Rhythmische Sportgymnastik

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Rhythmische Sportgymnastik
Rhythmische Sportgymnastik
1.Voraussetzungen sind Körperbeherrschung und Konzentration, ohne Grazie und
Harmonie der Bewegung zu vernachlässigen. In kaum einer anderen Sportart haben die
Aktiven gleiche Möglichkeiten, Ihre Persönlichkeit zu entfalten und zum Ausdruck zu
bringen. Rhythmische Gymnastik ist Koordination von sportlicher Höchstleistung,
ästhetischer Bewegung, Zeit- und Raumgefühl und gestalterischem Können.
Rhythmische Gymnastik wird immer mit Handgeräten und Musikbegleitung ausgeübt.
Fünf Geräte stehen zur Auswahl: Seil, Ball, Reifen, Keulen (2) und Band. Vier davon
werden vom Int. Turnverband für jeweils zwei Jahre für den Einzelbewerb festgelegt.
Das fünfte Gerät kommt dafür im Gruppenbewerb zum Einsatz. Die Musikbegleitung
darf durch ein oder mehrere Instrumente erfolgen.
2.Wettkampfmodus (nur lesen, nicht lernen!!!)
Als Kampfrichterinnen dürfen nur Damen eingesetzt werden, die
eine schwierige Prüfung nach int. Norm bestanden haben und daher
ein hohes Maß an Fachkenntnis und Situationsgewandtheit besitzen. Das Kampfgericht besteht für jede Übung aus
einer A- und einer B-Jury. Die A-Jury bewertet die Komposition
und ist in die Untergruppen "Technischer Wert" (Schwierigkeit des
Programmes) und "Künstlerischer Wert" (Choreografie) getrennt.
Die B-Jury beurteilt die Ausführung.
Weichen die Noten der einzelnen Kampfrichterinnen zu weit voneinander ab (in Vorschriften
geregelt), muss eine Konsultation einberufen
werden.
Seit Jahresbeginn 2001 ist die Höchstnote pro
Übung 30.00 (vorher waren es 10.0 Punkte wie
z.B. auch beim Kunstturnen). Jede Gymnastin
kann pro Kür jeweils maximal 10 Punkte für die
drei Bereiche Technik, Künstlerischer Wert und
Ausführung erreichen. Das Maximalergebnis im
Mehrkampf ist also 120.00
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Übungen werden auf einer Wettkampffläche von 13x13 m
ausgeführt (übertritt eine Gymnastin die Out-Markierung auf dem
Wettkampfteppich, hat dies Abzüge von ihrer Endwertung zur
Folge). Die Halle muss über der Wettkampffläche mindestens acht
Meter hoch sein, wobei auch keine Verstrebungen tiefer liegen
dürfen. Sonst könnten Geräte anschlagen oder hängen bleiben.
.
1963 fand die erste Weltmeisterschaft der Rhythmischen Gymnastik
(in Budapest) statt. Seit 1984 ist die Rhythmische Gymnastik
olympische Sportart. Bisher nahmen drei österreichische
Gymnastinnen an den Olympischen Spielen teil: 1988 Elisabeth
Bergmann (Rang 25), 1996 Birgit Schielin (Rang 24) und Nina
Taborsky (Rang 29).
3. Geräte (!!!!!)
Band
Stab: Material
Holz, Plastik oder Glasfaser.
Durchmesser
Maximal 1 cm an der dicksten
Stelle.
Länge:
50 bis 60 cm inklusive Befestigungsring.
Form: Zylindrisch, konisch oder eine Kombination der beiden Formen. Das untere
Ende kann auf einer Länge von maximal 10 cm mit einem Klebeband oder einem
rutschfesten Material umwickelt werden.
Farbe:Zur freien Auswahl. Seit 1997 erlaubt sind die Farben Gold und Silber.
Band: Material:
Breite:
Satin oder andere, ähnliche Materialien; nicht gestärkt.
4 bis 6 cm.
Länge:
Mindestens 6,00 m; dieser Teil muß aus einem einzigen Stück
bestehen. Das Ende, mit welchem das Band am Stab befestigt wird, kann auf einer
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Länge von maximal 1 m verdoppelt werden. Am oberen Ende kann eine sehr dünne
Verstärkung von maximal 5 cm zwischen die beiden Bandteile geschoben werden.
Gewicht:
Mindestens 35 g (ohne Stab und Befestigung).
Farbe :
Silber.
Zur freien Auswahl. Seit 1997 erlaubt sind die Farben Gold und
Befestigung: Material:
Länge:
Jedes geeignete Material.
Maximal 7 cm (ohne Befestigungsring am oberen Ende des Stabes).
Handhabung:Das Band ist lang und leicht und kann in alle Richtungen geworfen werden.
Sein Sinn ist die Zeichnung von Figuren im Raum. Seine Flüge durch die Luft schaffen Bilder
und Formen jeder Art. Vielen verschiedengroße Figuren werden in veränderlichen Rhythmen
ausgeführt. Schlangen, Spiralen und Würfe sind wesentlich für den Flug des Bandes.
Keulen
Material
Holz oder Plastik
Länge
40 bis 50 cm von einem Ende zum andern
Gewicht
150 g pro Keule
Durchmesser des Keulenkopfes
Maximal 3 cm
Form: Flaschenähnlich, bestehend aus drei Teilen: Körper (bauchiger Teil), Hals (schlanker
Teil) und Kopf (kugelförmiger Teil; dieser kann durch eine Verbreiterung des äußersten
Halsendes ersetzt werden). Die drei Teile können mit einem Klebeband oder einem
rutschfesten Material umwickelt werden unter der Bedingung, dass der Durchmesser des
Kopfes nicht mehr als 3 cm beträgt.
Farbe: Naturfarben oder gefärbt (ganz oder teilweise) mit einer oder mehreren Farben. Die
Keulen können verschiedenfarbig sein. Seit 1997 erlaubt sind die Farben Gold und Silber
Handhabung:Die Gymnastin verwendet die Keulen, um Mühlen, Rollen, Drehungen, Würfe
und so viele asymmetrische Figuren wie möglich, kombiniert mit den vielen Figuren der
Gymnastik ohne Handgerät, auszuführen. Übungen mit den Keulen erfordern einen hoch
entwickelten Sinn für Rhythmus, maximale psychomotorische Koordination und die
Genauigkeit eines Uhrwerks. Die Keulen passen besonders zu beidhändigen Gymnastinnen.
Ball
Material:
Gummi oder synthetisches
Material (unter der Bedingung, daß dieses
Material die gleiche Elastizität besitzt wie
Gummi).
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Durchmesser:
Gewicht:
18 bis 20 cm.
Mindestens 400 g.
Farbe: Zur freien Auswahl. Bälle mit großen figurativen Zeichnungen werden nicht
akzeptiert; es sind nur geometrische Zeichnungen erlaubt. Seit 1997 erlaubt sind die Farben
Gold und Silber.
Handhabung:Der Ball ist das einzige Handgerät, bei dem kein Griff erlaubt ist. Dies
bedeutet, dass eine gefühlvolle Beziehung zwischen dem Körper und dem Gerät erforderlich
ist. Der Ball bewegt sich dabei in perfekter Harmonie mit dem Körper. Spektakuläre Würfe
mit kontrollierten und genauen Fängen sind dynamische Elemente.
Reifen
Material
Holz oder Plastik (unter der Bedingung, daß
sich das Material während der Bewegung
nicht verformt).
Durchmesser:
Innendurchmesser.
Gewicht:
80
bis
90
cm
Mindestens 300 g.
Form: Verschiedene Profile (rund, viereckig, rechteckig, oval usw.) Der Reifen kann glatt
oder aufgerauht sein. Er kann ganz oder teilweise mit einem gleich- oder andersfarbigen
Klebeband umwickelt werden.
Farbe: Naturfarben oder gefärbt (ganz oder teilweise) mit einer oder mehreren Farben. Seit
1997 erlaubt sind die Farben Gold und Silber.
Handhabung:Der Reifen definiert einen Raum. Dieser Raum wird hauptsächlich von der
Gymnastin eingenommen, die sich innerhalb des geformten Kreises bewegt. Den Reifen zu
handhaben erfordert häufige Griffänderungen und in der Hauptsache eine gute Koordination
der Bewegung. Die Form des Reifens bevorzugt Rollen, Passagen, Rotationen und andere
Spiele.
Seil
Material
Hanf oder synthetisches Material (unter der
Bedingung, daß dieses Material die gleiche
Leichtigkeit und Beweglichkeit besitzt wie
Hanfseile).
Länge
Proportional zur Größe der Gymnastin.
Enden:
Keine Griffe, sondern nur einen oder zwei Knoten an jedem Ende. Die Enden
(jedoch kein anderer Teil des Seils) können auf einer Länge von maximal 10 cm mit einem
farbigen oder neutralen, rutschfesten Material umwickelt werden.
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Form: Gleichbleibender Durchmesser oder gegen den Mittelteil dicker werdend (unter der
Bedin-gung, dass die Verdickung aus dem gleichen Material besteht wie das Seil).
Farbe: Naturfarben oder gefärbt (ganz oder teilweise). Seit 1997 erlaubt sind die Farben Gold
und Silber.
Handhabung:Die technischen Figuren können entweder mit dem straffen oder losen Seil, mit
einer oder beiden Händen, mit oder ohne Handwechsel ausgeführt werden. Die Beziehung
zwischen dem Gerät und der Gymnastin ist explosiver als bei den anderen Geräten. Das Seil
erscheint oft als ein schlangenähnlicher Angreifer, der die Gymnastin ergreift und umwickelt.
Aber Weichheit und Agilität, gepaart mit Eleganz, setzen sich am Ende immer durch.
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