WIR.Heilpraktiker Ausgabe 02/2013
Transcrição
WIR.Heilpraktiker Ausgabe 02/2013
wir.Heilpraktiker Juni 2013 | 2/2013 | www.freieheilpraktiker.com Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und Medizinalpolitik ISSN 1430-7847 1391 ® Manuelle Therapien Chiropraktik ab Seite 6 Manuelle Kopfbe18 handlung KoBe ab Seite Homöopathie Arzneimittel aus dem Pflanzenreich 24 Anthroposophische Heilkunde Misteltherapie Verlaufskontrollen 39 Medizingeschichte Georg Bartisch Ocultist und Steinschneider aus Sachsen 30 Anzeigen Kongresse und Symposien 2013 16. November 2013 17. Dresdner Heilpraktiker-Symposium Mitteldeutscher Heilpraktikerkongress/HeilpraktikerSymposium Ost Weiterbildung, Vorträge, Firmenausstellung Der Dresdner Kongress von Heilpraktikern für Heilpraktiker: Jedes Jahr im November Ort: International Congress Center ICC Dresden/Maritim Hotel Digitale Informationen: www.heilpraktikerkongress.de 14./15. September 2013 16. Düsseldorfer Heilpraktikerkongress Heilpraktiker muss es auch noch in 10 Jahren geben – das sind wir unseren Patienten schuldig Weiterbildung, Vorträge, Firmenausstellung n Veranstalter: Bundesverband und die Landesbereiche Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Berlin. Der Düsseldorfer Kongress von Heilpraktikern für Heilpraktiker: Jedes Jahr im September Ort: Kongresszentrum Swissotel Düsseldorf/Neuss Digitale Informationen: www.heilpraktikerkongress.de n Veranstalter: Bundesverband und der Landesbereich NRW Freie Heilpraktiker e. V. Freie Heilpraktiker_Wir 2013 14.03.13 15:43 Seite 1 AKUPUNKT-MASSAGE Seminarorte 2013 in Deutschland: Büsum Heyen Leipzig Meckenheim Trier nach Penzel Penzel-Therapie E UROPÄISCHE P ENZEL -A KADEMIE ® Willy-Penzel-Platz 1-8, D-37619 Heyen bei Bodenwerder ☎ 0 55 33/97 37 0 www.apm-penzel.de 2 2|2013 wir. Editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen, Fotos: © Freie Heilpraktiker e.V. unser diesjähriger Bundeskongress in Düsseldorf/Neuss am 14. und 15. September steht unter dem Motto: Heilpraktiker muss es auch noch in 10 Jahren geben, das sind wir unseren Patienten schuldig. Heilpraktiker gehören in der Bundesrepublik zur Gesundheitsversorgung wie Ärzte oder Hebammen oder die Gesundheitsfachberufe (Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten u. v. m.). Wer mit seiner Gesundheitspolitik dieses bewährte und mehrfach gegliederte Gesundheitssystem aufs Spiel setzen will, will die Bedürfnisse der Menschen nach einer umfassenden medizinischen Versorgung nicht begreifen. Das Statistische Bundesamt hat für 2011 amtlich 35.000 Heilpraktiker gezählt, davon 27.000 Frauen. 2010 waren es 33.000, davon 25.000 Frauen. Zum Vergleich: 2011 waren 342.000 Ärzte registriert, davon 150.000 Frauen (Quelle: Statistisches Bundesamt, Gesundheitspersonal, 30.1.2013). Von den 35.000 Heilpraktikern 2011 sind zwischen 14 und 17.000 in Teilzeit tätig, 18 bis 21.000 in Vollzeit, das Statistische Bundesamt nennt hier keine genauen Werte. Das Amt geht davon aus, dass 2.000 Männer in Teilzeit und 6.000 in Vollzeit tätig sind (Statistisches Bundesamt, Fachserie 12 Reihe 7.3.1., 2011). Im Jahr 2000 wurden noch 17.000 Heilpraktiker gezählt, davon 11.000 Frauen und 6.000 Männer. (Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik 8/2002). Der Anteil der Heilpraktiker hat sich seit 2000 also mehr als verdoppelt, der Frauenanteil ist dabei von 64 % im Jahr 2000 auf 77 % im Jahr 2011 gestiegen. Im Vergleich hierzu die Zahlen der Ärzte: 2011 waren 342.000 Ärzte gemeldet, davon 150.000 Frauen (44 %). Im Jahr 2000 gab es 295.000 Ärzte, davon 34.000 Frauen (12 %). Über die Einkünfte gibt es offizielle Statistiken aus dem Jahr 2001, aktuellere Zahlen stellt das Statistische Bundesamt derzeit nicht zur Verfügung: Gemeldet sind 11.121 Heilpraktiker-Steuerfälle (abgegebene Steuererklärungen) mit insgesamt Euro 231.632.000 aus Einkünften aus freiberuflicher Tätigkeit. Das bedeutet, dass ca. zwei Drittel der Heilpraktiker des Jahres 2001eine Praxis mit im Durchschnitt 20.828 Euro Einnahmen führten, wobei 25 % der Steuerfälle deutlich höher ausfielen als der Durchschnitt (für die Statistiker: 75. Perzentil: 26.805 Euro; Quelle: Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik 11/2007). Hochgerechnet auf das Jahr 2011 ergibt sich eine Verdoppelung der Einkünfte auf ca. 460.000.000 Euro, wobei das durchschnittliche Einkommen gleich bleiben würde. Nach dem Zahlenbericht der privaten Krankenversicherungen 2008/2009 betrugen die Aufwendungen der privaten Krankenversicherungen für Heilpraktikerleistungen im Jahr 2008 96,6 Millionen Euro. Nehmen wir für Beihilfeleistungen etwas weniger an, so finanzieren über 50 % der Hilfesuchenden in den Heilpraktikerpraxen diesen Teil der Gesundheitsversorgung direkt aus eigener Tasche und entlasten damit die öffentlichen Haushalte und Gesundheitskassen erheblich. Und noch eine Zahl und in diesem Zusammenhang die wichtigste: Es lassen sich ca. 11,5 Millionen Patientenkontakte pro Jahr errechnen. 11,5 Millionen Behandlungen von Patientinnen und Patienten, die sich bewusst HeilpraktikerInnen ausgesucht haben. Nicht nur wir sind es den Patienten schuldig, das es uns weiterhin gibt. Vor allem die Entscheidungsträger in der Politik sollten sich diese Zahl gut merken. Wir werden sie daran erinnern. Herzlichst, Ihr Dieter Siewertsen Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V. wir. 2|2013 3 Inhalt Inhalt 6 Titelthema: Chiropraktik 18 Titelthema: Manuelle Therapie 24 Homöopathie EDITORIAL 3 35.000 Heilpraktiker Titelthema: manuelle therapie 6 Sinn und Zweck der Chiropraktik aus naturheilkundlicher Sicht 18 Manuelle Therapien und die Manuelle Kopfbehandlung – KoBe diagnosen 13 Die körperliche Untersuchung homöopathie 23 Die Homöopathie der gesetzlichen Krankenkassen 24 Die homöopathischen Familien: Arzneimittel aus dem Pflanzenreich 4 medizingeschichte 30 Georg Bartisch (1535 – 1607) Ocultist und Steinschneider aus Sachsen Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V. 34 Sklerodermie, zircumseriple Form traditionelle chinesische medizin 36 Ni hao – Medizinisches Qigong: „Der Elefant rollt seinen Rüssel“ anthroposophische heilkunde 39 Tumorerkrankungen: Misteltherapie Verlaufskontrollen erfahrung und wissen 45 Einige naturheilkundliche Therapieansätze bei Migräne 2|2013 wir. Inhalt IMPRESSUM Herausgeber: Freie Heilpraktiker e.V. Benrather Schloßallee 49–53, 40597 Düsseldorf T: 02 11/9 01 72 90, F: 02 11/3 98 27 10 E: [email protected] www.freieheilpraktiker.com Redaktionelle Leitung: 30 Medizingeschichte Dieter Siewertsen, Heilpraktiker, Geschäftsführender Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V. E: [email protected] Konzeption und Realisation: Merlin Digital GmbH Maxstraße 64, 45127 Essen Anzeigen: Verlag Th. Mann GmbH Maxstraße 64, 45127 Essen Anzeigenverwaltung: Jan-Diemo Backhoff T: 02 01/8 94 25-5 70, F: 02 01/8 94 25-5 73 E: [email protected] Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1. Januar 2012. Ein Anspruch auf Anzeigenaufnahme besteht nicht. Druck: Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH Gabelsbergerstraße 4, 46238 Bottrop Auflage: 5.200 Bezugspreis und Erscheinungsweise: Jährlich im Dauerbezug 18,00 Euro bei Lieferung von vier Heften pro Jahr, zuzüglich Postgebühren (4,00 Euro). Für Mitglieder Berufsverband „Freie Heilpraktiker e.V.“ im Mitgliederbeitrag enthalten. Bestellungen an den Herausgeber. Erscheinungsweise alle drei Monate jeweils März, Juni, September und Dezember. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich vereinbart ist, läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Die Kündigung zum 45 Erfahrung und Wissen aktiv.forum freie heilprakiker e.V. 49 50 50 51 Kongress-Rück- und Ausblicke Spendenaufruf: Hilfe für Heinrich Osteopathie und die Macht der Krankenkassen Hinweise und Tipps aus der Praxis termine freie heilprakiker e.V. 53 Landesbereiche 56 Facharbeitskreise, Übungskreise, Seminare industriemitteilungen 57 Aktuelle Meldungen Kleinanzeigen 59 Stellen-, Kauf-, Verkaufs-, Gelegenheits- und Ausbildungsangebote wir. 2|2013 Ende des bezahlten Bezugszeitraumes ist jederzeit möglich. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer nspruch auf Nachlieferung oder Gewalt entsteht kein A Gebührenerstattung. Nachdruck: Fotomechanische Wiedergabe, sonstige Vervielfältigung sowie Übersetzung des Text- und Anzeigenteils, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder sowie Berichte aus der Industrie wird keine Gewähr übernommen. Bei den Beiträgen unter der Rubrik „Industriemitteilungen“ handelt es sich um keine redaktionellen Beiträge. WIR ist unabhängig und überverbandlich ausgerichtet. Ge- kennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autoren, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für alle Veröffentlichungen werden keine Haftung und keine Gewähr übernommen. Titelfoto: SS1001 – Fotolia.com ISSN 1430-7847 1391 5 Titelthema Sinn und Zweck der TEIL 1 Chiropraktik aus naturheilkundlicher Sicht Die Geschichte und das Wesen der Chiropraktik Bevor wir uns genauer mit dem Thema beschäftigen, möchte ich Ihnen einiges über die Geschichte und das Wesen der Chiropraktik erzählen. Chiropraktik oder Racheopathie wurde in gewisser Form schon zu Zeiten Aesculaps ausgeübt. Als Hippokrates ca. 460 – 400 v.Chr. die wissenschaftliche Heilkunst aus dem Zauberglauben und Okkultismus herauslöste, anerkannte und erforschte, lehrte er als wissenschaftliche Heilmethode die Chirurgie im Allgemeinen und die damalige medikamentöse Medizin, sowie die Racheotherapie, welch letztere heute unter dem Namen „Chiropraktik“ bekannt ist. Durch den Untergang Griechenlands und dessen Überschwemmung mit fremden Völkern geriet die Chiropraktik in Vergessenheit. 6 2|2013 wir. Chiropraktik Nur noch vereinzelt wurde sie von erleuchteten Heilern ausgeübt. Ägyptologen berichtenw, dass das Einrenken von ausgerenkten Wirbeln von den alten Ägyptern schon viele Jahre vor Christus praktiziert worden sei. Von den Indianern in Amerika wird berichtet, dass Methoden, die dem chiropraktischen Adjustieren von heute ähnlich sind, unter ihren Stämmen von jeher angewendet wurden. Ferner ist die Adjustierung bei den Zigeunern seit Generationen bekannt. Dieses Prinzip scheint instinktiv von Naturvölkern verschiedener weit getrennter Länder der Erde erkannt worden zu sein. Bei den See-Insulanern des ägäischen Meeres ist es weitverbreiteter Brauch, Kinder auf den Rücken der Kranken gehen zu lassen, um vermeintliche Knoten, von welchen man glaubt, dass sie die normale Funktion stören, zum Verschwinden zu bringen. In Ungarn werden anstelle von Kindern abgerichtete Bären hierzu benutzt. Auch in Polen verwenden die Bauern verschiedene Methoden zum gleichen Zweck. Man fasst z. B. ein Kind beim Kopf und bewegt es gleich einem Pendel hin und her. In Hawaii bedienen sich die Eingeborenen gebogener Bambusstangen, um das Rückgrat zweckmäßig zu behandeln. In einigen Teilen Chinas werden Kopf- und Halsweh sowie Neuralgien und andere Zustände durch Aufdrücken von Kupfermünzen in gewissen Nackenpartien behandelt. Obschon der gute Erfolg durch den Aberglauben der Leute der Wirkung des Kupfers zugeschrieben wird, sind es in Wirklichkeit die stattgefundenen Einrenkungen der Nackensegmente der Wirbelsäule, welche die Heilung herbeiführte. Geeignete Rückgratbehandlungen wurden jahrhundertelang von den Indianern Mexikos praktiziert. Diese indianische Methode wurde von den weißen Eroberern aufgegriffen und bis heute angewandt, denn in den ländlichen Bezirken dieser Gegend findet man sie heute noch unter den Namen „Die Umarmung des Viehhirten“ oder „Der Druck des Landmannes“. Chiropraktik als bestimmte Methode und Wissenschaft der Heilkunst wurde 1895 von D.D. Palmer begründet. Er war zwar nicht der erste, der ausgerenkte Wirbel adjustierte, jedoch systematisierte er die Adjustierung und gab dem System 1895 den Namen Chiropraktik. Die erste Kennt- wir. 2|2013 (Foto: Klaus Fertig) nis von dieser alt-neuen Lehre hatten Palmer und sein Nachfolger von einem Herrn Atkinson, der um 1860 in Davenport, Iowa, praktizierte. Die Forschung und Schlussfolgerungen D.D. Palmers führten zu jener einfachen Lehre, wie sie heute als leicht verständlich für das Publikum in volkstümlichen Schriften immer noch von Chiropraktikern dargelegt wird. Eine Schrift dieser Art ist z. B. „Atlas“, die Monatszeitschrift der Vereinigung der Schweizer Chiropraktiker. Dort findet sich die chiropraktische Lehre von heute mit 3 schlichten Sätzen definiert: „Die Chiropraktik ist die Wissenschaft, Philosophie und Kunst, Verschiebungen in der Wirbelsäule vermittels spezieller, dem Berufe eigener Methoden festzustellen und sie nachfolgend mit der bloßen Hand zurechtzurücken.“( Biedermann 1968 ). Die anatomischen Verhältnisse der Wirbelsäule zu dem darin enthaltenen Rückenmark und den zwischen den Wirbeln hervortretenden Nerven sind so gestaltet, dass eine Verschiebung der Wirbel die Leitfähigkeit (Konduktivität) der Nerven vom und zum Gehirn und Rückenmark stören und unterbrechen muss. Es ist somit unabdingbar, dass eine Krankheit, die durch Folgen verschobener Wirbel entstanden oder begünstigt worden ist, in ihrer Grundursache nur durch Zurechtrücken der betreffenden Wirbel wirklich geheilt werden kann. Wegen der lapidaren Einfachheit konnte die geniale Konzeption Palmers bei der Schulmedizin keinen Anklang finden. Sie war in ihrer Sprache und in ihrer therapeutischen Konzeption zu einfach. Da sie von Nichtmedizinern ausgeführt wurde und in ihrer zunächst fast großartig zu nennenden Unbekümmertheit die damalige Festung der medizinischen Wissenschaft zu berennen begann, musste sie folglich von Anfang an in scharfen Gegensatz zur Medizin geraten. Den Grund, dass es heute außerhalb der Medizin eine Gruppe von über zwanzigtausend Heilbeflissenen gibt, die der Chiropraktoren, den hat die Medizin bei sich selber zu suchen. Jede außerhalb der Medizin entstandene neue Heilmethode stimmt natürlicherweise nie überein mit dem gerade jeweiligen Stande der heutigen Wissenschaft. Daher wurden auch die jeweiligen neuen Heilverfahren anfänglich radikal abgelehnt und für unsinnig erklärt. Die Bedeutung und Funktion der Wirbelsäule. Es ist bekannt, dass die Wirbelsäule in erster Linie ihre Bedeutung als Trag- und Stützorgan erlangt hat. Sie dient weiterhin als Schutzkanal für das Rückenmark und die abzweigenden Spinalnerven. Sie ist aus 23 – 24 Bewegungssegmenten zusammengesetzt und trägt das Körpergewicht durch die Verbindung ihres sakralen Anteils mit dem Becken. Als wichtige Aufgabe der Wirbelsäule erweist sich, Stöße und Verletzungen abzuhalten sowie dem Körper das Gleichgewicht zu sichern. Aufgrund ihrer Stellung und ihrer Struktur bildet sie die Zentrale, von der die meisten unserer Körperbewegungen ausgehen. Die Verbindung der einzelnen Wirbelkörper stellen die Bandscheiben dar. Sie bilden das eigentliche elastische System der Wirbelsäule. Die Bandscheiben wirken als elastischer Puffer und klammern die übereinanderliegenden Wirbelkörper durch Fasern fest aneinander, um ein Verdrehen oder Abkippen zu verhindern. Kommt es nun zu einer Dysharmonie in einem dieser Bewegungssegmente, werden automatisch die austretenden Spinalnerven komprimiert und lösen dabei einen lokalen Schmerz aus. Des Weiteren werden dadurch Nerveninnervationen ausgelöst, die sich auf zu versorgende Zellen bzw. Organe negativ auswirken. Es entstehen Stoffwechsel- und Funktionsstörungen. Diese durch Abkippen oder Verdrehen entstandene Dys harmonie nennen wir Subluxation. Nach Auslösen einer solchen Subluxation werden meist die darüber oder darunter liegenden Wirbelsegmente mit betroffen. Es kommt nach einiger Zeit zu einer Kettenreaktion, die folglich in einer gesamt7 Die Chiropraktik ist die effektive Hilfe bei erworbenen Skelettverschie bungen. (Ackermann, 1983) körperlichen Fehlhaltung endet. Dabei ist die Zunahme mehrerer Krankheitssymptome zu beobachten. Aufgabe der Chiropraktik ist es nun, diese Blockade und damit die Einengung des Foramen intervertebrale durch den sog. heilsamen Ruck zu beseitigen, damit die Nervenenergie wieder ungehindert fließen kann und dabei sowohl lokale Schmerzpunkte auslöscht und Zellen (Organe) wieder richtig versorgt. Ursachen von Wirbel verschiebungen Wie kann es zu Wirbelverschiebungen bzw. Subluxationen kommen? Durch Entstehen von Mikrotraumen! Mikrotraumen können ausgelöst werden durch : 1. 2. Äußere Einflüsse 1.1 Permanente Fehlbelastungen 1.2 Spontane Fehlbelastungen Reflektorische Einflüsse wie Kälte. Hitze. Schlag. Luftzug. Überschwellige Reize auf Schleimhäute des oberen Magen-Darm-Traktes wie eiskalte Getränke, sehr heiße Getränke oder konzentrierter Alkohol. Jeder explosive Knall oder greller plötzlicher Lichtreiz auf die Augen. 3. Entzündungsreize eines Organes können sein zugehöriges Segment beeinflussen. 4.Muskelerkrankungen, Gefäßerkrankungen Nervenerkrankungen. 5. Intensive Überanstrengung, wobei es zu einem Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit kommt. Als Beispiel für eine permanente Fehlbelastung ist der Ruhe- bzw. Schlafplatz zu nennen. Immer wieder taucht die Frage nach der richtigen Matratze auf : Hart oder weich? Die Matratze muss richtig sein, das heißt, sie muss individuell angepasst werden. Auch der Ein- und Ausstieg am Bett ist von Wichtigkeit. Unter Schrägen oder 8 in zu niedrigen Betten ist der Einstieg schlecht gelöst. Bedenken Sie auch die Sitzposition beim Lesen oder Fernsehen! Hat man die Ursache erkannt, hat man die Möglichkeit, zu heilen © Abe Mossop – Fotolia.com Titelthema Die Chiropraktik ist die effektive Hilfe bei erworbenen Skelettverschiebungen (Ackermann 1983) Es ist deshalb bei allen Erkrankungen wichtig, die rezidiv verlaufen oder mit einer Therapieresistenz einhergehen, das mögliche Störfeld in einer Subluxation eines WS-Segmentes zu suchen. Als Beispiel für die spontane Fehlbelas tung sind alle „brüsken“ Bewegungen wie Rückwärtsschauen beim Autofahren oder das bekannte „sich Verheben“ zu nennen. Die bekanntesten Beschwerdebilder in der täglichen Praxis sind bei Wirbelverschiebungen die Lumboischialgien oder sog. Hexenschüsse. Dazu häufen sich Hüftbeschwerden in Folge von Beckenschiefständen mit sog. Beinlängendifferenzen. Des Weiteren sind die sog. Schulter-ArmSyndrome zu nennen, die Brustbeinbeschwerden mit Herzbeklemmung, Herzrasen und Atemnot. Das Einschlafen der Hände mit Ellenbogenbeschwerden sowie immer wiederkehrender Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit bis zum Erbrechen als auch unterschiedliche Sehstörungen können Folgen von Wirbelverschiebungen sein. Sinn und Zweck der Chiropraktik ist es also, die Ursache einer Störung im Bereich der Wirbelsäule zu finden und zu beseitigen. Mein alter Lehrer und großes Vorbild, Dr. Ackermann aus Stockholm, spricht bei Wirbelverschiebungen von „Einem Millimeter von der Krankheit?“. (Ackermann Institut, Stockholm) Gesundheit, die richtige Funktion aller Organe und Lebensvorgänge, setzt voraus, dass sich alle biologischen Vorgänge ungehindert vollziehen können. Störungen an den steuernden Leitungsverbindungen, 2|2013 wir. Chiropraktik den Nerven, von oder zu der „Steuerzentrale“, können jede Zelle des menschlichen Körpers negativ beeinflussen. Da aber sämtliche Nerven durch das Rückenmark im Rückgrat verlaufen und von diesem geschützt oder gestört werden können, nimmt das Rückgrat eine Schlüsselstellung im „Wohl und Weh“ der gesamten nervalen Versorgung ein. Das Rückgrat ist einerseits abhängig von seiner Basis, dem Kreuzbein. Das Kreuzbein wiederum wird von den beiden Hüftbeinen getragen. Deren Lage zueinander und zur Horizontalfläche, auf der der Mensch steht und geht, sind von entscheidender Bedeutung für die menschliche Gesundheit. Somit ist zu sagen, dass ein normaler Beckenstand absolute Voraussetzung ungestörter biologischer Funktionen im menschlichen Körper darstellt. Besonderer Aufmerksamkeit bedarf hier der Tatsache, dass ein krankhafter Schiefstand des Beckens Verschiebungen bis zur Hinterhauptbasis mit großer Sicherheit nach sich zieht. Deshalb kann schon hier behauptet werden, dass viele Halswirbelbeschwerden nur dann Aussicht auf dauerhafte Heilung haben können, wenn zuvor das statische Gleichgewicht des Beckens und somit des Kreuzbeins wiederhergestellt ist. Denken Sie nur an die unzähligen Hüftgelenkoperationen, die sich meist auf eine Seite beschränken, weil der Mensch über Jahrzehnte in einer Fehlhaltung das Hüftgelenk überlastet hat. Denken Sie an die vielen Wirbelsäulenverkrümmungen, die man durch Einrichten des Beckens in der Wachstumsphase hätte vermeiden können. Denken wir. 2|2013 Sie an die vorzeitigen Verschleißerkrankungen durch jahrzehntelange Fehlbelastung der Wirbelsäule. Warum werden heute noch viele Absatz- bzw. Schuherhöhungen angefertigt, um scheinbare Beinverkürzungen auszugleichen, die gar keine sind? Es handelt sich dabei meist um Beckenschiefstände mit der Hüftbeinverdrehung nach vorne oder hinten. Mit der Erhöhung wird in vielen Fällen die Fehlbelastung noch verstärkt. Aufgrund dieser im Überblick dargestellten Zusammenhänge hat die Chiropraktik einen entscheidenden Einfluss auf Heilungsvorgänge in der ganzheitlichen Medizin. Die Wirbelsäulensegmente und mögliche krankhafte Folge erscheinungen Wir kommen jetzt zu einer schematischen Aufstellung der Wirbelsäulensegmente und deren nervaler Wirkungsbereiche. Sie erläutern die vielfältige Möglichkeit krankhafter Folgeerscheinung durch statische Störungen an der Wirbelsäule. Die Halswirbelsäule Sehen wir uns als erstes einmal die Halswirbelsäule mit ihren 7 Wirbelkörpern an. Hier wird im Bereich des 1. Halswirbels, Atlas, ein direkter Zusammenhang mit der Blutzufuhr zum Gehirn, der Versorgung durch Nerven zum Innen-Mittelohr und der Hirnanhangdrüse genannt. Welche Störungen können nun bei einer Blockade dieses Segmentes entstehen? Es sind hierbei der Kopfschmerz, die Müdigkeit, psy- (Foto: Klaus Fertig) chische Beschwerden, hoher Blutdruck, Schwindel und Schlaflosigkeit zu nennen. Ich habe zahlreiche Patienten erlebt, deren Migräne über Jahre mit stärksten Medikamenten behandelt wurde, obwohl die Ursache in einer Subluxation im Bereich der HWS lag. Das gleiche gilt für den Bereich des Schwindelgefühls, der oftmals mit durchblutungsfördernden Mitteln oder Psychopharmaka behandelt wird. Der 2. Halswirbel, Axis, steht in Zusammenhang mit Augen, Gehörnerven, Nebenhöhlen und Zunge. Störungen von Subluxationen können demzufolge Nebenhöhlenentzündungen, Allergien, Augen- und Ohrenbeschwerden sein. Gravierend ist immer der Zusammenhang mit Sehstörungen, die laufend mit Veränderungen der Brillenstärken einhergehen, gleichfalls der Einfluss auf Ohrgeräusche. Im Bereich des 3. Halswirbels findet man den Zusammenhang mit dem Außenohr, den Zähnen und dem Trigeminusnerv, der ja auch immer als sehr schwer behandelbar gilt. Gezielte Diagnose und Therapie an der HWS bilden als zusätzliche Behandlung ein meist gutes Ergebnis. Fälle von Akne sind dabei auch schon in Zusammenhang gebracht und therapiert worden. In meiner langjährigen Tätigkeit als Physiotherapeut einiger Fußballmannschaften wurde die Zunahme von Hautunreinheiten besonders bei kopfballstarken Spielern beobachtet. Im Bereich 4. und 5. Halswirbel spielen sich meistens die Beschwerden der Schwerhörigkeit, Polypen, Heiserkeit und Stimmbandentzündungen ab, da dieser Bereich das Versorgungsgebiet Nase, Lippen, Mund, Stimmbänder und Schlund beinhaltet. Die am meisten zu behandelnden Körperstellen bieten wohl die Bereiche der Schulter, Schultergelenke, Nacken und Ellenbogen. Behandlungen dieser Regionen beziehen sich überwiegend auf die lokalen Schmerzsymptome, die in der Regel sehr unbefriedigend verlaufen. Schmerzmittel stehen dabei als Medikation an erster Stelle. Massagen, Einreibungen sowie Injektionsbehandlungen bringen oft nur eine kurze Beschwerdefreiheit mit sich. Häufig liegt die Ursache in einer Versorgungsunterbrechung, die von einer Blockade im Bereich des 6. und 7. Halswirbels ausgeht. Aus diesem Bereich werden Nacken, Schultern, die Tonsillen und die Schilddrüse, sowie Unter- und Oberarme versorgt. 9 Titelthema Die Chiropraktik ist die Wissenschaft, Philosophie und Kunst, Verschiebungen in der Wirbelsäule vermittels spezieller, dem Berufe eigener Methoden festzustellen und sie nachfolgend mit der bloßen Hand Biedermann, 1968 zurechtzurücken. Kennt nicht jeder diesen ewigen „Frosch im Hals“ der nicht weggeht und immer störend wirkt. Nervosität? Vielleicht nur eine Blockade! Oft sind auch Beschwerden im Ellenbogen zu finden. Diese werden global Tennisarm genannt. 2 – 3 Spritzen bringen meist etwas Linderung, aber ganz geht der Schmerz dann doch nicht weg. Eine Untersuchung der Halswirbelsäule im Bereich des 7. Halswirbels bringt meist Aufschluss. Ich muss an dieser Stelle noch einmal betonen, dass die Behandlung der Wirbelsäule nicht als das non plus ultra dargestellt werden soll, sondern immer nur einen wichtigen Anspruch auf Aufmerksamkeit hat. Ich gehe davon aus, dass chiropraktische Behandlungen nur von erfahrenen Therapeuten ausgeübt werden, die permanent an Aus-, Fort- und Weiterbildungen teilnehmen. Zwischendurch ist noch zu bemerken, dass der gesamte Komplex der sog. Rheumatoiden und ein Großteil der rheumatischen Krankheiten sowohl ihre Ursache als auch ihren Umschlagplatz in der Wirbelsäule haben und somit weitere Therapiemöglichkeiten in sich bergen. Dass man diese Überlegung auch in schulmedizinischen Therapien mit einbringt, beschreibt Dr. Hochrein in seinem Buch „Rheumatische Beschwerden“. So geht Hochrein davon aus, dass die neuralgischen Syndrome nicht mehr dem Rheumatismus zuzuordnen, sondern in erster Linie der biomechanischen Irritation der peripheren sensiblen Leitungsbahn vor allem im Bereich des Nervenwurzelabschnittes zuzuordnen sind. (Hochrein, 1951) Die Brustwirbelsäule Kommen wir nun zum Bereich der Brustwirbelsäule. Sie besteht aus 12 Wirbelkörpern und bildet ein großes Areal an möglichen Beschwerdebildern. Der 1. Brustwirbel versorgt Hände, Finger, Speise- und Luftröh10 re, der in der Fehlstellung zu dauerndem Husten, zu Atembeschwerden und Schmerzen in den Händen führen kann. Wer kennt nicht das Syndrom der eingeschlafenen und geschwollenen Hände und Finger, die meist mit Rheuma- und Schmerzmittel behandelt werden. Wer kennt nicht das immer wiederkehrende Taubheitsgefühl nach dem Aufwachen? Es ist auch das Symptom des schlechten Durchatmens bekannt, wobei viele Patienten mit Beschwerden unter dem Brustbein zurecht kommen müssen. Die Lungen sind dabei nicht richtig entfaltbar(durch Unterversorgung der Atemhilfsmuskulatur) und können nicht die optimale Sauerstoffversorgung stellen, wodurch der Patient an Leistungsfähigkeit einbüßt. Er beugt seinen Oberkörper immer mehr nach vorne und belastet seine Lungen und sein Herz immer mehr. Er wird langsam hinfällig. Es haben schon viele Patienten aufgrund von Herzbeschwerden, einhergehend mit großem Angstgefühl, einen Arzt aufgesucht. EKG und Herzenzyme zeigten jedoch keinerlei krankhaften Befund. Der 2. Brustwirbel in Blockade kann hier Ursache der Beschwerden sein. Eine kardiologische Abklärung ist in diesem Falle natürlich immer oberstes Gebot. Im Bereich des 3. Brustwirbels sehen wir einen Zusammenhang mit Brustkorb, Bronchien und Lunge. Asthmatische Beschwerden können gleichsam wie eine chronische Bronchitis über die Behandlung der WS sehr häufig gelindert werden . Was passiert im Bereich des 4. Wirbels? Hier ist der Bezug zur Gallenblase mit seinen evtl. Beschwerden zu beachten, gleichsam die Gürtelrose, die meist im Nachhinein lebenslange Beschwerden unterhalb des Schulterblattes bis zum unteren Rippenbogen erzeugen kann. Die Aufhebung von evtl. Blockaden in Verbindung mit Neuraltherapie bieten hierbei eine gute Behandlungskombination. Im Bereich des 5. Brustwirbels finden wir den Zusammenhang mit Leber, Solarplexus und Blut. Bei Energiestörungen oder Leitungsunterbrechungen kann es zu Leberfunktionsstörung, Kreislaufbeschwerden und Anämie kommen. Bei den Leberbeschwerden ist der lähmende Einfluss auf die Darmperistaltik besonders auffällig. Magenbeschwerden, Sodbrennen u. ä. können positiv durch die Behandlung des 6. Brustwirbels beeinflusst werden. Am deutlichsten zeigt sich Erfolg bei Patienten, die über Jahre Säureblocker eingenommen haben, ohne dass eine Besserung erzielt wurde. Bauchspeicheldrüse und Zwölffingerdarm führen in krankhafter Veränderung zu Diabetes und Geschwüren. Bei diesen Patienten sind die Wirbelkörper im Bereich des 7. Brustwirbels auffällig empfindlich. Wird dort vielleicht eine Leitungsbahn zum entsprechenden Organ blockiert? Der 8. Brustwirbel versorgt mit seiner Nervenleitung Milz und Zwerchfell. Bei Subluxationen kann es hier zur Immunschwäche kommen. Die Nebennieren, die im Zusammenhang mit Allergien und Ekzembildung stehen, werden aus dem Segment des 9. Brustwirbels versorgt. Die Brustwirbel 10 – 12 haben Einfluss auf Nieren, Harnwege, Dünndarm, Eileiter und Lymphsystem. Sind hier die neuronalen Bahnen durch Subluxation beeinträchtigt, kann dies zu Nierenbeschwerden, Müdigkeit, Arteriosklerose, Ekzeme, Akne, Rheuma, Blähungen und sogar zur Sterilität führen. Hierbei muss ich wiederum betonen, dass man nicht grundsätzlich alle Erkrankungen mit der Behandlung der Wirbelsäule kurieren kann, sondern es soll hiermit aufgezeigt werden, dass die chiropraktische Diagnose und Therapie ein beachtlicher Gewinn bzw. Erweiterung für die konservative Therapie darstellt und somit zu einer ganzheitlichen Behandlung im Sinne der Naturheilkunde gehört. Die Lendenwirbelsäule und das Kreuzbein Wir kommen nun zum letzten Teil der Wirbelsäule, des Lendenbereiches. Dort finden wir 5 Wirbel und das Kreuzbein, wobei immer wieder die sog. KreuzbeinDarmbein-Gelenke mit berücksichtigt werden müssen. Befindet sich eines der Gelenke in Fehlstellung, kann dies zu chronischen Schäden führen. Am häufigsten 2|2013 wir. Chiropraktik äußert sich dies in Knie- und Hüftbeschwerden. Wie anfangs betont, entsteht hier die scheinbare Beinlängendifferenz, die immer erworben ist. Im Bereich der Lendenwirbelsäule finden wir eigentlich die bekanntesten Beschwerdebilder, nämlich die der eigentlichen Rückenschmerzen, der Rückenschwäche und des Hexenschusses. Viele Menschen haben schon dieses Gefühl kennengelernt und werden es ihr Leben lang nicht mehr los. Was passiert bei einem sog. Hexenschuss? Es kommt zu einer Fehlstellung im Bereich des 4. und 5. Lendenwirbels, aufgrund einer Fehlbelastung, die der Körper in diesem Bereich nicht ausgleichen kann. Dabei entsteht in Bruchteilen von Sekunden eine Spannungsdysharmonie im Bänder-, Sehnen- und Muskelbereich des fraglichen Bezirks, die dann meist zu einer Wirbelblockade und somit zu einer Nervenkompression führt. Im günstigsten Fall lassen sich die Schmerzen durch lokal injizierte Ste roide oder oral verabreichte Schmerzmittel und Muskelrelaxantien lindern. Die nach der Verabreichung von Muskelrelaxantien herabgesetzte Muskelkontraktionsfähigkeit führt wiederum zu vermehrter Instabilität der Wirbelsäule. Die Folge ist hier, dass sich bei anhaltender Fehlbelastung die Bandscheibe mit ihrem Kern aus dem geschlossenen Gewebe gegen die aus dem Rückenmark austretenden Nerven drängt. Hiernach spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Diese Art von Verletzung tritt am häufigsten im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. In meiner langjährigen Tätigkeit als Chiropraktiker ist mir bei der Behandlung immer wieder aufgefallen, dass es dabei durch immense muskuläre Verspannungen, sowie der durch Schmerz bedingten Einnahme einer Schonhaltung, immer zusätzlich zur Hüftbeinverdrehung und somit zu einem Beckenschiefstand bzw. einer scheinbaren Beinlängendifferenz kommt. Wird dieser Beckenschiefstand nicht schnell genug wieder aufgehoben, führt dies zu Schädigungen am Nerven- und Bandscheibengewebe. Die Korrrektur des Beckenschiefstandes ist bei Bandscheibenvorfällen, die mit einer Hüftbeinverdrehung einhergehen, ebenso erforderlich. Wie soll eine Bandscheibenläsion regenerieren, wenn sie nicht zwischen zwei absolut parallelen Auflageflächen, sprich Deckplatten ruht? Schiefgestellte Wirbel und die einseitig belastete Bandscheibe stel- wir. 2|2013 len hier die hauptsächliche Gefahrenquelle für die Nervenwurzel dar. In einigen Fällen lassen sich die Beschwerden bei Hexenschüssen durch Wärmetherapie, Bäder, Bestrahlungen und medikamentöse Behandlung lindern. Diese minimale und zeitlich begrenzte Linderung steht jedoch in keinerlei Relation zu Zeit und Aufwand der Behandlung und der Vielzahl unerwünschter Nebenwirkungen, die eingesetzte Antirheumatika und Relaxantien mit sich bringen. Ist das Schmerzsymptom dann abgeklungen, bleibt meist eine Wurzelkompression zurück und meldet sich in regelmäßigen Abständen wieder. In dieser Zeit wird die Rückenmuskulatur schwächer, da sie ja nerval nicht mehr richtig versorgt wird. Der Kreislauf beginnt. Die Rückenbeschwerden nehmen zu und die schmerzfreien Intervalle verkürzen sich. Fazit: Es ist unerlässlich, in Diagnose und Therapie bei den bisherigen und folgenden Beschwerdebildern die Chiropraktik als Behandlungsmethode heranzuziehen! Weitere Beschwerdebilder finden wir bei Blockaden im Bereich des 1. Lendenwirbels. Dort nehmen wir Bezug auf Dickdarm und Leisten. Störungen können sich hier in Obstipation und Darmentzündungen äußern. Blinddarm, Leib und Oberschenkel stehen in Zusammenhang mit dem 2. Lendenwirbel. Als Störung sind Reizungen und stauungsbedingte Krampfadern zu nennen. Des Weiteren zeigen hier Frauen permanente Menstruationsbeschwerden, entzündliche Prozesse an Eierstöcken und Gebärmutter sowie Blasenschwäche bei beiden Geschlechtern, wo auch Medikamente kein befriedigendes Ergebnis erzielen. Bei der Behandlung sollte hier gegebenenfalls der 3. Lendenwirbel in Betracht gezogen werden. Die Hoden haben die gleiche Verbindung zu diesem Segment wie die Eierstöcke. Auch bei der Impotenz könnten sich einige Möglich keiten der zusätzlichen Behandlung ergeben. Wir haben eine Verbindung vom 4. Lendenwirbel zum Ischias. In diesem Bereich der Versorgung fällt auch die Prostata, sodass auch bei Prostatabeschwerden die Behandlung der WS in Betracht gezogen werden sollte. Nächtliche Wadenkrämpfe, die selbst durch regelmäßige Einnahme von richtig dosiertem Magnesium nicht gelindert werden, können auf eine Blockade im Segment des 5. Lendenwirbels zurückzuführen sein. Diese Blockade kann in der Liegeposition durch falsche Bettauflage verstärkt werden. Allgemeine Beschwerden der Unterschenkel, Knöchel und Füße können auch von diesem Wirbel ausgehen. Eine solche Blockade zeigt sich bei diesen Patienten durch das plötzliche bläuliche Anfärben der Beine in Bauchlage. Den Abschluss der Wirbelsäule bildet das Kreuzbein. Bei Veränderungen der Lage kann es zu Beckenschmerz, Kreuzbeinschmerz, Hämorrhoiden und Steißbeinschmerzen kommen. Auch Hüftgelenke, Gesäß, Mastdarm und After liegen in diesem Versorgungsbereich. Kontraindikationen Es ist natürlich in diesem Zusammenhang unumgänglich, auch von den Kontraindikationen für die chiropraktischen Behandlung zu sprechen. Diese Überlegung sollte immer vor jeder Behandlung in Betracht gezogen werden. Hier die wichtigsten : >> Entzündliche, infektiöse und cancerogene Prozesse. >> Degenerative Knochenprozesse: Z. B. Osteoporose, Knochenmetastasen. >> Frakturen, Fissuren oder Verletzungen der Muskeln und Bänder. Angeborene Anomalien werden grundsätzlich nicht behandelt. Hier ist stets eine medizinische Abklärung durch die entsprechenden Fachärzte und ggf. eine konservative Behandlung erforderlich. >> Schmerzen im Kreuz mit beidseitiger Ausstrahlung zur Oberschenkelhinterseite = „Reithosenparästhesie“ oder Gleitwirbel = Caudaabquetschung. >> Ein Gürtelschmerz in der BWS warnt vor Organkrankheiten oder Tumor. >> Anfallartige Schmerzen in der HWS mit Krämpfen oder Lähmungen deuten auf Gehirn- oder arterielle Schäden. >> TBC im Bereich der WS und der Gelenke. >> Hypophysenpatienten, Nebennierenoder Schilddrüsenerkrankungen, Basedow. >> Vorsicht bei Kortisonpatienten. >> Allgemein bei Frauen in der Menopause. >> Akute Discushernien mit radikulärem Symtomen. 11 Titelthema g bzw. igungserklärun ill w n Ei e n ei r lag fü Vorsch präch: Aufklärungsges eit von Gelenken der Beweglichk ng ? ru tik se htete es ak rb pr Ve rasche, zielgeric lung oder Was ist Chiro r Wiederherstel ppen durch eine Ri zu n ik vo hn ie ec w ft so rif Handg d Beinen siule an Armen un en. Auf diese Ri an der Wirbelsä g. un eg w ch gewisse Risik Be e au os en zl m er or hm sf sc ng und meist re Behandlu birgt wie ande . Die Chiropraktik emäß eingehen tg ich handler pfl ken muss der Be lärt worwie folgt aufgek ng lu : nd en ha nt Be tie en Pa Erklärung des r chiropraktisch er die Risiken de Ich bin heute üb den: usrübergehend m handlung! inen können vo Be ber Be t d de ch un en ni t en sik ei m Ri rz Mögliche ndlung an Ar siken sind de ha Ri e Be nd en n ge ch ne ie tis w lte ak sehr se n. Schwer Bei der chiropr swirbelsäule in erden auftrete al H hw r ksc se de Be is an (D he n ic ng lu Arterie kelkaterähnl nn die Behand rnversorgender i ler Sorgfalt ka r Innenwand hi ung (Prädisposition) oder be de in kannt. Trotz al se is nr Ei ag de nl en nn ra eh ka Ve st s er ie be nd hen. D Fällen bereits bei entspreche ndlung entste n bzw. können durch die Beha ein Blutgefäß se d is un nr Ei n tion) aktiviere se he lö lc äßwand ab ef ankungen so G kr r Er de n Hirnschäden n te n vo m l he im best bensgefährlic ch Blutgerinse si le , en ss en da er n, hw be sc rch zu n der Gliedmaß zur Folge ha ). Es kann dadu nden Lähmunge lie be bo ei m bl (E i n be s ße rn verschlie Stammhi r hädigung des Innenwand de und auch zur Sc n kommen. le äl sf Einrisse an der au n ns nhe te tio ku ts nk an en kr Fu e Er n ul r immte und andere Halswirbelsä tion oder best hen ndlung an der der Prädisposi nd derzeit zu solc je ru e fg Durch die Beha ch au sa n ur en its w , he snn en Au da eg r n el le nu G nne der nen bana Arterien aber lastungen im Si e auch durch ei Be är w he is ic gl gn ei ltä Er al n. gen auch , d. h. dieses sgelöst worde e ein führen können cktes Bücken au Behandlung der Wirbelsäul hi Einrissen hätte sc ge un er od e n te ch gung us tis en H in ak B. (E die chiropr ädigung löser, wie z. zu n wird durch ehende Vorsch st lte ch se be au hr its er se re ab be lls n, Ebenfa bergehende eine andere rü er vo od d l zu un al h rf rc en vo rn, Bein kann dadu Bandscheiben erzen in Schulte s) aktiviert. Es hm al Sc an d kk un ar n m ge en des Rück tionsstörun hmungen, Funk bleibenden Lä . hat aber nur behandlungen Armen kommen en ul sä el mals irb W eführten hädigungen je illionen durchg erwiegende Sc M hw Heil14 e sc . nd ca so n te hr te ar Ja Von pro n der zu erw en il der Therapeu w Te , r nn ge da rin r ge ng nu ein schwindend chen Behandlu zur chiropraktis erwiegt. üb h lic ut de n erlebt. Ich rate nen Risike lte se em tr ex e erfolg di ! hwerden rs angeordnet endwelche Besc ne vo fern nicht ande irg So ! ng en lu ht nd ac ha be t en Be it. Ei Bitte unbeding r chiropraktisch m Behandler m den bis Kind nach eine bitte sofort Ihre un St es e ge Si ni n ei r ile fü te Sollten Sie/Ihr n schwerde gen haben, Be un n nd ne pfi de m an se rh is oder M r vorher vo inu Verstärkung de nach etwa 15 M rübergehende ungefährlich. d un h e die Praxis erst lic Si en. ög en m m t llt eh is so iln g e te ul Ta nverkehr swirbelsä zu einem lung an der Hal aktiv am Straße e nd Si ha n Be en r w , ne ei nn Nach dere da es gilt insbeson ten verlassen. Di Einwilligung: Den Aufklä rungsbogen ha be ich gelesen spräch alle m und verstanden ich interessiere . Ich konnte im nden Fragen st lich beantwor Aufklärungsg ellen. Sie wur tet. Die Fragen eden vollständ zur Krankenvor beantwortet. ig und verständ geschichte ha be ic h nach bestem Nach grün Wissen dlicher Überle gu ng willige ich in di lung bei mir/m e vorgeschlage einem Kind an H ne folgenden Wirb alswirbelsäul elsäulenabschn chiropraktische Behande B itten ein: rustwirbelsä ule, bzw. Ripp Lendenw engelenke irbelsäule Kreuzbe in/Darmbeinge lenk Mit notwen diger Änderung oder Erweiteru Neben- und Fo ng des Verfah lgegriffen bin rens sowie m ich einverstan it erforderliche den. n Datum und Un te rschrift: Patient 12 Patientin bzw. Be treuer/Bevollm ächtigter/Sorg eberechtigter >> Zervikale Stenosen. >> Äußere Missbildungen. >> Weichteilverletzungen z. B. nach Beschleunigungstrauma. >> Sobald Wurzeldruckverdacht besteht, müssen Röntgen-Bilder studiert werden. >> Es verbietet sich von selbst, einen Patienten mit großen Schmerzen eine Behandlung aufzuzwingen. >> Neigt sich ein Patient zur Seite des Schmerzes, ist dies oft ein Zeichen dafür, dass die Bandscheibe nach hinten drängt. >> Wenn ein Patient nach ein paar Behandlungen keine Besserung aufweist, ist er zum Röntgen zu schicken. Der Behandler muss pflichtgemäß auf die möglichen Risiken und Nebenwirkungen einer chiropraktischen Behandlung eingehen und den Patienten schriftlich aufklären. Danach muss der Patient schriftlich das Einverständnis dieser Behandlung erklären. Quellennachweis Ackermann, P. (2000). Unveröff. Arbeitspapier. Fortbildungsseminar Ackermann Institut Stockholm. Ackermann, W. P. & Ackermann, H. (o. J.). Einen Millimeter von der Krankheit. Ackermann Institut Stockholm. Ackermann, W. P. (1983). Die gezielte Diagnose und Technik der Chiropraktik. Ackermann Institut Stockholm. Ackermann, W. P. (1994). So entstehen „Hexenschuß und Ischialgie“. Ackermann Institut Stockholm. Ackermann, W. P. (o. J.). Drei Brennpunkte als Grundursache der meisten Krankheiten. Ackermann Institut Stockholm. Adler, C.-P., Krause, W. & Gebert, G. (1992). Knochen und Gelenke. In: Thomas, C. (Hrsg.) Grundlagen der Klinischen Medizin. Band 8. Stuttgart: Schattauer. Biedermann, F. (1968). Grundsätzliches zur Chiropraktik. Heidelberg: Haug Verlag. Consilium Cedip (1998). PRACTICUM. Diagnose und Therapie. Rökan Novo Hay, L. L. (1993). Heile Deinen Körper. Freiburg i. Br.: Alf Lüchow. Pfingsten, M. & Hildebrandt, J. (1997). Degenerative und andere nicht-entzündliche Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane. In: Petermann, F. (Hrsg.). Rehabilitation. (S. 101–130). Göttingen: Hogrefe. Pitzen/Rössler, Kurzgefaßtes Lehrbuch der Orthopädie, U&S,1980 AUTOR Klaus Fertig, Heilpraktiker • Ausbilder und Facharbeitskreisleiter Chiropraktik • Mitglied im Vorstand FH e.V. 2|2013 wir. © Adam Gregor – Fotolia.com Diagnosen Die k örperliche Untersuchung Die körperliche Untersuchung stellt – gemeinsam mit einer ausführlichen Anamnese – eine vertrauensvolle Basis zwischen Behandler und Patient her. Die Sorgfalt, Sachkenntnis und Souveränität, mit der die Untersuchung durchgeführt wird, ist letztlich ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg jeder Therapie. Auch wer z. B. ausschließlich klassisch-homöopathisch behandelt, sollte seine Patienten einer körperlichen Untersuchung unterziehen. Es zeugt von Kompetenz und Verantwortlichkeit gegenüber dem Patienten. Übrigens wird die körperliche Untersuchung zunehmend in die mündliche Amtsarzt-Prüfung einbezogen. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Aspekt. Ich finde es ganz einfach immer wieder spannend, Patienten zu untersuchen. Bei jedem gibt es unterschiedliche Tastbefunde, jede HWS weist bemerkens- wir. 2|2013 werte Strukturen auf, die es zu ertasten und erspüren gilt. Bei jedem Menschen hören sich die Herztöne anders an, vielleicht hat er sogar Herzgeräusche. Die Peristaltik ist bei jedem „neu“, den Bauch zu palpieren ist immer wieder interessant. Ich finde, die körperlich Untersuchung gehört zu den spannendsten Aspekten unseres Berufs. Mit jeder Untersuchung gewinnt man Erfahrung und Sicherheit im Umgang mit 13 Diagnosen © Alexander Raths – Fotolia.com Patienten – und damit vergrößern sich die Behandlungserfolge. Meine Patientin, die 45-jährige Frau M., hat mir eine umfangreiche Aufgabe gestellt. Gekommen ist sie wegen Rückenschmerzen, die ins rechte Bein ausstrahlen und neurologische Symptome (schmerzhaftes Kribbeln, Taubheit) verursachen. Wärme und Ruhe tun gut. Auch die Arme schlafen ihr nachts ein. Nacken-SchulterMuskulatur und HWS machen ihr Probleme. Die gelegentlichen Kopfschmerzen, vom Nacken kommend, deuten darauf hin. Sogar der Schwindel kann dort seine Ursache haben. Ich werde also der Untersuchung der Wirbelsäule besondere Aufmerksamkeit widmen. Außerdem werde ich ihre großen Gelenke auf Beweglichkeit testen, insbesondere Knie und Hüften. Mal sehen, welche Ergebnisse die orthopädische Untersuchung zeigt. Und ich werde ein paar neurologische Tests durchführen, außerdem eine orientierende internistische Untersuchung. Mich interessiert insbesondere der Zustand ihrer Lunge und Bronchien, da die Patientin raucht. Außerdem werde ich das Herz auskultieren, den Blutdruck messen, das Abdomen untersuchen und demnächst Blut abnehmen, um aktuelle Werte zu erhalten. Ich begleite Frau M. in den gut warmen Untersuchungsraum und bitte sie, sich bis auf BH und Slip auszuziehen und sich dann auf die Liege zu legen. Auf dieser Liege breite ich im Beisein der Patientin ein großes, frisches Handtuch aus und stelle das Kopfteil auf angenehme Höhe. Um 14 Peinlichkeiten zu vermeiden, sollte sich die Patientin alleine ausziehen – dazu braucht sie keine Zuschauer. Die Zeit nutze ich, um mir die Notizen der Anamnese noch mal anzuschauen, damit ich bei der Untersuchung nichts Wichtiges vergesse. Ehe ich Frau M. anfasse, desinfiziere ich mir in ihrem Beisein gründlich die Hände (Ich verwende ein viskoses, gel-artiges Händedesinfektionsmittel, das kleckert weniger und ist für die Haut angenehm). Das mit dem Anfassen meine ich übrigens wörtlich: Während jeder Untersuchung, auch während jeder Behandlung, halte ich nach Möglichkeit ein wenig Körperkontakt zu meinen Patienten, indem ich sie mit einer Hand anfasse, sozusagen als vertrauensbildende Maßnahme. Darauf angesprochen, bestätigten mir bisher alle Patienten, dass sie diese Berührung als angenehm empfinden. Es hat also nichts mit „Betatschen“ zu tun – natürlich vermeide ich kompromittierende Berührungen. Alle meine Patienten werden komplett untersucht, und zwar internistisch, orthopädisch und ggf. auch neurologisch, na türlich immer mit Schwerpunkt auf den geschilderten Beschwerden. Noch nie hat sich ein Patient darüber beklagt. Im Gegenteil, ich höre oft: „So gründlich wie bei Ihnen bin ich noch nie untersucht worden“. Diese Gründlichkeit macht es möglich, bislang unbeachtete Beschwerden zu erfassen, daraus mögliche medizi nische Zusammenhänge herzustellen und ggf. Behandlungsvorschläge zu unterbreiten. Eigentlich sollte jede körperliche Untersuchung nach der IPAF-Regel erfolgen: I steht für Inspektion, P für Palpation und Perkussion, A für Auskultation und F für Funktionstests. Diese Regel ist nützlich, sollte in der Praxis aber auch sinnvoll kombiniert werden. Wenn ich sehe, dass die Beine wie marmoriert sind, muss ich sie gleichzeitig anfassen, um Temperatur, Sensibilität und Beschaffenheit der Haut zu testen: Claudicatio? Neuropathien? Ganz entgegen den Lehrbuch-Beschreibungen beginne ich meine Untersuchungen an den Füßen. Die Zehennägel sind gesund, kein Nagelpilz. Keine auffälligen Hornhautstellen, keine Zehendeformationen. Ich nehme Frau M.s Füße in die Hände und stelle fest: Sie sind eiskalt. Hypotonie? Arterielle Durchblutungsstörungen? Die Füße sehen blass aus, aber die Fußpulse sind gut tastbar. „Kalte Füße habe ich immer,“ erklärt Frau M. Mit den Handrücken fühle ich die Temperatur der Beine. Wie zu erwarten, sind sie normal temperiert. Ich registriere ein paar Besenreiser an den Oberschenkeln und einige Krampfadern in den Waden. Weiblich, zwei Schwangerschaften, (zu) viele sitzende bzw. stehende Tätigkeiten – das sind Komponenten, die eine Varikosis begünstigen. Die Beine sind schlank, es gibt keine Knöchel- oder Tibiaödeme, also kein Hinweis auf eine Herzinsuffizienz oder Lymphabflußstauung. Auf der Bauchdecke ein paar Schwangerschaftsstreifen (Striae), im gesamten Rumpfbereich einige helle, unauffällige Leberfleckchen. Wie bei fast allen Menschen, so ist auch bei ihr der Thorax leicht schief, d. h. verglichen mit dem rechten unteren Rippenrand wirkt ihr linker etwas prominenter. Keine Einflußstauungen im Halsbereich, keine sichtbaren Veränderungen der Fingergelenke. Die Haut erscheint insgesamt ein wenig trocken, hat aber eine gesunde Farbe, also kein Ikterus, keine lividen Verfärbungen. Die Bindehäute sind gerötet/gereizt. „Trockene Augen,“ bemerkt Frau M. Es könnte sich allerdings auch um eine Allergie handeln. Behutsam taste ich die Lymphknoten, im Nacken die nuchalen, am M. sternoclei 2|2013 wir. Diagnosen domastoideus die cervicalen. Die submandibularen im Kiefer- bzw. Unterzungenbereich sind meist gut tastbar, gut verschieblich und schmerzlos. Die supraclavicularen und die axillären sind oft nicht zu palpieren, während die inguinalen in der Leistenbeuge meist als erbsengroße Knötchen zu finden sind. Bei Frau M. sind alle Lymphknoten ohne Befund. Es folgt eine kurze internistische Untersuchung des Abdomens. „Frau M., ich untersuche kurz Ihren Bauch. Das kann etwas unangenehm sein. Bitte sagen Sie mir aber sofort, wenn es Ihnen wirklich wehtut. Also bitte nicht tapfer sein.“ – Ich beginne im Epigastrium, also unterhalb des Brustbeins. Behutsam „versenke“ ich meine flach aufgelegten Finger-Endglieder (nicht die Fingerkuppen!) und lasse langsam wieder los. Druckschmerzen dort können auf Lebervergrößerung, auf Magenprobleme, auf Probleme der Bauchspeicheldrüse oder des Dünn- bzw. Dickdarms hindeuten. Dann suche ich den Leberrand, was für Anfänger oft schwierig ist. Eine gesunde Leber tastet sich gerade eben am rechten unteren Rippenrand medioclavicular. Sie fühlt sich an wie frisches Fleisch vom Metzger, fest, glatt und elastisch. Man muss sich aber wirklich trauen, diesen Rand in der Tiefe des rechten Oberbauchs zu suchen. Eine Fettleber kann sich weich und fast ein bisschen wabbelig anfühlen. Tiefes Atmen kann helfen zu spüren, wie der Leberrand unter den Fingern vorbeigleitet. Druckschmerzen deuten meist auf Gallenblasengeschehen hin. – Frau M.s Leberrand ist nahezu zwei Querfingerbreit zu tasten; die Palpation empfindet sie als Oft sind Patienten ein wenig unsicher oder scheu, besonders wenn sie noch nie bei e inem Heilpraktiker waren und merkwürdige Vorstellungen von einer Hp-Praxis haben. Monika Weber schmerzhaft, es ist an ihrer Mimik zu erkennen. – Ich palpiere den Dünndarmbereich rund um den Nabel sowie die aufund absteigenden Colonabschnitte. Während der Dünndarm meist undifferenzierbares Gewebe ist, bei dem man mit etwas Glück eine peristaltische Welle erwischt, können das Colon aszendenz und deszendenz als kleine Walzen gut palpiert werden. Der querliegende Dickdarm liegt oft so tief, dass er allenfalls durch Perkussion lokalisiert werden kann. – Bei Frau M. kann ich oberhalb des Nabels auch die pulsierende Aorta tasten. Während der gesamten Bauchuntersuchung beobachte ich die Mimik der Patienten genau. Schmerzhafte Stellen palpiere ich sehr vorsichtig, ohne darin „herumzurühren“. Dann perkutiere ich das Abdomen: Die Finger der linken Hand fest auflegen, mit lockerer Klopfbewegung der rechten Fingerspitzen perkutieren. Üblicherweise hört man sog. tympanischen Klopfschall – je mehr Luft im Bauch, desto lauter. – In Frau M.s Bauch ist ziemlich viel Luft. Mit dem Stethoskop höre ich eine recht lebhafte Peristaltik: Der Bauch gluckert recht zufrieden, wie mir scheint. „Wollen Sie mal hören?“ frage ich Frau M. Sie nickt begeistert; ich helfe ihr mit dem Einstöpseln in die Ohren und führe den Trichter auf ein paar Stellen ihres Bauches, wo die Peristaltik gut zu hören ist. Sie grinst, lacht dann laut: „Das hört sich aber lustig an!“ – Schließlich gibt sie mir das Stethoskop zurück, wir wechseln ein paar Worte. Dann höre ich ihr Herz ab. Beginnend knapp unterhalb des rechten Schlüsselbeins arbeite ich mich sorgfältig von der Aorten- zur Trikuspidalklappe, immer schön nach dem Punctum maximum suchend. Dann auf der linken Seite die Pulmonal- und die Mitralklappe, dazwischen der Erb‘schen Punkt, wo alle Herztöne und -geräusche zu hören sind. Es hat eine Weile gedauert, bis ich imstande war, überhaupt etwas Akustisches am Herzen wahrzunehmen – außer bum-bummm, bum-bummm. Erst die Erfahrung schärfte mein Gehör für pathologische, hörbare Veränderungen, also für Herzgeräusche. Zum Glück gibt es immer auch noch weitere Symptome der Herzerkrankungen; niemand muss also allein aus einem Herzgeräusch eine hieb- und stichfeste Diagnose stellen. – Bei Frau M. gibt es ein deutliches Schabegeräusch über der Mitralklappe; als ich es erwähne, meint Frau M., ja, das sei ihr bekannt, sie wollte aber wissen, ob auch ich dieses Geräusch diagnostizieren könne … So ging es mir schon einige Male: Manche Patienten wollen einen testen. – Jedenfalls habe ein Kardiologe alles untersucht, und das Geräusch sei nicht behandlungsbedürftig. Der Blutdruck liegt bei 135:85, rechts geringfügig niedriger als am linken Arm, der Puls bei 76/min. Dann bitte ich Frau M., sich aufzusetzen, und höre die Lunge ab. „Bitte atmen Anzeige NESTMANN Pharma GmbH Weiherweg 17 • 96199 Zapfendorf • Tel.: (09547) 92210 • Fax: (09547) 215 • E-Mail: [email protected] • www.nestmann.de Diagnosen Heilen beginnt damit, dem Patienten zuzuhören. Unter den Heilmitteln gibt es wenige, die mächtiger sind als ein sorgsam gewähltes Wort. Bernhard Lown Sie mit offenem Mund tief ein und aus.“ (Sonst hört man so gut wie nichts!) Vier Auskultationspunkte auf jeder Seite des Rückens – etwa C-förmig – sollten ausreichen, um sich ein (akustisches) Bild vom Zustand der Lunge zu machen, schließlich sollen die Patienten ja nicht hyperventilieren. Über einer gesunden Lunge hört man ganz feines Vesikuläratmen, und zwar im Einatmen und nur in der ersten Hälfte des Ausatmens. Das restliche Ausatmen ist bei einer gesunden Lunge praktisch nicht hörbar, wohl aber bei einer Bronchitis. Und genauso ist es bei Frau M.: Das Atemgeräusch über beiden Lungenseiten ist deutlich verschärft, das Ausatmen komplett hörbar. Das Stethoskop wandert nach vorn in die Bronchialregion; auch dort lasse ich sie tief und mit offenem Mund atmen. Drei Stellen über dem Bronchialbaum linkssternal, drei rechts – ich höre grobblasige Rasselgeräusche. Diagnose: höchstwahrscheinlich Raucherbronchitis. Als ich ihr das sage, winkt sie gelangweilt ab. „Jaja, weiß ich auch, hat mir vor Jahren schon mein Hausarzt gesagt. Aber ich kann’s nicht lassen, ich brauche das Rauchen zur Entspannung. Ich weiß nicht, wie oft ich schon aufgehört habe, hab’s aber nie wirklich geschafft.“ Weise Ratschläge oder Moralpredigten helfen hier gar nicht. Erst wenn es in ihrem Kopf „klick!“ macht, wird sie die Sucht in den Griff kriegen. Ich registriere aber den Begriff Entspannung; vielleicht ergeben sich im Lauf der Behandlung Ansatzpunkte zu diesem Thema. – Zu guter Letzt klopfe ich Frau M. mit lockerer Faust beidseits in die Nierenregion, erst ganz vorsichtig, dann ein bisschen fester: Kein Klopfschmerz. Diese ganze internistische Untersuchung hat bis dahin kaum 10 Minuten gedauert. Jetzt kommt die orthopädische. Frau M. sitzt ja immer noch; ich fixiere ihre Stirn mit der rechten Hand und taste mit der linken die linke HWS durch, beginnend im Okzipitalbereich, dann weiter die Wirbelkörper und die dortigen Muskelansätze bis runter zum M. trapezius. Dann wechsle ich die Hände und taste die rechte 16 Seite durch. Man muß sich trauen, wirklich in die Tiefe zu palpieren, um die Strukturen überhaupt zu erkennen. Sind diese Strukturen gesund, wird die Untersuchung allenfalls als unangenehm empfunden. Sind sie es nicht, tut die Palpation richtig weh. Ich taste mich also behutsam, aber gründlich in die Tiefen der HWS, bewege ebenso behutsam den Kopf der Patientin, um mich beim Palpieren orientieren zu können: Ist das Knochen oder Muskel, was ich da spüre? Fühlt es sich verhärtet, verbacken an? Ist die Beweglichkeit rechts/ links bzw. vorn/hinten eingeschränkt? Lösen diese Bewegungen Schwindel aus? Wie fühlt sich der Trapezius an? Bei den meisten Menschen ist er total verspannt und druckschmerzhaft. So auch bei Frau M. Sie jammert ein bisschen bei der Untersuchung, obwohl ich behutsam vorgehe. Ja, der gesamte Nacken sei schmerzhaft, und von dort kämen auch ihre Kopfschmerzen, die dann über den Nacken in den Hinterkopf zögen. „Der Schwindel tritt übrigens immer dann auf, wenn ich den Kopf vor lauter Verspannung nicht mehr richtig bewegen kann“, erklärt sie. Ein deutlicher Hinweis auf Mangeldurchblutung z. B. der A. vertebralis aufgrund extremer Muskelverspannung oder vertebragener Ursachen. Die Palpation sowie die Funktionsprüfungen der Schultergelenke sind okay, auch keine Auffälligkeiten der Ellbogen, der Handgelenke, Hände und Fingergelenke. Lediglich das rechte Daumensattelgelenk ist druckschmerzhaft. Ich bitte Frau M., sich aufrecht hinzustellen, mit dem Rücken zu mir; mein kritischer Blick erfasst eine leicht hängende rechte Schulter, auch die rechte Hüfte und die rechte Pofalte sind etwa 1 cm tiefer als links – nichts Dramatisches. Die BWS zeigt eine diskrete Skoliose, die HWS-Lordose ist verstrichen und steht steil, die BWS-Kyphose ist fast völlig verstrichen und damit der Rücken in diesem Bereich kerzengerade, dazu eine ausgeprägte LWSLordose – zu Deutsch ein Hohlkreuz. Die langen Rückenstreckermuskeln sind ausgeprägt; der Körper versucht, die Wirbelsäu- len-Fehlstellungen muskulär zu kompensieren. In der Rumpfbeugung ist das linke Iliosacralgelenk (ISG) leicht blockiert ohne Druckschmerz, rechts ist es gut beweglich. Nächste Station: Bauchlage. Mit gleichmäßigem, sanftem Zug an beiden Füßen überprüfe ich eine mögliche Beinlängendifferenz: Das rechte Bein ist etwa 1 cm länger. Das passt zu der „hängenden“ rechten Rumpfseite. In der Bauchlage kann ich auch einen gründlicheren Blick auf die Bein-Rückseiten werfen. Ja, die Varikosis ist deutlich sichtbar. Vorsichtig palpiere ich die LWS-Region. Die Rückenstrecker tasten sich beidseits steinhart und im Bereich der LWS rechts schmerzhaft. Vorsichtig taste ich bei L4 und 5 etwas gründlicher – Frau M. stößt einen kleinen Schrei aus: „Ja, genau das ist die Stelle, von der aus es immer ins Bein zieht. Das tut scheußlich weh!“ Wieder ein Stückchen Befund, der meine Verdachtsdiagnose Lumbo-Ischialgie erhärtet. Als nächstes taste ich die sog. Valleix’schen Druckpunkte, das sind jene Stellen, an denen der N. ischiadicus palpatorisch gut zu erreichen ist. Der Nervverlauf schmerzt bis in die Kniekehle. Mit den Fingerknöcheln beklopfe ich vorsichtig die Wirbelkörper. Klopfschmerzhaftigkeit kann auf knöcherne Ursachen hinweisen (Osteoporose, Tumor, Metastase, Trauma), oder aber auf Bandscheibengeschehen. Selbst eine Nierenbeckenentzündung verursacht Klopfdolenz. – Beim sog. Wassermann-Test hebe ich beide Beine der Patientin zugleich an und bewirke damit eine Stauchung des unteren Rückens. Oft ist dieser Test bei „IschiasPatienten“ positiv, d. h. im Rücken schmerzhaft. (Diesen Test sollte man als Therapeut nur durchführen, wenn der eigene Rücken fit ist). Die Patientin findet das zumindest unangenehm. „Bitte drehen Sie sich auf den Rücken“. Frau M. quält sich, bis sie von der Bauchin der Rückenlage ist. „Das geht gar nicht gut, dieses Umdrehen. Ich sollte doch wieder mehr Gymnastik machen…“ Sicher eine gute Idee. – Ich fasse Frau M.s linke Ferse und hebe ihr gestrecktes Bein um 90° an: der sog. Lasègue-Test. Prima, das geht ganz weich und ohne wehzutun: Nun biege ich erst die ganze Fußsohle kniewärts (= Bra2|2013 wir. Diagnosen © Alexander Raths – Fotolia.com gard-Test), zuletzt noch den Großzeh (=Turyn-Test). Diese Tests dehnen den Ischiasnerv. Frau M. verzieht keine Miene, alles okay. Auf der rechten Seite ändert sich das ganz schnell: Schon das Anheben des gestreckten Beins auf etwa 45° ist mit Schmerzen im Rücken verbunden. Da kann ich mir (und ihr) Bragard und Turyn sparen. – Die Hüftbeweglichkeit wird gleich mit überprüft, indem ich ihr Knie anbeuge, nach oben schiebe und die Hüfte dann rotieren lasse. Die linke ist frei beweglich, die rechte in der Beweglichkeit etwas eingeschränkt und schmerzhaft. Ojeh, da mault also nicht nur die LWS. Meist werden nach einiger Zeit benachbarte Gelenke in Mitleidenschaft gezogen. – Zuletzt noch der Test auf Arthrose im Kniegelenke: Hand fest aufs angebeugte Knie legen, dann langsam das Bein strecken lassen. Spüre ich Krepitationen unter meiner Hand? Knirscht das Gelenk spüroder gar hörbar? – Bei Frau M. laufen beide Knie „rund“ und schmerzfrei, kein Hinweis auf Arthrose. Jetzt fehlt nur noch eine kurze neurologische Untersuchung. Um einer nervalen Störung der HWS auf die Spur zu kommen, teste ich die drei Armreflexe: Bizeps-, Trizeps- und Radiusperiostreflex. Alle drei lassen sich gut und seitengleich auslösen. Bei den Beinreflexen sieht es allerdings anders aus: Patellasehnen- und Achillessehnenreflexe sind links gut, rechts aber deutlich abgeschwächter auslösbar. Die Sensibilität an beiden Füßen ist erhalten. wir. 2|2013 Nun heißt es, alle Befunde zusammenzufassen, die anamnestischen Angaben mit einzubeziehen und der Patientin erste Diag nosen zu liefern: Lumbo-Ischialgie und HWS-Syndrom (eigentlich keine Diagnose, sondern ein Sammelbegriff, im Pschyrembel als Zervikobrachialsyndrom genannt). Ich erkläre Frau M., dass ihre Rückenbeschwerden im LWS-Bereich dringend behandelt werden müssen. Dazu kann ich ihr verschiedene Möglichkeiten anbieten. Die sanfteste wäre die Akupunkturbehandlung, verbunden z. B. mit Schröpfkopfmassagen zur Lockerung der verspannten Rückenmuskulatur. Unangenehmer, aber meist schneller wirksam wäre eine Infiltrationsbehandlung, sprich: Spritzen mit komplexhomöopathischen Mitteln (z. B. Allya Injektopas Pascoe) an die LWS. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch eine rein manuelle Therapie wie Dorn-Breuss oder die Marnitz-Therapie (ein osteopathisches Verfahren) wäre möglich. Alle diese Methoden können auch zur Behandlung ihrer HWS und der Nacken-Schulter-Muskulatur eingesetzt werden. Außerdem möchte ich ihr demnächst mal morgens nüchtern Blut abnehmen, die Blutsenkung bestimmen, ein Blutbild machen lassen sowie GOT, GPT, y-GT für die Leber, Chol mit HDL und LDL sowie Triglyceride wegen der Blutfette, Amylase und Lipase für Pankreas, außerdem Natrium, Kalium, Calcium, Harnsäure, Kreatinin und Bilirubin. Das kostet keine 20 Euro, und wir hätten aktuelle Werte. Es gäbe noch mehr Behandlungsangebote: Die Allergieneigung sowie die Infektanfälligkeit ließe sich z. B. mit einer Eigenblutbehandlung therapieren. Das setzt voraus, dass Frau M. ein paar Mo nate lang regelmäßig ein- bis zweimal wöchentlich zur Behandlung käme. – Die klimakterischen Beschwerden könnte man mit Phytotherapeutika versuchen zu beeinflussen. – Die Darmflora, geschädigt durch die Antibiose, sollte untersucht und ggf. mit Darmsymbionten behandelt werden. Dies alles sind Therapie-Angebote, die ich Frau M. nach und nach unterbreite mit dem Hinweis, sie solle sich das alles in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und dann entscheiden, was sie als vordringlich erachtet. Erst wenn ein gewisser Leidensdruck da ist, sind Patienten zur Behandlung bereit. Frau M. möchte sofort mit der Behandlung ihrer Rückenschmerzen beginnen („Deshalb bin ich ja schließlich gekommen!“) und entscheidet sich für die Spritzenbehandlung. Alles andere will sie sich überlegen. Übrigens führe ich vor jeder Behandlung kurze Zwischenuntersuchungen durch, um den Behandlungsfortschritt zu registrieren – schließlich will ich wissen, ob eine Therapie überhaupt anspricht. Ich werde Frau M. zwei- bis dreimal wöchentlich behandeln. Nach sechs Infiltrationsbehandlungen an der LWS und sechs an der HWS sollten die neurologischen Symptome verschwunden, die Schmerzen deutlich gebessert sein. Wenn nicht, werde ich sie zum Orthopäden oder gleich zum Neurologen schicken. | AUTORIN Monika Weber, Heilpraktikerin Lehrbeauftragte FH e. V. 17 Titelthema Manuelle Therapien und die Manuelle Kopfbehandlung – KoBe 18 2|2013 wir. Manuelle Therapie Die älteste Therapieform … und die erste „Behandlung“, mit der wir in unserem Leben in Kontakt kommen. Streicheln und liebkosen sind die ersten taktilen Reize, die ein Baby im Hier und Jetzt begrüßen (abgesehen von dem unsanften Klaps). © Andrey Kiselev – Fotolia.com Drücken und Reiben an schmerzenden Stellen hat schon der Urzeitmensch an sich oder seinen Mitmenschen praktiziert und auch im Tierreich ist ein Drücken, Schieben und Streichen immer wieder zu be obachten. Und dass Hunde und Katzen Massagen genießen, kann jeder bestätigen. Be-Hand-eln ist der Ursprung aller Therapien und heute eine weitverzweigte und facettenreiche Möglichkeit, mit- und an seinen Patienten zu arbeiten. Die klassische (schwedische oder medizinische) Massage ist als Grundlage für eine ganzheitliche, manuelle Therapie sehr geeignet, um die Aspekte des Fühlens zu lernen, anatomische Strukturen zu erkennen, zu spüren, wie sich Veränderungen im Gewebe anfühlen. Diese haptischen Fähigkeiten eröffnen eine Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten. Darauf kann mit spezielleren Techniken gut weiter aufgebaut werden. Die Vielfalt an manuellen Techniken, die mit einem taktilen Reiz eine Reaktion des Körpers, des Geiste und der Seele bewirken, ist groß. Einige Beispiele für klassische manuelle Therapien sind: >> Reflexzonenarbeiten wie BGM (Bindegewebsmassage) oder Fußreflexzonentherapie um Reflex-, Spiegel- und Ner- wir. 2|2013 venpunkte des Körpers und der inneren Organe zu behandeln. >> Die manuelle Lymphdrainage zur Behandlung von Ödemen, des Abwehrsystems (RES) und des Gefäßsystems. >> Akupressur, Meridianmassagen, Shiatsu oder Tuina zur Behandlung und zum Öffnen der Energieschlösser wie Chakren, Nadis, Nodi oder Akupunkturpunkten, um „Energien“ wieder zum Fließen zu bringen. >> Osteopathie, um Bänder, Sehnen, Gelenke und Faszien und die damit verbundenen Organe zu behandeln. >> Chiropraktische Techniken, um Fehlstellungen zu korrigieren. Die Vielfalt ließe sich bekanntermaßen endlos weiterführen. Die Wirkung der manuellen Therapie beginnt bereits über der Haut durch das Einfühlen in das Energiesystem des Patienten. Mit der Berührung der Haut wird der nächste Impuls gesetzt, welcher sich über die Oberfläche verteilt, um im Laufe der Behandlung in immer tiefer liegende Gewebestrukturen vorzudringen und über die Organebene das gesamte System „Mensch“ erfasst. Die Haut und die Unterhautkapillaren reagieren auf Streichungen (Effleurage) und Reibungen mit einer Hyperämie. Das Lymphgefäßsystem wird in seiner Einbahnstraßenform entlastet und unterstützt. Die Faszien werden gedehnt und durchwärmt. Tastrezeptoren und Wärmerezeptoren starten ein Feuerwerk an Reizweiterleitungen und beeinflussen das Nervensystem regulativ, besonders wenn wir im „Wohlfühlbereich“ des Patienten arbeiten. Die Muskelspindel wird durch Knetungen (Petrissage) und Zirkelungen (Friktionen) gedehnt und entspannt. Das Blut gefäßsystem reagiert, wodurch eine Stoffwechselveränderung im positiven Sinne erzielt wird. Endokrinologisch kommt es zur positiven Hormonausschüttung. Dies wiederum hat ebenfalls Einfluss auf das Wohlbefinden des Patienten. Das ZNS (zentrale Nervensystem) reagiert über verschiedene Faktoren und Reflexpunkte und beeinflusst so auch die vegetativen Reaktionen der inneren Organe. Gelenkkapseln und Bänder werden gedehnt und gelockert. Zugwirkungen im Gelenk und an den Knochen werden beeinflusst. Das Periost reagiert auf Massagen mit einer Erhöhung der Diffusionsrate und somit anregend für die knöcherne Versorgung. Die Effekte manueller Thera pien lassen sich wie folgt zusammenfassen: Mechanische Effekte: >> Lösen von Verklebungen zw. Gewebeschichen >> Lösen von pathologischen Crosslinks >> Steigerung der Durchblutung >> Beschleunigung des Lymphflusses Ödemreduktion >> Gesteigerte Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten >> Verbesserung der Versorgung mit Nährstoffen 19 Titelthema Biochemische Effekte: >> Freisetzung von Entzündungsmediatoren, Endorphinen, Serotonin mit der Wirkung im Bereich Gewebedurchblutung, Wundheilung >> Schmerzhemmung (bes. bei Querfriktionen) >> Freisetzung von Bradykinin, Histamin, Aktivierung der Phospholipase A2 u.v.a. Reflektorische Effekte: >> Sympathikushemmend >> Schmerzhemmend über schnelle A-BetaFasern >> Vegetative Effekte über Somato-viszerale sowie Viszero-somatische Wege. >> Gate-Control-Theorie mit präsynaptischer Hemmung u. a. Tonusregulierende Effekte >> über den myostatischen Reflexbogen >> Senken des Tonus durch Dehnung der Muskelspindel >> Steigernde Tonuswirkung durch kurze kräftige Reize, löst eine Muskelkontraktion hervor (für Sportler oder bei bestimmten Paresen). Psychogene Effekte: >> Entspannung >> Verminderung des Muskeltonus >> Verminderung der Schmerzwahrnehmung >> Verminderte Aktivität des Sympathikus >> Verminderte Ausschüttung der Stresshormone Kortisol und Adrenalin >> Verminderung von Angstgefühlen Verbesserung des Allgemein zustandes >> Besserung der Stimmungslage >> Stabilisierung des Immunsystems >> Stärkung des Selbstverständnisses >> Stärkung des Selbstbewusstseins Alle Systeme reagieren positiv auf das richtige Maß einer manuellen Therapie. Das richtige Maß in den manuellen Therapien ist meist eine Frage der Erfahrung des Therapeuten und der fundierten Ausbildung in Anatomie, Physiologie und den therapiebezogenen Dosierungshinweisen. Manche Griffe sind schmerzhaft, 20 um Blockaden zu lösen; manche müssen sanft gelockert werden, bevor sie geöffnet werden sollen und können. Ob wir, wie bei Reiki, Polarity oder ähnlichen Techniken, die Hand nur „drüber“ halten und damit die äußeren Energiefelder behandeln oder ob ich die Hand auflege oder mittels tiefer Techniken intensiv in die Tiefe arbeite, hängt von unseren Absichten und unserem Können ab. Ganzheitlich arbeiten bedeutet: Körper, Geist und Seele zu berühren – in Bewegung zu versetzen. Der Zugang zum Patienten ist bei all diesen Therapien unmittelbar und direkt. Wir „berühren“ den Patienten und kommen ihm/ihr so nahe wie in keiner anderen Behandlungsform, wie kein anderer Arzt oder Therapeut. Der Patient muss dies zulassen können, daher ist das einfühlsame Vorgehen und die Aufklärung, was wir tun werden, für den Patienten sehr wichtig. Ebenso die äußeren Gegebenheiten wie warme Räume, hygienische Umgebung und Materialien, Zeit und Ruhe … Eigentlich Selbstverständlichkeiten, aber in diesen Therapieformen unablässig, um eine Entspannung zu ermöglichen, denn meist geht es um ein angespanntes, verkrampftes oder blockiertes System. Stagnationen oder Blockaden des Energieflusses sind meist die Grundlage für die Störung und Beeinträchtigung von Gesundheit. Manuelle Therapien sind immer eine individuelle Behandlung, bei der ich mich ganz auf meinen Patienten einstellen muss. Intuition ist das, was in den manuellen Therapien erforderlich ist und den Weg in der Behandlung weist. Ein Abarbeiten von Griffreihenfolgen führt meist zu unbefriedigenden Ergebnissen. Unkonzentriertes „durchkneten“ ist dann sogar kontraproduktiv und führt zu ungewünschten Reaktionen. Da Behandlung in diesem Bereich nur aktiv erlernt werden kann, ist eine fundierte Vermittlung dieser Techniken in Weiterbildungen so wichtig. Das intensive Üben an verschiedenen Kursteilnehmern, das Erspüren einzelner Griffe als „Opfer“ des Kollegen, vermittelt dann Sicherheit und stärkt die Intuition durch Erfahrung. Die beste Voraussetzung, um dann tiefe Strukturen zu erreichen, Veränderungen zu fühlen und Feinjustierungen in der Dosierung zu üben, bevor man an Kranken und Hilfesuchenden arbeitet. Die Einstellung und innere Haltung des Therapeuten ist wichtig, um ein ganzheit liches Ergebnis zu erzielen. Zeit, Empathie, Einlassung, Verständnis, liebevolle Annahme sind wichtige Vo raussetzungen. Im Idealfall ist eine gute manuelle Therapie mit einem „TANZ“ zu vergleichen, bei dem ich als Therapeut führe und der Patient sich in seinem Rhythmus führen lässt, dem Rhythmus der Elemente, des Atems, des Lebens … Das Wohlgefühl nach der Behandlung, die Entspannung der Systeme, das Öffnen von Blockaden, das Verständnis der Ganzheit und das Vertrauen des Patienten, spielen eine wesentliche Rolle für den Erfolg der Therapie. Den Patienten annehmen, sie/ihn da abholen, wo sie/er ist. Oft reicht dies schon aus, um eine Veränderung auf den verschiedenen Ebenen herbeizuführen. Massagetechniken sind in meiner über 25 jährigen Tätigkeit als Masseur ein fester Bestandteil jeder Behandlung. Die Palpation der Wirbelsäule als zen traler Bezugspunkt der Massage (die Säule, in der es wirbelt) mit seinen Nervenursprüngen, den Zustimmungspunkten 2|2013 wir. Manuelle Therapie (shu-Pkte.), Triggerpunkten, Reflexzonen zu den inneren Organen, geben in der Befundung viele Hinweise über die Tiefe und Art der Störungen. Ob ich sie mithilfe der Reflexzonen, der chinesischen Diagnostik oder anderen Schemata abgleiche ist sekundär. Durch diese Form der Wahrnehmung entsteht ein Konzept, ein Befund, eine Diagnose und die Richtung für die weiterführenden Behandlungen. Tasten und Fühlen von Wärme vs. Kühle, Fülle vs. Leere, …, Verhärtungen und Spannungen oder Erschlaffung in den Geweben bieten eine Vielfalt an Informationen, die wir mit dem Gelernten und den Erfahrungen abgleichen und uns bei der Dosierung und Intensität, sowie bei der Suche nach dem Ursprung weiterkommen lässt. Die Patienten fühlen sich „angenommen“, „begriffen“, „gehalten“ und geführt. Es eröffnet sich eine neue Selbstwahrnehmung und Wertschätzung des Patienten. Kraft und Energie wird unmittelbar spürbar sowie auch die Erschöpfung und Müdigkeit durch mögliche Über- oder Fehlbelastungen. Natürlich gehören die Reflexion, das Nachspüren und das Begleiten ergänzend zu einer manuellen Behandlung ebenso dazu, wie die Intensivierung oder Ergänzung des Heilimpulses durch z. B. Akupunktur, Homöopathie, Suggestionen oder jedwede andere, konzeptionell zu integrierende Therapie. In den manuellen Therapien ist die Patientenanbindung sehr hoch, sowohl an die Therapie als auch an den Therapeuten. Ein schrittweises „Abnabeln“ ist ebenfalls Teil eines Behandlungkonzeptes zum Ende einer Behandlungsserie, am besten durch „Hilfe zur Selbsthilfe“. Hier werden physiotherapeutische Übungen gezeigt, aufklärende Atemschulung durchgeführt, Ernährungshinweise erläutert, diagnostische Ergänzungen wie Blutdunkelfelduntersuchung oder Blutlabor bei Bedarf durchgeführt. Und eben auch die anderen Lebensumstände berücksichtigt und Wege aufgezeigt, wie der Patient selber an einigen „Schrauben“ drehen kann und Schmerzen/Symtome des Körpers nicht mehr als Gegner oder Feind bekämpft, sondern als Ausdruck des Körper erkennt, dass gerade etwas schief läuft und man auf seinen Energiehaushalt achten muss und für Ausgleich und Gleichgewicht sorgt. Manuelle Kopfbehandlung – KoBe Am Beispiel von Migräne möchte ich die Chance der manuellen Therapien aufzeigen, da ich mich darauf spezialisiert habe und in der Manuellen Kopfbehandlung (KoBe) ein Konzept zusammengetragen habe, dass durch die manuellen Techniken und der obengenannten Hintergrundsbetrachtung erstaunliche Erfolge erzielt. Ausgehend von der Annahme, dass Kopfschmerzen fast ausschließlich hypertensive Grundmuster beinhalten, ist neben der beruhigenden und sanften Art der Massage die Entlastung des Lymphstaus besonders wichtig, da dieser sehr häufig Mitursache von Migräne und Kopfschmerz ist. Das betrifft besonders das Entleeren des Profundus (große Lymphknotenketten an der Halsseite) und des Terminus (Mündungsstelle der Lymphbahnen in die obere Hohlvene in der Fossa clavicularis). Schulmedizinisch ist das Lymphgefäßsystem noch immer ein vernachlässigtes Anzeige Spenglersan Kolloide Gesundheit für Generationen Weitere Informationen: Meckel-Spenglersan GmbH | Postfach 1418 | D-77804 Bühl | www.spenglersan.de wir. Anz.186x68.WIR.indd 2|2013 1 21 30.09.2012 22:20:17 Uhr Titelthema Bei der Man. KoBe handelt es sich um eine Kombination verschiedener manueller Techniken, z. B. aus der Lymphdrainage, der Osteopathie, aus klassischen und speziellen Massageformen, Meridianmassage und Akupressur bis hin zu Polaritytechniken. Kai Piet Schneider Stiefkind. Auch in den manuellen Techniken ist ein zu festes Arbeiten auf den zarten Lymphgefäßen üblich und wird meist nicht vor- bzw. nachbehandelt. Leider! Neben dieser lymphogenen Wirkung und der neuro- und myofascialen Wirkung der KoBe, ist der psychische Aspekt dieser Be-hand-lung sehr entscheidend für den Erfolg. Der Zustand des Patienten während der manuellen KoBe ist als somnambul zu bezeichnen, und er befindet sich in einer Trancestufe, die eine sehr tiefe Entspannung bewirkt, Selbstheilungskräfte aktiviert, Polaritätsschwankungen in den Zellen ausgleicht und gleichzeitig für positive Suggestionen öffnet. Bei der Man. KoBe handelt es sich um eine Kombination verschiedener manueller Techniken, z. B. aus der Lymphdrainage, der Osteopathie, aus klassischen und speziellen Massageformen, Meridianmassage und Akupressur bis hin zu Polaritytechniken. 22 Nach einer Nacken-Schulter-Massage liegt der Patient entspannt auf dem Rücken und sollte die Augen schließen, da die Restmuskelspannung und die Kontrollabgabe ein wichtiger Bestandteil der Entspannung ist. Das anschließende Öffnen der Lymphgefäße, sanfte Rotationen und Traktionen, das spezielle Durcharbeiten der Meridiane und ihrer Akupunkturpunkte sowie von Reflexzonen im Kopfbereich erfolgt langsam und speziell angepasst. Die folgende Gesichtsbehandlung wirkt entleerend, entspannend und wird durch die eingefügten und anschließenden Lymphgriffe verstärkt. Die verwendeten Griffe sind in Dosierung und Abfolge besonders auf Kopfschmerz- und Migränepatienten ausgerichtet und stellen ein in sich geschlossenes Konzept dar. Die Techniken sind schnell zu erlernen und wirken in der vorgegeben Reihenfolge isoliert ohne Ergänzungsmaßnahmen sehr gut. Diese Technik ist bei den meisten Anspannungs- und stressbedingten Kopfschmerzen und Migräne indiziert, aber auch bei anderen Erkrankungen zeigen sich gute Erfolge z. B. bei: HWS-Syndrom, Atlas-Axis-Sndrom, essenzielle Hypertonie, Schwindel, Burn-Out-Syndrom, Tinnitus, Tourette-Syndrom u.a. Die Therapie sollte zunächst wöchentlich angewendet werden und dauert 35 bis 50 Minuten, plus der wichtigen 10 Minuten Nachruhe. Nach einem Monat kann bei Schmerzfreiheit ein größeres Intervall gewählt werden. Wenn Patienten nach wenigen Behandlungen (oft schon nach der ersten!) eine Veränderung wahrnehmen und man „einen Fuß in der Türe hat“, sind sie oft so perplex und fragen: „warum niemand mit ihnen früher diese Dinge gemacht hat, ganz ohne Medikamente“. Ob die positive Wirkung dauerhaft oder nur für kurze Zeit anhält, hängt stark von der angewandten Behandlung, aber auch von der Diätetik (Lebensführung) des Patienten ab und davon, was er an Änderungen in seinem Alltag umsetzen kann. Die Patienten genießen die wohltuende Behandlung, sie schlafen zum Ende oft ein und gönnen sich dann auch ohne Kopfschmerzen wenigstens einmal monatlich eine schöne manuelle Therapiestunde bei mir. Auch hier gilt natürlich wieder: Nicht jedem kann damit geholfen werden, Grenzen erfahren und erkennen und Kontra-indikationen beachten. Und all dies ersetzt nicht weitere diagnostische (auch schulmedizinische) Abklärung … aber bis zur nächsten Untersuchung kann ich lindernd einwirken und oft, sehr oft, ist das Problem bereits gelindert, behoben oder verschoben, bzw. zen triert. Literaturhinweis: B.C. Kolster „Massage“, Springer Verlag Fotos und Zeichnung: K.P. Schneider) AUTOR Kai Piet Schneider, Heilpraktiker Lehrbeauftragter FH e.V. 2|2013 wir. Homöopathie Die Homöopathie der gesetzlichen Krankenkassen Information lt. http://www.krankenkassen.de (leicht gekürzt): „Integrierte Versorgung mit Homöopathie wird von immer mehr Krankenkassen erstattet. … Die IV-Verträge bieten sowohl Krankenkassen als auch homöopathischen Ärzten neue Gestaltungsspielräume im ansonsten engen Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Wichtigster Aspekt des IV-Tarifs mit Homöopathie ist die Übernahme der Kosten für das ärztliche Gespräch, Anamnese genannt. Diese dauert laut Vertrag bei Erwachsenen und Jugendlichen ab dem 13. Lebensjahr mindestens eine Stunde – bei Kindern mindestens 40 Minuten – und kann höchstens einmal im Jahr erstattet werden. Eine mindestens 30-minütige Folgeanamnese wird höchstens einmal pro Quartal bezahlt, eine 15-minütige Folgeanamnese höchstens zweimal pro Quartal. Eine homöopathische Beratung kann fünfmal pro Quartal auf Kassenkosten stattfinden. Der Versicherte muss keinen Cent aus der eigenen Tasche für die Homöopathie dazu zahlen. Anders sieht es mit homöopathischen Arzneimitteln aus: diese werden von den Krankenkassen nicht übernommen.“ Die Basis einer homöopathischen Behandlung ist das persönliche, vertrauensvolle Gespräch zwischen Patienten und Therapeuten. Darin soll jedes Symptom mit seinen Eigentümlichkeiten genau beschrieben werden. Weiterhin kommen die persön lichen Eigenheiten und Besonderheiten zur Sprache sowie Krankheiten seit dem Kindesalter und Erkrankungen in der Familie. In einer Erstanamnese ist es erwünscht und gewollt, dass der/die Erkrankte ausreichend Zeit hat, seine see lischen Konflikte und Belastungen und sein körperliches Leiden zu beschreiben. Eine sorgfältige klassische homöopathische Erstanamnese dauert im Durchschnitt 1,5 – 2 Stunden. Danach kommt die Repertorisation – die Ausarbeitung des individuell passenden Arzneimittels mithilfe eines speziellen Computerprogrammes. Der letzte Schritt besteht in der Abgleichung der infrage kommenden Mittel mit Beschreibungen in homöopathischen Fachbüchern. Diese Ausarbeitung nimmt zusätzlich noch einmal 1 – 2 Stunden Zeit in Anspruch. Die Erstanamnese und die Ausarbeitung bilden so das Herzstück und die Grundlage der gesamten homöopathischen wir. 2|2013 Behandlung. Alle folgenden Termine basieren auf der Erstanamnese. Es darf angezweifelt werden, dass in einer Stunde, die für diesen kompletten Vorgang von den Kassen erstattet wird (und das auch nur für Erwachsene, Kinder nur 40 Min) diese gründliche Arbeit ge leistet werden kann. Oberflächliche Verschreibungen führen oft folgerichtig zu Fehlverordnungen, was enttäuschend für die Patienten ist. Aber auch das Ansehen der Homöopathie in der Bevölkerung und in der Berichterstattung kann letzten Endes eher geschädigt werden und somit besteht Gefahr, dass die Chance, die die Homöopathie gerade für chronisch Kranke bietet, nicht genutzt werden kann! | © Nadezda Postolit – Fotolia.com Kritik an der Vorgehensweise der Krankenkassen AUTORIN Birgit Brangs, Heilpraktikerin 23 Homöopathie Die homöopathischen Familien Arzneimittel aus dem Pflanzenreich In Pflanzen, die ja entwicklungsgeschichtlich deutlich älter sind als wir Menschen, ruht kosmisches Wissen. Ihre Schwingungen, ihre Kräfte, ihre Energien wirken auf uns, beeinflussen unsere positiven wie negativen Seiten. Berberitze Zu allen Zeiten und in allen Kulturen kannte man die Heilkraft der Pflanzen. Sicher beobachteten die Menschen bereits früh kranke Tiere, die sich oft über weite Strecken zu Plätzen schleppten, an denen bestimmte Kräuter wuchsen, mit deren Hilfe sie wieder gesund wurden. Man setzte die Pflanzen bereits in den frühen Kulturen nicht nur frisch oder als Aufguss, sondern auch in Form ätherischer Öle ein. So fand man z. B. bei Ausgrabungen in Ägypten eine Papyrusrolle aus dem 16. Jahrhun24 dert v. Chr., in der 877 Heilpflanzenrezepte enthalten waren. Auch das angeblich so geheimnisvolle Wissen der weisen Frauen, die es auch in unserer Kultur bis zur grauenhaften Hexenverbrennung durch Teile der christlichen Kirche gab, war in erster Linie ein ausgeprägtes, aber ganz normales Wissen um die Wirkung von Heilpflanzen. Paracelsus, der große Arzt aus dem Mittelalter, bezeichnete die Pflanze als Urarznei. Oder denken wir nur an den immensen Wissensschatz, den die Bücher der Hildegard von Bingen bezüglich der Kräuterheilkunde enthalten. Durch die mittelalter lichen Bilder sind uns auch symbolische Bedeutungen von Pflanzen überliefert, die darauf hinweisen, wie man verschiedene Gewächse mit bestimmten Tugenden oder Eigenschaften des Menschen in Verbindung brachte. Letztendlich basiert sogar die heutige Chemie in weiten Teilen auf den Ursubstanzen der Pflanzen, hier allerdings durch Analyse – durch „Zerlegung“ – auf ihre einzelnen Wirkstoffe reduziert. Diese künstlich hergestellten Mittel, die zweifellos ihre Bedeutung für die Menschheit haben, lassen aber das Pflanzenwesen in seiner Ganzheit völlig außer Acht. Pflanzen reagieren sehr empfindsam auf ihre Umwelt, es ist überlebensnotwendig für eine Pflanze, sich an die Umweltbedingungen anzupassen. Das erfordert eine gewisse Kreativität und schöpferische Kraft. So ist der Mensch, der eine Pflanze benötigt, wie die Pflanze: empfindsam, kreativ und um Anpassung bemüht. Wir sehen einen Menschen mit hoher Sensibilität, die ihn aber auch leicht beeinflussbar macht. Aber es sind nicht nur Menschen, die 2|2013 wir. Homöopathie © Joachim Opelka – Fotolia.com Zu pflanzen einen schönen Baum braucht‘s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er – bedenk‘ es – ein Jahrhundert. Eugen Roth weich sind, es gibt auch viele giftige Pflanzen und so kann auch der Mensch reizbar und ungehalten werden, es kommt auf die Pflanze und Pflanzenfamilie an. Was aber alle noch gemeinsam haben, ist ein unsystematisches Vorgehen in ihren Handlungen. Worunter leidet eine Pflanze? An Unterdrückung, Beschneidung und Verletzung. So wird der Mensch ein pflanzliches Mittel benötigen, dessen Erkrankung diese Ursachen haben kann. Schock und Anstrengung vertragen die pflanzlichen Mittel nicht, sie können der Auslöser für vielerlei Beschwerden sein. Die Kreativität der Menschen, die Pflanzen benötigen, äußert sich in ihrer Liebe zur Natur, zu Pflanzen und zur Musik. Anders als im Tierreich haben Pflanzen keinen direkten Zugang zu ihren Eltern, so dass dieser Bereich in der Anamnese distanziert beschrieben wird. Anacardiaceae (Sumachgewächse) Sie werden unterdrückt und versuchen, sich aus dieser Unterdrückung zu befreien, wir. 2|2013 was ihnen nicht gelingt. Die Folge davon ist die Empfindung der Wertlosigkeit der eigenen Person. Der Drang nach Bewegung ist groß, da die Unbeweglichkeit Angst macht und das Gefühl der Unterdrückung verstärkt. Empfindungen: Starre, Steifheit, Feststecken. Sie leiden unter Lähmung, Druck und Krämpfen. Aus dem vorher erwähnten ergibt sich die Verschlechterung im Haus, in der Ruhe, beim Sitzen, jegliche Art der Bewegungseinschränkung verschlimmert den Zustand. Daher haben sie natürlich eine Verbesserung bei Bewegung. Bekannte Mittel aus dieser Pflanzenfa milie sind: Rhus toxicodendron, Rhus venenata, Anacardium orientale. Apiaceae/Umbelliferae (Doldenblütler) Kontrolle und Ruhe kennzeichnet diese Pflanzenfamilie. Auch wenn sie in eine unberechenbare Situation geraten, werden sie die Kontrolle nicht verlieren. Das ist ihre Art, um Gewalt durch verstandesmäßige Kontrolle zu entkommen. Das gelingt aber nur bedingt, sie verlieren dadurch den Kontakt zu ihren Emotionen. Das kann sich dadurch äußern, dass sie zu Beginn der Erkrankung perfektionistisch und intellektuell sind und später die Vergesslichkeit – schlimmstenfalls mit Versagen des Verstandes – eintritt. Die Mutterbeziehung kann bei soviel nötigem Schutz nur distanziert sein, sie möchten auf sich gestellt sein. Das ergibt Schwierigkeiten in der Partnerschaft und im Sexualleben. Sie haben das Gefühl von plötzlicher Schwäche und Schwere. Schock und Unglück oder Gewalttaten sind häufig der Auslöser für Krankheiten. Die Reaktion darauf wird Gleichgültigkeit im fortgeschrittenen Stadium sein oder Lähmung. Taubheit und Krampfanfälle können auftreten. Die Kindheit war geprägt durch Vernachlässigung, jede individuelle Förderung fehlte. Auf der körperlichen Ebene finden wir eine gehemmte Sprachentwicklung, Kurzsichtigkeit, Strabismus. Brustverhärtung und schwierige Milchabgabe, Verstopfung, Epilepsie. Auffallend ist entweder ein starkes Verlangen oder eine große Abneigung gegen Gemüsepflanzen (Doldenblütler wie z.B. Möhren, Sellerie, Pastinaken, Fenchel und Koriander). Diese Pflanzen bilden ihre Früchte zum großen Teil in der Erde aus, daher lieben sie die Dunkelheit und die Farbe schwarz. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Aethusa cynapium (Hundspetersilie), Apium graveolens (Sellerie), Asa foetida (Stinkasant), Cicuta virosa (Wasserschierling), Conium maculatum (gefleckter Schierling – Platons Todestrunk); Coriandrum sativum (Koriander) u. a. Berberidaceae (Sauerdorngewächs) Diese Pflanzen wachsen oft in der Nähe von Schmarotzerpflanzen, die mit ihnen eine Symbiose eingehen. Den Beberitzen wird – unbemerkt häufig über Jahre hin25 Homöopathie weg – die Energie von den Schmarotzerpflanzen entzogen, der Zusammenbruch kommt plötzlich. Der Mensch, der ein Pflanzenmittel aus diesem Bereich benötigt hat plötzliche, intensive Empfindungen. Das Bild ist gekennzeichnet durch schnelle Wechselhaftigkeit, sowohl im psychologischen als auch im körperlichen Bereich. Das führt natürlich zu Verwirrung. Als passive Reaktion finden wir Stumpfheit, Empfindungslosigkeit und mentale Erschöpfung. Die Verwirrung der eigenen Identität ist eine Folge. Als aktive Reaktion finden wir einen schnellen Wechsel von Ort und Charakter vor. Kompensiert wird die Wechselhaftigkeit, indem man sich der wechselnden Situation anpasst und fähig ist, sich entsprechend der Notwendigkeit schnell zu ändern. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Berberis vulg., Berberis aquifolia, Caulophyllum, Podophyllum sie sich mit dem zufriedengeben, was da ist. Die Stachel schützen vor Annäherung oder verhindern eine Annäherung. Die Menschen sind in ihren sozialen Kontakten sehr begrenzt. Sie möchten diesen Einschränkungen entfliehen und sich ausdehnen und unbegrenzt sein. Das Empfinden ist dementsprechend wie zusammengeschnürt, kleiner gemacht, geschrumpft, gebunden. Sie sind in der Falle, fühlen sich zusammengedrückt, niedergetrampelt und umklammert. Eine große Last drückt sie nieder. Die passive Reaktion darauf ist das Dulden, dass man in einer Falle gefangen ist. Aktiv würden sie sich um Ausdehnung bemühen, sie möchten größer werden. Sie schneiden sich selbst vom Kontakt mit den Menschen und dem Leben im allgemeinen ab. Keine Lebensfreude. Viel Arbeit, Reizbarkeit zieht sich durch diese Mittel. Cactaceae (Kakteengewächse) Kakteen sind lebensfeindlichen Bedingungen ausgesetzt. Um zu überleben, müssen Kürbis Körperlich finden wir häufig Herzsymptome, Brust, Patienten im Sterbeprozess oder bei sehr schwerwiegenden Erkrankungen. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Anhalonium lewinii, Cactina, Cactus grandiflorus (Königin der Nacht), u .a. Compositae (Korbblütler) Sie fürchten Kontakt und Annäherung, sie möchten unabhängig bleiben. Krank sein wäre ein Makel, das erlauben sie sich nicht, sie sind hart im Nehmen. Manchmal können sie zurückweisend und hart erscheinen. Es kann vorkommen, dass sie andere verletzen, anderen wehtun. Auch grausames und gewalttätiges Verhalten kann vorkommen, vor allem, wenn man ihre Grenzen überschreitet und sich ihnen zu sehr genähert hat. Ursache ist ein Mangel an mütterlicher/väterlicher Versorgung. Häufig finden wir Verletzung, Überanstrengungen, Schock oder Trauma als auslösenden Faktor für eine Erkrankung. Die Schmerzen sind wie wund, die Patienten sind sehr schmerzempfindlich. Ein Verlangen nach Sonne und eine Ablehnung der Dunkelheit sind gemeinsam. Berührt werden wollen sie nicht, das verschlechtert jeden Zustand. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Achillea millifolium, Artemisia abromatum, Arnica montana, Bellis perennis, Calendula officinalis, Chamomilla, Cina, Echinacea, Eupatorium perfoliatum, Taraxacum officinale u.a. © brulove – Fotolia.com Cucurbitaceae (Kürbisgewächse) 26 Sie investieren sehr viel in ihre Arbeit, verbrauchen ihre Kraft. Das daraus resultierende Bestreben nach Geld dient dazu, Halt zu finden. Sie arbeiten für das Unternehmen, für ihre Familie, ihr Antrieb dazu ist die Sorge vor Mangel. Eine Polarität kennzeichnet diese Mittel, einerseits der Wunsch zu reisen und andererseits die familiären Wurzeln zu wahren. Wenn Emotionen unterdrückt werden, brechen sie gewaltsam mit großer Intensität auf. Das kann sie reizbar machen. Auf Störungen reagieren sie sehr empfindlich. Sollte der Übergriff in Ihren Autonomiebereich zu groß sein, können sie sogar zu Gewalttätigkeit neigen. Sie meiden Gesellschaft und sind sich selbst genug. 2|2013 wir. Homöopathie Ericaceae (Heidekrautgewächse) Sie möchten sich ausdehnen und wandern umher, von einem Ort zum anderen. Sie haben viel Mangel erfahren und versuchen diesen zu kompensieren. Die Kriegsgenerationen, die einen Mangel an Grundbedürfnissen hatten. Nahrung, Wärme und Geborgenheit fehlten. Erfahrungen von Kälte und Hunger kennzeichnen diese Mittel. Entsprechend finden wir auf der körperlichen Ebene Erkrankungen wie Gicht, Rheuma, Harnwegsinfekte. Aber es gibt eine Verschlechterung durch Wärme. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Arbutus andrachne (Erdbeerbaum), Calluna vulgaris (Heidekraut), Kalmia latifolia (Berglorbeer), Ledum (Wilder Rosmarin, Sumpfporst), Rhododendron chrysanthum (Alpenrose/Schneerose) u. a. Ihre Empfindungen beschreiben sie entsprechend als eingeengt, Bandgefühl (um die Brust, Kopf ). Körperliche Probleme sind: Anorexie, Dyspepsie. Koliken und Blähungen. Rückenschmerzen. Viele Atemwegsprobleme wie Bronchitis und Asthma. Schwäche. Gallenprobleme mit Erbrechen. Viel Hunger. Magenprobleme die durch Aufstoßen und Druck gebessert werden. Sie haben ein Verlangen nach bitteren Sachen und eine Verschlechterung durch Fett. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Gelsemium (Wilder Jasmin), Gentiana cruciata (Kreuzenzian), Gentiana lutea (Gelber Enzian), u. a. Gramineae/Poaceae (Süßgräser) schen Begabung und einem großen Gespür für Ästhetik und Atmosphäre. Körperlich finden wir Probleme mit der Wirbelsäule, viel Verspannungen und Steifigkeit. Sie müssen den Kopf mit der Hand stützen, weil er zu schwer zum tragen erscheint. Gleichgewichtsstörungen und Schwindel sind häufig. Beschwerden können auftreten infolge von schnellem Wachstum. Nackensteifig- © sonne07 – Fotolia.com Körperliche Empfindungen werden als schneidend, stechend und scharf beschrieben. Kränkungen und psychische Verletzungen werden gespeichert. Sie versuchen sich zu schützen, indem sie Konflikten aus dem Weg gehen. Ihre Heimatverbundenheit verhindert häufige Wechsel des Wohnortes. Körperlich leiden sie vor allem an krampfhaften Beschwerden von Magen und Darm. Auch Kopfschmerzen können als krampfhaft beschrieben werden. Auf Wetterwechsel reagieren sie sehr empfindlich. Druck bringt häufig eine auffallende Besserung. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Bryonia alba (Weiße Zaunrübe), Colocynthis (Koloquinte), Cucurbita pepo (Kürbis), Cucurbita citrullus (Wassermelone), Luffa operculata (Schwammgurke) u. a. Sie haben gelernt, nicht in Erscheinung zu treten, sie dürfen sich nicht über andere stellen. Dabei werden sie von dem Gefühl beherrscht, unter ihren Lasten und Pflichten, die sie im Hintergrund leisten, zusammenzubrechen. Durch die mangelnde Unterstützung sind sie völlig erschöpft. Man findet häufig Menschen mit einer musi- Heidekraut Gentianaceae (Enziangewächse) Sie fühlen sich nicht anerkannt und akzeptiert, weder in ihrer Familie noch im beruflichen Umfeld. Sie haben das Gefühl, nie gut genug zu sein. Da sie fürchten, den Partner oder die Familie zu verlieren, wenn sie sagen, was sie stört, behalten sie ihren Ärger für sich. So entsteht ein angestauter Ärger. Typisch ist eine Zerrissenheit oder Gespaltenheit, die sich durch die Familien zieht. wir. 2|2013 27 Homöopathie keit besteht vor allem bei stürmischem Wetter und starkem Wind. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Arundo mauritanica (Wasserrohr), Arundo donax (Pfahlrohr), Avena sativa (Hafer), Bambusa rundinacea (Bambus), Secale cornutum (Mutterkorn) u. a. Hamamelidaceae (Zaubernussgewächse) Sie möchten frei sein, frei von Verpflichtungen, nur ihren eigenen Wünschen folgen. Sie fühlen sich in ihrem Alltagsleben eingeengt. Sehnsucht nach Leichtigkeit, sich ausdehnen und öffnen. Daher ist das Verlangen nach Bewegung und Frischluft groß. Ihre Empfindungen sind ein Gefühl von Herabgezogenheit, von Schwere. Sie fühlen sich niedergedrückt, zusammengedrückt, dumpf und eingeschlossen. Ein lähmungsartiger Zustand kann vorliegen. Keinerlei Motivation für irgendeine Art der Beschäftigung. Eine Verbesserung ist absolute Ruhe. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Hamamelis virginiana (Zaubernuss), Cannabis indica (Indischer Hanf ), Cannabis sativa (Hanf ) © SS1001 – Fotolia.com Karnivoren/Nepenthales (Fleischfressende Pflanzen) Man findet häufig Menschen mit einer musischen Begabung und einem großen Gespür für Ästhetik und Atmosphäre. Bärbel Hommel Sie fangen Insekten in Klappfallen, indem sie die Tiere in Klebfallen anlocken und in ihrem Inneren festkleben. Wenn die Tiere erstickt sind, werden sie verdaut. Also können sie sehr bösartig werden und misstrauisch. Sie fühlen sich hintergangen und betrogen. In gefährlichen Si tuationen zeigen sie allerdings einen außergewöhnlichen Mut. An körperlichen Empfindungen finden wir das Gefühl von gefangen, angelockt und hinab gezogen. Es gibt keinen Ausweg. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Drosera rotundifolia (Sonnentau), Nepenthes distillatoria (Kannenpflanze), Sarracenia purpurea (Rote Schlauchpflanze) Scrophulariaceae (Rachenblütler/Braunwurzgewächse) Bambus 28 Das Ansehen in der Familie und in der Gemeinschaft ist ihnen wichtig. Sie finden ihren Schutz und ihre Verbundenheit in der Familie, in der eigenen Gemeinschaft. 2|2013 wir. Homöopathie Liliales (Lilienartige Pflanzen: Tulpen, Orchideen, Narzissen) Gesellschaftliche Anerkennung ist ihnen wichtig, deshalb verhalten sie sich so, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Ihre moralischen Ansprüche (Spiritualität) sind ihnen wichtig und unmoralische Impulse (Sex). Ihre Gefühle sind blockiert, die Emotionen vermindert. Alte Traumen werden gespeichert, obwohl sie verdrängt wurden. Eine ruhelose Aktivität kennzeichnet die Mittel aus dieser Pflanzenfamilie. Außenseiter zu sein oder zu bleiben, ist die große Angst. Ihre Empfindungen sind entsprechend: Ausgestoßen zu sein, eingeschränkt und unterdrückt. Sie haben Angst, zu brechen, auseinander zu fallen. Auf der körperlichen Ebene finden wir eine große Schmerzempfindlichkeit mit Reizbarkeit. Die Schmerzen können zur Verzweiflung führen. Viele Themen um die Geschlechts- und Beckenorgane, unwillkürliche Harnentleerung. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Colchicum autumnale (Herbstzeitlose); Lilium tigrinum (Tigerlilie); Sabadilla (Mexikanisches Läusekraut), Veratrum album (Weiße Nieswurz), Veratrum viride (Grüner Germer). Zur Untergruppe der Liliales gehören die Aspargales (Spargelartige Pflanzen) Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Allium cepa (Küchenzwiebel), Allium sativum (Knoblauch), Aloe vera (Echte Aloe), Ornithogalum umbellatum (Doldenmilchstern), Sarsaparilla officinalis (Sarsaparillwurzel) wir. 2|2013 Loganiaceae (Brechnussgewächse) Einige Arten der Loganiaceae enthalten stark giftige Indolalkaloide, z. B. Strychnin (Nervengift). Sie fühlen sich von den Umständen daran gehindert, ihren Wünschen und Träumen nachzukommen. Trotz der Enttäuschung bemühen sie sich aber, ruhig und gefasst zu erscheinen. Wenn Enttäuschungen plötzlich kommen, können sie so geschockt sein, dass es auf der körperlichen Ebene zu Lähmungen kommt. Im Vorstadium der Lähmung kommt es zu nervlicher Überreizung und starker Erregung, die zu Krampfanfällen führen kann. Obwohl sie traurig sind, können sie nicht weinen, was zu stillem Gram führt und schlimmstenfalls eine Ohnmacht zur Folge haben kann. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Curare (Pfeilgift), Ignatia amara (Igna tiusbohne), Nux vomica (Brechnuss), Spigelia anthelmia (Wormkraut), Strychninum (Strychnin) (Christrose), Hydrastis canadensis (Kana dische Gelbwurz), Pulsatilla pratensis (Wiesenüchenschelle), Ranunculus bulbosus (Knollenhahnenfuß), Staphisagria (Rittersporn) u. a. Es gibt unendlich viele Pflanzenfamilien. Ich habe hier nur einen kleinen Auszug der bekanntesten Familien und Pflanzenmittel, die in der Homöopathie Verwendung finden, wiedergegeben. | Literaturangaben: Rajan Sankaran: „Die Seele der Heilmittel“, „Einblicke ins Pflanzenreich“; Amati Holle: „Wesentliches auf den Punkt gebracht“ Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse) Bei Kleinigkeiten reagieren sie überempfindlich. Sie sind sehr sensible für Stimmungen. Sie möchten gewürdigt werden. Wenn das nicht geschieht, können sie beleidigt sein, was sie zornig und reizbar macht. Sie versuchen zwar gelassen zu bleiben, aber der Verdruss über die vermeintliche Ablehnung ist zu groß. Ihre Nerven sind empfindlich und angespannt. Sie können auf plötzliche negative Ereignisse mit großer Heftigkeit reagieren. Entsprechend finden wir Beschwerden infolge von Kummer, Traurigkeit, Schockerlebnisse, Unfällen. Die Schmerzen werden als stechend, scharf und brennend empfunden. Auf der körperlichen Ebene ist die vegetative Überempfindlichkeit auffallend. Damit verbunden finden wir neuralgische Kopfschmerzen, stockende Atmung bei Schreck und Schock, niedrigen Blutdruck. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Aconitum napellus (Blauer Sturmhut), Adonis vernalis (Adonisröschen), Cimicifuga racemosa (Schlangenwurz, Wanzenkraut), Clematis erecta (Aufrechte Waldrebe), Cocculus indicus (Kockelsamen), Helleborus niger Fingerhut AUTORIN Bärbel Hommel, Heilpraktikerin Lehrbeauftragte FH e.V. 29 © Bettina Kuß – Fotolia.com Sie sind verschlossen und haben ein großes Bedürfnis nach Anerkennung; wenn diese ausbleibt, ist der Ärger darüber groß. Verbundenheit mit anderen Menschen ist die zentrale Idee ihres Lebens. Deshalb haben sie Beschwerden infolge von Unglück oder Tod von geliebten Personen, da dieser Verlust der Verbundenheit Angst und Schrecken hervorruft. Wenn sie verbunden sind, müssen sie daran festhalten. Ein Verlust kann zu Wahnvorstellungen und psychischen Störungen führen. Mittel aus dieser Pflanzenfamilie sind: Digitalis purpurea (Fingerhut), Euphrasis (Augentrost), Veronica officinalis (Echter Ehrenpreis) u. a. Medizingeschichte Georg Bartisch (1535 – 1607) Ocultist und Steinschneider aus Sachsen Wir befinden uns in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Luthers Tischreden werden herausgegeben und in Münster (Westfalen) wird das „Gottesreich der Wiedertäufer“ zerschlagen. Ignatius von Loyola gründet den Jesuitenorden. Der Spanier Pizarro erobert von Panama aus den südamerikanischen Kontinent, während die Franzosen in Kanada Fuß fassen. Dänemark und Sachsen führen die Reformation ein. Der Arzt und Philosoph Paracelsus wandert und heilt die Menschen im deutschsprachigen Raum. In dieser doch recht unruhigen Zeit wird in einem kleinen Örtchen mit Namen Gräfenhain, heute ein Stadtteil von Königsbrück, 1535 Georg Bartisch geboren. Die Stadt liegt in der Nähe von Dresden, genauer gesagt in nordöstlicher Richtung der sächsischen Landeshauptstadt. Die Einwohner von Königsbrück waren immer sehr dem Neuen zugetan. Denn im Geburtsjahr des kleinen Georgs predigte an der Hauptkirche ein Pfarrer mit Namen Donatus Pfeiffer bereits auf evangelische Weise, wie man früher zu sagen pflegte. 30 Der Vater von Georg war ein bekannter Bader in dieser Stadt. Das Baden in den sogenannten Badestuben war zu dieser Zeit sehr beliebt. Sie wurden von Barbieren betrieben, die auch gleichzeitig die Wundarznei und das Steinschneiden ausführten. Nun gab es, wie in allen Berufen, so auch hier, gute und schlechte Bader. 2|2013 wir. Medizingeschichte Starstich im Mittelalter von Sachsen bekam er ein Jahresgehalt von 114 Gulden, was einer heutigen Kaufkraft von circa zweitausend Euro entsprechen würde. Im Jahre 1563 folgte er dem Rat von Fuchs und ging nun nach Brünn. Hier arbeitete Abraham Mayscheider, ein bekannter Chirurgius, Steinschneider und Starstecher. Georg Bartisch arbeitete wie immer auch hier fleißig. Die Mayscheidersche Praxis war in Schönwald bei Brünn. So vervollständigte er sein handwerkliches Wissen und schloss es mit einer Prüfung vor der Brünner Kommission ab. Jetzt war er Oculist, Wundarzt, Chirurgius, Bruchund Stein-Schneider, neben seinem Beruf als Bader. 1564 wählte er dann zu seinem stän digen Wohnsitz das Örtchen Döbeln in Sachsen. Dies sollte bis zum Jahre 1572 auch so bleiben. Wie es unter Handwerkern der damaligen Zeit üblich war, ging auch Bartisch auf Wanderschaft. Da sein Beruf zum Handwerk gehörte, musste er Wanderjahre vorweisen. Er blieb auf seiner Wanderschaft überwiegend in Sachsen. Ging aber auch mal kurz nach Magdeburg und Erfurt. Im angrenzenden Gebiet von Sachsen, also in Schlesien und Böhmen, war er ebenfalls unterwegs. Zur Ostsee soll er auch gewandert sein, was aber nie belegt wurde. Wohl war er in Wien. Hier, in der habsburgischen Metropo- le, hat er um eine Prüfung vor der dortigen Kommission gebeten. Es war für ihn wichtig, damit er seine Kuren, wie man damals sagte, hier ausführen konnte. Dies hat man ihm verweigert. Es gab also für ihn keine Zulassung zur Prüfung. Enttäuscht ging er nach Sachsen zurück und zog 1572 nach Dresden, in die heutige Neustadt am Elbufer. Hier wurde er ansässig und begann jetzt über seine Berufserfahrungen zu schreiben. Georg Bartisch mit Helfer beim Starstich (aus seinem Buch von 1582) © faradia – Fotolia.com Der Vater Bartisch, der auch den Vornamen Georg trug, wurde für seine Verdienste später sogar geadelt. Der Sohn hat den Adelstitel jedoch nicht übernommen. Vater Bartisch betrieb sein Handwerk in einer relativ kleinen Stadt. So kann man sich vorstellen, dass der Geldsegen der Familie nicht groß war wie bei einem Bader in der Großstadt. Der kleine Georg war ein aufgeweckter Junge, der sehr gerne Medizin studiert hätte. Leider fehlte aber den Eltern das nötige Kleingeld. Schon als Zwölfjähriger half er daher seinem Vater in der Badestube. Bei ihm begann er jetzt auch die Lehre zum Bader und Wundarzt. Als junger Mann ging er dann auf Empfehlung seines Vaters zu Matthäus Fuchs nach Wittenberg. Fuchs war zu jener Zeit ein weit über die Grenzen bekannter Steinschneider und Starstecher. Bei ihm blieb Georg Bartisch Junior zwei Jahre. Er war lernbegeistert und geschickt, sodass ihm Fuchs empfahl, zur Weiterbildung nach Brünn zu gehen. Dies tat er nicht. Er ging jedoch vorerst nach Dresden und wurde hier mit 23 Jahren „Erster Churfürstlicher Hofoculist“. Vom Kurfürsten August (1526 – 1586) wir. 2|2013 31 Medizingeschichte 32 2. Buch von Georg Bartisch cker Matthes Stöckel in Dresden drucken. Es war das erste Augenheilkundebuch in deutscher Sprache. Im deutschsprachigen Raum wurde allerdings von Jakob Ruf, der 1505 in Konstanz geboren wurde und 1558 in Zürich starb, auch ein ophthalmologisches Werk verfasst. Dies war handschriftlich und wie damals üblich in lateinischer Sprache. Gedruckt wurde es zu jener Zeit nie, genau wie das erste Buch von Bartisch. Rufs Buch fand man erst 1981 in einer Wiener Bibliothek. Das Werk steht, was die Operationen betrifft, dem von Bartisch in nichts nach. Bartischs Buch ist durch die vielen Zeichnungen und präzisen Beschreibungen genauer. Ruf hat sein Buch allerdings etwa vierzig Jahre vorher geschrieben. Zurück zum Werk von Georg Bartisch. Es ist so umfangreich, dass es ein Register von fünfzehn Seiten aufweist und sein Vorwort einundzwanzig Seiten lang ist. Neunzig Holzschnitte zieren sein Buch, die bis auf zwei von ihm selbst angefertigt wurden. Je eine Tafel fürs Auge und Gehirn sind als Klappblätter gefertigt. So ein Bil derwerk war zur damaligen Zeit in der Medizin noch nicht üblich. Wichtig für den Autor, neben der Beschreibung und Zeichnung von Instrumenten, waren auch Rezepturen, die beim Patienten Anwendung finden sollten. Über sechshundert hat er aufgeschrieben. Weiterhin schrieb er erstmalig über die Ausschälung von Tumoren aus ihrer Kapsel. Ferner beschreibt er die Eviscevation, also die Entfernung des angegriffenen Gewebes in der Augenhöhle. Er holte dies alles einfach nach außen und entfernte es. Hierzu erfand er und bediente sich eines entsprechenden Löffels. Wir dürfen nicht vergessen, dass es die Augenheilkunde selbst im 16.Jahrhundert noch nicht gab. Sie wurde von Starstechern meist auf Jahrmärkten oder im Umherziehen ausgeführt. Alle diese Operationen nannte man damals Kuren. Bartisch selbst lehnte diese Art des nur Starstechens ab, denn für ihn war eine Nachbehandlung der frisch operierten Patienten ebenso wichtig. Krankenhäuser, wie wir sie heute überall finden, gab es zur damaligen Zeit nicht. Man kannte Leprosen-Häuser und Hospitäler, die meist von Nonnen oder Mönchen in ihren Klöstern geführt wurden. Daher schreibt Bartisch über seine umherziehenden Kollegen folgendes: „Sie nehmen die Leute auf und stechen sie am Star im Wind und Luft vor jedermann, lassen sie also davon gehen wie die Saue vom Troge. Aber solches heißt nicht am Star gestochen, sondern die Augen ausgestochen“. An anderer Stelle schreibt er zum gleichen Thema: „Habe meine Patienten alle wege selbst abgewartet, aufs beste als ich vermocht. Nicht gethan, wie die itzigen umreisenden Aerzte pflegen. Die schneiden drein, nehmen das Geld und lassen oft die armen Leute wohl gar also liegen, ziehen und lauffen stracks davon.“ Wie müssen wir diese Sätze verstehen? Der damalige Starstich bestand einfach darin, dass man die Linse mit einer Nadel in den Glaskörper drückte. Die genaue Anatomie des Auges war bis dato kaum bekannt. Aus diesem Grunde war die Ope© Hetizia – Fotolia.com Das er neben dem Steinschneiden und Starstechen große Erfolge als Wundarzt und Chirurg hatte, hierüber gibt es viele Urkunden. Auf seine Arbeit und deren präzise Ausführung legte er großen Wert. Bartisch war eben ein guter Praktiker mit langjähriger Erfahrung. Über sie hat er erstmalig 1575 in seinem Buch ausführlich geschrieben. Das Buch trägt den Titel: „Kunstbuch, darinnen ist der ganze gründ liche vollkommene rechte gewisse Bericht, Underweisung und Lehr des harten reissenden schmerzhaftigen peinlichen Blasensteines“. In der Hoffnung, der Kurfürst August von Sachsen würde das Buch drucken lassen, schenkte er ihm ein handgeschriebenes Exemplar. Zu jener Zeit hatte Bartisch bereits über vierhundert an Blasensteinen Leidende operiert. Der Kurfürst bekam damals viele Arbeiten von Wissenschaftlern und Künstlern. Einige medizinische waren auch darunter. Der Wissenschaft stand der Kurfürst zwar positiv gegenüber, beschäftigte sich aber nicht sonderlich mit medizinischen Fragen. Vielleicht hat ihn auch der lange Titel abgeschreckt. So landete das Buch von Georg Bartisch, mehr oder weniger unbeachtet in der kurfürstlichen Bibliothek. Erst 1893 wurde es entdeckt und neun Jahre später, also im Jahre 1904, als Druck he rausgegeben. Bartisch beschreibt in diesem Buch präzise die Technik des Steinschneidens. Er zeichnete selbst klar und deutlich Bilder über die richtige Ausführung der Operationen. Auch Gerätschaften, die er teilweise selbst entwickelt hat, wurden hier genauestens gezeichnet und beschrieben. Auf die Vor- und Nachbehandlung der Patienten geht er ausführlich ein. Wäre dieses Buch dreihundert Jahre vorher, also zu seinen Lebzeiten, gedruckt worden, so wäre es für viele Wund- und Schnitt-Ärzte ein Standardwerk geworden. Um 1900 hatte es nur noch geschichtliche Bedeutung. Dass sein Erstlingswerk in der Versenkung verschwand, hat Bartisch nicht entmutigt. Neben dem Steinschnitt befasste er sich auch mit dem Starstechen. So schrieb er bis zum Jahre 1582 ein weiteres großes Werk, diesmal über die Augenheilkunde. Für dieses Werk, welches immerhin über fünfhundert Seiten stark war, fand er keinen Verleger. So ließ er es ein Jahr später mit dem Titel: „Ophthalmoduleia – das ist Augendienst“ auf eigene Kosten beim Dru- 2|2013 wir. Medizingeschichte ration mit reichlichen Nebenwirkungen verbunden. Drückte man die Linse so weg, dass kein Kammerwasser mehr abfließen konnte, kam es zum Glaukom. Aus diesem Grunde erblindeten viele Leute, die sich auf Jahrmärkten den schlechten Starstechern anvertrauten. Auch beim Steinschnitt gab es immer wieder Nachblutungen und Entzündungen die behandelt werden mussten. Erfolgte keine weitere Behandlung, waren sie oft tödlich. Dass von vielen seiner Kollegen keine Nachbehandlung an Ort und Stelle erfolgte, ärgerte Georg Bartisch ganz gewaltig, so dass er immer wieder über jene von Betrügern, Scharlatanen und Kurpfuschern sprach. Kommen wir zurück zum Buch Ophthalmoduleia. Es war praktisch ein recht vollständiges Nachschlagewerk für einen Berufstand, den es praktisch noch nicht gab. Da es den kompletten Wissensstand der Augenheilkunde im 16.Jahrhundert enthielt, war es sehr beliebt und fand rasche Verbreitung im deutsch sprechenden Raum. Das war auch der Grund, warum es 1584 in Frankfurt am Main neu aufgelegt wurde. Einhundert Jahre später, im Jahr 1684, erschien eine weitere Neuausgabe und wurde zum Vademekum aller dama ligen Okulisten. Das erste von Stöckel 1583 gedruckte Buch „Ophthalmoduleia – das ist Augendienst“ hat Georg Bartisch selbst von Hand wir. 2|2013 Granitstein in Bartischs Geburtsort, (Foto von Kerstin Malczyk, Königsbrück) koloriert und dem Kurfürsten August von Sachsen persönlich überbracht. Er erhielt hierfür aus der Staatskasse 25 Gulden, was einer heutigen Kaufkraft von 400 bis 450 Euro entsprechen würde. Dieses Buch befindet sich heute in der Sächsischen Landesbibliothek. Über einhundert Urkunden belegen, dass Georg Bartisch ein erfolgreicher Starstecher, Bruch- und Stein-Schneider war. Vornehmer ausgedrückt war er Okulist und Chirurgius in über fünfzig Jahren. Nach heutigem Stand betrachtet, war er Augenarzt und Urologe. Er war aber auch ein Kind seiner Zeit. Aus anderen Schriften von ihm geht hervor, dass er lutheranischen Glaubens war. Gegen Hexen war er auch, wie viele in jener Zeit. Sie hatten in seinen Augen krankmachenden Einfluss auf die Menschen. Zu ihrer Abwehr trug er immer die entsprechenden Amulette bei sich. Die Rezepturen gegen die Leiden seiner Patienten waren ganz im Sinne der damals herrschenden Humoralpathologie. Es waren falsche Körpersäfte-Mischungen, die alles Übel hervorriefen. Auch verordnete er Haarseile, um die krankhafte Materie nach außen abzuleiten. Zusammenfassend kann man sagen, dass er ein sehr guter Operateur war. Das Volk liebte ihn und nannte ihn „Vater August“. Augenärzte und Urologen be trachten ihn heute als einer der ihren, obwohl Georg Bartisch nie eine akademisch medizinische Ausbildung hatte. Er war halt eben ein guter Beobachter, Menschenfreund, Heiler und Handwerker. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei Frau U. Steckel, der Leiterin der Bibliothek und des Archiv der Stadt Königsbrück. Durch sie habe ich einige Bilder zur Veröffentlichung erhalten. | AUTOR Berthold Heinze, Heilpraktiker 33 Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V. Sklerodermie, zircumseriple Form Erfolgsbehandlung mit Colon-Hydro-Therapie und Neue Schmerztherapie bzw. Nichtinvasive Induktionstherapie Allgemeines: Wörtlich übersetzt aus dem Griechischen: „skleros = hart und dermas = Haut.“ In manchen Dingen ähnelt sie dem Lupus erythematodes. Und sie wird auch häufig damit verwechselt. Beide zeichnen sich im Schub durch erhöhte ANA-Werte aus. Für beide gilt die gleiche Ernährung: keine tierischen Eiweiße! Also kein Fleisch, keine Milchprodukte, keine Fischprodukte, keine Eier. Ausgleich bieten Tofuprodukte aus Soja, Nüssen, Pilzen u.s.w. Das zuerst zur Ernährung. In unserer Praxis ist der Lupus etwa 20-mal häufiger als die Sklerodermie. Beide zählen zu den Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes unbekanter Genese. (Kollagenerkrankungen) Die Sklerodermie führt zu einer Verhärtung und Verdickung der Haut (Sklerose) durch Kalziumeinlagerung. Bei anderen Sklerodermie-Formen können fast alle Organe mitbetroffen sein. Es handelt sich hier um eine extreme Gefäßverengung. Verschlimmerung bei Kälte z. B. im Winter. Schmerzen werden hauptsächlich durch das Raynaud-Syndrom verursacht, das meist mit der Sklerodermie einhergeht. Bei Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen. Es gibt keine Durchblutung an Fingern und Zehen. Wenn bei Wärme die Durchblutung wieder einsetzt, kommt es zu starken Schmerzschüben. Man unterscheidet grob 2 Formen: a. Die zircumscripte Form, auch Morphea genannt. Sie betrifft nur Finger und Zehen. Diese Form ist nicht lebensbedrohend. b. Die systemische Form, systemisch = den ganzen Körper betreffend. Alle Organe und Gelenke können befallen werden. Diese Form kann lebensbedrohend sein. Die systemische Form haben wir bisher noch nicht behandelt. Unsere Erfahrungen beruhen ausschließlich auf die Behandlung der zircumscripten Form. Trotzdem möchte ich kurz auf die systemische Form eingehen. 34 Was setzt man schulmedizinisch ein? >> gefäßerweiternde Medikamente oder Infusionen >> entzündungshemmende Medikamente wie Kortison >> bei schneller Hautverhärtung UV-Licht und Methotrexat >> physikalische Behandlungen bei Organbefall an: – Speiseröhre – Darm – Gelenken, Sehnen und Muskeln – Nieren – Herz – Lunge – Knochenschwund – Speichel u. Tränendrüsen (sekundäres Sjorgren-Syndrom) – u. a. Hier ein Beispiel einer 78 Jahre alten, vitalen und ansonsten rüstigen Patientin. Sie fuhr noch selbst Auto, kam aber mit einem seltsam schlürfenden Schritt und in leicht gebückter Haltung in unsere Praxis. Sie sagte sofort, dass sie Sklerodermie habe. Aber das machte ihr nicht viel aus, obwohl die ANA-Werte bei 2400 lagen. Ihr größtes Problem waren die 3 offenen und geschwürigen Zehen. Insgesamt schmerzten besonders nachts alle Zehen. Also eine zircumscripte Sklerodermie. Zuerst bildete sich an der Zehenspitze ein roter Fleck. Mit der Zeit wurde dieser Fleck größer und verfärbte sich blau. Danach reißt die Zehenspitze auf und fängt an zu bluten und zu nässen. Es entsteht ein sehr schmerzhaftes Geschwür, alle 3 Tage müssen die Zehen neu verbunden werden. Aufgrund der Schmerzen nimmt sie täglich und besonders abends mehrere starke Schmerzmittel ein, um wenigstens stundenweise schlafen zu können. Es handelt sich hier um das „Morbus Raynaud-Syndrom“. Sie guckte auf ihre gekrümmten und verdickten Finger, der Daumen rechts war schon ganz eingezogen und meinte: „Jetzt geht es mit den Fingern auch schon los. Die Füße sind schon so schlimm.“ Füße und Finger waren ständig eiskalt und die Fingerspitzen waren teilweise auch schon aufgerissen. Wir testeten sie mit der „Bioelektrischen Funktionsdiagnose“ (BFD) in diesem Fall mit Vega-Test und Rotatest aus und stellten die obligatorische Un verträglichkeit auf tierische Eiweiße fest. Der biologische Index entsprach ihrem Alter. Die Sklerodermie behandelten wir mit der CHT. Nach 30 Behandlungen waren ihre Finger schon wieder recht beweglich und schmerzfrei an den Gelenken. Den primären M. Raynaud an Händen und Füßen hatten wir früher schon mit Akupunkturnadeln behandelt. Sie wurden zwischen den Fingern tief in die Flügelhäutchen gestochen und immer wieder gedreht. 2|2013 wir. Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V. © Shutterstock Verband der Freien ColonHydro-Therapeuten e. V. Nach 5 – 6 Behandlungen blieben die Finger und Zehen dauerhaft warm (Einstechtiefe 1 – 1,5 cm). Den sekundären M. Raynaud behandeln wir mit dem Rehatron-Gerät. Der Fuss bleibt immer länger warm nach jeder Behandlung. Parallel dazu erwärmen sich die Hände mit. Wer die Nichtinvasive Induktionstherapie (NIIT) nicht durchführen kann, kann auch mit den Akupunkturnadeln arbeiten. Wenn Füße und Hände nicht geschwürig verändert sind, setzen wir noch ASS 100 ein. Die Hände haben sich zu 90 % gebessert, die Füße werden nur langsam besser. Die Rehatron-Behandlung muss noch öfter wiederholt werden. Zur Zeit kommen immer mehr M.Raynaud-Patienten in unsere Praxis. Morbus Raynaud ist das typische Frühsymptom der Sklerodermie und tritt bei 90 % der Sklerodermitiker auf. Es führt dazu, dass bei Kälte sich die Gefäße zusammenziehen, ebenso bei Nikotingenuss. Deshalb sollte der ganze Körper warm gehalten werden, nicht nur Hände und Füße. Die naturheilkundliche Therapie wird sich bestimmt irgendwann durchsetzen. Was kann der Patient für sich tun? >> Absolutes Rauchverbot. >> Verbot von tierischen Eiweißen. >> Hygiene. >> Wärme des ganzen Körpers. >> Schwimmen in warmem Wasser. >> Urlaub in sonnigen und warmen Gefilden. >> In gut geheizten Zimmern aufhalten. >> Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. >> Heizbare Handschuhe und Fußwärmer im Winter tragen (auch in Motorradgeschäften erhältlich). >> Keine langen Autofahrten. 1. Vorsitzender: Manfred A. Ullrich Herbringhauser Straße 12 42889 Remscheid Tel: 0 21 91/508 46 www.fcht.de Allgemeines: Frauen sind 3 – 4-mal häufiger betroffen als Männer. Ursache könnten genetische Anomalien und autoimmunologische Prozesse sein. Äußerliche Veränderung und Diagnosehilfen können sein: >> Raynaud-Syndrom >> Atrophierende Haut, wachsartig und dünn >> Die Finger bilden sich als Krallhand aus >> Madonnenfinger. Finger sind verschmälert >> Maskengesicht mit starrer Mimik >> Der Mund kann nicht mehr weit geöffnet werden >> Probleme mit dem Augenlidschluss Quellen – Schmerzfrei durch die Nichtinvasive Induktionstherapie (NIIT); ISBN 978-3-88778-338-9; Spurbuchverlag, 96148 Baunach – Chronische Krankheiten durch Colon-Hydro-Therapie (CHT) erfolgreich behandeln; ISBN 978-3-88778-357-0; Spurbuchverlag, 96148 Baunach – Hp:Wikipedia.org, Wiki, Sklerodermie Verbandsnachrichten: Am Sonntag, den 24. November 2013 um 12.00 Uhr, findet die jährliche Verbandstagung wieder in meiner Praxis statt. Nach der obligatorischen Einsicht der Mitglieder in die Akten und Unterlagen des Verbandes werden wir über Möglichkeiten sprechen, wie der einzelne Therapeut die Colon-Hydro-Therapie in seinem Umfeld bekannt machen kann. Die CHT zu verkaufen ist lebenswichtig für jeden Therapeuten. Auf Wunsch wird eine CHT vorgeführt. Jedes Mitglied kann bei mir gratis 1 – 2 Tage hospitieren. Desweiteren bereiten wir die Vorstellung einer Sklerodermie-Patientin und Morbus RaynaudPatientin vor. | Alternativlos bei der zircoscripten Sklerodermie: >> Colon-Hydro-Therapie (CHT). >> Nichtinvasive Induktionstherapie (NIIT). >> Neue Schmerztherapie nach Ullrich (NSTU). Wir können die zircumscripte Sklerodermie nicht nur stoppen, sondern auch verbessern. Eine komplette Untersuchung der Organe ist durch den Facharzt allerdings unumgänglich. Bei der systemischen Form sollte man möglichst mit einem Facharzt zusammenarbeiten, da es bei Lungenbeteiligung sowie Herzbeutelerkrankung häufig zu Todesfällen kommt. wir. 2|2013 35 Traditionelle Chinesische Medizin Ni hao – Medizinisches Qigong! © vencav – Fotolia.com „Der Elefant rollt seinen Rüssel“ INFO Sie finden ein Video dieser Übung unter: www.mydrive.ch Benutzername: nihao@med-qigong Passwort: heilpraktiker >> Es ist Sommer! Die Zeit des Reifens und des Überschwangs! Wir genießen die Wärme und das Leben >> Der Sommer ist in der Trad. Chin. Medizin (TCM) der Wandlungsphase (WP) Feuer zugeordnet >> Zur Wandlungsphase (WP) Feuer gehören die Leitbahnen (LB) Herz/Dünndarm und Pericard/3 Erwärmer 36 >> Im Sommer steht das Herz und das Feuer im Mittelpunkt des Lebens. Die Kraft des Feuers nährt uns. >> Wir stellen Ihnen passend zur Jahreszeit eine Übung aus dem Herz-Qigong vor >> Auch das Herz-Qigong gehört zum Qigong-Formen-Zyklus von Prof. Zhang Guangde und umfasst 8 Übungen „Das Herz-Qigong sorgt dafür, dass wir unser eigenes Feuer nicht auslöschen. Feuer hat zu tun mit Liebe, mit Freude, mit Lachen, mit Mitgefühl, mit Verständnis und Vergebung und dies alles ist der Treibstoff unseres Lebens“ (J.R. Worsley: Was ist Akupunktur) 2|2013 wir. © Johan Swanepoel – Fotolia.com Traditionelle Chinesische Medizin >> Das Lodern und Leuchten, die Helligkeit und Wärme des Feuers ist eine Kraft, die sich ausbreiten und zeigen will >> übertragen auf die TCM drückt sich die gesunde WP Feuer, durch Freude, Lust, das sich Begeistern und Erwärmen können, aus >> Ein ausgeglichener Qi-Fluss in der HerzLB zeigt sich >> durch schöpferisches Tun und Handeln >> durch Klarheit und Bewusstheit >> durch Freude an der Liebe >> durch guten Kontakt zu sich selbst und zu anderen >> durch Begeisterung und Stärke in der Begegnung und im Austausch mit anderen >> die Fähigkeit zu Ruhe und Harmonie, vor allem des Geistes „shen“ >> „shen“ wird meist mit Bewusstsein oder mit Geist übersetzt – „shen“ ist aber noch mehr, es ist die höchste Intelligenz in uns, unsere Persönlichkeit >> „Wenn shen gesund ist, ist der Körper stark und die Gefühle sind geordnet“ >> starkes „shen“ und somit starkes HerzQi erkennt man >> an einem klaren Gesicht >> am Glanz der Augen >> an einer klaren Aussprache >> an einem ruhigen, wachen, klaren Geist >> an einem ruhigen, erholsamen Schlaf >> Durch regelmäßiges Qigong-Üben gelingt es zur Ruhe zu kommen, das Herz leer zu machen, damit „Geist shen – im Herzen seinen Sitz nehmen kann“, wie es in den alten chinesischen Schriften geschrieben steht. „Der Elefant rollt seinen Rüssel“ >> symbolisch ist der Elefant im konfuzianischem Sinn ein gesittetes, tugendhaftes Wesen, da er stark und klug ist und auch dankbar für ihm geleistete Hilfe wir. 2|2013 >> auf einem Elefanten reiten symbolisiert: Glück Übungsablauf: >> Sie stehen im schmaler Stand, die Arme sind links und rechts neben dem Körper >> Sie machen einen 1,5 schulterbreiter Schritt nach links >> gleichzeitig lassen Sie die Arme vor dem Körper, bis in Schulterhöhe aufsteigen, die Handrücken liegen aneinander, >> nun stellen Sie die Hände auf, sodass die Handflächen nach vorne zeigen, drehen im Handgelenk und schließen die Finger an beiden Händen fächerfömig so, dass alle vier Fingerkuppen die Daumenkuppe berühren („Vogelschnäbel“) >> Sie schwingen die Arme und lassen die Fingerspitzen auf die Schultern fallen, dabei sinken sie gleichzeitig in einen tiefen Stand und führen die Ellbogen zusammen >> jetzt bewegen Sie die Ellbogen nach Außen und drehen die Handflächen nach oben >> Sie lassen die Arme seitlich links und rechts steigen bis über den Kopf aufsteigen, mit dem Gefühl etwas Heben zu müssen. >> gleichzeitig richten Sie sich aus dem tiefen Stand auf, die Handflächen drücken nach oben, die Fingerspitzen stehen sich gegenüber >> Jetzt schwingen Sie die Arme seitlich nach unten, rollen dabei die Hände zu Fäusten ein, legen sie an die Taille und stellen das linke ans rechte Bein >> nun beginnen Sie die Übung mit einem Schritt nach rechts >> die Übung wird 2 x nach links und nach rechts durchgeführt Atmung: >> Einatmen: während Sie die Arme aufsteigen lassen >> Ausatmen: während Sie die Finger zu „Vogelschnäbeln“ schließen >> Einatmen: Beim Aufrichten und Hände über den Kopf bringen >> Ausatmen: Während Sie die Arme sinken lassen und die Beine wieder schließen Hinweise: >> die Aufmerksamkeit liegt bei den Fingerspitzen >> beide Füße sollen immer guten BodenKontakt haben, die Fußinnenkanten sollen parallel sein >> die Armbewegungen sollen groß, weit und rund sein >> während der ganzen Übung ist baihui der höchste Punkt Medizinische Aspekte, speziell dieser Übung und des gesamten Herz-Qigong: >> bei dieser Übung werden durch die intensive Bewegung der Arme alle Arm LB stimuliert, Blockaden lösen sich, QiStauungen werden abgebaut >> der Brustkorb wird massiert, da er abwechselnd in eine enge und weite Stellung kommt >> dadurch wird seine Beweglichkeit erhöht und die Durchlässigkeit für Qi erhöht >> Beim Herz-Qigong wird das Zusammenwirken der Bewegung mit der Bauchatmung betont >> dadurch wird der Blutkreislauf stabilisiert >> das parasympathische Nervensystem angeregt >> die Arterien entspannen sich >> der Herzrhythmus wird langsamer >> der Blutdruck reguliert sich | AUTOREN Traudel Bruse, Heilpraktikerin Lehrbeauftragte FH e.V. Michael Peter Qigong- und Taiji-Lehrer 37 Anthroposophische Heilkunde 38 2|2013 wir. Anthroposophische Heilkunde Tumorerkrankungen Misteltherapie Verlaufskontrollen © petrabarz – Fotolia.com Den Verlauf einer Tumorerkrankung sollte man natürlich beobachten. Zum einen kann man sehr wohl an den Lebensäußerungen eines Patienten erkennen, ob die Therapie ihm gut tut oder eher nicht. Wenn Schlaf, Appetenz, Lebensmut, Interesse im Lebensumfeld, soziale Kontakte, subjektives Befinden etc. sich bessern, kann man in der Regel davon ausgehen, dass die Misteltherapie gut läuft. Dennoch sollte man so früh wie möglich die Parameter der Immunabwehr mit einbeziehen – am einfachsten das Differentialblutbild – sodass man die Entwicklung des Verlaufes der Krankheit beurteilen kann (Abbildung 1). Ebenso ist aus den Abbildungen 2 und 3 zu ersehen, wie Lymphozyten und Leukozyten postoperativ – ohne Chemo- und/oder Strahlentherapie sich darstellen – und bei der Behandlung während einer Chemound/oder Strahlentherapie. Deutlich wird bei diesen beiden Darstellungen, dass Lymphozyten und Leukozyten beim Tumorpatienten sehr stark erniedrigt sind, nach der OP – viel mehr noch bei der Chemo- oder Strahlentherapie. Die beiden Letzteren sind eh schon immun-suppressive Maßnahmen, die die Immunabwehr schwächen. Ziel kann da nicht sein, die Immunabwehr zu stimulieren – quasi als Konkurrenz zu Chemo bzw. Radiatio – etwa durch hohe ISCADORGaben, nur um Leukozyten und Lymphozyten anheben zu wollen. Während einer Chemo- bzw. Strahlentherapie sollte ISCADOR nur in der Konzentration der Serie 0 eingesetzt werden, nicht höher. Dies ist meine Empfehlung, wenn auch immer wieder anderes propagiert wird. Eine Misteltherapie kann und sollte niemals eine Chemo- bzw. Strahlentherapie aushebeln oder unterlaufen. Es kommt während dieser Zeit lediglich an auf die Unterstützung durch die Mistel in niedrigen Dosen, um die Symptome solcher Maßnahmen der Schulmedizin zu lindern. wir. 2|2013 Abbildung 1: Differentialblutbild Solchen Kollegen zur Beruhigung und zur Ermunterung, die sich bisher vor einer Tumorbehandlung scheuten. Den größten „Fehler“, den wir Heilpraktiker mit der Misteltherapie anrichten könnten, wäre eine zu hohe Dosierung, die letztendlich in ihrer Wirkung umschwappen und somit zu einer Immunsuppression führen kann. Das sollten wir verhindern. Dieser Fehler wurde früher häufig von Ärzten gemacht, die noch nicht oder nur wenig vertraut waren mit der ISCADORTherapie. Sie stiegen in die Therapie ein mit sehr hohen Dosen, nach dem Motto: viel hilft viel. Patienten hatten da nicht selten mit sehr starken Lokalreaktionen geantwortet, oder gar mit einer Immunblockade. Dann geht gar nichts mehr. Dann 39 © andersphoto – Fotolia.com TEIL 4 Anthroposophische Heilkunde gehen die immunkompetenten Zellen „in den Keller“. Dann hilft nur noch absetzen und mit sehr kleinen Dosen wieder aufzubauen. Dass ein solcher Zusammenbruch des Immunsystems dem Patienten nicht nützt, sondern kontraproduktiv ist, versteht sich. Deswegen meine These: Den größten Schaden, den wir Heilpraktiker mit einer Misteltherapie anrichten kön- Abbildung 2: Behandlung ohne Chemo und Radiatio Abbildung 3: Behandlung während Chemotherapie 40 nen, das ist die mit der Überdosierung einhergehende Immunsuppression. Über die Aussagekraft der Lymphozyten und Leukozyten gehen natürlich die immunkompetenten Subpopulationen der TLymphozyten hinaus (Abbildung 4). Auch bei dieser Darstellung ist zu erkennen, dass diese immunkompetenten Zellen sich steigern lassen unter einer ISCADOR-Therapie. Sehr wichtig ist, dass man anhand dieser Zellen auch eine evtl. Überforderung des Immunsystems erkennen kann – immer wenn es in Richtung einer Depression oder gar Blockade geht, ist besondere Vorsicht geboten. Doch ein solcher Immunstatus ist teuer. Er sollte nur in wirklich ungewissen Situationen angefertigt werden. Früher hatten Ärzte ständig Immunstati erhoben – heute, nach den Kostensenkungsmaßnahmen, reicht fast immer das „weiße Blutbild“. Häufig wird dem Heilpraktiker auch die Frage gestellt: OP – ja oder nein; Chemo oder Radiatio – ja oder nein. Da ist meine Meinung eindeutig: Operation, Chemo- wie auch Strahlentherapie sind Standardmaßnahmen der Schulmedizin bei den meisten Tumoren. Die Patienten müssen aus Gründen diagnostischer Maßnahmen, die wir HPs zu leisten nicht im Stande sind (wegen nötigen Verlaufkontrollen etc.) eh in ärztlicher Betreuung bleiben. Wir dürfen dem Patienten von einer OP, von der Chemo etc. niemals abraten, wenn wir dies auch noch so sehr aus dem Herzen befürworten würden. Wir treiben den Patienten in einen Konflikt, in eine Not, die angesichts seiner schweren Erkrankung nicht zu verantworten ist. Der Patient ist sozial eingebunden in Ehe, Familie, Verwandtschaft, Freundes- und Kollegenkreis, geht evtl. in eine „Selbsthilfegruppe nach Krebs“. Ab dem Moment, ab dem sein Krankheitsverlauf nicht mehr günstig verläuft, würden alle, ja wirklich alle, das ist meine Erfahrung, über ihn herfallen, würden ihm klar machen wollen, dass seine Misere davon herrührt, dass er die Chemo, die OP etc. nicht machen ließ. Unser Patient sollte diesem Konflikt erst gar nicht ausgesetzt werden; er würde diesem Druck nicht standhalten können. Hinzu kommt die Tatsache, dass, mag es noch so widersinnig erscheinen, statistisch 2|2013 wir. Anthroposophische Heilkunde gesehen die operierten und dann mit Mistel behandelten Fälle, was die „Überlebenszeit“ anbelangt, besser abschneiden. Klar muss auch jedem Kollegen sein, was die Statistik der Onkologen mit „Überlebenszeit“ meint. Ist die Überlebenszeit 5 Jahre und stirbt der Patient nur einen Tag danach, dann wird er geführt als geheilt und als einer, der die Krankheit als „Gesunder“ überlebt hat. Deswegen mein deutlicher Rat: die Maßnahmen der offiziellen Medizin absolvieren und dann Misteltherapie betreiben – nicht nur ¼ oder ½ Jahr, wie die meisten Ärzte dann vorschlagen – sondern in jedem Fall, wie oben erwähnt, über die 4 Jahre, ggf. länger, und dann übergehen auf die „Niedrigdosis-Therapie“ zur langandauernden Nachsorge, wenn eine gute Befindlichkeit dies zulässt. Völlig anders verhält es sich, wenn der Patient zu uns kommt, und von vornherein erklärt: er möchte keine OP, keine Chemo, keine Radiatio. Wenn er eine klare Vorstellung von seinem weiteren Lebensverlauf hat, dann haben wir ein klares Mandat, „nur“ mit naturheilkundlichen Maßnahmen vorzugehen. Dann ist dem Konflikt auch die Spitze genommen, obwohl später dann auch immer wieder so manche vermeintlich gefestigte Position ins Wanken geraten mag. Was die alleinige Therapie (ohne OP, ohne Chemo und Strahl) mit ISCADOR anbelangt, ist längst nicht das letzte Wort gesprochen. Es gibt viele dokumentierte Fälle, bei denen die tatsächliche Überlebenszeit wohl nicht kürzer ist als bei Patienten, die nach den Regeln der Schulmedizin behandelt wurden. Von Dr. med. Richard Wagner gibt es eine ganze Reihe von Büchern zum Thema Immunologie und Krebskrankheit. Diese sind im Urachhaus-Verlag und im MayerVerlag erschienen (siehe Literaturverzeichnis unter Wagner, Richard). wie es sonst üblich ist in der Naturheilkunde, und bezieht elektrische Felder nicht sonderlich in ihr therapeutisches Kalkül mit ein. In diesen genannten Bereichen mögen auch die Unterschiede zwischen dem Vorgehen eines anthroposophischen Arztes und dem eines Heilpraktikers deutlich werden – obwohl nicht sehr viele Heilpraktiker, die anthroposophisch arbeiten, diese dem Heilungsgeschehen entgegengesetzten Faktoren in ihrer Therapie berücksichtigen. Wenn solch störende Faktoren schon in der Lage sind, den Gesunden zu beeinträchtigen oder gar krank zu machen, wie viel mehr stehen sie bei Immunschwächlingen und Tumorkranken einer Heilung im Wege. Solche Potenziale gilt es zu minimieren, wenn auch immer dies sich als sehr schwierig herausstellt. Eine Misteltherapie kann erst dann ihre segensreiche Wirkung in vollem Umfang entfalten, wenn solche Hindernisse beiseite geräumt sind. Dies ist die felsenfeste Überzeugung des Verfassers. Was soll Gutes entstehen, wenn der Tumor-Patient weiterhin auf einer Wasserader schläft, auf einer geopathischen Reizzone? Diese hat möglicherweise auch an der Entstehung der Tumorerkrankung mit- gewirkt, in dem sie das Immunsystem schwächte. Da muss zumindest der Schlafplatz verändert bzw. der Wohnsitz geändert werden. Wie soll die Mistel wesentlich weiterhelfen, wenn Narben von Operationen oder Verletzungen den Energiefluss dauernd beeinträchtigen, wenn sie, wie so oft, auf Meridianen liegen? Da müssen Narben „entstört“ werden. Das „wie“ lehrt die Neuraltherapie nach Hunecke. Kann eine Misteltherapie ihre volle Wirkung entfalten, wenn der Patient einen – oder wie häufig – mehrere devitale Zähne hat? Da kommen Patienten mit lividem Zahnfleisch, oft erkennt der Geschulte schon aus großer Entfernung, dass da was im Argen liegt. Es ist ein unendliches Problem, wenn ganze, oft erst neu eingebaute „Brückenkonstruktionen“ auf solch maro- Problematik mit geopathischen Reizzonen – Narben – Zahnherden – Elektrosmog Die klassische anthroposophische Medizin geht kaum bis gar nicht auf geopathische Reizzonen ein, therapiert keine Störfelder und Blockaden, die von Narben ausgehen, misst Zahnherden nicht die Bedeutung zu, wir. 2|2013 Abbildung 4: Lymphozyten-Differenzierung 41 Anthroposophische Heilkunde © Franny-Anne – Fotolia.com den Pfeilern ruhen – die sind und bleiben Fokalherde mit streuender Wirkung, auch wenn sie Tausende von Euro gekostet haben. Sie behindern den Prozess der Gesundung. Manche Patienten schlafen mit dem Kopf hingewandt zum eigenen PC, zum TV des Nachbarn, liegen neben dem Kühlund Gefrierschrank, die Wand natürlich immer dazwischen. Da gibt es Patienten, die schlafen über dem Elektromotor des Garagentorantriebs, neben Radiowecker bzw. Handy – elektrische Felder überall. Natürlich kann man diese nicht mehr aus der Welt schaffen, doch man muss sie mit einbeziehen, um sie gegebenenfalls minimieren zu können. Immer schwieriger wird die Situation mit dem Mobilfunk und den schnurlosen DEKT-Telefonen. Da ist es nur noch ein Hinterherlaufen hinter der Entwicklung. Ebenso verhält es sich mit dauernden seelischen Konflikten, sei es in der Partnerschaft, in der Familie, am Arbeitsplatz, in 42 der Nachbarschaft, wo auch immer. Die sollten gelöst werden, so bald als möglich. Dies ist natürlich sehr leicht dahin geschrieben. In Wirklichkeit hängt oft das ganze Vermögen, die Existenz und vieles andere daran. Trotz alledem, eine Misteltherapie kann nur so gut sein, wie man sie durch flankierende Maßnahmen unterstützt und den Weg zur Heilung ebnet. Sehr wichtig scheint mir, dass bei einem Tumorpatienten, der in seiner Immunabwehr eh geschwächt ist, solche hemmenden Faktoren verringert bis abgebaut werden. Zusätzliche immunstimulierende Maßnahmen zur Mistel therapie Oft meint der Patient wie auch der Therapeut, weitere immunstimulierende Maßnahmen würden die Situation verbessern. Die antitumorale Potenz der Mistel reicht in der Regel aus. Wir Heilpraktiker sollten uns befleißigen, eher eine „wärmende als giftende“ Therapie vorzunehmen. So hat es Prof. Volker Fintelmann/Hamburg treffend formuliert. Die Mistel weist eine sehr hohe Toxizität auf, in hoher Dosierung entfaltet sie sehr starke toxische Nebenwirkungen, wie es auch bei Chemotherapeutika der Fall ist. Wir Naturheilkundler sollten eher auf eine Niedrigdosis-Therapie setzen, als mit Höchstdosen zu arbeiten, wie es in der Schulmedizin üblich ist. Weleda hat deshalb vor Jahren schon bei den ISCADOR-Serien-Packungen die Serie III aus dem Handel genommen, da immer wieder zu starke Reaktionen beschrieben wurden. Also nicht „viel hilft viel“! Es wurde auch in diesem Zusammenhang erwähnt, dass der schwerwiegendste Fehler bei einer ISCADOR-Therapie in einer Überdosierung liegen könne. Wir wollen die Mistel nur in immunmodulierender Weise einsetzen – nicht stark und einseitig immunstimulierend. Wie sollten dann Reaktionen beurteilt werden, wenn zu der Mistel weitere immunstimulierende Maßnahmen, wie hochdosierte Thymus-Präparate, Ozon, Hochdosis-Vitamine, Selen etc. hinzugenommen werden? Diese Situation ist leicht zu vergleichen mit einem Pferdegespann und mit dessen Lenker. Fährt dieser nur einen Einspänner, wie in unserem Fall nur die Mistel, so kann er ohne Weiteres mit großer Sicherheit das Fahrverhalten kontrollieren. Hat er jedoch einen Achtspänner zu lenken – in unserem Bilde viele Päparate am Laufen – so ist es ungleich schwieriger, in allen Situationen die volle Kontrolle zu wahren. Bei einer evtl. Überstimulation, die eine Immunblockade zur Folge hätte, würde man auf das Immunsystem kontraproduktiv wirken. Nochmals: die antitumorale Potenz der Mistel ist in der Regel alleine ausreichend. Für spezielle Fälle, wie Sarkome, Tumorerkrankungen mit „atypischem Verlauf“, hat Rudolf Steiner empfohlen, die Mistel-Therapie mit Flechtenpräparaten wie Cetraria praeparata zu ergänzen bzw. spezielle, tumorwirksame Helleborus-Präparate hinzuzunehmen. Speziell bei Metastasenbildung können tumorwirksame Heilpilze zur Mistel hinzugegeben werden (17). (Siehe auch die nachfolgenden Kapitel.) Bei Oestrogen-Rezeptoren-positiven Tumoren wird von der Schulmedizin in der Regel das Anti-Oestrogen, das Tamoxifen gegeben – über 5 Jahre, u. U. noch länger. Tamoxifen hat eine immunsuppressive Wirkung, aus diesem Grunde sollte zumindest im ersten Jahr der Medikation mit Tamoxifen, ISCADOR nur in Serie 0, höchstens Serie I gegeben werden. Eigeninjektionen Der Tumorpatient kann nicht 3x die Woche in die Praxis kommen, um seine Injektion abzuholen. In der Regel wird er nach Anleitung diese selbst vornehmen, bzw. Angehörige oder der mobile medizinische Dienst. Die Injektionen erfolgen in der Regel in den Oberschenkel bzw. in die Bauchdecke. Diese Stellen sind für die selbst durchgeführten Injektionen am ehesten geeignet. Gespritzt wird mit der dünnsten Kanüle, einer Diabetikernadel oder mit einer 20-er Kanüle. Wichtig dabei ist, dass der Patient lernt, tief subcutan zu injizieren, um, wie oben beschrieben, starke Lokalreaktionen zu vermeiden. Sollten bei ordnungsgemäßem The ra pie-Einstieg gemäß der Empfehlung mit 2|2013 wir. Anthroposophische Heilkunde niedrigsten Dosen dennoch übermäßig starke Lokalreaktionen auftreten, sollte die Wirtsbaumsorte gewechselt werden. So treten beispielsweise bei Mali (ISCADOR M), bei der Apfelbaummistel, die starken Reaktionen deutlich am häufigsten auf; dann ist zu empfehlen, auf die Sorte Pini (ISCADOR P) zu wechseln. Die Apfelbaummistel (M) ist die reagibelste bei den ISCADOR-Präparaten – die Kiefernmistel (P) hingegen die sanftmütigste. Sie steht der Sorte M in der antitumoralen Wirkung in keiner Weise nach. Der Tumorpatient sollte, auch wenn er zu uns in Behandlung kommt, was beispielsweise die Verlaufskontrolle anbelangt weiterhin ärztlich betreut werden. Das können wir als Heilpraktiker nicht leisten. Wenn die Verantwortung für die Misteltherapie beim Heilpraktiker liegt, der Patient sich selbst spritzt, so sollte er doch mindestens alle vier Wochen zu uns in die Praxis kommen. Nur so können wir beurteilen, ob die Therapie dem Patienten wohl bekommt und inwieweit die Dosierung in Ordnung ist. Den Schilderungen und dem Aussehen des Patienten kann man sehr wohl entnehmen, ob es ihm gut geht oder ob er eine Verschlechterung erfahren hat. Man muss, und das können wir Heilpraktiker sehr gut, zwischen den „Zeilen lesen“, d. h. zwischen Worten hören, was er zu berichten weiß. Sind Appetit, Schlaf, soziale Kontakte, allgemeines Interesse, der äußere Eindruck und subjektives Wohlbefinden positiv, so ist dies schon ein wertvoller Hinweis darauf, dass es ihm relativ gut geht. Sollten wesentliche Beeinträchtigungen seit dem letzten Besuch wahrgenommen werden, so ist u. U. an die Erhebung eines Differentialblutbildes zu denken. Maligne Systemerkrankungen wie Leukosen, Lymphome und Leukämien sind mit Vorsicht anzugehen. Bei wesentlich erhöhten Werten der Leukozyten (über 10 000/mm3 Blut) ist eine ISCADOR-Therapie meist kontraindiziert. Man läuft Gefahr, die Situation der Leukozytose weiter zu entfachen. In diesen Fällen ist professioneller Rat einzuholen (z. B. über die Med.-wiss.-Abt. WELEDA). wir. 2|2013 Intrakranielle und intraspinale Tumore Hierbei besteht die Gefahr eines Ansteigens des Liquordruckes – auf Hirndrucksymptome muss geachtet werden – u. U. können ISCADOR-Präparate oral gegeben werden. Begleitbehandlung zu ISCADOR Für eine begleitende Medikation zur ISCADOR-Behandlung haben sich folgende Präparate bewährt: >> Hepatodoron; Tabl. begleitende Leber- und Stoffwechselbehandlung >> Carduus marianus; Kps. kurmäßige Entgiftung über die Leber >> Cerussit D8; Amp. Unterstützung bei Knochenmetastasen >> Stibium met. praep.; Amp. zur Blutstillung >> Stannum met. praep.; Amp. bei Ergüssen in Leibeshöhlen >> Cardiodoron mite; Tr. zur Kreislaufunterstützung >> Combudoron; Flüssigkeit bei Verbrennungen, Bestrahlungsschäden >> Weleda-Heilsalbe lokale Schwellungen, Lokalreaktionen >> Venadoron; Lotion lokale (Lymph-) Stauungen Künstlerische Therapie Ordnende und formende Kräfte, Bildeund Formkräfte sind bei einem Krankheitsgeschehen nötig, bei dem die Form Eindeutig belegt ist inzwischen, dass die Misteltherapie die Lebensqualität der Krebspatienten verbessern kann. Werner Schmötzer des Organischen entgleist ist oder zu entgleisen droht. Kreative und künstlerische Tätigkeit kann hier sehr viel weiterhelfen, wenn auch dies von den Betroffenen, zumindest anfangs, häufig mit großer Skepsis betrachtet wird. Weibliche Patienten lassen sich eher auf eine künstlerische Therapie mit Malen oder Plastizieren ein, bei männlichen hingegen ist dies ungleich schwieriger. Einem Schlosser oder Landwirt die Notwendigkeit einer kreativen künstlerischen Tätigkeit plausibel zu machen, ist oft nicht einfach. Die Patienten sollten frühere Hobbys, die der Familie, der Karriere geopfert wurden, eventuell wiederaufnehmen. So kann selbst ein Basteln von Flugoder Schiffsmodellen besser sein, als lediglich vor dem PC oder dem Fernseher zu sitzen. Selbst wenn diese Modellbauten dann noch funkferngesteuert sind, ist es wohl besser (trotz des elektrischen Feldes), wenn der Patient hier wieder aktiv handelnd und formgebend eingreift. In Muße, ohne Pflicht, Druck und Zwang die Materie aktiv zu durchformen und durchzugestalten, das erweckt auch beim Tumorpatienten noch schlummernde Form- und Bildekräfte. Die müssen dringend mobilisiert werden. Der Patient muss raus aus der Passivität, runter von der Couch, muss selbst wieder aktiv und kreativ tätig werden. Bessere Lebensqualität Über die vielen Jahrzehnte des Einsatzes der Mistel an zigtausenden von Tumor-Patienten zeigt die Beobachtung, dass das Lebensgefühl, das subjektive Befinden des Patienten in den allermeisten Fällen verbessert werden konnte, dass die Patienten zwar nicht von ihrem Karzinom befreit wurden, dass sie aber oft Jahrzehnte mit ihm leben, bei einigermaßen guter Befind43 Anthroposophische Heilkunde lichkeit. ISCADOR ist kein Heilmittel gegen Krebs. Deutlich ist hervorzuheben, dass die Erfordernis von Schmerzmitteln wesentlich geringer gehalten werden konnte, als bei Patienten, die keine Mistel erhielten. Dass selbst dann in finalen Stadien Morphingaben sehr viel geringer waren oder ganz unterbleiben konnten. Viele Tumorkranke, die Mistel-behandelt waren, konnten leichter und besser sterben, waren vorbereitet auf ihr Hinscheiden und konnten sterben ohne dramatischen Todeskampf. Vielen Heilpraktikern, die oft zögern und sich fürchten, Krebspatienten zu behandeln und zu betreuen, kann man die Angst mindern mit der Gewissheit, dass – wenn die „Stunde geschlagen hat“ – es keine Verlängerung gibt. Dies kann weder der Neben den „anthroposophischen“ Herstellern von Mistelpräparaten (ISCADOR – WELEDA, HELIXOR; ISCUCIN – WALA; ABNOBA; VYSOREL – NOVIPHARM) haben sich in den letzten Jahren noch andere Hersteller auf dem Markt etabliert, deren Präparate nach den Richtlinien der Arzneimittelkommission E (Phytotherapie) zugelassen sind (EURIXOR-MEDISCULAP; LEKTINOL – MADAUS; CEFALEKTIN-CEFAK; RABUVEN-RABE, JUV 110-PHOENIX-LABORATORIUM). Professor des Uni-Klinikums aufhalten, noch der Chefarzt in der onkologischen Abteilung. Dies liegt in höherer Hand. So sollten auch wir Heilpraktiker uns keine allzu großen Selbstvorwürfe machen, wenn ein Patient gehen muss. Wir sollten uns jedoch schulen und fortbilden, um Sicherheit zu erlangen und keine groben Fehler zu begehen – zu diesen wäre eine zu hohe Dosierung zu zählen, die das Immunsystem überfordert und zusammenbrechen ließe. Mit zur fachlichen Weiterbildung gehört auch, sich mit den Tumor-Klassifizierungen und mit der Bedeutung der Tumormarker vertraut zu machen. TNM-Klassifizierung In Abbildung 5 ist zu erkennen, wie die internationale TNM-Klassifikation vorgenommen wird. Großbuchstabe T steht für Tumor; N für Nodi (regionäre Lymphknoten) und M für Metastasen. Die Graduierungen 0 – 4 (oder 5) stehen für deren Ausbreitung. 0 ist nichts; 4 oder 5 ist sehr groß. Das Präfix p steht für postoperative Befunderhebung. Die TNM-Klassifizierung ist im Pschyrembel bestens beschrieben. Tumormarker Ebenfalls im Pschyrembel sind die Tumormarker in ihrer Verschiedenheit beschrieben, was ihre Aussagekraft anbelangt. Da ist sehr ehrlich dargestellt, dass sich die Tumormarker in der Regel nur zur Verlaufskontrolle eignen, also mehrmalige Messungen vorliegen müssen, um eine Tendenz erkennen zu können; ein einmaliger Blick auf die Marker ist wenig aussagekräftig, zumal z. B. bei Raucherinnen der selbe Tumormarker (CEA) stark erhöht sein kann, als hätten sie Brustkrebs. Misteltherapie bei Haustieren Der Verfasser hat gute Erfahrungen gemacht bei der Behandlung von tumorkranken Katzen. Diese Beobachtung deckt sich auch mit den Berichten anderer KollegInnen. Auch bei tumorkranken Hunden, so wird berichtet, kann die Misteltherapie „nahezu Wunder wirken“. | Literatur: (17)Schmötzer, Werner: Pilze in der Onkologie. 1. Aufl. Bonn: Verlag Volksheilkunde, 2007 Schmötzer, Werner „Anthroposophische Naturheilpraxis“. 1. Aufl. Bonn, Verlag Volksheilkunde, 2008. Informationen zu Seminaren: www.wernerschmoetzer.de sowie www.freieheilpraktiker. com und im Seminarheft des Verbandes AUTOR Werner Schmötzer, Heilpraktiker Abbildung: TNM-Klassifikation 44 Lehrbeauftragter FH e. V. 2|2013 wir. Erfahrung und Wissen Einige naturheilkundliche Therapieansätze bei Migräne Migräne ist eine Erkrankung mit periodisch auftretenden Attacken von Kopfschmerzen mit autonomen Begleitsymptomen. Bei einem Teil der Patienten geht der Attacke eine Aura voraus, wie beispielsweise ein Geruch, Gesichtsfeldeinschränkungen, ein Geschmack oder eine Wahrnehmung wie Farben sehen. © drubig-photo – Fotolia.com Die neuronale cortikale Aktivität wird gehemmt und die Hirnstammfunktion wird herabgesetzt, dadurch entsteht eine LichtGeräusch-Empfindlichkeit. Der Gefäßtonus der cerebralen Arterien wird verändert und vasoaktive Substanzen frei gesetzt. Dadurch entsteht eine Entzündungsreaktion der Duraarterien, folglich entstehen Kopfschmerzen. Mögliche auslösende Faktoren einer Migräne können hormoneller Natur sein, wie beispielsweise die Periode, die „Pille“ oder der Eisprung oder aber auch Umwelt wir. 2|2013 45 Erfahrung und Wissen Allgemeine Muskelschmerzen beziehungs weise sogenannte Triggerpunkte strahlen klassischer Weise in die Temporalgegend aus oder in die Schläfen. Nina Stickelmann bedingt durch Flackerlicht, Lärm, extreme Höhen, Kälte, verqualmte Räume. Andere Aspekte sind innere Zyklen, wie SchlafWachrythmus, was gerade viele Menschen betrifft, die im Schichtdienst tätig sind, Zeitverschiebungen oder Substanzen wie Alkohol, vor allem Rotwein in Verbindung mit Käse, was sehr histaminhaltig ist, Schokolade oder auch Medikamente, wie einige Schmerzmittel, die Migräne auslösen können, wie beispielsweise Tilidin. Bestimmte Verhaltensweisen wie Entlastung nach großer Anspannung, Hunger, Erwartungsangst oder auch Wetter bedingt bei Föhn, was aber wissenschaftlich unbewiesen ist. Auch diverse Zusatzstoffe wie Glutamat, was viel zu oft in Lebensmittel zu finden ist, genau wie diverse andere Geschmacksverstärker oder Phosphate, Nitrate können Kopfschmerzen auslösen. Jeder Patient berichtet über seine „eigene Migräne“. So hat der eine beispielsweise zu berichten, dass er meistens am Wochenende, wenn der Stress von ihm abfällt, Kopfschmerzen hat, oder wenn ein Wetterwechsel ansteht, oder wieder andere durch schlechte Luft bedingt, z. B. in unbelüfteten, vollen Räume, wie in einer Disco oder ähnlichem Raum. So bekommt ein Therapeut bei der Anamnese von 100 Patienten meist auch 100 individuelle Verläufe und Antworten auf die Frage, wann und wie sich die Migräne gestaltet. Befindet sich ein Patient in einer akuten Migräneattacke, hilft meist im Allgemeinen Ruhe, Schlaf, Zimmer verdunkeln, Eisbeutel auflegen mit Natureis und je nach Schweregrad Medikamente. Hat sich jedoch der Migräneanfall schon festgesetzt, helfen Medikamente in den seltensten Fällen. 46 Nicht-medikamentös oder auch prophylaktisch ist der Patient gut damit beraten, Stressbewältigung zu betreiben, wenn es sich um stressbedingte Migräne handelt, auch Ausdauertraining hat sich bewährt, wie Schwimmen, Joggen oder Rad fahren. Durch die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson lernt der Patient, aktiv etwas gegen seine Muskelverspannungen zu tun, die sehr oft zu Kopfschmerzen führen, was wiederum auch durch Stress bedingt sein kann. Bei Stress zieht sich besonders die Schulter-Nacken-Muskulatur zusammen, was der Patient im ersten Moment gar nicht unbedingt merken muss. Durch dauernd angespannte Muskeln werden die empfindlichen Nervenfasern in der Muskulatur gereizt und es entsteht Muskelschmerz. Der Muskelschmerz wird zum Rückenmark geleitet. Das Rückenmark zwingt die schon eh angespannte Muskulatur zu noch mehr Anspannung oder erhält die Anspannung aufrecht. Über den 2. und 3. Halsnerv wird dabei der Schulterblattheber angespannt, der den Atlas in eine Dreh-Fehlstellung zwingt und ihn darin fest hält. Der Trapezmuskel wird vom Nervus accessorius angespannt. Der obere Teil des Muskels zieht dabei die Schulter hoch, der Muskel verkürzt sich folglich. Der Accessorius-Nerv ist für die Muskelbewegung zuständig. Seine Muskeln – M. Trapezius und M. Sternocleidomastoideus – erhalten ihre empfindlichen Nervenfasern von den ersten drei Halsnerven. Der Accessorius-Nerv ist entwicklungsgeschichtlich ein Abkömmling des Vagus-Nerv, welcher der 10. Hirn ist und der sogenannte „Stressnerv“. Manchmal geht ein Teil des Accesorius direkt aus dem Vagus hervor und reagiert deshalb auch auf Stress. Allgemeine Muskelschmerzen beziehungsweise sogenannte Triggerpunkte strahlen klassischer Weise in die Temporalgegend aus oder in die Schläfen. Auch manifestiert sich der Muskelschmerz häufig am Processus mastoideus und zwischen den Halswirbelkörpern 7 und TH 4. Bei anhaltendem Stress und nicht besser werdender Migräne ist es sinnvoll dem Patienten anzuraten, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, da es auch oft eine psychische Ursache geben kann. Was hat Migräne mit dem Genick zu tun? In einer Studie wurden 278 Fälle mit chronischen Kopfschmerzen untersucht. Dabei konnten mithilfe der Röntgen-FunktionsAnalyse der Halswirbelsäule Zusammenhänge zwischen Kopfschmerzen und Veränderungen im Bereich des Genicks auf gedeckt werden (Dr. med. Klaus Strackharn). Migränepatienten hatten bis zu 92 % ihrer Genickbeweglichkeit verloren! Migränepatienten hatten zu 89 % eine Dreh-Fehlstellung des ersten Halswirbels und zeigten – im Anfall geröngt – alle eine gezwungene Seitneigung des Kopfes bei 2|2013 wir. Erfahrung und Wissen gleichzeitiger Verkantung des ersten Halswirbels. Migräne hängt also folglich mit einem akuten Bewegungsverlust des Genicks zusammen. Der Halbseitenschmerz hängt also wahrscheinlich mit der erzwungenen Seitneigung des Kopfes zusammen. Wie sich aus dem „akuten Genick“ die Symptome einer Migräne entwickeln sollten, blieb allerdings auch nach den Ergebnissen der Kopfschmerz-Studie weiterhin rätselhaft. Es gibt folglich eine einheitliche Ursachenkette. Es liegt ein fortschreitender, massiver Bewegungsverlust des Genicks zwischen Schädelbasis und dem ersten Halswirbel vor. Es folgt ein akuter Ausfall des Genicks durch Einklemmung des ersten Halswirbels in einer Dreh-Fehlstellung. Migräne ist ein multifaktorielles Geschehen mit verschiedenen begünstigenden Umständen. Erstmal muss unterschieden werden, ob es sich um angeborene oder erworbene Umstände handelt. So kann es sich beispielsweise um eine seitenungleiche Gestaltung und Winkelstellung der Gelenke des Genicks handeln oder aber um eine seitenungleiche Benervung sowie Verlauf von Blutgefäßen im Bereich des Genicks, die damit einher gehen. Ebenso können Wirbelsäulenfehlstellungen wie Skoliosen dafür verantwortlich sein oder aber Blockaden im KreuzbeinDarmbein-Gelenk und/oder Muskelschwächen und eine daraus resultieren de Körperfehlhaltung. Damit in Zusammmenhang steht das Kiefergelenk. Durch den SchulterblattZungenbein-Muskel besteht eine Verbindung zwischen Kiefer, Nacken und Schulter. Dementsprechend ist es äußerst sinnvoll, eine Cranio-Mandibuläre-Dysfunk tion auszuschließen beziehungsweise durch craniale Osteopathie zu behandeln oder der Therapeut empfiehlt dem Patienten einen Zahnarzt, der ganzheitlich arbeitet. Wie könnte man ganzheitlich therapieren? Zu allererst ist es äußerst sinnvoll, die Gesamtstatik der Wirbelsäule zu kontrollieren. Dabei geht der Therapeut von unten nach oben vor. Liegt eine Beinlängendifferenz vor, wird geklärt, ob diese scheinbar oder echt ist. Eine echte Beinlängendiffe- wir. 2|2013 Die Akupunktur ist eine Regulations therapie und kann nur als solche wirken, wenn der menschliche Körper zur Regulation fähig ist! Nina Stickelmann renz kommt erfahrungsgemäß selten vor, ist aber möglich. Weitaus häufiger kommt jedoch die erworbene Beinlängendifferenz vor, das heißt, dass eine Blockade im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk vorliegt, was nach Möglichkeit behoben wird. Eine Möglichkeit hierzu besteht in der chiropraktischen Behandlung. Befindet sich im LWS-Bereich und Kreuzbein-DarmbeinBereich eine Blockade, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Wirbelblockaden bis oben in den HWS-Bereich fortsetzten, da die Wirbelsäule eine zusammenhängende Struktur ist. So werden alle vorhandene Wirbelblockaden beseitigt, damit die jeweiligen Nerven wieder frei sind und nicht mehr durch die Blockade eingeklemmt werden. Nun ist der Nerv zwar wieder frei, schmerzt aber noch sehr oder aber es ist auch möglich, dass die Kopfschmerzen erstmal schlimmer werden, da die Reizweiterleitung überlastet wird und die Nerven die Überregbarkeit regulieren und kompensieren müssen. Unterstützend und um die Muskulatur noch weiter zu entspannen und entlasten, ist hier gut mit Akupunktur zu behandeln, um ein energetisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Die Akupunktur ist eine Regulationstherapie und kann nur als solche wirken, wenn der menschliche Körper zur Regulation fähig ist! Störfelder können dies stark einschränken und es hat eine gewisse Therapieresistenz zur Folge. Daher ist es sinnvoll, anamnestisch nach Störfeldern zu fragen und diese abklären zu lassen. Zu den häufigsten Störfeldern gehören Narben, Zahnherde, chronische Entzündungen des Darms oder des Uro-Genitaltraktes aber auch prolifera- tive Prozesse müssen ausgeschlossen werden. Auch okkulomotorische Störungen können eine Migräne begünstigen und müssen bedacht werden. Schmerz entsteht an Körperstellen, die mit zuviel bzw. zu wenig Energie versorgt sind. Die Ohrakupunktur bietet sich als günstige Therapieform der Akupunktur an, da kurze Reflexwege und ein rascher Wirkungseintritt bei akuten Schmerzzuständen eintritt. Die Hauptindikation der Ohrakupunktur liegt in der Schmerztherapie, wobei gezielte Reize am Ohr Störungen im ganzen Körper beheben! Durch den gesetzten Reiz durch die Nadel am Ohr setzt sofort die Reizweiterleitung ein. Der gesetzte Reiz wird weitergeleitet zur Formatio reticularis, die im Stammhirn sitzt und auch als „Schaltzentrale“ des Gehirns bezeichnet wird. Dort wird der Reiz weitergeleitet zum jeweiligen Erfolgsorgan. Es bestehen kreuzende Reflexbahnen zwischen Ohr, Gehirn und Erfolgsorgan und dementsprechend ein rascher Wirkungseintritt bei Schmerzzuständen. Dies geschieht durch eine sympathikolytische 47 Erfahrung und Wissen Wirkung und eine Durchblutungszunahme. Körpereigenes Morphin und Endorphin werden ausgeschüttet. Je nach Schmerzverlauf finden die Behandlungen im Abstand von 2 Tagen statt mit wechselnden Punktkombinationen. Nach Abklingen der Akutphase wird im Intervall oder zur Prophylaxe behandelt. Prophylaktisch werden 5-10 Sitzungen angesetzt. Die Punktkombination richtet sich nach dem Migränetyp. Es hat sich als sehr sinnvoll erwiesen, mit Stahlnadeln zu arbeiten, da diese neutral sind. Mit Goldoder Silbernadeln kann der Reiz im akuten Anfall zu stark sein und das Gegenteil bewirken. Was hat die Galle mit Kopfschmerzen zu tun? Bei den meisten Migräneformen findet sich ein aktiver Gallepunkt am Ohr. Der Leber-Galle-Kopfschmerz beginnt meist in den frühen Morgenstunden und ist einseitig. Nun gibt es auch die sogenannte hormonelle Migräne, wie beispielsweise kurz vor dem Eisprung, der eine Leber-Gallenschwäche zugrunde liegt. Auch dem sehr schmerzhaften Clusterkopfschmerz liegt meist eine Schwäche im Gallenmeridian zugrunde. Die Galle wird anamnestisch immer in Verbindung mit Sorgen und Ängsten gebracht. So haben Sprichwörter wie „mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“ oder „mir kommt die Galle hoch“ eine äußerst wichtige und tiefe Bedeutung. Genauso oft kommt die Wettermigräne vor, bei der der Schmerz meist diffus im Kopf verteilt oder aber im Frontalbereich auftritt. Der wichtigste Ohrakupunkturpunkt ist in diesem Fall der „Wetterpunkt“. Diesem Leid liegt oft ein Störfeld im energetischen Gleichgewicht des Organismus zugrunde. Diese Störfelder müssen zuerst aufgesucht und ausgeschaltet werden, wie beispielsweise toxische Narben. Neben der Chiropraktik und der Akupunktur ist die Behandlung mit Magnetfeld eine sehr wirkungsvolle Therapieform. Die Schmerzbehandlung gehört traditionell zu den Stärken der Magnetfeldtherapie. Dies liegt hauptsächlich darin, daß die Neuronen bzw. Schmerzrezeptoren gehemmt werden, d. h., dass die Signale der Schmerzrezeptoren nicht mehr vollständig 48 Auch dem sehr schmerzhaften Cluster kopfschmerz liegt meist eine Schwäche im Gallenmeridian zugrunde. Nina Stickelmann zum Gehirn geleitet werden, also der Energiefluss in den Schmerzkanälen gehemmt wird. Zusätzlich werden Endorphine freigesetzt, die eine ähnliche Wirkungsweise haben wie Morphin. Die Durchblutung und die Enzymaktivität werden verbessert und die Beweglichkeit des Muskels unter anaeroben Stoffwechselbedingungen verbessert. Entzündete Nervenbahnen regenerieren sich schneller, da das Magnetfeld eine entzündungshemmende Wirkung hat. Der Mensch besitzt einen eigenen Magnetismus durch rotierende Atome, die um ihre eigene Achse kreisen. Dieser organische Magnetismus rotiert in dieselbe Richtung wie die Atome des von außen anliegenden Magnetfeldes. Da beides die gleiche Frequenz hat, merkt der Patient während der Bestrahlung keine körperlichen Veränderungen, wie beispielsweise Wärme. Bei extremer Muskelhärte ist zusätzlich die Stoßwellentherapie das Mittel der Wahl. Dabei wird mittels Druckluft ein Projektil auf eine unbewegliche Fläche beschleunigt und beispielsweise Myogelosen, die einen Nerv einengen können gelöst, was gerade im Schulter-Nacken-Bereich häufig vorkommt. Medikamentös kann der Patient mit der oralen Gabe von Aconitum, Hypericum oder Cimicifuga unterstützt werden. Hier hat sich die C30 bewährt. Lokale Anwendungen mit Muskelsalben oder Schmerzölen sind ebenfalls zu empfehlen. Wärmeanwendungen sind individuell zu entscheiden, je nach Toleranz des Patienten, wobei im akuten Migräneanfall Wärme eher kontraindiziert wäre, aufgrund der Nervenreizung. Alles in allem ist es sehr wichtig, die jeweilige Therapie oder zu kombinierende Therapieformen immer individuell von Patient zu Patient zu entscheiden und während der Therapie mit dem Patient als Therapeut in Verbindung zu bleiben und abzuklären, was dem Patient gut tut und was nicht. Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigenen Bedürfnisse und Wohlbefinden, worauf der Therapeut immer eingehen sollte. Nur so funktioniert meines Erachtens eine gute Therapie zwischen Therapeut und Patient. | Quellenangaben: „Ohrakupunktur für Praktiker“ H.P. Ogal/ B.C. Kolster (Hippokrates Verlag) „Ohrakupunktur“ N. Linde (Sonntag Verlag) „Propädeutik der Ohrakupunktur“ A. Rubach (Hippokrates Verlag) „Nie wieder Migräne“ Dr. med. Klaus Strackharn (Herbig Gesundheitsratgeber) „Triggerpunkte und Muskelfunktionsketten“ Richter/Hebgen (Hippokrates Verlag) „Kopfschmerzen“ H.C. Diener (Hippokrates Verlag) „Magnetfeldtherapie“ C. Thuile (Haug Verlag) Fotos aus eigenem Bestand AUTORIN Nina Stickelmann, Heilpraktikerin Lehrbeauftragte und Mitglied im Vorstand FH e. V. 2|2013 wir. aktiv.Forum Freie Heilpraktiker e. V. Kongress-Rückblick Hamburg … Am 20. April 2013 fand unser 6. Norddeutsches Heilpraktikersymposium in Hamburg statt. Über 200 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker besuchten die 36 Fachvorträge im Kongresbereich des Bergedorfer Ramada-Hotels. Im Ausstellungsbereich stellten 26 Firmen ihre Produkte vor. Wir bedanken uns bei den Kolleginnen und Kollegen der ausstellenden Firmen, bei unseren Referentinnen und Referenten und den engagierten TeilnehmerInnen für ihr Kommen. Der Tagungstagung war intensiv und erfolgreich für alle Beteiligten. Unser Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ramada. Wir alle wurden den ganzen Tag über sehr gut betreut und die Küche lieferte einen passenden kulinarischen Rahmen. Wir haben Hamburg am Sonntag mit vielen positiven Eindrücken verlassen. Vorstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbandes | Kongress-Ausblick Düsseldorf/Neuss und Dresden … Unsere September und November-Kongresse werfen ihre Schatten voraus. Düsseldorf/Neuss Den Programm-Flyer des großen Düsseldorfer Kongresses im September 2013 werden Sie bereits in Ihrem Briefkasten vorgefunden haben. 56 Fachvorträge am Samstag, den 14. September, und 32 Fachvorträge am Sonntag, den 15. September 2013, bieten in der gewohnten Qualität einen umfangreichen Überblick über Neues und altes Bewährtes. wir. 2|2013 Wir erwarten wieder über 1000 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker und über 100 Aussteller aus Nordrhein-Westfalen und den anderen Bundesländern und freuen uns schon heute auf die gemeinsamen Gespräche und Begegnungen. Dresden Am 16.11.2013 öffnen wir wieder die Tore für das 17. Dresdner Heilpraktiker-Symposium/Mitteldeutscher Heilpraktikerkongress an der Elbe im ICC/Maritim. Das Vortragsprogramm ist fertig. 55 Fachvorträge sind geplant, die Ausstellerfläche ist weitestgehend bereits wieder ausgebucht, über 70 Aussteller freuen sich auf Ihren Besuch. Wir erwarten hier wieder über 600 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, vornehmlich aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Berlin. Kooperationspartner unserer diesjährigen Kongresse sind der BDHN – Bund Deutscher Heilpraktiker und Naturheilkundiger e.V. mit Sitz in München sowie der FVDH – Freier Verband Deutscher Heilpraktiker e. V. mit Sitz in Münster | 49 aktiv.Forum Freie Heilpraktiker e. V. Wir machen hier einen Spendenaufruf vereins-öffentlich, den wir von unserem Dresdner Kooperationspartner, den Kolleginnen der Heilpraktikerschule Mehner & Bußhardt erhalten haben Hilfe für Heinrich Liebe Schüler, Kollegen und Partner, im Moment haben wir das Gefühl, die Katastrophen häufen sich. Von einer ganz privaten Bedrohung, die neben dem Hochwasser gerade akut ist, möchten wir euch heute berichten und um eure Hilfe bitten. Sie hat einen kleinen Sohn, er heißt Heinrich. Der in Dresden ansässige Verein „Sonnenstrahl e.V.“ leistet tolle Arbeit für die Unterstützung von krebskranken Kindern und deren Familien. Sie haben sofort zugestimmt, für Heinrich ein Unterkonto einzurichten, um Hilfe zu organisieren. Wir haben uns gedacht: Wenn all unsere Schüler, Kollegen und Partner eine kleine Spende geben, dann ist der Betrag schnell zusammen. Nadja und Heinrich haben vor 3 Jahren eine schwere Zeit bewältigt, denn Heinrich hatte ein Medulloblastom, einen Hirntumor. Wir möchten euch bitten, Nadja und Heinrich mit einem Betrag zu helfen, um die Arbeit des Heilpraktikers und die Therapie mit zu finanzieren. Nach Operation und Therapie galt er als geheilt und führte wieder ein normales Leben. Jetzt ist er im Begriff, ein Schulkind zu werden. Jeder Betrag wird helfen, um Heinrichs Leben eine Chance zu geben. Ralf Käppler hat eine Co-Trainerin für Seilgarten-Trainings. Sie heißt Nadja Ressel und einige von euch haben sie in Trainings oder in Kursen an unserer Schule persönlich kennen gelernt. Vor einigen Wochen aber begannen Schmerzen, deren Ursache im ZNS lag: Er erkrankte an einem Rezidiv. Nach erneuter Operation wurde klar, dass die Erkrankung allein mit den Mitteln der Schulmedizin nicht aufzuhalten ist. Durch die Erstbehandlung erscheint die Wirksamkeit einer erneuten Wirkstoff therapie zu klein. Nadja und ihre Fa milie suchten nach Wegen in der Komplementärmedizin und sie fand einen Heilpraktiker-Kollegen in der Nähe von Frankfurt am Main, der auf Kinder onkologie spezialisiert ist und eine Möglichkeit sieht, die Therapie kurativ anzusetzen. Da Nadja bis vor Kurzem studiert hat, fehlen ihr nun die finan ziellen Mittel, um dieses Angebot zu nutzen und ihrem Sohn damit die Chance auf Leben zu geben. Es werden mindestens 2500 Euro benötigt, um verschiedene Laboruntersuchung für 50 passende Chemotherapeutika in Kombination mit komplementären Mitteln umzusetzen. Sollte eines der Mittel sich als passend erweisen, werden diese Medikamente/Therapie nicht von der Krankenkasse übernommen werden. In der Schule stellen wir dafür einen „Glücksfrosch“ als Sparbüchse auf, der sich freut, wenn der Bauch klappert oder raschelt. Wer derzeit nicht in die Schule kommt, kann gern das Konto vom Sonnenstrahl e.V. Dresden nutzen. Kto.Nr.: 3120072574 BLZ: 85050300 Bank: Ostsächsische Sparkasse Dresden Eine Spendenquittung wird Euch zugeschickt, wenn Ihr bei der Überweisung Eure Adresse vermerkt. Als Verwendungszweck bitte unbedingt angeben: Spende für Heinrich Ressel!!! Osteopathie und die Macht der Krankenkassen Es kommt durch gesetzliche Krankenkassen und privaten Versicherungen immer wieder zu diskriminierenden Äußerungen und Erstattungsablehnungen gegenüber Patienten, wenn Kolleginnen und Kollegen zwar Osteopathie ausführen, sich aber nicht dem Reglement von osteopathischen Fachverbänden unterwerfen. Die Krankenkassen verlangen als Erstattungskriterum und Qualitätsnachweis die Mitgliedschaft in einem osteopathischen Fachverband, weil dort angeblich nur Mitglied werden kann, wer eine OsteopathieAusbildung nach den Vorstellungen der Fachverbände und Krankenkassen absolviert hat. Ergänzend heißt es in den Erstattungskriterien: Oder eine gleichwertige Ausbildung. In der Regel gehen die Kassen von einer 5-jährigen Osteopathie-Ausbildung aus. Nominal angegeben werden ca. 1300 Stunden, die sich auf 5 oder 6 Jahre verteilen. Bei einem Vollzeitunterricht wären das ca. 6 Monate. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Stunden bezieht sich nicht auf die Osteopathie, sondern auf eine Art Heilpraktikerausbildung, Differentialdiagnose, Anatomie, Pathologie. Wir haben diese Art der Diskriminierung u. a. in einer Beschwerde an die Aufsichtsbehörden gegeben. Sowohl beim Bundesversicherungsamt als auch beim Bundesgesundheitsministerium hat man lediglich ausweichend geantwortet. Die Problematik ist dort mit großer Sicherheit klar, offenbar fehlt es aber am politischen Willen, sich mit den Kassen „anzulegen“. Mit einzelnen Kassen führen wir exemplarische Auseinandersetzungen um diese Frage, abgeschlossen ist aber noch kein Fall. Unseren Mitgliedern können wir eine Bescheinigung zur Weiterreichung an betroffene Patienten zur Verfügung stellen, die Art und Umfang der Heilpraktikerausbildung und wenn nachgewiesen, die osteopathische Ausbildung bzw. Qualifikation dokumentiert. Ein Mustertext (rechts) ist hier beispielhaft abgedruckt. | Die Rechnung der Therapiekosten wird dann direkt über das Vereinskonto beglichen. | 2|2013 wir. aktiv.Forum Freie Heilpraktiker e. V. Bescheinigung für Mitglieder des ilpraktiker e. V. Berufs- und Fachverbandes Freie He ng der Heilkunde zu sein. Dies gilt grundI. Staatliche Erlaubnis zur Ausübu tiker-Erlaubnis, heilkundlich tätig prak Heil r eine ber Inha gt chti bere : Sie dürfen umfassend diagnostisch § 1 Abs. 1 Heilpraktikergesetz besitzen arztähnliche Kompetenzen r tike prak Heil n. nge nku chrä Eins sätzlich ohne tvorbehalt) besteht. rn kein ausdrückliches Verbot (Arz und therapeutisch tätig werden, sofe ige Geh die Gesundheitsämter rprüfung durch das örtlich zuständ II. Staatliche Überprüfungen durc praktikererlaubnis bildet eine Übe bzw. Heil r tung eine g erei ilun Vorb Erte rige der rjäh g meh tzun Eine Vorausse erfordert grundsätzlich eine fung rprü rübe tike der in prak den Heil wer der der Überprüfungen sundheitsamt. Das Bestehen ischer Basiskenntnisse. Die Inhalte dizin lme schu erb Erw den und ung private Ausbild Überänder konkretisiert. 99 nennt beispielsweise folgende Regel durch Runderlässe der Bundesl Nordrhein-Westfalens vom 18.05.19 s ium ister n smi heit und Ges des Der Runderlass : den Bewerbern nachzuweisen sind und therapeuprüfungsgegenstände, welche von zen und Gefahren diagnostischer Gren ie sow zen Gren e tlich rech dere eson insb de, skun etze Berufs- und Ges tlichen Ausübung der Heilkunde; ischen Anatomie und Pathophysio tischer Methoden bei der nichtärz iologie, einschließlich der patholog Phys und ie tom Ana der sse ntni Ken Grundlegende eung von häufigen Krankheiten, insb logie; tslehre, Erkennung und Unterscheid ten, khei khei Kran Kran nen ren mei gba allge rtra der übe in und se en Grundkenntnis nkheiten, der degenerativ f-Kra slau Krei Herz der n, eite nkh sondere der Stoffwechselkra ie seelischer Erkrankungen; der bösartigen Neubildungen sow Zustände; rdnung; er Notfälle und lebensbedrohender akut ng der Medizinproduktebetreibervero Erkennung und Erstversorgu nach hten Pflic n, hme ßna sma tion ilisa ussion, Ster Perk n, und atio nen Palp ktio on, infe ekti Des e, (Insp Praxishygien n Krankenuntersuchung bare ittel unm der en hod Met , ung Technik der Anamneseerheb und Blutdruckmessung); Auskultation, Reflexprüfung, Pulsrte; rwe Labo Bewertung grundlegender . iken chn nste ktio Pun Injektions- und gskompetenz ststän Heilpraktiker zur umfassenden selb III. Delegationsbefugnis und Handlun aus. Neben Ärzten sind ausschließlich nständige medizinische Handlungskompef Beru n eige Heilpraktiker üben einen freie gt. Heilpraktiker besitzen hierbei eine aus. digen Ausübung der Heilkunde befu dlichen Fachfragen grundsätzlich von Weisungen Dritter bei heilkun me nah heitsdienst und egen Ges n dige stän lbst unse den tenz. Dies schließt die Entg ber tzlichen Voraussetzungen gegenü siotherapeutische VerHeilpraktiker können unter den gese . Sie sind unter anderem befugt, phy ben ausü echt onsr gati Dele ein n berufen wie Physiotherapeute ordnungen auszustellen. verband Freie Heilpraktiker e. V. Mitgliedschaft im Berufs- und Fach verband I. ntliches Mitglied im Berufs- und Fach axisanschrift ist seit dem Datum orde e/Pr Nam r/in tike Ort. in prak sich Heil t rr nde /He Frau issitz befi nummer lautet Nummer; der Prax dass nach dem Freie Heilpraktiker e. V. Die Mitglieds us als ordentliches Mitglied voraus, Stat der t setz g zun ssat and Verb rer darf. unse den 1a) wer kt t Pun eüb 3 § d ausg hen äßig prec fsm Ents de ohne Bestallung beru kun Heil die eise erw kunde ohne ssig Heil zulä der t ng Rech jeweils geltenden rer Erlaubnis zur Ausübu iesen. Frau/ /Herr Name durch Vorlage seiner/ih gew Frau nach uns , hat tum g /Da tzun örde usse Beh h Vora e Dies ktiker-Erlaubnis), ausgestellt durc lpra (Hei HPG .1 Abs 1 § . nach iker“ ng ärztliche Bestallu ilpraktikerin“/„Heilprakt sübung die Berufsbezeichnung „He Herr Name führt bei der Berufsau petenz herapeutische osteopathische Kom II. Osteopathische Weiterbildung/T ndlich igenständig osteopathisch-heilku Beispielstext: Jahreszahl e inen Angaben in eigener Praxis seit n/se ihre nach ist e Nam rr /He Frau einer Prüfung ertätig. entrum Düsseldorf erlernt und mit in unserem Verbands-Schulungsz thie opa Oste hat e Nam rr /He Frau folgreich abgeschlossen: e Gegenstände: Weiterbildung beinhaltet folgend m BehandlungsDer Stoffplan der osteopathischen then Dr. Lawrence H. Jones zu eine opa Oste hen nisc rika ame den h durc thie opa Oste der Die Entwicklung konzept. Extremitäten. ule sowie den oberen und unteren Gezielte Palpation an der Wirbelsä unkten (Tender Points). te Positionierung des entsprechen Finden von diagnostischen Schmerzp en Schmerzpunktes durch bestimm isch nost diag des g nun pan Ents r Das Erreichen eine eit. den Gelenkes bis zur Schmerzfreih Die einzelnen Stufen: Bewegungstest Positionierung Die Behandlung Nachuntersuchung Behandlung der Halswirbelsäule Behandlung der Brustwirbelsäule Behandlung der Rippen Neurovegetative Verbindungen Anatomie der wichtigsten Faszien le Behandlung der Lendenwirbelsäu Hüften der und ens Beck des Behandlung Behandlung von Knie und Fuß Behandlung der Schulter der Hand Behandlung des Ellenbogens und en Prüfung ab. r schriftlichen und einer praktisch Die Weiterbildung schließt mit eine Düsseldorf, den Datum Unterschrift Vorstand wir. 2|2013 51 aktiv.Forum Freie Heilpraktiker e. V. Hinweise und Tipps aus der Praxis – Entnommen aus Mitgliederanfragen beim Verband und unseren Antworten – Anfrage: Kann ich den Behandlungsvertrag digital einscannen und das Original wegwerfen? Anwort: Der Behandlungsvertrag unterfällt steuerrechtlichen und handelsrechtlichen Auf bewahrungspflichten. Ob und wie diese durch digitalisierte Dokumente gewahrt werden können, ist nur im Einzelfall zu entscheiden. Eine abschließende Bewertung rechnet sich meist nur für große Konzerne (z. B. Versicherungen). Als Heilpraktiker ist man auf der sicheren Seite, wenn man die Verträge im Original vorrätig hält. Im Fall eines Rechtsstreits käme zwar auch die Vorlage einer eingescannten Ver sion als Beweismittel in Betracht; Nach teile in der Beweiswürdigung (z. B. nicht nachweisbare Veränderungen über Bearbeitungsprogramme, die Red.) sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen. Dokumente, die persönlich unterzeichnet sind, sollten im Original aufbewahrt werden. Anfrage: Klauseln und vertragliche Vereinbarungen zum Ausfallhonorar Beispiel: Wird ein Termin ohne Absage nicht wahrgenommen oder wird die Absage nicht mindestens zwei Tage vor dem Termin mitgeteilt, wird das volle Honorar in Rechnung gestellt. Anfrage: Wie hat sich ein Heilpraktiker rechtlich zu verhalten, wenn ein Patient a) von einer geplanten Straftat erzählt b) erzählt, dass er Drogen nimmt Antwort: So ist diese Klausel unzulässig. Es folgt eine bessere Formulierung, die jedoch auch umstritten ist. Es gibt zu dieser Frage aufgrund unterschiedlicher gerichtlicher Bewertungen leider keine Rechtssicherheit. „Bei nicht in Anspruch genommenen, fest vereinbarten Behandlungsterminen schuldet der Patient dem Behandler ein Ausfallhonorar in Hohe von 50 % der Gesamtgebühr von .......... €. Der Ausfallbetrag ist sofort zahlbar.“ Die vorstehende Zahlungsverpflichtung tritt nicht ein, wenn der Patient mindestens 24 Stunden vor dem vereinbarten Termin absagt oder ohne sein Verschulden am Erscheinen verhindert ist. In diesem Fall ist der Grund der Verhinderung unverzüglich mitzuteilen und auf Verlangen nachzuweisen. Der Nachweis, dass kein Schaden oder nur ein wesentlich niedrigerer entstanden sei, bleibt hiervon unberührt. Ebenso der Nachweis eines höheren Schadens durch den Behandler. Antwort: zu a) Es kommt darauf an, um welche Straftat es sich handelt. Für Heilpraktiker besteht keine allgemeine Anzeigepflicht geplanter Straftaten. Wie auch von jeder Privatpersonen müssen jedoch von Gesetz wegen die Planung der in § 138 StGB genannten Straftaten angezeigt werden. Eine Auflistung findet sich unter folgenden Links: http://de.wikipedia.org/wiki/Nicht anzeige_geplanter_Straftaten http://dejure.org/gesetze/StGB/138.html Ihre Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde ohne ärztliche Bestallung gemäß Heilpraktikergesetz und erfolgreicher Kenntnisüberprüfung haben erhalten: Rolf Plumanns Charlotte Schmidt-Liedtke Annette Odenthal Klemens Funke Verena Euchler-Pluschke Beate Schneider Claudius Klein Anke Lübke Sandra Buscher Simone D. Kaster Diana Hüls Elke Hauk Marion Brodocz Kläre Limbach Nicole Vogel Susanne Petermann Wir wünschen allen frisch gebackenen Kolleginnen und Kollegen auch weiterhin viel Erfolg. | 52 In diesen Fällen geht die Offenbarungspflicht der Verschwiegenheitspflicht vor. Eine Pflicht zur Anzeigeerstattung bereits begangener Straftaten besteht für Heilpraktiker indes grundsätzlich nicht. Darüber hinaus ist im Einzelfall jedoch auch stets eine Strafbarkeit wegen Unterlassens in Betracht zu ziehen. Beispielsweise wenn ein Heilpraktiker während der Behandlung eines Kindes eine körperliche Misshandlung diagnostiziert und keinen geeigneten Maßnahmen ergreift. Diese Sachverhalte können jedoch nur im Einzelfall abschließend bewertet werden. Aufgrund der großen Unwägbarkeiten raten wir deshalb dazu, bei entsprechenden Konstellationen anwaltlichen Rat einzuholen. Zudem sollte überprüft werden, ob nicht der „gesunde Menschenverstand“ eine Anzeige gebietet. zu b) Hier geht grundsätzlich die Schweigepflicht des Heilpraktikers vor. Diese endet jedoch da, wo der Patient aufgrund seiner Abhängigkeit in eine gesundheit liche Notlage gerät oder nicht mehr in der Lage ist, sein Verhalten zu steuern. In diesem Falle könnte eine Garantenstellung des Heilpraktikers dazu führen, dass Ab hilfe zu schaffen ist. Dies ist jedoch stark einzelfallabhängig und im Zweifelsfall nur durch konkreten anwaltlichen Rat zu klären. | 2|2013 wir. Termine Freie Heilpraktiker e.V. Kosten für Veranstaltungsteilnehmer (soweit nicht anders angegeben): Euro 5,00; für Mitglieder Freie Heilpak tiker e. V.: kostenfrei Landesbereich Baden-Württemberg Regionalgruppe Freiburg Ltg.: Bengt Jacoby, Heilpraktiker, Tel. 07 61/27 30 10, Fax 07 61/27 30 50 Jeden ersten Donnerstag im Monat (außer in den Schulferien und an Feiertagen) Veranstaltungsort: Hippocrates Heilpraktiker Schule, Rosastr. 9, 79098 Freiburg Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos 04.07.2013, 19.30 – 21.30 Uhr Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Die Herausforderung des Heilpraktikers: Herausforderungen, Möglichkeiten, Gefahren. Was wir alle tun können, um unseren expandierenden Berufsstand zu sichern!“ Regionalgruppe Heidelberg Ltg.: Angelika Hochadel, Heilpraktikerin, Tel. 0 79 30/3 27 30 77 Monika Krebs, Heilpraktikerin, Tel. 0 62 20/67 79 Veranstaltungsort: Eden Hotel Wolff, Arnulfstr. 4, 80335 München (gegenüber Hauptbahnhof), Tel. 0 89/5 51 15-0, Fax 0 89/5 51 15-5 55 26.06.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dipl. Biologin Diana Krause „Spucken ausdrücklich erwünscht – nichtinvasive Hormondiagnostik und naturheilkundliche Therapieansätze“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Labor Enterosan L+S AG“ 17.07.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Naturheilkundliche Therapiekonzepte bei Folgen durch Infektionskrankheiten (Erregertoxikosen) am Beispiel von EBV, Chlamydien, Mykoplasmen, Salmonellen, Lamblien, etc.“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Meta Fackler Arzneimittel GmbH“ 25.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Ludwig Petzi, Psychotherapeut HPG „Funktionelle BioAnalyse (FBA) nach Dr. Scott Monk – der schnelle Weg zu Diagnostik und Therapie funktioneller Störungen mithilfe des Manuellen Muskeltests an 14 Primären Energiepunkten.“ 23.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Cathrin Battaglia, Heilpraktikerin „Der Einsatz von Heilpilzen bei Schilddrüsenerkrankungen“ in Zusammenarbeit mit der Firma „MykoTroph AG Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde“ 27.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Die Zukunft des Heilpraktikers: Herausforderungen, Möglichkeiten, Gefahren... Gesetzesentwicklung, EU-Recht ... Was wir alle tun können, um unseren expandierenden Berufsstand zu sichern! Frage und Antwort mit dem Vorsitzenden des Berufs- und Fachverbandes“ Landesbereich Berlin/Brandenburg Regionalgruppe Berlin Veranstaltungsort: Leonardo (ehem. Holiday Inn), Pleikartsförster Str. 101, 69124 Heidelberg, Tel. 0 62 21/7 88-0, www.leonardo-hotels.de 20.07.2013, 10.00 – 14.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Ganzheitliche Therapiekonzepte bei chronischen Erregertoxikosen (z. B. EBV, Chlamydien, Mykoplasmen usw.)“ in Zusammenarbeit mit der Firma Meta Fackler Arzneimittel GmbH Landesbereich Bayern Regionalgruppe München Ltg.: Cynthia Roosen, Heilpraktikerin, Tel. 0 89/20 23 81 18, Fax 0 89/13 92 64 66 Michael Sepp, Heilpraktiker, Tel. 01 70/7 83 32 56 wir. 2|2013 Ltg.: Anne-Christine Heuhsen, Heilpraktikerin, Tel. 0 30/77 39 12 07 Hella-Marie Kroworz, Heilpraktikerin, Tel. 01 72/8 77 75 73 Veranstaltungsort: Savoy Hotel Berlin, Fasanenstr. 9-10, 10623 Berlin-Charlottenburg, Tel. 0 30/3 11 03-0, Fax 0 30/3 11 03-3 33 31.08.2013, 16.00 – 19.00 Uhr Dr. rer. nat. Sylvia Püttmann, Mikrobiologin „Urheimische Pflanzen für moderne Gesundheitspflege“ in Zusammenarbeit mit der Firma Dr. Pandalis Urheimische Medizin GmbH & Co. KG Landesbereich Hessen Regionalgruppe Kassel Ltg.: Andrea Meyer-Doll, Heilpraktikerin, Tel. 05 61/88 71 12 Veranstaltungsort: Phillip-ScheidemannHaus, Raum 105, Holländische Str. 74, 34117 Kassel, Tel. 05 61/89 43 92 Parkplätze in der eigenen Tiefgarage; Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahn linien 1, 2, 5, Haltestelle Monbachstraße 11.09.2013, 18.00 – 21.00 Uhr Kirsten Gerlitz, Heilpraktikerin „Schüssler Salze – die klassischen Zeichen im Gesicht erkennen“ 09.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Sebastian Pfaar, Yogalehrer „Komm mit Yoga in den Fluss von Atem, Bewegung und Achtsamkeit (leichte Übungen) Bitte bequeme Kleidung tragen!“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Satya Yoga“ 06.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Annette Frede, Ärztin für Naturheilkunde und klassische Homöopathie „Praxisbeispiele zur Therapie mit orthomolekularen Mikronährstoffen“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Trend balance“ 04.12.2013, 18.00 – 21.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker „Geriatrie – eine Domäne der Naturheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan Arzneimittel GmbH“ Landesbereich Nord Regionalgruppe Hamburg Ltg.: Manfred Michaelis, Heilpraktiker, Tel. 0 40/38 61 93 32, Fax 0 40/38 61 93 32, E-Mail: michaelisheilpraktiker@ freenet.de Veranstaltungsort: Hotel Ramada HamburgBergedorf, Holzhude 2, 21029 Hamburg, Tel. 0 40/7 25 95-0, Fax 0 40/7 25 95-1 87 29.07.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Klaus R. Wasmuht, Heilpraktiker „Ayurveda & Prävention – Gesund durch bewusstes Leben“ 26.08.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Angelika Pravida, Heilpraktikerin „Kinesiologie – Stressabbau und Kieferentspannung“ in Zusammenarbeit mit der Firma „A. Pflüger GmbH & Co. KG“ 30.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Petra Schenke, Betriebswirtin „Nachhaltiger Therapieerfolg durch gesunde Verhütung – alltagstaugliche klinisch getestete Methoden (Lady Comp.)“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VE Valley Electronics GmbH“ 28.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Andrea Manca, Heilpraktikerin „Gynäkologie – Frauenheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Soluna Heilmittel GmbH“ 53 Termine Freie Heilpraktiker e.V. 25.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Pankreas – Multitasking Organ und Toxinsammler“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Meta Fackler Arzneimittel GmbH“ 27.01.2014, 19.00 – 21.00 Uhr Ernst Wieghorst, Heilpraktiker „Neuro- und Biofeedback bei ADS, Bruxismus und als Schmerztherapie“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Mediatech-Elektronic-GmbH“ 24.02.2014, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. Douglas Diehl (D.C.) „Trenne Deine Vergangenheit von Deiner Gegenwart, so dass sie nicht in Zukunft reaktiviert wird“ 28.04.2014, 19.00 – 21.00 Uhr Jean-Claude Alix, Heilpraktiker „Der Mensch braucht Naturheilkunde“ 26.05.2014, 19.00 – 21.00 Uhr Gisela Lewerenz, Heilpraktikerin „Elektrosmog“ 30.06.2014, 19.00 – 21.00 Uhr Martina Fritsch, Heilpraktikerin „Diabetes mellitum & Omega 3 Fettsäuren“ 25.08.2014, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Edith Göttsche „Das ReizdarmSyndrom als Ausdruck vegetativ-struktureller Störung des Verdauungstraktes“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Dr. Gustav Klein“ 29.09.2014, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. med. Günter Gerhardt „Ist der Darm Gesund, ißt der Mensch Gesund. Die Kanne Brottrunk Wirkung auf das Immunsystem“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Kanne Brottrunk GmbH & Co KG“ 20.10.2014, 19.00 – 21.00 Uhr DR. h. c. Patrick Auth „Diagnostik der humoralen Immunaktivität bei Allergien, Autoimmunerkrankungen und Tumoren“ in Zusammenarbeit mit der Firma „biovis´Diagnostik MVZ GmbH“ 24.11.2014, 19.00 - 21.00 Uhr Ghazal Köllner, Heilpraktikerin „Das Geheimnis des Atems. Mit wissenschaftlichen Untersuchungen und praktischen Anwendungen“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Art of Living sowie Yogazentrum“ Landesbereich NRW Regionalgruppe Aachen Ltg.: Elfie Weidenhaupt, Heilpraktikerin Veranstaltungsort: FeG (Freie evangelische Gemeinde) Kopfstr. 20, 52249 Eschweiler Jeden ersten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr 04.09.2013, 19.00 – 21.30 Uhr Dipl. Ing. Florian Schwabe „Sauerstoffmehrschritt-Therapie nach Prof. von Ardenne“ in Zusammenarbeit mit der Firma „SMT“ 10.10.2013, 19.00 - 21.30 Uhr Dr. Rainer Bartosch, Pädagoge „Energie und Informationen bestimmen die Biologie - Das System NES Pro Vision analysiert den Zu- 54 stand des energ. Körperfelds (Aura), zeigt Schwächen und Verzerrungen als Ursache für viele körp. sowie seelischen Beschwerden auf.“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Ganzheitliche Therapiesysteme Dr. Rainer Bartosch“ 06.11.2013, 19.00 – 21.30 Uhr Else Schnakenberg, Heilpraktikerin „Einflüsse von Chemikalien in tägliche benutzten Gegenständen auf unsere Gesundheit und Fortpflanzung sowie Handlungsmöglichkeiten“ Regionalgruppe Düsseldorf Ltg.: Birgit Müller-zur Linden, Heilpraktikerin, Tel. 02 11/28 26 83 Peter O. Neumann, Heilpraktiker, Tel. 0 21 73/8 15 28 Veranstaltungsort: Rudolf-Steiner Schule Düsseldorf/Waldorfschule, Diepenstr. 15, 40625 Düsseldorf 11.09.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Stefan Marzinowski, Heilpraktiker „Der Darm und das Blut als „Spiegel von Krankheit und Gesundheit“ – Diagnostische Möglichkeiten und Therapien anhand von Fallbeispielen, Laborparametern und Dunkelfeldbildern“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Synomed GmbH“ 09.10.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Karl-Otto Franke, Heilpraktiker „Infektionsanfälligkeit der oberen Luftwege“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Kattwiga Arzneimittel GmbH“ 13.11.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Astrid Tschersich, Heilpraktikerin „Angewandte naturheilkundliche Immuntherapie unter Einbeziehung der Miasmenlehre“ 11.12.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Jean-Claude Alix, Heilpraktiker „Es geht um Ihre Knochen; Rückenschmerzen und lokale Arthrose an Knien, Hüften – Entstehung und Therapie“ 20.11.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Monika Königstein, Heilpraktikerin „Mythos Milch – Über krankmachende Faktoren von Milch und Milchprodukten. Eine interaktive Arbeitsgruppenveranstaltung“ 08.01.2014, 19.00 – 22.00 Uhr Dr. med. vet. Anita Kracke, Heilpraktikerin „Chlamydien und andere zellwandfreie Erreger – chron. Erkrankungen behandeln mit Sanum und Phytotherapie“ in Zusammenarbeit mit der Firma Sanum-Kehlbeck GmbH & Co KG 12.03.2014, 19.00 – 22.00 Uhr Gisela Tarbiat, Heilpraktikerin „Essstörungen – ein Problem in unserer Zeit? (Bulimie, An orexie und Co.)“ in Zusammenarbeit mit der Firma Staufen-Pharma GmbH & Co. KG 09.04.2014, 19.00 – 22.00 Uhr Dr. med. Jan-Christoph Wollmann „TherapieOptionen mit Vitamin B-Injektionen – praxistaugliche Konzepte für den Praktiker“ in Zusammenarbeit mit der Firma Hevert-Arzneimittel GmbH & Co. KG 08.10.2014, 19.00 – 22.00 Uhr Werner Schmötzer, Heilpraktiker „Therapieansätze der anthroposophischen Heilkunde bei Erkrankungen des Bewegungsapparates“ in Zusammenarbeit mit der Firma WALA Heilmittel GmbH Regionalgruppe Westerwald Ltg.: Michael Kohl, Heilpraktiker, Tel. 0 27 42/91 24 62 Veranstaltungsort: Hotel Alte Post, Siegstr. 1, 57537 Wissen, Tel. 0 27 42/91 36 76, www.alte-post.de 19.06.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apotheker „Pankreas: Multitasking-Organ und Toxinsammler“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Meta Fackler Arzneimittel GmbH“ Regionalgruppe Rhein-Sieg-Ahr Ltg.: Eugen Sprandel, Heilpraktiker, Tel. 02 28/9 28 75 87, E-Mail: [email protected] Regionalgruppe Köln/Bonn Ltg.: Sibylle Ernert, Heilpraktikerin, Tel. 02 21/42 34 87 54, E-Mail: [email protected] Veranstaltungsort: Hotel Lyskirchen, Filzgraben 26-32, 50676 Köln 04.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Monika Volkmann, Fachkrankenschwester „Das Bombastus-Heilsystem 2. Teil“ in Zusammenarbeit mit der Firma BombastusWerke AG Veranstaltungsort: Hotel Rheinterrassen, Römerstr. 99-101, 53332 Bornheim-Widdig, Tel. 0 22 36/92 20 20 10.09.2013, 19.00 – ca. 21.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Krebs patient in der Naturheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Vitorgan Arzneimittel GmbH“. Die Firma spendiert jedem Teilnehmer ein Getränk. 12.11.2013, 19.00 – ca. 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Neues aus der Infektologie – Phytotherapeutische Möglichkeiten zum Schutz gegen MRSA“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Dr. Pandalis Urheimische Medizin GmbH & Co. KG“ 2|2013 wir. Termine Freie Heilpraktiker e.V. Regionalgruppe Sauerland Ltg.: Trudi Finke, Heilpraktikerin, Tel.: 0 29 33/32 52 28.09.2013, 10.00 – ca. 13.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Geria trie Patient – Diagnose und Therapie“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan Arzneimittel GmbH“ Regionalgruppe Alzey Birgit Münker, Heilpraktikerin, Tel.: 0 29 35/9 68 95 72 Ltg.: Michaela Rohleder, Heilpraktikerin, Tel. 0 67 34/9 15 56 33 10.07.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilpraktiker „Fälle aus der Praxis“ 25.09.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilpraktiker „Ein homöopathisches Theaterstück“ 27.11.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Marion Rosenkranz-Büttner „Therapie der Borreliose mit vorwiegend spagyrischen Mitteln“ Regionalgruppe Jena Veranstaltungsort: Sunderland Hotel, Rathausplatz 2, 59846 Sundern, Tel. 0 29 33/9 87-0 26.06.2013, 17.00 – 20.00 Uhr Holger Frenzel, Heilpraktiker „Herz – Magen, aus naturheilkundlicher und osteopathischer Sicht“ in Zusammenarbeit mit der Firma Gustav Klein 23.10.2013, 17.00 – 20.00 Uhr Wulf Hufen-Kemper, HP „Das Klimakterium, Hitzewallungen, Schlafstörungen und Co. ...“ in Zusammenarbeit mit der Firma Synomed GmbH Landesbereich Rheinland-Pfalz Regionalgruppe Trier Ltg.: Marliese Conrad, Heilpraktikerin, Tel. 0 65 09/9 90 69 Veranstaltungsort: Ärztehaus Flonheim, Wilhelm-Leuschner-Str. 22, 55237 Flonheim Landesbereich Ost Regionalgruppe Leipzig Ltg.: Stefan Hüneburg, Heilpraktiker, Tel. 03 61/9 60 85 21 Veranstaltungsort: Naturheilpraxis & Gesundheitsschule Stefan Hüneburg, Dittrichring 12, 04109 Leipzig Regionalbereich Thüringen Ltg.: Manfred Haferanke, Heilpraktiker, Tel. 0 36 21/40 66 13, Fax 0 36 21/40 66 15, E-Mail [email protected] Veranstaltungsort: Marienkrankenhaus Trier-Ehrang, August-Antz-Str. 22, 54293 Trier-Ehrang 20.06.2013, 18.00 - ca. 20.30 Uhr Johannes W. Steinbach, PR-Berater und Heilpraktiker „Presse- & Öffentlichkeitsarbeit/ PR für Heilpraktiker(innen)“ Veranstaltungsort: Waldbahnhotel, Bahnhofstr. 16, 99867 Gotha Jeden vierten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker“ – frei Ltg.: Marion Rosenkranz-Büttner, Heilpraktikerin, Tel. 0 36 41/44 27 11 Veranstaltungsort: Panorama-Gaststätte Schlegelsberg, Oskar-Zachau-Str. 6, 07749 Jena Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker“ – frei 26.06.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apotheker „Naturheilkundliche Tipps bei Übergewicht“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Dr. Pandalis Urheimische Medizin GmbH & Co. KG“ 28.08.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilpraktiker „Was die Nase so alles anzeigt – Physiognomische Studien“ 16.10.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Dr. Horst Dawczynski, Fachchemiker für Medizin „Wie kann ich Schwermetalle diagnostizieren und ausleiten?“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Biovis Diagnostik MVZ“ In eigener Sache Wir veröffentlichen in der WIR gerne Artikel und Beiträge, in denen informativ Diagnoseverfahren und Therapien beschrieben werden. Artikel, in denen für Seminare oder Produkte direkt oder indirekt geworben werden, sehen wir nicht so gerne. Wir wollen objektiv, praxisnah und nachvollziehbar informieren. Trotzdem sind manche Werbeartikel oder Produktinformationen wichtig, abgedruckt zu werden. Sie bekommen dann den Vermerk: Industriemitteilungen oder werden als gewerb liche Information bzw. Anzeige markiert. Auch wir. 2|2013 wir sind dem Wettbewerbsrecht unterworfen und müssen so handeln. Wenn Sie also Freude daran haben, uns einen Artikel zukommen zu lassen, dann freuen auch wir uns. Artikel von einer halben Seite länge oder 3 oder 4 Seiten, sind willkommen (2000 Zeichen ohne Leerzeichen bis ca. 10/12/14.000 Zeichen). Senden Sie uns auch gerne eigene Fotos oder Grafiken mit. Die Abdruck- und Urheberrechte müssen bei Ihnen liegen. Ansonsten suchen wir Fotos heraus. Die Redaktion WIR.Heilpraktiker 55 Termine Freie Heilpraktiker e.V. Facharbeitskreis Bergisch Gladbach Düsseldorf Ohr-Akupunktur Fallbeispiele und praktische Übungen Nina Stickelmann, Heilpraktikerin 02. Juli 2013, 10. September 2013, 12. November 2013 Menschenkenntnis, Antlitzdiagnostik und Psycho-Physiognomik (MAP) Übungs- und Weiterbildungsveranstaltung Sylvia Kiefer, Heilpraktikerin 02. Juli 2013, 01. Oktober 2013, 05. November 2013, 03. Dezember 2013 Pentalogie Monika Abud 06. September 2013, 11. Oktober 2013, 06. Dezember 2013 Psychotherapie - Fallsupervision Dr. rer. medic. Ute Höner, Heilpraktikerin Psychotherapie, Dipl. Psychologin 16. Juli 2013 Terminänderung: neuer Termin 23. Juli 2013, 20. August 2013, 17. September 2013, 15. Oktober 2013, 19. November 2013 Ortho-Bionomy® Sada Hilde Bist, Heilpraktikerin 06. September 2013, 04. Oktober 2013, 15. November 2013 Berlin Antlitzdiagnose Visuelle Diagnostik und Augendiagnostik nach Dr. Anton Markraf und Natale Ferronato Claudia Sinclair, Heilpraktikerin 26.August 2013, 04. November 2013 Klassische Homöopathie Peter Evertz, Heilpraktiker 16. Oktober 2013, 18. Dezember 2013 Seminare Düsseldorf Akupunktur Augenakupunktur - Therapie von Augenkrankheiten Rainer Guck, Heilpraktiker 06. – 07. Juli 2013 Klassische Homöopathie Behandlung der chronischen und akut-chronischen Erkrankungen Manfred Klein, Heilpraktiker 06. – 07. Juli 2013 Bach-Blüten Therapie Aufbauseminar Elisabeth Metz-Melchior, Heilpraktikerin 06. – 07. Juli 2013 Ab- und Ausleitungsverfahren Nasenreflextherapie-Ohrkerzen Esther Kluth, Heilpraktikerin 12. Juli 2013 Differentialdiagnose für Heilpraktiker anwärter und Heilpraktiker Martina Bruseberg, Heilpraktikerin 13. Juli 2013 Energetische und geistige Behandlung Der professionelle Umgang mit dem Tensor II Heike Roloff, Heilpraktikerin 17. – 19. Juli 2013 Patientenkontakt, Patientengespräche Modul 2 Hannelore Bauer, Heilpraktikerin 19. Juli 2013 Übungskreise Düsseldorf Chiropraktik Gerhard Hildebrandt, Heilpraktiker 11. September 2013, 02. Oktober 2013, 04. Dezember 2013 Ayurveda Das ganzheitliche Gesundheitskonzept des Ayurveda unter besonderer Berücksichtigung der Reinigungstherapie (Pancha Karma) und der Marma-Punkt-Massage - Gesamtlehrgang mit zwei eigenständigen Lehrstufen Klaus-Rupprecht Wasmuht, Heilpraktiker 19.-21. Juli 2013, 20. - 22. September 2013 Anzeige ZWEITÄGIGE AUSBILDUNG ZUM MYKOTHERAPEUTEN Die Ausbildung stellt die 12 wichtigsten Vitalpilze vor und erläutert deren Anwendung in der Praxis zur Prävention und Therapie. Referentin: HP Corinna Schaar Termin: 11. und 12. Oktober 2013 ganztägig Veranstaltungsort: 40489 Düsseldorf-Kaiserswerth Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. 86368 Gersthofen Informationen/ Anmeldungen unter www.vitalpilze.de oder unter der kostenfreien Telefonnr. 0800 0077 889 56 Rhetorik und Kommunikation Sicher auftreten und souverän wirken Ulrike Horn, M.A. Kommunikationstrainerin 20. – 21. Juli 2013 Werbung Thomas Westphal 22. Juli 2013 Aromatherapie Grundlagen Ulrike Spree, Heilpraktikerin 26. – 28. Juli 2013 Ortho-Bionomy® Osteopathie – Körperarbeit – Information/ Energie – Kombination von strukturellen und dynamischen Techniken – Lehrstufe 7-8 Dr. Hans-Ulrich Wegner 27. – 28. Juli 2013, 17. – 18. August 2013 Taping von Kopf bis Fuß Klaus Fertig, Heilpraktiker 17. - 18. August 2013 Ab- und Ausleitungsverfahren Aderlass-Blutegel Esther Kluth, Heilpraktikerin 23. August 2013 Anthroposophische Heilkunde Grundlagen der anthroposophischen Heilkunde einschließlich der Mistel- und Metalltherapie Werner Schmötzer, Heilpraktiker 24. – 25. August 2013, 28. – 29. September 2013, 19. – 20. Oktober 2013, 09. – 10. November 2013 Kinesiologie Brain Gym I und II Ermtraud Niama Feyen, Heilpraktikerin 30. August – 02. September 2013 Dresden Akupunktur Augenakupunktur - Therapie von Augenkrankheiten Rainer Guck, Heilpraktiker 27. – 28. Juli 2013 Antlitzdiagnose Psychophysiognomik Norbert Dietz, Physiotherapeut 06. – 08. September 2013 Leipzig Dorn-Methode Massage nach Rudolf Breuß Eine sanfte Wirbel- und Gelenktherapie Zweistufiger Gesamtlehrgang Peter Bahn, Heilpraktiker 17. – 18. August 2013, 12. – 13. Oktober 2013 Die traditionelle Thaimassage Level 1 Betty Schätzchen, Heilpraktikerin 26. - 30. August 2013 Mineralstofftherapie nach Dr. Schüßler Grundlagenseminar Elisabeth Metz-Melchior, Heilpraktikerin 30. August – 01. September 2013 Erlangen Qi Gong Med-Qigong – Herz-Qigong Traudel Bruse, Heilpraktikerin Michael Peter, QiGong-Lehrer 20. Juli 2013 2|2013 wir. Industriemitteilungen Interzym® Nahrungsergänzung Gesund sein – gesund bleiben Nachdem im Jahr 2009 das beliebte Produkt Wobenzym N in Deutschland aus dem Verkehr genommen wurde, bietet die niederländische Firma Aaltenpharma mit dem Produkt Interzym ein Enzympräparat an, das zu 100 % nach der Original rezeptur des Erfinders der Enzymtherapie – Prof. Max Wolf – hergestellt wird. Interzym ist zusammengestellt aus Papain, Bromelain, Pancreas-Enzyme (Amylase und Lipase) und das entzündungshemmende, Gefäßwände und Darm stärkende Rutosid (Rutine), Trypsin und Chymotrypsin (Wirkstoff gegen Thrombose und Entzündung der Venen) beides Verdauungsenzyme, die im Dünndarm Eiweiße zersetzen. Im Vergleich zu Interzym enthalten alle anderen Produkte weniger Wirkstoffe. In anderen Produkten sind manchmal zwar mehr pflanzliche Enzyme enthalten, dagegen oft weniger tierische Enzyme (wie das in Interzym vorhandene Pankreatin, Amylase, Lipase). Es sind aber gerade die tierischen Enzyme, die enorm wichtig sind, da sie ihr Wirkoptimum im neutralen (also physiologischen) pH-Bereich haben. Die Dragees von Interzym sind – anders als viele andere Nahrungsergänzungsmittel – „magensaftresistent“ überzogen. Das gewährleistet, dass sich die Dragees erst im Dünndarm auflösen, also dort, wo sich die Enzyme wohl fühlen. Die Heilkraft der Enzyme wird in der Medizin seit Jahr- tausenden genutzt. Die ältesten Arzneien der Menschheit stammen nämlich aus Pflanzen, ihren heilkräftigen Inhaltstoffen, wie ihre Enzyme, gehören zum Immunsystem der Pflanze. Eine alte schriftliche Quelle zum Einsatz zur Enzymtherapie, stammt aus der Bibel; Jesaja legte ein Feigenpflaster auf das Geschwür des Fürsten Hiskaja und er wurde gesund. Was wie ein Wunder erscheint, entpuppt sich mit unserem heutigen Wissen als eine Enzymtherapie, die der Prophet verordnete! Informationen und Bestellung: Aalten Pharma b.v., Hamelandroute 91c 7121 JC Aalten, Netherlands, Tel.: +31.543.478943 Fax: +31.543.478942 www.aaltenpharma.nl [email protected]. | Mehr innere Stärke, mehr Stressresistenz Überforderung und Stress führen von Jahr zu Jahr zu immer mehr Krankheitstagen, zu dauerhaften psychischen wie physischen Erkrankungen, zu einer Vielzahl von Frühverrentungen immer jüngerer Menschen sowie zu gigantischen Kosten für das Gesundheitssystem. Der Stressreport 2012 [1] zeigt das Dilemma detailliert auf, die Krankenkassen schlagen Alarm. Die Ärzteschaft ist mehr denn je aufgerufen, noch aufmerksamer zu werden. Erste stressinduzierte Symptome wie etwa Schlafstörungen müssen frühzeitig erkannt, ursächlich richtig zugeordnet und behandelt werden, auch wenn die körperliche Untersuchung ohne besonderen Befund bleibt. Nur so ist es möglich, die Entstehung schwerwiegender Erkrankungen schon im Keim zu er sticken. Erfolgversprechende Therapieoptionen bietet die ganzheitliche Medizin. Neuro- wir. 2|2013 doron® und Calme doron®, zwei arzneiliche Kompositionen aus natürlichen Substanzen, spielen perfekt zusammen und synchronisieren die inneren wie äußeren Rhythmen; ersteres tagsüber, ohne zu beruhigen oder zu dämpfen, letzteres entkrampfend und entspannend in der Nacht. Mehr innere Stärke sowie eine an haltende erhöhte Stressresistenz lassen sich so erreichen. Quelle: [1] Lohmann-Haislah A. Stressreport Deutschland 2012 – Psychische Anforderungen, Ressourcen und Befinden, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, www.baua.de/dok/3430796 Pflichttext: Neurodoron®. Enthält Lactose und Weizenstärke – Packungsbeilage beachten. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Harmonisierung und Stabilisierung des Wesensgliedergefüges bei nervöser Erschöpfung und Stoffwechselschwäche, z. B. Nervosität, Angstund Unruhezustände, depres sive Verstimmung, niedriger Blutdruck, Rekonvaleszenz, Kopfschmerzen. Calmedoron®. Enthält Sucrose (Zucker) – Packungsbeilage beachten. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Einschlafstörungen und Nervosität. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Weleda AG, Schwäbisch Gmünd | 57 Industriemitteilungen Das neue Kalantol® Aura-Öl Auf der Suche nach einer ganz besonderen Öl-Mischung ist die Phönix Laboratorium GmbH weiteres Mal fündig geworden. Aus der Not wurde eine Tugend und so entdeckte das Laboratorium bei der Verfeinerung des Kalantol® VitalÖls eine völlig neue Charakteristik in der Kombination von Eukalyptus und Lavendel in den Basisölen von Mandel und Kokos. Die Basis des Kalantol® Aura-Öls ist eine Mischung aus Mandel- und Kokosöl. In der Kombination bieten die beiden Öle eine sehr sanfte, fast schon lotionähnliche und gleichzeitig schwebende Hautempfindung. Als ätherische Zusätze dienen die beiden charakteristischen Essenzen von Lavendel und Eukalyptus. In dieser einfachen wie auch Entsprechend seinen Inhaltsstoffen ist Kalantol® AuraÖl sehr vielseitig einsetzbar. Die Verwendung als Hautfunktionsöl, für Massagen, besonders auch Fußmassagen, zur allgemeinen Körperpflege, z. B. nach dem Duschen, wie eine Lotion, als Badezusatz oder einfach nur als Wohlfühlöl sind nur wenige Bei spiele. Kalantol® Aura-Öl ist in folgenden Größen erhältlich: >> 30 ml PZN 04948428 >> 100 ml PZN 04948434 genialen Kombina tion bereichern sich die Essenzen in einer fast schon spagyrischen Weise: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile und verleiht dem Produkt eine klärende und zugleich ausgleichende Note. Phönix Laboratorium GmbH Benzstraße 10, 71149 Bondorf Postfach 20, 71145 Bondorf Fon: (07457)95606-0 Fax: (07457)95606-50 Internet: www.phoenix-lab.de [email protected] | Neue Chance für Infirmarius Die Infirmarius GmbH ist in einer wirtschaftlichen Krise. Auslöser der Krise war vor allen Dingen Umsatzeinbrüche resultierend aus Änderungen der Arzneimittelgenehmigungen. Die Infirmarius GmbH hat daher am 16.05.2013 den Antrag gestellt, das Unternehmen in einem sogenannten Schutzschirmverfahren finanziell und betriebswirtschaftlich zu reor- 58 ganisieren. Das Schutzschirmverfahren ist eine Reform des Insolvenzrechts, bei dem dem Unternehmen ermöglicht wird, den Betrieb zu erhalten und in Eigenverwaltung zu sanieren (ESUG). Hierfür hat das Gericht dem Unternehmen eine gesetzlich vorgesehene Frist von 3 Monaten gesetzt. Die Infirmarius GmbH bleibt selbst handlungsfähig und ist weiterhin Herrin des Verfahrens. Dabei ist gewährleistet, vorliegende Kundenaufträge zuverlässig und in gewohnter Qualität zu erfüllen. Infirmarius wird die Gelegenheit nutzen, in Eigenregie einen Sanierungsplan zur Restrukturierung des Unternehmens zu erarbeiten. Für die Firma und ihre Mitarbeiter ist das die Chance für einen Neu- anfang, um auch in Zukunft eine feste Größe in der naturheilkundlichen Branche zu sein und auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Infirmarius GmbH Daimlerstraße 19-21 73037 Göppingen E-mail: [email protected] Web: www.infirmarius.de | 2|2013 wir. Anzeigen Kleinanzeigen Moderne, helle Praxisräume in bestehender HP-Praxis in Neusser Innenstadt zu vermieten. Die Praxis besteht seit 5 Jahren und ist gut eingeführt. Gemeinsamer Eingangsbereich, seperate Behandlungsräume. Frei ab August 2013. Kontakt: Silke R athert, Tel. 0 21 31/1 78 63 16 Suche nach Sterbefall wegen Umzug in den Raum DüsseldorfMeerbusch 1 Behandlungsraum in einer Praxisgemeinschaft o. ä. zu mieten. Naturheilpraxis für energetisch/geistige Heil weisen Jutta Plath, Heilpraktikerin, Heilerin und Fachthera peutin für natürliche Frauenheilkunde, Altenkirchen/Ww, Tel. 0 26 81/73 03 Hydroxypathie Vorbeugende und akute Anwendungen gegen HNO-Beschwerden: SanaCid – SanaIGC – SanaOPC Ihren persönlichen Ansprechpartner finden Sie auf unserer Webseite: www.sanacare-world.com (In der Menüleiste: ÜBER UNS) Sana Care GmbH & Co. KG · Kiefernweg 5 · 64665 Alsbach-Hähnlein · [email protected] Zu verkaufen: Hochwertiges Dunkelfeld Mikroskopset mit moderner LED-Technik, bestehend aus: ° B500TDK Optika trinokulares LED Dunkelfeldmikroskop ° USB CMOS Kamera OEM-Version für Dunkelfeld 1/2“ ° Digitalkamera Adapter M-699 ° C-Mount Adapter 432425 ° Mini b-Kabel USB 1,5 Meter sowie Objektträger, Deckgläser, Immersionsöl etc. Technische Details unter: http://www.mikroskop-shop24.de/de/Dunkelfeld-Blutuntersuchung/Optika-B-500TDK-Dunkelfeld-Set-3mit-1/2-Zoll-USB-Kamera. VB: 3.300 €, Naturheilpraxis MaxBrauer-Allee, Tel.: 0 40/21 97 68 14 Vermiete Praxisräume: Moderne, helle Praxisräume in be stehender HP-Praxis in Neusser Innenstadt zu vermieten. Die Praxis besteht seit 5 Jahren und ist gut eingeführt. Gemein samer Eingangsbereich, seperate Behandlungsräume. Frei ab August 2013. Kontakt: Silke Rathert/Sabine Seelhoff-Schäfers, Tel.: 0 21 31/1 78 63 16 Suche Praxisräume für ab sofort Praxis in Düsseldorf, 3 Behandlungsräume, 2 WC. K. Funke, Tel.: 01 79/4 51 05 17 Praxis-Verkauf: Helle, freundliche Praxis im Raum Viersen/ Mönchengladbach aus Krankheitsgründen zu verkaufen. 2 Behandlungsräume, Empfang, eigene Parkplätze etc. Die Praxis ist im Stadtzentrum gelegen. Seit 10 Jahren bestehende Selbst ständigkeit mit umfangreichem Patientenstamm. Schwerpunkt Schmerztherapie, Osteopathie, Chirotherapie. Günstige Miete. Einarbeitung möglich. Preis VS. Chiffre 02/2013/01 Zu vermieten: RAUM-SHARING in Praxisgemeinschaft. Team (Osteopathin, Physiotherapeutin, Homöopathin), sehr zentrale Lage mit guten Verkehrsverbindungen, ruhig gelegener Raum, voll eingerichtet, ca 20 qm, dazu kleiner Raum mit Waschbecken. Die Praxis besteht seit 20 Jahren. Kontakt: 01 77/4 87 44 30 Zu verkaufen: Einen Infrarotstrahler Dynatherm 3, Original verpackt. 3 Infrarot/ Leuchtmittel mit Stativmodell fahrbar. Abholpreis: 700 €, Großraum Köln, Tel.: 01 75/9 30 92 45 Zu vermieten: Therapieraum – ca. 18 qm in Naturheilpraxis in Köln in zentraler Lage. Der Raum ist eingerichtet und kann an unterschiedlichen Tagen ganz oder stundenweise gemietet werden. Naturheilpraxis TAO W.Kaufmann Lindenstrasse 4, Tel. 02 21/2 40 21 57 E-Mail: [email protected] Praxisraum in Aachen in neu gegründetem Gesundheitszen trum für Heilpraktiker, Ärzte, Psychotherapeuten etc. zu vermieten. Kontakt: Tel. 02 41/1 59 00 64 (Herr Stienen) wir. 1|2013 Neue Berufe – Gute Chancen Wir machen Ausbildung bezahlbar! Homöopathie Trad. Chin. Medizin Pflanzenheilkunde Naturheilkunde für Kinder Psychotherapie Ayurveda Spirituelle Lebensberatung Dozent/in in der Erwachsenenbildung Psychologische Berater/in Feng-ShuiBerater/in viele weitere Ausbildungen siehe Homepage Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit Wochenendseminaren in vielen Städten derzeit Beginn je h! möglic Impulse e. V. Rubensstr. 20a · 42329 Wuppertal · Tel. 0202 /73 95 40 www .Impulse-Schule.de Weiterbildung Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Ärzte, Psychologen, Krankenpfleger: Nutzen Sie verantwortlich die gesundheitsfördernden Methoden des Ashtangayoga für Ihre Arbeit. Wir können Ihnen dazu eine vollgültige Ausbildung an der staatlich anerkannten Ergänzungsschule in Anerkennung Ihrer Vorkenntnisse als Weiterbildung bieten, die Sie befähigt, Alltagsschäden, alte Verletzungen und emotionale Hemmnisse in Zusammenarbeit mit Ihren Patienten zu beheben. Der Name der Ashtangayoga-Serie: „Therapie von Krankheiten“ ist Programm. Tel. 02 21/3 10 12 42, www.ashtangayoga-koeln.de 59