Senioren-Report 82

Transcrição

Senioren-Report 82
SeniorenReport
IG Metall Berlin
Ausgabe 82 April 2016
Drachenflugtag auf dem Tempelhofer Feld
Tarifauftakt am 12. März 2016 in Leipzig
Grußwort
Burkhard Bildt
zuständiger Sekretär für die
Seniorenarbeit in der
Geschäftsstelle Berlin
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
jetzt geht es Schlag auf Schlag. Am 12. April wählte die
neue Delegiertenversammlung den Berliner Ortsvorstand, inklusive der Bevollmächtigten. Herzlichen
Glückwunsch auch von dieser Stelle aus und viel Erfolg
bei der weiteren Arbeit. Auch die Tarifkommissionen
wurden neu gewählt. Sie entscheiden in neuer Zusammensetzung über das Ergebnis der laufenden und
kommenden Tarifrunden.
Am 29. April starten die Warnstreiks in der Metallund Elektroindustrie, auch diesmal mit Unterstützung
der Senioren. Der Tarifabschluss hat in doppelter Hinsicht Einfluss auf künftige Rentenerhöhungen, weil er
sich auch auf die Höhe des gesetzlichen Mindestlohns
ab 2017 auswirkt, sofern er noch vor Juli zum Tragen
kommt.
Der erste Mai ist ein Feiertag, der uns nicht geschenkt
wurde, er wurde mit Blut und Toten erkämpft. Seinen
Ursprung hat er in Amerika, wo am 1. Mai 1886 der
Kampf um den 8-Stunden-Tag blutig endete. In Gedenken an dieses Ereignis begingen am 1. Mai 1890
Hunderttausende Menschen in Europa den ersten „Tag
der Arbeit“. Der Internationale Arbeiterkongress in Paris hatte den „Weltfeiertag der Arbeit“ ausgerufen.
Dann steht auch noch der 1. Mai vor der Tür. Hier
kann man, wie in den letzten Jahren auch, ehemalige
KollegInnen treffen, Informationen einholen und sichtbar für alle darstellen, wofür die IG Metall steht.
In Deutschland war noch das Bismarck'sche Sozialistengesetz in Kraft, das sozialistische Versammlungen
verbot. Im Jahr 1919 bestimmte die Weimarer Nationalversammlung den 1. Mai zum Feiertag, allerdings nur
für dieses eine Jahr.
Beste Grüße
Burkhard Bildt
Im Dritten Reich okkupierten die Nazis den Tag für
ihre Propaganda, ebenso wie später das SED-Regime.
Titelbild: Klaus Murawski
Druck: Lars Opper
Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe:
2. Juni 2016
____________________________________________
Impressum
Der 1. Mai 2016 steht im Zeichen von Hunger, Krieg
und Vertreibung, insbesondere bei unseren europäischen
Nachbarn. Die Ursachen liegen häufig in der USPolitik, aber auch der EU- und Deutschlandpolitik. Die
Anlässe der Destabilisierung in Nord- und Mittelafrika
und im Nahen Osten sind häufig Einmischung durch
Geheimdienste, Rüstungsexporten und erzwungene
Freihandelsabkommen.
Redaktion
Ramon Zorn, Ingrid Henneberg, Hartmut Herold,
Hartmut Meyer, Klaus Murawski, Fritz Plaumann
V.i.S.d.P.: Burkhard Bildt, IG Metall Berlin
Email-Adresse für Beiträge zum Senioren-Report:
[email protected]
Senioren-Report im Internet:
www.igmetall-berlin.de/gruppen/arbeitskreise/aksenioren/senioren-report
Jetzt, wo die Flüchtlinge nicht nur in Italien, Spanien
und Griechenland bleiben, haben auch wir Deutsche
Angst, teilen zu müssen. Es sollte geteilt werden, geteilt
zwischen Reich und Arm.
Es ist also wirklich an der Zeit für mehr Solidarität,
denn nur der Zusammenhalt und Respekt vor anderen
macht uns als Gewerkschafter stark. Demonstrieren wir
dafür auf dem 1. Mai 2016.
Senioren-Report 82 – Seite 1
Klaus Murawski/Ramon Zorn
Mitgliedertreffen am 17. Februar in der Deutschen Oper
„Wo die weissen Schwäne zieh'n ...“
Die Senioren der IG Metall und kleine, achtjährige
Mädchen mit Ballerinenfrisuren und Tüllrock über den
Jeans, einen grösseren Unterschied unter den Zuschauern kann es im Zweiten Rang der Deutschen Oper
Berlin wahrlich kaum geben.
Spitze – Hacke, Spitze – Hacke, Hände wie Flügelschlag, Arme schlängelnd in sanften Wellen, die Kostüme als weißes Federkleid, Krönchen aus Federschwingen – ein Reigen synchron und perfekt tanzender Ballerinen. Das Tap-Tap der Fußspitzen scheint das Flügelrauschen von Schwänen zu imitieren.
Foto Hartmut Herold
„Schwanensee“, der Inbegriff des klassischen Balletts, vereinigt heute im ausverkauften Haus glühende
Ballettfans, Ästhetiker und Liebhaber der Musik
Tschaikowskys.
Schon der Vorbühnenvorhang weist durch einen
düsteren Wolkenhimmel auf dramatisches Geschehen
hin. Mystisch, fast aus dem Nirgendwo, entsteigen die
ersten Tänzer einem wabernden Nebelmeer – das Spiel
beginnt.
Ein Märchen voller Geheimnisse und Zaubereien
nimmt uns gefangen.
Prinz Siegfried, der Zauberer Rotbart, die in einen
Schwan verzauberte Prinzessin Odette und ihr dunkler,
verführerischer und zerstörerischer „Zwilling“, der
Schwarze Schwan Odile, sowie ein hinreißendes Ensemble aus „Schwänen“, jungen Männern, feiernden
Adligen und folkloristischen Gästen bringen vollendet
die Geschichte einer Liebe und ihrer Zerstörung auf die
Bühne.
In einer Stimmung aus Anbetung und Zurückweisung, Intrige und Ausgelassenheit tanzen sich in einer
Kulisse à la Bolschoi-Tradition die Primaballerina in
einer atemberaubenden Doppelrolle, Solotänzer und
Corps de Ballett die Seele aus dem Leib, schwebend,
mühelos, bewundernswert.
Eine ausgeklügelte Lichttechnik verstärkt mit einer
Fülle an Pastellfarben noch mehr die Bewegung im
Tanz der 26 flatternden Schwanenmädchen.
Die aktuelle Inszenierung von „Schwanensee“
stammt von Patrice Bart und ist seit 1997 im Repertoire
des Staatsballetts. Wenn auch Idee und roter Faden des
Balletts die gleichen bleiben, lieben es Regisseure und
Choreographen, diverse Rollen künstlerisch zu verändern. Selbst für den Schluss gibt es verschiedene
Versionen.
Wie wird unsere mitreißende Aufführung enden?
Traurig, mit dem Tod der nicht erlösten Schwanenprinzessin oder als Happy End mit befreiten und glücklich
Liebenden? Ich habe mich auf alle Fälle diebisch gefreut, den Tanz der vier kleinen Schwäne, humorvoll
und berührend in seiner bekannten Melodie, gesehen zu
haben.
Vielleicht sind diejenigen, die die Welt mehr durch
eine realistische Brille betrachten, heute Abend Romantiker geworden, wenn auch nur für ein paar Stunden.
Wieder einmal hat Renate bei der Auswahl dieses Balletts für die IG Metall Senioren ihre Kompetenz in
kulturellen Dingen bewiesen. Ein herzliches Dankeschön mit angedeutetem Flügelrauschen!
Senioren-Report 82 – Seite 2
Christine Schirmer
Wahl-/Mitgliederversammlung
Delegiertenwahl des AGA-Wahlbereichs
Zu unserer Versammlung am 24. Februar 2016, bei der
die Delegierten zur Delegiertenversammlung gewählt
wurden, kamen 93 Mitglieder. 26 Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit (AGA) kandidierten für 16 Mandate, die
den Arbeitslosen und Rentnerinnen und Rentnern zustehen.
Gewählt wurden folgende Kolleginnen und Kollegen:
Eckhard Albrecht
Hans-Jürgen Buchardt
Ingrid Hannemann
Hartmut Herold
Jürgen Knüpfer
Sabine Kördel
Peter Krug
Maria Metzke
Rita Milde
Klaus Murawski
Klaus-Dieter Pagel
Franz Plich
Renate Schatt
Siegfried Schicke
Fotos: Hartmut Herold
Günter Triebe
Ramon Zorn
„Steckbriefe“ der Kandidatinnen und Kandidaten
Die Arbeitsgruppe Medien hatte die Versammlung
hervorragend vorbereitet. Von allen Kandidatinnen und
Kandidaten hingen kurze Vorstellungen mit Fotos an
zwei Pinnwänden. Außerdem gab es eine Beilage zum
neuen Senioren-Report, in der auch noch einmal alle
Kandidatinnen und Kandidaten vorgestellt wurden.
Einen herzlichen Dank an die Wahlkommission für
ihre Arbeit. Aber auch ein großes Lob an unserer Seniorinnen und Senioren sowie die Arbeitslosen. Es gab in
ganz Berlin keine Wahlversammlung mit 93 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Außerdem waren die meisten
sehr diszipliniert und harrten bis 17:30 Uhr aus. Erst
dann war die Veranstaltung nämlich zu Ende.
Nach der Wahl der Wahlkommission und einigen Erklärungen zur Wahl durch den für uns zuständigen Sekretär, Kollege Burkhard Bildt, stellten sich alle, die gewählt werden wollten, noch einmal mündlich vor. Dann
wurde zur Wahl geschritten.
Es dauerte natürlich bei so vielen Teilnehmern an der
Wahl ziemlich lange bis das Wahlergebnis feststand.
Damit uns in der Wartezeit nicht zu langweilig wurde,
zeigte Kollege Ramon Zorn einen Film über die Aktivitäten der IGM-Berlin im Jahre 2015.
Günter Triebe
Kandidatinnen und Kandidaten (nicht vollzählig)
Es ist doch im April fürwahr,
der Frühling weder halb noch gar!
Komm Rosenbringer, süßer Mai,
komm du herbei!
So weiß ich, daß es Frühling sei.
Eduard Mörike
Senioren-Report 82 – Seite 3
Tarifrunde 2016 in der Metall- und
Elektroindustrie
Tarifauftakt in Leipzig
Am Samstag, 12. März, waren mehr als 1.000 Metallerinnen und Metaller in Leipzig. Beim Tarifauftakt des Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen forderten sie 5 Prozent mehr Geld, die Anhebung der
Ausbildungs-Vergütung in Berlin und Brandenburg
und der Stärkung der Tarifbindung.
– Fünf Prozent mehr Entgelt stärken die Kaufkraft und damit die Binnennachfrage, sie sind angesichts der wirtschaftlichen Lage von den Unternehmen zahlbar.
– Auszubildende in Berlin und Brandenburg verdienen bislang rund 25 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in Sachsen. Die Anbindung
an das Facharbeiter-Eckentgelt fehlt nur noch in
Berlin-Brandenburg.
– Die Tarifbindung soll auf Betriebe ausgedehnt
werden, die bisher nicht tarfigebunden sind. Dort
wird bisher bis zu 25 Prozent weniger verdient.
Die Berliner IG Metaller reisten mit zwei Bussen nach Leipzig, fast der halbe Senioren-Arbeitskreis war mit an Bord.
Berliner Senioren in Leipzig
Fotos: Ramon Zorn
Erster Verhandlungstag in Berlin
Am Dienstag, den 15. März begannen die Verhandlungen in Berlin. Hier versammelten sich rund 200
Kolleginnen und Kollegen vor dem Hotel Palace in
der Budapester Straße, um unserer Verhandlungskommission den Rücken zu stärken. Der Bezirksleiter Olivier Höbel eröffnete die Veranstaltung mit
den Worten „Verhandlungstage sind Aktionstage“.
Neben den vielen Plakaten und Transparenten
der Berliner Firmen war auch der Senioren-Arbeitskreis gut sichtbar vertreten.
Die Projektgruppe „Tarifrunde 2016“ des Senioren-Arbeitskreises schaffte es mit ihren Plakaten
auf die Tarif-Info Blätter der IG Metall – ein schöner Erfolg.
Die ersten Verhandlungen verliefen (wie erwartet) erfolglos, die Arbeitgeber gingen auf die Forderungen nicht ein und machten kein Angebot.
Ramon Zorn
Wir Senioren unterstützen die aktiven Kolleginnen und Kollegen und ihre Tarifforderungen. Eine
gute Einkommensentwicklung wirkt letzlich auch
auf die Rentenzahlung.
In Leipzig zogen wir vom Hauptbahnhof zum
Treffpunkt Augustusplatz. Von dort begann ein
großer Demonstrationszug durch die Innenstadt,
über den Marktplatz zurück zum Augustusplatz. Im
Zelt fand die Veranstaltung ihren Abschluss, unter
anderem mit Reden von Jörg Hofmann und Olivier
Vor dem Hotel Palace, vor der ersten Verhandlung.
Höbel.
Die Friedenspflicht für den bestehenden Tarifvertrag endet am 28. April 2016. Wenn bei den Verhandlungen mit
den Arbeitgebern keine Ergebnis erzielt werden kann, beginnt am 29. April um 0:00 Uhr der erste
Warnstreik.
Die Nachtschicht von Daimler in Marienfelde wird die Arbeit niederlegen. Unterstützung erhalten sie von vielen
IG Metallern aus anderen Betrieben. Der Senioren-Arbeitskreis wird ebenfalls vor Ort sein.
Senioren-Report 82 – Seite 4
Mitgliedertreffen am 16. März 2016
Besichtigung bei Stadler im Pankow Park
Am Mittwoch den 16. März war es
soweit, der Besuch von der Firma
Stadler auf dem ehemaligen VEB
Bergmann-Borsig Gelände in Wilhelmsruh konnte beginnen. Leider
musste der Besuch auf 50 TeilnehmerInnen begrenzt werden und bei
allen, denen wir absagen mussten,
möchten wir uns entschuldigen.
Die Stadler Pankow GmbH in
Berlin wurde im Jahre 2000 als Joint
Venture mit Adtranz gegründet. Ab
2001 montiert das Schweizer Unternehmen in drei Gebäuden Schienenfahrzeuge, unter anderem auch
in einer neuen modernen Halle. In
einer kurzen Präsentation wurden
uns die verschiedenen Baureihen
vorgestellt.
Vor dem Stadler-Hauptgebäude
Bei unserem Rundgang konnten
wir Komponenten aus anderen Stadler Standorten begutachten, die zu
ganzen Zügen in Berlin montiert
werden. Besonders interessant war
die Fertigung der Vario-Niederflurstraßenbahnen.
S-Bahn
Foto: Stadler
Stadler produziert Schienenfahrzeuge für die ganze Welt und auch
für Berlin-Brandenburg. Wer kennt
den Doppelstockzug der ODEG
nicht (Modell Kiss) oder die neue
U-Bahn der IK-Baureihe, die seit
2015 von Pankow nach Ruhleben
unterwegs sind.
An dem Aluminium-Rahmen
werden die Innenkomponenten wie
Böden, Sitze, Türen und Elektronik
montiert, parallel dazu die Außenverkleidungsteile geklebt. Auf Luftkissen schweben die einige Tonnen
schweren Bahnen dann zu den Fahrgestellen und werden auf diesen abgesenkt.
Alles ist optimiert auf ein großes
Raumangebot innen, Sicherheit und
Energieeffizienz.
Die Montagehalle hat ein angenehmes konstantes Klima, denn die
Luftfeuchtigkeit und Temperatur
müssen für den Klebeprozess konstant gehalten werden, was auch den
Beschäftigten zu Gute kommt.
Gut 1.000 Beschäftigte hat Stadler in Berlin Pankow (Montage),
Reinickendorf (Lackierung) und
Velten beim Inbetriebnahme- und
Service Center. Die Bahnspezialisten bildet Stadler selber aus. Die
Auftragslage ist gut und der IG Metall Betriebsrat passt auf, dass die
Interessen der Beschäftigten nicht zu
kurz kommen.
Nach gut drei Stunden hatten wir
noch Zeit in einem nahegelegenen
Restaurant uns über das Erlebnis
„Bahn“ auszutauschen und bei
mexikanischer Kost zu stärken.
Ab 2021 werden auf dem Teilnetz Ring/Südost auch neue S-Bahnzüge von Stadler Rail fahren - montiert in Berlin!
Straßenbahnen von Stadler
gibt es von Bochum bis Potsdam,
aber noch nicht für Berlin.
Foto: Klaus Murawski
Klaus Murawski
U-Bahn
Foto: Stadler
Senioren-Report 82 – Seite 5
Wahlen im Senioren-Arbeitskreis (SAK)
Auf der Sitzung am 23. März
2016 wählte der SAK seine Vorsitzenden (vormals Sprecher).
Wir Senioren haben auch
noch Mandate in den Kommissionen der Geschäftsstelle, der
SAK wählte seine Kandidaten:
Ulla Müller als Erste Vorsitzende und Günter Triebe als
Zweiter Vorsitzender wurden einstimmig, ohne Stimmenthaltungen, in ihren Ämtern bestätigt
und für vier weitere Jahre gewählt.
Für die Antragsberatungskommission wurde Siegfried
Schicke vorgeschlagen, für die
Mandatsprüfungskommission
Maria Metzke.
Als Abgeordneter für die Bezirkskonferenz, die einmal jährlich tagt, wurde Gottfried Dolinski vorgeschlagen und als Ersatzmitglieder Erol Yurdakan und
Klaus Murawski.
Damit gaben die Mitglieder
zum Ausdruck, wie zufrieden sie
mit der guten Arbeit der beiden
sind. Wir bedankten uns für ihre
ehrenamtliche Arbeit in der verUlla Müller und Günter Triebe
Diese Gremien wurden am
gangenen Wahlperiode und wünFoto: Klaus Murawski
12. April von der Delegiertenschen nun viel Erfolg für die
nächsten vier Jahre. Unter ihrer Leitung hat der Arbeits- versammlung gewählt und alle unsere Kandidaten
kreis nicht nur bei der Geschäftstelle Anerkennung ge- bestätigt. Wir gratulieren und wünschen ihnen viel
Erfolg in ihren Ämtern.
funden, sondern auch darüber hinaus in der IG Metall.
Ramon Zorn
… eine Initiative der gewerkschaftlichen
Seniorenpolitik ...
Seit einigen Jahren gibt es eine bundesweite Zusammenarbeit zwischen Seniorengruppen von Verdi, IG
Metall, GEW und DGB, bisher jedoch hauptsächlich
aus Norddeutschland.
… zur Bundestagswahl 2017
Jetzt geht es um die Umsetzung unserer Position aus
den Gewerkschaftsbeschlüssen zur Bundestagswahl
2017. Was versprechen uns die Politiker, wo kann man
das nachlesen?
Dazu wird es für die Wählerinnen und Wähler das
Angebot „rentenpolitikwatch.de“ im Internet geben.
Alle Bundestagspolitiker und die Kandidaten zur
Bundestagswahl 2017 werden aufgefordert, zu unseren
fünf wichtigsten Punkten Stellung zu beziehen:
1. Lebensstandard im Alter sichern
2. Altersarmut verhindern
3. Erwerbstätigenversicherung
Einige von den Aktiven hatten wir am 1. Oktober
2015 vor dem Brandenburger Tor kennengelernt. Es
wurden über 10.000 Protestunterschriften gegen die verfehlte Rentenpolitik der Bundesregierung überreicht.
4. Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung
5. Rentenpolitische Fehler korrigieren
Wir werden uns an der Initiative aktiv beteiligen.
Weitere Infos unter www.seniorenaufstand.de .
Senioren-Report 82 – Seite 6
Klaus Murawski
Projektgruppen des Senioren-Arbeitskreises
Der Seniorenarbeitskreis hatte beschlossen, für temporäre Aufgaben Projektgruppen zu bilden. Sie sollen neben
den sechs bestehenden Arbeitsgruppen eine genau definierte und zeitlich begrenzte Aufgabe erledigen. Hier finden
aktive Seniorinnen und Senioren zusammen und machen einfach. Eine/einer bekommt „den Hut auf“, aber wichtig
ist der Teamgedanke. So haben sich einige Projekte gebildet, die erfolgreich arbeiten.
Projektgruppe 1. Mai
Projekt Tarifunterstützung
Gemeinsam geht es besser!
Beim Treffen der
Projektgruppe Tarifunterstützung zeigte
sich wieder: mehrere Köpfe und geschickte Hände bringen bei guter Stimmung schnell etwas
zustande, was sich
sehen lassen kann.
Gemeinsam entwikkeln sich auflockernde Ideen mit denen wir unsere
Argumente für mehr Entgelt unter die Leute bringen
können.
Das Format der Schilder war ja klar und schnell wieder hergestellt: Bei der TTIP-Demonstration hatten wir
bereits gute Erfahrungen mit dem Format gemacht. Die
Schilder haben sich bei dem Tarifauftakt in Leipzig und
den ersten Tarifverhandlungen wieder bewährt.
Wir werden bei den weiteren Aktionen die Geschäftsstelle beim Auf- und Abbau der Technik unterstützen,.
Hartmut Meyer
Projekt Abgeordnetenhaus-Wahlen
Zur Vorbereitung der Mitgliederversammlung am 22.
Juni 2016 wurden die Fraktionsvorsitzenden der im
Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien angeschrieben.
Wir haben darum gebeten, jeweils einen Abgeordneten/ eine Abgeordnete zu entsenden, um uns dort ihre
jeweiligen Positionen zu den Themen Rente, Mieten
und Pflege kurz darzustellen. Anschließend stehen sie
für unsere Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Regina Katerndahl hat zugesagt, einführend die
Positionen und Forderungen der Berliner IG Metall zu
diesen Bereichen in der Stadtpolitik kurz zu umreißen.
Überlegt Euch schon mal kritische Fragen zu diesen für
uns Senioren und Seniorinnen so zentralen Problembereichen.
Das wird dann bestimmt ein spannender Nachmittag!
Maria Metzke
Seit über einem halben Jahr haben
wir uns Gedanken über eine Neugestaltung unseren 1. Mai Standes
gemacht. Bei insgesamt vier Sitzungen wurden Ideen entwickelt,
verworfen oder ausgebaut.
Über dem Stand soll das Motto „Die IG Metall
verbindet Generationen!“ stehen. Ein neuer Aufsteller
wurde entworfen und eine Mal- und Spielecke für die
ganz jungen Besucher geplant Wir haben auch einen
Button für die Arbeitskreis-Mitglieder geschaffen.
Was sonst noch neu ist, könnt Ihr Euch am 1. Mai
vor Ort ansehen.
Klaus Murawski
Projekt 25 Jahre SAK
Die Konstituierung der Projektgruppe „25 Jahre Senioren-Arbeitskreis der IG Metall Berlin“ fand am 7. April
2016 statt.
Leiter der Gruppe ist der Zweite Vorsitzende des
Arbeitskreises, Kollege Günter Triebe. Mitglieder sind
Wilhelm Blankenburg, Ingrid Henneberg und Renate
Schatt. Die Gruppe hat die Arbeit aufgenommen.
Wir bereiten die Jubiläumsveranstaltung für den 23.
November 2016 vor, die im Rahmen einer Mitgliederversammlung stattfinden wird.
Ingrid Henneberg
Projektgruppe „55 plus“
Ältere Mitglieder in der Gewerkschaft halten
Die AG „55 plus“ hat ihre Tätigkeit im Januar 2016
aufgenommen. Wir treffen uns einmal im Monat. Aus
den Betrieben nehmen zwischen 4 und 8 Kollegen teil
und
der SAK ist durch zwei Kollegen vertreten.
Unterstützt werden wir durch die Kollegin Billich aus
der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen.
Zur Auftakt-Veranstaltung (Kick-Off-) am 19. April
wurde in Absprache zwischen Kollegen Abel und Kollegin Billich der Teilnehmerkreis abgestimmt und eingeladen. Zur Zeit bereiten wir die Info-Materialien für
den 1. Mai vor.
Siegfried Schicke
Senioren-Report 82 – Seite 7
Delegiertenversammlung
am 12. April 2016
In der ersten Delegiertenversammlung nach den Neuwahlen wurde die Ortsverwaltung gewählt. Von den 150
Delegierten waren 131 anwesend. Der Frauenanteil liegt
mit 28 Prozent über dem Anteil in der Mitgliedschaft.
Klaus Abel legte Rechenschaft über die vergangene
Wahlperiode ab. Günter Triebe als Revisor bestätigte
die Rechnungslegung und der alte Ortsvorstand wurde
entlastet. Dann stand die Wahl des neuen Orstvorstands
und weiterer Gremien der Geschäftsstelle an.
Der neue Ortsvorstand (nicht vollzählig) Foto: R. Zorn
Die Wahl der dreizehn Beisitzer/Innen des Ortsvorstands folgte. Weitere Kommissionen der Geschäftsstelle wurden ebenfalls entsprechend der Wahlvorschläge
gewählt. Es gab keine Nachnominierungen.
Ramon Zorn
Der Erste Bevollmächtigte, Klaus Abel, wurde mit
über 93 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt, ebenso
die Zweite Bevollmächtigte, Regina Katerndahl.
AG Medien
Neues aus der AG Medien
Bei der Redaktionssitzung am 7. April 2016 stand die
Wahl unseres Arbeitsgruppen-Leiters als Punkt eins auf
der Tagesordnung. Die Arbeitsgruppe war vollzählig
anwesend.
Als einziger Kandidat stand Kollege Ramon Zorn zur
Wahl. Er wurde einstimmig gewählt. Er nahm die Wahl
an, wofür ihm mit einem Gutschein für eine Radtour,
gemeinsam mit den Kollegen Herold, Meyer und
Murawski, gedankt wurde. Stellvertreter wurde Kollege
Hartmut Herold. Auch er wurde einstimmig gewählt
und erhielt als Geschenk einen Kombi-Kugelschreiber
blau/rot.
.
Ingrid, Hartmut M., Hartmut H., Fritz, Ramon, Klaus
Beiden Gewählten stand die Freude ins Gesicht
geschrieben und sie bedankten sich mit einem kleinen
Imbiss.
Ingrid Henneberg
Wohngeldreform 2016
Das Wohngeld dient der wirtschaftlichen Sicherung angemessenen und
familiengerechten Wohnens. Es
wird als Zuschuss gezahlt.
Diese Zielsetzung erfordert eine
regelmäßige Anpassung, entsprechend der Einkommen und Mietentwicklung.
Wohngeld in heutiger Form gibt
es seit 1965. Bis 1990 erfolgte die
Anpassung in Abständen von 3 bis 4
Jahren.
Nach der Anpassung 1991 hörte
die Regelmäßigkeit auf (die Regierungszeit der SPD begann), die
nächste Anpassung erfolgte erst
2001, danach wieder im Jahre 2009.
Bis zur jetzigen sind immerhin
schon wieder sieben Jahre vergan-
gen und die Mieten sind nicht etwa
gefallen, sondern rasant gestiegen.
Die am 1. Januar 2016 in Kraft
getretene Wohngeldreform hat eine
Leistungsverbesserung zum Inhalt.
Wohngeld ist eine Antragsleistung mit einer kleinen einmaligen
Ausnahme: Wohngeldanträge, die
2015 genehmigt wurden und bis ins
Jahr 2016 laufen, werden automatisch von der Wohngeldbehörde auf
die höhere Leistung überprüft. Der
neue Wohngeldantrag (Weiterleistungsantrag) ist erst nach Ablauf des
bisherigen Antrages erforderlich.
Wohngeldanträge können in den
Wohngeldstellen der Stadtbezirke,
in der Regel über das Bürgeramt,
gestellt werden.
Senioren-Report 82 – Seite 8
Die neuen Höchstbeträge, entsprechend der Mietenstufen und der
zu berücksichtigen Haushaltsmitglieder sind zu finden im Internet
unter www.bmub.bund.de/P3085
Die Broschüre „Wohngeld 2016/
2017 Ratschläge und Hinweise“
kann hier kostenfrei bestellt werden:
Publikationsversand der Bundesregierung Postfach 481009
18132 Rostock
Tel.: 030 182722721
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.bmub.bund.de/bestellformular
Empfehlung: man sollte sich auf jeden Fall durch durch eine Mietervertretung beraten lassen.
Siegfried Schicke, AG Soziales
Waldemar Metzger
zum 70. Geburtstag
Klaus Manke
zum 80. Geburtstag
Am 11. März 2016 feierte
unser Kollege Waldemar
Metzger seinen 70. Geburtstag.
Er ist aktives Mitglied
der ‚Arbeitsgruppe Betriebsbetreuer‘, die er im
April 2000 mit gegründet
hat. Aus seiner früheren
beruflichen Tätigkeit als
Automobil-Fachverkäufer
bringt er sich mit seinem Sachverstand in der Arbeit der
Arbeitsgruppe ein.
Er trägt damit zu der erfolgreichen Arbeit der Arbeitsgruppe bei. Wir danken Waldemar für seine wertvolle Mitarbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles
Gute, viel Gesundheit und Kraft für die Zukunft.
Fritz Klinke
Erol Yurdakan
zum 70. Geburtstag
Lieber Klaus,
acht Lebensjahrzehnte hast auch Du nun schon geschafft, dazu gratulieren Dir die Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit und des gesamten Senioren-Arbeitskreises der IG Metall Berlin
recht herzlich.
Nach der Lehre als Holzbootsbauer und Studium
warst Du als Projektierungsingenieur für Wärmeanlagen
vier Jahrzehnte beruflich erfolgreich tätig. Noch länger
bist Du aktiv mit dem Wassersport verbunden, hast
schicke Boote auf unseren Wasserstraßen geführt und
manchen Wettkampf zum Erfolg begleitet. Doch trotz
allen Aufenthaltes in der schönen Natur hat dies in
letzter Zeit Deine Gesundheit empfindlich angezapft.
Seit 1954 bist Du Mitglied unserer IG Metall und seit
Beginn dieses Jahrtausends in unserem Arbeitskreis.
Wir danken Dir für Deine Vorschläge und aktive
Hilfe bei der Vorbereitung von Mitgliedertreffen und
wünschen Dir baldige Genesung, noch einen Auftrieb
für einige gute Jahre, dazu viel Freude und Lebenskraft.
Wilhelm Blankenburg
Unser Kollege Erol Yurdakan ist am 5. April 70 Jahre
alt geworden. Erol war viele Jahre in verschiedenen
Berliner Metallbetrieben beschäftigt, davon die längste
Zeit bei Borsig. Dort wurde er auch von seinen Kollegen in den Betriebsrat gewählt, in dem er bis zu seinem
Ausscheiden 23 Jahre lang aktiv war.
Erol war auch lange Zeit Mitglied der Delegiertenversammlung und arbeitet aktiv im Migrationsausschuss
mit. Seit 2014 hat er im Senioren-Arbeitskreis ein zusätzliches Betätigungsfeld gefunden und arbeitet dort in
der AG Öffentlichkeitsarbeit mit.
Lieber Erol, wir gratulieren Dir zu Deinem runden
Geburtstag recht herzlich und wünschen Dir, dass du
gesund bleibst und noch viele Jahre aktiv bei uns
mitarbeiten kannst.
Günter Triebe
Erol Yurdakan (links) und Klaus Manke
Foto: Klaus Murawski
Musiktheater für Großeltern und Enkel
Das ATZE-Musiktheater in der Luxemburger Str. 20 im
Wedding zeigt derzeit das Stück „Die Ministerpräsidentin“ für Kinder ab 9 Jahren.
Erzählt wird, wie ein 12-jähriges Mädchen als
Überraschungskandidatin in eine Wahlkampagne
hineinrutscht, an die Spitze des Staates gewählt und
schließlich Regierungschefin wird.
Die Inszenierung in Form eines Singspiels bietet
(nicht nur) für Kinder eine Einführung in parlamentari-
sche Demokratie, politische Parteien, Politiker im
Wahlkampf und die Verquickung von Politik, Medien
und Finanzwelt, ein im Wahljahr 2016 hochaktuelles
Thema.
Also nichts wie hin mit den Enkelkindern! Termine
z.B. am Samstag, 11. Juni und Sonntag, 3. Juli, jeweils
um 16 Uhr, Einzelpreis 9,50 Euro, Familienpreis – ab 3
Personen – je 8,50 Euro.
Maria Metzke
Senioren-Report 82 – Seite 9
Zum Gedenken an Gisela Jung
Im Februar verstarb unsere Kollegin Gisela Jung.
Liebe Gisela, wir trauern um Dich.
Über 40 Jahre haben wir gemeinsam erlebt und gekämpft! Im Betrieb der Siemens AG, im Frauenausschuss
der IG-Metall und auch bei den Tarifauseinandersetzungen.
Wir haben gemeinsam gefroren und uns beschimpfen lassen! Trotzdem, oder gerade deshalb, war es eine schöne
Zeit.
Du warst immer „Hans Dampf in allen Gassen“. Voller
Elan und Energie! Anders hättest Du auch nicht alle deine
Aufgaben erfüllen können.
Als stellvertretende Schwerbehinderten-Vertrauensfrau
im Gesamtbetriebsrat der Siemens AG. Im Betrieb als freigestellte Betriebsrätin, als Arbeitsschutzobfrau und SBVertrauensfrau, als Arbeits- und Sozialrichterin.
Und du warst ein Gründungsmitglied unseres Seniorenarbeitskreises, den Du bis zu deinem endgültigen Abschied
tatkräftig unterstützt hast.
Wir vermissen dich.
Ingrid Arndt
Mitgliedertreffen
Fahrt nach Boitzenburg/Uckermark zum
Besuch mit Führung in Klostermühle,
Schloß und Schokoladenmanufaktur,
Kaffeepause in Templin
Termin: Donnerstag, 14. Juli
Anmeldung: Montag, 9. Mai
Info-Stand des IG Metall Senioren-Arbeitskreises
am Gemeinschaftsstand der DGB-Gewerkschaften
zur 42. Berliner Seniorenwoche
auf dem Breitscheidplatz
Termin: Sonnabend, 25. Juni, 10 bis 14 Uhr
Oberhavelseen – Schiffsrundfahrt
Tegel – Nieder Neuendorf
Termin: Dienstag, 16. August
Anmeldung: Montag, 6. Juni
Anmeldungen nur persönlich oder telefonisch
nur am Anmeldetag von 10 bis 14 Uhr
im IG Metall-Haus, Alte Jakobstr. 149, Raum 110
Telefon: 030 – 253 87 110
AG Öffentlichkeitsarbeit
Mitgliederversammlung:
Fragen zu den Abgeordnetenhaus-Wahlen
an Vertreter der Parteien
im IG Metall-Haus, Alwin-Brandes-Saal
Termin: Mittwoch, 22. Juni, 14 Uhr
Du bist alt, wenn Bekannte Dich anrufen
und zu jeder Tageszeit zuallerst fragen
„Hab' ich Dich geweckt?“
Senioren-Report 82 – Seite 10