Vier Jahre Ciência sem Fronteiras Alemanha
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Vier Jahre Ciência sem Fronteiras Alemanha
Vier Jahre Ciência sem Fronteiras Alemanha – Bilanz einer Erfolgsgeschichte 2 3 Impressum Inhaltsverzeichnis Grußworte Herausgeber: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) German Academic Exchange Service Kennedyallee 50, 53175 Bonn www.daad.de Referat Lateinamerika/CsF Campus Deutschland Traumstart für Berufs- und Lebensweg Projektkoordination: Katharina Riehle, Julia Kracht, DAAD Ein Platz im Herzen – ein CsF-Stipendiat über seine Erfahrungen in Deutschland Konzeption, Redaktion: Katja Spross, Carolin Brühl, Uschi Heidel, Trio Service GmbH, Bonn www.trio-medien.de Promovieren in Deutschland – Gewinn für beide Seiten Soziale Betreuung – Persönlich und individuell Übersetzung: Lina Lopes Monteiro LLM Language Solutions, Aschaffenburg Layout & Satz: Stefanie Naumann Designbüro Lübbeke Naumann Thoben, Köln www.LNT-design.de Druck: flyerheaven GmbH, Oldenburg www.flyerheaven.de Auflage: Dezember 2015 – 1.000 Alle Rechte vorbehalten © DAAD 4 Bildnachweise: Titel: Carl Duisberg Centren / Thekla Ehling, Inhaltsverzeichnis: oben: Kim Westerich, Mitte und unten: DAAD/ Rainer Hotz, S. 4: Wanka: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Steffen Kugler, Wintermantel: DAAD/Thilo Vogel, S. 5: CNPq, S. 6: RWTH – Aachen, Peter Winandy, S. 7: Herman Luís Lebkuchen, S. 8: Gruppenbild: Talles Bruno Oliveira, Frau Riehle: DAAD/ Rainer Hotz, S. 9: Augusto Boshammer Piazera, S. 10: Claudia Wickleder, S. 11: DAAD/Rainer Hotz, S. 12: Stefan Berger, S. 13: privat, S. 14: privat, S. 15: privat, S. 16: DAAD/Rainer Hotz, S. 17: DAAD/Rainer Hotz, S. 18/19: November 2015: DAAD/Betina Soares März 2012: Roberto Stuckert Filho, Juni 2012: DAAD/Pedro Sousa, Juni 2013: DAAD/Katharina Riehle, Mai 2014: DAAD/ Katharina Riehle, Juli 2014: DAAD/Rainer Hotz, September 2014: DAAD/Ubivent, November 2014: DAAD/Julia Kracht, Juli/August 2015: DAAD/Katharina Latsch, September 2015: DAAD/Rainer Hotz, Dezember 2015: DAAD/Rainer Hotz, S. 20 oben: Rômulo Andrade, unten: Michelle Santos, S. 21 oben: Michelle Santos, unten: Kärcher, S. 22 speak + write, S. 23 speak + write, Lukas Reif, DAAD/Rainer Hotz, S. 25 DAAD/Rainer Hotz Lebendige Forschungsverbünde 9 10 12 14 15 Mittendrin – Events Vom Netzwerk profitieren Schlaglichter aus vier Jahren 17 18 Mittendrin – Praktika Praxisnah punkten in deutschen Unternehmen 20 Mittendrin – Deutschlernen Von ersten Worten bis zur Fachsprache Wachsende Nachfrage DAAD Hand in Hand für Brasilien und Deutschland Das Team von Ciência sem Fronteiras Alemanha Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Fachliche Betreuung – Perfekt abgestimmt 7 Daten und Fakten 22 23 24 25 26 5 Grußworte Brasilien ist seit Jahrzehnten eines der wich- Bildung, Wissenschaft und Forschung leben vom Austausch der Gedanken, Ideen und Erkenntnisse – über Ländergrenzen hinweg. Die Internationalisierung von Bildung und Forschung hat in den vergangenen Jahren entscheidend an Bedeutung gewonnen. Brasilien ist in der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit eines der bedeutendsten Partnerländer Deutschlands in Südamerika. Bei den ersten deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen im August 2015 haben beide Länder ein deutliches Interesse am Ausbau der Kooperationen in Bildung und Forschung gezeigt. Mit dem Stipendienprogramm „Wissenschaft ohne Grenzen“ ermöglicht die brasilianische Regierung seit 2012 Studierenden und Wissenschaftlern, im Ausland zu studieren und zu forschen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten kehren nicht nur mit neu gewonnenem Wissen und zahlreichen Erfahrungen nach Brasilien zurück, sondern bereichern auch auf vielfältige Weise unsere Hochschullandschaft. Den deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten sowie dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) danke ich für das große Engagement bei der Umsetzung des Programms. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine interessante Lektüre. Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung tigsten Partnerländer des DAAD. In dieser Zeit sind zahlreiche Programme des akademischen Austauschs entstanden, die sich durch eine breite inhaltliche Ausrichtung auszeichnen. Das größte und ehrgeizigste Programm in den letzten Jahren ist „Wissenschaft ohne Grenzen“, das im Wesentlichen von der brasilianischen Regierung finanziert und vom DAAD unterstützt wird. In Deutschland nehmen über 100 Universitäten und andere Hochschulen am Programm teil. Diese haben seit 2012 knapp 6.000 Studierende und Doktoranden sowie Postdoktoranden aufgenommen und eine umfangreiche fachliche und soziale Betreuung geleistet. Die hervorragende Ausbildung an deutschen Hochschulen mit ihren praxisnahen Studiengängen bietet für die Stipendiaten einzigartige Studien- und Forschungsbedingungen. Die enge Beziehung zur deutschen Industrie sichert zahlreiche Praktikumsmöglichkeiten in deutschen Unternehmen, die für die berufliche Zukunft der Stipendiaten richtungsweisend sein werden. Ich bin überzeugt, dass die Nachhaltigkeit des Programms für die Internationalisierung der Forschungslandschaft und die Stärkung der internationalen Wissenschaftskooperationen Brasiliens beträchtlich sein wird. Mein Dank gilt den deutschen Hochschulen für ihr Engagement sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Auswärtigen Amt für die Unterstützung bei der Umsetzung von programmbegleitenden Maßnahmen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit unseren brasilianischen Partnern CAPES und CNPq und blicke mit Spannung der anstehenden zweiten Phase von CsF entgegen. Prof. Dr. Margret Wintermantel Präsidentin des DAAD Deutschland ist schon seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Partner Brasiliens in der internationalen Zusammenarbeit im Bildungsbereich. CAPES (Koordinierungsstelle für die Ausbildung von Hochschullehrern) arbeitet seit 1984 eng mit deutschen Agenturen zur Förderung der gemeinsamen Ausbildung von brasilianischen Lehrkräften und Forschern zusammen. So war es nur folgerichtig, dass Deutschland eines der ersten fünf Länder war, das sich am Programm „Wissenschaft ohne Grenzen“ beteiligt hat. Darüber hinaus macht die Qualität von Lehre und Forschung Deutschland zu einem der weltweit größten Wissens- und Innovationszentren. In den Jahren 2011 bis 2015 haben gut 6.000 Stipendiaten am Programm in Deutschland teilgenommen. Außerdem ist hervorzuheben, dass sich diese Zusammenarbeit nicht nur auf die akademische Mobilität beschränkt, sodass brasilianische und deutsche Universitäten auch den Internationalisierungsprozess in der Hochschulbildung und Forschung voranbringen können. CAPES hat eine Reihe von Aktivitäten zur Bewertung entwickelt. Dabei geht es sowohl um das zusammen mit CNPq (dem Nationalen Rat für Wissenschaft und Technologische Entwicklung) entwickelte innovative Verfahren zur Entsendung von 78.000 Studierenden an ausländische Universitäten – etwas in diesem Ausmaß noch nie da Gewesenes – als auch um die Erhöhung der Zahl der Studierenden und Doktoranden um 124 Prozent im Vergleich zum Zeitraum vor der Gründung von CsF. CAPES freut sich deshalb, dass der DAAD mit der Bilanzbroschüre eine Einschätzung des Programms „Wissenschaft ohne Grenzen“ aus deutscher Sicht einbringt. Dieser Beitrag wird die bereits in Brasilien eingeleitete Debatte und Analyse sicher bereichern und eine solche Bewertung wird die Grundlage für weitere Verbesserungen in der Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern bilden. Die Zusammenarbeit zwischen Brasilien und Deutschland im Bereich Bildung, Wissenschaft und Technologie ist ein Modell dafür, wie wir wissenschaftliche und technologische Erkenntnisse abgestimmt, ausgewogen und zum gegenseitigen Vorteil für eine Zusammenarbeit nutzen können, von der wir wünschen, dass sie künftig noch enger wird. Prof. Dr. Carlos Afonso Nobre Präsident von CAPES Mit der Einführung des Programms „Wis- senschaft ohne Grenzen“ (CsF) wurde die Zusammenarbeit zwischen dem Nationalrat für technologische und wissenschaftliche Entwicklung (CNPq) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), einer wichtigen Institution für den akademischen Austausch zwischen Brasilien und Deutschland, verstärkt und ausgebaut. „Wissenschaft ohne Grenzen“ führte zu einer stärkeren internationalen Einbindung der brasilianischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Das Programm eröffnet eine Fülle von Möglichkeiten für Forscher und Spezialisten, die in für Brasilien besonders wichtigen Bereichen tätig sind und eine akademische und technische Ausbildung in renommierten Einrichtungen in Deutschland anstreben. Damit wird auch eine stärkere Mitwirkung und die Integration in nationale und internationale Kooperationsnetze gefördert. Wir freuen uns, mit dem DAAD Bilanz über das CsF-Programm zu ziehen und seine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien sowie den beruflichen und akademischen Nutzen für die Stipendiaten zu unterstreichen. Prof. Dr. Hernan Chaimovich Guralnik Präsident von CNPq 6 Campus Deutschland Grußwort Frau Deutschland Prof. Dr. Wintermantel Campus 7 Traumstart für Berufs- und Lebensweg Das Studium in Deutschland erleben junge Brasilianer als einzigartige Chance für ihre Karriere und Lebensorientierung. Mitgegeben wird ihnen eine erstklassige Zusatzausbildung. Hermann Luís Lebkuchen hat seinen Namen von seinem deutschen Urgroßvater, der im 19. Jahrhundert nach Brasilien auswanderte. „Eine Vorstellung von Land oder Kultur meines Ahnen hatte ich nicht, und ich konnte auch die Sprache nicht sprechen“, sagt der junge Brasilianer. Dies änderte sich Ende 2014, als er mit dem CsFStipendienprogramm nach Deutschland kam. „Ich habe mich auf den Spuren meiner Vorfahren bewegt. Das war spannend, aber nicht der wichtigste Grund für meine Entscheidung.“ CsF – DAS PROGRAMM IM ÜBERBLICK Das Programm „Wissenschaft ohne Grenzen“ – Ciência sem Fronteiras (CsF) wurde im Jahr 2011 von der brasilianischen Regierung ins Leben gerufen und hat das Ziel, die Auslandsmobilität brasilianischer Studierender und Nachwuchswissenschaftler zu fördern. 100.000 Stipendien sollen jungen Akademikern der Natur- und Ingenieur- sowie Lebenswissenschaften ermöglichen, ihr Wissen an ausländischen Hochschulen weltweit zu �erweitern. Nach der ersten Programmphase verkündete die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff die Verlängerung des Programms bis Ende 2018. Finanziert wird das Programm aus Mitteln der brasilianischen Regierung. Für die Umsetzung in Brasilien sind die brasilianischen Agenturen der Wissenschaftsförderung CAPES und CNPq verantwortlich. Finanzielle Unterstützung von deutscher Seite leisten für Begleitmaßnahmen das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Auswärtige Amt. Deutschland liegt derzeit auf Platz fünf der beliebtesten Zielländer. Seit Programmbeginn kamen knapp 6.000 Studierende und Doktoranden sowie Postdocs an deutsche Universitäten. Der DAAD vermittelt die Stipendiaten über ein eigens für CsF eingerichtetes Onlineportal an die Hochschulen und Forschungsinstitute, organisiert Sprachkurse und betreut die Stipendiaten während ihres Aufenthalts. Das begleitende Monitoring des DAAD stellt die Qualität und stetige Verbesserung des Programms in Deutschland sicher. Durch verschiedene Veranstaltungen wie Sommerschulen, Webinare für die Stipendiaten oder Roadshows der DAAD Außenstelle in Rio de Janeiro wird das Programm zusätzlich unterstützt. Welchen Einfluss hatte Ihr Aufenthalt in Deutschland auf Ihre KarriereSehr gute Referenz entwicklung? Eher an Beruf und Karriere dachte Hermann 1,7 % 1,5 % Luís Lebkuchen, als er sich für Deutschland entstark 6,8 % schied. Für den Studenten der Luft- und Raumeher stark fahrttechnik an der Universidade Federal de Saneher gering 35 % 55 % ta Catarina (UFSC) war das wichtigste Motiv „die gering sehr gute Qualität der Ingenieurwissenschaften kann ich nicht beurteilen an deutschen Universitäten“. Als CsF-Stipendiat kam er an die Technische Universität Berlin und Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach Stipendienende absolvierte auch den Sprachkurs in Deutschland. „Die Kombination von Studium und Spracherwerb in Deutschland ist perfekt“, sagt der angehende Ingenieur. „Ich erweitere nicht nur meinen Horizont, sondern lese die wichtige Fachliteratur gleich in der Originaln Von der Theorie zur Praxis: sprache und erwerbe damit Kenntnisse, die eine sehr gute Referenz für meinen Studierende der TU Berlin arbeiten späteren Berufsweg sind.“ an Modellflugzeugen Damit Stipendiaten wie Lebkuchen ihre selbstgesteckten Ziele erreichen, werden sie an deutschen Hochschulen bestens betreut – an der TU Berlin zum Beispiel von Roswitha Paul-Walz vom Akademischen Auslandsamt. Die 40 CsF-Stipendiaten in Bachelorstudiengängen haben in ihr eine Ansprechpartnerin für alle Formalitäten und mehr. Paul-Walz und ihr Team kümmern sich auch um die Studienorganisation. „Wir sorgen für die Integration der jungen Leute in Institute und laufende Forschungsprojekte“, sagt die Betreuerin. So lernen sie die deutsche Universität als Lehr- und Forschungsinstitution kennen. „Im besten Fall entwickeln sie mit deutschen Wissenschaftlern Ideen für eine mögliche Promotion – vielleicht sogar wieder in Deutschland.“ Interdisziplinär und international Auch an anderen Hochschulorten gelingt die Integration der Stipendiaten ins deutsche Studiensystem. Dr. Joachim Krüger vom Fachbereich Raum- und Umweltwissenschaften und Biogeographie der Universität Trier koordiniert das CsF-Programm für Universität und Fachhochschule. Passgenau zum Studium in Brasilien werden hier sinnvolle Module ausgewählt und Stundenpläne entwickelt, die den jungen Menschen Zusatzqualifikationen sichern, erklärt der Koordinator. „Der Studiengang Umweltgeowissenschaften ist bei uns multidisziplinär und knüpft an Forschungsprojekte in n Hermann Luís Lebkuchen studiert seit 2014 Luft- und Raumfahrt technik in Berlin 8 Campus Deutschland Ein Platz im Herzen – ein CsF-Stipendiat über seine Erfahrungen in Deutschland Südamerika an. Brasilianische Naturwissenschaftler können sich hier gut spezialisieren.“ Einer von ihnen ist Talles Bruno Oliveira. Nicht nur inhaltlich kam ihm die Vielfalt entgegen: „Ich habe mich auch deshalb für Deutschland entschieden, weil hier Menschen aus aller Welt studieren.“ Der Kontakt mit internationalen und deutschen Studierenden habe ihn verändert, sagt er. „Ich bin offener und respektvoller gegenüber unterschiedlichen Kulturen geworden und habe gelernt, verantwortlicher und professioneller zu arbeiten.“ Studium und Praxis ergänzen sich Wertvoll waren für Talles Bruno Oliveira und Hermann Luís Lebkuchen die akademischen und industriellen Praktika – im Geobotanischen Labor der Universität Trier oder am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen. Beide schätzen das selbstständige und unabhängige Arbeiten, das ihnen in Deutschland zugetraut und abverlangt wird. Lebkuchen besuchte an der TU Berlin die Vorlesung über Aerolastik, also aerodynamische Kräfte, die auf die Struktur eines Flugzeugs einwirken. Über seinen Professor Wolf Krüger, Ingenieur am DLR, bemühte er sich anschließend erfolgreich um ein Praktikum am DLR, das er in Brasilien im Rahmen seines Studiums anerkennen lassen kann. „Man muss sich selbstständig für die Sache engagieren und dabei soziale Kompetenz beweisen – das ist eine sehr wichtige Erfahrung.“ Sein betreuender Professor ist von der Zielorientierung des Stipendiaten beeindruckt. „Studium und Praktikum ergänzen sich für ihn wunderbar. Er hat die theoretischen Grundlagen in Berlin erhalten, vertieft das Gelernte jetzt praktisch an einer Simulationsaufgabe, lernt die industriellen Arbeitsprozesse kennen und kann den fachlichen Besprechungen auf Deutsch sehr gut folgen.“ fenheit und Engagement der brasilianischen Stipendiaten sind überwältigend“, berichtet Katharina Riehle, die das CsFProgramm im DAAD koordiniert. Damit meistern die jungen Brasilianer, die oft zum ersten Mal ihr Land verlassen, die Herausforderungen eines Auslandsstudiums bestens. „Viele Stipendiaten bleiben mobil und orientieren sich mit Job oder Promotionsstudium wieder ins Ausland – das CsF-Programm ist ein Traumstart für mehr Internationalisierung von Brasiliens Forschung und Entwicklung.“ n Talles Bruno Oliveira (links) mit Kommilitonen aus aller Welt Da das DLR auch mit dem brasilianischen Flugzeugbauer Empresa Brasileira de Aeronáutica São José dos Campos bei São Paulo in Kontakt steht, rechnet sich Luís Lebkuchen nach seinem Studium in Deutschland gute Jobchancen aus. Genau wie Oliveira kann er sich aber auch eine Promotion in Deutschland vorstellen. „Lernbereitschaft, Of- » Viele Stipendiaten bleiben mobil und orientieren sich mit Job oder Promotionsstudium wieder ins Ausland – das CsFProgramm ist ein Traumstart für mehr Internationalisierung von Brasiliens Forschung und Entwicklung.« Katharina Riehle, Leiterin des Teams CsF-Alemanha im DAAD Ein Land ist nur so lange fremd, bis man sich darauf einlässt – so lautet das Fazit von Augusto Boshammer Piazera nach seinem Auslandsjahr in Deutschland. Als ich vor einem Jahr in Frankfurt ankam – unsicher auf der einen, aufgeregt auf der anderen Seite –, erwartete ich, dass mein Austauschjahr großartig werden würde. Ich irrte mich, denn es war viel mehr als das. Auch bei anderen Dingen lag ich falsch: Ich dachte, mein Deutsch sei gut, aber tatsächlich verstand ich nicht viel. Ich war überzeugt, dass alles perfekt sein würde – war es keineswegs. Ich glaubte, ich würde den Kursen an der Universität ganz leicht folgen können, nur um dann schon an den Grundlagen zu scheitern. Deutschland ist in vielerlei Hinsicht großartig: Die Züge sind pünktlich, die Infrastruktur ist gut, das Bildungsangebot ist unschlagbar und die Sicherheit ist grandios. Trotzdem gibt es Schwächen: Auf der Straße liegt genauso der Müll herum wie in anderen Ländern, es wird geflucht und gestritten, und es gibt sogar Fälle von Korruption. Aber der Unterschied ist, dass die Deutschen sich dafür schämen und die Probleme ernst nehmen. Freundschaften fürs Leben Vor meiner Zeit in Deutschland dachte ich auch, dass alle Deutschen kühl und zurückhaltend wären. Auch da habe ich mich geirrt. Solche Deutschen gibt es zwar, aber andere sind sehr offen und gehören zu den charismatischsten Menschen, die ich je getroffen habe. Womit ich nicht gerechnet habe: Ich habe echte Freundschaften geschlossen, die hoffentlich mein Leben lang halten. Die Deutschen brauchen länger, bis sie mit jemandem warm werden, aber wenn man ihre Freundschaft gewonnen hat, sind sie die nettesten und loyalsten Freunde, die man sich vorstellen kann. Ich dachte, mein Auslandsjahr würde großartig werden. Aber es war auch unvergesslich, herausfordernd, aufregend, schwierig und aufschlussreich. Ich sehe die Welt heute mit anderen Augen; das Jahr hat mein Denken und Handeln verändert. Ich wünschte, mehr Studierende könnten diese Erfahrung teilen. Natürlich habe ich Brasilien vermisst – meine Familie und Freunde, mein Zuhause und alles, was mein schönes Heimatland zu bieten hat. In Deutschland habe ich gelernt, jeden Moment zu genießen, und ich möchte kein Erlebnis missen, keinen Tag, kein Wort, kein Lächeln und keine Träne. Brasilien wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben – aber diesen teilt es sich von nun an mit Deutschland. n AUGUSTO BOSHAMMER PIAZERA (dritter von links) war von August 2013 bis Juli 2014 CsF-Stipendiat. Er studierte Ingenieurwissenschaften an der Frankfurt University of Applied Sciences. Heute studiert er Bauingenieurwesen an der Universidade Federal de Santa Catarina 9 10 Campus Deutschland Promovieren in Deutschland – Gewinn für beide Seiten Von der Promotion im Rahmen von CsF profitieren sowohl die Doktoranden als auch die deutschen Universitäten. Dass Professorin Claudia Wickleder, Lehrstuhlinhaberin für Anorganische Chemie an der Universität Siegen, drei Stipendiatinnen des Programms Ciência sem Fronteiras betreut, verdankt sie einer ehemaligen brasilianischen Doktorandin. „Sie hat mich auf das Programm aufmerksam gemacht“, erzählt die Professorin. Kaum war die Promovendin zurück in der Heimat, rührte sie kräftig die Werbetrommel. Mit Erfolg: Im Sommersemester 2015 studierten 22 Brasilianer in Siegen. Warum haben Sie sich für Deutschland als Zielland entschieden? 15 % 23,5 % 17,6 % 21,4 % 22,5 % Ich möchte meine Kenntnisse der deutschen Sprache erweitern. Die Studien- und Forschungsbedingungen in Deutschland sind gut. Das Studienangebot in Deutschland war fachlich besonders interessant für mich. Die deutsche Kultur interessiert mich. Von einem Aufenthalt in Deutschland kann ich (später) beruflich profitieren. Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden, die gerade ihr Studium in Deutschland aufgenommen haben Moderne Methoden für die Spitzentechnologien von morgen Den Stipendiaten wird in der Anorganischen Chemie in Siegen viel geboten. Die Labore sind besser ausgestattet als in Brasilien und stellen den jungen Forschern alle Apparaturen zur Verfügung, die sie für exzellente Arbeit brauchen. „Diese Bedingungen bereichern meine Forschung und machen es erst möglich, sie voranzubringen“, sagt Aída Domithilla da Fonsêca Melo, die am Institut promoviert. In diesen modernen Laboren erfahren die Stipendiaten viel über die neuesten Technologien und machen sich mit modernen Methoden vertraut. „Die Doktoranden erhalten das gesamte Know-how meines Arbeitskreises“, sagt Claudia Wickleder. Dazu gehört unter anderem die Entwicklung neuer Materialien für optische Technologien, zum Beispiel für Solarzellen, Nanopartikel als medizinische Marker oder neue energiesparende Leuchtstoffe für LEDs, für die die Anorganische Chemie der Universität Siegen international ausgewiesen ist. „Das sind beste Voraussetzungen für den Nachwuchs“, findet Claudia Wickleder: „In der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschung ist Deutschland renommiert für seine hervorragende Expertise.“ » In der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschung ist Deutschland renommiert für seine hervorragende Expertise.« Professorin Claudia Wickleder betreut im Fachbereich Anorganische Chemie an der Universität Siegen drei Stipendiatinnen des CsF- Programms Das bestätigt auch Barbara Priscila Andreon. Nach einem Studienaufenthalt in Deutschland 2013 kehrte sie für die CsF-Promotion in Materialwissenschaften am FraunhoferInstitut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) nach Deutschland zurück: „Das IFAM ist weltweit angesehen für seine Expertise in der Klebtechnik, die von der Rezeptur bis zur Anwendung in der Industrie reicht.“ Diese enge Verschränkung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft kommt der Forscherin selbst zugute; der interdisziplinäre Ansatz bietet ihr eine Infrastruktur, die sie in Brasilien so nicht vorfinden würde. Anregende Gespräche Die fachliche Betreuung geht weit über das Arbeiten in Top-Laboren hinaus. Neben Seminaren, in denen die Doktoranden ihre Forschung vorstellen, und Kolloquien mit auswärtigen Gästen aus aller Welt spielt insbesondere das intensive Gespräch zwischen Promovend und Betreuer eine wichtige Rolle. Claudia Wickleder diskutiert ausgiebig mit ihren Doktoranden über deren Forschungsergebnisse. Davon profitieren beide Seiten. „Manchmal widersprechen meine Doktoranden mir – und haben recht“, sagt die Chemie-Professorin. Mindestens genauso oft greift sie dem Nachwuchs unter die Arme und hilft mit Ratschlägen oder Fachtexten, wenn es bei Versuchen hakt. Die Doktoranden schätzen auch den Austausch mit ihren Kollegen. „Meine MitDoktoranden sind mir eine große Hilfe“, sagt Aída Domithilla da Fonsêca Melo, die mit Deutschen, Brasilianern, Indern, Chinesen, einem Franzosen und einem Kenianer zusammenarbeitet. Diese interkulturelle Kompetenz ist Teil der Erfahrungen, die die Stipendiaten nach ihrer Promotion mit nach Brasilien nehmen. Außerdem im Gepäck haben sie das Know-how, das sie sich in drei Jahren praktischer Auseinandersetzung mit Methoden und Technologien in Deutschland erarbeitet haben und das sie in Brasilien anwenden können. Auch die Gastgeber haben einen Gewinn, denn die Stipendiaten bereichern die deutschen Hochschulen und Forschungsinstitute, sagt Claudia Wickleder: „Bei CsF-Stipendiaten kann man sich sicher sein, mit exzellenten und motivierten jungen Forscherinnen und Forschern zu arbeiten.“ KURZINTERVIEW Kontakte knüpfen, Expertise nutzen Letícia Santos de Lima promoviert seit Oktober 2014 am Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Interview resümiert sie ihr erstes Jahr. Warum promovieren Sie in Deutschland? Deutschland genießt ein hohes Ansehen in der Wissenschaft. Deshalb habe ich hier nach einer Promotionsstelle gesucht und sie an der Humboldt-Universität gefunden: Ein Professor hier lehrt genau den Forschungsbereich, der mich interessiert. Den Ausschlag gegeben hat dann, dass einer der Postdocs am Institut in Kolumbien forscht – ich wollte auch mit Daten aus Südamerika arbeiten. Was gefällt Ihnen an der Promotion mit CsF am besten? Abgesehen vom fachlichen Anspruch wird am Institut viel Wert auf Soft Skills wie Networking und Interdisziplinarität gelegt. Ich habe auch gelernt, meine Forschung besser zu präsentieren, was mir bei Seminaren und Konferenzen zugutekommt. Darüber hinaus schätze ich es, in einem interkulturellen Umfeld zu arbeiten und dadurch meine Kommunikationsfähigkeit zu stärken. Wie unterscheidet sich die Promotion in Deutschland von der in Brasilien? Meine Graduiertenschule bietet mir vieles, was in Brasilien nicht möglich wäre, zum Beispiel den Kontakt zu Wissenschaftlern im In- und Ausland. Ich werde ermutigt, Seminare und Vorlesungen zu halten oder Workshops zu organisieren. Selbstständigkeit und Eigeninitiative sind wichtige Bestandteile der Promotion in Deutschland. Gleichzeitig empfinde ich die Betreuung als sehr konstruktiv und gleichberechtigt. Was planen Sie für die Zukunft? Mein Ziel ist es, an einer brasilianischen Universität zu arbeiten und die Erfahrungen aus Deutschland einzubringen. Ich möchte mich dafür starkmachen, dass die Forschung flexibler und interdisziplinärer wird. Auch die Studierenden sollten mehr in die Forschung und in den Austausch eingebunden werden, um sie in ihrem Studium besser zu unterstützen und ein produktives Umfeld zu schaffen. 11 12 Campus Deutschland Soziale Betreuung – Persönlich und individuell Egal, ob brasilianische Stipendiaten in Deutschland an einer großen Volluniversität oder einer kleinen Hochschule studieren – stets werden sie individuell und intensiv betreut. „Wenn die Stipendiaten sich gut aufgenommen fühlen, starten sie mit einer positiven Einstellung ins Studium“, betont Conny Bast, Mitarbeiterin des International Office (IO) der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Deshalb werden die Neuankömmlinge bereits am Bahnhof in Empfang genommen. Während einer intensiven Welcome Week lernen sie ihre neue Umgebung näher kennen: Das Team des International Office begleitet die Studierenden bei Behördengängen, hilft bei der Kontoeröffnung oder dem ersten Einkauf. Persönliche Ansprache ist wichtig Schon während der Bewerbung ist Conny Bast die Ansprechpartnerin: „Ich kenne nicht nur alle Stipendiaten beim Namen, sondern ich stehe auch in engem Kontakt mit den Professoren und kann vermitteln, wenn beispielsweise die Stipendiaten den Seminaren nicht folgen können.“ Als ein Professor darüber klagte, dass ein brasilianischer Student sich nicht traute, nach der Vorlesung zu ihm zu kommen, schaltete sich die IO-Leiterin ein. „Ich habe den Stipendiaten ermutigt, und dann lief das Gespräch mit dem Professor erfolgreich. Unsere Hochschule ist mit rund 3.300 Studierenden familiär – da fällt niemand durchs Netz.“ Persönliche Betreuung brasilianischer Stipendiaten wird auch an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg großgeschrieben – trotz 14.000 Studierender, davon mehr als 2.000 n Willkommen in Deutschland: Das International Office der Universität Magdeburg begrüßt die internationalen Neuankömmlinge internationale. Zusätzliche Mittel aus dem Programm Ciência sem Fronteiras machen dies möglich. „Fünf Tutoren kümmern sich nur um die brasilianischen Studierenden. Sie helfen beim Einleben sowie bei studienspezifischen Fragen. Deshalb achten wir darauf, dass die Tutoren aus den gleichen Studiengängen wie die Stipendiaten kommen“, berichtet Anne-Katrin Behnert vom Akademischen Auslandsamt. Über eine zentrale E-Mail-Adresse erreichen die brasilianischen Studierenden ihre Tutoren schon, während sie noch in der Heimat sind – nach ihrer Ankunft in Magdeburg lernen sie sich an einem Willkommenswochenende dann persönlich kennen: „Dabei machen wir den Stipendiaten bewusst, dass sie mit den Tutoren auf einer Stufe stehen und sich mit allen Fragen und Problemen an sie wenden können, sei es die Gestaltung des Stundenplans oder die Anmeldung zu Kursen oder die Tücken des deutschen Alltags“, sagt Anne-Katrin Behnert. Für den optimalen Erfahrungsaustausch sind auch ältere CsF-Stipendiaten mit von der Partie: „Nach dem Wochenende fühlen sich die Brasilianer sicherer und haben die beste Grundlage, ihre Zeit in Magdeburg erfolgreich zu meistern.“ Gut gerüstet Das Einleben gelingt durch ein großes Angebot, das in Magdeburg wie in Albstadt-Sigmaringen und an vielen anderen deutschen Hochschulen zum Standard gehört: regelmäßige internationale Treffen, Exkursionen in die Region und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Weil zum gelungenen Leben und Studieren in Deutschland auch die Sprache gehört, besuchen alle Stipendiaten studienbegleitende Sprachkurse. Wie zufrieden sind Sie bisher mit der sozialen Betreuung und Unterstützung durch Ihre Gasthochschule? Außerdem bereiten sie sich mit Vorträgen und Übungen auf Bewerbungsgespräche und Assessment Center vor. Eine Mitarbeiterin des Career Centers der Hochschule prüft individuell die Bewerbungsunterlagen. „So finden alle Stipendiaten ein passendes Unternehmen. Da die meisten Brasilianer für ihr Studium zu Hause ein Praktikum absolvieren müssen, nutzen sie hier die Gelegenheit“, sagt Conny Bast. Immer auf dem neuesten Stand Damit die verantwortlichen Betreuer an den deutschen Hochschulen auf die brasilianischen Gäste vorbereitet sind, veranstaltet der DAAD regelmäßige Schulungen. „Wir informieren über aktuelle Entwicklungen im Stipendienprogramm. Vor allem aber bieten wir ein Dialogforum, um den Betreuern Anregungen für ihre Arbeit zu geben“, sagt Katharina Latsch vom CsF-AlemanhaTeam im DAAD. In Arbeitsgruppen befassen sich die Teilnehmer mit Schwerpunktthemen wie der Organisation von Sprachkursen oder der fachlichen Betreuung. „Durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit den anderen Hochschulen können wir die Betreuung immer weiter verbessern“, resümiert Anne-Katrin Behnert aus Magdeburg. Die umfassende soziale Betreuung wirkt über das Studium hinaus. An der Hochschule Albstadt-Sigmaringen sind die brasilianischen Studierenden so gut gerüstet, dass sie den Schritt aus der Hochschule wagen und berufliche Erfahrungen in einem Praxissemester sammeln. Zuvor knüpfen sie auf einer hochschuleigenen Karrieremesse Kontakte zu Unternehmen. n Brasilianische Lebensfreude trifft auf deutsche Tradition: Stipendiaten an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen lernen die neue Kultur kennen 0,4% 10,9% 5,3% 49,1% 34,3% zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden unzufrieden kann ich nicht beurteilen Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach dem ersten Semester Wie zufrieden sind Sie mit der fachlichen Beratung und Betreuung an Ihrer Gasthochschule? 12,6% 1% 3,3% 41,5% 41,6% zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden unzufrieden kann ich nicht beurteilen Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach dem ersten Semester 13 14 Campus Deutschland Fachliche Betreuung – Perfekt abgestimmt Lebendige Forschungsverbünde Forschen im Labor, deutsch-brasilianische Projekte, spannende Lehre – das erwartet angehende Bauingenieure aus Brasilien an der Technischen Universität Kaiserslautern. Professor Matthias Pahn sorgt dafür, dass das Lehrangebot zu den Interessen der CsF-Stipendiaten passt. Professor Thomas Stützel leitet den Lehrstuhl für Evolution und Biodiversität der Pflanzen an der Ruhr-Universität Bochum und betreut CsF-Vollpromovenden sowie Sandwich-Doktoranden. Für die deutsch-brasilianische Forschung an der RUB bilden die Stipendiaten wichtige Brücken. Was beinhaltet die fachliche Betreuung im Fachbereich Bauingenieurwesen? Zuerst unterstützen wir die CsF-Stipendiaten bei der Wahl der Lehrveranstaltungen: In einem Gespräch frage ich nach ihren Interessen und empfehle daraufhin Professoren, deren Kurse zu den Vorstellungen passen. Wichtig ist uns, dass die Stipendiaten vor der Belegung mit den Dozenten sprechen und die Anforderungen im Allgemeinen sowie für ihre Leistungsnachweise klären. Vor Semesterbeginn schließen wir das Learning Agreement ab und blicken noch einmal kritisch auf die zusammengestellten Stundenpläne, denn unserer Erfahrung nach nehmen sich die Stipendiaten häufig zu viel vor. Am Ende dokumentieren wir ihre erreichten Credit Points, damit diese an der Heimathochschule anerkannt werden. Wie profitieren Sie vom CsF-Programm? Dank CsF kommen sehr gut ausgebildete Doktoranden an meinen Lehrstuhl. Sie übernehmen Aufgaben in deutsch-brasilianischen Forschungsprojekten und arbeiten mit den anderen Wissenschaftlern auf Augenhöhe. Mein aktueller CsF-Vollpromovend forscht zum Beispiel zur Evolution und zum Lebenszyklus von brasilianischen Brachsenkräutern (Isoetes). Das passt in den Kontext einer bereits laufenden Arbeit an den eng verwandten Moosfarnen im selben Gebiet. zu forschen, eignen sich praktische Fähigkeiten an – Hochleistungsbeton herzustellen oder Messtechnik zu verwenden – und analysieren Forschungsergebnisse. Wie gehen Sie in der Lehre auf die Bedürfnisse der brasilianischen Stipendiaten ein? Alle Kollegen wissen, dass auch Studierende aus Brasilien in ihren Vorlesungen und Seminaren sitzen, und haben bei fachlichen Fragen und Problemen stets ein offenes Ohr für sie. Wir bieten außerdem Lehrveranstaltungen mit brasilianischem Bezug an. Im Sommersemester 2015 beschäftigten sich deutsche und brasilianische Studierende etwa damit, wie sie in Brasilien mit europäischen Technologien bauen würden. Das Seminar hatte einen konkreten Hintergrund: In einer aktuellen Forschungskooperation mit einem brasilianischen Anlagenbauunternehmen in Rio Claro erarbeiten wir ein Konzept, wie sich in kurzer Zeit mehrere Tausend Häuser errichten lassen. Die Studierenden entwickelten dafür Bauteile und Konstruktionsprinzipien. Wie kommt das Angebot an? Bereits nach einem Semester sind die Stipendiaten so gut eingebunden, dass sie von uns keine weitere Hilfe benötigen und alle Lehrveranstaltungen sehr gut meistern. Einen besseren Erfolg können wir uns gar nicht vorstellen. Das Studium macht ihnen Spaß, sie kennen unseren Fachbereich und unsere Labore. Wer später als Doktorand zurückkehren möchte, ist herzlich willkommen. Professor Matthias Pahn n Professor Matthias Pahn sorgt dafür, dass das Lehrangebot zu den Interessen der CsF-Stipendiaten passt. Ergänzend zu den Seminaren und Vorlesungen führen wir auch Laborpraktika durch. Dort lernen die Austauschstudierenden zum Beispiel die Tragfähigkeit von neu entwickelten Bauteilen experimentell zu bestimmen. Alle Stipendiaten bekommen wissenschaftliche Mitarbeiter an die Seite gestellt, an deren Forschungsprojekt sie mitarbeiten können. Durch die gemeinsame Arbeit entstehen ganz oft intensive Beziehungen, wobei die Brasilianer ihr Deutsch schulen. Außerdem lernen sie in einem Team Ein Vorteil von CsF: Wenn wir Anträge für Doktorandenplätze im Rahmen des Programms stellen, werden diese in der Regel bewilligt. So können wir deutsch-brasilianische Projekte langfristig planen. 15 n Professor Thomas Stützel leitet den Lehrstuhl für Evolution und Biodiversität der Pflanzen an der Ruhr-Universität Bochum Hat CsF Ihre Beziehungen zu Brasilien beeinflusst? Zu Beginn der 1980er Jahre habe ich selbst als Doktorand mit einem DAAD-Stipendium in Brasilien geforscht. Heute sind viele meiner damaligen Kommilitonen auch Professoren. Mit dem CsF-Stipendienprogramm können wir unsere Zusammenarbeit intensivieren und stoßen gemeinsam neue Forschungsvorhaben an: Meine brasilianischen Partner schlagen Kandidaten für das Stipendium vor, die ich bereits in Brasilien kennenlerne. Dann entwickeln wir ein Projekt, das zu unseren Forschungsinteressen passt, wobei sich die Promotionsthemen der Doktoranden darin perfekt einfügen. Entstehen dank CsF auch neue Hochschulkooperationen? Das CsF-Programm ist noch jung – neue Hochschulkooperationen brauchen Zeit, um zu wachsen. Auf jeden Fall ist aber das Potenzial für deutsch-brasilianische Kooperationen durch CsF an der Ruhr-Universität Bochum gestiegen: An allen Fakultäten forschen mehrere CsF-Doktoranden, die gut in unseren Wissenschaftsbetrieb integriert sind und untereinander ein Netzwerk aufgebaut haben. Wir hoffen, dass die Verbindungen fruchten und wir gemeinsam Kooperationen fortsetzen beziehungsweise ausweiten. Da bereits Beziehungen zu einzelnen Hochschulen bestehen, bleiben wir mit den Stipendiaten auch später häufig in Kontakt. Die meisten meiner Publikationen entstehen in brasilianischer Kooperation, auch mit CsF-Stipendiaten. Eine schöne Bestätigung: Eine Alumna kommt 2016 als Alexander von Humboldt-Stipendiatin für weitere Forschungsarbeiten zurück nach Bochum. Ein Programm wie CsF ist auch für deutsche Doktoranden sinnvoll. Ich selbst habe als Doktorand viel in Brasilien gelernt. Diese Erfahrung hat meine Forschung und mein ganzes Leben beeinflusst. Wir brauchen auch auf deutscher Seite wissenschaftlichen Nachwuchs, der Kontakte nach Brasilien knüpft und die bestehenden Kooperationen aufrechterhält. MONITORING CsF ALEMANHA n Deutsch-brasilianische Projekte: An der TU Kaiserslautern wenden die Stipendiaten ihr Wissen praktisch an Um die Betreuung durch die Hochschulen bestmöglich zu gestalten und zu unterstützen, veranstaltet der DAAD jährlich eine Schulung für die Betreuer der CsF-Stipendiaten als Plattform für den Austausch und die Weitergabe von Erfahrung und Wissen. Auch die Hochschulen werden in regelmäßigen Abständen über ihre Zufriedenheit mit der Umsetzung des Programms befragt. Um Problematiken oder auch besonders gute Betreuungskonzepte zu besprechen, besuchen Mitarbeiter des CsF-Teams �mehrmals im Jahr verschiedene Hochschulen in Deutschland. In diesem Rahmen können Einzelheiten mit den Koordinatoren vor Ort erörtert werden, und den Stipendiaten kann Gelegenheit zur individuellen Rücksprache gegeben werden. 16 Mittendrin – Events Grußwort Frau Prof. Dr. Wintermantel Mittendrin Events | Unternehmenspraktika | Deutschlernen Vom Netzwerk profitieren Projekte diskutieren, Ideen austauschen, Kontakte knüpfen – dazu kamen zum ersten CsF-Doktorandenseminar des DAAD rund 120 brasilianische Nachwuchsforscher zusammen. Felipe Padilha Leitzke promoviert seit 2014 am Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie in Bonn. Vom Seminar erhoffte sich der Geowissenschaftler hauptsächlich Kontakte zu anderen Doktoranden, die seine Erfahrungen mit der Promotion in Deutschland teilen. Doch auch fachlich brachten ihn die beiden Seminartage in Bonn weiter. „Die meisten Teilnehmer haben einen anderen fachlichen Hintergrund als ich“, sagt Felipe Leitzke. „Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – kamen wir ins Gespräch, und durch die neuen Perspektiven habe ich einen ganz anderen Blick auf meine Forschung.“ Dieser Effekt stand von Anfang an im Zentrum des Seminars. Dr. Birgit Klüsener, Leiterin der Abteilung Stipendien im DAAD, bringt den Anspruch auf den Punkt: „Netzwerken, netzwerken, netzwerken – und das in vielerlei Hinsicht.“ Der DAAD ermöglichte es den Doktoranden, einander, den DAAD und die deutsche Forschungslandschaft kennenzulernen. „Das Gleichgewicht zwischen Input und Austausch war uns besonders wichtig“, erklärt Julia Kracht aus dem CsF-Team und Organisatorin der Veranstaltung. Zahlreiche Vorträge und Diskussionen beleuchteten deshalb die Rahmenbedingungen der Forschung in Deutschland, angefangen bei Promotionsmöglichkeiten an unterschiedlichen Institutionen über Finanzierungsoptionen bis hin zu Beispielen deutsch-brasilianischer Kooperationen. Forschung anschaulich präsentieren Auch die Doktoranden selbst kamen zu Wort: In 27 Panels und 110 Posterpräsentationen gaben die Nachwuchswissenschaftler Einblicke in ihre abwechslungsreiche Forschung. „Die Forschungsinteressen zeigen die Vielseitigkeit der Zusammenarbeit zwischen Brasilien und Deutschland“, betont João Batista do Nascimento Magalhães, stellvertretender Generalkonsul Brasiliens in Frankfurt. Neben den harten Fakten legen die Doktoranden aber auch großen Wert auf Soft Skills. Letícia Santos de Lima führte beispielsweise ihr Interesse an Methoden und Strategien zum Seminar. Die Umweltingenieurin von der Humboldt Graduate School in Berlin schätzt die Gelegenheit, ihre Präsentationsfähigkeiten zu verbessern. „Außerdem ist es wichtig, sich anderen Wissenschaftlern und potenziellen Kooperationspartnern ins Gedächtnis zu rufen“, sagt de Lima. „Fast so wichtig wie die Forschung selbst ist das Networking.“ Dazu zählt auch der persönliche Kontakt mit dem CsF-Team im DAAD. Aída Domithilla da Fonsêca Melo, die an der Universität Siegen in Chemie promoviert, bestätigt: „Es ist schön, den vielen E-Mail-Adressen jetzt ein Gesicht zuordnen zu können.“ Der fruchtbare Austausch soll künftig weitergehen: Auch für die kommenden Jahre plant der DAAD Doktorandenseminare für brasilianische Nachwuchsforscher. n FELIPE PADILHA LEITZKE promoviert seit 2014 am Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie in Bonn 17 Schlaglichter aus vier Jahren Mittendrin – Events 2011 2012 n VERTRAGSUNTERZEICHNUNG UND KICK-OFF-WORKSHOP November 2011 n LAUNCH DES CsF-PORTALS Ende 2011 Ciência sem Fronteiras Alemanha: Die brasilianischen Partner CAPES und CNPq, Vertreter deutscher und brasilianischer Hochschulen sowie der DAAD starten das Programm mit einem gemeinsamen Workshop in Bonn. Das Portal dient der Vermittlung der Bewerber an die deutschen Hochschulen. Außerdem bietet es Informationen für Stipendiaten und Hochschulvertreter. 2014 CAPES-Präsident Professor Jorge Guimarães besucht deutsche Universitäten und Fachhochschulen n 1. BETREUERSCHULUNG Juni 2012 n CeBIT März 2012 Brasilien ist Gastland auf der IT-Messe CeBIT. Kanzlerin Angela Merkel trifft die brasilianische Präsidentin und die ersten CsF-Stipendiaten. Jährlich bilden sich in Bonn bis zu 50 Vertreter der Gastinstitutionen zu aktuellen Betreuungsthemen fort. n 1. CsF-NEWSLETTER Juli 2014 n VIRTUELLE MESSE September 2014 Zweimal jährlich erscheint CsF-Folha mit Berichten und Geschichten von und über CsF-Stipendiaten in Deutschland http://fiurl.de/5LE69G3 Meet Your Future University bringt auf virtuellem Raum erfolgreich über 1.000 Stipendiaten mit 42 deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten zusammen. 5. Betreuerschulung Oktober 2015 n UNTERZEICHNUNG MoU ALEMÃO SEM FRONTEIRAS August 2015 n SEMINAR FÜR PHD-STIPENDIATEN AUS BRASILIEN September 2015 Im Rahmen der deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen wird das Abkommen zum Ausbau des Deutschlernangebots in Brasilien unterschrieben. Ausführlicher Bericht auf Seite 17. 2013 3. Betreuerschulung Dezember 2013 2. CsF Joint Road Show Mai 2014 n BESUCH PRÄSIDENT GUIMARÃES (CAPES) Mai 2014 2. Betreuerschulung Dezember 2012 n BETREUUNGSREISEN laufend ab 2013 n 1. CsF JOINT ROAD SHOW Juni 2013 Der DAAD versichert sich bei Besuchen der Qualität deutscher Hoch- und Sprachschulen und lernt die Stipendiaten persönlich kennen. Der DAAD wirbt auf einer Road Show mit internationalen Organisationen an brasilianischen Universitäten für Deutschland als Zielland. 4. Betreuerschulung November 2014 2. Newsletter Dezember 2014 2015 n INFOVERANSTALTUNG FÜR YOUNG AMBASSADORS November 2014 Die Außenstelle in Rio de Janeiro schult CsF-Alumni, die an Hochschulen in Brasilien über das Programm informieren. n STIPENDIATEN- TREFFEN CHEMNITZ Juni 2013 n AUSREISE LEHRASSISTENTEN Oktober 2013 Mehr als 150 CsF-Stipendiaten vernetzen sich mit über 700 internationalen Stipendiaten zum DAADJahresthema „Nachhaltigkeit international gestalten“. Deutschland unterstützt die Lehre der deutschen Sprache in Brasilien und entsendet erstmals Lehrassistenten an brasilianische Universitäten. Ausführlicher Bericht auf Seite 23. 3. CsF Joint Road Show Mai 2015 3. Newsletter Juni 2015 n CsF-SOMMERSCHULEN Juli/August 2015 Bis zu 20 CsF-Stipendiaten wird die Teilnahme an einer der vier Sommerschulen deutscher Hochschulen ermöglicht. 4. Newsletter November 2015 2016 n KARRIEREMESSE November 2015 n MULTIPLIKATOREN-WORKSHOP BONN Dezember 2015 n CsF-FILM Dezember 2015 CsF-Alumni vernetzen sich in São Paulo mit deutschen und brasilianischen Unternehmen und bewerben sich für Praktika oder ihren ersten Job. Doktoranden und Postdoktoranden des Austauschprogramms treffen sich. Sie werden künftig als Multiplikatoren für CsF auch im Bereich Forschung tätig sein. Ein Film über das Leben, Studieren und Forschen in Deutschland – gedreht von CsF-Stipendiaten 19 20 Mittendrin – Praktika Praxisnah punkten – in deutschen Unternehmen Theorie und Praxis – deutsche Hochschulen pflegen Verbindungen zur Industrie, um ihre Absolventen fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Davon profitieren auch CsF-Stipendiaten. Das „praxisnahe Studieren“ bedeutet an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) weit mehr als Pflichtpraktika für Studierende. „Bei uns haben viele Lehrveranstaltungen einen konkreten Bezug zum späteren Berufsleben“, sagt Professorin Elke Stadelmann, Auslandsbeauftragte an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der FHWS. In Projektseminaren kooperiert die Hochschule eng mit Unternehmen. Kleine Studierendenteams arbeiten dort an konkreten Fragestellungen der Industrie in der Umgebung der Hochschule – wie zum Beispiel an der Verbesserung von Lagersystemen. Eine größere Nähe zwischen theoretischem Lernprozess und Anwendung gibt es fast nicht, meint Stadelmann. „Die Unternehmen betreuen unsere Studierenden in diesen Seminaren mit und diskutieren deren Vorschläge.“ Gaststudierende aus Brasilien profitieren davon und bekommen darüber hinaus an der FHWS Unterstützung bei der Bewerbung um einen Praktikumsplatz in der Industrie. In der Vorlesung „Internship in German Business Culture“ erklärt Elke Stadelmann den brasilianischen Stipendiaten bis ins Detail, wie das deutsche Praktikumssystem funktioniert. Wo kann man sich bewerben, wie verfasst man Anschreiben und Lebenslauf, gehört ein Foto dazu oder nicht? „Ich treffe mich außerdem mit jedem Einzelnen, spreche über Intentionen und Ziele, gehe die Unterlagen durch und gebe Tipps“, sagt Stadelmann. So bekam Rômulo Andrade, der 2014 mit einem CsF-Stipendium Wirtschaftsingenieurwesen in Schweinfurt studierte, ein Praktikum bei der Daimler AG – Mercedes-Benz Niederlassung Stuttgart im Bereich Marketing und Vertrieb. Die Monate in Deutschland gehörten zu „den besten Erfahrungen meines Lebens“ – besonders wegen der engen Verbindung von Theorie und Praxis. „Wir haben mit den Professoren ständig an konkreten Beispielen gearbeitet und das Gelernte praktisch überprüft – das braucht man heute, um ein guter Ingenieur zu werden“, sagt Andrade. n Michelle Coqueiro C. Santos lernte den Berufsalltag als Angebotsmanagerin bei VW kennen INTERVIEW Das Praktikum mit Zukunft Der Weltmarktführer für Reinigungstechnik Kärcher beschäftigt viele internationale Praktikanten. Udo Baumann, Leiter des Personalmarketings, koordiniert in der Zentrale in Winnenden auch die CsF-Stipendiaten. n Für Rômulo Andrade war die Zeit in Deutschland eine der besten seines Lebens »In Deutschland erwartet man von mir viel Eigeninitiative, dass ich mein Bestes gebe und trotz der anfänglichen sprachlichen Hürden kommunikativ bin. Diese Herausforderung anzunehmen, rüstet mich für den brasilianischen Arbeitsmarkt, auf dem es viele internationale Unternehmen gibt.« Michelle Santos studierte Wirtschaftsingenieur Maschinenbau an der Universität Magdeburg Auch die brasilianische Stipendiatin Michelle Coqueiro C. Santos, die an der Universität Magdeburg „Wirtschaftsingenieur Maschinenbau“ studierte, hat sich ein Praktikum bei einem deutschen Autobauer gesucht. Bei Volkswagen in Wolfsburg arbeitete sie im Angebotsmanagement und lernte die komplexe Logistik kennen, die mit der Zulieferung von Kunststoffbauteilen für die Automobilfertigung einhergeht. Auch dort erfuhr sie eine enge und hilfreiche Betreuung, durfte selbstständig arbeiten, Wertvoll ist das praxisnahe Studieren in Deutschland für Elke Stadelmann noch aus einem anderen Grund. Auch Brasilien kennt das praxisnahe Studieren, aber: „Der Umgang mit unterschiedlichen Kulturen in weltweit engagierten Unternehmen wird über die Praktika in der deutschen Industrie trainiert.“ Für Rômulo Andrade ist das ein zentraler Gewinn: „Es war sehr interessant zu erfahren, wie in interkulturellen Gruppen verschiedene Lösungsansätze entstehen. Dabei habe ich gelernt, Probleme in einer anderen Sprache zu lösen.“ an Besprechungsrunden teilnehmen und handfeste Erfahrungen sammeln. Die hohe Wertschätzung, die ihrer Arbeit im Praktikum entgegengebracht wurde, war Michelle Coqueiro C. Santos ein Ansporn: „In Deutschland erwartet man von mir viel Eigeninitiative, dass ich mein Bestes gebe und trotz der anfänglichen sprachlichen Hürden kommunikativ bin. Diese Herausforderung anzunehmen, rüstet mich für den brasilianischen Arbeitsmarkt, auf dem es viele internationale Unternehmen gibt.“ Wie sind Praktika bei Kärcher organisiert? Wir legen Wert auf gute Betreuung. In Einführungsveranstaltungen und Workshops erfahren die Praktikanten sehr viel über das Unternehmen. In den Fachbereichen wartet ein Betreuer auf sie, mit dem sie zusammenarbeiten und der ihnen im Praktikum zur Seite steht. So können die wissenschaftlich gut ausgebildeten CsF-Stipendiaten problemlos in unseren Unternehmensalltag eintauchen und sich praktisch einbringen. Warum beteiligt sich Ihr Unternehmen an CsF? Diversity spielt in unserem Haus eine große Rolle – internationale Nachwuchskräfte sind willkommen. Zudem hat Kärcher seit 1975 ein Werk in Brasilien. Da liegt es auf der Hand, angehenden brasilianischen Ingenieuren unseren Unternehmensgeist nahezubringen. Ideal wäre es, wenn die CsF-Stipendiaten ihre Abschlussarbeit in unserem Werk in Brasilien schreiben würden. Was bringen die Praktika für Kärcher? Kärcher baut mit Blick auf den ingenieurwissenschaftlichen Fachkräftemangel in Deutschland und Brasilien ein Netzwerk auf. Wir haben schon oft ehemalige Praktikanten eingestellt, wenn wir merken, dass es von beiden Seiten her passt. Hier kann man klar von einer Win-win-Situation sprechen, denn wir kennen den jungen Menschen und er weiß genau, ob Kärcher sein Wunscharbeitgeber ist. In den meisten Fällen ist das der Beginn eines tollen Arbeitsverhältnisses. Auch sonst haben unsere Praktikanten beste Voraussetzungen, um im eigenen Land eine gute Stelle zu finden. n UDO BAUMANN Leiter des Personalmarketings bei Kärcher 21 22 Mittendrin – Deutschlernen Von ersten Worten bis zur Fachsprache Vielfältige Sprachkursangebote bereiten CsF-Stipendiaten intensiv auf das Studium vor. Die jungen Leute werden außerdem umfassend betreut – das erleichtert den Start in Deutschland. Wenn Jürgen Kalinna, der Leiter der Sprachschule „Speak and Write“ in Marburg, und seine leitende Tutorin für das CsF-Programm, Veronica Silva dos Santos, eine neue Gruppe Stipendiaten aus Brasilien begrüßen, dann ist die Freude groß: Endlich kann man sich die Hände schütteln und umarmen – kennengelernt haben sich alle schon lange. „Über E-Mail und soziale Medien kommunizieren wir im Vorfeld auf Portugiesisch und klären viele Fragen“, sagt die brasilianische Tutorin, die bei „Speak and Write“ die CsFStipendiaten betreut. n Deutsch lernen leicht gemacht: Die Sprachschule „Speak and Write“ in Marburg unterstützt den DAAD seit über 20 Jahren Willkommen im deutschsprachigen Gastland Seit über 20 Jahren arbeitet die renommierte Marburger Sprachschule mit dem DAAD zusammen und betreut Stipendiatengruppen, die mit Sonderprogrammen nach Deutschland kommen. „Im Rahmen von CsF organisieren wir im Auftrag des DAAD neben den Sprachkursen den Flughafentransfer, die Unterbringung in deutschen Gastfamilien, ein Orientierungs-, Freizeit- und kulturelles Rahmenprogramm“, erklärt Sprachschulleiter Jürgen Kalinna. Er und seine Teamkollegen stehen den jungen Brasilianern jederzeit mit Rat und Tat zur Seite – ob bei der Eröffnung eines Bankkontos, einem Arztbesuch oder persönlichen Fragen. „Diese umfassende Betreuung ist aus DAAD-Sicht wichtig. Denn sie ermöglicht den Stipendiaten schon vor Studienbeginn einen guten Start in die neue Sprache und den Alltag im Gastland“, sagt Juliana Brunello, die im DAAD die Sprachkurse für die CsFStipendiaten organisiert. Um den größtmöglichen Sprachlernerfolg zu gewährleisten, sind alle Sprachschulen, mit denen der DAAD arbeitet, auf die unterschiedlichen Sprachkenntnisse der CsF-Stipendiaten eingestellt. Das Kursangebot reicht von erster systematischer Sprachlernvermittlung bis hin zu studienbezogenem Fachsprachenunterricht. Zwei Monate dauert der Intensivkurs in Deutschland derzeit – vorbereiten können sich CsF-Stipendiaten aber auch schon in Brasilien mit einem Einstufungstest und dem Online-Kurs DUO (Deutsch-Uni Online). „In diesem vom Auswärtigen Amt geförderten Kurs lernen und üben die CsF-Stipendiaten online mit einem deutschen Tutor“, so Brunello. Mit Studienbeginn geht das Sprachlernangebot für die Stipendiaten weiter: Vorbereitende oder begleitende Sprach- und Kommunikationskurse am Hochschulort, finanziert von den brasilianischen Partnern CAPES und CNPq, sorgen für ein erfolgreiches Studium in Deutschland. Auch Doktoranden und Postdocs können sich mit vom Auswärtigen Amt geförderten Sprachkursen auf ihren Forschungsaufenthalt vorbereiten. Wachsende Nachfrage Deutsche Lehrassistenten ergänzen an 20 brasilianischen Hochschulen das Sprachlernangebot und bieten potenziellen CsF-Stipendiaten die passende Vorbereitung für das Studium in Deutschland. Mit dem Erfolg von „Wissenschaft ohne versidade Estadual Paulista (UNESP) Grenzen“ wächst an Brasiliens Hochin Araraquara unterrichtet. Zu seiner schulen die Nachfrage nach Sprachintensiven Sprachvermittlung gehörten unterricht. Um das Interesse brasilianiauch Konversations- und Prüfungsvorscher Studierender an Deutschland zu stärken, wird der UnDEUTSCH OHNE GRENZEN terricht in Deutsch Knapp 13.000 brasilianische Studierende lernen 2015 an brasilianischen Hochschulen als Fremdsprache Deutsch, 10.000 davon kommen aus anderen Fächern als der Germanistik. Insgesamt nun auch von junsind das 34 Prozent mehr Deutschlernende als 2010. Im August 2015 wurde daher gen deutschen Lehrals Ergänzung zu CsF das neue Programm „Deutsch ohne Grenzen“ zwischen Brasilien assistenten unterund Deutschland vereinbart. Es wird ab dem kommenden Jahr durch die Bereitstellung stützt – über ein von Onlinelizenzen in Kombination mit Präsenzkursen Möglichkeiten zum Erwerb der 2013 vom DAAD deutschen Sprache bieten. Außerdem werden zertifizierte Sprachtests bereitgestellt für Brasilien aufgesowie die Einrichtung von Sprachlernzentren an brasilianischen Hochschulen gefördert. legtes Lehrassistentenprogramm. „33 Deutschlehrer haben seit Programmbeginn schon in Brasilien unterrichtet“, sagt Julia Kracht. Sie koordiniert im DAAD das Lehrassistentenprogramm, das der DAAD gemeinsam mit CAPES finanziert. Die Lehrassistenten vermitteln grundlegende Sprachkenntnisse. „Zudem werden sie gezielt auf die Studiengänge vorbereitet, die für CsF-Stipendiaten relevant sind, und erweitern das Deutschlernangebot auch um Fachsprachenunterricht.“ Ein weiteres Plus: Die jungen deutschen Lehrassistenten machen neugierig auf ihre Heimat und beantworten brasilianischen Studierenden mit Interesse an einem Deutschlandaufenthalt viele erste Fragen. DEUTSCH LERNEN GELINGT »Mein Sprachkurs am Goethe-Institut in Göttingen war fantastisch. Ich startete, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen – nach sechs Monaten waren meine Sprachkenntnisse akzeptabel. Wir übten intensiv Leseverstehen, Hörverstehen, schriftlichen und mündlichen Ausdruck. Heute kann ich mit Deutschen reden und alltägliche Informationen auf der Straße oder auch im Zug verstehen. Das ist für mein Leben hier sehr wichtig, obwohl ich auf Englisch promoviere. « Kamila Tomoko Yuyama – Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig 23 Sprechen – Schreiben – Hörverstehen Einer dieser Lehrassistenten ist Lukas Reif. Der junge Deutschlehrer aus Bayern, der direkt nach seinem Studium für zehn Monate als DAAD-Lehrassistent nach Brasilien ging, hat an der Uni- bereitungskurse, eine Schreibwerkstatt und Landeskundeunterricht. Lukas Reif interessierte brasilianische Studierende auch mit vielfältigen Zusatzangeboten für einen potenziellen Studienaufenthalt in Deutschland – er stellte an der brasilianischen Universität ein Filmfestival und eine Aktionswoche zu deutscher Gegenwartsliteratur auf die Beine. Mit Blick auf potenzielle CsF-Stipendiaten kam auch ein Hörspielkurs zustande. „Hörverstehen kommt im normalen Unterricht von Deutsch als Fremdsprache oft zu kurz“, sagt Lukas Reif. Doch genau darauf kommt es für junge Brasilianer an, wenn sie an einer deutschen Universität einer Vorlesung auf Deutsch folgen wollen. „Die Studierenden haben deutsche Hörspiele gehört, dann selbst ein Drehbuch geschrieben, Geräusche gesammelt, Sprecherpassagen aufgenommen und das Ganze in Eigenregie produziert.“ So abwechslungsreich kann der Einstieg in die deutsche Sprache sein. 24 DAAD Hand in Hand für Brasilien und Deutschland Die DAAD-Außenstelle in Rio de Janeiro informiert und berät interessierte Studierende, organisiert Veranstaltungen und stellt Kontakte her. Leiterin Dr. Martina Schulze und ihr Vorgänger Christian Müller über die Praxis dieser Aufgaben. Wie wurde CsF initiiert? CHRISTIAN MÜLLER: Inspiriert wurde das Programm von der amerikanischen Studienaustauschinitiative „100,000 Strong“, die US-Präsident Barack Obama 2011 beim Staatsbesuch in Brasilien vorstellte. Präsidentin Dilma Rousseff beschloss, ein entsprechendes Mobilitätsprogramm für brasilianische Studierende aufzuziehen. Von dieser Idee erzählte sie kurze Zeit später dem damaligen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff, der versprach, eine Großzahl brasilianischer Studierender an deutschen Hochschulen aufzunehmen. Wie unterstützt die Außenstelle das CsF-Programm? CHRISTIAN MÜLLER: Der DAAD war von Anfang an involviert. Unser damaliger Vizepräsident Professor Max Huber hat Wulff bei seinem Besuch in Brasilien intensiv beraten und so den DAAD als erfahrene und leistungsstarke Durchführungsorganisation ins Spiel gebracht. MARTINA SCHULZE: Unsere Mitarbeiterinnen bieten Marketing und Beratung für den Standort Deutschland, unterstützt von 14 Young Ambassadors. Außerdem hat die Außenstelle seit Beginn der CsF-Kampagne drei große Roadshows im ganzen Land organisiert. Unterstützt wurde sie dabei organisatorisch und inhaltlich von internationalen Agenturen und Hochschulen, die sich so der Öffentlichkeit präsentierten. Im November 2015 hat die Außenstelle zum ersten Mal eine Karrieremesse veranstaltet. Dort trafen brasilianische Hochschulabsolventen mit Deutschlanderfahrung auf Vertreter deutscher Firmen in Brasilien. Was hat CsF in den deutsch-brasilianischen Beziehungen verändert? MARTINA SCHULZE: Die Zahl brasilianischer Studierender an deutschen Hochschulen ist seit Programmbeginn stark gestiegen. Außerdem haben sich die Hochschulpartnerschaften fast verdoppelt. Stark verändert hat sich auch die Haltung gegenüber Deutsch als Fremdsprache. 2014 lernten mehr als 13.000 brasilianische Studierende Deutsch. Das sind 34 Prozent mehr als bei der letzten Erhebung 2010. Ab 2016 wird Deutsch als dritte Fremdsprache nach Englisch und Französisch an zehn Bundesuniversitäten im Programm Idiomas sem Fronteiras (Sprachen ohne Grenzen) angeboten werden. Wie geht es künftig weiter? CHRISTIAN MÜLLER: Nach meiner Einschätzung hat der DAAD und haben die deutschen Hochschulen sich als Partner im Programm CsF sehr bewährt. Die Leistungen in der Betreuung und im Monitoring der Stipendiaten sind ausgezeichnet, dies schätzen auch die brasilianischen Partner. Daher bin ich zuversichtlich, dass in einer Phase zwei – deren Konturen noch unklar sind – Deutschland wieder eine führende Rolle spielen wird. Deutschland bietet hervorragende Studien- und Forschungsbedingungen zu sehr kostengünstigen Konditionen im internationalen Vergleich. MARTINA SCHULZE: In der zweiten Phase sollen verstärkt Stipendiaten im Master- oder Promotionsstudium gefördert werden. Im Rahmen der Masterstipendien geht es hauptsächlich um die Weiterqualifizierung brasilianischer Graduierter in berufsbezogenen Programmen deutscher Hochschulen. Durch das Programm Sprachen ohne Grenzen – Deutsch unterstützt der DAAD zudem die sprachliche Vorbereitung künftiger CsFStipendiaten bereits in Brasilien. YOUNG AMBASSADORS Young Ambassadors sind ehemalige Stipendiaten, die nach der Rückkehr nach Brasilien über ihre Erfahrungen berichten und für einen Aufenthalt in Deutschland werben. In Webinaren und bei Informationsveranstaltungen an Hochschulen geben sie interessierten Studierenden Tipps für die Bewerbung, die Wahl der Hochschule und das Leben in Deutschland. Darauf vorbereitet werden sie von Betina Soares, die das Programm in der DAAD-Außenstelle in Rio koordiniert: »Im Workshop können die Ambassadors Fragen stellen und erhalten Informationsmaterial für die künftigen Stipendiaten.« Das Team von Ciência sem Fronteiras Alemanha KATHARINA RIEHLE Leiterin des Teams CsF-Alemanha »Der DAAD unterstützt das CsF-Programm mit einem starken Team. Mit großem Engagement und Freude betreuen wir sowohl die Stipendiaten als auch die deutschen Hochschulen und ermöglichen dadurch, das Programm für alle Beteiligten bestmöglich zu verwirklichen. Wir setzen uns dafür ein, dass die brasilianischen Stipendiaten in Deutschland die beste Zeit ihres Lebens haben, die ihren weiteren Lebensweg – beruflich wie persönlich – entscheidend prägen wird, dass sie ihren Horizont in jeglicher Hinsicht erweitern können und dass sie die Möglichkeit haben, durch die gesammelten Erfahrungen die Zukunft ihres Landes aktiv mitzugestalten.« Katharina Riehle DAAD Bonn JULIA KRACHT Stellvertretende Leiterin des Teams CsF-Alemanha PEDRO SOUSA CORREIA Betreuung der Stipendiaten FLORIAN HILLNHÜTTER KATHARINA LATSCH Betreuung des CsF-Alemanha- Betreuung der am Programm Webportals beteiligten deutschen Hochschulen EVA SEIFERT Programm Lehrassistenten Brasilien DAAD Rio de Janeiro JULIANA BRUNELLO BETINA SOARES Betreuung der Stipendiaten Beratung und Marketing 25 Daten und Fakten | Fatos e números Maschinenbau Engenharia mecânica TOP-15-Gasthochschulen in Deutschland für Undergraduates (seit Programmbeginn) TOP-15-Herkunftshochschulen der Undergraduates 15 principais universidades na Alemanha para estudantes universitários do CsF (desde o início do programa) 15 principais universidades de origem dos estudantes universitários (desde o início do programa) (seit Programmbeginn) 4.928 Universidade Federal de Pernambuco (UFPE) 117 Universidade Estadual Paulista (UNESP) 118 Universidade Federal Fluminense (UFF) 122 Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS) 126 Universidade Federal de São Carlos (UFSCar) 127 Universidade Federal da Bahia (UFBA) 134 Universidade Federal do Paraná (UFPR) 171 Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP) 143 Universidade de Brasília (UnB) 178 Universidade Federal do Rio de Janeiro (UFRJ) 199 Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC) 240 (desde o início do programa) Centro Federal de Educação Tecnológica de Minas Gerais (CEFET - MG) 126 Número de estudantes de graduação na Alemanha Universidade Tecnológica Federal do Paraná (UTFPR) 251 (seit Programmbeginn) Verteilung der Undergraduates auf Institutionen (seit Programmbeginn) Distribuição dos estudantes de graduação nas instituições (desde o início do programa) Quelle: Umfrage 2015 unter Doktoranden Fonte: Pesquisa 2015 entre os doutorandos Já se formou uma cooperação/parceria com o Brasil. 27 % Há planos para uma cooperação. 80 1.577 3.271 Forschungsinstitute Institutos de pesquisa Hochschule Universidades de ciências aplicadas (FH + TH) Universität Universidades (U + TU) U FH 241 136 Elektrotechnik und Informationstechnik/ Eletrotécnica e técnica de informação 161 111 Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik/ Engenharia química e tecnologia de processos 132 71 Bauingenieurwesen/Engenharia civil 128 43 Wirtschaftsingenieurwesen/ Engenharia industrial 97 63 Mechatronik/ Mecatrônica 64 36 Umweltwissenschaften/ Ciências ambientais 44 15 Materialwissenschaft und Werkstofftechnik/ Ciências dos materiais 38 8 Architektur und Städtebau/ Arquitetura e urbanismo 32 18 Informatik/ Informática 27 6 241 Uni Wie schätzen Sie rückblickend Ihren Studienfortschritt in Deutschland ein? Como você avalia o progresso da sua aprendizagem na Alemanha em retrospectiva? positiv / de forma positiva eher positiv / de forma relativamente positiva eher negativ / de forma relativamente negativa negativ / de forma negativa weiß nicht / não sei 55 % Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach Stipendienende Fonte: Pesquisa 2015 entre os estudantes após o término da bolsa Es hat sich bereits eine Kooperation/Partnerschaft mit Brasilien ergeben. Es ist eine Kooperation geplant. 30 % FH Maschinenbau/ Engenharia mecânica 36 % O seu doutorado na Alemanha já contribuiu para a formação de uma cooperação entre sua IES de origem e de destino alemã? 136 Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach Stipendienende Fonte: Pesquisa 2015 entre os estudantes após o término da bolsa 2 % 1 % 6 % Hat Ihr Promotionsaufenthalt in Deutschland dazu beigetragen, dass sich eine Kooperation zwischen Ihrer Gast- und Ihrer Heimathochschule ergeben hat? Undergraduate TOP-10-Fächerverteilung nach Hochschultypen (2015) 10 principais áreas disciplinares por tipo de IES (2015) Fachrichtung/ Departamento Universidade de São Paulo (USP) 338 TU Chemnitz 101 U Erlangen-Nürnberg 123 TU Darmstadt 130 TU Kaiserslautern 128 FH Schmalkalden 133 FH Deggendorf 152 U Karlsruhe / KIT 153 U Bochum 160 U Magdeburg 154 TU Bergakademie Freiberg 177 TU Ilmenau 184 U Duisburg-Essen 184 TU Dresden 246 RWTH Aachen 218 Anzahl der Undergraduates in Deutschland Anzahl der Stipendiaten/ Número de bolsistas Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG) 377 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Anzahl der Stipendiaten/ Número de bolsistas TU München 290 350 300 250 200 150 100 50 0 377 Würden Sie für Ihre wissenschaftliche Ausbildung erneut nach Deutschland kommen? Você voltaria novamente à Alemanha para o seu formação acadêmica? 19 % Es ist noch nichts Konkretes geplant, es besteht aber Interesse. 2 % 4 % 75 % Ainda não há planos concretos, mas há interesse. 43 % Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach Stipendienende Fonte: Pesquisa 2015 entre os estudantes após o término da bolsa ja/ sim eher ja / possivelmente sim eher nein / possivelmente não nein / não 4 anos de Ciência sem Fronteiras Alemanha – O balanço de uma história de sucesso 2 3 Ficha técnica Índice Saudações Publicado por: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) German Academic Exchange Service Kennedyallee 50, 53175 Bonn www.daad.de Referat Lateinamerika/CsF Campus Alemanha Um início perfeito para a vida e a carreira Coordenação do projeto: Katharina Riehle, Julia Kracht, DAAD Um lugar no coração – um bolsista CsF sobre sua experiência na Alemanha Concepção, redação: Katja Spross, Carolin Brühl, Uschi Heidel, Trio Service GmbH, Bonn www.trio-medien.de Doutoramento na Alemanha – Vantagem para ambos os lados Tradução: Lina Lopes Monteiro LLM Language Solutions, Aschaffenburg Paginação e composição: Stefanie Naumann Designbüro Lübbeke Naumann Thoben, Köln www.LNT-design.de Impressão: flyerheaven GmbH, Oldenburg www.flyerheaven.de Dezembro de 2015 – 1.000 Todos direitos reservados © DAAD 4 Acompanhamento social – pessoal e individual Acompanhamento acadêmico - em perfeita sintonia Imagens: Título: Carl Duisberg Centren / Thekla Ehling, Índice: Acima: Kim Westerich, a meio e abaixo: DAAD / Rainer Hotz, p.4: Wanka: Serviço de Imprensa e Informação do Governo Federal, Steffen Kugler, Wintermantel: DAAD / Thilo Vogel, p. 5: CNPq, p.6: RWTH Aachen, Peter Winandy, p.7: Herman Luís Lebkuchen, p. 8: Fotograia de grupo: Talles de Bruno Oliveira, Katharina Riehle: DAAD / Rainer Hotz, p.9: Augusto Boshammer Piazera, p.10 Claudia Wickleder, p.11: DAAD / Rainer Hotz, p.12: Stefan Berger, p. 13: particular, p.14: particular, p.15: particular, p.16: DAAD / Rainer Hotz, p. 17: DAAD / Rainer Hotz, p. 18/19: novembro de 2015: DAAD / Betina Soares, março de 2012: Roberto Stuckert Filho, junho de 2012: DAAD / Pedro Sousa, junho 2013: DAAD / Katharina Riehle, maio 2014: DAAD / Katharina Riehle, julho de 2014: DAAD / Rainer Hotz, setembro 2014: DAAD / Ubivent, novembro 2014: DAAD / Julia Kracht, julho / agosto 2015: DAAD / Katharina Latsch, setembro 2015: DAAD / Rainer Hotz, dezembro 2015: DAAD / Rainer Hotz, p. 20 acima: Rômulo Andrade, abaixo: Michelle Santos, p.21 acima: Michelle Santos, abaixo: Kärcher, p.22 speak + write, p.23 speak + write, Lukas Reif, DAAD / Rainer Hotz, DAAD p.25 / Rainer Hotz Associações de pesquisa animadas 9 10 12 14 15 No Centro – Eventos Os benefícios do networking Destaques dos 4 anos 17 18 No Centro – Estágios em empresas Uma cooperação muito prática 20 No Centro – Aprender alemão Desde as primeiras palavras até o jargão técnico Crescente demanda 22 23 DAAD De mãos dadas pelo Brasil e Alemanha A equipe do Ciência sem Fronteiras na Alemanha Fatos e números Por motivos de melhor legibilidade, será dispensado o uso simultâneo das formas masculina e feminina. Todas as referências pessoais se referem a ambos os sexos igualmente. 7 24 25 26 5 Saudações Por muitas décadas, a Alemanha tem sido um Há décadas que o Brasil é um dos parceiros Educação, ciência e pesquisa vivem do intercâmbio de pensamentos, das ideias e do conhecimento – que vão muito além das fronteiras nacionais. A internacionalização da educação e da pesquisa tem se tornado cada vez mais importante nos últimos anos. No contexto econômico-tecnológico, o Brasil é um dos países parceiros sul-americanos mais importantes para a Alemanha. Durante as primeiras consultas dos governos alemão e brasileiro em agosto de 2015, ambos países demonstraram um interesse explícito pela ampliação das cooperações nas áreas da educação e pesquisa. Desde 2012, o governo brasileiro oferece bolsas a estudantes e cientistas que estudem e pesquisem no exterior através do programa de bolsas Ciência sem Fronteiras. Os bolsistas não só retornam ao Brasil com mais conhecimento e muitas experiências, mas também enriquecem as nossas universidades de várias formas. Agradeço às universidades e aos institutos de pesquisa alemães, assim como ao Serviço Alemão de Intercâmbio Acadêmico (DAAD) pelo grande empenho na realização do programa. Desejo a todos uma leitura interessante. Prof.ª Dra. Johanna Wanka Ministério de Educação e Pesquisa mais importantes do DAAD. Durante esse tempo, foram criados vários programas de intercâmbio acadêmico que se distinguem por uma ampla orientação temática. O maior e mais ambicioso programa dos últimos anos é o Ciência sem Fronteiras, que é inanciado, na maior parte, pelo governo brasileiro e apoiado pelo DAAD. São mais de 100 universidades alemãs que participam do programa. Desde 2012, elas receberam quase 6000 estudantes, doutorandos e pós-doutorandos, prestando uma assistência acadêmica e social abrangente. O ensino excelente nas universidades alemãs com os seus cursos orientados para a prática, oferece aos bolsistas condições únicas de aprendizagem e pesquisa. A relação estreita com a indústria alemã garante várias possibilidades para estágios em empresas alemãs que são determinantes para o futuro proissional dos bolsistas. Estou convencida que o desenvolvimento contínuo e sustentável do programa será signiicativo para a internacionalização da pesquisa e o fortalecimento das cooperações cientíicas internacionais do Brasil. Meus agradecimentos às universidades alemãs pelo seu empenho, assim como ao Ministério de Educação e Pesquisa (BMBF) e o Ministério das Relações Exteriores (AA), pelo apoio na realização de projetos adicionais ao programa. Espero sinceramente que possamos manter a cooperação com os nossos parceiros brasileiros CAPES e CNPq e aguardo com expectativa a segunda fase do CsF que está pela frente. Prof.ª Dra. Margret Wintermantel Presidente do DAAD parceiro importante do Brasil na cooperação internacional educacional. Desde 1984, a CAPES vem trabalhando efetivamente com agências alemãs de fomento na formação conjunta de educadores e pesquisadores brasileiros. É natural, portanto, que a Alemanha tenha sido um dos cinco primeiros países a aderirem ao Programa Ciência sem Fronteiras - CsF. Além disso, a qualidade do ensino e da pesquisa tornam a Alemanha um dos principais polos do conhecimento e da inovação mundiais, tendo atraído o interesse de 6.865 bolsistas do Programa entre os anos de 2011 e 2015. Cabe destacar, ainda, que esta cooperação não se limitou à mobilidade acadêmica, permitindo também que universidades brasileiras e alemãs avançassem no processo de internacionalização do ensino superior e da pesquisa. A CAPES vem realizando uma série de atividades de avaliação, tanto quanto à inovadora experiência desenvolvida juntamente com o CNPq no envio de 78 mil estudantes de graduação para universidades do exterior – algo que, nesta escala, nunca havia ocorrido – como também a de expandir por um fator de 124% o número de estudantes de pós-graduação e pós-doutorado, em relação ao período anterior ao CsF. A CAPES congratula, portanto, o DAAD pela iniciativa de colaborar com esta análise a partir da visão alemã do Programa Ciência sem Fronteiras. Certamente, esta contribuição enriquecerá o debate e a análise que já foi iniciada no Brasil e tal avaliação guiará aperfeiçoamentos futuros na cooperação entre os nossos dois países. A cooperação educacional, cientíica e tecnológica entre o Brasil e a Alemanha é um modelo de como podemos desenvolver conhecimento cientíico e tecnológico de forma simétrica, equilibrada e mutuamente benéica, cooperação esta que desejamos que se mantenha cada vez mais sólida. Prof. Dr. Carlos Afonso Nobre Presidente da CAPES Com a criação do Programa Ciência sem Fronteiras (CsF), a cooperação entre o Conselho Nacional de Desenvolvimento Cientíico e Tecnológico (CNPq) e o Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), importante instrumento de intercâmbio acadêmico entre o Brasil e a Alemanha, foi intensiicada e ampliada. O Ciência sem Fronteiras alavancou uma maior inserção internacional das instituições de ensino e pesquisa brasileiras, abrindo um leque de oportunidades para que pesquisadores e especialistas em áreas de alta relevância para o Brasil buscassem formação acadêmica e tecnológica em prestigiosas instituições na Alemanha, propiciando maior participação e integração em redes de colaboração nacionais e internacionais. Parabenizo a iniciativa do DAAD em realizar um balanço do Programa CsF, destacando seu impacto na cooperação entre Alemanha e Brasil e os ganhos proissionais e acadêmicos obtidos pelos bolsistas. Prof. Dr. Hernan Chaimovich Guralnik Presidente do CNPq 6 Campus Alemanha Grußwort Frau Alemanha Prof. Dr. Wintermantel Campus 7 Um início perfeito para a vida e a carreira Jovens brasileiros consideram estudar na Alemanha uma chance única para a sua carreira e orientação na vida. Eles recebem uma formação adicional de primeira classe. Hermann Luís Lebkuchen recebeu o seu nome do seu bisavô alemão que imigrou para o Brasil no século XIX. "Eu não tinha nenhuma idéia do país e da cultura do meu avô e também não sabia falar a língua", diz o jovem brasileiro. Isso mudou no im de 2014, quando veio para a Alemanha através do programa CsF. "Eu segui os passos dos meus antepassados. Isso foi muito empolgante, mas não foi o motivo mais importante para a minha decisão." Referências excelentes Que inluência teve a sua estada na Alemanha no desenvolvimento Hermann pensou muito mais na sua proissão e de sua carreira? carreira ao decidir-se a favor da Alemanha. Para 1,7 % 1,5 % o estudante de engenharia aeronáutica e de aviaforte 6,8 % ção da Universidade Federal de Santa Catarina principalmente forte (UFSC) o motivo mais importante foi "a excelente principalmente pouca 35 % 55 % qualidade das ciências de engenharia nas univerpouca sidades alemãs". Ele foi para a Universidade Técnão posso avaliar nica de Berlim como bolsista do CsF e também fez um curso de alemão. "A combinação entre Fonte: Inquérito 2015 entre estudantes no inal da bolsa de estudo ensino acadêmico e aprendizagem do idioma é perfeita na Alemanha", diz o futuro engenheiro. "Eu não só amplio o meu horizonte, mas também leio literatura cientíica no idioma original e, assim, adquiro conhecimentos que servem como excelente referência n Da teoria à prática: estudantes para a minha futura vida proissional." da TU Berlim trabalham em CsF – UMA VISÃO GERAL DO PROGRAMA O programa Ciência sem Fronteiras (CsF) foi lançado pelo governo brasileiro em 2011 e tem como objetivo a promoção da mobilidade de estudantes e jovens pesquisadores brasileiros no exterior. 100.000 bolsas para jovens acadêmicos das ciências naturais, biológicas e de engenharia possibilitam a ampliação de seus conhecimentos em universidades estrangeiras em todo o mundo. Depois da primeira fase do programa, a presidente Dilma Rousseff anunciou o prolongamento do programa até o im de 2018. O programa é inanciado com verbas do governo brasileiro. Responsáveis pela implementação e coordenação do programa no Brasil são as agências brasileiras de fomento acadêmico CAPES e CNPq. Na Alemanha, o programa recebe apoio inanceiro para medidas de acompanhamento por parte do Ministério de Educação e Pesquisa (BMBF) e o Ministério das Relações Exteriores (AA). A Alemanha está atualmente em quinto lugar no ranking dos destinos mais procurados. Desde o início do programa as universidades alemãs receberam cerca de 6.000 estudantes de graduação, doutorandos e pós-doutorandos. O DAAD aloca os bolsistas nas universidades e institutos de pesquisa através de um portal online projetado especíicamente para o programa CsF, organiza cursos de línguas e supervisiona os bolsistas durante sua estadia. A monitorização do DAAD garante a qualidade e melhoria contínua do programa na Alemanha. Através de vários eventos, tais como escolas de verão, webinars para os bolsistas ou roadshows, o escritório regional do DAAD no Rio de Janeiro também apoia o programa. Para que os bolsistas como Hermann alcancem os seus objetivos pessoais, eles recebem uma ótima assistência das universidades alemãs – na TU Berlim, por exemplo, de Roswitha Paul-Walz do International Ofice. Os 40 bolsistas de bacharelado têm nela uma pessoa de contato não apenas para as formalidades. Roswitha e sua equipe também cuidam da organização dos estudos. "Promovemos a integração dos jovens nos institutos e projetos de pesquisa em andamento", diz ela. Assim, eles passam a conhecer a universidade alemã como instituição de ensino e pesquisa. "No caso ideal, eles desenvolvem ideias juntamente com os cientistas alemães para um possível doutorado - talvez até novamente na Alemanha." aeromodelos Interdisciplinar e internacional A integração dos bolsistas no sistema universitário alemão também tem êxito em outras universidades. O Dr. Joachim Krüger do departamento de ciências espaciais e ambientais e biogeograia na Universidade de Trier coordena o programa CsF para a universidade e a Fachhochschule (universidade de ciências aplicadas). São escolhidos módulos adequados e desenvolvidas grades em harmonia com o curso no Brasil, com o objetivo de assegurar aos jovens qualiicações adicionais, explica o coordenador. "O nosso curso de ciências ambientais e geociências é interdisciplinar e envolve projetos de pesquisa na América do Sul. Assim, os cientistas do Brasil podem obter aqui uma n Hermann Luís Lebkuchen estuda engenharia aeronáutica e de aviação em Berlim desde 2014 8 Campus Alemanha Um lugar no coração – um bolsista CsF sobre sua experiência na Alemanha boa especialização." Um deles é Talles Bruno Oliveira. A diversidade não foi o único aspecto que o trouxe à Alemanha: "Eu também escolhi a Alemanha, porque aqui estudam pessoas do mundo inteiro." O contato com estudantes internacionais e alemães o mudou, diz ele. "Hoje sou mais aberto e tenho mais respeito diante de culturas diferentes e aprendi a trabalhar de forma mais responsável e proissional." Ensino e prática se complementam Os estágios acadêmicos e industriais no laboratório geobotânico da Universidade de Trier ou no Centro Aeroespacial Alemão (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR) em Göttingen foram valiosos para Talles e Hermann respectivamente. Os dois valorizam o trabalho autônomo e independente coniado a eles e que é cobrado na Alemanha. Na TU Berlim, Hermann fez o curso sobre aerolástica, ou seja, forças aerodinâmicas que fazem efeito sobre a estrutura de um avião. Graças ao seu professor Wolf Krüger, engenheiro no DLR, ele se esforçou para conseguir um estágio lá e o conseguiu. O estágio será considerado para o seu curso no Brasil. "É necessário se engajar na causa de forma autônoma e provar competências sociais – essa é uma experiência muito importante." O seu professor está impressionado com o foco do bolsista. "Para ele, o estudo e o estágio se complementam perfeitamente. Ele obtém os fundamentos teóricos em Berlim, aprofunda o conhecimento de forma prática em um exercício de simulação, aprende sobre os processos industriais e consegue acompanhar muito bem as discussões em alemão." Como o DLR mantém contato com a Empresa Brasileira de Aeronáutica São José dos Campos (EMBRAER) perto de São Paulo, Hermann acha que tem boas chances de emprego depois de inalizar seus estudos.. Mas, assim como Talles, ele também consegue imaginar fazer um doutorado na Alemanha. "A vontade de aprender, a abertura e o empenho dos bolsistas brasileiros são impressionantes", diz Katharina Riehle que coordena o programa CsF no DAAD. Assim, os jovens brasileiros, que muitas vezes deixam o seu país pela primeira vez, enfrentam os desaios de estudar no exterior da melhor forma possível. "Muitos bolsistas mantêm sua mobilidade e voltam a buscar oportunidades de emprego ou um doutoramento no exterior – o programa CsF é o início perfeito para uma maior internacionalização da pesquisa e desenvolvimento brasileiros." n Talles Bruno Oliveira (esquerda) com colegas de todo o mundo » Muitos bolsistas mantêm sua mobilidade e voltam a buscar oportunidades de emprego ou um doutoramento no exterior – o programa CsF é o início perfeito para uma maior internacionalização da pesquisa e desenvolvimento brasileiros.« Katharina Riehle, coordenadora do programa CsF no DAAD Um país é estranho apenas até o momento em que você o aceita - essa é a conclusão do relato do estudante Augusto Boshammer Piazera, depois do seu intercâmbio na Alemanha. Há um ano coloquei meus pés na Alemanha pela primeira vez. Com um sentimento de certa insegurança e inquietação, mas ao mesmo tempo de ansiedade e satisfação, cheguei pensando que meu ano de intercâmbio seria incrível. Bom, ele acabou tornando-se muito mais do que isso. Cheguei pensando que meu alemão era bom, e percebi que eu ainda não entendia muita coisa. Acreditava que tudo seria perfeito, mas isso também não se conirmou. Pensei que não seria tão difícil acompanhar as aulas da universidade, mas no im acabei penando para entender o básico. A Alemanha é, sim, incrível em vários aspectos. O trem funciona na hora, os serviços públicos são coniáveis e de qualidade, a educação é imbatível e a segurança é absolutamente grandiosa. Mesmo assim, existem pontos fracos: existe lixo nas ruas como em vários outros países, existe assalto, assassinato, xingamento, brigas e sim, inclusive corrupção – a diferença é que os alemães sentem vergonha disso e levam o assunto muito a sério. Amizades para vida inteira Também cheguei pensando que todos os alemães seriam frios e antipáticos. Mais uma vez, errei. Alguns são exatamente assim. No entanto, outros se mostraram ser umas das pessoas mais extraordinárias e carismáticas que já tive a oportunidade de conhecer. E aqui é a parte em que mais me surpreendi: iz amigos de verdade durante essa experiência, que esperançosamente manterei por toda minha vida. Os alemães demoram mais tempo para se sentirem confortáveis com pessoas que acabaram de conhecer, mas a partir do momento em que eles têm outro alguém como amigo, eles se mostram as pessoas mais gentis e coniáveis que se pode conhecer. Eu pensei que meu ano no exterior seria ótimo. Foi além disso: memorável, excitante, desaiador e esclarecedor. Eu vejo o mundo agora com novos olhos: esse ano mudou meu modo de pensar e agir. Gostaria que mais alunos pudessem compartilhar dessa experiência. Claro que eu senti falta do Brasil - minha família e amigos, minha casa e tudo o que o meu belo país tem à oferecer. Na Alemanha eu aprendi a desfrutar de cada momento e sempre me policiei para não perder qualquer experiência, dia, palavra, sorriso ou lágrima. O Brasil terá sempre um lugar especial no meu coração - mas este espaço agora é dividido com outro país: a Alemanha. n AUGUSTO BOSHAMMER PIAZERA (terceiro a contar da esquerda) foi, entre agosto de 2013 e julho de 2014 um bolsista CsF. Ele estudou Ciência da Engenharia na Universidade de Ciências Aplicadas na Universidade de Frankfurt. Hoje ele estuda Engenharia Civil na Universidade Federal de Santa Catarina 9 10 Campus Alemanha Doutoramento na Alemanha – vantagem para ambos os lados Tanto os doutorandos como as universidades alemãs são beneiciados pelo doutorado no âmbito do CsF. Claudia Wickleder, professora catedrática de Química Inorgânica na Universidade de Siegen é, graças a uma antiga doutoranda brasileira, responsável por três bolsistas do programa Ciência sem Fronteiras. "Ela que me falou sobre o programa", conta a professora. Assim que voltou para a sua terra natal, a doutoranda fez propaganda por todos os lados. E teve sucesso: 22 brasileiros estudaram em Siegen no semestre de verão de 2015. Por que você escolheu a Alemanha como país de destino? 15 % 23,5 % 17,6 % 21,4 % 22,5 % Eu quero ampliar os meus conhecimentos do idioma alemão. As condições de estudo e pesquisa são boas na Alemanha. Os cursos oferecidos na Alemanha foram especialmente interessantes para a minha especialização. Eu me interesso pela cultura alemã. Uma estadia na Alemanha poderá me beneiciar proissionalmente no futuro. Fonte: Inquérito 2015 entre estudantes que acabaram de começar os seus estudos na Alemanha Métodos modernos para as tecnologias de ponta de amanhã O departamento de Química Inorgânica de Siegen oferece muito aos bolsistas. Os laboratórios possuem equipamentos melhores que no Brasil e disponibilizam aos pesquisadores toda a aparelhagem que precisam para um trabalho excelente. "Essas condições enriquecem a minha pesquisa e permitem o seu avanço", diz Aída Domithilla da Fonsêca Melo que está fazendo o seu doutorado na universidade. Nesses laboratórios modernos, os bolsistas aprendem muito e diretamente sobre as mais novas tecnologias e métodos modernos. "Os doutorandos recebem todo o conhecimento de meu círculo de trabalho", diz Claudia. Fazem parte, entre outros, o desenvolvimento de novos materiais para tecnologias óticas, por exemplo células solares, nanopartículas como marcadores medicinais ou novos materiais luorescentes economizadores de energia para LEDs, pelo qual a Universidade de Siegen é internacionalmente credenciada. Essas são as melhores condições para os jovens cientistas , diz Claudia: "A Alemanha é reconhecida pela sua ótima competência na pesquisa de ciências naturais e de engenharia." » A Alemanha é reconhecida pela sua ótima competência na pesquisa de ciências naturais e de engenharia.« A Professora Claudia Wickleder recebe no Departamento de Química Inorgânica da Universidade de Siegen três bolsistas do programa CsF Barbara Priscila Andreon concorda. Depois de estudar na Alemanha em 2013, ela voltou ao país para o seu doutorado CsF em ciências dos materiais no Fraunhofer Institute for Manufacturing Technology and Advanced Materials (IFAM): "O IFAM é reconhecido mundialmente pela sua competência na tecnologia de adesivos, que se estende desde a fórmula até a aplicação na indústria." A própria pesquisadora é beneiciada por esse entrelaçamento estreito entre ciência e economia; a abordagem interdisciplinar lhe oferece uma infraestrutura que não encontraria no Brasil dessa mesma forma. Diálogos estimulantes O acompanhamento acadêmico vai muito além do trabalho nos melhores laboratórios. Além de seminários onde os doutorandos apresentam a sua pesquisa e colóquios com visitantes externos de todo o mundo, o diálogo intensivo entre doutorando e orientador tem um papel particularmente importante. Claudia discute extensivamente com os seus doutorandos sobre os seus resultados de pesquisa, o que beneicia ambas as partes. "Às vezes os meus doutorandos discordam comigo – e têm razão", diz a professora de química. Ela, por sua vez, os auxilia com dicas ou textos cientíicos quando têm diiculdades com suas experiências. Os doutorandos também valorizam o intercâmbio com os seus colegas. "Os outros doutorandos me ajudam muito", diz Aída que trabalha com alemães, brasileiros, indianos, chineses, um francês e um queniano. Essa competência intercultural faz parte das experiências que os bolsistas levam para o Brasil quando retornam. Além disso, levam consigo o conhecimento que obtiveram através de três anos de estudo prático de métodos e tecnologias na Alemanha, o qual poderão aplicar no Brasil. Os anitriões também são beneiciados, pois os bolsistas enriquecem as universidades e institutos de pesquisa alemães, diz Claudia: "No caso dos bolsistas do CsF, pode-se ter certeza de que se trata de jovens pesquisadores excelentes e motivados." CURTA ENTREVISTA Fazer contatos, usar competência Letícia Santos de Lima está fazendo o seu doutorado no Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems da Universidade Humboldt de Berlim desde outubro de 2014. Na entrevista ela resume o seu primeiro ano. Por que você está fazendo o seu doutorado na Alemanha? A Alemanha possui uma reputação excelente na ciência. Por isso, eu procurei uma vaga aqui e a encontrei na Universidade Humboldt: um professor aqui leciona exatamente a mesma área de pesquisa que me interessa. O que acabou me convencendo foi que um dos pós-doutorados do instituto pesquisa na Colômbia, e eu também queria trabalhar com dados da América do Sul. O que você mais gosta no doutorado com o CsF? Além das exigências acadêmicas, o instituto valoriza muito as competências sociais como networking e interdisciplinariedade. Eu também aprendi a apresentar melhor as minhas pesquisas, o que traz vantagens ao realizar seminários e conferências. Eu também valorizo trabalhar em um ambiente intercultural e poder, assim, melhorar a minha capacidade de comunicação. Qual a diferença entre o doutorado na Alemanha e no Brasil? O meu instituto me oferece muita coisa que não seria possível no Brasil, por exemplo, o contato com cientistas no país e no exterior. Eu sou incentivada a realizar seminários e palestras ou a organizar workshops. A autonomia e iniciativa própria são componentes básicos do doutorado na Alemanha. Ao mesmo tempo, eu considero o apoio construtivo e igualitário. Quais são os seus planos para o futuro? O meu objetivo é trabalhar em uma universidade brasileira e por em prática as experiências que iz na Alemanha. Eu quero promover que a pesquisa se torne mais lexível e interdisciplinar. Os estudantes também devem ser mais envolvidos nas pesquisas e no intercâmbio, para que possam ser apoiados de forma melhor em seus estudos e para criar um ambiente produtivo. 11 12 Campus Alemanha Acompanhamento social – pessoal e individual Não importa se os bolsistas brasileiros estudam em uma grande ou pequena universidade na Alemanha – eles sempre são acompanhados de forma individual e intensiva. "Quando os bolsistas se sentem bem acolhidos, eles começam os seus estudos com uma atitude positiva", airma Conny Bast, funcionária do International Ofice (IO) da Universidade de Albstadt-Sigmaringen. Por isso, os novos bolsistas já foram recebidos na estação de trem. Durante uma Semana de BoasVindas intensiva eles têm a oportunidade de conhecer o novo ambiente: a equipe do International Ofice auxilia os estudantes em questões administrativas, ajuda a abrir uma conta bancária ou a fazer a primeira compra no supermercado. O contato pessoal é importante Conny é a pessoa de contato desde a candidatura: "Eu não só conheço todos os bolsistas pelo nome, mas também tenho um contato direto com os professores e posso intermediar, por exemplo, quando os bolsistas não conseguem acompanhar os seminários". Quando um professor reclamou que um estudante brasileiro não tinha a coragem de falar com ele depois do curso, a chefe do IO reagiu. "Eu encorajei o bolsista e ele teve uma conversa frutífera com o professor. Com 3.300 alunos, a nossa universidade possui um ambiente familiar – e damos atenção a cada um. Apesar de ter 14.000 estudantes, entre eles, 2.000 estudantes internacionais, a assistência pessoal aos bolsistas brasileiros também é prioridade na Universidade Otto von Guericke em Magdeburg. Isso é possível graças a fundos adicionais n Bem-vindo à Alemanha: o International Ofice da Universidade de Magdeburg cumprimenta os novos alunos internacionais O quão satisfeito está com o acompanhamento social e apoio por parte da sua universidade? do programa Ciências sem Fronteiras. "Cinco tutores cuidam apenas dos estudantes brasileiros. Eles ajudam na primeira fase de adaptação, assim como em questões sobre os estudos. Por isso, fazemos questão que os tutores venham do mesmo curso que os bolsistas", diz Anne-Katrin Behnert do International Ofice. "Os tutores são como amigos para nós. Eles nos mostram a cidade e organizam passeios. Eles nos disponibilizam resumos de aulas e seminários para podermos estudar melhor", explica Gustavo Rodrigues de Carvalho Leite, que estudou engenharia mecânica em Magdeburg durante dois semestres. versidade. Além disso, eles se preparam para entrevistas e Centros de Avaliação através de palestras e exercícios. Uma funcionária do Career Center da universidade veriica todos os documentos para a candidatura individualmente. "Assim, todos bolsistas encontram uma empresa adequada. Como a maioria dos brasileiros precisa absolver um estágio para o seu curso no Brasil, eles o fazem aqui", diz Conny. Através de um endereço de e-mail central, os estudantes brasileiros podem entrar em contato com os tutores enquanto ainda estão no Brasil. Depois de chegarem em Magdeburg, eles passam a se conhecer em um "Fim de Semana de BoasVindas": "Transmitimos aos bolsistas que eles se encontram no mesmo nível que os tutores e que podem procurá-los para todas perguntas e problemas, seja a elaboração do horário, a inscrição para cursos, ou com questões sobre o dia-a-dia na Alemanha", diz Anne-Katrin. Para o melhor intercâmbio de experiências também contamos com bolsistas do CsF que já estão na Alemanha há mais tempo: "Depois do im de semana, os brasileiros se sentem mais seguros e têm uma ótima base para dominar o dia-a-dia em Magdeburg." Sempre atualizados O DAAD realiza regularmente workshops para preparar os responsáveis das universidades alemãs para a chegada dos visitantes brasileiros. "Informamos sobre desenvolvimentos atuais no programa de bolsistas. Mas oferecemos, principalmente, um fórum para o diálogo com o objetivo de transmitir aos responsáveis algumas idéias para o seu trabalho", diz Katharina Latsch da equipe CsF no DAAD. Em grupos de trabalho, os participantes discutem questões fundamentais como a organização de cursos de alemão ou o acompanhamento acadêmico. "Por sempre trocarmos idéias e conversarmos sobre nossas experiências com outras universidades, podemos melhorar a assistência cada vez mais", resume Anne-Katrin de Magdeburg. Bem preparados A adaptação funciona através de uma grande oferta de atividades que faz parte do padrão em Magdeburg, AlbstadtSigmaringen e muitas outras universidades alemãs: encontros internacionais frequentes, excursões para a região e atividades de lazer comuns. Como o domínio do idioma também é importante para quem vive e estuda na Alemanha, todos os bolsistas frequentam cursos de alemão. O acompanhamento social abrangente vai além do âmbito universitário. Na universidade de Albstadt-Sigmaringen os estudantes brasileiros estão tão bem preparados que ousam sair da universidade e ganhar experiência proissional fazendo um semestre prático. Antes disso, eles fazem os primeiros contatos com empresas na feira de carreiras da própria uni- n Alegria de viver brasileira encontra tradição alemã: bolsistas na Universidade de Albstadt-Sigmaringen vêm conhecer a cultura alemã 0,4% 10,9% 5,3% 49,1% 34,3% satisfeito principalmente satisfeito principalmente insatisfeito insatisfeito não posso avaliar Fonte: Pesquisa 2015 entre estudantes depois do primeiro semestre O quão satisfeito está com a consulta e assistência acadêmica de sua universidade? 12,6% 1% 3,3% 41,6% 41,5% satisfeito principalmente satisfeito principalmente insatisfeito insatisfeito não posso avaliar Fonte: Pesquisa 2015 entre estudantes depois do primeiro semestre 13 14 Campus Alemanha Acompanhamento acadêmico – em perfeita sintonia Associações de pesquisa animadas Pesquisas no laboratório, projetos alemães-brasileiros, ensino empolgante – tudo isso aguarda os futuros engenheiros civis do Brasil na Universidade Técnica de Kaiserslautern. O Professor Matthias Pahn faz com que os cursos oferecidos estejam em sintonia com os interesses dos bolsistas do CsF. O Professor Thomas Stützel é o diretor do departamento de evolução e biodiversidade de vegetação na Ruhr-Universität Bochum e supervisiona os doutorandos do CsF nas modalidades plena e sanduíche. Os bolsistas formam pontes importantes para a pesquisa alemã-brasileira na RUB. O que abrange o acompanhamento acadêmico dos bolsistas no departamento de engenharia civil? Primeiro, auxiliamos os bolsistas do CsF na escolha das matérias: pergunto sobre os seus interesses e recomendo professores que ofereçam cursos respectivos. Para nós, é importante que os bolsistas conversem com os professores antes de se inscreverem para um curso, para discutirem as exigências em geral e a acreditação. Antes de começar o semestre, fechamos o Learning Agreement e conferimos mais uma vez a grade curricular elaborada, pois, de acordo com a nossa experiência, os bolsistas exigem demais de si mesmos. No inal, documentamos os seus Credit Points alcançados para serem reconhecidos na universidade no Brasil. habilidades práticas, como a criação de concreto de alta resistência ou a utilização de tecnologia de medição, e a analisar resultados de pesquisa. De que forma vocês respondem às necessidades de estudo dos bolsistas brasileiros? Todos os colegas sabem que há estudantes brasileiros participando das aulas e seminários e estão sempre à disposição para esclarecer perguntas cientíicas e problemas. Além disso, oferecemos aulas com referência ao Brasil. No semestre de verão de 2015, os estudantes alemães e brasileiros abordaram a questão como eles construiriam no Brasil com tecnologias europeias. O seminário tinha um motivo concreto: em uma cooperação de pesquisa atual com uma empresa de construção brasileira de Rio Claro, nós desenvolvemos um conceito que permite a construção de milhares de casas em pouco tempo. Os estudantes desenvolveram componentes e princípios de construção para tal. Como os estudantes estão respondendo a este acompanhamento? Depois de um só semestre, os bolsistas já estão tão bem integrados que não precisam de mais nenhuma ajuda de nossa parte e conseguem acompanhar todas as aulas com êxito. Não conseguimos imaginar um sucesso maior. Eles gostam dos cursos, conhecem o nosso departamento e os nossos laboratórios. Quem quiser voltar para fazer o seu doutorado aqui será muito bem-vindo. Professor Matthias Pahn n O Professor Matthias Pahn faz com que os cursos oferecidos estejam em sintonia com os interesses dos bolsistas do CsF Estágios em laboratórios complementam os seminários e aulas. Lá os intercambistas aprendem, por exemplo, a determinar experimentalmente a capacidade de carga de componentes novos desenvolvidos. Cada bolsista é apresentado a um pesquisador, podendo colaborar no projeto de pesquisa do mesmo. Através do trabalho em conjunto, muitas vezes são criadas relações intensivas que ajudam os brasileiros a aprimorarem o seu alemão. Além disso, eles aprendem a pesquisar em equipe, adquirem Como você é beneiciado com o programa CsF? Graças ao CsF, o meu departamento recebe muitos doutorandos com ótima formação. Eles assumem funções em projetos de pesquisa alemães-brasileiros e trabalham de igual para igual com outros cientistas. O meu doutorando “pleno” do CsF atual, por exemplo, está pesquisando sobre a evolução e o ciclo de vida dos isoetes brasileiros. Tal pesquisa é combinada com o contexto de um trabalho que já se encontra em andamento na mesma região sobre as selaginelas que estão estreitamente relacionadas aos isoetes. Uma vantagem do CsF: quando solicitamos vagas para doutorandos no âmbito do programa, eles geralmente são aceitos. Assim, podemos planejar os projetos alemães-brasileiros a longo prazo. O CsF inluenciou a sua relação com o Brasil? No início dos anos 80, eu mesmo pesquisei no Brasil como doutorando com uma bolsa do DAAD. Hoje, muitos dos meus colegas de antigamente também são professores. Com o programa CsF podemos intensiicar a nossa colaboração e juntos encaminhar novas pesquisas: os meus parceiros brasileiros sugerem candidatos para a bolsa e eu já passo a conhecê-los no Brasil. Depois desenvolvemos um projeto que combine com os nossos interesses e esteja em perfeita sintonização com os temas de doutorado dos doutorandos. Como já existem relações com algumas universidades, muitas vezes icamos em contato com os bolsistas mesmo depois da sua estadia. A maioria das minhas publicações são criadas com a cooperação brasileira, inclusive com os bolsistas do CsF. Um belo reconhecimento: uma ex-aluna voltará para pesquisar em Bochum em 2016 como bolsista da Universidade Alexander von Humboldt. n Professor Thomas Stützel O Professor Thomas Stützel é o diretor do departamento de evolução e biodiversidade de vegetação na Ruhr-Universität Bochum O CsF ajuda a criar novas cooperações entre universidades? O programa CsF ainda é novo – novas cooperações entre universidades precisam de tempo para crescer. Mas o potencial para cooperações alemãs-brasileiras com certeza aumentou na Ruhr-Universität Bochum: vários doutorandos do CsF, que estão bem integrados e que construíram uma rede entre si, pesquisam em todos departamentos. Esperamos que o contato seja frutífero e que possamos continuar e ampliar as cooperações. Um programa como o CsF também faz sentido para doutorandos alemães. Eu mesmo aprendi muito como doutorando no Brasil. Essa experiência inluenciou a minha pesquisa e toda a minha vida. No lado alemão, também precisamos de jovens pesquisadores que estabeleçam contatos no Brasil e que mantenham as cooperações existentes. MONITORAMENTO DO CsF NA ALEMANHA n Projetos alemães-brasileiros: os bolsistas na TU Kaiserslautern aplicam seus conhecimentos na prática 15 Para que as universidades possam oferecer a melhor assistência, todos os anos o DAAD oferece um workshop para os responsáveis nas universidades pelos bolsistas do CsF, oferecendo assim, uma plataforma para o intercâmbio e o compartilhamento de experiências e conhecimento. Também são conduzidas pesquisas de satisfação regulares com as universidades a respeito da realização do programa. Os funcionários da equipe do CsF visitam as universidades várias vezes ao ano para discutirem problemas ou conceitos de assistência. Assim é possível analisar os detalhes com os coordenadores no local e oferecer aos bolsistas a oportunidade de dar um feedback individual. 16 No Centro – Eventos Grußwort Frau Prof. Dr. Wintermantel No Centro Eventos | Estágios em empresas Aprender alemão Os benefícios do networking Discutir projetos, trocar ideias, fazer contatos – foi com essa inalidade que os 120 jovens pesquisadores brasileiros se reuniram no seminário para doutorandos do programa CsF. Desde 2014, Felipe Padilha Leitzke faz o seu doutorado em Bonn, no Instituto Steinmann de Geologia, Mineralogia e Paleontologia. No âmbito do seminário, a expectativa principal do geocientista consistia na possibilidade de fazer contatos com outros doutorandos que compartilham as suas experiências com o doutorado na Alemanha. No entanto, os dois dias de seminário em Bonn também o ajudaram no contexto cientíico. "A maioria dos participantes possui um histórico cientíico diferente do meu", diz Felipe. "Mesmo assim – ou, talvez, por isso mesmo – trocamos ideias e eu adotei uma perspectiva totalmente diferente para as minhas pesquisas." Esse resultado constituiu o foco do seminário desde o início. A Dra. Birgit Klüsener, Chefe do Departamento de Bolsas, resume a pretensão: "Networking, networking, networking – em vários sentidos." O DAAD permite que os doutorandos conheçam o próprio DAAD e o ambiente de pesquisa alemão. "O equilíbrio entre as contribuições e o intercâmbio era especialmente importante para nós", explica Julia Kracht da equipe CsF e organizadora do evento. Por isso, várias palestras e discussões destacaram as condições gerais da pesquisa na Alemanha; sejam oportunidades de doutorado em instituições diferentes, possibilidades de inanciamento ou exemplos de cooperações alemãs-brasileiras. Apresentando a pesquisa de forma ilustrativa Os próprios doutorandos participaram ativamente: em sete painéis e apresentações, os jovens cientistas apresentaram as suas diversas áreas de pesquisa. "Os interesses na pequisa mostram a diversidade da cooperação entre o Brasil e a Alemanha", enfatiza João Batista do Nascimento Magalhães, Vice-Cônsul do Brasil em Frankfurt. Além dos puros fatos, os doutorandos também dão muito valor às competências sociais. No caso de Letícia Santos de Lima, por exemplo, o motivo para participar do seminário foi o seu interesse em métodos e estratégias. A engenheira ambiental da Humboldt Graduate School em Berlim valoriza a possibilidade de melhorar a sua forma de fazer apresentações. "Além disso, é importante ser lembrada por outros cientistas e possíveis parceiros de cooperação", diz Letícia. "O networking é quase tão importante como a própria pesquisa." E o contato pessoal com a equipe do CsF no DAAD faz parte dele. Aída Domithilla da Fonsêca Melo, doutoranda de química na Universidade de Siegen conirma: "Agora posso atribuir um rosto aos vários endereços de e-mail, isso é muito bom." O produtivo intercâmbio continuará no futuro: o DAAD está planejando outros seminários para jovens cientistas brasileiros para os próximos anos. n FELIPE PADILHA LEITZKE Desde 2014, Felipe Padilha Leitzke faz o seu doutorado em Bonn 17 Destaques de 4 anos No Centro – Eventos 2011 n ASSINATURA DO ACORDO DE TRABALHO E WORKSHOP DE LANÇAMENTO Novembro de 2011 Ciência sem Fronteiras Alemanha: os parceiros brasileiros CAPES e CNPq, representantes de universidades alemãs e brasileiras, assim como o DAAD lançam o programa com um workshop em Bonn. 2014 2012 n LANÇAMENTO DO PORTAL DO CsF Final de 2011 O portal foi concebido para a alocação dos candidatos nas universidades alemãs. Além disso, fornece informações para bolsistas e representantes de universidades. n CeBIT Março de 2012 Brasil é país parceiro da feira de TI CeBIT. Chanceler Angela Merkel encontra a presidente brasileira e os primeiros bolsistas do CsF. O presidente da CAPES, Professor Jorge Guimarães, visita universidades e institutos alemães. No âmbito das consultas dos governos alemão e brasileiro, é assinado um acordo sobre a ampliação do ensino de alemão no Brasil. n 1º WORKSHOP PARA TUTORES Junho de 2012 n VIAGENS DE MONITORAMENTO regularmente desde 2013 Até 50 representantes de IESs alemãs se encontram anualmente em Bonn para treinamento. O DAAD visita as universidades e escolas de línguas para avaliar a sua qualidade e conhecer os bolsistas. 4º Workshop para tutores Novembro de 2014 n 1º CsF-NEWSLETTER Julho de 2014 n FEIRA VIRTUAL Setembro 2014 A newsletter é publicada duas vezes ao ano com relatórios e histórias de e sobre os bolsistas do CsF na Alemanha http://iurl.de/5LE69G3 A feira Meet Your Future University reúne mais de 1.000 bolsistas e 40 universidades e institutos de pesquisa alemães em um espaço virtual. 5º Workshop para tutores Outubro de 2015 n ASSINATURA DO MoU ALEMÃO SEM FRONTEIRAS Agosto de 2015 2013 2º CsF Joint Road Show Maio de 2014 n VISITA DO PRESIDENTE JORGE GUIMARÃES (CAPES) Maio de 2014 3º Workshop para tutores Dezembro de 2013 2º Workshop para tutores Dezembro de 2012 n 1º CsF JOINT ROAD SHOW Junho de 2013 Em um Road Show, o DAAD e outras organizações internacionais fazem promoção para a Alemanha nas universidades brasileiras. 2º CsF-Newsletter Dezembro de 2014 2015 n EVENTO INFORMATIVO PARA JOVENS EMBAIXADORES Novembro de 2014 O escritório do DAAD no Rio de Janeiro instrui ex-bolsistas do CsF que informam sobre o programa de intercâmbio em universidades brasileiras. n ENCONTRO DE BOLSISTAS EM CHEMNITZ Junho de 2013 Mais de 150 bolsistas do CsF e mais de 700 bolsistas internacionais se encontram para discutir sobre o tema do ano do DAAD "Um conceito internacional para a sustentabilidade". n PARTIDA DOS ASSISTENTES DE ENSINO Outubro de 2013 A Alemanha apoia o ensino de alemão no Brasil e envia, pela primeira vez, assistentes de ensino para universidades brasileiras (relatório p. 31). 3º CsF Joint Road Show Maio de 2015 3º CsF-Newsletter Junho de 2015 n ESCOLAS DE VERÃO DO CsF Julho/agosto de 2015 Até vinte bolsistas do CsF puderam participar em uma das quatro escolas de verão oferecidas por IESs na Alemanha. 4º CsF-Newsletter Novembro de 2014 2016 n SEMINÁRIO DE ORIENTAÇÃO (PhD) Setembro 2015 n FEIRA DE CARREIRAS Novembro de 2015 n WORKSHOP PARA PhDs EM BONN Dezembro de 2015 n FILME DO CsF Dezembro de 2015 Mais detalhes na página 17. Ex-bolsistas do CsF se encontram em São Paulo com empresas alemãs e brasileiras e se candidatam a um estágio ou ao seu primeiro emprego. Doutorandos e pós-doutorandos do programa de intercâmbio se encontram. Eles atuarão como promotores para o CsF também na área de pesquisa. Em ilmes produzidos por eles mesmos, os bolsistas do CsF mostram a sua vida na Alemanha. 19 20 No Centro – Estágios em empresas Uma cooperação muito prática Teoria e prática – universidades alemãs mantêm relações estreitas com a indústria para preparar os seus formandos para o mercado de trabalho. Isso também beneicia os bolsistas do CsF. Na Universidade de Ciências Aplicadas de WürzburgSchweinfurt (FHWS) o "ensino voltado ao mercado de trabalho" signiica muito mais que estágios obrigatórios para estudantes. "Aqui muitas aulas têm uma ligação concreta com a vida proissional", diz a Professora Elke Stadelmann, responsável por relações internacionais no departamento de ciências da engenharia na FHWS. Nos seminários de projetos, a universidade mantém uma cooperação estreita com empresas. Pequenos grupos trabalham com questões concretas da indústria da região da universidade – como por exemplo a melhoria de sistemas de armazenamento. É quase impossível criar uma proximidade maior entre o processo de aprendizagem teórico e a sua aplicação, diz a professora. "Nesses seminários, as empresas também auxiliam os estudantes e discutem as suas sugestões." hora de se candidatarem para um estágio na indústria. No curso "Internship in German Business Culture" Elke explica aos bolsistas brasileiros detalhadamente como funciona o sistema de estágios na Alemanha. Onde se candidatar, como escrever uma carta e um currículo, é preciso foto ou não? "Além disso, eu converso com cada um individualmente sobre as suas intenções e seus objetivos, veriico os documentos e dou dicas", diz Elke. Foi assim que Rômulo Andrade, que, em 2014, estudava engenharia industrial em Schweinfurt com uma bolsa do CsF, conseguiu um estágio na área de marketing e vendas da Daimler AG – na sede da Mercedes-Benz em Stuttgart. Os meses na Alemanha foram "uma das melhores experiências de minha vida" – especialmente devido ao entrelaçamento de teoria e prática. "Nós sempre trabalhávamos com exemplos concretos e veriicávamos na prática o que tínhamos aprendido. É isso que é necessário para tornar-se um bom engenheiro", diz Rômulo. Para Elke, o ensino voltado para o mercado de trabalho na Alemanha é valioso por mais um outro motivo. O Brasil também conhece o ensino voltado para o mercado de trabalho, porém: "O convívio com culturas diferentes em empresas internacionais é treinado na indústria alemã através de estágios." Para Rômulo esse é um benefício central: "Foi muito interessante aprender como soluções diferentes são criadas em grupos interculturais. Eu aprendi a solucionar problemas em um outro idioma." n Michelle Coqueiro C. Santos passou a conhecer o dia-a-dia proissional de uma gerente de ofertas na VW ENTREVISTA O estágio com futuro Os estudantes do Brasil são beneiciados por esse sistema e, além disso, são auxiliados pela FHWS na A Kärcher, líder de mercado para tecnologias de limpeza, emprega muitos estagiários internacionais. Udo Maumann, Chefe do Marketing de Pessoal, coordena os bolsistas do CsF na central em Winnenden. n Para Rômulo de Andrade, a estadia na Alemanha foi uma das melhores épocas de sua vida »Na Alemanha, esperam de mim muita iniciativa própria, que eu faça o melhor possível e que seja comunicativa apesar das barreiras linguísticas iniciais. Aceitar esse desafio me prepara para o mercado de trabalho brasileiro onde há várias empresas internacionais. « Michelle Santos estudou engenharia industrial e mecânica na Universidade de Magdeburg. A bolsista brasileira Michelle Coqueiro C. Santos que estudou engenharia industrial e mecânica na Universidade de Magdeburg também buscou um estágio numa montadora de automóveis alemã. Ela trabalhou na gestão de orçamentos da Volkswagen em Wolfsburg e aprendeu a logística complexa do abastecimento de componentes plásticos para a fabricação de automóveis. Lá ela também teve um acompanhamento próximo e útil, pôde trabalhar de forma autônoma, participar de reuniões e fazer experiências concretas. O alto reconhecimento que recebeu no seu estágio foi motivador para Michelle: "Na Alemanha, esperam de mim muita iniciativa própria, que eu faça o melhor possível e que seja comunicativa apesar das barreiras linguísticas iniciais. Aceitar esse desaio me prepara para o mercado de trabalho brasileiro onde há várias empresas internacionais." Como são organizados os estágios na Kärcher? Valorizamos um bom acompanhamento. Os estagiários aprendem muito sobre a empresa em eventos de informação e workshops. Em cada departamento eles são recebidos por um supervisor com o qual trabalham e que os acompanha durante todo o estágio. Assim, os bolsistas do CsF que já possuem uma boa formação cientíica podem mergulhar no dia-a-dia proissional e colaborar a nível prático. Por que a sua empresa trabalha com o CsF? Na nossa empresa, a diversidade é um aspecto importante, jovens cientistas internacionais são bem-vindos. Além disso, desde 1975, a Kärcher tem uma fábrica no Brasil. Por isso faz muito sentido transmitir o espírito da nossa empresa aos futuros engenheiros brasileiros. Seria ideal se os bolsistas do CsF izessem as suas teses na nossa fábrica no Brasil. De que forma que os estágios contribuem para a Kärcher? Tendo em vista a falta de mão de obra com currículo engenheiro-cientíico, a Kärcher está estabelecendo uma rede na Alemanha e no Brasil. No passado, já contratamos antigos estagiários quando percebemos que ambas partes combinavam. É uma situação vantajosa para todos, pois passamos a conhecer a pessoa e ela sabe exatamente se a Kärcher é o empregador de sua escolha. Na maioria das vezes, esse é o início de uma ótima relação de trabalho. Em geral, os nossos estagiários têm as melhores condições de encontrar um bom emprego no seu país. n UDO BAUMANN Chefe do Marketing de Pessoal 21 22 No Centro – Aprender alemão Desde as primeiras palavras até o jargão técnico Diversos cursos de alemão preparam os bolsistas do CsF intensivamente para o ensino acadêmico. Além disso, os jovens recebem um acompanhamento abrangente – isso facilita os primeiros passos na Alemanha. Quando Jürgen Kalinna, diretor da escola de idiomas "Speak and Write" em Marburg, e sua principal tutora para o programa CsF, Veronica Silva dos Santos, dão as boas-vindas a um grupo de bolsistas do Brasil, a felicidade é grande: inalmente podem se dar as mãos e abraçar-se – pois eles já se conhecem há algum tempo. "Nós nos comunicamos muito através de e-mail e das redes sociais previamente e respondemos muitas perguntas", diz a tutora brasileira responsável pelos bolsistas do CsF na "Speak and Write". n Aprender alemão com facilidade: o instituto de línguas "Speak and Write" em Marburg apoia o DAAD há mais de 20 anos Bem-vindos ao país-anitrião de língua alemã A renomada escola de línguas de Marburg trabalha com o DAAD há mais de 20 anos, e auxilia grupos de bolsistas que vêm para a Alemanha através de programas especiais. "No âmbito do CsF, o DAAD nos contrata não só para os cursos de alemão, mas também para o transfer do aeroporto, o alojamento em famílias alemãs, e um programa de atividades culturais, orientadoras e de lazer", explica o diretor. Ele e a sua equipe estão à disposição dos jovens brasileiros para auxiliálos em todas as questões – seja na hora de abrir uma conta bancária, para uma consulta médica ou perguntas pessoais. "Essa assistência abrangente é importante do ponto de vista do DAAD. Pois ela faz com que os bolsistas já tenham um bom primeiro contato com o novo idioma e o dia-a-dia no país antes de começarem as aulas", diz Juliana Brunello, que organiza cursos de línguas no DAAD. Para garantir o maior sucesso de aprendizagem, todos os institutos de línguas com os quais o DAAD trabalha estão preparados para lidar com os diferentes níveis de aprendizado dos bolsistas do CsF. Há cursos desde o ensino sistemático de alemão básico até aulas com conteúdos relacionados aos cursos universitários. Atualmente, o curso intensivo de alemão dura dois meses. Porém, os bolsistas do CsF já podem se preparar de antemão com um teste de avaliação e o curso online DUO (Deutsch-Uni Online). "Nesse curso patrocinado pelo Ministério das Relações Exteriores (AA), os bolsistas do CsF estudam e fazem exercícios online com um tutor alemão", diz Juliana. Quando começam as aulas, o estudo do idioma continua para os bolsistas: cursos de alemão e de comunicação preparatórios ou em acompanhamento na universidade inanciados pelos parceiros brasileiros CAPES e CNPq contribuem para que a experiência acadêmica na Alemanha seja um sucesso. Doutorandos e pós-doutorandos também podem se preparar para a sua estadia através dos cursos inanciados pelo Ministério das Relações Exteriores (AA). APRENDENDO ALEMÃO »O meu curso de alemão no Instituto Goethe em Göttingen foi fantástico. Eu comecei sem falar uma palavra de alemão – e depois de seis meses o domínio era aceitável. Praticamos leitura, compreensão auditiva e expressão escrita e oral. Hoje eu posso conversar com alemães e entender informações cotidianas na rua ou no trem. Isso é muito importante para a minha vida aqui, apesar de o meu doutorado ser em inglês. Kamila Tomoko Yuyama - Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig « 23 Crescente demanda Assistentes de ensino alemães complementam o ensino de idiomas em 20 universidades brasileiras e oferecem a potenciais bolsistas do CsF uma boa preparação para o estudo na Alemanha. Com o sucesso do "Ciência sem Fronraquara durante dez meses. Das suas teiras" cresce a demanda por cursos aulas intensivas faziam parte cursos de línguas nas universidades brasileide conversação e de preparação para ras. Para fortalecer o interesse de estestes, uma oicina de redação e aulas tudantes brasileiros pela Alemanha, o sobre a história, economia, sociedade ensino de alemão também vem sendo ALEMÃO SEM FRONTEIRAS apoiado por jovens assistentes de ensiEm 2015, são quase 13.000 alunos que aprendem alemão nas universidades brasileiras, no alemães, através sendo 10.000 de outros departamentos além da germanística. No total, isso representa de um programa 34 por cento mais estudantes de alemão que em 2010. Em agosto de 2015, um novo que o DAAD desenprograma "Alemão sem Fronteiras" foi acordado entre o Brasil e a Alemanha como comvolveu para o Brasil plemento ao CsF. Ele proporcionará oportunidades para o aprendizado da língua alemã a em 2013. "Desde o partir do próximo ano, através do fornecimento de licenças online em combinação com início do programa já cursos presenciais. Além disso, testes e certiicados serão fornecidos e, em universidades enviamos 33 profesbrasileiras, serão promovidos o estabelecimento de centros de aprendizagem de línguas. sores de alemão para o Brasil", diz Julia Kracht. Ela coordena o programa de assistentes de ensino no DAAD, que é inanciado pelo DAAD juntamente com a CAPES. Os assistentes de ensino transmitem conhecimentos básicos da língua. "Além disso, os estudantes são preparados para determinados cursos universitários relevantes para os bolsistas do CsF, expandindo as ofertas de cursos também em relação ao jargão cientíico." Mais uma vantagem: os jovens assistentes de ensino alemães despertam a curiosidade sobre o seu país e respondem muitas perguntas iniciais dos alunos interessados em estudar na Alemanha. Falar – escrever – entender Lukas Reif é um desses assistentes de ensino. Logo depois de se formar, o jovem professor de alemão da Baviera se candidatou como assistente de ensino do DAAD e foi lecionar na Universidade Estadual Paulista (UNESP) em Ara- e cultura alemã. Lukas também despertou o interesse dos estudantes brasileiros pelo estudo no exterior através de diversas atividades extracurriculares – ele organizou um festival de cinema e uma semana temática sobre a literatura contemporânea alemã na universidade brasileira. Tendo em vista os potenciais bolsistas do CsF, também foi criado um curso de peças radiofônicas. "A compreensão auditiva muitas vezes é insuicientemente tratada nas aulas de alemão comuns", diz Lukas. Mas é isso que é importante para os jovens brasileiros que chegam às universidades alemãs e querem acompanhar as aulas. "Os estudantes ouviram peças radiofônicas alemãs, depois eles mesmos criaram um roteiro, juntaram sons, gravaram trechos de fala e produziram tudo sozinhos." A introdução ao idioma alemão pode ser tão diversiicada assim. 24 DAAD De mãos dadas pelo Brasil e Alemanha O escritório do DAAD no Rio de Janeiro informa e aconselha estudantes interessados, organiza eventos e estabelece contatos. A diretora Dra. Martina Schulze e o seu predecessor Christian Müller sobre a execução dessas tarefas. Como começou o CsF? CHRISTIAN MÜLLER: O programa foi inspirado pela iniciativa americana de intercâmbio de estudantes "100,000 Strong", apresentada pelo Presidente americano Barack Obama durante uma visita ao Brasil em 2011. A Presidente Dilma Rousseff decidiu lançar um programa de mobilidade semelhante para estudantes brasileiros. Pouco tempo depois, ela falou da ideia para o então presidente alemão Christian Wulff, que prometeu aceitar um grande número de estudantes brasileiros nas universidades alemãs. De que forma é que o escritório no Rio de Janeiro apoia o programa CsF? CHRISTIAN MÜLLER: O DAAD esteve envolvido desde o início. O nosso antigo Vice-Presidente, Max Huber, aconselhou Christian Wulff extensamente durante a sua visita ao Brasil, apresentando o DAAD como organização implementadora experiente e forte. MARTINA SCHULZE: Com a ajuda de 14 Jovens Embaixadores, os nossos funcionários oferecem marketing e consultoria à central alemã. Além disso, desde o início da campanha do CsF, organizamos três grandes roadshows no país inteiro. Para a organização e conteúdo, obtivemos ajuda de agências internacionais e das universidades que, assim, se apresentavam ao público. Pela primeira vez, organizamos uma feira de carreiras em novembro de 2015. Lá os jovens formados com experiência na Alemanha tiveram a oportunidade de encontrar representantes de empresas alemãs no Brasil. Quais mudanças o CsF trouxe para as relações alemãs-brasileiras? MARTINA SCHULZE: Desde o início do programa, o número de estudantes brasileiros nas universidades alemãs subiu notavelmente. Além disso, as parcerias entre as universidades quase que dobraram. A atitude diante o idioma alemão também mudou muito. Em 2014, mais de 13.000 estudantes brasileiros aprenderam alemão. São 34 por cento a mais que no último levantamento em 2010. A partir de 2016, no âmbito do programa Idiomas sem Fronteiras, o alemão será oferecido em dez universidades federais como terceiro idioma depois de inglês e francês. Como será daqui para a frente? CHRISTIAN MÜLLER: Compreendo que o DAAD e as universidades alemãs mostraram-se bastante eicientes como parceiros para o programa CsF. Os serviços de assistência e acompanhamento dos bolsistas são excelentes, o que também é valorizado pelos parceiros brasileiros. Por isso, estou coniante que a Alemanha terá novamente um papel principal na sua segunda fase, cujo peril ainda não está claro. Na comparação internacional, a Alemanha oferece excelentes condições de ensino e pesquisa a baixo custo. MARTINA SCHULZE: Na segunda fase, o foco maior deverá ser o inanciamento de estudantes de mestrado ou doutorado. Quanto às bolsas de mestrado, o foco será a qualiicação de estudantes brasileiros em programas de universidades alemãs que preparam os alunos para o ingresso no mercado de trabalho. Através do programa Idioma sem Fronteiras - alemão o DAAD também ajuda na preparação linguística de futuros bolsistas do CsF já no Brasil. JOVENS EMBAIXADORES Jovens Embaixadores são ex-bolsistas que compartilham as suas experiências depois de regressarem ao Brasil e promovem uma estadia na Alemanha. Em webinários e eventos informativos nas universidades, eles dão dicas sobre a candidatura, a escolha da universidade e a vida na Alemanha. Betina Soares, que coordena o programa do escritório do DAAD no Rio de Janeiro, os prepara para isso: »No workshop, os Embaixadores podem fazer perguntas e recebem materiais informativos para os futuros bolsistas« A equipe do Ciência sem Fronteiras na Alemanha KATHARINA RIEHLE Chefe de equipe do CsF-Alemanha » O DAAD apoia o programa CsF com uma equipe eiciente. É com grande empenho e satisfação que prestamos assistência aos bolsistas e às universidades alemãs, possibilitando a realização do programa da melhor forma possível para todas as partes. Estamos empenhados em proporcionar aos bolsistas brasileiros na Alemanha uma das melhores fases de sua vida, que inluenciará o seu futuro – tanto proissional como pessoal – de forma decisiva; para que possam ampliar o seu horizonte em todos os sentidos e tenham a oportunidade de usar as experiências adquiridas para contribuir ativamente para o futuro do seu país. « Katharina Riehle DAAD Bonn JULIA KRACHT Vice-chefe de equipe do CsF Alemanha PEDRO SOUSA CORREIA Assistência aos bolsistas FLORIAN HILLNHÜTTER KATHARINA LATSCH Responsável pelo portal CsF Assistência às universidades alemãs Alemanha que participam do programa EVA SEIFERT Programa de assistentes de ensino no Brasil DAAD Rio de Janeiro JULIANA BRUNELLO BETINA SOARES Assistência aos bolsistas Consulta e marketing 25 Daten und Fakten | Fatos e números Maschinenbau Engenharia mecânica TOP-15-Gasthochschulen in Deutschland für Undergraduates (seit Programmbeginn) TOP-15-Herkunftshochschulen der Undergraduates 15 principais universidades na Alemanha para estudantes universitários do CsF (desde o início do programa) 15 principais universidades de origem dos estudantes universitários (desde o início do programa) (seit Programmbeginn) 4.928 Universidade Federal de Pernambuco (UFPE) 117 Universidade Estadual Paulista (UNESP) 118 Universidade Federal Fluminense (UFF) 122 Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS) 126 Universidade Federal de São Carlos (UFSCar) 127 Universidade Federal da Bahia (UFBA) 134 Universidade Federal do Paraná (UFPR) 171 Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP) 143 Universidade de Brasília (UnB) 178 Universidade Federal do Rio de Janeiro (UFRJ) 199 Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC) 240 (desde o início do programa) Centro Federal de Educação Tecnológica de Minas Gerais (CEFET - MG) 126 Número de estudantes de graduação na Alemanha Fachrichtung/ Departamento Universidade Tecnológica Federal do Paraná (UTFPR) 251 (seit Programmbeginn) (seit Programmbeginn) Quelle: Umfrage 2015 unter Doktoranden Fonte: Pesquisa 2015 entre os doutorandos Já se formou uma cooperação/parceria com o Brasil. Es ist eine Kooperation geplant. 27 % Há planos para uma cooperação. 30 % 80 1.577 3.271 Forschungsinstitute Institutos de pesquisa Hochschule Universidades de ciências aplicadas (FH + TH) Universität Universidades (U + TU) 241 Uni FH 136 Elektrotechnik und Informationstechnik/ Eletrotécnica e técnica de informação 161 111 Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik/ Engenharia química e tecnologia de processos 132 71 Bauingenieurwesen/Engenharia civil 128 43 Wirtschaftsingenieurwesen/ Engenharia industrial 97 63 Mechatronik/ Mecatrônica 64 36 Umweltwissenschaften/ Ciências ambientais 44 15 Materialwissenschaft und Werkstofftechnik/ Ciências dos materiais 38 8 Architektur und Städtebau/ Arquitetura e urbanismo 32 18 Informatik/ Informática 27 6 Wie schätzen Sie rückblickend Ihren Studienfortschritt in Deutschland ein? Como você avalia o progresso da sua aprendizagem na Alemanha em retrospectiva? positiv / de forma positiva eher positiv / de forma relativamente positiva eher negativ / de forma relativamente negativa negativ / de forma negativa weiß nicht / não sei 55 % Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach Stipendienende Fonte: Pesquisa 2015 entre os estudantes após o término da bolsa Es hat sich bereits eine Kooperation/Partnerschaft mit Brasilien ergeben. Distribuição dos estudantes de graduação nas instituições (desde o início do programa) U 241 36 % O seu doutorado na Alemanha já contribuiu para a formação de uma cooperação entre sua IES de origem e de destino alemã? Verteilung der Undergraduates auf Institutionen FH Maschinenbau/ Engenharia mecânica 2% 1% 6% Hat Ihr Promotionsaufenthalt in Deutschland dazu beigetragen, dass sich eine Kooperation zwischen Ihrer Gast- und Ihrer Heimathochschule ergeben hat? Undergraduate 136 Anzahl der Stipendiaten/ Número de bolsistas Universidade de São Paulo (USP) 338 TU Chemnitz 101 U Erlangen-Nürnberg 123 TU Darmstadt 130 TU Kaiserslautern 128 FH Schmalkalden 133 FH Deggendorf 152 U Karlsruhe / KIT 153 U Bochum 160 U Magdeburg 154 TU Bergakademie Freiberg 177 TU Ilmenau 184 U Duisburg-Essen 184 TU Dresden 246 RWTH Aachen 218 Anzahl der Undergraduates in Deutschland TOP-10-Fächerverteilung nach Hochschultypen (2015) 10 principais áreas disciplinares por tipo de IES (2015) Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach Stipendienende Fonte: Pesquisa 2015 entre os estudantes após o término da bolsa Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG) 377 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Anzahl der Stipendiaten/ Número de bolsistas TU München 290 350 300 250 200 150 100 50 0 377 Würden Sie für Ihre wissenschaftliche Ausbildung erneut nach Deutschland kommen? Você voltaria novamente à Alemanha para o seu formação acadêmica? 2% 4% 19 % Es ist noch nichts Konkretes geplant, es besteht aber Interesse. 75 % Ainda não há planos concretos, mas há interesse. 43 % Quelle: Umfrage 2015 unter Studierenden nach Stipendienende Fonte: Pesquisa 2015 entre os estudantes após o término da bolsa ja/ sim eher ja / possivelmente sim eher nein / possivelmente não nein / não