pdf, 1,1 MB - Hochschule der Medien
Transcrição
pdf, 1,1 MB - Hochschule der Medien
Sphärische Panoramen im Web Diplomarbeit im Studiengang Audiovisuelle Medien vorgelegt am 29. August 2002 von Corinna Jacobs [10372] an der Fachhochschule Stuttgart - Hochschule der Medien 1. Prüfer: Prof. Dr. Johannes Schaugg 2. Prüfer: Prof. Ronald Schaul 3 4 Erklärung „Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig angefertigt und mich keinerlei fremder Hilfe bedient habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß veröffentlichten oder unveröffentlichten fremden Quellen entnommen sind, habe ich als solche kenntlich gemacht. Diese Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen.“ Stuttgart, 29. August 2002 [Corinna Jacobs] 5 6 Abstract Sphärische Panoramen ermöglichen dem Betrachter, seinen Blick am Bildschirm mittels Mausbewegung realitätsnah in alle Richtungen schweifen zu lassen. Während bei den weit verbreiteten zylindrischen Panoramen der vertikale Blickwinkel begrenzt ist, können bei der sphärischen Variante die kompletten 360° erkundet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten solche sphärischen Panoramen herzustellen. In der hier vorliegenden Arbeit werden vier dieser Verfahren miteinander verglichen. Von der Aufnahme über die anschließende Bildbearbeitung bis zur Publikation im Internet wird die Vorgehensweise beschrieben. Die Ergebnisse werden anhand der Faktoren Qualität, Funktionalität und Dateigröße miteinander verglichen. 7 8 Danksagung Vielen Dank an alle, die mich bei meiner Arbeit unterstützt haben: Prof. Dr. Johannes Schaugg, HdM Prof. Ronald Schaul, HdM Peter Ruhrmann, HdM Werner Bürkle, HdM Steffen Mühlhöfer, HdM Beate Schlitter, HdM Christoph Alscher, HdM Rolf Kohler, HdM Tobias Rausch, HdM Stephan Zirwes, Schnittstelle Michael Vogt, Freelance Media Bernd Schulze, Das Werk Stefan Linke, iPIX Karl-Heinz Roghöfer, iPIX Marc Kairies, Roundshot Jochen Berger, die Lotsen Uwe Heidler, die Lotsen Bernd Häußermann, die Lotsen Jürgen Gemmrich, Gruppe Vier Stephen Elzenbeck Angelika Knappe Andrea Sojka Andrea Menz 9 10 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1.1 1.2 1.3 1.4 Faszination Panorama ...........................................................................................15 Panoramen im Internet ..........................................................................................16 Abgrenzung des Themas .......................................................................................19 Aufbau der Arbeit ...................................................................................................20 2.1 2.2 2.3 2.4 Digitalfotografie ......................................................................................................22 Panoramafotografie ...............................................................................................24 Nodalpunkt .............................................................................................................26 Erforderliche Bildanzahl .........................................................................................28 2. Grundlagen 3. Panoramaproduktion 3.1 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 3.1.5 3.1.6 Multirow-Technik & QTVR ......................................................................................32 Einleitung QTVR ....................................................................................................32 Aufnahme...............................................................................................................33 Bildbearbeitung ......................................................................................................35 Publikation .............................................................................................................37 Specials..................................................................................................................39 Kurzbewertung .......................................................................................................40 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 PTools & Java-Viewer ............................................................................................42 Einleitung PTools....................................................................................................42 Aufnahme...............................................................................................................43 Bildbearbeitung ......................................................................................................45 Publikation .............................................................................................................48 11 3.2.5 Specials................................................................................................................. 50 3.2.6 Kurzbewertung ...................................................................................................... 51 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5 3.3.6 iPIX........................................................................................................................ 53 Einleitung iPIX ....................................................................................................... 53 Aufnahme ............................................................................................................. .53 Bildbearbeitung ..................................................................................................... 54 Publikation............................................................................................................. 57 Specials................................................................................................................. 60 Kurzbewertung ...................................................................................................... 60 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.4.6 Roundshot Panoramakamera ............................................................................... 62 Einleitung Panoramakamera ................................................................................. 62 Aufnahme .............................................................................................................. 63 Bildbearbeitung ..................................................................................................... 68 Publikation............................................................................................................. 70 Specials................................................................................................................. 71 Kurzbewertung ...................................................................................................... 71 4. Abschließender Vergleich 4.1 4.2 4.3 Vergleich der Aufnahme-Technik .......................................................................... 73 Vergleich der Stitching-Software ........................................................................... 76 Vergleich der Viewer ............................................................................................. 81 5.1 5.2 5.3 Zusammenfassung................................................................................................ 89 Anwendungsmöglichkeiten ................................................................................... 90 Ausblick ................................................................................................................. 91 5. Fazit 12 Literaturverzeichnis..................................................................................................................................94 Internetquellenverzeichnis ......................................................................................................................95 Sonstige Quellen ......................................................................................................................................98 Glossar ......................................................................................................................................................99 Anhang CD-ROM Die beigefügte CD-ROM enthält die vorliegende Arbeit im pdf-Format sowie die produzierten sphärischen Panoramen. Diese Panoramen sind mit der Diplomarbeit verlinkt. Liest man die pdf-Datei mit Acrobat Reader, werden beim Klick auf die Panoramabilder die dazugehörigen interaktiven Panoramen im Browserfenster geöffnet. Systemvoraussetzungen: • Prozessor: Computer mit 400 MHz oder schnellerem Prozessor • Arbeitsspeicher: Mindestens 32 MB RAM • Laufwerk: 6-fach CD-ROM-Laufwerk oder schneller • Monitor: Auflösung mindestens 1024 x 768, Farbtiefe 16 Bit oder höher • Netscape Navigator1 ab Version 4.x oder Internet Explorer2 ab Version 4.x • Acrobat Reader3 ab Version 5 1. Download unter: http://www.netscape.de/netscapeprodukte/download/download62/index.jsp [Stand 23.06.2002] 2. Download unter: http://www.microsoft.com/downloads/search.asp?LangID=10&LangDIR=DE [Stand 23.06.2002] 3. Download unter: http://www.adobe.com/products/acrobat/readstep2.html [Stand 23.06.2002] 13 Erforderliche Browser Plug-ins: • QuickTime Plug-in4 ab Version 5 • iPIX Immersive Plug-in5 • Java Engine6 4. Download unter: http://www.apple.com/quicktime/download/ [Stand 23.06.2002] 5. Download unter: http://www.ipix.com/support/download/plugin.shtml [Stand 23.06.2002] 6. Download unter: http://java.sun.com/getjava/download.html [Stand 23.06.2002] 14 1.1 Faszination Panorama 1. Einleitung 1.1 Faszination Panorama Die Geschichte der Panoramen hat ihre Ursprünge im 18. Jahrhundert. Das Panorama wurde 1787 von Robert Barker in London zum Patent angemeldet. Es handelte sich damals um eine neue Form der Malerei, bei der rundumlaufende Gemälde in eigens dafür errichteten Gebäuden auf die Innenseite der Wände gemalt wurden. Diese sogenannten Rotunden schlossen oben mit einer Kuppel ab. Eine ausgefeilte Lichttechnik und spezielle Maltechniken regten die Phantasie des in der Mitte auf einer Plattform stehenden Betrachters an. Das Ziel lautete: perfekte Illusion.7 Eines dieser frühen Panoramen ist im Internet abgebildet: http://www.ex.ac.uk/bill.douglas/collection/panorama/barker.html [Stand 10.05.2002] Der Erfindung der Fotografie im Jahr 1839 folgten sehr bald die ersten Ideen für Panoramakameras. Bereits 1843 patentierte der Österreicher Joseph Puchberger eine Kamera mit drehbarer Optik, die von Hand mit einer Kurbel angetrieben wurde. Puchbergers Kamera arbeitete damals noch mit Daguerrotypien und erreichte einen Bildwinkel von 150°.8 Diese Technik wurde von Kodak weiterentwickelt und so konnte man 1899 die erste Panoramakamera (Modell No. 4) erwerben.9 Seit damals hat sich die Technik der Panoramafotografie stetig verbessert. Aktuelle Panoramakameras sind beispielsweise die Noblex Kamera mit rotierendem Objektiv 10 und die Seitz Rundshot Kamera mit Drehmotor 11 . Diese Spezialkameras kosten bis zu 10.000 €, daher lohnt sich die Anschaffung nur für professionelle Fotografen. Doch gibt es auch günstigere Lösungen, Panoramen zu foto7. 8. 9. 10. 11. Quelle: Comment, Bernard: Das Panorama, London 1999, S. 7-8 Quelle: http://www.cirkutpanorama.com/Timelin.htm [05.05.2002] Quelle: Nischke, Michael: Panoramafotografie, Augsburg 1994, S. 7-10 Quelle: http://www.noblex.com [20.05.2002] Quelle: http://www.roundshot.ch [20.05.2002] 15 1.2 Panoramen im Internet grafieren. Spezielle Software ermöglicht es, konventionell aufgenommene Bilder mit dem PC zusammenzusetzen und so digitale Panoramabilder zu erzeugen. Die Panoramafotografie wird heute oft im Multimediabereich und in der Virtual Reality eingesetzt. Bei diesen interaktiven Panoramen sieht der Betrachter am Bildschirm nur einen Ausschnitt des gesamten Panoramas. Mittels spezieller Viewer-Software kann man sich mit der Maus in alle Richtungen bewegen und so sehr realitätsnah umsehen, fast als ob man vor Ort wäre. Diese interaktive Panoramatechnik wird kontinuierlich weiterentwickelt. Den momentanen Stand der Entwicklung zeigt das folgende Kapitel. 1.2 Panoramen im Internet Es gibt derzeit eine Reihe verschiedener Panorama-Formen im Web. Hier folgt ein kurzer Überblick jeweils unter Angabe eines Beispiel-Links: • Zylindrische Panoramen: Diese Art von Panoramen werden momentan im Netz am häufigsten angewendet. Die vertikale Schwenkrichtung ist bei den zylindrischen Panoramen begrenzt. Ein Beispiel finden Sie unter: http://www.kaidan.com/nightri.html [Stand 15.06.2002] • Panoramen mit Sound: Man kann Panoramen mit Hintergrundsound kombinieren. Es gibt auch gerichteten Sound, der nur an einer bestimmten Stelle im Panorama zu hören ist. Dadurch wird Dynamik und Bewegung assoziiert, obwohl Standbilder verwendet werden. Ein Beispiel für diesen sogenannten „directional sound“ finden Sie unter: http://www.pbs.org/wnet/newyork/hidden/coneyisland/mermaidpano.mov [Stand 15.06. 2002] 16 1.2 Panoramen im Internet • Panoramen mit Video: Hier ist an einer oder mehreren Stellen des Panoramas eine Videospur eingebunden. Dadurch wirkt das Panorama wesentlich lebendiger. Ein Beispiel finden Sie unter: http://www.vrhotwires.com/beetle-pano.mov [Stand 15.06.2002] • Objekt-Panoramen: Ein Objektmovie ist ein umgekehrtes Panorama, bei dem anstelle der Kamera das Objekt auf einem Drehteller gedreht und auf diese Weise fotografiert wird. Ein Beispiel für ein solches Objektmovie finden Sie unter: http://www.apple.com/hardware/gallery/pmg4full_august2002_480.html [Stand 08.08. 2002] • Stereo-Panoramen: Das sind 3D-Panoramen, die mit zwei im Augenabstand aufgestellten Kameras produziert werden. Der 3D-Effekt wird mit einer rot-grünen Brille sichtbar. Ein Beispiel für ein Stereo-Panorama finden Sie unter: http://www.outline.be/quicktime/musee3d.html [Stand 15.06.2002] • Macro-Panoramen: Das sind Rundum-Ansichten von sehr kleinen Räumen, in denen es keinen Platz für ein herkömmliches Foto-Set gibt. Man behilft sich mit einer spiegelnden Metallkugel die inmitten der Szene liegt. Die Abbildung dieser Spiegelkugel wird fotografiert und zu einem Panorama weiterbearbeitet. Ein Beispiel finden Sie unter: http://home.no.net/dmaurer/~dersch/html/Micros.html [Stand 20.07.2002] 17 1.2 Panoramen im Internet • Sphärische Panoramen: Bei dieser Panorama-Variante kann man den Blick in alle Richtungen schweifen lassen, horizontal wie vertikal. Ein Beispiel für diese kugelförmig projizierten Panoramen finden Sie unter: http://www.ueckermann.de/panoramen/panorama-passau.htm?panorama=28 [Stand 15.06.2002] • Kubische Panoramen: Diese sind sehr ähnlich den sphärischen Panoramen, auch hier kann man in horizontale und vertikale Richtung schwenken. Anstelle der kugelförmigen wird hier eine würfelförmige Projektion angewandt. Ein Beispiel für kubische Panoramen finden Sie unter: http://www.apple.com/quicktime/gallery/cubicvr/paris.html [Stand 15.06.2002] • Virtuelle Rundgänge: Hier sind mehrere Einzelpanoramen mittels sogenannter Hotspots miteinander verlinkt. Klickt man auf einen Hotspot im Panorama gelangt man zur nächsten Stelle des Rundgangs. Solche Virtual Walks gibt es sowohl mit Real- als auch mit 3D-Bildern. Prinzipiell sind alle Panoramen und Objekt-Movies auch mit 3D generierten Bildern realisierbar. Für einen fotorealistischen Rundgang finden Sie ein Beispiel unter: http://www.soh.nsw.gov.au/virtual_tour/vrtour.html [Stand 15.06.2002] Ein Beispiel für einen Rundgang durch eine 3D-Welt finden Sie unter: http://www.alteredearth.com/vr/cubicvr/shaft1.htm [Stand 15.06.2002] 18 1.3 Abgrenzung des Themas 1.3 Abgrenzung des Themas Zylindrische Panoramen sind momentan von allen Panoramavarianten am häufigsten im Internet vertreten. Sie sind zwar ebenfalls faszinierend, doch leider ist hier der Blickwinkel in vertikaler Richtung eingeschränkt. Die interaktiven Panoramen, die es erlauben die komplette Umgebung mit Blicken zu erkunden, sind wesentlich beeindruckender. Es handelt sich hier um die sogenannten sphärischen oder kubischen Panoramen. Die Bezeichnung richtet sich nach der Projektionsform, kugelförmig oder würfelförmig. Für den Betrachter macht die Art der Projektion zunächst keinen Unterschied, er bekommt die komplette Rundumansicht präsentiert. Im Englischen spricht man von „immersive image“, übersetzt heißt das ins Bild eintauchen oder darin vertieft sein. Man hat also eine sehr realistische Anmutung der abgebildeten Umgebung. Um ein sphärisches Panorama herstellen zu können muss man im Grunde die Welt, die uns umgibt kugelförmig abbilden. Dazu gibt es aufnahmeseitig folgende Möglichkeiten: • Der Einsatz eines Fisheye-Objektivs, das mehr als 180° Bildwinkel abdeckt. Dazu verwendet man Fisheye-Objektive mit 8 mm oder noch kürzeren Brennweiten. Es genügen dann zwei Einzelbilder für eine sphärische Darstellung. • Die Verwendung eines Parabolspiegels. Die Abbildung des Parabolspiegels gleicht mit 180° Bildwinkel der Abbildung des 8 mm Fisheye-Objektivs. Auch hier sind im Idealfall nur zwei Bilder erforderlich. • Der Einsatz der Multirow-Technik. Mit einem rechtwinklig abbildenen Objektiv werden mehrere Reihen von Bildern aufgenommen. Jede dieser Bildreihen wird zur vorigen Reihe vertikal nach oben oder unten versetzt, um die kompletten 360° abzudecken. • Die Verwendung einer Panoramakamera. Eine solche Kamera dreht sich während einer Belichtung um 360°. Setzt man ein Objektiv mit 180° Bildwinkel ein, erfasst man so mit einer Aufnahme die komplette Kameraumgebung. 19 1.4 Aufbau der Arbeit Nach der Aufnahme ist es erforderlich, die Einzelbilder zu einem Panoramabild zusammenzusetzen. Dieser Vorgang nennt sich Stitching. Die fertigen Panoramen werden anschließend in Webseiten integriert und über sogenannte Viewer oder Plug-ins dargestellt. 1.4 Aufbau der Arbeit Im Folgenden werden vier verschiedene Möglichkeiten, sphärische Panoramen zu produzieren, untersucht. Die Verfahren im Einzelnen: 1. Bei der Multirow-Technik werden 32 Bilder mit einem 28 mm Weitwinkel-Objektiv fotografiert. Diese Einzelbilder werden mit „Realviz Stitcher“ gestitcht. Publiziert wird das Panorama als „cubic QTVR“. Siehe Kapitel 3.1 2. Es werden sechs Bilder mit einem 8 mm Fisheye-Objektiv aufgenommen. Die Einzelbilder werden mit „PTools“ gestitcht. Publiziert wird das Panorama mit dem Java-Applet „PTViewer“. Siehe Kapitel 3.2 3. Zwei Bilder werden mit einem 8 mm Fisheye-Objektiv fotografiert und mit „iPIX-Builder“ gestitcht. Publiziert wird das Panorama mit dem „iPIX-Java-Viewer“. Siehe Kapitel 3.3 4. Mit einer speziellen Panoramakamera und einem 8 mm Fisheye-Objektiv wird ein Panoramabild aufgenommen. Die Nahtkante wird mit „Realviz Stitcher“ zusammengefügt. Publiziert wird das Panorama als „cubic QTVR“. Siehe Kapitel 3.4 Anmerkung: Parabolspiegel wurden hier nicht getestet, da die Abbildung sehr ähnlich der des 8 mm-Fisheye-Objektivs ist und Parabolspiegel den Nachteil haben, sehr zerbrechlich zu sein. Die richtigen Objektive sind wesentlich stabiler und werden deshalb auch häufiger verwendet. 20 1.4 Aufbau der Arbeit Zu jedem der vier untersuchten Verfahren gibt es jeweils eine kurze Einleitung. Anschließend werden die Aufnahme-Technik, die Bildbearbeitung und die Publikation im Web beschrieben. Außerdem wird geprüft ob die Möglichkeit besteht, andere Medien zu integrieren oder mittels Hotspots mehrere Panoramen zu einem Rundgang zu verbinden. Danach werden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Verfahren miteinander verglichen und erläutert. Der Arbeit liegt eine CD-ROM bei, auf der die produzierten Panoramen sowie die komplette Diplomarbeit im pdf-Format zu finden sind. Wird diese pdf-Datei mit der Software Acrobat Reader in der Version 5 oder höher geöffnet, können mittels Klick auf die Panoramabilder im Dokument zeitgleich die verlinkten interaktiven Panoramen im Browserfenster betrachtet werden. Welche Systemvoraussetzungen man dafür benötigt ist dem Inhaltsverzeichnis oder der Readme-Datei auf der CD-ROM zu entnehmen. Da es zum Themengebiet Panoramafotografie, sphärische Panoramen und deren Darstellung im Web nur wenig Literatur gibt, bezieht sich die vorliegende Arbeit überwiegend auf Internetquellen. Die verwendeten Quellen wurden als pdf-Dateien gespeichert, sie liegen jedoch aus urheberrechtlichen Gründen12 nicht bei. Falls ein angegebener Link nicht mehr besteht, können die Inhalte auf Anfrage bei der Autorin eingesehen werden. Die hier eingesetzte Panorama-Software gibt es ausschließlich in englischer Sprache. Da für einige der dort genutzten Begriffe keine adäquate deutsche Übersetzung gefunden werden konnte, wird hier die englische Bezeichnung verwendet. Diese englischen Begriffe und noch einige andere wurden zu einem Glossar zusammengefasst, das ganz am Ende dieser Arbeit zu finden ist. Die im Glossar erklärten Begriffe sind im Text fett hervorgehoben. 12. Quelle: http://www.e-commercerecht.de/content/urheber_576.html [Stand 25.06.2002] 21 2.1 Digitalfotografie 2. Grundlagen Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse in Fotografie, digitaler Fotografie sowie in digitaler Bildbearbeitung mit Photoshop. Falls dieses Grundwissen nicht besteht, folgen hier einige Buchempfehlungen: • Richter, Günther: Foto-Handbuch, Gilching 1991 • Hedgecore, John: Große Fotoschule, München 1995 • Häßler, Ulrike u.a.: Digitale Fotografie, Berlin 1998 • Altmann, Ralph: Digitale Fotografie & Bildbearbeitung, Zürich 2001 • Mc Clelland, Deke: Die Photoshop 6 Bibel, Bonn 2001 • Romaniello, Steve: Photoshop 6, Düsseldorf 2001 2.1 Digitalfotografie Da man für die spätere Bildbearbeitung am Computer die Fotos ohnehin in digitaler Form benötigt, werden hier ausschließlich Digitalkameras verwendet. Es ist ratsam ein Notebook ans Foto-Set mitzunehmen. Am Bildschirm kann man die Bildqualität besser beurteilen als auf dem kleinen Kameradisplay. Des Weiteren hat man so auch die Möglichkeit, die Bilder gleich vor Ort zu stitchen und zu kontrollieren, wie gut die Einzelbilder zusammenpassen. Währenddessen sollte das Set aufgebaut bleiben, damit sich nachträglich aufgenommene Bilder problemlos einfügen lassen. Digitalfotos haben verglichen mit Filmmaterial eine geringere Auflösung. Dieser Nachteil wird jedoch in Kauf genommen, da die Panoramen fürs Web später ohnehin komprimiert 22 2.1 Digitalfotografie werden. Dennoch sollte man einen guten Kompromiss finden zwischen zu großer und zu geringer Auflösung. Eine zu hohe Auflösung kann je nach verwendeter Kamera und Speicherkarte zu langen Speicherzeiten zwischen den Einzelbildern führen. Eine zu geringe Auflösung mindert eindeutig die Qualität. Man wählt die Auflösung am besten so groß wie möglich, abhängig vom zur Verfügung stehenden Speicher und verkleinert die Bilder erst nach Beendigung aller Bearbeitungsschritte für die Publikation im Web. Es ist zudem ratsam, die Bilder unkomprimiert aufzunehmen. Die meisten Kameras bieten dafür das TIFFoder RAW-Format. Wählt man hingegen das JPG-Format, besteht durch die verlustbehaftete Komprimierung die Möglichkeit, dass sich bei jedem weiteren Speichern in diesem Format der Datenverlust noch verstärkt. So können Bilddetails unwiderruflich verloren gehen. Beim unkomprimierten TIFF-Format und bei höherer Auflösung hat man zudem die Möglichkeit, die Bilder für die Print-Publikation zu verwenden.13 Bei der Verwendung von Digitalkameras mit Wechselobjektiven, die für analoge Kameras konzipiert sind, muss die Brennweitenverlängerung beachtet werden. Der CCD-Chip, der in digitalen Kameras anstelle des Films sitzt, ist kleiner als das Filmmaterial. So ergibt sich eine rechnerische Verlängerung der Objektivbrennweite um genau den Faktor, den der Chip kleiner ist als der Film.14 Der Wert der Brennweitenverlängerung ist meist im technischen Datenblatt der jeweiligen Kamera zu finden. Ein gebräuchlicher Faktor ist 1,6. In diesem Fall hätte ein 20 mm Objektiv die optische Wirkung eines 32 mm Objektivs. Verwendet man hingegen eine Digitalkamera mit eingebautem Objektiv kann man davon ausgehen, dass der Hersteller das Linsensystem optimal auf die Chipgröße abgestimmt hat und der angegebene Brennweitenwert einem vergleichbaren Wert für 35 mm Kleinbild entspricht. Der exakte Brennweitenwert und der davon abhängige Bildwinkel sind wichtig für die Berechnung der Anzahl der Bilder (siehe Kapitel 2.4). 13. Quelle: Häßler, Ulrike u.a.: Digitale Fotografie, Berlin 1998, S. 130-132, 170-173 14. Quelle: Altmann, Ralph: Digitale Fotografie & Bildbearbeitung, Zürich 2001, S. 24-25 23 2.2 Panoramafotografie 2.2 Panoramafotografie Die Herausforderung bei der Panoramafotografie besteht darin, dass im Gegensatz zur normalen Fotografie nicht nur ein bestimmter Bildausschnitt mit optimaler Ausleuchtung erfasst wird, sondern die gesamte Umgebung fotografiert wird. Wird nur im Tageslicht oder im reinen Kunstlichtbereich fotografiert ist dies relativ unproblematisch. Bei Mischlichtsituationen wird es schwieriger eine gleichmässige Farbstimmung des Panoramas zu erhalten. Es empfiehlt sich, für alle Bilder eines Panoramas dieselben Einstellungen vorzunehmen. Dazu zählen ISO-Wert, Blende und Belichtungszeit. Mit dem Belichtungsspeicher der Kamera werden komfortabel alle Bilder mit den gleichen Belichtungseinstellungen fotografiert. So können Helligkeitssprünge zwischen den Einzelbildern verhindert werden. Dafür ist es sinnvoll den Belichtungswert eines Bildausschnittes zu speichern, der einen guten Mittelwert des Lichtspektrums der Szene wiederspiegelt. Auch der Weißwert sollte bei allen Bildern identisch sein und wenn möglich manuell abgeglichen werden. Auf die Verwendung eines Blitzgerätes sollte man ganz verzichten, da die Aufhellung durch den Blitz meist zu intensiv und zu gerichtet ist. Eine diffusere Aufhellung ist besser geeignet, beispielsweise in Form eines flächenförmigen Reflektors, der das vorhandene Licht verstärkt, oder einer Lampe mit Diffusor-Folie. Allerdings muss dieses Zusatzlicht für eine gleichmäßige Aufhellung des kompletten Panoramas etwas mehr als den Bildwinkel eines Einzelbildes abdecken. Das Licht wird dann für jede Aufnahme mit der Kamera mitgeschwenkt. Erscheinen die Helligkeitsunterschiede trotzdem zu stark, so dass etwa bei Innenaufnahmen Fenster, durch die Tageslicht hereinfällt, nicht mehr differenziert dargestellt werden, kann man die aufwändige aber sehr wirkungsvolle „High Dynamic Range“ Technik einsetzen. Dafür wird von jedem Einzelbild eine Belichtungsreihe mit verschiedenen Blendenwerten gemacht. Diese Bilderreihe wird dann beispielsweise mit der Software HDR Shop 24 2.2 Panoramafotografie zu einem Einzelbild verschmolzen, das einen hohen Kontrastumfang hat.15 Bei dem so entstandenen Bild werden sowohl die hellen als auch die dunklen Stellen detailreich dargestellt.16 Größere Differenzen in Helligkeit und Farbe können ebenso mit Photoshop wieder ausgeglichen werden. Dabei ist es sinnvoll, Abweichungen der Einzelbilder vor dem Stitchen zu korrigieren. Farbveränderungen die alle Bilder und damit das gesamte Panorama betreffen werden komfortabler nach dem Stitchen am gesamten Panoramabild optimiert. Die Position der Kamera sollte bei Innenräumen auf horizontaler wie auf vertikaler Ebene möglichst mittig sein. Wird das Stativ nicht hoch genug aufgestellt, sitzt in der späteren Abbildung der Kugelhorizont zu tief im Vergleich zum tatsächlichen Horizont den der Betrachter vor Ort hätte. Ebenso ist es ratsam, in einem Raum zu allen Wänden in etwa denselben Abstand zu haben. Differieren die Abstände zu sehr, wirkt sich das ungünstig auf die sphärische Abbildung aus - der Kugelmittelpunkt wirkt verschoben. Es muss unbedingt drauf geachtet werden, dass das Stativ während eines PanoramaShootings nicht bewegt wird. Werden die Bilder nicht mit exakt demselben Drehpunkt aufgenommen, gestaltet sich das nachfolgende Stitchen schwierig bis unmöglich. Für die exakte horizontale Ausrichtung empfiehlt sich die Verwendung einer Kamerawasserwaage. Bei Außenaufnahmen kann es zu Problemen mit direkter Sonneneinstrahlung kommen. Direkte Sonne führt zu einer Überbelichtung der CCD-Sensoren, die in der Digitalfotografie Blooming genannt wird. Dabei erreicht die Ladung der CCD-Chips einen Maximalwert und die aufgenommene Bildinformation ist an dieser Stelle weiß ohne weiteren Kontrast. Bei sehr starker Überbelichtung kann die Ladung auf benachbarte CCD-Elemente überschwappen und so große Teile des Bildes weiß erscheinen lassen. Um dies zu verhindern 15. Quelle: http://www.debevec.org/HDRShop/ [Stand 06.07.2002] 16. Quelle: http://www.gregdowning.com/HDRI/stitched/ [Stand 06.07.2002] 25 2.3 Nodalpunkt sollte man direkte Sonneneinstrahlung meiden.17 Es ist daher ratsam zu warten, bis die Sonne tiefer steht oder etwa hinter einer Wolke verschwunden ist. Man kann die Sonne im Bild auch abdecken, beispielsweise mit der Hand. Allerdings muss diese Stelle hinterher retuschiert werden. Die Mühe lohnt sich jedoch, da das Ergebnis in der Regel besser aussieht als eine überstrahlte Aufnahme. Bei allen sphärischen Panorama-Aufnahmen ist es erforderlich, den unteren Bildbereich zu bearbeiten. Dort sind meist die Stativbeine oder die Füße des Fotografen zu sehen. Fügt man an dieser Stelle bespielsweise ein Logo ein, kann auf die Retusche des Bodenbereichs verzichtet werden. Sollen bewegte Objekte abgebildet werden, dürfen sich diese nicht im Überlappungsbereich der Einzelbilder befinden, sonst wirken sie nach dem Stitchen wie eingeblendet oder sind nur halb vorhanden. Ebenfalls problematisch wird es bei großen monochromen Flächen, damit haben einige Stitching-Programme Schwierigkeiten. Für welche Aufnahmesituation welche Panoramatechnik sinnvoll ist wird in Kapitel 4.1 erörtert. 2.3 Nodalpunkt Um Parallaxefehler zu vermeiden, die das spätere Zusammensetzen der Einzelbilder erschweren würden, sollte man seine Kamera möglichst exakt um die optische Mitte des Objektivs drehen. Da man die erforderlichen Angaben dafür von den Herstellern in der Regel nicht bekommt, muss man den sogenannten Nodalpunkt für das verwendete Objektiv selbst bestimmen. Wichtig: Der Nodalpunkt ändert sich mit der Brennweite und kann je nach Objektivkonstruktion eine andere Postition haben. Unter http://www.digitalkamera.de/Info/Workshop/Panorama/NodalPoint3-de.asp sind die Werte der Nodalpunkte einiger Digitalkameras verfügbar. Falls der Wert für eine Kamera 17. Quelle: Altmann, Ralph: Digitale Fotografie & Bildbearbeitung, Zürich 2001, S. 21 26 2.3 Nodalpunkt dort nicht aufgeführt ist kann man ihn anhand der nachfolgend beschriebenen Vorgehensweise selbst ermitteln. Für die Feststellung des Nodalpunkts benötigt man eine Konstruktion, die das Verschieben der Kamera oberhalb der Stativ-Drehachse in beide horizontale Richtungen ermöglicht. Dies kann ein spezieller Panoramakopf eines Stativherstellers 18 sein oder eine Eigenkonstruktion, beispielsweise zwei über Kreuz montierte Makro-Einstellschlitten.19 Man sucht sich je eine nahe und eine entfernte vertikale Linie, die miteinander in Deckung gebracht werden können (beispielsweise den Pfahl eines Verkehrsschildes dicht vor dem Stativ und eine weiter entfernte Häuserecke). Das Stativ wird etwa einen halben Meter vor dem nahen vertikalen Objekt aufgestellt, so dass sich dieses exakt zwischen dem Stativ und dem entfernten vertikalen Objekt befindet. Dann wird das Stativ mittels Wasserwaage exakt horizontal ausgerichtet. Sollten das Stativ und der Panoramakopf separate Einstellmöglichkeiten haben, wird zunächst das Stativ ungefähr ausgerichtet. Die Feineinstellung nimmt man dann am Stativkopf vor. Ist die Kamera auf dem Stativ befestigt, wird am Objektiv die Brennweiteneinstellung vorgenommen, mit der man die Panoramaaufnahmen machen möchte. Diese Einstellung muß reproduzierbar sein. Hat man kein Objektiv mit Festbrennweite, verwendet man die maximale Weitwinkelstellung eines Zoomobjektivs. Die Kamera wird nun so justiert, dass sich der horizontale Mittelpunkt des Objektivs genau über der Drehachse des Stativkopfes befindet. Dann schaut man durch den Sucher oder auf den zugeschalteten Monitor und visiert die beiden ausgesuchten vertikalen Linien an. Wenn der optische Sucher nicht exakt über dem Objektiv eingebaut ist (was bei Kompaktkameras meistens der Fall ist) verwendet man besser den LCD-Monitor. Beide vertikalen Objekte sollen auf dem Monitor am rechten Bildrand dicht beieinander erscheinen, je dich18. Kaidan und Manfrotto stellen solche Stativkopfe her. 19. Quelle: http://www.digitalkamera.de/Info/Workshop/Panorama/NodalPoint1-de.htm [Stand: 12.06.2002] 27 2.4 Erforderliche Bildanzahl ter desto besser. Eventuell muss dazu das Stativ dazu noch etwas verstellt und womöglich auch die horizontale Ausrichtung des Kopfes nachkorrigiert werden. Stimmt die Ausrichtung an dieser Seite, dreht man den Stativkopf nach rechts, so dass die dicht beieinanderliegenden Objekte gerade noch am linken Rand auf dem Monitor erscheinen. Der Abstand zwischen den Objekten am linken Bildrand muss genauso groß erscheinen wie am rechten Bildrand. Ist dies nicht der Fall, kann durch Verschieben der Kamera nach vorne oder hinten dieser Abstand angeglichen werden. Zur Kontrolle empfiehlt sich mehrmaliges Hin- und Herschwenken. Bleibt der Abstand zwischen den beiden Objekten über den gesamten Schwenkbereich immer gleich hat man den Nodalpunkt gefunden. Es ist ratsam, die ermittelten Einstellungen zu notieren oder entsprechende Markierungen am Stativkopf anzubringen. So kann beim nächsten Panoramashooting die Kamera wieder in der gleichen Position montiert werden.20 2.4 Erforderliche Bildanzahl Damit das Panorama ohne Probleme zusammengefügt werden kann, benötigt man eine bestimmte Anzahl an Einzelbildern. Anhand des Bildwinkels des verwendeten Objektivs lässt sich die Anzahl der benötigten Bilder und der Grad der Überlappung bestimmen. Ein gebräuchlicher Wert für die Überlappung zwischen den Einzelbildern ist 30 %. Prinzipiell kann jedes Objektiv verwendet werden. Je weitwinkliger das Objektiv und je größer der Bildwinkel, umso weniger Bilder benötigt man für ein 360° Panorama. Alle Brennweiten unter 50 mm bezeichnet man als Weitwinkel, unter 24 mm als Super-Weitwinkel, UltraWeitwinkel-Objektive nennt man auch Fisheyes, sie haben Brennweiten von 8 mm und kleiner. Allerdings gibt es bei extremen Weitwinkelobjektiven, insbesondere bei Fisheye20. Quelle: http://www.digitalkamera.de/Info/Workshop/Panorama/NodalPoint2-de.htm [Stand 12.06.2002] 28 2.4 Erforderliche Bildanzahl Objektiven, relativ starke kissen- oder tonnenförmige Verzeichnungen, die nach der Aufnahme mit spezieller Software wieder korrigiert werden müssen.21 Für die Multirow-Technik findet man anhand der nachfolgenden Tabelle die benötigte Bilderanzahl in Abhängigkeit des verwendeten Objektivs. Hier ist bei Wechselobjektiven die Brennweitenverlängerung zu beachten.22 Die in der Tabelle angegebenen Brennweitenwerte sind auf Kleinbild umgerechnet. Da alle Bilder hochkant aufgenommen werden, beziehen sich die Angaben der Tabelle auf Bilder im Portraitmodus. Die Werte in der Tabelle gelten für sphärische Panoramen mit 30 % Überlappung. Die positiven Neigungswerte bezeichnen eine Neigung nach oben, die negativen eine Neigung nach unten. Die Angaben in der Tabelle basieren auf folgenden Gleichungen:23 18 Querformat: HFOV = 2 ⋅ atan --------------------------------- Brennweite 12 Hochformat: HFOV = 2 ⋅ atan --------------------------------- Brennweite 100 ⋅ A Anzahl der aufzunehmenden Bilder = ---------------------------------------------( 100 - B ) ⋅ HFOV A = endgültiger Panoramabildwinkel (hier 360°) B = Überlappung der einzelnen Bilder (hier 30 %) HFOV = horizontal field of view (Horizontaler Bildwinkel) 21. Quelle: Richter, Günter: Weitwinkelfotografie, Freising 1984, S. 7-10, 27-32 22. siehe Kapitel 2.1 Digitalfotografie 23. Quelle: http://www.digitalkamera.de/Info/Workshop/Panorama/Bildanzahl-de.htm [Stand 05.06.2002] 29 2.4 Erforderliche Bildanzahl Anzahl der Bilder in Abhängigkeit des Objektivs Brennweite Bildwinkel Bildanzahl Anordnung der Bilder • ein Bild mit + 90° Neigung 14 100° 15 mm • sechs Bilder im Abstand von je 60° mit + 30° Neigung • sechs Bilder im Abstand von je 60° mit - 30° Neigung 77° • ein Bild mit - 90° Neigung • ein Bild mit + 90° Neigung 20 mm 84° • acht Bilder im Abstand von je 45° mit + 60° Neigung 26 • acht Bilder im Abstand von je 45° mit 0° Neigung • acht Bilder im Abstand von je 45° mit - 60° Neigung 62° • ein Bild mit - 90° Neigung • ein Bild mit + 90° Neigung 28 mm 65° • zehn Bilder im Abstand von je 36° mit + 45° Neigung 32 46° • zehn Bilder im Abstand von je 36° mit 0° Neigung • zehn Bilder im Abstand von je 36° mit - 45° Neigung • ein Bild mit - 90° Neigung 30 2.4 Erforderliche Bildanzahl Anzahl der Bilder in Abhängigkeit des Objektivs Brennweite Bildwinkel Bildanzahl Anordnung der Bilder • ein Bild mit + 90° Neigung 35 mm 54° • zwölf Bilder im Abstand von je 30° mit + 60° Neigung 50 38° • zwölf Bilder im Abstand von je 30° mit + 20° Neigung • zwölf Bilder im Abstand von je 30° mit - 20° Neigung • zwölf Bilder im Abstand von je 30° mit - 60° Neigung • ein Bild mit - 90° Neigung Die hier gezeigte Berechnung des Bildwinkels gilt nur für normale, rechtwinklig abbildende Objektive. Fisheye-Objektive können so nicht berechnet werden. In den technischen Datenblättern der Objektive finden sich Angaben über den Bildwinkel. Anhand dieses Wertes wird die Anzahl der benötigten Bilder für eine Sphäre ermittelt. Der im Folgenden eingesetzte 8 mm Fisheye-Konverter FC-E8 für die Nikon Coolpix hat laut Hersteller einen Bildwinkel von 183°. Man benötigt folglich für eine 360°-Sphäre mindestens zwei Aufnahmen. Werden mehr Bilder fotografiert, erhält man einen größeren Überlappungsbereich und dadurch mehr Bildinformation für Stitching und Retusche. 31 3.1 Multirow-Technik & QTVR 3. Panoramaproduktion 3.1 Multirow-Technik & QTVR 3.1.1. Einleitung QTVR QTVR steht für QuickTime Virtual Reality und ist eine Erweiterung von Apples QuickTimeTechnologie. QTVR erlaubt dem Benutzer, interaktiv eine fotorealistische virtuelle Welt zu erkunden. Im Gegensatz zu anderen Virtual Reality Systemen muss der Betrachter keinen Helm, keine Spezialbrille oder Handschuhe tragen. Man kann hier mit Maus und Tastatur die virtuelle Welt erkunden. Seit Januar 1997 ist QuickTime VR integraler Bestandteil von QuickTime.24 Von dieser Version 2.5 bis zu Version 4 waren ausschließlich zylindrische Panorama- und Objektdarstellungen möglich. Mit der Einführung von QuickTime 5 im April 2001 wurde erstmals cubic QTVR möglich. 25 Seit Juli 2002 steht die QuickTime 6 Version zum Download bereit.26 Diese neueste QuickTime-Version beinhaltet Verbesserungen in der Audio- und Videokompression. Im Bereich QTVR werden nach wie vor kubische Panoramen unterstützt. Es gibt von Apple eine QTVR-Authoring Software, mit der man allerdings nur zylindrische und keine kubischen Panoramen bearbeiten kann. Unter den wenigen Anbietern von Stitching-Software für cubic QTVR bietet die Software Realviz Stitcher27 überzeugende Vorteile. Aufgrund der vielfältigen Import- und Export-Möglichkeiten und des intuitiven Handlings wurde hier diese Software verwendet. 24. 25. 26. 27. 32 Quelle: http://www.apple.com/pr/library/1997/q2/970107.pr.rel.qtvr.html [Stand 08.06.2002] Quelle: http://www.apple.com/de/pr/pr-infos2001/april/qt5.html [Stand 08.06.2002] Quelle: http://www.apple.com/quicktime/download/ [Stand 15.07.2002] Demo-Version erhältlich unter: http://www.realviz.com/downloads/index.php [Stand 08.06.2002] 3.1 Multirow-Technik & QTVR 3.1.2 Aufnahme Verwendetes Equipment: • Kamera: Nikon Coolpix 5000 • Objektiv: eingebautes Zoomobjektiv. Die maximale Weitwinkelstellung entspricht 28 mm bei Kleinbild • Stativkopf: Kaidan Kiwi + Spherical • Stativ: Cullmann 2502 Ursprünglich war geplant, die digitale Spiegelreflexkamera D1X von Nikon kombiniert mit einem 17 mm Objektiv zu verwenden. Die Firma Kaidan stellte dann für diesen Test leider nur ihr kleineres Stativkopfmodell zur Verfügung. Dieser Stativkopf ist nicht so stabil wie das größere Modell und deshalb für das Gesamtgewicht der Nikon D1X inklusive Objektiv von rund 1500 g nicht geeignet. Daher kommt hier die 450 g leichte Nikon Coolpix 5000 zum Einsatz. Kaidan Stativkopf mit 0° Neigung 33 3.1 Multirow-Technik & QTVR Vor dem Beginn der Aufnahme ist es erforderlich, den Stativkopf zu justieren. Da bei der Multirow-Technik nicht nur in horizontaler, sondern auch in vertikaler Richtung geschwenkt wird, muss man den Nodalpunkt für beide Achsen feststellen. Die Ermittlung des Nodalpunkts ist ausführlich in Kapitel 2.3 erklärt. Bei der Verwendung eines 28 mm Objekivs benötigt man 32 Einzelbilder.28 Die Fotos werden mit folgender Justierung des Stativkopfes aufgenommen: • ein Bild mit + 90° Neigung • zehn Bilder im Abstand von je 36° mit + 45° Neigung • zehn Bilder im Abstand von je 36° mit 0° Neigung • zehn Bilder im Abstand von je 36° mit - 45° Neigung • ein Bild mit - 90° Neigung Kaidan Stativkopf mit + 45° Neigung 28. siehe Tabelle in Kapitel 2.4 Erforderliche Bildanzahl 34 3.1 Multirow-Technik & QTVR Zur besseren Justierung des Drehwinkels in horizontaler Richtung liefert Kaidan mit dem Stativkopf verschiedene Klickstop-Scheiben. Je nach erforderlicher Bildanzahl pro Bildreihe wählt man die entsprechende Lochscheibe. Im Beispiel hier sind es 10 Aufnahmen, also wählt man die Scheibe mit 10 Klickstops. Der Stativkopf rastet so beim Drehen in horizontaler Richtung im Abstand von je 36° ein. Dadurch wird das Einstellen des Kopfes für die Einzelaufnahmen sehr erleichtert, es muss nicht für jede Aufnahme der genaue Drehwinkel manuell eingestellt werden. 3.1.3 Bildbearbeitung Zusammengefügt werden die Fotos mit Realviz Stitcher. Die Software ist leicht zu erlernen und intuitiv bedienbar. Die Einzelbilder können auf der Bearbeitungsfläche verschoben und gedreht werden. Durch die leicht transparente Darstellung sind die Bilder sehr gut deckungsgleich positionierbar. Die Software berechnet automatisch den Bildwinkel der Einzelbilder und die Brennweite. Man muss keine Objektiv- und Panoramadaten eingeben, hat aber dennoch die Möglichkeit diese Werte gezielt zu verändern. Beim Zusammenfügen beginnt man mit der mittleren Bildreihe. Ist diese Bildreihe erfolgreich gestitcht werden die oberen und unteren Reihen hinzugefügt bis man eine komplette Sphäre hat. Die Überlappungsbereiche der Einzelbilder werden ineinander geblendet. Diese Vorgehensweise ist mit der Softedge-Technik in der Multivision vergleichbar.29 Falls Farb- oder Helligkeitsunterschiede sichtbar sind, können diese mit Hilfe der Software ausgeglichen werden. Das präzisere Arbeiten ist jedoch in Photoshop möglich. Dazu stellt man im zusammengesetzten Panorama fest, welche Bilder farbkorrigiert werden müssen und verändert diese dann in Photoshop entsprechend. Werden die korrigierten Einzelbilder identisch wie die bereits gestitchten Bilder benannt, bleibt das bearbeitete Panorama erhalten, da die Bilder von der Software lediglich referenziert und nicht importiert werden. So müssen nach der Farbkorrektur nicht alle Bildpositionen neu definiert werden. 29. Quelle: Biere, Julien: Professionelle Dia-AV, Schaffhausen 1998 ,S. 98-103 35 3.1 Multirow-Technik & QTVR Realviz Stitcher 3.5 mit einem komplett bearbeiteten Panorama-Projekt Sind im Überlappungsbereich der Einzelbilder unerwünschte Bildobjekte sichtbar, kann man diese bestimmten Bildbereiche mit der Funktion „Artifact Removal“ ausblenden. Die Software verwendet dazu im markierten Bereich nur die Bildinformation eines der beiden überlappenden Bilder. Diese Funktion, die erst ab der Version 3.5 verfügbar ist, erspart einiges an nachträglicher Retusche. 36 3.1 Multirow-Technik & QTVR Hat man alle Bilder zu einer Sphäre zusammengesetzt, legt man fest, welcher Bildausschnitt beim Start des Panoramas sichtbar sein soll. Den Bildausschnitt, den man im aktuellen Bearbeitungsfenster von Realviz Stitcher eingestellt hat, verwendet die Software auch als Startbild für das QTVR. Man kann direkt ein „cubic QTVR“ erzeugen, hat aber auch die Möglichkeit die einzelnen Würfelseiten zu exportieren. Dazu muss man beim Rendern „cubic“ wählen und erhält dann die 6 Seiten des Würfels nach ihrer Ausrichtung benannt, beispielsweise „u“ für „up“ und „d“ für „down“. Zur Retusche des Bodenbereichs in Photoshop wird die untere Würfelseite, also die „down“-Datei benötigt. Abschließend werden die einzelnen Würfelseiten mit der Funktion „Panorama Conversion“ in ein cubic QTVR umgewandelt. Für dieses finale Rendern des QTVR stehen vielfältige Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Man kann die Größe und Qualität des QTVR-Movies festlegen, sowie das Kompressionsformat und den Bildausschnitt beim Start der Anwendung. Nach zahlreichen Tests erwiesen sich die folgenden Einstellungen als optimal: • Größe des Cubes: 800 x 800 Pixel • Größe des QTVR-Fensters: 300 x 400 Pixel • Qualität: lossless • Kompression: Sorenson Video30 3.1.4 Publikation Wenn man das QTVR-Panorama in eine HTML-Seite einbinden möchte, gilt es Folgendes zu beachten: Bei Verwendung des netscapespezifischen „EMBED“-Tags kommt es zu 30. Quelle: http://www.sorenson.com/content.php?cats=3 [Stand 10.06.2002] 37 3.1 Multirow-Technik & QTVR Kompatibilitätsproblemen mit dem Internet Explorer in den Versionen 5.5 und 6.0 für Windows. Das „EMBED“-Tag hat nie offiziell zum HTML-Standard gehört und sollte nicht mehr angewandt werden.31 Alternativ kann man QTVR-Movies mit dem „OBJECT“-Tag einbinden, da jedoch ältere Netscape-Versionen (4.x) dieses „OBJECT“-Tag noch nicht kennen ist es sinnvoll, beide Tags im Quellcode einzubinden.32 Wie man die QTVR-Datei mit beiden HTML-Tags einbindet, zeigt das folgende Beispiel:33 <OBJECT CLASSID="clsid:02BF25D5-8C17-4B23-BC80-D3488ABDDC6B" WIDTH="400" HEIGHT="316" CODEBASE="http://www.apple.com/qtactivex/qtplugin.cab"> <PARAM name="SRC" VALUE="panorama.mov"> <PARAM name="AUTOPLAY" VALUE="true"> <PARAM name="CONTROLLER" VALUE="true"> <EMBED src="panorama.mov" WIDTH="400" HEIGHT="316" AUTOPLAY="true" CONTROLLER="true" PLUGINSPAGE="http://www.apple.com/quicktime/download/"> </EMBED> </OBJECT> Die Größe des QTVR-Movies beträgt hier 400 x 300 Pixel. Soll der QuickTime-Controller am unteren Movierand sichtbar sein, rechnet man zur Höhe des QTVR noch 16 Pixel hinzu. Das QuickTime-Movie (hier: panorama.mov) muss sich im selben Verzeichnis befinden wie die zugehörige HTML-Datei. Wer eine Website mit einem eingebetteten cubic QTVR betrachten möchte, benötigt das QuickTime Plug-in der Version 5 oder höher.34 31. 32. 33. 34. 38 Quelle: http://selfhtml.teamone.de/html/multimedia/netscape.htm#definieren [Stand 28.06.2002] Quelle: http://www.apple.com/quicktime/products/tutorials/activex.html [Stand 28.06.2002] Quelle: http://www.apple.com/quicktime/authoring/embed.html [Stand 28.06.2002] Download unter: http://www.apple.com/quicktime/download/ [Stand 23.06.2002] 3.1 Multirow-Technik & QTVR Mit QTVR publiziertes Multirow-Panorama.35 3.1.5 Specials QuickTime ist in der Lage im selben Player Panoramen, Video und Sound abzuspielen. QuickTime-Filme sind über Hotspots zu einem Rundgang verlinkbar, ohne dass ein zusätzliches Plug-in erforderlich ist. Mit folgenden Tools kann man einem QTVR Hotspots hinzufügen: • Realviz Stitcher ab Version 3.536 • Cubic Connector (nur für MAC)37 35. Das interaktive Panorama finden Sie auf der beiliegenden CD-ROM. 36. Quelle: http://www.realviz.com/products/st/ [Stand 29.06.2002] 37. Quelle: http://www.clickheredesign.com.au/products/cubicconnector/ [Stand 29.06.2002] 39 3.1 Multirow-Technik & QTVR Mit dem QuickTime Pro Player kann man ein QTVR mit einem einfachen Soundloop verbinden.38 Für andere Specials wie Surround-Sound, verlinkte Maps oder automatisches Drehen des Panoramas bietet die Squamish Media Group spezielle Software. Die angebotenen Tools heißen SoundSaVR, MapSaVR, NodeSaVR und RevolVR39 Weiterführende Links zum Thema QTVR findet man unter: http://www.worldserver.com/turk/quicktimevr/QTVRlinks.html [Stand 29.06.2002] 3.1.6 Kurzbewertung Vorteile Multirow & QTVR: • Für die Multirow-Technik ist kein teures Kamera-Equipment erforderlich, es kann sogar eine digitale Kompaktkamera mit eingebautem Objektiv verwendet werden. • Realviz Stitcher ist einfach zu erlernen, nach kurzer Einarbeitungszeit können gute Ergebnisse erzielt werden. • Realviz Stitcher beherrscht viele Datei- und Projektionsformate und bietet auch die Umwandlung einzelner Projektionsformate an. • Durch die Funktion „Artifact Removal“ wird die Beseitigung unerwünschter Bildbereiche erleichtert. • Aus den Bildreihen lassen sich neben den sphärischen auch zylindrische Panoramen herstellen. Panoramabilder für den Druck sind mit dieser Technik ebenfalls realisierbar. • Die Bildqualität der QTVR-Movies ist sehr gut. • QuickTime bietet die Verbindung von Video, Sound und Hotspots. 38. Quelle: Gulie, Steven: QuickTime for the Web, London 2001, S. 574-576 39. Quelle: http://www.smgvr.com/ [Stand 29.06.2002] 40 3.1 Multirow-Technik & QTVR • Während des Ladevorgangs sieht man bei QTVR eine unscharfe Vorschau des Panoramas und kann schon darin navigieren. Das Bild erscheint dann immer schärfer, bis es vollständig geladen ist. • QTVR reagiert schnell auf Mausbewegungen. Nachteile Multirow & QTVR: • Man benötigt je nach Objektiv zwischen 15 und 50 Aufnahmen. • Durch die Anzahl der Einzelbilder dauert es länger, bis ein komplettes Panorama fotografiert ist. Während dieser Zeit können sich die Lichtverhältnisse ändern. • Die Multirow-Technik ist problematisch bei bewegten Objekten. Hier ist es nicht ausgeschlossen, dass diese im Panorama unvollständig abgebildet werden. • Realviz Stitcher ist nicht in der Lage Fisheye-Bilder zu bearbeiten. Die Software arbeitet ausschließlich mit Bildern von rechtwinklig abbildenden Objektiven. • Um ein cubic QTVR betrachten zu können benötigt man das QuickTime Plug-in der Version 5 oder höher. 41 3.2 PTools & Java Viewer 3.2 PTools & Java Viewer 3.2.1 Einleitung PTools Die Panoramasoftware PTools wurde von Helmut Dersch entwickelt, der an der FH-Furtwangen als Professor für Physik und Mathematik tätig ist. Seit Juni 1998 steht die Software auf seiner Website als Freeware zum Download bereit.40 PTools ist ein Softwarepaket, das folgende Einzelanwendungen enthält: • PTStitcher ist ein Panorama Stitcher, der viele Dateiformate unterstützt. • PTPicker ist ein grafisches Interface für die Anordnung der Bilder. • PTStereo berechnet Stereo 3D-Bilder aus Bilderpaaren. • PTInterpolate gibt zwei Bildern derselben Szene, die aus zwei verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen wurden, einen gemeinsamen Blickwinkel. • PTMorpher ist eine Morphing Software. • PTAverage reduziert das Rauschen in Digitalbildern durch Mittelwertbildung von mehreren Bildern. • PTStripe kombiniert Bilder zu Filmstreifen, um sie in Objekt-Viewern anschauen zu können. • Panorama Tools für Photoshop und GraphicConverter sind Plug-ins für die Bildnachbearbeitung der Panoramen. • PTEditor ist ein grafischer Panorama Editor. 40. Quelle: http://www.fh-furtwangen.de/~dersch/ [Stand 12.06.2002] Falls diese Website nicht abrufbar ist, stehen die Inhalte zum Download bereit unter: http://home.no.net/dmaurer/~dersch/Index.htm [Stand 12.07.2002] 42 3.2 PTools & Java Viewer Mit den PTools hat man die Möglichkeit, die Panoramen in verschiedenen Formaten zu speichern und zu veröffentlichen. Zur Publikation im Web wird das ebenfalls von Helmut Dersch entwickelte Java-Applet namens PTViewer verwendet. Dieses Java-Applet ist auch als Freeware auf der Website der FH-Furtwangen erhältlich.41 3.2.2 Aufnahme Verwendetes Equipment: • Kamera: Nikon Coolpix 5000 • Objektiv: Nikon 8 mm Fisheye-Konverter FC-E8 • Stativkopf: Eigenkonstruktion • Stativ: Cullmann Einbeinstativ 1747 Um genügend Überlappung für das anschließende Stitchen zu haben werden hier sechs Einzelbilder verwendet. Es wird je ein Bild in jede der vier Himmelsrichtungen aufgenommen, plus je eines von Zenit und Nadir. Es gibt von Kaidan einen speziellen Stativkopf für die Coolpix 5000, der an den entsprechenden Stellen für jede Objektivkonstruktion eine Bohrung hat, um den Nodalpunkt zu justieren.42 Dieser Stativkopf kostet 250 € und lässt sich nur für dieses Kameramodell verwenden. Wenn man sich für eine Eigenkonstruktion entscheidet, kann man auch ohne diesen speziellen Stativkopf auskommen. Wichtig ist hier wie immer der Nodalpunkt des Objektivs. Beim FC-E8 Fisheye-Konverter liegt dieser Punkt genau an der schmalen Nut am Übergang von Glas zu Einfassung.43 An 41. Quelle: http://www.fh-furtwangen.de/~dersch/PTVJ/doc.html [Stand 12.06.2002] Verfügbarkeit siehe Fußnote 40 42. Quelle: http://www.kaidan.com/products/kiwi5000.html [Stand 17.06.2002] 43. Quelle: http://michel.thoby.free.fr/Laseresult.html [Stand 19.06.2002] 43 3.2 PTools & Java Viewer der Nut kann man mit Schnur ein Lot befestigen und erhält so einen virtuellen Drehpunkt. Wenn man am Boden des geplanten Aufnahmeortes mit Klebeband ein Kreuz markiert, kann man sich bei der Drehung der Kamera um jeweils 90° daran orientieren. Die genaue Ausrichtung erfolgt anhand des Lotes und einer Kamerawasserwaage. Nikon Coolpix 5000 mit FC-E8 und Lot Man kann dies auch ohne Stativ realisieren, dazu braucht man aber eine sehr ruhige Hand.44 Hier wird ein Einbeinstativ verwendet, das verglichen mit einem Dreibeinstativ nicht so viel Retusche im unteren Bildbereich erfordert. Weitere Vorteile dieser Lösung sind der schnelle Aufbau, das geringe Gesamtgewicht und der günstige Preis verglichen mit dem speziellen Stativkopf von Kaidan. 44. Quelle: http://philohome.free.fr/tripod/shooting.htm [Stand 20.06.2002] 44 3.2 PTools & Java Viewer 3.2.3 Bildbearbeitung Da die PTools von Helmut Dersch nicht sehr intuitiv zu bedienen sind, bietet sich die Verwendung des Zusatzprogramms PTGui45 an. Diese Software vereint alle Funktionen von PTools unter einer gut verständlichen grafischen Oberfläche. PTGui gibt es nur für Windows, ein vergleichbares Produkt für den Macintosh heißt PTMac.46 Seit Sommer 1999 gibt es für PTools und somit auch für PTGui eine Beschränkung was die Bearbeitung von Bildern mit sehr großem Bildwinkel anbelangt. Die Firma Interactive Pictures Corporation (iPIX) besitzt ein Patent auf die Methode, aus Fisheye-Bildern mit 180° Bildwinkel sphärische Panoramen zu produzieren. Da PTools auch mit dieser Technik und mit ähnlichen Algorithmen arbeitet, hat die Firma iPIX Herrn Dersch eine Klage angedroht.47 Daraufhin wurden die PTools dahingehend überarbeitet, dass es jetzt nicht mehr möglich ist, Bilder mit mehr als 160° Bildwinkel zu bearbeiten. Möchte man trotzdem mit diesen Fisheye-Bildern arbeiten, kann man die Fotos so beschneiden, dass der Bildwinkel von 180° auf 160° reduziert wird. Da insgesamt sechs Bilder aufgenommen werden, hat man auch mit dem reduzierten Bildwinkel von 160° noch genügend Bildüberlappung für Stitching und Retusche. Zudem ist der Randbereich der Fisheye-Bilder optisch stark verzerrt und hat oft Farbverschiebungen, so dass man auf diesen Bildbereich verzichten kann. Für die Reduzierung des Bildwinkels auf 160° wird der Radius der Fisheye-Bilder in Photoshop um den Faktor 0,88 beschnitten. Ist der Bildwinkel bei allen Fotos auf 160° verringert, werden sie in PTGui importiert. Nach der Eingabe der erforderlichen Werte für Bildwinkel und Objektiv legt man die Größe und das Panoramaformat fest. Möchte man als Ergebnis ein sphärisches Bild, wählt man ein Seitenverhältnis von 2 : 1. Dies entspricht 360° horizontalem und 180° vertikalem Bildwinkel. Das Panoramaformat für eine Sphäre heißt hier equirectangular. Dabei handelt es sich um die rechtwinklige Darstellung einer sphärischen Ansicht. Das equirectangular45. Quelle: http://www.ptgui.com [Stand 21.06.2002] 46. Quelle: http://www.kekus.com/ptmac/index.html [Stand 21.06.2002] 47. Quelle: http://www.cptech.org/ip/business/software/graphics.html#ipix [Stand 29.06.2002] 45 3.2 PTools & Java Viewer Format bei PTools ist übrigens identisch mit dem spherical-Format bei Realviz Stitcher. Sind alle Daten eingegeben, legt man einzelne Punkte für die Überlappung fest. Pro Überlappungsbereich benötigt man mindestens drei solcher Punkte. Setzt man mehr Stitchingpunkte, erhöht sich die Genauigkeit. Bei der Auswahl der Punkte sind kontrastreiche Bildstellen von Vorteil. Bei großen monochromen Flächen hat die Software Schwierigkeiten, Referenzpixel an den Überlappungspunkten zu finden. PTGui 1.04 mit einem kompletten Panorama-Projekt während der Definition von Stitchingpunkten 46 3.2 PTools & Java Viewer Sind alle Punkte gesetzt, wird der „Optimizer“ aktiviert. In diesem Bearbeitungsschritt werden die definierten Koordinaten auf ihre Differenz zum jeweiligen Referenzpunkt geprüft. Bei zu großen Abständen gibt es meist kein gutes Stitchingergebnis. Daher ist es bei hohen Differenzwerten sinnvoll, einzelne Punktkoordinaten zu korrigieren. Mit einem Differenzwert von unter drei Pixeln kann man ein gutes Ergebnis erzielen. Abschließend stitcht die Software aufgrund eines Scripts, in dem die Koordinaten der Einzelbilder enthalten sind, die Fisheye-Bilder zu einem sphärischen Bild zusammen. Script anhand dessen mit PTStitcher die Einzelbilder gestitcht werden Es stehen verschiedene Export-Dateiformate zur Auswahl. Es empfiehlt sich, für die spätere Bildbearbeitung als Exportformat „Photoshop mit Masken“ zu wählen. So erhält man jedes der sechs Einzelbilder, die mit PTGui zusammengestitcht wurden, auf einer eigenen Photoshop-Ebene mit dazugehöriger Maske. Die eventuell erforderliche Retusche der Überlappungsbereiche wird auf diese Weise sehr komfortabel. Anschließend wird das Bild als JPG gespeichert und kann mittels PTViewer im Web veröffentlicht werden. 47 3.2 PTools & Java Viewer Sphärisches Bild nach Stitching und Retusche 3.2.4 Publikation Das Panorama wird mit dem Java-Applet PTViewer in eine Website eingebunden. PTViewer ist in der Lage, sphärische Bilder darzustellen und navigierbar zu machen. Außerdem kann man mit dem PTViewer QTVR-Movies in eine Website integrieren ohne dass der Betrachter das QuickTime Plug-in benötigt. Im Beispiel wird das sphärische Bild im JPG-Format mit dem Java-Viewer wie folgt in eine HTML-Datei eingebunden:48 48. Quelle: http://www.fh-furtwangen.de/~dersch/PTVJ/doc.html [Stand 29.06.2002] Verfügbarkeit siehe Fußnote 40 48 3.2 PTools & Java Viewer <APPLET archive=ptviewer.jar code=ptviewer.class width=400 height=300> <PARAM name=file value="panorama.jpg"> </APPLET> Dazu müssen das sphärische Bild (hier: panorama.jpg) und das Java-Applet (ptviewer.jar) im selben Verzeichnis liegen wie die HTML-Datei. Um das Panorama betrachten zu können, muss beim User Java im Browser aktiviert sein. Das ist in der Regel der Fall. Beim Windows XP-Betriebssystem wird Java allerdings nicht mehr automatisch unterstützt. Statt dessen setzt Microsoft auf eine Eigenentwicklung namens "Jump to .Net". Wer unter Windows XP den Internet Explorer der Version 6 über eine ältere Browser-Version installiert, behält die bislang verwendete Java-Engine.49 Die aktuelle Java-Version steht beim Java-Entwickler Sun zum Download bereit.50 Mit PTViewer publiziertes Panorama. 51 49. Quelle: http://www.chip.de/produkte_tests/unterseite_produkte_tests_209436.html [Stand 23.06.2002] 50. Download unter: http://java.sun.com/getjava/download.html [Stand 23.06.2002] 51. Das interaktive Panorama finden Sie auf der beiliegenden CD-ROM. 49 3.2 PTools & Java Viewer 3.2.5 Specials Über die Parameter des Java-Applets können der Anfangsblickwinkel des Panoramas verändert (pan, tilt, fov), der zoombare Bereich definiert (fovmax, fovmin), das Panorama automatisch rotiert (auto) und Hotspots eingefügt (hotspot) werden:52 <PARAM name=file value=" {file=panorama_1.jpg} {pan=-45} {tilt=-50} {fov=80} {fovmax=120} {fovmin=30} {auto=0.5} {hotspot0=x1141 y207 cff0000 n'panorama_2' u'Controls.html'} {hotspot1=x311 y265 c00ff00 n'panorama_3' u'Controls.html'} "> Sound kann mit einer kleinen Erweiterung des PTViewers ebenfalls als Java-Applet in eine HTML-Datei eingebunden werden.53 Der Betrachter benötigt dazu kein weiteres Plugin. Wer Java aktiviert hat, kann in den Genuss sämtlicher Erweiterungen des PTViewers kommen. 52. Quelle: http://www.fh-furtwangen.de/~dersch/PTVJ/doc.html [Stand 29.06.2002] Verfügbarkeit siehe Fußnote 40 53. Quelle: http://www.fh-furtwangen.de/~dersch/PTVJ/helpers.html [Stand 29.06.2002] Verfügbarkeit siehe Fußnote 40 50 3.2 PTools & Java Viewer 3.2.6 Kurzbewertung Vorteile PTools & Java Viewer: • Die Software kostet nichts und kann aus dem Netz heruntergeladen werden. • PTools arbeitet mit fast allen Bildwinkeln bzw. Objektiven. • PTools unterstützt zahlreiche Dateiformate. • PTools gibt es für die Plattformen Linux, Macintosh und Windows. • Die Software ist nicht nur zum Stitchen geeignet, man kann PTools auch zur Korrektur der optischen Verzerrung verwenden. • Durch das in jedem Texteditor einsehbare Script werden die verwendeten Algorithmen sehr transparent. • Es ist kein Plug-in erforderlich, allerdings muss Java im Browser aktiviert sein. Nachteile PTools & Java Viewer: • Wenn der Nodalpunkt nicht exakt eingestellt ist, bekommt man mit dieser Technik Schwierigkeiten. Bei Realviz Stitcher werden die Überlappungsbereiche stärker geblendet, dadurch werden unsaubere Stellen eher kaschiert. • Große monochrome Flächen, wie etwa der Nachthimmel, sind mit dieser Software schwierig zu stitchen. Die definierten Überlappungspunkte müssen einen hohen Kontrast aufweisen, andernfalls können sie nicht als Referenzpixel fürs Stitchen erkannt werden. • Da die Software aufgrund der Korrektur von Pixelkoordinaten nicht ganz einfach zu bedienen ist, dauert die Einarbeitung etwas länger als bei den anderen hier vorgestellten Programmen. • Während des Downloads ist lediglich ein Ladebalken sichtbar, man bekommt das Panoramabild erst zu sehen, wenn es vollständig geladen ist. 51 3.2 PTools & Java Viewer • PTViewer gibt es nicht als Stand-alone Player, wie etwa den QuickTime Player, das Panoramabild muss mit dem Java-Applet in eine Website eingebunden sein. • In der Regel reagiert die Java-Lösung nicht so schnell auf Mausbewegungen. Im Vergleich mit einem QTVR-Movie wirkt alles ein bisschen zeitverzögert. 52 3.3 iPIX 3.3 iPIX 3.3.1 Einleitung iPIX Die Firma Interactive Pictures Corporation bietet seit 1997 unter dem Namen iPIX ein patentiertes Verfahren an, aus 2 Fisheye-Bildern ein sphärisches Panorama zu generieren. 1999 begann iPIX mit der Verfolgung von Patentrechtsverletzungen. Die Folge waren zahlreiche Abmahnungen an diverse Websitebetreiber.54 iPIX hat ein spezielles Abrechnungssystem. Zu den Kosten der Software kommen pro produziertem Panorama 25 US-$ Gebühr hinzu. 3.3.2 Aufnahme Verwendetes Equipment: • Kamera: Nikon Coolpix 950 • Objektiv: Nikon 8 mm Fisheye-Konverter FC-E8 • Stativkopf: iPIX-Rotator • Stativ: Manfrotto 190 PRO Durch die Verwendung des sogenannten iPIX-Rotators, der für jedes Kameramodell in einer speziellen Ausführung hergestellt wird, befinden sich Kamera und Objektiv schon im richtigen Nodalpunkt. Der Rotator rastet bei jeweils 180° ein, das erleichtert die Justierung am Set. 54. Quelle: http://www.cptech.org/ip/business/software/graphics.html#ipix [Stand 29.06.2002] 53 3.3 iPIX Nikon Coolpix 950 mit iPIX Rotator Bei der Aufnahme sollte man darauf achten, dass Stativ und Kamera exakt horizontal ausgerichtet sind. Das geschieht am Besten mit einer Kamerawasserwaage. Diese Technik bietet die Möglichkeit, selbst Bewegungen gut abzubilden. Dennoch sollte man beachten, dass sich die bewegten Objekte nicht im Randbereich der beiden Fisheye-Bilder befinden, da sonst das Stitchen und anschließende Retuschieren erschwert wird. 3.3.3 Bildbearbeitung Die iPIX Software gibt es in zwei verschiedenen Versionen. Die einfachere Ausführung namens iPIX Wizard bietet nur wenig Einflussmöglichkeiten. Hier kann man lediglich die beiden Fisheye-Bilder importieren, gestitcht wird dann automatisch. Die zweite Software namens iPIX Builder bietet wesentlich mehr Einflussnahme und ermöglicht so exakteres Arbeiten. Daher ist es ratsam iPIX Builder zu verwenden. 54 3.3 iPIX Zuerst werden die beiden Hemisphären importiert und optimal zueinander positioniert. Ist die Schnittstelle so wenig wie möglich sichtbar, hat man die richtige Position der Bilder gefunden. iPIX Builder 5.0 mit einem komplett bearbeiteten Panorama-Projekt Man kann hier die Größe der Kreisradien der Fisheye-Bilder verändern und ihre Position in x- und y-Richtung verschieben. Ebenso lassen sich die Bilder drehen bis man die opti- 55 3.3 iPIX male Schnittstelle gefunden hat. Diese Einstellungen, die sogenannten Fisheye-Parameter, sind gesondert speicherbar. So hat man hat beim nächsten Panorama-Stitching schon einen Näherungswert. Der Überlappungsbereich der beiden Hemisphären ist sehr gering und im Randbereich der Fisheye-Bilder kommt es oft zu Farbveränderungen. Daher blendet die Software die Bildüberlappung nicht, sondern erzeugt eine harte Kante. Diese Kante wird später retuschiert. Das richtig positionierte Panorama wird für die Retusche in Photoshop als „editable iPIX“ gespeichert. Hierfür braucht man einen 30-stelligen Key, der jederzeit online über den iPIX-Store gegen eine Gebühr von 25 US-$ erhältlich ist.55 Dieser Key funktioniert dann nur für eine bestimmte, auf einem Rechner lizenzierte Software-Version. Man kann also nicht auf dem einen Rechner mit der Bearbeitung beginnen und das abschließende Speichern auf einem anderen Rechner vornehmen. Das „editable iPIX“ vor der Retusche mit sichtbarer Schnittkante Das „editable ipix“ ist ein aufgefaltetes sphärisches Bild. Dieses Bild wird in Photoshop entlang der Nahtkante und an allen anderen erforderlichen Stellen retuschiert. Währenddessen kann man mit einem speziellen Photoshop Plug-in die sphärische Ansicht im iPIXViewer überprüfen. Zum abschließenden Speichern nach der Retusche öffnet man das Bild erneut mit iPIXBuilder und kann dort den Anfangsblickwinkel, den „initial view“, einstellen. Für den finalen Speichervorgang benötigt man wieder denselben Key den man schon für das Speichern 55. Quelle: http://www.ipixstore.com/ [Stand 29.06.2002] 56 3.3 iPIX des „editable iPIX“ benutzt hat. Es empfiehlt sich, bei diesem Speichervorgang alle benötigten Größen- und Qualitäts-Varianten zu speichern. Ein späteres Verändern und Speichern des Panoramas ist nur durch den Einsatz eines weiteren Keys möglich. 3.3.4 Publikation Für die Darstellung der iPIX Bilder auf einer Website bieten sich zwei Möglichkeiten an. Verwendet man das iPIX-Image ohne Java-Applet benötigt der Besucher des Webangebots ein Plug-in.56 Dafür hat man mit dieser Variante die bessere Bildqualität und eine erhöhte Drehgeschwindigkeit des Panoramas. Die zweite Möglichkeit ist, das iPIX-Image unter Verwendung des iPIX-Java-Viewers einzubinden. Hier braucht man kein Plug-in, allerdings muss Java im Browser installiert und aktiviert sein. Falls Java noch nicht installiert ist, steht die aktuelle Java-Version beim Java-Entwickler Sun zum Download bereit.57 Für die Publikation mit iPIX Plug-in kann jede iPIX-Datei verwendet werden, unabhängig von gewählter Auflösung und Kompression. Bei der Publikation mit dem Java-Applet können ausschließlich iPIX-Dateien verwendet werden, die im kleinsten Format komprimiert wurden. Dateien mit höherer Qualität können mit dem iPIX-Viewer nicht abgespielt werden. Die Plug-in-Variante bindet man mit folgendem Code in HTML ein:58 <OBJECT ID="IpixX1" WIDTH=400 HEIGHT=300 CLASSID="CLSID:11260943-421B-11D0-8EAC-0000C07D88CF" 56. Download unter: http://www.ipix.com/support/download/plugin.shtml [Stand 23.06.2002] 57. Download unter: http://java.sun.com/getjava/download.html [Stand 23.06.2002] 58. Quelle: http://www.ipix.com/support/posting/standard.shtml [Stand 29.06.2002] 57 3.3 iPIX CODEBASE="http://www.ipix.com/download/ipixx.cab#version=6,2,0,5"> <!-- For MSIE 3,4+ --> <PARAM NAME="IPXFILENAME" VALUE="panorama.ipx"> <!-- For Netscape 3,4+ --> <embed src="panorama.ipx" border=0 width=400 height=300 palette="FOREGROUND" type="application/x-ipix" pluginsPage="http://www.ipix.com/cgi-bin/download.cgi"> </embed> </OBJECT> Es müssen alle iPIX-Dateien (hier: panorama.ipx) im selben Verzeichnis liegen wie die zugehörige HTML-Datei. Mit Plug-in publiziertes iPIX-Panorama. 59 59. Das interaktive Panorama finden Sie auf der beiliegenden CD-ROM. 58 3.3 iPIX Das iPIX Java-Applet wird mit folgendem Code in die HTML-Seite eingebunden:60 <applet code="IpixViewer.class" width="400" height="300" archive="IpixViewer.jar"> <param name="URL" value="panorama.ipx"> <param name="Toolbar" value="small"> <param name="BackgroundColor" value="#ffffff"> <param name="HelpURL" value="help/java3_2/index.html"> <param name="SpinSpeed" value="2"> <param name="SpinStyle" value="flat"> </applet> Das iPIX-Applet 3.22 61 (IpixViewer.jar) muss sich im selben Verzeichnis befinden wie das iPIX-Image (hier: panorama.ipx) und die zugehörige HTML-Datei. Mit Java-Applet publiziertes iPIX-Panorama.62 60. Quelle: http://www.ipix.com/support/posting/java.shtml [Stand 29.06.2002] 61. Download unter: http://www.ipix.com/support/camsoft/applets.shtml#v3.22 [Stand 29.06.2002] 62. Das interaktive Panorama finden Sie auf der beiliegenden CD-ROM. 59 3.3 iPIX 3.3.5 Specials Um das iPIX-Panorama auf der Website automatisch drehen zu lassen, wird im JavaApplet der „SpinSpeed“-Wert gesetzt. Um den iPIX-Bildern Sound oder Hotspots hinzufügen zu können, benötigt man ein zusätzliches Programm namens Hot Media.63 Dieses Zusatz-Tool ist im Lieferumfang der iPIX-Software enthalten. Man kann die mit Sound und Hotspots versehenen iPIX-Panoramen mit dem Hot Media Java-Applet in Webseiten einbinden. 3.3.6 Kurzbewertung Vorteile iPIX: • Es werden nur zwei Bilder benötigt, dadurch lässt sich relativ schnell ein komplettes Panorama aufnehmen. • Aufgrund des großen Bildwinkels der Fisheye-Bilder sind bewegte Objekte unproblematisch, solange sie sich nicht im Randbereich befinden. • Die Software ist vergleichsweise einfach zu bedienen. • Man kann iPIX-Bilder außer mit dem iPIX Plug-in auch mit dem iPIX Java-Applet in Webseiten einbinden und benötigt dann kein Plug-in. Allerdings läuft die Plug-in Anwendung sauberer und die Bildqualität ist besser. 63. Quelle: http://www-3.ibm.com/software/ad/hotmedia/about/ [Stand 30.06.2002] 60 3.3 iPIX Nachteile iPIX: • Da nur zwei Bilder verwendet werden, ist die Auflösung des sphärischen Panoramas verglichen mit den anderen Techniken nicht so hoch. Man hat insgesamt weniger Bildinformation, deshalb ist die Qualität etwas schlechter. • Durch ihre spezielle Abrechnungsmethode verlangt die Interactive Pictures Corporation für jedes produzierte Panorama eine Gebühr von 25 US-$. • iPIX bietet nicht so viele Export-Möglichkeiten wie andere Software und bietet zudem nur die Auswahl unter festen Voreinstellungen, man kann selbst keine Parameter eingeben. • Es ist in jedem Fall erforderlich, die Nahtkante zu retuschieren. • iPIX-Panoramen wirken stellenweise etwas verzerrt. Einige Betrachter mögen diese kugelförmige Anmutung, anderen ist es zu verzeichnet. 61 3.4 Roundshot Panoramakamera 3.4 Roundshot Panoramakamera 3.4.1 Einleitung Panoramakamera Seit 40 Jahren baut die schweizer Firma Seitz analoge Panoramakameras, die alle die Modellbezeichnug „Roundshot“ tragen.64 Im Herbst 2000 wurde mit der „Digital 1“ auch eine digitale Variante auf den Markt gebracht. Dieses Modell wurde 2001 weiterentwickelt zur „Super Digital 1“ und seit April 2002 gibt es das aktuelle Modell Roundshot „Super Digital II“.65 Im Kopf der Panoramakamera befindet sich ein RGB-Zeilensensor mit 2700 Pixeln Bildhöhe. Die Scanzeile der Roundshot stammt von Sony und wird dort für handelsübliche Flachbettscanner verwendet.66 Während einer Aufnahme dreht sich die Kamera um ihre eigene Achse. Sie wird dabei von einem Schrittmotor angetrieben. Es gibt außer Seitz auch noch andere Hersteller digitaler Panoramakameras, die ebenfalls nach dem Prinzip des Zeilenscans funktionieren. Ähnliche Modelle werden von Spheron67 und Panoscan68 angeboten. Seitz war jedoch die einzige Firma, die ihre Kamera kostenlos zum Test zur Verfügung stellte. 64. 65. 66. 67. 68. 62 Quelle: http://www.roundshot.ch/deutsch/frameset.htm [Stand 19.06.2002] Quelle: Marc Kairies, Seitz Roundshot Deutschlandvertretung, persönliche Mitteilung 19.06.2002 Quelle: Marc Kairies, Seitz Roundshot Deutschlandvertretung, persönliche Mitteilung 16.05.2002 Quelle: http://www.spheron.de/ [Stand 20.06.2002] Quelle: http://www.panoscan.com/ [Stand 20.06.2002] 3.4 Roundshot Panoramakamera 3.4.2 Aufnahme Verwendetes Equipment: • Kamera: Seitz Roundshot Digital Super II • Objektiv: Sigma 8 mm Circular Fisheye • Stativkopf: Manfrotto 329 • Stativ: Manfrotto 055CL Seitz Roundshot Digital II Vor der Aufnahme wird der Kamerakopf abhängig vom jeweiligen Objektiv positioniert. Der Kamerakopf ist mittels einer optischen Bank horizontal verschiebbar. Dadurch lässt sich der Nodalpunkt des Objektivs exakt auf dem Drehpunkt des Kamerakopfes einrichten. Diese optische Bank kann auch anderweitig genutzt werden. Setzt man einen Drehteller darauf, lässt sich die Vorrichtung für die Produktion von Objekt-Panoramen verwenden. 63 3.4 Roundshot Panoramakamera Die Roundshot „Digital Super II“ funktioniert nur mit einem angeschlossenen Notebook. Von dort aus steuert die Roundshot-Software die Aufnahme und speichert die Bildinformation. Um bei sphärischen Abbildungen nicht auf dem Panorama sichtbar zu sein, muss man sich selbst und das Notebook während der Aufnahme mit der Kamera mitbewegen. Die Kamera dreht sich während eines Belichtungsvorgangs horizontal um die eigene Achse. Der aufzunehmende Bildwinkel kann softwareseitig eingestellt werden. Damit man etwas Überlappung beim anschließenden Zusammenfügen der Schnittkante hat, ist es ratsam etwa 5 % mehr Bildinformation aufzunehmen. Die Kamera misst die Helligkeit an der Startposition sowie am Endpunkt der Drehung, damit an der Überlappungskante keine Belichtungsunterschiede auftreten. Man kann entweder eine feste Belichtung einstellen oder die Automatik verwenden, welche dann während der Aufnahme über die Drehgeschwindigkeit regelt, wie lange jeweils belichtet wird. So können Helligkeitsunterschiede komfortabel ausgeglichen werden. Vor der Aufnahme ist es erforderlich, softwareseitig die sogenannte Binning-Rate einzustellen. Dieser Wert bestimmt die Abtast-Auflösung der Scanzeile und reicht von der höchsten Auflösung mit 1 x 1 bis zur niedrigsten Auflösung mit 8 x 8. Wählt man 8 x 8 als Binning-Rate wird nur jedes 8. Pixel erfasst. Je höher diese Abtast-Auflösung gewählt wird, desto länger dauert der Scanvorgang. Die Brennweite des Objektivs und der gewünschte Panoramabildwinkel werden ebenfalls vor Beginn der Aufnahme angegeben. Die Software berechnet nach Festlegung aller aufnahmerelevanten Daten die zu erwartende Aufnahmedauer. Die komplette Belichtung eines 360°-Panoramabildes dauert bei einer Verschlusszeit von 1/250 Sekunden weniger als 10 Sekunden. Bei nicht ganz so idealen Lichtverhältnissen, beispielsweise bei Innenräumen, kann die Scandauer eines Panoramabildes bei höchster Auflösung auf 30 Minuten und mehr ansteigen. Will man deshalb das Motiv etwas aufhellen, empfehlen sich die mitdrehenden Flächenleuchten von Grigull. 69 Diese Leuchten kann man mit einem Ausleger an der 69. Quelle: http://www.grigull.com/deutsch/deutschindex.html [Stand 20.06.2002] 64 3.4 Roundshot Panoramakamera Kamera befestigen, sie werden dann vom Kameramotor mitgedreht. Die Software der Kamera ist in der Lage, die Auslesefrequenz der Zeilen auf die 50 Hz der Flächenleuchten zu synchronisieren. So entstehen beim Scannen keine Hell-Dunkel-Phasen, was zu einem unschönen Streifenmuster führen würde. Roundshot-Software „Digital Super“ während der Aufnahme eines Panoramas (mit 75% erfasster Bildinformation) 65 3.4 Roundshot Panoramakamera Die digitale Panoramakamera ist aufgrund der Scantechnik weniger geeignet für bewegte Objekte. Diese werden meist nicht vollständig abgebildet, dadurch kann es zu störenden Verzerrungen kommen. Es ist jedoch auch möglich diese Verzerrungen bewusst einzusetzen, etwa für spezielle Kunstpanoramen. Verzerrungen entstanden durch ein langsam bewegtes Objekt 66 3.4 Roundshot Panoramakamera Unter direkter Sonneneinstrahlung entstehen ebenfalls Bildfehler, meist in Form eines weißen Streifens. Diesen Effekt nennt man Blooming.70 Weiße Bloomingzeile verursacht von direkter Sonneneinstahlung Nachtaufnahmen sind mit dieser Kamera ineffizient. Die Dauer der Aufnahme würde Stunden betragen. Für spezielle Effekte kann das reizvoll sein, zum Abbilden einer realen nächtlichen Szene ist die Scankamera jedoch ungeeignet. 70. siehe Kapitel 2.2 Panoramafotografie 67 3.4 Roundshot Panoramakamera 3.4.3 Bildbearbeitung Da die mitgelieferte Roundshot-Software nur die Aufnahme der Panoramabilder regelt, benötigt man fürs Stitchen und Publizieren ein weiteres Programm. Realviz Stitcher beherrscht neben dem Zusammenfügen auch die Umwandlung von Panorama-Formaten, deshalb bietet sich hier die Verwendung dieser Software an. Zuerst sollte man jedoch, falls erforderlich, Farb- und Helligkeitsveränderungen vornehmen. Dies geschieht in Photoshop am Besten am kompletten Panoramabild. Danach wird die horizontale Schnittstelle festgelegt. Dies ist notwendig, wenn für die Überlappung beispielsweise 380° statt der benötigten 360° aufgenommen wurden. Man sucht sich eine markante Stelle im Überlappungsbereich und schneidet die überflüssigen Bildbereiche rechts und links ab. Ob das Panorama so zusammenpasst und die Schnittkante stimmt, kann man mit Hilfe von Realviz Stitcher kontrollieren. Das beschnittene Bild wird dort in ein „cubic QTVR“ umgewandelt. Anschließend wird bei diesem QTVR-Movie die horizontale Schnittstelle geprüft. Ist die Nahtkante nicht sichtbar, wird das beschnittene Bild in Photoshop gespeichert. Falls die Schnittkante im QTVR-Movie sichtbar ist, muss diese natürlich in Photoshop nochmals korrigiert werden. Nach Beendigung dieses Vorgangs hat das Panoramabild die richtige Breite. Das verwendete 8 mm Fisheye-Objektiv von Sigma hat statt der vom Hersteller angegebenen 180° Bildwinkel in Wirklichkeit nur etwa 177°. Deshalb fehlt vertikal etwas Bildinformation für eine komplette sphärische Darstellung. Diese fehlenden Bildbereiche sind im interaktiven Panorama oben und unten als schwarze Kreise sichtbar. Da bei der zweidimensionalen Darstellung des Panoramabilds der obere und untere Bildbereich sehr verzerrt ist, können diese schwarzen Bildbereiche schlecht retuschiert werden. Daher empfielt es sich, die Würfelseiten des cubic QTVR in Realviz Stitcher einzeln abzuspeichern. Wählt man in Realviz Stitcher das Renderformat „cubic“, werden die sechs Seiten des Würfels nach ihrer Ausrichtung benannt. Beispielsweise „u“ für „up“ und „d“ für 68 3.4 Roundshot Panoramakamera „down“. Da nur im oberen und unteren Bereich retuschiert werden muss, wählt man die beiden Würfelseiten „up“ und „down“ und bearbeitet hier die schwarzen Bereiche. Schwarzer Kreis durch fehlende Bildinformation Obere Würfelseite nach abgeschlossener Retusche Ist die Retusche abgeschlossen, wandelt man mit Realviz Stitcher die einzelnen Würfelseiten zu einem cubic QTVR. 69 3.4 Roundshot Panoramakamera 3.4.4 Publikation Das fertige QuickTime-Panorama kann wie in Kapitel 3.1.4 beschrieben in eine Website eingebunden werden. 71 Mit QTVR publiziertes Roundshot-Panorama. Soll das Panorama nicht als QTVR sondern mit dem PT-Java-Viewer veröffentlicht werden, wandelt man die retuschierten Würfelseiten mit Realviz Stitcher in ein sphärisches Bild um. Das Panorama sollte dazu als „spherical“ im JPG-Format gespeichert werden. Die Einbindung mittels Java-Applet in eine HTML-Datei ist in Kapitel 3.2.4 beschrieben. 71. Das interaktive Panorama finden Sie auf der beiliegenden CD-ROM. 70 3.4 Roundshot Panoramakamera 3.4.5 Specials Je nachdem, mit welcher Technik die Panoramen publiziert werden, stehen verschiedene Zusatzfunktionen zur Auswahl. Die Spezialfunktionen für QuickTime sind in Kapitel 3.1.5 aufgeführt und die Specials für den PTViewer können in Kapitel 3.2.5 nachgelesen werden. 3.4.6 Kurzbewertung Vorteile Roundshot: • Der automatische Kontrastausgleich erlaubt das Ausgleichen von hellen und dunklen Stellen schon während der Aufnahme. • Bei ausreichender Helligkeit kann ein Panoramabild in wenigen Sekunden aufgenommen werden. • Man benötigt nur ein Bild und hat dadurch nur eine Nahtkante. Es ist kein mühsames Stitchen vieler Einzelbilder erforderlich. • Es ist nur wenig Retusche im unteren und oberen Bildbereich erforderlich. • Bei höchster Auflösung kann das Panoramabild gleichzeitig auch Vorlage zum Drucken und Vergrößern sein. Nachteile Roundshot: • Die Kamera ist mit rund 10.000 € sehr teuer und der Anwendungsbereich ist auf die Panoramafotografie beschränkt. 71 3.4 Roundshot Panoramakamera • Aufgrund der Scantechnik kann es bei bewegten Objekten zu störenden Verzerrungen kommen. Es werden teilweise breite Farbstreifen abbildet. • Ist die Umgebungshelligkeit nicht hoch genug und lässt sich auch mit zusätzlicher Beleuchtung nicht aufhellen, dauert eine Aufnahme in der höchsten Auflösung 30 Minuten und länger. • Bei direkt einfallendem Sonnenlicht entsteht an der Stelle im Bild ein weißer Streifen. Dieses Phänomen nennt sich Blooming. 72 4.1 Vergleich der Aufnahme-Technik 4. Abschließender Vergleich 4.1 Vergleich der Aufnahme-Technik Je nachdem welches Motiv man fotografieren möchte und wieviel Geld man zur Verfügung hat, stehen für die Produktion eines sphärischen Panoramas verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Hat man einen großen Etat und möchte Szenen ohne Bewegungen abbilden, kann man sich für rund 10.000 € eine Seitz Roundshot-Kamera mit einem 8 mm Fisheye-Objektiv anschaffen. Diese Kamera lässt sich auch mieten, kostet dann allerdings immer noch rund 700 € pro Woche. Ist die Helligkeit des Motivs ausreichend, kann mit dieser Technik schnell und einfach ein komplettes Panorama während einer Kamera-Umdrehung aufgenommen werden. Allerdings sind die digitalen Panoramakameras aufgrund ihrer Scantechnik schlecht für bewegte Abbildungen geeignet. Hier kommt es zu unschönen Bildfehlern, die sich bei schnell bewegten Objekten als schmale Farbstreifen bemerkbar machen. Bewegt sich das Objekt langsamer gibt es breitere Verzerrungen. Diese Ergebnisse sind allenfalls für experimentelle Kunst-Panoramen verwendbar. Ist das abzubildende Motiv zu dunkel, und lässt sich auch mit speziellen Lichtsystemen nicht genügend aufhellen, dauert das Scannen eines Panoramas bei höchster Auflösung 30 Minuten und länger. Für Nachtaufnahmen würde die Kamera einige Stunden belichten. Die entstehende Abbildung kann für spezielle Effekte schön sein, für eine realistische Darstellung ist diese Technik aber eher unbrauchbar. Unter direkter Sonneneinstrahlung gibt es bei der Scankamera immer mindestens eine Blooming-Zeile, sichtbar als vertikaler weißer Streifen. Die Kamera lässt sich außer für Panorama- und Objekt-Aufnahmen nicht für die herkömmliche Fotografie verwenden. Zudem funktionieren die Steuerung der Kamera und das Speichern der Bilder nur über ein angeschlossenes Notebook mit der Roundshot-Software. 73 4.1 Vergleich der Aufnahme-Technik Das komplette Equipment ist mit einem Gesamtgewicht von rund sieben Kilogramm relativ schwer und es dauert einige Zeit bis alles aufgebaut ist, was die Einsatzmöglichkeiten ebenfalls beschränkt. Die Anschaffung dieser Spezialkamera lohnt sich nur, wenn häufig Panoramen von unbewegten Szenen, wie etwa virtuelle Rundgänge durch Immobilien, produziert werden sollen. Für bewegte Objekte ist es von Vorteil, insgesamt so wenig Aufnahmen wie möglich zu machen. Befinden sich die bewegten Motive im Randbereich eines Bildes, kommt es beim Stitchen zu unschönen Überblendungen oder es fehlt sogar ein Teil eines Objekts. Dies kann geschehen, wenn sich das Objekt aus dem Blickfeld der Kamera bewegt, während der Fotograf den Stativkopf für die nächste Aufnahme justiert. Die beste Möglichkeit Bewegungen im Panorama abzubilden, bietet die iPIX-Technologie. Hier wird ein Fisheye-Objektiv verwendet, mit dem jeweils zwei gegenüberliegende Bilder aufgenommen werden. Durch den großen Bildwinkel von 183° ist die Abbildung von bewegten Objekten sehr gut realisierbar, solange sie sich nicht im Randbereich eines Einzelbildes befinden. Mit dem Rotator-Stativkopf, der für jedes Kameramodell in einer speziellen Ausführung angeboten wird, können die beiden Hemisphären relativ schnell und ohne aufwändige Justierung aufgenommen werden. Man ist so sehr flexibel und kann durch den verringerten Aufbau Panoramen auch an Plätzen machen, die schnelles Vorgehen erfordern, wie etwa Aufnahmen einer belebten Innenstadt. Es sollte bei dieser Technik unbedingt darauf geachtet werden, die Bilder in höchstmöglicher Auflösung aufzunehmen, da durch die geringe Gesamtbildanzahl auch die Gesamtpixelzahl des Panoramas und damit die Bildqualität nicht so hoch ist wie bei Techniken, die mehr Bilder einsetzen. Die Verwendung von sechs Fisheye-Bildern bietet mehr Bildinformation und somit eine höhere Qualität. Zudem wirkt die Verzerrung durch die Fisheye-Linse nicht mehr so intensiv, da sich die Bilder mehr überlappen als bei der iPIX-Technik. Die Aufnahme mit dem Einbeinstativ und virtuellem Stativkopf mit Lot ist für Anfänger nicht ganz so einfach wie 74 4.1 Vergleich der Aufnahme-Technik beispielsweise die iPIX-Technik. Doch auch hier ist das Equipment relativ schnell aufgebaut und hat zudem mit rund einem Kilogramm ein geringes Gesamtgewicht. Dies ermöglicht den Transport der kompletten Ausrüstung auch an ungewöhnliche Orte, wie etwa einen Berggipfel. Der Vorteil der Fisheye-Objektive ist, dass sie einen großen Bildwinkel abdecken und man dadurch mit einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Einzelbildern auskommt. Von den insgesamt sechs Bildern werden je eines in jede Himmelsrichtung aufgenommen und zusätzlich je ein Bild von Zenit und Nadir. Man hat mit diesen sechs Bildern genug Bildmaterial für die anschließende Retusche und zudem den Vorteil, dass man verhältnismäßig schnell ein komplettes sphärisches Panorama aufnehmen kann. Die Multirow-Technik bietet durch die Anzahl der Bilder eine hohe Auflösung, hat aber den Nachteil, dass bewegte Motive unter Umständen nur teilweise im gestitchten Panorama abgebildet werden. Dies kann bei Passanten oder im Straßenverkehr problematisch sein. Man kann diesen Effekt aber auch bewusst einsetzen und beispielsweise Personen mehrmals in einem Panorama abbilden. Das setzt voraus, dass die betreffenden Personen ihre Position nur auf Anweisung des Fotografen ändern. Durch die Anzahl der Bilder erhöht sich die Aufnahmedauer des kompletten Panoramas. Ein großer Vorteil der Multirow-Technik ist, dass man kein teures Kamera-Equipment benötigt. Gute Ergebnisse können selbst mit einer digitalen Kompaktkamera mit eingebautem Objektiv erzielt werden. Wird ein eigens konstruierter Stativkopf verwendet, benötigt man den hier eingesetzten Panoramakopf nicht. Dieser Kopf vereinfacht lediglich das Finden und Justieren des Nodalpunktes und ermöglicht eine präzise Einstellung der horizontalen und vertikalen Kameraposition. Abhängig von der Aufnahmetechnik und der Anzahl der Einzelbilder hat das publizierte Panorama für den Betrachter eine unterschiedliche Anmutung. Je mehr Bilder gemacht wurden, desto weniger verzerrt wirkt das Panorama auf dem Bildschirm. Grundsätzlich gilt: Je höher die Auflösung des Ausgangsbilds für die sphärische Projektion, desto besser die Qualität des interaktiven Panoramas. Auch beim Stitchen ist es von Vorteil eine hohe 75 4.2 Vergleich der Stitching-Software Auflösung zu haben, denn so steht mehr Bildinformation zur Verfügung um Überlappungspunkte zu definieren. 4.2 Vergleich der Stitching-Software Abhängig von der Aufnahme-Technik, der Anzahl der Einzelbilder und der verwendeten Objektive stehen verschiedene Software-Varianten zur Auswahl. Realviz Stitcher ist eine intuitiv zu erlernende Software. Man hat hier die Möglichkeit, Fotos, die mit „normalen“, rechtwinklig abbildenden Objektiven gemacht wurden, zu stitchen. Fisheye-Bilder können mit Realviz Stitcher nicht bearbeitet werden. Die Bilder werden an den Überlappungskanten manuell übereinandergelegt, die Software blendet anschließend die Einzelbilder zu einem Panoramabild zusammen. Auf Wunsch können Farb- und Helligkeitsunterschiede ausgeglichen werden. Es empfiehlt sich jedoch, diesen Bearbeitungsschritt in Photoshop durchzuführen, da dort präzisere Einstellmöglichkeiten bestehen. Realviz Stitcher ist außerdem in der Lage, Verzerrungen zu beseitigen, die durch die Verwendung von Weitwinkelobjektiven entstanden sind. Seit der Programmversion 3.5 können unerwünschte Bildbereiche über die Funktion „Artifact Removal“ beseitigt werden. Die Software beherrscht viele Panoramaformate. Man kann zylindrische und kubische QTVR-Movies erzeugen, sowie zylindrische und sphärische Bilder in verschiedenen Dateiformaten. Es besteht zudem die Möglichkeit, Shockwave-Dateien für Director und VRML-Dateien für VRML-Viewer zu exportieren. Überdies können Bilder sehr komfortabel von einem Panoramaformat in ein anderes konvertiert werden. Die PTools-Software ist für Anfänger nicht sehr intuitiv bedienbar, bietet dafür aber sehr viele Einflussmöglichkeiten. Es empfiehlt sich der Einsatz der grafischen Benutzeroberflä- 76 4.2 Vergleich der Stitching-Software che PTGui. Diese Software vereinfacht das Arbeiten mit PTools, da sie die für den jeweiligen Arbeitsschritt erforderliche PTools-Applikation automatisch aufruft. PTools wird über ein Script gesteuert, in dem die genauen Parameter der Einzelbilder wie Panorama- und Dateiformat, Bildwinkel, Größe und Position festgehalten werden. Dieses Script wird gesondert abgespeichert und kann mit jedem Texteditor eingesehen werden. Das macht den dahinterstehenden Algorithmus sehr transparent. Die anderen hier vorgestellten Programme bieten diesen Einblick nicht, dort spielt sich alles im Hintergrund ab. Die Festlegung der Überlappungsbereiche geschieht bei PTools über bestimmte Stitchingpunkte, die an allen Nahtstellen zu den angrenzenden Bildern gesetzt werden. Man benötigt pro Nahtstelle mindestens drei Punkte. Je mehr Punkte definiert werden, desto präziser wird die Überlappungskante. Diese Stitchingpunkte sollten einen hohen Kontrastumfang aufweisen, andernfalls können sie nicht als Referenzpixel fürs Stitchen verwendet werden. Große monochrome Flächen wie etwa der Nachthimmel sind daher mit PTools schwierig zu bearbeiten. Die Koordinaten der Einzelbilder bestimmen einen Großteil des Scripts, anhand dessen die PTStitcher-Applikation von PTools die Bilder zusammensetzt. Außer dem reinen Stitchen der Einzelbilder zum Panoramabild bietet PTools eine Reihe zusätzlicher Software für die Panoramabearbeitung an. So können optische Verzerrungen einzelner Bilder beseitigt, digitales Rauschen reduziert und Stereopanoramen erzeugt werden. PTools bietet ebenfalls eine Reihe von Panoramaformaten an. Es sind zylindrische, sphärische oder kubische Darstellungen möglich. Für die Publikation im Internet mittels PTViewer benötigt man ein sogenanntes equirectangular Bild im JPG-Format. Die Software iPIX-Builder ist relativ einfach zu bedienen. Man kann hier die Position der beiden Halbkugeln in x- und y-Richtung definieren, die Radien größer oder kleiner machen und die Hemisphären im Uhrzeigersinn drehen. Je exakter die Position der beiden Fisheye-Bilder definiert ist und je unsichtbarer die Nahtkante erscheint, desto weniger muss hinterher retuschiert werden. Für die Bearbeitung dieser Nahtkante in Photoshop muss das Bild im sogenannten „editable“-Format gespei- 77 4.2 Vergleich der Stitching-Software chert werden. Dafür benötigt man einen 30-stelligen Key, der für jedes Panorama 25 US-$ kostet. Für den finalen Speichervorgang wird wieder derselbe Key benötigt, sonst kann nicht gespeichert werden. Bei diesem Vorgang sollte man unbedingt alle benötigten Größenund Qualitätsvarianten speichern. Was bei diesem einen Speicherschritt nicht gespeichert wurde, kann nur unter Einsatz eines weiteren Keys verändert werden. Es ist vor allem in der Einarbeitungsphase sehr hinderlich, für jedes bearbeitete Panorama bezahlen zu müssen. Doch auch wenn man die Software beherrscht wird man durch dieses Abrechnungsverfahren am Ausprobieren und Experimentieren eher gehindert. Die iPIX-Software ist nicht in der Lage, so zahlreiche Datei- und Panoramaformate zu verarbeiten wie Realviz Stitcher oder PTools. Zudem wird beim Speichern lediglich die Auswahl unter festen Voreinstellungen angeboten, man kann selbst keine Parameter eingeben. Bei der Variante mit der Roundshot Panormamakamera wird im eigentlichen Sinne nicht gestitcht. Hier wird lediglich die linke Bildkante mit der rechten verbunden. Für die weitere Bildbearbeitung empfiehlt sich die Verwendung von Realviz Stitcher, weil diese Software die Möglichkeit bietet, Panoramen komfortabel von einem Format in ein anderes zu wandeln. Wenn bei der Aufnahme des Panoramas zur besseren Überlappung mehr als 360° gescannt wurden, muss zuerst die genaue Schnittkante auf horizontaler Ebene gefunden werden. Man beschneidet das Bild in Photoshop und überprüft das Ergebnis mit Hilfe von Realviz Stitcher. Hier wählt man als Speicherformat „cubic QTVR“ und kann danach im QuickTime-Player prüfen, ob die Kante sichtbar ist oder nicht. Ist keine Schnittstelle sichtbar wird das beschnittene Bild in Photoshop gespeichert. Auf jeden Fall sollte nachfolgend der obere und untere Bildbereich noch etwas ergänzt werden, da aufgrund des Bildwinkels des verwendeten Sigma-Objektivs von etwa 177° keine volle Sphäre entstanden ist. An Stelle der Bildinformation sind in der sphärischen Darstellung oben und unten schwarze Bildbereiche. Für die Retusche dieser Bildbereiche speichert man in Realviz Stitcher die sechs Würfelseiten des cubic QTVR einzeln. Die obere und untere Würfelseite werden in Photo- 78 4.2 Vergleich der Stitching-Software shop bearbeitet. Abschließend können alle Würfelseiten zu einem kompletten sphärischen Panorama umgewandelt werden. In der folgenden Tabelle findet sich eine Gegenüberstellung der Stitching-Software, insbesondere in Bezug auf die unterstützten Datei- und Projektionsformate. Tabellarischer Vergleich der Stitching-Software Funktionen Realviz Stitcher 3.5 PTools 2.6 iPIX Builder 5.0 Plattformen Mac, Win Linux, Mac, Win Mac, Win Objektivtypen nur rechtwinklig abbildende, keine Fisheyes alle, rechtwinklig abbildende und Fisheyes 8 mm Fisheyes, keine anderen möglich Korrektur der optischen Verzerrung bei Einzelbildern Ja Ja Nein Automatische Erkennung des Bildwinkels Ja Nein Ja Projektionsformate plan, zylindrisch, sphärisch, kubisch plan, zylindrisch, sphärisch, kubisch sphärisch, kubisch 79 4.2 Vergleich der Stitching-Software Tabellarischer Vergleich der Stitching-Software 80 Funktionen Realviz Stitcher 3.5 PTools 2.6 iPIX Builder 5.0 Importformate bmp, cin, iff, jpg, pgm, pic, png, pnm, ppm, rgb, sgi, tdi, tga, tif bmp, jpg, png, tif bmp, jpg, tif Exportformate iff, jpg, pic, png, ppm, sgi, tga, tif bmp, jpg, png, psd, tif bmp, ipix, jpg Panoramaformate cylindrical QTVR, cubic QTVR, Shockwave 3D, VRML, Cylindrical, Cubical, Spherical Equirectangular, Cylindrical, QTVR, VRML, Live Picture Java iPIX Image, cubic QTVR, Equirectangular 4.3 Vergleich der Viewer 4.3 Vergleich der Viewer Für die Beurteilung der verschiedenen Viewer werden folgende Faktoren berücksichtigt: • Benötigt der Betrachter des Panoramas ein Plug-in. • Die Dateigröße dieses Plug-ins beim Download zur Installation. • Die Verbreitung der Technik im Web. • Die Dateigröße des Panoramas. • Navigationsmöglichkeit während des Downloads. • Die Funktionen des Viewers (Zoom, Autorotate). • Die Integrierbarkeit anderer Medien (Video, Sound, Hotspots für virtuelle Rundgänge). • Wie schnell reagiert der Viewer auf Mausbewegungen. • Welche Variante bietet die beste Bildqualität bei gleicher Pixelgröße und Dateigröße. Um cubic QTVR-Movies betrachten zu können benötigt man das QuickTime Plug-in in der Version 5 oder höher. Ältere QuickTime-Versionen beherrschen nur die zylindrische Panoramaprojektion, hier können keine kubischen QTVRs dargestellt werden. Das QuickTime Plug-in lässt sich kostenlos downloaden. Die Installationsdatei ist 506 KB groß. QuickTime bietet die Möglichkeit, zusätzlich zu den Panoramen verschiedene andere Medien zu integrieren wie etwa Videos oder Sound. Auch Hotspots für virtuelle Rundgänge lassen sich problemlos einbinden. Der QuickTimeViewer unterstützt alle diese Zusatzfunktionen, es wird keine weitere Software benötigt. Die QTVR-Dateien bieten verglichen mit den anderen Panoramavarianten die bessere Bildqualität. Auch lässt sich im Panorama besser navigieren, die Mausbewegungen werden direkter umgesetzt. Das erzeugt für den Benutzer einen realistischeren Eindruck. Beim Ladevorgang ist bereits das komplette Panorama sichtbar, allerdings noch unscharf. Je mehr Bildinformation geladen ist, desto deutlicher wird das Bild. Es kann schon wäh- 81 4.3 Vergleich der Viewer rend des Downloads im Panorama navigiert werden. Der Benutzer wird so während des Ladevorgangs unterhalten und ist eher bereit, die Zeit zu warten bis das Panorama komplett geladen ist. Die Java-Lösungen benötigen kein extra Plug-in, jedoch muss beim Benutzer die JavaEngine installiert und aktiviert sein. Das ist meistens der Fall. Bei Windows-Betriebssystemen ab der Version XP wird Java allerdings nicht mehr automatisch unterstützt. Statt dessen setzt Microsoft auf eine Eigenentwicklung namens "JUMP to .NET". Wer unter Windows XP den Internet Explorer der Version 6 über eine ältere Browser-Version installiert, behält die bislang verwendete Java-Engine.72 Die aktuelle Java-Version steht beim Java-Entwickler Sun zum Download bereit. Die Installationsdatei ist 12 MB groß. Bei den Java-Anwendungen muss bei jedem Aufruf der Website das zugehörige ViewerApplet zusätzlich zum Panoramabild und den anderen Seiteninhalten heruntergeladen werden. Die Dateigröße des PTViewer-Applets beträgt 24 KB. Der Betrachter bekommt das sphärische Panorama erst nach Beendigung des kompletten Ladevorgangs zu Gesicht und kann auch erst dann darin navigieren. Sound kann bei PTViewer über ein Zusatz-Applet hinzugefügt werden. Java-Programme werden rechnerseitig in einen Bytecode übersetzt, zu dessen Ausführung ein Interpreter notwendig ist. Daher benötigen rechenintensive Anwendungen wie der Panorama-Viewer relativ viel Rechenzeit und reagieren nicht ganz so schnell auf Mausbewegungen wie die Plug-in Lösungen. Dies ist vor allem bei älteren Rechnern mit langsameren Prozessoren problematisch. Um iPIX-Bilder auf einer Website darzustellen hat man zwei Möglichkeiten. Wird das iPIXImage ohne Java-Applet verwendet, benötigt der Besucher des Webangebots ein Plug-in. Die Installationsdatei des iPIX Plug-ins hat eine Dateigröße von 770 KB. Betrachtet man die Website mit dem Plug-in erhält man eine bessere Bildqualität und erhöhte Drehgeschwindigkeit des Panoramas. Für die Publikation mit iPIX Plug-in kann jede iPIX-Datei verwendet werden, unabhängig von gewählter Auflösung und Kompression. 72. Quelle: http://www.chip.de/produkte_tests/unterseite_produkte_tests_209436.html [Stand 23.06.2002] 82 4.3 Vergleich der Viewer Die zweite Möglichkeit ist, das iPIX-Image unter Verwendung des iPIX-Java-Viewers einzubinden. Bei dieser Lösung benötigt man kein Plug-in, allerdings muss dann Java installiert und aktiviert sein. Wie der PTViewer ist hier ebenfalls der Java-Viewer relativ rechenintensiv und deshalb verglichen mit der Plug-in-Lösung langsamer. Außerdem muss auch hier das Java-Applet mit 69 KB zusätzlich zum iPIX Bild und den anderen Seiteninhalten bei jedem Aufruf der Website mitgeladen werden. Bei der Publikation mit dem Java-Applet können ausschließlich iPIX-Dateien verwendet werden, die im kleinsten Format komprimiert wurden. Dateien mit höherer Qualität können mit dem iPIX-Viewer nicht abgespielt werden. Erst nach dem vollständigen Laden des Java-Applets und des iPIX Bildes kann darin navigiert werden. Bei der Plug-in Variante ist die Vorschau ähnlich gelöst wie bei QuickTime. Sobald genügend Bildinformation geladen ist, sieht man bereits das komplette Panorama und kann sich frei darin bewegen, bis die vollständige Datei geladen ist. Man hat bei beiden iPIX-Lösungen die Möglichkeit, Sound und Hotspots einzubinden. Dies geschieht mit Hilfe der Hot Media Software und über ein zusätzliches Java-Applet. Der Betrachter benötigt keine weitere Software, um diese Erweiterungen nutzen zu können. Die Navigation ist bei allen hier vorgestellten Viewern sehr ähnlich: Mittels Mausklick und gleichzeitigem Ziehen in eine Richtung bewegt sich das Panorama in diese Richtung. Die Mausposition wird bei QTVR als Kreis dargestellt, der PTViewer zeigt die aktuelle Position mit dem gewohnten Mauszeiger an. Die iPIX-Viewer haben je nach Art der Publikation unterschiedliche Maussymbole. Die Java-Lösung zeigt die jeweilige Mausposition als Pfeil. Bei der Darstellung über das Plug-in wird die Mausrichtung mit einer Hand und die Zoommöglichkeit mit einer Lupe angezeigt. Diese ständige Darstellung der Mausposition erleichtert zwar die Verständlichkeit der Navigation für den Betrachter, jedoch fühlen sich manche Benutzer durch zu große Navigationszeiger im Genuss des Panoramabildes gestört. Eine Zoom-Funktion bieten alle Viewer gleichermaßen an. Die Stärke des Zoomfaktors wird in der Panorama-Datei festgelegt. Bei QTVR geschieht das beim Veröffentlichen mit 83 4.3 Vergleich der Viewer Realviz Stitcher, hier kann der Zoombereich numerisch eingegeben werden. Bei iPIX ist der Zoombereich festgelegt, es wird lediglich durch die Auswahl des Startblickwinkels vor dem Speichern der Anfangs-Zoomfaktor definiert. Beim PTViewer ist die Stärke des Zooms im Applet festgelegt und kann durch Eingabe der gewünschten Werte in der HTML-Datei beeinflußt werden. Um dem Anwender die Möglichkeit zum Vergrößern und Verkleinern des Bildes zu geben, sollte man bei der Definition des Start-Zoomfaktors einen Mittelwert des gesamten Zoombereichs wählen. Bei allen Lösungen bietet sich die Möglichkeit, das Panorama mit der sogenannten Autorotate-Funktion beim Start der Anwendung automatisch in eine Richtung drehen zu lassen. Die Verbreitung der jeweiligen Plug-ins unter den Webanwendern in Deutschland:73 • Java wird von 98,6 % genutzt. • Das QuickTime Plug-in wird von 11,2 % genutzt. • Das iPIX Plug-in ist in keiner Statistik aufgeführt. Um möglichst viele Anwender mit unterschiedlich ausgestattenten Rechnern zu erreichen, ist es ratsam ein Panorama in verschiedenen Formaten anzubieten. Beispielsweise eine Java-Lösung und eine Plug-in-Variante. Diese Varianten werden am Besten in unterschiedlicher Dateigröße angeboten, so können die Besucher der Website die für sie optimale Lösung auswählen. Für den Qualitätsvergleich sind die hier produzierten Panoramen je auf einer Website publiziert. Jeweils unter Angabe der eingesetzten Technik und der Dateigröße. Zu finden sind diese Webseiten auf der beiliegenden CD-ROM. Alle vier Panoramen haben die selben Abmessungen und sind mit 400 x 300 Pixel Größe in die HTML-Datei eingebunden. 73. Quelle: http://www.webhits.de/deutsch/insider.html [15.07.2002] 84 4.3 Vergleich der Viewer Da der iPIX Java-Player keine großen Dateien abspielen kann wurden zwei DateigrößenKlassen in den Vergleich einbezogen. Es ist nicht möglich, den unterschiedlichen Dateien die exakt gleiche Größe zuzuweisen. Aus diesem Grund wurden hier Annäherungswerte gewählt. Die höhere Größenklasse liegt bei etwa 900 KB, alle vier Panoramen sind in der Größe publiziert worden. Die niedrigere Dateigröße liegt bei etwa 300 KB, in dieser Größenklasse sind ebenfalls alle vier Panoramen veröffentlicht. Bei einer durchschnittlichen Dateigröße von 900 KB hat das QuickTime-Panorama, das mit der Multirow-Technik aufgenommen wurde, die beste Bildqualität. Sind kleinere Dateigrößen gefordert, wird bei iPIX selbst bei einer Dateigröße von rund 300 KB (im Beispiel mit dem Java-Viewer) noch respektable Qualität geboten. Die Einzelbilder der Panoramen wurden alle mit denselben Einstellungen wie Auflösung und Kompression aufgenommen. So richtet sich die Gesamtpixelanzahl und damit die Auflösung des Panoramas nach der Anzahl der Einzelbilder. Bei der iPIX-Technik hat man die geringste Auflösung und bei der Multirow-Technik die höchste. Für die Publikation im Web wurde die Auflösung verkleinert und die Bildinformation komprimiert. Auch nach der Kompression bietet das Panorama, das zu Beginn die höchste Auflösung hatte, die beste Bildqualität. Abhängig vom eingesetzten Viewer und der dort verwendeten Kompression gibt es Qualitätsunterschiede. QuickTime bietet eine sehr gute Bilddarstellung, auch der PTViewer ist qualitativ gut, iPIX hat seine Stärke eher im Bereich der geringen Dateigrößen. Wo bei anderen Viewern bei Dateigrößen von rund 300 KB deutliche Qualitätsverluste wahrnehmbar sind, bietet die Java-Lösung von iPIX eine annehmbare Qualität. . 85 4.3 Vergleich der Viewer Qualitätsvergleich der publizierten Panoramen. 74 In der folgenden Tabelle findet sich eine Gegenüberstellung der Viewer, insbesondere in Bezug auf die Funktionalität der Anwendungen. 74. Den Qualitätsvergleich finden Sie auf der beiliegenden CD-ROM. 86 4.3 Vergleich der Viewer Tabellarischer Vergleich der Viewer Funktionen QuickTime PTViewer iPIX Version 5 2.1 iPIX Player und iPIX Java Viewer v3.22 Viewer-Typ ActiveX Plug-in Java ActiveX Plug-in bzw. Java Dateigröße beim Download des Plug-ins QuickTime-Installationsdatei: 506 KB Java-Installationsdatei: 12 MB iPIX-Installationsdatei: 770 KB Stand-alone Player Ja Nein Ja (Plug-in) Verwendungsform Panorama und Objekt-Movies Panorama und Objekt-Movies Panorama Panoramaprojektion zylindrisch, kubisch zylindrisch, sphärisch sphärisch Hotspots Ja Ja Ja (über HotMedia Applet) Integrierbarkeit anderer Medien Sound, Video, Objekt-Movies Sound (über Zusatz-Applet) Sound (über HotMedia Applet) Java-Installationsdatei: 12 MB 87 4.3 Vergleich der Viewer Tabellarischer Vergleich der Viewer Funktionen QuickTime PTViewer iPIX Zoom Ja Ja Ja Navigierbarkeit während des Downloads Ja Nein Plug-in: Ja Autorotate (automatische Drehung des Panoramas) Ja Ja Ja Verbreitung im Web [Stand 15.07.2002] QuickTime:11,2 % Java: 98,6 % iPIX Plug-in: keine Angaben Java: Nein Java: 98,6 % 88 5.1 Zusammenfassung 5. Fazit 5.1 Zusammenfassung Jedes der hier produzierten Panoramen genügt professionellen Anforderungen und doch gibt es deutliche Unterschiede. Man kann abschließend sagen, dass es keine Paradelösung gibt. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. In erster Linie kommt es darauf an, welche Szene fotografiert werden soll und ob das Motiv bewegte Objekte enthält oder nicht. Will man bewegte Objekte abbilden, ist aufgrund des großen Bildwinkels und der geringen Einzelbildanzahl die iPIX-Technologie am Besten geeignet. Hier kommt es allerdings zu einer leichten Verzerrung durch die FisheyeObjektive, die selbst im publizierten Panorama noch sichtbar ist. Verwendet man statt der bei iPIX üblichen zwei Fisheyebilder sechs solcher Bilder und bearbeitet diese mit PTools, ist die Verzerrung aufgrund der größeren Überlappung sehr viel geringer. Mit der Multirow-Technik können aufgrund der zahlreichen Einzelbilder qualitativ hochwertige Panoramen hergestellt werden, bei denen so gut wie keine Verzerrung wahrnehmbar ist. Allerdings wird hier die Abbildung bewegter Objekte aufgrund des kleineren Bildwinkels und der längeren Aufnahmedauer sehr schwierig. Auch die Dauer des anschließenden Stitchingvorgangs wird von der Anzahl der Einzelbilder beeinflusst. Die Roundshot Panoramakamera kommt nahezu ohne Stitchen aus, es muss lediglich eine Nahtkante zusammengefügt werden. Allerdings eignet sich diese Kamera aufgrund ihrer Scantechnik ausschließlich für statische Umgebungsaufnahmen. Darüber hinaus ist sie mit rund 10.000 € die mit Abstand teuerste Lösung. 89 5.2 Anwendungsmöglichkeiten Bei allen Varianten ist eine Bildnachbearbeitung erforderlich. Will man den Bodenbereich authentisch wiedergeben sollte dieser Bildbereich retuschiert werden, denn hier sind in der Regel die Stativbeine abgebildet. Darüber hinaus muss bei der iPIX-Technik die Überlappungskante retuschiert werden. Bei der Panoramakamera fehlen aufgrund des Bildwinkels des Objektivs im oberen und unteren Bereich etwas Bildinformation. Auch hier sollte retuschiert werden. Bei exakter Justierung des Stativkopfes ist bei der Multirow-Technik am wenigsten Bildretusche erforderlich, allerdings dauert hier das Zusammensetzen der Einzelbilder länger als bei den anderen Verfahren. Für die Pubikation im Web hat man die Möglichkeit, das Panorama mittels eines Plug-ins oder mit einem Java-Viewer in eine Website einzubinden. Für die Java-Lösung benötigt man bislang noch kein Plug-in, allerdings laufen die rechenintensiven Java-Panoramen auf den meisten Rechnern etwas langsamer als die mit Plug-in publizierten. Die QTVRPanoramen verfügen über die beste Bildqualität und lassen sich sehr authentisch navigieren. Die kleinsten Dateigrößen bei akzeptabler Qualität bietet iPIX. Es empfiehlt sich, ein Panorama im Web in verschiedenen Formaten anzubieten, um möglichst viele Anwender mit unterschiedlich ausgestattenten Rechnern zu erreichen. Beispielsweise eine Plug-in-Lösung und eine Java-Variante. Diese Varianten werden am Besten in unterschiedlicher Dateigröße angeboten, so können die Besucher der Website die für sie optimale Lösung auswählen. 5.2 Anwendungsmöglichkeiten Das Bild unserer Umwelt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Das gilt für unsere Städte in gleichem Maße wie für einzelne Gebäude. Somit gewinnt die Notwendigkeit, unsere Umwelt gewissermaßen als Momentaufnahme festzuhalten, immer mehr an Bedeutung. Einige Berufsgruppen wie Gutachter oder Architekten sind auf die verlässliche 90 5.3 Ausblick Dokumentation eines jeweiligen Ist-Zustandes angewiesen. Normale fotografische oder filmische Verfahren können dem Kriterium der Objektivität kaum standhalten, da sie sich immer nur auf einen bestimmten Blickwinkel beziehen. Um ein neutrales Bild einer räumlichen Situation zu erstellen, bietet sich die Verwendung von sphärischen Panoramen an. Solche Panoramen können außer in der Architektur und Innenarchitektur in vielen anderen Bereichen eingesetzt werden. Vorstellbar sind etwa die Einsatzgebiete Kultur, Museen, Archäologie, Tourismus, e-Learning, Messen und auch Darstellungen zur Verkaufsförderung wie beispielsweise Innenansichten von Automobilen. Eine spezielle Anwendungsform sind Kunst-Panoramen, die beispielsweise aus Bildern zusammengesetzt werden, die ursprünglich nicht zusammengehören. Auf diese Weise ergeben sich interessante künstliche Welten. 5.3 Ausblick Die hier vorgestellte Software ist in der Lage, ausschließlich Bilder mit gleicher Brennweite und Größe zu stitchen. Darüber hinaus müssen bei allen Verfahren die Überlappungsbereiche manuell festgelegt werden. Am Wilhelm Schickard Institut für Informatik im Bereich Graphisch-Interaktive-Systeme (GRIS) der Universität Tübingen wird derzeit eine Software entwickelt die es erlaubt, Bilder mit unterschiedlicher Brennweite zu stitchen. Zudem ist die Software in der Lage, die Bilder automatisch zusammenzusetzen. Die Überlappungsbereiche werden selbsttätig erkannt, vorausgesetzt die Bilder haben einen ausreichend hohen Kontrastumfang. So kann die Software korrespondierende Punkte in den Einzelbildern erkennen und diese zusammenfügen. Bislang erstellt die Software plane Bilder, es wird momentan an der zylindrischen und sphärischen Projektion dieser Panoramen gearbeitet.75 75. Quelle: Peter Biber, Wissenschaftlicher Angestellter im Wilhelm Schickard Institut für Informatik im Bereich GraphischInteraktive-Systeme der Universität Tübingen, persönliche Mitteilung 23.07.2002 91 5.3 Ausblick Die Firma Roundshot entwickelt derzeit eine Panorama-Software die es ermöglicht, sich frei innerhalb eines sphärischen Panoramas zu bewegen. Man kann sich hier nicht nur umblicken sondern den Abstand zur Projektionsfläche selbst beeinflussen. Zudem wird es möglich sein, sich bei einem virtuellen Rundgang ohne Verwendung von sichtbaren Hotspots von einer Sphäre zur anderen zu bewegen. Die Software wird im September 2002 auf der Fotofachmesse Photokina in Köln erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.76 Außer den hier vorgestellten Panoramen, die aus Standbildern gefertigt werden, gibt es auch Bewegtbild-Panoramen, die Videobilder als Grundlage verwenden. Man bekommt hier den Bildausschnitt eines Videos präsentiert und kann darin auf bekannte Weise mit der Maus navigieren. Ein Beispiel dafür bietet die Firma iMove Spherical Video. Auf deren Website ist das benötigte Plug-in77 erhältlich und es können einige Beispielvideos angesehen werden.78 Das System arbeitet mit einer 6-Linsen Videokamera, die alle Bildbereiche auf einmal erfasst. Die sechs Einzelvideos werden mit spezieller Software zu einem sphärischen Video zusammengefügt. Von der Firma iPIX gibt es ebenfalls sphärische Videopanoramen, die sogenannten iPIXMovies. Hier wird das bei iPIX bewährte 8mm-Fisheye-Prinzip angewandt. Es gibt spezielle Doppel-Fisheye-Objektive für Videokameras die es ermöglichen, gleichzeitig die beiden Fisheye-Videospuren aufzeichnen. Mit der iPIX-Movie Software werden die beiden Video-Hemisphären zu einem sphärischen iPIX-Movie zusammengestitcht.79 Um diesen Film im Web betrachten zu können benötigt man den Real Player80 und das iPIX-Movie Plug-in.81 76. 77. 78. 79. 80. 81. 92 Quelle: Marc Kairies, Seitz Roundshot Deutschlandvertretung, persönliche Mitteilung 19.06.2002 Download unter: http://www.imoveinc.com/03products/01iMove_Viewer.asp [Stand 15.07.2002] Quelle: http://www.imoveinc.com/04demos/xxspherical.asp [Stand 15.07.2002] Quelle: http://www.ipix.com/products/im/movies/index.shtml [Stand 15.07.2002] Download unter: http://germany.real.com/index.html?lang=de&loc=de [Stand 15.07.2002] Download unter: http://www.ipix.com/support/download/plugin.shtml [Stand 15.07.2002] 5.3 Ausblick Für solche „Immersive Video Anwendungen“ sind vielfältige Einsatzmöglichkeiten vorstellbar. Diskussionsrunden, Sportereignisse oder Konzerte, bei denen verschiedene Aktionen zeitgleich stattfinden, sind mögliche Einsatzgebiete für eine 360° Video-Übertragung. Man kann dem Betrachter so einen individuellen Blick hinter die Kulissen ermöglichen, der beispielsweise bei Konzertveranstaltungen sonst gar nicht möglich wäre. Weitere Einsatzbereiche können Musikclips, Werbefilme oder Firmenpräsentationen sein. Hier bekommt der Betrachter die Chance, im Video zu navigieren und selbst bei mehrfachem Betrachten des selben Clips immer wieder neue Details zu entdecken. 93 Literaturverzeichnis • Comment, Bernard: Das Panorama, London 1999 • Nischke, Michael: Panoramafotografie, Augsburg 1994 • Richter, Günther: Foto-Handbuch, Gilching 1991 • Hedgecore, John: Große Fotoschule, München 1995 • Mc Clelland, Deke: Die Photoshop 6 Bibel, Bonn 2001 • Romaniello, Steve: Photoshop 6, Düsseldorf 2001 • Häßler, Ulrike u.a.: Digitale Fotografie, Berlin 1998 • Altmann, Ralph: Digitale Fotografie & Bildbearbeitung, Zürich 2001 • Richter, Günter: Weitwinkelfotografie, Freising 1984 • Biere, Julien: Professionelle Dia-AV, Schaffhausen 1998 • Gulie, Steven: QuickTime for the Web, London 2001 • Falk, David u.a.: Ein Blick ins Licht, Basel 1990 • Strutz, Tilo: Bilddatenkompression, Braunschweig 2000 94 Internetquellenverzeichnis • http://www.netscape.de/netscapeprodukte/download/download62/index.jsp [Stand 23.06.2002] • http://www.microsoft.com/downloads/search.asp?LangID=10&LangDIR=DE [Stand 23.06.2002] • http://www.adobe.com/products/acrobat/readstep2.html [Stand 23.06.2002] • http://www.apple.com/quicktime/download/ [Stand 23.06.2002] • http://www.ipix.com/support/download/plugin.shtml [Stand 23.06.2002] • http://java.sun.com/getjava/download.html [Stand 23.06.2002] • http://www.ex.ac.uk/bill.douglas/collection/panorama/barker.html [Stand 10.05.2002] • http://www.cirkutpanorama.com/Timelin.htm [05.05.2002] • http://www.noblex.com [20.05.2002] • http://www.roundshot.ch [20.05.2002] • http://www.kaidan.com/nightri.html [Stand 15.06.2002] • http://www.pbs.org/wnet/newyork/hidden/coneyisland/mermaidpano.mov [Stand 15.06. 2002] • http://www.vrhotwires.com/beetle-pano.mov [Stand 15.06.2002] • http://www.apple.com/hardware/gallery/imac_july2002_320.html [Stand 15.06.2002] • http://www.outline.be/quicktime/musee3d.html [Stand 15.06.2002] • http://www.ueckermann.de/panoramen/panorama-passau.htm?panorama=28 [Stand 15.06.2002] • http://www.apple.com/hardware/gallery/pmg4full_august2002_480.html [Stand 08.08.2002] • http://www.soh.nsw.gov.au/virtual_tour/vrtour.html [Stand 15.06.2002] • http://www.alteredearth.com/vr/cubicvr/shaft1.htm [Stand 15.06.2002] • http://www.e-commercerecht.de/content/urheber_576.html [Stand 25.06.2002] • http://www.debevec.org/HDRShop/ [Stand 06.07.2002] 95 • http://www.gregdowning.com/HDRI/stitched/ [Stand 06.07.2002] • http://www.digitalkamera.de/Info/Workshop/Panorama/NodalPoint1-de.htm [Stand: 12.06.2002] • http://www.digitalkamera.de/Info/Workshop/Panorama/NodalPoint2-de.htm [Stand 12.06.2002] • http://www.digitalkamera.de/Info/Workshop/Panorama/Bildanzahl-de.htm [Stand 05.06.2002] • http://www.apple.com/pr/library/1997/q2/970107.pr.rel.qtvr.html [Stand 08.06.2002] • http://www.apple.com/de/pr/pr-infos2001/april/qt5.html [Stand 08.06.2002] • http://www.realviz.com/downloads/index.php [Stand 08.06.2002] • http://www.sorenson.com/content.php?cats=3 [Stand 10.06.2002] • http://selfhtml.teamone.de/html/multimedia/netscape.htm#definieren [Stand 28.06.2002] • http://www.apple.com/quicktime/products/tutorials/activex.html [Stand 28.06.2002] • http://www.apple.com/quicktime/authoring/embed.html [Stand 28.06.2002] • http://www.realviz.com/products/st/ [Stand 29.06.2002] • http://www.clickheredesign.com.au/products/cubicconnector/ [Stand 29.06.2002] • http://www.smgvr.com/ [Stand 29.06.2002] • http://www.worldserver.com/turk/quicktimevr/QTVRlinks.html [Stand 29.06.2002] • http://www.fh-furtwangen.de/~dersch/ [Stand 12.06.2002] Falls diese Website nicht abrufbar ist, stehen die Inhalte zum Download bereit unter: http://home.no.net/dmaurer/~dersch/Index.htm [Stand 12.07.2002] • http://www.fh-furtwangen.de/~dersch/PTVJ/doc.html [Stand 12.06.2002] Falls diese Website nicht abrufbar ist, stehen die Inhalte zum Download bereit unter: http://home.no.net/dmaurer/~dersch/ PTVJ/doc.html [Stand 12.07.2002] • http://www.kaidan.com/products/kiwi5000.html [Stand 17.06.2002] • http://michel.thoby.free.fr/Laseresult.html [Stand 19.06.2002] • http://philohome.free.fr/tripod/shooting.htm [Stand 20.06.2002] 96 • http://www.ptgui.com [Stand 21.06.2002] • http://www.kekus.com/ptmac/index.html [Stand 21.06.2002] • http://www.cptech.org/ip/business/software/graphics.html#ipix [Stand 29.06.2002] • http://www.chip.de/produkte_tests/unterseite_produkte_tests_209436.html [Stand 23.06.2002] • http://www.fh-furtwangen.de/~dersch/PTVJ/helpers.html [Stand 29.06.2002] Falls diese Website nicht abrufbar ist, stehen die Inhalte zum Download bereit unter: http://home.no.net/dmaurer/ ~dersch/PTVJ/helpers.html [Stand 12.07.2002] • http://www.cptech.org/ip/business/software/graphics.html#ipix [Stand 29.06.2002] • http://www.ipixstore.com/ [Stand 29.06.2002] • http://www.ipix.com/support/posting/standard.shtml [Stand 29.06.2002] • http://www.ipix.com/support/posting/java.shtml [Stand 29.06.2002] • http://www.ipix.com/support/camsoft/applets.shtml#v3.22 [Stand 29.06.2002] • http://www-3.ibm.com/software/ad/hotmedia/about/ [Stand 30.06.2002] • http://www.roundshot.ch/deutsch/frameset.htm [Stand 19.06.2002] • http://www.spheron.de/ [Stand 20.06.2002] • http://www.panoscan.com/ [Stand 20.06.2002] • http://www.grigull.com/deutsch/deutschindex.html [Stand 20.06.2002] • http://www.chip.de/produkte_tests/unterseite_produkte_tests_209436.html [Stand 23.06.2002] • http://www.webhits.de/deutsch/insider.html [15.07.2002] • http://www.imoveinc.com/03products/01iMove_Viewer.asp [Stand 15.07.2002] • http://www.imoveinc.com/04demos/xxspherical.asp [Stand 15.07.2002] • http://www.ipix.com/products/im/movies/index.shtml [Stand 15.07.2002] • http://germany.real.com/index.html?lang=de&loc=de [Stand 15.07.2002] 97 Sonstige Quellen • Marc Kairies, Seitz Roundshot Deutschlandvertretung, persönliche Mitteilungen vom 16.05.2002 und 19.06.2002. • Peter Biber, Wissenschaftlicher Angestellter im Wilhelm Schickard Institut für Informatik im Bereich Graphisch-Interaktive-Systeme der Universität Tübingen, persönliche Mitteilung vom 23.07.2002. • QuickTime VR Mailingliste. Hier werden Tipps von Profis angeboten und es kann im Archiv nach bestimmten Themen gesucht werden. Anmeldung und Infos unter: http:// lists.apple.com/mailman/listinfo/quicktime-vr [Stand 12.07.2002] • Immersive Imaging Mailingliste. Hier sind Informationen und Tipps für die Panoramaproduktion mit PTools erhältlich. Anmeldung unter: http://home.no.net/dmaurer/~dersch/ml/ list.html [Stand 12.07.2002] 98 Glossar Auflösung Die Anzahl der Bildpunkte (Pixel) pro Längeneinheit, wird in horizontaler und vertikaler Richtung angegeben. Bildwinkel Die von einem Kameraobjektiv erfasste Fläche nennt sich Bildwinkel. Dieser Winkel ist abhängig vom Aufnahmeformat und der Brennweite des Objektivs. Wird in Grad angegeben, jeweils in Bezug auf 360°. Blooming Hierunter versteht man eine unerwünschte Überstrahlung im Bild, meistens in Form von Spitzlichtern. Muß ein Element des CCD-Chip bedingt durch das Motiv sehr viel Licht aufnehmen, entsteht dort eine extrem hohe elektrische Ladung. Diese wird dann auch an benachbarte Elemente weitergegeben. Die ausgelesene Bildformation ist dann immer weiß ohne weitere Zeichnung. CCD-Chip Abkürzung für Charge Coupled Device. Der CCD-Chip ist ein Bauelement das aus mehreren Fotozellen besteht. Diese Fotozellen geben abhängig vom Lichteinfall eine Spannung ab, die im CCD-Chip als elektrische Ladung gespeichert wird. Codec Abkürzung für Compressor / Decompressor. Codecs werden meist im Videobereich zur Kompression des Bildmaterials verwendet, beispielsweise der Sorenson-Codec. 99 Cubical Würfelförmige Projektion, die für jede der sechs Seiten eines Würfels ein Bild verwendet. Cylindrical Zylindrische Projektion, die aus einer Bilderreihe entsteht. Die vertikale Blickrichtung ist begrenzt. Ein zylindrisches Bild ist für den Druck geeignet. Equirectangular Rechtwinklige Darstellung einer sphärischen Ansicht. Auch sphärisches Bild genannt. FOV - Field of View Englische Bezeichnung für den Bildwinkel. Die von einem Kameraobjektiv erfasste Fläche, abhängig vom Aufnahmeformat und der Brennweite des Objektivs. Wird in Grad angegeben, jeweils in Bezug auf 360°. Java-Applet Als Applets bezeichnet man "unselbstständige" Java-Programme, die als Teil einer Webseite laufen. Anders als Java-Applikationen, welche selbstständig laufende Programme sind. Morphing Vom Begriff der Metamorphose abgeleitet. Ein Morphing-Programm kann ein graphisches Objekt in ein anderes umwandeln. Meist sind auch Animationen möglich, bei denen man die Umwandlung des Objekts verfolgen kann. Nadir Fußpunkt, dem Zenit genau gegenüberliegender Punkt. 100 Nodalpunkt Der Punkt, um den Kamera und Objektiv gedreht werden müssen, damit kein Parallaxefehler zwischen Vorder- und Hintergrund entsteht. Vorder- und Hintergrund dürfen sich beim Schwenken nicht gegeneinander verschieben. Parallaxefehler Darunter versteht man die Änderung der Perspektive durch die Drehung der Kamera um ihre Achse. Dieser Fehler tritt vor allem dann sichtbar in Erscheinung, wenn sich Objekte relativ dicht vor der Kamera befinden. Man kann diesen Fehler vermeiden, indem man die Kamera auf dem Stativ so befestigt, dass der optische Brennpunkt des Objektivs genau auf der Drehachse des Stativs liegt. RGB Steht für Rot, Grün, Blau. Dies sind die Primärfarben des Additiven Farbsystems, welches bei Fernseh- und Computerbildschirmen verwendet wird. Rectangular Rechtwinklige Abbildung eines mit einem „normalen“ Objektiv aufgenommenen Bildes. Stitchen Der Begriff „Stitchen“ kommt aus dem Englischen, wörtlich übersetzt heißt er "Nähen". Man bezeichnet damit das nahtlose Zusammenfügen von Einzelbildern zu Panoramen. Spherical Kugelförmige Projektion, bei der die komplette Kameraumgebung in einem Panoramabild dargestellt wird. 101 Verzerrung / Verzeichnung Ein häufiger Objektivfehler der dazu führt, dass gerade Linien gekrümmt abgebildet werden. Ist die Verzeichnung in Richtung des Betrachters gewölbt, nennt man sie kissenförmig. Wenn die Abbildung optisch vom Betrachter weg gewölbt ist spricht man von tonnenförmiger Verzeichnung. VRML Abkürzung für Virtual Reality Modeling Language. VRML ist eine Sprache, die zur Beschreibung von dreidimensionalen, computergenerierten Szenen benutzt wird. Sie wird dazu eingesetzt, virtuelle Welten im World Wide Web darzustellen Zenit Scheitelpunkt, senkrecht über dem Betrachter befindlicher höchster Punkt des Himmelsgewölbes. 102