Geschäftsbericht 2014 | 2015 - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt

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Geschäftsbericht 2014 | 2015 - Der PARITÄTISCHE Sachsen Anhalt
Geschäftsbericht 2014 | 2015
Der PARITÄTISCHE vor Ort:
Regionalstelle Süd
DEUTSCHER PARITÄTISCHER WOHLFAHRTSVERBAND LANDESVERBAND SACHSEN-ANHALT e.V. | www.paritaet-lsa.de
Unsere
Mitgliedsorganisationen
• Stendal
• Magdeburg
• Dessau-Roßlau
Halberstadt •
• Halle
Kreisgruppe Burgenlandkreis
Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband Burgenlandkreis e.V. • Behindertenverband Burgenlandkreis e.V. • Betreuungsverein „ANIMA Zeitz e.V.“ • Betreuungsverein Naumburg e.V. •
Betreuungsverein Weißenfels e.V. • Frauen- und Kinderschutzverein Zeitz e.V. • Free Air-Life gemeinnützige GmbH • Grüne Rose – Hilfenetzwerk gGmbH • Hilfsverein für psychisch Kranke
Naumburg e.V. • Kinder- und Jugendhilfeverein Weißenfels e.V. • Lebenshilfe für geistig behinderte Menschen e.V. Weißenfels • Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung
Kreisverband Naumburg e.V. • Mitteldeutscher Petö Förderverein Ponte Kö e. V. • Seniorenhilfe Zeitz gGmbH • Stiftung „Seniorenhilfe Zeitz“ • VOLKSSOLIDARITÄT Spätsommer gGmbH •
Zeitzer Kinderdorf e.V.
Kreisgruppe Stadt Halle (Saale)
AIDS-Hilfe Halle e. V. • Allgemeiner Behindertenverband in Halle e. V • Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Halle/Bitterfeld e. V. • Begegnungs- und Beratungszentrum „lebensart“
e. V. • Beratungs- und Begegnungsstätte Bürgerladen e. V. • Betreuungsverein Halle e. V. • Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Halle – Saalekreis e. V. • Deutscher Kinderschutzbund
Bezirksverband Halle e. V. • Die Insel gemeinnützige GmbH • Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialeinrichtungen und Soziale Dienste des ASB mbH • Gemeinnützige Paritätische
Sozialwerke – PSW GmbH Sozialwerk Behindertenhilfe • Gemeinnützige Paritätische Sozialwerke – PSW GmbH Sozialwerk Kinder- und Jugendhilfe • Integration & Arbeit gGmbH •
Internationales Bildungs- und Sozialwerk e. V. Autismusambulanz Halle • KinderKunstForum e. V. • Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V. Halle • Medizinisches
Zentrum Geiststraße e. V. – Verein für ganzheitliche Gesundheitsförderung • Mit Handicap leben e. V. • Nothilfe ohne Tabu e.V. • Outlaw gemeinnützige Gesellschaft • Stadtinsel e.V. •
Studentenwerk Halle • Unabhängiger Altenpflege Fachverband e. V. Emmerich • Unabhängiger Betreuungsverein Halle und Saalkreis e.V. • Stiftung VOLKSSOLIDARITÄT Halle •
VOLKSSOLIDARITÄT 1990 e.V.
Kooperationspartner: Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle
Organisationen mit Sitz in anderen Bundesländern: Deutsche PSP-Gesellschaft e.V.
Landesverbände
Angehörige psychisch Kranker Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. • Albert-Schweitzer-Familienwerk Sachsen-Anhalt e.V. • Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. •
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. • Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. • Deutsche RheumaLiga, Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. • Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V. • pro familia, Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. • Sozialverband VdK,
Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. • Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt GmbH • Vdn – BdA e.V. Landesverband der Verfolgten des Naziregimes und der AntifaschistInnen
Sachsen-Anhalt • VOLKSSOLIDARITÄT Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
Kreisgruppe Mansfeld-Südharz
Alter hat Zukunft e.V. • Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Mansfeld-Südharz e.V. • Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Eisleben/Mansfelder Seekreis e.V. •
Espenhahn Stiftung • Förderverein Levana-Schule Eisleben e.V. • Kinder-Direkthilfe (Büro ISP) • Klub der Behinderten e.V. Mansfelder Land • Kreisbehindertenverband Eisleben e.V. •
Lebenshilfe Mansfelder Land e.V. • Lebenshilfe für Behinderte Sangerhausen e.V. • Mitteldeutsche Wohn- und Betreuungsstätten gGmbH • Mitteldeutsche Werkstätten gGmbH •
Sozialakademie Sangerhausen gGmbH • Volkssolidarität Kreisverband Mansfeld-Südharz e.V. • Volkssolidarität Mansfeld-Südharz gemeinnützige Pflege- und Betreuungs-GmbH
Kooperationspartner: Projekt 3 e.V.
Organisationen mit Sitz in anderen Bundesländern: Verein Frohe Zukunft Nordhausen e.V.
Landkreis Saalekreis
„Aktive Hilfe für Alle“ e.V. • Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Saalekreis Süd e.V. • Behindertenverband Merseburg e.V. • Behindertenverband Querfurt e.V. • Betreuungsverein
Merseburg e.V. • Das Nest e.V. • Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Leuna – Merseburg e.V. • Förderverein „Frauen helfen Frauen“ e.V. • Gemeinnützige Paritätische
Sozialwerke – PSW GmbH Sozialwerk Behindertenhilfe • Gemeinnützige Paritätische Sozialwerke – PSW GmbH Sozialwerk Kinder- und Jugendhilfe • Kinderoase für Groß und Klein
Vitzenburg gGmbH • Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Kreisvereinigung Merseburg e.V. •
Lebenshilfe Merseburg gGmbH • Soziales Betreuungswerk gGmbH • Verein zur sozialen und beruflichen
Integration e.V. • VOLKSSOLIDARITÄT Kreisverband Saale-Kyffhäuser e.V.
Organisationen mit Sitz in anderen Bundesländern:
Unabhängiger Altenpflege-Fachverband e.V. Emmerich
Regionalstelle Süd
(Stand: Juni 2016)
Merseburger Straße 246
06130 Halle/Saale
www.paritaet-lsa.de
[email protected]
Impressum
Herausgeber:
Verantwortlich:
Redaktion:
Layout:
Satz & Druck:
Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt • Wiener Str. 2 • 39112 Magdeburg | www.paritaet-lsa.de
Dr. Gabriele Girke
Dr. Peter Piechotta
Gefördert aus Mitteln
Frank-Michael Märtens
der Lotterie Glücksspirale
www.mdsport.de
Vorwort
Dr. Peter Piechotta
Regionalleiter Süd
Tel.: 0345 / 5204115 • [email protected]
Struktur und
Rahmenbedingungen
Liebe Mitglieder,
liebe Leserinnen und Leser,
auch in den zurückliegenden zwei Jahren stand die Arbeit der
PARITÄTISCHEN Regionalstelle Süd ganz im Zeichen unseres Einsatzes für Chancengleichheit, Teilhabe und selbstbestimmtes Leben. Wir halfen Menschen, gleichwertig und würdevoll zu leben.
Wir unterstützten eine offene und gleichberechtigte Verbandsgemeinschaft in unseren Kreisgruppen und förderten gemäß unserer Verbandsgrundsätze Toleranz und Vielfalt bei all unseren Entscheidungen. Gleichwohl bestimmten auch neue interkulturelle
Denkansätze unsere tägliche Arbeit.
Flexibel stellten wir uns gemeinsam mit unseren fast 80 Mitgliedsorganisationen auf sich stetig ändernde Rahmenbedingungen und Bedarfe ein und nutzten Gestaltungsspielräume, um
unsere qualitativ hochwertigen sozialen Angebote auch weiterhin bedarfsgerecht und zukunftsfähig aufrecht zu erhalten, sie
auszubauen und sie in jährlichen Haushalten der Kommunen
zu verankern. Dabei achteten wir besonders darauf, dass wir als
gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe in Sozialplanungsprozesse einbezogen werden. Die mehrjährige Wertediskussion im
Verband bestärkte uns, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen,
gemeinsame Positionen selbstbewusst zu vertreten, aber auch –
wenn nötig – selbstkritisch eigenes Handeln zu hinterfragen.
Wie wichtig es ist, auf Missstände und Diskriminierungen aufmerksam zu machen, zeigten unsere Aktivitäten zur regionalen Armutsbekämpfung im Burgenlandkreis und unsere gemeinsam gestalteten Aktionstage zum »Europaweiten Protesttag zur Gleichstellung
behinderter Menschen« in Merseburg, Halle und Zeitz.
Auch konnten wir mit Unterstützung der ehrenamtlichen Vorstände und der vielen Aktiven in den Selbsthilfestrukturen im
Süden Sachsen-Anhalts sinnvolle Impulse setzen und unser
25-jähriges Jubiläum stolz, ideenreich, kreativ und mit viel Ausstrahlung begehen.
Herzlichen Dank allen, die uns dabei geholfen haben: unseren
engagierten Mitgliedsorganisationen, der Stadt Halle und den
Landkreisen Saalekreis, Burgenlandkreis und Mansfeld-Südharz,
den gewählten Politikern von der kommunalen bis zur Bundesebene und einer Vielzahl von Partnern in den lokalen Bündnissen,
Kreisarbeitsgemeinschaften und anderen Partnerverbänden.
Besonders aber möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei den
vielen Helferinnen und Helfern aus unseren eigenen Reihen zu
bedanken, die sich in den zurückliegenden Monaten ehrenamtlich und mit hoher persönlicher Motivation in die Flüchtlingshilfe
eingebracht und damit auch zur weiteren Stärkung der Solidargemeinschaft beigetragen haben.
Der PARITÄTISCHE wird auch weiterhin glaubwürdiger, kritischer
und verlässlicher Partner sein und gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen konsequent und selbstbewusst benachteiligte und in Not geratene Menschen vertreten.
PARITÄTISCHE Regionalstelle Süd
Regionalleiter:
Dr. Peter Piechotta
Kreisgruppe Halle (Saale): 29 Mitglieder
Kreisgruppenbeirat
Vorsitzender:
Holger Friedrich (DLRG LV Sachsen-Anhalt e.V.)
Mitglieder:
Reiner Schock (Nothilfe ohne Tabu e.V.)
Thomas Gaertner (Volkssolidarität 1990 e.V.)
Kreisgruppe Saalekreis: 15 Mitglieder
Kreisgruppenbeirat
Vorsitzende:
Irina Oberländer (DLRG Leuna-Merseburg e.V.)
Mitglieder:
Uwe Bastian (Arbeiter-Samariter-Bund, RV Saalekreis
Süd e.V.)
Marko Weise (PSW GmbH, Sozialwerk Kinder- und
Jugendhilfe)
Kreisgruppe Burgenlandkreis: 17 Mitglieder
Kreisgruppenbeirat
Vorsitzende:
Anette Hanl (Grüne Rose – Hilfenetzwerk gGmbH)
Mitglieder:
Christl Große (Kinder- und Jugendhilfe e.V. Weißenfels)
Werner Kutschbach (Behindertenverband
Burgenlandkreis e.V.)
Kreisgruppe Mansfeld-Südharz: 16 Mitglieder
Kreisgruppenbeirat
Vorsitzende:
Nicole Kühnold (Lebenshilfe Mansfelder Land e. V.)
Mitglieder:
René Pischel (Projekt 3 gGmbH)
Kati Kowalski (Kreisbehindertenverband Eisleben e.V.)
Wir sind für Sie da!
Merseburger Straße 246 in 06130 Halle/S.
Telefon: 0345 | 5204115, Telefax: 0345 | 5204119
[email protected]
Ansprechpartner:
Dr. Peter Piechotta, Petra Vogel
Ihr
Regionalleiter Süd
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Interessen vertreten
Lobbying
Im Jahr 2015 wählten die Vertreter der Mitgliedsorganisationen aus Mansfeld-Südharz ihren neuen Kreisgruppenbeirat.
Nicole Kühnold, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Eisleben
e.V. wurde als Vorsitzende bestätigt. Kati Kowalski aus dem
Kreisbehindertenverband Eisleben e.V. und Rene´ Pischel
vom Projekt 3 gGmbH stehen ihr in der Arbeit zur Seite.
Mitgliedsorganisationen Region Süd
(Sitz der Geschäftsstellen)
Neues aus dem Arbeitskreis
Behindertenverbände der
Regionalstelle Süd
Ein bedeutender Schwerpunkt der Arbeit war auch die
weitere Gestaltung der Barrierefreiheit in den Landkreisen
und Einrichtungen, insbesondere auch in Wahllokalen, und
die Auswirkungen von TTIP und CETA. Somit beteiligten
sich auch die Behindertenverbände an der am 10. Oktober
2015 in Berlin stattgefundenen Großdemonstration, zu der
auch der PARITÄTISCHE aufgerufen hatte.
Der Arbeitskreis Behindertenverbände der Regionalstelle
Süd hat im Jahr 2014 seine Arbeit weiter aktiviert und sich
über aktuelle und wichtige Themen verständigt, so z.B.
über die Ausgestaltung des Bundesteilhabegesetzes in den
Vereinen oder die Einführung des Mindestlohnes ab 2015
und dessen Auswirkungen auf die Arbeit der Vereine. Die
Freiwilligenagentur Halle stellte ein Projekt zur Schaffung
inklusiver Engagement-Möglichkeiten für Menschen mit
Beeinträchtigungen vor und warb für eine aktive Beteiligung der Behindertenverbände im Projekt. Alle Behindertenverbände sehen im Arbeitskreis inzwischen eine wichtige Plattform des Erfahrungs-, Informationsaustausches
und des gemeinsamen Handelns.
Für den Bereich der Regionalstelle Süd konnten verschiedene Projekte mit Hilfe der Aktion Mensch im Bereich Barrierefreiheit realisiert werden. Alle drei Selbsthilfekontaktstellen haben jetzt automatische Türöffner und so können
auch Senioren und Rollstuhlfahrer selbständig die Kontaktstellen betreten. Ebenso verfügen alle Kontaktstellen über
Hörschleifensysteme, um Beratungsgespräche mit Hörgeschädigten führen zu können. Aber auch für unsere Vereine
konnten wir in diesem Bereich etwas tun. In der Regionalstelle gibt es zur kostenfreien Leihe ein Hörschleifensystem
für Räume bis 20 Personen und ebenso eine mobile Hebebühne für Rollstühle um eine Höhe bis zu einem Meter
überwinden zu können.
Wir sind wieder einen Schritt weiter, aber noch lange nicht
am Ziel.
Vielen Dank an Herrn Dr. Hildebrand (Allgemeiner Behindertenverband in Sachsen-Anhalt e.V.) und Herrn Hattermann
(Referat Hilfen für Menschen mit Behinderungen) für die
fachliche Begleitung und Unterstützung des Arbeitskreises.
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Interessen vertreten
Lobbying
Lokale Aktivitäten zum Jubiläum
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des PARITÄTISCHEN
Sachsen-Anhalt hat auch die Regionalstelle Süd gemeinsam mit ihren Mitgliedsorganisationen einzelne Aktionen
begleitet und sogar ein weltweit sichtbares Signal gesetzt.
Hierzu haben wir an oder in der Nähe (das wird nicht verraten) einer unserer Einrichtungen einen Geocache „PARI 1“
platziert. Eigentlich sollten noch Nummer 2 und 3 folgen,
aber wir haben die Fangemeinde unterschätzt, die gewählten Plätze sind leider schon vergeben. Für jene die noch
nichts mit Geocaching zu tun hatten: Geocaching ist eine
Art moderne Schatzsuche, bei der ein GPS-Empfänger und
Koordinaten aus dem Internet verwendet werden. Dabei gilt
es Behälter zu finden, die andere Geocacher (also wir) meist
an besonders schönen oder ungewöhnlichen Orten versteckt haben. Aus den Behältern wird üblicherweise etwas
herausgenommen und etwas neues hineingelegt und ein
Eintrag in einem Logbuch vorgenommen. Der Inhalt dieser
„Schätze“ ist meist von geringem Wert. Es gilt oft die Devise:
„Der Weg ist das Ziel!“ Das Ganze hat den schönen Nebeneffekt der kostenlosen Werbung für unsere Einrichtung.
Unter dem Motto „wir schwärmen für Bewegung“ beteiligte sich der PARITÄTISCHE erneut sportlich am Firmentriathlon in der Region Weißenfels und erstmalig an der
Firmenstaffel in Magdeburg. Sowohl Mitglieder des Landesvorstandes, Mitarbeiter des PARITÄTISCHEN als auch
Vertreter von Mitgliedsorganisationen ließen es sich nicht
nehmen, für einen guten Zweck zu Laufen, zu Schwimmen
und Rad zu fahren. Es hat allen viel Spaß gemacht, deshalb
wird es auch im nächsten Jahr eine erneute Beteiligung
geben.
Wir müssen Reden
Auch den traditionellen „Salzpokal der Rettungsschwimmer“ des DLRG Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V. vom
04. – 06. September 2015, welcher mit über 200 Rettungsschwimmern aus 20 DLRG-Vereinen und 10 Bundesländern
zum 20. Mal in Halle (Saale) stattfand, nutzen wir für eine
gemeinsame Aktion. Unter dem Motto „Mehr Hilfe wagen,
Leben retten“ wurde das Thema Rettungssport mit dem
Thema Inklusion verbunden. Da regional unterschiedlich
aber zunehmend mehr Menschen mit Beeinträchtigungen
auch den Rettungssport für sich erschließen, konnte man
am ersten Tag in Rettungsaktionen als Rettungssportler
und Kampfrichter erleben, wie auch Menschen mit Beeinträchtigungen wirksam werden können.
Unsere drei Selbsthilfekontaktstellen betreuen insgesamt
ca. 320 Selbsthilfegruppen. Auch die Selbsthilfegruppen
unserer Mitgliedsorganisationen nutzen diesen Service
regelmäßig. So finden jährlich unter der Organisation der
Selbsthilfekontaktstelle Halle-Saalekreis ein Weiterbildungs-Seminarwochenende in Altenrode für die Gruppensprecher der Stadt Halle und des Saalekreises statt.
An diesem Wochenende können sich alle im Bildungshaus
am Harz zu wichtigen Themen austauschen, Erfahrungen
sammeln oder weitergeben und sich von Referenten zu
wichtigen Themen informieren lassen, z. B. zu den Themen
„Vor Gruppen sprechen und souverän wirken“, „Neues zum
Schwerbehindertenrecht“, „Gesprächsführung“ oder „Pressearbeit die auch ankommt“. Aber auch selbst aktiv werden
ist angesagt, so gab es 2014 eine Einführung in „Nordic
Walking“ und 2015 in „Feldenkrais“. Alle sind schon auf die
Themen für 2016 gespannt.
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Fachliche und politische Information
und Beratung
Regionale
Interessenvertretung
Die Beratung und Betreuung der Mitgliedsorganisationen, ihre Begleitung und Interessenvertretung in der
Region – dies sind wesentliche Aufgaben der PARITÄTISCHEN VertreterInnen vor Ort. Die Regionalstelle Süd
bietet in diesem Rahmen nicht nur regionale Fachberatung an, sondern informiert vor Ort zu sozial- und verbandspolitischen Themen und kommunalspezifischen
Entwicklungstendenzen.
Durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit tragen die Regionalstellen mit ihren Mitgliedsorganisationen zur Stärkung
des PARITÄTISCHEN Images bei und zeigen Gesicht, wenn
es um Interessenvertretung geht.
Auch Informations- und Unterstützungsarbeit wurde
2014/2015 für Mitglieder geleistet, bei:
• der Umstrukturierung und Sicherung der sozialen
Angebotsstruktur der Mitglieder
• Konzept- und Projektüberarbeitungen
• der Kontaktaufnahme mit regionaler Politik
• der Weiterleitung von Informationen aus verbandlichen
Gremien und kommunalen Verwaltungen
• der Bereitstellung von Mitarbeiter*innen (SGB II) in den
Mitgliedsorganisationen durch das Büro für Gemeinwohlarbeit
• der Schadensbeseitigung Hochwasser
• der Förderung von Inklusionsprojekten
• der Vermittlung von Service- und Bildungsangeboten
• der Organisation von Aktionen der Mitglieder
• der Organisation und Finanzierung von Selbsthilfeaktivitäten der Selbsthilfegruppen
• der Neuformierung von Selbsthilfeforen
• der Spendenakquise für Benefizveranstaltungen und
der finanziellen Unterstützung in Notsituationen
Zu folgenden Themen wurde in den Versammlungen aller
vier Kreisgruppen, aber auch im Rahmen von Fachtagungen, Einzel- und Gruppengesprächen und in regionalen
Ad-hoc-Arbeitskreisen unter Einbeziehung von Expert*innen beraten:
• Vereinsrecht (Fragen der Vereinsgründung, Satzungsfragen, Vorstandsarbeit, Sicherung der Gemeinnützigkeit,
Versicherung im Ehrenamt)
•Lobbyarbeit
• Fördermittelbeantragungen, Verwendungsnachweisführungen, vorrangig „Aktion Mensch“
• Kommunalfinanzierung und Veränderungen der
kommunalen Sozialplanung
• Förderung bürgerschaftlichen Engagements und
Selbsthilfe
• Entwicklung und Qualifizierung ehrenamtlicher
Vorstände
• Unterstützungsmöglichkeiten für Hochwassergeschädigte
• Entgeltverhandlungen der Hilfen zur Erziehung
• Umsetzung des neuen Kinderfördergesetzes
• Neustrukturierung der Beratungslandschaft in
Sachsen-Anhalt / Integrierte psychosoziale Beratung
• Kürzungen freiwilliger Leistungen
• Seniorenpolitische Gesamtkonzepte und Bildung- bzw.
Neustrukturierung von Seniorenbeiräten
• Neuformierung des Inklusions- und Behindertenbeirates
Burgenlandkreis
• Gemeinsame Vorbereitung der „Europäischen Protesttage zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“
• Zukünftige Ehrenamtsförderungen in der Stadt Halle
(Saale)
• Flüchtlingssituation und aktive Beteiligung an Unterstützungsmaßnahmen und Integration
• Gemeinsame Aktionen zur Jubiläumsveranstaltung
des PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt
Zusätzlich wurden in Veranstaltungen und Workshops verschiedene Seminare für unsere Mitglieder angeboten:
• Leichte Sprache
• Engagement braucht Leadership
• Finanzen im Verein
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Finanzielle Unterstützung
von Mitgliedsorganisationen
Der PARITÄTISCHE unterstützt seine Mitglieder mit
ihren Einrichtungen und Beratungsstellen sowie den
Selbsthilfegruppen der Region Süd bei der Umsetzung
von Projekten und Konzepten einschließlich der Akquise
von Fördermitteln.
Konkrete Unterstützungen werden geleistet bei der
• Information über öffentliche Fördermittel, Stiftungen,
Darlehen;
• Planung von Projekten;
• Vermittlung von Finanzhilfen.
Fördermittel
Weitere Fördermittel
Suchtkrankenhilfe /
Selbsthilfe
Die PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen des Regionalbereiches Süd
konnten sich in den Jahren 2014/
2015 über Zuschüsse/Zuwendungen
in einer Gesamthöhe von 460.217 €
freuen.
Durch die Stiftung Deutsches Hilfswerk wurden soziale Projekte mit
einer Gesamthöhe von 128.731 €
gefördert.
Die Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe konnten sich über Förderungen
durch die DRV Mitteldeutschland
sowie Bund mit einer Gesamthöhe
von 238.009 € freuen.
Insgesamt wurden 15 Mitglieder mit
33 Maßnahmen durch Unterstützung des Verbandes gefördert.
Für spezielle Weiterbildungen konnten über die Wilhelmine Lübke
Stiftung – Kuratorium Deutsche
Altershilfe Zuwendungen in Höhe
von 260 € eingeworben werden.
Davon wurden durch die Aktion
Mensch soziale Projekte und Baumaßnahmen mit einer Gesamthöhe
von 313.826 € gefördert.
Die Lotto-Toto GmbH hat ebenfalls soziale Projekte und Baumaßnahmen mit einer Förderhöhe von
17.400 € unterstützt.
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Die Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und -kontaktstellen der
Region Süd haben Zuwendungen in
Höhe von 124.726 € erhalten.
Die Landesverbänder der Selbsthilfe
und Selbsthilfekontaktstellen in der
Region Süd konnten sich über Förderungen durch die Krankenkassen in
Höhe von 154.950 € freuen.
Projekte
und Innovation
Safi heißt jetzt Mario und kann Deutsch
Seit immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund
nach Sachsen-Anhalt gelangen, verstärken auch wir unser
schon vorhandenes Engagement, um zielgruppenspezifische Angebote für Migrant*innen, gemeinsam mit den
unter unserem Dach vereinten Vereinen, anzubieten. Neben
den Mitgliedsorganisationen die im Flüchtlingsbereich tätig
sind, engagieren sich zahlreiche weitere paritätische Vereine
und Verbände in allen Bereichen der sozialen Arbeit für und
mit Flüchtlingen. Sie unterstützen, werben um Verständnis
für die aktuelle Situation und beziehen Stellung gegen ausländerfeindliche Strömungen.
auch neu lackiert werden, um dann an neue Besitzer weitergegeben zu werden. Herr Sulek als Integrationskoordinator und
Herr Tawil als Leiter der Beratungsstelle fanden, dass Fahrräder
eine gute Sache sind, um Familien aus Syrien, dem Libanon
und eine russisch-jüdische Familie mobiler zu machen. Schaut
man in die Gesichter der Beschenkten, merkt man, dass dies
vollauf gelungen ist. Die Lehrgangsteilnehmer der DEKRAAkademie konnten sich bei der Übergabe überzeugen, wie
sinnvoll ihre Arbeit war und halfen gern noch die Fahrräder auf
den jeweiligen Benutzer genau einzustellen. Erste Fahrversuche vor Ort zeigten, wie groß die Freude auf beiden Seiten war.
Nachfolgend zwei Beispiele aus unserer aktuellen Arbeit mit
den Mitgliedsorganisationen:
Safi lebt seit Januar 2014 mit seinen Eltern in Deutschland
und seit Februar 2014 in Merseburg. Zu Beginn unseres Projektes mit der DLRG Ortsgruppe Leuna-Merseburg e. V. im
Mai konnte er kein Deutsch. Um mit den anderen Kindern
im und am Wasser Spaß zu haben war das kein Problem,
aber auf Fragen antwortete er immer mit „Ja“ oder „Mario“.
Jeder fragte sich: Warum Mario? Ganz einfach, Safi begeistert sich für Super-Mario und möchte wie dieser sein und
heißen. Ruft man also
nach Mario kommt Safi
angerannt. Inzwischen
spricht er als stolzes
Kindergartenkind auch
schon perfekt Deutsch
und kann auch ganz gut
schwimmen. Er und sein
Freund Seifedin haben
ihre Angst vor Wasser
und dem Schwimmen verloren und im
Sommer 2015 ihr Seepferdchenabzeichen
geschafft.
Inklusionspreis „MOSAIK“ des
Vereins „Mit Handicap leben“ e.V.
Der vom halleschen Verein „Mit Handicap leben e.V.” ins
Leben gerufene Inklusionspreis MOSAIK aus Mitteldeutschland wurde 2013 zum ersten Mal verliehen und ist zu einer
Erfolgsgeschichte geworden. Die Preisträger zeichnen sich
dadurch aus, dass sie sich im besonderen Maße für Inklusion
stark machen, bzw. diese bereits auf unterschiedlichste Art
und Weise umsetzen. Der Preis kann an Menschen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Institutionen bzw. Projekte
gehen, die andere Menschen mit Behinderungen unterstützen und ihnen helfen eine aktive Teilhabe in der Gesellschaft
zu verwirklichen. Aber auch an Menschen, die sich trotz einer
Behinderung nicht von den Barrieren haben aufhalten lassen
und so zu einem positiven Vorbild geworden sind. Eine Jury,
in die auch PARITÄTER berufen waren, wählt unter den eingegangenen Bewerbungen die Preisträger aus.
Bei der Verleihung des diesjährigen Inklusionspreises
MOSAIK aus Mitteldeutschland sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow: „Inklusion bedeutet Anerkennung, Respekt und Wertschätzung für alle, unabhängig
davon, was uns Zufall, Natur oder Herkunft auf den Lebensweg mitgeben“. „Ein demokratischer Staat hat die Aufgabe,
gerechte Lebensperspektiven für alle trotz unterschiedlicher, individueller Ausgangsbedingungen zu schaffen. Der
Inklusionspreis MOSAIK aus Mitteldeutschland unterstützt
vorbildlich das Ziel, die Sinne für die Bedingungen einer
fürsorgenden Gesellschaft und für die Bedürfnisse von
Menschen mit Behinderungen zu schärfen.“
Die diesjährigen Preisträger waren: Franziska Appel (Halle) •
Kelles Klädener Suppenmanufaktur (Altmark) • Kinderhaus
Sonnenschein (Bautzen) • Verein „Pro Assistenz“ (Jena) •
Choreograf und Regisseur Bronislav Roznos (Dresden) •
Frieder Badstübner (Halle)
Spenden sind so eine Sache. Man fragt sich, ob sie immer dort
ankommen wo sie gebraucht werden. Bei der Aktion „Fahrräder“ konnte man das vor Ort sehen – ja sie kamen bei den
Menschen an. In einer gemeinsamen Aktion der DEKRA Akademie Merseburg, der Beratungsstelle für Migrant*innen des
PARITÄTISCHEN Sachsen-Anhalt e. V, Regionalstelle Süd und
dem Integrationskoordinator des Landkreises Saalekreis konnten 8 Fahrräder an Familien mit Migrationshintergrund übergeben werden. Dies klingt kompliziert, ist aber ganz einfach.
Herr Backhaus von der DEKRA erzählte, dass die Fahrräder
im Rahmen einer Bildungsmaßnahme repariert und zum Teil
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Kooperationen
und Netzwerke
Der PARITÄTISCHE ist im Regionalbereich Süd in einer Vielzahl von Ausschüssen und Gremien präsent.
Diese Gremienarbeit eröffnet die Chance der Mitwirkung, der Einflussnahme und der Interessenvertretung der Mitgliedsorganisationen in den verschiedenen sozialpolitischen Feldern.
In Abstimmung mit Vertretern der Kreisgruppenbeiräte und engagierter Mitgliedsorganisationen nimmt der PARITÄTISCHE dabei sein Beteiligungsrecht war und pflegt enge Kontakte zu Politik und Verwaltung sowie zu Bündnis-,
Kooperations- und Netzwerkpartnern der Region.
Mitgliedsorganisationen können sich bei Fragen jederzeit an die jeweilige Vertretungsperson wenden. Der Kontakt
erfolgt zumeist über die Regionalstelle.
Ausschüsse
Arbeitsgemeinschaften
Arbeitskreise / Bündnisse /
Beiräte
Stadt Halle (Saale)
LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege
Dr. Peter Piechotta
Jugendhilfeausschuss
Jörg Rommelfanger (Trägerwerk Soziale Dienste in
Sachsen-Anhalt GmbH)
Die PARITÄTISCHE Regionalstelle Süd vertritt die
Interessen ihrer Mitgliedsorganisationen in folgenden weiteren regionalen Gremien und Netzwerken:
Halle (Saale)
• Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft
• Seniorenrat
• Lokales Bündnis für Familie
• Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage
• Freiwilligenagentur Halle/Saalekreis
• Engagementbeirat
Saalekreis
Kreisarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der
Freien Wohlfahrtspflege
Dr. Peter Piechotta
Irina Oberländer (DLRG Ortgruppe Leuna-Merseburg e.V.)
Jugendhilfeausschuss
Irina Oberländer
Jens Rudolph (Das Nest e.V.)
Saalekreis
• Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft
• Lokales Bündnis für Familie
• Bündnis Inklusion „Chancengleichheit und Vielfalt“
• LAP Saalekreis
• AG Ehrenamt „Asyl“
Burgenlandkreis
Kreisarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der
Freien Wohlfahrtspflege
Dr. Peter Piechotta
Anette Hanl (Grüne Rose – Hilfenetzwerk gGmbH)
Jugendhilfeausschuss
Dr. Peter Piechotta
Katrin Gröschel (Frauen- und Kinderschutzverein e.V. in
Zeitz)
Hartmut Dorsch (Lebenshilfe Naumburg e.V.)
Sozialausschuss
Monika Küßner (Selbsthilfekontaktstelle BLK)
Burgenlandkreis
• Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft
• Lokales Bündnis für Familie
• Bündnis Inklusion „Chancengleichheit und Vielfalt“
• Naumburger Bündnis für Demokratie
• Integrationsnetzwerk Burgenlandkreis
• Inklusions- und Behindertenbeirat des Landkreises
Mansfeld-Südharz
Kreisarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der
Freien Wohlfahrtspflege
Dr. Peter Piechotta
Nicole Kühnold (Lebenshilfe Mansfelder Land e.V.)
Jugendhilfeausschuss
Silke Zinke (Trägerwerk Soziale Dienste in SachsenAnhalt GmbH)
Mansfeld-Südharz
• Kreisseniorenrat
Land Sachsen-Anhalt
• Beirat Flüchtlingsfrauenhaus
• Beratender Ausschuss für behinderte Menschen
• Arbeitskreis „Selbsthilfekontaktstellen“
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Beratung und Betreuung
unserer Mitglieder
„Armut regional begegnen –
Kinder- und Familienperspektiven im Burgenlandkreis“
Die anwesenden Fachexperten und Vertreter aus Politik
und Verwaltung verdeutlichten in den drei Impulsreferaten und Workshops (Regionale Lebenslagen Alleinerziehender, Armut als Barriere und Teilhabe durch Arbeit) wie
vielfältig Armut ausgeprägt ist und verwiesen vor allem
auf eine zu verändernde Wirtschafts- und Lohnpolitik und
auf eine dringend notwendige Anpassung des Existenzminimums und der kinderspezifischen Regelsätze sowie
auf eine Neujustierung des Bildungs- und Teilhabepaketes.
Es wurde auch deutlich, dass Armut nicht nur finanzielle
sondern vor allem auch soziale und von fehlender Bildung
geprägte Ursachen hat. So zeigt sich z.B. eingeschränkte
Erziehungskompetenz der Eltern in deutlich erhöhter
Anzahl von Familien, die Erziehungshilfe vom zuständigen
Jugendamt erhalten.
Jüngste Studien und Veröffentlichungen, insbesondere
der PARITÄTISCHEN Forschungsstelle, belegen, dass die
Armutsgefährdung in Sachsen-Anhalt weiterhin auf
hohem Niveau ist. Besonders Kinder und Alleinerziehende,
aber auch Menschen mit Behinderungen und zunehmend
Menschen mit Migrationshintergrund befinden sich in der
Armutsfalle. Trotz zahlreicher Ansätze zur Armutsprävention und -intervention hat sich die Lebenssituation der
Betroffenen auch im Burgenlandkreis nicht wesentlich
verbessert.
In Fortsetzung der beiden vorangegangenen Sozialkonferenzen 2009 und 2012 hatten deshalb die Kreisarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und das Lokale Bündnis für Familie Naumburg unter
Schirmherrschaft des Landrates Götz Ulrich im November
2015 erneut zur Diskussion aufgefordert.
Ressortübergreifende Handlungskonzepte, der Wille zu
ihrer Durchsetzung, aber auch Vernetzungsbemühungen
kommunaler Institutionen und Träger sind Voraussetzung
für eine bestmögliche Prävention. Insbesondere wurde
angeregt, nicht nur im Kreistag des Burgenlandkreises eine
stetige Form zu finden, das Thema Kinderarmut zu diskutieren, sondern gemeinsam mit den regionalen Bündnissen für Familie zukünftig eine bestmögliche Allianz gegen
Armut zu entwickeln und die anwesenden Konferenzteilnehmer in diesen Prozess eng mit einzubeziehen.
Was ist zu tun? Wie kann noch gezielter und abgestimmter
Armutstendenzen entgegen gewirkt werden? Welche individuellen Unterstützungsformen und kleinräumigen Handlungskonzepte sind erforderlich und am wirkungsvollsten?
Wo steht man vor neuen Herausforderungen, ist in gemeinsamer Verantwortung und Pflicht und benötigt ein kooperatives Miteinander?
Die Wohlfahrtspflege generell, besonders aber die regionale Kreisarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege
und insbesondere die Kreisgruppe Burgenlandkreis des
PARITÄTISCHEN stehen auch weiterhin als Ansprechpartner, aber auch als handelnde Akteure zur Verfügung und
werden den Prozess, passende Konzepte zur Armutsprävention zu entwickeln und eine armutsfeste Infrastruktur
zu schaffen, aktiv begleiten. Die Sozialkonferenz soll im
Oktober 2017 fortgesetzt werden.
Foto: © motorradcbr / fotolia
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Beratung und Betreuung
unserer Mitglieder
Selbsthilfekontaktstellen
Selbsthilfekontaktstellen wirken auf lokaler Ebene mit
dem Ziel, die Eigenverantwortung und gegenseitige
Hilfe zu stärken. Sie arbeiten indikations-, bereichsund themenübergreifend und unterstützen in besonderem Maße Selbsthilfegruppen. Die Kontaktstelle:
In jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt in
Sachsen-Anhalt finden sie jeweils eine Kontaktstelle.
Alle 14 Beratungsstellen sind im Arbeitskreis »Selbsthilfekontaktstellen« vernetzt. Weitere Informationen
finden Sie unter: www.selbsthilfekontaktstellen-lsa.de
• berät BürgerInnen, Gruppen, Initiativen und Fachleute zu allen Fragen der Selbsthilfe
•vermittelt Überblicksinformationen und konkrete
Kontakte zu bestehenden regionalen Selbsthilfegruppen, ergänzend zu überregionalen Selbsthilfeorganisationen
• bietet Interessierten individuelle Beratung bei der
Suche nach dem für sie geeigneten Selbsthilfeangebot und verweist parallel auf professionelle Versorgungs- und Betreuungsmöglichkeiten
•betreut Initiatoren von Selbsthilfegruppen, bringt
Menschen mit gleichen Anliegen und Problemen
zusammen und begleitet auf Wunsch neue Gruppen
in der Gründungsphase
•berät und unterstützt bei der Beantragung und
Abrechnung von Fördermitteln
• führt alle technischen Einrichtungen, die in den Gruppen arbeitserleichternd genutzt werden können
Organisationsbüros für Gemeinwohlarbeit
Die Kontaktbüros vermitteln Arbeitsgelegenheiten im
sozialen Bereich und Langzeitarbeitslose in sinnvolle
Beschäftigung.
Organisationsbüro für Gemeinwohlarbeit
Saalekreis
Sixtistraße 16a
06217 Merseburg
Tel.: 03461 | 341872
Fax: 03461 | 249453
Ansprechpartnerin: Ulrike Eller
Beratungsstelle nach dem Landesaufnahmegesetz
in Halle (Saale)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 | 2036563
0345 | 2036578
AnsprechpartnerIn: Frau Keitel
Herr Amelal
PARITÄTISCHE Selbsthilfekontaktstelle
Halle-Saalekreis
Merseburger Straße 246 • 06130 Halle (Saale)
Tel.: 0345 | 5204110/11 • Fax: 0345 | 5204112
Email: [email protected]
Internet: www.kontaktstelle-shg.de
Ansprechpartnerin: Meik Voigt
Beratungsstelle nach dem Landesaufnahmegesetz
in Merseburg
Sixtistraße 16 a
06217 Merseburg
03461 | 200989 2036563
Tel.: AnsprechpartnerIn: Herr Tawil
Frau Süß
Frau Sluka
PARITÄTISCHE Selbsthilfekontaktstelle Saalekreis
Sixtistraße 16a • 06217 Merseburg
Tel.: 03461 | 341872 • Fax: 03461 | 249453
Email: [email protected]
Internet:www.shk-merseburg.de
Ansprechpartnerin: Ulrike Eller
Integrationshelferin Saalekreis
Sixtistraße 16 a
06217 Merseburg
03461 | 249452
Tel: Ansprechpartnerin:
Frau Sommer
PARITÄTISCHE Selbsthilfekontaktstelle
Burgenlandkreis
Am Kalktor 5 • 06217 Zeitz
Tel.: 03441 | 725973 • Fax: 03441 |725989
Email: [email protected]
Internet: www.selbsthilfekontaktstelle-blk.de
Ansprechpartnerin: Monika Küßner
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Ausblick
Regionale Schwerpunkte
2016 | 2017
Hilfe zur Selbsthilfe
Die Regionalstelle Süd wird sich 2016 und 2017 mit seinen
Mitgliedsorganisationen besonders folgenden sozialpolitischen Schwerpunkten widmen:
Die Selbsthilfekontaktstellen in allen drei Landkreisen und
der Stadt Halle stehen auch weiterhin als Serviceeinrichtungen für regionale Selbsthilfegruppen zur Verfügung und
unterstützen ihre Selbsthilfeaktivitäten. Eingeschränkte
finanzielle Möglichkeiten werden durch veränderte Konzepte und Strukturen kompensiert. Politik und Verwaltung
müssen perspektivisch noch mehr für Selbsthilfe sensibilisiert werden.
Gegen Armut und Ausgrenzung
• Führende Beteiligung an der Fortsetzung der Sozialkonferenzen im Regionalbereich (verstärktere Thematisierung der Altersarmut) und Bildung von lokalen
Bündnissen bzw. thematischen Arbeitsgruppen in allen
drei Landkreisen und der Stadt Halle
• Aktivierung und Mitwirkung bei der Erstellung von
Armutsberichten im Burgenlandkreis und im Saalekreis
und Anregung sowie Durchsetzung flächendeckender
Sozialplanungen
• Hinwirken auf die Durchsetzung kommunal steuerbarer
Maßnahmen zur Armutsprävention und -intervention
• Einbeziehung von Unternehmern und Wirtschaftsverbänden in Aktivitäten gegen Armut und Ausgrenzung
Dem Thema „Junge Selbsthilfe“ ist zukünftig mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
In der Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen werden folgende Schwerpunkte
im Mittelpunkt stehen:
Umsetzung der UN-Konvention für Rechte von
Menschen mit Behinderungen
• Organisation von Fachtagungen zur weiteren Umsetzung der Konvention
• „Inklusion“ verständlich machen und Unterstützung der
Bemühungen um inklusive Mitgestaltung und Umbau
• Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt
• Regelmäßiger Erfahrungsaustausch der regionalen
Behindertenverbände und Organisation gemeinsamer
Aktionen zum „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“
• Begleiten von Einzelschicksalen
1. aktuelle Informationen über regionale und überregionale sozialpolitische Entwicklungen und Informationsaustausch
2. Präsenz in politischen Ausschüssen und Gremien und
zeitnahe Rückmeldung zu Ergebnissen
3. Erreichung einer hohen Außenwirkung des PARITÄTISCHEN und seiner Mitgliedsorganisationen durch
Pflege von Netzwerken und Lobbyarbeit mit und in der
Politik
4. Unterstützung der Freiwilligendienste
5. Beratung und ggf. aktive Lösungsunterstützung bei trägerinternen oder externen Problemfeldern
6. Förderung des Erfahrungs- und Fachaustausches unter
Mitgliedern im gleichen Arbeitsfeld, Organisation des
fachlichen Austausches in regionalen Facharbeitskreisen (z. B. Hilfen zur Erziehung, Umsetzung des KiFöG,
Flüchtlingshilfe, regelmäßige Treffen der Behindertenverbände)
7. Gemeinsame Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Soziale Infrastruktur in den Regionen erhalten
• Sinnvolle Vernetzung der Beratungslandschaft
• Angepasste Reaktionen auf demografische Entwicklungen
• Fachkräftemangel stetig thematisieren
• Kommunalfinanzierungen und Veränderungen der
kommunalen Sozialplanungen begleiten
• Bürgerschaftliches Engagement und Anerkennung
des Ehrenamtes fördern
• Sicherung von auskömmlichen Finanzierungen für
Freiwillige Leistungen
• Interkulturelle Kompetenzen stärken
• Aktive Begleitung von Unterstützungsmaßnahmen für
und mit Flüchtlinge/Migranten
Die Regionalstelle wird den nötigen Rahmen für
gemeinsame Aktionen, Bündnisse und Projekte bieten!
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