Neues Vortragsdossier: Der WWF

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Neues Vortragsdossier: Der WWF
Der Grosse Panda
Vortragsdossier des WWF Schweiz
Steckbrief
Der Panda gehört zur Familie der Bären. Er gehört zur selben Tiergruppe wie Katzenbären,
Kleinbären und die uns bekannten Grossbären Eisbär und Braunbär.
Der Panda wird 1,2 bis 1,9 Meter lang. Er hat einen kleinen Stummelschwanz von rund 15 Zentimetern Länge. Die Schulterhöhe beträgt 80 Zentimeter.
Ein ausgewachsener Panda wiegt rund 100 Kilogramm. Sie können aber auch bis zu 160 Kilogramm schwer werden.
Das weiss-schwarze Fell des Grossen Pandas ist eine sehr gute Tarnung für den Winter. In einem schneebedeckten Waldstück mit schwarzen Flecken ist er kaum mehr zu erkennen.
Pandas haben an den Vorderpfoten einen sechsten Finger, der wie ein Daumen absteht. Dieser
«Pseudo-Daumen» ist ein abgewandelter Handknochen. Er ist wichtig, damit die Pandas den
Bambus – ihre Hauptspeise – gut greifen können.
Der Panda ist das chinesische Nationaltier. In China wird er «Da-Xiong-Mao» genannt.
Lebensraum
Der Panda lebt nur in China.
Sein natürlicher Lebensraum sind die kalten, feuchten Bambus-Bergwälder im westlichen
Zentralchina. Dieses Gebiet liegt zwischen 1200 und 3500 Metern über dem Meeresspiegel.
Den Winter verbringen die Grossen Pandas in den tiefer gelegenen Tälern.
Verhalten
Pandas untereinander
Pandas sind Einzelgänger. Sie leben in kleinen Revieren von 4 Quadratkilometern Grösse. Die
Reviere einzelner Pandas können sich überschneiden, ansonsten gehen sie sich lieber aus
dem Weg.
Die Pandas verständigen sich untereinander mit den verschiedensten Geräuschen. Im Gegensatz zu anderen Bären brummen sie nicht, vielmehr blöken sie ähnlich wie Schafe.
Im Unterschied zu den Braunbären machen Pandas keine Winterruhe.
Nahrungssuche
Pandas sind fast ausschliesslich Vegetarier. Ihre Hauptspeise ist der Bambus, von den vielen
Sorten schmecken ihnen aber nur ein paar so richtig gut. Ab und zu kauen sie auch Kräuter.
Wenn sie ohne grossen Aufwand an Insekten kommen, fressen sie auch diese.
Ein ausgewachsener Panda frisst durchschnittlich 15 bis 20 Kilogramm Bambus im Tag,
manchmal sind es bis zu 40 Kilogramm. Pandas können nur etwa einen Fünftel ihrer Nahrung
verwerten und sind damit schlechte Verwerter von pflanzlicher Nahrung. Zum Vergleich: Eine
Kuh als typische Pflanzenfresserin verwertet vier Fünftel ihrer Nahrung.
Fressen ist die Hauptbeschäftigung der Pandas. Bis zu 14 Stunden am Tag kauen sie auf Bambusstängeln herum, damit sie genügend Nährstoffe aufnehmen können. Pandas fressen vor allem am frühen Abend und in der Nacht.
Beim Fressen sitzen die Pandas auf dem Hinterteil. Mit den Vorderpfoten halten sie den Bambus. Wenn sie nicht mehr sitzen mögen, kauen sie bequem im Liegen weiter.
Der Panda trinkt leidenschaftlich gern Wasser. Manchmal scheint es, als könne er sich fast nicht
mehr vom Bach lösen – er trinkt und trinkt und trinkt. Sein Bauch schwillt vom vielen Wasser an
und wird kugelrund. Eine wissenschaftlich gesicherte Erklärung für dieses unbändige Trinken
gibt es noch nicht, doch eine chinesische Legende erzählt, dass der Panda das Plätschern des
Wassers nicht ausstehen kann. Deshalb versucht er, den Bach leer zu trinken.
Paarung und Aufzucht
Die Paarungszeit der Pandas liegt zwischen März und Mai. Das Panda-Weibchen ist nur 1 bis
3 Tage im Jahr fruchtbar.
Nach etwa 150 Tagen bringt das Panda-Weibchen im Spätsommer ein oder zwei winzige Junge
zur Welt. Sind es zwei, so kümmert sich die Mutter nur um das erste Junge, das andere stirbt
kurz nach der Geburt. Die Panda-Mutter kann nicht mehr als ein Junges aufs Mal aufziehen.
Panda-Junge sind sehr klein, bei der Geburt wiegen sie nur etwa 100 Gramm. Sie sind rosa,
nackt, blind und völlig hilflos. Die ersten paar Wochen trägt die Mutter das Junge mit dem Maul
oder nimmt es in die Arme.
Das Junge bleibt etwa zwei Jahre bei der Mutter. Eine Panda-Mutter kann deshalb nur alle zwei
Jahre ein Junges bekommen.
Der Panda ist gefährdet
Zurzeit leben noch etwa 1600 Pandas (Schätzung von 2004).
Die Pandas leben verstreut in 50 Reservaten (Schutzgebieten). Die Reservate sind untereinander nicht verbunden. Somit droht Inzucht (die Eltern der Jungen sind nahe verwandt), was die
Pandas anfälliger für Krankheiten macht. Dies könnte zum Aussterben der Tiere führen.
Seit 1939 steht der Grosse Panda unter Schutz, trotzdem nimmt ihre Zahl ständig ab.
Das Töten eines Pandas wird mit einer langen Gefängnisstrafe bestraft. Ein Pandafell bringt bis
zu 80 000 Franken auf dem Markt. Aber Wilderei ist nicht das grösste Problem der Pandas,
sondern der Lebensraumverlust und die Zerstückelung seines Lebensraums.
Die chinesische Bevölkerung wächst. Um den steigenden Bedarf an Nahrung zu decken, werden Wälder gerodet und Äcker angelegt. Damit wird den Pandas der natürliche Lebensraum
entzogen.
In den Panda-Revieren leben auch Moschus-Tiere, deren Duftstoffe in der Parfümerie genutzt
werden. Diese Tiere werden mit Schlingenfallen gejagt. Immer wieder verfangen sich leider
auch Pandas in den Schlingen und sterben.
Pandas sind extrem scheue Tiere und fühlen sich gestört durch Menschen die zum Pflanzen
sammeln durch die Wälder streifen.
Pandas leben fast ausschliesslich von Bambus. Alle 12 bis 120 Jahre blüht der Bambus in
einem Gebiet. Nach der Blüte sterben die Bambuspflanzen ab. Erst nach 6 Jahren ist wieder
genügend Bambus nachgewachsen. Früher, als es noch riesige Wälder gab, wichen die Pandas nach einer Bambusblüte in andere Gebiete aus. Heute fällt ihnen das Wandern schwer:
Dörfer, Felder und Strassen versperren ihnen den Weg. Nach jeder Bambusblüte droht deshalb
der Hungertod.
Panda und WWF
Der WWF schafft für die Pandas Schutzgebiete und «grüne Korridore». «Grüne Korridore»
sind Bambuswälder, die neu angepflanzt werden und von einem Schutzgebiet ins andere führen. Diese Korridore sind nicht nur zur Zeit der Bambusblüte wichtig, sondern auch im Frühling, wenn sich die Pandas paaren wollen. Bis jetzt gibt es in China 50 Panda-Schutzgebiete,
und der WWF hat über 300 Parkwächter ausgebildet.
Weitere Informationen
Beim WWF erhältlich
WWF (2011): Panda Club
1/11: Der Grosse Panda.
Bestellen kannst du beim
WWF Schweiz per Telefon,
Post oder E-Mail. Die Adresse findest du rechts unten. Die Lieferfrist beträgt
etwa eine Woche.
Wo kein Preis angegeben
ist, kannst du pro Broschüre
jeweils ein Exemplar gratis
bestellen.
Internet
www.pandaclub.ch
Im Tierlexikon findest du
einen Steckbrief und noch
weitere Informationen zum
Grossen Panda.
www.wwf.ch/panda
Informationen des WWF
Schweiz zum Schutz des
Grossen Pandas.
Bücher
Bright, M. (2003): Bären.
Stuttgart: Kosmos Verlag.
Pott, E. (2005): Ravensburger Tierlexikon von
A-–Z. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag.
www.panda.org/panda
Englische WWF-Seite über
den Grossen Panda mit
Zusammenfassung zum
Herunterladen.
Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft
gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben.
Der WWF setzt sich weltweit ein für:
die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,
die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten.
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
8010 Zürich
Telefon 044 297 21 21
Fax 044 297 21 00
E-Mail: [email protected]
www.wwf.ch
1986 WWF – World Wide Fund for Nature/
Der Panda ist das Wappentier des WWF, ein Symbol für bedrohte Tierarten und somit auch
das Symbol für die bedrohte Natur.
“WWF” and “living planet” are Registered Trademarks//2011/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/Kom 968/05/Bild: WWF/T. Tanaka
Der WWF setzt sich dafür ein, dass der Lebensraum des Grossen Pandas geschützt wird.
Er arbeitet dazu mit den Menschen zusammen, welche in den Gebieten leben, und zeigt ihnen
zum Beispiel, wie sie heizen können, ohne in den Panda-Wäldern Bäume zu fällen.

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