die lendenwirbelsäule

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die lendenwirbelsäule
DIE LENDENWIRBELSÄULE
Im Überblick
Chronische Rückenschmerzen, insbesondere im Bereich der Lendenwirbelsäule
(unterer Rücken) sind ein weit verbreitetes Krankheitsbild. Man kann davon
ausgehen, dass 75 % aller Menschen gelegentlich oder ständig darunter leiden.
In Deutschland sind sie die am zweithäufigsten diagnostizierte Krankheit bei
Orthopäden, beim Allgemeinarzt liegen sie auf dem dritten Platz. Aus anderen
europäischen Ländern liegen vergleichbare Zahlen vor.
Wir stellen Ihnen auf den folgenden Seiten die wichtigsten Krankheitsbilder in
Verbindung mit Beschwerden an der Lendenwirbelsäule vor, die sich auf
vielfältige Weise manifestieren und oft schwierig zu diagnostizieren sind. Unser
Ziel ist es, Sie mit den wesentlichen Begriffen rund um die Lendenwirbelsäule
vertraut zu machen, so dass Sie auf ein tiefer gehendes Gespräch mit dem Arzt
vorbereitet sind oder einfach eine allgemeine Einführung in dieses Thema
erhalten.
Inhalt
1.
2.
3.
4.
5.
Einführung
Anatomie und Physiologie
Schmerzsyndrome der Lendenwirbelsäule
Der Bandscheibenvorfall
Wie wirken FUTURO™ Rückenbandagen?
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1. Einführung
Die Wirbelsäule ist das Rückgrat des Menschen, das dem Rumpf Stabilität
verleiht. Die einzelnen Abschnitte erlauben ein breites Bewegungsspektrum, das
weiter unten näher beschrieben wird. Wir konzentrieren uns hier auf
degenerative Erkrankungen der Lendenwirbelsäule; Verletzungen und
angeborene Fehlbildungen werden bewusst nicht berücksichtigt.
Wie andere Gelenke oder Organsysteme, unterliegt auch die Wirbelsäule
normalen Alterungsprozessen; allerdings werden diese durch Fehl-oder
Überbelastung, körperliche Inaktivität und Übergewicht noch beschleunigt.
Fehlhaltungen und Muskelverspannungen können außerdem auch eine Folge
psychischer Faktoren, z.B. Stress, sein.
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2. Anatomie und Physiologie
Die Lendenwirbelsäule besteht aus 5 Lendenwirbeln. Zwischen den einzelnen
Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben, die Bewegungen der Wirbel
zulassen und gleichzeitig federnd und stoßdämpfend wirken.
Die Lendenwirbel stehen über knöcherne Fortsätze (Gelenkfortsätze) in engem
Kontakt zueinander. Diese Kontaktflächen sind von einer Knorpelschicht
überzogen und erhalten so die Funktion von Gelenken. Zwischen den
Lendenwirbeln befinden sich die Nervenwurzelkanäle, aus denen die
Nervenwurzeln austreten.
Die Lendenwirbelsäule gestattet die Rumpfbeugung, -streckung und die Neigung
zur Seite. Die Drehung in der Längsachse (Rotation) ist eingeschränkt; diese
Bewegung wird hauptsächlich in der Brust- und Halswirbelsäule ausgeführt.
Wegen des Gewichts, das sie zu tragen haben, sind die Lendenwirbel bei weitem
die größten der ganzen Wirbelsäule.
Die Wirbel werden von einem Bandapparat zusammengehalten, Muskeln
kontrollieren sowohl die unbewussten als auch die aktiven, bewussten
Bewegungen.
Auf der Rückseite der Nervenwurzeln bilden die Wirbelbögen einen Kanal, der
das Rückenmark umschließt (Wirbelkanal); die einzelnen Nerven verlassen den
Wirbelkanal über die Zwischenwirbellöcher (Foramina intervertebrales). Diese
Nerven versorgen die Muskeln des Rumpfes und der Extremitäten.
Zusätzlich werden die Wirbel durch einen kräftigen Bandapparat zusammen
gehalten. Muskeln, die an verschiedenen Punkten entlang der Wirbelsäule
ansetzen, kontrollieren sowohl die unbewusste Stabilisierung des Rumpfes als
auch die aktiven, bewussten Bewegungen.
3. Schmerzsyndrome der Lendenwirbelsäule (Kreuzschmerzen, LWSSyndrom, Lumboischialgie, Hexenschuss)
1. Ursache(n)
Altersbedingte Abnutzungsprozesse verursachen die meisten Probleme im
Bereich der Lendenwirbelsäule. Die Bandscheiben verlieren an Elastizität und
flachen ab. So nimmt der Abstand zwischen den einzelnen Wirbelkörpern ab;
langfristig führt dies zum Verschleiß der Zwischenwirbelgelenke
(Spondylarthrose) und einer Einengung der Nervenwurzelkanäle. Auch
Vorwölbungen (Protrusionen) der Bandscheiben in den Wirbelkanal kommen
vor.
Alle diese Veränderungen - einzeln oder in Kombination – führen zu
schmerzhaften Nervenwurzelreizungen und Muskelverspannungen im Rücken.
Häufig werden solche Beschwerden durch eine Fehlhaltung, das Heben
schwerer Lasten oder andere körperliche Aktivitäten (zum Beispiel Gartenarbeit
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oder das Verrücken von Möbeln) ausgelöst. Nicht zuletzt können auch
psychischer Stress und Anspannung zu Schmerzen im Rücken beitragen.
2. Klinische
Aspekte/
Symptome/
Diagnose
Typischerweise findet man schmerzhafte, verspannte Muskeln beidseits der
Wirbelsäule. Manchmal strahlt der Schmerz in das Gesäß und den Oberschenkel
aus – bei plötzlich auftretenden, stechenden Schmerzen spricht man von einem
„Hexenschuss“.
Mit einer Röntgenaufnahme kann man ernsthafte Schäden an den
Lendenwirbeln ausschließen.
Bei jungen und mittelalten Patienten lässt das Röntgenbild meist überhaupt
keine anatomischen Veränderungen erkennen, so dass der Röntgenbefund und
die Symptomatik des Patienten nicht übereinstimmen. Hingegen zeigen die
Röntgenaufnahmen älterer Patienten mit größerer Wahrscheinlichkeit für eine
Arthrose typische Veränderungen an den Wirbeln wie Abflachung, Keilform oder
eine Randzackenbildung (Spondylophyten). Bei Auftreten neurologischer
Symptome wie Kribbeln, Parästhesien (Missempfindungen) oder sogar
Lähmungserscheinungen in den Beinen muss eine weitergehende Diagnostik
mit CT oder MRT erfolgen, um einen Bandscheibenvorfall nachzuweisen.
Allerdings verlaufen die meisten Bandscheibenvorfälle asymptomatisch. Die
Elektromyographie (EMG) kann für den Nachweis einer Nervenschädigung
eingesetzt werden.
Bei einem akuten Schmerzsyndrom können Schmerzmittel und Bettruhe
helfen, die Schmerzen zu lindern.
3. Therapieprinzipien
Zur Schmerzlinderung bei einem akuten Schmerzsyndrom sollten die Patienten
Schmerzmittel gemäß ärztlicher Anweisung einnehmen. Physiotherapie,
Wärme, Kälte oder Bettruhe können helfen, die Beschwerden zu bessern.
Vermeiden Sie jede ungewohnte Belastung der Wirbelsäule, achten Sie auf eine
korrekte Haltung der Wirbelsäule bei alltäglichen Tätigkeiten und befolgen Sie
die Ratschläge Ihres Arztes. Büroangestellte sollten nicht den ganzen Tag an
ihrem Stuhl „kleben“, sondern stattdessen aufstehen und häufig die Position
wechseln. Bewegung ist unerlässlich.
Und nicht zuletzt: falls psychischer Stress eine Rolle spielen sollte, werden die
oben genannten Maßnahmen nur wenig Linderung bringen. In diesen Fällen
können bestimmte Entspannungstechniken und ggf. auch eine Psychotherapie
helfen.
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4. Der Bandscheibenvorfall
1. Ursache(n)
Ursächlich für dieses Krankheitsbild können Abnutzungserscheinungen an den
Bandscheiben sein. Der äußere Faserring reißt, so dass der Gallertkern der
Bandscheibe austritt und die Nervenwurzel oder das Rückenmark reizen oder
komprimieren kann. Bandscheibenvorfälle werden oft durch eine Fehlbelastung
der Wirbelsäule, falsche Hebetechniken und Übergewicht ausgelöst.
2. Klinische
Aspekte/
Symptome/
Diagnose
Meist klagt der Patient schon seit langem über Rückenschmerzen; der
Bandscheibenvorfall ereignet sich dann beim Heben zu schwerer Lasten oder
einer ungewohnten Drehbewegung.
Neurologische Störungen wie Parästhesien oder Muskelschwäche treten
mit zeitlicher Verzögerung auf.
Die Rückenmuskulatur kann bei einem akuten Ereignis extrem angespannt und
schmerzempfindlich sein, Bewegungen sind kaum möglich. Die Patienten
nehmen eine auffällige Schonhaltung ein. Der Schmerz kann in das Gesäß und
die Beine ausstrahlen.
Manchmal treten neurologische Störungen wie Parästhesien und
Muskelschwäche plötzlich auf, meist jedoch entwickeln sie sich zeitlich
verzögert. Mit einer Röntgenaufnahme kann man ernsthafte Schäden an der
Lendenwirbelsäule ausschließen. Wenn klinische Anzeichen für einen
Bandscheibenvorfall vorliegen wie Parästhesien oder Muskelschwäche in den
Beinen (zum Beispiel Schwierigkeiten, den Fuß anzuheben), muss nach
Möglichkeit eine weitergehende Diagnostik erfolgen. Mit der
Elektromyographie (EMG) kann man eine Nervenschädigung nachweisen.
Anhand einer CT- oder MRT-Aufnahme kann der Arzt den Zustand der
Bandscheibe beurteilen.
3. Therapieprinzipien
Unbedingten Vorrang hat die Schmerzlinderung. Die Patienten sollten
antirheumatische und muskelentspannende Arzneimittel gemäß Anweisung
ihres Arztes einnehmen. Während des akuten Ereignisses sollte die Wirbelsäule
geschont und nicht zusätzlich belastet werden.
Nachdem die akuten Symptome abgeklungen sind, kann eine Physiotherapie
erforderlich sein. Das Anlegen elastischer Bandagen kann Bestandteil der
Rehabilitation sein.
Falls es nicht gelingt, mit den oben beschriebenen therapeutischen Maßnahmen
die neurologische Symptomatik zu bessern, ist eventuell ein chirurgischer
Eingriff notwendig. Es gibt eine ganze Reihe von Verfahren, abhängig von Art
und Lokalisation des Bandscheibenvorfalls; aus Platzgründen können wir diese
hier nicht im Einzelnen vorstellen. Nur ein Facharzt kann im Einzelfall objektiv
entscheiden, ob eine Operation notwendig und für den Patienten sinnvoll ist.
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5. Wie wirken FUTURO™ Rückenbandagen?
Dank ihrer Elastizität und ihrer Anpassungsfähigkeit an die Körperform passen
sich FUTURO Rückenbandagen an den Rumpf und die
Lendenwirbelsäulenkrümmung an und haben einen therapeutisch wirksamen
Wärmeeffekt. Außerdem stützen sie die geschwächte Lendenwirbelsäule und
verhindern extreme Bewegungen.
Häufig wird befürchtet, dass diese Art der Rückenbandagen die
Rückenmuskulatur zusätzlich schwächt. Neuere Forschungen haben aber
ergeben, dass dies nicht der Fall ist.
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Entwickelt in Zusammenarbeit mit
Fachärzten und Physiotherapeuten.