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Heft
Band XXVI,
DIE
ERDKUNDE
3
BEVOLKERUNGS
DU M M LER S VERLAG
FERD.
VERTEILUNG
ENTWICKLUNG
/ BON N
1972
September
IN DER TORKEI
SEIT 1935
1965UND
IHRE
Dem Andenken an die Freunde Hermann Lautensach und Herbert Lehmann gewidmet
Mit einerKarte (Beilage IX)
Herbert
distribution
Summary:
Population
its development
since 1935
1965
in Turkey
and
Firstly the scale of the map and the choice of its general
of
elements are justified. Then the representation
geographic
the rural population
repre
(relative
by degrees of density
it has been
and the way
its suitability for Turkey
sentation)
on the map are explained.
In addition
it is shown
realized
can well be figured by
of Turkey
population
this has
of the size of towns and cities and the way
it is demonstrat
been carried out is demonstrated. Moreover
in the distribution
ed how the alterations
of rural and ur
that the urban
classes
ban population
on the map.
between
1935 and
1965 have
been
indicated
and altera
this the density of rural population
Following
tions of it since 1935 are discussed
Regional
regionally.
differences depend on cultural diversity as well as on differ
ent natural
conditions.
In general the wetter marginal
are
in the North
and West,
parts
better
of Turkey,
especially
than the interior. Parts of the southern, south
populated
are very sparsely popu
eastern and eastern borderregions
or for
natural
conditions
of unfavourable
lated because
reasons.
is settled sparsely but in
Central Anatolia
basins of less than
rainfall and temperature;
are the least populated
while
altitude
up
plateaus
to 1400 m have a little more population.
1935 many
Since
mountain
regions and some areas around
large cities have
cultural
with
relation
1000 m
had
low
increase
of
rural
population
least populated
But the
out-migration.
and Southeast
showed
strong relative
terms.
ever, were low in absolute
because
areas
internal
of
of
the East
increase which,
how
towns and cities.
the paper deals with the Turkish
Lastly
They show strong increase and are growing bigger. Up until
a full system of big cities has only developed
now however
in the Northwest
of the country with
and West
Istanbul,
Izmir and Bursa and numerous
smaller towns scattered at
distances. Ankara
and Adana
with their tributary
moderate
towns are still rather isolated. Cities which are not really big
than moderate
size represent centres for large
but of more
parts of the country. But other wide
regions have
only
more or less small towns as municipal
centres. True industri
al places
are seldom
found
in Turkey.
A. Einfuhrung, Aufgabe stellung
In der neuen Turkei wurden erstmals 1927 und seit
1935 mit grofiererVollkommenheit und regelmafiig
alle 5 Jahre Volkszahlungen durchgefuhrt, die einen
differenzierten Einblick in die Bevolkerungsverhalt
nisse
gewahren.
Nachdem
zwischen
der
ersten
sehr
vollstandigen Zahlung von 1935 und der von 1965
ein Zeitraum von 30 Jahren liegt, hat der Verfasser
Louis
in der Festschrift fiir Erwin Gentz (H. Louis, 1970)
zunachst auf Grund der Zahlen fiir die Provinzen (II)
des Landes einen summarischen Oberblick iiber den
Stand von 1965 und die Entwicklung seit 1935 gege
ben. Fiir einen weitergehenden Einblick, wie er insbe
sondere fiir eine ausfuhriiche geographische Landes
kunde erforderlich ist, reichtaber der Provinzen-Ober
blick bei einem schon von Natur aus so mannigfaltig
und weithin kleinraumig gegliederten Lande, wie es
die Tiirkei ist,nicht aus. Es istnotig, zu diesem Zweck
auf die Angaben fiirkleinere Verwaltungseinheiten zu
riickzugreifen, obwohl dies den Arbeitsaufwand sehr
vergrofiert.Dieser Aufgabe dient die vorliegende Stu
die.
Der
gewiinschte Oberblick soil zugleich, soweit an
gangig, zeigen, welche Entwicklung die Bevolkerungs
verteilung genommen hat, bzw. nimmt. Der Oberblick
mufi
insbesondere
erlauben,
das
Faktum
Bevolkerungs
verteilung, gleichgultig ob es inRelativdarstellung als
Bevolkerungsdichte ausgedriickt wird oder in Abso
lutdarstellung durch Signa fiirZahlengrofien der vor
handenen Bevolkerung, in Beziehung zu den sonstigen
Gegebenheiten des Landes aufzufassen und zu studie
ren. Dabei
ist keineswegs
nur
das
Zusammenstimmen
bestimmter Ziige der Bevolkerungsverteilung mit an
deren Gegebenheiten des Landes wichtig, sondern ge
rade
auch
deren
andergehen.
Denn
tatsachliches
darin
oder
scheinbares
kommen
Ausein
charakteristische
Eigentiimlichkeiten des betreffenden Landes zum Aus
druck.
Zu einem so beschaffenen Oberblick benotigt man
eine kartographische Darstellung, die aufier den Be
volkerungsdaten,
d. h. den Daten
des
besonderen
tenthemas1), auch einiges an sonstigen Angaben
Kar
iiber
den Begriff
Karte"
wurde
und
?thematische
x) Gegen
wird
zuweilen
auch jede topographische,
geo
eingewandt,
oder
stelle be
Landkarte
sonstige
graphische
allgemeine
von Gegenstanden
stimmt ausgewahlte
dar. Sie
Kategorien
sei damit gleichfalls
thematisch. Dem
ist zu erwidern:
In
unseren
des
wird, wie es seit der Einfuhrung
Ausfiihrungen
Wortes
anstelle der weniger
?thematische Karte"
guten al
teren Bezeichnung
Karte"
iiblich ist,
?angewandte
allgemein
mit den Ausdriicken
und ?Kartenthe
?thematische Karte"
ma"
immer auf solche Karten
in denen ein
hingewiesen,
oder eine sach
seitig ein bestimmter Darstellungsgegenstand
von
lich zusammenhangende
Gruppe
Darstellungsgegen
standen gegeniiber den sonstigen Darstellungselementen
der
162 Erdkunde Band XXVI
das
mussen
Diese
enthalt.
Land
Angaben
um aus
ausreichen,
hungsgrundlage
men der Moglichkeiten
des Mafistabs
sondern
geometrisch-koordinatenmafiige,
Bezie
als
der Karte
im Rah
eine nicht nur
hin
dariiber
aus auch eine konkret geographische Lagekennzeich
nung
der
zu
herauslesen
Themaeinzelheiten
konnen.
Wenn dies erreicht ist, aber auch nur in diesem Falle,
konnen die Themaangaben einer thematischenKarte
zu
auch
unschwer
solchen
des
Erscheinungen
Landes
naher in Beziehung gesetzt werden, die in der Karte
selbstnicht enthalten sind.Voraussetzung istdann nur,
dafi diese anderen Erscheinungen gleichfalls geome
trisch bzw. geographisch ausreichend deutlich festge
legt sind, am besten ebenfalls in einerKarte. Doch eine
noch so einzelheitenreiche Verzeichnung des themati
schenGegenstandes einerKarte ist geographisch wenig
verwertbar, wenn diese Einzelheiten nichtmit grofier
Sorgfalt in ein Netz von gut ausgewahlten allgemei
nen Orientierungsdaten iiberdas Land eingefugt sind.
B. Erlduterung der Darstellungsmittel der Karte
1.Kartenmafistab und zugrundegelegte Verwaltungs
bezirke
jeder Bevolkerungsiibersicht bilden die
Grundlage
stets
werden
Diese
Zahlergebnisse.
von Ver
innerhalb
waltungseinheiten ermittelt und werden alsdann fiir
kleinere
und
grofiere
veroffent
Verwaltungseinheiten
licht.Will man mit einer kartographischen Bevolke
rungsiibersichtAussagen machen, die in Einzelheiten
so mussen,
sind,
iiberpriifbar
soweit
moglich,
Grenz
linien fiir die flachenhaft grofien sowie mindestens
zu beruck
Lagesigna fiir die punktartig kleinen der
ver
Karte
der
in
Verwaltungseinheiten
sichtigenden
sein.
zeichnet
Der Mafistab
sten fiir unsere
1:3 Mio
Darstellung
kann aus Griinden der Ko
nicht
uberschritten
werden.
Er kann andererseits fiir Zwecke landerkundlicher
an
Obersichtsdarstellungen noch als ausreichend grofi
aus
Uberle
sich
Das
werden.
folgender
ergibt
gesehen
gung: Ein Landgebiet von etwa 2 Wegstunden oder
rund 10 km Durchmesser wird wohl allgemein unge
fahr als untersteGrofienklasse jenermehr oder weniger
bzw.
gewertet,
Re
Ganzheiten,
unter
ihnen wer
Landbereiche
empfunden
komplexen
landschaftliche
die man
Landraume,
kleinsten
nennen
kann. Diese
gionen
den daher auch vielfach als Kleinlandschaften, Klein
landraume,
Landchen
bezeichnet.
Noch
kleinere
Land
ausschnitte stellen sich eher als Landschaftstieile, als Ge
landeteile, als Teile einerRegion dar. Vertreter der im
Ganz
angedeuteten Sinne kleinsten landschaftlichen
heiten
bzw.
Kleinregionen
konnen
an
Stellen,
an
de
eine
ist. Ohne
bevorzugt wiedergegeben
als scharf
charakterisierende
mehr
allgemein
gewifi
kommt die Wissenschaft
Begriffsbestimmung
umgrenzende
in diesem Falle wie auch in vielen anderen offensichtlich nicht
betreffenden
solche,
aus.
Karte
nen es unbedingt notig erscheint, imMafistab 1:3 Mio
bei rund 3 mm Durchmesser gerade noch individuell
kenntlich
werden.
gemacht
Darin
besteht
1:3 Mio
Eignung des Mafistabs
die besondere
fiir landerkundliche
Ubersichtsdarstellungen.
Aus diesem Mafistab ergibt sich die Kategorie der
kleinsten der in der Karte noch flachenhaft darstell
baren tiirkischenVerwaltungseinheiten. Es sind die
im Jahre 1965 waren es
Ilce-Bezirke (friiherKaza)2);
571 an Zahl. Ihre mittlere Grofie betragt etwas iiber
1000 km2, etwa 20 von ihnen messen mehr als 3000
km2,Konya und Aksaray sogar mehr als 6000 km2.
Gut 2/5von ihnen sind aber kleiner als 1000 km2, nur
6 halten sich in der Grofie zwischen 100 und 200 km2,
die in 1:3 Mio gerade noch flachenhaftgekennzeichnet
werden kann. Von den flachenmafiignoch kleineren
lice sind rund 10 reineGrofistadtbezirke, 2 sind kleine
Inseln, 2 sind winzige landliche Bezirke des dicht be
ostlichen
siedelten
Grofistadtbezirke
Die
Schwarzmeerkiistengebietes.
von uns in die Signaturdar
wurden
stellung der betreffenden Stadt mit einbezogen. Die
kleinen Inseln und die landlichen Zwerg-Ilce wurden
in leicht iibertreibender Generalisierung der Flache
aufier
Stets wurden
dargestellt.
zen auch
die
zentralen
Orte,
den
der Name
und
Lage
II- und
der
Ilce-Gren
Verwaltungs
hauptorte, d. h. der Stadte und derMehrheit der hilfs
tur und
eine
durch
Buchstabenangabe
entsprechende
verzeichnet.
Punktsigna
In der Klasse der nachst niederen tiirkischenVer
waltungseinheiten, der Bucak, friiherNahiye (landli
che Grofigemeinde) treten in so grofierZahl Flachen
grofien von weniger als 200 km2, ja weniger als 100
km2 auf, dafi eine auch nur annahernd flachenahnliche
Wiedergabe imMafistab 1:3 Mio untunlichwird. Des
halb mufite das Zuruckgehen auf die Bucakangaben
unterbleiben.
In der Tiirkei steht noch keine in einer topographi
schen Karte
genauer
ren Verwaltungsgrenzen
der inne
Darstellung
festgelegte
zur Verfiigung.
Dementspre
chend sind die Flachenzahlen der tiirkischen Statistik
auf
horde
Listenangaben
der
angewiesen.
Haben
Vermessungsbe
zustandigen
Irrtiimer
sich in diese
einge
schlichen, so sind sie schwer aufzuflnden und richtigzu
stellen. Selbst grobe Unrichtigkeiten werden in solchem
2) Anmerkung
zur Aussprache
der tiirkischen Namen
und
Bezeichnungen
c = dsch (weich)
c=
tsch (scharf)
= Kaum
horbares g
g
=
so auch in
i (i ohne Punkt),
l
oder offiziell geschrieben
ahnlich dem franzosischen
unserer Karte = dumpfer Vokal,
und mit breiter
aber hinten im Halse
stummen e, er wird
Mundstellung
gesprochen.
=
journal
j
j in franzosisch
=
s
scharfes s
s=
sch
v = w
=
deutsches j
y
s
z = weiches
Louis:
Herbert
nur
Falle
einem
Die
Landeskenner
guten
Dem
fiihren.
Bevolkerungsdichte
da
erkennbar,
durch dafi sie zu unwahrscheinlichen Zahlen
fiir die
Ver
gewohnlichen
waltungsbeamten bleiben sie verborgen und dies kann
ihm
zum Vorwurf
schwerlich
werden.
gemacht
Insbesondere bei seinerArbeit an der Karte der Be
volkerungsverteilung in der Tiirkei von 1940 (Zah
lung von 1935) machte der Verfasser die Erfahrung,
dafi die Statistik von 1935 in den Flachenangaben
fiir die kleineren Verwaltungseinheiten (nicht in den
Bevolkerungszahlen selbst) zahlreiche grobe Irrtiimer
Um
enthalt.
dennoch
zu
brauchbare
Flachenangaben
der Bucak
die Grenzen
er damals
hat
gewinnen,
(Na
hiye) nach den fiir die Bucak veroffentlichtenListen
der zugehorigen Dorfer unter Beriicksichtigung des
recht guten Gelandebildes der amtlichen Karte der
Tiirkei 1:800 000 in eben diese Karte eingetragen und
hat
die Bucak-Flachen
dann
planimetriert.
Die Ausfuhrungen von 1940 iiber die Bevolkerungs
verteilung von 1935 waren daher von den irrigenFla
chenangaben der Statistik unabhangig3). Diese Fla
sich nun
haben
chenbestimmungen
auch
fiir die
Bear
beitung der Zahlung von 1965 und fiir den Vergleich
der Zahlungen von 1935 und 1965 als hilfreich erwie
sen. Denn
es hat
sich
trotz
dafi
herausgestellt,
der
Schaffung zahlreicher neuer lice (die Zahl hat sichvon
1935 - 412 - auf 1965 - 571 - vermehrt) die nachst
kleinere Verwaltungseinheit der Bucak fast nie geteilt,
sondern
fast
ren der neu
den ist.Dies
anderen
immer
dem einen oder
geschlossen
Ilce-Bereiche
gebildeten
eingegliedert
ande
wor
entsprichtdem Verfahren, das ja auch in
Landern
bei
der
Anderungen
Verwaltungs
einteilung zumeist angewandt wird. Aufierdem hat sich
gezeigt, dafi die Flachenangaben fiirdie lice von 1965
immer
fast
bis
Planimetrierungen
1935 errechneten
erstens,
zeigt
auf wenige
Prozent
der zugehorigen
Flachensumme
dafi
die
mit
der
aus meinen
von
Bucak-Flachen
iibereinstimmen.
der
Ermittlung
Dies
Bucak-Grenzen
von 1935 auf der Karte 1:800 000 und die anschlie
fiende Flachenmessung damals zu befriedigendenWer
ten gefiihrt haben, und zweitens, dafi die Flachenan
gaben der Statistik von 1965 nun auch fiirdie kleinen
Verwaltungseinheiten
diirften.
Die
Ilce-Grenzen
den
chend
im wesentlichen
von
1965
zuverlassig
konnten
nach Dorfzugehorigkeiten
daher
ermittelten
sein
entspre
Gren
zen der beteiligten Bucak aus der Karte 1:800 000 in
die Karte 1:3 Mio ubertragen werden. Zwischen 1935
und 1965 neu gebildete lice wurden hierbei durch einen
Pfeil gekennzeichnet, der zu demjenigen lice hinweist,
welches
ehemals
war,
namengebend
und welches
meist
auch nach der Teilung noch flachengrofierund volkrei
cher
ist als die Tochter-Ilce.
Die
Grenziibertragung
aus
der Karte 1:800 000 wurde mit einer dem Mafistab
1:3 Mio angemessenen, kraftigen Vereinfachung der
3) Das
zeigt
beiteten Karte
auch der Vergleich
in Punktdarstellung
mit
1965 und
in der Tiirkei
Bevolkerungsverteilung
der weit spater erar
von A. Tanoglu,
1959.
Das
vorgenommen.
Linienfiihrung
seit 1935 163
ihre Entwicklung
dem
entspricht
Zweck, unter Verzicht auf die Andeutung kleiner Ein
zelheiten
des Grenzverlaufs,
des betref
die Einbettung
fenden Ilce-Bereiches in das Relief des Gebietes und
seine
zu
Lage
den
des
Hauptlinien
Gewassernetzes
mafistabsgerecht zu verdeutlichen. Dies
den
nach
Frage
wunschenswerten
in dieser
Karte
allgemeinen
fiihrt zu der
bzw.
notwendigen,
iiber das Land.
Angaben
2. Darstellungselemente der allgemeinen geographischen
Orientierung
In einemweithin sehr gebirgigenLande wie der Tur
kei, inwelchem klimatische Unterschiede von dauernd
feuchten iiber jahreszeitlich feuchtebis zu jahreszeitlich
sehr trockenenTiefland-, Gebirgs- und Hochlandkli
maten
der
mit
Subtropenzone
den
entsprechenden
Un
terschieden der Vegetation vertreten sind, wird die
Verteilung der Bevolkerung durch alle diese Unter
schiede stark beeinflufit.Um das Verstandnis fiir diese
zu
Zusammenhange
bietet
ermoglichen,
in einer Karte
der Bevolkerungsverteilung dieses Landes imMafistab
1:3 Mio eine Andeutung der orohydrographischen
Verhaltnisse
am meisten
die
ge an allgemeinen
Daher
wurden
Grundla
aussagekraftige
Angaben.
in unserer
Karte
einerseits
ausge
wahlte Hohenlinien, namlich die von 200, 500, 1000,
1500,2500 und 3500 m Meereshohe mit Beschriftungder
Hohenlinien
Dazu
von Metern
inHunderten
kommen
andererseits
die Hauptziige
wiedergegeben.
des hydro
graphischenNetzes, namlich die grofitenFliisse und die
grofieren
Seen.
Das
Maschennetz
dieser
geographischen
Orientierungsangaben ist dicht genug, um keinen Punkt
und kein Flachenstiick, iiber die in der Karte eine The
maaussage
benachbarten
schen
enthalten
ist, um mehr
als
Darstellungselementen
entfernt
Beziehungsgrundlage
etwa
der
sein
1 cm von
geographi
zu
lassen.
Meist ist diese Entfernung viel geringer.Dies erscheint
ausreichend, um innerhalb derMoglichkeiten desMafi
stabs brauchbare Hinweise auf die Besonderheiten der
geographischen Lage fiir jede in der Karte gemachte
zu entnehmen.
Themaaussage
3. Flachenhafte Darstellung
rungsdichte
Im Gegensatz
und manchmal
zu
auch
den
von
zum
der landlichen Bevolke
Teil
groberen
erst
angenaherten
Irrtiimern
betroffe
nen Flachenangaben der tiirkischen Statistik sind die
eigentlichen Bevolkerungszahlen als recht zuverlassig
anzusehen. Denn die Bevolkerungsstatistik bringt auch
fiir die kleineren Verwaltungseinheiten gegliederte
Aussagen iiberGeschlecht und Altersklassen, iiber die
Bewohner landlicher und stadtischer Siedlungen, iiber
Alphabeten und Analphabeten usw. sowie die Prozent
satze der betreffendenZahlen. Hierin
liegen unabhan
gig davon, ob die Grundunterscheidungen z. B. der
Altersklassen oder von Alphabeten und Analphabeten
immer
sehr
sicher
sind, bei
der
Summen-
und
Prozent
bildung so zahlreiche Kontrollmoglichkeiten, dafi gro
164 Erdkunde Band XXVI
fiere Irrtiimer iiber die Bevolkerungszahl bei der Be
arbeitung der Statistik nicht verborgen bleiben konnen.
Wie schon in der Karte der Bevolkerungsverteilung
der Tiirkei von 1940 wurden auch in der vorliegenden
Karte die statistischenAngaben iiber die dorfliche und
stadtische
Bevolkerung
zu
einer
getrennten
Darstel
lung der landlichen und nicht-landlichen Bevolkerung
ausgenutzt. Die Landbevolkerung wurde mit Hilfe
von Stufen der landlichen Bevolkerungsdichte wieder
gegeben; die Siedlungen mit erheblichem bzw. uber
wiegend nicht-landwirtschaftlichem Bevolkerungsteil
durch Grofienklassen-Signa fiir diese Siedlungen. Die
Begrundung fiir dieses Vorgehen ergibt sich,wie be
reits friiher ausgefiihrt wurde (u. a. H. Louis, 1940)
aus
folgendem:
Fiir die landliche Bevolkerung der Tiirkei gilt in er
ster Annaherung, dafi die Landflachen, iiber die sie
verfiigt, soweit sie nichtWohnflachen und Wege sind,
ihre unmittelbaren
kann
Produktionsmittel
die Landbevolkerung
sagen,
darstellen.
wirtschaftet
Man
mit
ih
ren Landflachen. Fiir die nicht-landwirtschaftlicheBe
volkerung dagegen bilden die von ihr genutzten Fla
chen, soweit sie nicht dem Wohnen und dem Verkehr
dienen, lediglich den Standort fiir ihre auf Dienstlei
stung oder gewerblicher Produktion beruhende Berufs
arbeit.
Die
nicht-landwirtschaftliche
ar
Bevolkerung
beitet also nicht mit sondern auf den ihr zur Verfii
gung stehenden Flachen. Dieser Unterschied der Bezie
hung zu den genutzten Flachen verbindet sichmit ei
nem sehrmerklichen Grofienunterschied der von bei
den
in Anspruch
Bevolkerungsgruppen
genommenen
Flachen. In der Gegenwart und auch noch fiir die ab
sehbare Zukunft sind im grofien und ganzen die land
wirtschaftlich genutzten Flachen grofi, ja sehr grofi im
Vergleich zu den Standortflachen der nicht-landwirt
schaftlichenBerufstatigkeit. Das gilt fiir ein Land wie
die Tiirkei in noch starkeremMafie als fiir hochindu
strialisierte
Lander.
Deswegen
ist hier
eine unterschied
lichekartographische Behandlung beider Bevolkerungs
gruppen in der Karte der Bevolkerungsverteilung sach
lichgut begriindet.
Die kartographische Unterscheidung der Verteilung
der landwirtschaftlichenBevolkerung durch Stufen der
Bevolkerungsdichte und der nicht-landwirtschaftlichen
durch Grofienklassen-Signa der stadtischen Siedlungs
platze hat aber Schwierigkeiten zu iiberwinden. Denn
landwirtschaftliche und nicht-landwirtschaftliche Be
volkerung verteilen sichnicht genau auf landliche Sied
lungen einerseits und auf nicht-landliche bzw. stadti
sche andererseits.
Zwar kann fiir unser Vorhaben davon abgesehen
werden, die nicht-landwirtschaftlichen Bewohner von
Dorfern, etwa ein oder zwei Lehrer, den Geistlichen,
einen
Handler,
einen
Handwerker
gesondert
darzu
stellen.Denn ihreZahl istklein, und aufierdem pflegen
einige von ihnen imNeben- oder gar imHauptberuf
Landwirte zu sein.Aber in den kleinen Verwaltungs
und Marktorten des Landes, welche in der Tiirkei ge
wohnlich das Zentrum eines grofieren landlichen Be
reiches
stets ein ansehnlicher,
sitzt
darstellen,
manchmal
sogar zahlenmafiig iiberwiegender landwirtschaftlicher
Bevolkerungsteil, ahnlichwie dies z. B. inmanchen Ak
kerburger-Kleinstadten Mitteleuropas der Fall ist. Es
ware
ungut,
diesen
landwirtschaftlichen
Bevolkerungs
anteil bei der Berechnung der landwirtschaftlichenBe
volkerungsdichte
zu
unberiicksichtigt
lassen.
Besonders
in diinn besiedelten Gebieten konnte dies das Bild der
landlichen Bevolkerungsdichte beeintrachtigen.
Andererseits ist es untunlich, in einerObersichtskarte
der Bevolkerungsverteilung imMafistab 1:3 Mio die
Berufsgliederung in Einzelheiten zu berucksichtigen.
Folgendes generalisierende Verfahren scheint aber zur
Erfiillung des angedeuteten Zwecks geeignet:
Die grofiten rein landwirtschaftlichenSiedlungen der
Turkei haben um 2000 E. Diese Grofie kann nicht all
zu
sehr uberschritten
weil
werden,
unter
den
im Lande
gegebenen Bedingungen der tagliche landwirtschaftliche
Arbeitsverkehr zwischenWohnstatte und Anbauflache
die Bewirtschaftung einer Gemarkung, die wesentlich
mehr als 2000 Einwohnern Unterhalt gewahrt, von
einem einzigenWohnplatz aus wegen zu langerWege
im allgemeinen nicht mehr tragbar sein wiirde. Das
Gleiche gilt natiirlich auch fiirkleine Stadte mit erheb
lichem landwirtschaftlichemBevolkerungsanteil. Ande
rerseits halt sich dieser Bevolkerungsanteil in kleinen
Stadten der Turkei fast immer an der oberen Grenze
desMoglichen, weil diese Stadte in aller Regel an land
wirtschaftlich bevorzugten Stellen des betreffenden
Gebietes liegen. Deswegen kommt man derWirklich
ziemlich
keit
wenn
nahe,
man
in kleinen
zentralen
Orten der Tiirkei die Zahl der landwirtschaftlichen
Einwohner auf ungefahr 2000 veranschlagt, und wenn
man daher bei der Berechnung der Dichte der landli
chen
der
gesagt
(genauer
erwerbs
landwirtschaftlich
tatigen) Bevolkerung eines lice mit kleinstadtischem
Verwaltungszentrum
2000
von
deren
der
Einwohnern
landlichen Bevolkerung hinzurechnet. Als Flache kann
hierbei ohne merkbare Unscharfe fiir die Berechnung
einfach die Gesamtflache des betreffenden lice genom
men
werden.
dieser
Denn
Zentralorte
Flache
die nicht-landwirtschaftliche
macht
nie mehr
als
etwa
1 km2,
d. h.
meist nur einen sehrkleinen Bruchteil der Gesamtflache
des betreffenden lice aus.
Auch die grofieren Stadte der Tiirkei haben natiir
lich unter ihrenBewohnern einen Anteil an Ackerbiir
gern.Um auch diesen bei der Berechnung der Bevolke
rungsdichte
entsprechend
mit
zu
berucksichtigen,
wur
den ebenfalls jeweils 2000 E als Ackerbiirger der land
wirtschaftlich berufstatigen Bevolkerung des betreffen
den lice zugerechnet.Wegen der Lange der Arbeits
wege zwischenWohnplatz und Anbauflache kann auch
bei diesen grofierenStadten der Anteil der Ackerbiirger
nicht wesentlich iiber 2000 hinausgehen. Um ein ein
faches und durchsichtigesVerfahren bei der Beriicksich
tigung der stadtischenAckerbiirger fiirdie Berechnung
der landlichen Bevolkerungsdichte zu erhalten, wurde
Herbert
Louis:
Die
in der Tiirkei
Bevolkerungsverteilung
also diese Richtzahl von 2000 Ackerbiirgern fiir alle
istadtischenlice der Tiirkei bis hin zu den volkreichsten,
sofern
sie dorfliche
Gebiete
mit
voraus
umschliefien,
und
benachbarten
der Natur
nach
rein
vergleichbaren
landlichen lice sehrnahe sind.
Nur wo es sichum grofie Stadte innerhalb von klein
flachigen lice handelt, ist eineAusscheidung der eigent
lichen Stadtflache bei der Berechnung der landlichen
Bevolkerungsdichte notwendig. Auch fiir diese Aufga
be lafit sich ein den Genauigkeitsanspriichen unserer
Karte
1:3 Mio
durchaus
schematisches
geniigendes
Ver
fahren angeben. Die Oberpriifung an den ganz grofien
Stadten Istanbul und Ankara ergibt, dafi man fiir
10 000 E mit etwa 1 km2 rein stadtischerFlache rech
nen kann. Wo in Stadten der Tiirkei 10 000 E mehr
als 1 km2 Flache einnehmen, da befinden sich bereits
Nutzgarten
oder
andere
landwirtschaftliche
Nutzfla
chen innerhalb dieser Areale. Auf Grund dieser Erfah
rung erscheint es richtig, in der Tiirkei bei der Berech
nung der landlichen Bevolkerungsdichte, soweit Stadte
in den Verwaltungsbezirken vorkommen, auf je 10 000
stadtische
1 km2 von
Einwohner
der
abzu
Ilce-Flache
seit 1935 165
ihre Entwicklung
der Turkei ergibt sich fiir 1965 nach der Statistik bei
fast 20,6Mio Dorfbewohnern und schatzungsweise 1,2
Mio
gesetzt und bei der Berechnung der landlichenBevolke
rungsdichte entsprechend berucksichtigt.Hierbei haben
sich in alien Fallen Dichtewerte ergeben, die denen der
1965 und
stadtischen
also
Ackerbiirgern,
landwirtschaftlichen Erwerb
von
etwa
21,8 Mio
und
einer
bei
einer
durch
lebenden Bevolkerung
von
Staatsflache
etwa
775 000 km2 zu etwas unter 30 E/km2 4).Wenn man
daher zur Kennzeichnung der gegenwartigen landli
chen Bevolkerungsdichte der Tiirkei 6 Dichtestufen
einzufiihren beabsichtigt, namlich eine mittlere Stufe
und zwei unterhalb sowie drei oberhalb von ihr gele
gene Stufen, welche hiernach sehr geringe, geringe,
mittlere, hohe, sehrhohe und extrem hohe Dichtewerte
ausdriicken sollen, so bietet sich folgende Skala an:
Eine
Eine
Eine
Eine
Eine
Eine
Stufe sehr geringerDichte mit
0-10
10- 25
Stufe geringerDichte mit
25- 50
Stufe mittlererDichte mit
Stufe hoher Dichte mit
50-100
100-200
Stufe sehr hoher Dichte mit
Stufe extrem hoher Dichte mit iiber 200
E/km2
E/km2
E/km2
Ek/m2
E/km2
E/km2
Die Flachen mit mehr als 200 E/km2 sind vorerst
noch sehr klein. Der augenblickliche Mittelwert der
landlichen Bevolkerungsdichte der Tiirkei liegt in die
ser Skala sinnentsprechend innerhalb der Stufe mittle
rerDichte und zwar in der Nahe von deren unterer
er sich
wird
auch wenn
ziehen. Bei grofiflachigenlice fallt diese Korrektur fiir Grenze. Der Mittelwert
daher,
in Zukunft erhoht, noch lange Zeit innerhalb dieser
das Ergebnis nicht insGewicht, bei kleinflachigen aber
bewirkt sie,wie sich an vielen Beispielen gezeigt hat, Dichtestufe verbleiben. Die gewahlte Dichtestufenfolge
wird daher noch fiir lange geeignet sein, die vorher mit
dafi das Ergebnis der Bevolkerungsdichte-Rechnung
Worten
der verschiedenen
sich sinnvoll demjenigen benachbarter und vergleich
gekennzeichnete
Bewertung
Dichteintervalle fiirdie Tiirkei richtigauszudriicken.
barer lice nahert, in denen keine grofiereStadt liegt.
Mit der erlauterten Einrechnung von 2000 E jeder
4. Darstellung der nicht-landlichen Bevolkerung durch
Stadt in die landliche Bevolkerung des zugehorigen
Punktsignaturen
lice und mit der Abrechnung von 1 km2 Flache fiir
Wie weiter oben ausgefiihrt wurde, ist in unserer
10 000 E stadtischerBevolkerung von der Flache des
Karte der nicht-landwirtschaftliche Bevolkerungsteil,
lice fiir die Ermittlung der landlichen Bevolkerungs
dichte isthiernach ein einfaches und durchsichtigesNa
abgesehen von den sehrwenigen Einzelfamilien, die in
den Dorfern wohnen und die unberiicksichtigtbleiben,
welches
der
gewonnen,
herungs-Verfahren
angesichts
besonderen Verhaltnisse der Tiirkei eine sinnvoll ge
sonderteDarstellung der landlichenBevolkerung durch
Werte der Bevolkerungsdichte und der nicht-landlichen
durch
Grofienklassen-Signa
moglicht.
Dieses
Verfahren
wurde
ihrer
er
Siedlungsplatze
in unserer
Karte
mit
fol
genden Einzelfestsetzungen angewandt: Der Mafistab
1:3 Mio erlaubt keine sehrweitgehende Stufengliede
rungweder der landlichen Bevolkerungsdichte noch der
Grofienklassen-Signa fiir die Stadte. Aufierdem bleibt
zu beriicksichtigen, dafi die
Flachenangaben fiir die
Zahlbezirke nicht auf exakten Eintragungen der Ver
waltungsgrenzen in eine der Dffentlichkeit zugangliche
Karte
sondern
auf
beruht,
topographische
der Statistik,
die nur naherungsweise
gaben
Zahlenan
kartogra
phisch kontrollierbar sind. Beides und aufierdem das
Ziel eines grofiziigigenUberblicks hat uns veranlafit,
die Kartenaussage iiber die landliche Bevolkerungs
dichte auf sechsDichtestufen zu beschranken:
Der Mittelwert der landlichen Bevolkerungsdichte in
durch
nach
Grofienklassen
zur Darstellung
erfordert
gliederung
abgestufte
Punktsignaturen
gebracht.Die hierbei befolgte Stufen
eine
bzw.
Erlauterung
Begriin
dung.
Die kleinsten Siedlungen der Tiirkei, die in gewissen
Fallen
zentralortliche
ausgesprochen
erfiil
Aufgaben
len, haben nicht seitenweniger als 4000 E. Eine ganze
Reihe von ihnen sind Ilce-Hauptorte. Diese wurden
mit einer grauen Punktsignatur als hilfszentrale Orte
in unsere
Karte
In
aufgenommen.
ihnen
iiberwiegt
ge
wohnlich die Zahl der Ackerbiirger. Als Verwaltungs
zentren
und
Marktorte
mit
Handlern
Beamten,
und
Handwerkern bilden sie dennoch deutlich den Mittel
punkt einer landlichenUmgebung.
Auf diese Weise sind allerdings nicht alle Orte er
fafit,die hilfszentrale Aufgaben erfiillen.Nicht wenige
Dorfer
haben
als
Bucak-Hauptorte
eine,
in der Karte
4) Der
angegebene Mittelwert
die landwirtschaftlichen
ergibt sich, wenn
nicht mitgerechnet werden.
wenn
von
auch
27 E/km2
Stadtbewohner
166 Erdkunde Band XXVI
bescheidene, iiberortlicheVerwaltungsstellung. Und be
sonders im ostlichen Landesteil gibt es aus Mangel an
Stadten Dorfer, in denen fiir eine grofiereUmgebung
ein Wochenmarkt oder Jahreszeitmarkt abgehalten
wird.
Diese
des Ranges
unterhalb
von
Ilce-Hauptorten
liegendenOrte mit hilfszentralen Aufgaben mufiten fiir
die Darstellung des nicht-landwirtschaftlichenBevolke
rungsteils in unserer Karte unberiicksichtigt bleiben.
Ihre Bewohnerschaft ist aber in der Regel auch ganz
uberwiegend landwirtschaftlich.
Die mehr als 4000 E. zahlenden Siedlungsplatze
sind bis auf wenige Ausnahmen echte Stadtchen bzw.
Stadte, d. h. sie sind Zentralorte eines kleineren oder
grofierenBereichs, indenen das nicht-landwirtschaftliche
Bevolkerungselement tonangebend ist, und, je grofier
der Ort ist,umso mehr, auch zahlenmafiig iiberwiegt.
Entsprechend den weiter oben gemachten Ausfiih
rungen sei nochmals darauf hingewiesen, dafi in den
nach Einwohnerzahlen gestuften Grofienklassen der
durch Punktsignaturen wiedergegebenen Stadte und
hilfszentralen Orte jeweils ein Anteil von etwa 2000
als Ackerbiirger-Bewohnerschaft
Einwohnern
anzuse
hen ist,und dafi dieser Anteil bei der Berechnung der
landlichen Bevolkerungsdichte mit berucksichtigtwur
de. Fiir die Vorstellung vom Gesamtgeprage der grofie
ren Stadte fallt dieser Anteil an Ackerburgern nicht
stark insGewicht. Beim Bilde der kleinerenKleinstadte
und der hilfszentralen Orte mufi er aber gebiihrend
beachtet
werden.
Weiter ist anzumerken, dafi Stadte von iiber 10 000
E, die nicht wenigstens den Rang von Ilce-Hauptor
ten einnehmen, in der Tiirkei zur Zeit nicht vorhanden
sind. Deswegen gibt die Karte, obwohl sie fiir jedes
lice
nur
durch
den Verwaltungshauptort
Punktsigna
tur hervorhebt, doch ein wirklichkeitsnahes Bild der
Verteilung der stadtischen Siedlungen. Nur wenige
Kleinstadte
von
Westanatolien
unter
bleiben,
10 000
weil
insbesondere
E,
sie nicht
Ilce-Hauptorte
in
sind, bei diesem Verfahren unberiicksichtigt.
Eine Reihe auch der kleineren Stadte besitzt bereits
eine bescheidene Industrie. Aber volkreiche Industrie
orte mit imVerhaltnis zu ihrerGrofie merklich unter
entwickelter zentralortlicher Bedeutung, wie sie in den
IndustrielandernWest- und Mitteleuropas haufig sind,
gibt es in der Tiirkei noch so seiten, dafi ihre gesonder
teDarstellung in einer Karte 1:3 Mio nicht lohnt. Es
ist einfacher, imText individuell auf solcheOrte hin
zuweisen.
denden Grofistadt (100 000 bis 250000), derGrofistadt
(250 000 bis 1Million E) und der Millionenstadt iiber
1 Million E) dargestellt. Diese Grofienklassen haben
trotz ihrer abweichenden und in vieler Beziehung be
scheideneren Physiognomie eine den entsprechenden
Stadtgrofien inMittel- und Westeuropa ahnliche, teil
weise
eine
sogar
zentralortliche
grofiere
ein echtes, wenn
stadti
auch kleines
der Verwaltung,
der Rechts-,
mit weiterfiihren
und Unterrichtspflege,
wohl
besitzen
Bedeutung.
(4000 bis 10 000 E)
Schon die kleineren Kleinstadte
immer
sches Zentrum
mit
Gesundheits-
Sitz
der Schule, Geldinstitut, Apotheke, mit Marktplatz
und Laden der Handler und Handwerker und mit
Gaststatten.
Daneben
hier sitzen, wie
und
waltungs-
und
stillere Wohnviertel,
liegen
schon ausgefiihrt, aufier den imVer
Geschaftsviertel
Tatigen
auch
in merk
licherZahl reineAckerbiirger.
Der Siedlungscharakter der grofierenKleinstadt, de
ren Einwohnerzahl sich etwa zwischen 10 000 und
20 000 E halt, unterscheidet sichvon dem der kleineren
aufier durch die etwas ansehnlichere Grofie nur wenig.
Doch haufiger umfafit die grofiereKleinstadt der Tiir
kei mit ihremWirkungsbereich auch das eine oder an
dere Einzugsgebiet nachgeordneter Zentralorte, wie
kleinerer Kleinstadte oder hilfszentraler Orte. Das ist
eine Folge einerseits der im Lande verhaltnismafiig
schwachen
Gesamtdichte
stadtischer
grofierer
Siedlun
gen und andererseits des in ihnen geringerenAnteils an
Industriebeschaftigten.Dieser lafit ja immittleren und
westlichen Europa die Einwohnerzahlen auch von
Stadten mit nur bescheidenem zugehorigem Umland
und
anschwellen
doch
ohne
Geprage,
zu ver
wesentlich
ihr stadtisches
verstarkt
ihre zentralortliche
Bedeutung
grofiern.
Stadte von zwischen 20 000 und 100 000 E miissen
in der Tiirkei mit wenigen Ausnahmen, wie z. B. den
Industriearbeitersiedlungen von Kozlu und Kilimli bei
Zonguldak oder einigen noch nicht eingemeindeten
von
Vororten
Istanbul
und
Izmir
als echte Mittelstadte
bezeichnet werden. Dabei lafit sich recht gut eine klei
nere Mittelstadt von etwa 20 000 bis 40 000 E von
einer grofieren zwischen 40 000 und 100 000 E unter
scheiden.Die kleinereMittelstadt zeigt zumUnterschied
von den entsprechend grofienOrten des mittleren und
westlichen Europa noch kaum die Bildung von Sub
zentren oder die Einrichtung offentlicher innerstadti
scherVerkehrsmittel. Man scheut sich nicht, die seiten
2 km
uberschreitenden
statte
und
zwischen
Entfernungen
und
Geschaftsbzw.
Wohn
Bei dieser Sachlage kann in unserer Karte fiir die
Kennzeichnung der stadtischenSiedlungen eine einfache
zentrum zu Fufi, gegebenenfalls auch mit dem Fahrrad
Grofienklassenskala
zuriickzulegen.
angewendet
werden:
Mit 7 verschiedenen rotenKreissignaturen sind aufier
den durch graue Punkte gekennzeichneten hilfszentra
lenOrten unter 4000 E die Grofienklassen der kleine
renKleinstadt (4000 bis 10 000 E), der grofierenKlein
stadt (10 000 bis 20 000 E), der kleineren Mittelstadt
000
(20 000 bis 40000 E), der grofierenMittelstadt (40
bis 100 000 E), der iibergrofienMittelstadt bzw. wer
Arbeitsstatte
ist die
Andererseits
Markt
zentralortliche
Be
deutung von Stadten dieser Grofienordnung in der
Turkei imDurchschnitt grofier als bei uns.Nicht weni
ge sind Provinzhauptorte
der Verwaltung,
richtungen
mit
Ein
den entsprechenden
und Gesund
der Rechts-
heitspflege, des Schulwesens und der Geldinstitute. Vor
allem aber schliefitfast jede von ihnenmehrere nachge
ordnete Zentralorte in ihrenEinflufibereich ein.
Die
Louis:
Herbert
Erst die grofiereMittelstadt von etwa 40 000 bis
100 000 E zeigt in der Tiirkei mehr und mehr auch die
innerstadtischen
jenigen
die
Merkmale,
im westlichen
und mittleren Europa gewohnlich schon der kleineren
Mittelstadt zukommen, wie die Bildung von Subzen
tren
von
und
innerstadtischen
offentlichen
Verkehrs
mitteln. Denn bei dieser Grofie des Stadtkorpers noti
gen die Entfernungen nun auch hier zu solchenEinrich
Unter
tungen.
den
Verhaltnissen
gegenwartigen
sind
fast alle diese Stadte in der Tiirkei Provinzhauptstadte.
Entsprechend grofi ist ihre zentralortliche Bedeutung.
Eine besondere Stellung nehmen die 10 Stadte ein,
die 1965 Einwohnerzahlen zwischen 100 000 und etwa
250 000 hatten. Wie auch in der iibrigenWelt sind
diese Orte noch keine wirklichen Grofistadte. Sie kon
nen wohl am besten als iibergrofieMittelstadte bzw.
als werdende Grofistadte bezeichnet werden. Es fehlt
ihnen noch jeneWeitlaufigkeit des Verwaltungs- und
und
Geschaftszentrums,
jene
Entferntheit
ausgedehn
terWohnviertel die in echtenGrofistadten dem Ein
heimischenweite Wege zur Erreichung des stadtischen
Kernbereiches und dem Fremden merkliche Miihe des
Zurechtfindens aufnotigt. Es fehlen diesen iibergrofien
zumeist
Mittelstadten
auch
noch
grofiere
1965 und
in der Tiirkei
Bevolkerungsverteilung
Subzentren,
seit 1935 167
ihre Entwicklung
wurden
ehen Angaben
durch hinzugefiigte
in unserer
Weise
in folgender
Karte
Signaturen
ausgesprochen.
1935 bis 1965 erfolgteAnderung der landlichen
Bevolkerungsdichte wurde in 5 Stufen gegliedert, nam
lich in eine Stufe mittelstarker Bevdlkerungszunahme
und in je zwei Stufen verschieden stark iiberdurch
Die
schnittlicher
verschieden
bzw.
stark
unterdurchschnitt
licherZunahme bis Abnahme.
Bei Anwendung der gleichen Art der Abschatzung
der landlichen (im Sinne von landwirtschaftlichen)Be
volkerung in beiden Zahljahren standen den etwa 21,8
Mio der Landbevolkerung von 1965 im Jahre 1935
etwa
12,7 Mio
gegeniiber.
Das
ergibt
Gesamt
einen
wert bzw. Mittelwert fiir die Zunahme der landlichen
(landwirtschaftlichen) Bevolkerung der Tiirkei in die
sen 30 Jahrenvon etwas iiber70% desWertes von 1935.
Unter Beriicksichtigung der in den verschiedenen Ge
bieten
tatsachlich
der Be
Unterschiede
vorkommenden
volkerungsentwicklung und in der Absicht, vor allem
die vom Mittelwert der Bevolkerungszunahme deutlich
abweichenden
Gebiete
hervortreten
zu
wurden
lassen,
folgende Kategorien der Zunahme der landlichen Be
volkerung
unterschieden:
Man kann von praktisch fehlender Zunahme spre
chen,wenn die Zunahme weniger als 10% desWertes
d. h. solche, die mehr als nur kleinstadtische Aufgaben
erfiillen.Damit ist in diesem Stadium der Stadtent
von
zu ver
1935 ausmacht,
oder wenn
gar Abnahme
zeichnen ist. 10% bis 40% Zunahme gegeniiber dem
wicklung auch jene Anonymitat des Einzelnen inner
halb der Stadt, die fiirwirkliche Grofistadte so typisch Wert von 1935 wird als
gering zu bezeichnen sein.Der
ist,und die hochstens durchNachbarschaftsbeziehungen
ziemlich breite Spielraum von 40% bis 90% Zunahme
der
innerhalb
wird,
noch
einzelnen
nicht
starker
Wohnviertel
ausgebildet.
Da
abgeschwacht
es noch kaum
Subzentren von grofierer Leistungsfahigkeit gibt, so
kommt
man
zu
alien
doch insHauptzentrum
Uber
das
oben
wichtigeren
Betatigungen
eben
und begegnet sichdort.
gekennzeichnete
Entwicklungssta
dium der iibergrofien
Mittelstadt bzw. der werdenden
Grofistadt waren in der Tiirkei 1965 nur 4 Stadte
zahlenmafiig wie dem Charakter nach schon zu echten
Grofistadten angewachsen, namlich Adana mit fiir je
nes Jahr 290 000 E, Izmir mit 412 000 E, Ankara mit
906 000 E und Istanbul mit fast l3/4Mio E. Sie sind
in der Karte
durch
besondere
Signaturen
hervorgeho
ben. Bursa mit damals 212 000 E lag nichtmehr weit
darunter. Inzwischen istdie Vergrofierung in alien die
sen Orten
kraftig
weitergegangen.
1968 dieMillionengrofie erreicht.
5. Darstellung
der
Entwicklung
der
teilung zwischen 1935 und 1965
Ankara
hat
schon
Bevolkerungsver
schon eingangs hervorgehoben, ist es bei einer
Betrachtung der Bevolkerungsverteilung eines Landes
Wie
besonders
wunschenswert,
auch
eine Vorstellung
iiber
den Entwicklungsgang zu gewinnen, den die Bevolke
rungsverteilung
genommen
hat,
bzw.
nimmt.
Fiir die Tiirkei erlauben die eingehenden Zahlungen
von 1935 und 1965 einen regional differenzierenden
Vergleich fiirdie Entwicklung wahrend des dazwischen
liegenden Zeitraums von 30 Jahren. Die diesbeziigli
kann
durchschnittlich
oder mittelstark
werden.
genannt
90 bis 150% Zunahme waren als stark, iiber 150% Zu
nahme der landlichen Bevolkerung gegeniiber dem
Wert
von
1935
als
sehr stark
anzusehen.
In unserer Karte sind die betreffendenKategorien
dadurch ausgedriickt, dafi indie betreffende Ilce-Flache
ein Gleichheitszeichen
=
gesetzt
wurde,
sofern
die Zu
nahme der landlichen Bevolkerung mittelstark war,
sich also zwischen 40% und 90% der landlichen Be
volkerungszahl von 1935 hielt. Bei geringer Zunahme
(10 bis 40%) ist das Zeichen mit einem nach untenwei
sendenQuerstrich versehen, bei praktisch fehlenderZu
nahme (unter 10% oder Abnahme) mit zwei solchen
Querstrichen. Bei starkerZunahme von 90% bis 150%
istdas Signum mit einem nach oben weisenden Quer
strich ausgestattet,
bei sehr starker Zunahme
150% mit zwei entsprechenden
Querstrichen.
von
iiber
Wo Ilce-Flachen so klein sind, dafi die Hinzufiigung
des die Bevolkerungsentwicklung ausdriickenden Zei
chens Schwierigkeiten bereitet, da wurde dieses Zei
chen weggelassen, wenn es mit dem in einem ahnlich
beschaffenenNachbar-Ilce enthaltenen Zeichen gleich
lautend ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn das
betreffende lice aus der Teilung eines alteren grofieren
lice hervorgegangen ist. In diesem Falle weist ein Pfeil
auf dasjenige lice hin, das vor der Teilung namen
gebend war, das auch nachher meist die grofiereFlache
und Bewohnerzahl aufweist und das stetsmit einem
Signum fiir die Bevolkerungsentwicklung versehen ist.
168 Erdkunde Band XXVI
Wie fast uberall auf der Erde haben auch in der
Tiirkei die Stadte in den verflossenen Jahrzehnten an
stark
Bevolkerungszahl
und
zugenommen,
zwar
noch
wesentlich starker als die Landbevolkerung. Wahrend
die Gesamtbevolkerung zwischen 1935 und 1965 um
etwa 95% des Bestandes von 1935 zunahm, die Land
bevolkerung in dem vorher erlauterten Sinne jedoch
nur um etwas iiber 70%, weist die Statistik von 1935
3,8Millionen Stadter, die von 1965 10,8Millionen auf.
Beide Male sind alle auch noch so kleinen hilfszentralen
Orte
aber
der Zunahme
Das Mafi
mitgerechnet.
wenn
nicht wesentlich,
man
sich
andert
die Orte
von
mussen.
werden
zuruckgefiihrt
Um einen regionalen Uberblick iiber das Wachstum
der Stadte zu gewinnen, ist es erforderlich,diese ein
zeln
zu
und
betrachten,
zur
des Wich
Hervorhebung
tigsten zweckmafiig, statt der Gesamtzahl aller 1965
in der Statistik aufgefiihrten 621 Stadte und stadtar
tigen Siedlungen nur die grofieren von ihnen, namlich
die damals 178 Orte von uber 10 000 E insAuge zu
fassen.
Bei diesen liegt die mittlere Bevolkerungszunahme
in der Zeit von 1935 bis 1965 zwischen 100% und
150% desWertes von 1935. Diese erheblich unter dem
oben angegebenen Gesamtwert fiir die Zunahme der
stadtischenBevolkerung liegendeVerhaltniszahl ergibt
sich verstandlicherweise daraus, dafi bei allenthalben
erfolgender Zuwanderung vom Land zur Stadt sich
bei kleinen Orten viel rascher hohe Zuwachsraten im
zur
Verhaltnis
vorher
Bewohnerschaft
vorhandenen
ergeben als bei grofien.
Berucksichtigtman entsprechend der obigen Uberle
gung
in unserer
Karte
nur
die
Stadte
von
mehr
als
10 000 E, so erscheint die folgende Stufengliederung
des Wachstums
sachgerecht:
die
Lag
von
Zuwachsrate
Stadten in der Vergleichszeit zwischen 50% und 100%,
so ist sie als schwach,bei unter 50% als sehr schwach zu
bezeichnen. Zuwachsraten von 150% bis 300% konnen
dagegen als stark, solche von iiber 300% als sehr stark
angesehen
werden.
Um auch diese Verhaltnisse in der Karte auszu
driicken,wurden die Grofiensignaturen der Stadte bei
mittelstarkem, also zwischen 100% und 150% betra
gendem Zuwachs nicht besonders gekennzeichnet, bei
sehr schwachem und schwachem sowie bei starkem und
sehr
starkem
nur
jedoch
Zuwachszeichen
mit
einem
Zusatzzeichen
1.Allgemeines
Auf die Verteilung der landlichen Bevolkerung wir
ken im grofienwie in den Einzelheiten einerseitsNa
turgegebenheiten ein, die landwirtschaftlich wichtig
sind,
einem
bestimmte
andererseits
Beriick
Kulturfaktoren.
sichtigtman beide, so wird das Bild der Unterschiede
der landlichen Besiedlung verstandlich.
Wir fassen zunachst die einschlagigen allgemeinen
ins Auge,
Kulturfaktoren
weil
ihre
Unter
regionalen
schiede verhaltnismafiig grofiraumig gekennzeichnet
werden konnen. Es besteht in der Turkei einmerkliches
Gefalle der allgemeinen Volksbildung und der Ver
mit
trautheit
im grofien
welches
technischen
Errungenschaften,
von Westen
nach Osten
gesehen
und
von
nach Siiden gerichtet ist.Die in erheblichem
Umfang nichttiirkischeMuttersprache der siidostlichen
Landesteile tragt zu diesem Sachverhalt bei. Aufier
dem sind die schwer zuganglichen Gebirge zumeist Be
reiche ortlich geringererAufgeschlossenheit gegeniiber
Norden
kulturellen
sind
Andererseits
Neuerungen.
die
grofie
ren Stadte fast iiberall ortliche Ausstrahlungszentren
der Volksbildung und der Landwirtschaftstechnik fiir
ihren Umkreis. Das gilt gerade auch stark fiir die
ostlichen
Landesteile.
Verwickelter gestaltet sichder Oberblick iiberdie fiir
die landliche Besiedlung giinstigen oder weniger giin
Er
stigen Naturgegebenheiten.
kann
ausgehen
von
den
grofienReliefkomplexen des Landes. Diese lassen sich
in vier Haupteinheiten gliedern. Der erste ist der
Tiirkisch-Thrakien
namlich
Nordmarmara-Bereich,
und die Halbinsel von Izmit (Kocaeli). Der zweite
bildet den Gebirgsrahmen Anatoliens, bestehend aus
den Nordanatolischen Randgebirgen, dem Gebirgsland
den
Westanatoliens,
als
Taurus-System
zusammenge
fafiten Siidanatolischen Randgebirgen
von
birgsland
und dem Ge
im Osten.
Inner-Ostanatolien
Der
Ge
birgsrahmen umschliefitdie dritte landschaftlicheGrofi
der siidlichen Randgebirge,
ist endlich
Osttaurus,
Dem
Zentral-Anatolien.
namlich
einheit,
Teil
viertens
das
ostlichen
d. h. dem aufieren
Osttaurus-Vorland
vorgelagert.
2. Die
landliche
Flachlandern
aus
der Stadtsignatur
als nach unten
Zuwachs
starkem bzw.
schwachem
regionalen Unterschiede der Bevolkerungsdichte
auf dem Lande
C. Die
klei
besteht
Bei
Dreieck.
zwar
roten Dreieck,
und
entweder
gleichseitigen
einem
voll
oder
einem Dreichecksrahmen
ausge
Dies
unter
ist die Dreiecksrahmenfigur verwendet, bei sehr star
kem bzw. sehr schwachem Zuwachs das vollfarbige
Bereich
versehen.
nen
Zuwachs
Zuwachsgraden
weisende
Spitze.
unter
2000 E oder die von unter 4000 E unberiicksichtigt
lafit. Es ergeben sich in jedem Falle Zunahmewerte
um 200%. Die Bevolkerungszunahme in den Stadten
war also doppelt so grofiwie im Gesamtdurchschnitt
des Landes und rund dreimal so grofiwie durchschnitt
lich in den landlichen Gemeinden. Es ist klar, dafi so
grofie Unterschiede der Bevolkerungsvermehrung in
Land und Stadt nicht biologisch zu erklaren sind, son
dern dafi sie vor allem auf Zuwanderung vom Land
in die Stadte
fullten Dreieck. Bei iiberdurchschnittlichenZuwachs
graden steht das Dreieck iiber der Stadtsignatur als
nach oben weisende Spitze, bei unterdurchschnittlichen
Der
Bevolkerungsdichte
im Nordmarmara
hauptsachlich aus niedrigen bis wenig hohen
und
Plateaus
bestehende
Nordmarmara
Louis:
Herbert
Die
Bereich bietet landwirtschaftlich nur mafiig giinstige
Bedingungen. Er liegt an der Nordgrenze der medi
terranen
und
Subtropen
steht
daher
unter
noch
dem
Einflufi hoher Sommerwarme und fiihlbarer Sommer
diirre. Aber er geniefit kaum mehr die Wintermilde
des Mediterranklimas. Denn in der Gebirgsliicke zwi
schen
den
im Westen
Rhodopen
und
den Nordanato
imOsten gehen zur Winterszeit
lischenRandgebirgen
hin
iiber den Nordmarmara-Bereich
Kaltlufteinbriiche
weg.
Daraus wird verstandlich, dafi Tiirkisch-Thrakien
und die Halbinsel Kocaeli nur mafiig dicht besiedelt
sind,
das
Istranca-Gebirge
schwach.
sogar ausgesprochen
Zweifellos tragt auch der Bevolkerungssog des stark
wachsenden Istanbul dazu bei. Gerade dies wird durch
einige der Signa, welche die Anderung der Bevolke
rungsdichte auf dem Lande seit 1935 anzeigen, zum
Ausdruck gebracht. Mehrere lice in der Nahe von
Istanbul,
Ilce
soweit
sie nicht
stark wachsende
Stadtrand
sind, zeigen namlich eine unterdurchschnittlich
schwache
seit
Bevolkerungszunahme
1935.
ein
Auch
nachteiliger Einflufi der Staatsgrenze gegen Bulgarien
und Griechenland macht sich geltend. Mehrere der
Grenz-Ilce zeigen imZeitraum 1935 bis 1965 eine un
terdurchschnittlichschwache Zunahme der landlichen
Bevolkerung.
3. Die
landliche Bevolkerungsdichte in den anatolischen
Randgebirgen allgemein und inden nordlichenRand
gebirgen
Fiir den viel grofieren und viel starker differenzier
tenReliefkomplex des Gebirgsrahmens von Anatolien
lassen sichhinsichtlich der fiirdie landliche Besiedlung
wichtigen Naturbedingungen immerhin einige gemein
same
ziige
Ziige
und
angeben.
unteren
Hier
sind
Gebirgsteile,
stets
die
besonders
Tal
Becken,
sie
soweit
sich gegen die angrenzenden Meere hin offnen,wegen
ihres
wegen
warmeren
den Hohen
gegeniiber
der zusatzlichen
Wasserversorgung
Sommers
und
aus
ho
den
heren Gebirgsteilen relativ bevorzugte Siedlungsge
biete. Die grofierenHohen dagegen sind wegen der
niedrigen
Sommertemperaturen,
und
besonders
wenn
sie geringenAnteil an Flachgelande aufweisen, zumeist
Nachteilgebiete.
Innerhalb
der
so
im ganzen
gekennzeichneten
1965 und
in der Tiirkei
Bevolkerungsverteilung
sied
lungsgeographischen Eigenschaften der Randgebirge
sind die nordlichen durch die bei ihnen im Sommer
weniger ausgeprochene oder sogar fehlende Diirrezeit
besonders in den tieferenLagen zusatzlich bevorzugt.
Bei den Kiistengebieten des Nordostens kommt sogar
wegen der Abschirmung gegen winterliche Kalteein
briiche aus Nordosten durch den Kaukasus noch ein
besonders frostarmerWinter als weitere Begiinstigung
hinzu. Der Kiistenstreifen am Schwarzen Meer ostlich
vom Sakarya ist daher dicht, stellenweise sehr dicht
besiedelt und spiegelt damit die fiirdie landwirtschaft
licheNutzung besonders giinstigen Klimaverhaltnisse
wieder.
Diese
seit 1935 169
ihre Entwicklung
dringen,
wenn
auch
zwi
abgeschwacht,
schen Sakarya und Kizil Irmak bis in die Langstalun
gen und Becken der nordlichen Randgebirge ein. Die
hoheren Gebirge selbst aber sind unterdurchschnittlich
besiedelt.
Wo zwischen Kizil Irmak und Ye?il Irmak das
Randgebirge sich erniedrigt und von den Durchbruchs
talern gequert wird, und wo es weiter ostlich bis ins
von
Hinterland
Ordu
breit
plateauartig
ist,
gestaltet
da reicht dichte bzw. uberdurchschnittlicheBesiedlung
von der Kiiste bis an den Binnenabfall des Randge
birges
gegen
heran.
Zentral-Anatolien
'Ostlichvon Ordu dagegen wird das Kiistengebirge
zum geschlossenen Hochgebirge mit Gipfeln von oft
iiber 3000 m. Hier bleibt die dichte bis sehr dichte Be
siedlung auf die Fufiregion bzw. die unteren Flanken
des Gebirges an der Kiiste beschrankt. Das eigentliche
Hochgebirge bildet mit diinner Besiedlung eine Sied
zum Landesinneren.
lungsscheide
ostlich von Trabzon
unterbrochen
Wo
zu
sie, wie z. B. siid
sein scheint, da ist
die Aussage des Kartogramms der landlichen Bevolke
rungsdichte dadurch gegeniiber der Wirklichkeit ent
stellt, dafi hier die Ilce-Flachen, auf denen das Karto
gramm beruht, fiirwirklichkeitsnahe Aussagen immer
noch zu grofi sind. In den betreffenden Ilce-Flachen
sind Teilraume mit hoher und niedriger Bevolkerungs
dichte vereinigt, deren rechnerischerMittelwert fik
diese lice uncharakteristisch ist.
Die Bevolkerungszunahme wahrend der 30 Ver
gleichsjahre zeigt charakteristische Unterschiede. Sie
war in den am dichtesten besiedelten nordostlichen
Kiistengebieten mindestens durchschnittlich,vielfach so
gar stark oder sehr stark. Dagegen standen die im
ganzen weniger dicht besiedelten mittleren Kiistenab
schnitte zwischen Sakarya und Ye?il Irmak deutlich
war
Hier
zuriick.
vielfach
eine
unterdurchschnittliche
zu verzeichnen.
Bevolkerungszunahme
Nur
in der Um
gebung des Bergbaugebietes von Zonguldak und in der
von
Nachbarschaft
Samsun,
der
aufbliihenden
Hafen
stadt an der tiirkischenSchwarzmeerkiiste, gab es stel
lenweise
me. Noch
starke
und
sehr
starke
Bevolkerungszunah
deutlicher blieben die weiter landeinwarts
gelegenen Teile der nordlichen Randgebirge in der
Bevolkerungszunahme zuriick, und zwar sowohl die
Hochlagen wie die Talungen und Becken. Hier gab es
neben
durchschnittlicher
sehr
gar
zweifellos
schwache
vor
allem
vielfach
Zunahme.
nur
oder
schwache
Dieser
auf Abwanderungen
Sachverhalt
aus
so
ist
diesen
starkerverharrenden in die wirtschaftlich neu belebten
Gebiete zuriickzufiihren.Dabei bieten aber die inneren
Bereiche immittleren Teil derNordanatolischen Rand
gebirge der landlichen Besiedlung von Natur aus ver
haltnismafiig giinstige Bedingungen. Dafi dieser Raum
sich zur Zeit nicht starker entwickelt, liegtwahrschein
lich an seiner bisher erst schwachen, durch bedeutende
orographische Hindernisse beeintrachtigten Verkehrs
erschliefiung.Hier sollten in Zukunft Verbesserungen
moglich sein.
170 Erdkunde Band XXVI
4. Die landliche Bevolkerungsdichte
schenGebirgsland
Das
von Westanatolien
Gebirgsland
ausgesprochene
irnwestanatoli
zeigt starker
als die nordlichen
Sommerdiirre
Rand
gebirge. Trotzdem bietet es der landlichen Besiedlung
im ganzen
gesehen,
bessere
Naturbedingungen.
Sie
be
stehen in dem verhaltnismafiig weit grofierenAnteil
an Tiefgebieten, die zudem durch ihre uberwiegend
west-ostliche Langserstreckung und ihreOffnung nach
Westen den regenbringendenWestwinden der kiihlen
Jahreshalfte das Eindringen erleichtern. Sie bestehen
weiter in der gegeniiber den nordlichen Randgebirgen
siidlicherenGesamtlage Westanatoliens. Diese bewahrt
hier die Tiefgebiete mehr als in den nordlichen Rand
gebirgen vor winterlichen Kalteeinbruchen aus Norden
bzw. Nordwesten.
Die hochgelegenen Teile des westlichen Gebirgslan
des endlich, insbesondere dieWestanatolische Gebirgs
schwelle ostlich der Region der agaischen Graben ent
halten weite Flachlandschaften, in denen die mediter
rane Sommerdiirre durch die etwas kiihlereHohenlage
und durch ortliche Sommergewitter gemildert wird.
Das sind fiir die landliche Besiedlung verhaltnismafiig
giinstigeGegebenheiten.
Entsprechend diesen Naturbedingungen weisen im
Gebirgsland von Westanatolien die grofien gegen die
uberdurch
Agais
geoffneten Grabenlandschaften
schnittlichebis dichte Besiedlung auf mit dem Schwer
punkt in der Umgebung von Izmir. Dieser Sachver
halt wiirde noch deutlicher herauskommen, wenn die
die Grabengebiete
umfassenden
Verwaltungseinheiten
nicht gleichzeitig auch noch diinn besiedelte Hohen
der die Graben trennendenHorstgebirge mit einschlos
sen. Trotzdem fallt auf, dafi die landliche Bevolke
rungsdichte in den Grabengebieten Westanatoliens
merklich hinter den grofiten an der nordostanatoli
schen
Schwarzmeerkuste
erreichten
Dichtewerten
zu
wertes
des
Doch
Gesamtlandes.
die
gerade
weniger
dicht besiedelten Gebiete in der Umgebung von Izmir
z. T.
hatten
nur
schwache,
Zunahme
schwache
sehr
ja
aufzuweisen. Bei ihnen diirfte Abwanderung nach
Izmir eine erheblicheRolle gespielt haben. Nur schwa
war
che Bevolkerungszunahme
der Westanatolischen
auch
zu
Schwelle
stellenweise
auf
beson
verzeichnen,
ders in deren siidlichem Teil, welcher bereits etwas
geringereNiederschlage erhalt als derNorden.
5.Die
landliche Bevolkerungsdichte
siidanatolischenRandgebirge
im Bereich der
Das System der siidlichenRandgebirge Anatoliens,
das Taurus-System ist sowohl dem Relief nach wie
seiner
nach
zum Meer
Lage
recht verschie
in mehrere
dene Teilabschnitte gegliedert, wobei die Gliederung
nach der Lage zum Meer die Formengliederung iiber
lappt. Da beide Arten der Gliederung siedlungsgeo
graphische Bedeutung haben, mufi kurz von ihnen ge
sprochen
Den
werden.
Formen nach reihen sich ein kleiner, SW-NO
streichender
vom
westlich
Westtaurus,
von Antal
Golf
ya und der Egridir Furche, ein mittelgrofier, bogen
formigerMitteltaurus, der ostwarts bis zur Tekir
und
reicht
Graben-Pozanti-Storung
Osttaurus
aneinander,
der
seinerseits
ein
sehr
grofier
nordliche
in eine
Flucht von Gebirgen, den Inneren Osttaurus und in
eine siidlicheFlucht, den Aufieren Osttaurus aufgeglie
dert ist und sich bis zur tiirkischenOstgrenze verfol
gen lafit.
Westtaurus
birge.
und
Innere
Der
sind Kiistenrandge
Osttaurus
beginnen
Mitteltaurus
der Aufiere
wie
beiderseits des Golfes von Iskenderun und streichen
nordostwarts ins Binnenland hinein. Daher bilden
des Osttaurus
des
und
Mitteltaurus
Westtaurus,
zusammen
Taurus-Systems;
die
die weiter
Teile
kustennahen
Absehnitte
die mediterranen
landeinwarts
folgen
den Teile des Osttaurus konnen als binnenlandische
ruckbleibt. Erst die spatere Entwicklung wird zeigen,
werden.
bezeichnet
des Taurus-Systems
Absehnitte
ob hier allein das durch Sommerregen begiinstigteKli
ma der nordostanatolischen Kiiste die Ursache bildet, Hierbei iibernehmen fiir diesen ostlichen Binnenland
raum der Tiirkei die Strange des Aufieren Osttaurus
oder ob inWestanatolien immernochNachwirkungen
der durch die Aussiedlung des einstigen griechischen allein die Rolle der siidlichenRandgebirge Anatoliens.
Die Strange des Inneren Osttaurus dagegen gehen in
entstandenen
Bevolkerungsvermin
Bevolkerungsteils
derung
vorliegen.
Bemerkenswert
ist in diesem
Zusam
menhang aufierdem, dafi die unmittelbare Kiiste West
anatoliens, ganz besonders die Halbinsel von Urla
westlich Izmir, teilweise diinner besiedelt ist als das
Kiistenhinterland.
Leichter verstandlich, weil durch verhaltnismafiig
be
giinstige landwirtschaftlicheNaturgegebenheiten
Bevol
durchschnittliche
ist
die
grofienteilsgut
griindet,
kerungsdichte auf derWestanatolischen Schwelle, dem
zwischen der westanatoli
breit gebauten Hochland
schenGrabenregion imWesten und dem Ober-Sakarya
Becken
im Osten.
Die Zunahme der Bevolkerungsdichte auf dem Lan
de hielt sich inWestanatolien wahrend der uberschau
baren 30 Jahre uberwiegend in der Nahe des Mittel
von Inner-Ostanatolien
das Gebirgsland
Abschnitten
In den mediterranen
ein.
des
Taurus-Sy
stems kommen am Kiistensaum die Vorziige des Me
diterranklimas fiir die Besiedlungsmoglichkeiten voll
zur Geltung. Aber dieser Kiistensaum ist ostwarts bis
Mersin
nur
schmal,
auch wenn
man,
was
siedlungsgeo
graphisch gerechtfertigt ist, aufier den kleinen jungen
Schwemmlandebenen auch das anschliefiende Jungter
und Silifke
tiar-Hiigelland und etwa zwischen Alanya
aus
die
auch
Nichtkarstgesteinen aufge
naturgemafi
bauten
Steilkiisten
Hier
rungsdichte.
sprechend
zum Kiistensaum
mit
hinzurechnet.
gibt es etwas iiberdurchschnittlicheBevolke
Dies
kommt
zum Ausdruck.
in unserer
Denn
Karte
einerseits
nicht
ist dieser
ent
Kii
stenstreifen sehr schmal, die Ilce-Flachen, auf deren
Herbert
Louis:
Die
in der Tiirkei
Bevolkerungsverteilung
1965 und
ihre Entwicklung
seit 1935 171
zwar
stattliche
erreichen
ortlich
und Ergani-Taurus
Statistik die Darstellung beruht, reichen aber von der
Kiiste betrachtlichweit landeinwarts; andererseits ist Hohen, sie sind aber im ganzen niedriger und weniger
diese,
auf
mediterrane
volkerungsvermehrung
Sonderkulturen
teilweise
gestiitzte
erst
ganz
jung.
stark war,
wahrend
in den
landeinwarts
Dem
westlichen
schwache
angren
zu ver
Bevolkerungszunahme
Kiistensaum
bevorzugten
und mittleren
Taurus
steht
sowie
n'amlich
in den
Aufier
dem sind sie durch niedrige Querpasse und Quertaler,
von denen das Durchbruchstal des Frat (Euphrat) nur
das grofiartigste ist, sowie durch haufigere Langstaler
zuganglicher als jene; endlich sind auch hier reineKalk
gesteine seltener.Die Winter sind in den Talern und
Becken kalt, die Sommer sehrwarm, dazu istwenig
stens die kaltere Jahreshalfte in diesen Randgebirgen
gegeniiber dem Flachland im Siiden niederschlagsreich.
So istzu verstehen, dafi dieser Teil der siidlichenRand
gebirge Anatoliens auf grofiere Strecken iiberdurch
schnittlichbesiedelt ist,und dafi er sogar imVergleichs
zenden lice fiir die gleiche Zeit neben normaler auch
ausgesprochen
ist.
zeichnen
und Mitteltaurus.
breit
Im
merhin lafit die Karte erkennen, dafi in den Kiisten
Ilce die Bevolkerungszunahme hier seit 1935 normal
bis
als der West-
Be
im
anschlie
entwickelt
fienden, gegen die Adana-Ebene auslaufenden Teilen
des Inneren Osttaurus das Gebirge als Siedlungsraum
rechtbenachteiligt gegeniiber.Die Hauptursache dafiir
eine
zeitraum
weithin
starke
Bevolkerungszunahme
aufzuweisen hat. Erst weiter ostlich in denjenigen Ab
liegt in der Gesteinsbeschaffenheit. In diesen Abschnit
ten des Taurus sind verkarstungsfahige Kalke
sehr schnitten,die das Becken von Mu? und den Van See
stark am Aufbau beteiligt. Trotz hoher Niederschlage
im Siiden begleiten, wird die Bevolkerungsdichte ge
in der winterlichen Jahreshalfte herrscht in den Hohen
ring und im aufiersten Siidosten des Landes, imHak
Wassermangel. Erst in den tiefen Engtalern gibt es kari Gebiet, wird sie sehrgering.
starke Karstquellen. Doch hier fehlt es an Raum zur
In diesen Abschnitten wird der Aufiere Osttaurus
wieder breiter und hoher. Das Hakkari-Gebiet birgt
Entwicklung grofierer Siedlungsgebiete. Nur verein
zelte Beckenlandschaften sind hier besser gestellt.
mit iiber 4000 m sogar die hochsten und zugleich sehr
Daher zeigt die Karte uberwiegend unterdurch
tief zertalten nicht-vulkanischen Gebirge der Turkei.
schnittlicheDichte der landlichen Bevolkerung und, Doch diirften die hiermit der Besiedlung erwachsenden
wie
schon angedeutet,
verschiedentlich
auch
eine un
Schwierigkeiten nicht die einzige Ursache der sehr ge
terdurchschnittlicheZunahme wahrend der iiberblick
ringen Bevolkerungsdichte sein.Hier wirkt sich einer
baren 30 Jahre.Die in Erscheinung tretende schwache
seits das friiher erwahnte mit im Siidosten erheblichen
Anteilen nichttiirkischerMuttersprache einhergehende
Bevolkerungszunahme ist in diesen wie in vergleich
baren anderen Gebieten jedoch nicht biologisch zu deu
aus. Aufierdem
nordwest-siidostliche Kulturgefalle
ten, sondern sie kommt durch Abwanderung in die
diirften auch staatliche Eingriffe in den Besiedlungs
Stadte sowie in landwirtschaftlich ertragreichereGe
stand als Folge politischerUrsachen mit fiirdie niedri
biete zustande, in denen noch menschliche Arbeits
ge Bevolkerungsdichte verantwortlich sein. Aber ge
krafte fiir IntensivkulturenAufnahmen findenkonnen.
rade die am schwachsten besiedelten Gebiete inHak
Grofiere Gebiete giinstiger landwirtschaftlicherNa
kari zeigen seither, d. h. in den 30 Vergleichsjahren
turbedingungen und bereits uberdurchschnittlicher eine relativ genommen
aufierordentlich
starke Zunah
landlicher Besiedlung, die sich in Zukunft weiter ver
me der
Bevolkerung.
starkenwird, treten ringsum den Golf von Iskenderun
auf. Es sind die Adana-Ebene, die grofie Aufschut
6. Die
landliche Bevolkerungsdichte im Inner-Ost
tungsebene der Fliisse Seyhan und Ceyhan, einschliefi
anatolischen Gebirgsland
lich der sie umrahmenden Jungtertiar-Hiigellander,
Der Gebirgsrahmen von Anatolien schliefit sich im
fernerdie Flanken des Amanos Gebirges und des Yay
Osten
durch das Inner-Ostanatolische Gebirgsland, das
zu
von
bis
etwa
Hohen
1000 m, endlich der
ladag
Hatay
den Raum
Graben.
Der Amanos ist das westlichste und daher am mei
sten mediterran beeinflufiteGlied des Aufieren Ost
taurus5). Die iiberdurchschnittliche, stellenweise sogar
hohe Bevolkerungsdichte, die hier bis in betrachtliche
Hohen vorhanden ist, kontrastiert merklich mit den
geringen Bevolkerungsdichten in den iibrigen kiisten
nahen Teilen des Taurus-Systems. Wahrscheinlich
liegt
die Hauptursache dafiir in dem beim Amanos hohen
Anteil anNichtkarstgesteinen.
Die ostwarts folgenden Abschnitte des Aufieren
Osttaurus, die Ketten von Maras und die desMalatya
5) Die Frage der strukturellen
mufi hier aufier Betracht bleiben.
Sonderstellung
des Amanos
zwischen
dem Nordostanatolischen
Kiisten
hochgebirge imNorden und dem Aufieren Osttaurus
im Siiden erfiillt.Dieses Inner-Ostanatolische Gebirgs
land baut sich in seinen nordlichen Teilen aus Gliedern
auf, die tektonisch als innere Strange der nordlichen
Randgebirge aufzufassen sind. An sie schmiegen sich
im Siiden die Strukturglieder des Inneren Osttaurus,
doch istdie Abgrenzung beider gegeneinander umstrit
ten.Dies riihrt zum Teil davon her, dafi
grofie jung
tertiare und quartare Lava- und Tuffdecken die Rau
me zwischen den hoher
aufragenden Gebirgsgliedern
erfullen und dadurch die Verfolgung der Strukturzu
sammenhange
erschweren.
Nach
Osten
nehmen
die
jungvulkanischenMassen an Ausdehnung zu. ImHoch
land von Kars, imHochland des oberenMurat und um
den Van See handelt es sich um von Einzelvulkanen
172 Erdkunde Band XXV1
nur noch stellenweise
von
iiberragte und
turen durchragte
vulkanische
Hochlander.
In diesem
mannigfaltig
gestalteten
wie
Faltungsstruk
Inner-Ostana
tolischenGebirgsland sind auch die tiefstenBecken und
Taler so hoch und so stark gegen das Meer abgeschlos
sen, dafi allenthalben harte und mehr oder weniger
Winter
schneereiche
Die
herrschen.
in den
aber
warm,
Sommer
sind
zwar
von
Hochlandern
ausgedehnten
iiber 1700 ja iiber 1800 m rechtkurz.
Als Siedlungsraume bevorzugt sind daher die gro
fieren Becken, Talziige und niedrigeren Berglander
z. B. um Malatya, ElazTg und am Kelkit und oberen
Die
Qoruh.
auf
der
Ilce-Mittelwerte
Bevolkerungs
dichte gegriindete Darstellung der Karte vermag dies
allerdings nicht uberall gebiihrend zum Ausdruck zu
bringen, namlich dort nicht,wo, wie z. B. am mittleren
?oruh oder im Becken von Erzincan die bevorzugten
Gebiete so schmal sind, dafi das lice, dem sie angeho
ren, grofie Teile des angrenzenden, diinn besiedelten
Gebirgslandes mit umfafit.
Von den ausgedehnten Hochlandern ganz imOsten
des Landes zeigt das nordliche, das Hochland von
Kars,
trotz
seiner
grofien Meereshohe
noch
gut mittel
dichte Bevolkerung, und diese hat auchwahrend der 30
Vergleichsjahre kraftig zugenommen. Das Hochland
von Kars stellt sich also giinstiger dar als die sudlicher
gelegenen Hochlandgebiete am oberen Murat und um
den Van See. Hier diirften noch Nachwirkungen des
des
Untergangs
armenischen
am
Bevolkerungsteils
Ende des erstenWeltkrieges zu verspiiren sein, ebenso
das vorher erwahnte allgemein niedrigere Bildungs
niveau der zum grofien Teil mit kurdischer Mutter
sprache
aufwachsenden
Bevolkerung.
1935
Zwischen
und 1965 hat die Bevolkerungsdichte hier aufierge
wohnlich
stark
zugenommen.
lich hinter der des Hochlandes
zustehen.
An
den Ufern
Sie
brauchte
wahrschein
von Kars nicht zuriick
des Van-Sees,
die
entschieden
lokalklimatisch begunstigt sind, ist die Bevolkerungs
dichte merklich grofier als in der Umgebung. Doch
kommen
auch
diese
schmalen
Streifen
starkerer
Besied
lung in der auf den Ilce-Mittelwerten beruhenden Kar
tendarstellung noch nicht zum Ausdruck.
7. Die landliche Bevolkerungsdichte in Zentral-Anato
lien
umgebenden Randgebirgen gegeniiber, auch im
Vergleich mit dem sehr binnenlandisch gepragten In
Den
ner-Ostanatolien,
nimmt
Zentralanatolien
sowohl
nach
Relief und Klima wie siedlungsgeographisch eine deut
licheSonderstellung ein.
Das Relief Zentral-Anatoliens ist grofiraumig an
gelegt. Geraumige Becken und Talziige, Jungtertiar
Tafellander, Rumpfschwellen, mafiig aufragende Ge
birge und einige hohe vulkanische Einzelberge bestim
men in weitraumigem Wechsel das Bild. Infolge der
allseitigen Gebirgsumrahmung und der ansehnlichen
Hohe auch der tiefgelegenenTeilgebiete sind dieWin
ter trotz der subtropischen Breitenlage nirgends mild
in den
rings benachbarten
son
Kiistentieflandern,
dern kalt und zwar in verschiedenen Jahren in recht
verschiedenem Mafie. Die Sommer dagegen sind sehr
warm und dazu trocken.Die auf die winterliche Jah
reshalfte konzentriertenNiederschlage sind iiberall ge
ringer als in den umgebenden Randgebirgen. Sie neh
men im allgemeinen nach der Tiefe ab. Zum Gliick fiir
das Land reichen die Niederschlage in den Hochlagen
von Natur noch zu Waldwuchs, in den tieferenGe
bieten iiberall noch fiir Steppenvegetation. Wirkliche
Trockenwiisten
fehlen.
Der Niederschlagsempfang hangt allerdings nicht
allein von der Hohenlage ab, sondern zusatzlich auch
von der genaueren Breitenlage und von derHohe und
Konfiguration der ortlich umrahmenden Randgebirge
oder
von
im Inneren
der
den Gebirge.
An
den
Zentral-Anatolien
Saumen
dieser
aufragen
treten ge
Gebirge
wohnlich Bache in die Umgebung aus und begriinden
damit Stellen landwirtschaftlicherund damit auch sied
Im
Bevorzugung.
lungsgeographischer
ist
ganzen
je
doch fiirZentral-Anatolien die Regel, dafi unterhalb
von etwa 1200 m die Besiedlungsmoglichkeiten um so
ungiinstiger
je tiefer man
werden,
geht. Darin
aufiert
sich ein erheblicherUnterschied zu den Verhaltnissen
von
des Gebirgsrahmens
Inner-Ostanatolien.
zu
auch
Anatolien,
in
denen
Fiir die Teilgebiete Zentral-Anatoliens ergibt sich
hiernach im grofien folgendes: Der Siiden Zentral-Ana
tolienswird zum grofitenTeil von den grofien abflufi
losen Becken von Konya und des Tuz Golii sowie von
der
zwischen
Aufragungen
ihnen
besetzten
gelegenen
Schwelle
von
hoheren
einzelnen
von Obruk
eingenom
men. Hier gibt es die geringstenNiederschlage und da
mit
die
von
benen
den
wenn
schwierigsten
Siedlungsbedingungen,
am Taurusrande
durch kraftige
Bache
Moglichkeiten
der
man
gege
Schwemmkegel-Bewasserung
absieht. In Obereinstimmung hiermit hat das Gebiet
nur geringe,westlich vom Tuz Golii und um Karapinar
sogar
sehr
geringe
Bevolkerungsdichte.
Eine
Ausnah
me bilden die etwas besser besiedelten Randgebiete des
Taurus um Aksehir. Die inWahrheit ortlich ahnlichen
Verhaltnisse bei Konya, (Jumra,Karaman und Eregli
konnen wegen der in diesen Gebieten sehr grofien und
unserer Karte
uberwiegend diinn besiedelten lice in
nicht
zum Ausdruck
kommen.
Wahrend der 30 Vergleichsjahre seit 1935 hat die
in
Bevolkerung dieses Teils von Zentral-Anatolien
den diinn besiedelten Gebieten normal, in den sehr
diinn besiedelten sogar stark bis sehr stark zugenom
men. Dies war die Folge des mit dem Ausbau von Stra
fien und Fahrwegen sowie der vermehrten Erschlie
fiung von Nutzwasser hier ermoglichtenNeugnindung
von Siedlungen und eines gewaltig erweiterten Ge
treidebaus.
Trotzdem
hat
sich, absolut
genommen,
der
Abstand der Bevolkerungsdichte dieserUngunstgebiete
zu der der dicht besiedelten Bereiche des Landes in der
Vergleichszeit
fiert.
nicht
verringert,
sondern
noch
vergro
Louis:
Herbert
Die
in der Tiirkei
Bevolkerungsverteilung
Ostlich vom Tuz Golii und Konya Becken imRaum
von Kayseri und Nigde herrscht ein Nebeneinander
von
sehr hohen
dem Erciyas
und
besonders
Vulkanbergen,
von Becken
und von
ehemaligen
dem Hasan
Dag,
iiber 1200 m hoch gelegenen Tuff platten. Das bewirkt
weithin gunstigere Siedlungsverhaltnisse. Sie kommen
in gut durchschnittlicherBevolkerungsdichte und in ei
ner
stellenweise
starken
in
der Bevolkerung
Zunahme
der Vergleichszeit zum Ausdruck.
Das ostlichste Glied des sudlichen Zentral-Anato
lien, das
Zamanti-
ostnord
und Ober-Tohma-Gebiet,
ostlich von Kayseri wird durch die beiden genannten
Fliisse inDurchbruchen durch das Taurus-System zum
Mittelmeer
Teil
von
zum
entwassert.
In diesem
bzw.
Persergolf
Zentral-Anatolien
die
Hochlander
erlangen
1965 und
ihre Entwicklung
seit 1935
173
lung durch.Das Gebiet des oberen Kizil Irmak endlich
liegtmit grofitenteilsuber 1200 m so hoch, dafi in ihm
wieder die Tallagen von der Besiedlung bevorzugt
werden. Uberwiegend ist die Bevolkerungsdichte ge
ring, doch etwa unterhalb von Sarki?la stellen sich gut
durchschnittlicheDichte werte ein.
Wahrend im siidlichenZentral-Anatolien die Bevol
kerungsdichte zwischen 1935 und 1965 iiberwiegend
durchschnittlichbis stark, stellenweise sogar sehr stark
zunahm, zeigen sich im nordlichenZentral-Anatolien in
erheblicherVerbreitung unterdurchschnittlicheZunah
men der landlichen Bevolkerung. Sie treten in derNa
he der stark gewachsenen Stadte Eski?ehir und Sivas
und
aufierdem
angewachsenen
im weiteren
Ankara
extrem
ganz
diirfte hier Ab
des
Umkreis
auf. Demnach
und Gebirgsaufragungen mit zumeist iiber 1500 m sol
nach den grofien Stadten
ha
wanderung
stattgefunden
cheHohen, dafi hier anders als im Konya- und Tuz
ben.
Golu-Gebiet die Talweitungen und Becken langs der
8.Die landliche Bevolkerungsdichte imOsttaurus-Vor
beiden Fliisse bevorzugte Siedlungsbedingungen bieten.
land
In unsererKarte kommt dies freilichwegen der Grofie
der Ilce-Flachen nicht zum Ausdruck. Die Bevolke
Im Siidosten der Tiirkei, aufierhalb des Gebirgsrah
mens von Anatolien
Seine
rungsdichte ist imMittel uberall gering, ihreZunahme
liegt das Osttaurus-Vorland.
zwischen 1935 und 1965 war ungefahr durchschnittlich. Relief- und Landschaftsgliederung ist grofiraumig.Die
Im Norden Zentral-Anatoliens reihen sich Land
Siedlungsbedingungen andern sich einerseits mit den
schaftenaneinander, die durch die Flufidurchbriichedes Niederschlagsmengen,
aber
auch
andererseits
hangen
von den Bodenverhaltnissen
ab.
Sakarya und Kizil Irmak hydrographisch nach Nor
an das
Meer
den
sind. Von
Schwarze
Die Niederschlage sind am Gebirgsrande etwas reich
angeschlossen
West nach Ost sind esmit gegeniiber dem Siiden etwas
licher als in grofieremAbstand von ihm. Sie nehmen
von West
aufierdem
nach Ost,
d. h. mit wachsender
hoheren, doch je nach der genaueren Hohenlage wie
derum
unterschiedlichen
das von
Niederschlagsmengen
Entfernung vom Mittelmeer ab. Sie erhohen sich jedoch
ortlich am Karaca Dag und an der Mardin-Schwelle
Erhebungen durchragteBecken des oberen Sakarya, die
mafiigen nach SW auslaufenden Gebirgsketten von
(Tur Abdin), welche beiden Erhebungen das nieder
das wellige
Ankara,
Hochland
des Mittel-KTzil-Irmak
und das Becken des
Bogens (das alte Kappadokien)
oberen Kiziil Irmak. Die in ihnen vorhandenen Unter
schiede der Siedlungsgunst zeichnen sich auf der Karte
der Bevolkerungsdichte ab. Die Hohenunterschiede be
deuten hier fiirdie Siedlungsbedingungen, dafimit den
Aufragungen grofiere Gebiete, die von Natur Wald
tragen konnten,
reste vorhanden
in denen
und
das
sind,
unterbrechen.
penland
Im Ober-Sakarya-Gebiet
heute
wenigstens
trockenere
bleibt
Wald
eigentliche
die
Step
Bevolkerungs
dichte soweit innerhalb der Stufe geringerDichte, dafi
die ortlich vorhandenen Unterschiede sich in unserer
Karte
nicht
besonders
biet von Ankara
ten
sich dagegen
mit
ausdriicken.
seinen
solche
schmalen
Unterschiede
Im
Kettengebirgsge
Beckenziigen
an. Hier
deu
erwei
sen sichdie Becken, namlich die von (Jubukund Giidiil,
als von der Besiedlung mit etwas iiberdurchschnittli
chenWerten bevorzugt. Sie sind gegeniiber den beglei
tenden Gebirgen fiir die Besiedlung orographisch und
durch ihre Bache begiinstigt. Das breit ausladende
Hochland
gesprochen
des Kizil-Irmak-Bogens
in seinen hoheren
Teilen
aus
weist
dagegen
um Kaman,
Yoz
gat, Sarikaya und Akdagmadeni etwas erhohte Be
volkerungsdichte auf. In ihm setzt sichdie in derHohe
geminderteTrockenheit als Gunstfaktor fiirdie Besied
von
Becken
schlagsarmere
Siiden umrahmen.
Diyarbakir
im Westen
und
Dementsprechend haben die Gebiete westlich des
Frat (Euphrat) eine verhaltnismafiig hohe, namlich gut
durchschnittlicheBevolkerungsdichte. Sie diirfte aber
gleichzeitig auch durch die Beschaffenheit des Unter
grundesmit beeinflufit sein.Denn derWechsel kalkiger
und tonig mergeliger Gesteine schafft hier mehr als
weiter imOsten Wasserstellen und tiefgriindigeBoden.
Jedenfalls reicht die erhohte Bevolkerungsdichte um
Birecik auch nach Osten iiber den Euphrat hinaus recht
genau
so weit,
wie
die
genannten
Untergrundverhalt
nisse anhalten. Siidostlich von Gaziantep gibt es in der
Tilbe?ar-Ebene auch grofiere Flachen von Alluvial
boden, und hier hebt sichdie Bevolkerungsdichte sogar
auf iiber 50 E/qkm.
Weiter imOsten dehnt sich das grofieKalkplateau
von Urfa mit sparlichenWasserstellen und weithin
kaum bedecktem Gesteinsuntergrund. Hier ist die Be
volkerungsdichte gering und sie bleibt so, auch wo im
Umkreis des Karaca Dag etwas hohere Niederschlage
und als Untergrund Basaltlaven auf den kaum geglie
derten mehr als 1000 m hohen Hochflachen an die
Stelle treten. Etwas erhoht, doch immer noch gering
ist die Besiedlung in der Alluvialebene von Harran
und in kleineren Randgebieten mit besseren Boden, die
174 Erdkunde Band XXVI
eingreifen bzw. an sie
von Siiden her in die Kalkplatte
angrenzen.
Dunn ist auch die Besiedlung im Becken von Diyar
bakir. Nicht nur die geringeNiederschlagsmenge, auch
die nicht einfachenGrundwasserverhaltnisse diirften in
mit
diesem
guten Getreideboden
Becken
ausgestatteten
die Ursache sein. Die Porositat der den Untergrund
bildenden Basaltlaven einerseits und ihre Festigkeit
andererseits
den
hier
macht
zum Grundwasser
Zugang
schwierig, sofern es nichtwie z. B. bei Diyarbakir selbst
durch das tiefeTal des Dicle (Tigris) unmittelbar an
wird.
geschnitten
erst wieder
Dichtere Besiedlung weist
die Kalk
von Mardin
schwelle
aber
auf, auf deren quellenarmen,
stellen weise mit guten Boden
ausgestat
in Karstwannen
tetemGebiet bei etwas erhohtenNiederschlagen Reste
einer christlichenBevolkerung bis zur Gegenwart iiber
dauert
haben.
Diese Verhaltnisse deuten an, dafi auch anderswo im
Osttaurus-Vorland die Bevolkerungsdichte wohl noch
etwas zunehmen kann. Dafiir spricht auch, dafi von
1935 bis 1965 im gesamten Raum zumeist eine durch
eine
sogar
war.
verzeichnen
starke
stellenweise
schnittliche,
zu
rungszunahme
Ihr
Bevolke
nur
standen
vereinzelt, teils in derNachbarschaft der grofien Stad
te Gaziantep und Diyarbakir oder sonst in landwirt
schaftlich
schwachen
besonders
terdurchschnittlicher
un
Gebiete
Gegenden,
Bevolkerungszunahme
gegeniiber.
9. Zum Gesamtbild der landlichen Besiedlung
Im Gesamtbild der landlichen Besiedlung der Tiirkei
bleibt bemerkenswert, dafi die landwirtschaftlich er
tragssicherstenund gleichzeitig auch landlich am dichte
sten besiedelten
der
insbesondere
Gebiete,
nordostana
tolischeKiistenbereich, in zweiter Linie auch die land
wirtschaftlichen
der
Vorzugsgebiete
eine mindestens
Grabenregion,
westanatolischen
viel
durchschnittliche,
fach sogar eine iiberdurchschnittlichstarkebis sehr star
haben.
aufzuweisen
ke Bevolkerungszunahme
Auch die am wenigsten besiedelten Gebiete des Lan
die
des,
Hochlander
Teile
trockensten
am
oberen
Murat
die
Zentral-Anatoliens,
und um den Van-See
in Inner-Ostanatolien und das Hakkari-Gebirge des
Aufieren Osttaurus weisen grofienteils eine starke bis
das
Nordanatolien,
in Nord
Ege-Marmara-Gebirge
westanatolien, viele hochgelegene Siedlungsgebiete des
des Mitteltaurus
West-,
Inneren
und
An
Inner-Ostanatolien.
Osttaurus
sowie
im westlichen Teil von
des verengten Gebirgsbundels
flacheren
Landschaften
kom
men dazu landwirtschaftlichweniger begunstigte Ge
biete im weiteren Umkreis der grofieren und grofien
Stadte und gewisse Grenzbezirke an der Grenze gegen
Bulgarien, Griechenland und Syrien.
In alien diesen Bereichen ist Abwanderung nach
wirtschaftlich
oder
aussichtsreicheren
sichtsreicheren
vor
Gebieten,
allem
aus
vermeintlich
den
nach
bedeuten
deren Stadten die Hauptursache fiir die im Endergeb
nis hier unterdurchschnittlicheZunahme der Bevolke
rung.
D. Die Verteilung der stadtischen Siedlungen und das
Wachstum der Stadte zwischen 1935 und 1965
l.Der
von
Grofistadtbereich
Istanbul-Bursa-Izmir
In den gegenwartig zu hoher Entwicklung des stad
tischen Lebens gelangten Landern der Erde pflegen
wirkliche Grofistadte in einigermafien regelmafiiger
von
Streuung
etwa
hochstens
300
km Maschenweite
verteilt zu sein. Innerhalb dieserMaschen
stadte,
manchmal
auch
werdende
sindMittel
zumeist
Grofistadte,
derart angeordnet, dafi ihrAbstand zum ahnlich gro
fien oder grofierenNachbarn gewohnlich nicht iiber
100 km betragt.Ungefahr halbwegs zwischen grofieren
Stadten pflegen dann noch mehr oder weniger regel
mafiig Kleinstadte eingestreut zu sein. Ist eine solche
vorhanden,
Stadtestreuung
voll
entwickelten
Stadtenetz
so kann
mit
man
von
einem
Grofistadtzentren
sprechen.
An solchen Verhaltnissen gemessen, hat die Tiirkei
erst eine bescheidene Stadtdichte aufzuweisen. Das ist
bei der nur mafiig hohen mittleren Bevolkerungsdichte
des Landes und deren sehr ungleicher, sogar bevorzugt
peripher
verdichteter
Verteilung
nicht
verwunderlich.
Nur imNordwesten und Westen hat sichmit den
Zentren Istanbul und Izmir sowie mit dem gerade zur
heranreifenden
Grofistadt
Bursa
bereits
ein, wenn
auch
etwas weitmaschig ausgebildetes Stadtenetz mit Grofi
stadtzentren
entwickelt.
zunehmende wirtschaftliche Aufwartsentwicklung des
Landes wird also einstweilen der Unterschied der na
tiirlichenGegebenheiten nicht etwa abgeschwacht, son
dern verscharft im Bilde der landlichen Besiedlung
Das grofiteZentrum ist Istanbul. Die Stadt ist ge
kennzeichnet durch ein starkesWachstum, welches je
doch vor allem durch sehr starke Bevolkerungszunah
me in den nordlichen,westlichen und siidlichenAufien
bezirken, durch starke in den ostlichen und durch nur
noch durchschnittliche in den inneren Stadtbezirken
bewirkt wird. Mit Istanbul wachsen die grofieren und
kleineren bis zu mehr als 100 km entferntenNachbar
stadte vor allem imOsten und siidlich des Marmara
herausgearbeitet.
Meeres
sehr
starke
Bevolkerungszunahme
auf.
Aber
absolut
genommen, hat sichder Unterschied der Bevolkerungs
dichte auf dem Lande zwischen den diinn und dicht be
siedeltenGebieten in der Zeit von 1935 bis 1965 nicht
etwa
vermindert,
sondern
stark
vergrofiert.
Durch
die
Gebiete unterdurchschnittlicherZunahme der landli
chen Bevolkerung waren in der Tiirkei zwischen 1935
und 1965 vor allem Teile des anatolischen Gebirgsrah
mens,
so besonders
die
inneren
Bereiche
des mittleren
stark,
ja sehr stark,
so auch
das
erwahnte
Bursa.
Merklich geringer stellt sich die Stadtentwicklung
wahrend der Vergleichszeit imWesten von Istanbul
dar. Hier leidet Edirne offensichtlichunter der Grenz
ziehung am Schlufi der Balkankriege, die ihm einen
Louis:
Herbert
Die
in der Tiirkei
Bevolkerungsverteilung
grofienTeil seines ursprunglichenwirtschaftlichen Ein
zugsgebietes nahm. Dieses Schicksal wird die wegen ih
rerVerkehrslage historischwie militarisch bedeutende
Stadt auch kiinftig behindern. Unverhaltnismafiig
schwachwar aber auch in Tiirkisch-Thrakien die Zu
nahme der Provinzhauptstadte KTrklareli am Fufie des
und
Istranca-Gebirges
am Marmara-Meer.
Tekirdag
Dagegen haben die in der Achse des Ergene-Beckens
gelegenen Stadte (Jorlu, Liileburgaz und Uzunkoprii
trotz
ihres
weitaus
Ranges
geringeren
immerhin
mittelstarkes
verwaltungsmafiig
namlich
besseres,
ein
Wachstum aufzuweisen. Hierin driickt sichaus, dafi das
wirtschaftliche Schwergewicht von Tiirkisch-Thrakien
im Ergene-Becken liegt. Es war fiir Thrakien sicher
nicht besonders gliicklich, dafi hier ziemlich abseits ge
legene
Stadte
zu
bestimmt
Provinzhauptorten
wurden.
Als abseitig mufi sowohl die Randstellung von KTrkla
reli zwischen dem Ergene-Becken und dem diinn besie
delten Istranca-Gebirge als auch die Kiistenlage von
Tekirdag bezeichnet werden. Tekirdag vermittelt ja
nichtwie die lebhaftenHafen von BandTrma oderMu
an
danya
schen
der Marmara-Siidkuste
Istanbul
und Westanatolien
es steht als Hafen
dern
den
Verkehr
bzw.
zum
in Konkurrenz
zwi
son
Bursa,
iibermach
tigen Istanbul, welches selbst beste Landverbindungen
zum weiteren nordlichenHinterland von Tekirdag be
sitzt.
Das
zweite
grofistadtische
und
stark wachsende
Zen
trum ist Izmir. In Zusammenhang mit ihm hat sichbe
reits seit langem ein System von Mittel- und grofieren
Kleinstadten entwickelt, welches den Landwirtschaft
lich ertragreichenGraben-Tieflandern des Ege-Gebie
tes bei uberwiegend nichtmehr als 50 km Abstand von
Stadt zu Stadt ortliche Zentren bietet.Die meisten die
ser Stadte
verzeichnen
eine mittlere
Einzelne
kerungszunahme.
hier
bis
starke
Bevol
schwacher
wachsende
Aufschwung
der West
Orte diirften aus speziell ortlichenUrsachen imWett
streitmit gliicklicherenNachbarn inNachteil sein.Dies
verdichtete Stadtenetz endet siidlich vom Graben des
Grofien
Maander,
im Osten
am
anatolischen Schwelle. Im Norden dagegen steht es
iiber das vom Graben des Baku* (Jay nur wenig mehr
als 50 km entfernte, in starkemWachstum begriffene
BalTkesir bereits in guter Verbindung zum Stadtenetz
von Istanbul. Etwas abseits von dieser
Region liegt
aber
die vom
Ege-Marmara-Gebirge
anatolische Halbinsel
erfiillte
von (Janakkale.
nordwest
2. Die Grofistadtbereiche von Ankara und Adana
Die Grofistadt Ankara istmehr als 300 km weit von
Istanbul und Bursa entfernt.Sie ist in stiirmischerEnt
wicklung (mitmehr als 600% Zunahme 1935 bis 1965)
innerhalb einer nur diinn besiedelten Umgebung er
wachsen und hat imUmkreis von weniger als 100 km
erst zwei in starker Zunahme befindlicheMittelstadte
aufzuweisen,
Polatli
und
Kirikkale,
sonst nur kleine
Kleinstadte. Das durch die Hauptstadtaufgaben mach
tig angeregte Ankara hat zwar ein nach alien Seiten
1965 und
und
ausstrahlendes
seit 1935 175
ihre Entwicklung
befahrenes
dicht
System
von
Fern
autobuslinien und von Flugverbindungen nach alien
Teilen des Landes entwickelt.Aber es hat bisher,wohl
wegen der geringen Bevolkerungsdichte des weiteren
Umlandes, noch keinen voll ausgebildeten grofistadti
schenBereich mit den dazugehorigen kleineren Nach
ins Leben
barstadten
keine
durch
rufen
konnen.
Besatz
entsprechenden
So
an
ist auch
noch
nachgeordneten
Stadten verdichtete Anbindung an das Stadtenetz von
Istanbul und Bursa herangewachsen, wenngleich iiber
das schon genannte Polatli und das mit 1965 174 000
E weiter stark zunehmende Eski?ehir die Richtung fiir
die Ausbildung eines zukiinftigen dichteren Stadte
netzes bereits erkennbar ist.Dagegen fehlt es gerade an
der Hauptrichtung von Ankara nach Istanbul iiber
Bolu im Bereich der diinn besiedelten Randgebirge
noch
ganz
an
einer
bedeutenderen
Stadt
und
aufierdem
an grofierenKleinstadten. Die Provinzhauptstadt Bolu
ist zwar zwischen 1935 und 1965 stark gewachsen.
Aber zu einer grofierenZentrale zweiter Ordnung, wie
sie am Wege
von
Istanbul
nach Ankara
naher
an
Istan
bul in Izmit und Adapazari schonvorhanden sind und
wie sie zur Ausbildung eines vollentwickelten Stadt
netzes hier notwendig ware, wird sich Bolu inmitten
des diinn besiedelten Gebirgslandes noch auf lange Zeit
nicht entwickeln konnen. So nimmt die Hauptstadt
Ankara gegenwartig und fiir die nahere Zukunft die
Stellung einer machtigen und sehr lebendigen, aber
etwas isoliert liegendenGrofistadt ein.
In dieserHinsicht ist die Grofistadtstellung des ent
fernt gelegenen Adana im Grunde besser abgerundet
als die von Ankara. Als zwar stadtebaulich noch wenig
ausgereiftesZentrum der verhaltnismafiig gut besiedel
ten Adana-Ebene
Osmaniye
und
es mit Mersin,
Tarsus,
Ceyhan,
von
Kreis
und
grofieren
weist
Kozan
einen
kleinerenMittelstadten auf, die in kraftigemWachstum
begriffen sind. Dazu kommt noch ein erheblicherEin
flufivon Adana auf die inweiterem Abstand gelegenen
grofien Mittelstadte
Mara?
und
Iskenderun.
Die vorgetragene Skizzierung der in der Tiirkei vor
handenen Grofistadte und ihrer Bereiche zeigt, dafi
diese Auspragung des stadtischenLebens erstTeile des
Landes
trennten
ergriffen
Stellen.
hat,
und
zwar
an mehreren
noch
ge
3. Die werdenden Grofistadte
Abseits dieser Grofistadtbereiche, inwelche die Stadt
Eski?ehir sich als bedeutender Ort zweiter Grofie be
reitsmit einfiigt,wird ewtwickelteres stadtischesLeben
in der Tiirkei von einer Reihe durchaus eigenstandiger
Stadte getragen, die mit iiber 100 000 E, aber unter
250 000 E, wohl am besten als iibergrofieMittelstadte
zu bezeichnen sind. Sie erheben sich zwar iiber den
Rang gewohnlicher grofiererMittelstadte, konnen aber
noch nicht als wirkliche Grofistadte gelten. Eine von
ihnen, Samsun, ist die bedeutendste tiirkischeHafen
stadt an der Schwarzmeerkiiste. Drei liegen ahnlichwie
Eski?ehir und Ankara nahe dem Innenrand der Ge
176 Erdkunde Band XXVI
birgsumrahmung
von
Es
Zentralanatolien.
sind Konya,
Kayseri und Sivas. Zwei befinden sich in Inner-Ost
anatolien,
und
Malatya
zwei
Erzurum,
im Osttaurus
Vorland, Gaziantep und Diyarbakir. Alle diese Stadte
sind in starkemWachstum begriffen.Die Entfernungen
jeder von ihnen von der nachst gelegenen, ahnlich
grofien Nachbarstadt betragen zwischen knapp 200
und knapp 300 km.
Langs der Strafien sind diese Entfernungen von de.r
Mitte zwischen zwei solchen Stadten bis zu der von
ihnen beiden gunstiger gelegenen Stadt zur Erledigung
von wichtigen Geschaften gerade noch mit tragbarem
Aufwand an Zeit und Kosten zu uberwinden, weil
auf den Strafien ein regelmafiiger,nicht seiten ein leb
hafter Autobusverkehr zirkuliert. Das sichert diesen
Stadten im genannten Umfang einenwirtschaftlich und
kulturell bestimmenden Einflufi auf ihre Umgebung,
doch nur auf Siedlungen, die nahe an den betreffenden
Strafien
liegen.
4. Kleinere
Da aber die Maschenweite des tiirkischen Strafien
netzes bisher noch recht haufig 40 km iibersteigtund
an einzelnen Stellen selbst den doppelten Betrag er
reicht, und da abseits der Strafien namentlich im Ge
birge die Fortbewegung nur zu Fufi,mit Karren, Trag
tier oder Reittier moglich ist, so ergibt sich, dafi zwi
schen den Strafien weite Gebiete des Landes noch
aufierhalb einer wirksamen Reichweite dieser grofie
ren Stadte
bleiben.
Kennzeichnend fiir die Versorgung des Landes mit
Stadten ist, dafi 1965 von den 67 Provinzen nur 14,
also 21% eineHauptstadt von mehr als 100 000 E be
safien. 21, d. h. gut 31% der Provinzen hatten grofiere
Mittelstadte von zwischen 40 000 und 100 000 E als
Hauptorte,
weitere
22,
hat
der Provinzen
d. h. 33%
ten nur kleinere Mittelstadte von 20-40 000 E als
Hauptorte. Die restlichen 10 Provinzen d. h. 15%
hatten nur Kleinstadte (unter 20 000 E) als Haupt
orte,
die Halfte
von
niger als 10 000 E.
Die
Provinzengliederung
ihnen
nur
sogar
des
Staates
solche
nimmt
von
we
selbst
verstandlich auf diese Verkehrsgegebenheiten Riick
sicht.Die grofieZahl verhaltnismafiig kleiner Provin
zen mit kleinen Hauptorten ist ein Ausdruck der be
schwerlichenVerkehrsbedingungen, mit denen die ab
seits der Strafien wohnende Landbevolkerung ebenso
wie auch die Verwaltung trotz der grofien Fortschritte
im Strafienbau, die seit der Neugrundung des Staates
erreichtwurden, noch immer fertigwerden mufi. We
gen des erheblich lenkenden Einflusses, mit dem das
jeweils
zustandige
5. Besonders
stadtferne
Gebiete
Die am meisten stadtfernenGebiete sind hierbei die
Randgebirge Anatoliens, selbst auch auf grofie Strecken
im dicht besiedelten nordanatolischen Kiistenbereich.
Denn
Samsun
Istanbul,
und
das
kleinere
das
Trabzon,
neuerdings auch eine Universitat bekommen hat, iiben
abseits derHafenorte und der ausgebauten Strafien im
Kiistengebirgsland nur einen bescheidenen und auf die
nahere Umgebung der Stadte selbst beschrankten Ein
flufi aus.
Der
angedeutete
Sachverhalt
wird
auch
dadurch
ver
deutlicht, dafi zwischen Kastamonu imWesten iiber
Merzifon und Tokat bis nach Bayburt und Rize im
Osten
mehr
als
nur
ein Dutzend
schwach
wachsender
Stadte im Bereich der nordlichen Randgebirge anzu
treffen ist, jedoch nur wenige mit iiberdurchschnittli
cher Zunahme.
als Hauptzentren
Stadte
ausschliefilichiiberMittelstadte, weit mehr als einDrit
tel sogar nur iiber kleine Mittelstadte und Kleinstadte.
Verwaltungszentrum
sich
stets
zu
Weitere unterdurchschnittlich zunehmende Stadte
liegen auf der Westanatolischen Schwelle mit Afyon
Karahisar
als grofitem
Vertreter.
In den Taurus-Randgebirgen sind nur sehrwenige
Stadte von mehr als 10 000 E vorhanden. Sie weisen
eine ungefahr dem Gesamtdurchschnitt nahe Zunahme
auf, doch Bitlis und Siirt im Osten liegen stark dar
unter.
Einige unterdurchschnittlichzunehmende Stadte in
Zentralanatolien
und um Kayseri
kampf
mit
im Gebiet
des
Kizil
Irmak-Bogens
sind auf das Unterlegensein imWett
benachbarten
stark
zunehmenden
Konkur
renten zuriickzufiihren. Fiir die bei Kayseri liegenden
Orte dieser Art hat bei der zunehmenden Leistungs
fahigkeit der Strafien Kayseri selbst einen Teil der
einstigen Aufgaben der kleineren Nachbarn an sich
gezogen.
Am meisten stadtfern ist in der Tiirkei einerseits der
Westtaurus. Hier gab es 1965 zwischen Antalya und
dem 200 km entfernten,noch keine 20 000 E zahlen
den Mugla, dem Hauptort des Siid-Ege-Hochlandes,
nicht einmal grofiere Kleinstadte, auch nicht an der
Kiiste. Dazu hatten Mugla selbst und das 50 km wei
ter ostlich gelegeneMilas noch ausgesprochen schwache
Bevolkerungszunahme.
Das zweite Gebiet grofier Stadtferne ist der Siidost
winkel des Staates, ostlich von DiyarbakTr und Erzu
rum, den beiden ostlichsten der mehr als 100 000 E
zahlenden Stadte der Tiirkei. Hier gibt es in einem
Dreieck siidostlich von Diyarbakir und Kars von 400
km kleinster Seitenlange an kleinen Mittelstadten nur
Karakose,
Van,
Siirt,
Batmann
und
Mardin,
sowie
siidostlich vom Van-See nicht eine einzige grofiere
der wirtschaft
gleich auch als Ort fiirdie Befriedigung
man
Dies diirfte zeigen, dafi ausgedehnte Teile
Kleinstadt.
kann
lichen und kulturellen Bedurfnisse anbietet,
des Landes gegenwartig noch in grofierStadtferne ver
aus der vorher gegebenen Aufstellung etwa folgendes
und Ober Muratge
im Van-Seeharren. Dabei
zeigen
schliefien:
ein
Stadte
mehrere
biet
tiirkischen
der
mehr
als
%
kraftigesWachs
Wahrscheinlich gewinnen
gegenwartig
star
neben
tum. Aber
herrscht
so
im Osttaurus-Vorland
wie
Stadt
der
mit
ihre
gut
Beriihrung
Bevolkerung
Gert Ritter:
ker Zunahme
auch
Wachstum
schwaches
ausgesprochen
kleineren
Stadten,
Diyarbakir
bei mehreren
und
der grofien Stadte Gaziantep
bei
insbesondere
hochgelegenen Orten Siverik am Karaca Dag
Mardin sowieMidyat auf derMardin-Schwelle.
den
und
6. Industrieorte
Ebenso wie
die
Turkei
sind auch in der
in anderen Landern
Stadte
des Gewerbes.
Standorte
bevorzugte
In den grofieren Stadten und Grofistadten sind auch
Industriebetriebe in mehr oder weniger grofiemUm
fang entstanden. Sie gehoren zum Gesamtbild dieser
Stadte, obwohl sie nach Zahl, Grofie und Mannigfal
tigkeit der Erzeugung betrachtlich hinter den Daten
entsprechender
der zuriickstehen.
Stadte
der
Industrielan
eigentlichen
Eigentliche Industrieorte, d. h. Orte in denen die in
dustrielle Bedeutung den zentralortlichen Rang des
Platzes ubertrifft, sind in der Turkei noch seiten.Die
wichtigsten sind nach der Bewohnerzahl geordnet fol
gende: Kirikkale, 50 km ostlich von Ankara mit 1965
58 000 E ist urspriinglich als Ort zur Produktion
leichter
Waffen gegriindetworden. Es hat sich aber zu
einem
Leichtmetallindustrie
mannigfaltiger
Industrie
Neben
chemischen
weiterentwickelt.
Standort
und
der
bei
ist es Hauptort
eines
lice
eigenen
geworden.
Nur
wenig kleiner istKarabiik, 75 km SO von Zonguldak
mit 1965 46 000 E. Es ist, obwohl erheblich von der
Kohle
zeit
und
aus
tete Ort
sehr weit
vom
Eisenerz
strategischen
der Schwerindustrie
entfernt,
an
Griinden
der
seiner
dieser
Stelle
errich
der Turkei.
Auch
Kara
biik istHauptort eines eigenen lice geworden.
Mit Kozlu
(1965 26 000 E) und Kilimli (1965
21 000 E) haben im Steinkohlengebiet von Zonguldak
zwei Bergarbeiterorte in kurzer Zeit ansehnlicheGrofie
erreicht. Sie sind aber verwaltungsmafiig beim lice
von
verblieben.
Zonguldak
Mit 1965 schon 25 000 E hat sichBatmann, 80 km
ostlich von Diyarbakir in wenigen Jahren zum Zen
LANDFLUCHT
UND
in der Tiirkei
und Stadtewachstum
Landflucht
trum
177
des
der Weiterverarbeitung
im Forderge
Erdols
biet der Siidost-Tiirkei aufgeschwungen. Es ist gleich
zum
zeitig
worden.
Hauptort
der
lice
eines
Siirt
Provinz
ge
Alle diese Orte mit Ausnahme von Kozlu, dessen
Entwicklung schon friiher begann, dessen Bewohner
zahl aber in der Vergleichszeit immerhin noch um
250% zugenommen hat, hatten von 1935 bis 1965 ein
auBerordentlich
starkes Wachstum
kleinen
vorgekommen
Kara
aufzuweisen.
biik von 700%, die iibrigen sogarvon mehr als 1000%.
Das sindWachstumswerte, die in diesem Zeitraum in
der Tiirkei sonst nur bei Grofistadt-Vororten oder bei
ganz
ben,
lice-
Platzen
aufiergewohnlichen
z. B. wenn
sie aus
oder
sind, wenn
geworden
Il-Hauptorten
einen
diese
ha
genommen
Aufschwung
unbedeutenden
Siedlungen
zu
sind.
Die Kiirze der Liste zeigt, dafi eigentliche Industrie
orte in der Tiirkei gegenwartig noch zu den Ausnah
meerscheinungen
gehoren.
Literatur
T. C.
Istatistik
Genel
20
Ilk Tesrin
1939.
Niifus
Genel
Direktorliigu,
1935, Cilt 60. Nesriyat
sayisi 75,
Sayimi
Istanbul
Istatistik Enstitiisu,
Sayimi 24. 10. 1965. Devlet
537. Ankara
1968 (mit einem Bevolkerungs
nach II (Provinz)
Flachen ohne Son
dichte-Kartogramm
Genel
Niifus
No
Yayin
der Stadte).
derberucksichtigung
H.
1940:
Die
Louis,
Bevolkerungskarte
Geogr. Arb. H. 20, Berlin 1940.
Louis, H.
nahme
1970:
Stadtische
in der Tiirkei
und
zwischen
der Tiirkei.
landliche
1935
und
Berliner
Bevolkerungszu
1965. Deutsche
von heute,
in der Welt
Geographische
Forschung
schrift fur Erwin Gentz, Kiel
1970, S. 155-166.
Fest
in der
der Bevolkerung
Ali, 1959: Die Verteilung
Tanoglu,
Tiirkei.
auf Grund
der Zahlung
(Karte in Punktmethode
von 1935.) Rev. Geogr.
Inst. Univ.
Istanbul No
5, 1959,
Internat. Edit. S. 94-106.
STADTEWACHSTUM
IN DER TURKEI
Mit 9 Abbildungen, 8 Photos, 10Tabellen und 1 Beilage (X)
Gert
Summary:
in Turkey
Rural-urban
migration
and
the growth of cities
Since
the 1950s the population
of Turkey has been grow
rural
ing at the high rate of 2.5?/o. The difference between
and urban development
is due to a considerable
rural-urban
can be
the proportion
and direction
of which
migration
a discussion
the birthplace
statistics. After
of the outstanding
of this migration
push- and pull-factors
and its demographic
the urban residences of
consequences
are treated
in detail. These
the rural migrants
so-called
inferred
from
Ritter
are mainly
squatter colonies with high resi
and a boxed
up and introverted kind of
often lacking transport facilities as well as water
"Gecekondus"
dential
densities
structure,
and electricity supplies. As they are usually built up privately
and without practical
tend to de
the Gecekondus
experience
cline into slums especially when frequented by tenants. From
their social and economic
resi
the Gecekondu
appearance
can be regarded
as migratory
stations between
the
traditional
rural and the more progressive
urban way of life
dences
thus fulfilling an important function within
the process of
in Turkey. Though
industrial evolution
they cannot in gener
Beilage
IX zu Erdkunde XXVI,3
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