bühne - Choices

Transcrição

bühne - Choices
n
be
ie le
W ir
w
n
le
ol
w
www.choices.de
T
AT
BL
UG
FL
26. Jhg. | März 2015
Parzival | Regie:Stefan Bachmann, Schauspiel Köln | Fotograf: David Baltzer
Das MeinungsMagazin
Ritter im schaumbad
THEATER
Auftritt im März
BÜHNE
Sinn
allen
Seins
Semiotik
Orchester
Szenografie
FigurenführungOper Handlung
Schauspiel Choreografie
Performativität
Postdramatik Philharmonie
Tanz
Inszenierung
Avantgarde Kabarett
Independent
Soufflage
Klang Rampe
Improvisation
Szenografie
Klang
Soufflage
Improvisation
Crossover Handlu
Improvisation
Independent
Semiotik
Rampe
Crossover
Naturalismus
RequisitenBläsersatzVorhang
Figurenführung
Rampe Handlung Soufflage
Figurenführung Finaler Akt
Bläsersatz
Independent
Klang
Rhythmik
Ram
Improvisation Choreografie RhythmikChoreografie
Independent Finaler AktImprovisation
Handlung
Vorhang
RampeRhythmik
Bläsersatz Choreografie
Soufflage
Soufflage
Szenografie
Improvisation
Szenografie
Figurenführung
Klang Semiotik
SoufflageVorhang
Rhythmik Vorhang Figurenführung
Finaler Akt Szenografie
Stimme
Naturalismus
Rampe
equisiten
Improvisation
Rampe Rampe Rhythmik Klang
Dialogregie
Stimme Vorhang Soufflage
Naturalismus Klang
Naturalismus Szenografie
Independent
Finaler Akt
Independent
Stimme
Dialogregie
Stimme
Soufflage
Crossover
Figurenführung
Crossover Szenografie RampeRhythmik Choreografie
Figurenführung
Stimme
Rampe Rhytmik
Vorhang
Handlung Independent
Choreografie
Soufflage
Requisiten
Klang Semiotik
Soufflage
Naturalismus
ufflage
Improvisation
Variété
Objekttheater
Festival
Dramaturgie
Musiktheater
bühnE
Premiere
Handlung
BÜHNEN IN NRW
Kritik, Interviews und Links
Düsseldorf – biograph.de
Wuppertal – engels-kultur.de
Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de
Köln – choices.de
mein
hen
Lesezeic
Das MeinungsMagazin
Köln/Bonnchoices.de
www.choices.de
TOD DEN HIPPIES!! ES LEBE DER
PUNK
EIN FILM VON OSKAR ROEHLER
26. Jhg. | März 2015
www.eslebederpunk.x-verleih.de
Das MeinungsMagazin
DER BESTE
SOUND
DER WELT
AUF
Jetzt hören im Radio
und auf funkhauseuropa.de
FM
103,3
.de
Foto: David Baltzer
choices-Thema.
Kino.
5 FRAUENMENSCHEN
Die Gleichstellung der Geschlechter bleibt eine
Utopie
6 Zum Thema
Autorin Sarah Diehl über biologische Mythen und
Kinderlosigkeit als Systemkritik
Sex wollen alle, Verhütung ist aber noch immer
Frauensache
Bühne.
7 Auftritt
Stefan Bachmann inszeniert Wolfram von
Eschenbachs Versroman „Parzival“
8 Freies Werkstatt Theater
9 Premiere
Hansgünther Heyme inszeniert Heiner Müllers
„Philoktet“
10 Freihandelszone
11 Theater am Rhein – Choreographischer „Hiob“
nach Joseph Roth in Bonn
Schauspiel Köln
12 Komikzentrum
Brodowy und Groebner machen jede Menge Spaß
13 AtelierTheater
14 Theater am Rhein
15 Senftöpfchen
18 Oper Köln/Junges Theater Bonn
19 Prolog
Aufbrüche an den Kölner Bühnen
20 Theater-Kalender Köln-Bonn
Musik.
44 Stadtgarten
Unterhaltungsmusik – Konzert-Tipps im März
46 Kölner Philharmonie
Kompakt Disk – CD-Empfehlungen im März
BÜHNE
© Laura Schleder
Premiere
9
KINO
„Leviathan“
KULTUR.KINO.KÖLN.
Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW.
empfehlen | weitersagen | kommentieren
Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
Literatur.
26. Jhg. I März 2015
23 Film-ABC/Vorspann
24 choice of choices: „Leviathan“
25 Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
26 OFF Broadway
27 Weisshaus
28 Film-Kritik
Filmforum – Filmgeschichten
31 Odeon
33 Roter Teppich – Tom Schilling über „Tod den
Hippies!! Es lebe der Punk!“, die Faszination
der 80er und seinen Karriereboom
34 Hintergrund – „3 Herzen“
35 Filmpalette
36 Spezial – Filmforum NRW
39 Cinenova
42 Metropolis
45 Literatur-Kalender
ComicKultur
Comic-Empfehlungen im März
Wortwahl
Buch-Empfehlungen im März
Textwelten
Die lit.Cologne verspricht ein starkes Programm
Kunst.
47 kunst & gut
Karin Kneffel im Käthe Kollwitz Museum
48 Kunstwandel
Drei junge US-amerikanische Künstler in der
Düsseldorfer Kunsthalle
49 Kunst-Kalender
Museumslandschaft NRW
Kultur in NRW.
choices spezial.
überregional
15 Theater in NRW
Neues Netzwerk der freien Theater gegründet
4 Intro – Modern times
17 Tanz in NRW
50 Verlagssonderseiten – choices bildet
53 Auswahl – im März
Von Fortschrittlern und Blockierern
Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats
Musical in NRW
culture clubs – Lieblingsfilm/Kino-Café
Stephen Sondheim auf Bühne und Leinwand
55 Impressum
19 Oper in NRW
culture clubs – Pantheon/Gloria/Zamus
Mariame Clément inszeniert Ligetis „Le Grand
Macabre“ in Essen
48 Kunst in NRW
Die Große Kunstausstellung NRW
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
Improvisierte Musik in NRW
choicescologne
Verdienstkreuz für die Pflege Improvisierter Musik
Popkultur am Rhein
Mit Homerecording und Algorithmen ins 21. Jahrhundert
Lesen Sie mehr auf www.choices.de!
Klassik am Rhein
Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
Pianistischer Staffellauf in Bochum
choice of choices
24
FILM
Roter Teppich KUNST
Tom Schilling in
„Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“
33
kunst & gut
Karin Kneffel © VG Bild-Kunst, Bonn
47
Intro
.de
März 2015
Eine Kathedrale unbestimmbaren Wertes, Foto: Dominik Empl
choices + choices.de
Modern times
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
6
Kinderlosigkeit
Die Kulturwissenschaftlerin und Buchautorin
spricht im Interview über Gründe für Kinderlosigkeit, Versäumnisse der Familienpolitik
und neue Lebensentwürfe für Frauen.
Sarah Diehl
Bühne
Foto: Nane Diehl
9
Premiere
Hansgünther Heyme inszeniert Müllers „Philoktet“ im Theater Tiefrot. Im Interview sprach
er mit uns über das Stück, seine erste Theaterzeit in Köln, die Antike, Krieg und Utopie.
Hansgünther Heyme
Film
Foto: Laura Schleder
33
Roter Teppich
Tom Schilling („Oh Boy“) hat wieder mit Oskar
Roehler gedreht: „Tod den Hippies!! Es lebe
der Punk!“ Wir sprechen mit ihm über seine
Arbeit und über die Rückreise ins Berlin der
80er Jahre.
Tom Schilling
Film
Gespräch zum Film
Es geht rau zu. Regisseur Andreas Dresen
sprach mit uns über seinen neuen Film „Als
wir träumten“ über Leipziger Jugendliche in
der Zeit der Wende.
Andreas Dresen
Foto: Peter Hartwig / Pandora
Seit der Kirche in den letzten Jahren zunehmend die Schäfchen abhandenkommen, bemüht sie sich um Modernisierung und macht dabei gerne
einen Schritt vor – und drei zurück. Eben noch wuselte mit Papst Franziskus einer bescheiden durch den Vatikan, rügte Kardinäle und verglich
Katholiken mit rammelnden Karnickeln, schon spricht er vom würdevollen
Schlagen von Kindern. Doch dass es auch umgekehrt geht, beweist aktuell
die Erzdiözese Köln, die sich um um finanzielle Transparenz bemüht. Mit
einer Bilanzrechnung legt sie ihr Vermögen, im Jahr 2013 waren das immerhin 3,35 Milliarden Euro, offen. Vom Saus-und-Braus-Saulus zum Paulus? Wertpapierdepots und Immobilienanlagen sprechen eher dafür, dass
die Kirche zumindest unternehmerisch durchaus im modernen Kapitalismus
angekommen ist. Glückwunsch. Hier wäre ein Schritt zurück, nämlich back
to the roots in die Umfairteilung an Bedürftige, nun der nächste Schritt in
die richtige Richtung.
Eine in der katholischen Kirche deutlich unterrepräsentierte Gruppe sind
die Frauen. Um die Frau als Mutter geht es auch in unserem Monatsthema
FRAUENMENSCHEN. Wir beschäftigen uns mit Social Freezing, sprechen
mit Autorin Sarah Diehl, deren Uhr nicht tickt, und fragen, wie gleichberechtigt eigentlich Verhütung heutzutage ist.
Am Theater geht es dafür männlich-martialisch zu. Wir sprechen mit HANSGÜNTHER HEYME, der 36 Jahre nach seiner letzten Inszenierung in Köln in
die Domstadt zurückkehrt, um Heiner Müllers PHILOKTET am THEATER TIEFROT zu inszenieren. Wahre Mannsbilder sind auch die Ritter der Artussage,
auch wenn PARZIVAL in Stefan Bachmanns Inszenierung des mittelalterlichen Versepos ein Ritter im Schaumbad ist.
Als „Herrin des Wassers“ wird die Künstlerin KARIN KNEFFEL ihrer Aquarelle
wegen bezeichnet. Im KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM sind diese neben Zeichnungen und Druckgrafiken in der Ausstellung FALLSTUDIEN zu sehen. Um
das Geschlecht, allerdings als Identitätskonstruktion, geht es in der Ausstellungen REAL HUMANS in der KUNSTHALLE DÜSSELDORF, die in der multivisuellen Konzeption eine Reizüberflutung für das Gehirn ist.
Unsere choice of choices ist der russische Film LEVIATHAN, der von der
Macht des Staates und dessen Verflechtung mit der in diesem Fall orthodoxen Kirche handelt. Über die Auszeichnung als bester ausländischer Film
bei den Golden Globes dürfte sich Putin eher wenig gefreut haben. Auch
Punk und Staat vertragen sich meist nicht. TOD DEN HIPPIES!! ES LEBE DER
PUNK! ist die dritte Kollaboration von Regisseur Oskar Roehler und TOM
SCHILLING. Im Interview spricht der Jungdarsteller u.a. über seine frühere
Obsession für Nick Cave. Auch mit Regisseur ANDREAS DRESEN unterhalten wir uns über ALS WIR TRÄUMTEN, seine filmische Adaption von Clemens Meyers Roman und die Energie des Erwachsenwerdens in den frühen
1990ern. Filmhistorisch ist die Reihe FILMGESCHICHTEN, die das Filmforum
NRW zu ausgewählten Themen und Motiven präsentiert. Ab März lautet
das Motto „Spiel“, dabei sind Werke von Fritz Lang und Ingmar Bergmann.
Geld, Kirche, Frauen, Sex, Macht und Staat – alles dabei, um ein explosives
Frühlingserwachen zu gewährleisten.
MAXI BRAUN
4
Thema
Schockfrosten für die Familienplanung, Foto: Benni Klemann
Familienplanung on the Rocks – Verheißt Social Freezing tatsächlich mehr Selbstbestimmung für die Frau?
Ist es die nächste Revolution in der Geschich- lassen? Konzerne unterbreiten soziale Angebote,
te der weiblichen Selbstbestimmung? 50 Jahre um für Mitarbeiter attraktiv zu sein. Doch es läge
nach Erfindung der Pille schenkt Social Freezing eine erschreckende Gutgläubigkeit vor, nähme
Frauen die Freiheit, über den Zeitpunkt ihrer man an, ein Unternehmen böte die Möglichkeit
Schwangerschaft selbst zu bestimmen. Die Me- zum Social Freezing, ohne damit Einfluss auf
die Entscheidung der
thode, Eizellen bei 196
choices-Thema im März:
Mitarbeiterin nehmen
Grad Celsius unter Null
zu wollen, wann sie
einzufrieren verspricht,
Nachwuchs zur Welt
die körperliche Grenze
Die Frauenbewegung der letzten Jahrzehnte hat viel
bringt.
einer Schwangerschaft
erreicht, die Gleichstellung der Geschlechter bleibt
aber auch in Deutschland eine Utopie. Für den FemiDie Diskussion um die
weit ins Alter hinausnismus 2.0 gibt es viel zu tun.
Vereinbarkeit von Faschieben zu können.
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter:
milie und Beruf wurde
Zielgruppe sind aber
trailer-ruhr.de/thema + engels-kultur.de/thema
einst vom Standpunkt
nicht Frauen allgemein,
sondern Frauen, die Ausbildung/Studium, Beruf der Frauen aus geführt. Gleiche Rechte, gleiche
und Familie unter einen Hut kriegen müssen. Chancen, war mal der gemeinsame Nenner der
Also jene Frauen, die gerne despektierlich als Frauen. Aber mit dem Fachkräftemangel werden
Karrierefrauen bezeichnet werden und denen auch immer mehr qualifizierte Frauen auf dem
Gesellschaft und Politik regelmäßig die Diagnose Arbeitsmarkt gebraucht. Darum lautet die Frage
ausstellen, sie bekämen zu wenige Kinder im Ge- immer weniger: Was wollen Frauen? Und immer
mehr: Was braucht die Wirtschaft? Es passt somit
gensatz zu sozial schwachen Frauen.
zu den Technikunternehmen, dass sie als Antwort
Spätestens mit der Ankündigung von Facebook auf die Frage der Reproduktion nicht sich selbst
und Apple im vergangenen Oktober, die Kosten ändern, sondern eine neue Technik nutzen wolfürs Social Freezing den eigenen Mitarbeite- len, die die Natur des Menschen ändert.
rinnen als medizinische Dienstleistung erstatten
zu wollen, ist offensichtlich, was man ahnte: Hier Social Freezing lässt die Frage, warum ein Kind
soll der von der Gesellschaft als Problem dia- für eine Frau ein weit größeres Karriererisiko
gnostizierte Missstand „Kinderlosigkeit“ mit ei- darstellt als für einen Mann, unbeantwortet. Der
ner biologisch-technischen Problemlösungsstra- Mutterschutz allein ist es jedenfalls nicht. Es
tegie beseitigt werden. Wer aber in dem Angebot handelt sich eher um eine grundsätzliche Schiefder Tech-Giganten Facebook und Apple lediglich lage, wenn von Frauen erwartet wird, was von
die Selbstbestimmung ihrer Mitarbeiterinnen Männern nie erwartet wurde: Sich jeweils voll
erweitert sehen will, guckt falsch hin. Facebook und ganz Beruf und Familie widmen zu sollen.
und Apple sind kulturprägende Unternehmen, Gleichzeitig müssen Frauen aber mehr Kraft
die in vielen Bereichen unsers Alltags unser Ver- aufbringen, um beruflich mit ihren männlichen
halten beeinflussen. Es stellt sich die Frage, wie Kollegen mithalten zu können, was sich in der
viel Selbstbestimmung in Sachen Kinderkriegen Lohnlücke manifestiert – immer noch verdienen
bleibt, wenn sich Frauen das Aufschieben der Frauen signifikant weniger als Männer. Warum
eigenen Mutterschaft vom Arbeitgeber bezahlen also werden Frauen sowohl ausgebuht, wenn
FRAUENMENSCHEN
5
sie mit kleinen Kindern voll arbeiten, als auch
wenn sie sich entscheiden, mit ihnen zuhause
zu bleiben, während das eine für Männer selbstverständlich ist, das andere dagegen Anlass für
überschwängliche Lobeshymnen? Auf diese Frage gibt Social Freezing keine Antwort. Schlimmer
noch, es zementiert diesen Widerspruch weiter
und lockt mit der Verheißung, den unvereinbaren
Erwartungen doch gerecht werden zu können.
Was gesellschaftlich ungelöst bleibt, wird mit
Social Freezing ins Private abgeschoben und in
Deutschland von Frauen aus eigener Tasche und
mit dem Einsatz des eigenen Körpers bezahlt.
Ist Social Freezing also die zweite Revolution
in der Familienplanung nach der Antibabypille?
Mitnichten. Die Pille verlieh Frauen eine ungeahnte Freiheit. Der Kinderwunsch war erstmals
plan- und aushandelbar, die Pille entriss Frauen
ihrem biologischen Schicksal. Zwar brachte sie
auch enorme medizinische Probleme mit sich, der
Eingriff in den Körper ist bei der Entnahme und
dem Einfrieren von Eizellen aber deutlich rabiater
und er setzt Dritte voraus. Wiederholte Hormonstimulation, unter Umständen eine mehrmalige
Entnahme von Eizellen unter Vollnarkose und
eine durch künstliche Befruchtung (möglicherweise!) zu realisierende Schwangerschaft und
Geburt stehen für eine beschleunigte Technisierung von Schwangerschaft. Die Entscheidung für
„andere Umstände“ wird dem intimen Entscheidungsraum von Individuen genommen und in die
Hände von Medizinern gelegt. Selbstbestimmung
ist in diesem Kontext wohl eher eine Chimäre.
BERNHARD KREBS
Aktiv im Thema
www.akf.koeln/cms/content/index.php?id=1
www.frauenrechte.de/online/index.php
werbrauchtfeminismus.de
www.competentia.nrw.de
Thema
Kinderwunsch: früher selbstverständlich, heute eine individuelle und nicht immer einfache Entscheidung, Foto: Mischa Lorenz
„Kinderlose stellen das Heilsversprechen der Kleinfamilie in Frage“
Autorin Sarah Diehl über biologische Mythen und Kinderlosigkeit als Systemkritik
choices: Frau Diehl, welche Sätze müssen sich nieren vielleicht sogar besser, da sie frei gewählt
kinderlose Frauen eigentlich am häufigsten an- sind. Und mit ihren Steuern finanzieren Kinderlose
viel für Familien mit, von dem sie persönlich nicht
hören?
profitieren.
Sarah Diehl: Am häufigsten
kommt „Du wirst es bereuen“, und
„Beim Hochhalten des
das ist deshalb so perfide, weil es
Wie begründen Frauen die EntMutterinstinktes geht es
mit Zukunftsängsten spielt und
scheidung gegen Kinder?
um Ökonomie“
die Frau als unmündig darstellt, zu
Generell geht es um Freiräume.
wissen was sie will.
Studien bestätigen: Man muss ganz aktiv dagegen ankämpfen, mit Kindern nicht in die Ordnung
Warum erwartet unsere Gesellschaft eigentlich, von Kinderbetreuerin und männlichem Ernährer
dass kinderlose Frauen sich rechtfertigen?
zurückzufallen. Diese Ordnung wird durch die GeKinderlose stellen das Heilsversprechen der Klein- sellschaft, die Steuerpolitik und eine Arbeitswelt
familie in Frage. Ich denke, deshalb werden sie so gefördert, in der Männer meistens mehr verdienen
abgewertet. Obwohl die Kleinfamilie eine recht und weniger Kinderbetreuung übernehmen können.
neue Erfindung ist, haben wir verinnerlicht, dass
dies die wahre sinnstiftende Form des Zusammen- Oft wird argumentiert, der „Mutterinstinkt“ der
lebens sei.
Frau stehe einem erfüllten Leben ohne Kinder
entgegen.
Aber sind Kinderlose nicht egoistisch?
Es gibt eine gesamtgesellschaftliche Erzählung,
Viele Frauen sagten mir, dass sie ohne Kind mehr die sagt, dass man eine sinnstiftende Erfahrung im
Kapazitäten haben sich gesellschaftlich, sozial Leben verpasst, wenn man keine Kinder hat. Man
oder politisch zu engagieren. Sie wollen für viele macht Frauen glauben, dass sie später einsam und
Menschen da sein, nicht nur für ein Kind zu Hau- verbittert sein werden. Fürsorglichkeit ist eine gese. Freundschaft und soziale Elternschaft funktio- nerelle menschliche Qualität, das können Männer
ebenso gut wie Frauen. Beim Hochhalten des Mutterinstinktes geht es um Ökonomie: Fürsorgearbeit,
Pflegearbeit, Kinderbetreuung sollen unbezahlt,
unsichtbar und selbstverständlich auf dem Rücken
von Frauen stattfinden.
Kinderlosigkeit als Systemkritik?
Kinderlosigkeit steht für das Hinterfragen von Geschlechterverhältnissen, Familienkonzepten und
Lohnarbeit auf der einen Seite und dem Neu-Denken des solidarischen Zusammenlebens auf der anderen.
INTERVIEW: BERNHARD KREBS
Lesen Sie die Langfassung unter
choices.de/thema
ZUR PERSON
Publizistin, Autorin, Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin Sarah Diehl arbeitet
seit 2004 zum Thema „reproduktive Rechte“. 2014 erschien ihr
Buch „Die Uhr, die nicht tickt: Kinderlos glücklich. Eine Streitschrift“
im Arche Verlag. Foto: Nane Diehl
Somebody’s gotta do the job
Sex wollen alle, Verhütung ist aber noch immer Frauensache
Hitzige Debatten werden um die Gleichberechtigung im Berufsleben geführt, wenn es z.B. um die
Vereinbarkeit von Kindern und Karriere geht. Doch
während die Väter hier stärker partizipieren sollen
und wollen, scheinen die Herren der Schöpfung
beim Thema Verhütung nur dabei, statt mittendrin
zu sein. Blickt man auf die Geschichte der Verhütungsmethodik des letzten halben Jahrhunderts
zurück, liest sich diese zunächst wie die Fabel eines
weiblichen Befreiungsschlages: beginnend mit der
Zulassung der Anti-Baby-Pille 1960, fortgesetzt
durch die Fristenregelung des Abtreibungsgesetzes Mitte der 1970er und ergänzt um die rezeptfreie Zulassung der „Pille danach“ durch die
EU-Kommission Anfang 2015. Diese medizinischen
Innovationen und gesetzlichen Liberalisierungen
verschaffen Frauen mehr Souveränität über ihren
Uterus, sind sinnvoll und fortschrittlich. Frauen
haben aber nicht nur die Kontrolle, sondern tragen
auch die Pflicht zur Verhütung meist allein, gerade
in festen Beziehungen.
Laut einer Online-Umfrage der Zeitschrift Men’s
Health 2014 wollen zwar 30 % der befragten Männer die Verhütung nicht der Frau allein überlassen,
für mehr als die Hälfte (55 %) ist aber die Pille das
Mittel „ihrer“ Wahl. Auch eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Verhütungsverhalten, die 2011 unter sexuell Aktiven
zwischen 18 und 49 Jahren durchgeführt wurde,
spricht dafür. Mehr als die Hälfte der Befragten
beiderlei Geschlechts gaben die Anti-Baby-Pille als
favorisiertes Verhütungsmittel an. Der männliche
Wunsch nach Eigenverantwortung scheint vorhanden, besteht aber hauptsächlich darin, dass frau die
Pille nehmen möge. Zu der subjektiv empfundenen
Ungerechtigkeit kommen bei immer mehr Frauen
medizinische Bedenken. Die hormonelle Verhütung
greift aggressiv in den natürlichen Zyklus ein, kann
starke Nebenwirkungen verursachen und über ein
erhöhtes Krebsrisiko in Verbindung mit der Pille
streitet die Medizin seit Jahren. In stark frequentierten Foren wie dem des Online-Frauenmagazins
6
gofeminin häufen sich zudem Einträge zur Unverträglichkeit der Pille und der Wunsch nach natürlichen Alternativen nimmt zu. Biotrendwende und
Hormoncocktail passen eben schlecht zusammen.
Doch was könnten Männer tun? Aktiv bleibt ihnen
tatsächlich nur das Kondom oder die unumkehrbare
Sterilisation, wollen sie nicht allein in das verantwortungsvolle Verhütungsverhalten der Frau vertrauen. Vorerst wird sich daran auch nichts ändern,
das WHO-Forschungsprojekt für die Spritze für den
Mann wurde bereits 2011 eingestellt. Die Gleichberechtigung ist, was Verhütung betrifft, noch am
Anfang. Hier sollte die Medizin neue Wege finden –
oder zumindest danach suchen. Bis dahin muss die
Mehrheit der Männer vermutlich zunehmend mit
Kondomen leben (lernen), denn sonst bleibt ihnen
künftig vielleicht nur das einzige, 100% sichere
Verhütungsmittel: die Enthaltsamkeit.
MAXI BRAUN
Auftritt
„Parzival“, Foto: David Baltzer
Ritter im Schaumbad
Stefan Bachmann inszeniert Wolfram von Eschenbachs Versroman „Parzival“
Die Deutschen sind ein traditionsbewusstes Volk, vor allem in Sachen Bildung. Die duale Ausbildung, also das Ineinander von Theorie und Praxis,
hatten schon die Ritter im Mittelalter zu absolvieren. Das muss der junge Parzival schmerzhaft erfahren, nachdem er kraftmeierisch die hilflose
Jeschute vergewaltigt und den martialischen Ither ermordet hat. Für den
höfischen Feinschliff sorgt dann der Alt-Dogmatiker Gournemans (Gerrit
Jansen), ein grauhaariger Mann in Strickjacke mit Vorliebe für Cooljazz und
Rotwein. Näselnd breitet er seinen Codex aus, während der blutgetränkte
Parzival im Schaumbad hockt, nur um dieser Weihe der Zivilisierung dann
im Frack zu entsteigen. Der zukünftige Gralskönig scheint bereit für das
große Gesellschaftsspiel.
Das Geschichtenerzählen hat Stefan Bachmann zu Beginn seiner Intendanz
am Kölner Schauspiel als sein Theatercredo bezeichnet. Ob die „Genesis“,
Ayn Rands Roman „Der Streik“ oder jetzt das Mittelalterepos „Parzival“, je
dicker die Vorlage, desto besser. Viel Seiten, viel Ehr. Wolfram von Eschenbachs Versroman, hier in der Übersetzung von Dieter Kühn gespielt, kommt
als mäandernde Doppelhelix daher: Er erzählt die Geschichte von Parzival,
der unter großen Mühen zum Artus-Ritter wird, der irrt, zweifelt und am
Ende doch zum Gralskönig aufsteigt – und parallel dazu die Eskapaden des
1a-Premium-Ritters Gawan, einem veritablen George Clooney in Rüstung.
In Eschenbachs Opus dominiert die Schilderung, und genauso bringen es
Bachmann und sein siebenköpfiges Ensemble auf die Bühne: als Erzähltheater. Vor allem zu Beginn fordert das dem imaginativen Resonanzraum im
Kopf des Zuschauers alles ab. Da mag Parzivals Vater Gahmuret Amouren
und Turniere erleben, was die Schauspieler Stefko Hanushevsky, Melanie
Kretschmann und Jörg Ratjen mit Torkeln hier und Umarmung da allenfalls
andeuten, bleibt dürrer (Vor-)Bericht. Das ändert sich erst, als sich von dem
schwarzen Quader, den Simeon Meier fürs Depot 1 entworfen hat, der Deckel wie bei einer Spieldose hebt und eine mit einem Rost belegte Spielfläche freigibt. Herzeloyde (Melanie Kretschmann) im weißen Kleid zieht ihren
Sohn Parzival (Marek Harloff) fern aller Zivilisation groß und kann ihn klam-
7
mernd doch nicht halten. Fasziniert hockt der halbnackte Junge zwischen
den in Anzügen gewandeten Rittern, von denen man nur die Beine sieht.
Bachmann erzählt eine Coming-of-age-Geschichte, in der die Aneignung
zivilisatorischer Standards zwar für gesellschaftliches Comme-il-faut, aber
nicht für Herzensbildung sorgt. Die Diskretion, die Parzival von Gournemans
lernt, erweist sich als fatal. Nicht einmal ein simples „Wie geht’s?“ hat er
für den verletzten König Anfortas in der mit Teelichtern erleuchteten Gralsburg übrig. Zivilisiertheit ohne Empathie bleibt eine Totgeburt. Das wirft
die fellbewehrte, brüllende Cundrie dann auch Parzival vor. Ihr Auftritt, der
mit einer Publikumsbeschimpfung, Protestmarsch („Die Tafelrunde ist zerstört“) und einem Telefonat mit Autor Wolfram garniert ist, wirkt wie ein
Befreiungsakt aus dem rigiden Korsett des Erzähltheaters, der ästhetisch
allerdings eher wie eine Pflichtszene theatraler Selbstreferentialität daherkommt.
Überzeugend ist der Abend immer dann, wenn Bachmann die Balance
zwischen erzählerischer Distanz und sinnlicher Vergegenwärtigung findet,
ohne die ästhetische Form zu verlassen – was nicht immer gelingt. Worauf
die Inszenierung hinaus will, bleibt trotzdem fraglich. Marek Harloff als
Parzival mag die naive Seite der Figur genau treffen. Die irrende Suche, die
Verzweiflung, das Leiden an der eigenen Persönlichkeit bleibt er weitgehend
schuldig. Und sein Kontrastbild Gawan (Niklaus Benda) nimmt sowieso nur
in einer Szene mit einem fliegenden Bett Gestalt an: als Ritter der trostlosen Matrazengestalt. Parzivals irrende Selbstsuche endet in Zaghaftigkeit;
keine Menschwerdung aus Irrtum und Zweifel, keine therapeutische Selbstbehauptung, eher ein unterspieltes Happy End, bei dem Parzival seinem
muslimischen Halbbruder Fairefis begegnet und zum König gekrönt wird.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Parzival“ | R: Stefan Bachmann | 6.3., 8.3.(18 Uhr), 13.3., 14.3., 22.3., 26.3.
19.30 Uhr | Schauspiel Köln | 0221 221 28400
12. Februar bis 26. April 2015
aufguss
15, 20 Uhr
10. März 20
Robert Kreis
HUGO EGON BALDER, JEANETTE BIEDERMANN
RENÉ HEINERSDORFF, MADELEINE NIESCHE
JENS HAJEK
Eine spritzige Wellnesskomödie von René Heinersdorff
Co-Produktion mit dem Theater an der Kö, Düsseldorf
www.theater-am-dom.de
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
FREDERIK AB 4 JAHREN
HIOB
BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN
BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN
HIOB
HIOB
GIPFELSTÜRMER
GIPFELSTÜRMER
MUSIKALISCHE STADTGESCHICHTEN: 200 JAHRE PREUSSEN
GIPFELSTÜRMER
GIPFELSTÜRMER
VOM LEBEN
AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
MUSIKALISCHE STADTGESCHICHTEN V
AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
PREMIERE TREIBSANDKASTEN
X-FREUNDE
NULLI & PRIESEMUT: GIBT ES EIGENTLICH …? AB 4 JAHREN
X-FREUNDE 40. VORSTELLUNG
ALLTAG & EKSTASE
EINFÜHRUNG ZU ALLTAG & EKSTASE
ALLTAG & EKSTASE
ALLTAG & EKSTASE
CHEERS FOR FEARS ON TOUR WWW.CHEERSFORFEARS.DE
NULLI & PRIESEMUT: GIBT ES EIGENTLICH …? AB 4 JAHREN
MUSIKALISCHE STADTGESCHICHTEN V
WWW.FWT-KOELN.DE
1600
2000
DI 03. 1100
MI 04. 1100
2000
DO 05. 2000
FR 06. 2000
SA 07. 2000
SO 08. 1800
DI 10. 2000
MI 11. 2000
FR 13. 1700
SA 14. 2000
SO 15. 1800
DI 17. 2000
MI 18. 2000
FR 20. 2000
SA 21. 2000
SO 22. 1500
2000
MI 25. 2000
DO 26. 1930
2000
FR 27. 2000
SA 28. 1600
SO 29. 1600
2000
Wiebke Alphei in HIOB
Foto: Ma hias Bernhold
MÄRZ 2015
SO 01.
8
Premiere
„Ein utopisch Besseres,
das aufscheinen könnte“
Hansgünther Heyme inszeniert Heiner
Müllers „Philoktet“
Hansgünther Heyme ist der Theatermacher, der
in Köln nach 1945 erstmals den Anspruch eines
gesellschaftskritischen Theaters formuliert hat.
Im symbolträchtigen Jahr 1968 als Oberspielleiter berufen, machte er vor allem mit seinen
Schiller-Inszenierungen und seinen AntikenProjekten von sich reden, die politisch streitbar
waren und eine strikt aufklärerische Funktion
übernahmen. 36 Jahre nach seiner letzten Inszenierung kehrt Heyme jetzt nach Köln zurück
und bringt im Theater Tiefrot Heiner Müllers
„Philoktet“ auf die Bühne.
ZUR PERSON
Hansgünther Heyme (*1935) gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter des deutschen Regietheaters. Nach Assistenzen bei
Erwin Piscator und einer Ausbildung zum Schauspieler folgten ab 1957 erste Inszenierungen. Ab 1968 leitete er das Schauspiel
Köln, 1979-86 das Staatstheater Stuttgart, 1986-92 das Theater Essen und 1992-94 das Theater Bremen. 1990-2003 war er
Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen. 2004-14 leitete er das Theater im Pfalzbau Ludwigshafen. Foto: Laura Schleder
choices: Herr Heyme, Sie waren von 19681979 hier am Kölner Schauspiel zunächst Ober- Für mich ist faszinierend, dass diese antiken Texte
spielleiter, danach als Schauspieldirektor. Erin- in ihrer Entstehungszeit durchweg realpolitische
nern Sie sich noch an Ihre letzte
Bezüge hatten. Das waren auf die
Kölner Inszenierung?
„Philoktet ist die Urform Tagespolitik oder die Existenz der
Hansgünther Heyme: Das war
Polis oder des Landes abgestellte
der Kränkung“
auch ein Heiner Müller. Ich habe
Kunstproduktionen. Wenn etwas
1979 mit dem „Jugendclub Kritisches Theater“ damals wichtig war, ist das auch heute anwendin Ehrenfeld „Prometheus“ von Müller inszeniert. bar.
Dass ich jetzt mit „Philoktet“ nach Köln zurückkehre, ist kein Zufall. Das habe ich mir so überlegt. Heiner Müller hat sein Stück „Philoktet“ 1958
bis ’64 in der DDR geschrieben. Inwieweit spielt
Wie sind Sie jetzt wieder nach Köln gekommen? dieser historische Zusammenhang für Sie eine
Über Volker Lippmann, der das Theater Tiefrot lei- Rolle?
tet. Ich bin ihm lustigerweise erstmals bei meiner Schon bei Heiner Müller war das weniger auf die
„Macbeth“-Inszenierung nach Heiner Müller 1974 damalige DDR als auf Stalin bezogen. Es kommt
begegnet, als ich Schüler der Essener Folkwang- ja immer das Wort Dienst vor. Wir dienen einer
Hochschule dazugeholt habe. Er hat dann bei mir großen Sache, also dem Sozialismus oder Komgespielt, als ich Intendant in Stuttgart, Bremen munismus. Auch der IS, also der Islamische Staat,
und Essen war und er hat bei mir seine erste ei- wie immer man das bewertet, ist ein Dienst an
gene Inszenierung gemacht. Dann haben wir uns einer Sache, die irgendwann kommen soll. Das
aus den Augen verloren. Wir wollten ein größeres ist natürlich ein Riesenthema. Sowohl der IS als
Projekt realisieren, das ist aber an Terminen ge- auch Stalins Kommunismus sind natürlich nichts
scheitert. Also haben wir gesagt, wir machen ein anderes als ein Faschismus. Mit einer Qualität
Pilotprojekt, um zu sehen, wie das überhaupt geht von Utopie hat das nichts zu tun. Hier bei Mülmit uns.
ler geht es jedoch um ein utopisch Besseres, das
aufscheinen könnte und es nicht tut.
Sie haben damals in Köln neben Schiller mehrere große Antikenprojekte realisiert. Was be- „Philoktet“ spielt in Zeiten des Krieges.
deutet Ihnen die Auseinandersetzungen mit der „Philoktet“ beschäftigt sich mit der RechtmäAntike?
ßigkeit und der Unbedingtheit von Krieg. Eine
Diskussion um Krieg wurde damals in der attischen Literatur zumeist am Trojanischen Krieg,
diesem Monsterkrieg, abgehandelt. Philoktet besitzt durch den Bogen des Herakles eine Wunderwaffe, vergleichbar der Atombombe oder der
V 2, und befiehlt ein großes Heer. Darin lag ein
großes Potential, das ausfiel, als die Griechen ihn
auf der Insel Lemnos aussetzten. Jetzt nach zehn
Jahren vergeblicher Schlacht um Troja erinnern
sie sich an Philoktet und wollen ihn zurückholen.
Probenfoto „Philoktet“, Foto: Laura Schleder
Geht es Philoktet um die Frage der Moral?
Es geht bei Müller immer um die Frage der privaten Moral. Ist Krieg überhaupt mit Begriffen
9
wie Moral zu führen? Philoktet ist die Urform der
Kränkung. Er ist Tag und Nacht mit sich selbst beschäftigt. Diese erzwungene Privatheit führt zu
Sehnsüchten, zu Träumen, zu Verlangen. Als die
Forderung an ihn ergeht, zum Heer zurückzukommen, droht er mit Selbstmord. Das ist privatistisch,
das kann sich ein Odysseus nicht leisten. Bei Neoptolemos dagegen führt die Aufgabe, Philoktet
zurückzuholen, zu einem Anwachsen der Brutalität. Die Idealvorstellung von Moral, also ohne Lüge
leben zu können, kommt ihm allmählich abhanden. Es ist toll zu beobachten, wie Lüge in solchen
Kriegssituationen moralisch wesentlich wichtiger
wird als die Nichtlüge.
Und Odysseus? Ist er nicht sowohl Radikalpragmatiker als auch Opportunist?
Das sind natürlich alles Verbrecher, Diener an der
Sache, Odysseus genauso wie Neoptolemos, alles
Realpolitiker. Odysseus ist opportunistisch für die
griechische Sache. Das ist keiner, der sich selbst
bereichert. Er ist aber auch kein Schreibtischtäter, sondern schon am Gemetzel beteiligt. Der ist
genauso ein Kämpfer wie alle anderen. Odysseus
bleibt Tag und Nacht auf die Sache bezogen, also
auf das Dienen an der Sache. Bei Müller ist das
eine wahrsinnig glitzernde, dialektisch zersetzte
Figur, alle Intelligenz der Diskussion ist an ihm zu
lernen.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Philoktet“ | R: Hansgünther Heyme | 7.3.(P), 11.3.
(16 Uhr), 18.3., 20.3., 21.3. 20.30 Uhr | Theater
Tiefrot | 0221 46 00 911
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/premiere
studiobühneköln
FREI
HANDELS
ZONE
ENSEMBLENETZWERK KÖLN
Die letzte Folge!
Orkan der Gefühle
eine Theatertelenovela
2. und. 3 März, 20h
KÖLN-PREMIERE
THE GREAT DEMOCRACY SHOW
ít’s unbelievable!
Koproduktion mit
Sir Gabriel Dellmann, Theater
im Depot Dortmund und
Rottstr 5 Theater Bochum
6., 7., 8., 9. und 10. März, 20h
A.TONAL.
THEATER
WINTERREISE
(E. JELINEK)
KÖLN-PREMIERE
WE FORGOT
Foto: Hans Schlimbach
Koproduktion mit Sharon Paz
und FFT Düsseldorf
20. und 21. März
19h / 19:30h / 20h /
20:30h / 21h
www.studiobuehnekoeln.de
Tel: 0221 470 4513
06./07./08. MÄRZ 2015
20.00 UHR ALTE FEUERWACHE KÖLN
MELCHIORSTR. 3
KARTEN (0221) 985 45 30
FUTUR3
VON GENEN
UND ANDEREN
ZUFÄLLEN
Svetlana Fourer Ensemble
12. MÄRZ 2015,
10.30 UHR
BÜRGERZENTRUM HÜRTH
KARTEN (02233) 53720
HIOB
Nach dem Roman von Joseph Roth
MINISTERIUM FÜR FAMILIE,
KINDER, JUGEND, KULTUR UND
SPORT DES LANDES NRW, KULTURAMT
DER STADT KÖLN
WWW.
FREI
HANDELS
ZONE.
ORG
Freies Werkstatt Theater
Zugweg 10, 50677 Köln
(Nähe Chlodwigplatz)
Kartenvorbestellung:
0221 - 327817
www.fwt-koeln.de
FOTO: MOLTER&SATOR
GEFÖRDERT DURCH:
10
– Sonntag, 1. März
– Mittwoch, 4. März
– Donnerstag, 5. März
– Freitag, 8. Mai
– Samstag, 9. Mai
jeweils um 20:00 Uhr
FOTO TOMMY HETZEL
Theater am Rhein
NACH DER NOVELLE VON MAXIM BILLER
„Hiob“, Foto: Thilo Beu
Im Netz von Zar und Marilyn
REGIE CHRISTINA PAULHOFER
DEPOT 2 / 01.03. / 12.03. / 14.03. / 18.03.
THEATERKASSE: 0221 - 221 28400
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
Choreographischer „Hiob“ nach Joseph Roth in Bonn
Die Welt ist ein riesiges Spinnennetz, darin gefangen Mendel Singer und
seine Familie. Anfangs haben sie sich darin arrangiert, turnen hindurch,
planen die Zukunft. Doch die Schatten sind lang und werden diese Familie
begleiten. Sandra Strunz inszeniert am Bonner Theater Joseph Roths 1930
erschienenen Roman „Hiob“, in dem die Geschichte der russisch-orthodoxen
Judenfamilie Singer vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten
Weltkriegs erzählt wird. Wie sein biblisches Pendant muss Mendel Singer in
seinem Glauben Schicksalsschläge ertragen, die weit über die Grenzen menschenmöglicher Leidensfähigkeit zu reichen scheinen, manches hat er aber
auch selbst zu verantworten. Gott hilft gerne denen, die sich selbst helfen,
das Argument seiner Frau Deborah (Sophie Basse) verwirft der konservative
Toralehrer und erträgt die Bürde bis zu einem finalen Punkt.
»Willkommen zum surrealistischen
Zirkeltraining im DEPOT 2 des
Schauspiel Köln.«
Kölner Stadt-Anzeiger
Strunz legt viel Augenmerk auf die einzelne Person und ihre Interaktionen.
Mit viel choreografischem Beiwerk, zwei ausgezeichneten, immer mitagierenden Bühnenmusikern (Rainer und Karsten Süßmilch) erzeugt sie zahlreiche „artifizielle“ Standbilder, die wie Videostills Punkte in der laufenden
Handlung markieren oder diese zusätzlich beleuchten. Anders als in der Kölner Hiob-Inszenierung von Rafael Sanchez bleibt hier das explizit jüdisch
Einzigartige oft auf der Strecke, Wolfgang Rüter ist beileibe nicht der im
Martyrium des Lebens und im streng orthodoxen Regelwerk der Altväter
versunkene Jude. Das psychologische Momentum des Umgangs mit behinderten Familienmitgliedern drängt in den Vordergrund, auch angesichts der
überzeugenden Leistung von Samuel Koch als Menuchim, der erst beim
Applaus tatsächlich im Rollstuhl erscheint. Noch im zaristischen Schtetl
irgendwo in Russland klären sich die zukünftigen Lebenswege. Die Ehe mit
Deborah ist auf einem emotionalen Tiefpunkt. Mendels Kinder rebellieren
gegen die Glaubenssätze des Vaters, der einfältige Jonas will Bauer werden
und zum Militär, er will saufen und rumhuren, während Schemarjah bereits
den amerikanischen Traum im Herzen trägt. Auch Tochter Mirjam fühlt sich
im engen Korsett der Tora nicht wohl, flüchtet zu den Kosaken. Gemeinsam ist ihnen die Unfähigkeit im Umgang mit Menuchim, den sie wie einen
Sack Kartoffeln herumzerren und dabei fast umbringen. Dann geht vieles
ziemlich schnell. Schemarjah landet, von Mutters Erspartem gerettet, in
New York, wird reich und holt seine Eltern nach. What a wonderful world.
I want to be in Amerika, natürlich wird es bei der West Side Story wieder
choreografisch, während Einkaufstüten wie bei einer Parade von der Decke
flattern und Mirjam Marilyn Monroe zitiert. Das Martyrium hört dennoch
nicht auf. Krieg, Tod der Kinder, Tod der Frau, Wahnsinn der Tochter machen Mendel Singer fertig, töten den Glauben, doch sein Satz „Ich will Gott
verbrennen“ geht hier fast unter. Das letzte stille Bild gehört ganz Samuel
Koch als Menuchim, der jetzt als gefeierter Musiker seinen Vater und seine
Familie wiederfindet.
PETER ORTMANN
„Hiob“ | R: Sandra Strunz | 4.3., 14.3., 20.3., 26.3. 19.30 Uhr – nur Restkarten
Kammerspiele Bonn | 0228 77 80 22
11
Komikzentrum Köln-Bonn
+
KINDERTHEATER
Kabarett
Comedy
Do. 5.3. DER KRAKEELER (4+)
- So. 8.3. von M.Port/Ph.Waechter
Di. 10.3. WIR ALLE FÜR IMMER
Mi. 11.3. ZUSAMMEN
(9+)
von Guus Kuijer
11.-20.3. LIT.KID.COLOGNE
Di. 24.3. PAPAS ARME SIND EIN
- Do. 26.3. BOOT Lunde/Torseter (5+)
Di. 31.3. EMIL UND DIE DETEKTIVE
- Do. 2.4. von Erich Kästner (6+)
JUNGES THEATER
26.-28.2. EDELWEISSPIRATEN (13+)
von Dirk Reinhardt
Mo. 2.3. METHODE BAKLAVA (10+)
Di. 3.3. von H. Biedermann
11.-20.3. LIT.KID.COLOGNE
KABARETT & CO.
Do. 26.2. ZUCKERFEST
Do. 26.3. FÜR DIABETIKER
Fr. 27.2. DAGMAR SCHÖNLEBER
Sa. 28.2. SEBASTIAN 23
Mi. 4.3. KOZMIC BLUE
Do. 5.3. MORITZ NETENJAKOB
Fr. 6.3. HORST SCHROTH
Sa. 7.3. NULL FEHLER
Fr. 13.3. THOMAS REIS
Fr. 13.3. BETANCOR/DZIUK
Sa. 14.3. CARRINGTON-BROWN
Sa. 14.3. INGO BÖRCHERS
15.-19.3. LIT.COLOGNE
Fr. 20.3. NICO SEMSROTT
20./21.3. WILFRIED SCHMICKLER
Mi. 25.3. RHINGDÖCHTER
Do. 26.3. JENS NEUTAG
Fr. 27.3. HORST EVERS
Fr. 27.3. MATTHIAS REUTER
28./29.3. ZAUBERFLÖTEN
28./29.3. EBENDIE: MENSCHENFEIND
SCHAUSPIELTRAINING
ABSCHLUSSPROJEKTE
2./ 3.3. BLIND
9./10.3. BLEIGIESSEN
IM FRÜHLING
23./24.3. HOTEL FLAMINGO ROYAL
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222
www.comedia-koeln.de
Musik
A Cappella
Lesungen
Theater
Tanznächte
HenningFüenf
Beck
2.3.2020Uhr
Uhr
4.11.
Hirngespinste
Phase 6 l A Cappella
Nacktsaufen 2000
Leseshow mit Graf von Hinten & Lasse Samström
3.3.20 Uhr
Onkel Fisch
Neues aus der Lobbythek
4.3.20 Uhr
Sebastian Krämer
5.3.20 Uhr
Tüpfelhyänen
Miststück für 3 Damen
mit Bohr/Haller/Kling
5.+25.3.CASINO
ABBAJetzt!
Eine unverschämte Hommage
8.3.20 Uhr
Caveman
Kult-Comedy
9.+10.3.20 Uhr
Roberto Capitoni
Ein Italiener kommt selten allein
11.3.20 Uhr
Lioba Albus
11.3.CASINO
Königin von EGOland
Kay Ray
Kay Ray Show
12.3.20 Uhr
Erwin Grosche
Der Abstandhalter
13.3.20 Uhr
René Sydow
Gedanken! Los!
14.3.20 Uhr CASINO
Richard Bargel
& Fabio Nettekoven
18.3.20 Uhr CASINO
Kleine Sommernacht der Lieder
Regy Clasen, Richard Wester, W. Stute u.a.
22.3. 20 Uhr
HorstPantheon-Vorleser
Evers & Gäste
im WDR
23.3.20 Uhr
Martin Sonneborn
Krawall & Satire
25.3.20 Uhr
Robert Griess
Ich glaub´es hackt!
26.3.20 Uhr
Arnulf Rating
Ganz im Glück
27.3.20 Uhr
Ingolf Lück
Ach Lück mich doch!
28.3.20 Uhr
90er-Party 13.3.23h
23h arty
P
Pa
80erPop+Wave-Party 20.3.
n:
ge
MaurisVorstellun
(1.3.)+Vanessa
WEITERESeb
astian Rodriguez
hund (7.3.)
Robert Moya & Sierp (6.3.) +Liebe ist ein Höllen ht Blues
Nig
rtin
te
Ma
+La
+
.)
.)
(8.3
(6.3
chat
(7.3.) Sven Ratzke
ffene Bühne
+ Christoph Sieberh (12.3.)+Idil Baydar (13.3.)+O Nussbaum
m
sut
(10.3.)+ Uli Ma Axel Fischbacher Trio feat. Ada + byebye&
+
.3.)
3.)
+17
(14.
(16.
nd
singen
Rheinla
elt (15.3.)+Rudel
+ Ozan&Tunç
(15.3.)+Ingo App +Wilfried Schmickler (18.3.)
.3.)+Suse
.3)
Joachim Rust (17 (19.3.)+Geschwister Pfister (20.+21
(22.3.)
d
ast
tkin
Pall
3.) +Gregor
(19.3.) + Hor
(21.
el
Eng
er
& Amelie
ond
& Fritzi (20.3.)+Bl(24.3.)+JuiceBox. (27.3.)+Lucy Kitt 1.; 4.+5.4.)
Partytermine:
.3./
y Rückwärts www.tanznacht.com
Bill
se & Alich (30.+31
Pau
+
3.)
(28.
.
u.a
McCandless
Info-Tel.: 0228-21 25 21
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
www.pantheon.de
Zwei Vereinsmeier: Schwaderlappen (Norbert Alich, li) und Litzmann (Rainer Pause), Foto: Pantheon
Brutstätten des Blödsinns
Brodowy und Groebner machen jede Menge Spaß
Was die Fastenzeit angeht: Egal, worauf man in diesen Wochen verzichtet,
das Lachen sollte keinesfalls dazu gehören. Ganzjährige Miesepeter gibt es
schließlich mehr als genug. Und von heruntergezogenen Mundwinkeln wird die
Welt nicht besser. Also auf in die Brutstätten des gehobenen Unsinns, oder wie
Matthias Brodowy, der Chief director for a high level bullshit, fordert: Macht
mehr Blödsinn im Alltag. Zum Beispiel in einer Fußgängerzone stehen bleiben
und laut: „Gehen Sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen“ rufen. Garantiert
bilde sich umgehend eine Menschentraube. Mit seinem Solo-Programm „Bis
es euch gefällt“ tritt der Preisträger des Deutschen Kleinkunstpreises 2013,
dessen Albträume zu den schlimmsten ihrer Sorte gehören, am 6. März im
Senftöpfchen-Theater auf.
In die Welt der österreichisch eingefärbten Satire entführt dagegen Severin
Groebner am 17. im Senftöpfchen-Theater und am 21.3. im Bonner Haus der
Springmaus. Mit seiner schwarz umrandeten Brille, dem adretten Anzug und
weißem Hemd kommt er eher unspektakulär daher. Aber der Augenschein
trügt. Der Mann hat es nämlich in sich. Und wie: In seinem Programm „Servus
Piefke!“ geht es ans Eingemachte, an das, was Deutsche und Österreicher eint
und trennt, um Vorurteile, Tatsachen und Täuschungen. Auf Deutsch übersetzt
heißt sein Programm einfach „Hallo, Deutsche!“. Wobei Groebner seit 1999 in
Deutschland lebt – und wie sich herausstellt – perfekt integriert ist. Den Blick
von außen hat er sich dennoch bewahrt – und zwar in beide Richtungen.
Es geht nämlich keineswegs darum, die eine oder andere Nation vorzuführen,
ihre Eigenheiten der Lächerlichkeit preiszugeben. Dafür ist Groebner viel zu
klug. Und viel zu gewitzt. Er weiß um die wechselseitigen Animositäten und
nennt sie beim Namen. Und er kennt den kleinen gemeinsamen Teil der Geschichte, auch Vergangenheit genannt. Nach eigenen Angaben 1969 im Wiener
„Helmut Qualtinger Hof“ geboren, verbrachte er die ersten drei Jahrzehnte seines Lebens in einem Land, dessen Einwohner ein Wort für hässlich, abgründig,
grauenhaft und gemein erfunden haben: schiach, die Rückseite des Schmäh,
wie der Kabarettist erläutert.
Der Wiener sitze jahrzehntelang in schlecht beleuchteten Caféhäusern und
ernähre sich ausschließlich von Sachertorte. Wenn er dann eines Tages ins
Freie hinauskrieche, sei er schiach. Ganz im Gegensatz zu den Deutschen, deren Hässlichkeit an der Oberfläche bleibe und sich selbstbewusst zeige – man
denke nur an die Träger von Freizeitkleidung.
Komplettes Neuland empfing den Auswanderer, als er seinerzeit nach Deutschland kam. Unfassbar: Man ließ einander ausreden, hörte dem Gegenüber zu.
Das kannte er bis dahin nicht.
Der leichte Wiener Akzent, mit dem Groebner seine Ausführungen würzt, verleiht selbst den hinterhältigsten Gedankengängen einen gewissen Charme,
ohne sie zu entschärfen. Nur die Frage, was eigentlich Deutsch ist, kann er
nicht zufriedenstellend beantworten. Das Gespräch unter Männern in seiner
Stammkneipe führt auch nicht allzu weit. Wiener Schnitzel, meint der eine,
Schrebergärten ein anderer. Wir schlagen mal auf Groebners Anregung hin die
perfekt durchorganisierte Anarchie vor. Zu begutachten im Karneval oder auf
dem Oktoberfest. Nur zum Beispiel. Auf jeden Fall zu empfehlen, schwört hoch
und heilig die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
12
BÜRGERHAUS
STOLLWERCK
MÄRZ 2015
Club Theater Konzert Café
ntrum Köln-Bonn
So.01.03.15
MAXI GSTETTENBAUER
Mo.02.03.15
SIBYLLE BERG &
JAN BÖHMERMANN
Do.05.03.15
KAMPF DER GIGANTEN
Fr.06.03.15
THE HIGH KINGS
Sa.07.03.15
DER GOLDENE
IMPROSTERN
Sa.07.03.15
KISSES AND LIES
Mo.09.03.15
DR. MARK BENECKE
Mi.11.03.15
1LIVE O-Ton-ChartsDie Show
Sa.14.03. // So.15.03.15
JOHANNES OERDING
Mo.16.03.15
JULI
Do.19.03.15
CHRISTIANE STENGER
Fr.20.03.15
THAT‘S 80s
Sa.21.03.15
SCHWIMMBOTZE
PARTY
So.22.03.15
FANG DEN MÖRDER
Mo.23.03.15
OTTMAR LIEBERT
Di.24.03.15
MARTIN SONNEBORN
Mi.25.03.15
THE FIREBIRDS
BURLESQUE SHOW
Do.26.03.15
KNACKI DEUSER
Fr.27.03.15
BINGOLINCHEN
Sa.28.03.15
ELECTRO SWING NIGHT
www.facebook.de/gloriatheater
www.gloria-theater.com
Apostelnstraße 11 50667 Köln (am Neumarkt)
März 2015
HORST FYRGUTH
Horst Fyrguth räumt mit moderner Erziehung auf. Er
kann seinen Namen tanzen, und Kinder tanzen ihm nicht
mehr auf der Nase rum. Wertvolle Survival-Tipps für
Erziehungsberechtigte!
fr. 13.03.
SO, 01.03. 18.00 Uhr
Armin Fischer
„Das verkan(n)tete Genie“ - Klassik zum Lachen!
Musik-Comedy
DO, 05.03. 20.00 Uhr
Michael Steinke
„Funky! Sexy! 40!“
Stand Up Tragedy - Comedy Musik Kabarett
FR, 06.03. 20.00 Uhr
ÖZGÜR CEBE
Geistreich ist er. Schauspielern kann er. Singen muss er. Mit
Herz und Hirn hinterfragt er die bundesdeutsche Realität.
Sein Blick ist genau, seine Sprache trifft, sein Humor
versöhnt: Kosmos-Kabarett!
mi. 18.03.
Ecco Meineke
„Liberté! Égalité! Humbatätera-Tätä!“
- Ist die Demokratie im Arsch?
Kabarett
mo.
02.
20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Programm abzubrechen (Anarcho-Comedy)
di.
03.
20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett)
mi.
04.
20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Kabarettprogramms... (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
05.
20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Anarcho-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Petra Pansen
fr.
06.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Stäblein
sa.
07.
20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Anarcho-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Stäblein
FR, 13.03. 20.00 Uhr
mo.
09.
20.30: Rupert Schieche: Nacktwandern (Kabarett)
Olivier Sanrey
di.
10.
20.30: Andrea Volk: Teleshopping macht sexy (Kabarett)
mi.
11.
20.30: Bernd Budden: BuddenZauber (Musik-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Cathérine de la Roche
do.
12.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
13.
20.30: Horst Fyrguth: Männer sind die besseren Mütter – Ein Waldorf-Macho packt aus (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier
sa.
14.
20.30: Sia Korthaus: Sorgen? Mache ich mir morgen! (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier
mo.
16.
20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett)
di.
17.
20.30: Gratwohl & Heise: Die glorreichen Zwei (Western-Kabarett)
mi.
18.
20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage! (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington
do.
19.
20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Karma-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
20.
20.30: Käthe Lachmann: Ich werd' nicht mehr, ich bin ja schon (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
sa.
21.
20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie)
22.00: Gratis-Comedy mit David Anschütz
mo.
23.
20.30: Warntjen & Stern: Kommando Bollywood (Kabarett)
Till Reiners
di.
24.
20.30: Andrea Volk: Juhu, wir verreisen (Comedy)
„Auktion Mensch“
Kabarett
mi.
25.
20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Anarcho-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
26.
20.30: Manuel Wolff: Ui! (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
27.
20.30: Christopher Köhler: Die SuperSpitzenKnallerShow (Zauber-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine
sa.
28.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine
mo.
30.
20.30: Rupert Schieche: Nacktwandern (Kabarett)
di.
31.
20.30: Gratwohl & Heise: Die glorreichen Zwei (Western-Kabarett)
SA, 07.03. 20.00 Uhr SO, 08.03. 18.00 Uhr
Niko Formanek
„Ü-Ü40 Comedy – Zu ALT um JUNG Zu sterben“
Kabarett Comedy
MI, 11.03. 20.00 Uhr
Die ImproVisaToren
„Richard Gere tanzt Shakespeare”
Improshow
DO, 12.03. 20.00 Uhr
Hans Gerzlich
„So kann ich nicht arbeiten!“
Kabarett
„Alle garstig!“
Stand-up-Comedy
SA, 14.03. 20.00 Uhr SO, 15.03. 18.00 Uhr
Sybille Bullatschek
„Pflege lieber ungewöhnlich!“ – Neues aus dem
Haus Sonnenuntergang
Kabarett/ Comedy
MI, 18.03. 20.00 Uhr
Carmela de Feo – La Signora
„Träume und Tabletten“
Comedy
DO, 19.03. 20.00 Uhr
Anny Hartmann
„Ist das Politik, oder kann das weg?“
Kabarett
FR, 20.03. 20.00 Uhr
Lüder Wohlenberg
„Wird schon wieder! - Die Hoffnung stirbt zuletzt“
Kabarett
SA, 21.03. 20.00 Uhr SO, 22.03. 18.00 Uhr
Constanze Lindner
„Es wird gestanzt heut‘ Nacht!“
Kabarett/ Comedy
MI, 25.03. 20.00 Uhr
Volker Diefes
„Spass satt!“
Kabarett+Musikshow
DO, 26.03. 20.00 Uhr
FR, 27.03. 20.00 Uhr
Moses W.
„Musikboxen“
Comedy&Musik
SA, 28.03. 20.00 Uhr SO, 29.03. 20.00 Uhr
Schmidtke
„Schweinisch für Anfänger“
Kabarett/Comedy
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
www.buergerhausstollwerck.de
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING!
Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
PREVIEW
PREMIERE
Theater am Rhein
„Im Kopf von Bruno Schulz“, Foto: Tommy Hetzel
„Orpheus in der Oberwelt“, Foto: Barbara Braun / MuTphoto
„Einsame Menschen“, Foto: © Meyer Originals
Leeres Neuronengewitter Frontex und Totenreich
„Im Kopf von Bruno Schulz“ in Köln
„Orpheus“ am FFT Düsseldorf
Ein Haus am See
Wer in den Seelenkopf eines Menschen eintaucht,
muss mit allerlei Überraschungen rechnen. Nicht
nur, dass es da ziemlich bewegt zugeht, sondern
dass an jeder Ecke ein Abgrund lauert. Maxim
Biller taucht in seiner Erzählung „Im Kopf von
Bruno Schulz“ in die angsterfüllte surreale Seelenkammer des jüdischen Schriftstellers (18921942) ein, der vom polnischen Drohobycz aus
verzweifelt versucht, literarisch Fuß zu fassen.
Schulz schreibt einen Brief an Thomas Mann, in
dem er von dessen angeblichen Doppelgänger in
Polen berichtet; er pflegt seine Ängste und seine
kafkaesken Visionen, ergeht sich in S/M-Fantasien und antizipiert den Holocaust mit Thomas
Mann als Parteigänger der SS-Schergen.
Nachdem die Mänaden den Sänger Orpheus zerrissen hatten, warfen sie seinen Kopf in den Fluss
Evros in Thrakien. Singend trieb der Schädel flussabwärts. Auch heute treiben Leichen im Evros:
Er markiert die Grenze zwischen Europa und der
Türkei und ist zur streng bewachten Außengrenze der Festung EU geworden, an der die Grenzagentur Frontex das Sagen hat. Zum Singen ist
dort inzwischen niemandem mehr zu Mute. Die
andcompany&Co. nutzt die mythologisch-realistische Koinzidenz als Anregung für ihre Produktion „Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper“.
Johannes Vockerat ist unglücklich. Mit sich, seinem Leben, seiner Frau. Er hat sich mit Käthe an
den Müggelsee zurückgezogen, um ein philosophisches Werk zu schreiben. Gerade ist er Vater geworden. Doch er fühlt sich eingeengt und unverstanden. Käthe ist keine Akademikerin. Das lässt
er sie spüren. Als der Maler Braun seine Bekannte
Anna Mahr ins Haus am Müggelsee mitbringt,
glaubt Vockerat in ihr eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Käthe macht diese Freundschaft
zu schaffen, duldet sie aber zunächst.
Regisseurin Christina Paulhofer hat Billers Erzählung dramatisiert und sich dafür einen Parcours
aus schulischen Folterinstrumenten wie Kasten,
Matten, Barren bauen lassen: Anspielung auf
Schulz‘ Unterwerfungsfantasien gegenüber einer
Sportlehrerin und auf NS-Körperstählungsprogramme. Hier turnen sich die drei Schauspieler
durch den Abend. Nicola Gründel gibt eine behaarte Domina mit Stoffgemächt unterm langen
Kleid, Dölle den tapsigen Schriftsteller, dem alles misslingt, und Seán McDonagh den tuntigen
Großliteraten im Goldlaméjackett. Es ist ein
Theaterabend, der als Assoziationsoverkill solipsistisch vor sich hinschnurrt. Man turnt über
den Schwebebalken, drischt mit einem Baseballschläger auf Stoffpuppen, inszeniert einen Catwalk, holt Utensilien aus zwei seitlich aufgestellten Glasvitrinen – ein Einfall jagt den nächsten,
manches lässt sich entschlüsseln, vieles rauscht
einfach nur vorbei. Wer weder Schulz noch Biller kennt, ist restlos verloren an diesem Abend.
Bruno Schulz bleibt nicht nur ein Fremder, sein
tragisches Schicksal – bei allem surrealen Zuschnitt durch Biller – berührt in keinem Moment.
Und seine Ängste, die überindividuellen Charakter beanspruchen könnten, kommen über die
schiere Behauptung kaum hinaus. Auch wenn das
Neuronengewitter in menschlichen Köpfen überwältigend sein mag, auf der Bühne gelten andere
Gesetze.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Im Kopf von Bruno Schulz“ | R: Christina Paulhofer | Schauspiel Köln | So 1.3. 17 Uhr, Do 12.3.,
Sa 14.3., Mi 18.3. je 20 Uhr | 0221 22 12 84 00
Auf der Bühne stehen kleine fahrbare Felsversatzstücke vor einer Mauer der Zeichen. Die Truppe in
ihren Ganzkörperanzügen mit WärmebildkameraOptik hockt da, fliegt rudernd umher, umrundet
das Eiland oder erstürmt die Inselchen. Man bricht
ironisch eine Lanze für die Schlepper, die hier Reiseleiter genannt werden – angeblich ein Beruf wie
viele andere. Wie Vögel hocken die Schauspieler
auf den Felsen, stülpen sich buntbemalte Schnabelmasken über. Zeit für die Ornithologen und ihre
Tag- und Nachtsichtgeräte. Wen beobachten sie?
Vögel im Naturschutzgebiet am Evros? Dunkle
Vögel? Oder Hermes, den Gott der Reisenden, der
Diebe, den geflügelten Boten, der auch die Toten
in die Unterwelt geleitete?
Musikalisch sorgen zwei Sänger und ein Trio aus
Flöte, Cello und Cembalo mit Bruchstücken aus
Monteverdis und Glucks „Orpheus“-Opern für Bildungsbeflissenheit, während auf der linken Seite
der Komponist Sascha Sulimma am Computer das
Geschehen mit Songs und Beats im typisch Eislerschen Marschrhythmus untermalt. Der Abend
changiert zwischen Mythologie, Trash, Information und Ästhetisierung. Frontex trifft auf Hermes,
tote Flüchtlinge auf zeichenhafte Piktogramme,
Vogelkundler auf Koloraturen. Doch bei allem
Spielerischen, aller Ironie: Dem Abend haftet etwas Dringliches an, das die szenische Assoziation
und die theatrale Bricolage für eine appellative
Haltung nutzt – eine AgitProp-Haltung, die den
stilistischen Mix an Mitteln fokussiert auf eine
scharfe Kritik an der skandalösen Flüchtlingspolitik der EU.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Orpheus in der Oberwelt“ | R: andcompany&Co.
FFT Düsseldorf | keine weiteren Vorstellungen
0211 87 67 87 0
14
Hauptmanns „Einsame Menschen“
Eine große Gardine fließt wie ein Wasserfall, der
in einen See mündet, über die Bühne. Zweites
Element ist ein kleines Gewächshaus mit durchscheinenden Wänden. Eigenheim und Gardine,
zwei Symbole des spießbürgerlichen Lebens. Es
ist eine wahre Freude Nika Wanderer als Käthe
zu erleben. Sie schafft es, die zwiespältige Psychologie von Hingabe an den Ehemann und Verzweiflung über dessen emotionale Zerrissenheit
rüber zu bringen. Sascha Tschorn legt Johannes
Vockerat als manischen Charakter an, der zwischen vor Wahn glühenden Augen, freundlicher
Zuwendung zu seiner Frau und dem Begehren
nach Anna Mahr – zunächst nur intellektuell –
mäandert. Braun (Klaus Ebert) und Mahr (Emilia
Haag) bleiben dagegen etwas holzschnittartig.
Der Maler lehnt beobachtend an die Wand, Streitgespräche münden schnell in Geschrei. Mahr dagegen bleibt in der Rolle der frechen Studentin
hängen. Die Inszenierung von Catharina Fillers
lockert den ersten Teil von Gerhart Hauptmanns
„Einsame Menschen“ mit Slapstick auf. So windet
sich Käthe um Johannes herum, klettert ihm auf
den Rücken, rutscht unter seinen Beinen hindurch,
um ihm einen Brief zu geben. Der zweite Teil der
Inszenierung wirkt schwerer. Die Schauspieler begeben sich in die psychologischen Abgründe ihrer Figuren. Der stimmige Rhythmus – die Szenen
werden mit Musik (Ögünç Kardelen) und Videoprojektionen voneinander abgetrennt – der subtilen Regie führen zu einem Abend, der die Fragen
von Liebe und Freundschaft, Selbstfindung und
Aufopferung, gesellschaftlichen Konventionen
und Selbstentfaltung gelungen aufarbeitet.
CHRISTOPH OHREM
„Einsame Menschen“ | R: Catharina Fillers
Theater im Bauturm | 11.-14.3., 25.-28.3. 20 Uhr
0221 52 42 42
10-G.ſ5%*
Theater in NRW
Die „Gipfelstürmer“ planen ein Gastspiel, Foto: MeyerOriginals
Berlins Interesse für Göttingen
Um aus diesem Teufelskreis herauszutreten, haben jetzt sieben Theater zwischen Köln, Berlin, München, Göttingen, Stuttgart, Hamburg und Leipzig ein
neues Theaternetzwerk gegründet. Netzwerke sind keine neue Idee. Neu daran
ist eher, dass es vor allem kleine Bühnen wie der Berliner Theaterdiscounter,
das Pathos Theater München oder das Lichthof Theater Hamburg sind, die mit
Zuschauerkapazitäten von ca. 100 Plätzen kaum nennenswerte Einnahmen erzielen können. Die Idee, sich zusammenzuschließen, hatte Inken Kautter vom
Freien Werkstatt Theater in Köln. Neben der Überproduktion war es vor allem
die lokale Ausrichtung der freien Szene, an der sie sich reibt. „Berlin weiß nicht,
was in Göttingen passiert“, sagt Kautter. Außerdem wollten Künstler gesehen
werden, gerade auch in anderen Städten. Die Kölner Theaterleiterin hat zunächst recherchiert, welche Häuser in welchen Regionen vom Profil her zusammenpassen, hat persönliche Kontakte wie zu Nico Dietrich, dem Intendanten
des Jungen Theaters Göttingen, genutzt und dann zu einem ersten Treffen eingeladen. Auch wenn das Lofft aus Leipzig und das Theater Rampe aus Stuttgart fehlten, einig war man sich darin, nicht nur Produktionen austauschen zu
wollen. Denn Gastspiele sind im laufenden Betrieb schwer zu bewerben und
erfordern ein ausgefeiltes Marketing, das die meisten kleinen Häuser gar nicht
leisten können. „Die Kollegen wollen auch inhaltlich zusammenarbeiten“, sagt
Inken Kautter. So sollen die voraussichtlich sieben Gastspielproduktionen nicht
nur gemeinsam produziert werden, sondern dann auch an allen Häusern zu
sehen sein.
Wie dieses gemeinsame Produzieren aussehen soll, das steht beim nächsten
Treffen im Juni auf der Agenda, so Kautter. Einige Häuser wie der Theaterdiscounter und das Lichthoftheater arbeiteten bereits zusammen. Bis dahin
soll auch ein möglicher Finanzrahmen abgesteckt sein. Zum Nulltarif ist ein
solches Netzwerk nicht zu haben. Kautter spricht von ca. 150.000 Euro, die
man gemeinsam aufbringen müsse. Auch deshalb wurde
ein regionaler Proporz mit Theatern aus sieben Bundesländern berücksichtigt. Die Häuser sollen sich schließlich nicht
gegenseitig die Finanzierungsquellen bei Stiftungen und
Landesfördereinrichtungen abgraben. Die Leiterin des FWT
in Köln erwartet im Juni eine „Richtungsentscheidung“, ob
es zu dem Netzwerk in der angedachten Form kommt. Die
Hans-Christoph
ersten gemeinsamen Produktionen könnten dann zu Beginn
Zimmermann
der Spielzeit 2016/17 in die Spielpläne rücken.
Journalist und
Theaterkritiker
Mathias Tretter
5GNſGKabarett
DO 5.3.
Matthias Brodowy
Bis es euch gefällt Musik-Kabarett
FR 6.3.
Sven Ratzke
Diva Diva’s Glamour-Cabaret-Entertainment
SA 7.3.
Die Öffentlichkeit wird zunehmend Schauplatz der schamlosen Überhöhung des eigenen
Ichs. Tretter hingegen gibt sich sympathisch bescheiden: „Le Cabaret c‘est moi!“ Ein
gesellschaftskritischer Abend mit geistreicher Unterhaltung!
Das Beste aus seinen gut 25 Jahren Bühnenerfahrung präsentiert der Gewinner des
Deutschen Kleinkunstpreises 2013 in diesem gekonnt satirisch zugespitzten Programm
mit lauten und leisen Tönen.
KÖLNPREMIERE
Der Meister der Justiz-Satire holt erneut zu einem großen Wurf aus. Ein intelligenter,
höchst unterhaltsamer Abend um das deutsche Recht!
KÖLNPREMIERE
Werner Koczwara
MO 2.3. + DI 3.3.
'KPGTƀQI×DGTU1TFPWPIUCOVJustiz-Kabarett
Die 60er Jahre - das Jahrzehnt der großen Diven! Ratzke interpretiert die Lieder dieser
wahren Diven neu. Er singt wie kein Zweiter, spielt mit der Androgynität, erzählt wilde
Geschichten und steckt voller irrsinniger Ideen.
-QO
OÑFEJGP'PUGODNG
5WUJK'KP4GSWKGOKabarett
/1
Nicht nur ein Abgesang auf die Trend-Mahlzeit eines vergangenen Jahrzehnts, sondern
auch ein knallhartes satirisches Konjunktur-Programm!
Gernot Voltz
DI 10.3. + MI 11.3.
Versteuerst du noch oder lebst du schon? Kabarett
Der extremste Finanzbeamte Deutschlands hat eine Mission für die Ewigkeit: Die
Anerkennung des deutschen Steuersystems als Weltkulturerbe. Hier wird die
Steuererklärung zum unvergesslichen Kulturevent!
10-G.ſ5%*
Neues aus der Lobbythek Action-Kabarett
&1
Sie analysieren die Tricks der Lobbyisten: Schmieren, Kungeln und in den Puff einladen,
was die Kriegskasse so hergibt. Ein generationengerechter Action-Kabarett-Abend mit
ƀ¼EJGPFGEMGPFGO/KPFGUVIGJCNV
Nessi Tausendschön
SA 13.3. + SO 14.3.
&KGYWPFGTDCTG9GNVFGT#OPGUKGMusikkabarett
Ein wunderbar ekstatischer Abend (sogar 2x!), um die Menschen zu entzücken, um
sich an ihnen zu reiben, ihnen gepfefferte Texte und wunderbare Songs zu kredenzen.
Severin Groebner
Servus Piefke! Kabarett
DI 17.3.
Der mehrfach preisgekrönte Wiener Kabarettist und Wahldeutsche Severin Groebner
beleuchtet den deutschen Alltag aus seiner ganz eigenen Perspektive: Mit Wiener Schmäh
nimmt er die deutsche Wirklichkeit unter die Lupe.
KÖLNPREMIERE
Von Hans-Christoph Zimmermann
Schneller Konsum, das ist das Credo des Freien Theater. Von Nachhaltigkeit
keine Spur. Kaum eine Inszenierung, die mehr als fünf Spieltermine erlebt und
dann nicht in der großen Ablage der Theatergeschichte verschwindet. Über Lagermöglichkeiten verfügt sowieso kaum ein freies Theater oder eine Gruppe.
Die Bedürfnisse des Publikums als potentiellem Konsument sind schnell gestillt und
„Berlin weiß nicht, was in
nennenswerte Honorare für die Künstler
Göttingen passiert“
gibt es sowieso nur für neu produzierte
Stücke – außer die Stadt zahlt eine Abspielförderung. Also muss am Fließband
produziert werden, solange die kommunale Projektförderung das hergibt.
KÖLNPREMIERE
Neues Netzwerk der freien Theater gegründet
*CO'II
&1(4
Show, Show, alles Show Travestie-Comedy
Jede Menge herrlicher Sketche, Conferencen und internationale Hits der vergangen Jahre
gepaart mit großartigen Kostümen. Ein Hauch von Las Vegas, dem Broadway und von Paris!
Florian Schroeder
Entscheidet Euch Kabarett
SA 21.3. + SO 22.3.
Er beantwortet die ersten und die letzten Fragen der Menschheit und zeigt Kabarett für
Kopf und Bauch, Jung und Alt, Schlips und Hoodie.
Stephan Masur
DI 24.3.
.G%QOVG8KXCNFKBarock-Comedy und Zauberkunst
Ein ereignisreiches „Ein-Mann-Varieté“ mit viel Artistik und visueller Komik, mit Jonglage,
singender Säge, Schattenspielen und weiteren Überraschungen.
Kabarett-Bundesliga
/CTKC8QNNOGTXU/CUWFWettbewerb
DO 26.3.
Frauenkabarett vom Feinsten trifft kindisch-ernste Stand-Up-Impro-Comedy!
Ferdinand Linzenich
*GKVGTMQOOVYGKVGTKabarett
DI 31.3.
Ein Programm mit Heiterkeit, über das man sich sofort amüsieren, aber auch lange
nachdenken kann. Kabarett mit Langzeitwirkung!
#W²GTFGOKO2TQITCOO
SO 1.3. Simone Solga; MI 4.3. Anka Zink; SO 8.3. Max Uthoff; FR 13.3. Robert
Griess; MO 16.3. Manfred Lütz; MI 18.3. Pause & Alich; MO 23.3. Konrad
Beikircher; MI 25.3. Lydie Auvray; FR 27.3. – MO 30.3. Kasalla
TICKETS: 02 21 - 258 10 58
(tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt
Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h
Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de
KARIN KNEFFEL, OHNE TITEL, 2001/10 X 15 CM (DETAIL),
AQUARELL / © KARIN KNEFFEL, VG BILD-KUNST, BONN 2015
16.
JANUAR
BIS
19.
APRIL
2015
KARIN
KNEFFEL
FALL
STUDIEN
ARBEITEN
AUF
PAPIER
15
März 20
01. März Premiere :
Scherben von Arthur Miller
07. März Premiere :
Philoktet von Heiner Müller
Regie: Hansgünther Heyme
28. März Premiere :
Vor dem Ruhestand von Thomas Bernhard
NEUMARKT 18–24
50667 KÖLN
TEL. 0221-227-2899
WWW.KOLLWITZ.DE
Regie: Volker Lippmann
ÖFFNUNGSZEITEN
DI–FR 10–18, SA, SO,
FEIERTAGE 11–18
ÖFFENTLICHE
FÜHRUNG
SO 15, DO 17
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln
0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de
www.koeln-erlebnistouren.de
Lust auf Kriminaltour,
Unterwelt- oder Brauhaustour?
Oder eine andere Entdeckertour?
Tour-Agentur vermittelt
Gruppenführungen, arrangiert
Betriebsausflüge und
Familienfeiern.
Erlebnistouren in Köln und Region –
Tour-Agentur
Hohe Pforte 22 · 50676 Köln
Fon: 02 21 - 93 272 63
Fax: 02 21 - 93 272 64
[email protected]
bei Buchung einer Gruppentour
Code: Ch201207
www.koeln-erlebnistouren.de
16
Tanz in NRW
Wubkje Kuindersma in „shot on the way“, Foto: tanzmedia
Musical in NRW
„Die spinnen, die Römer!“, Foto: Klaus Lefebvre
Mediale Zukunft des Tanzes
Gegen den Mainstream
Von Klaus Keil
„Das Fotografieren und Filmen während Vorstellungen mit Publikum ist
nicht gestattet; das betrifft Presse, Veranstalter und Publikum.“ Es ist nur
ein kleiner Satz in den neuen Vertragsbedingungen, der ab sofort für Vorstellungen in den Räumen des Bürgerhauses Alte Feuerwache Köln gilt.
Doch er bedeutet einen herben Rückschlag für die Breitenwirkung des
Tanzes in Köln und in Nordrhein-Westfalen.
Seit langem arbeitet Kölns freie Tanzszene im
„Ein Filmverbot
„Jour Fix“ zusammen, um den Tanz als sichtschadet allen“
bare Größe im kulturellen Geschehen der Stadt,
des Landes und international zu etablieren. Zahlreiche kleinere Festivals,
angefangen beim Katalyst-Festival, das experimentellen Tanz mit elektronischer und Neuer Musik, bildender Kunst und Fotografie zusammenbringt, über das tanz.tausch-Festival, das Tanz aus Köln nach Berlin und
Leipzig und umgekehrt von dort nach Köln bringt, bis hin zum groß angelegten Flow-Dance-Festival, veranstaltet von SEEDance Köln, haben dem
Tanz in Köln enormen Aufwind verschafft. Medial begleitet von lokalen
und überregionalen Medien (auch choices berichtete) wurde das FlowDance-Festival von Köln bis Bonn zum großen Tanz-Event 2014. Erstmals
waren freie Szene und städtische Gastspiele von Köln und Bonn in einem
gemeinsamen Tanzfestival verbunden. Ein großer Schritt für den Tanz in
Köln, der für Kölns Oberbürgermeister Roters „eindrucksvoll die kreative
und integrative Kraft des Tanzes in unserer Stadt“ belegte. Und Bonns
OB Jürgen Nimpsch freute sich im Vorwort des Katalogs bereits auf eine
neue „mediale Gegenwart und Zukunft des Tanzes“ mit „herausragenden
Fotografen, Tanzfilmern, Direktoren und Herausgebern von Online- und
Print-Plattformen“.
Von Rolf-Ruediger Hamacher
Was Andrew Lloyd Webber für den Mainstream ist, ist Stephen Sondheim für
das Arthouse-Musical. Wie schwer es Sondheim hierzulande hat, zeigte letzten Herbst ein Experiment der UCI-Multiplexe.
Statt einer Oper aus der „Met“ übertrug man
„Lieblich,
eine Broadway-Produktion seines „Merrily We ausgesprochen lieblich“
Roll Along“ auf die Kinoleinwand, vor der in
Köln-Hürth gerade einmal ein Dutzend Musicalfans saßen. Solche Sorgen muss
sich Disney wohl nicht machen, hat es „Into the Woods“ doch von MusicalSpezialist Rob Marshall („Chicago“) familienfreundlich umsetzen lassen.
„Into the Woods“ ist eine geistreiche Verknüpfung des amerikanischen Märchens von „Hans und die Bohnenranke“ mit Motiven aus Grimms Märchen,
die Sondheim und sein Autor James Lapine unter dem Blickwinkel von Bruno
Bettelheims psychoanalytischer Deutung betrachten: Aschenputtel, ihre Stiefmutter und –schwestern, zwei Prinzen, Rapunzel, Rotkäppchen, seine Großmutter und der böse Wolf treffen auf Hans, seine Mutter, eine Riesin und ein
Bäcker-Ehepaar, dem eine Hexe seinen Kinderwunsch erfüllen will. Wenn...?
Zum Glück hat der Verleih die Songs im Original (mit Untertiteln) belassen. So
behalten Sondheims Texte ihre Doppeldeutigkeit und man hört die Stars (Anna
Kendrick, Emily Blunt, Meryl Streep) mit ihrer eigenen Stimme singen. Johnny
Depp, der den bösen Wolf als pädophilen Kinderschreck in einem an Tex-AveryComics erinnernden Outfit spielt, ist dazu das Sahnehäubchen auf Marshalls
Inszenierung, die dem Musical durch das Streichen einiger Songs und Handlungsstränge bisweilen seinen subversiven Charakter nimmt. So wird aus dem
Bühnen-Musical ein familienkompatibler Märchenfilm, in dessen (deutschem)
Trailer erstaunlicherweise kein einziger Song erklingt. Solch eine irreführende
Werbestrategie hat Sondheims Meisterwerk eigentlich nicht verdient.
Geht es nach dem Willen der Geschäftsführerin der Alten Feuerwache,
wird diese mediale Zukunft in ihren Aufführungsräumen nicht stattfinden.
Dass sie damit nicht nur den Tanzschaffenden, sondern auch ihrem Haus
schadet, scheint der Verantwortlichen nicht bewusst zu sein. Jedenfalls
gab es für dieses Verbot keine inhaltliche Begründung. Grund genug für
die Tanzkritikerinnen, Tanzkritiker und Tanzfilmer, die für das schon 2011
gegründete tanzwebNRW und tanzwebkoelnbonn arbeiten, sich an den
Vorstand der Alten Feuerwache e.V. zu wenden und nach den Gründen
für das pauschal ausgesprochene Filmverbot zu fragen. Immerhin ist das
zweisprachige TANZweb längst zu einer unverzichtbaren Plattform für
die filmische Dokumentation und Sichtbarmachung des Tanzes geworden
und hat bislang, auch in der Alten Feuerwache, unbeanstandet arbeiten können. Störungen des Publikums
oder gar einer Vorstellung hat es nicht ein einziges Mal
gegeben. Die Geschäftsführerin wird also erklären müssen, warum sie die Vertragsbedingungen einseitig zu
Ungunsten der Tanzschaffenden geändert hat. Wie bekannt wurde, wird sich der Vorstand des Bürgerhauses
Klaus Keil
nunmehr bei seiner nächsten Sitzung im März mit dem
Journalist, Tanzkritiker
und Hochschuldozent Thema befassen.
Apropos Comics: Auch Anette Wolfs Inszenierung von Sondheims erstem eigenständigen Musical „A Funny Thing Happened on the Way to the Forum“ am
Theater Hagen bedient sich schon im deutschen Titel „Die spinnen, die Römer!“
bei Asterix und Obelix, um dann beim phantasievollen Bühnenbild von Lena
Brexendorff auf die „Super Marios“ zurückzugreifen. In dem tummeln sich die
Jungfrau Philia, der in sie verliebte Hero und dessen Eltern Senex und Domina. Ferner Lycus, der Besitzer eines Bordells, ein cholerischer Feldherr und
die beiden Sklaven Hysterium und Pseudolus, der uns auch
durch die zwischen Burlesque-Show, Slapstick-Klamotte
und Pop-Ästhetik angesiedelte Handlung führt. Ein ständig
mit aufblasbarem Rollator durch die Szenerie geisternder
alter Mann verhilft dem turbulenten Verwechslungsspiel
schließlich zum Happy End. Eine Ensemble-Leistung wie
aus einem Guss, die einfach nur gute Laune verbreitet und
einen nur allzu bereitwillig in den Opening-Song einstimRolf-R. Hamacher
Hochschuldozent
men lässt: „Etwas Obszönes, etwas sehr Schönes, etwas für
und Beirat des FilmJedermann – denn Comedy gibt’s heut...“
kritikerverbandes
Von Fortschrittlern und Blockierern
Stephen Sondheim auf Bühne und Leinwand
„Into the Woods“ | im Kino
„Die spinnen, die Römer!“ | Mi 18.3. 19.30 Uhr | Theater Hagen
www.theaterhagen.de
IL PRIGIONIERO
EKKLESIASTISCHE AKTION
(DER GEFANGENE)
LUIGI DALLAPICCOLA
KÖ L N E R
ERSTAUF
FÜHRUN GEN
BERND ALOIS ZIMMERMANN
PREMIERE 27. MÄR. 2015 › OPER AM DOM › VORSTELLUNGEN 29. MÄR., 01., 04., 06. APR. 2015
MUSIKALISCHE LEITUNG FELTZ › INSZENIERUNG BOTHE › BÜHNE SCHWEER › KOSTÜME GEREMUS
BESETZUNG IL PRIGIONIERO › SCHAECHTER › SKOVHUS › PIFFKA › SCHWAIGER › SUN › CHOR DER OPER KÖLN › GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN
BESETZUNG EKKLESIASTISCHE AKTION › RATJEN › REHM › SKOVHUS › GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN
KARTEN UNTER 0221.221 28400 › WWW.OPERKOELN.COM
18
Oper in NRW
Prolog
Fleischeslust im Comic-Stil: Ursula Hesse von den Steinen und Tijl Faveyts, Foto: Matthias Jung
„To Be Heard“ von Bianca Mendonça, Foto: Robin Junicke
Besoffen durch die Apokalypse
Klar zum Aufschießen!
Mariame Clément inszeniert Ligetis „Le Grand Macabre“ in Essen
Aufbrüche an den Kölner Bühnen
Von Karsten Mark
Für den Sensenmann scheint die große Stunde gekommen zu sein: Nichts Geringeres als die Apokalypse hat er zu verkünden. Und der Komet, der die Erde
treffen soll, gehört noch zu den harmloseren Details seiner düsteren Prophezeiungen. Dumm nur, dass der Sensenmann so ungemein versoffen ist. Statt seinen
Job zu machen, versackt er mit seinen Zechkumpanen und verpasst im Suff seinen Einsatz.
„Ein schwarzhumorig
Die Apokalypse fällt aus.
derbes Opernspektakel“
Michel de Ghelderode, belgischer Vertreter des
absurden Theaters, schrieb 1934 die „Ballade vom großen Makabren“. In den
70er Jahren brachte György Ligeti den tragikomischen Knochenmann auf die
Opernbühne – als „Anti-Anti-Oper“. „Anti-Anti“, weil Ligeti ursprünglich unverständliche Gesangspartien schreiben wollte – eben eine „Anti-Oper“ – und sich
dann doch für Texte entschied.
Sie waren die Popstars des mythischen Griechenland: Admetos, Herakles,
Orpheus, Kastor, Mopsos, Peleus, Lynkeus, Polydeukes und viele mehr. Als
Jason den Auftrag bekam, das Goldene Vlies zurückzuholen, heuerte er diese
antike Boygroup an, die dann später unter dem Namen Argonauten in den
Mythos eingegangen ist. Was passiert, wenn eine solche Truppe auf große
Fahrt geht? Und übers Meer rast mit einem Speedboot, das nicht nur extrem
schnell ist, sondern auch noch sprechen kann? Bis die Argonauten bei König Aietes, dem Besitzer des Goldenen Vlieses landen, lassen sie nichts aus:
Auf der Insel Lemnos wohnen Frauen, die ihre Männer umgebracht haben,
nun aber die Griechen zum Nachwuchszeugen einladen; sie nehmen an der
Hochzeit von König Kyzikos teil, den sie später eher aus Versehen töten; sie
veranstalten Komarudern, verlieren irgendwie unterwegs ihren Kumpel Herakles, müssen sich im Faustkampf mit König Amykos messen, den Polydeukes so prügelt, bis dessen Schädel knackt. Immerhin befreien sie Phineus aus
den Klauen der geflügelten Harpyen. Sex und Gewalt – ist es das, was Jungs
zu solchen Reisen animiert? Geht es nur darum, Spaß zu haben oder auch um
das Erwachsenwerden? Regisseur Simon Solberg macht sich mit Studierenden des neuen Schauspielstudio Köln an der Leipziger Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst „Felix Mendelssohn Bartholdy“ auf die Suche nach
den Parallelen in der Gegenwart.
Wer „Le Grand Macabre“ über weite Strecken als ziemlichen Blödsinn empfindet, liegt damit nicht unbedingt falsch. Ligeti wollte der allgegenwärtigen
Apokalypse-Hysterie der 70er Jahre ironisch etwas entgegensetzen und schuf
ein schwarzhumorig derbes Opernspektakel, in dem er musikalisch ein komplexes eklektisches Feuerwerk abbrennt – so komplex übrigens, dass Ligeti mit
den meisten Aufführungen unzufrieden war und in den 90er Jahren eine überarbeitete Fassung herausgab. An der Aufführung, wie sie zurzeit im Essener AaltoTheater erklingt, hätte er mit Sicherheit seine Freude gehabt. Dima Slobodeniouk heißt der junge russische Gastdirigent, der sich als Spezialist für neue Musik
bereits einen Namen gemacht hat und nun am Aalto sein Debüt gibt. Bereits
nach der Pause erntet er einen beachtlichen, hochverdienten Applaus.
Eine so krause Geschichte halbwegs schlüssig zu inszenieren, ist unterdessen
ebenfalls keine leichte Aufgabe. Regisseurin Mariame Clément, die zweite Aalto-Debütantin der Produktion, und ihre Ausstatterin Julia Hansen finden den
Ausweg in der virtuellen Welt eines Adventure-Computerspiels. Der Trunkenbold
„Piet vom Faß“ (Rainer Maria Röhr) ist der Nerd, der zwischen Pizzakartons und
leeren Getränkedosen an seinem Laptop sitzt und die bizarre Geschichte um den
Sensenmann Nekrotzar (Heiko Trinsinger) – Piets Avatar –, die geile Mescalina
(Ursula Hesse von den Steinen) und ihrem überforderten Astradamors (Tijl Faveyts) lenkt. Die Regieidee ist nicht wirklich neu, aber ermöglicht doch eine ganze
Reihe wirklich schöner Gags. Gut gelungen ist auch die Uminterpretation des
Fürsten Go-Go (Jake Arditti) in den US-Präsidenten, der mit seinen Ministern im
Oval Office ringt.
Karsten Mark
Journalist mit Schwerpunkt (Musik-)Theater
Am Ende geht der Regie allerdings die Luft aus. Die Sänger stecken ihre Köpfe aus einem Ölgemälde Pieter Bruegel des Älteren (Die niederländischen Sprichwörter) heraus.
Der Bezug ist nicht willkürlich. Ligeti und sein Ko-Librettist
Michael Meschke siedelten ihre Oper in „Breughelland“ an.
Szenisch ist dieser Kunstgriff allerdings nicht sonderlich
tragfähig und macht das Ende etwas zäh.
Im Aufbruch sind auch die Teilnehmer von „Cheers for Fears“. Die Plattform
dient dem Theaternachwuchs aus Nordrhein-Westfalen als Forum des Austauschs. Debattiert wird über alles, was am Beginn der Karriere noch terra
incognita ist: Es geht um Fragen der Ästhetik, aber auch der Arbeitsorganisation und -strategien und nicht zuletzt um Zukunftsperspektiven. Seit 2013
treffen sich Studierende aus NRW regelmäßig, um Erfahrungen auszutauschen. Im vergangenen Jahr fand das erste viertägige Meeting mit Aufführungen, Diskussionen und Workshops im Ringlokschuppen in Mülheim a.d.
Ruhr statt. Inzwischen hat die Plattform auch drei Produktionen von jungen
Studierenden auf die Schiene gesetzt, die beim Theaterfestival Favoriten
2014 in Dortmund gezeigt wurden: Das Düsseldorfer Kollektiv BRXT stellte sein Postprivacy-Happening „For Lovers“ vor; Bianca Mendonça machte
die Zuschauer zu Zuhörern und nahm sie auf eine akustische Reise „To Be
Heard“ mit; Martina Gimplinger wiederum suchte in „No Place like Home“
mit Tänzern und Performern nach den bleibenden Momenten der Kunst und
ihren Spuren. Am 28. März kommt „Cheers für Fears“ ins Freie Werkstatt
Theater in Köln. Wie bereits in Mülheim steht auch hier der Austausch von
Künstlern ganz oben auf dem Programm. Geplant ist aber auch, drei jüngere
Produktionen aus dem Ruhrgebiet zu zeigen. Darüber hinaus sollen neue
Performances im Rahmen von Workshops entstehen und am frühen Abend
vorgestellt werden.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Argonauten“ | R: Stefan Solberg | Theater der Keller | Sa 28.3.(P),
Mo 30.3. 20 Uhr | 0221 221 28 400
„Cheers for Fears on tour“ | Freies Werkstatt Theater | Sa 28.3. 16 Uhr
www.cheersforfears.de | 0221 32 78 17
„Le Grand Macabre“ | Mi 4.3., Fr 6.3., Mi 18.3., Fr 20.3. 19.30 Uhr | Aalto
Theater, Essen | 0201 812 22 00
19
Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
Torsten Schlosser Mo. 2.3.
Tanja Haller Di. 3.3.
Fußplege Deluxe Mi. 4.3.
Gratis-Comedy
Mi. 4.3. bis Sa. 7.3., Mi. 11.3. bis Sa. 14.3.,
Mi. 18.3. bis Sa. 21.3., Mi. 25.3. bis Sa. 28.3.
je 22.00
GoOld-Guys
Do. 5.3., Sa. 7.3., Mi. 25.3.
Frizzles Fr. 6.3., Sa. 28.3.
Rupert Schieche Mo. 9.3., Mo. 30.3.
Andrea Volk Di. 10.3., Di. 24.3.
Bernd Budden Mi. 11.3.
Hildegart Scholten Do. 12.3.
Horst Fyrguth Fr. 13.3.
Sia Korthaus Sa. 14.3.
Monika Blankenberg Mo. 16.3.
Gratwohl & Heise Di. 17.3., Di. 31.3.
Özgür Cebe Mi. 18.3.
Silvia Doberenz Do. 19.3.
Käthe Lachmann Fr. 20.3.
Travestie verkehrt Sa. 21.3.
Warntjen & Stern Mo. 23.3.
Manuel Wolff Do. 26.3.
Christopher Köhler Fr. 27.3.
Frederik So. 1.3. 16.00
Hiob So. 1.3., Mi. 4.3., Do. 5.3.
BabyBühne Di. 3.3., Mi. 4.3. je 11.00
Gipfelstürmer
Fr. 6.3., Sa. 7.3., Di. 10.3., Mi. 11.3.
Musikalische Stadtgeschichten
So. 8.3. 18.00 (200 Jahre Preußen), So. 15.3.
18.00 (Teil V), So. 29.3. 19.00 (Teil V)
Vom Leben Fr. 13.3. 17.00
Treibsandkasten Fr. 20.3.
X-Freunde Sa. 21.3., So. 22.3.
Nulli & Priesemut: Gibt es eigentlich
Brummer, die nach Möhren schmecken?
So. 22.3. 15.00, So. 29.3. 15.00
Alltag & Ekstase
Mi. 25.3., Do. 26.3. m. Einführung um 19.30,
Fr. 27.3.
BÜRGERHAUS KALK
0221 870 11 25, Beginn 20.00 Uhr
Kalker KunstRasen
Do. 12.3., Herrn Ernst, Frau Putzelig u. Gäste
Kalker Kaffee #27 Sa. 14.3.
Leinen los! Fr. 27.3., Sa. 28.3.
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 509
0221 991 10 80, Beginn 20.00 Uhr
Armin Fischer So. 1.3. 18.00
Michael Steinke Do. 5.3.
Ecco Meineke Fr. 6.3.
Niko Formanek Sa. 7.3., So. 8.3. 18.00
Die ImproVisaToren Mi. 11.3.
Hans Gerzlich Do. 12.3.
Olivier Sanrey Fr. 13.3.
Sybille Bullatschek
Sa. 14.3., So. 15.3. 18.00
Carmela de Feo Mi. 18.3.
Anny Hartmann Do. 19.3.
Lüder Wohlenberg Fr. 20.3.
Constanze Lindner Sa. 21.3., So. 22.3. 18.00
Volker Diefes Mi. 25.3.
Till Reiners Do. 26.3.
Moses W. Fr. 27.3.
Schmidtke Sa. 28.3., So. 29.3.
BÜRGERZENTRUM CHORWEILER
0221 221 96 330, Beginn 20.00 Uhr
Fatih Cevikkollu Fr. 6.3. 19.00
Wildes Holz Fr. 20.3. 19.00
COMEDIA
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Methode Baklava
Mo. 2.3. 11.00, Di. 3.3. 11.00 u. 19.00
Blind Mo. 2.3., Di. 3.3.
Kozmic Blue Mi. 4.3.
Der Krakeeler
Do. 5.3. 10.30, Fr. 6.3. 10.30, Sa. 7.3. 16.00,
So. 8.3. 15.00 u. 17.00
Moritz Netenjakob Do. 5.3.
Horst Schroth Fr. 6.3., Sa. 7.3.
Bleigießen im Frühling Mo. 9.3., Di. 10.3.
Thomas Reis Fr. 13.3.
Betancor mit Haberkamp u. Danny Dziuk
Fr. 13.3. 20.30
Carrington-Brown Sa. 14.3.
Ingo Börchers Sa. 14.3. 20.30
Wilfried Schmickler Fr. 20.3., Sa. 21.3.
Nico Semsrott Fr. 20.3. 20.30
Hotel Flamingo Royal Mo. 23.3., Di. 24.3.
Papas Arme sind ein Boot
Di. 24.3. 10.30, Mi. 25.3. 10.30 u. 16.00, Do.
26.3. 10.30
Rhingdöchter Mi. 25.3.
Jens Neutag Do. 26.3.
Zuckerfest für Diabetiker Do. 26.3. 20.30
Horst Evers Fr. 27.3.
Matthias Reuter Fr. 27.3. 20.30
Die Zauberflöten Sa. 28.3., So. 29.3. 19.00
Der Menschenfeind
Sa. 28.3., So. 29.3. je 20.30
Emil und die Detektive Di. 31.3. 10.30
GLORIA
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
Maxi Gstettenbauer So. 1.3. 19.30
Kampf der Giganten Do. 5.3.
Der goldene Improstern Sa. 7.3. 19.30
Dr. Mark Benecke So. 8.3. 19.00, Mo. 9.3.
Zum Lachen in den Keller
Di. 10.3., mit Jacqueline Feldmann, Ort:
Subway
1-Live-O-Ton-Charts Mi. 11.3.
Christiane Stenger Do. 19.3.
Fang den Mörder
So. 22.3. 19.30, Hella von Sinnen u. Gäste
Martin Sonneborn Di. 24.3.
The Firebirds Burlesque Show Mi. 25.3.
Knacki Deuser Do. 26.3.
Frau Jahnke hat eingeladen…
So. 29.3., Mo. 30.3.
OPER KÖLN: AM DOM
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Der Freischütz
So. 1.3. 18.00, Mi. 4.3., Fr. 6.3., So. 8.3. 16.00
Vor der Premiere
So. 15.3. 11.00, Ort: Foyer
Claudia Rohrbach
So. 15.3. 20.00, Ort: Trinitatiskirche
The Turn of the Screw
So. 22.3., Do. 26.3., Sa. 28.3. je 20.00, Ort:
Trinitatiskirche
Il prigioniero / Ekklesiastische Aktion
Fr. 27.3., So. 29.3. 16.00
SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Hiob
So. 1.3. m. Einführung um 15.15, Sa. 7.3., Mi.
11.3., Sa. 21.3.
Im Kopf von Bruno Schulz
So. 1.3. 17.00, Do. 13.3. m. Einführung um
19.30, Sa. 14.3. 20.00, Mi. 18.3. 20.00
Dogville
Di. 3.3., Fr. 20.3., Mi. 25.3., Fr. 27.3.
Die Lücke
Di. 3.3., Mo. 16.3. je 19.00
Das Käthchen von Heilbronn
Mi. 4.3., So. 15.3. 18.00, Di. 31.3.
Hedda Gabler
Mi. 4.3. 20.00, So. 15.3. 19.00, Di. 31.3. 20.00
Kabale und Liebe
Do. 5.3. m. Einführung um 18.45, Di. 13.3., Mi.
18.3. m. Einführung um 18.45
Parzifal
Fr. 6.3., So. 8.3. 18.00, Fr. 13.3. m. Einführung
um 18.45, Sa. 14.3., So. 22.3., Do. 26.3.
Die Abschaffung der Nacht
Fr. 6.3., So. 8.3., Fr. 13.3. je 20.00
Der Menschenfeind
Sa. 7.3., So. 22.3., Do. 26.3. je 20.00
Herzstück / Mauser
So. 8.3. 20.30, Fr. 13.3. 20.30, Di. 17.3. 20.00,
So. 29.3. 20.30, Ort: Die Grotte
Der gute Mensch von Sezuan
Mi. 11.3. 19.00
Die Philosophie im Boudoir
Mi. 11.3. 20.00, Ort: Die Grotte
Und Pippa tanzt!
Sa. 14.3., So. 15.3., Do. 19.3., Di. 24.3., Mo.
30.3., Di. 31.3., Ort: Halle Kalk
Hit Me Baby One More Time
Fr. 20.3. 20.00, Fr. 27.3. 20.00 (Vol. II)
Invasion!
Fr. 20.3. 20.00, Ort: Die Grotte
= Premiere
= choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten
If I can…
Sa. 21.3., Fr. 27.3. je 22.00, Ort: Die Grotte
Die roten Schuhe / Eine Liebe. Zwei
Menschen
Mo. 23.3. 20.00, Ort: Die Grotte
Bartleby der Schreiber
Mi. 25.3. 20.00, Ort: Die Grotte
Der Kaufmann von Venedig Sa. 28.3.
Argonauten Sa. 28.3., Mo. 30.3. je 20.00
Habe die Ehre So. 29.3. 20.00
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Simone Solga So. 1.3. 19.00
Werner Koczwara Mo. 2.3., Di. 3.3.
Anka Zink Mi. 4.3.
Mathias Tretter Do. 5.3.
Matthias Brodowy Fr. 6.3.
Sven Ratzke Sa. 7.3.
Max Uthoff So. 8.3. 19.00
Kom(m)ödchen Düsseldorf Mo. 9.3.
Gernot Voltz Di. 10.3., Mi. 11.3.
ONKeL fiSCH Do. 12.3.
Robert Griess Fr. 13.3.
Nessi Tausendschön Sa. 14.3., So. 15.3. 19.00
Manfred Lütz Mo. 16.3.
Severin Groebner Di. 17.3.
Pause & Alich Mi. 18.3.
Ham & Egg Do. 19.3., Fr. 20.3.
Florian Schroeder Sa. 21.3., So. 22.3. 19.00
Konrad Beikircher Mo. 23.3.
Stephan Masur Di. 24.3.
Lydie Auvray Mi. 25.3.
Kabarett-Bundesliga
Do. 26.3., Maria Vollmer vs. Masud
Kasalla
Fr. 27.3., Sa. 28.3., So. 29.3. 19.00, Mo. 30.3.
Ferdinand Linzenich Di. 31.3.
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
Orkan der Gefühle: Folge 6
Mo. 2.3., Di. 3.3.
The Great Democracy Show
Fr. 6.3. bis Di. 10.3.
We Forgot
Fr. 20.3., Sa. 21.3. je ab 19.00
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
Aufguss
So. 1.3. 17.00 u. 20.00, Di. 3.3. bis Fr. 6.3., Sa.
7.3. 17.00 u. 20.00, So. 8.3. 17.00 u. 20.00, Mi.
11.3. bis Sa. 14.3., So. 15.3. 17.00 u. 20.00, Di.
17.3. bis Sa. 21.3., So. 22.3. 17.00 u. 20.00, Di.
24.3. bis Fr. 27.3., Sa. 28.3. 17.00 u. 20.00, So.
29.3. 17.00 u. 20.00, Di. 31.3.
Robert Kreis
Di. 10.3.
THEATER TIEFROT
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
Scherben
So. 1.3. 19.30, Mo. 2.3., Di. 3.3., Mi. 25.3.,
Do. 26.3.
Philoktet
Sa. 7.3., Mi. 11.3., Mi. 18.3., Fr. 20.3., Sa. 21.3.
Der letzte der feurigen Liebhaber
Fr. 13.3., Sa. 14.3., So. 15.3. 19.30
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Bandoneon So. 1.3.
Max Uthoff So. 1.3.
Henning Beck Mo. 2.3.
Nacktsaufen Di. 3.3., Leseshow
ONKeL fiSCH Mi. 4.3.
Sebastian Krämer Do. 5.3.
Bohr, Haller, Kling Do. 5.3., Mi. 25.3.
Vanessa Maurischat Fr. 6.3.
Martin Sierp Fr. 6.3.
Christoph Sieber Sa. 7.3.
Hilbrand, Wegner, Askari Sa. 7.3.
ABBA jetzt! So. 8.3.
Sven Ratzke So. 8.3.
Caveman Mo. 9.3., Di. 10.3.
Lioba Albus Mi. 11.3.
Roberto Capitoni Mi. 11.3.
Kay Ray Do. 12.3.
Uli Masuth Do. 12.3.
Idil Baydar Fr. 13.3.
20
Erwin Frosche Fr. 13.3.
Offene Bühne Rheinland Sa. 14.3.
René Sydow Sa. 14.3.
Ingo Appelt So. 15.3.
Bonner Rudelsingen
Mo. 16.3., Di. 17.3. je 19.30
Bargel, Nettekoven Mi. 18.3.
Wilfried Schmickler Mi. 18.3.
Hortkind Do. 19.3.
Ozan & Tunc Do. 19.3.
Die Geschwister Pfister Fr. 20.3., Sa. 21.3.
Suse & Fritzi Fr. 20.3.
Gregor Pallast So. 22.3.
Kleine Sommernacht der Lieder So. 22.3.
Pantheon Vorleser im WDR
Mo. 23.3., Horst Evers u. Gäste
6 Frauen auf einen Streich
Di. 24.3., Gerburg Jahnke u. Gäste
Billy Rückwärts Di. 24.3.
Martin Sonneborn Mi. 25.3.
The Songs of Tom Waits Do. 26.3.
Robert Griess Do. 26.3.
Arnulf Rating Fr. 27.3.
Ingolf Lück Sa. 28.3.
Pause & Alich Mo. 30.3., Di. 31.3.
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
The Rock’n Rollator Show So. 1.3.
Michl Müller Mi. 4.3.
Mathias Tretter Fr. 6.3., Sa. 7.3.
Etta Scollo So. 8.3.
@rheinkabarett Di. 10.3., Fr. 20.3.
Springmaus-Ensemble Mi. 11.3., Fr. 13.3.
Kom(m)ödchen Düsseldorf
Do. 12.3., Mi. 18.3., Do. 19.3.
Maren Kroymann Sa. 14.3.
Kabarett-Brunch So. 15.3. 11.00
Han’s Klaffl So. 15.3., Mo. 16.3.
Marius Jung Di. 17.3.
Severin Groebner Sa. 21.3.
Nils Heinrich So. 22.3.
NeunMalKlug Mo. 23.3., Benefizshow
Ladies Night – Ganz oder gar nicht
Di. 24.3., Mi. 25.3.
Nessi Tausendschön Do. 26.3.
Nina Petri Fr. 27.3.
Margie Kinsky Sa. 28.3.
Bill Mockridge So. 29.3.
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Der kleine Prinz
So. 1.3. 15.00, Mo. 2.3. 10.00, Di. 3.3. 10.00,
Do. 12.3. 10.00, Fr. 13.3. 10.00, Sa. 14.3.
15.00, Sa. 15.3. 15.00, Mo. 16.3. 10.00, Ort:
Thalia
Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer
Mo. 2.3. 10.00, Di. 3.3. 9.00 u. 11.00, Do. 5.3.
9.00 u. 11.00, Fr. 6.3. 9.00 u. 11.00, Sa. 7.3.
15.00, Di. 10.3. 9.00 u. 11.00, Mi. 11.3. 10.00
u. 15.00
Der Grüffelo
So. 8.3. 15.00, Mo. 9.3. 10.00
Tschick
Fr. 13.3. 10.00 u. 19.30, Mi. 18.3. 10.00 u.
19.30, Do. 19.3. 10.00
Pettersson und Findus
Sa. 14.3. 15.00, So. 15.3. 11.00 u. 15.00, Mo.
16.3. 10.00, Di. 17.3. 10.00
Ente, Tod und Tulpe
Sa. 21.3. 16.00, Di. 24.3. 10.00, Mi. 25.3.
10.00, Ort: Thalia
Simsalabonn
Sa. 21.3. 20.00, So. 22.3. 16.00
Rico, Oskar und die Tieferschatten
Di. 24.3. 10.00 u. 18.30, Mi. 25.3. 10.00
Pünktchen und Anton
Do. 26.3. 10.00, Fr. 27.3. 10.00 u. 18.30 (DGSÜbersetzung), Sa. 28.3. 15.00
Metropolis
ZU ENDE IST ALLES
ERST AM SCHLUSS
EIN FILM VON JEAN-PAUL ROUVE
www.choices.de
OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Rex am Ring
26. Jhg. | März 2015
www.zu-ende-ist-alles-erst-am-schluss.de
ab 26.3. im Kino
»Berührt zutiefst und bejaht das Leben.«
Der neue Film von
François Ozon
LONDON EVENING STANDARD
OSCAR ®
(»8 Frauen«, »Swimming Pool«)
GEWINNERIN
JULIA NNE MO ORE
Eine neue Freundin
BESTE HAUPTDARSTELLERIN
GOLDEN GLOBE AWARD
®
Ab 26. März im Kino
GEWINNERIN
JULIAN NE MOORE
BESTE HAUPTDARSTELLERIN DRAMA
J U L I A N N E
A L E C
M O O R E
B A L D W I N
K R I S T E N
S T E W A R T
S T I L L
A L I C E
E I N F I L M VO N
U N D WA S H
R I C H A R D G L AT Z E R
www.StillAlice-DerFilm.de
WESTMORELAND
/StillAliceDerFilm
AB 5. MÄRZ 2015 IM KINO
PHOTO: © BSM Studio. All Rights Reserved.
MEIN LEBEN OHNE GESTERN
/EineNeueFreundin
www.EineNeueFreundin.weltkino.de
Film-ABC
Vorspann
„Die Reise zum sichersten Ort der Erde“, S. 32
KULTUR.KINO.KÖLN.
26 Jhg. I März 2015
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
26.2.
5.3.
Geht montags lieber ins Kino: Hartmut Ernst
Willkommen!
Zur weltoffenen Leinwand
12.3. 19.3.
34
3 Herzen
X
38
A Most Violent Year
X
41
Afrika - Das magische Königreich
30
Als wir träumten
X
38
American Sniper
X
41
Asterix im Land der Götter
X
32
Bande de filles
X
38
bestefreunde
X
41
Chappie
41
Cinderella
28
Das ewige Leben
38
Das Mädchen Hirut
41
Die Bestimmung – Insurgent
X
32
Die Reise zum sichersten Ort der Erde
X
41
Die Trauzeugen AG
41
Focus
X
41
Fußball - Großes Spiel mit kleinen Helden
X
32
Heute bin ich Samba
X
37
Heute gehe ich allein nach Hause
X
37
Kingsman: The Secret Service
24
Leviathan
40
My Stuff
X
37
Pepe Mujica - Der Präsident
X
41
Project: Almanac
X
41
Seventh Son
X
41
Shaun das Schaf – Der Film
29
Still Alice – Mein Leben ohne Gestern
32
Stopping – Wie man die Welt anhält
41
The Boy Next Door
37
Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!
26.3.
40
Tristia – Eine Schwarzmeer-Odyssee
X
30
Verstehen Sie die Béliers?
28
Viel Gutes erwartet uns
40
Von jetzt an kein Zurück
40
Zu Ende ist alles erst am Schluss
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Tschö, Kögida! Und ja, auch die anderen Gidas schwinden sichtlich dahin. Dank
einer schon aberwitzig inkompetenten Führerriege. Dank einer erdrückenden
Zahl an Gegendemonstranten. Und dank jener rechten Gruppierungen, die sich
nach und nach dem Wohlstandsprotest angeschlossen haben und anschaulich
darlegten, dass es keine gemäßigte Islamfeindlichkeit gibt. Was bleibt? Ach
ja, die AfD, die ist da ja auch ganz offiziell mitmarschiert. Doch statt weiterhin falschen Patrioten zu folgen, schlagen wir allen Wutbürgern aus der
sogenannten „Mitte“, die gern mal gegen Andersglaubende, vor allem aber
für mein Auto, mein Haus und mein Boot demonstrieren, vor: Gehen Sie jetzt
doch, wo das mit der Pegida abebbt, montags einfach mal ins Kino! Da werden
regelmäßig Filme gezeigt, die sich in aller und vor aller gebotener Vielfalt auch
mit Ihren Themen auseinandersetzen.
Filme, die erkenntnisreiche Alltagseinblicke in die nahe oder ferne Fremde gewähren, so wie in diesem Monat das äthiopische Gesellschaftsdrama „Das
Mädchen Hirut“, die französische Tragikomödie „Heute bin ich Samba“ oder
das Sozialdrama „Bande de filles“. Filme, die schmerzhaft oder humorvoll,
fiktional oder dokumentarisch, aber immer lebensnah vom anders und woanders erzählen. Und im Umkehrschluss zugleich davon, wie gut es uns doch
eigentlich geht. Eben dies immer wieder vor Augen zu führen, ist sichtlich notwendig. Das Sozialexperiment „The Third Wave“, das 1967 in den USA durchgeführt wurde und die menschliche Verführbarkeit samt Sündenbockmechanismen durchexerzierte, wurde 1981 fürs Fernsehen verfilmt, der Roman dazu
ist hierzulande längst Schullektüre. Im Jahr 2000 folgte ein Musical und 2008
der deutsche Kinofilm „Die Welle“. Pegida ist eine Welle.
Wer Lügenpresse sagt, der sagt vermutlich auch Lügenkino. Und ja, wir geben zu: Das Kino lügt! Jeden Tag aufs Neue, wenn es uns zum Beispiel von
Reisen durch unendliche Weiten oder nach Mittelerde erzählt. Das ist reine
Fantasie, das sind lose Behauptungen. So wie Pegida-Parolen lose Behauptungen sind. Nur gelingt es dem Kino zumeist, innerhalb seiner losen Behauptungen auch Wahrhaftigkeit zu manifestieren. Erst recht aber wahrhaftig ist
die große Leinwand, wenn sie unendliche Weiten und Mittelerde hinter sich
lässt und sich lebensnah gibt, wenn sie vom hier und dort erzählt im gestern
oder heute. Dann kann Kino unmittelbar Meinungsvielfalt, Meinungsfreiheit
und meinungsbildend sein. Im Kinosessel, im Austausch nach dem Besuch, in
der Filmkritik. Und ja, Filme können missbraucht werden, können Groll schüren
und Gift und Galle. Doch darauf haben Gott und Allah sei’s gedankt nicht zuletzt unsere Kinobetreiber ein Auge, die für uns allwöchentlich ihr Programm
zusammenstellen und streitbare Filme kritisch begleiten.
So verschiedentlich die Spielstätten ausgerichtet sind und so unterschiedlich
die Geschmäcker sein können, die sie bedienen, so haben sie am Ende doch
eines gemeinsam: Ihre Tore stehen allesamt sperrangelweltoffen. Hereinspaziert, Kulturen!
HARTMUT ERNST
X
X
26.3.
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
23
.de
Mein
Meeii Lesezeichen
choice of choices
Allein im Kampf für Haus und Hof: Kolia (Aleksey Serebryakov)
Hiobsbotschaften
„Leviathan“ von Andrey Zvyagintsev
Eine Familie muss sich gegen staatlich gestützte Ungerechtigkeit wehren.
C Erbarmungsloses Drama um Korruption und Machtmissbrauch
Der Leviathan ist ein mächtiges Seeungeheuer, das sich Gott als Spielgefährten geschaffen hat. Im Buch Hiob wird Leviathan als Gleichnis verwendet, um Hiob vor Augen zu führen, wie sinnlos seine Versuche sind, gegen sein
Schicksal aufzubegehren. Gott nimmt ihm alles, um seinen Glauben zu testen,
Hiob erduldet es, bis ihm nichts mehr bleibt. Der 140-minütige Film ist schon
weit fortgeschritten, und die hiobsche Talfahrt des Protagonisten Kolia scheint
unaufhaltsam, da entgegnet ihm ein Priester dieses Bibelzitat: „Kannst du den
Leviathan ziehen mit dem Haken und seine Zunge mit einer Schnur fassen?
… Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, dass es ein Streit ist, den du
nicht ausführen wirst … Niemand ist so kühn, dass er ihn reizen darf.“
Fragwürdige Seilschaften
Kolia (Aleksey Serebryakov) lebt mit seiner jungen Frau Lilya (Elena Lyadova)
und Kolias Sohn Roma (Sergey Pokhadaev) an der rauen Nordküste Russlands.
Er betreibt eine kleine Autowerkstatt, die der Familie keinen Luxus erlaubt –
aber man kann davon leben. Vorausgesetzt, Kolia kann seine Arbeit weiterhin
verrichten. Doch der Bürgermeister (Roman Madyanov) der heruntergewirtschafteten, kleinen russischen Küstenstadt setzt alle Hebel in Bewegung, um
an das Land von Kolia und seiner Familie zu kommen. Es soll wegen öffentlichen Interesses enteignet werden. Die Familie ist verzweifelt. Erst als Kolias
Jugendfreund Dimiti, ein weltgewandter Anwalt aus Moskau, belastendes
Material gegen Bürgermeister Vadim auspackt, kann die Familie ihm Paroli
bieten. Doch Vadims Einfluss ist groß, und ganz so leicht, wie es zunächst den
Anschein hat, lässt er sich nicht einschüchtern. Nicht nur hat er politischen
Einfluss, er steht sich auch gut mit der Kirche, die wiederum sehr einflussreich ist. Und auch vor illegalen Mitteln schreckt er nicht zurück. Die Tragödie
nimmt ihren Lauf.
Regisseur Andrey Zvyagintsev erzählt von der Kollision eines Bürgers mit dem
Staat und der dahinter stehenden Kirche langsam und ruhig, aber mit größter
Konsequenz. Filmisch ist das Werk gar nicht mal so auffällig: In langen, ruhigen Einstellungen findet „Leviathan“ eine visuelle Entsprechung für die weite,
karge Landschaft, die geduldig an den Einzelschicksalen der Menschen vorbeisieht. Angeblich von dem Schicksal des amerikanischen Autoschlossers Marvin
Heemeyer inspiriert, der vor zehn Jahren in Colorado seine Wut über behördliche Schikane in einer Zerstörungsorgie mit einem zum Panzer umgebauten
Bulldozer entlud, bezieht sich der Titel des Films nicht nur auf das Bibelzitat,
Mit
.de beginnt die Filmwoche
sondern gleichfalls auf das gleichnamige staatsphilosophische Werk von
Thomas Hobbes: Der denkt 1651 über die Natur des Menschen und den Staat
nach. Die Freiheit opfert der Mensch, um den Krieg „jeder gegen jeden“ zu
überwinden und Sicherheit für Haus und Hof zu erlangen. Eine Sicherheit, die
nur gegeben ist, wenn der Staat vernünftig und gerecht handelt. In den beiden letzten Teilen des Textes widmet sich Hobbes der Religion und dem
Verhältnis von Staat und Kirche, deren Einfluss er problematisiert.
Andrey Zvyagintsevs in Russland angesiedelter „Leviathan“ wird im Inland
heftig kritisiert. Sowohl die Darstellung von Korruption und Machtmissbrauch
als auch die eindeutige Darstellung der Rolle der Kirche in diesem Machtsystem stößt vielen in Russland auf. Und auch wenn der Regisseur betont,
seine Geschichte könne so oder ähnlich überall spielen, ist die Ähnlichkeit der
Freundschaft zwischen dem Machthungrigen Bürgermeister Vadim und dem
orthodoxen Kirchenoberhaupt der Region und Putins Freundschaft mit Kyrill
I., dem obersten Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche, unübersehbar. Es
ist diese fragwürdige Seilschaft, der auch die Intervention von Pussy Riot in
der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, dem zentralen Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche, galt.
Beeindruckende Konsequenz
Zvyagintsev zeichnet ein absolut desillusionistisches Bild einer Gesellschaft,
in der das Recht des Einzelnen nichts zählt, wenn es in Konflikt zur Meinung
der Machthaber steht. Die emotionale Kraft zieht der Film aus seiner
Perspektive, die immer die Familie Kolias ins Zentrum stellt und zeigt, wie
sich durch deren Konflikt mit den Mächtigen nach und nach alles gegen sie
wendet. Mit welcher Unerbittlichkeit der Film das allegorische Schicksal der
Familie beschreibt, ist von beeindruckender Konsequenz. Das hat ihm im
Westen bereits viele Preise eingebracht und in Russland viel Kritik. Letztere
scheint die Thesen des Films zu bestätigen, und „Leviathan“ scheint näher an
der Realität zu sein, als es der mythologische Hintergrund hoffen lässt. In der
Bibel erhält der bis zuletzt gottesfürchtige Hiob als Belohnung für seinen
festen Glauben das Doppelte von dem, was ihm genommen wurde. Aber
Zvyagintsev hat keine Bibelverfilmung gemacht, und wir befinden uns im
Russland der Gegenwart.
CHRISTIAN MEYER
LEVIATHAN Golden Globe 2015: Bester ausländischer Film
R 2014 - Drama - 141 Min - ab 12 J. - Regie: Andrey Zvyagintsev
mit: Alexei Serebrjakow, Elena Lyadova, Wladimir Wdowitschenkow
Start: 12.3.
OFF Broadway
24
Mein
Me
ei Lesezeichen
Kölner Kritikerspiegel
März 2015
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Sebastian
Ko
WDR
1 LIVE
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Susan
Vahabzadeh
Süddeutsche
Zeitung
Sven von
Reden
StadtRevue
Herausragend A Most
Violent Year
von
J. C. Chandor
Shaun – Das 3 Herzen
Leviathan
Schaf
von
von
A. Zvyagintsev von M. Burton, B. Jacquot
R. Starzak
Bemerkenswert
Das Mädchen A Most
Hirut
Violent Year
von Z. Mehari von
J. C. Chandor
A Most
Violent Year
von
J. C. Chandor
Stopping (...) Leviathan
Das ewige
von
von
Leben von W.
B. Koch,
A. Zvyagintsev Murnberger
N. Landmark
A Most
Violent Year
von
J. C. Chandor
Best of
Comedy
Kingsman: The
Secret Service
von Matthew
Vaughn
Die Trauzeugen AG
von
J. Garelick
Die Trauzeugen AG
von
J. Garelick
Verstehen sie
die Béliers?
von
E. Lartigau
A Most Violent Year
von
J. C. Chandor
Als wir
träumten
von
A. Dresen
Still Alice
von
W. West
Bande de
filles
von
C. Sciamma
Als wir
träumten
von
A. Dresen
Das Mädchen American
Hirut
Sniper
von Z. Mehari von
C. Eastwood
Best of
Drama
Als wir
träumten
von
A. Dresen
Besondere
Erwähnung
Pepe Mujica
– Der Präsident von H.
Specogna
Still Alice
von
W. West
Leviathan
Bande de
von
filles
A. Zvyagintsev von
C. Sciamma
Still Alice
von
W. West
Verena
Lueken
FAZ
Lars-Olav
Daniel
Kothenschulte Beier
Spiegel
Frankfurter
Rundschau
A Most Violent Year
von
J. C. Chandor
(Urlaub)
Leviathan
von
A. Zvyagintsev
Bande de
filles
von
C. Sciamma
A Most Violent Year
von
J. C. Chandor
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
Christian
Meyer
choices
Kultur.Kino.Köln.
(Urlaub)
Bande de
filles
von
C. Sciamma
Cinderella
von
K. Branagh
Leviathan
von
A. Zvyagintsev
Bande de filles
von
C. Sciamma
Das ewige
Leben von W.
Murnberger
Still Alice
von
W. West
Leviathan
von
A. Zvyagintsev
Von jetzt an
kein Zurück
von C. Frosch
3 Herzen
von
B. Jacquot
3 Herzen
von
B. Jacquot
Als wir
träumten
von
A. Dresen
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
1.3. 12 Uhr ZUR HÖLLE MIT DEM TEUFEL, Filmhaus
Doku von 2008 über liberianische Frauenrechtlerinnen, anschl. Diskussion
18.3. 20 Uhr THE GREEN PRINCE, Filmpalette
Doku über einen palästinensischen Überläufer (i. R. der Jüdischen Kulturtage)
1.3. 15 Uhr BERLINIZED, Filmhaus
Doku über das Berliner Kulturleben in den 90ern. Der Regisseur ist anwesend.
18.3., 21 Uhr THIEF, Filmhaus
Something Weird Cinema präsentiert Michael Manns Kinodebüt von 1981
1.3. 17 Uhr VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?, Cinenova
Preview der französischen Gehörlosen-Komödie, s.S. 30
19.3. 19 Uhr DIE FALSCHSPIELERIN, Filmforum
Preston Sturges’ Screwball-Comedy mit Henry Fonda u. Barbara Stanwyck
1.3. 18 Uhr / 14.3. 20 Uhr WER RETTET WEN?, Filmforum
Doku über die Banken- und Staatskrisen, anschließend Diskussion
20.3. 21 Uhr RUINED HEART, Filmclub 813
Premiere des Gangsterepos mit Konzert von Stereo Total
4.3. 20 Uhr KURZFILMKOMÖDIEN MIT MAX DAVIDSON, Filmforum
3 Stummfilme mit dem jüdischen Hollywood-Darsteller & Klavierbegleitung
21.3. 14 Uhr LAUTLOSE FLUCHT, Fimforum NRW
Spielfilm eines gehörlosen Filmteams, anschl. Diskussion
5.3. - 8.3. BESONDERS WERTLOS, Filmhaus
17. Festival des psychotronischen Films
„Wer rettet wen?“
22.3. 15 Uhr DE-LOVELY, Filmforum NRW
Biopic über Cole Porter aus dem Jahr 2004
„Ruined Heart“
8.3. 11.30 Uhr VESPA FIEBER / ORTE DES GLÜCKS, Odeon
Kölsche Filmmatinee zeigt zwei Kurzfilme über Rollerkultur in Köln
22.3. 17 Uhr PEDAL THE WORLD, Odeon
Dokumentation über Felix Starcks Weltumradelung
8.3. 12 Uhr/16 Uhr DAS MÄDCHEN HIRUT, Odeon/Filmpalette
Preview des Dramas zum Weltfrauentag, s.S. 38
23.3. 20 Uhr BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL 2, Weisshaus
Preview des zweiten Teils der britischen Komödie
8.3. 15.30 Uhr THE LIMITS OF CONTROL, Off Broadway
Jim Jarmuschs mysteriöser Killerfilm (Reihe „Filmpsychologische Betrachtungen“)
24.3. 21 Uhr SOMETHING MUST BREAK, Filmpalette
Schwedisches Schwulendrama im Punkmilieu
10.3. 19 Uhr TYPISCH JUDE, Filmhaus
Doku über aktuellen Antisemitismus, anschließend Diskussion
25.3. 12.30 Uhr VON CALIGARI ZU HITLER, Filmforum NRW
Philharmonie-Lunch mit Auszügen a. d. Doku über das Kino der Weimarer Zeit
11.3. 14.30 Uhr WEM GEHÖRT DIE STADT?, Odeon
Seniorenkino zeigt den Film über Bürgerengagement in Ehrenfeld.
25.3. 19 Uhr MÄNNER ZEIGEN FILME UND FRAUEN IHRE BRÜSTE,
Filmforum. Subversive Mockumentary über Cannes, anschl. Diskussion
12.3. 19.30 Uhr AM KÖLNBERG, Filmforum
Doku über Problemsiedlung in Meschenich, anschl. Gespräch mit den Machern
„Am Kölnberg“
25.3. 20 Uhr LOS VEGANEROS, Filmpalette
Komödie über Umweltaktivisten im Rahmen der Jüdischen Kulturtage
14.3. ab 19.30 Uhr DESERT INSPIRATION, Filmhaus
Doku über das Leben der Berber in Marokko, anschließend Konzert
26.3., 19.30 Uhr MIT LEID, Filmforum NRW
Doku über Menschen mit psychischen Erkrankungen, anschl. Diskussion
15.3. 16 Uhr VIEL GUTES ERWARTET UNS, Filmforum
Doku über den dänischen Biobauern Nils Stokholm, anschl. Gespräch, s.S. 30
27.3. 20 Uhr FLOWERS OF FREEDOM, Filmforum NRW
Doku über Aktivistinnen in Kirgistan, anschl. Diskussion
15.3. 16.30 Uhr NUR EINE STUNDE RUHE, Cinenova
Preview des neuen Films von Patrice Leconte
27.3. 21.30 Uhr SÖLDNER KENNEN KEINE GNADE, Filmhaus
Brutaler Mafiafilm aus Hong Kong von 1980
15.3. 17 Uhr A MOST VIOLENT YEAR, Cinenova
Preview des Dramas in der New Yorker Halbwelt, s.S. 38
28.3. 19 Uhr APPROPRIATE BEHAVIOUR, Filmforum NRW
Spielfilm über eine bisexuelle Perserin in Brooklyn
17.3. 20 Uhr CITIZENFOUR, Filmpalette
Beeindruckende Doku über Edward Snowdens brisanten Leak
28.3. 20.45 JONGENS, Filmforum NRW
homochrom zeigt ein niederländisches Coming-of-Age-Drama
17.3. 20 Uhr DIE REISE ZUM SICHERSTEN ORT DER WELT, Odeon
Preview der Atomendlagerdoku, Regisseur Edgar Hagen ist anwesend, s.S. 32
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
„Citizenfour“
25
29.3. 17 Uhr BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL 2, Cinenova
Preview des zweiten Teils der britischen Komödie
„Best Exotic Marigold Hotel“
„Männer zeigen Filme und Frauen
ihre Brüste“
.de
Mein
Meeii Lesezeichen
!24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$%
02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$%
NEUSTARTS
ALS WIR TRÄUMTEN
Seit 26.2.
DE/FR 2015, R: Andreas Dresen, D: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman
Leipzig in der Nachwendezeit: Die Clique um Rico, Mark und Daniel
lebt ziellos in den Tag hinein. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Fußballmannschaft um den Aufstieg spielen, prügeln sie sich, um auf der
Straße respektiert zu werden, klauen oder treiben anderen kleinkriminellen Unfug. Nachts betrinken sie sich sinnlos, nehmen Drogen,
gehen in den Swinger-Club und randalieren ohne Grund in der
Nachbarschaft – auf der lokalen Polizeistation sind die Jungs darum
Stammgäste. Heimlich träumen die drei Chaoten jedoch davon, der
Sinnlosigkeit ihres Daseins in dem Leipziger Viertel zu entfliehen und
irgendwo anders ein Leben mit Bedeutung zu beginnen.
LEVIATHAN (O.m.U. & DF)
Ab 12.3.
RU 2014, R: Andrey Zvyagintsev, D: Alexey Serebryakov, Elena
Lyadova, Vladimir Vdovitchenkov u.a.
UNE NOUVELLE AMIE –
EINE NEUE FREUNDIN (O.m.U. & DF)
Ab 26.3.
FR 2014, R: François Ozon, D: Romain Duris, Anaïs Demoustier,
Raphaël Personnaz u.a.
Laura stirbt in jungen Jahren an einer tragischen Krankheit und hinterlässt eine kleine Tochter namens Lucie und ihren Ehemann David. Lauras bestürzte beste Freundin Claire macht es sich daraufhin zur Aufgabe, dem Witwer in der Trauerphase beizustehen. David selbst hingegen
versucht, die plötzliche Abwesenheit von Lucies Mutter zu kompensieren, indem er seine feminine Seiten entfaltet, die er sein Leben lang vor
der Außenwelt versteckt gehalten hatte. Als Claire diesen plötzlichen
inneren wie äußeren Wandel Davids mitbekommt, ist sie zuerst schockiert. Doch ihr wachsendes Interesse an seinem Geheimnis lässt die
neue Situation bald immer vertrauter werden.
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN –
PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR
Sonntag, 8. März, 15.30 Uhr
THE LIMITS OF CONTROL
US 2009, R: Jim Jarmusch, D: Isaach de Bankolé, Alex Descas,
Bill Murray, Tilda Swinton, John Hurt u.a.
Der Glanz russischer Filmkunst ist reichlich vergilbt. Umso erfreulicher,
wenn sie sich mit solch einem bildgewaltigen Paukenschlag zurückmeldet. Ein hochkarätiges, um nicht zu sagen: lupenreines ArthausOpus, das im internationalen Kritikerspiegel „Megacritic.com“ derzeit
eine Bewertung von superlativen 98 Prozent verbuchen kann. Die Story fällt klassisch schlicht aus: Ein aufrechter Familienvater wehrt sich
gegen einen korrupten Bürgermeister, der ihm das hübsche Eigenheim
und die Existenz wegnehmen will. Der Kampf des Helden ist aussichtslos. Ein wuchtiges Meisterwerk: From Kafka with Love.
A MOST VIOLENT YEAR
Ab 19.3.
US 2014, R: J.C. Chandor, D: Oscar Isaac, Jessica Chastain David Oyelowo, Alessandro Nivola, Albert Brooks u.a.
Ein stiller, namenloser Mann landet am Flughafen in Madrid und beginnt eine Reise durch Spanien, auf der er immer wieder Streichholzschachteln mit anderen Personen austauscht.
Vorgestellt von Ingrid Prassel, Ärztin
Dienstag, 03. März, 20.00 Uhr
DAS SALZ DER ERDE (O.m.U.)
BR, FR, IT 2014, Regie: Wim Wenders, Juliano R. Salgado
Dienstag, 10. März, 20.00 Uhr
FEUERWERK AM HELLLICHTEN TAGE (O.m.U.)
CN, HK 2014, Regie: Yinan Diao
Dienstag, 17. März, 20.00 Uhr
SHANGHAI, SHIMEN ROAD (O.m.U.)
CN 2011, Regie: Haolun Shu
Sonntag, 22. März, 14.00 Uhr
Mit seinem Debüt „Der große Crash“ glänzte er auf der Berlinale und
kassierte zwei Oscar-Nominierungen. In „All is Lost“ schickte er Robert Redford unter großem Jubel der Kritik in einer grandiosen OneMan-Show auf hohe See. Nun der dritte Streich - und wieder gelingt
ein großer Wurf! Ein ehrgeiziger Einwanderer will sich im New York
der 80-er Jahre selbstständig machen. Doch der amerikanische Traum
des aufrechten Idealisten zerplatzt an Korruption, Gier und Gewalt.
Temporeich, dialogstark sowie atmosphärisch enorm dicht präsentiert sich ein hochkarätiges Drama mit brillanter Besetzung.
NORTE – THE END OF HISTORY (O.m.U.)
PH 2013, Regie: Lav Diaz
Sonderaufführung mit Überlänge (eine Pause ist vorgesehen)
Eintritt: 8,00 €
Dienstag, 24. März, 20.00 Uhr
DIE PIROGE (O.m.U.)
FR, SN 2012, Regie: Moussa Touré
weisshaus
&),-+5.34 4(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$%
02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$%
NEUSTARTS
HEUTE BIN ICH SAMBA
Seit 26.2.
FR 2014, R: Éric Toledano & Olivier Nakache, D: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin u.a.
ua.
Mit ihrer 2011 realisierten Komödie „Ziemlich beste Freunde“ haben die Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache grandiose
Erfolge in zahlreichen Ländern feiern können. Obwohl ihr Nachfolgewerk „Heute bin ich Samba“ komplexer und ernsthafter ausfällt, gelingt mit dem unbeschwerten Omar Sy in der Hauptrolle
als illegal in Paris lebendem Senegalesen trotzdem das Kunststück, ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz
und Aktualität zu füttern. Ohne in Betroffenheitsrhetorik abzudriften, werden Themen wie Immigration und Integration ebenso
gestreift und ausgelotet wie Identitätskrisen oder die Grenzen
sozialen Engagements.
VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?
zeit mit Sunaina zu tun. Immerhin erhält er bei der Bewirtung
seiner Hotelgäste tatkräftige Unterstützung von Muriel, die
mittlerweile Co-Managerin des Hotels ist. Allerdings besteht
ihre Aufgabe hauptsächlich darin, sich die Sorgen und Nöte der
Gäste anzuhören. Madge hat beispielsweise zwei Verehrer, die
sie nicht verlieren will, Norman und Carol sind ständig damit
beschäftigt, ihre Partnerschaft auszudiskutieren, und die Dauergäste Evelyn und Douglas haben sich in der Stadt mittlerweile
eingelebt und sogar angefangen zu arbeiten. In die Riege der
altbekannten Gäste reihen sich mit Guy und Lavinia aber auch
zwei Neuankömmlinge ein.
KIDSKINO
Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr
Samstag, 28. Februar & Sonntag, 01. März
DER KLEINE NICK MACHT FERIEN
FR 2014, Regie: Laurent Tirard
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL
Samstag, 07. März & Sonntag, 08. März
PADDINGTON
Ab 5.3.
FR 2014, R: Éric Lartigau, D: Karin Viard, François Damiens, Louane Emera, Eric Elmosnino, Roxane Duran u.a.
GB 2014, Regie: Paul King
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL
Samstag, 14. März & Sonntag, 15. März
LOLA AUF DER ERBSE
Einzigartig humorvoll spielt die französische Erfolgskomödie
„Verstehen Sie die Béliers?“ mit unserer Wahrnehmung von
Normalität. Ohne jede Spur von aufdringlicher Effekthascherei
siedelt Regisseur Éric Lartigau seine turbulente Coming-of-AgeGeschichte einer jungen Frau in einem lautlosen Universum an.
Sensibel inszeniert der 51jährige die scheinbar stille Welt tauber Menschen und versammelt dabei ein glänzendes Ensemble.
Neben der preisgekrönten Karin Viard überzeugt vor allem die
ungeheuer erfrischende Präsenz der jungen Hauptdarstellerin
und Newcomerin Louane Emera in diesem bewegendem Schauspielerkino mit berührender Dramatik und bezaubernden Pepp.
BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL 2
Ab 2.4.
GB, US 2015, R: John Madden, D: Maggie Smith, Judi Dench, Bill
Nighy, David Strathairn, Celia Imrie, Richard Gere u.a.
Weisshaus-Preview: Montag, 23. März, 20.00 Uhr
Im Best Exotic Marigold Hotel hat sich einiges getan: Sonny
ist wild entschlossen, ein zweites Hotel zu eröffnen, hat jedoch
auch alle Hände voll mit den Vorbereitungen für seine Hoch-
DE 2014, R: Thomas Heinemann
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL
Samstag, 21. März & Sonntag, 22. März
MEIN FREUND, DER DELFIN 2
US 2014, Regie: Charles Martin Smith
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL
Samstag, 28. März & Sonntag, 29. März
BENJAMIN BLÜMCHEN – SEINE SCHÖNSTEN ABENTEUER
DE 1997, Regie: Gerhard Hahn, nach den Geschichten von Elfie Donnelly
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Film-Kritik
Gerade nicht sonderlich erpicht auf das ewige Leben: Brenner
Niels bedient die Ur-Instinkte seines Roten Dänischen Milchrinds
Am Ende
Liebe Sonne, liebe Erde
„Das ewige Leben“ von Wolfgang Murnberger
„Viel Gutes erwartet uns“ von Phie Ambo-Nielsen
In der vierten Brenner-Verfilmung wühlt der Detektiv in der eigenen Vergangenheit.
C Bitter-böser Österreich-Krimi
Ein dänischer Bauer erntet Lob und eckt an mit seinem biodynamischen Ansatz.
C Doku über einen biodynamischen Hof
„Das ewige Leben“ ist die dritte Verfilmung eines Brenner-Krimis von Wolf
Haas, abermals von Wolfgang Murnberger inszeniert und mit Josef Hader in
der Hauptrolle des abgehalfterten Detektivs Brenner. Nach „Komm, süßer
Tod“, „Silentium“ und „Der Knochenmann“ kann man Brenner hier aber kaum
noch abgehalftert nennen: Er ist am Ende! Selbst beim Arbeitsamt hat er kein
Glück. Also geht es in seine alte Heimat, wo immerhin noch sein heruntergekommenes Kindheitshaus steht. Hier wird er mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Die Reihe knüpft inhaltlich an den Film Noir an, die Lakonie,
der trockene und sehr schwarze Humor und der sozialrealistische Gehalt verleihen ihr Eigenständigkeit und Aktualität. Das gilt für den neuesten Film mehr
denn je.
CHRISTIAN MEYER
Niels Stokholm ist achtzig Jahre alt, und er will hundert werden. Seine Lebensweise sollte dem Ansinnen nicht im Wege stehen: Der Däne führt einen
biodynamischen Bauernhof. Damit orientiert sich Niels an den Ur-Instinkten
seiner Tiere. Der Bauer betrachtet alles in seiner Gesamtheit, mit seiner Art
der Landwirtschaft will er Leben erschaffen, das Essen speist seinen Nährwert
aus der Kraft des Universums. Was spirituell enthoben klingt, entpuppt sich
in der Praxis als äußerst bodenständig. Der sympathisch erzählte und von anmutiger Musik unterlegte Film porträtiert den Freidenker, beobachtet ihn im
Alltag und bezeugt absurde Reibereien mit Bürokraten, die dem Tierfreund
tiergerechte Haltung absprechen. Eine lehrreiche, beseelte, vor allem aber
hoffnungsvoll stimmende Doku.
HARTMUT ERNST
DAS EWIGE LEBEN
VIEL GUTES ERWARTET UNS
A/D 2015 - Thriller / Komödie - 123 Min - ab 12 J. - Regie: Wolfgang Murnberger
mit: Josef Hader, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten
Start: 19.3.
DK 2014 - Dokumentarfilm / Gesellschaft - 100 Min - o. Altersb. - Regie: Phie Ambo-Nielsen
Start: 19.3.
Filmpalette, Odeon
Filmpalette
DIE FALSCHSPIELERIN
Preston Sturges, 1941
So, 12.4. 15:00 und 18:30 Uhr
DR. MABUSE, DER SPIELER
(TEIL 1 UND 2)
Mi, 27.5. 19:00 Uhr
Fritz Lang, 1922
Norman Jewison, 1965
Mi, 29.4. 19:00 Uhr
Mi, 3.6. 19:00 Uhr
DIE SPIELREGEL
SONATINE
Jean Renoir, 1939
Takeshi Kitano, 1993
Mi, 13.5. 19:00 Uhr
Do, 18.6. 19:00 Uhr
DAS SIEBENTE SIEGEL
CASINO
Ingmar Bergman, 1957
Martin Scorsese, 1995
Ein Programm des
Filmforum NRW e.V.
CINCINNATI KID
Weitere Infos unter
www.filmforumnrw.de und
facebook.com/Filmforum NRW
Filmforum im Museum Ludwig,
Bischofsgartenstr. 1 50667 Köln
FILMGESCHICHTEN
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln,
die MedienStiftung Kultur und das Ministerium
für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport
des Landes NRW
März 2015 – Juli 2016
Spiel – Geld – Müßiggang
Do, 19.3. 19:00 Uhr
Wie weggewischt: Die Erinnerungen von Alice (Julianne Moore)
Als würde sich ein Abgrund auftun
„Still Alice“ von Richard Glatzer und Wash Westmoreland
Eine Professorin verliert Erinnerungen und Orientierung. Die Diagnose: Alzheimer.
C Bewegendes Alzheimer-Drama
In den letzten Jahren setzen sich Fernsehen und Kino verstärkt mit dem
Thema Alzheimer auseinander. Sei es dokumentarisch, wie in „Vergiss mein
nicht“ von David Sieveking, der darin den Krankheitsverlauf seiner Mutter
mit der Kamera begleitet. Vor allem aber im Spielfilm, sei es im deutschen
Drama, wo bereits 2003 Götz George („Mein Vater“) und erst kürzlich Dieter
Hallervorden Opfer der Krankheit verkörperten. Auf internationaler Leinwand
zeichneten bereits Judi Dench („Iris“) und Julie Christie („An ihrer Seite“) den
tragischen Verlust der Erinnerung nach. Nun gesellt sich Julianne Moore
(„Magnolia“, „The Kids Are All Right“) dazu.
Moore spielt die 50-jährige Alice, eine Linguistik-Professorin, die mit ihrem
Mann John (Alec Baldwin) in Los Angeles lebt. Das Paar hat drei Kinder. Zwei
von ihnen, Anna (Kate Bosworth) und Tom (Hunter Parrish), klettern bereits
fleißig im Sinne der Eltern die Karriereleiter hinauf. Die jüngste Tochter hingegen, Lydia (Kristen Stewart), versucht sich als Schauspielerin auf einer
unabhängigen Bühne. Das ist der Mutter nicht solide genug, die beiden geraten darüber regelmäßig aneinander. Doch dann hat Alice beim Vortrag an
der Universität Blackouts, sie verliert beim Joggen die Orientierung und wirkt
verwirrt beim Familientreffen. Der Arzt diagnostiziert frühmanifestierten
Alzheimer. Eine seltene Form der Erkrankung, die darüber hinaus vererbbar
ist. Für Alice bricht buchstäblich die Welt zusammen.
Til Schweigers „Honig im Kopf“ lief gerade erst erfolgreich in den Kinos. „Still
Alice“ zeigt, wie man das Thema weniger schablonenhaft, ungleich alltäglicher und damit bis in den Schmerz aufrichtiger erzählen kann. Dem Regiegespann Richard Glatzer und Wash Westmoreland gelingt eine sanfte,
schleichend schmerzhafte Annäherung. Die Inszenierung ist zurückgenommen, die Musik begleitet die Bilder zurückhaltend zärtlich oder über Strecken gar nicht, die Kamera konzentriert sich auf Alice. Darauf, wie sie anfangs
die Symptome verschweigt und heimlich den Arzt aufsucht, wie sie sich später ihrem Gatten anvertraut, wie sie ihren Alltag, der geprägt ist von zunehmendem Verfall, immer wieder neu organisiert. Die Filmemacher wissen,
dass sie ihr Thema nicht allumfassend behandeln können. Man erfährt wenig
davon, was im Kopf des Ehemanns vorgeht, Tom und Anna sind auf KarriereStereotypen reduziert. Dies entspricht jedoch keiner Verfehlung, sondern
einer bewussten Reduktion. Die Konzentration auf das Verhältnis von Alice
zu ihrem Sorgenkind Lydia, die sich als das Familienmitglied entpuppt, das
der Mutter am nächsten steht. Glatzer und Westmoreland gelingt so eine
Verdichtung, die sich nicht mit Details und Zeitangaben aufhält, sondern den
Fortschritt der Krankheit im großartigen Spiel Julianne Moores nachvollzieht. „Still Alice“ ist eine zärtliche Reflektion, die zu Tränen rührt, ohne dazu
auf Formeln zugreifen zu müssen. Das gelingt allein durch die Geschichte,
die Unmittelbarkeit und durch das Format seiner Darsteller.
ÖDIE
AHIT-KOM
DIE MEG RANKREICH!
AUS F
KARIN
VIARD
EIN FILM VON
FRANÇOIS
DAMIENS
ÉRIC
ELMOSNINO
ÉRIC LARTIGAU
VERSTEHEN SIE
DIE
BÉLIERS?
MIT
ROXANE DURAN ILIAN BERGALA LUCA GELBERG
AB 05. MÄRZ IM KINO
HARTMUT ERNST
STILL ALICE – MEIN LEBEN OHNE GESTERN Golden Globes 2015: Julianne Moore
USA 2014 - Drama - 101 Min - o. Altersb. - Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland
mit: Julianne Moore, Kristen Stewart, Alec Baldwin
Start: 5.3.
Cinenova, Metropolis, Odeon
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
29
LOUANE
EMERA
/ VerstehenSieDieBeliers
Film-Kritik
Dani (Merlin Rose) und Rico (Julius Nitschkoff) am Etappenziel ihres Traums
Stehen vor großen Entscheidungen: Paula und ihre taubstumme Mutter (Karin Viard)
Zeit des Umbruchs
Die Tochter der Gehörlosen
„Als wir träumten“ von Andreas Dresen
„Verstehen Sie die Béliers?“ von Éric Lartigau
Eine Jungsclique in Leipzig strauchelt nach dem Mauerfall.
C Coming-of-Age Drama zur Zeit der Wende
Paula ist das Kind gehörloser Eltern und entdeckt ihre Leidenschaft für den Gesang.
C Mitreißende Coming-of-Age-Geschichte
Leipzig in den frühen 90er Jahren: Dani (Merlin Rose), Mark (Joel Basman),
Rico (Julius Nitschkoff), Pitbull (Marcel Heupermann) und Paul (Frederic
Haselon) wuchsen in der DDR auf. Die Pubertät stellt sie nun nicht nur vor
den Umbruch von der Kindheit zum Erwachsenwerden. Als Jugendliche müssen sie sich plötzlich auch noch in einem neuen Staat, einem anderen System,
einer anderen Gesellschaft zurechtfinden: Erwachsenwerden hoch 2 in einer
Welt voller Widersprüche und Kontraste!
Wie Pilze aus dem Boden geschossen sind die vielen Casting-Shows, die nicht
nur im deutschen Fernsehen seit mehr als einer Dekade für Quoten sorgen.
Aber nicht nur Deutschland sucht den „Superstar“, auch die meisten anderen
Länder der westlichen Welt sind vom Virus der Nachwuchstalentsuchen infiziert. Obwohl die meisten der Teilnehmer über kurz oder lang dem Vergessen
anheim fallen, haben Casting-Shows auch schon das ein oder andere Supertalent hervorgebracht, das diesen Namen tatsächlich verdient und sich über
einen längeren Zeitraum an der Spitze halten konnte. Exemplarisch seien hier
Paul Potts und Kelly Clarkson genannt. Vielleicht reiht sich nun auch Louane
Emera in diese Reihe der Sieger ein. Immerhin hat die 1996 als Anne Peichert
geborene Nordfranzösin in ihrem Heimatland am dortigen Äquivalent von „The
Voice“ teilgenommen. Und obwohl sie damals nicht als Siegerin hervorging,
war sie der große Publikumsliebling und hat nun die Chance erhalten, in
„Verstehen Sie die Béliers?“ die eindrucksvolle Hauptrolle zu verkörpern.
Andreas Dresen („Halbe Treppe“, „Sommer vorm Balkon“, „Wolke 9“, „Halt auf
freier Strecke“) schlägt in seinem neuen Film, der im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale lief, dort aber leer ausging, härtere Töne an als üblich. Das
darf bei dem Thema kaum verwundern. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer. Der erzählt in dem autobiografisch gefärbten Roman von 2006 von der wilden Zeit einiger kleinkrimineller Jugendfreunde aus dem Arbeitermilieu, die versuchen, die neuen Freiheiten nach
dem Zusammenbruch der DDR auszuloten, doch ohne den gewohnten Halt
und die Überbehütung und Bevormundung ihres alten Regimes zunehmend
straucheln und den Halt verlieren. Dani wollte schon als Junge Journalist
werden, und die Chancen des überdurchschnittlich guten Schülers stehen gar
nicht schlecht. Mit dem Wegfall der Mauer ändern sich aber nicht nur für ihn
die Prioritäten: Die neue Freiheit muss ausgekostet werden! Saufend und randalierend ziehen sie als 17-Jährige durch die Straßen, bis sich ein Traum für
sie eröffnet: Anfang der 90er Jahre blüht die deutsche Technoszene auf, und
zahlreiche Clubs entstehen sowohl im Osten als auch im Westen, aber auch
halblegale und illegale Clubs in leerstehenden Lagerhallen der industriellen
Brachen an den Rändern der Stadt. Voller Enthusiasmus widmen sich die
Jungs ihrer neuen Berufung. Als ihr eigener Club endlich Fahrt aufnimmt,
kriegen sie Ärger mit den örtlichen Skinheads. Und Dani ist ausgerechnet unsterblich in Sternchen (Ruby O. Fee), die Freundin des Anführers verliebt. Ärger ist massenhaft vorprogrammiert.
Andreas Dresen, der zur Zeit der Wende gut zehn Jahre älter war als seine
Protagonisten zur Zeit der Handlung und mit 29 Jahren bereits sein Regiestudium aufgenommen hatte, gibt an, selber eher brav gewesen zu sein. Dem
Film merkt man jedoch in jedem Augenblick an, dass seine Sympathien stets
den Jungs gilt, die sich ausprobieren, Mist bauen, aber voller Energie stecken.
Filmisch geht Dresen in die Vollen, um die Szenerie um Randale und Techno
entsprechend einzufangen: Die dynamische Kamera jagt der Clique in den
Straßen hinterher, im Club regiert das Stroboskop und fängt diese Zeit der
großen Kontraste und Unsicherheiten kongenial ein. Man bekommt trotz aller
Tragik der Ereignisse richtig Lust, Klassiker des Jugendfilms wie „Der Wilde“,
„Denn sie wissen nicht, was sie tun“, „Quadrophenia“ oder „Kids“, in die sich
„Als wir träumten“ einreiht, neu zu sehen.
CHRISTIAN MEYER
ALS WIR TRÄUMTEN
D/F 2015 - Drama - 117 Min - ab 12 J. - Regie: Andreas Dresen
mit: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman
Cinenova, OFF Broadway
Mit
.de beginnt die Filmwoche
Als Paula Bélier spielt Louane Emera die Tochter eines Gehörlosenpaares, die,
im Gegensatz zu ihrem ebenfalls taubstummen Bruder, für alles in die Bresche
springen muss und sowohl den elterlichen Bauernhof als auch den Käsestand
auf dem Marktplatz managt, während sie sich eigentlich noch auf ihr Abitur
vorbereiten muss. Im Schulchor entdeckt Paula ihre Liebe zum Gesang, ihr
außergewöhnliches Talent wird von ihrem Gesangslehrer gefördert. Aber soll
sie tatsächlich an der Aufnahmeprüfung für die Pariser Musikakademie teilnehmen und damit ihre Eltern auf dem Land alleine lassen?
„Verstehen Sie die Béliers?“ ist ein französischer Film, und da man das in diesem Fall durchaus als Qualitätsmerkmal verstehen darf, ist er am Ende alles
andere als schwermütig und trist ausgefallen, obwohl er sich gleich einer ganzen Reihe schwerwiegender Probleme und nicht gerade einfacher Entscheidungen annimmt. Der Vergleich mit „Ziemlich beste Freunde“ liegt mal wieder
auf der Hand, weil auch in Éric Toledanos und Olivier Nakaches Publikumshit
die Behinderung eines der Protagonisten die Ausgangsbasis für einen frechen,
rasanten und die Grenzen des Genres sprengenden Film gebildet hatte. Dass
hier nun drei der zentralen Figuren gehörlos und damit abseits der Norm sind,
stellt in Éric Lartigaus Inszenierung kaum ein Problem dar. Immerhin kandidiert
Vater Bélier sogar für den Bürgermeisterposten seines Städtchens. Die Probleme drehen sich vielmehr um ganz alltägliche Dinge, wie die erste Liebe, das
Flüggewerden eines jungen Menschen, die Selbstfindung und Verwirklichung
der eigenen Ziele und Ideale. Louane Emera dürfte mit diesem Filmdebüt ihren
eigenen Zielen ein gutes Stück näher gekommen sein, und nun kann man sich
auch hierzulande von ihrem beeindruckenden Talent überzeugen.
FRANK BRENNER
VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?
Start: 26.2.
F 2014 - Komödie - 106 Min - o. Altersb. - Regie: Éric Lartigau
mit: Karin Viard, François Damiens, Éric Elmosnino
Start: 5.3.
Cinenova, Metropolis, Odeon, Weisshaus
30
Mein
Me
ei Lesezeichen
So. 01.03. um 11:30 Uhr
NEUSTARTS
HEUTE BIN ICH SAMBA
SEIT 26.2.
WEM GEHÖRT DIE STADT? BÜRGER IN BEWEGUNG
Frankreich 2014 | 118 Minuten | R: Éric Toledano, Olivier Nakache
D: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin u.a.
zu Gast Regisseurin Anna Ditges
Mit ihrer 2011 realisierten Komödie „Ziemlich beste Freunde“ haben die Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache grandiose Erfolge in zahlreichen Ländern
feiern können. Obwohl ihr Nachfolgewerk „Heute bin ich Samba“ komplexer und
ernsthafter ausfällt, gelingt mit Omar Sy in der Hauptrolle als illegal in Paris lebendem Senegalesen trotzdem das Kunststück, ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz und Aktualität zu füttern. Ohne in Betroffenheitsrhetorik
abzudriften, werden Themen wie Immigration und Integration ausgelotet.
KÖLSCHE FILMMATINÉE
So. 08.03. um 11:30 Uhr
VESPA FIEBER &
ORTE DES GLÜCKS
STILL ALICE – MEIN LEBEN OHNE GESTERN
AB 5.3.
USA 2014 | 99 Minuten | R: Richard Glatzer, Wash Westmoreland
D: Julianne Moore, Kristen Stewart, Alec Baldwin, Kate Bosworth u.a.
PREVIEW
So. 08.03. um 12:00 Uhr
Preview zum Weltfrauentag in Kooperation mit
Amnesty International und Terre des Femmes
DAS MÄDCHEN HIRUT
Äthiopien, USA 2014 | 99 Minuten | R: Zeresenay
Mehari | D: Meron Getnet, Tizita Hagere, Haregewine Assefa u.a.
SENIORENKINO
Mi. 11.03. um 14:30 Uhr
WEM GEHÖRT DIE STADT?
PREMIERE
Di. 17.03. um 20:00 Uhr
DIE REISE ZUM SICHERSTEN
ORT DER ERDE
Schweiz 2013 | 100 Minuten | R: Edgar Hagen
D: Charles McCombie, Marcos Buser, Gregg Butler,
Russell Jim u.a.
So. 22.03. um 17:00 Uhr
PEDAL THE WORLD
Ganz um die eindrucksvolle Leistung seiner Hauptdarstellerin Julianne Moore konstruiert, ist „Still Alice“, ein Alzheimer-Drama des Regie-Duos Richard Glatzer und Wash
Westmoreland. Diese haben bislang fast ausschließlich fürs Fernsehen gearbeitet, was
man ihrem Film auf visueller Ebene anmerkt. Doch gerade der einfache Stil, die gradlinige Erzählung eines geistigen Verfalls lassen die Darstellung Moores noch kraftvoller
erscheinen. In weiteren Rollen agieren Kate Bosworth, Alec Baldwin und Kristen Stewart.
VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?
AB 5.3.
Frankreich 2014 | 105 Minuten | R: Éric Lartigau
D: Karin Viard, François Damiens, Éric Elmosnino, Louane Emera u.a.
Ohne jede Spur von aufdringlicher Effekthascherei siedelt Regisseur Éric Lartigau seine turbulente Coming-of-Age-Geschichte einer jungen Frau in einem
lautlosen Universum an. Sensibel inszeniert der 51jährige die scheinbar stille
Welt tauber Menschen und versammelt dabei ein glänzendes Ensemble. Neben
der preisgekrönten Karin Viard überzeugt vor allem die ungeheuer erfrischende
Präsenz der jungen Hauptdarstellerin Louane Emera in diesem bewegendem
Schauspielerkino mit berührender Dramatik und bezaubernden Pepp.
DAS EWIGE LEBEN
AB 19.3.
Österreich 2015 | 123 Minuten | R: Wolfgang Murnberger
D: Josef Hader, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten, Roland Düringer u.a.
Einige Jahre hat es gedauert, nun kommt der vierte Brenner-Krimi ins Kino. Auch
in „Das ewige Leben“ gibt es zwar einen Kriminalfall zu lösen, doch noch mehr als
in den Vorgängern geht es in Wolfgang Murnbergers atmosphärischem, düsteren
Drama um die Psyche von Simon Brenner, der in seiner Heimatstadt Graz tief in die
Geheimnisse seiner Vergangenheit eintaucht.
ZU ENDE IST ALLES ERST AM SCHLUSS
AB 26.3.
Frankreich 2014 | 94 Minuten | R: Jean-Paul Rouve
D: Michel Blanc, Annie Cordy, Mathieu Spinosi, Chantal Lauby, William Lebghil u.a.
MÄRZ KINDERFILM
JEDEN SAMSTAG:
ELLA UND DER SUPERSTAR
Von den Träumen und Enttäuschungen dreier Generationen erzählt Jean-Paul
Rouve in seiner sanft melancholischen Komödie „Zu Ende ist alles erst am
Schluss.“ Anhand eines jungen Mannes, seines Vaters und dessen Mutter beschreibt Rouve das Suchen nach dem Sinn des Lebens und natürlich der Liebe. Ein
schöner, hervorragend konstruierter, subtiler Film.
Finnland 2013 | 86 Minuten | Regie: Marko Mäkilaakso | D: Freja Teijonsalo Aura Mikkonen, Emilia
Paasonen, Artturi Auvinen, Aki Laiho u.a.
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Marieme (Karidja Touré, r.) auf Selbstfindung in der Mädchengang
Ist dort in der Wüste Gobi vielleicht noch ein Plätzchen frei?
Hell wie ein Diamant
Die Toilette nicht vergessen!
„Bande de filles“ von Céline Sciamma
„Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ von Edgar Hagen
Marieme sucht in einem Pariser Banlieue ihren Platz.
C Berührendes Porträt einer jungen schwarzen Frau
Historischer Rückblick und fragwürdige Ausblicke auf die Entsorgung von Atommüll.
C Doku über die ewige Suche nach dem atomaren Endlager
Marieme lebt mit ihren Schwestern, dem Bruder und der Mutter in den
Banlieues von Paris. Die Schule muss sie abbrechen, ihr älterer Bruder tut ihr
Gewalt an und in ihrer von Männern dominierten Umwelt auf der Straße findet sie auch nicht ihren Platz. Da trifft sie auf eine Mädchengang und lernt
Freundschaft, Selbstachtung und Selbstbehauptung. Céline Sciamma beschäftigt sich nach „Tomboy“ wieder mit Geschlechterkonstruktionen, siedelt
das Thema aber in einer schwarzen Community an. Mit ausschließlich schwarzen Laiendarstellern entwirft sie weniger ein dramatisches Bild der Banlieues
denn eine genaue Studie der Selbstfindung ihrer Protagonistin, die sie – das
kann man so sagen – in ihrer Vitalität feiert. Nicht zuletzt in einer wunderbaren Tanzszene zu Rihannas Song „Diamonds“.
CHRISTIAN MEYER
Diesen Film verlässt man mit der Erkenntnis: Die Suche nach dem Heiligen
Gral erscheint einfacher als die Suche nach einem Endlager für Atommüll.
Regisseur Edgar Hagen spricht weltweit mit Experten, die seit vierzig Jahren
an einer Lösung arbeiten. Die Schweiz, England, die USA, Japan, Schweden,
Deutschland und China gehören zu den Ländern, wo der Ort noch nicht gefunden ist, die sich aber mittlerweile einig sind: „Wenn man ein Haus baut,
darf man die Toilette nicht vergessen.“ So geschehen seit 1939 mit der ersten
Atomspaltung. Nicht alle Atommächte werden hier berücksichtigt, und die
weit gefächerte Absurdität des Ganzen hätte durchaus einen humorvolleren
Zugang erlaubt. Andererseits ist dieses aufschlussreiche Protokoll menschlichen Versagens natürlich alles andere als lustig.
HARTMUT ERNST
BANDE DE FILLES Stockholm Filmfestival 2014: Bester Film Bronze, Beste Kamera
F 2014 - Drama - 90 Min - Regie: Céline Sciamma
mit: Karidja Touré, Assa Sylla, Lindsay Karamoh
Start: 26.2.
DIE REISE ZUM SICHERSTEN ORT DER ERDE
Filmpalette
Odeon
CH/A/D 2013 - Dokumentarfilm - 104 Min - o. Altersb. - Regie: Edgar Hagen
Start: 19.3.
Lebt seit zehn Jahren in Paris ohne Aufenthaltserlaubnis: Samba (Omar Sy)
Immer auf der Flucht: Der zivilisierte Mensch
Ohne Genehmigung
Anleitung zum Entschleunigen
„Heute bin ich Samba“ von Éric Toledano und Olivier Nakache
„Stopping – Wie man die Welt anhält“ von B. Koch und N. Landmark
Samba ist illegal in Frankreich und muss sich ständig vor der Polizei hüten.
C Liebesgeschichte im Einwanderermilieu
Renommierte Lehrer und Geistliche begleiten auf Wegen der Meditation.
C Inspirierende Doku
Der neue Film der „Ziemlich beste Freunde“-Regisseure konzentriert sich abermals auf die Freundschaft zwischen Franzosen und Einwanderern, ist aber
gänzlich anders geraten als der sehr publikumswirksame Kinoerfolg. Obwohl
Omar Sy wieder mitspielt, ist die Grundtendenz eine gänzlich andere. Humorvolle Zwischentöne gibt es auch hier, aber die beiden Filmemacher verlieren
dabei nie den Ernst der Situation aus den Augen und zeigen ihren Zuschauern
die zahlreichen Fallstricke und behördlichen Hinterhalte, in die man auf seiner
Reise in die Legalität als Einwanderer geraten kann. Auch dieser Film lebt von
den charakterlichen Gegensätzen seiner Figuren, was in diesem Fall um eine
romantische Komponente erweitert wurde, ohne in den üblichen Klischeesumpf
einer Romantic Comedy abzugleiten.
FRANK BRENNER
Yoga-Kurse und Meditation in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die
Effektivität von praktizierten Achtsamkeitsübungen gilt als anerkannte Gegenmaßnahme für Burnout und Depressionen. Koch und Landmark führen in
ihrer faszinierenden Doku in diese Entwicklung ein und zeigen die Hintergründe und Facetten fernöstlicher Praktiken, die Einzug in die westliche
Psychologie gehalten haben. Sie begleiten vier Suchende auf die Reise, weniger nach spirituellen Antworten, so wie es Europäer oft versucht haben, sondern nach einer praktischen Haltung dem Alltag gegenüber, die ganzheitlich
ist. Eindringliche Interviews mit u.a. Anselm Grün und Lama Ole Nydahl ergänzen die anschaulichen Übungen, die dazu anregen, selbst zur Ruhe zu
kommen. Ein wichtiger Schritt in einer beschleunigten Welt.
SILVIA BAHL
HEUTE BIN ICH SAMBA
STOPPING – WIE MAN DIE WELT ANHÄLT
F 2014 - Komödie - 118 Min - ab 6 J. - Regie: Olivier Nakache, Éric Toledano
mit: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim
Start: 26.2.
D 2014 - Dokumentarfilm - 94 Min - o. Altersb. - Regie: Bernhard Koch, Nils Landmark
Start: 26.2.
Cinenova, Odeon, Weisshaus
Filmpalette, Odeon
Mit
32
.de beginnt die Filmwoche
Mein
Me
ei Lesezeichen
Roter Teppich
Rasiert sich einen Irokesenschnitt: Tom Schilling in „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“
„Ich würde beim Drehen fast alles machen“
Tom Schilling über „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“, die Faszination der 80er und seinen Karriereboom
Vor fast zwanzig Jahren hat der im Februar Berlin hineingeträumt habe. Insofern hatte ich
33 Jahre alt gewordene Tom Schilling ernst- etwas Vor-Bildung, und habe mir ein Stück weit
haft beschlossen, Schauspieler zu werden. Mit einen Jugendtraum damit erfüllt. Roehler musste
aber ein bisschen auf meine Ent„Crazy“, „Verschwende deine Jugend“ und „Egoshooter“ „Ich habe mich als Jugendli- scheidung warten, weil ich mich
wurde er schnell zum beliebten cher immer genau in diese Zeit des Alters wegen schwergetan
habe.
Nachwuchsstar. Er spielte
hineingeträumt“
Gastrollen in Fernsehserien,
die Titelrolle in „Robert Zimmermann wundert Sie sind zu jung, um diese Zeit selbst erlebt zu
sich über die Liebe“ und Adolf Hitler in „Mein haben. Woher kommt dann die Faszination, von
Kampf“, ehe er unlängst mit dem Arthouse-Hit Ihren Eltern?
„Oh Boy“ und der preisgekrönten Fernsehreihe Nein, von meinen Eltern überhaupt nicht (lacht).
„Unsere Mütter, unsere Väter“ noch mehr Fans Ich bin in Berlin-Mitte aufgewachsen, also im
eroberte. Ab 26. März ist er in Oskar Roehlers Ostteil der Stadt. Meine Eltern hören Bob Dylan
„Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“ wieder im und Leonard Cohen, auch alles feine Musik, aber
mit Punk hatten die nichts zu tun. Als ich zwölf
Kino zu sehen.
war, also so um 1994 herum, habe ich durch Zuchoices: Herr Schilling, wie in „Quellen des Le- fall meine erste Nick-Cave-Platte gehört. Das hat
bens“ gibt es auch hier wieder autobiografisch mich so weggeblasen, dass ich eine regelrechte
geprägte Figuren. War es schwierig, das Alter Obsession zu dieser Zeit, zu dieser Art von Musik
Ego von Oskar Roehler zu spielen, während die- und zu dieser Subkultur entwickelt habe. Mit all
diesen Bands, die beispielsweise auch in „Himmel
ser Regie führte?
Tom Schilling: Am Ende des Tages nicht mehr, über Berlin“ von Wim Wenders porträtiert werden,
weil es gut funktioniert hat. Am Anfang hatte ich „Crime & The City Solution“ oder Blixa Bargeld, der
schon ein wenig Respekt vor der Aufgabe, aber Ro- im Film als Gott für diese Szene porträtiert wird,
ehler hatte sich schon sehr genau überlegt, wer das hab ich mich sehr intensiv beschäftigt, Bild- und
spielen könnte. Er hat sich für mich entschieden, Textmaterialien gesichtet und die alten Aufnahobwohl ich für die Rolle eigentlich sogar einen Tick men angehört. Das war meine eigene Subkultur.
zu alt bin. Er hat mir die Begeisterung für die Zeit, Und da war ich immer ein wenig traurig, dass ich
das Suchen und die Gier nach Leben zugetraut. Ro- 1982 nicht vierzehn, fünfzehn oder sechzehn Jahehler ist auch kein Regisseur, der viel inszeniert, re alt war und in West-Berlin gelebt habe und das
er leitet eher. Wenn sich herausgestellt hätte, dass alles live miterleben konnte.
es mit mir nicht funktioniert, dann hätte er mich
Sie haben hier bereits zum dritten Mal mit Oswahrscheinlich ohne Umstände umbesetzt.
kar Roehler zusammengearbeitet. Hat sich diese
Wie muss man sich das vorstellen, gab es denn Zusammenarbeit im Laufe der Jahre verändert?
Sie wird intensiver, weil ich größere Rollen bei ihm
ein Casting für die Rolle?
Nein, es gab kein Casting. Roehler hatte mir das spiele. Es gibt einige Regisseure, die so treu sind,
Buch geschickt. Als ich gelesen hatte, dass es in aber Oskar ist besonders treu und schöpft immer
der Schulzeit beginnt, zuckte ich ein bisschen aus einem Ensemble aus Schauspielern, die ihn
zusammen, denn ich habe genügend Coming-of- interessieren. Es gibt immer mal längere Phasen,
Age-Filme gemacht. Und ich empfand mich eben in denen man nichts zusammen macht, aber wir
als ein bisschen zu alt für die Rolle, erkannte aber, kennen uns schon ewig, seitdem ich zwanzig bin
dass das die besondere Aufgabe war, die hier auf oder so. Ich glaube, er fand mich immer schon
mich zukam. Und für mich war das auch eine Art irgendwie interessant, und jetzt ergeben sich für
schöne Zeitreise, weil ich mich als Jugendlicher ihn mehr Möglichkeiten, mich zu besetzen als früimmer genau in diese Zeit und genau nach West- her, als ich noch so jung war.
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
33
33
Es gibt im Film einige sehr provokante Szenen,
wie die in der Wichskabine oder im Pflegeheim.
Wie sind Sie denn während der Dreharbeiten an
diese Szenen herangegangen – empfanden Sie
die eher als lustig oder eklig?
Wenn ich so etwas drehe, habe ich dazu, offen gestanden, gar keine Meinung. Wenn ich für einen
Film zusage und mich auf ihn einlasse, dann stelle
ich mich immer in den Dienst der Sache und vertraue der Vision des Regisseurs. Denn eigentlich gibt
es nur einen Chef beim Film, und das ist der Regisseur. Bei einem schlechten Film war der Chef nicht
wirklich präsent. Da frage ich mich dann gar nicht,
ob etwas eklig ist oder warum man etwas zeigen
muss, ob ich etwas genauso empfinde oder mich
damit identifizieren kann – solche Fragen blende ich
total aus. Ich bin da in einer Art Tunnel und würde
fast alles machen beim Drehen.
Wie hat sich denn Ihr Leben und Ihre Karriere
nach „Oh Boy“ und „Unsere Mütter, unsere Väter“
verändert, die Ihnen sicherlich noch einmal einen
gehörigen Popularitätsboom beschert haben?
Ja, ich bekomme seitdem deutlich mehr Angebote.
Das ist merkwürdig, denn es gibt viele gute Schauspieler, von denen viele nicht so oft zum Einsatz
kommen, wie sie es verdient hätten. Aber wenn man
angesagt ist, bekommt man auch mehr Drehbücher
zugeschickt. Ob die zu einem passen, spielt dabei
manchmal gar keine Rolle. Manchmal will man
einfach jemanden besetzen, der gerade populär ist.
Das kann natürlich morgen schon wieder jemand
anderes sein, was mich dann traurig macht, wenn
ich weniger zugeschickt bekomme. Aber für mich
ist das auch eine Chance, weil ich von den zugeschickten Büchern hoffentlich die besten für mich
herausziehen kann, dass im Jahr ein oder zwei Rollen dabei sind, die mir dabei helfen, mein Standing
zu behalten. Man hat immer ganz gut über mich
geschrieben, was sich natürlich besser anfühlt, als
das Gegenteil. Aber daraus erwächst für mich auch
die Verantwortung, dieses Niveau zu halten, was gar
nicht so einfach ist.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/roter-teppich
.de
Mein
Meeii Lesezeichen
Hintergrund
Zwei Schwestern zwischen Maskerade und Zuneigung
Er lebt dieses Leben
„3 Herzen“ von Benoît Jacquot
Ein Mann verliebt sich in die Schwester seines versäumten Dates.
C Drama über eine unglückliche Ménage-à-trois
Wo die Liebe hinfällt, davon erzählt dieses französische Drama – im Guten wie
im Schlechten. Schicksal, Zufall und Fügung sind des Glückes Schmied. Und
natürlich können sie allesamt gleichermaßen auch Schmied des Pechs sein. So
auch bei Sylvie (Charlotte Gainsbourg), die des Nachts an einer Hotelbar Marc
(Benoît Poelvoorde) begegnet. Der charmante Steuerprüfer umgarnt die junge
Frau, die beiden verbringen eine schwerelose Nacht und verabreden sich in
Paris. Eine unglückliche Fügung vereitelt die Wiederbegegnung, das Leben
geht ohne einander weiter. Sylvie zieht mit ihrem Freund nach Amerika, Marc
stößt auf die die Antiquitätenhändlerin Sophie (Chiara Mastroianni). Die beiden kommen einander näher, verlieben sich, das Glück scheint perfekt. Bis
Marc Sophies Schwester kennen lernt: Sylvie.
Zuletzt erzählte Dominik Graf mit „Die geliebten Schwestern“ von Friedrich
Schiller, der zwei Schwestern zugeneigt ist, jeder auf eine andere Art. Beide
Geschwister wissen von der Zuneigung der anderen. Auch „3 Herzen“ greift
auf eine solche Konstellation zurück, nur gestattet diese Geschichte nicht, dass
eine der Schwestern von der Zuneigung der anderen erfährt. Diese damit
ungleich tragischere Ménage-à-trois mag etwas unterkühlt inszeniert sein,
um letztlich zu dem ergreifenden Melodram zu reifen, das Regisseur Benoît
Jacquot („Villa Amalia“, „Lebe wohl, meine Königin!“) im Sinn hatte. Zugleich
aber gestaltet sich diese schicksalshafte Konstellation keine Sekunde kitschig.
Jacquot, der auch das Drehbuch schrieb, spinnt sein Schicksalsdrama über
einen langen Zeitraum, den er auch mal sprunghaft überbrückt. Doch immer
wieder hält ein Erzähler aus dem Off das spannungsgeladene Gefüge zusammen, wenn zum Beispiel vier Jahre nüchtern, aber pointiert zusammengefasst
werden mit: „Er lebt dieses Leben.“
Die Dreierkonstellation scheint so stabil wie brüchig. Jacquot meidet sowohl
in Hinblick auf Inhalt als auch auf seine Figuren Stereotypen, seine Protagonisten werden allesamt von mehr als bloß gegenseitiger Zuneigung geleitet.
Marc ist herzkrank, mit Sophie gelingt es ihm, sein Leben in gesunde Bahnen
zu steuern. Sophie ist ohne den Beistand ihrer Schwester, mit der sie den
Antiquitätenladen führt, aufgeschmissen. Und für Sylvie ist Sophie der wichtigste Mensch auf Erden.
Drei Herzen, die einander lieben, die dem anderen nicht wehtun möchten,
was wiederum durch die gegenseitige Zuneigung unvermeidlich scheint. Das
Drama zeugt von Leidenschaft, Zerrissenheit, von Betrug, von Verantwortung und von unterschiedlichen Formen der Liebe. Liebe, die Medizin sein
kann, die heimelige Konstante ist oder impulsiv wiederkehrend. Damit erzählt Jacquot von Prioritäten, von Entscheidungen, von Kompromissen und
von Verzicht. „3 Herzen“ ist ein Drama über das Glück im Unglück und über
das Unglück im Glück.
HARTMUT ERNST
3 HERZEN
F/D/B 2014 - Drama - 106 Min - ab 6 J. - Regie: Benoît Jacquot
mit: Benoît Poelvoorde, Charlotte Gainsbourg, Chiara Mastroianni
Start: 19.3.
Cinenova
3 HERZEN – Am Rande
Der 1947 in Paris geborene Drehbuchautor und Regisseur Benoît Jacquot
drehte seit 1975 über 20 Spiel- und viele Fernsehfilme. Seine nicht immer
zu uns dringenden Werke, die sich stark auf Dialoge stützen, sind schwer
auf einen Nenner zu bringen, kümmert er sich doch ebenso gern um
Klassikerverfilmungen („Adolphe“ mit Isabelle Adjani, 2002) und Historiendramen („Marie Bonaparte“ mit Catherine Deneuve, 2004) wie um Beziehungsfilme („Die Entzauberte“, 1990, „Schule des Begehrens“ mit Isabelle
Huppert, 1998), Kriminalfilme („Hier und jetzt“, 2004), Opern („Tosca“,
2001) oder Dokus. Es war zunächst die Nouvelle Vague, die ihn inspirierte, wenn er auch in einem Interview, erst seit 1990 wirklich die Art Filme
Mit
.de beginnt die Filmwoche
zu drehen, mit denen er zufrieden sei. Sein Marie-Antoinette-Film „Leb
wohl, meine Königin!“ mit Léa Seydoux und Diane Kruger eröffnete 2012
die Berlinale. Nach vielen Filmen mit weiblichen Hauptfiguren, stellt er im
Cannes-Beitrag „3 Herzen“ einen Mann ins Zentrum und schrieb dafür das
Drehbuch mit Julien Boivent, seinem Co-Autoren von „Villa Amalia“ und
„Tief in den Wäldern“. Wieder auf der Berlinale stellte er im Februar bereits
den Nachfolgefilm „Tagebuch einer Kammerzofe“ mit Léa Seydoux vor, der
ein Remake des Films von Buñuel ist. Nun bereitet er die Verfilmung der
Geisternovelle „Körperzeit“ von Don DeLillo vor.
JAN SCHLIECKER
34
Mein
Me
ei Lesezeichen
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
A B 2 6 . F E B R UA R
HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUSE (OmU)
Der Brasilianer Daniel Ribeiro erzählt von Leo, der von Geburt an blind ist, aber
ein ganz normaler Teenager sein will. Bei einer Party gehört auch er zu den
Jungs, die gerne geküsst werden möchten – am liebsten von Gabriel!
5FEEZ"XBSE#3"r.JO
SONDERPROGRAMM
BANDE DE FILLES (OmU)
$ÊMJOF4DJBNNBt5PNCPZi
FS[ÅIMUJOJISFNNJUSFJ“FOEFO'JMNWPOFJOFS
Mädchenclique in der Pariser Vorstadt. Marieme, die sich nun Vic nennt, und ihre
Freundinnen Lady, Fily und Adiatou rebellieren gegen ihr Umfeld, um sich gegen
EJF+VOHTJN7JFSUFMCFIBVQUFO[VLÕOOFO'r.JO
S T O P P I N G – W I E M A N D I E W E LT A N H Ä LT
Hektik, Stress, Leistungsdruck und permanenter Einsatz: Bernhard Koch
beobachtet vier Menschen zwischen Berlin und London, die im Alltag stark
gefordert sind, und Stille und Ruhe in der Meditation suchen. Im Rückzug auf
TJDITFMCTUXPMMFOTJFEJF,SBGUGÛS7FSÅOEFSVOHFOGJOEFO%r.JO
AB 5. MÄRZ
PEPE MUJICA – DER PR ÄSIDENT (OmU)
Sein bescheidener Lebensstil und sein unkonventionelles Auftreten verleihen dem
ehemaligen Guerillero und Blumenzüchter Glaubhaftigkeit: Pepe Mujica gilt als
einer der charismatischsten Politiker Lateinamerikas. Heidi Specogna hat den heute
KÅISJHFO1SÅTJEFOUFO6SVHVBZTÛCFSWJFMF+BISFCFHMFJUFU%$)r.JO
AM KÖLNBERG
SOMETHING MUST BREAK
JÜDISCHE KULTURTAGE 2015
Noch bis 18.3. mit: „Anderswo“WPO&TUFS"NSBNJ*-%r.JOm
I
„Ein Sommer in Haifa“WPO"WJ/FTIFS*-r.JOmI
I
„Walk on Water“WPO&ZUBO'PY*-r.JOmI
„Bethlehem (OmU)“WPO:VWBM"EMFS*-%r.JOmI
VOE„The
Green Prince (OmU)“WPO/BEBW4DIJSNBO*-%r.JOmI
Sondervorführung:
VERDRÄNGUNG HAT VIELE GESICHTER
am 5.3., 18.30 h in Kooperation mit „wohnraum für alle“ Köln: Das Filmkollektiv
Schwarzer Hahn versucht in diesem Dokumentarfilm ein differenziertes Bild von
7FSMJFSFSVOE(FXJOOFSEFS(FOUSJGJ[JFSVOH[V[FJDIOFO%r.JO
painting movies: WATERMARK (OmU)
BNI+FOOJGFS#BJDIXBMVOEEFS'PUPHSBG&EXBSE#VSUZOTLZ[FJHFONJU
Ruhe und Distanz in hochauflösenden Bildern Spuren des Wassers – choreoHSBGJFSUJO-VGUBVGOBINFOVOEHJHBOUJTDIFO1BOPSBNFO$"r.JO
Zusatztermine: AM KÖLNBERG
PEPE MUJICA – DER PRÄSIDENT
DAS EWIGE LEBEN
AB 12. MÄRZ
DAS MÄDCHEN HIRUT
¨UIJPQJFO%BT.ÅEDIFO)JSVUTPMMTUFSCFOXFJMTJFFJOFOJISFS&OUGÛISFS
getötet haben soll. Die Anwältin Meaza Ashenafi kämpft um Hiruts Leben und legt
sich dabei mit den Behörden des Landes an – Preview des Films von Zeresenay
#FSIBOF.FIBSJ[VNt8FMUGSBVFOUBHiBN6IS&5)r.JO
AB 19. MÄRZ
DAS EWIGE LEBEN
Im 4. Film nach den Erfolgsromanen von Wolf Haas und unter der Regie von Wolfgang Murnberger kehrt der von Hader gespielte Brenner in die Stadt seiner Jugend
zurück. In Graz landet er mit einer Kugel im Kopf im Krankenhaus. Aus dem Koma
FSXBDIUCFHJCUFSTJDIBVGEJF4VDIFOBDITFJOFN.ÕSEFS"%r.JO
BCOBDIEFNHSP“FO&SGPMHCFJt4USBOHFS5IBO'JDUJPOiXFJUFSF
Termine der Langzeitbeobachtung von Laurentia Genske und Robin Humboldt
ÛCFSEJFHMFJDIOBNJHF)PDIIBVTTJFEMVOHJN4ÛEFO,ÕMOT%r.JO
Grünes Kino: CITIZENFOUR (OmU)
BNI"SOEU,MPDLFVOE.BUUIJ#PMUF4QSFDIFSGÛS/FU[QPMJUJLVOE
Datenschutz der NRW-Grünen, diskutieren Laura Poitras’ Film über Edward
4OPXEFOXÅISFOEVOEOBDITFJOFO&OUIÛMMVOHFO64"(#%r.JO
homochrom: SOMETHING MUST BREAK (OmU)
am 24.3., 21 h: Ester Martin Bergsmarks erzählt die Liebesgeschichte
zwischen Andreas, der eigentlich hetero ist, und Sebastian, der ihn mit seinem
BOESPHZOFO¨V“FSFOWÕMMJHJOEFO#BOOHF[PHFOIBU4&r.JO
Filmpalette & Film-Dienst
präsentieren ausgezeichnetes
Kinder- und Jugendkino.
VIEL GUTES ERWARTET UNS (OmU)
Phie Ambo porträtiert Niels Stokholm, einer der idealistischsten Bauern
Dänemarks. Er betreibt einen biodynamischen Hof, der die besten Restaurants
EFS8FMUCFMJFGFSU%PDIEJF#FIÕSEFOXPMMFOEFO)PGTDIMJF“FO4FJOF7JFI
;VDIUFOUTQSJDIUOJDIUEFOLBQJUBMJTUJTDIFO4UBOEBSET%,r.JO
AB 26. MÄRZ
EINE NEUE FREUNDIN
Der neue Film von François Ozon: Claire und Laura sind beste Freundinnen seit
ihrer Kindheit. Als Laura im Sterben liegt, verspricht Claire ihr, sich um Ehemann
David und ihr Baby zukümmern. Als Claire eines Tages unangemeldet David
CFTVDIUFSXBSUFUTJFBMMFSEJOHTFJOF¾CFSSBTDIVOH'r.JO
N – DER WAHN DER VERNUNF T (OmU)
Peter Krüger porträtiert den französischen Abenteurer und Forscher Raymond
Borremans, der die erste Enzyklopädie Afrikas entwickelte und seiner obsessiven
"SCFJUWFSGJFM#FJTFJOFN5PEJN+BISFXBSFSNJUTFJOFN8FSLFSTUCFJN
#VDITUBCFO/BOHFLPNNFO#%/-r.JO
Nach „Ella und das große Rennen“ die zweite Verfi lmung
der erfolgreichen Ella-Bücher von Timo Parvela
Ella und der Superstar
Ab 8. März
Ein Film von Taneli Mustonen '*/t.JOt'4,GSFJP"
Festival
Spielerischer Ausbruch aus der Realität: „Sonatine“ von Takeshi Kitano, Foto: Rapid Eye Movies
Spiel des Lebens
Filme über Betrug, Sucht und Flucht
Seit vielen Jahren schon koordiniert das Filmforum die Programmpunkte der
einzelnen Institutionen, die das Kino im Museum Ludwig bespielen. Einmal im
Jahr hingegen gibt es eine gemeinsam kuratierte, filmhistorische Reihe, die
das Medium unter verschiedensten Aspekten beleuchtet. Bislang fanden diese
Reihen zu Themen wie Film und Theater, Film und Architektur, Filmmusik oder
dem komischen Film in der ersten Jahreshälfte statt. Mit dem neuen Zyklus
strebt man nun ein kontinuierliches Programm über das gesamte Jahr hinweg
an. Die neue Reihe startet mit den Themen „Spiel“, „Geld“ und „Müßiggang“.
„Nach den Meisterwerken KOMM SÜSSER TOD, SILENTIUM und
DER KNOCHENMANN die neue kongeniale Verfilmung!“ kino-zeit.de
JOSEF
TOBIAS
HADER
MORETTI
ROLAND
NORA VON
WALDSTÄTTEN
DÜRINGER
Jetzt ist
schon wieder
was passiert…
REGIE
REGI
E
W LF
WO
FGA
GANG
N MURNB
NG
BERGE
G R
www.DasE
www.
DasE
asEwige
wigeLebe
wige
ebe
be
en.de
n de
R MAN
RO
.de beginnt die Filmwoche
Wieder sehr weltlich geht es in „Cincinnati Kid“ mit Steve McQueen, Edward
G. Robinson, Karl Malden und Tuesday Weld zu. Ursprünglich sollte Sam Peckinpah Regie bei dem Film um ein Pokerduell führen, aber nach einem Streit
übernahm Norman Jewison. Der unglaublich spannende Showdown wird hier
nicht mit Pistolen, sondern mit Pokerkarten ausgetragen (27.5., 19 Uhr). Wo es
hier noch um Psychologie und Suchtverhalten geht, porträtiert Martin Scorsese 1995 in „Casino“ mit Robert De Niro und Sharon Stone in den Hauptrollen
eine ganze Branche und ihre Verwurzelung im organisierten Verbrechen. Gewohnt brutal und zugleich visuell faszinierend inszeniert, erzählt er vom Aufstieg und Fall eines Spielers (18.6., 19 Uhr). Eine wohl einzigartige Mischung
aus brutalem Mafiadrama und kindlichem Spieltrieb hat der Japaner Takeshi
Kitano 1993 mit „Sonatine“ geschaffen. Die Qualitäten seines selbstreflexiven
Meisterwerks kann man über die Story kaum erfassen – dieses verspielte Kino
muss man erlebt haben (3.6., 19 Uhr). Ab August widmet sich das Filmforum
dem Thema Geld, im Januar 2016 folgt der Müßiggang. Vor den Filmen gibt es
jeweils einen Einführungsvortrag.
CHRISTIAN MEYER
WOLF
WO
WOLF
F HA
/Da
/Das
/D
a EwigeLeben.D
n.D
.D
DerFi
er lm
erF
l
AB 19. MÄRZ IM KINO
Mit
Die ersten acht Filme widmen sich dem „Spiel“. Das erscheint zunächst allzu
naheliegend, ist Film doch generell ein Spiel. Aber Film kann das Thema Spiel
auch explizit auf die unterschiedlichste Art verhandeln. Den Anfang macht
Preston Sturges‘ Screwball-Comedy „Die Falschspielerin“ von 1941. Hier trifft
eine Betrügerin (Barbara Stanwyck) auf einen naiven Millionärssohn (Henry
Fonda) und verliebt sich versehentlich in ihn (19.3., 19 Uhr). Das Thema manifestiert sich auch im zweiten Beitrag bereits im Titel: Fritz Langs zweiteiliger
Film „Dr. Mabuse, der Spieler“ mit einer Gesamtlänge von 270 Minuten ist ein
Abbild der dunklen Seite der Weimarer Republik. Der Film wird mit Klavierbegleitung gezeigt (12.4., 15 Uhr & 18.30 Uhr). Jean Renoirs selten gezeigtes,
subversives und dennoch leichtfüßiges Gesellschaftsporträt „Die Spielregel“
von 1939 gilt vielen als einer der besten Filme der Geschichte. In einer Jagdgesellschaft entfaltet sich während eines Wochenendes allerlei Begehren. Doch
die gesellschaftliche Norm verlangt, dass die Spielregeln eingehalten werden
(29.4., 19 Uhr). In seinem nicht minder gefeierten Film „Das siebente Siegel“
von 1957 betrachtet Ingmar Bergman ein ganz universelles Spiel: Es ist das
Schachduell zwischen dem Sensenmann und einem Todgeweihten während
einer Pestepidemie. Der Film mit Bibi Anderson und Max von Sydow ist ein
existentialistischer Diskurs über Leben und Tod und die Frage nach Gott.
Filmgeschichten: Spiel – Geld – Müßiggang | Filmforum NRW
19.3.-18.6. | www.filmforumnrw.de
36
Mein
Me
ei Lesezeichen
Film-Kritik
Teilen Leben und Liebe: Leonardo (Ghilherme Lobo) und Gabriel (Fabio Audi)
Eggsy (Taron Egerton) stößt an auf die unverhoffte Jobofferte
Liebe mit Handicap
00 Prolet
„Heute gehe ich allein nach Hause“ von Daniel Ribeiro
„Kingsman: The Secret Service“ von Matthew Vaughn
Der blinde Teenager Leonardo freundet sich mit dem Sonnyboy Gabriel an.
C Liebenswerte Coming-Out-Geschichte
Ein junger Nichtsnutz gerät unverhofft in Geheimdienstkreise und soll die Welt retten.
C Over-the-Top-Agenten-Actioner
Selbst als simple Coming-of-Age- oder Coming-out-Geschichte hätte Daniel
Ribeiros mehrfach preisgekröntes Langfilmdebüt seine ganz eigenen Reize, weil
es der Regisseur vortrefflich versteht, ein realitätsnahes Bild von seinen jungen Protagonisten zu zeichnen und seine Figuren mit Leben und Sympathien
zu füllen. Eine zusätzliche dramatische Komponente entsteht aber noch durch
die Blindheit des Helden. Ribeiro kann damit die Überbesorgtheit der Eltern
thematisieren und den eisernen Willen zur Selbständigkeit der Hauptfigur, was
seinem Film zusätzlichen Tiefgang und Spannung beschert. Ein geistreicher
und subtiler Film, der mit einer vorzüglichen Schauspielerführung beeindruckt
und zu einem beglückenden, optimistischen und nie kitschig verklärten romantischen Teenagerfilm geworden ist.
FRANK BRENNER
„Ich bin ein Prolet“, denkt der junge Eggsy aus London. Das sieht der unabhängige, internationale Geheimdienst namens Kingsman anders. Er möchte den
Tunichtgut zu einem Gentleman-Agenten ausbilden. Und die Zeit drängt: Ein
international operierender Schurke (Samuel L. Jackson) plant Arges. Regisseur
Matthew Vaughn („Kick-Ass“) liefert ein Over-The-Top-Agentenabenteuer, das
sich munter zwischen Trash, Pixel-Overkill und jugendlicher Unbeschwertheit
bewegt. Brachialer US-Humor im britischen Gewand: Ein Rezept, das bei
Matthew-Vaughn-Fans funktionieren sollte, auch wenn übertriebene Härte die
FSK-Einstufung unnötig in die Höhe treibt. Eine starbesetzte (Colin Firth,
Michael Caine), grelle Comicvariante von James Bond mit Anleihen an „My Fair
Lady“ und den „Rittern der Tafelrunde“.
HARTMUT ERNST
HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUSE Berlinale ‘14: FIPRESCI-Preis u. Teddy Award
BRA 2014 - Drama - 96 Min - ab 6 J. - Regie: Daniel Ribeiro
mit: Ghilherme Lobo, Tess Amorim, Selma Egrei
Start: 26.2.
KINGSMAN: THE SECRET SERVICE
Filmpalette
Metropolis
Auf dem Boden geblieben: Pepe Mujica und seine Gattin
GB 2014 - Action / Komödie - 129 Min - ab 16 J. - Regie: Matthew Vaughn
mit: Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong
Start: 12.3.
Robert taucht mit Schwarz (Wilson Gonzalez Ochsenknecht) durchs Berlin der 80er
Im Volkswagen zum Volk
Wer sich erinnert, hat nichts erlebt
„Pepe Mujica – Der Präsident“ von Heidi Specogna
„Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!“ von Oskar Roehler
Pepe Mujica ist ein Präsident des Volkes.
C Beeindruckende Doku über den Präsidenten von Uruguay
Stimmungsbild des West-Berliner Nachtlebens in den 80er Jahren.
C Skurrile Komödie
Im Jahr 2010 wird der Blumenzüchter Pepe Mujica mit 75 Jahren Präsident
von Uruguay. Privat fährt er mit seinem alten VW Käfer, von seinem Präsidentengehalt spendet er 90 Prozent. Mujica, der sich als Student politisiert
hat, Stadtguerillero wurde und unter der Militärdiktatur anschließend viele
Jahre im Gefängnis saß, ist dem Willen des Volkes auf bemerkenswerte
Weise verpflichtet. Der Film zeigt Mujica in seinem Alltag – als Präsident wie
als Privatmensch – und eröffnet seinen Gedanken viel Raum. Der Film, der
anfänglich wie ein idealisiertes Märchen erscheint, beleuchtet zunehmend
die Schwierigkeiten Mujicas, seine Sozialpolitik umzusetzen, zeigt aber auch
den Rückhalt, den er im Volk genießt. Im Sommer 2014 legte er sein Amt
nieder.
CHRISTIAN MEYER
Robert (Tom Schilling) hat genug vom Hippie-Kult auf seiner Schule und haut
ab nach West-Berlin. Er heuert bei einer Peep-Show als Putzkraft an und verliebt sich in eine amerikanische Nachtclubtänzerin. Ob Hannelore Hoger als ExFrau vom RAF-Kassenwart über einen geplanten Mord fabuliert oder Frederick
Lau als schwuler Nazi im Fetischmilieu seine Erfüllung findet: Oskar Roehlers
Kabinett der schrägen Persönlichkeiten kann sich sehen lassen. Auch wenn die
meisten Figuren eher Karikaturen ähneln und der Film dramaturgisch etwas
holperig ist, taugt er doch als skurriles Stimmungsbild. Mal bunt, mal schwarzweiß, mit vielen Popkultur-Zitaten und einer ordentlichen Dosis schwarzem
Humor kann man sich getrost mit ein paar Freunden und einem sprudelnden
Kaltgetränk auf den Weg nach Absurdistan machen.
NINA HEINRICHS
PEPE MUJICA – DER PRÄSIDENT
TOD DEN HIPPIES!! ES LEBE DER PUNK!
D 2014 - Porträt / Biographie - 93 Min - o. Altersb. - Regie: Heidi Specogna
Start: 5.3.
D 2015 - Drama - Regie: Oskar Roehler
mit: Tom Schilling, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Emilia Schüle
Start: 26.3.
Filmpalette
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
37
.de
Mein
Meeii Lesezeichen
Film-Kritik
Die Anwältin Meaza (Meron Getnet) kämpft für die misshandelte Hirut
Gemeinsam durch dick und dünn: Mark (Sebastian Schwarz) und Susi Q (Katharina Wackernagel)
Entführt
Unerwartete Konkurrenz
„Das Mädchen Hirut“ von Zeresenay Berhane Mehari
„bestefreunde“ von Jonas Grosch und Carlos Val
Ein afrikanisches Mädchen soll zwangsverheiratet werden und tötet ihren Peiniger.
C Beklemmendes Drama
Als Mark sich verliebt, reagiert seine beste lesbische Freundin Susi eifersüchtig.
C Realitätsnahes Porträt junger Leute
Telefa nennt sich eine regionale Tradition aus Äthiopien, die es den Männern
erlaubt, Frauen zu entführen und sie zu heiraten. Eben dies geschieht im Jahr
1996 dem 14-jährigen Mädchen Hirut (Tizita Hagere). Sie wird gekidnappt,
von ihrem Entführer eingesperrt und vergewaltigt. Doch Hirut gelingt die
Flucht, in Notwehr erschießt sie ihren Peiniger. Dafür droht ihr nun die Todesstrafe. Eine engagierte Anwältin nimmt sich des Falles an und kämpft für
Gerechtigkeit. Beklemmendes Drama über ein wahres Ereignis, in dem Tradition und moderne Strafjustiz, männlicher Machismus und weiblicher Freiheitswille kollidieren. Ein geerdet inszeniertes und gelungen mit Laiendarstellern besetztes Drama, das einen fassungslos zurücklässt und zugleich hoffnungsvoll stimmt.
HARTMUT ERNST
Die beiden Regisseure Grosch und Val haben die Lebenssituation vieler junger
Leute zu Beginn des 21. Jahrhunderts in „bestefreunde“ sehr überzeugend und
genau eingefangen. Da gibt es viele persönliche Freiheiten und das Ausleben
von Träumen, aber auch finanzielle Unsicherheiten und einen harten beruflichen Konkurrenzkampf. Einige Elemente deuten auf autobiografische Hintergründe, aber auch als reine Fiktion kann der Film aufgrund seiner sympathischen Figuren und der durchweg nachvollziehbaren, nichts beschönigenden
Handlungsentwicklung überzeugen. „bestefreunde“ ist weder ein Gute-LauneFilm noch eine massenkompatible Komödie oder ein astreines Drama geworden, sondern eine ausgewogene Mischung aus all den unterschiedlichen
Gefühlslagen, die ein Menschenleben so ausmachen.
FRANK BRENNER
DAS MÄDCHEN HIRUT Berlinale ‘14: Panorama Zuschauerpreis, Zeresenay B. Mehari
BESTEFREUNDE
ETH/USA 2014 - Drama - 99 Min - ab 12 J. - Regie: Zeresenay Berhane Mehari
mit: Meron Getnet, Tizita Hagere, Haregewine Assefa
Start: 12.3.
D 2014 - Komödie - 87 Min - ab 6 J. - Regie: Jonas Grosch, Carlos Val
mit: Katharina Wackernagel, Sebastian Schwarz, Niels Bormann
Start: 26.2.
Filmpalette, Odeon
Morales (Oscar Isaac) bittet seine Frau Anna (Jessica Chastain) um Beistand
Die Legende (Bradley Cooper) bei der Arbeit
Mr. American Dream
Wer loslässt, verliert
„A Most Violent Year“ von J.C. Chandor
„American Sniper“ von Clint Eastwood
Ein Geschäftsmann sucht im New York der 1980er den ehrlichen Weg zum Erfolg.
C Atmosphärischer Anti-Gangster-Krimi
Ein Amerikaner will sein Land verteidigen und wird im Irak zur Scharfschützen-Legende.
C Kriegsfilm
Nach seinem Börsenthriller „Der große Crash” und dem Hochseedrama „All Is Lost“
wechselt Regisseur J.C. Chandor erneut das Genre. Sein neuer Film spielt im New
York des Jahres 1981. Abel Morales hat sich gemeinsam mit seiner Gattin eine
Heizölfirma aufgebaut und plant nun die Expansion. Dafür nimmt er einen Kredit
auf. Die Abzahlung droht jedoch an Diebstählen durch die Konkurrenz und an
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu scheitern. Morales versucht dabei, im
kriminellen Sumpf ehern und gesetzestreu zu bleiben. Chandor liefert einen spannenden Krimi, der vor allem atmosphärisch überzeugt. Ein stimmungsvolles
Krimidrama, getaucht in körnig trübe, unheilschwangere Bilder. HARTMUT ERNST
Clint Eastwood mag den Krieg nicht. Aber er mag sein Land, und man darf ihn
sicherlich als Patrioten bezeichnen. Sein Leinwandschaffen ist umfassend und
vielseitig, er inszenierte gradlinige Helden ebenso wie ambivalente, reflektierte Figuren. Und Eastwood mag Helden. Das reale Vorbild zu diesem Kriegsfilm, Chris Kyle, ist ein amerikanischer Held. Der meldet sich nach 9/11 freiwillig und bringt es als Scharfschütze im Irak auf 160 Kills. Eastwood versucht die Vertiefung seines Helden, indem er Eheprobleme und PTBS anreißt.
Vordergründig aber bezieht das Drama seine Spannung aus den Fronteinsätzen. Damit ist „American Sniper“ ein solide inszenierter Kriegsfilm, der sein
Bemühen um Reflektion nur oberflächlich vollzieht. Vor allem setzt Eastwood
ein Kriegerdenkmal.
HARTMUT ERNST
choices verlost 2x2 Karten und 2 Plakate.
E-Mail bis 22.3. an [email protected], Kennwort: Violent Year
A MOST VIOLENT YEAR New York Film Critics Online Award: Bester Film des Jahres
USA 2013 - Thriller - 125 Min - Regie: J.C. Chandor
mit: Oscar Isaac, Jessica Chastain, Albert Brooks
Start: 19.3.
AMERICAN SNIPER
Cinenova, OFF Broadway
Metropolis
Mit
.de beginnt die Filmwoche
USA 2014 - Action / Biographie - 132 Min - ab 16 J. - Regie: Clint Eastwood
mit: Bradley Cooper, Sienna Miller, Kyle Gallner
Start: 26.2.
38
Mein
Me
ei Lesezeichen
Film-Kritik
Im Adamskostüm: Petri stellt sein Leben zurück auf Null
Mit Vollgas ins Leben: Martin (Anton Spieker) und Ruby (Victoria Schulz)
Verzicht
Systematische Misshandlung
„My Stuff“ von Petri Luukkainen
„Von jetzt an kein Zurück“ von Christian Frosch
Ein Mann trennt sich komplett von seinem Besitz und holt ihn sich Tag für Tag zurück.
C Doku über einen Selbstversuch
Eine Teenagerliebe wird durch eine Heimeinweisung zerrissen.
C Schockierender Einblick in den Heimalltag der 60er Jahre
Petri ist 26, lebt in Helsinki, wurde gerade von seiner Freundin verlassen und
will sein Leben neu sortieren. Dazu schmeißt er all sein Hab und Gut aus der
Wohnung, deponiert es und erlegt sich die Regel auf, dass er für ein ganzes
Jahr täglich nur eine Sache aus dem Depot holen darf. An Tag Eins ist Petri
so nackt wie seine Wohnung. Die Kamera folgt dem Selbstversuch, der Film
erzählt von einem Jahr der Entbehrung – und des Zugewinns. Der Ansatz ist
interessant, es fehlt jedoch die regelmäßige Selbstreflektion und Vertiefung,
zu lang bleibt die Doku unkommentiert. Insgesamt aber ein unterhaltsamer
Rückblick auf 365 Tage, der schmunzeln lässt und Denkanstöße gibt. Der
Abspann listet übrigens die Chronologie der Sachen auf, die sich Petri täglich zurückgeholt hat.
HARTMUT ERNST
Die beiden Teenager Ruby und Martin sind heftig ineinander verliebt. Doch
im Jahr 1967 ist die BRD noch sehr restriktiv organisiert. Die Eltern von Ruby
sind gegen die Liaison, während der radikale Martin, der sich als Schriftsteller sieht, überall aneckt und schließlich von der Schule fliegt. Als beide
durchbrennen, landen sie kurz darauf im Heim und erleben dort ein Martyrium.
Dass die vorwiegend konfessionellen Heime in den 50er und 60er Jahren beinahe wie KZs – mit Gewalt und Folter – geführt wurden, wollte Ulrike Meinhof
mit ihrem Film „Bamble“ schon öffentlich machen, doch erst seit knapp zehn
Jahren gibt es eine grundsätzliche Aufarbeitung des Themas. Christian Frosch
inszeniert sein ungewöhnliches Nachkriegsporträt zunächst schwungvoll
und dann zunehmend beklemmend.
CHRISTIAN MEYER
MY STUFF
VON JETZT AN KEIN ZURÜCK
FIN 2013 - Dokumentarfilm - 80 Min - Regie: Petri Luukkainen
mit: Petri Luukkainen
Start: 5.3.
D/A 2014 - Drama / Jugend - 109 Min - ab 16 J. - Regie: Christian Frosch
mit: Victoria Schulz, Anton Spieker, Ben Becker
Start: 12.3.
Denkmäler und Menschen rund ums Schwarze Meer
Die Familie hält den Literaturstudenten Romain auf Trab
Ovid, Lenin, Stolz und Botox
Noch lange nicht Schluss
„Tristia – Eine Schwarzmeer-Odyssee“ von Stanisław Muchas
„Zu Ende ist alles erst am Schluss“ von Jean-Paul Rouve
Sieben Länder bereist Stanisław Muchas und filtert ein Portrait der Schwarzmeerregion.
C Filmische Begegnungsreise
Eine Familie auf der Suche nach dem Sinn des Lebens
C Melancholische Familienkomödie
Ukraine, Russland, Abchasien, Georgien, Türkei, Bulgarien und Rumänien. Das
sind die Stationen rund um das Schwarze Meer, die Filmemacher Stanislaw
Muchas in seinem Dokumentarfilm bereist. 5000 Kilometer weit führt der
Weg, auf dem Muchas mit den Menschen ins Gespräch kommt. Markthändler,
Urlauber, Soldaten und Kriegswitwen lachen, weinen, schweigen und philosophieren, wenn sie sich dem Regisseur anvertrauen. Denkmäler, das Verhältnis
zu den jeweiligen Nachbarländern und die Beziehung zum Schwarzen Meer
sind die Konstanten, über die sich Muchas seinen Gesprächspartnern nähert.
Aufschlussreiche, amüsante und berührende Begegnungen, mal absurd, doch
meistens alltäglich, kurzweilig montiert zu einer atmosphärischen, tragikomischen Begegnungsreise durch die Schwarzmeerregion.
HARTMUT ERNST
Romain Esnard ist ein junger Literaturstudent und neuer Nachtportier in einem
Hotel, wo er sich möglicherweise sogar der Arbeit an einem Roman widmen
kann. Doch daran ist bald gar nicht mehr zu denken, denn nachdem sein Großvater kürzlich verstorben und sein Papa Michel in Rente gegangen ist, geht alles
drunter und drüber. Während seine Mutter von dem wachsenden Irrsinn des
unterbeschäftigten Vaters in die Verzweiflung getrieben wird, kämpft auch
Großmutter Madeleine gegen die Tücken ihrer neuen Verlassenheit. Zugegeben,
„Zuende ist alles erst am Schluss“ erfindet das Rad der Familienkomödie nicht
neu, ist in seiner Umsetzung zwischen Melancholie und lebensbejahender Heiterkeit aber allemal sehr liebenswert. Ein leichthumoriger, nachdenklicher kleiner Film zum mit- und wohlfühlen.
NATHANAEL BROHAMMER
TRISTIA – EINE SCHWARZMEER-ODYSSEE
ZU ENDE IST ALLES ERST AM SCHLUSS
D 2014 - Dokumentarfilm - 104 Min - o. Altersb. - Regie: Stanisław Mucha
Start: 19.3.
F 2014 - Komödie / Drama - 94 Min - o. Altersb. - Regie: Jean-Paul Rouve
mit: Michel Blanc, Annie Cordy, Mathieu Spinosi
Start: 26.3.
Odeon
Mit
.de beginnt die Filmwoche
40
Mein
Me
ei Lesezeichen
Asterix im Land der Götter
Shaun das Schaf – Der Film
The Boy Next Door
F 2014 - Trickfilm - Regie: L. Clichy, A. Astier Start: 26.2.
GB 2015 - Trickfilm - Regie: R. Starzack, M. Burton Start: 19.3.
USA 2014 - Thriller - Regie: Rob Cohen
Diesmal dient das Comic-Album „Asterix und die
Trabantenstadt“ als Vorlage für den neuen Film.
Nachdem Cäsar mit Waffengewalt nichts gegen sie
ausrichten kann, sucht er die Gallier mit einer Luxuswohnanlage zu befrieden und sie mit den Verlockungen des Wohlstands abzustumpfen. Die Hinkelsteine fliegen dabei erstmals in 3D.
HE
Mit einem Großaufgebot an Witz, Ideen und Zitaten
schicken die Knet-Stop-Motion-Filmemacher aus
Großbritannien Shaun samt Herde, Bitzer den Hund
und den Bauern in die Großstadt. Dort verliert der
Bauer sein Gedächtnis und seine Tiere spielen Katz
und Maus mit einem Tierfänger. Temporeich, originell, für Groß und für Klein. Famos!
HE
Claire (Jennifer Lopez), Lehrerin und alleinerziehende Mutter, lässt sich auf einen One-Night-Stand mit
ihrem jungen Nachbarn Noah (Ryan Guzman) ein.
Doch schon bald bereut sie die Nacht: Der Lover will
mehr, macht entsprechend Druck und kommt dabei
auch Claires Sohn gefährlich nah. Thriller von Rob
Cohen („Daylight“, „The Fast and the Furious“). HE
Chappie
Start: 19.3.
Focus
Fußball – Großes Spiel mit kleinen Helden
Start: 5.3
USA 2014 - Komödie - Regie: Gl. Ficarra, J. Requa Start: 5.3.
ARG/ES 2013 - Trickfilm - Regie: J. J. Campanella Start: 5.3.
Auch im dritten Science-Fictioner des südafrikanischen Regisseurs Neill Blomkamp spielen Roboter
tragende Rollen. Hier nun erledigen sie in naher Zukunft die Polizeiarbeit. Einer von ihnen heißt Chappie.
Chappie wird gestohlen, umprogrammiert und entwickelt ein eigenes Bewusstsein. Das gefällt seinen
Erbauern gar nicht. Mit Hugh Jackman.
HE
Gauner trifft Gaunerin: Nicky (Will Smith) ein erfahrener Trickdieb, verliebt sich in die Nachwuchsganovin Jess (Margot Robbie). Er bringt ihr Tricks
und Täuschung bei, dann ist es aus, und beide gehen getrennte Wege. Bis sich beide in Buenos Aires
wiedersehen. Ein Coup steht an, doch wer betrügt
hier wen? Gaunerkomödie.
HE
Joe Dantes „Small Soldiers“ folgen hier nun die
Small Soccers: Eine ganze Tischfußballtruppe erwacht zum Leben, um den Kickerprofi Joachim beizustehen. Der bekommt es nämlich mit dem fiesen
Fußballstar Ronaldo zu tun, der alles daran setzt,
Joachims Spielleidenschaft und die Zuneigung zur
hübschen Laura zu torpedieren.
HE
Project: Almanac
USA 2015 - Sci-Fi - Regie: Neill Blomkamp
Cinderella
Seventh Son
Start: 5.3.
USA 2015 - Fantasy - Regie: Sir K. Branagh Start: 12.3.
GB/USA 2014 - Fantasy - Regie: Sergei Bodrov Start: 5.3.
Regisseur Michael Bay produzierte dieses Sci-FiAbenteuer, in dem zwei Kumpels eine Zeitmaschine
aktivieren. Damit reisen sie zurück in die jüngste
Vergangenheit und ändern die nahe Zukunft. Dieser
Verstoß gegen die Oberste Direktive hätte Captain
Kirk gar nicht gefallen. Tja, hätten die Jungs besser
mal auf den gehört.
HE
Opulenter und starbesetzter gibt sich die Hollywood-Variante des All-Time-Favorit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, in der das Waisenkind den Intrigen der Stiefmutter und deren Töchter ausgesetzt
ist. Bis sie schließlich ihrem Prinzen begegnet. HE
choices verlost 1 Fanpaket. E-Mail bis 15.3.
an [email protected], Kennwort: Cinderella
Bevor im Sommer 2016 die „Ghostbusters“ als weibliche Variante ins Kino zurückkehren, darf hier der
junge Tom in die Schule von Meister John gehen, der
ihn zum Geisterjäger ausbildet. Und das ist bitter
nötig, wartet doch das Böse in Gestalt der Hexe
Malkin mit allerlei schwarzer Magie auf. TeenieSimsalabim-Abenteuer.
HE
Die Trauzeugen AG
Die Bestimmung – Insurgent
Afrika – Das magische Königreich
USA 2014 - Komödie - Regie: Jeremy Garelick Start: 12.3.
USA 2015 - Sci-Fi - Regie: Robert Schwentke Start: 19.3.
GB 2014 - Doku - Regie: P. Morris, N. Nightingale Start: 5.3.
Doug fehlen nur noch die Trauzeugen für seine
Hochzeit. Die Trauzeugen AG bietet als Dienstleistung Fake-Kumpels an. Und Doug bestellt gleich sieben Nerds, die auf die Schnelle seine besten Freunde
werden sollen. Eine eingangs durchaus anregende
Komödie über gekaufte Freundschaft, die schließlich
erwartungsgemäß überdreht ausläuft.
HE
Nachdem im ersten Teil die Fronten geklärt und die
Verschwörung entschlüsselt wurden, befinden sich
Tris, Four und Caleb auf der Flucht vor Jeanine
(Kate Winslet). Tris setzt alles daran, die Wahrheit
über die Vergangenheit ihrer Welt herauszufinden.
Robert Schwentke („Flightplan“) inszenierte die
Fortsetzung der Teenie-Dystopie.
HE
Noch einmal nähert sich ein Trupp Filmemacher dem
afrikanischen Kontinent, ausgestattet mit moderner
3D-Technik. Ob im Wald, durch die Wüste, unter
Wasser oder auf dem Eis: Durch sieben unterschiedliche Regionen führt diese Doku durch den Kontinent. Synchronisationslegende Christian Brückner
verleiht darin der Natur seine Stimme.
HE
USA 2014 - Sci-Fi - Regie: Dean Israelite
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
41
.de
Mein
Meeii Lesezeichen
Eintrittspreise / Ticket Pricing
Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag
surcharge for 3D and longer films
• Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So • Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €;
Mo bis Mi • Mon - Wed 5,00 €
• KiFi Sonderpreise für Kinderfilmvorstellungen
Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 € • soziale Gruppen 3,50 €
• KiFi Kids Film Pricing
Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 € • social groups 3,50 €
Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln
American Sniper (OV)
ab 26.02.
Focus (OV)
ab 05.03.
USA 2014 • Action / Biographie • 133 Min. • D.: Clint Eastwood • C.:Bradley Cooper,
Sienna Miller, Kyle Gallner, Jake McDorman, Luke Grimes •16 J.
USA 2014 • Komödie • 105 Min. • D.: Glenn Ficarra, John Requa • C.: Will Smith,
Margot Robbie, Rodrigo Santoro, Gerald McRaney • 12 J.
Navy SEAL sniper Chris Kyle pinpoint accuracy saves countless lives on the battlefield and turns him into a legend. But Kyle‘s struggle isn‘t with his missions, but about
his relationship with the reality of the war and, once returned at home, how he manages to handle it with his urban life, his wife and kids.
Navy SEAL Chris Kyle profiliert sich im Irakkrieg als exzellenter Scharfschütze, der
häufig in Sekundenschnelle Gefahr identifizieren muss und damit über Leben und
Tod entscheidet. Dabei geht er ruhig und kalkuliert ans Werk, auch wenn um ihn
herum die Hölle losbricht. Seine schwangere junge Frau hingegen lamentiert seine
Abwesenheit. In Folge kehrt der legendäre Kriegsheld noch dreimal ins Krisengebiet
zurück, bis er sich endgültig für seine Familie entscheidet.
Nicky Spurgeon is an extremely accomplished con man who takes an amateur con
artist, Jess, under his wing. Nicky and Jess become romantically involved, and with
Nicky‘s profession of being a liar and a cheater for a living, he realizes that deception
and love are things that don‘t go together. They split, only to see each other three
years later... And things get messy.
Der professionelle Trickbetrüger Nicky Spurgeon nimmt die junge, attraktive Jess
unter seine Fittiche. Sie hatte versucht, ihn reinzulegen – erfolglos zwar, doch mit
Potenzial. Er bringt ihr alles bei, was es beim gefährlichen Tagesgeschäft als Gauner
und Schwindler zu wissen gibt. Aber als sich die beiden näher kommen, setzt Nicky
bald einen Schlussstrich unter die Beziehung.
Still Alice - Mein Leben ohne Gestern (OV)
Verstehen sie die Béliers? (OmU)
ab 05.03.
UUSA 2014 • Drama • 101 Min. • D.: Richard Glatzler, Wash Westmoreland •
C.: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart • o.A.
Alice Howland, happily married with three grown children, is a renowned linguistics
professor who starts to forget words. When she receives a devastating diagnosis,
Alice and her family find their bonds tested.
Die Linguistik-Professorin Alice führt eine glückliche Ehe, plötzlich verliert sie bei einem Vortrag vor Studenten den Faden und beim Jogging die Orientierung. Bald erhält
sie die erschütternde Diagnose, die erst 50Jährige leidet an einer frühen Form von
Alzheimer. Sie stemmt sich gegen den geistigen Verfall und versucht ein normales
Leben zu führen. Neben ihrem überforderten Ehemann ist es ausgerechnet die Tochter Lydia, mit der sie sie ein schwieriges Verhältnis hat, die ihr zur Seite steht.
Cinderella (OmU)
ab 12.03.
USA 2015 • Fantasy • 106 Min. • D.: Sir Kenneth Branagh • C.: Lily James, Cate
Blanchett, Richard Madden, Stellan Skarsgård, Holliday Grainger • o.A.
The story of „Cinderella“ follows the fortunes of young Ella whose merchant father
remarries following the tragic death of her mother. Keen to support her loving father,
Ella welcomes her new stepmother Lady Tremaine and her daughters Anastasia and
Drizella into the family home. But when Ella‘s father suddenly and unexpectedly passes away, she finds herself at the mercy of a jealous and cruel new family.
Nach dem Tod des geliebten Vaters ist Ella schutzlos der Eifersucht und den Gehässigkeiten ihrer Stiefmutter und deren Töchter ausgeliefert. Sie wird zur einfachen
Magd degradiert und von allen hämisch „Cinderella“ - „Aschenputtel“ - genannt. Als
sie eines Tages in den Wäldern einem gutaussehenden Fremden begegnet, scheint
Ella endlich einen Seelenverwandten gefunden zu haben.
ab 05.03.
Frankreich 2014 • Komödie • 106 Min. • D.: Eric Lartigau • C.: Karin Viard, Francois
Damiens, Eric Elmosnino • o.A.
Dans la famille Bélier, tout le
monde est sourd sauf Paula,
16 ans. Elle est une interprète indispensable à ses parents
au quotidien, notamment pour
l’exploitation de la ferme familiale. Un jour, poussée par son professeur de musique qui lui a découvert un don pour le chant, elle
décide de préparer le concours
de Radio France. Un choix de vie qui signifierait pour elle l’éloignement de sa famille
et un passage inévitable à l’âge adulte.
Die junge Paula lebt mit ihren taubstummen Eltern und dem ebenfalls taubstummen
Bruder auf dem Land. Sie hilft auf dem Hof und muss auch noch ihren Vater bei der
Kandidatur für das Bürgermeisteramt unterstützen. Für eigene Bedürfnisse bleibt da
wenig Zeit. Als ihr neuer Musiklehrer ihre außergewöhnliche Stimme entdeckt und sie
ermutigt, in Paris Gesang zu studieren, gerät das Mädchen in einen Konflikt zwischen
persönlichem Lebenstraum und Verantwortung für die Familie.
Kingsman: The Secret Service (OV)
ab 12.03.
USA 2014 • Action / Komödie • 130 Min. • D.: Matthew Vaughn • C.: Colin Firth,
Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Sir Michael Caine • 16 J.
Harry Hart is the head of a elite secret spy organization called the Kingsman: The
Secret Service. When he finds a regular street kid named Gary „Eggsy“ Unwin he
recruits him into the ultra intense training program. Meanwhile, criminal tech mastermind Richard Valentine is planning a mass genocide to wipe out certain DNA codes.
Einst musste Harry Hart vom Super-Geheimdienst der Kingsmen den kleinen Eggsy
vom Tod seines Vaters in Kenntnis setzen. Jahre später denkt der formvollendete
Gentleman Hart wieder an den zum taffen Straßenkid herangewachsenen Eggsy,
als es gilt, eine Stelle bei den Kingsmen nachzubesetzen. Widerwillig lässt sich der
Junge auf die Ausbildung ein, erweist sich aber schon bald als überaus talentiert.
'DVDNWXHOOH3URJUDPP‫ۋ‬QGHQ6LHXQWHUZZZPHWURSROLVNRHOQGH
QGHQ6LHXQWHUZZZPHWURSROLVNRHOQGH
'DVDNWXHOOH3URJUDPP‫ۋ‬
Die Bestimmung - Insurgent - 3D (OV)
ab 19.03.
USA 2015 • Science Fiction / Drama • Länge n.n.b. • D.: Robert Schwentke •
C.: Shailene Woodley, Kate Winslet, Naomi Watts, Theo James • FSK n.n.b.
As she searches for allies and answers in the wake of the uprising, Tris and Four
are on the run. Being hunted by Jeanine Matthews, the leader of the Erudite faction,
Tris and Four will race against time as they try to figure out what Abnegation sacrificed their lives to protect, and why the Erudite leaders will do anything to stop them.
Haunted by her past choices but desperate to protect the ones she loves, Tris faces
one impossible challenge after another as she unlocks the truth about the past and
ultimately the future of her world.
Die Jugendlichen Tris und Four fliehen weiterhin durch ein apokalyptisches Chicago
vor der diktatorischen Organisation KEN und deren Anführerin Jeanine. Dabei versuchen sie dem Grund auf die Spur zu kommen, weshalb KEN so ein großes Interesse
an ihnen hat. Die Lösung liegt bei Tris‘ getöteten Eltern, die ein lang gehütetes Geheimnis schützen wollten. Doch Tris knabbert auch persönlich am Tod der Eltern, für
den sie sich mit verantwortlich fühlt.
Best Exotic Marigold Hotel 2 (OmU)
ab 02.04.
USA/GB 2014 • Komödie/Drama • 124 Min. • D.: John Madden • C.: Dame Judi
Dench, Maggie Smith, Bill Nighy • o.A.
The Second Best Exotic Marigold Hotel is the expansionist dream of Sonny, and
it‘s making more claims on his time than he has available, considering his imminent
marriage to the love of his life, Sunaina. Sonny has his eye on a promising property
now that his first venture, The Best Exotic Marigold Hotel for the Elderly and Beautiful,
has only a single remaining vacancy - posing a rooming predicament for fresh arrivals
Guy and Lavinia.
Während der indische Jungmanager Sonny sein erfolgreiches Geschäftsmodell erweitern will und Investoren für den Ankauf eines zweiten Marigold Hotels sucht, vernachlässigt er seine Verlobte und die Vorbereitungen für die bevorstehende Hochzeit.
So kann ein möglicher romantischer Konkurrent punkten.
K I N D E R K I N O
Fussball - Großes Spiel mit kleinen Helden (dt.F.)
ab 05.03.
Argentinien/Spanien 2013 • Abenteuer / Trickfilm • 106 Min. • o.A.
Shaun - Das Schaf
ab 19.03. nachmittags + abends!
Großbritannien 2015 • Trickfilm / Komödie • 85 Min. • o.A.
PREVIEW So. den 15.03. um 15:00 Uhr
Eintritt: Kinder 4 €, begl. Erwachsene nur 5 €
Joachim lebt in einem kleinen unbedeutenden Dorf, wo er in einer Bar arbeitet.
Seine große Leidenschaft ist der Tischfußball, in dem er unübertroffener Meister ist.
Doch damit kann er nicht bei seiner heimlichen Liebe, der schönen Laura, punkten.
Joachim wird angst und bang, als Rolando, der beste Fußballer der Welt, der noch
eine Rechnung mit Joachim offen hat, in sein Dorf zurückkehrt. Schon bald sind
Joachims Bar und sein geliebter Fußballtisch der Erde gleich gemacht. Doch nicht
die Spieler des Tischkickers - sie sind zum Leben erwacht.
Home - Ein smektakulärer Trip 3D (dt.F.)
Gelangweilt vom Alltag des Hoflebens will Shaun das Schaf einen Tag ausbrechen und löst Chaos aus: Sein Bauer landet mit Gedächtnisverlust in der Stadt
und macht dort Karriere als Starfriseur mit Schafschere. Zusammen mit seinen
Freunden und Hund Bitzer macht sich Shaun auf den Weg, um ihn zurückzuholen.
Dabei fliehen sie vor einem skrupellosen Tierfänger dank perfekter Verkleidung,
müssen aber aus dem Gefängnis befreit werden. Nach hartem Kampf und vielen
Tricks schaffen Sie es mit dem Bauern wieder zurück auf den Hof.
ab 26.03.
USA 2015 • Trickfilm / Komödie • Länge + FSK n.n.b.
Captain Smek navigiert sein Volk, die Boov, von Planet zu Planet, immer auf der
Suche nach einem friedlichen Ort. Doch der ist gar nicht so einfach zu finden. Sind
die Planeten von gefräßigen Würmern oder Laser-speienden Tintenfischen besiedelt oder bestehen aus unwirtlichen Lava-Wüsten. Auf der Erde fühlen sie sich
sofort wohl. Doch da verrät der junge Boov Oh versehentlich die geheime neue
Heimat seines Volkes. Schon bald ist auch die Erde nicht mehr sicher vor den
Ungetümen des Universums. Mit Hilfe des Erdenmädchens Gratuity ‚Tip‘ Tucci versucht er die Erde zu retten.
,QWHUHVVHDQHLQHU6FKXOYRUVWHOOXQJ"5XIHQ6LHXQVDQ0R)U]ZLVFKHQXQG8KU
Unterhaltungsmusik
0103 So Sebastian Sternal Symphonic Society
Der feine Klang eines Klaviertrios, ein vierköpfiger
Bläsersatz und ein Streichquartett verbinden sich zu
einem Gesamtkunstwerk aus atemberaubenden Klangschichten: In seiner »Symphonic Society« vereint Sebastian Sternal herausragende junge Musiker aus Jazz und
Klassik in einer 11-köpfigen »symphonischen Combo«.
Sebastian Sternal Symphonic Society
1003 Di Nels Cline Singers
Sie bewegen sich auf dem gesamten Spektrum zwischen
delikatem lyrischen Spiel und explosionsartigem, schroffen
Improvisations-Getöse: Die Nels Cline Singers aus Los Angeles. Gitarrist und Bandleader Nels Cline versteht es, seinem Instrument ein ganzes Universum an Klängen zu entlocken, klangliche Fallhöhen zu erschaffen, die aber immer
seine klare musikalische Handschrift tragen.
Nels Cline Singers
1103 Mi Klaeng Die Serie #1 mit Shraeng,
Grünen + Michael Moore Zu Gast ist an diesem
Abend das Duo Shraeng mit Frank Wingold und Ralph
Beerkircher, die sich klassischer Spieltechniken bedienen,
aber auch Effekte und Verfremdungen einbauen. Bei
Grünen um Robert Landfermann, Christian Lillinger und
Achim Kaufmann entstehen merkwürdige neue SoundKombinationen. Mit dabei: Der amerikanische Saxophonist
und Klarinettist Michael Moore.
Michael Moore (Klaeng)
1403 Sa Broken Sound #19: Metabolismus &
Samara Lubelski, Günter Schlienz, DSR Lines,
Floris Vanhoof Seit über zwanzig Jahren operiert das
vielköpfige Kollektiv Metabolismus aus dem schwäbischen
Hinterland heraus. Die amerikanische Musikerin Samara
Lubelski ist auf der jüngsten Metabolismus Platte »Sus«
mit ihrer Violine vertreten und wird auch in Köln mit auf der
Bühne stehen. Mit dabei: Günter Schlienz‘ Modular-Synthesizer-Improvisationen und aus Belgien der Musiker David
Edren und der audio-visuelle Künstler Floris Vanhoof.
Metabolismus (Broken Sound)
1603 Mo Angelika Niescier – Now
Mit ihrem Trio Now wagt sich Saxofonistin Angelika Niescier
wieder in neue Klang- und Improvisationsgefilde vor.
Ein Kontrabass, fähig zu Ausbrüchen in das Reich gestrichener Melodien, ein Akkordeon, das schnalzt und schnauft.
Schließlich ein Saxofon, voll und durchdringend, mal schrill
und schreiend: Das sind die Elemente, die das Trio NOW
ergeben. //Angelika Niescier (sax), Stefano Senni (b),
Simone Zanchini (acc)
Angelika Niescier – Now
2003 Fr Véronique Vincent & Aksak Maboul
Mit über 30 Jahren Verspätung haben Crammed DiscsGründer Marc Hollander und Honeymoon Killers-Sängerin
Véronique Vincent im letzten Jahr ihr bahnbrechendes
Avant-Pop-Album »Ex-Futur« veröffentlicht. Es basiert auf
Aufnahmen, die von 1980 bis 1983 für das dritte Album
von Marc Hollanders und Vincent Kenis’ Band Aksak
Maboul entstanden waren.
Véronique Vincent
2203 So Yellow Bird
Yellow Bird erzählt Geschichten von Herzschmerz und
Liebe mit Ironie, Wärme und Witz und wirft dabei ganz unbekümmert einen frischen Blick auf Americana, Folk und
Bluegrass. Der Sound der Band ist geprägt von der besonderen Zweistimmigkeit der beiden Sängerinnen und der
klanglichen Vielfalt der Arrangements. //Manon Kahle (voc,
fdl, uke, bjo), Lucia Cadotsch (voc, perc), Ronny Graupe (g,
b), Uli Kempendorff (cl), Michael Griener (dr, whistling,
spoons)
Yellow Bird
Audrey Chen (Luftbrücke)
2603 Do Luftbrücke #4: Architeuthis Walks on
Land sind Katherine Young und Amy Cimini. Ihre improvisatorischen Klangsprache haben die beiden Musikerinnen
in den fruchtbaren experimentellen Szenen von Chicago
und New York City geschult. Mit Audrey Chen und Maria
Chavez haben sich in New York City zwei Musikerinnen gefunden, die beide Geräusche einbinden, sich aber deutlich
unterscheiden. Während Chens Musik von einem radikal
erweiterten Klangspektrums lebt, ist von Maria Chavez’
Umgang mit Plattenspielern vom Interesse an Zufällen und
Unfällen geprägt.
2703 Fr Bahama Soul Club Verführerischer Tiki-Jazz
Bahama Soul Club
und afro-kubanische Rhythmen mit einer schier üppigen
Themenvielfalt: Mit den Enkeln des Buena Vista Social Clubs
präsentiert das Kollektiv um den Braunschweiger Produzenten Oliver Belz einen weiteren überraschenden Dialekt
des Afro-Cuban Jazz. // Olvido Ruiz (voc), Eddie Filipp (dr),
Lars Lehmann (b), Ralli King (g), Andreas Meyer (Fender
Rhodes), York Ostermayer (sax), Oliver Belz (perc, electr)
choices verlost je 3x2 Freikarten
E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert
an [email protected],
Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
Ein Bild aus alten Tagen: Marc Hollander & Véronique Vincent, Foto: Presse
Mixed Media
Ungewöhnliche Konzerte mit Lesungen und Austellungen
Sibylle Berg fragt sich in ihrem neuen Roman „Der Tag als meine Frau einen
Mann fand“, was wichtiger ist im Leben: Sex oder Liebe? Die Lesung wird von
der Düsseldorf-Berliner Band Kreidler musikalisch begleitet, und außerdem ist
noch Christian Ulmen mit dabei. Zumindest bei den meisten Terminen ihrer
Tour. In Köln hingegen ist stattdessen Jan Böhmermann angekündigt. Frau
Berg macht es anscheinend wie ihre weibliche Romanfigur und tauscht bei
Bedarf die Männer einfach aus (2.3., 20 Uhr, Gloria). Back to the Roots – das
gilt seit einigen Jahren wieder vermehrt in der Musikszene. Sowohl im Folk als
auch im Rock ’n’ Roll funktionieren die Rückgriffe beim Publikum. Vor allem,
wenn Nostalgie großgeschrieben wird wie bei Kitty, Daisy & Lewis. Die drei
Geschwister, deren Mutter Ingrid Weiss in den frühen 80er Jahren Schlagzeugerin der New-Wave-Band The Raincoats war, haben sich auf den Rhythm ’n’
Blues und Rock ’n’ Roll der 40er und 50er Jahre spezialisiert und spielen ihre
Eigenkompositionen entsprechend rau ein (12.3., 20 Uhr, E-Werk).
Das Kölner Label Ki Records hält sich mit der Feier des eigenen Tuns eher
zurück. Stattdessen gibt es seit Jahren eine inzwischen stattliche Zahl an Releases mit kontemplativer Club- und experimenteller Popmusik. Doch dieser
Abend ändert das: Live-Sets gibt es von den Ki-Künstlern Christian Löffler
und Sean Piñeiro, DJ-Sets kommen von den Lokalmatadoren Mitch und Marius Sahdeeq. Zuvor präsentiert der Hamburger Fotograf Matthias Heiderich,
verantwortlich für einige Ki-Cover, seine Ausstellung „Spektrum Berlin“ mit
Fotografien aus seinem neuen Buch (13.3., 23 Uhr, K5 / Fotoausstellung ab 20
Uhr). James Chance ist eine Legende des No Wave, jener Junkie-Version der
New Wave, die Ende der 70er Jahre um Bands wie Teenage Jesus, Mars, DNA
oder eben James Chance entstanden ist. Chance, der sich zwischenzeitlich auch
James White nannte, nahm insofern eine Sonderstellung ein, als er anstelle der
fiesen, verstimmten Gitarren sein Saxophon malträtierte. Gemeinsam mit den
Contortions macht er das immer noch, und obwohl inzwischen wahrscheinlich
längst clean, klingt die Musik immer noch wie ein hypernervöser Cold Turkey
(15.3., 20.30 Uhr, King Georg).
Evan Dando, der Frontmann der Lemonheads, ist seit dem vorläufigen Ende der
Band im Jahr 1996 solo aktiv. Seit 2006 gibt es die Lemondheads wieder, aber
schon Mitte der 90er Jahre waren sie eher Dandos Soloprojekt mit wechselnden Musikern denn eine charakteristische Band. Darum ist der einzige Unterschied zwischen einem Lemonheads-Konzert und einem Evan Dando Konzert
wohl, dass er bei letzterem alleine anreist. Nun, im Sound macht das auf jeden
Fall einen Unterschied (18.3., 21 Uhr, Blue Shell). Die kleine belgische NewWave-Szene wurde ganz entscheidend von einem Mann geprägt: Marc Hollander. Unter dem Namen Aksak Maboul versammelte er Musiker um sich herum,
um den Übergang vom Art Rock zur experimentellen New Wave zu vollziehen.
Mit The Honeymoon Killers spielte er ein punkiges Pop-Album ein und gründete
schließlich das für New Wave ebenso wie für Weltmusik wegweisende Label
Crammed Disc, machte selber aber keine Musik mehr. Gerade wurde mit „Ex
Futur“ über 30 Jahre nach seiner Entstehung das dritte Aksak Maboul-Album
veröffentlicht, auf dem die Honeymoon Killers-Sängerin Véronique Vincent zu
hören ist. Hollander und Vincent touren nun erstmals mit Band und den neuen
alten Stücken (20.3., 22 Uhr, Stadtgarten).
CHRISTIAN MEYER
44
Literatur-Kalender
Lena Gorelik („Die Listensammlerin“), Foto: Charlotte Troll
Literatur-Termine im März
BELGISCHES HAUS
0221 995 55 80
Péter Esterházy liest aus „Die Mantel-undDegen-Version“
Do 25.3. 19.30 Uhr
Geheimagenten, Doppelspione, Kabale, Liebe
& Verrat im 17. Jahrhundert: Postmoderne,
die Spaß macht! Das Gespräch führt Michael
Kohtes.
BUCHHANDLUNG R², SIEGBURG
02241 866 71 70
Marion Brasch liest aus „Wunderlich fährt
nach Norden“
Fr 6.3. 20 Uhr
Eine Liebeserklärung an die sonderbaren
Momente des Lebens: die Geschichte eines
Mannes, der Entscheidungen scheut und sich
dem Zufall überlässt. É FLEUR
Paul und Andreas Remmel lesen „Adressat
unbekannt“
Fr 20.3. 20 Uhr
Die amerikanische Autorin Kathrine
Kressmann Tayler beschreibt in ihrem
1938 erschienenen Briefroman, wie
eine Freundschaft zugrunde geht. Eine
Veranstaltung im Rahmen der „Jüdischen
Kulturtage“ im Rheinland (bis 22.3.).
BUCHLADEN NEUSSER STRASSE
0221 73 77 06
Gaby Köster liest aus „Die Chefin“
Di 10.3. 19.30 Uhr
Ein Roadmovie der Extraklasse, spannend,
lustig, abenteuerlich: Marie Sanders Leben
ist in Schieflage geraten, nachdem sie einen
Schlaganfall erlitten hat.
GLORIA THEATER
0221 28 01
Sibylle Berg & Jan Böhmermann lesen aus
„Der Tag, als meine Frau einen Mann fand“
Mo 2.3. 20 Uhr
Berg stellt in ihrem neuen Roman die
Frage, die alle Paare beschäftigt: Ist Sex
lebenswichtig?
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Marc Degens
liest aus „Fuckin Sushi“
Mo 2.3. 19.30 Uhr
Der Autor schreibt über jene Phase im Leben,
in der es den Anschein hat, dass alles möglich
ist: die Jugend.
Lena Gorelik liest aus „Die Listensammlerin“
Do 5.3. 19.30 Uhr
Die Geschichte um Grischa und Sofia ist
ein oft komischer, warmer und lebensnaher
Familienroman. Moderatorin: Melanie
Weidemüller.
Kölner Quartett: Köln-Bücher im Gespräch
So 8.3. 11 Uhr
Hajo Steinert, Melanie Weidemüller, Ulrich
Soénius und Martin Stankowski präsentieren
ein Forum für alle, die in ihrer Beschäftigung
mit der Gegenwart und Vergangenheit der
Stadt Köln ohne Bücher nicht auskommen
mögen.
Polina Scherebzowa liest aus „Polinas
Tagebuch“
So 15.3. 19.30 Uhr
Neun Jahre ist Polina Scherebzowa, als 1994
in Grozny Krieg ausbricht. Zehn Jahre führt sie
Tagebuch. Eine fesselnde Chronik vom Leben
im Krieg. Moderation: Uli Hufen.
Norbert Scheuer liest aus „Die Sprache der
Vögel“
Do 26.3. 19.30 Uhr
In Scheuers neuem Roman begibt sich der
Leser mit Paul Arimond im Jahr 2003 nach
Afghanistan. Dagmar Fretter spricht mit dem
Autor („Ein Buch für die Stadt 2010“).
MATERNUS-BUCHHANDLUNG
0221 32 99 93
Mathias Wünsche liest aus „Ein Männlein
steht im Walde…“
Fr 6.3. 19.30 Uhr
Nahe der Osterkirmes in Deutz wird eine
Leiche gefunden, nur einen Tag später taucht
eine weitere am Rheinufer in Rodenkirchen
auf. Musikalisch Begleitung: Cirsten Gülker.
Dennis Vlaminck liest aus „Das schwarze
Sakrament“
Mi 25.3. 19.30 Uhr
Im Auftrag des Kölner Erzbischofs kehrt Büttel
Konstantin in seine Heimat zurück, um einen
mysteriösen Fall zu lösen. Im Anschluss an die
Lesung wird zum Umtrunk eingeladen.
STADTBIBLIOTHEK
0221 257 48 70
Scobel & Winkels über Bücher und
Buchmessen
Di 24.3. 20 Uhr
Das literarisch versierte Duo erzählt von Hypes
und Flops, von Preisen und Rekorden. Möchten
Sie über Ihr Lieblingsbuch sprechen?
Infos: www.stadt-koeln.de/scobel-winkels
STADTGARTEN
0221 995 55 80
Gertrud Leutenegger zu Gast bei Guy
Helminger und Navid Kermani
Do 12.3. 20.30 Uhr
Literarischer Salon: In ihrem Roman
„Panischer Frühling“ erzählt die 1948
in der Schweiz geborene Schriftstellerin
vom Ausbruch des isländischen Vulkans
Eyjafjallajökull.
WDR FUNKHAUS
0221 28 01
Eröffnung der LitCologne und HörbuchPreisverleihung
Mi 11.3. 20 Uhr TIPP
ZUM SCHEUEN REH
Tel. 0177 887 58 40
Roman Ehrlich liest aus „Urwaldgäste“
Do 19.3. 21.30 Uhr
WDR 3 open: WortLaut live präsentiert
Ehrlichs Erzählband, der nur vorübergehend
Orientierung bietet. Musik: Ada. Moderation:
Manuel Gogos (Ausstrahlung auf WDR 3 um
23.05 Uhr). Eintritt frei.
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
Empfehlungen von Marianne Kolarik
45
Foto: Toni Peñarroya
Foto: Verleih
Der Lieblingsfilm
von Terri Lyne Carrington
Terri Lyne
Carrington Quartet
»De-Lovely«
Money Jungle Project:
provocative in blue
von Irwin Winkler
Filmforum
Samstag
07.03.2015
20:00
Foto: Benjamin Ealovega
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Sonntag
22.03.2015
15:00
Werke von
Leoš Janáček,
Ryan Wigglesworth,
Wolfgang Amadeus Mozart
und Richard Strauss
Ryan
Wigglesworth
Dirigent
Radek Baborák Horn
Junge Deutsche Philharmonie
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Kinokarten nur an der Kinokasse
Sonntag
08.03.2015
20:00
kunst & gut
Karin Kneffel, Ohne Titel, 2008, Aquarell auf Papier, 24,9 x 37,7 cm (Ausschnitt), Privatsammlung Eberdingen-Nussdorf, © VG Bild-Kunst, Bonn
Flüchtige Bilder
Karin Kneffel im Käthe Kollwitz Museum
Karin Kneffel, die Düsseldorfer Malerin, die mit ihren realistischen Schilderungen von Interieurs und szenischen Situationen internationale Anerkennung erfährt, zeigt ihre Aquarelle. Im Käthe Kollwitz Museum ist ein
Überblick über die kleinformatigen Blätter der letzten Jahre, ergänzt um
einige frühe Beispiele, zu sehen, der belegt, dass sie eine Meisterin auch
dieses Fachs ist, eine „Herrin des Wassers“, wie Klaus Gerrit Friese beim
Pressegespräch betont hat: Mit experimentellem Anspruch malt sie virtuos, im kleinen Format immens verdichtend, wobei sich mehrere Schichten
transparent überlagern. Kneffel „spielt“ planvoll mit den Effekten, welche
der Aquarelltechnik eigen sind.
Als ein wichtiges Sujet erweist sich die Putzfrau, die ihren Job mit Wasser erledigt. In einer Aquarellfolge kniet sie auf dem Boden, auf dem sich
eine Pfütze gebildet hat. Der Boden reflektiert die Umgebung und wird zur
spiegelglatten Fläche, über die ein Mann schlittert und mit den Armen balanciert. Karin Kneffel bezieht sich hier auf eine Sequenz der HollywoodKomödie „Mein Freund Harvey“ mit James Stewart. In dieser bildet sich
der Protagonist Elwood Dowd ein, dass ihn ein zwei Meter großer Hase
begleitet. Thematisiert wird im Film die Kraft der Poesie und Illusion gegenüber der nüchternen Realität – mit diesem Konzept handelt nun auch Karin
Kneffel in ihrem gesamten Werk. Sie schafft Atmosphäre im vermeintlich
Sachlichen, ob das ihre frühen lichthellen Früchte oder die porträthaften
Köpfe von Tieren betrifft, mit denen sie vor zwei Jahrzehnten schlagartig
bekannt wurde, oder die queroblongen, wie verbotenen Einblicke in prächtige Salons, die etwas Verwunschenes tragen und dies augenblicklich an
unsere Erinnerung delegieren. Kneffel evoziert Stofflichkeiten und Texturen.
Auch verschiebt sie die Perspektiven, sie trennt zwischen Innen und Außen,
hier und dort. Subtil interagieren Realität und imaginierte Aura. Was aber
könnte dazu geeigneter sein als der Film – das Kino – und das Kunstwerk?
47
In der Kölner Ausstellung lässt sich ein Großteil der Bilder diesen zwei Bereichen zuordnen. Zu sehen sind Zuschauer beim Schauen von Zuschauern
in einem Film, und eine Werkgruppe widmet sich der Malerei von Gerhard
Richter in ihrem Oszillieren zwischen demonstrativer malerischer Faktizität
und verwischtem s/w-Realismus.
Vielleicht hat Karin Kneffel aber auch an Jeff Walls Fotoarbeit „Morning
Cleaning“ (1999) gedacht, die den Mies van der Rohe Pavillon in Barcelona
zeigt mit einem Mann im Hintergrund, der ihn reinigt und damit kurzzeitig Unruhe in die strenge Ordnung bringt. Kneffel wiederum hat in diesem
Pavillon 2014 ausgestellt. Und fünf Jahre davor hat sie ihre Bilder in einem
Bauwerk von Mies van der Rohe präsentiert, ja, für diesen geschaffen, im
Haus Esters in Krefeld: In diesen Gemälden blickt der Betrachter durch riesige Fensterscheiben in den Innenraum mit den historischen Kunstwerken,
gebrochen durch die Verzerrungen, Reflexionen und Regentropfen, die sich
als Schleier oder farbige Blasen vor dem Interieur befinden. Die Gegenstände verlieren jede Festigkeit, sind unbegreiflich und fast abstrakt ... All
das gelingt ihr nun auch beim Aquarell: im intimen Format mit der insistierenden Flüchtigkeit. Wir sehen einen Luftballon, der sich unter einem
Kreuzrippengewölbe festgeklemmt hat und Vergänglichkeit veranschaulicht, und blicken auf einen Beichtstuhl in Zeiten des Tourismus zwischen
Kommerz und allseits bekannten Floskeln. Karin Kneffel erzählt Geschichten
mit anekdotischem Potential, leichthin vorgetragen als Realismus, und in
ihrer Intensität und Deutlichkeit tatsächlich noch der „Hausherrin“ des Ausstellungsortes – Käthe Kollwitz – verwandt.
THOMAS HIRSCH
„Karin Kneffel – Fallstudien“ | bis 19.4. | Käthe Kollwitz Museum
0221 227 28 99
Kunst in NRW
Kunstwandel
Evolution überfordert Menschen
Abb. 1
Drei junge US-amerikanische Künstler in der Düsseldorfer Kunsthalle
Kunst ist auch Reflexion der gesellschaftlichen Parameter, die bei der Schaffung visueller Werke gültig waren. Insofern müssen Arbeiten junger Künstler auch das Leben ihrer Zeit spiegeln. Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt drei
US-amerikanische Künstler aus dem digitalen Zeitalter. Nicht ohne Grund
heißt die Ausstellung „Real Humans“, nach einer schwedischen ScienceFiction-Serie, in der menschenähnliche Roboter das Menschsein bereichern
oder auch nicht. Wenn also die Reflexion der gesellschaftlichen Parameter
stattfindet, dann müsste diese Ausstellung von Ian Cheng, Wu Tsang und
Jordan Wolfson die momentane Selbstbefindlichkeit der US-amerikanischen
Gesellschaft spiegeln. Interessanterweise muss der Besucher immer wieder
Überschuhe tragen, um sich peinlich reinlich in den Videoinstallationen bewegen zu dürfen.
Rechts oder links, die erste Entscheidung die der Besucher im ersten Stock
der Kunsthalle treffen muss. Ich entscheide nach dem Zufallsprinzip und
befinde mich in einem großen Raum mit einem einsamen Monitor, im Hintergrund ein goldener Vorhang. „Shape of a Right Statement“ (5:15, 2008)
von Wu Tsang basiert auf dem Youtube-Video „In my language“ der USamerikanischen Autismus-Aktivistin Amelia Baggs von 2007, das mit Hilfe
eines Sprachausgabegeräts ein Manifest formulierte. Tsang reinszeniert in
seiner Arbeit diese Computerstimme in der Maske einer noch nicht kostümierten DragQueen als rührendes Plädoyer für die Akzeptanz jeglicher Form
menschlichen Daseins, egal in welcher Identitätskonstruktion. Eine Thematik, die auch bei den Großbildflächen in „The Looks“ (2-Kanal-HD-Video,
10:00, 2015) und im preisgekrönten Spielfilm „Wildness“ (HD, 74:00, 2012)
fortgeführt wird.
Bei Ian Cheng dagegen löst sich die Welt digital in ihre Bestandteile auf.
In seinem Raum lässt sich vieles nicht mehr erfassen. Gleichzeitig kann
man in „Baby ft. Nicoya“ (Echtzeitsimulation 2014) einem unendlichen Gespräch zwischen drei Robotern zuhören, während man gerade noch über ein
gespraytes „oh my god“ nachdenkt. Daneben, alles simultan, „Something
Thinking of You“ (Echtzeitsimulation 2015, Loop) entwirft Cheng ein Experiment, das die Grenzen des Verstandes auslotet. Vier Arbeiten werden
dazu noch mit einer API-Sprache, eine Codierung für Programmierschnittstellen, verbunden, die die Aufmerksamkeitsmöglichkeiten der Besucher
noch weiter in Frage stellt. Kein Zuckerschlecken fürs Gehirn. Eine Etage
höher, kommen Kondome auf Schuhe und Leinwand. In Jordan Wolfsons
„Rasperry Poser“ (Videoanimation, 13:54, Loop) fliegen sie mit roten Herzen
gefüllt durch Landschaften und Räume voller Pop-Art-Requisiten. Im Ohr
Beyonces „Beautiful Nightmare“, die Augen gefüllt mit martialisch-lieblicherotischen Bildern, verfolgt man die Kondome durch eine Welt „endloser
Wahlmöglichkeiten“, während sich ein kleiner Comic Bursche im Clip den
Bauch aufschneidet und der Künstler als Punk verkleidet durch Paris streift.
Was bleibt? Crippled sex und überfordertes Bewusstsein sind keine guten
Zukunftsvisionen.
Einmal im Jahr
Abb. 2
Die Große Kunstausstellung NRW
Von Thomas Hirsch
Ausstellungen, die mit hundert oder mehr jurierten Teilnehmern von Künstlern für Künstler im jährlichen Rhythmus durchgeführt werden, sind selten geworden. Immerhin, der Westdeutsche Künstlerbund ist mit seiner
Jahresausstellung an wechselnden Orten aktiv,
aber schon der Deutsche Künstlerbund ersetzt
„Ein Vokabular für
diese mit modifizierte Formaten. UnverwüstBetroffenheit“
lich behauptet sich hingegen die Düsseldorfer
„Große Kunstausstellung NRW“, an der Künstler mit Bezug zu Düsseldorf
oder NRW teilnehmen können. Sie findet seit 1902 statt, seit vielen Jahren
schon im Museum Kunstpalast, wo nicht nur die Ausstellungssäle, sondern auch der graphische Bereich im Altbau bespielt werden. Durchgeführt
vom „Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen“ in Abstimmung
mit dem Museum Kunstpalast, sitzen in der (wechselnden) Jury neben
mehreren Künstlern auch zwei Fachleute aus dem Museumsbereich. Von
der Verführung, dass sich die Mitglieder gegenseitig ausstellen, haben sich
die Veranstalter also losgesagt. Hingegen ist ein grundsätzliches Verdienst
dieser Ausstellung, hier überwiegend neue Werke von etlichen arrivierten
Künstlern zu sehen, von denen man schon lange nichts mehr gehört hat.
Zu den Granden zählen Hermann Focke, der aus regelmäßigen Strukturen
konstruktive Objekte baut, und der Fotograf Walter Vogel, der für die Dokumentation der Kulturszene im Rheinland eine herausragende Rolle spielt.
Überhaupt kennzeichnet die Auswahl der eingeladenen Künstler ein Interesse am soliden handwerklichen Können. Keine Kapriolen, aber Pointen
– wie der Eisenbahn von Wolfgang Kliege, die sich auf Schienen durch
den Ausstellungsraum windet, oder die Deckenlampe aus Alu-Lamellen
„Voyager 1“ von Andrea Knobloch und der Turm aus Spiegelkugeln von
David Fried. Auffällig ist in der diesjährigen Ausstellung die Tendenz zur
veristischen Detailschilderung in der Druckgraphik, Zeichnung und Malerei
insbesondere am Modus der Landschaft. Komplementär dazu tritt etwa die
vierteilige Fotoserie von Jacqueline Friedrich auf, welche die Wirklichkeit
mit Verfahren der Abstraktion befragt.
In diesem Jahr umfasst die „eigentliche“ Ausstellung etwa 125 Künstler mit
rund 250 Werken von der Druckgraphik bis hin zur Medien-Installation.
Als Gäste nehmen die Studierenden der Klasse von Rita
McBride an der Kunstakademie Düsseldorf teil. Wichtig
für die Bekanntheit der jährlichen Ausstellung sind die
Kunstpreise. Der Förderpreis geht in diesem Jahr an den
Performance-Künstler David Pollmann, und der „Kunstpreis der Künstler“ (der ausschließlich von Künstlern bestimmt wird) wurde Felix Droese zugesprochen, der mit
Thomas Hirsch
seinen politisch motivierten monumentalen PapierschnitKunsthistoriker,
Kurator und Journalist ten berühmt wurde. Auch er ist eine sehr gute Wahl.
PETER ORTMANN
„Real Humans“ | bis 19.4. | Kunsthalle Düsseldorf | 0211 899 62 43
„Die Große 2015“ | 8.3.-29.3. | Eröffnung 7.3. 18 Uhr
Museum Kunstpalast in Düsseldorf | 0211 56 64 21 00
Abb. 1: Ian Cheng: „Something Thinking of You“, Bild © Ian Cheng, Still aus „Something Thinking of You”, 2015 Echtzeitsimulation, Klang, Loop, variable Dauer / Courtesy of the artist
Abb. 2: Felix Droese, Die heile Welt der Dummen, 2002, Papierschnitt, Foto: Manos Meisen /
© VG Bildkunst
48
Kunst-Kalender
KÖLN – Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Sigmar Polke 14.3.-5.7.
Retrospektive zum berühmten Künstler,
der in seiner oft gesellschaftskritischen
Malerei experimentell gearbeitet und
auch Filme, Fotografien, Objekte u.a.
geschaffen hat
KÖLN – Michael Horbach Stiftung
www.michael-horbach-stiftung.de
Bettina Flitner bis 21.4.
Politisch orientierte Werkgruppen
der Kölner Fotografin, die mit ihren
sachlich dokumentierenden Reihen
gesellschaftliche Themen aufgreift und
vertieft
KÖLN – Römisch-Germanisches Museum
www.museenkoeln.de
Der Berliner Skulpturenfund bis 26.4.
Skulpturen der klassischen Moderne, die
von den NS-Diktatoren als „entartet“
beschlagnahmt worden waren und
2010 in Berlin bei Bauarbeiten entdeckt
wurden
LEVERKUSEN – Museum Morsbroich
www.museum-morsbroich.de
more Konzeption Conception now
bis 19.4.
Ausgehend von einer Ausstellung zur
Konzeptkunst 1969 am selben Ort, werden
konzeptuelle künstlerische Beiträge der
jüngsten Zeit vorgestellt
OBERHAUSEN – Ludwiggalerie
www.ludwiggalerie.de
Sigmar Polke, Can you always believe your eyes? 1976, Mischtechnik auf Papier auf Leinwand, 207 x 295, Sammlung Liebelt, Hambug,
© Estate of Sigmar Polke / VG Bild-Kunst, Bonn; Ausstellung Museum Ludwig
Museumslandschaft NRW
AHLEN – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-ahlen.de
Arnulf Rainer bis 26.4.
Werkschau zum 85. Geburtstag des
großen österreichischen Künstlers, der v.a.
mit seinen eruptiven Durchstreichungen
des eigenen Porträts bekannt wurde
BOTTROP – Museum Quadrat
GLADBECK – Neue Galerie
www.quadrat-bottrop.de
www.neue-galerie-gladbeck.de
Ricarda Saro 1.3.-24.5.
Der 1947 in Santander/Spanien geborene
Maler mit seinen gegenstandsfreien
bildnerischen Untersuchungen von Farbe
und Farbwirkungen
Seo 6.2.-9.4.
Die koreanische, in Berlin lebende
Malerin mit einer neuen Installation aus
vier monumentalen Aluminiumglocken,
Reliefs und neueren Malerei-Collagen
BEDBURG-HAU – Museum Moyland
DORTMUND – MKK
Hagen – Osthaus Museum
moyland.de
www.museendortmund.de/mkk
www.osthausmuseum.de
Around the World bis 26.4.
Farbfotografie vor 1914 aus der
Sammlung des Bankiers Albert Kahn,
die heute hohe ethnographische,
dokumentarische und künstlerische
Bedeutung besitzt.
Textil. Bild. Kunst bis 22.3.
Ein Einblick in die Kunstgattung des
textilen Wandbildes mit seinen medialen
Bedingtheiten und seinen Besonderheiten
und Varianten der Technik
Hundertwasser 1.2.-10.5.
Werkschau des österreichischen Universalkünstlers, der mit seinen Gemälden
und Architekturen und mit seinem
ökologischen Engagement berühmt wurde
DORTMUND – Museum Ostwall
HEINSBERG – Kunstverein
www.museumostwall.dortmund.de
www.kunstverein-heinsberg.de
Arche Noah bis 12.4.
Anhand von Kunst von der Moderne bis
heute wird beleuchtet, wie sich unser
Verhältnis zur Tierwelt gewandelt hat
und heute Wissenschaft als Thema
mitschwingt
Kirsten Krüger bis 15.3.
Die Düsseldorfer Künstlerin mit ihren
Objekten und Installationen, die
vertraute Szenarien, oft mit Bezug zur
Natur, subtil und hintergründig aus den
Angeln heben
DÜSSELDORF – K20
HERFORD – Marta
BIELEFELD – Kunsthalle
www.kunsthalle-bielefeld.de
Sophie Taeuber-Arp bis 15.3.
Werkschau der Schweizer Künstlerin
(1889-1943), die in Skulptur,
Malerei, Design und Architektur mit
konstruktivem und organischem
Vokabular gearbeitet hat
BOCHUM – Kunstmuseum
www.kunstmuseumbochum.de
Charlotte Salomon bis 25.5.
Die rund 800, ergreifenden Blätter der
Bildfolge „Leben? Oder Theater?“ der
jüdischen Künstlerin, die 26-jährig im KZ
Auschwitz ermordet wurde
BONN – Bundeskunsthalle
www.kah-bonn.de
Der Göttliche 6.2.-25.5.
Thema ist die Rezeption des großen
Michelangelo in der Kunst durch die
Jahrhunderte, u.a. mit Werken von
Raffael, Caravaggio, Rodin und Hrdlicka
BONN – LVR-Landesmuseum
www.landesmuseum-bonn.lvr.de
Harald Fuchs bis 3.5.
Installationen des Kölner
Medienkünstlers, die ausgehend
von der Archäologie Geschichte,
Naturwissenschaften und die Rituale von
Naturvölkern verknüpfen
Herlinde Koelbl bis 3.5.
Werkschau der Münchner Fotografin, die
mit ihren Langzeitstudien von Politikern
bekannt wurde und systematisch Aspekte
der deutschen Gesellschaft untersucht
PADERBORN – Städtische Galerie
www.brueghel-ausstellung.de
Die Brueghel-Familie bis 21.6.
Die berühmte flämische Malerfamilie aus
dem 16. und 17. Jahrhundert mit vier
Generationen, die sich unterschiedlichen
motivischen Schwerpunkten widmeten
REMSCHEID – Bahnhof Rolandseck
www.arpmuseum.org
www.kunstsammlung.de
Günther Uecker 7.2.-10.5.
Der Düsseldorfer „Nagel“-Künstler und
Hauptvertreter der ZERO-Bewegung mit
mehreren wichtigen Installationen und
Nagelreliefs zum 85. Geburtstag
DÜSSELDORF – Museum Kunstpalast
www.diegrosse.de
Die Große 2015 8.3.-29.3.
Ein großangelegter exemplarischer, alle
künstlerischen Medien umfassender
Einblick in das Kunstschaffen in NRW; der
Kunstpreis geht an Felix Droese
DUISBURG – Museum DKM
www.museum-dkm.de
Ernst Hermanns bis 26.4.
Ein Überblick zum bedeutenden
deutschen Bildhauer (1914-2000)
als gemeinsames Projekt mit dem
Kunstmuseum Gelsenkirchen und der
Kunsthalle Recklinghausen
49
Ernesto Neto bis 25.5.
Einer der wichtigsten brasilianischen
Künstler (geb. 1964) mit seinen StoffObjekten und Installationen, die als
organische Gebilde den Raum besetzen
SOLINGEN – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-solingen.de
Holger Bär/Peter Schmersal bis 12.4.
Zwei Künstler der mittleren Generation
mit Bezug zu Wuppertal, die sich auf
unterschiedliche Weise mit der Malerei
als bildnerischem Verfahren befassen
WUPPERTAL – Neuer Kunstverein
www.neuerkunstvereinwuppertal.de
RaumZeitPiraten 7.3.-29.3.
Eine Installation unter dem Titel
„InstruMentalGespinst“, bei der
marta-herford.de
ausrangierte Musikinstrumente aktiviert
sind und miteinander agieren und
(Un)möglich! bis 31.5.
Reale und fiktive, teils auch „unmögliche“ musizieren
Architekturen und Konzepte von
WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum
Künstlern wie Theo van Doesburg über
Constant bis hin zu Thomas Schütte und www.von-der-heydt-museum.de
Caroline Bayer
Von 1900 bis heute bis 29.3.
Vorgestellt wird die jüngere Sammlung
KÖLN – Museum für Angewandte Kunst des Museums mit Schwerpunkten
www.makk.de
auf einzelnen Richtungen und Ismen
und mit Verzahnungen mit der
System Design bis 7.6.
Systeme als ordnungs- und chaosstiftende Ausstellungstätigkeit
bildnerische und funktionale Verfahren im
WUPPERTAL – Waldfrieden
Design der letzten 100 Jahre mit Werken
www.skulpturenpark-waldfrieden.de
u.a. von Breuer und Wagenfeld
Bruce Nauman bis 8.3.
KÖLN – Käthe Kollwitz Museum
Video-Arbeiten des wichtigen USwww.kollwitz.de
amerikanischen Künstlers, der mit
seinen Installationen und radikalen
Karin Kneffel bis 19.4.
Performances die Konstitution des
Die wichtige, in Düsseldorf lebende, an
Körpers erkundet
der Münchner Kunstakademie lehrende
gegenständliche Malerin mit ihren
Aquarellen vor allem der letzten Jahre
Empfehlungen von Thomas Hirsch
bildet
Verlagssonderveröffentlichung
Für Weiterbildung ist es nie zu spät, Foto: Jan Schliecker
Die Englisch-Experten
60 Jahre Englisches Institut Köln
Seit sechs Jahrzehnten macht das Englische Institut Anfänger, Profis und Firmen für die englische Sprache fit. Und weiß dabei um die vielfältigen Anforderungen und Wünsche von Gruppen oder Einzelpersonen. Ein Erfolgsrezept des
Hauses sind zweifellos die „fortlaufenden Kurse“. „Sie stellen das Herzstück unseres Kursprogramms dar und werden in allen Levels in den Bereichen ‚General
English‘ und ‚Professional English‘ angeboten. Hier lernen Sie systematisch und
kontinuierlich die englische Sprache und entwickeln Sicherheit und Flexibilität
beim freien Sprechen, das von Beginn besonders hohe Priorität genießt.“ Flexibel sind auch die Angebote des Instituts, das spezielle „Grammar Workshops“
und „Speaking Courses“ oder auch dreitägige Intensivprogramme für Geschäftsleute ins Leben gerufen hat. Auch für künftige Dampfplauderer hat man
eine wunderbare Lösung gefunden: Beim „Strictly Speaking“ werden die Teilnehmer ermuntert, sich in Englisch zwanglos über Lieblingsthemen auszutauschen, was gezielt ein schnelleres und fließendes Sprechen fördert. Last but not
least: Wer seinen Kindern Nachhilfe geben will oder deren Englischaufgaben
unterstützen möchte, kann sich in Abend- oder Wochenendkursen fortbilden.
Weitere Informationen unter: www.englisches-institut-koeln.de
Bildung für alle – Die besten Adressen und Termine:
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft / Alanus University of Arts
and Social Sciences
Alfter bei Bonn, Tel. (02222) 93 21 13, www.alanus.edu
Der Bachelorstudiengang „Architektur und Stadtraum“ wurde durch die Europäische Kommission notifiziert. Die im Architekturstudium der Alanus Hochschule erworbene Berufsqualifikation ist damit in allen EU-Staaten anerkannt.
Alanus Werkhaus Weiterbildungszentrum
Alfter bei Bonn, Tel. (02222) 93 21 1713, www.alanus.edu/werkhaus
Mut zur Kreativität, soziale Kompetenz und flexibles Denken sind zentrale
FRIEDENSBILDUNGSWERK
S t a a t l . A n e rk a n nt e E i n r i c h t u n g N RW
NRNRW
Mediation
Sprachen
Politik
Mediation
für EinsteigerInnen und Interessierte
Seit 22 Jahren bilden wir Mediatorinnen/Mediatoren
nach den Standards des Bundesverband Mediation
BM aus. - als Bildungsurlaub anerkannt
- Neues Programm erschienen -
Die Reise zum sichersten Ort der Erde
Film und Gespräch über die Suche nach
einem Atommüllendlager
Do 19.03.2015, 18:30 Uhr, Filmhaus Kino
Maybachstraße 111, 50667 Köln
Auftakt zur Veranstaltungsreihe im
Friedensbildungswerk Köln:
NGEN
KAUFMÄNNISCHE SCHULU
IT-SEMINARE
Die Preußen im Rheinland,
ja danke – aber wofür?
LDUNGEN
BERUFLICHE WEITERBI
Mo 20.04.2015, 20:00 Uhr,
Friedensbildungswerk Köln
TAG DER
OFFENEN TÜR
am Mittwoch den 18.03.2015
BERATUNG
persönlich & professionell
INFOVERANSTALTUNGEN
jeden Mittwoch um 10 Uhr
PROBEUNTERRICHT
kostenfrei
Friedensbildungswerk Köln
Neues Programm & Infos unter:
www.friedensbildungswerk.de
Kontakt: [email protected]
www.lernen-bohlscheid.de oder 0221 - 160500
50
Voraussetzungen für innovative Ideen im Beruf. Das Alanus Werkhaus bietet
zahlreiche künstlerische Kurse und Weiterbildungen für die berufliche Professionalisierung an, welche die Teilnehmer zum Blick über den eigenen Tellerrand
anregen. Das aktuelle Programm ist online verfügbar oder kann kostenlos telefonisch bestellt werden.
Englisches Institut Köln – School of English
Gertrudenstr. 24-28, Köln, Tel. (0221) 2 57 82 74 und 75, www.englischesinstitut-koeln.de
Als „praktisch, pragmatisch und fundiert“ gilt die breite Kurspalette des Instituts unter Kursteilnehmern und Firmenklienten. Von Anfang an wird die effektive Kommunikation priorisiert und durch qualifizierte und erfahrene Lehrkräfte mit modernen Methoden und Materialien unterstützt.
Fachhochschule Köln – Cologne University of Applied Sciences
Claudiusstr. 1, Köln, Tel. (0221) 82 75 34 07, 82 75 34 80, www.fh-koeln.de
Deutschlands größte Fachhochschule bietet ein gesellschaftswissenschaftliches Zentrum in der Südstadt, ein ingenieurwissenschaftliches Zentrum in
Deutz und einen Campus in Gummersbach.
Frauenkolleg Bonn
Hinter Aue 12, Bonn, Tel. (0228) 66 59 22, www.frauenkollegbonn.de
Seminare und Coachings für Frauen. Kurse für Konfliktlösungen, Work-LifeBalance, Kommunikation am Arbeitsplatz, Führungstraining und -kompetenz.
Genderaspekte in der Kommunikation: Erkennen des unterschiedlichen Gesprächsverhaltens von Frauen und Männern, zwischen Bindungs-Nähe-Aspekten sowie Autonomie und Unabhängigkeit.
Freunde des Institut Francais Köln
Worringer Straße 30, Köln, www.francaisacologne.de
Wer die französische Kultur in Köln und besonders die Aktivitäten des Französischen Instituts am Sachsenring unterstützen will, ist hier richtig. FreundIn des
ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT
ALANUS UNIVERSITY OF ARTS AND SOCIAL SCIENCES
Augen.Blick .Mal
Über 100 Kultur- und Informationsveranstaltungen an der Alanus Hochschule
Alfter
bei
Bonn
Tage der offenen Tür „ 20.– 22. März 2015
Bildhauerei – Malerei – Schauspiel – Eurythmie – Kunsttherapie
Architektur – Lehramt Kunst – Pädagogik – Heilpädagogik
Kindheitspädagogik – BWL www.alanus.edu / augenblickmal
51
51
Instituts kann man bereits für 50 Euro Jahresbeitrag werden.
Friedensbildungswerk Köln e.V.
Obenmarspforten 7-11, Köln, Tel. (0221) 9 52 19 45, www.friedensbildungswerk.de
Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen sowie Fortbildungen in Mediation, Bildungsreisen und Sprachkurse.
Handwerkskammer zu Köln
Heumarkt 12, Köln, Tel. (0221) 2 02 20, www.hwk-koeln.de
400 ehrenamtliche UnternehmerInnen tragen das Netzwerk der regionalen
Handwerkswirtschaft Köln/Bonn. Eine zentrale Anlaufstelle für Existenzgründer ist der Startercenter NRW. Die Handwerkskammer verfügt über drei Bildungszentren. Diverse Fördermöglichkeiten werden angeboten. Einmal monatlich findet ein Existenzgründerseminar statt.
IBA – Internationale Berufsakademie
Neusser Str. 99, Köln, Tel. (0221) 78 94 94 94, www.iba-koeln.com
Seit Oktober 2009 bietet die Internationale Berufsakademie mit der Integration
von Praxis- und Theoriephasen innerhalb einer Woche, dem sogenannten Modell der geteilten Woche (20 Stunden Studium, 20 Stunden Praxisphase), ein
innovatives Weiterbildungskonzept für Wirtschaftsinformatiker und Betriebswirtschaftler an.
IFS – Internationale Filmschule Köln
Werderstr. 1, Köln, Tel. (0221) 9 20 18 80, www.filmschule.de
In Kooperation mit der Fachhochschule Köln bietet die ifs Bachelorstudiengänge in den Bereichen Drehbuch, Regie, Kreativ Produzieren, Kamera, Editing
Bild & Ton und Digital Film Arts sowie den internationalen Masterstudiengang
„Serial Storytelling“ an. Weitere Masterstudiengänge sind in Planung.
Impulse e.V. – Schule für freie Gesundheitsberufe
bildet
2015
EN
BESUCH UE
E NE
R
E
S
N
U
SIE
!
WEBSITE
MIT
Rubensstr. 20a, Wuppertal, Tel. (0202) 73 95 40, www.impulse-schule.de
Vielfältige Studiengänge für Fitnesstrainer, psychologische Berater, Heilpraktiker.
KUNST NEUE
PERSPEKTIVEN
ERÖFFNEN
FOKUS KUNST
Nachhaltiges Design im Beruf
28.02. – 29.03.
Osterwerkstatt: Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
30.03. – 02.04.
Kunst to go: Offenes Malatelier am Vormittag oder Abend
15.04. – 30.09.
Ein Jahr für die Kunst: Malerei und Zeichnung
24.04.15 – 03.04.16
Steine aufwecken I
30.04. – 03.05.
Freie Malerei mit Jo Bukowski
01.05. – 03.05.
Land Art: Mit Natur und Landschaft arbeiten
08.05. – 10.05.
Räumliches Zeichnen und Perspektive
08.05. – 10.05.
Eisen und Feuer: Schmieden
29.05. – 30.05.
Steine aufwecken II
29.05. – 09.10.
Gegenständliche Malerei
29.05. – 31.05.
Zwischen Werk und Schicksal: Der Künstler in dir
04.06. – 07.06.
Farbenlehre
04.06. – 07.06.
Fotografisch sehen lernen
19.06. – 21.06.
Experimentelle Zeichnung: Dem Zufall folgen
19.06. – 21.06.
KHM – Kunsthochschule für Medien
Peter-Welter-Platz 2, Köln, Tel. (0221) 20 18 90, www.khm.de
Eine der wegweisenden künstlerischen Hochschulen im audiovisuellen Bereich.
Rund 280 StudentInnen kommen pro Semester in den Genuss, hier für die ästhetische wie inhaltliche Zukunft von Fernsehen und Kino ausgebildet zu werden.
Kolping Bildungswerk
Präses-Richter-Platz 1a, Köln, Tel. (0221) 28 39 50, www.kbw-koeln.de
Starthilfe für Jugendliche und junge Erwachsene zum Einstieg ins Berufsleben.
Hervorragende „TIP“-Lehrgänge („Testen – Informieren – Probieren“) zur Entwicklung einer persönlichen beruflichen Zukunftsperspektive.
lernen bohlscheid – Akademie für Bildungsprojekte GmbH
Hansaring 63-67, Köln, Tel. (0221) 16 05 00, www.lernen-bohlscheid.de
Berufliche Qualifizierungsprojekte in Voll- oder Teilzeit (Bürokaufmann/-frau
IHK, Kaufmann/-frau für Bürokommunikation IHK, Kaufmann/-frau im Großund Außenhandel IHK, Industriekaufmann/-frau IHK). Infoveranstaltungen finden jeden Mittwoch um 10 Uhr statt, kostenfreie Teilnahme am Probeunterricht
sowie persönliche und professionelle Beratung. Weitere Angebote: kaufmännische Qualifizierungsbausteine, berufsbegleitende Fortbildungen, Computerführerschein (ECDL), Wirtschaftsführerschein (EBC*L), Wirtschaftsenglisch (LCCI).
Rheinische Fachhochschule Köln
Schaevenstr. 1 a-b, Köln, Tel. (0221) 20 30 20, www.rfh-koeln.de
Die RFH unterrichtet Ingenieurwesen, Medien, Medizinökonomie, Wirtschaft &
Recht. Unterricht in Gruppen mit maximal 50 Studierenden, kompakte, kurze
Studienverläufe und seminaristische Lehrveranstaltungen zeichnen das Studium an der Rheinischen Fachhochschule aus.
TEXT/ZUSAMMENSTELLUNG: JULES LUX
FOKUS BERUF
Kollegiale Beratung
Basiswissen Konfliktbegleitung
06.03. – 07.03.
13.03.
Erfolgreich selbstständig: Auf die Haltung kommt es an
27.04. – 28.04.
Stimme und Berufsalltag: Der Ton macht die Person
24.04. – 25.04.
Fragen gekonnt einsetzen: Systemische Fragetechnik in Beratungen 24.03. – 26.03.
„Stärke statt Macht“: Neue Autorität in Erziehung und Schule
Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung
09.05.
27.04. – 28.05.
Die perfekte Rede: Von der Idee bis zum gelungenen Auftritt
08.05. – 09.05.
Demografischer Wandel in Unternehmen
26.05. – 29.05.
Beschwerdemanagement: Mit Unzufriedenheit umgehen
27.05. – 28.05.
Akquise-Kompetenz für Freiberufler
28.05. – 30.05.
Train the trainer: Erfolgreich schulen
08.06. – 10.06.
Visuelle Kommunikation für Mediatoren und Coaches
12.06. – 13.06.
Kreatives Schreiben
19.06. – 20.06.
FOKUS INSPIRATION
Eurythmie Basic
06.03. – 20.09.
Geistesblitze: Seminar für geistige Fitness
13.03. – 14.03.
Ton, Timbre und Ausdruck: Ein Gesangskurs
15.04. – 17.06.
Selbstbestimmt im Berufs- und Privatleben mit dem ZRM®
16.04. – 18.04.
Singen und Stille mit Martin Stockhausen
Das Genius-Prinzip®: Potentialorientierte Standortbestimmung
18.04.
20.04. – 21.04.
Spaziergangsseminar: Eine neue Sicht erlaufen
09.05.
„Auf ein Wort!“ Frischekurs für Ihre Sprache
12.06.
Weitere Seminare und Kurse sowie Informationen finden Sie auf unserer Website.
Weiterbildungszentrum Alanus Werkhaus — Johannishof — 53347 Alfter
Tel. 0 22 22 . 93 21-17 13 — www.alanus.edu/weiterbildung
52
Auswahl
Bühne
BARNES CROSSING
Sa 7.3. 20 Uhr & So 8.3. 18 Uhr
Schimmerndes Blau
Dass sich Farbe und Musik künstlerisch
entsprechen, zeigen Neus Barcons Roca,
Kanako Minami, Paraskevi Terzi und Anais
Van Eycken eindrucksvoll. Unter der Choreographin Britta Lieberknecht scheint das
Quartett Musik nicht nur zu tanzen, sondern vielmehr zu leben. „Schimmerndes
Blau“ ist die neueste Komposition der jungen Tanzgruppe, die das Publikum mit auf
eine Reise in eine virtuose Bewegungsund Farbenwelt nimmt. Zu klassischen
Komponisten wie Vivaldi, Bach und Händel schafft Britta Lieberknecht eine faszinierende Performance, die künstlerische
Grenzen zerfließen lässt.
Info: 02236 96 35 88
FREIES WERKSTATT THEATER
Sa 28.2.(P), So 1.3., Mi 4.3., Do 5.3. 20 Uhr
Hiob
Joseph Roths Roman „Hiob“ behandelte 1930 die ewige Frage nach der Rolle
Gottes anhand der Schicksalsschläge des
gläubigen jüdischen Familienvaters Hiob
während des Heranziehens des Ersten
Weltkriegs. Im Rahmen der Jüdischen
Kulturtage befragt das Svetlana Fourer
Ensemble in einer Bühnenberabeitung
von Dirk Schattner den Klassiker neu. Die
Schauspielierinnen Julia Brettschneider
und Wiebke Alphei arbeiten mit Sprache,
Gesang und Geste, Ensemble-Mitglied
Matthias Bernhold schrieb die Musik.
Svetlana Fourers Inszenierungen wurde
dreimal für den Kölner Theaterpreis nominiert, 2006 gründete sie das Ensemble.
Info: 0221 32 78 17
THEATER AM DOM
1.-31.3.
Aufguss
choices verlost 3x2 Karten
für den 5.3. E-Mail bis 3.3. an
[email protected], Kennwort: Hiob
TANZFAKTUR
Do 5.3. (P)/Fr 6.3./Sa 7.3. je 20 Uhr
BUGOBOGOBO
Zwei Menschen - zwei Biographien
Foto: Nicole Brühl
Foto: 687performance
Unter der Regie von Kepha Oiro machen
sich die Choreographen und Tänzer André
Jolles aus Deutschland, aufgewachsen in
Tansania, und Robert Ngoroma aus Tansania auf die Suche nach ihren Wurzeln. In
einer deutsch-ostafrikanischen Kooperation nutzen sie das Ritual des Bugobogobo,
dass die beiden Performer künstlerisch auf
neues Terrain führen. Bis Ende des Jahres
touren Jolles und Ngoroma durch Tansania,
Ruanda und Kenia, immer die eigenen Wurzeln im Blick habend. Im Rahmen dieser
einjährigen Reise veranstalten die beiden
Künstler Workshops und weitere Auftritte.
Info: 0221 222 00 58
culture club
culture club
Ein Waschmittelfuzzi und ein Kinderklinikchef treffen mit ihren besseren Hälften in einem 5-Sterne-Hotel aufeinander.
Mehr braucht es nicht, um anderthalb
Stunden beste Boulevard-Unterhaltung
zu liefern. Autor und Regisseur René Heinersdorff steht selbst mit auf der Bühne,
neben Jeanette Biedermann, Madeleine
Niesche und Jens Hajek schüttelt Hauptdarsteller Hugo Egon Balder sympathisch
lässig, wie zu seinen besten Radio- und
TV-Zeiten, die Pointen aus dem Ärmel.
Info: 0221 258 01 53
13.-15.3.
Der letzte der feurigen Liebhaber
Nach 23 Jahren Ehe will Restaurantchef
Barney es noch einmal wissen – und legt
sich eine Geliebte zu. Der so umtriebige
wie vielseitige Gerd Buurmann läuft in
Neil Simons zeitloser Komödie um die Tücken der Midlife-Crisis zu Hochform auf.
Info: 0221 46 00 911
Musik
Do 5.3. 20 Uhr
Omer Klein International Trio
präsentiert: Kino-Café
Omer Klein ist wahrlich ein internationaler Musiker. Geboren in Israel, führte ihn
sein Studium nach Boston und New York,
bevor er schließlich in Deutschland gelandet ist. Vier Alben hat Klein bisher ver-
DE-LOVELY (OV)
PRIDE
An der Seite des Todes lässt der Komponist
Cole Porter sein von zahllosen homosexuellen Affären und der tiefen Liebe zu seiner
Frau Linda geprägtes Leben Revue passieren. Die gefeierte Jazz-Schlagzeugerin Terri
Lyne Carrington holt Irwin Winklers mitreißende Filmbiografie von 2004 zurück auf
die große Leinwand.
Wales 1984: Eine Schwulengruppe sammelt Geld um die lokalen streikenden
Minenarbeiter zu unterstützen. Hierzu
müssen jedoch erst mal Vorurteile aus dem
Weg geräumt und Gewerkschaftsmitglieder überlistet werden. Witzig umgesetzte
(wahre!) Geschichte in bester britischer
„Full Monty“-Tradition.
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1, Köln
Karten an der Kinokasse
choices verlost 3x2 Karten
E-Mail bis 15.3. an [email protected]
Kennwort: De-Lovely
UCI Kinowelt Hürth Park
Theresienhöhe, 50354 Hürth
02233 799123
choices verlost 3x2 Karten
E-Mail bis 22.3. an [email protected]
Kennwort: Pride
53
So 22.3. 15 Uhr
Mi 1.4. 14.30 Uhr
53
KUNSTHAUS RHENANIA / K5
Fr 13.3. 23 Uhr, Ausstellung ab 20 Uhr
KI meets K5 – Fotoausstellung und
Labelshowcase
THEATER TIEFROT
KLEINES PFANDHAUS
präsentiert: Lieblingsfilm
öffentlicht, die allesamt eine hervorragende Kritik aufweisen. Neben „Duet“,
„Introducing Omer Klein and Heart Beats“
und „Rockets on the Balcony (Tzadik)“
veröffentlichte Klein im April 2013 sein
fünftes Album unter dem Namen „To the
Unknown“. Dem ein oder anderen mag
der junge Musiker vielleicht bereits aus
dem Theater bekannt sein. Unter anderem
war er am Düsseldorfer Schauspielhaus
für die musikalische Untermalung der
Aufführung „Lemon Tree“ verantwortlich.
Auf der Bühne steht Klein zusammen mit
Bassist Haggai Cohen-Milo und dem
Schlagzeuger Amir Bresler.
Info: 0221 278 36 85
© Matthias Heiderich
Das Kölner Musiklabel Ki Records hat veranstaltungstechnisch lange nichts mehr
von sich hören lassen – am 13. März soll
sich das endlich ändern. Die Kumpanen
von Ki laden zur Fotoausstellung mit
anschließender Party ins schöne K5 im
Kunsthaus Rhenania. Als Künstler und
Freund der Ki-Familie wird der Hamburger
Fotograf Matthias Heiderich eine Auswahl
seiner kontemplativen Architektur-Fotografien aus seinem neuen Buch „Spektrum
Berlin“ zeigen, im Anschluss gibt der seltene, doch gern gesehene Gast und Mitbegründer des Labels Christian Löffler eines
seiner gefeierten sphärischen Live-Sets
zum Besten. Eine Live-Set Premiere gibt es
vom amerikanischen Künstler Sean Piñeiro,
dessen Debütalbum „Saved Once Twice“ im
vergangenen Jahr auf Ki Records erschien.
Unterstützt werden die beiden von den
Ki-Boys Mitch und Marius Sahdeeq. Mit
Sicherheit ein besonderer Abend!
Info: www.ki-records.com
www.matthias-heiderich.de
20.03. 19 Uhr
Wildes Holz
Astrein
Tickets:
www.buergerzentrum-chorweiler.de
Auswahl
ST. MARIA IM KAPITOL
Fr 27.3. 19.30 Uhr/Sa 28.3. 18 Uhr
Bolivianisches Requiem
Der freie Konzertchor „Kurrende“ aus
Köln lädt zum „Bolivianischen Requiem“. Zusammen mit Solisten, dem
bolivianischen Ensemble Los Kusis und
einem Gastchor aus der Schweiz entführen die Sängerinnen und Sänger ihr
Publikum in die gnaden- und rechtlose
Welt der Minenarbeiter. Das „Bolivianische Requiem“ handelt von einem an
der Staublunge erkrankten Arbeiter. Der
Komponist des Stückes ist Juan Arnez,
der mit seinem Requiem an die Situation
der Minenarbeiter erinnern will. Musikalisch ordnet sich das Requiem zwischen
klassischen Klängen und lateinamerikanischer Folklore ein.
Info: 0221 37807
und lit.Kid warten bis zum 21.3. mit zahlreichen Veranstaltungen auf.
Info: 0221 28 01
Kunst
KÖLNISCHER KUNSTVEREIN
KÖLNISCHES STADTMUSEUM
bis 21.3., Di-So 11-18 Uhr
Ryan McLaughlin
bis 19.4., Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr
Köln 1914
Die umfassend angelegte Ausstellung
thematisiert Köln in den Jahren vorm und
im Ersten Weltkrieg. Vorgestellt wird die
aufstrebende Stadt mit ihrem blühenden
Wirtschaftsleben und ihren kulturellen
Aktivitäten. Die Schau, die ausserdem im
MAKK und in einem Kabinett der Stiftung
Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv
zu Köln präsentiert wird, verdeutlicht, wie
sehr der Krieg das städtische Geschehen
und selbst die privaten Bereiche und das
Arbeitsleben beeinflusst hat.
Info: 0221 221 223 98
Literatur
WDR FUNKHAUS
KULTURKIRCHE BUCHFORST
Ryan McLaughlin, Wasserbetriebe, 2013, Öl auf
Leinwand auf MDF, 65 x 45 cm, © R.
McLaughlin, courtesy Markus Lüttgen, Köln
Der 1980 geborene US-amerikanische
Künstler zeigt acht Bilder der Jahre 20122015, die als Verdichtungen komplexer
malerischer Überlegungen zur Aneignung
gegenständlicher Motive zu verstehen
sind. McLaughlin wendet sich Symbolen
und Schriftzügen unserer Alltagswelt
ÓӰΰʇÊÓn°È°Óä£x
6" Ê,Ê9/
1 -/
71**,/‡,
Ê
ۜ˜‡`iÀ‡…iÞ`̇ŽÕ˜Ã̅>i°`i
Fr 6.3. 19 Uhr (Eröffnung) ab Sa 21.3.
tgl. 16.30 Uhr-19.30 Uhr
Strukturelle Malerei
und Unwirkliche Fotografie
Die Kulturkirche Buchforst lädt zu einem
Duett von Malerei und Fotografie. Zur Ausstellungseröffnung findet eine Einführung
durch Professorin Irene Daum statt. Der
Düsseldorfer Maler Hermann-Josef Kuhna
setzt sich in seinen Kunstwerken mit der
Wirkung der Farbe auseinander. So ordnet
er Farbkleckse auf der Leinwand in einer
Art und Weise an, die bei dem Betrachter eine vollkommen neue Perspektive
hervorrufen. Ganz anders der Ende letzten Jahres verstorbene Udo Remmes. Der
deutsche Arzt fing durch seine Kameralinse Momente im Backstage-Bereich ein, die
zwischen Theaterarbeit und Bühnenkunst
liegen. Schon 2002 wurde die sogenannte „Remmes Sammlung“ begründet, als
das Theatermuseum Düsseldorf einige von
Remmes Arbeiten kaufte.
Info: 0221 201 10
MUSEUM LUDWIG
14.3.-5.7., Di-So 10-18 Uhr
Sigmar Polke
Eine Retrospektive des international gefeierten Künstlers (1941-2010), die den
Zeitraum von 1963 bis 2010 umfasst und
neben der Malerei u.a. seine Fotografien,
druckgraphischen Arbeiten, Objekte und
Filme berücksichtigt. Polke, der in Köln gelebt hat, wurde berühmt für seine künstlerische Experimentierfreudigkeit und für
seine subversive Kommentierung der gesellschaftlichen und politischen Zustände
mit ihren Verdrängungen und Protestbewegungen in Deutschland. Nach Stationen in
New York und London nun in Köln zu sehen.
Info: 0221 221 261 65
SK STIFTUNG KULTUR
13.3-9.8., Do-Di 14-19 Uhr
Martin Rosswog
Der 1950 in Bergisch Gladbach geborene, in Lindlar lebende Fotograf hat bei
Bernhard Becher an der Kunstakademie
Düsseldorf studiert. Mithin gehört er mit
seinen sachlich dokumentierenden, typologisch angelegten Reihen zu den „klassischen“ Vertretern der „Becher-Schule“.
Seit Ende der 1980er Jahre stehen das
femme 5
>˜ÊLiÀÃ]Ê`ˆˆ˜`ii*]ÊÓä£{Ê]Ê
œÕÀÌiÃÞÊ6 Ê", ]ÊØÃÃi`œÀvÊEÊ£Îä£*]ʜÃʘ}iiÃ
Mi 11.3. 20 Uhr
Eröffnung der lit.Cologne
Götz Alsmann moderiert im Klaus-vonBismarck-Saal die Gala zur Verleihung
des Deutschen Hörbuchpreises 2015,
mit der die 15. lit.Cologne eröffnet wird.
Ausgezeichnet werden Maria Koschny
als „Beste Interpretin“ und Frederick Lau
als „Bester Interpret“. „Qualitätskontrolle
oder warum ich die Räuspertaste nicht
drücken werde!“ ist nominiert als „Bestes
Hörspiel“, Roger Willemsen für „Das Hohe
Haus“ in der Kategorie „Bestes Sachhörbuch“ sowie Wolf Haas für „Brennerova“
als „Beste Unterhaltung“. Die lit.Cologne
zu, die er im künstlerischen Prozess auf
ihre funktionale hin Substanz untersucht
und zugleich verrätselt. Seine Bilder sind
ebenso merkwürdig und irritierend wie sie
klar vor Augen führen, woraus sie bestehen. Parallel dazu stellt Darren Bader aus.
Info: 0221 217 021
SCHMUCK-, MODEESSE
UND KUNSTKLEIDERM
20. - 22. MÄRZ 2015
Freitag, 20.03.2015 / 14 bis 20 Uhr
Samstag, 21.03.2015 / 14 bis 20 Uhr
Sonntag, 22.03.2015 / 11 bis 18 Uhr
Eintritt: 8 Euro / bit.ly/femme2015
Im Krausfeld 10
53111 Bonn
frauenmuseum.de
54
Wohnhaus und die Wohnumgebung im
ländlichen Raum im Zentrum der Recherchen Rosswogs. Dazu hat er systematisch
West- und Osteuropa bereist und vor
allem Innenräume (Küche, Schlaf- und
Wohnzimmer) fotografiert.
Info: 0221 88 89 50
IMPRESSUM
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM
bis 29.3., Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr
Sammlerglück
Das Wallraf-Richartz-Museum hat das
Glück, 13 Meisterwerke des „Goldenen
Zeitalters“ der niederländischen Malerei als Dauerleihgaben aus zwei Sammlungen erhalten zu haben. Ergänzend
zum bisherigen Bestand an nordischer
Malerei des 17. Jahrhunderts, handelt es
sich um Landschaftsgemälde, Stadtansichten und Stillleben, die in Harlem und
Amsterdam gemalt wurden. Sie brillieren
mit ihrem Realismus und ihrer Detailgenauigkeit. Zu den Künstlern dieser Kabinettausstellung gehören Jan Brueghel,
Adrian Coorte und Jan van Goyen.
Info: 0221 221 211 19
KLETTERHALLE DELLBRÜCK
Waltherstr. 49-51
Halle 12
51069 Köln
0 221 / 777 16 800
www.kletterhalle-dellbrueck.de
Herausgeber:
choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
E-Mail: [email protected]
www.choices.de
Chefredaktion:
Maxi Braun (v.i.S.d.P.)
Red. Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Silvia Bahl, Frank Brenner, Nathanael
Brohammer, Hartmut Ernst, Sanje Gautam, Rolf-Ruediger Hamacher, Nina
Heinrichs, Thomas Hirsch, Klaus Keil, Marianne Kolarik, Bernhard Krebs, Anna Lenkewitz, Thomas Linden, Jules Lux, Karsten Mark, Christian Meyer, Anne Nüme,
Christoph Ohrem, Peter Ortmann, Jan
Schliecker, Hans-Christoph Zimmermann
ZUSAMMENGESTELLT VON: THOMAS
HIRSCH, MARIANNE KOLARIK, ANNA LENKEWITZ, JULES LUX, JAN SCHLIECKER
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Veranstalter-Infos an:
[email protected]
Grafik: Amélie Kai, Dominik Empl
choices bietet Platz
für freie AutorInnen!
culture club
culture club
culture club
Anzeigenverwaltung:
BERNDT MEDIA
Joachim Berndt
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91
E-Mail: [email protected]
www.berndt-media.de
Druckerei:
Graphischer Betrieb Henke GmbH
Engeldorfer Straße 25
50321 Brühl
Buchhaltung: Karin Okniewski
Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
präsentiert: Kabarett
präsentiert: Leseshow
präsentiert: Alte Musik
KNACKI DEUSER
PANTHEON
VORLESER IM WDR
PASSIONS! LEID UND
LEIDENSCHAFTEN
„Nicht jammern – klatschen!“ Klaus-Jürgen
„Knacki“ Deuser führt in seinem neuen Solo
rasant, klug und unverschämt unterhaltsam
durch das moderne Leben. Inmitten des
deutschen Jammertals mit seinen unzähligen Beschwerdeführern und Dauernörglern
haut Deuser seine smarten Pointen raus.
Anderthalb Stunden zum Niederknien!
Kult-Autor Horst Evers begrüßt zum komischen Leseabend diesmal den Berliner ExPunk FiL, den unbestechlichen wie scharfsinnigen Fritz Eckenga, Radio-Legende
Manni Breuckmann mit seinem MallorcaKrimi und Poetry Slammer Julius Fischer.
Hier fliegen die Pointen und Buchstaben,
dass es eine Freude ist.
Musikalische Entdeckungen und tiefe
Emotionen. Musiktheater, Tanz, Lesung
und klassische Konzerte bietet das Kölner Fest für Alte Musik. Unter den Künstlern: Emma Kirkby, das B’Rock Orchestra,
die Pianistin Claire Chevallier und Hanna
Schygulla. Eröffnungskonzert mit Sarband und Wirbelnde Derwische.
Gloria Köln, Apostelnstr. 11
Karten im Gloria und an
allen VVK-Stellen
choices verlost 3x2 Karten
E-Mail bis 22.3. an [email protected]
Kennwort: Deuser
Pantheon Bonn
Bundeskanzlerplatz
Karten: 0228 21 25 21
www.pantheon.de
choices verlost 1x2 Karten für das
Eröffnungskonzert.
E-Mail bis 1.3. an [email protected]
Kennwort: Alte Musik
55
Mo 23.3. 20 Uhr
Durch Berndt Media
werden auch folgende Kultur-, Kino- und
Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:
Ort: Flora Köln
Am Botanischen Garten 1
50735 Köln
Karten: 0221 98 74 73 79
choices verlost 3x2 Karten
E-Mail bis 15.3. an [email protected]
Kennwort: Pantheon-Vorleser
55
Do 26.3. 20 Uhr
Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern.
Mi 4.3. 20 Uhr
ch
hoicces wird
d au
uf
10
00 % Reecyyclingpapieer gedrruckkt
www.choices.de
Das MeinungsMagazin
26. Jhg. | März 2015

Documentos relacionados