.
Zwischendurch ertönte immer wieder die Bitte der Erwachsenen um Aufmerksamkeit,
Konzentration und vor allem um Respekt für die auf der Bühne stehenden MitschülerInnen. Es entstanden
wunderbare, leichte, lustige und peinliche Momente der Spielenden, die ihren MitschülerInnen Lacher und
Gekicher entlockten. Aber schon war die Zeit um und die SchülerInnen liefen kreuz und quer in die große
Pause…
Leitung: Melissa Holroyd, Mehmet Kilic, Heike Ulbrich, Manuela Jaworski-Öztürk, Zeynep Arslan, Jale Kaplan, Rotraut Scheel, Sevsi
Binyazar
Anna-Seghers-Schule | Theater im Palais
Georg-Herwegh-Oberschule | Deutsches Theater Berlin
16 SchülerInnen der 13. Klasse im Kernprojekt
17 SchülerInnen aus zwei 8. Klassen
und einer Willkommensklasse im Kernprojekt
HEILHEIM HEITERKEIT
Was läuft hier schief? Und wer ist hier eigentlich verrückt? Dies waren Fragen, die wir uns beim Durchlesen des Stückes „What‘s behind
that curtain?“ stellten. Die klare Aufteilung in Ärzte und Patienten
im „Heilheim Heiterkeit“ ist konventionell und logisch, aber was
sich während der fünf Wochentage abspielt, wird von Tag zu Tag
befremdlicher. Die Therapien sind bekannt, das Ziel vertraut: Gesundung der Psyche des Patienten und Entlassung in Heiterkeit. Aber für
wen und zu welchem Zweck - geht es um das Wohl des Einzelnen?
Im dritten Jahr unserer Kooperation mit dem Theater im Palais erschlossen
sich die DS-SchülerInnen des Abiturjahrgangs der Anna-Seghers-Schule mit
Versuchen und Fehlversuchen mögliche Antworten und zeigen Menschen und ihre wahren Gesichter hinter
dem Rollenspiel der Gesellschaft.
Leitung: Heiko Ledrich und Stefan Kleinert | Musikauswahl: Lysann Busch und Sophie Neil
FAMILIENBANDE
Meine Mutter sagt immer: „Frag deinen Vater!“ Was verbindet uns eigentlich in einer Familie? Liebe, Blut oder gemeinsame Rituale?
Familienstrukturen sind nicht immer einfach zu durchschauen oder
zu beschreiben. Im November 2013 haben wir gemeinsam mit der 8.
Klasse Deutsch, der 8. Klasse Musik und einer Willkommensklasse des
Georg-Hewegh-Gymnasiums begonnen, zu diesem Thema zu arbeiten:
Nach und nach hat sich eine Gruppe von 19 Spielwütigen etabliert, die ganz
unterschiedliche Zugänge zum Thema, aber auch zum Theater haben. Die Herausforderung bestand darin, künstlerische Techniken und Umsetzungen zu finden, die das sehr persönliche
Thema „Familie“ nicht zu einer Nabelschau machen würden. Wir haben u. a. mit Briefen gearbeitet, die untereinander getauscht wurden; mit Bewegungs-Improvisationen an einer Familientafel; mit chorischen Sätzen,
die nur Mütter sagen und mit einem Song, der von der Musikklasse extra für dieses Projekt komponiert wurde. Zudem wurde der ganze Prozess von einem Schüler-Doku-Team begleitet, die sich durch Tonnen an Bildmaterial gekämpft haben. Ein großer Dank geht an die beteiligten LehrerInnen, besonders an Herrn Mertens
für seine unermüdliche Unterstützung und die lebenswichtigen Schmalzstullen!
Gesamtleitung: Amelie Mallmann | Regie: Marie-Luise-Krüger | Workshops Willkommensklasse: Geraldine Blomberg | LehrerInnen:
Birgitt Busse, Petra Hildebrand, Steffen Mertens, Birgit Nogli
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Grundschule am Rüdersheimer Platz | Staatsballett Berlin - Tanz ist KLASSE!
Ludwig-Cauer-Grundschule | Friedrichstadt-Palast
48 SchülerInnen der Jül-Klasse 1-3 im Kernprojekt
31 SchülerInnen der 5. und 6. Klasse im Kernprojekt
GETANZTE ZEITREISE
Eine getanzte Zeitreise, wie spannend ist das denn?
Es war schon eine aufregende Sache, mit 48 GrundschülerInnen,
aus zwei altersgemischten Klassen – Jahrgang 1 bis 3 – zu Beginn
unseres Projektes darüber nachzudenken, wie wohl die Musik entstanden ist? Klang Musik schon immer so wie heute, wenn man
das Radio anstellt oder eine CD einlegt oder ins Konzert geht? Wie
haben wohl die Neandertaler Musik gemacht, getanzt und Feste gefeiert? Wie war das bei den Indianern, wie wurden die Tanzrhythmen
klanglich unterstützt? Oder auch bei den Piraten: Haben die sich mit
Musik Mut gemacht, um auf hoher See besser kämpfen zu können? Welche Musik wurde in Königshäusern zum Tanz gespielt? Wie wurde eigentlich
bei Hofe getanzt? Gab es Unterschiede zwischen den feinen Damen und dem
fröhlichen Volk auf dem Marktplatz? Galt die Charlestonzeit als moderne Musik und wie klingt es heute, wenn
man Feste feiert oder in die Disco geht?
Regie: Brigitte Brux, Henriette Koepke | Choreographie und Musik: Brigitte Brux, Violetta Jühlstorff-Scholz, Claudia Schwarz
Grundschule am Schleipfuhl | Theater o.N.
12 SchülerInnen der Klassen 4 - 6 im Kernprojekt
... UND RAUS BIST DU!
Zu Beginn des dritten Jahres unserer Partnerschaft forderten die
SchülerInnen: Ein Stück, das etwas mit der Wirklichkeit zu tun
hat, etwas aus ihrem Leben, nicht schon wieder was mit Fantasie.
Also gerne was mit Fantasie, aber nicht zu abgedreht. Keine sprechenden Trolle, bitte. Und auf rülpsende Vögel könnten sie auch
verzichten. Äh, gut. Dann sagt ihr mal: Es war einmal ein Mädchen,
das hieß Johanna. So weit, so gut. Die ist nach Berlin gezogen. Okay.
Aus Holland. Aus Holland? Wer kann holländischen Dialekt? Naja,
dann aus einem anderen Bezirk, gut. Und weil die neu ist, hat die Probleme in der Klasse. Schon wieder ein Stück über Mobbing? Abwarten,
nicht immer gleich meckern. Johanna trifft auf Juliane, die Anführerin der
Mädchenclique ist und dann? Und dann? Und wo bleibt eigentlich die Liebe?
Mit Hilfe von Erzähltechniken haben die SchülerInnen der 5. und 6. Klasse ihren eigenen Plot erdacht, erspielt
und entwickelt Und dieses Entwickeln war selbst so spannend, dass es Teil des Stücks wurde. Wirklich!
Leitung, Komposition, Liedtext, Band: Olaf Berger | Regie, Theaterpädagogik: Kai Schwegel | Choreographie: Christina Tarelkin | Assistenz: Britta Deckenbach
Max-Beckmann-Oberschule | Maxim Gorki Theater
11 SchülerInnen der Klasse 8.13 und 8.22 im Kernprojekt
ZUSAMMEN IST MAN WENIGER ALLEIN
Interview mit Max, 10 Jahre:
Max, kannst du mir sagen, worum es in unserem Stück geht?
Max: Um Freunde!
Was machen wir in den Proben?
Max: Wir haben erst einmal unsere Puppen gebastelt. Und dann
haben wir angefangen mit dem Stück. Jeder hat jetzt was zu tun,
zum Beispiel Sprechen oder Musik machen und hinter der Leinwand seine Puppe spielen.
Was findest du am Schwierigsten bei den Proben?
Max: Dass ich zuhören soll.
Was findest du am Schönsten?
Max: Dass wir keine Hausaufgaben aufkriegen.
Was machst du am Liebsten in der Theatergruppe?
Max: Musik spielen.
Willst du noch irgendetwas sagen?
Max: Nö!
Eine Performance mit 15 Pappen, 12 Kindern, 6 Instrumenten, 1 Hirsch und viel Schatten.
GLÜCKSGESCHICHTEN
Auf der Bühne stehen 11 SchülerInnen aus zwei achten Klassen
der Max-Beckmann-Oberschule, die mit diesem Projekt erste Theatererfahrungen gemacht haben. Unser diesjähriges TUSCH-Projekt
bestand aus zwei Teilen: In der ersten Phase waren alle SchülerInen der Klasse 8.13 und 8.22 in ein fächerübergreifendes Projekt zu
Janne Tellers Essay „Krieg, stell dir vor er wäre hier“ eingebunden. Im
Oktober und November setzten sich die SchülerInnen in den Fächern
Deutsch, Ethik, Kunst - verbunden mit regelmäßigen Theaterproben - mit
den Themen Krieg, Flucht und Identität auseinander. Im zweiten Teil fanden
sich die interessierten Jugendlichen zusammen, die Lust hatten, weiter Theater zu machen. Ausgehend von
der bisherigen Arbeit fanden wir zu der Fragestellung: Warum habe ich als junger Mensch hier in Deutschland, so wie ich lebe, allen Grund glücklich zu sein? In nur sechs Wochen erzählten wir uns gegenseitig unsere
Glücksgeschichten, gingen in Wettstreit, machten einander glücklich und näherten uns der großen Herausforderung an, auch auf der Bühne unser Glück zu behaupten.
Regie: Astrid Petzoldt | Ausstattung: Vanessa Gärtner | Assistenz: Antonie Huff
Leitung: Cindy Ehrlichmann, Iduna Hegen, Günther Lindner, Kathrin Hoppe
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Schule an der Wuhlheide | Schlossplatztheater Berlin
Schule an der Dahme | Schlossplatztheater Berlin
23 SchülerInnen der Klasse 5b im Kernprojekt
15 SchülerInnen der Klassen 7a, b, c im Kernprojekt
REGELSPIELE
THE LOST GIRL
Gefühlte 1000 Stunden Diskussionen: Was bedeutet eigentlich Theater?
Gefühlte 800 Mal Warm up: Warum muss sich der Mensch bewegen?
Gefühlte 500 Anlauf - Versuche: Wer bestimmt über wen?
Gefüllte 30 Minuten mit allem, was das Leben bietet und mit dem
was wir sehen, und was Du nicht siehst:
Eine traurige Lehrerin. Vier neugierige Mädchen. Eine neue Mitschülerin. Was steckt dahinter?
Das ist der Stoff, mit dem sich die Mädchen und Jungs aus Köpenick
auseinandergesetzt haben: Das Resultat führt uns vom Klassenzimmer über den Friedhof in die Wohnung der Lehrerin. Eine Geschichte
über Neugier, Mitgefühl, Mut, Traurigkeit, aber auch Witz und Blumen. Erzählt mit viel Musik vom WPU-Kurs der 7. Klasse der Schule an der Dahme.
Leitung: Daniel Drabek & Elly Fujita (Theater/Regie/Choreografie) | Felix Wunderlich (Bildkünstlerische Anleitung/Bühnenbild) | Gunnar Kaltofen
Wir arbeiteten mit den SchülerInnen der Klasse 5 b einerseits mit einer Reihe von Übungen, um das Körper- und Rhythmusgefühl der
Kinder zu fordern und zu entwickeln, andererseits um etwas gemeinsam als Gruppe zu tun, ohne vorher eine Reihenfolge abzusprechen und Hierarchien aufzubauen. Später kamen noch eine
Reihe von Improvisationsübungen dazu, deren Kniff darin besteht,
dass die spannendsten und unterhaltsamsten Momente immer
dann entstehen, wenn man versucht, jedes Angebot des Spielpartners zu akzeptieren und weiterzutragen. Parallel zu dieser „Grundlagenarbeit“ beschäftigten wir uns mit Regeln und deren Bedeutung für
den Lebensalltag der jungen SpielerInnen. Regeln verstehen, hinterfragen,
einhalten, brechen? Neue Regeln aufstellen. „Die meisten Erschaffer neuer Regeln begannen ihre Karriere als Spielverderber.“ M. G. Reisenberg
Solch ein Spielverderber war Till Eulenspiegel. Die Kinder behandelten den Stoff im Unterricht, schrieben
eigene, zeitgemäße Eulenspiegeleien und improvisierten dazu Szenen. Dabei war uns wichtig, dass alle SchülerInnen auf der Bühne sind und aktiv das Spiel mit Kommentaren begleiten und Rhythmen bzw. Übergänge
musikalisch gestalten. Parallel erforschten die Kinder das Thema „Regeln“ im bildnerischen Bereich mittels
Farbeninteraktionen - Malaktionen nach Regeln - die wie ein Spiel aufgebaut waren.
Regie: Kai Schubert | Bildkünstlerische Anleitung: Angelika Ludwig | LehrerInnen: Silke Artner, Sybille Ebeling
Schule an der Haveldüne | JugendTheaterWerkstatt Spandau
15 SchülerInnen der 7. Klasse im Kernprojekt
Sekundarschule Wilmersdorf | Vaganten Bühne
15 SchülerInnen der 9. Klasse im Kernprojekt
EIN GANZ NORMALER SCHULTAG
Ein Silvesterknaller hat nicht genügend Zündstoff.
Eine Bombe? In der Schule? Darf man darüber überhaupt ein Theaterstück machen? Wie wahrscheinlich ist es, dass sich hinter normalen LehrerInnen verkleidete Schwerverbrecher verbergen? Darf
man sich wünschen, dass die Schule in die Luft fliegt? Was steckt
hinter den Masken des Alltags? Wer ist am Ende der Held?
Lange waren wir auf der Suche nach einem Thema, das uns alle interessieren könnte. Wir haben Verhandlungen über Theaterformen geführt, Videos gedreht, eigene Texte geschrieben und eigene Figuren erfunden. Aus einer Szene, die zufällig beim Improvisieren entstanden ist, kam dann
der Impuls für unser Stück: Der Alltag der Schule wird durch etwas Unvorhergesehenes erschüttert. Schnell
wurde dabei klar, dass der Silvesterknaller, der auf dem Schulhof explodieren sollte, für das ganz große Abenteuer nicht ausreicht. Etwas Größeres musste her: eine Bombe. Diese Bombe hat uns dann bei der Ausarbeitung des Stückes vor etliche Fragen und Probleme gestellt.
Spieleitung: Larissa Gorn und Christoph Strauss | Organisation und Begleitung: Annette Ollefs
FRÜHLINGS ERWACHEN!
dinge an die ich mich erinnern will wenn ich erwachsen bin: mich
mit den freundinnen so doll kaputtlachen, dass ich bauchschmerzen bekomme - zockerabende mit meinen brüdern mit chips und
cola - im flur fußball spielen, sich den zahnstocher in den fuß rammen und dann lachend zusammenbrechen - das erste Mal gegen
meinen großen bruder im basketball gewinnen - waschpulver in den
eistee von meinem bruder schütten - stolz sein - eierlikör klauen und
mit kaffeesahne auffüllen - mitten beim abendessen zuhause vor mama
und papa rülpsen - nächtelang mit den freundinnen durchquatschen - mich von
meiner schwester in allem decken lassen
Moritz hat einen Traum: Tiefseetauchen in Amerika. Dafür muss er die Versetzung schaffen. Wendla ist verknallt, aber ihre Mutter tut alles, um sie noch weiter als ihr kleines Mädchen zu behalten. Martha und Bertha
werden von ihren Eltern wegen jeder Kleinigkeit geschlagen. Ilse hasst es, wenn Jungs Mädchen Gedichte
schreiben. Melchior hat scheinbar keine Probleme, bis sich sein Freund Moritz das Leben nimmt und Wendla plötzlich schwanger ist … „Frühlings Erwachen“ erzählt von den Verlockungen und Erschütterungen des
Erwachsenwerdens und von einer Tragödie, die das Leben der Jugendlichen unwiederbringlich verändert.
Leitung: Angela Löer, Antje MacLean
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Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik | theater 89
TUSCH-Festival 2014
8 SchülerInnen der 9. Klasse im Kernprojekt
KLASSISCHE CLOWNSSZENEN
Die Kämpfe von Clownsfiguren mit den Tücken der Objekte, den
Missverständnissen und widrigen Umständen, erzeugen Mitgefühl
und Schadenfreude in einem und werfen auf uns einen absurdkomischen Schatten der Zwickmühle des Alltags.
Nach DER KLEINE PRINZ und ZAZIE beschließen KLASSISCHE
CLOWNSSZENEN die dreijährige Zusammenarbeit zwischen theater 89 und der Staatlichen Ballettschule und Schule für Artistik Berlin. Aus dem Buch von Tristan Remy wurden vier kurze Stücke ausgewählt:
DU BRAUCHST GARNICHTS ZU MACHEN,
ICH MACHE ALLES ALLEIN
ES IST VERBOTEN HIER ZU SPIELEN
DER CLOWN IM PUBLIKUM
KEIN ZEUGE, KEIN PAPIER
Der Clown ist schlau und derb, anmutig und ungeniert, einfühlsam und schadenfroh. Er weint und lacht. Wie
der Clown darf auch sein Publikum sein. Wenn es ihn auslacht, lacht es sich selbst aus.
Regie: Hans-Joachim Frank | Dramaturgie: Jörg Mihan | Lehrer: Jens Kögler
Wilhelm-Hauff-Grundschule | Das Weite Theater
24 SchülerInnen der Jül-Klasse 1d im Kernprojekt
DIE GESCHICHTE VOM KALIF STORCH
DIE GESCHICHTE VOM KALIF STORCH kennen viele… aber noch nicht
alle! Und darum spielen wir sie heute für EUCH!!! Wir entführen euch
in eine längst vergangene Zeit, als das Wünschen noch geholfen
hat. Obwohl… ihr wünscht euch eine spannende Geschichte? Lustig und gefährlich und mit gutem Ende? Dann… dann wollen wir
euch euren Wunsch erfüllen und euch mitnehmen in die märchenhafte Stadt Bagdad!!! Dort herrschte damals der Kalif von Bagdad
und mit ihm sein Wesir – der ihm immer guuute Ratschläge gab.
Aber eines Tages stürzten sie sich aus lauter Neugier in ein Abenteuer, das für sie fast übel ausgegangen wäre, wenn sie nicht in ihrem Unglück… ihr Glück gefunden hätten und ein Volk, das
zu ihnen hielt!
Wir spielen euch ein Theaterstück wie das Leben - mit:
Licht und Schatten,
Gut und Böse,
Freude und Traurigkeit,
Wirklichkeit und Zauberei!
Leitung: Hanna Essinger, Martin Karl, Mirjam Kühne, Anika Nehen | Technik: Franz Wurm
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Eröffnungsveranstaltung
Am 25. März wurde im Palais Podewil feierlich der Startschuss für das TUSCH Festival 2014 gegeben. Neben eindrucksvollen Percussion- und Tanzeinlagen einer Willkommensklasse – Lerngruppen für SchülerInnen ohne
Deutschkenntnisse – der Nehring-Grundschule unter der
Leitung von Madela Zeuke, begeisterte insbesondere
die Eröffnungsinszenierung „Siegfried trifft Gunther“ der
TUSCH-Partnerschaft zwischen dem Robert-Koch-Gymnasium und dem Ballhaus Naunynstraße das Publikum.
15 SchülerInnen der Klasse 12 aus Kreuzberg unter der
Leitung von Volkan Türeli (Theater) und Reinhild Lehmann
(Schule) haben sich an diesem Stoff versucht und ihre ganz eigene und sehr authentische Version
des Heldenepos auf die Bühne gebracht - mit alltagstauglicher Sprache, Break Dance-Einlagen und
Laserschwert. Die ZuschauerInnen waren begeistert und gaben tosenden Applaus. Im Anschluss
wurde bei Sekt und Brezeln auf den Start des TUSCH-Festivals 2014 angestoßen.
Foyer-Ausstellung
Die TUSCH-Partnerschaften im ersten
Jahr präsentierten sich in diesem Jahr
mit einer Ausstellung im Foyer des Podewil: sie gewährten einen Einblick
- in Form von Text und Bild in große
Rahmen an Fäden gespannt - in ihre
vielfältigen Theaterprojekte und Erfahrungen aus dem ersten Jahr. Objekte der Partnerschaften im 2. und
3. Jahr rundeten die Ausstellung ab:
So zeigte ein Film Impressionen aus
der August-Hermann-Francke-Schule
(gemeinsam mit einem Künstlerteam
Tanz & Musik); an bunten Leinen hiengen die romantischen Liebesbriefe des Projekts der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg und des
THEATER STRAHL und die kleinen gemalten und gebastelten Kunstwerke der Maria-MontessoriGrundschule zu ihrer Inszenierung um die Abenteuer eines Tautropfens; in Regalen aufgebaut
veranschaulichten die Kartons der SchülerInnen des Herder-Gymnasiums (gemeinsam mit der
Vaganten Bühne) ihre Version der „Kindheit im Schuhkarton“. Und noch vieles mehr war zu sehen.
Bühne frei!
Nach dem Eröffnungstag ging es dann endlich für alle Partnerschaften im 2. und 3. Jahr auf die
Bühne. Bereits über eine Woche lang wurde fleißig auf den beiden Bühnen des Podewils für den
großen Tag geprobt, Bünenbilder installiert und Licht und Ton eingerichtet. Das Podewil vibrierte
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Anspannung und Aufregung. Morgens um 10 Uhr öffnete sich dann zum ersten Mal der Bühneneingang zum Theatersaal. Vormittags spielten und tanzten meist die jungen DarstellerInnen der Grundschuen, am Nachmittag übernahmen die SchülerInnen der weiterführenden Schulen. Das Spektrum der
Darstellungen reichte vom Tanz über Schattenspiel, eigenen Stückentwicklungen bis zu Klassikern. Es wurde getobt, geweint und herzlich gelacht.
Die
TUSCH Festtage 2014 hatten
in 26 Vorstellungen
in Programmblöcken
rund 1500 ZuschauerInnen zu Besuch.
Die Theaterprojekte wurden - wie es beim TUSCH-Festival Tradition ist - in Programmblöcken aufgeführt. So können die Zuschauer nicht nur immer zwei Stücke sehen, sondern
die Spielenden selbst, führen zugleich auf und gucken einer anderen Partnerschaf zu. In 13 Blöcken
bespielten rund 550 SchüerInnen den Theatersaal und die Probebühne. In diesem Jahr präsentierte
sich mit der August-Hermann-Francke-Schule gemeinsam mit einem Künstlerteam aus Tanz und
Musik erstmals die TUSCH-Partnerschaft einer Schule mit sonderpädagogischem Förderbedarf im
Theatersaal. Eindrucksvoll wurden - an den unterschiedlichen Kompetenzen der SchülerInnen orientierend - Musik und Bewegungen miteinander verbunden.
Im Anschluss an die Aufführungsblöcke konnten
sich die jungen DarstellerInnen und das Publikum
in einer neuen Form des Nachgesprächs austauschen. In einem eigens eingerichteten Raum besprachen die DarstellerInnen in einem inneren Kreis
wechselseitig das Gesehene und
erfragten Hintergründe und Inszenierungsideen. In einem äußeren Kreis saßen weitere SpielerInnen und Zu„Das NachschauerInnen. Nur wer einen Sprecher im Inneren ablöste, durfte mitdiskutieren.
gespräch mit der
Durch den regen Stuhlwechsel konnte sich jeder der Anwesenden einbringen. Es
anderen Schülerwar bemerkenswert zu sehen, wie aufmerksam die SchülerInnen den Vorstellun- theatergruppe war
echt geil.“
gen gefolgt waren und wie aktiv sie sich in die Nachgespräche einbrachten.
Adrian, 11. Klasse
Das TUSCH-Festivalswar mit weit über 90% Auslastung sehr gut besucht. Wir danken allen LehrerInnen, TheaterpädagogInnen und TheaterkünstlerInnen, die mit
großem Engagement und viel Kreativität, Zeit und Kraft gemeinsam an den tollen Theaterprojekten
gearbeitet und dieses Festival erst möglich gemacht haben.
Wir freuen uns auf das TUSCH-Festival im März 2015!
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Vielfalt in den TUSCH-Partnerschaften
Ideen – Formate - Projekte der Partnerschaften
Im Partnerschaftsjahr 2013/14 demonstrierten zahlreiche TUSCH-Partnerschaften, welche vielfältigen Theateraktivitäten neben den großen Theaterprojekten noch möglich sind. Viele Workshops
zu ganz unterschiedlichen Themen bereicherten das „Theatererlebnis“: Neben inszenierungsbezogenen Workshops und Nachgesprächen in den Partnertheatern setzen sich SchülerInnen im Rahmen eines Mal-Impro-Workshop (Schule an der Wuhlheide
| Schlossplatztheater) mit ihrem Thema „Spielregeln“ ganz
praktisch auseinander und stellten Parallelen zum künstlerischen Prozess auf der Bühne her. Die handwerklichen künstlerischen Fähigkeiten wurden kernprojektbegleitend in
einem Maskenbauworkshop (Peter-Ustinov-Schule | Deutsche Oper) und einem Gestaltungsworkshop zur Ausstellung „paper fellows selbst gestalten“ ( Nehring-Grundschule
| SCHAUBUDE) gefördert. Die SchülerInnen wurden animiert, ihre Requisiten und Kostüme selbst herzustellen. Das
brachte ihnen die Bandbreite an künstlerischen Berufen hin©Angelika Ludwig
ter der Bühne näher. Das Videoprojekt „Besondere Räume“
der Partnerschaft Peter-Ustinov-Schule | Deutsche Oper zeigte, dass die darstellerische Arbeit auch
medienübergreifend funktioniert. Dem zeitgenössischem Tanz näherten sich mehrere Partnerschaften mittels Tanzworkshops (Bertolt-Brecht-Oberschule | HAU - Hebbel am Ufer) z.B. im Rahmen von
TANZ IM AUGUST. Angebote wie Erzählworkshops im Englischunterricht (Max-Beckmann-Oberschule | Maxim Gorki Theater) oder das Einüben von Vortragstechniken zum Literaturfest (AnnaSeghers-Schule | Theater im Palais) demonstrieren, wie die TUSCH-Partnerschaft auch außerhalb der
künstlerischen Fächer zum Bestandteil des Schulalltages werden kann.
Der Blick hinter die Kulissen, ob in Form von Theaterführungen (Maria-Montessori-Grundschule
| Komische Oper Berlin), einem Besuch im Theaterfundus (Schule am Friedrichshain | Theater an
der Parkaue) oder Proben- oder Trainingsbesuchen (Grundschule am Rüdesheimer Platz | Staatsballett Berlin - Tanz ist KLASSE!), stellte zahlreichen SchülerInnen die Vielschichtigkeit eines Theater
vor und brachte ihnen ihre Partnerbühne näher. Die Theater öffnen sich über das klassische Schulvorstellungsangebot hinaus ihr Haus: Die Deutsche Oper veranstaltete einen ganzen TUSCH-Tag
und gewährte Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbereiche des Opernhauses. Ein eigenes Bild der
Theaterberufe und -mitarbeiterInnen konnten sich die SchülerInnen der Schule am Friedrichshain
machen. Sie befragten MitarbeiterInnen „ihres“ Theaters an der Parkaue in kurzen Interviews zu den
persönlichen Grenzen und den Grenzen im Theater. Eine ähnliche Aktion, die das Partnertheater
oder dessen Publikum in den Fokus rückt, wurde bspw. auch bei der TUSCH-Kooperation EckenerGymnaisum | GRIPS Theater veranstaltet: hier wurden BesucherInnen am Tag der offenen Tür zum
Thema ihres Kernprojekts befragt: Wofür würden Sie auf die Straße gehen?
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Die Schulen präsentieren ihre TUSCH Partnerschaft im eigenen Haus: mittels Fotodokumentation (Sekundarschule Wilmersdorf | Vagantenbühne) oder in der Schülerzeitung (Paul-Moor-Grundschule | ATZE Musiktheater). Die Freie Integrative Montessori-Schule „Sternenwiese“ (gemeinsam
mit der Astrid-Lindgren-Bühne im FEZ Berlin) dokumentierte ihr Theaterprojekt zusätzlich auf DVD
und führte es auch nochmals auf dem Schulsommerfest vor.
Zahlreiche SchülerInnen, die nicht am Kernprojekt beteiligt waren, guckten sich Vorstellungen der
Partnerbühne an und nahmen an Vor- bzw. Nachbesprechungen der Inszenierungen teil. Ebenso
besuchten LehrerInnen Aufführungen am Partnertheater (Schule am Bienwaldring | Die Gorillas)
oder im Rahmen eines Lehrerwohlfühlabends (Max-Beckmann-Oberschule | Maxim Gorki Theater). Um auch „fachfremde“ LehrerInnen für das Theater als Schulbestandteil zu begeistern, lud das
ATZE Musiktheater alle GrundschullehrerInnen der Partnerschulen Kath. Schule St. Franziskus und
Paul-Moor-Grundschule zum Lehrertheatertag ein.
Viele Partnerschaften führten aber nicht nur im Rahmen des TUSCH-Festivals oder in den jeweiligen Schulen oder Theatern auf: Sie präsentierten sich auch auf anderen Theaterfestivals, wie den
Spandauer Grundschultagen (August-Hermann-Franke-Schule | Künstlerteam Tanz & Musik), der
Tanzbühne Berliner Grundschulen (Grundschule am Rüdesheimer Platz | Staatsballett Berlin - Tanz
ist KLASSE!) und dem Kindertheaterfestival (Freie Integrative Montessorischule Pankow | AstridLindgren-Bühne im FEZ). In der Schaubühne stand ein Schüler der Robert-Jungk-Oberschule in der
Aufführung „Nach uns Nichts“ des hauseigenen Jugendclubs auf der Bühne.
TUSCH EXTRA - Theaterworkshops für SchülerInnen
Im letzten TUSCH-Jahr besuchten rund 220 SchülerInnen von Ende Oktober 2013 bis Mitte Mai 2014
das Palais Podewil in Berlin-Mitte auch außerhalb des Festivalzeitraums, um sich im Rahmen der
TUSCH-Theaterworkshops „Theater trifft Vielfalt“ schulübergreifend mit dem Thema kulturelle und
gesellschaftliche Vielfalt auseinanderzusetzen. SchülerInnen von der 5. bis zur 9. Klasse aus Regelschulen und Schulen mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus den TUSCH-Partnerschaften haben unter
der Leitung von TheaterpädagogInnen und -künstlerInnen der TUSCH-Theater daran teilgenommen.
Jede Serie der fünf zweitägigen Theaterworkshops hatte ihren eigenen Themenbereich: unter den Titeln
„Sprachlos?!“, „ESSEN“ und „Neben der Spur“ haben die SchülerInnen erste Theatererfahrungen gemacht, konnten sich in verschiedenen Ausdrucksmitteln ausprobieren und forschten nach den Grenzen
und Möglichkeiten von Sprache, Verschiedenheit, dem Gefühl des Andersseins u.v.m. Die teilnehmenden SchülerInnen wurden auf fünf parallel stattfindende Workshops aufgeteilt: dabei mischten
sich TeilnehmerInnen ganz unterschiedlicher sozialer, kultureller und religiöser Hintergründe und
individureller Kompetenzen und Bedarfe. Alle begegneten sich offen und interessiert und unterstützten sich gegenseitig. Die Konfrontation und Auseinandersetzung mit dem „Anderen“ und möglicherweise „Fremden“ hat nicht nur auf einer „inhaltlichen“ Ebene stattgefunden, sondern wurde im
direkten Erleben des gemeinsamen Theaterspielens erprobt. In kurzen Minipräsentationen jeweils
am zweiten Workshoptag standen die SchülerInnen häufig zum ersten Mal vor einem Publikum und
lernten so beide Seiten der Bühnenrampe kennen. Mit Respekt vor der Darstellenden Kunst und der
Gewissheit etwas „auf die Bühne gebracht zu haben“, verließen die SchülerInnen das Podewil. Die
Theaterwerkstätten/Theaterworkshops richten sich besonders an SchülerInnen der TUSCH-Partnerschulen, die nicht aktiv an dem Theaterprojekt beteiligt sind, um auch ihnen erste theatrale Erfahrungen zu ermöglichen.
TUSCH Berlin bedankt sich an dieser Stelle bei der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin
für die Förderung der drei Theaterworkshopserien unter dem Motto „Vielfalt trifft Theater“.
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TUSCH EXTRA - Fortbildungsworkshops für LehrerInnen und TheaterkünstlerInnen
Neben den Theaterworkshops für SchülerInnen bot TUSCH Berlin auch LehrerInnen, TheaterpädagogInnen und -künstlerInnen verschiedene Workshops zur persönlichen Weiterbildung an. Den
Auftakt machte Maike Plath im Oktober mit dem Workshop „Biografisches Theater in der Schule“.
Sie stellte ihren partizipativen, methodischen Ansatz vor, der Jugendliche befähigt, künstlerische
Prozesse eigenmächtig zu gestalten und ihre Themen und Ansichten in Form von biografischen Theater-Produktionen im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. In vier Stunden konnten die TeilnehmerInnen das Konzept des Biografischen Theaters durch theaterpraktische Übungen kennen lernen,
das durch Erzählungen über persönliche Erfahrungen noch bereichert wurde. Im Dezember wurde
in dem Workshop„Abenteuer Kooperation“ unter der Leitung von Ulla Quantz der Blick auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit geworfen und der Frage nachgegangen, wie mit unterschiedlichen
Sichtweisen und problematischen Situationen umzugehen ist. Der letzte Fortbildungsworkshop im
TUSCH-Jahr 2013/14 war der Finanzierung von Projekten gewidmet. Der Workshop wendete sich
insbesondere an die TUSCH-Partnerschaften, die sich im dritten Jahr befanden und deren Kooperation somit auslief. Um auch weiterhin Geld für Projekte zu erhalten, informierte der Workshop „Von
der Idee zum Antrag: Methoden der Projektentwicklung“ unter der Leitung von Laura Seifert vom
Kulturförderpunkt Berlin, wie man aus einer Projektidee einen erfolgsversprechenden Förderantrag
entwickelt und wo Fördermittel zu finden sind. Die in den Fortbildungsworkshops erhaltenen Impulse und gewonnen Kenntnisse fließen in die kulturpädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen ein.
TUSCH Auswertungstreffen
Ende Juni 2014 versammelten sich zum Abschluss alle
Partnerschaften im Podewil in Berlin-Mitte, um das
TUSCH-Jahr Revue passieren zu lassen. Im Form von Thementischen wurden Erfahrungen geteilt, künstlerische
Prozesse beleuchtet und neue Impulse gesetzt. Sehr intensiv haben die TeilnehmerInnen in Kleingruppen über
neue, ungewöhnliche Theaterformate für die TUSCHFestivalpräsentation diskutiert. Dabei ging es neben dem
veränderten Medium, Dokumentationen, Installationen
und Videokunst, auch um neue Aufführungsformen wie
Flashmobs, Performances, und Projektionen im öffentlichen Raum. Inwieweit die TUSCH-Partnerschaften alternative Aufführungsformen für das Festival entwickeln, wird
das TUSCH-Festival 2015 zeigen. Wichtig war den Teilnehmenden auch, einen intensiveren Austausch bereits vor
dem Festival zwischen den TUSCH-Partnerschaften zu
schaffen bspw. durch gegenseitige Besuche von Gruppen
oder Schülerdeligierten. Bei der Frage wieviel Partizipation seitens der SchülerInnen ein TUSCH-Projekt braucht,
©TUSCH Berlin
aber auch aushalten kann, wurde kontrovers diskutiert.
Ein weiterer Thementisch beschäftigte sich mit der partnerschaftlichen Zusammenarbeit selbst. Was befördert eine gute gemeinsame Arbeit? Viel Offenheit und VerWas war
ständnis auf beiden Seiten bedarf es, um dem Wunsch nach einer andauerden
schön? „Die
Partnerschaft zu realisieren. Beim abschließenden Plenum konnten dringende
Möglichkeit mit
Anliegen und aus dem Thementischen resultierende Fragestellungen noch
Theaterexperten
einmal in großer Runde vertieft werden.
zusammen zu
arbeiten“
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Was
Was ich nie
wieder haben möch-
Eingespannt Sein
beit mit den Kindern, sel-
-
ten bin ich so viel Geduld und
Ich hätte mir gern
mehr Zeit genommen“
Verständnis begegnet. Ich bin an
meine eigenen Grenzen
Was ich nie
wieder haben
Was ich nie
wieder haben
möchte: „Kinder,
möchte: „Lange
Was war
die keine Lust
haben“
Pressestimmen
war schön? “Die Ar-
te: „Mein eigenes
Findungsprozesse, wer will
was?!“
schön? „Die
Schule durch
TUSCH mit dem
Tanz „infiziert“
zu haben“
gestoßen und das
war großartig.“
Weil es mir Spaß macht!
Ulrike Erhard befragte Schülerinnen und Schüler des TUSCH-Festivals und der TUSCH-Probenwoche
zur Wahl der Stückvorlagen und zu den jeweiligen Motivationen. [...]
Theatergruppe Clay-Schule (Theaterpartner: Neuköllner Oper)
1. Wie heißt Euer Theaterstück?
“Ohne Sinn?”
2. Was kommt drin vor?
Eigentlich geht es um Elternprobleme. Daraus kommen dann die Probleme von Jugendlichen und
dann die Probleme von Jugendlichen untereinander. Es geht um Freiheit für die Jugendlichen, Stress
zuhause, um eine Mobbingszene. Eine Schülerin wird gemobbt von einer Mädchenclique auf dem
Schulhof.
Es gibt eine Band auf der Bühne, die begleitet die Szenen. Und es gibt Live - Songs von 3 Spielerinnen, ein Rap-Song ist dabei. Fotos werden projiziert, das sind gezeichnete oder gemalte Bilder von
einer 11. Klasse.
Was ich nie
wieder haben möch-
Was ich nie
wieder haben möch-
te: „Chaos: Organi-
te: „Zu lange Inter-
valle zwischen den
einzelnen
ProjekttaWas war
gen“
schön? “Die Mög-
lichkeit, auch andere Stücke/ Arbeiten
der TUSCH-Projekte zu sehen“
Was war schön?
“begeisterte Schüler, die mal andere
Leute als ihre Lehrer
getroffen haben“
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3. Wie ist Euer Stück entstanden?
Zuerst sollten wir ein Theatermusical machen ..wollten wir ja auch zuerst.. mit Plastikkartons. Aber
wir fanden das doof. Wir hatten eigene Ideen. Unser Thema war eigentlich Freiheit, unsere Freiheit
und die Elternprobleme.
Zum Beispiel: Alles, was wir müssen: Halt den Mund, geh ins Bett, räum dein Zimmer auf, mach deine
Hausarbeiten, leg dein Handy weg, schlechte Zensuren unterschreiben lassen und so weiter.
Wir haben 4er-Gruppen gebildet. Jede Gruppe hat ihre eigene Szene zu einem Thema entwickelt.
Daraus sind unsere Texte entstanden. Wir improvisieren auch beim Spielen.
Die Musik und der Text von einem Song sind von einer Spielerin und der Rap von einem Spieler
selbst geschrieben worden.
Was war
sation und Unklare
Absprachen“
schön? “gewach-
senes Vertrauen
und Bekanntheitsgrad im gesamten
Kollegium.“
Was war schön?
“Dass sich Schüler verschiedenen
Klassen im TUSCHProjekt kennen gelernt
haben (u.a. Willkommensklassen)“
Was ich nie
wieder haben
möchte: „Schüler,
die noch nie ein
Theaterstück gesehen haben“
Zitate der
LehrerInnen, TheaterpädagogInnen
und -künstlerInnen
im TUSCH Jahr
2013/14
4. Welches ist Deine Lieblingsszene?
Meine Lieblingsszene ist die Modenschau (dem stimmen viele zu).
Die Mobbingszene.
Die Pausen zwischendurch (die Pausen? Nachfrage U.E.). Ja, die Pausen, es ist echt alles anstrengend.
Auf so vieles muss man achten, immer muss man konzentriert sein, kein Fehler darf passieren.
5. Warum spielst Du Theater?
Theaterspielen macht Spaß.
Jemand anders sein können.
So sein, wie man möchte.
Schreien dürfen.
Aber Theaterspielen ist anstrengend, auch Arbeit. [...]
www.spielart-berlin.de | 24.03.2014
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TUSCH in Zahlen
TUSCH - Berliner Liebesbeziehungen mit Vorbildcharakter
[...] Das Festival eröffnet mit Siegfried trifft Gunther. Schüler der 12. Klasse des Robert-Koch-Gymnasiums in BerlinKreuzberg führen eine Bearbeitung der Nibelungensage
auf. [...] Bei all dem Humor und der Furiosität der Aufführung hat das Stück durchaus auch nachdenkliche Töne.
Wenn z.B. Hagen von Tronje nach dem Mord an Siegfried
darüber sinniert, dass er ihn ja eigentlich gar nicht umbringen wollte (aber „wir mussten einfach unser Gesicht wahren“),
dann wird klar, dass sich an manchen Argumentationen seit
den Zeiten der Völkerwanderung nicht viel geändert hat. Doch
die Schüler trauen sich den Bruch. „Im Original sind die am Schluss
alle auf der Bühne und schlachten sich gegenseitig ab. Wir verweigern
uns dem Original und der Gewalt!“ [...] Ein herausragendes Beispiel unter vielen, das zeigt, wie viel
Kreativität und Selbstbewusstsein Schüler entwickeln, wenn sie über klassische Formen der Lektürebehandlung hinaus aktiv Theater auf die Bühne bringen können. Selbst die Grundschüler schreiben
schon selbst Papiertüten-Raps und Liebesbriefe, spielen in Farbeimer-Big Bands und entwickeln gemeinsam mit den Theatern Choreographien, die sich sehen lassen können. [...]
eselsohr | Heft 5 Mai 2014
16 Jahre TUSCH Theater und Schule Berlin
174 Berliner Schulen waren und sind seit der Gründung bei TUSCH aktiv
36 Partnerschaften bestanden in der Spielzeit 2013/14
31 Theater waren als Partnertheater 2013/14 aktiv
128 KünstlerInnen und LehrerInnen waren 2013/14 beteiligt
3102 aktiv beteiligte SchülerInnen in 2013/14
- davon präsentierten 841 SchülerInnen ihre Theaterprojekte
im Rahmen des TUSCH-Festivals
- davon kamen 2261 SchülerInnen im Rahmen des partnerschaftlichen
Austausch mit Theater in Berührung
26 Präsentationen waren auf den Bühnen des Podewil Berlin Mitte
im Rahmen des TUSCH-Festivals zu sehen
Ein TUSCH für das Schüler-Theater
Seit 16 Jahren ist das TUSCH Festival eine feste Institution im Berliner Kulturleben. Auch in diesem
Jahr präsentiert sich das größte Theater-Treffen der Berliner Schulen vom 25. bis zum 29. März wieder im Palais Podewil in der Klosterstraße 68 in Mitte. Rund 500 Schüler haben sich mit Themen wie
Freiheit, Mobbing, Glück, Dis-Harmonie, die erste Liebe und Fantasie-Welten auseinandergesetzt
und sie dramaturgisch auf der Bühne umgesetzt. [...]
Berliner Abendblatt | 23.03.2014
Audience-Developement
[...] Ein Berliner Theater übernimmt eine Berliner Schule, und gemeinsam erarbeitet man ein Stück,
das dann im Kontext des Festivals zu sehen ist. Diese Maßnahme könnte man unter dem Begriff
„Audience-Developement“ zusammenfassen: also als Aktion des Theaters begreifen, Kinder und Jugendliche auf dem Weg der Partizipation für diese alte Kulturtechnik zu interessieren oder gar zu
begeistern. (Und die Verwandten, die dann die Ergebnisse begucken kommen, gleich mit!) Aber
die Inspiration von Theater und Schule kann man sehr gut auch als eine gegenseitige bezeichnen.
Schließlich kennen die Kinder und Jugendlichen die Welt der Zukunft schon längst, die zu verstehen sich die älteren Theatermacherinnen und -macher immer wieder (und leider recht häufig auch
vergeblich!) so sehr bemühen. So kennen die Kinder von heute die digitalisierte und multikulturelle
Wirklichkeit von morgen schon. Denn sie leben darin schon jetzt! [...]
TAZ | 27.03.2014
TUSCH-Festival 2014
[...] 600 Schülerinnen und Schüler präsentieren traditionelle oder experimentelle Theaterkunst, Improvisationen, Tanz, Gesang oder Puppenspiel. Die Theaterprojekte wurden im Rahmen der zahlreichen Berliner TUSCH-Partnerschaften entwickelt. Durch die Aufführungen in Doppelprogrammen
können die jungen Spielerinnen und Schauspieler neben der Präsentation des eigenen Stückes andere Projekte kennen lernen und sich in moderierten Nachgesprächen damit auseinandersetzen. [...]
www.kultur-bildet.de | 24.02.2014
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Impressum
TUSCH Theater und Schule Berlin
2013/2014
TUSCH Projektbüro
im Podewilschen Palais
Klosterstraße 68-70
10179 Berlin
tel. (030) 247 49 -852/ -856
mail. [email protected]
www.tusch-berlin.de
Projektleitung TUSCH | Dr. Lena Blessing
Redaktion Jahresdokumentation | Lena Blessing und Melanie Tavernier
Texte | von den TUSCH-Partnern in Theatern und Schulen
sowie der TUSCH-Leitung
Fotos | Gianmarco Bresadola und Jan Ziegler, wenn nicht anders gekennzeichnet
Erscheinungsdatum | September 2014
Fragen & Infos | [email protected]
TUSCH ist ein Projekt der JugendKulturService gGmbH
und wird gefördert von der Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend und Wissenschaft
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