Gesundheitsreport 2012 - Techniker Krankenkasse

Transcrição

Gesundheitsreport 2012 - Techniker Krankenkasse
Titel: Gesundheitsreport 2012
Teil 1:
Arbeitsunfähigkeiten
12
0
2
t
r
o
p
e
r
s
it
Gesundhe
u
Teil 1: Arbeits
nfähigkeiten
1
Gesundheitsreport 2012 – Veröffentlichungen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der TK,
Band 27 – Teil 1: Arbeitsunfähigkeiten
Herausgegeben von der Techniker Krankenkasse, Hamburg, Fax 040 - 69 09-22 58, Internet: www.tk.de,
Bereich Marketing & Vertrieb, Fachreferat Gesundheitsmanagement, Autor: Dr. Thomas Grobe, ISEG
(Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung), Hannover,
Redaktion: Gudrun Ahlers, Gestaltung: Wolfgang Geigle
© Techniker Krankenkasse. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfältigung –
auch auszugsweise – nicht gestattet.
2 ǀ Gesundheitsreport
Gesundheitsreport
der Techniker Krankenkasse mit Daten und Fakten
zu Arbeitsunfähigkeiten und Arzneiverordnungen
Teil 1:
Arbeitsunfähigkeiten
Gesundheitsreport 2011 ǀ 3
4 ǀ Gesundheitsreport
Inhalt
Zusammenfassung
7
11
Erwerbspersonen in der TK
Erwerbspersonen nach Geschlecht und Alter..................................................... 11
Erwerbspersonen nach Bundesländern.............................................................. 13
Arbeitsunfähigkeit
16
Arbeitsunfähigkeit insgesamt .............................................................................. 16
Interpretation von Stichtagsstatistiken ................................................................ 18
Arbeitsunfähigkeit nach Dauer............................................................................ 23
Arbeitsunfähigkeit nach Alter und Geschlecht .................................................... 24
Arbeitsunfähigkeit nach Bundesländern ............................................................. 26
Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosen .................................................................... 28
Arbeitsunfähigkeit nach Berufen ......................................................................... 42
Arbeitsunfähigkeit nach Ausbildungsstand ......................................................... 46
Arbeitsunfälle bei Erwerbspersonen ................................................................... 48
Rückenbeschwerden .......................................................................................... 52
Anhang
59
Tabellenanhang .................................................................................................. 59
Methodische Erläuterungen ................................................................................ 80
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ................................................................. 92
Gesundheitsreport ǀ 5
6 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Zusammenfassung
Der jährlich erscheinende Gesundheitsreport der TK befasst sich traditionell in
zwei Hauptabschnitten mit Arbeitsunfähigkeiten sowie mit Arzneimittelverordnungen bei Erwerbspersonen, zu denen neben den Berufstätigen auch Bezieher
von Arbeitslosengeld gezählt werden. Sowohl zu Arbeitsunfähigkeiten als auch
zu Arzneimittelverordnungen werden im aktuellen Report Daten über einen Zeitraum von zwölf Jahren von 2000 bis 2011 analysiert. Der erste, hier vorliegende
Teil des Gesundheitsreports fasst die Ergebnisse der Auswertungen zu Arbeitsunfähigkeiten zusammen.
Grundlage der Auswertungen bilden routinemäßig erfasste und anonymisierte
Daten zu aktuell 3,7 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigten oder arbeitslos gemeldeten Mitgliedern der Techniker Krankenkasse. Von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland waren 2011 nach einer Gegenüberstellung mit vorläufigen Angaben der Bundesagentur für Arbeit ca.
12,7 Prozent bei der TK versichert.
Arbeitsunfähigkeit – Krankenstände und Arbeitsunfähigkeitsfälle
Im Jahr 2011 wurden bei TK-Mitgliedern insgesamt 3,86 Millionen Arbeitsunfähigkeitsfälle und 51 Millionen Fehltage registriert. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten bei Erwerbspersonen sind damit im Jahr 2011 im Vergleich zu 2010 erneut angestiegen. Bezieht man die 2011 erfassten Arbeitsunfähigkeitstage auf
die Versicherungszeiten der Erwerbspersonen, lässt sich nach altersstandardisierten Auswertungen für das Jahr 2011 bei TK-Mitgliedern ein Krankenstand
von 3,51 Prozent berechnen. Im Vorjahr 2010 hatte er bei 3,36 Prozent gelegen.
Der für 2011 ermittelte Krankenstand von 3,51 Prozent entspricht einer durchschnittlich gemeldeten erkrankungsbedingten Fehlzeit von 12,79 Tagen je Erwerbsperson. Die Fehlzeiten sind damit altersbereinigt von 2010 auf 2011 um
0,53 Tage, also um gut einen halben Tag je Person, gestiegen, was einem relativen Anstieg der Fehlzeiten um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht
(vgl. Abbildung 4 auf Seite 17).
Die Zunahme der Fehlzeiten 2011 im Vergleich zum Vorjahr resultiert ausschließlich aus einem merklichen Anstieg der Krankschreibungshäufigkeit um
sechs Prozent von 1,00 AU-Fällen je Person 2010 auf 1,06 Fälle je Person und
Jahr 2011. Einzelne Erkrankungsfälle dauerten im Mittel 2011 mit durchschnittlich 12,1 Tagen je Fall demgegenüber etwas kürzer als im Vorjahr – die Veränderung der fallbezogenen Krankschreibungsdauer trug also nicht zu den gestiegenen Fehlzeiten bei. Erwerbspersonen waren 2011 merklich häufiger, fallbezogen jedoch etwas kürzer und in der Summe dann durchschnittlich etwa einen
halben Tag länger als im Vorjahr krankgeschrieben. Seit einem historischen
Gesundheitsreport ‫ ׀‬7
Tiefstand im Jahr 2006 ist es damit bis 2011 zu einer Zunahme der gemeldeten
AU-Zeiten um 21,6 Prozent gekommen.
Arbeitsunfähigkeit – Interpretation von Stichtagsstatistiken
Vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) werden regelmäßig, und dabei in
den letzten Jahren zumeist recht zeitnah, kassenübergreifende Statistiken zu
Krankenständen bei Pflichtmitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) veröffentlicht. Da diese Statistiken innerhalb eines Jahres auf Angaben zu
jeweils nur zwölf Stichtagen beruhen, werden die realen Krankenstände innerhalb eines Jahres durch diese Statistiken des BMG jedoch nur unvollständig erfasst. Da zudem die Differenzen zwischen den Stichtagswerten und realen Krankenständen von Jahr zu Jahr schwanken können, ist eine einfache Interpretation
der Stichtagsergebnisse nicht möglich und kann, insbesondere im Hinblick auf
Aussagen zu kurzfristigen Trends, zu falschen Schlüssen führen. Um entsprechende Fehlinterpretationen in Zukunft zu reduzieren, befasst sich ein kurzer
Abschnitt des Gesundheitsreports mit der Veranschaulichung der entsprechenden Problematik (vgl. Abbildung 5 auf Seite 19 und zugehörige Erläuterungen).
Für 2012 werden die BMG-Stichtagsstatistiken die realen Krankenstände deutlich stärker als 2011 unterschätzen, bereits bei real unveränderten Krankenständen wäre mit einem relativen Rückgang der vom BMG gemeldeten Zahlen um
gut vier Prozent zu rechnen. Erst Rückgänge von mehr als vier Prozent in der
BMG-Statistik zu 2012 würden daher auch auf real sinkende Krankenstände von
2011 auf 2012 hindeuten.
Arbeitsunfähigkeit – regionale Unterschiede
Ansteigende AU-Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr waren 2011 in allen Bundesländern zu beobachten (vgl. Tabelle A8 auf Seite 64 im Anhang). Gleichfalls
lässt sich durchgängig für alle Bundesländer ein Anstieg der Gesamtfehlzeiten
feststellen. Die Zuwächse von 2010 auf 2011 variieren dabei zwischen 0,44 und
0,78 Tagen je Erwerbsperson (in Mecklenburg-Vorpommern beziehungsweise
Brandenburg; vgl. Abbildung 12 auf Seite 28 sowie Tabelle A10 auf Seite 66 im
Anhang).
Unverändert findet sich eine erhebliche Spannweite hinsichtlich der erkrankungsbedingten Fehlzeiten in den einzelnen Bundesländern (vgl. Abbildung 11
auf Seite 26). Während eine Erwerbsperson in Baden-Württemberg und Bayern
im Jahr 2011 durchschnittlich lediglich 10,5 Tage beziehungsweise 11,1 Tage
krankgeschrieben war, entfielen auf eine Erwerbsperson in Berlin, SachsenAnhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Jahres 2011
durchschnittlich 14,5, 15,1, 15,8 beziehungsweise 15,9 gemeldete erkrankungsbedingte Fehltage.
8 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Arbeitsunfähigkeit – Diagnosen und Trends
Für den Krankenstand verantwortlich sind, bei der Betrachtung der Ergebnisse
nach einer Zusammenfassung von Einzeldiagnosen in übergeordnete Erkrankungsgruppen beziehungsweise Diagnosekapitel, traditionell insbesondere
Krankheiten des Bewegungsapparats, Verletzungen, Atemwegserkrankungen
1
sowie in den letzten Jahren zunehmend auch psychische Störungen. Von den
beiden letztgenannten Erkrankungsgruppen sind unter den Erwerbspersonen mit
Versicherung in der TK Frauen stärker betroffen, Verletzungen betreffen demgegenüber häufiger Männer (vgl. Abbildung 15 auf Seite 31).
Von 2010 auf 2011 zeigten Fehlzeiten mit Diagnosen aus einzelnen Diagnosekapiteln unterschiedliche Entwicklungen (vgl. Abbildung 16 auf Seite 32). Mit einer Zunahme um 7,7 Prozent und bei beiden Geschlechtern vergleichbar gestiegen sind Fehlzeiten unter der Diagnose von Atemwegserkrankungen. Im Jahr
2010 war es nur zu einer relativ schwach ausgeprägten Erkältungswelle zu Jahresbeginn gekommen, die „Neue Grippe“ des Jahres 2009 war bereits abgeklungen. Für 2011 lässt sich demgegenüber wieder ein deutlicher „Erkältungsgipfel“
im ersten Quartal nachweisen. Sehr offensichtlich wird dieser Sachverhalt in
Darstellungen zum erkältungsbedingten Krankenstand im Wochenmittel für die
zurückliegenden zwölf Jahre (vgl. Abbildung 19 auf Seite 36).
Für den feststellbaren Gesamtanstieg der Fehlzeiten mitverantwortlich sind insbesondere auch die von 2010 auf 2011 erneut und merklich um 6,3 Prozent angestiegenen Fehlzeiten unter der Diagnose von psychischen Störungen (vgl.
Abbildung 16 auf Seite 32). Fehlzeiten unter der Diagnose von psychischen Störungen sind damit, seit einem zwischenzeitlichen Tief im Jahr 2006, kontinuierlich gestiegen (vgl. Abbildung 17 auf Seite 33). 2011 wurden je 100 Erwerbspersonen durchschnittlich 208 Fehltage unter entsprechenden Diagnosen gezählt.
Jede Erwerbsperson war 2011 demnach durchschnittlich gut zwei Tage unter der
Diagnose einer psychischen Störung krankgeschrieben. Im Jahr 2006 waren es
erst 129 Fehltage je 100 Erwerbspersonen, also etwa 1,3 Tage je Person (vgl.
auch Tabelle A14 auf Seite 70 im Anhang). Seit 2006 sind die Fehlzeiten unter
der Diagnose psychischer Störungen bei Erwerbspersonen altersbereinigt damit
um 61 Prozent angestiegen.
Während die bei Erwerbspersonen nachweisbaren Anstiege der Fehlzeiten unter
der Diagnose von psychischen Störungen von 2000 bis 2005 vorrangig in engem
1
Formal ist diese Gruppierung von Diagnosen durch die Internationale statistische Klassifikation von
Krankheiten vorgegeben, die in Deutschland seit 2000 in ihrer 10. Revision zur Erfassung von Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen verwendet wird (ICD10).
Die aufgeführten Erkrankungsgruppen entsprechen einzelnen „Kapiteln“ der ICD10. In Veröffentlichungen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement wird bei Diagnosen in einer Gruppierung nach
Kapiteln der ICD10 in Deutschland oft auch von „Krankheitsarten“ gesprochen.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬9
Zusammenhang mit einer individuell bereits eingetretenen Arbeitslosigkeit und
bei insgesamt ansteigenden Arbeitslosigkeitsquoten beobachtet werden konnten, lässt sich ein vergleichbarer Anstieg wie bei den Erwerbspersonen insgesamt in den Jahren von 2006 bis 2011 auch unter Personen nachweisen, die
zum jeweiligen Auswertungszeitpunkt als Berufstätige versichert und insofern individuell nicht direkt von einer Arbeitslosigkeit betroffen waren (vgl. Abbildung 18
auf Seite 34). Unter Berufstätigen stiegen die gemeldeten Fehlzeiten mit der Diagnose von psychischen Störungen von 2006 bis 2011 um 65 Prozent. Die Ergebnisse deuten auch 2011 auf eine weiter ansteigende psychische Belastung
von Berufstätigen hin.
10 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Erwerbspersonen in der TK
Insgesamt waren in der Techniker Krankenkasse (TK) Ende 2011 7,9 Millionen
Personen versichert. Von diesen Personen waren 5,7 Millionen Mitglieder der
Techniker Krankenkasse, 2,2 Millionen Personen waren als Familienangehörige
mitversichert. Die Auswertungen des Gesundheitsreports beziehen sich ausschließlich auf Daten zu den Erwerbspersonen.
Als Erwerbspersonen werden im Rahmen des Gesundheitsreports sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Arbeitslose mit eigenständiger Mitgliedschaft in der Krankenkasse bezeichnet, die zur Abgabe von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen verpflichtet sind. Innerhalb des Jahres 2011 waren in der
TK durchschnittlich 3,70 Millionen Erwerbspersonen in diesem Sinne versichert, darunter 3,69 Millionen Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren.
Die Auswertungen des Gesundheitsreports zu einzelnen Jahren beziehen sich
jeweils auf Erwerbspersonen aus diesen Altersgruppen.
Berichtet werden im Gesundheitsreport Ergebnisse zu Daten aus insgesamt
zwölf Kalenderjahren von 2000 bis 2011. Einen Schwerpunkt bilden Darstellungen der Ergebnisse zum Jahr 2011, die sich auf die Gesamtpopulation der Erwerbspersonen in der TK unter Einbeziehung von arbeitslosen Mitgliedern beziehen.
Berufstätige Mitglieder der TK stellen nach Gegenüberstellungen mit vorläufigen
Beschäftigtenzahlen der Bundesagentur für Arbeit von Januar bis zum November des Jahres 2011 einen Anteil an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland von ca. 12,7 Prozent.
Erwerbspersonen nach Geschlecht und Alter
Abbildung 1 zeigt die Verteilung der Versicherungszeiten von Erwerbspersonen
in der TK im Jahr 2011 nach Geschlecht und Alter zwischen 15 und 64 Jahren.
54 Prozent der Versicherungszeiten entfallen auf Männer, 46 Prozent auf Frauen. Im Jahr 2001 entfielen nach Auswertungen zum ersten Gesundheitsreport
der TK demgegenüber erst 37 Prozent der Versicherungszeiten auf Frauen.
Während in den Altersgruppen bis 34 Jahre Frauen etwa in gleicher Zahl wie
Männer bei der TK als Erwerbspersonen versichert sind, liegt die Zahl der männlichen Versicherten insbesondere in den Altersgruppen nach Vollendung des 40.
Lebensjahres deutlich über der von Frauen. Im Zuge der allgemeinen demografischen Entwicklung hat sich die Altersstruktur auch unter Erwerbspersonen in der
TK merklich verändert. Im Jahr 2001 bildeten 35- bis 39-Jährige unter Erwerbspersonen noch die am stärksten besetzte Altersgruppe.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬11
Erwerbspersonen nach Alter und Geschlecht 2011
Männer
300
Frauen
Versicherungsjahre (Tsd.)
250
200
150
100
50
0
15–19
20–24
25–29
30–34
35–39
40–44
Altersgruppe
45–49
50–54
55–59
60–64
Abbildung 1
Abbildung 2 zeigt eine Gegenüberstellung der Altersverteilung von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der TK 2011 sowie in Deutschland insgesamt.
Die Unterschiede sind eher graduell. In beiden Populationen findet sich der am
stärksten besetzte Jahrgang in den Altersgruppen von 45 bis 49 Jahren. Diese
Altersverteilung ist als Folge der allgemeinen demografischen Entwicklung in der
Bundesrepublik anzusehen: Personen der genannten Altersgruppe zählen zu
den geburtenstarken Jahrgängen der späten 50er- beziehungsweise insbesondere der 60er-Jahre. In den nachfolgenden Jahren wurden in der Bundesrepublik
deutlich weniger Kinder geboren, entsprechend erreichen jetzt auch nur noch
deutlich weniger Personen das typische Erwerbseintrittsalter als vor zehn bis
15 Jahren (vgl. auch methodische Erläuterungen zum Thema Standardisierung
im Anhang). Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist in den nächsten 20 Jahren mit einer weiteren merklichen Veränderung der Altersstruktur von Erwerbstätigen in Deutschland zu rechnen, wobei höhere Altersgruppen ein immer stärkeres Gewicht erlangen werden.
Ausführliche Darstellungen zu diesem Thema finden sich im Gesundheitsreport
2007 (Band 13 der Veröffentlichungen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der TK).
12 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Anteil Beschäftigte nach Alter, TK 2011 vs. Deutschland
16 %
Anteil an Versicherten der jeweiligen Population
TK
Deutschland
12 %
8%
4%
0%
15–19
20–24
25–29
30–34
35–39
40–44
Altersgruppe
45–49
50–54
55–59
60–64
Abbildung 2 (Jahresmittel TK 2011 vs. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland nach
vorläufigen Angaben der Bundesagentur für Arbeit zu März und Juni 2011)
Vergleicht man die Altersverteilung der TK-Erwerbstätigen mit der von Erwerbstätigen in der Bundesrepublik im Detail, fällt bezüglich der TK-Population die relative Unterbesetzung der jüngsten Altersgruppen bei verhältnismäßig stark besetzten Jahrgängen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren auf. Die relativ starke
anteilige Besetzung dieser Jahrgänge resultiert maßgeblich aus der Fusion der
TK mit der IKK-direkt im Jahr 2009. Wie unter den sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten in der Bundesrepublik insgesamt sind 2011 auch bei Beschäftigten
mit Versicherung in der TK die Altersgruppen zwischen 40 und 49 Jahren anteilig
am stärksten besetzt.
Erwerbspersonen nach Bundesländern
Die TK ist eine bundesweit tätige Krankenkasse. Die Herkunft beziehungsweise
die Wohnorte von Erwerbspersonen in der TK verteilen sich insofern auf die gesamte Bundesrepublik. In Tabelle 1 ist die anteilige Verteilung von Erwerbspersonen in der TK nach ihrem Wohnort in Bundesländern im Jahr 2011 aufgelistet.
In Berlin wohnten 6,8 Prozent aller TK-Erwerbspersonen, in den alten Bundesländern (ohne Berlin) 82,2 Prozent und in den neuen Bundesländern 10,7 Prozent. Einen Wohnsitz im Ausland hatten 0,3 Prozent der Erwerbspersonen. Im
kleinsten Bundesland Bremen waren 0,7 Prozent aller TK-Erwerbspersonen
Gesundheitsreport ‫ ׀‬13
wohnhaft, im einwohnerreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit
24,8 Prozent knapp ein Viertel aller Erwerbspersonen mit Versicherung in der
TK.
Verteilung der TK-versicherten Erwerbspersonen auf Bundesländer 2011
Bundesland
Männer
Frauen
Gesamt
Schleswig-Holstein
4,4 %
4,6 %
4,5 %
Hamburg
3,6 %
4,4 %
4,0 %
10,2 %
9,7 %
10,0 %
Niedersachsen
Bremen
0,7 %
0,7 %
0,7 %
25,4 %
24,2 %
24,8 %
Hessen
8,9 %
8,8 %
8,9 %
Rheinland-Pfalz
4,7 %
4,4 %
4,5 %
Baden-Württemberg
11,8 %
11,2 %
11,5 %
Bayern
12,5 %
12,1 %
12,3 %
Saarland
1,0 %
0,9 %
0,9 %
Berlin
6,1 %
7,6 %
6,8 %
Brandenburg
3,0 %
3,3 %
3,1 %
Mecklenburg-Vorpommern
2,1 %
2,3 %
2,2 %
Sachsen
2,2 %
2,3 %
2,2 %
Sachsen-Anhalt
1,6 %
1,7 %
1,6 %
Thüringen
1,5 %
1,5 %
1,5 %
Ausland
0,4 %
0,2 %
0,3 %
Nordrhein-Westfalen
Tabelle 1 (anteilige Verteilung nach Wohnort)
Die zuvor aufgeführte Verteilung der Erwerbspersonen in der TK auf Bundesländer folgt in groben Zügen der Bevölkerungsverteilung in der Bundesrepublik. Allerdings variiert der Anteil von TK-Versicherten in den einzelnen Bundesländern.
Legt man vorläufige durchschnittliche Angaben der Bundesagentur für Arbeit von
Januar bis November 2011 als bevölkerungsbezogene Referenzwerte zugrunde,
lassen sich für das Jahr 2011 für die Subgruppe der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten TK-Anteile zwischen 5,6 und 20,8 Prozent errechnen (vgl. Abbildung 3 auf Seite 15). Dabei beträgt der TK-Anteil in den alten Bundesländern
(ohne Berlin) insgesamt 12,9 Prozent, in den neuen Bundesländern liegt er bei
9,1 Prozent. Der höchste TK-Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten findet sich mit 20,8 Prozent für Berlin. In diesem Bundesland war etwa jeder fünfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahr 2011 bei der TK ver14 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
sichert. Bei einem TK-Anteil von 5,6 Prozent war demgegenüber in Sachsen nur
etwa jeder 18. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bei der TK versichert.
Anteil TK an allen Beschäftigten nach Bundesländern 2011
Schleswig-Holstein
19,1 %
17,1 %
Hamburg
14,1 %
Niedersachsen
8,9 %
Bremen
14,9 %
Nordrhein-Westfalen
14,3 %
Hessen
13,1 %
Rheinland-Pfalz
10,5 %
Baden-Württemberg
Bayern
9,5 %
Saarland
9,5 %
20,8 %
Berlin
14,7 %
Brandenburg
15,0 %
Mecklenb.-Vorpommern
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
5,6 %
7,8 %
7,1 %
Abbildung 3 (Jahresmittel TK 2011 vs. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland im Jahr
2011 [bis November nach vorläufigen Angaben der Bundesagentur für Arbeit, Stand Februar 2012])
Gesundheitsreport ‫ ׀‬15
Arbeitsunfähigkeit
Arbeitsunfähigkeit insgesamt
Für die Auswertungen des Gesundheitsreports wurden insgesamt mehr als
30 Millionen AU-Fälle mit 403 Millionen dokumentierten Fehltagen aus den Jahren 2000 bis 2011 berücksichtigt, darunter 3,86 Millionen Fälle mit Beginn im
Jahr 2011. Allein in diesem Kalenderjahr wurden unter Erwerbspersonen in der
TK 51 Millionen erkrankungsbedingte Fehltage erfasst. Tabelle 2 unten gibt einen ersten Überblick zu Arbeitsunfähigkeiten bei Erwerbspersonen der TK in den
Jahren 2010 sowie 2011. Nicht standardisierte („rohe“) Werte sind ergänzend in
Tabelle A1 auf Seite 59 im Anhang verzeichnet.
Aus den in Tabelle 2 angegebenen AU-Quoten folgt, dass von den Erwerbspersonen in der TK 50,5 Prozent aller Frauen und 44,2 Prozent der Männer innerhalb des Jahres 2011 von mindestens einer Arbeitsunfähigkeit betroffen waren.
Damit stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr der Anteil der von mindestens einer
Krankschreibung betroffenen Erwerbspersonen um etwa 1,5 Prozentpunkte. Von
2009 auf 2010 war es demgegenüber zu einem merklichen Rückgang der AUQuote um etwa zwei Prozentpunkte gekommen. Zu hohen Werten 2009 hatten
maßgeblich eine ausgeprägte Erkältungswelle zu Beginn des Jahres sowie die
„Neue Grippe“ mit einem Erkrankungshöhepunkt im letzten Quartal des Jahres
beigetragen – entsprechende Ereignisse waren 2010 ausgeblieben.
Arbeitsunfähigkeit Erwerbspersonen 2010 sowie 2011
2010
AU-Quote
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
42,5 %
48,9 %
45,2 %
44,2 %
50,5 %
46,8 %
0,91
1,12
1,00
0,97
1,19
1,06
AU-Fälle je VJ
AU-Tage je VJ
Krankenstand
2011
Männer
11,3
13,6
12,3
11,8
14,2
12,8
3,11 %
3,72 %
3,36 %
3,23 %
3,89 %
3,51 %
12,5
12,1
12,3
12,2
12,0
12,1
AU-Tage je Fall
Tabelle 2 (standardisiert)
Ähnlich wie die AU-Quote ist auch die Zahl der AU-Fälle im Jahr 2011 gestiegen.
Nach altersstandardisierten Auswertungen von TK-Daten war eine durchgängig
versicherte Erwerbsperson im Jahr 2011 durchschnittlich 1,06 Mal arbeitsunfähig
gemeldet. 2010 wurden demgegenüber durchschnittlich nur 1,00 Fälle je Erwerbsperson (beziehungsweise je Versicherungsjahr) erfasst. Die AU-Fallzahl ist
damit 2011 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gestiegen.
16 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Nach gleichfalls altersstandardisierten Berechnungen ergeben sich für die Gesamtgruppe der Erwerbspersonen im Jahr 2011 durchschnittlich 12,79 Fehltage
je Versicherungsjahr, was einem Krankenstand von 3,51 Prozent entspricht (vgl.
auch Abbildung 4). Mit dem Anstieg der Krankschreibungshäufigkeit ist demnach
auch die Zahl der gemeldeten Fehltage im Vergleich zum Vorjahr merklich, nämlich um 4,3 Prozent, gestiegen. Der Anstieg der effektiv gemeldeten Fehlzeiten
im Jahr 2011 resultiert dabei ausschließlich aus der bereits genannten und relativ deutlichen Zunahme der Krankschreibungsfälle. Eine einzelne Krankschreibung dauerte 2011 mit durchschnittlich 12,1 AU-Tagen je Fall im Mittel demgegenüber etwas kürzer als 2010, was dem beobachteten Anstieg der Fehlzeiten
eher entgegenwirkte.
AU-Tage je Versicherungsjahr 2000 bis 2011 nach Geschlecht
16
14
13,44
13,67
14,21
13,51
13,05
12,49
12,41
12,34
13,42
13,56
12,11
12,27
11,19
11,35
2009
2010
12,60
AU-Tage je VJ
11,71
12
11,90
12,10
11,99
10
10,81
10,98
10,92
11,62
11,17
11,21
10,52
10,60
10,24
10,36
9,68
10,98
10,01
11,25
12,79
11,79
10,29
8
6
Frauen
Gesamt
4
Männer
2
0
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2011
Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK, standardisiert)
Seit 2006 sind die erfassten Fehlzeiten bis 2011 damit kontinuierlich gestiegen.
Die aktuell ermittelten Fehlzeiten von durchschnittlich 12,79 gemeldeten AUTagen im Jahr 2011 bilden den höchsten für Erwerbspersonen mit Versicherung
in der TK insgesamt berechneten Wert seit 2000.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fehlzeiten nach altersstandardisierten Auswertungen 2011 insgesamt erneut, nämlich um 4,3 Prozent, gestiegen. Seit einem historischen Tiefstand im Jahr 2006 ist es damit bis 2011 zu einer Zunahme
der Fehlzeiten um 21,6 Prozent gekommen.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬17
Interpretation von Stichtagsstatistiken
Aktuelle kassenübergreifende Angaben zum Krankenstand sind in Deutschland
ausschließlich in Form einer Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit
(BMG) verfügbar. Diese Statistik beruht jedoch im Gegensatz zu den im
Gesundheitsreport präsentierten Zahlen lediglich auf Stichtagswerten zu Krankenständen jeweils am Monatsersten, die Angaben können daher nicht direkt
verglichen werden. Berechnet man auf Basis von TK-Daten Angaben zum Krankenstand in Analogie zur BMG-Statistik, resultieren aus jeweils zwölf
Stichtagswerten Krankenstandswerte für die Jahre 2006, 2007, 2008 und 2009
von 2,76 Prozent, 2,81 Prozent, 2,89 Prozent und 2,97 Prozent (standardisiert).
Der entsprechende Wert für 2010 liegt bei 3,25 Prozent, für 2011 bei 3,40 Prozent.
Bei einer Beschränkung der standardisierten Auswertung von TK-Daten auf
Pflichtversicherte (wie in der BMG-Statistik) erhöhen sich die Werte für 2006 bis
2009 auf 3,08 Prozent, 3,10 Prozent, 3,17 Prozent und 3,24 Prozent. Für 2010
ergibt sich nach den Stichtagswerten ein Krankenstand von 3,54 Prozent, für
2011 ein Wert von 3,77 Prozent.
Die Problematik der ausschließlichen Nutzung bestimmter Stichtagswerte zur
Abschätzung von Krankenständen, wie sie der Statistik des BMG zugrunde liegt,
verdeutlicht die nachfolgende Grafik. Dargestellt werden Krankenstände bei Erwerbspersonen mit Versicherung in der TK an einzelnen Tagen des Jahres 2009
sowie 2010, wobei die in der BMG-Statistik ausschließlich berücksichtigten Werte am Monatsersten jeweils durch einen entsprechend positionierten Kreis hervorgehoben werden.
Deutlich werden in der Abbildung zunächst die wochenzyklischen Schwankungen des Krankenstands, wobei ausgesprochen niedrige Werte regelmäßig an
Wochenenden sowie an Feiertagen und insbesondere in der Weihnachtszeit beobachtet werden können – also an Tagen, an denen ein überwiegender Teil der
Arbeitnehmer regulär nicht arbeitet und sich folglich auch im Falle einer Erkrankung nicht krankschreiben lassen muss. Zwei der für die BMG-Statistik genutzten Stichtagswerte fallen grundsätzlich auf einen Feiertag, nämlich die am
1. Januar sowie am 1. Mai, und repräsentieren damit bei jeder Jahresauswertung
regelmäßig unterdurchschnittliche Werte (vgl. blau gefüllte Kreise). Bei Auswertung der Statistik im Sinne einer Zeitreihe über mehrere Jahre noch problematischer sind die Werte zu den übrigen Monatsersten (vgl. offene beziehungsweise
rötlich gefüllte Kreise). Diese können von Jahr zu Jahr zu unterschiedlichen
Anteilen auf Arbeits- oder Feiertage fallen. Je mehr Monatserste auf Feiertage
fallen, umso mehr unterschätzt die Stichtagsstatistik den realen Krankenstand.
18 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Krankenstände an einzelnen Kalendertagen 2009 und 2011
Krankenstand
3,5 %
0,0 %
01.01.
01.02.
01.03.
01.04.
01.05.
01.06.
01.07.
01.08.
01.09.
01.10.
01.11.
01.12.
01.09.
01.10.
01.11.
01.12.
Kalendertag 2009
Krankenstand
3,5 %
0,0 %
01.01.
01.02.
01.03.
01.04.
01.05.
01.06.
01.07.
01.08.
Kalendertag 2011
Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK, standardisiert; Kreise kennzeichnen Werte zu Monatsbeginn)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬19
In den dargestellten Ergebnissen zum Jahr 2009 ergeben sich Auffälligkeiten
hinsichtlich der Lage von Stichtagen vorrangig in der ersten Jahreshälfte. Fünf
der ersten sechs Stichtagsergebnisse entfielen in diesem Halbjahr auf Feiertage
beziehungsweise Wochenenden. Ganz offensichtlich wird insbesondere die Erkrankungswelle innerhalb der ersten drei Monate des Jahres 2009 nicht adäquat
durch die zugehörigen Stichtagswerte abgebildet. Während sich auf der Basis
von altersstandardisierten TK-Daten zu Erwerbspersonen für das erste Halbjahr
2009 ein realer Krankenstand unter Berücksichtigung aller Kalendertage von
3,36 Prozent ermitteln lässt, ergibt sich bei ausschließlicher Berücksichtigung der
sechs Stichtagswerte auf der Basis von Daten zur selben Population lediglich ein
Krankenstand von 2,77 Prozent.
Wären, wie in anderen Kalenderjahren möglich, der 1. Februar, der 1. März und
der 1. Juni des Jahres 2009 auf reguläre Arbeitstage gefallen, wären allein durch
diesen Umstand für die erste Jahreshälfte 2009 deutlich höhere Krankenstände
an den entsprechenden Stichtagen ermittelt worden. Genau diese Konstellation
mit den drei genannten Stichtagen an regulären Arbeitstagen findet sich für das
erste Halbjahr 2011 (vgl. rötlich gefüllte Kreise im unteren Teil der Abbildung).
Eine Folge dieser Konstellation ist, dass der reale Krankenstand in der ersten
Hälfte 2011 mit 3,58 Prozent nur mäßig über dem Stichtagskrankenstand im entsprechenden Zeitraum von 3,48 Prozent liegt. Im Jahr 2011 lagen die Stichtage
insgesamt also eher „ungünstig“ und führten zu relativ hohen
Stichtagsergebnissen. Insbesondere kurzfristige Trends sollten aus den
Stichtagsstatistiken nur sehr zurückhaltend und erst nach Überprüfung der kalendarischen Lage der berücksichtigten Stichtage abgeleitet werden. Andernfalls
drohen erhebliche Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen der tatsächlichen Entwicklungen.
Für das Jahr 2012 ergibt sich nach Blick in einen Kalender demgegenüber eine
recht „günstige“ Konstellation der Stichtage – allein auf Basis dieser Konstellation und ohne reale Veränderungen der Fehlzeiten wäre 2012 im Vergleich zu
2011 ein merklicher Rückgang der Stichtagskrankenstände um etwa 4,25 Prozent zu erwarten, der die vom BMG voraussichtlich Ende 2012 oder Anfang 2013
gemeldeten Krankenstände beeinflussen dürfte.
Die erwähnten Abschätzungen zu Verzerrungen von Stichtagsstatistiken des
BMG für die kommenden Jahre resultieren aus den nachfolgend dargestellten
Vergleichen von Krankenständen nach Berechnung aus Stichtagswerten sowie
nach Berechnung aus vollständigen Angaben zu allen Tagen der Jahre 2000 bis
2011, die auf der Basis von Daten zu Erwerbspersonen in der TK ermittelt wurden (vgl. Abbildung 6).
20 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Krankenstand nach Stichtagswerten und vollständigen Angaben
100,0 %
96,6%
3,8 %
.
Krankenstand (KS)
96,0 %
97,6%
3,6 % 93,0% 93,5%
92,5%
3,4 %
97,6%
95,1%
91,9%
96,0%
93,5%
93,7%
93,5%
92,0 %
92,5%
91,9%
91,2%
89,8%
88,0 %
3,2 %
84,0 %
3,0 %
80,0 %
2,8 %
76,0 %
Anteil erfasster KS durch Stichtagswerte
4,0 %
KS nach 365 o. 366 Tageswerten
2,6 %
72,0 %
KS nach zwölf Stichtagswerten korregiert
2,4 %
KS nach zwölf Stichtagswerten
Vorhergesagter Ant. KS n. Stichtagsw.
2,2 %
68,0 %
64,0 %
Anteil KS n. Stichtagsw. an KS n. Tagesw.
2,0 %
60,0 %
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Kalenderjahr
Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2000 bis 2011, standardisiert)
Die typischerweise im Gesundheitsreport berichteten realen Krankenstände nach
Berechnung auf der Basis von vollständigen Angaben zu allen Tagen der einzelnen Kalenderjahre sind in der Abbildung als dunkelblaue Linie kenntlich gemacht. Die jeweils auf der Basis von zwölf Stichtagswerten an den Monatsersten
eines Jahres berechneten Werte sind durch die rötliche unterbrochene Linie
markiert. Im oberen Teil der Abbildung finden sich schließlich Angaben zu relativen Unterschieden zwischen den beiden unterschiedlich berechneten Werten in
einzelnen Jahren (vgl. zunächst die angedeutete bronzefarbene Linie): Während
die Stichtagsergebnisse im positiven Extrem im Jahr 2005 fast 98 Prozent des
realen Wertes für den Krankenstand erreichten und damit den realen Werten
weitgehend entsprachen, waren es im anderen Extrem 2009 weniger als 90 Prozent. Die realen Werte wurden 2009 durch Stichtagsberechnungen also um gut
zehn Prozent unterschätzt.
Dieser unterschiedliche Grad der Übereinstimmung in einzelnen Jahren lässt
sich fast vollständig durch die unterschiedliche Lage der Stichtage in Bezug auf
Sonn- und bundeseinheitliche Feiertage sowie durch die unterschiedliche Lage
in Bezug auf einzelne Tage im Wochenverlauf (ohne Feiertage) erklären. Dabei
weisen Samstage typischerweise annähernd ähnlich geringe Krankenstände wie
Sonn- und Feiertage auf, während, beginnend auf einem deutlich höheren Niveau, der Krankenstand von Montag bis Freitag typischerweise kontinuierlich ansteigt. So ließ sich auf der Basis der beobachteten Werte 2000 bis 2011 ein lineGesundheitsreport ‫ ׀‬21
ares Regressionsmodell zur Schätzung des Anteils der Stichtagsergebnisse an
realen Krankenstandswerten in den einzelnen Jahren als abhängige Variable mit
2
einem R -Wert von 0,97 berechnen, wobei zur Vorhersage der Abweichungen im
Kalenderjahr jeweils lediglich die Anzahl der Stichtage innerhalb einzelner Jahre
an einem Montag, Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag, Freitag sowie an einem
Samstag (jeweils ohne bundeseinheitliche Feiertage) als bekannt vorausgesetzt
wurde. Die im Modell vorhergesagten Anteile sind in Abbildung 6 als hellblaue
Linie vermerkt.
Offensichtlich ist die hohe Übereinstimmung der Modellvorhersage mit beobachteten Anteilen, weshalb beobachtete und vorhergesagte Anteile in der Abbildung
2
in den Jahren 2000 bis 2011 kaum unterschieden werden können. Da die Lage
der Stichtage nach 2011 bekannt ist, lassen sich mit dem Modell auch zukünftige
Anteile für die Jahre ab 2012 schätzen.
Demnach werden die Stichtagswerte 2012 die realen Krankenstände wieder erheblich stärker als 2011 unterschätzen, weshalb allein auf der Basis von
Stichtagseffekten mit dem bereits erwähnten Rückgang des gemeldeten
Stichtagskrankenstandes um ca. 4,25 Prozent zu rechnen wäre. 2012 könnte
demnach erst ein relativer Rückgang der Stichtagskrankenstände um deutlich
mehr als vier Prozent als Hinweis auf einen Rückgang des realen Krankenstandes gewertet werden. Umgekehrt wären unveränderte Stichtagskrankenstände
für 2011 und 2012 bereits als Hinweis auf einen merklichen Anstieg des realen
Krankenstandes im Jahr 2012 zu deuten. Weitere Angaben zu vorhergesagten
Abweichungen und zum verwendeten Regressionsmodell finden sich auf Seite
60 im Anhang.
2
Statistisch betrachtet sollte die hohe Übereinstimmung und Generalisierbarkeit der Ergebnisse zurückhaltend beurteilt werden, da in den Modellrechnungen fünf unabhängige Variablen bei nur zwölf Beobachtungen berücksichtigt wurden. Vereinfachte Modellrechnungen mit nur zwei unabhängigen Variablen zeigen jedoch grundlegend recht ähnliche Ergebnisse. Da die Abstufungen der Koeffizienten
des komplexeren Modells auch inhaltlich plausibel erscheinen, wurde für die Darstellung auf dieses
Modell zurückgegriffen. Mit zunehmender Verfügbarkeit von Daten sollten die Modellrechnungen jedoch kontinuierlich überprüft und Vorhersageergebnisse angepasst werden.
22 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Arbeitsunfähigkeit nach Dauer
Arbeitsunfähigkeiten erstrecken sich zu einem überwiegenden Teil nur über kurze Zeiträume, langfristige AU-Meldungen stellen eher seltene Ereignisse dar. In
Anbetracht der dann im Einzelfall jedoch ausgesprochen langen Erkrankungsdauer entfällt ein erheblicher Anteil aller gemeldeten Arbeitsunfähigkeitstage auf
diese relativ seltenen Arbeitsunfähigkeitsfälle. Abbildung 7 verdeutlicht diesen
Zusammenhang auf der Basis von Daten der TK zum Jahr 2011, entsprechende
Zahlenangaben für das Jahr 2010 finden sich in Tabelle A2 auf Seite 59 im Anhang.
Mehr als ein Drittel aller AU-Meldungen dauerten weniger als vier Tage. Mit
67,3 Prozent erstreckten sich insgesamt mehr als zwei Drittel der Arbeitsunfähigkeitsfälle über maximal eine Woche. Diesen Fällen sind allerdings lediglich
17,5 Prozent der gesamten gemeldeten Fehlzeiten zuzuordnen. Demgegenüber
entfallen auf die 4,9 Prozent der Krankmeldungen mit einer Dauer von mehr als
sechs Wochen noch fast die Hälfte der gemeldeten Fehlzeiten.
Arbeitsunfähigkeit nach Dauer 2011
1–3 Tage
4–7 Tage
37,5 %
6,0 %
11,5 %
29,8 %
8–14 Tage
15–28 Tage
29–42 Tage
Mehr als 42 Tage
12,7 %
16,1 %
8,7 %
13,3 %
8,2 %
3,1 %
4,9 %
Anteil der Fälle
48,3 %
–
Anteil der Tage
Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK)
Bedingt durch die nicht einheitliche Meldeverpflichtung können AU-Meldungen
mit einer Dauer von bis zu drei Tagen in Daten von Krankenkassen nur lückenhaft erfasst sein. Insofern dürften Angaben zu Fallzahlen des AU-Meldegeschehens auf der Basis von Krankenkassendaten immer eine Unterschätzung
der „wahren“ Häufigkeit von entsprechenden Ereignissen darstellen.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬23
Da die Summe der erfassten Fehlzeiten jedoch maßgeblich durch längerfristige
Krankmeldungen bestimmt wird, dürften die nach Kassendaten errechneten
Krankenstände durch die Untererfassung von nur kurz dauernden AU-Fällen
recht wenig beeinflusst werden.
Arbeitsunfähigkeit nach Alter und Geschlecht
Die Häufigkeit und die Dauer von Arbeitsunfähigkeiten variieren in Abhängigkeit
vom Alter und Geschlecht der Erwerbspersonen. Jüngere Erwerbspersonen
werden mit durchschnittlich etwa zwei AU-Fällen je Versicherungsjahr verhältnismäßig häufig krankgeschrieben. Nach Vollendung des 25. Lebensjahres finden sich nur noch etwa halb so viele Krankschreibungen (vgl. Abbildung 8).
Gleichzeitig steigt jedoch bei beiden Geschlechtern mit dem Alter die fallbezogene Krankschreibungsdauer stetig. Während eine einzelne Krankschreibung in
der jüngsten Altersgruppe im Mittel weniger als sechs Tage dauert, sind es nach
dem 55. Lebensjahr mehr als 18 Tage (vgl. Abbildung 9).
Insgesamt resultieren aus Fallhäufigkeit und Dauer verhältnismäßig lange Fehlzeiten beziehungsweise hohe Krankenstände insbesondere in den Altersgruppen ab 55 Jahren (vgl. Abbildung 10). Zahlenangaben zu den Abbildungen finden sich in Tabelle A4 ff. ab Seite 62 im Anhang. Bei einem zukünftig demografisch zu erwartenden Anstieg des Anteils älterer Arbeitnehmer wäre auf Basis
der Altersverteilung demnach mit einer Zunahme der krankheitsbedingten Fehlzeiten am Arbeitsplatz zu rechnen.
AU-Fälle je Versicherungsjahr nach Alter und Geschlecht 2011
AU-Fälle je Versicherungsjahr
2,0
Männer
1,5
Frauen
1,0
0,5
0,0
15–19
20–24
25–29
30–34
35–39
40–44
Altersgruppe
Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK)
24 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
45–49
50–54
55–59
60–64
AU-Tage je Fall nach Alter und Geschlecht 2011
25
20
AU-Tage je Fall
Männer
Frauen
15
10
5
0
15–19
20–24
25–29
30–34
35–39
40–44
45–49
50–54
55–59
60–64
Altersgruppe
Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK)
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Alter und Geschlecht 2011
AU-Tage je Versicherungsjahr
25
20
Männer
Frauen
15
10
5
0
15–19
20–24
25–29
30–34
35–39
40–44
45–49
50–54
55–59
60–64
Altersgruppe
Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬25
Arbeitsunfähigkeit nach Bundesländern
Abbildung 11 zeigt das AU-Meldegeschehen bei Erwerbspersonen der TK in den
16 Bundesländern für das Jahr 2011. Diese sowie weitere Zahlenwerte auch für
das Jahr 2010 finden sich in Tabelle A8 ff. ab Seite 64 im Anhang.
AU-Fälle und -Tage je Versicherungsjahr nach Bundesländern 2011
Schleswig-Holstein
Hamburg
Niedersachsen
1,13
13,9
1,07
13,8
1,12
Bremen
1,07
Nordrhein-Westfalen
1,04
Hessen
1,10
Rheinland-Pfalz
1,09
Baden-Württemberg
0,93
Bayern
0,94
13,0
12,5
13,0
12,6
13,2
10,5
Tage je VJ
Fälle je VJ
Saarland
Berlin
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
11,1
1,02
14,0
1,09
14,5
1,22
15,8
1,29
1,12
Sachsen-Anhalt
1,26
Thüringen
1,24
15,9
12,4
15,1
14,3
Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK, standardisiert; unterschiedliche Achsenskalierung für AU-Fall- beziehungsweise AU-Tagesangaben)
26 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Das AU-Meldegeschehen zeigt weiterhin bundeslandabhängig merkliche Unterschiede. Die geringsten Krankschreibungshäufigkeiten (dunkle Balken in der Abbildung) wiesen wie in den Vorjahren auch 2011 mit durchschnittlich
0,93 Fällen je Versicherungsjahr Erwerbspersonen der TK aus BadenWürttemberg auf. Demgegenüber waren Erwerbspersonen aus MecklenburgVorpommern mit 1,29 Fällen je Versicherungsjahr um knapp 40 Prozent häufiger
krankgeschrieben. Mit Ausnahme Sachsens zeigen sich für alle neuen Bundesländer im Vergleich zu den alten Bundesländern verhältnismäßig hohe AUFallhäufigkeiten.
Eine große Spannweite findet sich auch hinsichtlich der erkrankungsbedingten
Fehlzeiten. Während eine Erwerbsperson in Baden-Württemberg im Jahr 2011
durchschnittlich 10,5 Tage krankgeschrieben war, entfielen auf eine Erwerbsperson in Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Jahres 2011 durchschnittlich
15,9 gemeldete Krankheitsfehltage. Auch für Brandenburg und Sachsen-Anhalt
finden sich im Jahr 2011 unter den TK-Mitgliedern mit 15,8 beziehungsweise
15,1 AU-Tagen je Versicherungsjahr verhältnismäßig hohe Fehlzeiten. Berlin belegt – gemessen an der Höhe der Fehlzeiten auf Bundeslandebene – auch im
Jahr 2011 den vierten Rang.
Gegenüber dem Vorjahr ist es in allen Bundesländern 2011 zu einem Anstieg
der Fehlzeiten gekommen. Die Zuwächse von 2010 auf 2011 variieren zwischen
0,44 und 0,78 Tagen je Erwerbsperson (Mecklenburg-Vorpommern beziehungsweise Brandenburg). Auch die AU-Fallzahlen sind 2011 im Vergleich zum Vorjahr ausnahmslos in allen Bundesländern gestiegen (vgl. auch Tabelle A10 auf
Seite 66 im Anhang).
Befriedigende und empirisch belegte Erklärungen zu Ursachen für einzelne bundeslandspezifische Ergebniskonstellationen existieren in der Regel nicht. Da die
hier gezeigten TK-Ergebnisse entsprechend standardisiert wurden, sind Unterschiede in der Alters- und Geschlechtsstruktur von Erwerbstätigen in den einzelnen Bundesländern für die dargestellten Differenzen nicht verantwortlich zu machen.
Insbesondere die Rangfolge der Bundesländer nach Fehlzeiten erscheint über
den gesamten Beobachtungszeitraum seit 2000, abgesehen von einigen Ausnahmen, verhältnismäßig konstant (vgl. Abbildung 12). Zu den Ausnahmen zählt
zweifellos Berlin. Während im Jahr 2000 in diesem Bundesland noch mit Abstand die höchsten Fehlzeiten ermittelt wurden, belegt Berlin zwischenzeitlich,
wie bereits erwähnt, nur noch den vierten Rang der bundeslandspezifischen
Fehlzeitenstatistik.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬27
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Bundesländern 2000 bis 2011
17
MV
BR
16
SA
B
THÜ
15
SAAR
HH
14
SH
RLP
AU-Tage je VJ
13
NDS
NRW
12
H
HB
11
S
BAY
10
BW
9
8
7
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Abbildung 12 (standardisiert, Erwerbspersonen TK, )
Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosen
Diagnosen werden auf Arbeitsunfähigkeitsmeldungen in Form von ICD10-Codes
angegeben (vgl. methodische Erläuterungen zur Arbeitsunfähigkeit im Anhang).
Diese zumeist drei- oder vierstellig dokumentierten Codierungen lassen sich insgesamt 21 Diagnosekapiteln zuordnen, die jeweils Erkrankungen bestimmter Organsysteme oder Erkrankungen mit anderen typischen Charakteristika zusammenfassen.
Abbildung 13 zeigt die Häufigkeit von AU-Fällen nach Diagnosekapiteln für Erwerbstätige der TK im Jahr 2011. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden dabei einige Diagnosekapitel zusammengefasst oder bei sehr seltener Nennung
gänzlich ausgelassen. Auf die hier dargestellten Kapitel entfallen mit 97 Prozent
allerdings nahezu alle der erfassten Erkrankungsereignisse. Zahlenangaben inklusive der Werte für das Vorjahr 2010 sind der Tabelle A12 auf Seite 68 im Anhang zu entnehmen.
28 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
AU-Fälle je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln
Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten
Neubildungen
Endokrine, Ernährungs- u. Stoffwechselkrankheiten
Psychische und Verhaltensstörungen
Krankh. des Nervensystems und der Sinnesorgane
Krankheiten des Kreislaufsystems
Krankheiten des Atmungssystems
Krankheiten des Verdauungssystems
Krankheiten d. Haut u. d. Unterhaut
Krankh. d. Muskel-Skelett-Systems u. d. Bindegewebes
Krankheiten des Urogenitalsystems
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
Männer
Symptome u. abnorme klinische und Laborbefunde
Frauen
Verletzungen, Vergiftungen u. Folgen äußerer Ursachen
0
5
10
15
20
25
30
35
40
AU-Fälle je 100 VJ
Abbildung 13 (standardisiert; Erwerbspersonen TK 2011)
Die mit Abstand häufigste Ursache von Krankschreibungen bilden traditionell
Krankheiten des Atmungssystems, wobei es 2011 gegenüber dem Vorjahr zu einem Anstieg der Fallzahlen um 7,7 Prozent gekommen ist (vgl. Tabelle A12 auf
Seite 68 im Anhang). Frauen sind merklich häufiger als Männer betroffen: Innerhalb von 100 Versicherungsjahren wurden 2011 (in Klammern: 2010) durchschnittlich unter Frauen 37 (35) und unter Männern 28 (26) entsprechende Erkrankungsfälle registriert. Neubildungen (zu denen die meisten Krebserkrankungen zählen), Stoffwechselkrankheiten (wie Diabetes), Hauterkrankungen, aber
auch Krankheiten des Kreislaufsystems (wie Bluthochdruck, Schlaganfall und
Herzinfarkt) spielen bei der hier betrachteten Krankschreibungshäufigkeit unter
Erwerbspersonen demgegenüber nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Abbildung 14 zeigt die durchschnittliche Dauer von AU-Fällen in den einzelnen
Diagnosekapiteln (vgl. auch Tabelle A13 auf Seite 69 im Anhang).
Gesundheitsreport ‫ ׀‬29
AU-Tage je Fall nach ICD10-Diagnosekapiteln
Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten
Neubildungen
Endokrine, Ernährungs- u. Stoffwechselkrankheiten
Psychische und Verhaltensstörungen
Krankh. des Nervensystems und der Sinnesorgane
Krankheiten des Kreislaufsystems
Krankheiten des Atmungssystems
Krankheiten des Verdauungssystems
Krankheiten d. Haut u. d. Unterhaut
Krankh. d. Muskel-Skelett-Systems u. d. Bindegewebes
Krankheiten des Urogenitalsystems
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
Männer
Symptome u. abnorme klinische und Laborbefunde
Frauen
Verletzungen, Vergiftungen u. Folgen äußerer Ursachen
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
AU-Tage je Fall
Abbildung 14 (standardisiert; Erwerbspersonen TK 2011)
Ausgesprochen lang dauerten Arbeitsunfähigkeiten mit durchschnittlich
28 Tagen (Männer) beziehungsweise 36 Tagen (Frauen) aufgrund der seltenen
Diagnose von Neubildungen. Eine insbesondere bei Männern noch erheblich
längere fallbezogene Arbeitsunfähigkeitsdauer zeigt sich sonst nur bei Diagnosen von psychischen Störungen, die bei Männern und Frauen 2011 zu Krankschreibungen über fallbezogen durchschnittlich 41 beziehungsweise 38 Tage
führten. Mit ca. sechs Tagen bei beiden Geschlechtern recht kurz war demgegenüber die durchschnittliche fallbezogene Krankschreibungsdauer bei den häufig vorkommenden Erkrankungen des Atmungssystems. Eine vergleichbar kurze
fallbezogene Krankschreibungsdauer zeigt sich auch bei Infektionskrankheiten
sowie bei Krankheiten des Verdauungssystems. Größere geschlechtsspezifische
Unterschiede hinsichtlich der fallbezogenen Dauer zeigen sich bei Krankheiten
des Kreislaufsystems: Während ein Erkrankungsfall mit entsprechenden Diagnosen im Jahr 2011 unter Frauen zu einer Arbeitsunfähigkeit von 15 Tagen führte,
waren Männer in entsprechenden Fällen im Mittel 22 Tage krankgeschrieben.
Abbildung 15 zeigt als Produkt aus AU-Häufigkeit und fallbezogener Krankschreibungsdauer den wohl für viele Betrachtungen wesentlichen Parameter des
AU-Meldegeschehens: Angegeben wird die durchschnittliche krankheitsbedingte
Fehlzeit, bezogen auf 100 Versicherungsjahre, bei Erwerbspersonen der TK im
Jahr 2011.
30 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln
Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten
Neubildungen
Endokrine, Ernährungs- u. Stoffwechselkrankheiten
Psychische und Verhaltensstörungen
Krankh. des Nervensystems und der Sinnesorgane
Krankheiten des Kreislaufsystems
Krankheiten des Atmungssystems
Krankheiten des Verdauungssystems
Krankheiten d. Haut u. d. Unterhaut
Krankh. d. Muskel-Skelett-Systems u. d. Bindegewebes
Krankheiten des Urogenitalsystems
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
Männer
Symptome u. abnorme klinische und Laborbefunde
Frauen
Verletzungen, Vergiftungen u. Folgen äußerer Ursachen
0
25
50
75
100 125 150 175 200 225 250 275
AU-Tage je 100 VJ
Abbildung 15 (standardisiert; Erwerbspersonen TK 2011)
Die meisten Krankheitsfehltage entfielen geschlechtsübergreifend im Jahr 2011
wie auch in den Vorjahren auf „Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des
Bindegewebes“, kurz gesprochen auf „Erkrankungen des Bewegungsapparats“
(vgl. auch Tabelle A14 auf Seite 70 im Anhang). Unter entsprechenden Diagnosen wurden 2011 unter Männern und unter Frauen 247 beziehungsweise
241 Fehltage in 100 Versicherungsjahren erfasst. Dies bedeutet anders ausgedrückt, dass eine durchschnittliche Erwerbsperson in der TK innerhalb des Jahres 2011 (bei 365 Versicherungstagen) im Mittel mehr als zwei Tage wegen einer Erkrankung des Bewegungsapparats krankgeschrieben war. Ergänzende
Auswertungen zu diesem Erkrankungsbereich finden sich am Ende des
Kapitels zu Arbeitsunfähigkeiten unter der Überschrift „Rückenbeschwerden“
ab Seite 52.
Bei Männern folgten 2011 in Bezug auf ihre anteilige Bedeutung am Krankenstand nach den „Erkrankungen des Bewegungsapparats“ in absteigender Reihenfolge die Kapitel „Verletzungen“, „Krankheiten des Atmungssystems“ sowie
„Psychische Störungen“. Bei weiblichen Erwerbspersonen führten demgegenüber 2011 „Psychische Störungen“ zu den meisten gemeldeten Erkrankungstagen. Mit absteigender Bedeutung folgten „Krankheiten des Bewegungsapparates“ und „Krankheiten des Atmungssystems“, wobei die letztgenannte Gruppe
bei Frauen 2009 noch zu den höchsten Arbeitsausfällen geführt hatte. Zu deutGesundheitsreport ‫ ׀‬31
lich weniger Fehltagen als bei Männern führten bei Frauen „Verletzungen“, die
unter weiblichen Erwerbspersonen 2011 den Rang vier im Hinblick auf Ursachen
von Fehlzeiten belegten.
Veränderungen der Fehlzeiten 2011 vs. 2010 nach Diagnosekapiteln
4,2
Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten
6,6
-2,3
Neubildungen
-5,9
-1,1
-0,7
Endokrine, Ernährungs- u. Stoffwechselkrankheiten
6,2
Psychische und Verhaltensstörungen
20,8
0,7
1,7
Krankh. des Nervensystems und der Sinnesorgane
-1,6
-0,8
Krankheiten des Kreislaufsystems
13,3
13,5
Krankheiten des Atmungssystems
-0,4
Krankheiten des Verdauungssystems
0,7
0,2
0,1
Krankheiten d. Haut u. d. Unterhaut
-0,3
Krankh. d. Muskel-Skelett-Systems u. d. Bindegewebes
4,7
0,2
Krankheiten des Urogenitalsystems
Männer
-0,8
Frauen
0,0
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
-3,1
10,1
Symptome u. abnorme klinische und Laborbefunde
13,7
3,6
Verletzungen, Vergiftungen u. Folgen äußerer Ursachen
0,3
-15
-10
-5
0
5
10
15
20
25
Veränderungen 2011 vs. 2010 (AU-Tage je 100 VJ)
Abbildung 16 (standardisiert; Erwerbspersonen TK 2010, 2011)
Die zum Teil gegenläufigen Veränderungen der Fehlzeiten in einzelnen Diagnosekapiteln von 2010 auf 2011 zeigt Abbildung 16. Bei beiden Geschlechtern
gleichartig ausgeprägt ist der Anstieg der Fehlzeiten mit Atemwegskrankheiten
im Jahr 2011. Im Jahr 2010 kam es nur zu relativ schwach ausgeprägten Erkältungswellen, die „Neue Grippe“ aus dem Jahr 2009 war bereits weitgehend abgeklungen. 2011 spielten Erkältungskrankheiten demgegenüber offensichtlich
wieder eine größere Rolle.
Deutlich, und im Sinne einer Fortsetzung des Trends aus den vergangenen Jahren, sind insbesondere unter Frauen von 2010 auf 2011 die Fehlzeiten mit psychischen Störungen angestiegen. Eine Zunahme bei beiden Geschlechtern lässt
sich im Hinblick auf Fehlzeiten mit symptomorientierter Diagnoseangabe feststellen.
Den Trend der Fehlzeiten innerhalb der letzten Jahre in ausgewählten, anteilig
relevanten Diagnosekapiteln, auf die zusammen etwa zwei Drittel aller Fehltage
entfallen, verdeutlicht zusätzlich Abbildung 17. Dargestellt sind die relativen Ver32 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
änderungen in einzelnen Diagnosekapiteln seit 2000, wobei diesen Ausgangswerten für alle Kapitel ein Wert von 100 Prozent zugeordnet wurde. Auffällig erscheint in Abbildung 17 an erster Stelle das Ergebnis im Hinblick auf psychische
Störungen:
Nachdem die Fehlzeiten unter entsprechenden Diagnosen zwischen 2000 und
2005 stetig gestiegen sind (+ 23 Prozent bis 2005), ist von 2005 auf 2006 ein
gravierender Rückgang erkennbar. Die Fehlzeiten aufgrund von psychischen
Störungen lagen 2006 damit nur noch geringfügig (um zwei Prozent) über denen
von 2000. Dieser Rückgang 2006 resultierte teilweise aus einer veränderten Zusammensetzung der Untersuchungspopulation: Bedingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zusammenhang mit der Einführung des Arbeitslosengeldes II
(ALG II) konnten längerfristig Arbeitslose als eine überdurchschnittlich von psychischen Erkrankungen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht
mehr berücksichtigt werden.
Relative Veränderungen der Fehlzeiten in relevanten Diagnosekapiteln
Relative Veränderungen der Fehlzeiten (Wert im Jahr 2000 = 100 %)
170 %
160 %
V. Psychische u.
Verhaltensstörungen
150 %
XIX. Verletzungen, Vergiftungen
u. Folgen äußerer Ursachen
140 %
130 %
XIII. Krankh. d. Muskel-SkelettSystems u. d. Bindegewebes
120 %
110 %
X. Krankh. d. Atmungssystems
100 %
90 %
XI. Krankh. d.
Verdauungssystems
80 %
70 %
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Abbildung 17 (standardisiert; Erwerbspersonen TK 2000–2011; Werte im Jahr 2000 entsprechen
100 Prozent)
Ein immer noch deutlicher Rückgang der Fehlzeiten aufgrund von psychischen
Störungen von 2005 auf 2006 lässt sich jedoch auch bei einer Beschränkung der
Auswertungen ausschließlich auf Berufstätige nachweisen, an deren Zusammensetzung sich durch die Einführung des ALG II definitionsgemäß nichts
Grundsätzliches verändert hat (vgl. Abbildung 18). Damit können die relativ niedGesundheitsreport ‫ ׀‬33
rigen Fehlzeiten im Jahr 2006 also keinesfalls ausschließlich aus der NichtBerücksichtigung von ALG-II-Empfängern resultieren. Lediglich in Bezug auf den
Anstieg von Fehlzeiten wegen psychischer Störungen zwischen 2002 und 2005
legt die Gegenüberstellung der beiden Abbildungen den Schluss nahe, dass der
Anstieg vor 2006 maßgeblich aus steigenden Fehlzeiten (bei einer gleichfalls
steigenden Zahl) von arbeitslos gemeldeten Erwerbspersonen resultiert.
Relative Veränderungen der Fehlzeiten in
relevanten Diagnosekapiteln – Berufstätige
170 %
Relative Veränderungen der Fehlzeiten
(Wert im Jahr 2000 = 100 %)
160 %
V. Psychische u.
Verhaltensstörungen
150 %
140 %
XI. Krankh. d.
Verdauungssystems
130 %
XIX. Verletzungen, Vergiftungen
u. Folgen äußerer Ursachen
120 %
XIII. Krankh. d. Muskel-SkelettSystems u. d. Bindegewebes
110 %
100 %
X. Krankh. d. Atmungssystems
90 %
80 %
70 %
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Abbildung 18 (standardisiert; Berufstätige TK 2000–2011; Werte im Jahr 2000 entsprechen
100 Prozent)
Der für die Jahre 2007 bis 2011 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr ermittelte
deutliche Anstieg der Fehlzeiten mit der Diagnose psychischer Störungen betrifft
demgegenüber die Subgruppe der Berufstätigen in vergleichbarem Umfang wie
die Erwerbspersonen insgesamt (vgl. auch Tabelle A15 auf Seite 71 im Anhang).
Er lässt sich damit nicht auf steigende Arbeitslosenzahlen oder steigende Fehlzeiten bei Arbeitslosen zurückführen. Die Fehlzeiten unter der Diagnose psychischer Störungen bei Berufstätigen 2011 markieren mit 190 AU-Tagen je
100 Versicherungsjahre in dieser Gruppe den mit Abstand höchsten Stand seit
Beginn der Auswertungen zum Jahr 2000. Im Vergleich zum Jahr 2000 lagen die
Fehlzeiten unter der Diagnose von psychischen Störungen bei Berufstätigen
2011 um 70 Prozent höher. Allein seit dem zwischenzeitlichen Tiefpunkt 2006 ist
bei Berufstätigen eine Zunahme um 65 Prozent zu verzeichnen. 2006 waren erst
115 AU-Tage je 100 Versicherungsjahre bei Berufstätigen erfasst worden.
Auffällig erscheinen bei der Betrachtung der längerfristigen Verläufe auch die
Veränderungen der Fehlzeiten aufgrund von Atemwegserkrankungen. In den
Jahren nach 2003 zeigen sich deutlich schwankende Werte ohne eindeutigen
34 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Trend, die sich am ehesten durch unterschiedlich stark ausgeprägte Grippe- und
Erkältungswellen in den einzelnen Jahren erklären lassen. Diese Deutung lässt
sich nach Auswertungen zu Krankenständen im Wochenmittel bestätigen, bei
denen ausschließlich Arbeitsunfähigkeiten mit ICD10-Diagnosen berücksichtigt
wurden, die typischerweise bei Erkältungen im weiteren Sinne verwendet werden
(vgl. Abbildung 19, Erläuterungen im Gesundheitsreport aus dem Jahr 2006 ab
Seite 86 sowie die Fußnote unten).
Während in den „ungeraden“ Jahren 2003, 2005, 2007 und 2009 zum Höhepunkt der jeweiligen Erkältungswelle innerhalb des ersten Quartals jeweils mehr
als 1,2 Prozent der Erwerbspersonen mit entsprechenden Diagnosen krankgeschrieben waren, waren in den „geraden“ Jahren 2002, 2004 und 2006 im Wochenmittel maximal jeweils nur etwa 0,7 bis 0,8 Prozent betroffen. Anfang 2008
zeigte sich, abweichend von den zuvor beobachteten Zweijahreszyklen, eine
mäßig stark ausgeprägte Zunahme von Krankschreibungen mit Erkältungskrankheiten über einen längeren Zeitraum, die zusammen mit dem relativ hohen
Niveau im letzten Quartal des Jahres 2008 maßgeblich für die Gesamtzunahme
von Fehlzeiten mit Atemwegserkrankungen 2008 im Vergleich zu 2007 verantwortlich war.
Zu Beginn des Jahres 2009, und zwar bereits Ende Januar, erreichte der erkäl3
tungsbedingte Krankenstand im Wochenmittel einen maximalen Wert von
1,38 Prozent – ein Wert, der zuletzt innerhalb des ersten Quartals 2005 erreicht
worden war. An dieser Stelle zeichnete sich also deutlich eine erste, jahreszeitlich relativ frühe und ausgeprägte Erkältungs- und Grippewelle innerhalb des
Jahres 2009 ab, die zu Erkrankungsraten merklich oberhalb der Werte in vorausgehenden Jahren führte. Diese Grippewelle fand medial eine nur geringe
Beachtung und steht explizit noch nicht im Zusammenhang mit dem Erreger der
Neuen Influenza.
Die Auswirkungen der Neuen Influenza („Schweinegrippe“) zeigen sich ausschließlich und saisonal atypisch im letzten Quartal des Jahres 2009 (vgl. Abbildung 19, Markierung „NI“ für Neue Influenza). Während zum Jahresende in anderen Jahren im Wochenmittel kaum erkältungsbedingte Krankenstände oberhalb von 0,6 Prozent ermittelt wurden, lässt sich um den 18.11.2009 herum (entsprechend der 47. Kalenderwoche) ein diagnosespezifischer Krankenstand von
1,08 Prozent ermitteln, der den Höhepunkt der Grippewelle im Zusammenhang
mit der Ausbreitung des aktuellen A/H1N1-Virus in Deutschland markiert.
3
Berücksichtigt wurden AU-Meldungen unter den folgenden ICD10-Diagnosen: B34, B99, J00, J01,
J02, J03, J04, J06, J09, J10, J11, J18, J20, J22, J34, J39, J40, J98.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬35
Krankenstand, bedingt durch Erkältungskrankheiten, im Wochenmittel
1,6 %
Diagnosespezifischer Krankenstand
1,4 %
NI
1,2 %
1,0 %
0,8 %
0,6 %
0,4 %
0,2 %
0,0 %
J 00
J 01
J 02
Erkältungskrankheiten
J 03
J 04
J 05
J 06
Datum
J 07
J 08
J 09
J 10
J 11
(Beschriftung jeweils 1. Januar des Jahres)
Abbildung 19 (standardisiert; Erwerbspersonen TK 2000–2011; Arbeitsunfähigkeiten mit ausgewählten
Diagnosen – vgl. Text)
Für die erste Jahreshälfte 2010 fanden sich demgegenüber lediglich erkältungsbedingte Krankschreibungsraten, die denen bei einer eher schwach ausgeprägten Erkältungswelle entsprechen, was einer Fortsetzung der nur 2008 durchbrochenen Zweijahreszyklik mit regelhaft milden Erkältungswellen zu Beginn „gerader“ Jahre entspricht. Im Sinne dieser Zweijahreszyklik war im ersten Quartal
des Jahres 2011 (eines „ungeraden“ Jahres) wieder mit einer stärkeren Erkältungswelle zu rechnen, die nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen, wenn auch
nicht in besonders stark ausgeprägter Form, eingetreten ist.
Abbildung 20 verdeutlicht insbesondere den zeitlichen Ablauf der beiden Grippebeziehungsweise Erkältungswellen im Jahr 2009 mit dem zeitlich atypischen Auftreten der Neuen Influenza im vierten Quartal (vgl. dunkelblaue Linie). Zum Vergleich sind in der Abbildung entsprechend ermittelte diagnosespezifische Krankenstände aus dem Jahr 2010 (grün) sowie dem aktuell im Report vorrangig betrachteten Jahr 2011 (rot) gegenübergestellt. Im zweiten und dritten Quartal der
drei dargestellten Jahre finden sich jeweils weitgehend übereinstimmende Krankenstände unter der Diagnose von Erkältungskrankheiten. Demgegenüber liegen
die Krankenstände sowohl im ersten Quartal 2009 als auch im vierten Quartal
2009 deutlich über denen in den entsprechenden Vergleichszeiträumen 2010
und 2011. Während der zeitliche Verlauf der Neuen Influenza im Vergleich zu
anderen Grippewellen innerhalb der vergangenen zwölf Jahre mit einem deutlichen Erkrankungsgipfel bereits im November eine Besonderheit darstellt, er36 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
scheint die hier ermittelte Erkrankungsrate im Kontext der Neuen Influenza im
Vergleich zu den Erkrankungsraten bei typischen Grippewellen zu Jahresbeginn
quantitativ als eher gewöhnlich und unspektakulär. Offensichtlich werden in Abbildung 20 zudem nochmals die relativ geringen Krankenstände unter der Diagnose von Erkältungskrankheiten zu Beginn des Jahres 2010. Im Vergleich dazu
wurden 2011 im gesamten ersten Quartal merklich höhere erkältungsbedingte
Krankenstände erfasst.
Krankenstand, bedingt durch Erkältungskrankheiten, 2009, 2010 und 2011
1,4 %
Diagnosespezifischer Krankenstand 2009/2010/2011
Erkältungskrankheiten 2009
Erkältungskrankheiten 2011
1,2 %
Erkältungskrankheiten 2010
1,0 %
0,8 %
0,6 %
0,4 %
0,2 %
0,0 %
01.01.
01.02.
01.03.
01.04.
01.05.
01.06.
01.07.
01.08.
01.09.
01.10.
01.11.
01.12.
Datum
Abbildung 20 (standardisiert; Erwerbspersonen TK 2009, 2010, 2011; Arbeitsunfähigkeiten mit ausgewählten Diagnosen im Wochenmittel – vgl. Text)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬37
Relevante Einzeldiagnosen
Die vorausgehende Darstellung zu Arbeitsunfähigkeiten nach Diagnosekapiteln
ermöglicht einen ersten Überblick, der alle Erkrankungen einschließt. Dabei werden innerhalb der nur 21 Diagnosekapitel zwangsläufig recht unterschiedliche
Erkrankungen zusammengefasst. Eine feinere Differenzierung der Diagnosen
auf der dreistelligen ICD10-Ebene erlaubt demgegenüber konkretere Rückschlüsse auf das Erkrankungsgeschehen. Sie muss jedoch – in Anbetracht von
insgesamt über 1.600 gültigen Ausprägungen des aktuell verwendeten ICD10Diagnoseschlüssels – auf eine Darstellung zu anteilig bedeutsamen Diagnosen
beschränkt bleiben.
Tabelle 3 gibt einen Überblick zu anteilig relevanten dreistelligen ICD10-Diagnosen im AU-Meldegeschehen in absteigender Rangfolge nach Häufigkeit der
Fälle bei Erwerbspersonen. Auf die genannten 20 Diagnosen entfielen in der TK
im Jahr 2011 mit 53 Prozent mehr als die Hälfte aller Krankmeldungen. Die AUFallzahlen werden demnach also maßgeblich von einer nur geringen Zahl an unterschiedlichen Diagnosen bestimmt.
Acht der 20 aufgeführten Diagnosen lassen sich den Krankheiten des Atmungssystems zurechnen (erste Stelle des ICD10-Codes: J). Dabei handelt es sich in
der Regel um typische Diagnosen von Erkältungskrankheiten, die vorrangig die
oberen Atemwege betreffen.
Neben den Atemwegserkrankungen spielen Erkrankungen und Beschwerden
des Verdauungstraktes sowie nicht genauer spezifizierte Infekte eine maßgebliche Rolle. Nicht in die bereits genannten Erkrankungskategorien fallen „Rückenschmerzen“ (M54), „Zahnprobleme“ (K08), „Verletzungen“ (T14) sowie „Reaktionen auf schwere Belastungen“ (F43) und „Depressive Episoden“ (F32) und
schließlich auch die Diagnose „Migräne“ (G43).
Insbesondere „Akute Infektionen der oberen Atemwege“ (J06) führten 2011 mit
12,18 AU-Fällen je 100 VJ wieder zu deutlich mehr AU-Fällen als 2010 mit seinerzeit 10,78 AU-Fällen je 100 VJ.
38 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Anteilig relevante dreistellige ICD10-Diagnosen: AU-Fälle 2011
ICD10-Diagnose
Männer
(Fälle je
100 VJ)
Frauen
(Fälle je
100 VJ)
Gesamt
(Fälle je
100 VJ)
11,02
13,81
12,18
M54 Rückenschmerzen
5,70
4,90
5,37
A09 Diarrhö und Gastroenteritis, vermutlich
infektiösen Ursprungs
4,77
5,23
4,96
K08 Sonstige Krankheiten der Zähne und des
Zahnhalteapparates
3,37
3,71
3,51
J20 Akute Bronchitis
3,22
3,69
3,41
K52 Sonstige nichtinfektiöse Gastroenteritis
und Kolitis
3,24
3,58
3,38
J40 Bronchitis, nicht als akut oder chronisch
bezeichnet
2,89
3,44
3,12
B34 Viruskrankheit nicht näher bezeichneter
Lokalisation
2,55
3,06
2,77
J03 Akute Tonsillitis
1,56
2,15
1,80
J01 Akute Sinusitis
1,34
2,34
1,75
J32 Chronische Sinusitis
1,36
2,28
1,74
J02 Akute Pharyngitis
1,32
1,91
1,57
K29 Gastritis und Duodenitis
1,28
1,85
1,52
T14 Verletzung an einer nicht näher
bezeichneten Körperregion
1,81
1,06
1,50
R10 Bauch- und Beckenschmerzen
0,88
2,04
1,36
F43 Reaktionen auf schwere Belastungen
und Anpassungsstörungen
0,88
1,91
1,31
F32 Depressive Episode
0,95
1,77
1,29
A08 Virusbedingte und sonstige näher
bezeichnete Darminfektionen
0,96
1,06
1,00
G43 Migräne
0,46
1,65
0,96
J98 Sonstige Krankheiten der Atemwege
0,84
1,11
0,95
52,2 %
52,7 %
52,4 %
96,57
118,81
105,79
J06 Akute Infektionen an mehreren oder nicht
näher bezeichneten Lokalisationen
Anteil aufgeführte Fälle an allen AU-Fällen
AU-Fälle je 100 VJ insgesamt
Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK, standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬39
In Tabelle 4 finden sich ICD10-Diagnosen in einer absteigenden Rangfolge
nach Fehlzeiten. Angegeben werden dabei die 20 Diagnosen, die bei einer
Auswertung auf Basis der dreistelligen Codierung im Jahr 2011 für die meisten
krankheitsbedingten Fehltage verantwortlich waren. Da bei einer derartigen Darstellung neben der Fallhäufigkeit auch die Falldauer eine maßgebliche Rolle
spielt, ergibt sich im Vergleich zu Tabelle 3 eine deutlich veränderte Rangfolge.
Insgesamt entfallen auf diese nur 20 von insgesamt mehr als 1.600 dreistelligen
ICD10-Diagnosen rund 40 Prozent aller gemeldeten Fehlzeiten.
Als anteilig bedeutsamste Einzeldiagnose bei Männern stehen „Rückenschmerzen“ (M54) mit 69,4 Fehltagen in 100 Versicherungsjahren im Jahr 2011 auf
Rang zwei der Tabelle. Bei Frauen wurden mit dieser Diagnose 63,5 Fehltage je
100 VJ erfasst. Zu noch längeren Fehlzeiten führten 2011 bei Frauen mit
73,7 AU-Tagen je 100 VJ „Akute Infektionen“ (J06) und insbesondere „Depressive Episoden“ (F32) mit 90,7 AU-Tagen je 100 VJ, die damit, wie erstmals bereits
2010, auch 2011 geschlechtsübergreifend mit 68,5 AU-Tagen je 100 VJ die Einzeldiagnose auf dreistelliger ICD-Ebene mit den meisten Fehltagen waren.
Bei Männern verursachten „Depressive Episoden“ 2011 mit 52,9 AU-Tagen je
100 VJ noch deutlich weniger gemeldete Krankheitstage als bei Frauen. Dennoch war diese Diagnose bei Männern nach „Rückenschmerzen“ und „Akuten Infektionen“ für die meisten Fehltage verantwortlich. Neben Depressionen spielen
aus dem Diagnosekapitel „Psychische Störungen“ auch „Belastungsreaktionen“
(F43), „Rezidivierende depressive Störungen“, „Andere neurotische Störungen“
(F48), „Somatoforme Störungen“ (F45) und „Andere Angststörungen“ (F41) insbesondere bei Frauen eine große Rolle.
Männer weisen in der Regel höhere Fehlzeiten aufgrund einzelner Diagnosen im
Zusammenhang mit Verletzungen sowie bei Erkrankungen des Bewegungsapparats auf.
Absolute Angaben zu AU-Fallzahlen und -Tagen zu den 100 relevantesten Diagnosen des AU-Meldegeschehens im Jahr 2011, gemessen am Fehlzeitenvolumen, sind inklusive Angaben zur durchschnittlichen Falldauer der Tabelle A16 ab
Seite 74 im Anhang zu entnehmen.
40 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Anteilig relevante dreistellige ICD10-Diagnosen: AU-Tage 2011
ICD10-Diagnose
Männer
(Tage je
100 VJ)
Frauen
(Tage je
100 VJ)
Gesamt
(Tage je
100 VJ)
F32 Depressive Episode
52,9
90,7
68,5
M54 Rückenschmerzen
69,4
63,5
67,0
J06 Akute Infektionen an mehreren oder
nicht näher bezeichneten Lokalisationen
56,7
73,7
63,8
F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und
Anpassungsstörungen
23,7
49,4
34,4
M51 Sonstige Bandscheibenschäden
27,7
23,8
26,1
J20 Akute Bronchitis
21,0
25,1
22,7
A09 Diarrhö und Gastroenteritis, vermutlich
infektiösen Ursprungs
20,1
22,8
21,2
J40 Bronchitis, nicht als akut oder chronisch
bezeichnet
18,4
22,7
20,2
T14 Verletzung an einer nicht näher
bezeichneten Körperregion
24,0
13,1
19,5
F33 Rezidivierende depressive Störung
13,6
25,6
18,6
F48 Andere neurotische Störungen
11,9
26,5
18,0
F45 Somatoforme Störungen
11,8
22,6
16,3
M23 Binnenschädigung des Kniegelenkes
(Internal Derangement)
19,1
11,8
16,1
M75 Schulterläsionen
15,8
14,6
15,3
S83 Luxation, Verstauchung und Zerrung des Kniegelenkes und von Bändern des Kniegelenkes
18,1
11,2
15,3
K52 Sonstige nichtinfektiöse Gastroenteritis
und Kolitis
14,1
16,1
14,9
B34 Viruskrankheit nicht näher bezeichneter
Lokalisation
13,2
16,6
14,6
F41 Andere Angststörungen
10,7
20,0
14,6
S82 Fraktur des Unterschenkels, einschließlich
des oberen Sprunggelenkes
13,8
11,9
13,0
S93 Luxation, Verstauchung und Zerrung der Gelenke und Bänder in Höhe des oberen Sprunggelenkes
und des Fußes
13,4
10,6
12,3
Anteil aufgeführte Tage an allen AU-Tagen
39,8 %
40,3 %
40,0 %
AU-Tage je 100 VJ insgesamt
1.179,2
1.421,0
1.279,4
Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK, standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬41
Arbeitsunfähigkeit nach Berufen
Einen entscheidenden Einfluss auf die Häufigkeit und Dauer von Arbeitsunfähigkeitsmeldungen besitzt der aktuell ausgeübte Beruf. Der Einfluss des Berufs resultiert dabei aus einer Reihe von Faktoren. Naheliegend ist zunächst die
Annahme von berufsspezifisch unterschiedlichen gesundheitsbezogenen Risiken
als Folge der Belastung am Arbeitsplatz. Beispielsweise ist ein Handwerker einem höheren Verletzungsrisiko am Arbeitsplatz ausgesetzt als ein Büroangestellter. Entsprechend ist bei Handwerkern – als Folge dieses Risikos – mit einem erhöhten Krankenstand zu rechnen.
Unabhängig von der Erkrankungshäufigkeit spielt der Beruf aber auch insofern
eine Rolle, als die Tätigkeitsausübung bei ein und derselben gesundheitlichen
Einschränkung berufsabhängig unterschiedlich stark beeinträchtigt ist. Während
zum Beispiel ein Bänderriss am Fuß unter konservativer Behandlung bei Personen mit sitzender Tätigkeit nur zu wenigen Tagen Arbeitsausfall führen muss,
dürfte er, trotz medizinisch identischer Diagnose, bei vielen Berufen, deren Ausübung mit langen Gehstrecken oder starken Belastungen des Fußes verbunden
ist, zu Arbeitsunfähigkeiten über mehrere Wochen führen. Weitere, zum Teil in
unterschiedliche Richtungen und nicht ausschließlich berufsgruppenspezifisch
wirkende Einflüsse entstehen durch Selektionseffekte oder nur mittelbar gesundheitsrelevante Berufsbedingungen. Dazu gehören unter anderem
• der sogenannte „Healthy Worker Effect“ bei Anstellung von körperlich überdurchschnittlich gesunden Personen für besonders belastende Tätigkeiten,
woraus trotz hoher Belastung in bestimmten Berufsgruppen geringe Erkrankungsraten resultieren können,
• Selektionseffekte durch Möglichkeiten zur vorzeitigen Berentung,
• Einflüsse von tariflich unterschiedlich vereinbarten Entgeltfortzahlungen im
Krankheitsfall,
• berufs- und zeitabhängig unterschiedlich wahrgenommene Gefahren des
Arbeitsplatzverlusts sowie
• Berufszufriedenheit und Arbeitsklima, persönliche Kompetenz und Verantwortlichkeit im ausgeübten Beruf.
Eine vollständige Diskussion der berufsgruppenspezifischen Krankenstände
muss all diese Einflussmöglichkeiten abwägen. Allerdings zeigen sich bei einer
Betrachtung von entsprechenden Auswertungsergebnissen Muster, die sich
auch ohne den Anspruch einer vollständigen Diskussion sinnvoll interpretieren
lassen.
42 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Einen Überblick zum Arbeitsunfähigkeitsmeldegeschehen im Jahr 2011 bei Erwerbspersonen der TK in einzelnen Berufsfeldern, getrennt für Männer und
Frauen, geben Abbildung 21 sowie Abbildung 22 auf Seite 44 und Seite 45. Erläuterungen zur Einteilung in sogenannte Berufsfelder finden sich im Anhang.
Offensichtlich ist die berufsabhängig sehr große Spannweite hinsichtlich der erkrankungsbedingten Fehlzeiten: Während unter Männern im Berufsfeld „Technisch-naturwissenschaftliche Berufe“ innerhalb des Jahres 2011 durchschnittlich
8,0 Arbeitsunfähigkeitstage gemeldet wurden, waren Erwerbstätige in „Bau-,
Bauneben- und Holzberufen“ im Mittel 19,5 Tage krankgemeldet.
Der Krankenstand variiert damit unter Männern in Abhängigkeit von der Berufsfeldzugehörigkeit etwa um den Faktor 2,5, in den Bauberufen liegt er etwa um
den Faktor 1,7 über den durchschnittlichen Fehlzeiten bei männlichen Erwerbspersonen der TK von insgesamt 11,8 Tagen je Versicherungsjahr (vgl. auch Tabelle A17 bis Tabelle A19 ab Seite 75 im Anhang).
Relativ hohe Fehlzeiten weisen neben den Bauberufen unter Männern Agrarberufe, eine Reihe von typischen Industrieberufen, Verkehrs- und Lagerberufe sowie die Gruppe der Dienstleistungsberufe mit Friseuren, Hauswirtschaftern und
Reinigungskräften auf.
Mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt bei Erwerbspersonen liegen die erfassten Fehlzeiten bei Arbeitslosen, genauer formuliert bei Arbeitslosengeld-IEmpfängern.
Geringe Fehlzeiten finden sich demgegenüber – außer in der bereits erwähnten
Gruppe mit technisch-naturwissenschaftlichen Berufen – insbesondere auch bei
„Waren- und Dienstleistungskaufleuten“, in den „Verwaltungs-, Wirtschafts- und
sozialwissenschaftlichen Berufen“ sowie bei „Medien-, geisteswissenschaftlichen
und künstlerischen Berufen“.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬43
Arbeitsunfähigkeit nach Berufsfeldern, Männer 2011
1,14
Agrarberufe, grüne Berufe
1,39
Chemiearbeiter, Kunststoffverarbeiter
Papierhersteller, -verarbeiter, Drucker
17,8
1,33
17,0
1,21
Elektroberufe
14,0
0,97
Ernährungsberufe
Bau-, Bauneben- und Holzberufe
16,0
1,27
19,5
0,81 8,0
0,88
10,2
Verkehrs- und Lagerberufe
1,24
Verwaltungs-, Wirtschafts-/sozialwiss. Berufe
0,81 8,4
18,2
0,97
Ordnungs- und Sicherheitsberufe
Medien-, geisteswiss. und künstlerische Berufe
16,2
1,43
Metallberufe: Installations- und Metallbautechnik
Waren- und Dienstleistungskaufleute
17,4
1,23
Metallberufe: Metallerzeugung, -bearbeitung
Technisch-naturwissenschaftliche Berufe
15,5
0,71
14,6
Tage
8,9
Fälle
Gesundheitsdienstberufe
0,88
Sozial- und Erziehungsberufe, Seelsorger
0,86
Insgesamt
10,6
1,04
Friseure, Gästebetreuer, Hauswirtschafter, Reiniger
Arbeitslose
12,7
16,5
0,58
24,4
0,97
11,8
AU-Fälle und -Tage je VJ (Männer)
Abbildung 21 (Erwerbspersonen TK, standardisiert; unterschiedliche Achsenskalierung für Fall- beziehungsweise Tagesangaben; unterbrochene senkrechte Linie bei 11,8 und 23,6 AU-Tagen je VJ: durchschnittliche AU-Tage je VJ aller männlichen Erwerbspersonen sowie doppelter Wert)
44 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Arbeitsunfähigkeit nach Berufsfeldern, Frauen 2011
1,11
Agrarberufe, grüne Berufe
15,2
1,63
Chemiearbeiter, Kunststoffverarbeiter
Papierhersteller, -verarbeiter, Drucker
18,4
1,37
16,5
1,60
Metallberufe: Metallerzeugung, -bearbeitung
20,3
1,34
Metallberufe: Installations- und Metallbautechnik
Elektroberufe
15,7
1,60
17,7
1,31
Ernährungsberufe
20,6
1,49
Bau-, Bauneben- und Holzberufe
Technisch-naturwissenschaftliche Berufe
1,13
19,5
10,8
1,20
Waren- und Dienstleistungskaufleute
14,6
1,51
Verkehrs- und Lagerberufe
12,4
1,18
Verwaltungs-, Wirtschafts-/sozialwiss. Berufe
Ordnungs- und Sicherheitsberufe
20,7
1,08
1,03
Medien-, geisteswiss. und künstlerische Berufe
16,0
Tage
11,0
Fälle
1,12
Gesundheitsdienstberufe
Sozial- und Erziehungsberufe, Seelsorger
1,37
Insgesamt
15,7
1,21
Friseure, Gästebetreuer, Hauswirtschafter, Reiniger
Arbeitslose
13,9
17,8
25,2
0,66
1,19
14,2
AU-Fälle und -Tage je VJ (Frauen)
Abbildung 22 (Erwerbspersonen TK, standardisiert; unterschiedliche Achsenskalierung für Fall- beziehungsweise Tagesangaben; unterbrochene senkrechte Linie bei 14,2 AU-Tagen je VJ: durchschnittliche
AU-Tage je VJ aller weiblichen Erwerbspersonen)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬45
Die berufsfeldspezifischen Krankenstände unter Frauen entsprechen, in der Regel auf einem leicht höheren Niveau, weitgehend denen der männlichen Kollegen. Auch unter Frauen weisen vorrangig die körperlich stärker belastenden Berufe die relativ höheren Krankenstände auf. Berufe mit überwiegend akademischer Ausbildung und Bürotätigkeit weisen, wie unter Männern, demgegenüber
eher geringe Krankenstände auf.
Der Krankenstand unter Arbeitslosen ist im Vergleich zum Mittel über alle Erwerbspersonen in der TK erhöht, obwohl Arbeitslose die mit Abstand geringste
Krankschreibungshäufigkeit aufweisen. Arbeitslose sind also relativ selten, dann
aber überdurchschnittlich lange krankgeschrieben. Dies dürfte unter anderem
darauf zurückzuführen sein, dass kurzzeitige Erkrankungen bei Arbeitslosen seltener als bei Berufstätigen gemeldet werden.
Ausschließlich in den Tabellen des Anhangs finden sich Angaben auch zu Krankenständen bei Hilfsarbeitern, Auszubildenden und Erwerbspersonen ohne Berufsangabe (vgl. Tabelle A17 bis Tabelle A19 ab Seite 75 im Anhang).
Hilfsarbeiter werden in üblichen Statistiken keinem der definierten Berufsfelder
zugeordnet und zumeist auch nicht separat ausgewiesen. Wertet man AUMeldungen bei Hilfsarbeitern gesondert aus, zeigt sich, in Anbetracht der zumeist körperlich stark belastenden Tätigkeiten nicht unerwartet, ein ausgesprochen hoher Krankenstand (TK 2011: 5,6 Prozent). Krankenstände von Auszubildenden liegen unter dem Durchschnittswert für alle Erwerbspersonen. Hingewiesen sei an dieser Stelle darauf, dass eine Altersstandardisierung aus Gründen
der Einheitlichkeit auch bei dieser Gruppe vorgenommen wurde, obwohl sie inhaltlich bei einer erwartungsgemäß auf jüngere Altersgruppen beschränkten Population nicht adäquat erscheint.
Arbeitsunfähigkeit nach Ausbildungsstand
Abbildung 23 und Abbildung 24 zeigen Auswertungsergebnisse zu Arbeitsunfähigkeiten unter Erwerbstätigen der TK in Abhängigkeit vom Ausbildungsstand.
Wie bereits vor dem Hintergrund der berufsbezogenen Auswertungen zu vermuten ist, zeigt sich mit steigender Ausbildung ein weitgehend stetiger Rückgang
der gemeldeten Fehlzeiten. Sehr ausgeprägt erscheint diese Abhängigkeit wie in
den zurückliegenden Jahren unter männlichen Beschäftigten. Während erwerbstätige Männer ohne Abitur und ohne Berufsausbildung 2011 im Mittel 19,7 Fehltage im Jahr aufwiesen, wurden bei Männern mit Hochschul- oder Universitätsabschluss im Mittel je Jahr nur 5,7 Fehltage erfasst. Die Fehlzeiten bei Frauen
liegen in allen Ausbildungskategorien auf einem höheren Niveau als bei Männern, geschlechtsspezifische Unterschiede sind bei höherem Ausbildungsstand
allerdings stärker ausgeprägt als bei geringerem Ausbildungsstand.
46 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Arbeitsunfähigkeit nach Ausbildung, Männer 2011
1,40
Haupt- o. Realschule ohne Berufsausbildung
1,12
Haupt- o. Realschule mit Berufsausbildung
Abitur ohne Berufsausbildung
0,81
Abitur mit Berufsausbildung
0,85
Fachhochschule
0,84
Hochschule/Universität
19,7
0,60
14,2
8,5
9,0
8,0
Tage
Fälle
5,7
Unbekannt, keine Angaben möglich
0,92
Beschäftigte insgesamt
0,98
12,4
11,5
AU-Fälle und -Tage je VJ (Männer; nur Beschäftigte mit Angaben)
Abbildung 23 (Beschäftigte TK mit Angabe zur Ausbildung, standardisiert; unterschiedliche Achsenskalierung für Fall- beziehungsweise Tagesangaben)
Arbeitsunfähigkeit nach Ausbildung, Frauen 2011
1,50
Haupt- o. Realschule ohne Berufsausbildung
Haupt- o. Realschule mit Berufsausbildung
20,6
1,27
15,5
Abitur ohne Berufsausbildung
1,14
12,4
Abitur mit Berufsausbildung
1,16
12,2
Fachhochschule
1,20
Hochschule/Universität
Unbekannt, keine Angaben möglich
Beschäftigte insgesamt
12,6
Tage
0,91
1,12
1,21
Fälle
9,2
13,7
13,9
AU-Fälle und -Tage je VJ (Frauen; nur Beschäftigte mit Angaben)
Abbildung 24 (Beschäftigte TK mit Angabe zur Ausbildung, standardisiert; unterschiedliche Achsenskalierung für Fall- beziehungsweise Tagesangaben)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬47
Arbeitsunfälle bei Erwerbspersonen
Versicherungsleistungen als Folge sogenannter Arbeits- und Wegeunfälle fallen
im deutschen Sozialversicherungssystem in die Zuständigkeit der Unfallversicherung. Bei Erwerbspersonen werden die im Zusammenhang mit Arbeits- und
Wegeunfällen gemeldeten Arbeitsunfähigkeitszeiten regulär jedoch auch in den
Daten der Krankenkassen erfasst. Durch eine entsprechende Kennzeichnung in
den Daten lassen sich die Arbeitsunfälle von den übrigen Erkrankungsfällen abgrenzen. Damit bilden Krankenkassendaten eine gute Basis für Auswertungen
zur Häufigkeit und Bedeutung von Arbeits- und Wegeunfällen bei Erwerbspersonen.
Tabelle 5 gibt einen Überblick zur Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeiten als Folge
von Arbeits- und Wegeunfällen bei Erwerbspersonen der TK in den Jahren 2010
und 2011. Insgesamt betrachtet entfällt auf Arbeits- und Wegeunfälle nur ein
verhältnismäßig kleiner Teil der erkrankungsbedingten Fehlzeiten. Rechnerisch
wurden bei je 100 durchgängig versicherten männlichen beziehungsweise weiblichen Erwerbspersonen der TK im Jahr 2011 im Mittel 3,8 beziehungsweise
2,1 AU-Fälle mit Arbeitsunfällen registriert. Auf die entsprechenden Arbeitsunfähigkeiten entfielen, bei einer durchschnittlichen fallbezogenen Dauer von etwas
über 20 Tagen, je 100 Versicherungsjahre 88 Krankheitsfehltage bei Männern
beziehungsweise 45 Krankheitsfehltage bei Frauen.
Arbeitsunfälle Erwerbspersonen 2010 sowie 2011
2010
AU-Meldungen bei
Arbeitsunfällen
2011
Männer
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
3,70
2,17
3,07
3,79
2,09
3,09
AU-Fälle je 100 VJ
AU-Tage je 100 VJ
Krankenstand
AU-Tage je Fall
85,1
46,0
68,9
88,1
45,1
70,2
0,23 %
0,13 %
0,19 %
0,24 %
0,12 %
0,19 %
23,0
21,2
22,5
23,2
21,6
22,8
Tabelle 5 (standardisiert)
Der Krankenstand als Folge von Arbeits- und Wegeunfällen beträgt damit gut
0,2 Prozent bei Männern beziehungsweise 0,1 Prozent bei Frauen. Dies bedeutet, dass unter 1.000 männlichen Erwerbspersonen im Jahresmittel etwas mehr
als zwei Personen wegen Arbeitsunfällen krankgeschrieben waren, unter 1.000
weiblichen Erwerbspersonen im Mittel über alle Tage des Jahres lediglich eine
Person. Unter Männern in der TK entfielen 7,5 Prozent aller gemeldeten Krankheitsfehltage auf Arbeits- und Wegeunfälle, unter Frauen waren es 2011 demgegenüber 3,2 Prozent aller gemeldeten Krankheitsfehltage.
48 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Abbildung 25 zeigt die in den einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen innerhalb von 100 Versicherungsjahren anfallenden Krankheitsfehltage unter Erwerbspersonen der TK. Offensichtlich wird, dass insbesondere jüngere Männer
überdurchschnittlich stark von Arbeits- und Wegeunfällen betroffen sind.
AU-Tage je 100 Versicherungsjahre
AU-Tage wegen Arbeitsunfällen nach Alter und Geschlecht
140
Männer
120
Frauen
100
80
60
40
20
0
15–19
20–24
25–29
30–34
35–39 40–44 45–49
Altersgruppe
50–54
55–59
60–64
Abbildung 25 (Erwerbspersonen TK 2011)
Tabelle 6 zeigt die Verteilung von Diagnosen der Arbeits- und Wegeunfälle auf
ICD10-Diagnosekapitel. Erwartungsgemäß entfällt mit etwa 80 Prozent der weitaus überwiegende Teil der Fehlzeiten auf das ICD10-Kapitel „Verletzungen und
Vergiftungen“. Eine gewisse Relevanz besitzen bei den Diagnoseangaben zu
Fehlzeiten wegen Arbeitsunfällen mit einem Anteil von gut zehn Prozent auch
„Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems“, die als Folgeerscheinungen von Unfällen angesehen werden können. Auf alle übrigen Diagnosen entfallen zusammen die verbleibenden knapp zehn Prozent der durch Arbeits- und Wegeunfälle
bedingten Fehlzeiten.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬49
Diagnosen Arbeitsunfälle Erwerbspersonen 2010 sowie 2011
2010
Diagnosekapitel
Übrige Diagnosen
Männer
Frauen
2011
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
8,6 %
10,6 %
9,1 %
9,4 %
10,4 %
9,6 %
Krankheiten des MuskelSkelett-Systems und des
Bindegewebes
10,4 %
9,9 %
10,3 %
9,7 %
9,8 %
9,7 %
Verletzungen, Vergiftungen und Folgen äußerer
Ursachen
81,0 %
79,5 %
80,6 %
80,9 %
79,9 %
80,7 %
Tabelle 6 (prozentuale Anteile an den erkrankungsbedingten Fehlzeiten wegen Arbeits- und Wegeunfällen insgesamt, standardisiert)
Abbildung 26 zeigt AU-Tage durch Arbeits- und Wegeunfälle je 100 Versicherungsjahre bei männlichen und weiblichen Erwerbspersonen der TK 2011 in einer Aufgliederung nach Berufsfeldern. Insbesondere unter Männern zeigen sich
dabei extreme berufsabhängige Unterschiede.
Während 2011 männliche Beschäftigte in „Bau-, Bauneben- und Holzberufen“
304 Tage in 100 Versicherungsjahren wegen Arbeitsunfällen krankgeschrieben
waren, fehlten männliche Beschäftigte aus Verwaltungsberufen lediglich 27 Tage
aus entsprechenden Gründen. Ein durchschnittlicher männlicher Beschäftigter
mit einem Bauberuf fehlte also innerhalb eines Jahres etwa drei Tage aufgrund
von Arbeits- und Wegeunfällen, ein Verwaltungsangestellter nur etwa einen viertel Tag, die Werte unterscheiden sich abhängig von der Berufsgruppenzugehörigkeit um mehr als den Faktor Zehn.
Die bereits festgestellten Unterschiede in der Häufigkeit von Arbeits- und Wegeunfällen zwischen Männern und Frauen zeigen sich auch innerhalb eines Teils
der aufgeführten Berufsfelder. Frauen sind in der Regel seltener von einem Arbeitsunfall betroffen als Männer, selbst wenn sie im selben Berufsfeld tätig sind.
Diese Aussage gilt dabei vorrangig für Berufe mit manuellen Tätigkeiten. Geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der Bedeutung von Arbeitsunfällen bei Berufen mit einem hohen Anteil von Büroarbeitsplätzen sind demgegenüber nur marginal.
50 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
AU-Tage wegen Arbeitsunfällen nach Berufsfeldern 2011
203
Agrarberufe, grüne Berufe
108
137
Chemiearbeiter, Kunststoffverarbeiter
87
120
Papierhersteller, -verarbeiter, Drucker
46
174
Metallberufe: Metallerzeugung, -bearbeitung
98
191
Metallberufe: Installations- und Metallbautechnik
55
124
Elektroberufe
59
157
Ernährungsberufe
115
304
Bau-, Bauneben- und Holzberufe
Technisch-naturw issenschaftliche Berufe
122
35
35
43
51
Waren- und Dienstleistungskaufleute
203
Verkehrs- und Lagerberufe
Verw altungs-, Wirtschafts-/sozialw iss. Berufe
118
27
26
126
Ordnungs- und Sicherheitsberufe
71
116
Medien-, geistesw iss. und künstlerische Berufe
56
68
Gesundheitsdienstberufe
48
Insgesamt
Frauen
137
Friseure, Gästebetreuer, Hausw irtschafter,
Reiniger
Arbeitslose
Männer
52
53
Sozial- und Erziehungsberufe, Seelsorger
80
52
23
88
45
AU-Tage wegen Arbeits- und Wegeunfällen je 100 VJ
Abbildung 26 (Erwerbspersonen TK 2011, standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬51
Rückenbeschwerden
Da Rückenbeschwerden auch weiterhin eine wesentliche Ursache von Arbeitsunfähigkeiten bilden, werden im nachfolgenden Abschnitt Ergebnisse explizit zu
diesem Thema im Zusammenhang dargestellt.
Abgrenzung von Rückenbeschwerden in Diagnosen
In der ICD10 zählen Rückenbeschwerden zum übergeordneten Diagnosekapitel
XIII. „Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes“. Als Rückenbeschwerden im weiteren Sinne lassen sich die Diagnosen aus der Diagnosegruppe „Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens“ bezeichnen, die alle
Diagnosen mit den Ziffern zwischen M40 und M54 umfasst. Diese Diagnosegruppe gliedert sich weiter in die drei Untergruppen „Deformitäten der Wirbelsäule und des Rückens“, „Spondylopathien“ sowie „Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens“. Erkrankungen aus allen drei Untergruppen können
Rückenbeschwerden hervorrufen. Rückenbeschwerden im engeren Sinne werden üblicherweise in der letztgenannten Untergruppe „Sonstige Krankheiten der
Wirbelsäule und des Rückens“ erfasst, in der vier Diagnosen enthalten sind (vgl.
Tabelle 7; ein Diagnoseschlüssel M52 ist in der ICD10 nicht enthalten). Mit dem
häufig verwendeten Diagnoseschlüssel M54 aus dieser Untergruppe werden Rückenschmerzen codiert. Können als Ursache für die Beschwerden umschriebene
organische Veränderungen verantwortlich gemacht werden, werden zur Bezeichnung üblicherweise andere Diagnoseschlüssel verwendet. Bei Rückenbeschwerden finden sich zwar regelmäßig organische Veränderungen, die jedoch
nur selten als eindeutige Ursache der Beschwerden gelten können.
Rückenbeschwerden als Ursache von Arbeitsunfähigkeiten
Eine Übersicht zu den Diagnosen auf unterschiedlichen Differenzierungsebenen
und ihre Bedeutung für Arbeitsunfähigkeiten bei Mitgliedern der TK im Jahr 2011
zeigen die nachfolgende Tabelle 7 sowie Abbildung 27.
Je 100 Erwerbspersonen mit Mitgliedschaft in der TK wurden im Jahr 2011 insgesamt 1.279 Arbeitsunfähigkeitstage erfasst. Von diesen Gesamtfehlzeiten entfielen 19,1 Prozent auf das Diagnosekapitel „Krankheiten des Muskel-SkelettSystems“ (244 Tage je 100 VJ), darunter 118 Tage je 100 VJ – entsprechend
9,3 Prozent aller Fehltage – auf „Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens“
(M40–M54), also auf Rückenbeschwerden in weiterem Sinne.
Allein auf die relativ unspezifische Diagnose M54 „Rückenschmerzen“ entfielen
67 Fehltage je 100 VJ. Diese entsprechen einem Anteil von 5,2 Prozent der gesamten Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in der TK 2011.
52 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Etwa jeder 19. krankheitsbedingte Fehltag wurde also unter der Diagnose Rückenschmerzen erfasst. Lediglich auf die dreistellige Diagnose „Depressive Episode“ (F32) entfielen 2011 geschlechtsübergreifend mehr Fehltage.
Bei den durchschnittlich 3,7 Millionen Erwerbspersonen in der TK im Alter zwischen 15 und 64 Jahren wurden damit im Jahr 2011 in absoluten Zahlen
207.501 Krankmeldungen mit der Diagnose Rückenschmerzen (M54) registriert.
Diese dauerten durchschnittlich 13,3 Tage. Es ergeben sich so allein für die Diagnose Rückenschmerzen bei TK-versicherten Erwerbspersonen 2.763.764
Fehltage. Auf Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens insgesamt (M40–
M54, Rückenbeschwerden im weiteren Sinne) entfielen 2011 in der TKPopulation 4,96 Millionen Fehltage.
Anteil der Fehlzeiten aufgrund von Rückenbeschwerden
Anteil der Fehlzeiten mit Krankheiten der
Wirbelsäule und des Rückens 2011
Deformitäten d.
Wirbelsäule
(M40–M43) 0,4 %
Spondylopathien
(M45–M49) 0,7 %
Zervikale
Bandscheibenschäden
(M50) 0,3 %
Übrige Diagnosen
90,7 %
9,3 %
Sonstige
Bandscheibenschäden
(M51) 2,0 %
Sonstige Krankh. d.
Wirbelsäule u. d.
Rückens (M53) 0,7 %
Rückenschmerzen
(M54) 5,2 %
Abbildung 27 (Erwerbspersonen TK 2011, standardisiert)
Nach den Erfahrungen aus vergangenen Jahren sind Erwerbspersonen in der
TK im Vergleich zu Versicherten aus einer Reihe von anderen Krankenkassen in
geringerem Ausmaß von Rückenbeschwerden betroffen, was maßgeblich aus
dem Berufsspektrum von TK-Mitgliedern resultiert (vgl. Auswertungen zu Berufsgruppen weiter unten). Vor diesem Hintergrund lassen sich die Ergebnisse zu
Rückenbeschwerden in der TK-Population nur sehr bedingt auf Erwerbspersonen in Deutschland übertragen. Angegeben werden können lediglich sehr konGesundheitsreport ‫ ׀‬53
servative Schätzungen. Nach entsprechenden Schätzungen dürften auch im
Jahr 2011 bei Erwerbspersonen in Deutschland deutlich mehr als 30 Millionen
Fehltage aufgrund von Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens, darunter
mehr als 15 Millionen Fehltage allein wegen Rückenschmerzen, angefallen sein.
Bedeutung von Rückenbeschwerden als Ursache von Fehlzeiten 2011
AU-Tage je 100 VJ
Anteil
Männer
Frauen
Gesamt
1.179
1.421
1.279
100,0 %
247
241
244
19,1 %
121
115
118
9,3 %
UG M40–M43 Deformitäten der Wirbelsäule
und des Rückens
4
5
5
0,4 %
UG M45–M49 Spondylopathien
9
8
9
0,7 %
108
102
105
8,2 %
Arbeitsunfähigkeiten insgesamt
Kapitel XIII: Krankheiten des Muskel-SkelettSystems und des Bindegewebes
DG M40–M54 Krankheiten der Wirbelsäule und
des Rückens
UG M50–M54 Sonstige Krankheiten der
Wirbelsäule und des Rückens
M50 Zervikale Bandscheibenschäden
3
4
4
0,3 %
M51 Sonstige Bandscheibenschäden
28
24
26
2,0 %
7
10
9
0,7 %
69
64
67
5,2 %
M53 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule
u. d. Rückens, anderenorts nicht klassifiziert
M54 Rückenschmerzen
Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK, standardisiert; DG = Diagnosegruppe, UG = Untergruppe)
Entwicklung zwischen 2000 und 2011
Zwischen 2001 und 2005 zeichnete sich eine erfreuliche Entwicklung hinsichtlich
der Fehlzeiten wegen Rückenbeschwerden ab. Die Fehlzeiten aufgrund der Diagnose von Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens (M40–M54) waren
deutlich von 139 Fehltagen je 100 VJ im Jahr 2001 auf nur noch 104 Fehltage je
100 VJ im Jahr 2005 gesunken. Der größere Teil dieses Rückgangs lässt sich
dabei auf rückläufige Fehlzeiten mit der Diagnose von Rückenschmerzen (M54)
zurückführen, die von 2001 bis 2005 von 77 auf 55 Fehltage je 100 VJ gesunken
sind (vgl. Abbildung 28). Demgegenüber lässt sich seit 2006 erneut ein leichter
Anstieg der Fehlzeiten wegen Rückenbeschwerden feststellen, der sich jedoch
2011 nicht fortgesetzt hat.
54 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Fehltage aufgrund von Rückenbeschwerden 2000 bis 2011
Fehltage mit Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens je 100 VJ .
AU-Tage Rückenerkrankungen insgesamt (M40–M54)
139
140
135
AU-Tage Rückenschmerzen (M54)
133
121
121
117
120
111
104
107
110
111
118
100
80
60
40
77
77
72
65
59
59
60
63
67
58
66
55
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
20
0
2000
2001
2002
2003
2004
Abbildung 28 (Erwerbspersonen TK 2000–2011, standardisiert)
Fehlzeiten wegen Rückenbeschwerden in einzelnen Berufsfeldern
Sowohl von Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens (M40–M54, Rückenbeschwerden im weiteren Sinne) als auch von Rückenschmerzen als Einzeldiagnose (M54) sind einzelne Berufsgruppen in sehr unterschiedlichem Umfang
betroffen. Abbildung 29 zeigt Fehlzeiten wegen entsprechender Diagnosen für
Beschäftigte aus einzelnen Berufsfeldern im Jahr 2011. In diesen sogenannten
Berufsfeldern sind jeweils Tätigkeiten mit vergleichbaren Charakteristika zusammengefasst.
Die höchsten Fehlzeiten wegen Rückenbeschwerden finden sich bei Beschäftigten aus den Berufsfeldern „Metallberufe: Metallerzeugung ...“ sowie „Bau-,
Bauneben- und Holzberufe“, also in Gruppen mit körperlich ausgesprochen starker Belastung. Ein einzelner Beschäftigter aus diesen Gruppen war im Jahr 2011
durchschnittlich etwa 2,55 beziehungsweise 2,54 Tage aufgrund von Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens krankgeschrieben. Demgegenüber wurden
bei Beschäftigten in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen mit entsprechenden Diagnosen durchschnittlich lediglich 0,66 Fehltage je Mitarbeiter und Jahr erfasst. Die Fehlzeiten variieren zwischen den einzelnen Berufsfeldern damit um
den Faktor 3,9.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬55
Fehltage mit Rückenbeschwerden in einzelnen Berufsfeldern
109
Agrarberufe, grüne Berufe
190
130
Chemiearbeiter, Kunststoffverarbeiter
205
116
Papierhersteller, -verarbeiter, Drucker
186
164
Metallberufe: Metallerzeugung, -bearbeitung
Metallberufe: Installations- und Metallbautechnik
99
Elektroberufe
99
181
170
153
Bau-, Bauneben- und Holzberufe
36
104
145
Verkehrs- und Lagerberufe
40
96
38
55
Sozial- und Erziehungsberufe, Seelsorger
167
67
M40–54
63
Gesundheitsdienstberufe
94
129
Arbeitslose
67
M54
124
123
Friseure, Gästebetreuer, Hausw irtschafter, Reiniger
Insgesamt
237
73
Ordnungs- und Sicherheitsberufe
Medien-, geistesw iss. und künstlerische Berufe
254
66
57
Waren- und Dienstleistungskaufleute
Verw altungs-, Wirtschafts-/ sozialw iss.Berufe
223
137
Ernährungsberufe
Technisch-naturw issenschaftliche Berufe
255
206
256
118
AU-Tage je 100 VJ aufgrund von Rückenbeschwerden
Abbildung 29 (Erwerbspersonen TK 2011, standardisiert)
56 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Rückenbeschwerden in Bundesländern
Fehlzeiten aufgrund der Diagnose von Rückenbeschwerden variieren deutlich
zwischen den einzelnen Bundesländern (vgl. Tabelle 8). Während in BadenWürttemberg bei einer Erwerbsperson 2011 im Durchschnitt lediglich 0,88 Fehltage wegen der Diagnose von Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens
(M40–M54) erfasst wurden, waren es in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich 1,51 Fehltage.
Fehltage wegen Rückenbeschwerden nach Bundesländern
Bundesland
M40–M54
Nur M54
AU-Tage je
100 VJ
AU-Tage je
100 VJ
Schleswig-Holstein
131
73
Hamburg
123
Niedersachsen
131
Bremen
Anteil
M40–M54
an Gesamt
AU-Tage
gesamt
AU-Tage je
100 VJ
9,4 %
1.392
71
8,9 %
1.383
73
10,1 %
1.305
108
63
8,7 %
1.249
Nordrhein-Westfalen
127
72
9,7 %
1.300
Hessen
117
64
9,2 %
1.263
Rheinland-Pfalz
127
65
9,6 %
1.325
Baden-Württemberg
88
48
8,4 %
1.051
Bayern
95
49
8,6 %
1.105
Saarland
140
68
10,0 %
1.404
Berlin
131
78
9,1 %
1.449
Brandenburg
150
91
9,5 %
1.584
Mecklenburg-Vorpommern
151
103
9,5 %
1.591
Sachsen
100
67
8,0 %
1.244
Sachsen-Anhalt
134
91
8,9 %
1.511
Thüringen
130
77
9,1 %
1.426
Gesamt
118
67
9,3 %
1.279
Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2011, standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬57
Fehltage aufgrund von Rückenbeschwerden nach Bundesländern
Schleswig-Holstein
73
Hamburg
71
Niedersachsen
73
123
131
63
Bremen
108
72
Nordrhein-Westfalen
Hessen
64
Rheinland-Pfalz
65
Baden-Württemberg
48
Bayern
49
Saarland
131
127
117
127
88
68
140
78
131
91
Brandenburg
150
103
Mecklenburg-Vorpommern
67
151
100
91
Sachsen-Anhalt
Thüringen
M54
95
Berlin
Sachsen
M40–54
77
134
130
AU-Tage je 100 VJ aufgrund von Rückenbeschwerden
Abbildung 30 (Erwerbspersonen TK 2011, standardisiert; ICD10: M40–M54)
In einigen Bundesländern mit insgesamt geringen Fehlzeiten, wie Sachsen, Bayern und insbesondere Baden-Württemberg, ist zugleich auch der Anteil von
Fehlzeiten mit der Diagnose von Rückenbeschwerden an den Gesamtfehlzeiten
verhältnismäßig gering. Hieraus resultiert, dass die relativen Unterschiede zwischen den Bundesländern im Hinblick auf die Fehlzeiten aufgrund von Rückenbeschwerden noch stärker ausgeprägt sind als die Unterschiede im Hinblick auf
die Fehlzeiten insgesamt (vgl. Tabelle 8).
58 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Anhang
Der Anhang gliedert sich in einen Abschnitt mit ergänzenden Tabellen sowie einen Abschnitt mit methodischen Erläuterungen.
Tabellenanhang
Arbeitsunfähigkeit Erwerbspersonen 2010 sowie 2011
2010
Ausbildung
AU-Quote
AU-Fälle je VJ
AU-Tage je VJ
Krankenstand
AU-Tage je Fall
2011
Männer
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
42,9 %
49,0 %
45,7 %
44,8 %
50,8 %
47,6 %
0,89
1,10
0,98
0,95
1,16
1,04
12,1
14,3
13,1
12,6
15,2
13,8
3,31 %
3,92 %
3,59 %
3,46 %
4,16 %
3,78 %
13,6
13,1
13,3
13,3
13,1
13,2
Tabelle A1 (roh, nicht geschlechts- und altersstandardisierte Werte)
Arbeitsunfähigkeit nach Dauer 2010 sowie 2011
2010
2011
AU-Fälle
AU-Tage
AU-Fälle
AU-Tage
1–3 Tage
37,2 %
6,0 %
37,5 %
6,0 %
4–7 Tage
29,8 %
11,4 %
29,8 %
11,5 %
8–14 Tage
15,9 %
12,5 %
16,1 %
12,7 %
15–28 Tage
9,0 %
13,7 %
8,7 %
13,3 %
29–42 Tage
3,1 %
8,2 %
3,1 %
8,2 %
> 42 Tage
5,0 %
48,3 %
4,9 %
48,3 %
Tabelle A2 (roh)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬59
Krankenstand nach Stichtagswerten und vollständigen Angaben
Beobachteter
Krankenstand
Anzahl der Stichtage an den aufgeführten Wochentagen, jeweils ohne Stichtage an bundeseinheitlichen Feiertagen
Nach
vollst. Tageswerten
Nach
Stichtagswerten
1
2
3
4
5
6
7
8
9
2000
3,26 %
3,07 %
0
2
2
2
2
94,17 %
93,04 %
2001
3,32 %
3,10 %
1
0
4
1
2
93,62 %
93,45 %
2002
3,29 %
3,03 %
1
1
1
3
1
92,15 %
92,53 %
2003
3,19 %
2,92 %
2
2
1
1
3
91,56 %
91,87 %
2004
3,06 %
2,91 %
2
1
4
1
0
95,15 %
95,15 %
2005
3,07 %
3,01 %
1
3
3
2
1
97,80 %
97,60 %
2006
2,88 %
2,75 %
0
1
4
2
2
95,47 %
95,98 %
2007
3,01 %
2,81 %
1
0
4
1
2
93,46 %
93,45 %
2008
3,08 %
2,89 %
2
2
1
2
2
93,78 %
93,68 %
2009
3,32 %
2,97 %
0
2
3
0
1
89,50 %
89,76 %
2010
3,36 %
3,26 %
3
1
4
1
0
96,87 %
96,58 %
2011
3,51 %
3,41 %
97,15 %
97,60 %
Jahr
Spalte
Mo.
Di.
Mi., Do.
Fr.
Sa.
Anteil
Stichtagswerte an
vollständigen Werten
BeobVorherachtet
gesagt
1
3
3
2
1
2012
1
0
4
1
2
93,45 %
2013
1
1
1
3
1
92,53 %
2014
2
2
1
1
3
91,87 %
2015
1
2
3
0
1
91,20 %
2016
2
2
3
2
1
97,51 %
2017
0
1
4
2
2
95,98 %
Modellparameter
Konstante
79,393 %
Koeff.
Mo.
Koeff.
Di.
Koeff.
Mi., Do.
Koeff.
Fr.
Koeff.
Sa.
1,436
%
1,523
%
2,231
%
2,437
%
0,631
%
Tabelle A3 (beobachtete Krankenstände, standardisiert)
Anmerkung: Parameter des linearen Regressionsmodells finden sich in der letzten Zeile der Tabelle. Vorhergesagt wird im Modell der nach Berechnungen auf
der Basis von Stichtagswerten (Spalte 2) erfasste Anteil des realen Krankenstandes (Spalte 1). Der vorhergesagte Anteil ist in Spalte 9 angegeben, der in
den Jahren 2000 bis 2011 beobachtete Anteil in Spalte 8.
60 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Gesundheitsreport ‫ ׀‬61
AU-Fälle je Versicherungsjahr nach Geschlecht und Alter
2010
Altersgruppe
2011
Männer
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
15–19
1,81
1,99
1,88
1,86
2,09
1,95
20–24
1,24
1,42
1,33
1,31
1,50
1,41
25–29
0,75
1,03
0,90
0,81
1,09
0,96
30–34
0,73
0,98
0,85
0,78
1,03
0,90
35–39
0,82
0,99
0,90
0,87
1,05
0,96
40–44
0,83
1,00
0,90
0,89
1,07
0,98
45–49
0,83
1,06
0,93
0,89
1,11
0,99
50–54
0,90
1,15
1,01
0,97
1,21
1,07
55–59
1,03
1,28
1,13
1,08
1,33
1,18
60–64
0,92
1,04
0,96
0,96
1,11
1,01
Tabelle A4
AU-Tage je Fall nach Geschlecht und Alter
2010
Altersgruppe
2011
Männer
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
15–19
5,8
5,2
5,5
5,7
5,2
5,5
20–24
8,0
7,4
7,6
7,8
7,2
7,5
25–29
9,8
9,1
9,4
9,5
9,1
9,3
30–34
10,1
10,6
10,4
9,9
10,6
10,3
35–39
11,5
12,1
11,8
11,2
11,9
11,6
40–44
12,7
13,5
13,1
12,6
13,4
13,0
45–49
14,5
14,8
14,6
14,1
14,9
14,5
50–54
16,7
17,1
16,9
16,1
16,9
16,5
55–59
19,3
18,8
19,1
18,7
18,6
18,7
60–64
23,9
23,2
23,6
23,7
22,6
23,3
Tabelle A5
62 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Geschlecht und Alter
2010
Altersgruppe
2011
Männer
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
15–19
10,4
10,4
10,4
10,6
10,8
10,6
20–24
9,9
10,5
10,2
10,3
10,9
10,6
25–29
7,4
9,4
8,4
7,7
10,0
8,9
30–34
7,4
10,3
8,8
7,7
10,9
9,3
35–39
9,4
11,9
10,6
9,8
12,5
11,1
40–44
10,5
13,5
11,9
11,2
14,4
12,7
45–49
12,0
15,6
13,6
12,5
16,6
14,4
50–54
15,0
19,7
17,1
15,5
20,4
17,7
55–59
20,0
24,1
21,6
20,3
24,8
22,1
60–64
21,9
24,2
22,6
22,7
25,1
23,5
Tabelle A6
Krankenstand nach Geschlecht und Alter
2010
Altersgruppe
2011
Männer
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
15–19
2,86 %
2,84 %
2,85 %
2,90 %
2,95 %
2,92 %
20–24
2,71 %
2,87 %
2,79 %
2,82 %
2,99 %
2,90 %
25–29
2,03 %
2,57 %
2,31 %
2,12 %
2,73 %
2,44 %
30–34
2,02 %
2,83 %
2,41 %
2,11 %
2,98 %
2,54 %
35–39
2,57 %
3,26 %
2,89 %
2,68 %
3,43 %
3,04 %
40–44
2,87 %
3,71 %
3,25 %
3,08 %
3,95 %
3,48 %
45–49
3,30 %
4,28 %
3,74 %
3,42 %
4,54 %
3,93 %
50–54
4,12 %
5,40 %
4,67 %
4,25 %
5,58 %
4,84 %
55–59
5,47 %
6,61 %
5,92 %
5,55 %
6,79 %
6,06 %
60–64
6,00 %
6,63 %
6,19 %
6,21 %
6,88 %
6,43 %
Tabelle A7
Gesundheitsreport ‫ ׀‬63
AU-Fälle je Versicherungsjahr nach Bundesländern
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
Schleswig-Holstein
0,96
1,18
1,05
1,04
1,26
1,13
Hamburg
0,90
1,15
1,00
0,97
1,22
1,07
Niedersachsen
0,99
1,16
1,06
1,05
1,22
1,12
Bremen
0,91
1,12
1,00
1,00
1,18
1,07
Nordrhein-Westfalen
0,91
1,09
0,98
0,96
1,15
1,04
Hessen
0,95
1,15
1,04
1,02
1,22
1,10
Rheinland-Pfalz
0,96
1,12
1,03
1,02
1,19
1,09
Baden-Württemberg
0,79
0,97
0,87
0,85
1,04
0,93
Bayern
0,82
1,00
0,90
0,87
1,05
0,94
Saarland
0,86
1,07
0,94
0,93
1,15
1,02
Berlin
0,91
1,22
1,04
0,95
1,29
1,09
Brandenburg
1,02
1,35
1,16
1,08
1,42
1,22
Mecklenburg-Vorpommern
1,09
1,41
1,23
1,16
1,48
1,29
Sachsen
0,90
1,27
1,05
0,96
1,34
1,12
Sachsen-Anhalt
1,04
1,41
1,19
1,12
1,47
1,26
Thüringen
1,02
1,37
1,17
1,10
1,45
1,24
Bundesland
Tabelle A8 (standardisiert)
64 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
AU-Tage je Fall nach Bundesländern
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
Schleswig-Holstein
12,5
12,6
12,5
12,2
12,5
12,3
Hamburg
13,4
13,0
13,2
13,0
12,8
12,9
Niedersachsen
12,0
11,8
11,9
11,6
11,6
11,6
Bremen
11,9
11,6
11,8
11,4
11,9
11,6
Nordrhein-Westfalen
12,9
12,5
12,7
12,6
12,4
12,5
Hessen
11,7
11,6
11,7
11,5
11,4
11,5
Rheinland-Pfalz
12,6
12,0
12,3
12,2
12,0
12,1
Baden-Württemberg
11,5
11,4
11,4
11,3
11,3
11,3
Bayern
12,0
11,6
11,8
11,9
11,5
11,7
Saarland
14,3
13,9
14,1
14,3
13,1
13,8
Berlin
13,9
13,1
13,5
13,6
13,0
13,3
Brandenburg
13,5
12,5
13,0
13,3
12,6
13,0
Mecklenburg-Vorpommern
13,5
11,7
12,6
13,0
11,6
12,3
Sachsen
11,6
10,7
11,1
11,3
11,0
11,1
Sachsen-Anhalt
13,0
11,4
12,2
12,5
11,4
12,0
Thüringen
12,4
11,2
11,8
11,8
11,1
11,5
Bundesland
Tabelle A9 (standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬65
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Bundesländern
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
Schleswig-Holstein
12,03
14,75
13,16
12,67
15,69
13,92
Hamburg
12,02
14,98
13,25
12,57
15,62
13,83
Niedersachsen
11,86
13,64
12,60
12,27
14,15
13,05
Bremen
10,86
13,08
11,78
11,43
14,00
12,49
Nordrhein-Westfalen
11,75
13,65
12,54
12,10
14,27
13,00
Hessen
11,18
13,41
12,10
11,71
13,92
12,63
Rheinland-Pfalz
12,06
13,46
12,64
12,50
14,31
13,25
Baden-Württemberg
9,12
11,09
9,94
9,66
11,70
10,51
Bayern
9,90
11,61
10,61
10,33
12,07
11,05
Saarland
12,29
14,81
13,34
13,31
15,07
14,04
Berlin
12,60
15,95
13,99
12,92
16,72
14,49
Brandenburg
13,82
16,79
15,06
14,41
17,85
15,84
Mecklenburg-Vorpommern
14,75
16,48
15,47
15,03
17,16
15,91
Sachsen
10,40
13,65
11,75
10,83
14,71
12,44
Sachsen-Anhalt
13,54
16,09
14,60
13,96
16,72
15,11
Thüringen
12,68
15,38
13,80
12,99
16,04
14,26
Bundesland
Tabelle A10 (standardisiert)
66 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Krankenstand nach Bundesländern
Bundesland
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
Schleswig-Holstein
3,30 %
4,04 %
3,61 %
3,47 %
4,30 %
3,81 %
Hamburg
3,29 %
4,10 %
3,63 %
3,44 %
4,28 %
3,79 %
Niedersachsen
3,25 %
3,74 %
3,45 %
3,36 %
3,88 %
3,57 %
Bremen
2,97 %
3,58 %
3,23 %
3,13 %
3,83 %
3,42 %
Nordrhein-Westfalen
3,22 %
3,74 %
3,44 %
3,32 %
3,91 %
3,56 %
Hessen
3,06 %
3,67 %
3,32 %
3,21 %
3,81 %
3,46 %
Rheinland-Pfalz
3,31 %
3,69 %
3,46 %
3,42 %
3,92 %
3,63 %
Baden-Württemberg
2,50 %
3,04 %
2,72 %
2,65 %
3,21 %
2,88 %
Bayern
2,71 %
3,18 %
2,91 %
2,83 %
3,31 %
3,03 %
Saarland
3,37 %
4,06 %
3,65 %
3,65 %
4,13 %
3,85 %
Berlin
3,45 %
4,37 %
3,83 %
3,54 %
4,58 %
3,97 %
Brandenburg
3,79 %
4,60 %
4,12 %
3,95 %
4,89 %
4,34 %
Mecklenburg-Vorpommern
4,04 %
4,52 %
4,24 %
4,12 %
4,70 %
4,36 %
Sachsen
2,85 %
3,74 %
3,22 %
2,97 %
4,03 %
3,41 %
Sachsen-Anhalt
3,71 %
4,41 %
4,00 %
3,83 %
4,58 %
4,14 %
Thüringen
3,47 %
4,21 %
3,78 %
3,56 %
4,40 %
3,91 %
Tabelle A11 (standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬67
AU-Fälle je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
I. Bestimmte infektiöse und
parasitäre Krankheiten
9,4
10,8
10,0
10,2
11,7
10,8
II. Neubildungen
1,2
1,7
1,4
1,2
1,6
1,4
IV. Endokrine, Ernährungsu. Stoffwechselkrankheiten
0,5
0,6
0,5
0,4
0,6
0,5
V. Psychische u. Verhaltensstörungen
3,5
6,6
4,8
3,9
7,2
5,3
VI.–VIII. Krankheiten des
Nervensystems und der Sinnesorgane
4,0
5,6
4,7
4,3
6,0
5,0
IX. Krankheiten des
Kreislaufsystems
2,7
2,7
2,7
2,7
2,7
2,7
X. Krankheiten des
Atmungssystems
26,2
34,5
29,6
28,4
36,9
31,9
XI. Krankheiten des Verdauungssystems
11,0
12,1
11,5
11,0
12,2
11,5
1,4
1,3
1,4
1,5
1,3
1,4
13,7
12,5
13,2
14,3
12,9
13,7
XIV. Krankheiten des Urogenitalsystems
1,2
4,3
2,5
1,3
4,4
2,6
XV. Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
0,0
2,8
1,2
0,0
2,9
1,2
XVIII. Symptome u. abnorme
klinische und Laborbefunde
4,5
7,0
5,5
5,4
8,2
6,5
XIX. Verletzungen, Vergiftungen u. best. a. Folgen
äußerer Ursachen
9,7
6,9
8,5
9,8
6,7
8,5
90,8
112,5
99,8
96,6
118,8
105,8
Diagnosekapitel
XII. Krankheiten der Haut
und der Unterhaut
XIII. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des
Bindegewebes
Insgesamt
Tabelle A12 (standardisiert)
68 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
AU-Tage je Fall nach ICD10-Diagnosekapiteln
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
5,4
5,3
5,4
5,4
5,5
5,4
II. Neubildungen
30,0
37,7
33,9
27,7
35,8
31,6
IV. Endokrine, Ernährungsu. Stoffwechselkrankheiten
22,8
20,1
21,5
21,0
18,8
19,9
V. Psychische und Verhaltensstörungen
44,4
38,8
41,2
41,3
38,3
39,6
VI.–VIII. Krankheiten des
Nervensystems und der Sinnesorgane
12,5
11,1
11,8
11,8
10,8
11,3
IX. Krankheiten des Kreislaufsystems
22,3
15,2
19,4
21,7
14,9
18,9
X. Krankheiten des Atmungssystems
6,0
6,0
6,0
6,0
6,0
6,0
XI. Krankheiten des Verdauungssystems
6,3
5,7
6,1
6,2
5,8
6,0
XII. Krankheiten der Haut
und der Unterhaut
12,7
11,4
12,2
12,3
11,1
11,8
XIII. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des
Bindegewebes
18,0
18,9
18,4
17,3
18,6
17,8
XIV. Krankheiten des Urogenitalsystems
10,3
8,0
8,7
10,2
7,6
8,4
XV. Schwangerschaft, Geburt u. Wochenbett
0,0
15,4
15,2
0,0
13,6
13,5
XVIII. Symptome u. abnorme
klinische und Laborbefunde
9,5
9,2
9,3
9,9
9,6
9,7
XIX. Verletzungen, Vergiftungen u. best. a. Folgen
äußerer Ursachen
19,1
18,2
18,8
19,2
18,5
19,0
Insgesamt
12,5
12,1
12,3
12,2
12,0
12,1
Diagnosekapitel
I. Bestimmte infektiöse und
parasitäre Krankheiten
Tabelle A13 (standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬69
AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
I. Bestimmte infektiöse und
parasitäre Krankheiten
51
57
53
55
64
59
II. Neubildungen
36
63
47
34
57
44
IV. Endokrine, Ernährungsund Stoffwechselkrankheiten
10
12
11
9
12
10
153
256
196
160
276
208
VI.–VIII. Krankheiten des
Nervensystems und der Sinnesorgane
50
63
55
51
65
57
IX. Krankheiten des Kreislaufsystems
61
41
53
59
40
51
157
208
178
170
222
192
XI. Krankheiten des Verdauungssystems
69
69
69
69
70
69
XII. Krankheiten der Haut
und der Unterhaut
18
14
16
18
14
17
247
236
243
247
241
244
XIV. Krankheiten des Urogenitalsystems
13
35
22
13
34
22
XV. Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
0
42
18
0
39
16
43
65
52
53
78
63
185
124
160
188
125
162
1.135
1.356
1.227
1.179
1.421
1.279
Diagnosekapitel
V. Psychische u. Verhaltensstörungen
X. Krankheiten des Atmungssystems
XIII. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des
Bindegewebes
XVIII. Symptome u. abnorme
klinische und Laborbefunde
XIX. Verletzungen, Vergiftungen u. best. a. Folgen
äußerer Ursachen
Insgesamt
Tabelle A14 (standardisiert)
70 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln –
Berufstätige
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
I. Bestimmte infektiöse und
parasitäre Krankheiten
51
58
54
55
65
59
II. Neubildungen
35
62
46
33
56
43
9
12
10
9
11
10
134
235
176
143
256
190
VI.–VIII. Krankheiten des
Nervensystems und der Sinnesorgane
48
61
53
49
63
55
IX. Krankheiten des Kreislaufsystems
58
40
51
57
39
50
159
211
180
171
225
193
XI. Krankheiten des Verdauungssystems
69
69
69
68
70
69
XII. Krankheiten der Haut
und der Unterhaut
18
14
16
18
14
16
237
228
233
239
233
236
XIV. Krankheiten des Urogenitalsystems
13
35
22
13
34
22
XV. Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
0
42
18
0
39
16
42
64
51
52
77
62
184
124
159
187
124
161
1.097
1.322
1.190
1.146
1.388
1.246
Diagnosekapitel
IV. Endokrine, Ernährungsund Stoffwechselkrankheiten
V. Psychische und Verhaltensstörungen
X. Krankheiten des Atmungssystems
XIII. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des
Bindegewebes
XVIII. Symptome u. abnorme
klinische und Laborbefunde
XIX. Verletzungen, Vergiftungen u. best. a. Folgen
äußerer Ursachen
Insgesamt
Tabelle A15 (standardisiert; Berufstätige)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬71
Anteilig relevante dreistellige ICD10-Diagnosen 2011: Top 100
ICD10-Diagnose
Fälle
Tage
je Fall
Tage
Anteil
Tage
F32 Depressive Episode
51.564
55,5
2.863.958
5,63 %
M54 Rückenschmerzen
207.501
13,3
2.763.764
5,43 %
J06 Akute Infektionen an mehreren oder nicht näher
bezeichneten Lokalisationen
427.258
5,5
2.347.458
4,61 %
51.083
27,8
1.417.813
2,78 %
F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und
Anpassungsstörungen
M51 Sonstige Bandscheibenschäden
26.243
41,4
1.085.756
2,13 %
125.455
7,0
880.289
1,73 %
9.520
83,2
791.691
1,56 %
114.198
6,8
781.603
1,54 %
33.158
22,9
758.422
1,49 %
161.810
4,5
725.957
1,43 %
T14 Verletzung an einer nicht näher bez. Körperregion
49.487
13,8
683.940
1,34 %
F45 Somatoforme Störungen
25.926
26,3
680.837
1,34 %
M75 Schulterläsionen
24.451
27,8
680.095
1,34 %
M23 Binnenschädigung des Kniegelenkes
(Internal Derangement)
23.146
27,3
632.753
1,24 %
F41 Andere Angststörungen
10.598
56,1
594.318
1,17 %
B34 Viruskrankheit nicht näher bezeichneter Lokalisation
96.242
5,6
535.634
1,05 %
J20 Akute Bronchitis
F33 Rezidivierende depressive Störung
J40 Bronchitis, nicht als akut oder chronisch bezeichnet
F48 Andere neurotische Störungen
A09 Diarrhö und Gastroenteritis, vermutlich
infektiösen Ursprungs
C50 Bösartige Neubildung der Brustdrüse (Mamma)
5.013
104,9
525.702
1,03 %
15.824
32,9
520.792
1,02 %
110.805
4,6
514.273
1,01 %
7.427
68,4
507.894
1,00 %
I10 Essentielle (primäre) Hypertonie
25.381
19,7
500.499
0,98 %
Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung
12.828
36,7
470.356
0,92 %
M77 Sonstige Enthesopathien
25.076
17,7
444.286
0,87 %
S93 Luxation, Verstauchung und Zerrung der Gelenke und
Bänder in Höhe des oberen Sprunggelenkes und des Fußes
29.163
14,4
420.274
0,83 %
J32 Chronische Sinusitis
62.120
6,2
387.685
0,76 %
R53 Unwohlsein und Ermüdung
24.664
15,3
377.143
0,74 %
M53 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens
23.325
15,8
369.359
0,73 %
R10 Bauch- und Beckenschmerzen
49.003
7,4
363.639
0,71 %
J01 Akute Sinusitis
62.647
5,8
362.008
0,71 %
M25 Sonst. Gelenkkrankheiten, anderenorts nicht klassifiziert
21.022
17,0
358.091
0,70 %
K08 Sonst. Krankh. der Zähne und des Zahnhalteapparates
134.059
2,7
356.550
0,70 %
M99 Biomechanische Funktionsstörungen, anderenorts nicht
klassifiziert
33.642
10,5
353.833
0,70 %
K29 Gastritis und Duodenitis
51.733
6,8
352.409
0,69 %
Z98 Sonstige Zustände nach chirurgischem Eingriff
17.109
20,2
346.441
0,68 %
S83 Luxation, Verstauchung und Zerrung des Kniegelenkes
K52 Sonstige nichtinfektiöse Gastroenteritis und Kolitis
S82 Fraktur des Unterschenkels, einschließlich des oberen
Sprunggelenkes
72 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
ICD10-Diagnose
Fälle
Tage
je Fall
Tage
Anteil
Tage
M17 Gonarthrose (Arthrose des Kniegelenkes)
8.574
39,5
338.887
0,67 %
S52 Fraktur des Unterarmes
7.169
46,8
335.510
0,66 %
56.301
5,7
319.318
0,63 %
8.406
33,8
284.250
0,56 %
J03 Akute Tonsillitis
S92 Fraktur des Fußes (ausgenommen oberes Sprunggelenk)
S62 Fraktur im Bereich des Handgelenkes und der Hand
7.943
35,8
284.081
0,56 %
M65 Synovitis und Tenosynovitis
15.988
17,2
275.746
0,54 %
M79 Sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes
18.275
14,9
272.825
0,54 %
G56 Mononeuropathien der oberen Extremitäten
8.660
31,5
272.604
0,54 %
52.463
5,1
265.989
0,52 %
6.719
35,5
238.712
0,47 %
10.619
21,0
222.800
0,44 %
4.209
52,7
221.850
0,44 %
J02 Akute Pharyngitis
I25 Chronische ischämische Herzkrankheit
M47 Spondylose
S42 Fraktur im Bereich der Schulter und des Oberarmes
R42 Schwindel und Taumel
17.652
12,4
218.871
0,43 %
Z50 Rehabilitationsmaßnahmen
5.102
42,7
217.852
0,43 %
Z48 Andere Nachbehandlung nach chirurgischem Eingriff
7.489
28,8
215.492
0,42 %
35.135
6,1
213.687
0,42 %
F10 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
4.409
48,1
212.225
0,42 %
Z56 Kontaktanlässe mit Bezug auf das Berufsleben
5.687
36,2
205.619
0,40 %
Z96 Vorhandensein von anderen funktionellen Implantaten
3.398
60,2
204.533
0,40 %
J98 Sonstige Krankheiten der Atemwege
33.675
5,9
199.562
0,39 %
R51 Kopfschmerz
27.038
7,3
198.494
0,39 %
3.735
52,9
197.652
0,39 %
G47 Schlafstörungen
13.004
15,0
195.100
0,38 %
J11 Grippe, Viren nicht nachgewiesen
30.727
6,3
192.618
0,38 %
J18 Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
12.568
15,2
190.715
0,37 %
B99 Sonstige und nicht näher bez. Infektionskrankheiten
30.590
6,2
190.186
0,37 %
K40 Hernia inguinalis
9.043
20,9
188.801
0,37 %
R52 Schmerz, anderenorts nicht klassifiziert
6.463
27,3
176.457
0,35 %
M19 Sonstige Arthrose
5.090
34,0
173.117
0,34 %
M20 Erworbene Deformitäten der Finger und Zehen
3.987
42,8
170.590
0,34 %
F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen
1.669
101,6
169.498
0,33 %
34.612
4,9
169.488
0,33 %
3.807
41,8
159.164
0,31 %
A08 Virusbedingte und sonstige näher bez. Darminfektionen
32.658
4,7
152.416
0,30 %
J45 Asthma bronchiale
13.407
11,0
147.107
0,29 %
J00 Akute Rhinopharyngitis (Erkältungsschnupfen)
29.345
5,0
146.601
0,29 %
J04 Akute Laryngitis und Tracheitis
M16 Koxarthrose (Arthrose des Hüftgelenkes)
G43 Migräne
M50 Zervikale Bandscheibenschäden
I83 Varizen der unteren Extremitäten
S13 Luxation, Verstauchung und Zerrung von Gelenken und
Bändern in Halshöhe
Z51 Sonstige medizinische Behandlung
9.429
15,2
143.686
0,28 %
11.252
12,7
142.726
0,28 %
3.384
41,2
139.500
0,27 %
Gesundheitsreport ‫ ׀‬73
ICD10-Diagnose
N39 Sonstige Krankheiten des Harnsystems
Fälle
Tage
je Fall
Tage
Anteil
Tage
23.307
5,8
134.920
0,27 %
H93 Sonstige Krankheiten des Ohres, anderenorts nicht klassifiziert
7.522
17,8
133.930
0,26 %
G35 Multiple Sklerose (Encephalomyelitis disseminata)
5.160
25,1
129.722
0,25 %
S43 Luxation, Verstauchung und Zerrung von Gelenken und
Bändern des Schultergürtels
4.131
31,0
128.043
0,25 %
S63 Luxation, Verstauchung und Zerrung von Gelenken und
Bändern des Handgelenkes und der Hand
7.113
17,6
125.396
0,25 %
K57 Divertikulose des Darmes
9.771
12,8
125.133
0,25 %
F20 Schizophrenie
1.850
67,4
124.654
0,24 %
Z90 Verlust von Organen, anderenorts nicht klassifiziert
3.047
39,6
120.524
0,24 %
F34 Anhaltende affektive Störungen
1.913
63,0
120.447
0,24 %
10.956
10,8
117.884
0,23 %
I21 Akuter Myokardinfarkt
1.699
68,5
116.303
0,23 %
S86 Verletzung von Muskeln und Sehnen in Höhe des Unterschenkels
4.064
28,4
115.479
0,23 %
M48 Sonstige Spondylopathien
1.828
62,7
114.541
0,22 %
M13 Sonstige Arthritis
7.707
14,8
113.785
0,22 %
J44 Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit
7.559
14,9
112.904
0,22 %
I63 Hirninfarkt
1.121
100,4
112.598
0,22 %
16.424
6,8
111.675
0,22 %
H81 Störungen der Vestibularfunktion
8.117
13,8
111.649
0,22 %
M67 Sonstige Krankheiten der Synovialis und der Sehnen
5.284
20,6
108.888
0,21 %
C61 Bösartige Neubildung der Prostata
2.171
49,0
106.374
0,21 %
M62 Sonstige Muskelkrankheiten
9.979
10,6
105.315
0,21 %
S22 Fraktur der Rippe(n), des Sternums u. d. Brustwirbelsäule
3.591
29,0
104.079
0,20 %
F31 Bipolare affektive Störung
1.127
92,0
103.630
0,20 %
M70 Krankheiten des Weichteilgewebes im Zusammenhang
mit Beanspruchung, Überbeanspruchung und Druck
7.365
14,0
103.054
0,20 %
K80 Cholelithiasis
6.672
14,9
99.305
0,20 %
J34 Sonstige Krankh. der Nase und der Nasennebenhöhlen
7.940
12,3
97.870
0,19 %
13.618
7,2
97.836
0,19 %
37115789
72,90 %
50.910.22
6
100 %
R69 Unbekannte und nicht näher bezeichnete Krankheitsursachen
R50 Fieber unbekannter Ursache
J41 Einfache und schleimig-eitrige chronische Bronchitis
Alle aufgeführten Diagnosen
Diagnosen insgesamt
2929198
3.847.895
13,2
Tabelle A16 (Rohwerte Altersgruppen 15 bis 64 Jahre; Bezugsgröße: 3.685.839 Versicherungsjahre
in entsprechenden Altersgruppen bei TK-Erwerbspersonen 2011)
74 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
AU-Fälle je Versicherungsjahr nach Berufsfeldern
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
Agrarberufe, grüne Berufe
1,11
1,08
1,10
1,14
1,11
1,13
Bergbauberufe*
1,03
1,09
1,06
1,01
0,82
0,93
Stein-, Keramik-, Glashersteller/-bearbeiter
1,17
1,30
1,23
1,27
1,37
1,32
Chemiearbeiter,
Kunststoffverarbeiter
1,36
1,52
1,43
1,39
1,63
1,49
Papierhersteller,
-verarbeiter, Drucker
1,14
1,32
1,22
1,23
1,37
1,29
Metallberufe: Metallerzeugung, -bearbeitung
1,33
1,49
1,40
1,43
1,60
1,50
Metallberufe: Installationsu. Metallbautechnik
1,27
1,24
1,26
1,33
1,34
1,34
Elektroberufe
1,15
1,57
1,33
1,21
1,60
1,37
Textil-, Leder- und
Bekleidungsberufe
1,20
1,29
1,24
1,23
1,35
1,28
Ernährungsberufe
0,92
1,24
1,05
0,97
1,31
1,11
Bau-, Bauneben- und
Holzberufe
1,21
1,45
1,31
1,27
1,49
1,36
Technisch-naturwissenschaftliche Berufe
0,75
1,07
0,89
0,81
1,13
0,94
Waren- und Dienstleistungskaufleute
0,83
1,14
0,96
0,88
1,20
1,01
Verkehrs- und Lagerberufe
1,18
1,45
1,29
1,24
1,51
1,35
Verw.-/Wirtschafts-/
sozialwiss. Berufe
0,77
1,13
0,92
0,81
1,18
0,96
Ordnungs- und Sicherheitsberufe
0,93
1,08
0,99
0,97
1,08
1,02
Medien-, geisteswiss. und
künstlerische Berufe
0,68
0,97
0,80
0,71
1,03
0,85
Gesundheitsdienstberufe
0,83
1,05
0,92
0,88
1,12
0,98
Sozial- und Erziehungsberufe, Seelsorger
0,80
1,29
1,01
0,86
1,37
1,07
Friseure, Gästebetreuer,
Hauswirtschafter, Reinigungskräfte
1,00
1,17
1,07
1,04
1,21
1,11
Arbeitslose
0,53
0,64
0,58
0,58
0,66
0,61
Hilfsarbeiter
1,33
1,55
1,42
1,40
1,62
1,49
Auszubildende
0,79
1,14
0,94
0,85
1,21
1,00
Unbekannt
0,90
0,99
0,94
1,03
1,18
1,09
Insgesamt
0,91
1,12
1,00
0,97
1,19
1,06
Berufsfeld
Tabelle A17 (*Bergbauberufe mit geringer Versichertenzahl; standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬75
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Berufsfeldern
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
Agrarberufe, grüne Berufe
15,4
14,6
15,1
15,5
15,2
15,4
Bergbauberufe*
13,0
13,0
13,0
14,3
6,9
11,2
Stein-, Keramik-, Glashersteller/-bearbeiter
17,6
15,1
16,5
18,3
16,4
17,5
Chemiearbeiter,
Kunststoffverarbeiter
16,9
18,0
17,4
17,4
18,4
17,9
Papierhersteller,
-verarbeiter, Drucker
15,3
15,6
15,4
16,2
16,5
16,3
Metallberufe: Metallerzeugung, -bearbeitung
17,2
19,5
18,2
17,8
20,3
18,9
Metallberufe: Installationsu. Metallbautechnik
16,4
15,0
15,8
17,0
15,7
16,4
Elektroberufe
13,6
17,9
15,4
14,0
17,7
15,6
Textil-, Leder- und
Bekleidungsberufe
15,3
16,4
15,8
15,1
16,1
15,5
Ernährungsberufe
15,1
19,7
17,0
16,0
20,6
17,9
Bau-, Bauneben- und
Holzberufe
19,1
19,2
19,1
19,5
19,5
19,5
Technisch-naturwissenschaftliche Berufe
7,6
10,4
8,8
8,0
10,8
9,1
Waren- und Dienstleistungskaufleute
9,8
14,1
11,6
10,2
14,6
12,0
17,8
19,7
18,6
18,2
20,7
19,2
8,0
11,9
9,6
8,4
12,4
10,1
14,1
15,9
14,8
14,6
16,0
15,1
Medien-, geisteswiss. und
künstlerische Berufe
8,7
10,7
9,6
8,9
11,0
9,8
Gesundheitsdienstberufe
12,1
13,2
12,5
12,7
13,9
13,2
Sozial- und Erziehungsberufe, Seelsorger
10,1
14,7
12,0
10,6
15,7
12,7
Friseure, Gästebetreuer,
Hauswirtschafter, Reinigungskräfte
16,6
17,3
16,9
16,5
17,8
17,0
Arbeitslose
22,6
23,6
23,1
24,4
25,2
24,8
Hilfsarbeiter
19,0
19,9
19,4
19,6
21,4
20,3
7,0
11,8
9,0
9,7
13,2
11,2
Unbekannt
12,7
13,3
12,9
13,9
16,8
15,1
Insgesamt
11,3
13,6
12,3
11,8
14,2
12,8
Berufsfeld
Verkehrs- und Lagerberufe
Verw.-/Wirtschafts-/
sozialwiss. Berufe
Ordnungs- und Sicherheitsberufe
Auszubildende
Tabelle A18 (*Bergbauberufe mit geringer Versichertenzahl; standardisiert)
76 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Krankenstand nach Berufsfeldern
Männer
Frauen
2010
Gesamt
Männer
Frauen
2011
Gesamt
Agrarberufe, grüne Berufe
4,23 %
4,00 %
4,13 %
4,25 %
4,16 %
4,21 %
Bergbauberufe*
3,56 %
3,55 %
3,56 %
3,92 %
1,88 %
3,07 %
Stein-, Keramik-, Glashersteller/-bearbeiter
4,82 %
4,13 %
4,53 %
5,01 %
4,49 %
4,79 %
Chemiearbeiter,
Kunststoffverarbeiter
4,63 %
4,93 %
4,76 %
4,78 %
5,05 %
4,89 %
Papierhersteller,
-verarbeiter, Drucker
4,18 %
4,26 %
4,21 %
4,43 %
4,52 %
4,47 %
Metallberufe: Metallerzeugung, -bearbeitung
4,72 %
5,35 %
4,98 %
4,89 %
5,57 %
5,17 %
Metallberufe: Installationsu. Metallbautechnik
4,51 %
4,11 %
4,34 %
4,64 %
4,29 %
4,50 %
Elektroberufe
3,73 %
4,90 %
4,22 %
3,85 %
4,86 %
4,27 %
Textil-, Leder- und
Bekleidungsberufe
4,19 %
4,49 %
4,32 %
4,15 %
4,40 %
4,25 %
Ernährungsberufe
4,14 %
5,41 %
4,67 %
4,38 %
5,64 %
4,90 %
Bau-, Bauneben- und
Holzberufe
5,23 %
5,26 %
5,24 %
5,34 %
5,33 %
5,34 %
Technisch-naturwissenschaftliche Berufe
2,09 %
2,86 %
2,41 %
2,18 %
2,95 %
2,50 %
Waren- und Dienstleistungskaufleute
2,69 %
3,85 %
3,17 %
2,80 %
4,01 %
3,30 %
Verkehrs- und Lagerberufe
4,87 %
5,40 %
5,09 %
4,98 %
5,67 %
5,27 %
Verw.-/Wirtschafts-/
sozialwiss. Berufe
2,19 %
3,26 %
2,64 %
2,31 %
3,41 %
2,76 %
Ordnungs- und Sicherheitsberufe
3,87 %
4,34 %
4,07 %
3,99 %
4,37 %
4,15 %
Medien-, geisteswiss. und
künstlerische Berufe
2,40 %
2,93 %
2,62 %
2,45 %
3,00 %
2,68 %
Gesundheitsdienstberufe
3,31 %
3,61 %
3,43 %
3,48 %
3,81 %
3,62 %
Sozial- und Erziehungsberufe, Seelsorger
2,78 %
4,03 %
3,30 %
2,91 %
4,30 %
3,49 %
Friseure, Gästebetreuer,
Hauswirtschafter, Reinigungskräfte
4,56 %
4,74 %
4,64 %
4,51 %
4,87 %
4,66 %
Arbeitslose
6,20 %
6,48 %
6,32 %
6,69 %
6,91 %
6,78 %
Hilfsarbeiter
5,19 %
5,45 %
5,30 %
5,36 %
5,87 %
5,57 %
Auszubildende
1,92 %
3,24 %
2,46 %
2,67 %
3,61 %
3,06 %
Unbekannt
3,47 %
3,65 %
3,54 %
3,81 %
4,59 %
4,13 %
Insgesamt
3,11 %
3,72 %
3,36 %
3,23 %
3,89 %
3,51 %
Berufsfeld
Tabelle A19 (*Bergbauberufe mit geringer Versichertenzahl; standardisiert)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬77
Krankenstand nach Ausbildungsstand 2010 sowie 2011
2010
Ausbildung
2011
Männer
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
Haupt- o. Realschule
ohne Berufsausbildung
5,05 %
5,30 %
5,15 %
5,39 %
5,63 %
5,49 %
Haupt- o. Realschule
mit Berufsausbildung
3,68 %
3,97 %
3,80 %
3,89 %
4,24 %
4,04 %
Abitur ohne Berufsausbildung
2,29 %
3,05 %
2,61 %
2,33 %
3,41 %
2,78 %
Abitur mit Berufsausbildung
2,33 %
3,21 %
2,70 %
2,47 %
3,33 %
2,83 %
Fachhochschule
2,04 %
3,13 %
2,49 %
2,18 %
3,45 %
2,71 %
Hochschule/Universität
1,48 %
2,43 %
1,87 %
1,56 %
2,52 %
1,96 %
Unbekannt, keine
Angaben möglich
3,35 %
3,62 %
3,46 %
3,41 %
3,75 %
3,55 %
Beschäftigte mit
Ausbildungsangaben
insgesamt
3,01 %
3,63 %
3,26 %
3,14 %
3,81 %
3,42 %
Tabelle A20 (standardisiert; nur Beschäftigte mit Angabe zur Ausbildung)
Arbeitsunfälle Erwerbspersonen 2010 sowie 2011
2010
Ausbildung
AU-Fälle je 100 VJ
AU-Tage je 100 VJ
Krankenstand
AU-Tage je Fall
Tabelle A21 (roh)
78 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
2011
Männer
Frauen
Gesamt
Männer
Frauen
Gesamt
3,41
2,07
2,80
3,45
1,99
2,78
85,2
47,3
68,0
88,1
47,5
69,4
0,23 %
0,13 %
0,19 %
0,24 %
0,13 %
0,19 %
25,0
22,9
24,3
25,5
23,9
25,0
AU-Tage bei Arbeits- und Wegeunfällen nach Geschlecht und Alter
2010
Altersgruppe
2011
Männer
(Tage je
100 VJ)
Frauen
(Tage je
100 VJ)
Gesamt
(Tage je
100 VJ)
Männer
(Tage je
100 VJ)
Frauen
(Tage je
100 VJ)
Gesamt
(Tage je
100 VJ)
15–19
131
60
104
146
54
111
20–24
107
49
79
113
46
80
25–29
69
32
50
73
31
51
30–34
61
28
45
62
28
45
35–39
76
32
55
77
32
56
40–44
79
40
61
80
38
60
45–49
85
49
69
86
49
69
50–54
96
69
85
100
65
84
55–59
105
85
97
109
93
103
60–64
95
86
92
102
89
98
Tabelle A22
Gesundheitsreport ‫ ׀‬79
Methodische Erläuterungen
Arbeitsunfähigkeiten
In der Bundesrepublik sind sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer im Falle einer erkrankungsbedingten Arbeitsunfähigkeit (AU) verpflichtet,
spätestens ab dem vierten Fehltag eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung beim Arbeitgeber vorzulegen. Der Arzt muss eine entsprechende Meldung
auch an die Krankenkasse des Arbeitnehmers weiterleiten. Im Gegensatz zu den
Meldungen für die Arbeitgeber beinhalten die den Krankenkassen übermittelten
Bescheinigungen eine oder mehrere Diagnoseangaben, die seit dem 1. Januar
2000 ärztlicherseits unter Verwendung der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten – 10. Revision“ (ICD10) anzugeben sind.
Die Krankenkassen sind ihrerseits verpflichtet, entsprechende Daten zu erfassen. Zum einen werden kassenseitig Auswertungsergebnisse zum AU-Meldegeschehen für die Zusammenstellung von Bundesstatistiken weitergegeben.
Zum anderen benötigen Krankenkassen versichertenbezogene Informationen zu
AU-Meldungen, um bei längeren Erkrankungsfällen (im Regelfall nach Ablauf der
sechsten Krankheitswoche) Ansprüche des Versicherten auf Krankengeldzahlungen überprüfen zu können. Krankengeld ersetzt dann gegebenenfalls die gesetzlich oder tarifvertraglich geregelten Entgeltfortzahlungen der Arbeitgeber im
Krankheitsfall.
Daten zu Arbeitsfehlzeiten bieten bereits seit längerer Zeit eine wichtige Informationsquelle zur Beurteilung gesundheitlicher Risiken von Erwerbspersonen. Dass
es sich bei den Erwerbspersonen nur um einen spezifischen Teilbestand aus der
Gesamtversichertenpopulation einer Krankenkasse handelt, sollte allerdings bei
einer Interpretation der Ergebnisse immer berücksichtigt werden. Zur Beschreibung des AU-Meldegeschehens existiert eine Reihe von Maßzahlen. Einen
Überblick zu relevanten Parametern gibt die Tabelle A23 auf der Folgeseite.
Grundsätzlich dürften die genannten Parameter allen Lesern bekannt sein.
Praktische Details der Berechnung werden nachfolgend für Interessierte weiter
erläutert.
80 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Maßzahlen des AU-Meldegeschehens
Parameter
Erläuterung
AU-Fälle je VJ
Durchschnittliche Zahl der gemeldeten AU-Fälle innerhalb einer
Versicherungszeit von 365 Tagen, wobei 365 Tage einem Versicherungsjahr (VJ) entsprechen; die Angabe entspricht sinngemäß der durchschnittlichen Anzahl von Krankmeldungen einer
durchgängig versicherten Erwerbsperson innerhalb eines Jahres.
AU-Tage je VJ
Durchschnittliche Zahl der gemeldeten AU-Tage beziehungsweise Dauer der Arbeitsfehlzeiten innerhalb eines Versicherungsjahres; entspricht sinngemäß der durchschnittlichen Zahl von
Fehltagen einer durchgängig versicherten Erwerbsperson innerhalb eines Jahres.
Krankenstand
Anteil der erkrankungsbedingten Fehltage an allen Versicherungstagen in Prozent; entspricht dem Anteil der an einem Tag
des Jahres durchschnittlich krankgemeldeten Erwerbspersonen
(in Bezug auf alle Tage inklusive Wochenenden und Urlaubszeiten) und lässt sich in dieser Form direkt aus der Angabe AUTage je VJ mittels Division durch 365 berechnen. Zur Ermittlung
des Krankenstandes werden in anderen, insbesondere kassenexternen Statistiken aus unterschiedlichen Gründen zum Teil
abweichende Methoden verwendet, was bei Vergleichen zu beachten ist!
AU-Tage je Fall
Durchschnittliche Dauer einer einzelnen Krankschreibung; ergibt
sich aus der Division der Zahl der AU-Tage durch die Anzahl der
AU-Fälle.
AU-Quote
Die AU-Quote beschreibt den Anteil der Erwerbspersonen, die im
Untersuchungszeitraum (hier ein Kalenderjahr) mindestens einen
Tag arbeitsunfähig gemeldet waren.
Tabelle A23
Die Berechnung von Maßzahlen zum AU-Meldegeschehen erscheint auf den
ersten Blick trivial, bedarf bei näherer Betrachtung jedoch einiger Erläuterungen.
Der nachfolgende Abschnitt wendet sich mit Ergänzungen zu den grundlegenden Erläuterungen im Hauptteil des Berichts ausschließlich an methodisch interessierte Leser.
Bei Darstellungen zu seltenen Ereignissen können als Bezugszeiträume anstelle eines Versicherungsjahres (VJ) auch 100 oder 1.000 Versicherungsjahre
angegeben werden. Um gelegentlich geäußerten Unsicherheiten bei der Interpretation vorzubeugen, sei erwähnt, dass es sich in diesen Fällen um einfache
Änderungen der Darstellung ausschließlich zur Verbesserung der Lesbarkeit
handelt, die den Aussagewert der Zahlen nicht verändern. Ein Beispiel: 0,89 AUFälle je VJ = 89 AU-Fälle je 100 VJ = 890 AU-Fälle je 1.000 VJ; alle genannten
Zahlen sind gleichbedeutend zu interpretieren.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬81
Im Gesundheitsreport werden Fehlzeiten bei Arbeitsunfähigkeit in Bezug auf
Versicherungszeiten als AU-Tage je Versicherungsjahr oder als anteilige Fehlzeiten (Krankenstand) angegeben. Dabei wurden die AU-Zeiten versichertenbezogen auf den Tag genau jeweils den Versicherungsintervallen zugeordnet (zum
Beispiel den Tätigkeitszeiten in spezifischen Berufen oder Branchen), in denen
sie angefallen waren. Nur durch dieses Vorgehen kann eine realitätsgetreue Abbildung des AU-Meldegeschehens in Bezug auf die Maße AU-Tage je Versicherungsjahr sowie Krankenstand sichergestellt werden.
Bei Vergleichen von Angaben zum Krankenstand sind mögliche Unterschiede
bei der zugrunde liegenden Berechnungsmethode zu beachten: Während der in
Publikationen von Krankenkassen berichtete Krankenstand üblicherweise mit
gewissen Variationen nach dem hier dargestellten und angewendeten Verfahren
berechnet wird, besteht arbeitgeberseitig die alternative Möglichkeit, den Anteil
der erkrankungsbedingt ausgefallenen Arbeitstage an den erwarteten oder tariflich vereinbarten Arbeitstagen als Krankenstand anzugeben. Schließlich wird
vom Bundesministerium für Gesundheit eine Statistik zum Krankenstand herausgegeben, die zwar auf Angaben von Krankenkassen beruht, jedoch – aus
pragmatischen Gründen – nur Meldungen von Krankenständen an zwölf Stichtagen jeweils am Ersten eines Monats innerhalb eines Jahres berücksichtigt. Krankenstände auf Basis dieser Stichtagswerte liegen typischerweise unter den
Krankenständen, die sich auf der Basis aller Tage eines Jahres berechnen lassen, da der Erste eines Monats überdurchschnittlich häufig auf einen Feiertag
fällt. Zudem können von Jahr zu Jahr leichte Veränderungen von Werten der
Stichtagsstatistik aus der unterschiedlichen Zusammensetzung der jeweils kalenderabhängig berücksichtigten Wochentage (mit wochentagstypischen Krankenständen) resultieren, weshalb Berechnungen mit entsprechenden
Stichtagswerten für die Berichterstattung auf der Basis von Krankenkassendaten
– sofern vollständige Daten verfügbar sind – lediglich zu Vergleichszwecken
durchgeführt werden sollten.
Die Zuordnung von AU-Fällen zur Berechnung der Fallhäufigkeit erfolgte nach
dem Datum des Beginns einer durchgängigen Arbeitsunfähigkeitsmeldung. Erstreckten sich einzelne AU-Fälle über mehrere Versicherungsintervalle, wurden
sie bei der Zählung zur Bestimmung der Fallhäufigkeit als Fall nur im ersten Versicherungsintervall berücksichtigt (sofern der AU-Beginn in das entsprechende
Zeitintervall fiel). Ein einzelner, durchgängiger AU-Fall wird damit inhaltlich korrekt auch nur als ein Fall bei den Auswertungen berücksichtigt. Fälle mit Datum
vom 1. Januar eines Jahres wurden bei fehlenden Zusatzinformationen grundsätzlich als Fortsetzungen von Fällen des Vorjahres interpretiert, was erfahrungsgemäß jedoch nur zu einer marginalen, inhaltlich unbedeutsamen Unterschätzung der AU-Fallhäufigkeiten insgesamt führt.
82 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Die fallbezogene AU-Dauer wurde im Rahmen des Gesundheitsreports als
Quotient aus den ermittelten AU-Zeiten und den AU-Fallzahlen berechnet. Aus
dem vorausgehend geschilderten Vorgehen bei der Zählung von AU-Fällen resultiert der Effekt, dass in Einzelfällen Versicherungsfolgeintervalle mit registrierten AU-Tagen existieren können, ohne dass diesen Intervallen das Eintreten eines AU-Falls zugeordnet wird. Dieser Effekt kann potenziell die Berechnung der
fallbezogenen AU-Dauer (AU-Tage je Fall) insbesondere bei Subgruppenbetrachtungen beeinflussen. Bei Auswertungen zu größeren Subgruppen kann jedoch davon ausgegangen werden, dass immer einige Intervalle berücksichtigt
werden, in die der AU-Fallbeginn und nur ein Teil der AU-Tage fallen. Gleichzeitig werden aber auch Intervalle mit AU-Zeiten ohne Fallbeginn berücksichtigt, bei
denen entsprechend nur die AU-Tage gezählt werden. Treten beide Effekte in
annähernd ausgewogenem Umfang auf, resultieren aus dem Quotienten von
AU-Tagen und AU-Fällen mit Beginn in den berücksichtigten Intervallen weitgehend korrekte Schätzungen der fallbezogenen AU-Dauer. Eine alternativ zu erwägende Berechnung der fallbezogenen AU-Dauer auf der Basis abgeschlossener AU-Fälle kommt in der Regel zu übereinstimmenden Ergebnissen.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬83
Arzneimittelverordnungen
Für die vorliegenden Auswertungen standen – für die Gruppe der auch bei Auswertungen zu Arbeitsunfähigkeiten berücksichtigten Erwerbspersonen – Informationen zur Verordnung von Arzneimitteln präparate- beziehungsweise versichertenbezogen zur Verfügung. Aus den Verordnungsdaten mit Versichertenbezug
lassen sich eine Reihe von Maßzahlen ableiten, die in Tabelle A24 kurz erläutert
sind.
Maßzahlen der Arzneimittelverordnungen
Parameter
Erläuterung
Anteil Versicherte
mit Verordnungen
Der Anteil von Versicherten mit Verordnungen ist ein personenbezogenes Maß, den Nenner bilden also Individuen und nicht
Versicherungszeiten. Ausgewählt werden für entsprechende
Auswertungen Versicherte, die bereits am 1. Januar des Jahres
als Erwerbsperson bei der TK versichert waren. Bei Subgruppenanalysen bleiben spätere Statuswechsel hinsichtlich Wohnort
und Tätigkeit bei diesen personenbezogenen Auswertungen gegebenenfalls unberücksichtigt.
Arztkontakte
(mit Verordnung)
je VJ
Gezählt werden versichertenbezogen die Tage mit einer Rezeptausstellung. Dabei werden mehrere Verordnungen an einem Tag
individuell nur dann berücksichtigt, sofern sie von Ärzten unterschiedlicher Facharztgruppen ausgestellt wurden und so von
mehreren Arztkontakten am selben Tag ausgegangen werden
kann.
Verordnete
Präparate je VJ
Gezählt werden die einzelnen Eintragungen auf Rezepten, die
sich jeweils auf eine definierte Präparateart oder -form beziehen.
Nicht berücksichtigt wird, ob gegebenenfalls mehrere Einheiten
desselben Präparats auf einem Rezept verordnet werden.
DDD je VJ
Ausgewiesen wird die Zahl der verordneten „Defined Daily
Doses“ (DDD) innerhalb eines Versicherungsjahres. Eine definierte Tagesdosis bezeichnet die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Substanzmenge, die zur Behandlung einer Person mit einem Präparat unter üblichen Umständen für einen Zeitraum von einem Tag ausreicht – für die durchgängige Behandlung einer Person über ein Jahr wären also beispielsweise 365
DDD erforderlich.
Tabelle A24
Der Arzneimittelumsatz in Deutschland lässt sich in einer ersten Einteilung zunächst in den Umsatz durch Selbstmedikation, auch als OTC (Over The Counter)
bezeichnet, sowie den Umsatz durch ärztlich verordnete Präparate einteilen.
Aussagen zur Selbstmedikation waren und sind auf der Basis von Krankenkassenroutinedaten grundsätzlich nicht möglich. Von den ärztlich verordneten Arzneimitteln werden in den Daten von Krankenkassen diejenigen erfasst, die im
Rahmen der ambulanten Versorgung von den Apotheken abgegeben und mit
den Krankenkassen abgerechnet werden.
84 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Eine erhebliche Veränderung der Verordnungszahlen von 2003 auf 2004 resultierte aus dem weitgehenden Ausschluss nicht rezeptpflichtiger Arzneimittel aus
der Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (GMG). Zwischen 2004 und 2008 sind die Rahmenbedingungen weitgehend unverändert geblieben.
Ein erstes anschauliches Maß zu Arzneiverordnungen ist der Anteil der Versicherten mit mindestens einer Arzneiverordnung innerhalb eines definierten Beobachtungszeitraums, also der Anteil von Versicherten, der in einer gewissen
Zeitspanne überhaupt von einer Arzneiverordnung betroffen ist. Als weiterer Parameter lässt sich auf Basis der Verordnungsdaten die Zahl der Arztkontakte innerhalb eines Versicherungsjahres bestimmen, wobei diese Zahl zwangsläufig
nur diejenigen Kontakte umfasst, die mit der Ausstellung eines Rezepts verbunden waren. Sie dürfte sowohl erkrankungs- als auch facharztgruppenspezifisch
in unterschiedlichem Umfang von der Gesamtzahl der Arztkontakte abweichen.
Die gleichfalls zu ermittelnde Zahl der verordneten Präparate je Versicherungsjahr bezieht sich im Kontext dieses Gesundheitsreports auf die Zahl der je Rezept gemachten Eintragungen zu verordneten Präparatesorten. Gegebenenfalls
vorhandene Angaben zur Anzahl der Verordnungseinheiten wurden bei dieser
Angabe nicht berücksichtigt. Zwangsläufig und unabhängig von der Berechnungsweise sind Angaben zur Zahl der Präparateverordnungen nur eingeschränkt inhaltlich interpretierbar. Dies gilt insbesondere, wenn dabei sehr unterschiedliche Präparate gemeinsam berücksichtigt werden. Einen ersten Anhaltspunkt zur relativen Verteilung der Verordnungsvolumina in Versichertengruppen
können sie dennoch liefern.
Eine inhaltlich relevante und international gebräuchliche Gruppierung von Arzneimitteln ist auf Basis der ATC-Klassifikation möglich (vgl. nachfolgenden Abschnitt zu Klassifikationssystemen). Bei entsprechenden Auswertungen zu Arzneimittelgruppen ist zu beachten, dass nicht alle Arzneimittelverordnungen sinnvoll einem ATC-Code zugeordnet werden können beziehungsweise zugeordnet
sind. Dies betrifft jedoch üblicherweise weniger als zehn Prozent aller Verordnungen. Mit einer vergleichbaren Rate fehlender Angaben ist bei den sogenannten Defined Daily Doses zu rechnen (DDD, definierte Tagesdosis). Eine definierte Tagesdosis bezeichnet die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte
Substanzmenge, die zur Behandlung einer Person mit einem Präparat unter üblichen Umständen für den Zeitraum eines Tages ausreicht. DDD stellen in Bezug
auf spezifische Arzneimittel damit ein anschauliches Maß dar, das von herstellerseitigen Veränderungen der Packungsgrößen unbeeinflusst bleibt. Einschränkend ist anzumerken, dass zur Ermittlung von DDD-Werten allerdings nur typische Dosierungen eines Medikaments herangezogen werden können, die nicht
bei allen Patienten der tatsächlich verordneten Dosierung entsprechen müssen.
Gesundheitsreport ‫ ׀‬85
Standardisierung
Sofern nicht gesondert erwähnt, werden im Gesundheitsreport geschlechts- und
altersstandardisierte Ergebnisse präsentiert, die Tabellen und Abbildungen sind
entsprechend gekennzeichnet.
Die hier durchgeführte direkte Geschlechts- und Altersstandardisierung bietet eine Möglichkeit, die Effekte von Altersunterschieden zwischen unterschiedlichen
Vergleichsgruppen auf die dargestellten Ergebnisse rechnerisch auszugleichen.
Dabei werden für alle betrachteten Subpopulationen (zum Beispiel einzelne Berufsgruppen) Maßzahlen zunächst getrennt für einzelne Alters- und Geschlechtsgruppen berechnet. Anschließend werden die Ergebnisse zu den Geschlechts- und Altersgruppen unter Zugrundelegung der Struktur einer zuvor
festgelegten Standardpopulation wieder zusammengefasst.
Gemäß den „Empfehlungen der Ersatzkassen und ihrer Verbände zur Umsetzung des § 20 SGB V“ wurde für den Gesundheitsreport als Standardpopulation
die Struktur der Erwerbstätigen in Deutschland im Mai 1992 zugrunde gelegt.
Sinngemäß entspricht ein entsprechend standardisierter Wert für eine bestimmte
Subpopulation genau dem Wert, der in der Subpopulation zu erwarten wäre, sofern sie exakt die dargestellte Alters- und Geschlechtsstruktur der Erwerbstätigen
in Deutschland im Mai 1992 aufweisen würde.
Die Auswahl einer bestimmten Standardpopulation ist willkürlich, besitzt in der
Regel jedoch auch nur einen untergeordneten Einfluss im Hinblick auf die Relationen der Ergebnisse bei einer Gegenüberstellung von Subpopulationen, sofern
alle Ergebnisse gleichartig, das heißt auf Basis derselben Standardpopulation,
standardisiert wurden.
Eine obligate Voraussetzung für eine direkte Standardisierung sind ausreichende
Versichertenzahlen in allen berücksichtigten Altersgruppen. Um diese zu gewährleisten, wurden bei Berechnungen zum Gesundheitsreport die beiden niedrigsten sowie die beiden höchsten Altersgruppen grundsätzlich zusammengefasst, sodass für jede gruppenbezogene Auswertung Werte zu insgesamt acht
unterschiedlichen Altersgruppen berücksichtigt wurden (bei Auswertungen zu
den einzelnen Berufsordnungen reduzierte sich diese Zahl nach einer Beschränkung auf Erwerbstätige im Alter ab 20 Jahren auf sieben Gruppen).
86 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Standardpopulation nach Geschlecht und Alter
Personenzahl (Tsd.)
Altersgruppe
Männer
Anteil an Gesamtpop. (%)
Frauen
Männer
Frauen
15–19*
852
674
2,3
1,8
20–24*
2.181
1.856
6,0
5,1
25–29
2.851
2.216
7,8
6,1
30–34
2.883
2.006
7,9
5,5
35–39
2.653
1.942
7,2
5,3
40–44
2.540
1.880
6,9
5,1
45–49
2.230
1.601
6,1
4,4
50–54
2.885
1.856
7,9
5,1
55–59*
1.738
932
4,7
2,5
60–64*
624
218
1,7
0,6
21.437
15.181
58,5
41,5
Insgesamt
Tabelle A25 (*bei der Auswertung zusammengefasst, vgl. Text [Erwerbstätige Deutschland im Mai
1992; Quelle: Statistisches Jahrbuch 1994, Seite 114])
Insgesamt betrachtet dürften durch das hier gewählte Vorgehen Effekte von
Unterschieden in der Altersstruktur bei Vergleichen von Subpopulationen weitgehend eliminiert worden sein. Geringe Alterseinflüsse sind auch nach einer Altersstandardisierung prinzipiell möglich, sofern innerhalb der einzelnen Altersgruppen noch deutliche Strukturunterschiede zwischen den Subpopulationen
bestehen, was praktisch jedoch nur selten der Fall ist und damit keine relevanten
Auswirkungen auf die Ergebnisse hat.
Ergebnisunterschiede, die sich nach einer Standardisierung in Subgruppen zeigen, bestehen unabhängig von den Strukturunterschieden, für die standardisiert
wurde (hier in Bezug auf Alter und Geschlecht). Überlegungen, ob beispielsweise Unterschiede in der Krankschreibungshäufigkeit zwischen zwei Berufsgruppen lediglich aus Altersunterschieden in den beiden Beschäftigtengruppen resultieren könnten, müssen bei entsprechend standardisierten Ergebnissen nicht
mehr diskutiert werden.
Hingewiesen sei an dieser Stelle darauf, dass sich durch die hier vorgenommene
Standardisierung zumeist nur moderate Veränderungen gegenüber Rohwerten
ergeben, da die Altersstruktur von Erwerbspersonen in allen relevanten Subgruppen durch die Spannweite des typischen Erwerbsalters eingeschränkt ist. Es
resultieren in der Regel also nur wenig veränderte Ergebnisse. Die standardisierten Werte können bei oberflächlicher Betrachtung zunächst wie nicht standardiGesundheitsreport ‫ ׀‬87
sierte Werte gelesen und interpretiert werden. Nicht standardisierte beziehungsweise rohe Ergebnisse sind zum Teil ergänzend im Anhang dargestellt.
Klassifikationssysteme
In vielen Tabellen und insbesondere Abbildungen wurden bei den Bezeichnungen von Berufen, Diagnosen oder Arzneimitteln zur Verbesserung der Lesbarkeit
verkürzte Fassungen der Originalbezeichnungen verwendet. Die eindeutige
Identifikation der Gruppen ist dadurch nicht beeinträchtigt. Sofern der Wortlaut
der offiziellen oder amtlichen Schlüsselbezeichnungen interessiert, sollte dieser
jedoch grundsätzlich direkt den entsprechenden anderweitig verfügbaren
Schlüsseldokumentationen entnommen werden.
Klassifikationssysteme: Berufsgruppen
Zur Kennzeichnung von beruflichen Tätigkeiten von Mitgliedern der Krankenkassen wird das Schlüsselverzeichnis für die Angabe zur Tätigkeit in den Versicherungsnachweisen verwendet, das von der Bundesanstalt für Arbeit bereitgestellt
wird. Detaillierte Informationen, insbesondere auch zur Aufteilung der Berufsordnungen in Berufsfelder, sind auf den Internetseiten des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung unter
http://bisds.infosys.iab.de/bisds/faces/Start.jsp
zu finden.
Klassifikationssysteme: ICD10
Seit dem 1. Januar 2000 sind Diagnosen auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen nach der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten gemäß
ihrer 10. Revision“ (ICD10) anzugeben. Die Pflege dieses auch international gebräuchlichen und von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebenen Diagnoseschlüssels obliegt in der Bundesrepublik dem Deutschen Institut für
Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), auf dessen Internetseiten
sich umfangreiche Informationen und Materialien zur ICD10 unter der nachfolgend genannten Adresse finden:
www.dimdi.de/de/klassi/diagnosen/index.htm
88 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Kapitel der ICD10
Kapitel
Bezeichnung
Typische AU-Diagnosen bei Erwerbspersonen
aus den genannten Kapiteln
I.
Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten
Magen-Darm-Infekte, auch virusbedingt, nicht näher bezeichnete Infekte
II.
Neubildungen
Eher selten: bösartige Neubildungen der Brust, Prostata, des
Dickdarms, gutartige Neubildungen (zum Beispiel Leberflecken, Leiomyom der Gebärmutter)
III.
Krankheiten d. Blutes u. d. Blut
bildenden Organe, Störungen
mit Beteil. d. Immunitätssystems
Sehr selten als AU-Diagnose:
Eisenmangelanämie, sonstige Anämien, Sarkoidose
IV.
Endokrine, Ernährungs- und
Stoffwechselkrankheiten
Eher selten: Schilddrüsenvergrößerung und
-überfunktion, Zuckerkrankheit, Übergewicht
V.
Psychische und Verhaltensstörungen
Depressionen, Belastungsreaktionen, neurotische und
somatoforme Störungen, Alkoholprobleme
VI.
Krankheiten des Nervensystems
Migräne, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, multiple Sklerose, Mononeuropathien, Epilepsie
VII.
Krankheiten des Auges und der
Augenanhangsgebilde
Bindehautentzündung, Gerstenkorn, Glaukom
VIII.
Krankheiten des Ohres und des
Warzenfortsatzes
Mittelohrentzündung, Störungen des Gleichgewichtsorgans,
Hörproblem und -verlust
IX.
Krankheiten des Kreislaufsystems
Bluthochdruck, Hämorrhoiden, chronische ischämische
Herzerkrankung
X.
Krankheiten des Atmungssystems
Akute Atemwegsinfekte, Bronchitis, Nebenhöhlenentzündung, Mandelentzündung, Grippe
XI.
Krankheiten des Verdauungssystems
Entzündliche Magen-Darm-Krankheiten, Zahnprobleme, Leistenbruch, Darmdivertikulose, Sodbrennen, Gallensteine
XII.
Krankheiten der Haut und der
Unterhaut
Hautabszess, Furunkel, Phlegmone, Entzündungen der Haut
XIII.
Krankheiten des MuskelSkelett-Systems und des Bindegewebes
Rückenschmerzen, Bandscheibenschäden, Wirbelsäulenerkrankungen, Kniegelenkserkrankungen
XIV.
Krankheiten des Urogenitalsystems
Harnwegserkrankungen, Blasenentzündung, Menstruationsbeschwerden
XV.
Schwangerschaft, Geburt und
Wochenbett
Blutungen in der Frühschwangerschaft, übermäßiges Erbrechen, vorzeitige Wehen
XVI.
Best. Zustände, die ihren Urspr.
i. d. Perinatalperiode haben
Extrem selten als AU-Diagnose
XVII.
Angeborene Fehlbildungen,
Deformitäten und
Chromosomenanomalien
Angeborene Fußdeformitäten, sehr selten angeborene Fehlbildungen des Herzens
XVIII.
Symptome u. abnorme klinische und Laborbefunde, die
anderenorts nicht klassifiziert
sind
Bauch- und Beckenschmerzen, Fieber, Unwohlsein und Ermüdung, Übelkeit und Erbrechen, Hals- und Brustschmerzen,
Husten
XIX.
Verletzungen, Vergiftungen und
bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen
Verletzungen, Verstauchungen und Zerrungen, Knochenbrüche im Handgelenk- und Fußbereich
XX.
Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität
In der Regel nicht verwendet
XXI.
Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und
zur Inanspruchnahme des
Gesundheitswesens führen
Zustände nach chirurgischen Eingriffen, Probleme bei der
Lebensbewältigung, Früherkennungsuntersuchungen
Tabelle A26 (Bezeichnungen gemäß DIMDI)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬89
Klassifikationssysteme: ATC
Das Anatomisch-Therapeutisch-Chemische Klassifikationssystem (ATC) gliedert
Arzneimittel in hierarchischer Form nach therapeutischen und chemischen Kriterien. Es wird seit 1981 von der WHO allgemein für internationale Arzneimittelverbrauchsstudien empfohlen. Als zentrale Koordinationsstelle für die Aktualisierung
und Fortschreibung dieses Klassifikationssystems fungiert seit 1982 das WHO
Collaborating Centre for Drugs Statistics Methodology in Oslo. Eine Adaptation
für den bundesdeutschen Arzneimittelmarkt wird maßgeblich vom Wissenschaftlichen Institut der Ortskrankenkassen (WIdO) im Rahmen des Forschungsprojektes GKV-Arzneimittelindex geleistet, das von Ärzten, Apotheken und Krankenkassen gemeinsam finanziert wird. Weiterführende Informationen zum ATC sind
auf den Internetseiten des WIdO unter der nachfolgenden Adresse verfügbar.
http://wido.de/arz_atcddd-klassifi.html
Für die Auswertungen im Rahmen des Gesundheitsreports wurden Daten zu
Arzneiverordnungen verwendet, denen zuvor TK-intern auf der Ebene der einzelnen Verordnungen ATC-Codierungen unter Zuhilfenahme einer entsprechenden, vom WIdO bereitgestellten Überleitungstabelle zugeordnet worden waren,
über die gleichfalls Angaben zu den definierten Tagesdosen (Defined Daily
Doses – DDD) für die einzelnen Arzneiverordnungen verfügbar waren.
Die höchste Gliederungsebene des ATC bilden sogenannte anatomische Hauptgruppen, die bei der Codierung der Arzneimittel in einem siebenstelligen alphanumerischen Schlüssel jeweils durch einen bestimmten Buchstaben in der ersten
Stelle der Schlüsselangabe charakterisiert sind. In der nachfolgenden Tabelle A27 sind die offiziellen Bezeichnungen der anatomischen Hauptgruppen des
ATC angegeben. Zusätzlich werden zu den Hauptgruppen exemplarisch typische
Arzneimittel und deren Indikationsgebiete in Bezug auf das Verordnungsgeschehen bei Erwerbspersonen genannt, um die Bedeutung der Hauptgruppen im
Kontext dieses Gesundheitsreports etwas anschaulicher zu machen.
90 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Anatomische Hauptgruppen des ATC
Kürzel
Bezeichnung
Typische Präparate bei Erwerbspersonen
(typische Anwendungsbereiche)
A
Alimentäres System und Stoffwechsel
B
C
Blut und Blut bildende
Organe
Kardiovaskuläres System
D
Dermatika
G
M
Urogenitalsystem und
Sexualhormone
Systemische Hormonpräparate
(exkl. Sexualhormone und Insuline)
Antiinfektiva zur
systemischen Anwendung
Antineoplastische und immunmodulierende Mittel
Muskel- und Skelettsystem
Antacida (Sodbrennen, Magengeschwür), Spasmolytika (Magenkrämpfe, Gallensteine), Antidiarrhoika und Antiinfektiva
(Magen-Darm-Infekt), Antidiabetika (Zuckerkrankheit), Mineralstoffe
Antithrombotische Mittel – Acetylsalicylsäure (Herzinfarktund Thromboserisiko)
Betablocker, ACE-Hemmer, Calciumkanalblocker (Bluthochdruck), Lipidsenker (hohe Blutfette)
Corticosteroide (diverse Hauterkrankungen), Antimykotika
(Pilzinfektionen), Aknemittel
Sexualhormone (Verhütung, Wechseljahre), Antiinfektiva (Infekte im Genitalbereich)
Schilddrüsentherapie (vorwiegend Schilddrüsenunterfunktion), Corticosteroide (allergische Erkrankungen)
N
Nervensystem
P
Antiparasitäre Mittel
R
Respirationstrakt
S
Sinnesorgane
Husten- und Erkältungspräparate, Rhinologika (Schnupfen),
Antiasthmatika (Asthma), Antihistaminika (allergische Reaktionen)
Ophthalmika (Augentropfen aus unterschiedlichen Gründen)
V
Varia
Relativ selten verordnet
H
J
L
Antibiotika (diverse bakterielle Infekte)
Relativ selten verordnet (Krebserkrankungen)
Antiphlogistika (Schmerzen, entzündliche Vorgänge),
topische Mittel gegen Gelenk- und Muskelschmerzen (Salben
zur äußeren Anwendung bei Schmerzen)
Analgetika (Schmerzen), Psychoanaleptika (Depressionen),
Psycholeptika (Psychosen)
Relativ selten verordnet (Wurmerkrankungen, Malaria)
Tabelle A27 (Bezeichnungen gemäß WIdO)
Gesundheitsreport ‫ ׀‬91
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildungen
Erwerbspersonen nach Alter und Geschlecht 2011 ...........................................................12
Anteil Beschäftigte nach Alter, TK 2011 vs. Deutschland ..................................................13
Anteil TK an allen Beschäftigten nach Bundesländern 2011 ..............................................15
AU-Tage je Versicherungsjahr 2000 bis 2011 nach Geschlecht ........................................17
Krankenstände an einzelnen Kalendertagen 2009 und 2011 .............................................19
Krankenstand nach Stichtagswerten und vollständigen Angaben ......................................21
Arbeitsunfähigkeit nach Dauer 2011..................................................................................23
AU-Fälle je Versicherungsjahr nach Alter und Geschlecht 2011 ........................................24
AU-Tage je Fall nach Alter und Geschlecht 2011 ..............................................................25
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Alter und Geschlecht 2011 .......................................25
AU-Fälle und -Tage je Versicherungsjahr nach Bundesländern 2011 ................................26
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Bundesländern 2000 bis 2011 ..................................28
AU-Fälle je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln ..................................29
AU-Tage je Fall nach ICD10-Diagnosekapiteln .................................................................30
AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln ..................................31
Veränderungen der Fehlzeiten 2011 vs. 2010 nach Diagnosekapiteln ..............................32
Relative Veränderungen der Fehlzeiten in relevanten Diagnosekapiteln ...........................33
Relative Veränderungen der Fehlzeiten in relevanten Diagnosekapiteln – Berufstätige.....34
Krankenstand, bedingt durch Erkältungskrankheiten, im Wochenmittel .............................36
Krankenstand, bedingt durch Erkältungskrankheiten, 2009, 2010 und 2011 ......................37
Arbeitsunfähigkeit nach Berufsfeldern, Männer 2011 ........................................................44
Arbeitsunfähigkeit nach Berufsfeldern, Frauen 2011 .........................................................45
Arbeitsunfähigkeit nach Ausbildung, Männer 2011 ............................................................47
Arbeitsunfähigkeit nach Ausbildung, Frauen 2011 .............................................................47
AU-Tage wegen Arbeitsunfällen nach Alter und Geschlecht ..............................................49
AU-Tage wegen Arbeitsunfällen nach Berufsfeldern 2011.................................................51
Anteil der Fehlzeiten aufgrund von Rückenbeschwerden ..................................................53
Fehltage aufgrund von Rückenbeschwerden 2000 bis 2011 .............................................55
Fehltage mit Rückenbeschwerden in einzelnen Berufsfeldern ...........................................56
Fehltage aufgrund von Rückenbeschwerden nach Bundesländern ...................................58
Tabellen
Verteilung der TK-versicherten Erwerbspersonen auf Bundesländer 2011 ........................14
Arbeitsunfähigkeit Erwerbspersonen 2010 sowie 2011 .....................................................16
Anteilig relevante dreistellige ICD10-Diagnosen: AU-Fälle 2011 .......................................39
Anteilig relevante dreistellige ICD10-Diagnosen: AU-Tage 2011 .......................................41
Arbeitsunfälle Erwerbspersonen 2010 sowie 2011 ............................................................48
Diagnosen Arbeitsunfälle Erwerbspersonen 2010 sowie 2011 ..........................................50
Bedeutung von Rückenbeschwerden als Ursache von Fehlzeiten 2011 ............................54
Fehltage wegen Rückenbeschwerden nach Bundesländern..............................................57
92 ‫ ׀‬Gesundheitsreport
Tabellen im Anhang
Arbeitsunfähigkeit Erwerbspersonen 2010 sowie 2011 .....................................................59
Arbeitsunfähigkeit nach Dauer 2010 sowie 2011 ...............................................................59
Krankenstand nach Stichtagswerten und vollständigen Angaben ......................................60
AU-Fälle je Versicherungsjahr nach Geschlecht und Alter.................................................62
AU-Tage je Fall nach Geschlecht und Alter .......................................................................62
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Geschlecht und Alter ................................................63
Krankenstand nach Geschlecht und Alter..........................................................................63
AU-Fälle je Versicherungsjahr nach Bundesländern..........................................................64
AU-Tage je Fall nach Bundesländern ................................................................................65
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Bundesländern .........................................................66
Krankenstand nach Bundesländern...................................................................................67
AU-Fälle je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln ..................................68
AU-Tage je Fall nach ICD10-Diagnosekapiteln .................................................................69
AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln ..................................70
AU-Tage je 100 Versicherungsjahre nach ICD10-Diagnosekapiteln – Berufstätige ...........71
Anteilig relevante dreistellige ICD10-Diagnosen 2011: Top 100 ........................................72
AU-Fälle je Versicherungsjahr nach Berufsfeldern ............................................................75
AU-Tage je Versicherungsjahr nach Berufsfeldern ............................................................76
Krankenstand nach Berufsfeldern .....................................................................................77
Krankenstand nach Ausbildungsstand 2010 sowie 2011 ...................................................78
Arbeitsunfälle Erwerbspersonen 2010 sowie 2011 ............................................................78
AU-Tage bei Arbeits- und Wegeunfällen nach Geschlecht und Alter .................................79
Maßzahlen des AU-Meldegeschehens ..............................................................................81
Maßzahlen der Arzneimittelverordnungen .........................................................................84
Standardpopulation nach Geschlecht und Alter .................................................................87
Kapitel der ICD10..............................................................................................................89
Anatomische Hauptgruppen des ATC ...............................................................................91
Gesundheitsreport ‫ ׀‬93