Erstkommunion 2010

Transcrição

Erstkommunion 2010
Erstkommunion
2010
Projekte
Anregungen
Geschichten
Interview
Tipps
Diaspora-Kinder- und Jugendhilfe
Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in der Pastoral und
Pädagogik, liebe Eltern,
„Komm, geh mit! Wir finden den Schatz“ – so lautet in diesem Jahr der
Leitgedanke unserer großen Solidaritätsaktion zur Erstkommunion.
Thematischer Bezugspunkt ist das Gleichnis vom „Schatz im Acker“
und damit verbunden, die Suche und das Finden des Gottesreiches in
unterschiedlichsten Bezügen: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz,
verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner
Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte und kaufte den
Acker.“ (Matthäus 13, 44).
Gerade dieses Gleichnis versinnlicht auf besondere Weise die Botschaft Jesu:
Sucht zuerst das Reich Gottes, und alles andere wird euch dazu gegeben! Eine Aufforderung und zugleich Zusage, die das gesamte Leben der Erstkommunionkinder
prägen und begleiten kann. Daher haben wir sehr bewusst die Anregungen vieler
Gemeinden aufgenommen, doch etwas zum Thema „Schatzsuche“ anzubieten.
Denn gerade dieses Gleichnis verdeutlicht, worum es am Tag der Erstkommunion
eigentlich geht.
Ko m m , g e h m i t.
N
W
Wir finden den
Schatz
O
S
Neben den Einheiten in diesem Heft finden Sie weitere Tipps und Informationen zum Thema unter
www.bonifatiuswerk.de/erstkommunion. Dort können Sie sämtliche Materialien und Themen der
letzten Jahre abrufen und verwenden, sodass eine große thematische Vielfalt in der Erstkommunionvorbereitung abgedeckt werden kann.
„Schatzsuche“ ist überall und jederzeit möglich, auch in Gebieten, in denen die Christen
in einer kleinen Minderheit und in der Vereinzelung leben, in der Diaspora. Gerade junge
Menschen, die aus der wenig religiösen Umgebung der ostdeutschen Bundesländer kommen,
brauchen dringend unsere ideelle und materielle Unterstützung.
Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe fördert Glaubensprojekte in der ost- und norddeutschen Diaspora, sowie in Nordeuropa, Estland und Lettland. Sie unterstützt Initiativen und
Aktionen, die zur Bildung christlicher Gemeinschaft und zur Vermittlung der christlichen
Botschaft an die neue Generation in extremer Diaspora notwendig sind. Einige davon dürfen
wir Ihnen in diesem Erstkommunion-Heft besonders erläutern.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Magazins darf ich an dieser Stelle sehr herzlich für das
Engagement danken!
Besonders gerne verweise ich auf unsere Kommunion-Materialien. Bitte beachten Sie dazu auch unser
beigelegtes Prospekt mit den Angeboten zu Erstkommunion und Firmung!
Mit Gottes Segen für Sie und besonders für Ihre Arbeit mit Ihren Erstkommunionkindern bin ich in
froher Verbundenheit, Ihr
Hinweis
Thema und Bildmotiv der
Erstkommunion- und Firmaktionen des
Bonifatiuswerkes für 2011 finden Sie
bereits ab Juni/Juli im Internet unter
www.bonifatiuswerk.de
Monsignore Georg Austen
(Generalsekretär)
Der besondere Tipp
Unsere Erstkommunionschatzkiste
Schatzkiste aus Holz, mit wunderschönen Erstkommunionmotiven
Dazu: 1 Kommunion-CD „Kleines Glück ganz groß“ mit Begleitheft
1 Bändchen „Freundschaft mit Christus“
1 Ichthys-Erstkommunionfisch
1 Missionsrosenkränzchen
1 Erstkommunion-Glückwunschkarte mit Mini-CD
Für sagenhafte 15,90 EUR!!!
www.bonifatiuswerk.de
www.bonifatiuswerk.de
Bestelladresse: Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken,
Kamp 22, 33098 Paderborn, Tel. 0 52 51 / 29 96-0,
[email protected]
Gedanken zum Kommunionmotiv 2010 von Caroline von Ketteler
Mit Kindern auf Schatzsuche zu gehen ist eine großartige Sache. Leuchtende Augen, angespannte
Gesichter, erwartungsvolles Durcheinander und aufgeregte Planungen begleiten die Suche bis hin
zu jenem Moment, wo der Schatz endlich geborgen werden kann. Zum Schatzsucher fühlt sich jeder
berufen – nicht umsonst ziehen an Geburtstagsfeiern bei Wind und Wetter allerorts aufgeregte Kinder
durch die Straßen.
Die Schatzsuche, die wir Christen unternehmen, ist zwar mit diesen anderen vergleichbar aber sie ist
eben doch auch ganz anders. Bevor wir in jedem Jahr von neuem versuchen, unsere Kommunionkinder
und ihre Familien für unseren Schatz zu begeistern, müssen wir uns einige wichtige Fragen stellen.
Welchen Schatz suchen wir überhaupt?
Unser Schatz wird größer und schöner sein als alles, was wir je gesehen haben. Oder vielleicht doch
kleiner und feiner als alles, was wir uns vorstellen können?... So genau weiß das wohl keiner. Je länger
wir darüber nachdenken, wie unser Schatz aussehen wird, umso reichhaltiger werden unsere Vorstellungen. Mit jedem Mal stellen wir ihn uns ein wenig
anders vor – je nachdem, wie es uns gerade geht.
Sind wir einsam, so wähnen wir den größten Schatz
Jesus erzählte seinen Freunden noch mehr vom
in einem Gegenüber. Sind wir hungrig, würden wir
Reich Gottes. Er sagte:
gerne ein Stück Brot ausgraben und ist es besonders
„Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem
heiß, gäben wir unser letztes Hemd für einen Schluck
Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein
Wasser. Jesus nennt den Schatz, den er uns zeigen
Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein.
möchte, das Reich Gottes! Meint er damit vielleicht
Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er
das Paradies, jenen Garten Eden, in dem Adam und
besaß, und kaufte den Acker.
Eva gelebt haben? Den würden wir gerne finden,
Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem
denn dort, so lesen wir schon auf den ersten Seiten
Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
der Bibel (Gen 2), gab es alles, was den Menschen
Als er eine besonders wertvolle Perle fand, ver­
bis ins Letzte glücklich macht: die absolute Gemeinschaft mit Gott.
kaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.“
Gedanken für die Erwachsenen
„Kommt, wir machen eine Schatzsuche!“
In einem ist sich der Gläubige ganz sicher: dass es
diesen Schatz, dieses Paradies, dieses Reich Gottes gibt und dass wir aufgerufen sind, ihn ernsthaft
zu suchen. Deshalb können wir auch nicht anders,
wir müssen einfach versuchen, ihn zu finden. Auch
wenn wir wohl ein Leben lang eines bleiben: Glaubende und nicht Wissende; Glaubende und Hoffende
– Schatzsucher eben.
(nach Mt 13, 44,
nacherzählt von Elsbeth Bihler)
Gehen wir zusammen oder geht jeder für sich?
Das Gefühl, in einer wichtigen Frage allein zu sein, wird schnell dazu führen, die Sache fallen zu lassen,
die Motivation zum Weitergehen zu verlieren. Wenn aber die kirchliche Gemeinschaft dem gläubigen
Menschen sagt: „Du bist mit deiner Hoffnung vom großen Schatz nicht allein!“, wenn eine Kirchengemeinde ihrem Mitglied vermittelt: „Egal wer du bist, hier treffen wir Schatzsucher uns. Herzlich
willkommen!“, wenn eine Katechetin einem jeden ihrer Kommunionkinder entgegen ruft: „Komm, ich
freue mich, dass genau du da bist!“ und wenn ein Kind in der Zuversicht aufwächst, dass seine Familie
ebenfalls ergriffen ist vom Glauben an den Schatz, wenn Eltern sagen: „Komm, wir brechen gemeinsam
auf, verlass dich drauf, wir halten zusammen!“, dann können wir als große Gemeinschaft auf die Suche
gehen.
Und wo fangen wir an?
Wir sollten mit der Bibel beginnen, mit jenen Erfahrungen, welche die Menschen seit Tausenden von
Jahren mit Gott gemacht haben. Unsere Vorfahren haben uns ihre Geschichte hinterlassen. Seit Adam
und Eva das Paradies verlassen mussten, sind die Menschen auf der Suche: Abraham, Moses, Jona, die
vielen Propheten bis hin zu den Jüngern Jesu. Sie alle haben in ihrer Zeit nach dem Schatz gesucht – so
wie wir es heute tun. Diese Schatzsuche betrifft jeden, denn Gott hat uns alle geschaffen mit der tiefen
www.bonifatiuswerk.de
Gedanken für die Erwachsenen
Hoffnung auf Vollendung. In jeden von uns hat er eine leise Ahnung gelegt von der vollkommenen Gemeinschaft mit ihm.
In welche Richtung gehen wir?
Was uns Christen von den anderen suchenden Menschen unterscheidet ist eines:
Wir glauben, dass einer von uns den Schatz bereits gefunden hat: Jesus Christus. Die
Marschrichtung kann also nur lauten: Hinter ihm her! Wenn wir auf Jesus schauen und
versuchen, nach seinem Vorbild zu leben, wird er uns gewiss zum Schatz führen!
Er ist die Spur, der wir folgen müssen. Er ist der wichtigste Hinweis auf den Schatz, den wir
uns denken können. Wir sollten ihn bei unserer Schatzsuche nie aus den Augen verlieren.
Wie weit ist es noch?
Jesus hat gesagt, dass unser Schatz dort ist, wo unser Herz ist (Mt 6,21, Lk 12,34). Wir
sollten genau in uns hineinhören. Vielleicht finden wir ihn dort, tief in uns verborgen. In
uns, aber auch im Anderen!
Die Autoren:
Caroline von Ketteler,
Münster, Theologin, Kinderbuchautorin, verheiratet, 3 Kinder
Philipp von Ketteler, Münster,
renommierter
Illustrator zahlreicher Kinder- und
Jugendbücher,
zeichnete das diesjährige Erstkommunionmotiv.
Der Text zum
Meditationsbild
für die Kommunionkinder selbst
wurde in diesem
Jahr verfasst von
Prof. Albert Biesinger, profilierter
Religionspädagoge,
Uni Tübingen („Kinder nicht um Gott
betrügen“).
Vielleicht aber müssen wir auch weite Umwege gehen, bis ans sprichwörtliche „Ende
der Welt“, ehe wir erkennen, was wirklich wichtig ist. Eines ist sicher: wir müssen Tag für
Tag neu aufstehen und losgehen. „Das Reich Gottes ist nahe!“ (Mt 4,17) Zeitlich nahe?
Örtlich nahe? Da bleibt uns nur eines: Wachsam bleiben!
Wann machen wir eine Pause?
Wenn wir glauben, dass es diesen Schatz in uns, in der Schöpfung, in der Geschichte
der Menschheit wirklich gibt, wird uns die Sehnsucht dann nicht immer weiter treiben?
„Unruhig ist mein Herz bis es ruht in Dir, Gott!“, bekennt schon der hl. Augustinus.
Wir sollten regelmäßig tief einatmen, damit uns auf dem Weg die Luft nicht ausgeht.
Dieses Einatmen, zur Ruhe kommen, dieses Kraftschöpfen kann auf unserer Schatzsuche die Feier der Eucharistie sein. Sie ist das Vermächtnis, die Schatzkarte, die uns
Jesus hinterlassen hat. Wer Eucharistie feiert, der wird einen Eindruck erhalten von dem,
was wir eigentlich suchen.
Hier können wir dem Schatz so nahekommen wie sonst nirgendwo, ihn in uns aufnehmen. Und wenn wir auch oft das Gefühl haben, dieses Geheimnis nicht begreifen zu
können – bitten wir darum, dass Gott uns immer tiefer verstehen lässt, wie ernst er
es mit uns meint! Was haben wir denn zu verlieren? Die Hoffnung stirbt zuletzt – dann,
wenn sie uns im Reich Gottes zur Gewissheit wird!
Wann sind wir da?
Wohl erst, wenn der Schatz in seiner ganzen Fülle geborgen sein wird. Am Ende unseres
eigenen Lebens? Am Ende der Menschheit? – Dann, wenn Gott sich uns offenbaren
möchte! Denn der Schatz ist Geschenk, nicht Verdienst!
Das große Etappenziel in der Zeit der Erstkommunionvorbereitung ist es, in den Kindern
und ihren Familien die Sehnsucht neu zu wecken; die Begeisterung aufzubrechen für die
größte Schatzsuche, die die Menschheit je erlebt hat; eine Ahnung vom Schatz zu geben; ihnen die Spuren Jesu zu zeigen, die er für uns hinterlassen hat und
mit ihnen zu erhoffen, dass sie vor allem die Eucharistiefeier als einen
wirklichen Hinweis auf die Größe Gottes hin erkennen dürfen.
Wann gehen wir los? Jetzt!
Tipp
Philipp von Ketteler und Caroline von Ketteler:
Der Ring der Elisabeth. Elisabeth von Thüringen.
Ihr Leben für Kinder erzählt. Münster: Aschendorff, 2006.
ISBN 978-3-402-00241-4. 12,80 EUR.
Anhand eines Ringes, der bis heute erhalten ist, erzählt die Dienerin Guda
die Lebensgeschichte ihrer Herrin, der heiligen Elisabeth von Thüringen.
Kindgerecht erzählt und liebevoll illustriert! In gleicher Ausstattung liegt
von den Autoren u. a. ein Buch für Kinder zum Leben und Sterben von Johannes Paul II. und vom
heiligen Luidgar vor.
Autor
„Hey, Ruben, komm doch mal her!“ Erschrocken dreht sich der große schlacksige Junge um. Rebekka
und Sarah lächeln und winken. „Ruben, du bist doch der Klügste im Dorf“. Die Mädchen schauen ihn
schelmisch an und Ruben kratzt sich verlegen am Ohr: „Eh, ihr wollt mich doch nicht etwa verklappsen?“.
Die Schwestern lachen, „Nein, keinen Bammel, wir wollen dich nicht verschaukeln, aber du musst uns
was erklären.“
Detektivgeschichte
Guido Erbrich, Theologe, Buchautor, Leiter der Katholischen
Erwachsenenbildung Sachsen
(KEBS), Bautzen.
Sarah legt gleich los: „Gestern kam ein Mann auf den Markt und erzählte eine spannende Geschichte.
Riesenaugen und Riesenohren haben die Erwachsenen bekommen, so haben sie zugehört. Und jetzt
sitzen sie und überlegen, was sie zu bedeuten hat. Kannst du uns das erklären, du darfst doch schon in
die Synagoge?“
Schatzdetektive
in Galiläa
Eine Geschichte von Guido Erbrich
„Was hat denn eure spannende Geschichte
mit der Synagoge zu tun?“ Ruben schüttelt
den Kopf, „Fragt doch lieber den alten Märchenerzähler am Stadttor.“
„Du verstehst uns nicht“, unterbricht ihn
Rebekka, „das war doch eine fromme
Geschichte. Die Großen haben gefragt, was
das Himmelreich ist und der Mann. ...“
„Sag, doch, dass es Jesus, der Wanderprediger war“, fährt Sarah dazwischen.
Ruben schnipst mit den Fingern. „Sags doch gleich! Jesus, das ist doch der, der die Großen so herrlich
durcheinanderbringt. Ihr solltet mal erleben, was jetzt in der Synagoge los ist. Die Männer streiten
was das Zeug hält. Die einen wollen am liebsten gleich mit ihm mitgehen, die anderen schimpfen und
sagen, er ist doch bloß ein Gotteslästerer. Und der alte Gamaniel behauptet steif und fest, er hätte mit
eigenen Augen gesehen, wie er Kranke heilt.“ Rubens Augen leuchten: „Und weil sich die Erwachsenen
so schön streiten, muss das wohl ein toller Typ sein, dieser Jesus. Aber was hat er denn nun erzählt.“
„Na die Großen wollten wissen, wie es im Himmel ist. Da hat er gesagt: ‚Liebe
Leute, stellt Euch vor: Das Himmelreich ist wie ein versteckter Schatz in einem
Ko m m , g e h m i t.
Acker. Ein Mensch entdeckt ihn, aber sagt niemanden was. Dann verkauft er alles,
Wir finden den
N
was er hat und geht zu dem Bauern und kauft ihm den Acker ab. Der Bauer freut
sich über so viel Geld. Aber er weiß ja nicht, dass auf seinem Acker ein Schatz
W
O
versteckt ist‘.“
S
„Na ich find’s gemein“, Sarah schaut erbost in die Runde, „die beiden hätten
doch teilen können“.
„Ne, ne, so wie ich die Großen kenne, bekommen die sich erst einmal in die
Haare, wenn es um Geld geht“, entgegnet Rebekka mit erhobenen Zeigefinger.
Ruben holt tief Luft. „Lasst mal das Geld beiseite. Lösen wir den Fall wie richtige Detektive. Also
erstens: Es ist etwas versteckt. Und zwar das Himmelreich. Aber wo ist es zu finden? Detektiv Sarah,
kombiniere bitte weiter.“
„Das Himmelreich ist ... tja, es ist eigentlich so versteckt, dass jeder es finden kann. Aber es liegt dort,
wo fast niemand sucht. Und jetzt mach du weiter Rebekka!“
„Wenn du es finden willst, musst du anderes dafür aufgeben. Du musst dich mit allem was du hast dafür einsetzen. Sonst kannst du es nicht bekommen. Ich glaube, der Schatz ist gar kein Gold und Silber.“
„Wenn es um den Himmel geht, kann jeder seinen Schatz finden. Gott wird vielleicht genug Schätze für
jeden Menschen versteckt haben“, macht Sarah weiter.
Ruben unterbricht: „Wer in den Himmel hinein möchte, der muss herausfinden, was wichtig ist im
Leben. Dann merkt er schnell, dass vieles völlig unbedeutend und dumm ist.“
Die Kinder kommen in Fahrt. „Wer in den Himmel möchte, soll seine Augen aufhalten, damit er den
Himmel auf Erden entdecken kann. Vielleicht ist er nur unter etwas Erde versteckt“, stellt Rebekka fest
und Sarah macht weiter: „Wer in den Himmel will, sollte einfach nichts Böses mehr machen und sich
nicht so sehr darum kümmern, was er selber hat. Und den Acker, den er kauft, kann er bearbeiten, da-
Schatz
www.bonifatiuswerk.de
Detektivgeschichte
mit noch viel mehr darauf wächst. Die Pflanzen heißen Liebe,
Hoffnung und Mut.“
„Und Ehrlichkeit gehört auch dazu. Dann wächst der Himmel
auf der Erde“, verkündet Rebekka stolz. „Das ist ja Klasse,
den Schatz können wir leicht finden, der ist ja schon da!“
Ruben klatscht in die Hände: „Passt mal auf! Dieser Jesus hat
auch zu den Großen gesagt: Wenn ihr nicht werdet wie die
Kinder, dann kommt ihr nicht ins Himmelreich.“ „Da haben
wir’s“, freuen sich die Schwestern. „Weil die bloss nach
Goldklumpen gucken und überlegen, was sie sich alles dafür
kaufen können. Aber wir wissen es jetzt besser. Ob wir uns
das merken, bis wir groß sind?“
„Klar“, strahlt Ruben, „wenn wir es nicht vergessen! Und jetzt
kommt mit, den Schatz suchen, wäre doch gelacht, wenn wir
ihn nicht finden.“
Guido Erbrich: Ministranten-Grundkurs
Kirchenjahr. Für alle Kinder,
die sich nach der Erstkommunion für den Ministrantendienst entscheiden.
Leipzig: St. Benno-Verlag,
2007. ISBN 3-7462-2284-2.
5,00 E
Ministranten-Grundkurs
Beten. Enthält alle
Gebete, die Ministranten
für den Gottesdienst, Andachten und das Gebet
zu Hause brauchen. Leipzig: Benno, 2009. ISBN
3-7462-2492-6. 5,00 €.
Tipp
Meine Schatzkiste –
Was mir bei der Erstkommunion
wertvoll wurde
Von Marcus C. Leitschuh
„Du bist mir wertvoll. Etwas ist mir wertvoll.“ Das sagen wir manchmal. Zum Beispiel, wenn
es um einen Menschen geht, der uns ganz wichtig ist. Wertvoll kann aber auch ein Geschenk
sein. Das Besondere: Dinge können für uns wertvoll werden, obwohl sie es vom Geldwert her
gar nicht sind. Der erste verlorene Milchzahn, die ersten Schuhe, eine Muschel vom Italienurlaub, ein Stein ... Vieles, was man gar nicht kaufen kann oder nur 1,99 Euro kostet, wird
dadurch wertvoll, dass damit Erinnerungen verbunden sind.
Die Geschichte vom Schatz im Acker will uns ermutigen, uns über gefundene Schätze zu
freuen, für einen Schatz alles andere aufzugeben. Der Schatz im Acker steht dabei symbolisch
für den Himmel. Wenn wir den in unserem Leben entdecken, soll er für uns das Wertvollste
überhaupt sein.
Bei der Erstkommunion will uns Gott näherkommen. In Brot und Wein sollen wir von ihm ein
wertvolles Geschenk bekommen: Ein Stück Himmel liegt in unseren Händen. Der Tag der Erstkommunion ist dabei so angefüllt mit Terminen, Menschen und Erlebnissen, dass wir schnell
auch Dinge übersehen oder vergessen.
Deshalb ein Tipp: Bastel dir eine Schatzkiste für die Erstkommunion. Das kann ein angemalter oder beklebter Schuhkarton sein oder eine echte Kiste. Da hinein sammelst du dann
Gegenstände, die in der Vorbereitungszeit der Erstkommunion oder am Tag selbst wichtig
wurden: Kleine Geschenke, Gebetszettel, ein Blume aus dem Kommunionschmuck, aufgeschriebene Erinnerungen an den Tag, den Liedzettel aus dem Gottesdienst, Fotoabzüge ...
Diese Schatzkiste kann dich immer an den Tag erinnern und du wirst sehen, sie wird immer
wertvoller, je länger der Tag her ist.
Autor
www.bonifatiuswerk.de
Marcus C. Leitschuh. Religionslehrer und innovativer
Buchautor, Bibliodrama­
leiter, Kassel
Anregungen und Gestaltungen zum Jahresthema von Elsbeth Bihler
Anregungen
Auf Schatzsuche:
Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz
Jesus erzählte den Leuten vom Reich Gottes, in dem alle Menschen froh
sein dürfen. Er sagte:
Ihr müsst keine Angst haben, denn im Reich Gottes wird niemand mehr
weinen und traurig sein. Ihr könnt selbst mithelfen, damit es schon jetzt
weiter wächst: Verkauft alles, was in eurem Leben überflüssig ist. Schenkt
das Geld den Armen, damit auch sie froh und zufrieden leben können.
Sammelt euch Schätze im Himmel und nicht auf der Erde.
Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
nach Lk 12,32-48
Ko m m , g e h m i t.
N
W
Wir finden den
Schatz
O
S
Gestaltung zum Schrifttext
Text
Gestaltung
Hier siehst du ein gelbes Tuch.
Es sieht aus wie Gold.
Auf dieses Tuch legen wir alles, was ganz wichtig
ist für uns, was so ist, wie ein großer Schatz.
Gelbes Tuch in die Mitte legen
Neben das gelbe Tuch, auf dem jetzt alles liegt,
woran unser Herz hängt, legen wir jetzt ein hellblaues Tuch.
Es sieht aus wie der Himmel.
Ein hellblaues Tuch wird neben das gelbe Tuch
gelegt.
Jesus sagt: Der Himmel, in dem Gott wohnt, der
ist nicht da oben.
Das Reich Gottes ist da, wo Menschen sich lieb
haben. Davon soll euer Herz voll sein.
Ein rotes Herz aus Tonpapier wird auf das blaue
Tuch gelegt.
Jesus sagt: Wo euer Schatz ist, da ist auch
euer Herz.
Überlegen wir einen Moment:
Was von all dem, was wir genannt haben, ist
­wirklich wichtig für unser Leben?
Stille
Vielleicht können wir auch etwas sagen, was wir
tun können, damit das Reich Gottes kommt:
L schreibt das, was die Kinder nennen, auf ein
Kärtchen und legt es zu dem Herz auf das blaue
Tuch.
Wenn wir das tun, was Gott will, dann werden
alle Menschen froh und glücklich.
Deshalb schmücken wir jetzt unser Herz auf dem
blauen Tuch mit vielen Dingen.
Ihr alle dürft dabei mithelfen.
Das blaue Tuch mit dem Herzen in der Mitte wird
von den Kindern mit bunten Bausteinen und
Legematerial ausgeschmückt und verziert.
Die Kinder benennen jetzt einige Dinge, die von
L auf ein Tonpapierkärtchen gezeichnet (oder
geschrieben) werden
Die bemalten Kärtchen werden auf das gelbe
Tuch gelegt.
L = Katechet/in
www.bonifatiuswerk.de
Anregungen
Stilleübung
Schatz I
Stilleübung
Schatz II
L spricht:
Wir setzen uns ganz ruhig hin.
Wir schließen die Augen.
Wir atmen langsam und tief.
Alle unsere Gedanken kommen zur Ruhe.
Unser Kopf wird frei.
Jetzt öffnen wir unsere inneren Augen.
Wir sehen Dinge und Menschen,
die ganz wichtig sind für unser Leben.
Es können viele Menschen sein.
Es können viele Dinge sein.
Manche sehen wir immer wieder.
Sie sind besonders wichtig für uns.
Zum Schluss bleibt nur noch ein Bild übrig.
Wir schauen es noch eine Weile mit geschlossenen Augen an.
Dann öffnen wir die Augen.
Ich lasse jetzt eine Schale mit Hostien herumgehen.
Jedes Kind nimmt sich bitte eine Hostie.
In der Kommunion will Jesus ganz nah zu uns
kommen.
Er will in uns sein.
In so einem kleinen Scheibchen Brot.
Wenn wir den Leib Christi empfangen,
dann wird dieses Scheibchen Brot zu einem kostbaren Schatz
in unserer Hand,
in unserem Herzen.
Jeder von uns wird wie ein Tabernakel.
Wir tragen Jesus in uns
Wie eine kostbare Perle.
L spricht:
Wir setzen uns ganz ruhig hin.
Wir schließen die Augen.
Wir atmen langsam und tief.
Alle unsere Gedanken kommen zur Ruhe.
Unser Kopf wird frei.
Jetzt öffnen wir unsere inneren Augen.
Wir sehen Dinge und Menschen,
die ganz wichtig sind für unser Leben.
Es können viele Menschen sein.
Es können viele Dinge sein.
Manche sehen wir immer wieder.
Sie sind besonders wichtig für uns.
Zum Schluss bleibt nur noch ein Bild übrig.
Wir schauen es noch eine Weile mit geschlossenen Augen an.
Dann öffnen wir die Augen.
Ich lasse jetzt eine Schale mit Perlen herumgehen.
Jedes Kind nimmt sich bitte eine Perle.
Nacheinander dürft ihr jetzt zum Schatzkästchen
in der Mitte gehen.
Ihr legt die Perle zum Kästchen und sagt:
Ich lege ....... hinein.
Dabei nennt ihr das,
was ihr vor eurem inneren
Auge zuletzt gesehen habt.
Hintergrund
Kommunion heißt Gemeinschaft – mit Jesus, untereinander und mit der
ganzen Schöpfung. Diese Übung eignet sich besonders, den Kindern den
Kommunionempfang zu erklären: Der Leib Christi ist wie ein kostbarer
Schatz. Deshalb nutzen wir kostbare Gefäße dafür. Nach der Messe verwahren wir ihn im Tabernakel. Davor machen wir eine Kniebeuge. Wenn wir zur
Kommunion gehen, werden wir selbst zum „Tabernakel“. Jesus ist in uns. Das
bedeutet auch, dass wir Ehrfurcht und Achtung voreinander haben sollen.
Autorin
Elsbeth Bihler,
Religions­pädagogin,
bekannte Buchautorin,
Schwerte
Eine Geschichte von Schätzen am Erstkommuniontag
Nach Hermann Schuh
Es war einmal ein kleines Herz. Das war warm
und lebendig, und es hüpfte und schlug fröhlich
vor sich hin. Besonders munter und froh war es,
wenn ein anderes Herz zu Besuch kam. Das Herz
gehörte einem Kommunionkind.
Eines Tages kündigten sich besondere Ereignisse
an. Das kleine Herz war ganz aufgeregt. Um es
herum gab es allerlei Geschäftigkeit. Unser Herz
erfuhr, dass es Besuch bekommen sollte, hohen
Besuch. Ein Freund war angekündigt. Erwartungsvoll nahm es alles auf, was um es herum vorging.
Ja, es machte sich sogar ein wenig größer, es war
aufmerksamer und wärmer.
Und dann brachte man Dinge… Das Kind sagte:
„Herz, freu dich! Wie schön ist das lange Kleid.“
Und das Herz ließ das Kleid hinein. Es erschrak
nur ein wenig, wenn das Kleid zu arg raschelte.
Und das Kind sagte: „Herz, freu dich! Wir machen
heute ein großes Festessen, und wir bekommen
viele Gäste!“ Das kleine Herz musste jetzt ganz
feste klopfen: Es musste das ganze Fest unterbringen. Es wurde eng. Es klopfte schon bis zum
Hals hinauf: „Ich bin so aufgeregt“, klopfte das
kleine Herz.
„Mach Platz, kleines Herz. Es kommt noch mehr“,
sagte das Kind, und in das kleine Herz hinein
plumpste eine Armbanduhr; sie tickte jetzt mit
jedem Herzschlag um die Wette.
„Oh, das ist stark!“, rief das Kind. „Kleines Herz,
hörst du?“ Und mit lauten Tönen brauste der neue
MP-3-Player mitten durch das kleine Herz. Es gab
Gedränge. Die Uhr rückte etwas beleidigt zur Seite.
Aber es mussten noch mehr Dinge in das kleine
Herz. Das meiste durfte nur rasch hinein schauen,
dann musste es beiseite treten. Es war einfach
Tipp
Wahrnehmungsübungen: Herz schlagen
hören, Blutkreislauf „nachfühlen“
Kinder aufschreiben lassen, was ihnen
„am Herzen liegt“ (Herz-Check-Liste)
Herzmandalas malen
Herzen backen
Geschichte vom „Kleinen Prinzen“ umsetzen („Man sieht nur mit dem Herzen gut“)
Herzen mit Namen und Fotos der Kinder
auf großes „Christusherz“ kleben und in
der Kirche ausstellen
Mit Kindern besprechen: Welche Therapie
bräuchte das „Kleine Herz in Not“?
Geschichte
Kleines Herz in Not
kein Platz mehr da. Das Buch, das Computerspiel
– sie mussten warten.
Nur einmal gab es noch eine Veränderung. „100,
150, 200, 300...“, zählte das Kind. Jetzt konnten
sich auch die Gäste und der Kuchen nicht mehr
im Herz des Kindes halten. Sie wurden vom Geld
einfach beiseite geschubst. Denn das weiß ja
schließlich jedes Kind, wie schnell Geld über
jedes Herz Macht gewinnt. Still! – Wollte da noch
jemand hinein? Das kleine Herz fragte: „Wer ist da
– brauchst du viel Platz?“
„JA. ICH BRAUCHE DEN GANZEN PLATZ: ICH
BRAUCHE DICH GANZ!“ – „Na so was! Wer bist du
denn?“, fragte das Herz etwas müde und unwillig,
und es klang ein wenig, als ob Steine aneinander
klappern.
„ICH BIN DER BESUCH. ICH HEISSE JESUS.“
– Aber die Musik im MP-3-Player spielte so laut,
und die Uhr tickte so heftig, dass das Herz nichts
mehr verstehen konnte. Es sagte nur kühl: „Komm
rein und setzt dich still in die Ecke. Aber stör mich
nicht!“
Und Jesus drückte sich in die hinterste Herzensecke, und die Dinge schauten ihn naserümpfend an
und dachten: „Was will der denn hier?“ Und Jesus
musste daran denken,
dass sie damals in Bethlehem auch keinen Platz
für ihn hatten. Und er wartete...
Wo unser Herz ist…
„Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“ (Lk 12,34)
Das Herz ist das Zentrum der Lebenskraft
im Menschen, der „Sitz der Gefühle“, die
„innere Mitte“ des leib-seelischen Menschen. Alle Völker erzählen davon, dass im
Herzen etwas Wohnung nehmen kann. Es
bietet Raum für Gut und Böse und kann zur
Wohnstatt Gottes werden. Böse Menschen
besitzen ein „Herz aus Stein“. Von all dem
erzählt die Geschichte Kleines Herz in Not.
Diaspora-Projekte
Auf Schatzsuche:
Jesus bei den Menschen
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben in Fülle haben“ (Johannes 10,10)
„Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr auch mir getan“
(Matthäus 25, 40)
Ambulanter Kinderhospizdienst
… damit sterbenskranke Kinder nicht allein bleiben
Halle (Saale). Gott ist ein Freund der Kinder. Zu jedem Kind sagt Jesus: Du bist ein großer Schatz.
Und: Du bist nicht allein, in allen Situationen deines Lebens. Deshalb hilft die Diaspora-Kinder- und
-Jugendhilfe aus den Spenden der Erstkommunionkinder seit Jahren der katholischen Hospizseelsorge in Halle (Saale). In Deutschland leben derzeit 22.000 Kinder mit einer unheilbaren, lebensverkürzenden Krankheit oder
Behinderung, jährlich sterben etwa 2.200 an ihrer Krankheit.
Für eine Pflegeeinrichtung sind diese jungen Patienten zu pflegeintensiv, für die klinische Medizin nicht
mehr therapierbar. Der Abschied von den Kindern vollzieht sich über Jahre.
In den betroffenen Familien bricht eine ganze Welt zusammen. Nach der Hospizidee wird in Halle a.d.
Saale versucht, diesen Kindern ein würdiges Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Die ambulante Betreuung wird aus guten Gründen dem stationären Aufenthalt vorgezogen, da die Kinder – so lange es
möglich ist – in ihrer häuslichen Umgebung verbleiben können.
Hier gilt der Grundsatz „ambulant vor stationär“!
Die ganzheitliche Begleitung von lebensbedrohlich erkrankten Kindern und deren Familien ist eine
große Herausforderung für jeden ambulanten Helfer.
Die unterstützenden Angebote des ambulanten Kinderhospizdienstes stehen Familien, die ein Kind mit
einer lebensverkürzenden Krankheit betreuen, kostenfrei
zur Verfügung, ganz egal, welcher Religion oder Weltanschauung sie angehören.
Durch den ambulanten Kinderhospizdienst in Halle werden unheilbar kranke Kinder und Jugendliche im Alter
von null bis 18 Jahren aus der Stadt und in der näheren
Umgebung betreut. „Wir begleiten Familien bis über den
Tod der Kinder hinaus“, sagt Hospizpfarrer Packenius und
ergänzt: „Ohne ehrenamtliches Engagement ist diese
Arbeit nicht möglich. Aber auch nicht ohne jede noch so
kleine Spende!“
10
www.bonifatiuswerk.de
Diaspora-Projekte
Kinderhaus Sonnenblume …
… damit auch Sven eine Chance hat
Bernau. Ein Neugeborenes braucht Zuwendung und Liebe.
Doch es gibt junge Frauen, die unsicher sind, ob sie ihrem
Kind das geben können – wegen ihrer Schwangerschaft
allein gelassen und unter Druck gesetzt. Seit Jahren wird
eine Zunahme der Kindestötungen in Deutschland registriert. Oft ist dann in den Zeitungen zu lesen: „17-jährige Schülerin erschlug
neugeborenes Baby“ oder „32-jährige Frau vergrub ihr Kind im Wald.“ Im
Kinderhaus „Sonnenblume“ in Brandenburg wird solchen Müttern und ihren
Säuglingen geholfen. Ins Leben gerufen hat diesen geschützten Ort die Franziskanerschwester Monika Hesse. Sie will Leben ermöglichen und erhalten.
Die Frauen sollen ermutigt werden, zu kommen, bevor sie das Kind aussetzen
oder ihm Gewalt antun.
Zum Beispiel Sven. Es war drei Tage alt, als seine Mutter ihn zu Schwester
Monika gebracht hat. Heute wächst und gedeiht der Kleine prächtig.
Wichtig ist, dass die Frauen anonym bleiben können. Im letzten Jahr konnten
fünf Neugeborene aus dem „Kinderhaus Sonnenblume“ zur Adoption vermittelt werden.
Das Kinderhaus erhält für diese (anonym bleibenden)
Frauen und ihre Kinder keine finanzielle Unterstützung
durch den Staat und ist deshalb auf Spenden angewiesen.
Ein wichtiges Projekt, wo die Erstkommunionkinder ein
wirklicher „Lichtblick“ sein können!
Was dringend gebraucht wird:
Baby-Erstausstattung 235,– EUR
Strampler 24,– EUR
Unterwäsche, Bodys 39,50 EUR
Windelpaket 9,95 EUR
Babypflege 24,30 EUR
Folgemilch 7,89 EUR
www.bonifatiuswerk.de
11
Diaspora-Projekte
„Martinshaus“ in Lettland
… damit Straßenkinder eine Zukunft haben
Seit einigen Jahren kümmern sich Dominikanerpatres in Liepaja (Lettland) um Straßenkinder, Kinder und Jugendliche, die um die Mülltonnen
herumschleichen und nach Brot suchen. Zusammen mit engagierten
Mitstreitern fassten sie den Entschluss, diesen obdachlosen Jungen und
Mädchen zu helfen. Es gelang, relativ günstig ein Haus zu kaufen. Zwar
war das Gebäude in einem katastrophal schlechten Zustand, doch wurde
und wird es in Eigenleistung renoviert. Und das Unerwartete geschah: In
der Mittagszeit belebte sich die sonst ruhige Straße, wenn Kinder und Jugendliche aus armen Familienverhältnissen oder aus dem Bahnhofsviertel
und anderen sozialen Brennpunkten in die Suppenküche des „Martinshauses“ kamen. Warum sie das auch heute noch tun, wird schnell
deutlich: Es bleiben keine Reste auf den Tellern. „Woher sie kommen,
wird bei uns im Martinshaus niemand gefragt“, erklärt Iveta Jansone, die
Organisationsleiterin im Haus. Und sie ergänzt aus ihrer Erfahrung: „Nach
einiger Zeit entsteht bei vielen richtiges Vertrauen, und das Bedürfnis zu
reden wächst. Dann erzählen sie über sich, und wir überlegen, wie wir
ihnen weiterhelfen können. Es bleibt nicht beim Stillen ihres Hungers.“
„Wenn die Gesellschaft gewisse Menschen abfällig als ‚Problem‘ ansieht
und verstößt, zeigt sie, wie krank sie selber ist“, sagt Dominikanerpater
Arturs, „Wir sind hier auf jede Spende elementar angewiesen.“
12
www.bonifatiuswerk.de
Im Gespräch mit Max Bolliger
Interview
Worüber Kommunionkinder staunen –
Max Bolliger ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Kinderbuchautoren Europas. Er schrieb über 50 Bücher, die in 20 Sprachen übersetzt
wurden. Bereits 1966 erhielt er für seine Nacherzählung der biblischen
Davidsgeschichte den Deutschen Jugendliteraturpreis. Der Katholische
Kinder- und Jugendbuchpreis wurde ihm 1983 für „Euer Bruder Franz“
und 1991 für „Das Buch der Schöpfung“ verliehen, 2005 folgte der Große
Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. für
sein literarisches Lebenswerk.
?
In der Religionspädagogik und auch in der Erstkommunionkatechese heißt es ja häufig: „Mit
Staunen fängt es an.“ Das Staunen über die Welt und
das Schöne, das sei der Anfang (auch) von Religion.
Auch Ihre Erzählungen und Geschichten berichten
ja oft absolut Erstaunliches ... Worüber staunen Sie
selbst denn am meisten?
Ich möchte das am liebsten in der Form eines kleinen
Gedichtes zum Ausdruck bringen, das ich den Erstkommunionkindern des 2010er-Jahrgangs mit auf den
Weg geben will:
Worüber wir staunen!
Dass die Welt hinter den Bergen nicht zu Ende ist,
dass, was dir im Spiegel begegnet, du selber bist.
Dass die Erde rund ist und sich dreht
Und dass der Mond, auch wenn es regnet, am Himmel
steht.
Dass die Sonne, die jetzt bei uns sinkt,
andern Kindern guten Morgen winkt.
Das ist es, was die Kinder erfahren sollen: Trotz des
vielen Leids und der Dunkelheit in der Welt ist das
Leben schön, und wir haben allen Grund zur Dankbarkeit und Freude.
Verweist dieses Staunen über das Schöne für Sie
auch auf Gott oder Spuren Gottes in der Welt?
Ja, natürlich. Je älter ich werde – ich bin jetzt 88 Jahre
alt –, desto intensiver erlebe ich die Natur und auch
die Welt der Tiere. Ja, das ist auf jeden Fall eine ganz
wichtige Spur …
Für die Erstkommunionvorbereitung ist es wichtig, die Bibel als Schatz zu entdecken und den Kirchen auch die verschiedensten Heiligengeschichten
nicht vorzuenthalten. Sie selber haben einen großen
?
?
Beitrag dazu geleistet. Was fasziniert Sie persönlich
an der Bibel und auch an den Heiligen? Die Bibel ist für mich zentral. Die kindgemäß erzählten
Geschichten großer Gestalten der Bibel wecken – so
hoffe ich – in den Kindern das Interesse an der Bibel,
dem Buch der Bücher überhaupt. Auch die Heiligen
möchten Menschen sein, mit denen wir uns identifizieren können. Kinder brauchen diese echten Vorbilder.
Das Motto unserer Erstkommunionaktion 2010
lautet: „Auf Schatzsuche – den Schatz im Acker
finden“ … Wo können Kinder heute noch Schätze für
ihr Leben ergraben? Wo gibt es Anknüpfungspunkte
für Glauben und Kirche in unserer Welt?
Schätze finde ich dort, wo ich im besten Sinne neugierig werde, wo ich den Mut finde, mich auch neuen
und anderen Welten zu öffnen. Das hängt sehr viel
auch mit Toleranz zusammen. Kinder ergraben sich die
wertvollsten Schätze, indem sie Fragen stellen!
Sie unterstützen seit Jahren die Arbeit der Diaspora-Kinderhilfe. Was heißt es für Sie, gerade
auch benachteiligten Kindern in Europa zu helfen?
Dankbar zu sein ist ein wunderbares Gefühl. Ich
möchte das Gute, was mir in all den Jahren widerfahren ist, auch teilen.
Was wünschen Sie den Kommunionkindern 2010?
Dass sie in dieser Gemeinschaft etwas erleben können, das sie wirklich ihr
Leben lang weiter trägt.
Das macht mich auch
Matthias Micheel, Theoselber dankbar.
?
?
?
Autor
Das Gespräch führte
Matthias Micheel, ­Diaspora­Kinder- und -Jugendhilfe.
loge und Sozialpädagoge,
Leiter der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe im
Bonifatiuswerk der deutschen
Katholiken
Tipps
Max Bolliger: Die
schönsten Heiligenlegenden.
Illustriert von Ute
Thönissen. Bolligers Klassiker in ganz neuem
Gewand. Sehr empfehlenswert!
Freiburg: Herder, 2008. ISBN
978-3-451-70875-6. 16,95 €.
Max Bolliger/
Silvio Neuendorf.
Das Ravensburger
Buch der Biblischen
Geschichten. Liebevoll illustriertes
Familienbuch. Mit Bildern von Silvio
Neuendorf! Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, 2007. ISBN 978-3473-34489-5. 14,95 E.
Eine besonders wertvolle Hilfe
für die Erstkommunionvorbereitung ist die Internetseite des
St.-Michaels-Bundes:
www.erstkommunion.de
13
Bücherschätze für Kinder
Tipp
Empfehlenswertes aus der Bücherschatzkiste
Paul Maar: Der verborgene Schatz.
Eines Tages träumt Muhar der Kleine
von einem Schatz, den er weit im
Norden finden wird: Kehrt er von
dort als reicher Mann zurück, kann er
sicherlich die Liebe Yasminas gewinnen! Und so macht er sich auf den
langen, gefährlichen Weg, doch am
Ende seiner Reise erlebt er eine große Überraschung. Passend zum Jahresthema! Hamburg:
Oetinger, 2005. ISBN 3-7891-4250-6, 10, 90 €.
Paul Maar: Onkel Alwin und das
Sams. Ein neues Sams-Buch, in dem
Onkel Alwin aus Australien eine
der Hauptrollen spielt. Ab 10 Jahre.
Hamburg: Oetinger, 2009. ISBN 9787891-4284-0. 9, 90 €.
Auch als ungekürzte Lesung
auf 3 CDs lieferbar: Hamburg:
Oetinger, 2009. ISBN 978-38373-0497-8, 16,95 €.
Annie M.G. Schmidt: Wiplapa –
Kannst du zaubern? Weltberühmter
Kinderbuchklassiker der bekannten
niederländischen Kinderbuchautorin
in farbig illustrierter Neuausgabe.
Köln. Boje, ISBN 3-414-82171-0,
2009. 14,95 €.
Mascha Kaléko: Der Papagei, die
Mamagei. Gedichte für neugierige
Kinder. Eine zeitlose Art, Kinder im
Kommunionalter für Gedichte und
Reime zu begeistern. Köln: Boje,
2009. ISBN 3-414-82154-0, 9,95 €.
Franz Hohler / Nikolaus
Heidelbach: Das große Buch.
Geschichten für Kinder. Ein
wunderbares Hausbuch für
Kinder im Kommunionalter.
Franz Hohler lässt der Fantasie
Flügel wachsen …
München: Hanser, 2009. ISBN 3-446-23312-1,
19,90 €.
Erich Jooß/Maren Briswalter:
Die Zauberfeder. Geschichten
wie Träume. Ein neuer Geschichtenband von Erich Jooß, mit
zahlreichen Märchen, Legenden
und Fabeln. Ein schönes Kommuniongeschenk. München:
Sankt Michaelsbund. ISBN 9783-939905-31-8, 19,90 €.
Ota Hoffmann/Jindrich
Polak: Die fantastischen
Abenteuer des Pan Tau.
Nach dem Kinderbuch (und
Filmklassiker) neu erzählt.
Zeitgemäß nacherzählte Reise in die Welt der Fantasie.
Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, 2009.
ISBN 978-3-8337-2310-0, 14,95 €.
David Almond: Mein Papa
kann fliegen. Ein Buch über
Selbstvertrauen und Mut, vom
Preisträger des Katholischen
Kinder- und Jugendbuchpreises
2006. München: Hanser, ISBN
978-3-8337-2310-0, 12,90 €.
Hörbücher
Rosemarie Altenhofer: Das Ende von Troja. Sagen für Kinder
Seefeld: uccello, 2010. 13,90 €.
ISBN: 978-3-937337-41-8.
Der Anfang von Rom. Sagen für Kinder
Seefeld: uccello, 2010. 13,90 €.
ISBN: 978-3-937337-42-5,
In einfacher und klarer Sprache führen diese Hörbücher Kinder im Kommunionalter in die Welt der antiken Sagen ein. Rosemarie Altenhofer erzählt Trojas
Geschichte und die Entstehung Roms mit Leichtigkeit, Humor und Spannung.
14
www.bonifatiuswerk.de
Georg Schwikart
den Kindern erzählt
Bücher, Tipps und Geschenke zur Erstkommunion 2010
Georg Schwikart: Vom heiligen Bonifatius
den Kindern erzählt. Auch über das Bonifatiuswerk lieferbar! Kevelaer: Butzon und
Bercker, 2008. ISBN 978-3-7666-1219-9,
5,00 E
Gott ist immer für dich da. Gebete und
Lieder zur Erstkommunion. Kurze Gebete
von Georg Schwikart und pfiffige Lieder von
Rolf Krenzer und Robert Haas, die auf der
beiliegenden CD angehört werden können.
Kevelaer: Butzon und Bercker, 2009. ISBN
978-3-7666-1256-4, 9,90 E
Weil du da bist. Kinder-Gotteslob. Ein
umfangreiches Liederbuch (400 Seiten!!) für
all diejenigen,die in Kindergottesdiensten
Abwechslung in die Liedauswahl bringen
möchten! Auch über das Bonifatiuswerk
lieferbar! ISBN 978-3-7840-3431-7, 14,90 E
Rainer Oberthür: Das Buch der Symbole.
Auf Entdeckungsreise durch die Welt
der Religion. Für Eltern und Kommunionkinder gleichermaßen geeignete Entdeckungsreise in die Welt der christlichen
Symbole. München: Kösel, 2009. ISBN
978-3-466-36805-1, 19,95 E
Wilhelm Ten Haaf: Rund um unsere Kirche.
Eine spannende Zeitreise. Kinder erfahren,
wie aufregend der Blick in die Vergangenheit rund um den eigenen Kirchturm sein
kann. Gut als Geschenk zur Erstkommunion
geeignet. Kevelaer: Butzon und Bercker,
2009. ISBN 3-7666-1257-3, 12,90 E
Albert Biesinger: Wie Gott in die Familie
kommt. Zwölf Einladungen. Biesinger
empfiehlt aus eigener Erfahrung Rituale,
Geschichten, Gespräche, Gebete und Meditationen. München: Kösel, 2008.
ISBN 978-3-466-36816-7, 14,95 E
Leo Linder: Wie werde ich Papst? Das
Buch gibt kindgerechte Antworten auf
die Fragen nach Tagesablauf des Papstes,
Aufgaben und Organisation der Kirche
und des Vatikan. Köln: Boje, 2009. ISBN
978-3-414-82151-5, 12,95 E
Elsbeth Bihler: Kommt und seht. Familienbuch zur Erstkommunion. Die Zeit
der Vorbereitung auf die Erstkommunion
gemeinsam in der Familie leben und
gestalten, ist das Hauptanliegen des
Familienbuches. Kevelaer: Lahn-Verlag,
2008. ISBN 978-3-7840-3348-8, 14,90 E
Materialien
Materialien
Vom heiligen Bonifatius …
Claudia Pfrang / Marita Raude-Gockel:
Das große Buch der Rituale. Den Tag gestalten – Das Jahr erleben – Feste feiern.
Ein Familienbuch. Rituale und Bräuche
für Feste und alle Tage werden sehr liebevoll und anschaulich dargestellt. Im Sinne
des Jahresthemas eine Schatztruhe für
die ganze Familie. München: Kösel, 2007,
ISBN 978-3-466-36772-6, 19,95 E
Empfehlenswertes aus der „Sendung
mit der Maus“: Bibliothek der Sachgeschichten H3. Armin Maiwald präsentiert
„Wie Hostien gebacken werden“. FlashDVD. 14,90 E (zu beziehen über FLASHFilmstudio, Eintrachtstr. 18-20, 50668
Köln).
Erwin Grosche: Du bist für uns da. 250
Gebete für alle Lebenslagen, die Kindern
Mut machen, mit schönen Erlebnissen
und mit kleinen und großen Sorgen zu
Gott zu kommen. Poetisch-humorvoll
dargestellt von Erwin Grosche. Stutt­gart:
Gabriel, 2007. ISBN 3-522-30102-1,
16,90 E
Felicitas, Herr Riese, die Zehn Gebote
und andere Geschichten. In 57 Geschichten für Kommunionkinder erleben
Felicitas und Herr Riese Abenteuer zu
den einzelnen Geboten der Bibel und den
Bitten des Vaterunsers. Lustig, nachdenklich, laut und leise. Stuttgart: Gabriel,
2009. ISBN 3-522-30164-1, 14,90 E
Albert Biesinger: Verbinde dich mit dem
Himmel. Ein Geschenkbuch für Kinder zur
Erstkommunion, mit Gebetsschnur vom
Berg Athos. Biesinger zeigt, wie beten
helfen kann: Ich kann danken, klagen, bitten
– für mich und andere. München: Kösel,
2007. ISBN 3-466-36739-5, 14.95 E
Sämtliche Publikationen sind in jeder Buchhandlung erhältlich.
Preisänderungen und Irrtümer ­vorbehalten!
15
Schatz-Quiz
Das große Schatz-Quiz
Von Georg Schwikart
Wisst Ihr Bescheid? Bei diesen Fragen rund ums Thema „Schatz“ ist jeweils eine Antwort richtig. Die
Lösungsbuchstaben ergeben in der Reihenfolge von 1 bis 15 das Lösungswort, das eigentlich aus vier
Wörtern besteht: Wir freuen uns, wenn das jemand zu uns sagt … Viel Vergnügen!
S
eeräuber suchen auf dem Meer nach Schätzen, die sie anderen dann mit Gewalt wegnehmen.
Man nennt sie auch Piraten oder
Freibeuter (3-B)
Kollektanten (13-E)
Schatzmeister (10-K)
J
esus sagt, die Menschen sollen auf Erden keine Schätze ansammeln. Warum?
(Matthäusevangelium 6,19)
Weil sie beim Finanzamt zu versteuern sind (6-Z)
Weil sie alle verloren gehen am Ende der Welt (2-N)
Weil Motten und Rost sie zerfressen und Einbrecher sie stehlen (10-S)
D
er Schriftsteller Karl May hat eine berühmte, spannende Geschichte geschrieben,
die auch verfilmt wurde. Ihr Titel lautet: Der Schatz …
im Silbersee (8-I)
auf dem Diamantenberg (2-A)
in der Goldenen Stadt (7-T)
S
chatzsucher waren früher auf der Suche nach „Eldorado“, einem sagenhaften Goldland.
Es soll sich in welchem Erdteil befinden?
In Australien (15-G)
In Südamerika (13-A)
In Nordafrika (4-L)
J
esus sagt einmal: Wo dein Schatz ist, da ist auch …
(Matthäusevangelium 6,21)
dein Herz (5-S)
dein Kopf (9-D)
deine Hand (12-H)
W
as ist gemeint, wenn es heißt, ein Land sei reich an Bodenschätzen?
Dort sind viele Schätze aus der Ritterzeit vergraben (5-E)
Es verfügt über einen fruchtbaren Boden, auf dem zum Beispiel Kartoffeln gut wachsen (14-W)
Das Land hat Erdöl, Erdgas, Kohle oder Eisen im Boden (2-U)
I
m Jahr 1873 entdeckte der Altertumsforscher Heinrich Schliemann eine antike Stadt
und grub dort einen großen Schatz aus. Die Stadt hieß
Ping (in China) (10-F)
Akureyri (in Island) (1-U)
Troja (in der Türkei) (11-C)
E
in bestimmtes Geld durfte nicht in den Tempelschatz von Jerusalem aufgenommen werden,
denn es war „Blutgeld“ (nachzulesen im Matthäusevangelium 27,6). Dieses Geld
war für den Kauf von Blutwurst bestimmt, die für Juden unrein ist (11-Y)
hatte man Judas bezahlt, der Jesus verriet (15-Z)
war mit Blutspenden eingenommen worden (13-V)
16
www.bonifatiuswerk.de
Schatz-Quiz
D
ie spannende Geschichte „Der verborgene Schatz“, in der am Ende der kleine Muhar
sagt: „Manchmal muss man sehr weit gehen, um einen Schatz zu finden, der vor der
eigenen Haustür liegt“, stammt von … (TIPP: im Erstkommunionheft, Medienseite):
Astrid Lindgren (1-M)
Erich Kästner (9-Ö)
Paul Maar (12-H)
Ko m m , g e h m i t.
E
nde des 19. Jahrhunderts erschien ein Abenteuerroman des
­schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson. Der Titel lautet:
Die Schatzinsel (6-T)
Die Schatzkarte (7-J)
Die Schatztruhe (8-L)
N
W
Wir finden den
Schatz
O
S
W
enn jemand über einen großen Wortschatz verfügt, dann
hat er wertvollen Schmuck in Form von Buchstaben und Wörtern aus Edelmetall (15-P)
kennt er viele verschiedene Wörter und kann sich gut ausdrücken (9-N)
weiß er um geheime Wörter, die nur wenige kennen (14-R)
A
ls die Weisen aus dem Morgenland – die Heiligen Drei Könige – an die Krippe kamen,
um dem neugeborenen Jesuskind die Ehre zu erweisen, brachten sie Schätze mit:
Gold, Wein auch und Möhren (3-X)
Gold, Weihrauch und Myrrhe (7-E)
Gold, Weißkraut und Münzen (6-C)
Autor
W
ie heißt die Schatzkammer, in der die Kronjuwelen der englischen Königin
aufbewahrt werden?
Tower (1-D)
Westminster (8-Q)
Buckingham Palast (11-B)
Dr. Georg Schwikart,
Religionswissenschaftler; freier Schriftsteller,
einer der bekanntesten Autoren religiöser Kinderbücher, Sankt Augustin
W
arum gaben die alten Ägypter ihren verstorbenen Königen, den Pharaonen,
Schätze mit ins Grab?
Um damit nach dem Tod die Göttin der Gerechtigkeit bestechen zu können (12-B)
Um auch nach dem Tod in Reichtum leben zu können (4-I)
Weil den Nachfolgern das Erbe nicht gegönnt wurde (3-O)
I
m Matthäusevangelium (13,44) erzählt Jesus das Gleichnis vom Schatz im Acker.
Was war das für ein Schatz:
Ringe, Ketten und Juwelen (4-K)
Münzen aus Gold und Silber (5-Ä)
es wird nicht gesagt, woraus der Schatz bestand (14-T)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 131415
Die Auflösung findet Ihr auch unter www.bonifatiuswerk.de!
17
Phantasiereise
Was das Wichtigste im Leben ist…
Von Gerda Maschwitz
Die biblische Geschichte vom Schatz im Acker ist
kurz und scheinbar sehr einfach: Jemand findet
einen Schatz und um ihn zu besitzen, verkauft er
alles, was er hat. Kinder spricht die Vorstellung,
einen Schatz zu finden, direkt an. Das verspricht
Abenteuer und Gewinn.
Aber was kann so wichtig sein, dass jemand alles was er hat, gibt, um diesen Schatz zu heben?
Wer mit Kindern darüber ins Gespräch kommt,
wird viel von ihren Wünschen erfahren. Oft werden die Dinge überwiegen, die man kaufen kann.
Doch gerade darum kann es hier nicht gehen,
sonst hätte hier jemand einfach nur geschickt ein
gutes Geschäft gemacht. Also muss es um etwas
anderes gehen. Hören wir den Satz auf einer
nicht-materiellen Ebene:
Wofür würde ich in meinem Leben alles geben?
Vielleicht können die beiden folgenden Vorschläge helfen, Kinder auf diese Spur zu bringen.
1. Wer nach draußen gehen kann, dem würde ich
eine richtige Schatzsuche vorschlagen. Schön
mit einer Schatzkarte für das zu durchsuchende
Gelände. Und dann als Ziel, verdeckt oder z. B. in
einem Sandkasten vergraben, eine kleine Kiste.
Darin liegt ein eingerolltes Papier, auf dem nur
noch lesbar ist: „Das Wichtigste im Leben ist. …“
Der Rest ist unlesbar. Außerdem könnte in der
Kiste für jedes beteiligte Kind ein kleiner Halb­
edelstein als Erinnerung liegen. (Das Papier sieht
schön alt aus, wenn man Pergament oder Backpapier nimmt und es an den Rändern etwas über
einer Kerze braun färbt.)
Wenn der Schatz gefunden wurde, können alle
gemeinsam überlegen, wie der Satz wohl weiter
geht, was wohl das Wichtigste im Leben ist.
2. Wenn eine Schatzsuche draußen nicht möglich
ist, können wir mit einer Phantasiereise im Inneren auf die Suche gehen. Dazu kann die biblische
Geschichte zunächst erzählt werden.
Gemeinsam kann überlegt werden, was der Mann
wohl entdeckt hat. Nach einem ersten Austausch
folgt die Einladung, die Geschichte noch einmal
anders zu erleben und so vielleicht eine Antwort
zu finden. Oder sie beginnen direkt mit der Phantasiereise.
Leiten Sie dazu folgende Phantasiereise in einem
ruhigen Tempo mit bewussten Pausen bei jedem – an. Laden sie die Kinder zunächst ein, sich
einen bequemen Platz zu suchen, an dem sie eine
Weile mit geschlossenen Augen sitzen oder liegen
können. Wenn alle zur Ruhe gekommen sind,
beginnt die Geschichte:
Stell dir vor, jemand lädt dich ein, in seinem Garten ein neues Beet anzulegen.
Du gehst einen Weg entlang und kommst zu dem
Garten. –
Geh in den Garten und schau dich erst einmal
um. –
Dann suchst du die Stelle, an der du das neue
Beet anlegen willst. –
Du lockerst die Erde auf und fängst an umzugraben.
Vielleicht sind noch alte Wurzeln in der Erde und
du musst tiefer graben, um sie herauszuholen. –
Während du so gräbst, stößt du auf etwas was
sich anders anfühlt und auch anders klingt als
Erde und Wurzeln. Du schiebst die Erde zur Seite
und entdeckst eine kleine Kiste. –
Du hebst sie heraus, machst sie etwas sauber und
öffnest sie vorsichtig.
Du schaust hinein. –
Ich weiß nicht, was sonst noch in der kleinen Kiste
ist, auf jeden Fall liegt ein eingerolltes Blatt aus
altem Pergament darin. Darauf steht: „Das Wichtigste im Leben ist“ – (der Rest ist leider nicht
mehr lesbar) und: „Wer dies hat, ist glücklich.“
Du schaust auf das Blatt: Was mag da gestanden
haben? Du überlegst, was für dich das Wichtigste
im Leben ist. –
Vorsichtig schließt du die Schatztruhe und vergräbst sie wieder. Du weißt ja, wo sie ist.
Du merkst dir noch einmal gut, was für dich das
Wichtigste ist und gehst dann den Weg wieder
zurück hierher. –
„Wenn ihr euch alle durchgeräkelt habt bin ich
gespannt, was ihr gefunden habt.
Soweit die Phantasiereise. Schön ist es, wenn es
für jedes Kind ein „altes“ Pergamentpapier gibt,
auf dem der unvollständige Satz steht, sodass die
Kinder ihn für sich vervollständigen und mitnehmen können.
Im anschließenden Gespräch sollte es um die
Unterscheidung gehen, was man kaufen und was
man nicht kaufen kann. Wenn der biblische Text
nicht vorher erzählt wurde, kann er jetzt den Abschluss bilden und die Erfahrungen vertiefen.
Viel Freude bei der Schatzsuche wünscht …
Autorin
18
Gerda Maschwitz,
Pädagogin, renommierte Buchautorin, Much/
Bergisches Land
Tipps zu neuen Kinderbibeln
Ein ganz besonderer Schatz, den sich die Kommunionkinder erschließen sollen, ist die Bibel. Gerade
in jüngster Zeit sind einige sehr ansprechende Kinderbibeln erschienen, die man gut zur Erstkommunion verschenken kann.
Erich Jooß/Ute Thönissen: Die Bibel
erzählt für Kinder. Herder: Freiburg,
2006, ISBN 3-451-28790-0. 14,90 €.
Nah an der Einheitsübersetzung,
kindgerecht. Textauswahl an Lehrplänen für die Grundschule orientiert.
Detailreich illustriert. Erläuterungen
zu Begriffen und Ereignissen auf Infozettelchen.
Angabe der Originalbibelstelle neben dem Text.
Simon Witte / Yvonne Hoppe-Engbring: Meine große Bibel zur Erstkommunion.
Kevelaer: Butzon und Bercker, 2009,
ISBN 3-7666-1254-9, 19,90 €.
Ausdrucksstarke Illustrationen lassen
die biblischen Geschichten für Kinder
lebendig werden. Konzipiert als Geschenk zur
Erstkommunion.
Sophie Piper/ Anthony Lewis: Meine
Kinderbibel. Mit spannenden Infos
zum Heiligen Land. Düsseldorf:
Pattloch, 2009,
ISBN 3-629-01454-2, 16,95 €.
Die durchgehend bunt illustrierte
Bibel erzählt Kindern im Kommunionalter die bekanntesten Geschichten der Bibel.
Zusätzlich werden kindgerecht aufbereitete Infor-
Die Bibel als Schatz
Die Bibel als Schatz –
mationen über das Heilige Land und das Leben in
biblischen Zeiten vermittelt.
Karin Jeromin / Lukas Ruegenberg:
Die Bibel für Kinder mit Bildern von
Bruder Lukas. Stuttgart: Katholisches
Bibelwerk, 2009,
ISBN 3-460-24505-0, 24,90 €.
Besonders gelungene Verbindung von
Bibeltext und sprechenden Bildinterpretationen von Bruder Lukas.
Beatrix Moos; Isetraud Köninger: Die Chagall-Bibel für Kinder.
Kinder sollen die Geheimnisse des
Glaubens, des Lebens und der Welt
durch die biblischen Bilder von Marc
Chagall entdecken. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 2007. ISBN 3-46028025-5. 24,90 €.
Manfred Mai: Geschichten aus der
Bibel. Das Neue Testament.
Der bekannte Kinderbuchautor Manfred Mai erzählt kindgemäß und verständlich die wichtigsten Geschichten
aus dem Neuen Testament. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, 2009.
ISBN 3-473-34741-8, 12,95 €.
Redaktionsschluss: 07. Mai 2009
Bildnachweise: Bonifatiuswerk (2, 9, 10, 11, 12), privat (4, 5, 6, 13, 15, 16),
Hoffmann (11)
Herstellung: Bonifatius GmbH, Druck · Buch · Verlag, Paderborn
Grafische Gestaltung: Silvia Unger
777-53323-0609-1015
Herausgegeben vom Bonifatiuswerk/Diaspora-Kinderhilfe,
Kamp 22, 33098 Paderborn,
Tel. 0 52 51-29 96-50 / -51; E-Mail: [email protected]
Internet: www.bonifatiuswerk.de
Konto: Bank für Kirche und Caritas Paderborn ,
Konto-Nr. 50 000 500 (BLZ 472 603 07)
Verantwortlich: Christoph Schommer (Öffentlichkeitsarbeit und Werbung)
Motividee und Leitthema: Monsignore Georg Austen (Generalsekretär)
Gesamtredaktion: Matthias Micheel (Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe)
klimaneutral gedruckt
Impressum
19

Documentos relacionados