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Brass Band Rickenbach: 10. Konzertevent im Kubus „Jubilee“- Event präsentierte lauter Highlights Es begann mit einem einzigen Paukenschlag und endete in einem fulminanten Schlussbouquet aus Brass Band, Geigenmusik und Gesang. Der 10. Rickenbacher Konzertevent war ein musikalisches Gesamtkunstwerk und deckte mit Highlights aus den vergangenen Jahren eine grosse Stilvielfalt ab. (uke) Dass die Brass Band zum 10. Jubiläum des Konzertevents mit gesenktem Kopf als Trauerzug in den Saal einmarschierte, liess schon einiges erahnen. Als sie darauf fröhlich swingend in jazzige Rhythmen überging, befand man sich bereits mitten in der Unterhaltungsvielfalt des Programms. Sechzehn verschiedene Höhepunkte aus Vorführungen der vergangenen Jahre führten das Publikum durch verschiedenste Musikstile, entsprechend wurde bei ihm die ganze Spannbreite der Emotionen berührt. Verschiedenste Klänge in Balance Im Scheinwerferlicht des Abends standen die vier Gastsolisten Yasmine Meguid, Franziska Wigger und Daniel Zihlmann (Gesang) und Judith Müller (Violine). Sie alle zogen das Publikum sofort in ihren Bann und erfüllten mit ihrer Bühnenpräsenz den ganzen Saal. Immer getragen von der Brass Musik im Hintergrund, wirkten ihre Auftritte als ausgewogene Einheit mit der Band. Das gesungene Gebet „Lords Prayer“ war ein Ehre gebietender Einstieg, sehr würdevoll interpretiert von Yasmine Meguid. Als Kontrast folgte sogleich der Jodel „Oldbox“, virtuos dahingeschmettert von Franziska Wigger. Im Duett mit Tenor Daniel Zihlmann folgten romantische und melancholische Musicalmelodien aus „Dällebach Kari“ sowie ein ergreifendes „You raise me up“. Traumhaft schöne keltische Klänge aus der Geige von Judith Müller lösten die Gesangsduette wieder ab und erfüllten den Raum erst ruhig, dann temperamentvoll im Zusammenspiel mit der Brass Band. Es war faszinierend, wie der Klang einer einzigen Violine perfekt in Balance gebracht wurde mit den verschiedenen Perkussions- und Blechblasinstrumenten der Band. Brillierende Solisten in Paraderollen Daniel Zihlmann, der Star-Tenor des Abends, beeindruckte mit ausdrucksstarker Präsenz und einer imposanten Stimme, die er von gewaltiger Kraft in zarte Feinheit hinüberzuleiten vermochte. Mit fast beängstigendem Ausdruck sang er als „Phantom of the Opera“ die „Music of the Night,“ dass man beinahe erschauerte. Yasmine Meguid trat auf die Bühne mit unbeschreiblicher Ausstrahlung und immer mit genussvollen Lächeln. Mit ihrer samtenen wie auch starken, souligen Stimme zeigte sie, dass ihr Songs wie „Golden Eye“ oder „Think!“ wie auf den Leib geschrieben sind. Ob als BondGirl, Rock- oder Gospelsängerin, ihre Performances waren auch optisch ein purer Genuss. Ob virtuoser Jodel, klassische Operette oder sehnsuchtsvolle Musicalsongs, die Sopranistin Franziska Wigger setzte die Vielseitigkeit ihrer Stimme gekonnt ein. Sie wechselte zwischen drei verschiedenen Gesangstechniken. Mit „May it be“ entführte sie mit ruhiger Haltung und glockenreiner Stimme das staunende Publikum regelrecht in die Fantasiewelt von „Lord of the Rings“. Berührendster Moment aller zehn Jahre Der Moderator Maurice Illi beschrieb als berührendsten Moment aller zehn Konzertevents die Interpretation der Musik aus dem Film „Schindlers Liste“. Judith Müller als Solistin an der Violine trug dieses Stück erneut vor und berührte damit alle Zuhörer aufs Tiefste. Die ergreifende Thematik der Judenverfolgung, gepaart mit der absoluten Schönheit dieser Musik, ging jedem unter die Haut, so dass manches Auge im Saal nicht trocken blieb. Als die Geigerin nach dem letzten Ton ihren Bogen senkte, herrschte einen Moment lang vollkommene Stille. Man wagte es kaum, die gespannte Ruhe zu stören… bis das Publikum endlich in heftigen Applaus ausbrach! Gleich wechselte das Programm wieder zu herrlichster Komik, als vier wohlgebaute Vertreter der Brass Band als mehr oder weniger grazile Balletteusen zu Tschaikowsky’s „Tanz der Rohrflöten“ über die Bühne tänzelten. Man amüsierte sich wieder köstlich, so dass den Zuschauern nun vor Lachen die Tränen kamen. Ein musikalisches Feuerwerk Der Konzertabend gipfelte schlussendlich mit „Jubilee“ in einem fulminanten Höhepunkt. Diese zehnminütige Komposition vereinte alle Sparten der bisherigen Konzertevents. Jodel, Klassik, Musical, Gospel… Sängerinnen, Tenor, Geigerin, Dirigent und Brass Band standen gemeinsam auf der Bühne und versprühten mit purer Begeisterung ein einziges musikalisches Feuerwerk. Anerkennende Pfiffe, tosender Applaus und Standing Ovations des Publikums waren die Antwort darauf. Rund um das Konzert wurde man köstlich verpflegt, wiederum durch den Service der Mitglieder der Brass Band Harmonie Rickenbach. Es herrschte ausgesprochen aufgestellte und gelöste Stimmung. Im Saal wie auch auf der Bühne sah man viele lachende und strahlende Gesichter. So ist „Jubilee“, der 10. Konzertevent in Rickenbach, der lauter Highlights präsentierte, selber zum Highlight geworden. Aber nicht dass man denke, der Brass Band sei nun die Puste ausgegangen: Der elfte Konzertevent Ende Januar 2015 wurde bereits angekündigt. Bei jedem Stück voll im Element Die Brass Band Rickenbach ist zweimaliger Brass Band Schweizermeister der ersten Stärkeklasse. Bei Stücken wie „Hymn oft he Highlands“ (Philip Sparke) oder „Innuendo“ (Queen) konnte sie ihr ganzes Können voll zum Ausdruck bringen. Mit sichtlichem Genuss, in farbiges Licht und Nebel gehüllt, präsentierte sie ihr hochklassiges Spiel. Auch in den eigenen Reihen brillierten zahlreiche Solisten. Anita Furrer zauberte aus ihrem Soprano Cornet Klänge von unglaublicher Feinheit hervor. Weiter traten Simon Estermann (Principal Solo Cornet), Martin Reinhard (Flügelhorn), Philipp Habermacher (Horn), Philipp Zimmermann (Euphonium), Peter Meier (Solo Posaune) und Dieter Habermacher (Bass) ins Scheinwerferlicht und bestückten die Werke mit musikalischen Perlen. Speziell und atemberaubend war auch die funkige Improvisation „Luegid vo Bärge und Tal“ von Philipp Habermacher am Alphorn. Die 7 Spielerinnen und 26 Spieler agierten in höchster Konzentration. Dennoch verrieten ihre oft schmunzelnden Gesichter, dass der Event auch auf der Bühne ein grosses Erlebnis war. Dirigent Corsin Tuor, ohne ihn es den Konzertevent in Rickenbach gar nicht gäbe, war während des ganzen Auftritts voll im Element. Jedes Musikstück, alle Noten und Takte, den er anzeigte, kamen voll aus seinem Herzen. Es war pure Leidenschaft und Freude, auch stets eine Prise Humor, die er auf Band, Solisten und Publikum übertrug. „Er hat geniale, unrealistische Ideen, er kann überzeugen und dann auch dafür ‚chrampfen’!“, so der Moderator in seiner Ansage über den Dirigenten. Bloss Mitte Dezember haben die den Proben für den Konzertevent begonnen. Mit den Gastsolisten probte man sogar nur an zwei Abenden. Doch die Vorbereitungen zu diesem einzigartigen Event liefen natürlich schon seit einem Jahr. Humorvolle Moderation und ausgefeilte Tontechnik Kein Konzertevent ohne sein Moderator: Seit zehn Jahren gehört Maurice Illi zum Event wie das Brass zur Band. Auch diesmal moderierte der sprachgewandte Blasmusiker wieder sympathisch und mit Humor, und er sparte auch nicht daran, die Reize der Solistinnen charmant zu betonen. Und kein Konzertevent ohne seine Licht- und Tontechnik: Die Firma „light & music rent“ Rickenbach trägt seit Jahren zum Erfolg des Konzertevents bei, der durch die gezielte Lichtshow und Tontechnik erst richtig zur Wirkung kommt. Der Einsatz von Farblicht und Kunstnebel wird jeweils perfekt abgestimmt auf Ablauf und Tempo der Musikstücke. Zusätzlich werden diese auf zwei Leinwänden mit passenden Bildern und Filmsequenzen begleitet. Eine ganze Konstruktion von Beleuchtungskörpern rund um die Bühne sind jeweils in Funktion, während zuhinterst im Saal Daniel Renggli (Ton), Gaby Renggli (Licht) und Roy Käch (Regie) für perfekten Ablauf der Show sorgen. „Es wurde unglaublich viel Vorarbeit geleistet,“ so Tuor. „Alles, von Ton über Bild zum Licht, wurde in einem Drehbuch genau festgelegt.“ Stundenlang wurde das Licht vorprogrammiert, der Ton eingestellt, korrigiert und wieder korrigiert. Dabei mussten sowohl die Bedürfnisse der Solisten abgedeckt als auch die Balance zwischen Brass Band, Violine und drei verschiedenen Stimmen hergestellt werden. „Am Schluss muss man einfach alles in die Hände des Tontechnikers geben und nur noch vertrauen!“, so der Dirigent. Originaltöne: (uke) „Die Brass Musik war ein Feuerwerk! Ein Ohrenschmaus, alle Jahre wieder.“ Langjährige Sponsoren, denen die Treue offenbar nicht schwer fällt. „Grossartig! Ein guter Querschnitt und spitze Solisten.“ Auch dieser auswärtige Blasmusiker kann nur rühmen. „Die Solisten stehen zwar im Vordergrund, doch es ist eine wahnsinnige Leistung der Musik!“ Diese Zuhörerin mit eigener Bühnenerfahrung weiss, was es braucht. „Also, so habe ich noch nie gespielt! Dieses Feeling auf der Bühne!“ Junger Gastposaunist, der erstmals am Konzertevent mitspielte „ Es wird jedes Jahr wieder ,getoppt’. Habe fast Hühnerhaut bekommen!“ Dieser Sponsorin ging die Musik wortwörtlich unter die Haut. „Super war’s. Grandios! Es ist gefährlich, denn man erwartet bald nichts anderes mehr…“ Diese Besucher hegen schon beinahe Bedenken. „Sie wurden nicht nur hier gemacht, sie machen’s auch hier!“ Des Moderators konkreter Hinweis auf die Nachwuchsförderung der Brass Band. „Die drei Frauen sind unterdessen bei mir hinter der Bühne!“ Der Moderator wusste stilvoll die weiblichen Reize der Solistinnen zu betonen. „Reckebach esch sowieso es Dorf, wo no vöu härebrengt!“ Achtungsvolle Bemerkung eines Besuchers aus dem benachbarten Kanton. „Weisst du, also Rickenbach, so ein Dörflein…“ Staunende Bemerkung einer fremden Besucherin über das Grössenverhältnis von Event zu Ortschaft. „Im positiven Sinn ein richtiger Spinner.“ Der Moderator zusammenfassend über den Dirigenten. „Danke! – Danke! – Danke!“ Des Dirigenten Rückmeldung nach dem Auftritt an jeden einzelnen Spieler persönlich.