DehnerMagazin_04_2011_Fleischfressende Weilbrenner
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DehnerMagazin_04_2011_Fleischfressende Weilbrenner
Pflanzen & gestalten Kap-Sonnentau (hinten links), Fettkraut (hinten rechts), Venusfliegenfalle (vorne) Foto: Dehner Fleischfressende Pflanzen bekommen ihre „Nahrung“ in Form von Insekten, die ihnen mithilfe von raffinierten Fallen „auf den Leim“ gehen. Faszination Insektivoren W Den bekanntesten Vertreter unter den Insektivoren (auch Karnivoren genannt) kennen Sie wahscheinlich: Es ist der Sonnentau, an dessen Blättchen Hunderte von beweglichen Härchen sitzen. An deren Enden täuscht ein klebriges Sekret einen süßen Nektartropfen vor. Berührt ein Insekt dieses Sekret, wird es regelrecht festgeleimt. Sein Schicksal ist besiegelt. Andere Klebehaare greifen nach der Beute, langsam wird sie vom gesamten Blatt umschlungen. Geradezu exotischbizarr wirkt der Fangmechanimus der Venusfliegenfallen: Kleine Kontakthärchen sitzen an der Innenseite einer Klappfalle, die einem weit geöffneten Maul ähnelt. Werden die Haare von 38 einer Fliege berührt, schnappt die Falle blitzschnell zu. Verdauungssäfte laugen die Beute aus, zurück bleibt nur der Außenpanzer des Insekts. Hautnah miterleben Auch auf der eigenen Fensterbank können Sie die fantastischen Exoten ganz einfach kultivieren. Im Sommer können sie sogar ins Freiland gestellt werden. In der Natur wachsen die fleischfressenden Pflanzen an Standorten mit wenigen Nährstoffen. Anspruchsvoll sind die Insektivoren also nicht: Als Sumpfbewohner lieben sie Feuchtigkeit und tolerieren eine Zeit lang sogar Staunässe. Wohl fühlen sie sich an einem sehr hellen Fensterplatz. Ost-, Süd- oder Westfenster sind hervorragend geeignet. Hohe Luftfeuchtigkeit ist Pflicht – man erreicht sie entweder durch große Untersetzer, in denen stets etwas Wasser stehen sollte. Oder indem man die Pflanzen in ein gläsernes Terrarium oder Aquarium pflanzt. Fütterung der „Raubtiere“ Fleischfressende Pflanzen mögen am liebsten kalkfreies Wasser. Verwenden Sie deshalb Regenwasser oder eine Mischung aus destilliertem Wasser und Leitungswasser zum Gießen. Als Fotos: BBH (2) Bei der Kannenpflanze ertrinken die Beutetiere in der Verdauungsflüssigkeit am unteren Ende der Kannen und Der Schlauchpflanze fallen die Fliegen beim Versuch der Nektar- werden von der Pflanze ausgelaugt. aufnahme regelrecht in den Schlund – sie rutschen an der glatten Foto: Dehn er Innenseite der Schläuche ab. Neugierig geworden? In Ihrem DehnerMarkt erhalten Sie Einzelpflanzen oder Haben Sie Lust auf eine fleischfressende Pflanzen bekommen? Insektivoren finden Sie in Ihrem Dehner-Markt, z.B. folgende aufgeführte Arten. Weitere Infos auch unter www.fleischfressende-pflanzen.org! fertige Arrangements von fleischfressenden Pflanzen. Deutscher Name Botanischer Name Merkmale Überwinterung Fettkraut Pinguicula Rosettenartig aufgebaute Pflanze, teilweise mit hübschen Blüten. Oben klebrige Blätter mit Fangsekret. Bei normaler Zimmertemperatur hell und feucht überwintern Kannenpflanze Nepenthes Immergrüne, wechselständige Blätter. Die „Kannen“ funktionieren wie Fallgruben. Bei normaler Zimmertemperatur hell und feucht überwintern Kap-Sonnentau Drosera capensis Längliche Blätter, deren Köpfchen einen schillernden „Leim“ absondern. Bei normaler Zimmertemperatur hell und feucht überwintern Schlauchpflanze Sarracenia Senkrecht stehende Blätter. Die Insekten stürzen – angelockt durch einen betäubenden Duft – in einen röhrenförmigen Schlauch. Überwinterung möglichst kühl Venusfliegenfalle Dionaea muscipula Klappfalle besteht aus einem bis zu 10 cm breiten Blattstiel, der innenseitig stark rot gefärbt ist. Überwinterung möglichst kühl, etwa am Treppenhausfenster Wasserschlauch Utricularia Flächige grüne Blätter, Fangblasen locken mittels chemischer Lockstoffe die Beutetiere an. Bei normaler Zimmertemperatur hell und feucht überwintern Pflanzsubstrat bietet sich ungedüngter Weißtorf oder spezielle KarnivorenErde an. Immer schön feucht halten! Jede Form von Dünger ist absolut tabu, das führt zum Absterben der Pflanzen. Statt Dünger setzen Insektivoren auf kleine lebendige „Düngedrops“, die jede Menge Stickstoff liefern. Bekommen sie eine Zeit lang keine Nahrung, so ist lediglich das Wachstum etwas gehemmt. Sie können die Pflanzen natürlich auch selbst füttern und den Mechanismus beobachten. Sowohl Klebehaare als auch Verdauungssekret sind für Menschen natürlich absolut harmlos! Am besten verwenden Sie lebende, nicht zu große Fliegen (max. halb so groß wie die Falle). 39