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Extra Tip
Frag' den Wissenschaftler
Wie funktioniert ein Tintenkiller?
Foto: Pelikan
Die Antwort gibt Physikerin Dagmar Steinhauser.
Die Antwort:
Um die Wirkungsweise eines Tintenkillers verstehen zu können, ist es zunächst wichtig sich zu
überlegen, warum Tinte überhaupt blau ist. Der wesentliche Bestandteil von Tinte ist ein Farbstoff
dessen Grundgerüst (Triphenylmethan) aus einem zentralen Kohlenstoffatom mit drei aromatischen
Resten besteht. In diesem Farbstoffmolekül existieren viele frei bewegliche Elektronen, die sich über
den gesamten Bereich verteilen. Sichtbares Licht kann diese Elektronen energetisch anregen, und sie
absorbieren bestimmte Farbanteile (Wellenlängen). Was wir mit unseren Augen sehen, ist das
reflektierte Licht, und in diesem fehlen die absorbierten Farben. Wir sehen also die
Komplementärfarbe zu dem absorbierten Licht, dadurch wirkt die Tinte blau. Für diese Farbigkeit und
damit der Anregung von Elektronen ist deren Beweglichkeit ganz wichtig. Voraussetzung dafür ist,
dass das Molekül planar wie eine Scheibe ist. Benutzt man einen Tintenkiller (wesentlicher
Bestandteil: Natriumsulfit), um blaue Tinte zu löschen, verändern sich deren Farbstoffmoleküle. Ein
negativ geladenes Teilchen (z.B. das Hydrogensulfit-Ion) greift an das zentrale Kohlenstoffatom an
und wird angebunden. Dadurch verändert sich die ganze Geometrie, und aus dem ehemals planaren
Molekül wird ein pyramidenförmiges. Die Elektronen können sich nicht mehr über das gesamte
Molekül verteilen und verlieren ihre Beweglichkeit. Sichtbares Licht kann nicht mehr in
Wechselwirkung mit den Elektronen treten und wird stattdessen vollständig reflektiert. Wir sehen
statt blauer Tinte nur noch weißes Papier.
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01/16/2014 10:04 AM
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Die Wissenschaftlerin:
Dagmar Steinhauser (26 Jahre) hat an der Universität in Ulm Physik studiert. Am Max-Planck-Institut
für Dynamik und Selbstorganisation arbeitet sie zurzeit in der Abteilung Dynamik komplexer Fluide an
ihrer Doktorarbeit zum Thema „Bündelung und Netzwerkbildung von Aktin-Filamenten in
mikrofluidischen Bauteilen“.
„Frag’ den Wissenschaftler“ mit Unterstützung des Max-Planck Institutes für Dynamik und
Selbstorganisation
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