lesen, spielen, basteln - Dinosaurier

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lesen, spielen, basteln - Dinosaurier
Ausstellungsbüro im Palmengarten
Siesmayerstraße 61
60323 Frankfurt am Main
Tel: 069. 789 882 81
Fax: 069. 789 882 89
E-Mail: [email protected]
www.dinosaurier-frankfurt.de
LESEN, SPIELEN, BASTELN
Material zur Dinosaurier-Ausstellung
zusammengestellt von Andreas Heins und Petra Möscheid
Vorbemerkung
Das vorliegende Lernmaterial richtet sich an Schüler und Lehrer der Klassenstufen vom 2. bis
zum 8. Schuljahr. Zu den jeweiligen Themenschwerpunkten der Ausstellung gibt es eine allgemeine
Einführung, die sich an die LehrerInnen richtet und Lernspiele für die Schüler:
Wie alles begann - Geschichte der Dinosaurierforschung
Lernspiel Dinofragen
1
2
Vom Fossil zum Dinosauriermodell - Methoden und Arbeitsweisen
der Paläontologie
Lernspiel Dinobausatz
5
7
Einführung in die Gruppe der Dinosaurier
Dinolexikon
Lernspiel Dino-Visitenkarten
10
12
13
Kontinente in Bewegung - Alfred Wegener und die Kontinentaldrift
18
Kontinente und Klima im Erdmittelalter (Mesozoikum)
Lernspiel Pangäa
19
21
Die Pflanzenwelt im Erdmittelalter (Mesozoikum)
Lernspiel Blütenpflanzen im Mesozoikum
23
25
Das Ende der Dinosaurier
26
Geologische Zeittafel
27
Wie alles begann - Geschichte der Dinosaurierforschung
Bereits vor ca. 3500 Jahren wurden in China
Dinosaurierknochen und -zähne entdeckt, die
aber zunächst für die Überreste von Drachen
gehalten wurden.
Erst 1824 gab der englische Geologieprofessor
William Buckland einigen Knochenresten aus
einem Schiefersteinbruch bei Oxford den
wissenschaftlichen Namen Megalosaurus
(„riesige Echse“) und ordnete den Fund einer
18 Meter langen ausgestorbenen
Rieseneidechse zu. Der Begriff Megalosaurus
ging gleichzeitig auch als ältester
Dinosauriername in die Forschungsgeschichte
ein. Zwar hatte man schon lange vor dem 19.
Jahrhundert immer wieder Überreste von
Dinosauriern gefunden, sie waren aber meist
Elefanten oder anderen aus der Neuzeit
bekannten Tieren zugeordnet worden. 1825
beschrieb der Arzt Gideon Algernon Mantell
mehrere Dinosaurierzähne, nach Vergleichen
mit heute lebenden Leguanen als Iguanodon
(„Leguanzahn“).
1842 schließlich, nach einem weiteren Fund in
Sir Richard Owen
und Othniel Charles Marsh aus. Die beiden
Professoren versuchten sich mit immer neuen
spektakulären Entdeckungen zu überbieten und
scheuten dabei auch nicht vor kriminellen
Methoden zurück. Obwohl hierbei auch viele
Fundstätten zerstört wurden, kamen Dank dieses
Wettstreites viele neue Dinosaurier zu Tage,
wie z.B. der Horndinosaurier Triceratops
(„Dreihorngesicht“).
England, prägte der britische Anatomieprofessor
Sir Richard Owen den Begriff Dinosaurier
(„schreckliche Echsen“) für die Gruppe der
neuen Riesenechsen. Dadurch wurde ein
regelrechtes Dinosaurierfieber ausgelöst und
bis heute wurden hunderte neuer Arten entdeckt.
Als man im Jahre 1877 in Colorado zwei riesige
„Dinosaurier-Friedhöfe“ fand, brach der berühmte
„Knochenkrieg“ zwischen Edward Drinker Cope
Frühe Rekonstruktion des Iguanodon
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DINOFRAGEN
Der Urvogel war Archaeopteryx „Alte Feder“. Er
ist das fehlende „Verbindungstier“ von den
Dinosauriern zu den Vögeln.
Wie heißt der sogenannte
„Urvogel“?
Asterix, Idefix oder Archaeopteryx?
In der Evolution wurde der Arm zum Flügel, die
frei beweglichen Finger verschwanden, die
Handknochen verschmolzen miteinander und
die Fingerglieder wurden
kürzer.
"
Legten Dinosaurier Eier?
Es wurden
Brutkolonien mit
geschlossenen Eiern und geschlüpften
Jungen gefunden.
Der Bildvergleich zeigt ein
Dinosaurierei, ein
Straußenei in der Mitte und
"
Welche besondere Einrichtung
hatte der Deinonychus an seinem
zweiten Zeh?
Es war eine sichelförmige, 13 cm lange
Kralle, die der Deinonychus an seinem
zweiten Zeh hatte. Beim Laufen hielt er
die Kralle nach oben, um nicht hängen zu
bleiben. Bei einem Angriff
konnte er sie um 180 Grad
nach unten schnellen
lassen, um sie mit großer
Wucht gegen seine Beute
zu schleudern.
Was machen Steine im Magen
eines Dinosauriers?
Magensteine halfen den Dinosauriern
beim Zermahlen der Nahrung im Magen.
Übrigens machen das auch Hühner mit
Hilfe von kleinen Steinen.
"
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DINOFRAGEN
Was wird aus der Schrittlänge
(Abstand der Fußabdrücke) und
der Beinlänge eines Dinosauriers
errechnet?
Aus den beiden Maßen kann die
Geschwindigkeit eines Dinosauriers
errechnet werden.
"
Wie nennt man Urzeitforscher, die
versteinerte Knochen auffinden?
Paläontologen oder Pädagogen?
Das sind die Paläontologen
(Wissenschaftler, die sich mit den
Lebenwesen der Vergangenheit befassen),
nicht die Pädagogen, deine Lehrer.
"
Wer half Wissenschaftlern dabei,
Dinosaurierknochen zu finden?
Lucky Luke oder Buffalo Bill?
Lucky Luke ist ja nur eine Comicfigur. Es
war Buffalo Bill, der eigentlich William
Frederick Cody hieß und als amerikanischer
Kundschafter nicht nur Wissenschaftlern
dabei half, Dinosaurier zu entdecken. Er
belieferte 1867/68 die Bauarbeiter der
Pazifischen Eisenbahngesellschaft mit
Büffelfleisch - daher auch sein Name.
Welches waren die ersten
Lebewesen auf der Erde?
Dinosaurier, Blütenpflanzen oder
Bakterien?
Seit ca. 3,5 Milliarden Jahren gibt es
Leben auf der Erde. Bakterien machten
den Anfang. Erst viel später, im
Mesozoikum (Erdmittelalter), lebten die
Dinosaurier. Mit ihnen erschienen auch
die ersten Blütenpflanzen.
"
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DINOFRAGEN
Worin unterscheiden sich Reptilien
von Amphibien?
Amphibien (Lurche) sind Wirbeltiere mit nackter,
drüsenreicher Haut. Sie legen ihre Eier gewöhnlich ins
Wasser, wo sich die Larven oder Kaulquappen entwickeln,
um später an Land zu gehen.
Reptilien (Kriechtiere) sind nicht an ein Leben im oder am
Wasser gebunden. Ihre Haut wird durch Hornschuppen
oder -schilder vor dem Austrocknen geschützt und ist
drüsenarm. Die Eier werden durch Pergament- oder
Kalkschalen vor Austrocknung bewahrt, wenn sie an
feuchtwarmen Stellen abgelegt werden.
"
Was haben Dinosaurier mit den
Schlangen zu tun?
Gemeinsam mit Schlangen, Schildkröten
und Krokodilen werden die Dinosaurier
zu den Reptilien (Kriechtieren) gezählt.
Auch wenn sie selbst eigentlich gar nicht
mehr kriechen.
"
Gab es kleine Dinosaurier?
Der Fleisch fressende Dinosaurier
Compsognathus war mit 60 cm einer der
kleinsten Dinosaurier. Er wog etwa 2500
Gramm und war ein schneller Läufer. Noch
kleiner war Microraptor mit 40-50 cm.
"
Welche besondere wirkungsvolle
Waffe besaß der Ankylosaurus
„Gekrümmte Echse“?
Der Ankylosaurus „Gekrümmte Echse“
besaß eine verknöcherte Schwanzkeule,
mit der er mühelos seine Feinde in die
Flucht schlagen konnte.
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Vom Fossil zum Dinosauriermodell - Methoden und Arbeitsweisen der Paläontologie
Ob heute oder in der Kreidezeit, irgendwann stirbt
ter, dem Mesozoikum (vor 248 bis 65 Millionen
ein Tier, Räuber und Aasfresser fallen über den
Jahren) stammen, nur in dieser Zeit lebten Di-
Kadaver her. Die Überreste dienen als Nahrung
nosaurier. Als besonders ergiebig haben sich
für Insekten und werden von Bakterien zersetzt.
ehemalige Buchten, Fluss- und Seeufer erwie-
Das was übrig bleibt zerfällt schließlich unter dem
sen, dort sammelten sich, von der Strömung
Einfluss der Witterung zu Staub. Um zu einem
zusammengetrieben, die toten Tiere und konnten
Fossil zu werden, muss der tote Körper diesem
schnell von Schlamm bedeckt werden.
Kreislauf entkommen.
Der verendete Dinosaurier kann zum Beispiel
mit Vulkanasche, Sand oder Schlamm bedeckt
werden, die ihn nicht nur vor Räubern und Aasfressern, sondern auch vor Witterungseinflüssen
schützen. Auch unter diesen Bedingungen verwesen in den meisten Fällen die Weichteile,
übrig bleiben Knochen und Zähne, deren Substanz im Laufe langer Zeiträume durch Mineralien
durchsetzt oder ersetzt wird – sie versteinern.
Weitere Schichten lagern sich ab, pressen das
Fossil tiefer ins Gestein und können es zerbrechen und verbiegen. Werden die Schichten dann
durch Erosion freigelegt, treten die Fossilien
wieder an die Oberfläche. Viele Fossilien zerstört
die Witterung wieder, bevor sie entdeckt werden.
Fossilisationsreihe
Ist der Dinosaurier mit dem notwendigen Quänt-
Bei der Suche nach Dinosauriern müssen sich
chen Glück entdeckt, gilt es mit größter Vorsicht
die Paläontologen eingehend mit der Geologie
die Fundstelle zu sichern. Aus Lage und Zustand
der Region beschäftigen. Nicht in jedem Gestein
des Fossils lassen sich wichtige Erkenntnisse
sind Dinosaurierfossilien zu finden. Nur in Abla-
über die Umstände des Todes ableiten. Weitere
gerungen von Wüsten, Gewässern oder Vulkan-
Versteinerungen an der Fundstelle, die Begleit-
aschen, den so genannten Sedimenten stehen
fossilien, geben Hinweise auf die Umwelt zu
die Chancen gut, auf Versteinerungen zu stoßen.
Lebzeiten des Tieres und das Alter der Sedimen-
Auch sollten die Schichten aus dem Erdmittelal-
te. Die Fundstelle wird in Planquadrate eingeteilt
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und jedes Stück vor der Bergung skizziert und
fossile Abdrücke Rückschlüsse auf die Struktur
fotografiert. Anschließend werden die einzelnen
der Haut zu, deren Farbe lässt sich allerdings
Knochen vorsichtig mit Hammer, Meißel, Pinsel
nicht mehr herausfinden und wird aus dem
und Spatel aus dem Sediment befreit. Brüchige
Vergleich mit heutigen Tieren, die ähnliche Le-
Fossilien werden mit feuchtem Papier und Gips-
bensweisen aufweisen, rekonstruiert.
bandagen umhüllt, um sie beim Transport ins
Labor zu schützen.
Im Labor werden die Knochen mit Hilfe spezieller
Werkzeuge wie Druckluftstichel, Sandstrahlgeräten Diamantsäge und durch Säurebäder vom
restlichen anhaftenden Sediment befreit, eine
monate-, ja manchmal jahrelange Arbeit, die
höchste Präzision und unendliche Geduld erfordert. Oft muss vor der eigentlichen Präparation
Lageplan Grabung
geklärt werden, wie die Fundstücke im Gestein
verteilt sind. Hier helfen neben jahrelanger Er-
Links:
fahrung mittlerweile moderne Techniken wie
- Der Tyrannosaurus rex „Sue“ - mit Videos und
Röntgen und Computertomographie.
Fotos von der Rekonstruktion (in englischer
Sind alle Überreste freigelegt, müssen die Knochen bestimmt werden. Ein vollständiges Skelett
zu finden, ist ein seltener Glücksfall. Durch
Vergleiche mit der Anatomie verwandter Dinosaurier können fehlende Teile rekonstruiert werden. Zusätzlich lassen fossile Fußspuren Rückschlüsse auf die Körperhaltung zu.
Sprache)
http://www.fmnh.org/sue/
- Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe,
Rekonstruktion eines Nothosauriers
http://geo-smnk.alettra.de/
- Kinderseite zur Entstehung von Fossilien
http://www.dinosaurier-interesse.de/web/Fossilkl.html
Zu seinem „Fleisch“ kommt der Dinosaurier
durch Vergleich mit der Verteilung der Muskeln,
Sehnen, Bänder und der inneren Organe bei
heutigen nah verwandten Tieren – wie Vögeln
und modernen Krokodilen. Manchmal lassen
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Fossilisationsreihe
Lageplan Grabung
DINOBAUSATZ
Dinosaurierfossilien kommen auf allen Kontinenten vor. Man kann sie aber nur in Gesteinsschichten
finden, die zwischen 248 und 65 Millionen Jahren alt sind. Das war die Zeit, in der die Dinosaurier
lebten.
Wird ein Dinosaurierfossil gefunden, muss man bei der Freilegung sehr vorsichtig sein. Ein Experte
kann anhand der Anordnung der Knochen herausfinden, ob sich das Tier in derselben Position wie
im Augenblick des Todes befindet. Es könnte aber auch, nach seinem Tod z.B. durch einen Fluss
transportiert oder seine Knochen könnten durch Aasfresser verstreut worden sein.
Das folgende Puzzle zeigt die Fossilien von zwei Dinosauriern. Es sind jeweils Schädel, Vorderbeine
mit Rumpf, Hinterbeine mit Becken und der Schwanz vorhanden. Versuche die Teile so aneinander
zu legen, dass die Dinosaurier Triceratops und Tyrannosaurus rex entstehen.
AUFLÖSUNG
Tyrannosaurus rex
Triceratops
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DINOBAUSATZ
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DINOBAUSATZ
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Einführung in die Gruppe der Dinosaurier
Die ersten Dinosaurier lebten in der Trias vor
Beckenknochen der Saurischier
230 Millionen Jahren. Ihr Ursprung liegt wahr-
(„Echsenbecken-Dinosaurier“) sind wie bei an-
scheinlich im heutigen Südamerika, denn von
deren Landreptilien angeordnet, das Pubis, der
dort stammt der nächste Verwandte der Dino-
vordere Knochen im Hüftgürtel, zeigt nach vorn.
saurier: Marasuchus („Mara-Krokodil“), ein ha-
Bei den Ornithischiern („Vogelbecken-
sengroßes Reptil.
Dinosauriern“) zeigt dieser Knochen dagegen
nach hinten. Heute führt diese Bezeichnung oft
zur Verwirrung, da neuere Untersuchungen
ergeben haben, dass die Vögel höchstwahrscheinlich von den Saurischiern, den
„Echsenbecken-Dinosauriern“ abstammen.
Marasuchus
Die Saurischier, die zuerst in der Trias auftraten,
Dinosaurier gehören wie Krokodile, Eidechsen
werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Fleisch
und Schlangen zu den Reptilien (Kriechtiere).
fressenden Theropoden („Raubdinosaurier“),
Eine anatomische Besonderheit, die sicher zum
deren berühmtestes Exemplar sicher der Tyran-
Erfolg der Riesenechsen in der Evolution beige-
nosaurus rex ist, liefen auf ihren muskulösen
tragen hat, war die Stellung ihrer Arme und
Hinterbeinen. Die Vordergliedmaßen waren
Beine. Diese waren nicht wie bei anderen Rep-
kleine Arme, zur Fortbewegung ungeeignet, aber
tilien seitlich abgespreizt, sondern standen wie
oft mit beeindruckenden Krallen zum Packen
bei Säugetieren und Vögeln senkrecht unter
und Zerreißen der Beute ausgestattet.
dem Körper. Die Tiere wurden dadurch nicht nur
beweglicher und schneller, bei einigen konnten
die zum Teil säulenartigen Beine auch enorme
Lasten tragen. Auch die Zähne saßen nicht mehr
auf dem Kieferknochen - wie bei vielen anderen
Reptilien, sondern in Zahnhöhlen und konnten
nun viel besser zum Zerbeißen und Zermahlen
der unterschiedlichsten Nahrung genutzt werden.
Baryonyx
Nach der Form ihres Beckens werden die Dinosaurier in zwei große Gruppen unterteilt. Die
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Tyrannosaurus rex
Die zweite Gruppe, die Pflanzen fressenden
Sauropoden („Echsenfuß-Dinosaurier“), brachte
die größten Landtiere aller Zeiten hervor: Riesen
wie den Brachiosaurus, der die Erde beim Gehen
zum Beben brachte. Die Sauropoden liefen auf
vier Beinen, um ihr enormes Gewicht abzustützen.
Triceratops
Die ausschließlich Pflanzen fressenden Ornithischier erreichten den Höhepunkt ihrer Entwicklung
in der Kreide. Als hochspezialisierte Pflanzenfresser
hatten die „Vogelbecken-Dinosaurier“ an der Spitze
Links:
des Unterkiefers einen zusätzlichen Knochen, der
- Dinosaurierseite mit unterschiedlichen
von einem Hornschnabel bedeckt war. Viele ent-
Abteilungen für Kinder und Erwachsene
wickelten zum Schutz vor den großen Raubsauriern
http://www.dinosaurier-interesse.de/
eine dicke Panzerung aus Stacheln, Platten und
- Schwerpunktthema Dinosaurier, Giganten
Hörnern. Einige von ihnen, wie z.B. die Stegosaurier
der Urzeit
(„bedeckte Echsen“), hatten Stacheln am Schwanz-
http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_
ende oder trugen wie die Ankylosaurier
detail&f_id=8&rang=1
(„gekrümmte Echsen“) sogar eine Art Keule mit
- Der Dino zum Selberbauen
sich herum. Die Ceratopsier („Horndinosaurier“)
http://kids.discovery.com/fansites/prehistoric/
waren mit großen, Furcht einflößenden Hörnern
interactives/builddino.html
auf Nase und Stirn bewaffnet.
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DINOLEXIKON
Dino - Griechisch
ancyl-
Adj. ( = krumm,gerundet, gebogen)
arch -
Adj. ( = ursprünglich, altertümlich, ehemalig)
cer(at) -
Adj. ( = gehörnt)
din -
Adj. ( = furchtbar, schrecklich, außerordentlich, sonderbar)
dipl -
Adj. ( = zweifach, doppelt, wechselseitig)
morph -
Subst. ( = Gestalt, Form, Erscheinung, Schönheit)
onych -
Subst. ( = Nagel, Kralle, Huf)
ornith -
Subst. ( = Vogel)
plat(y) -
Adj. ( = platt, eben, weit, breit)
pod -
Subst. ( = Fuß, Bein, Schritt, Lauf)
psittac -
Subst. ( = Papagei)
pter -
Subst. ( = Schwungfeder, Feder, Flügel)
saur -
Subst. ( = Eidechse, Salamander)
ops -
Subst. ( = Sehen, Gesicht, Aussehen)
tri -
Subst. ( = Dreizahl, Dreiheit)
Dino - Latein
rap(t) -
Verb ( = rauben, ergreifen)
suchus -
Subst. ( = Krokodil)
Wortelement aus dem Griechischen oder Lateinischen
Adj. = Adjektiv
Subst. = Substantiv
Verb = Verb
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DINO-VISITENKARTEN
Die Zeit der Dinosaurier
Die Zeit der Dinosaurier war das Mesozoikum, das Erdmittelalter. Es begann vor 248 Millionen Jahren.
Anfangs waren die Tiere noch relativ klein, entwickelten sich aber bald zu riesigen Pflanzen- und
Fleischfressern. Während die Pflanzenfresser ganze Wälder auffressen konnten, jagten die Fleischfresser
mit scharfen Krallen und gefährlichen Zähnen ihre Beute. Die Dinosaurier herrschten 160 Millionen
Jahre lang auf der Erde, bis ein Massenaussterben vor 65 Millionen Jahren sie alle dahinraffte.
Mit Hilfe der Informationen auf den „Visitenkarten“ kannst du für diese Dinosaurier einen Stammbaum
erstellen. Auch für die Ausstellung werden dir die „Visitenkarten“ eine gute Hilfe sein, da einige der
abgebildeten Dinosaurier im Modell zu sehen sind.
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DINO-VISITENKARTEN
Stammbaum
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DINO-VISITENKARTEN
Ankylosaurus („Gekrümmte Echse“)
Gruppe: Ornithischier (Vogelbecken-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 100 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Nordamerika
Länge: 7-10 m / Höhe: 3 m / Gewicht: 3000 kg
Beckenart: Vogelbecken
Gangart: auf 4 Beinen
Zähne: kleine zerfurchte Zähne
Ernährungsweise: herbivor (Pflanzenfresser)
Besonderheiten: Knochenkeule am Schwanzende
"
Baryonyx („Schwere Kralle“)
Gruppe: Theropoden (Raub-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 125 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Europa
Länge: 10 m / Höhe: 4 m / Gewicht: 2000 kg
Beckenart: Echsenbecken
Gangart: lief auf 2 Beinen
Zähne: scharfe, fein gezackte Zähne
Ernährungsweise: carnivor (Fleischfresser)
fraß Fische und Verteter des Iguanodons
Besonderheiten: er hat eine bis zu 31cm große Kralle,
wahrscheinlich auf seinem Daumen
"
Deinonychus („Schreckliche Kralle“)
Gruppe: Theropoden (Raub-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 110-100 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Nordamerika
Länge: 3 m / Höhe: 1,5 m / Gewicht: 60 kg
Beckenart: Echsenbecken
Gangart: lief auf 2 Beinen
Zähne: nach hinten gebogene Zähne
Ernährungsweise: carnivor (Fleischfresser)
fraß kleine Vertebraten (Wirbeltiere)
Besonderheiten: erlegte seine Beute mit seiner
sichelförmigen Klaue am Fuß
"
Diplodocus („Doppelbalken“)
Gruppe: Saurischier (Echsenbecken-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 155-145 Mio. Jahren (Jura)
Fundort: Nordamerika
Länge: 26 m / Höhe: 8 m / Gewicht: 10 000 kg
Beckenart: Echsenbecken
Gangart: lief auf 4 Beinen
Zähne: kammähnliche Reihen von Zähnen
Ernährungsweise: herbivor (Pflanzenfresser)
fraß Blätter von Bäumen und weiche Pflanzen
Besonderheiten: hatte hohle Wirbel, welche leicht,
aber trotzdem stabil waren
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DINO-VISITENKARTEN
Edmontosaurus („Echse aus Edmonton“)
Gruppe: Ornithopoden (Vogelfuß-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 71-65 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Nordamerika
Länge: 13 m / Höhe: 3,5 m / Gewicht: 3400 kg
Beckenart: Vogelbecken
Gangart: lief auf 2 oder 4 Beinen
Zähne: Hornschnabel, tausende mahlender Backenzähne
Ernährungsweise: herbivor (Pflanzenfresser)
fraß grobe Piniennadeln, Zapfen und Zweige
Besonderheiten: mumifizierte Exemplare fand man mit
Hautabdruck im Gestein
"
Iguanodon („Leguanzahn“)
Gruppe: Ornithopoden (Vogelfuß-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 135-125 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Europa, Nordamerika
Länge: bis zu 10 m / Höhe: 5 m / Gewicht: 4500 kg
Beckenart: Vogelbecken
Gangart: lief auf 2 oder 4 Beinen
Zähne: kauende Backenzähne und Hornschnabel
Ernährungsweise: herbivor (Pflanzenfresser)
fraß Schachtelhalme und Farne
Besonderheiten: hatte einen Daumendorn, den er
wahrscheinlich zur Verteidigung verwendete
"
Marasuchus („Mara-Krokodil“)
Gruppe: Archosaurier (Vorläufer der Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 230 Mio. Jahren (Mittlere Trias)
Fundort: Argentinien
Länge: 40 cm / Höhe: 20-30 cm / Gewicht: 100 g
Gangart: auf 2 Beinen
Zähne: viele kleine scharfe Zähne
Ernährungsweise: fraß kleine Tiere
Besonderheiten: war ein „Vorläufer“ der Dinosaurier
"
Plateosaurus („flache Echse“)
Gruppe: Saurischier (Echsenbecken-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 220 Mio. Jahren (Trias)
Fundort: Mitteleuropa
Länge: 6-9 m / Höhe: 2-3 m / Gewicht: 700 kg
Beckenart: Echsenbecken
Gangart: auf 2 und 4 Beinen
Zahnbau: blattförmige Zähne
Ernährungsweise: herbivor (Pflanzenfresser)
fraß Blattpflanzen
Besonderheiten: hatte Magensteine
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DINO-VISITENKARTEN
Psittacosaurus („Papageienechse“)
Gruppe: Ornithopoden (Vogelfuß-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 113 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Asien
Länge: 2,5 m / Höhe: 1 m / Gewicht: 50 kg
Beckenart: Vogelbecken
Gangart: lief auf 2 oder 4 Beinen
Zähne: hatte einen Schnabel
Ernährungsweise: herbivor (Pflanzenfresser)
fraß harte, faserige Pflanzen
Besonderheiten: sein Schnabel ähnelt einem
Papageienschnabel, daher auch sein Name!
"
Tenontosaurus („Sehnenechse“)
Gruppe: Ornithopoden (Vogelfuß-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 110-100 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Nordamerika
Länge: 7,3 m / Höhe: 2,5 m / Gewicht: 900 kg
Beckenart: Vogelbecken
Gangart: lief auf 4 Beinen
Zähne: Schnabel
Ernährungsweise: herbivor (Pflanzenfresser)
Besonderheiten: lebte in Herden
"
Triceratops („Dreihorngesicht“)
Gruppe: Ceratopsier (Horn-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 72-67 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Nordamerika
Länge: 9 m / Höhe: 3 m / Gewicht: 5500 kg
Beckenart: Vogelbecken
Gangart: lief auf 4 Beinen
Zähne: Hornschnabel und „scherende“ Zähne
Ernährungsweise: herbivor (Pflanzenfresser)
fraß zähe Palmwedel
Besonderheiten: hat einen knöchernen Kragen; seine
Hörner konnten einen Angreifer in Schach halten
"
Tyrannosaurus („Tyrannenechse“)
Gruppe: Theropoden (Raub-Dinosaurier)
Lebensperiode: vor ca. 67-65 Mio. Jahren (Kreide)
Fundort: Nordamerika
Länge: 12 m / Höhe: 5,6 m / Gewicht: 6500 kg
Beckenart: Echsenbecken
Gangart: lief auf 2 Beinen
Zähne: 60 sägekantige Zähne
Ernährungsweise: carnivor (Fleischfresser)
fraß Vertebraten (Wirbeltiere)
Besonderheiten: hat starke Kiefer, mit denen er ein
Tier zerreißen konnten
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Kontinente in Bewegung - Alfred Wegener und die Kontinentaldrift
Alfred Wegener
Schon zu Anfang des 16. Jahrhunderts erkannten
Die Erdkruste ist kein festes Gebilde, sondern
Wissenschaftler, dass sich die einzelnen Kontinente
besteht aus großen Platten, die die ganze
wie bei einem Puzzle zusammenfügen lassen.
Oberfläche der Erde einnehmen. Vor allem auf
Inspiriert von der Passgenauigkeit der Küstenlinien
dem Grund der Meere, an den „Mittelozeanischen
von Afrika und Südamerika, veröffentlichte der
Rücken“, steigt heißes Magma durch Risse in
deutsche Forscher Alfred Wegener 1915 seine Theorie
der Erdkruste an die Erdoberfläche und erkaltet.
von der Bewegung der Kontinente und revolutionierte
Der dadurch neu gebildete Meeresboden drückt
das wissenschaftliche Weltbild vom Aufbau des
die Platten auseinander. Wie auf einem
Erdmantels. Beide Kontinente mussten in der
Förderband werden die Kontinente so in
Vergangenheit eine zusammenhängende Landmasse
Bewegung versetzt. An anderen Stellen sinkt das
gebildet haben. Nach Alfred Wegener bildeten die
erkaltete Gestein wieder in das Erdinnere und
Kontinente im Perm (vor 290 Millionen Jahren) einen
wird aufgeschmolzen.
Superkontinent, den er Pangäa („ganze Erde“) nannte.
Obwohl er weitere Beweise in Form identischer
Fossilfunde und ähnlicher Gesteinsabfolgen auf
beiden Seiten Südamerikas und Afrikas vorlegen
konnte, reagierten die Wissenschaftler zunächst
empört und ablehnend. Erst nach seinem Tod im
Jahre 1930 begann sich in den 60er Jahren des
letzten Jahrhunderts das von Wegener angedeutete
Konzept der wandernden Erdplatten durchzusetzen.
Kein Wissenschaftler konnte sich bis dahin einen
„Motor“ vorstellen, der in der Lage wäre, die Kontinente
zu bewegen.
An den mittelozeanischen Rücken entsteht neuer Meeresboden. Das
Aufsteigen und Absinken von flüssigem Gestein im Erdinneren ist der
Motor der Kontinentaldrift.
Links:
- Kontinente in Bewegung, Schwerpunktthema
zur Kontinentaldrift
http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail&f
_id=48&rang=1
- Animationen zur Kontinentaldrift (in englischer
Mesosaurus
Sprache)
Glossopteris
http://www.scotese.com/
Gesteinsformationen
Gleiche Tiere, Pflanzen und Gesteine auf unterschiedlichen Kontinenten
belegen die Existenz des ehemaligen Superkontinents Pangäa.
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Gesteinsformationen
Glossopteris
Mesosaurus
Pangäa
Meeresboden
Kontinente und Klima im Erdmittelalter (Mesozoikum)
Am Anfang der Triaszeit vor etwa 248 Millionen
Neben Araukarien und Ginkgobäumen dominierten
Jahren gab es auf der Erde nur eine einzige
die riesigen Sequoien und andere Koniferen die
riesige Landmasse, den Superkontinent Pangäa
Landschaft. Die Reptilien hatten die Herrschaft
(„ganze Erde“). Die Trias war eine der wärmsten
über alle Lebensräume übernommen. In den
Perioden der Erde. In Äquatornähe prägten
Meeren tummelten sich Plesio- und Ichthyosaurier,
Wüsten das Bild der Erde, die Polregionen waren
Flugsaurier durchkreuzten die Lüfte und an Land
noch nicht vereist und starken Regenfällen und
hatte ein Wettbewerb zwischen den Pflanzen
Stürmen ausgesetzt. Im Laufe des Mesozoikums
fressenden und räuberischen Dinosauriern
wurde das Klima zunehmend trockener. Farne
begonnen, der zu gigantischen Formen und zu
und Schachtelhalme zogen sich in die feuchteren
den vielleicht größten landlebenden Wirbeltieren
tropischen Regionen zurück, primitive Nacktsamer
aller Zeiten, den Sauropoden führte. Gefiederte
wie Cycadeen („Palmfarne“) und erste Koniferen
Dinosaurier, die Vorfahren der Vögel, begannen
(„Nadelhölzer“) begannen die Wälder zu
ihre ersten Flugversuche.
dominieren. Reptilien prägten das Landschaftsbild
und auch die ersten primitiven Säugetiere
begannen ihr Leben im Schatten der Dinosaurier.
80 Millionen Jahre später, im mittleren Jura, taten
sich Risse auf und Pangäa wurde durch den
zukünftigen Atlantischen Ozean und das
Tethysmeer in das nördliche Laurasia und das
südliche Gondwana geteilt. Noch gab es
Verbindungen in Form von Landbrücken zwischen
den Kontinenten, die einen mehr oder weniger
ungestörten Austausch der Tierwelt ermöglichten.
Die Pflanzen begannen jedoch im Norden und
Süden schon unterschiedliche Arten auszubilden.
Das Klima war relativ gleichförmig, überall gab es
ausgedehnte Wälder. Die erfolgreichsten Pflanzen
Zu Beginn der Kreidezeit, vor etwa 144 Millionen
Jahren, ähnelten die Lage der Kontinente und
die Ausdehnung der Meere dem heutigen
Erscheinungsbild. Der Wechsel der Jahreszeiten
machte sich deutlicher bemerkbar und führte
zur Ausbildung von gemäßigten und wärmeren
Zonen. Die Koniferen und Araukarien wurden
nach und nach von einer neuen Pflanzengruppe
abgelöst, die ihre Samen mit einer Kapsel
umhüllte und mit einer ganz neuen
Fortpflanzungsstrategie antrat. Die
Bedecktsamer bildeten Blüten und Nektar aus,
um bestäubende Insekten anzulocken und waren
so nicht mehr auf die Verbreitung ihrer Pollen
durch den Wind angewiesen.
waren jetzt die Nacktsamer. Sie benutzten den
Die Dinosaurier erreichten eine ungeahnte
Wind, um ihre Pollen zu verbreiten und waren nicht
Artenfülle. Die vorherrschenden Pflanzenfresser
mehr auf Feuchtigkeit zur Vermehrung angewiesen.
waren nicht mehr nur gigantische Fressmaschinen,
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sondern auch Spezialisten mit hochdifferenzierten
Kauapparaten. Auch bei den Raubdinosauriern
gab es eine Vielzahl von Varianten, von kleinen
Insekten fressenden Arten bis zum Großräuber
Tyrannosaurus rex. Die Luft mussten sich die
Flugsaurier inzwischen mit echten Vögeln teilen,
viele Wasservögel der Oberkreide ähnelten schon
stark den heutigen Enten und Reihern. Obwohl
die Säugetiere immer noch ein Schattendasein
Trias (vor 248 bis 206 Mio. Jahren): Der Superkontinent Pangäa wird
von einem Meer umgeben, dem Panthalassa-Ozean.
führten, begannen auch sie sich zu spezialisieren;
erste Beuteltiere erschienen.
Als 45 Millionen Jahre später in einer Warmphase
die Pole zu schmelzen begannen und der
Meeresspiegel anstieg, war die Trennung der
Kontinente vollzogen und eigene Tier- und
Pflanzenarten bildeten sich auf den neuen
Erdteilen.
Jura (vor 206 bis 144 Mio. Jahren): Pangäa bricht in das nördliche
Laurasia und südliche Gondwana auseinder.
Links:
- Kinderseite zum Mesozoikum
http://www.dinosaurier-web.de/mesozoikum/
d_mesozoikum.html
Kreide (vor 144 bis 65 Mio. Jahren): Die Verteilung der Landmassen
wurde der heutigen Verteilung immer ähnlicher.
Schneeklimate
Warmgemäßigte Klimate
Subtropische Klimate
Tropische Klimate
Trockenklimate
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Trias, Jura, Kreide
Schneeklimate
Warmgemäßigte Klimate
Subtropische Klimate
Tropische Klimate
Trockenklimate
PANGÄA
Alfred Wegener (1880-1930) reiste seinerzeit an
die entlegensten Stellen der Erde, um Beweismaterial für seine Theorie der Wanderung der Kontinente zu sammeln. Seine Zeitgenossen glaubten
ihm nicht. Heute haben wir mehr Beweismaterial
und genauere Untersuchungsmethoden. Dadurch
lässt sich angeben, an welcher Stelle auf der damaligen Erde die Gesteine gebildet wurden und
welche Strecken sie zurückgelegt haben. Heute
weiß man, daß Alfred Wegener mit seiner Theorie
Recht hatte.
Die Wanderung der Kontinente nennt man Plattentektonik. Platten deshalb, weil man glaubt, dass
die Landmassen wie Pakete auf Gesteinsplatten
transportiert werden. Die Gesteinsplatten selbst
wiederum schwimmen auf einem zähflüssigen
Erdmantel aus heißem Gestein.
Die Geschichte von Pangäa, dem Superkontinent,
führt weit zurück in die Vergangenheit, genauer
gesagt in die Zeit vor 250 Millionen Jahren. Pangäa
war umgeben von dem riesigen Ozean Panthalassa.
An der Ostseite von Pangäa grub sich die Tethys
immer weiter in Pangäa ein und begann Laurasia
(den nördlichen Teil von Pangäa) von Gondwana
(dem südlichen Teil von Pangäa) zu trennen. Noch
waren zahlreiche Pflanzen und Tiere wegen der
zusammenhängenden Landmasse auf dem gesamten Urkontinent Pangäa verbreitet.
Millionen Jahren) sind auch die Blöcke Gondwanas auseinandergedriftet. Südamerika, Afrika, Australien, das noch mit der Antarktis verbunden war, und Indien trennten sich
voneinander. Der Südatlantik weitete sich,
während der Nordatlantik schon zu einem ansehnlichen Meer geworden war. Der Superkontinent Pangäa zerfiel. Pflanzen und Tiere konnten sich aufgrund der neuen Ozeane nicht mehr
ungehindert ausbreiten.
- Indien bewegte sich schon im Mesozoikum
(Trias, Jura, Kreide) in Richtung Norden.
Erst viel später, im Tertiär (Känozoikum), kollidierte es mit Eurasien, was die Auffaltung des
Himalajas auslöste. Zu dieser Zeit trennte sich
auch Australien von der Antarktis und Nordamerika trennte sich von Grönland.
Die Bewegungen der Kontinente im Mesozoikum
(vor 148 bis 65 Millionen Jahren), die du mit
Hilfe der ausgeschnittenen Kontinente (als Puzzleteile) auf einem neuen Untergrund nachvollziehen kannst, waren mit heftigem Vulkanismus
und entsprechenden Erdbeben verbunden. All
dies ging somit nicht gerade ruhig vonstatten.
AUFLÖSUNG
- Vor 225 Millionen Jahren (in der späten Trias)
begann die endgültige Teilung Pangäas in
Laurasia und Gondwana durch die Tethys.
- Vor 180 Millionen Jahren (in der Mitte des Jura)
entstand der Nordatlantik durch die beginnende
Teilung Laurasias. Vorerst wurde Laurasia in
zwei Blöcke geteilt: Nordamerika mit Grönland
und Europa mit Asien.
- Später dann, in der Kreide (vor 140 bis 65
stark vereinfacht, vor ca. 60 Mio. J. (Kreide) Madagaskar bleibt
im Spiel unberücksichtigt
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Panthalassa
Südamerika
Nordamerika
Indien
Tethys
Eurasien
Antarktis
Afrika
PANGÄA
"
stark vereinfacht, vor ca. 250 Mio. J. (Trias)
Australien
Panthalassa
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Die Pflanzenwelt im Erdmittelalter (Mesozoikum)
Bis zum Beginn des Mesozoikums in der Trias
von den Koniferen abgelöst. Diese verfügten
vor ca. 248 Millionen Jahren prägten Farne und
über eine dicke schützende Rinde und robuste
Schachtelhalmgewächse das Bild der
Nadeln, die Dürre und Kälte widerstehen
feuchtwarmen Wälder. Diese vermehrten sich
konnten. Einige dieser Bäume, die Sequoien,
über Sporen und waren auf Feuchtigkeit zur
erreichten im Jura wie die Dinosaurier
Befruchtung angewiesen.
gigantische Ausmaße.
Die zunehmende Trockenheit im Laufe der Trias
Alle diese Samenpflanzen gehören zur Gruppe
führte dazu, dass sich über Samen fortpflanzende
der Nacktsamer (Gymnospermen), die heute
Pflanzen im Binnenland verbreiteten. Mit ihrem
nur noch einen geringen Teil der Artenzahl
Speichergewebe konnten die Samen lange
ausmachen und hauptsächlich in den Wäldern
Zeiten der Dürre und Kälte überdauern und bei
der trockenen oder kühleren Regionen und der
günstigeren Bedingungen wieder auskeimen.
Gebirge vorherrschen. Bei ihnen werden die
Zur Befruchtung waren die Samenpflanzen
Samenanlagen nicht von einer zusätzlichen
(Spermatophyta) nicht mehr auf Feuchtigkeit
Hülle eingeschlossen (daher „Nacktsamer“),
angewiesen, die Bestäubung erfolgte durch
Tannenzapfen veranschaulichen diesen Zustand
Pollen, die mit dem Wind verbreitet wurden.
gut. Die Bestäubung erfolgt meist durch den
Neben ihrer neuen Strategie der Fortpflanzung
Wind, seltener sind Insekten beteiligt.
verfügten sie auch über längere Wurzeln und
effektivere Methoden des Wassertransports und
der Speicherung. Heute besitzen etwa 97 Prozent
der Pflanzen Samen. Die Farne haben sich in
einige wenige feuchte tropische Regionen
zurückgezogen oder verbringen ihr Dasein im
Unterholz der Wälder.
Im Laufe der Kreide trat eine neue
Pflanzengruppe auf den Plan: Die Bedecktsamer
(Angiospermen), bei denen die Samenanlagen
von einer zusätzlichen Hülle, dem so genannten
Fruchtblatt, vollständig eingeschlossen sind –
ein Schnitt durch einen Apfel verdeutlicht dies.
Die ersten primitiven Formen wurden
Bis zur unteren Kreide passten sich die
wahrscheinlich auch durch den Wind bestäubt,
Samenpflanzen immer perfekter an die sich
doch im Laufe der Evolution wurde diese
wandelnde Umwelt an. Die ersten Vertreter der
Methode durch die effektivere
Spermatophyten wie Palmfarne und die
Insektenbestäubung abgelöst. Die Bedecktsamer
ausgestorbenen Bennettiteen wurden bald von
bildeten bald Blüten und Nektar aus, um
Ginkgogewächsen, Araukarien und schließlich
bestäubende Insekten anzulocken. Aus den
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Früchtblättern entstand kohlenhydrat- und
bekannte bedecktsamige Pflanze entdeckt.
eiweißreiche Nahrung für die Fruchtfresser, die
Archaefructus trägt noch keine Blüten-und
so zur Verbreitung der darin enthaltenen Samen
Kelchblätter und kann deshalb kaum als Blume
beitrugen. Es entwickelte sich eine profitable
bezeichnet werden, aber die Samenanlagen sind
Beziehung zwischen Insekten und
von einer zusätzlichen Hülle umgeben.
Blütenpflanzen, die bis heute anhält.
Links:
Auch die Pflanzen fressenden Dinosaurier trugen
- Woher kommen die Angiospermen?
zur Verbreitung der Angiospermen bei. Bestand
http://www.wort-und-wissen.de/sij/sij72/sij72-1m.html
die Verteidigungsstrategie der Palmfarne und
- „Frühe Blütenpflanze wuchs im Wasser“
Nadelhölzer noch in einer mechanischen Abwehr
http://www.dinosaurier.org/nachrichten/
durch raue und spitze Blätter und Nadeln, setzten
news72.htm
die Bedecktsamer durch größere und effektivere
- Bilder von Archaefructus
Blätter zunehmend auf schnelleres Wachstum.
http://www.flmnh.ufl.edu/deeptime/virtualfossil
Erst vor kurzem wurde in der chinesischen Provinz
collection/Archaeofructus.html
Liaoning die älteste mehr oder weniger vollständig
Pflanzenstammbaum
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Pflanzenstammbaum
BLÜTENPLANZEN IM MESOZOIKUM
Im Mesozoikum, dem Erdmittelalter, sind die Blütenpflanzen entstanden. Alle Blütenpflanzen sind
Bedecktsamer (Angiospermen). Einige der Blütenpflanzen, die sich in der Oberkreide des Mesozoikums
sehr stark verbreiteten, kennen wir auch heute noch. Würdest du in einem Wald der Oberkreidezeit
(vor ca 150 Millionen Jahren) aufwachen, dann käme er dir sehr bekannt vor. Dort gab es z.B. schon
die ersten Eichen, Walnussbäume, Erlen und Birken. Den offenen unbewaldeten Gebieten fehlte
dagegen etwas ganz Entscheidendes: es fehlte das Gras, das heutige Wiesen, Prärien und Savannen
ausmacht.
Während bei den Nacktsamern (Gymnospermen) die Samenanlagen ungeschützt sind und ihre Pollen
darauf warten, vom Wind zu ihren Samenanlagen transportiert zu werden, umhüllen die Bedecktsamer
(Angiospermen) ihre Samenanlagen mit Fruchtblättern und bilden mit ihnen den Fruchtknoten. Sie
bildeten die bunten Blüten, um Insekten, wie Schmetterlinge und Bienen anzulocken. Diese helfen
ihnen bei der Vermehrung, indem sie die männlichen Pollen von einer Blüte zur anderen transportieren.
Wie war das noch mal mit der Befruchtung einer Blütenpflanze?
An der Blüte eines Apfelbaumes kannst du es nachvollziehen. Male Teile der Blüte aus und ordne
diese den Namenskästchen zu:
Blütenblätter
Stempel
Staubbeutel
Fruchtknoten
Kelchblätter
Apfelblüte im Schnitt
- grün die Blätter der Apfelblüte, die ehemals die Knospe, aus der die Blüte wurde, umhüllten
- rötlich-weiß die Blätter der Apfelblüte, die Insekten anlocken
- gelb den Teil, in dem sich der Blütenstaub befindet; kriecht eine Biene in die
Blüte hinein, bleibt Blütenstaub an ihren Beinen hängen; mit diesem fliegt die
Biene zur nächsten Blüte
- grün die Teile, an denen die Biene mit dem Blütenstaub an den Beinen vorbeistreift
und die Blüte befruchtet
- grün den Teil, aus dem die Frucht wächst, wenn die Blüte befruchtet wird.
Apfel im Schnitt
Blütenblätter, Staubbeutel und Narbe fallen ab, wenn die Blüte befruchtet ist und der Apfel aus dem
Fruchtknoten wächst.
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Fruchtknoten
Staubbeutel
Blütenblätter
Kelchblätter
Stempel
Apfelblüte im Schnitt
Das Ende der Dinosaurier
Am Ende der Kreidezeit vor ca. 65 Millionen
3) Das Klima wurde gegen Ende des Erdmittel-
Jahren starben die Dinosaurier aus. Auch in den
alters allmählich kälter. Wärmeliebende Pflanzen
Meeren verschwanden die großen Reptilien und
wie Palmen machten kälteunempfindlichen Na-
die Ammoniten, die Flugsaurierfossilien fehlen in
delbäumen Platz. Die Dinosaurier konnten diesen
den Schichten nach dem Ende der Kreide und
Temperaturabfall nicht verkraften und starben
ein Großteil der anderen Tier- und Pflanzenarten
schließlich aus.
wurde dezimiert. Vor allem größere Tiere sind
plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Über
die Ursache dieses Massenaussterbens gibt es
viele Theorien, dies sind die bedeutendsten:
4) Mehrere Faktoren trafen zusammen: Der Meteoriteneinschlag oder die Vulkanausbrüche haben
nur das vollendet, was mit dem allmählichen
Klimawandel bereits begonnen hatte: das Ende
1) Ein Meteorit schlug in Mittelamerika ein und
der Dinosaurier. Warum haben aber die Vögel und
hinterließ einen Krater von ca. 200 km Durch-
andere Reptilien überlebt? Diese Frage lässt sich
messer. Infolge des Einschlages wurden gewal-
bis heute nicht eindeutig beantworten.
tige Mengen von Staub und Asche in die Luft
gewirbelt. Über Monate oder Jahre hinweg kam
es zu einer Verdunkelung der Erde. Pflanzen,
die ohne ihre Lebensquelle, das Sonnenlicht,
nicht existieren können, verendeten. Aufgrund
Links:
- Von kosmischen Killern und Katastrophen
http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail2&f
_id=2&rang=12
der zunehmend kleineren Nahrungsmenge starben die Pflanzen fressenden Dinosaurier aus.
Ohne Fleisch hatten auch die Raubdinosaurier
keine Überlebenschancen mehr und gingen zu
Grunde.
2) Gegen Ende der Ober-Kreide kam es zu lang
anhaltenden Vulkanausbrüchen. Unmengen von
Kohlendioxid-Gas gelangten in die Atmosphäre und
verursachten einen Treibhauseffekt. Im Laufe der
Zeit wurde es immer wärmer und die Dinosaurier
Meteoriteneinschlagskrater
starben aufgrund der großen Hitze aus.
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GEOLOGISCHE ZEITTAFEL
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