Alternstheorien – Theorie wie man Altert
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Alternstheorien – Theorie wie man Altert
Alternstheorien – Theorie wie man Altert 1. Theorie der Lebenszufriedenheit 1.1. Aktivitätstherorie 1.2. Disengagementtheorie 1.3. Kontinuitätstheorie 1.4. Kognitive Persönlichkeitstheorie 1.5. Kompensationstherorie 2. Theorien zur Intelligenz und psychischen Entwicklung im Alter 2.1. Defizitmodell 2.2. Kompetenzmodell Theorie = ein System von Aussagen über einen Wirklichkeitsbereich (das Altern) 1.1. Aktivitätstheorie Inhalt: Die Theorie besagt dass eine Zufriedenheit nur durch aktive Teilnahme am Umweltgeschehen erreicht werden kann. Damit entsteht das Gefühl des Gebrauchtwerdens und dieses Gefühl ersetzt die Weggang der Kinder und den Aussteig aus dem Beruf. Hauptaussage: Trotzt individueller Abbauprozesse, Inaktivität und Rollenverluste kann der Einzelne durch bewusste Aktivität (Sport, Ausfahrten, Seniorentreff, neuer Bekanntenkreis) seine Abbauprozesse korrigieren und zufrieden sein. Kritik: Trifft nicht auf jeden zu, auch vorher aktive Menschen können kaum durch ein Ereignis wieder motiviert werden. Es gibt auch ältere Menschen die den Zwang zur Aktivität verspüren. 1.2. Disengagementtheorie Inhalt: Ist eine Rückzugstheorie. Ab 60. Lebensjahr zieht sich der Mensch aus den gesellschaftlichen Aktivtäten zurück er wird von der Gesellschaft entbunden – d. h. die Älteren brauchen nicht mehr zu arbeiten, sie können ausruhen, ihre späte glückliche Zeit genießen und die Gesellschaft hat einen Gewinn Hauptaussage: Sich zurückzuziehen ist ein Gewinn an Lebenszufriedenheit, der Mensch kann tun was er möchte. Kritik: sich nicht zu engagieren ist kein natürliches Verhalten. Ein Rückzug wird oft verursacht durch konkrete Ereignisse (Rückzug aus Überlastung, Tod Ehepartner). 1.3. Kontinuitätstheorie Inhalt: Sie macht Aussagen darüber, wie aktiv oder weniger aktiv der Mensch wohl früher (mittleres Lebensalter) gewesen sein mag. Hauptaussage: Der Mensch altert zufrieden, wenn er den Lebensstil des mittleren Erwachsenenalters beibehalten kann. D.h. wenig Aktivitäten im mittleren Lebensalter, relative Ruhe im späten Lebensalter und umgekehrt. 2. Hauptaussage: Jeder soll seinen Lebensstil frei wählen – das bezieht sich auf jegliches Verhalten a) Innere Kontinuität spielt eine ganz große Rolle für die Zufriedenheit des Menschen (Charakter, Lebensart, Lebensstil, Werte und Normen, Überzeugungen, Einstellungen) b) äußere Kontinuität bedeutet Umwelt, der Mensch kann und will über einen längeren Zeitraum in der gleichen Umwelt leben (um im kleinen – seine individuellen Wohnverhältnisse, finanzielle Absicherung lässt uns zufrieden sein) – spielt bis zuletzt eine ganz große Rolle Kritik: Menschen sind nicht gleich, Ereignisse können die Kontinuität außer Kraft setzen 1.4. Kognitive Persönlichkeitstheorie Inhalt: Sie macht Aussagen darüber dass es Möglichkeiten gibt im Alter auch mit negativen Situationen umzugehen und Zufriedenheit zu erreichen. 1. Hauptaussage: Verhalten und Verhaltensveränderungen hängen stärker mit dem Erleben einer Situation zusammen als mit dem objektiven Gegebenheiten d. h. die Gefühle sind anders als die objektive Situation ist (Umzug mit allen persönlichen Gegenständen und trotzdem das Gefühl fremd zu sein) 2. Hauptaussage: Die Ursachen des Erlebens liegen in dem dominanten Bedürfnissen und Erwartungen des Menschen ( Bedürfnis = Bewusstwerden eines Mangels und signalisiert mir diesen Mangel zu beseitigen, Bsp.: Müde – ich möchte schlafen, Durst – Ich muss trinken)Dominante Bedürfnisse sind Essen, Trinken, Schlafen, Sex . (Erwartungen = Jeder Mensch hat ein bestimmtes Verhaltensmuster und Selbstbild , diesen Maßstab legt er an andere an und geht davon aus dass andere diesem Maßstab entsprechen) 3. Hauptaussage: Die Vorraussetzung für zufriedenes Altern liegen im Gleichgewicht zwischen Erleben (Gefühlen) und Wirklichkeit (d.h. der Mensch muss bereit sein die Realität anzunehmen, dann wird er zufrieden) Kritik: Mensch neigt dazu überzogene Erwartungen zu haben, nicht jeder Mensch ist zur Gelassenheit bereit, nicht jeder will sich überzeugen lassen 1.5. Kompensationstheorie Inhalt: Der Mensch nimmt seine Defizite und Verlust wahr, er versucht das auszugleichen ( zu kompensieren) in dem er das für sich selbst erreicht kann er zufrieden altern Kritik: nicht jeder will ausgleichen/kann ausgleichen, nicht jeder erkennt seine Defizite, 2.1. Defizitmodell Inhalt: Zusammenhang von zunehmenden Lebensalter und defizitärer Entwicklung (je älter der Mensch wird desto mehr Defizite stellen sich ein. Altern ist der Prozess des Verlustes von Emotionaler, kognitiver und physischer Leistungsfähigkeit. Nach dieser Theorie nimmt ab 30. Lebensjahr die kognitive Leistungsfähigkeit ab. Kritik: Theorie ist heute überholt – individuelle Lebenserfahrungen werden nicht beachtet, Die Gesellschaft fordert ein hohes Maß an Information und der Mensch stellt sich dieser Aufgabe, Diese Theorie berücksichtig nicht den Trainingseffekt, Auch wenn im Alter die Informationsverarbeitung langsamer erfolgt, so ist sie trotzdem noch vorhanden und das muss Berücksichtigung finden (Zufrieden kann man trotzdem sein auch wenn man seine Defizite erkennt) 2.2. Kompetenzmodell Inhalt: Kompetenz ist die Fähigkeit (so lange wie möglich) ein selbstbestimmtes Leben zu führen, Die Anforderung an alter Menschen ist heute höher als noch vor 20 Jahren und allein die Kompetenz wird nicht allen Entwicklungsabläufen gerecht Hauptaussage: Der Mensch wird nicht negativ über seinen Abbau, sondern über seine Kompetenzen und Ressourcen definiert/bestimmt. 3. Zusammenfassung aller Theorien - Eine allgemein gültige Alterstheorie ist nicht möglich Es gibt große Unterschiede zwischen alten Menschen Die alten Menschen haben unterschiedliche Lebensbedingungen (äußere Faktoren) Altern findet auf verschiedenen Ebenen statt (phys. Kognitiv, emotional, biologisch) Altern kann sich in verschiedene Richtungen entwickeln ( positive, negative) Das Bild vom alten Menschen verändert sich heute und in der Zukunft grundlegend Fallbeispiel: 1. Analysieren sie die sozialen Beziehungen von Fr. X Analyse – soziale Beziehungen, soziale Beziehungen finden in bestimmten Bereichen (Lebenswelten statt) – Partnerschaft, Familie, 2. Nachbarschaft/Wohnumfeld, Berufsleben, Freizeit Die Frau ist von ihrer Persönlichkeitsstruktur her ziemlich gelassen. Sie sieht die Dinge realistisch und nur in bestimmten Situationen – wenn sie an den Tod denkt, machen ihr diese Gedanken ab. Bezüglich dessen, was außerhalb ihres alltäglichen Ablaufes passiert, zeigt sie sich sehr verständnisvoll. Besonders gegenüber ihren Kindern die so viel zu tun haben, hat sie großes Verständnis. Gleichzeitig kommt im letzten Abschnitt eine gewisse Verbitterung zum Ausdruck, denn junge Menschen können sich nicht in alte hineindenken. Körperlicher und Geistiger Abbau: - Ein alter Mensch nimmt sein „Altsein“ wahr, d.h. dass er Veränderungen an sich und im Umfeld aufnimmt. So geht jetzt alles langsamer, alles macht mehr Mühe, besonders alle Arbeiten die man früher erledigte (das Gehen, das Kochen, das Essen, das Denken, sogar das Schlafen) – Der Mensch wird müde Zeit/Tagesstruktur: - Der alte Mensch hat einen veränderten Tagesablauf weil, er mehr Zeit hat. Er kann Dinge tun, für die er früher keine Zeit hatte. Das führt u.a. auch zu einer inneren Befriedigung. Zeit haben heißt auch diese Zeit auszufüllen, das Leben wird eintönig und langweilig. Endlichkeit/Sterblichkeit/Tod: - Probleme bereitet die Erkenntnis über das Näherkommen des Todes. Sie akzeptiert Straßen, Häuser, Menschen bleiben bestehen und sie wird das alles nicht mehr sehen. Diese Tatsache ist rational nicht zu begreifen. Das Ausgeliefertsein und die Ungewissheit darüber verursachen Angst. Problemrückschau: - Fast jeder Mensch betrachtet das gelebte Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt mit der entsprechenden Bilanz. Die Gegenwart ist nicht mehr so bedeutungsvoll aber das Vergangene. Die Kindheit – das, was Vater und Mutter sagten, was man selbst sagte wie alles eben war – all das gewinnt große Bedeutung. Verbitterung: - Der Mensch möchte im Alter seine Lebenserfahrungen weitergeben aber Lebenserfahrungen will keiner hören. Alte Menschen können jungen Menschen heute weniger raten. Das Wissen überholt sich beständig und sehr schnell. Junge Menschen können das Wissen der Alten nicht einfach übernehmen. Es ist für sie schwer sich in die Alten hineinzudenken, den sie haben eine andere Erlebniswelt. Junge werden alt und Alte waren einmal jung. Die Frau sagt trotzig „Ich war jung – keiner kann sich das vorstellen, ich weiß es“ Anwendung der Alterstheorien Im Fallbeispiel kommen Defizitmodell und Disengementtheorie zum Ausdruck. Besonders das Defizitmodell wird angesprochen. Nach diesem ist zufriedenes Altern auch bei Abbauprozessen im Emotionalen und Kognitiven Leistungsbereich möglich. Die Frau akzeptiert, dass sie im Gegensatz zu jungen nicht das weiß, was sie Jüngeren raten könnten. Ihr wird auch deutlich, dass sie zwar Lebenserfahrungen einbringt, diese aber keiner annehmen will. Da das geistige Potential abgenommen hat, fällt es schwer komplexe Zusammenhänge umfassende einzuordnen. Sie spürt dass sie keine Sachkunde hat, was mit Erfahrungen nicht zu kompensieren ist. Sie hat sich mit ihrer Lebenssituation arrangiert. Nur die Erwartung nach mehr sozialen Kontakten , z. B. Gespräche mit ihren Kindern, Einfühlungsvermögen der Kinder macht sie traurig und verbittert zugleich. Junge können Alte nicht verstehen, damit muss man leben können und zufrieden sein dass man keine stark einschränkende Krankheiten hat und Hilfe benötigt.