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Heft Band XXVI, DIE ERDKUNDE 3 BEVOLKERUNGS DU M M LER S VERLAG FERD. VERTEILUNG ENTWICKLUNG / BON N 1972 September IN DER TORKEI SEIT 1935 1965UND IHRE Dem Andenken an die Freunde Hermann Lautensach und Herbert Lehmann gewidmet Mit einerKarte (Beilage IX) Herbert distribution Summary: Population its development since 1935 1965 in Turkey and Firstly the scale of the map and the choice of its general of elements are justified. Then the representation geographic the rural population repre (relative by degrees of density it has been and the way its suitability for Turkey sentation) on the map are explained. In addition it is shown realized can well be figured by of Turkey population this has of the size of towns and cities and the way it is demonstrat been carried out is demonstrated. Moreover in the distribution ed how the alterations of rural and ur that the urban classes ban population on the map. between 1935 and 1965 have been indicated and altera this the density of rural population Following tions of it since 1935 are discussed Regional regionally. differences depend on cultural diversity as well as on differ ent natural conditions. In general the wetter marginal are in the North and West, parts better of Turkey, especially than the interior. Parts of the southern, south populated are very sparsely popu eastern and eastern borderregions or for natural conditions of unfavourable lated because reasons. is settled sparsely but in Central Anatolia basins of less than rainfall and temperature; are the least populated while altitude up plateaus to 1400 m have a little more population. 1935 many Since mountain regions and some areas around large cities have cultural with relation 1000 m had low increase of rural population least populated But the out-migration. and Southeast showed strong relative terms. ever, were low in absolute because areas internal of of the East increase which, how towns and cities. the paper deals with the Turkish Lastly They show strong increase and are growing bigger. Up until a full system of big cities has only developed now however in the Northwest of the country with and West Istanbul, Izmir and Bursa and numerous smaller towns scattered at distances. Ankara and Adana with their tributary moderate towns are still rather isolated. Cities which are not really big than moderate size represent centres for large but of more parts of the country. But other wide regions have only more or less small towns as municipal centres. True industri al places are seldom found in Turkey. A. Einfuhrung, Aufgabe stellung In der neuen Turkei wurden erstmals 1927 und seit 1935 mit grofiererVollkommenheit und regelmafiig alle 5 Jahre Volkszahlungen durchgefuhrt, die einen differenzierten Einblick in die Bevolkerungsverhalt nisse gewahren. Nachdem zwischen der ersten sehr vollstandigen Zahlung von 1935 und der von 1965 ein Zeitraum von 30 Jahren liegt, hat der Verfasser Louis in der Festschrift fiir Erwin Gentz (H. Louis, 1970) zunachst auf Grund der Zahlen fiir die Provinzen (II) des Landes einen summarischen Oberblick iiber den Stand von 1965 und die Entwicklung seit 1935 gege ben. Fiir einen weitergehenden Einblick, wie er insbe sondere fiir eine ausfuhriiche geographische Landes kunde erforderlich ist, reichtaber der Provinzen-Ober blick bei einem schon von Natur aus so mannigfaltig und weithin kleinraumig gegliederten Lande, wie es die Tiirkei ist,nicht aus. Es istnotig, zu diesem Zweck auf die Angaben fiirkleinere Verwaltungseinheiten zu riickzugreifen, obwohl dies den Arbeitsaufwand sehr vergrofiert.Dieser Aufgabe dient die vorliegende Stu die. Der gewiinschte Oberblick soil zugleich, soweit an gangig, zeigen, welche Entwicklung die Bevolkerungs verteilung genommen hat, bzw. nimmt. Der Oberblick mufi insbesondere erlauben, das Faktum Bevolkerungs verteilung, gleichgultig ob es inRelativdarstellung als Bevolkerungsdichte ausgedriickt wird oder in Abso lutdarstellung durch Signa fiirZahlengrofien der vor handenen Bevolkerung, in Beziehung zu den sonstigen Gegebenheiten des Landes aufzufassen und zu studie ren. Dabei ist keineswegs nur das Zusammenstimmen bestimmter Ziige der Bevolkerungsverteilung mit an deren Gegebenheiten des Landes wichtig, sondern ge rade auch deren andergehen. Denn tatsachliches darin oder scheinbares kommen Ausein charakteristische Eigentiimlichkeiten des betreffenden Landes zum Aus druck. Zu einem so beschaffenen Oberblick benotigt man eine kartographische Darstellung, die aufier den Be volkerungsdaten, d. h. den Daten des besonderen tenthemas1), auch einiges an sonstigen Angaben Kar iiber den Begriff Karte" wurde und ?thematische x) Gegen wird zuweilen auch jede topographische, geo eingewandt, oder stelle be Landkarte sonstige graphische allgemeine von Gegenstanden stimmt ausgewahlte dar. Sie Kategorien sei damit gleichfalls thematisch. Dem ist zu erwidern: In unseren des wird, wie es seit der Einfuhrung Ausfiihrungen Wortes anstelle der weniger ?thematische Karte" guten al teren Bezeichnung Karte" iiblich ist, ?angewandte allgemein mit den Ausdriicken und ?Kartenthe ?thematische Karte" ma" immer auf solche Karten in denen ein hingewiesen, oder eine sach seitig ein bestimmter Darstellungsgegenstand von lich zusammenhangende Gruppe Darstellungsgegen standen gegeniiber den sonstigen Darstellungselementen der 162 Erdkunde Band XXVI das mussen Diese enthalt. Land Angaben um aus ausreichen, hungsgrundlage men der Moglichkeiten des Mafistabs sondern geometrisch-koordinatenmafiige, Bezie als der Karte im Rah eine nicht nur hin dariiber aus auch eine konkret geographische Lagekennzeich nung der zu herauslesen Themaeinzelheiten konnen. Wenn dies erreicht ist, aber auch nur in diesem Falle, konnen die Themaangaben einer thematischenKarte zu auch unschwer solchen des Erscheinungen Landes naher in Beziehung gesetzt werden, die in der Karte selbstnicht enthalten sind.Voraussetzung istdann nur, dafi diese anderen Erscheinungen gleichfalls geome trisch bzw. geographisch ausreichend deutlich festge legt sind, am besten ebenfalls in einerKarte. Doch eine noch so einzelheitenreiche Verzeichnung des themati schenGegenstandes einerKarte ist geographisch wenig verwertbar, wenn diese Einzelheiten nichtmit grofier Sorgfalt in ein Netz von gut ausgewahlten allgemei nen Orientierungsdaten iiberdas Land eingefugt sind. B. Erlduterung der Darstellungsmittel der Karte 1.Kartenmafistab und zugrundegelegte Verwaltungs bezirke jeder Bevolkerungsiibersicht bilden die Grundlage stets werden Diese Zahlergebnisse. von Ver innerhalb waltungseinheiten ermittelt und werden alsdann fiir kleinere und grofiere veroffent Verwaltungseinheiten licht.Will man mit einer kartographischen Bevolke rungsiibersichtAussagen machen, die in Einzelheiten so mussen, sind, iiberpriifbar soweit moglich, Grenz linien fiir die flachenhaft grofien sowie mindestens zu beruck Lagesigna fiir die punktartig kleinen der ver Karte der in Verwaltungseinheiten sichtigenden sein. zeichnet Der Mafistab sten fiir unsere 1:3 Mio Darstellung kann aus Griinden der Ko nicht uberschritten werden. Er kann andererseits fiir Zwecke landerkundlicher an Obersichtsdarstellungen noch als ausreichend grofi aus Uberle sich Das werden. folgender ergibt gesehen gung: Ein Landgebiet von etwa 2 Wegstunden oder rund 10 km Durchmesser wird wohl allgemein unge fahr als untersteGrofienklasse jenermehr oder weniger bzw. gewertet, Re Ganzheiten, unter ihnen wer Landbereiche empfunden komplexen landschaftliche die man Landraume, kleinsten nennen kann. Diese gionen den daher auch vielfach als Kleinlandschaften, Klein landraume, Landchen bezeichnet. Noch kleinere Land ausschnitte stellen sich eher als Landschaftstieile, als Ge landeteile, als Teile einerRegion dar. Vertreter der im Ganz angedeuteten Sinne kleinsten landschaftlichen heiten bzw. Kleinregionen konnen an Stellen, an de eine ist. Ohne bevorzugt wiedergegeben als scharf charakterisierende mehr allgemein gewifi kommt die Wissenschaft Begriffsbestimmung umgrenzende in diesem Falle wie auch in vielen anderen offensichtlich nicht betreffenden solche, aus. Karte nen es unbedingt notig erscheint, imMafistab 1:3 Mio bei rund 3 mm Durchmesser gerade noch individuell kenntlich werden. gemacht Darin besteht 1:3 Mio Eignung des Mafistabs die besondere fiir landerkundliche Ubersichtsdarstellungen. Aus diesem Mafistab ergibt sich die Kategorie der kleinsten der in der Karte noch flachenhaft darstell baren tiirkischenVerwaltungseinheiten. Es sind die im Jahre 1965 waren es Ilce-Bezirke (friiherKaza)2); 571 an Zahl. Ihre mittlere Grofie betragt etwas iiber 1000 km2, etwa 20 von ihnen messen mehr als 3000 km2,Konya und Aksaray sogar mehr als 6000 km2. Gut 2/5von ihnen sind aber kleiner als 1000 km2, nur 6 halten sich in der Grofie zwischen 100 und 200 km2, die in 1:3 Mio gerade noch flachenhaftgekennzeichnet werden kann. Von den flachenmafiignoch kleineren lice sind rund 10 reineGrofistadtbezirke, 2 sind kleine Inseln, 2 sind winzige landliche Bezirke des dicht be ostlichen siedelten Grofistadtbezirke Die Schwarzmeerkiistengebietes. von uns in die Signaturdar wurden stellung der betreffenden Stadt mit einbezogen. Die kleinen Inseln und die landlichen Zwerg-Ilce wurden in leicht iibertreibender Generalisierung der Flache aufier Stets wurden dargestellt. zen auch die zentralen Orte, den der Name und Lage II- und der Ilce-Gren Verwaltungs hauptorte, d. h. der Stadte und derMehrheit der hilfs tur und eine durch Buchstabenangabe entsprechende verzeichnet. Punktsigna In der Klasse der nachst niederen tiirkischenVer waltungseinheiten, der Bucak, friiherNahiye (landli che Grofigemeinde) treten in so grofierZahl Flachen grofien von weniger als 200 km2, ja weniger als 100 km2 auf, dafi eine auch nur annahernd flachenahnliche Wiedergabe imMafistab 1:3 Mio untunlichwird. Des halb mufite das Zuruckgehen auf die Bucakangaben unterbleiben. In der Tiirkei steht noch keine in einer topographi schen Karte genauer ren Verwaltungsgrenzen der inne Darstellung festgelegte zur Verfiigung. Dementspre chend sind die Flachenzahlen der tiirkischen Statistik auf horde Listenangaben der angewiesen. Haben Vermessungsbe zustandigen Irrtiimer sich in diese einge schlichen, so sind sie schwer aufzuflnden und richtigzu stellen. Selbst grobe Unrichtigkeiten werden in solchem 2) Anmerkung zur Aussprache der tiirkischen Namen und Bezeichnungen c = dsch (weich) c= tsch (scharf) = Kaum horbares g g = so auch in i (i ohne Punkt), l oder offiziell geschrieben ahnlich dem franzosischen unserer Karte = dumpfer Vokal, und mit breiter aber hinten im Halse stummen e, er wird Mundstellung gesprochen. = journal j j in franzosisch = s scharfes s s= sch v = w = deutsches j y s z = weiches Louis: Herbert nur Falle einem Die Landeskenner guten Dem fiihren. Bevolkerungsdichte da erkennbar, durch dafi sie zu unwahrscheinlichen Zahlen fiir die Ver gewohnlichen waltungsbeamten bleiben sie verborgen und dies kann ihm zum Vorwurf schwerlich werden. gemacht Insbesondere bei seinerArbeit an der Karte der Be volkerungsverteilung in der Tiirkei von 1940 (Zah lung von 1935) machte der Verfasser die Erfahrung, dafi die Statistik von 1935 in den Flachenangaben fiir die kleineren Verwaltungseinheiten (nicht in den Bevolkerungszahlen selbst) zahlreiche grobe Irrtiimer Um enthalt. dennoch zu brauchbare Flachenangaben der Bucak die Grenzen er damals hat gewinnen, (Na hiye) nach den fiir die Bucak veroffentlichtenListen der zugehorigen Dorfer unter Beriicksichtigung des recht guten Gelandebildes der amtlichen Karte der Tiirkei 1:800 000 in eben diese Karte eingetragen und hat die Bucak-Flachen dann planimetriert. Die Ausfuhrungen von 1940 iiber die Bevolkerungs verteilung von 1935 waren daher von den irrigenFla chenangaben der Statistik unabhangig3). Diese Fla sich nun haben chenbestimmungen auch fiir die Bear beitung der Zahlung von 1965 und fiir den Vergleich der Zahlungen von 1935 und 1965 als hilfreich erwie sen. Denn es hat sich trotz dafi herausgestellt, der Schaffung zahlreicher neuer lice (die Zahl hat sichvon 1935 - 412 - auf 1965 - 571 - vermehrt) die nachst kleinere Verwaltungseinheit der Bucak fast nie geteilt, sondern fast ren der neu den ist.Dies anderen immer dem einen oder geschlossen Ilce-Bereiche gebildeten eingegliedert ande wor entsprichtdem Verfahren, das ja auch in Landern bei der Anderungen Verwaltungs einteilung zumeist angewandt wird. Aufierdem hat sich gezeigt, dafi die Flachenangaben fiirdie lice von 1965 immer fast bis Planimetrierungen 1935 errechneten erstens, zeigt auf wenige Prozent der zugehorigen Flachensumme dafi die mit der aus meinen von Bucak-Flachen iibereinstimmen. der Ermittlung Dies Bucak-Grenzen von 1935 auf der Karte 1:800 000 und die anschlie fiende Flachenmessung damals zu befriedigendenWer ten gefiihrt haben, und zweitens, dafi die Flachenan gaben der Statistik von 1965 nun auch fiirdie kleinen Verwaltungseinheiten diirften. Die Ilce-Grenzen den chend im wesentlichen von 1965 zuverlassig konnten nach Dorfzugehorigkeiten daher ermittelten sein entspre Gren zen der beteiligten Bucak aus der Karte 1:800 000 in die Karte 1:3 Mio ubertragen werden. Zwischen 1935 und 1965 neu gebildete lice wurden hierbei durch einen Pfeil gekennzeichnet, der zu demjenigen lice hinweist, welches ehemals war, namengebend und welches meist auch nach der Teilung noch flachengrofierund volkrei cher ist als die Tochter-Ilce. Die Grenziibertragung aus der Karte 1:800 000 wurde mit einer dem Mafistab 1:3 Mio angemessenen, kraftigen Vereinfachung der 3) Das zeigt beiteten Karte auch der Vergleich in Punktdarstellung mit 1965 und in der Tiirkei Bevolkerungsverteilung der weit spater erar von A. Tanoglu, 1959. Das vorgenommen. Linienfiihrung seit 1935 163 ihre Entwicklung dem entspricht Zweck, unter Verzicht auf die Andeutung kleiner Ein zelheiten des Grenzverlaufs, des betref die Einbettung fenden Ilce-Bereiches in das Relief des Gebietes und seine zu Lage den des Hauptlinien Gewassernetzes mafistabsgerecht zu verdeutlichen. Dies den nach Frage wunschenswerten in dieser Karte allgemeinen fiihrt zu der bzw. notwendigen, iiber das Land. Angaben 2. Darstellungselemente der allgemeinen geographischen Orientierung In einemweithin sehr gebirgigenLande wie der Tur kei, inwelchem klimatische Unterschiede von dauernd feuchten iiber jahreszeitlich feuchtebis zu jahreszeitlich sehr trockenenTiefland-, Gebirgs- und Hochlandkli maten der mit Subtropenzone den entsprechenden Un terschieden der Vegetation vertreten sind, wird die Verteilung der Bevolkerung durch alle diese Unter schiede stark beeinflufit.Um das Verstandnis fiir diese zu Zusammenhange bietet ermoglichen, in einer Karte der Bevolkerungsverteilung dieses Landes imMafistab 1:3 Mio eine Andeutung der orohydrographischen Verhaltnisse am meisten die ge an allgemeinen Daher wurden Grundla aussagekraftige Angaben. in unserer Karte einerseits ausge wahlte Hohenlinien, namlich die von 200, 500, 1000, 1500,2500 und 3500 m Meereshohe mit Beschriftungder Hohenlinien Dazu von Metern inHunderten kommen andererseits die Hauptziige wiedergegeben. des hydro graphischenNetzes, namlich die grofitenFliisse und die grofieren Seen. Das Maschennetz dieser geographischen Orientierungsangaben ist dicht genug, um keinen Punkt und kein Flachenstiick, iiber die in der Karte eine The maaussage benachbarten schen enthalten ist, um mehr als Darstellungselementen entfernt Beziehungsgrundlage etwa der sein 1 cm von geographi zu lassen. Meist ist diese Entfernung viel geringer.Dies erscheint ausreichend, um innerhalb derMoglichkeiten desMafi stabs brauchbare Hinweise auf die Besonderheiten der geographischen Lage fiir jede in der Karte gemachte zu entnehmen. Themaaussage 3. Flachenhafte Darstellung rungsdichte Im Gegensatz und manchmal zu auch den von zum der landlichen Bevolke Teil groberen erst angenaherten Irrtiimern betroffe nen Flachenangaben der tiirkischen Statistik sind die eigentlichen Bevolkerungszahlen als recht zuverlassig anzusehen. Denn die Bevolkerungsstatistik bringt auch fiir die kleineren Verwaltungseinheiten gegliederte Aussagen iiberGeschlecht und Altersklassen, iiber die Bewohner landlicher und stadtischer Siedlungen, iiber Alphabeten und Analphabeten usw. sowie die Prozent satze der betreffendenZahlen. Hierin liegen unabhan gig davon, ob die Grundunterscheidungen z. B. der Altersklassen oder von Alphabeten und Analphabeten immer sehr sicher sind, bei der Summen- und Prozent bildung so zahlreiche Kontrollmoglichkeiten, dafi gro 164 Erdkunde Band XXVI fiere Irrtiimer iiber die Bevolkerungszahl bei der Be arbeitung der Statistik nicht verborgen bleiben konnen. Wie schon in der Karte der Bevolkerungsverteilung der Tiirkei von 1940 wurden auch in der vorliegenden Karte die statistischenAngaben iiber die dorfliche und stadtische Bevolkerung zu einer getrennten Darstel lung der landlichen und nicht-landlichen Bevolkerung ausgenutzt. Die Landbevolkerung wurde mit Hilfe von Stufen der landlichen Bevolkerungsdichte wieder gegeben; die Siedlungen mit erheblichem bzw. uber wiegend nicht-landwirtschaftlichem Bevolkerungsteil durch Grofienklassen-Signa fiir diese Siedlungen. Die Begrundung fiir dieses Vorgehen ergibt sich,wie be reits friiher ausgefiihrt wurde (u. a. H. Louis, 1940) aus folgendem: Fiir die landliche Bevolkerung der Tiirkei gilt in er ster Annaherung, dafi die Landflachen, iiber die sie verfiigt, soweit sie nichtWohnflachen und Wege sind, ihre unmittelbaren kann Produktionsmittel die Landbevolkerung sagen, darstellen. wirtschaftet Man mit ih ren Landflachen. Fiir die nicht-landwirtschaftlicheBe volkerung dagegen bilden die von ihr genutzten Fla chen, soweit sie nicht dem Wohnen und dem Verkehr dienen, lediglich den Standort fiir ihre auf Dienstlei stung oder gewerblicher Produktion beruhende Berufs arbeit. Die nicht-landwirtschaftliche ar Bevolkerung beitet also nicht mit sondern auf den ihr zur Verfii gung stehenden Flachen. Dieser Unterschied der Bezie hung zu den genutzten Flachen verbindet sichmit ei nem sehrmerklichen Grofienunterschied der von bei den in Anspruch Bevolkerungsgruppen genommenen Flachen. In der Gegenwart und auch noch fiir die ab sehbare Zukunft sind im grofien und ganzen die land wirtschaftlich genutzten Flachen grofi, ja sehr grofi im Vergleich zu den Standortflachen der nicht-landwirt schaftlichenBerufstatigkeit. Das gilt fiir ein Land wie die Tiirkei in noch starkeremMafie als fiir hochindu strialisierte Lander. Deswegen ist hier eine unterschied lichekartographische Behandlung beider Bevolkerungs gruppen in der Karte der Bevolkerungsverteilung sach lichgut begriindet. Die kartographische Unterscheidung der Verteilung der landwirtschaftlichenBevolkerung durch Stufen der Bevolkerungsdichte und der nicht-landwirtschaftlichen durch Grofienklassen-Signa der stadtischen Siedlungs platze hat aber Schwierigkeiten zu iiberwinden. Denn landwirtschaftliche und nicht-landwirtschaftliche Be volkerung verteilen sichnicht genau auf landliche Sied lungen einerseits und auf nicht-landliche bzw. stadti sche andererseits. Zwar kann fiir unser Vorhaben davon abgesehen werden, die nicht-landwirtschaftlichen Bewohner von Dorfern, etwa ein oder zwei Lehrer, den Geistlichen, einen Handler, einen Handwerker gesondert darzu stellen.Denn ihreZahl istklein, und aufierdem pflegen einige von ihnen imNeben- oder gar imHauptberuf Landwirte zu sein.Aber in den kleinen Verwaltungs und Marktorten des Landes, welche in der Tiirkei ge wohnlich das Zentrum eines grofieren landlichen Be reiches stets ein ansehnlicher, sitzt darstellen, manchmal sogar zahlenmafiig iiberwiegender landwirtschaftlicher Bevolkerungsteil, ahnlichwie dies z. B. inmanchen Ak kerburger-Kleinstadten Mitteleuropas der Fall ist. Es ware ungut, diesen landwirtschaftlichen Bevolkerungs anteil bei der Berechnung der landwirtschaftlichenBe volkerungsdichte zu unberiicksichtigt lassen. Besonders in diinn besiedelten Gebieten konnte dies das Bild der landlichen Bevolkerungsdichte beeintrachtigen. Andererseits ist es untunlich, in einerObersichtskarte der Bevolkerungsverteilung imMafistab 1:3 Mio die Berufsgliederung in Einzelheiten zu berucksichtigen. Folgendes generalisierende Verfahren scheint aber zur Erfiillung des angedeuteten Zwecks geeignet: Die grofiten rein landwirtschaftlichenSiedlungen der Turkei haben um 2000 E. Diese Grofie kann nicht all zu sehr uberschritten weil werden, unter den im Lande gegebenen Bedingungen der tagliche landwirtschaftliche Arbeitsverkehr zwischenWohnstatte und Anbauflache die Bewirtschaftung einer Gemarkung, die wesentlich mehr als 2000 Einwohnern Unterhalt gewahrt, von einem einzigenWohnplatz aus wegen zu langerWege im allgemeinen nicht mehr tragbar sein wiirde. Das Gleiche gilt natiirlich auch fiirkleine Stadte mit erheb lichem landwirtschaftlichemBevolkerungsanteil. Ande rerseits halt sich dieser Bevolkerungsanteil in kleinen Stadten der Turkei fast immer an der oberen Grenze desMoglichen, weil diese Stadte in aller Regel an land wirtschaftlich bevorzugten Stellen des betreffenden Gebietes liegen. Deswegen kommt man derWirklich ziemlich keit wenn nahe, man in kleinen zentralen Orten der Tiirkei die Zahl der landwirtschaftlichen Einwohner auf ungefahr 2000 veranschlagt, und wenn man daher bei der Berechnung der Dichte der landli chen der gesagt (genauer erwerbs landwirtschaftlich tatigen) Bevolkerung eines lice mit kleinstadtischem Verwaltungszentrum 2000 von deren der Einwohnern landlichen Bevolkerung hinzurechnet. Als Flache kann hierbei ohne merkbare Unscharfe fiir die Berechnung einfach die Gesamtflache des betreffenden lice genom men werden. dieser Denn Zentralorte Flache die nicht-landwirtschaftliche macht nie mehr als etwa 1 km2, d. h. meist nur einen sehrkleinen Bruchteil der Gesamtflache des betreffenden lice aus. Auch die grofieren Stadte der Tiirkei haben natiir lich unter ihrenBewohnern einen Anteil an Ackerbiir gern.Um auch diesen bei der Berechnung der Bevolke rungsdichte entsprechend mit zu berucksichtigen, wur den ebenfalls jeweils 2000 E als Ackerbiirger der land wirtschaftlich berufstatigen Bevolkerung des betreffen den lice zugerechnet.Wegen der Lange der Arbeits wege zwischenWohnplatz und Anbauflache kann auch bei diesen grofierenStadten der Anteil der Ackerbiirger nicht wesentlich iiber 2000 hinausgehen. Um ein ein faches und durchsichtigesVerfahren bei der Beriicksich tigung der stadtischenAckerbiirger fiirdie Berechnung der landlichen Bevolkerungsdichte zu erhalten, wurde Herbert Louis: Die in der Tiirkei Bevolkerungsverteilung also diese Richtzahl von 2000 Ackerbiirgern fiir alle istadtischenlice der Tiirkei bis hin zu den volkreichsten, sofern sie dorfliche Gebiete mit voraus umschliefien, und benachbarten der Natur nach rein vergleichbaren landlichen lice sehrnahe sind. Nur wo es sichum grofie Stadte innerhalb von klein flachigen lice handelt, ist eineAusscheidung der eigent lichen Stadtflache bei der Berechnung der landlichen Bevolkerungsdichte notwendig. Auch fiir diese Aufga be lafit sich ein den Genauigkeitsanspriichen unserer Karte 1:3 Mio durchaus schematisches geniigendes Ver fahren angeben. Die Oberpriifung an den ganz grofien Stadten Istanbul und Ankara ergibt, dafi man fiir 10 000 E mit etwa 1 km2 rein stadtischerFlache rech nen kann. Wo in Stadten der Tiirkei 10 000 E mehr als 1 km2 Flache einnehmen, da befinden sich bereits Nutzgarten oder andere landwirtschaftliche Nutzfla chen innerhalb dieser Areale. Auf Grund dieser Erfah rung erscheint es richtig, in der Tiirkei bei der Berech nung der landlichen Bevolkerungsdichte, soweit Stadte in den Verwaltungsbezirken vorkommen, auf je 10 000 stadtische 1 km2 von Einwohner der abzu Ilce-Flache seit 1935 165 ihre Entwicklung der Turkei ergibt sich fiir 1965 nach der Statistik bei fast 20,6Mio Dorfbewohnern und schatzungsweise 1,2 Mio gesetzt und bei der Berechnung der landlichenBevolke rungsdichte entsprechend berucksichtigt.Hierbei haben sich in alien Fallen Dichtewerte ergeben, die denen der 1965 und stadtischen also Ackerbiirgern, landwirtschaftlichen Erwerb von etwa 21,8 Mio und einer bei einer durch lebenden Bevolkerung von Staatsflache etwa 775 000 km2 zu etwas unter 30 E/km2 4).Wenn man daher zur Kennzeichnung der gegenwartigen landli chen Bevolkerungsdichte der Tiirkei 6 Dichtestufen einzufiihren beabsichtigt, namlich eine mittlere Stufe und zwei unterhalb sowie drei oberhalb von ihr gele gene Stufen, welche hiernach sehr geringe, geringe, mittlere, hohe, sehrhohe und extrem hohe Dichtewerte ausdriicken sollen, so bietet sich folgende Skala an: Eine Eine Eine Eine Eine Eine Stufe sehr geringerDichte mit 0-10 10- 25 Stufe geringerDichte mit 25- 50 Stufe mittlererDichte mit Stufe hoher Dichte mit 50-100 100-200 Stufe sehr hoher Dichte mit Stufe extrem hoher Dichte mit iiber 200 E/km2 E/km2 E/km2 Ek/m2 E/km2 E/km2 Die Flachen mit mehr als 200 E/km2 sind vorerst noch sehr klein. Der augenblickliche Mittelwert der landlichen Bevolkerungsdichte der Tiirkei liegt in die ser Skala sinnentsprechend innerhalb der Stufe mittle rerDichte und zwar in der Nahe von deren unterer er sich wird auch wenn ziehen. Bei grofiflachigenlice fallt diese Korrektur fiir Grenze. Der Mittelwert daher, in Zukunft erhoht, noch lange Zeit innerhalb dieser das Ergebnis nicht insGewicht, bei kleinflachigen aber bewirkt sie,wie sich an vielen Beispielen gezeigt hat, Dichtestufe verbleiben. Die gewahlte Dichtestufenfolge wird daher noch fiir lange geeignet sein, die vorher mit dafi das Ergebnis der Bevolkerungsdichte-Rechnung Worten der verschiedenen sich sinnvoll demjenigen benachbarter und vergleich gekennzeichnete Bewertung Dichteintervalle fiirdie Tiirkei richtigauszudriicken. barer lice nahert, in denen keine grofiereStadt liegt. Mit der erlauterten Einrechnung von 2000 E jeder 4. Darstellung der nicht-landlichen Bevolkerung durch Stadt in die landliche Bevolkerung des zugehorigen Punktsignaturen lice und mit der Abrechnung von 1 km2 Flache fiir Wie weiter oben ausgefiihrt wurde, ist in unserer 10 000 E stadtischerBevolkerung von der Flache des Karte der nicht-landwirtschaftliche Bevolkerungsteil, lice fiir die Ermittlung der landlichen Bevolkerungs dichte isthiernach ein einfaches und durchsichtigesNa abgesehen von den sehrwenigen Einzelfamilien, die in den Dorfern wohnen und die unberiicksichtigtbleiben, welches der gewonnen, herungs-Verfahren angesichts besonderen Verhaltnisse der Tiirkei eine sinnvoll ge sonderteDarstellung der landlichenBevolkerung durch Werte der Bevolkerungsdichte und der nicht-landlichen durch Grofienklassen-Signa moglicht. Dieses Verfahren wurde ihrer er Siedlungsplatze in unserer Karte mit fol genden Einzelfestsetzungen angewandt: Der Mafistab 1:3 Mio erlaubt keine sehrweitgehende Stufengliede rungweder der landlichen Bevolkerungsdichte noch der Grofienklassen-Signa fiir die Stadte. Aufierdem bleibt zu beriicksichtigen, dafi die Flachenangaben fiir die Zahlbezirke nicht auf exakten Eintragungen der Ver waltungsgrenzen in eine der Dffentlichkeit zugangliche Karte sondern auf beruht, topographische der Statistik, die nur naherungsweise gaben Zahlenan kartogra phisch kontrollierbar sind. Beides und aufierdem das Ziel eines grofiziigigenUberblicks hat uns veranlafit, die Kartenaussage iiber die landliche Bevolkerungs dichte auf sechsDichtestufen zu beschranken: Der Mittelwert der landlichen Bevolkerungsdichte in durch nach Grofienklassen zur Darstellung erfordert gliederung abgestufte Punktsignaturen gebracht.Die hierbei befolgte Stufen eine bzw. Erlauterung Begriin dung. Die kleinsten Siedlungen der Tiirkei, die in gewissen Fallen zentralortliche ausgesprochen erfiil Aufgaben len, haben nicht seitenweniger als 4000 E. Eine ganze Reihe von ihnen sind Ilce-Hauptorte. Diese wurden mit einer grauen Punktsignatur als hilfszentrale Orte in unsere Karte In aufgenommen. ihnen iiberwiegt ge wohnlich die Zahl der Ackerbiirger. Als Verwaltungs zentren und Marktorte mit Handlern Beamten, und Handwerkern bilden sie dennoch deutlich den Mittel punkt einer landlichenUmgebung. Auf diese Weise sind allerdings nicht alle Orte er fafit,die hilfszentrale Aufgaben erfiillen.Nicht wenige Dorfer haben als Bucak-Hauptorte eine, in der Karte 4) Der angegebene Mittelwert die landwirtschaftlichen ergibt sich, wenn nicht mitgerechnet werden. wenn von auch 27 E/km2 Stadtbewohner 166 Erdkunde Band XXVI bescheidene, iiberortlicheVerwaltungsstellung. Und be sonders im ostlichen Landesteil gibt es aus Mangel an Stadten Dorfer, in denen fiir eine grofiereUmgebung ein Wochenmarkt oder Jahreszeitmarkt abgehalten wird. Diese des Ranges unterhalb von Ilce-Hauptorten liegendenOrte mit hilfszentralen Aufgaben mufiten fiir die Darstellung des nicht-landwirtschaftlichenBevolke rungsteils in unserer Karte unberiicksichtigt bleiben. Ihre Bewohnerschaft ist aber in der Regel auch ganz uberwiegend landwirtschaftlich. Die mehr als 4000 E. zahlenden Siedlungsplatze sind bis auf wenige Ausnahmen echte Stadtchen bzw. Stadte, d. h. sie sind Zentralorte eines kleineren oder grofierenBereichs, indenen das nicht-landwirtschaftliche Bevolkerungselement tonangebend ist, und, je grofier der Ort ist,umso mehr, auch zahlenmafiig iiberwiegt. Entsprechend den weiter oben gemachten Ausfiih rungen sei nochmals darauf hingewiesen, dafi in den nach Einwohnerzahlen gestuften Grofienklassen der durch Punktsignaturen wiedergegebenen Stadte und hilfszentralen Orte jeweils ein Anteil von etwa 2000 als Ackerbiirger-Bewohnerschaft Einwohnern anzuse hen ist,und dafi dieser Anteil bei der Berechnung der landlichen Bevolkerungsdichte mit berucksichtigtwur de. Fiir die Vorstellung vom Gesamtgeprage der grofie ren Stadte fallt dieser Anteil an Ackerburgern nicht stark insGewicht. Beim Bilde der kleinerenKleinstadte und der hilfszentralen Orte mufi er aber gebiihrend beachtet werden. Weiter ist anzumerken, dafi Stadte von iiber 10 000 E, die nicht wenigstens den Rang von Ilce-Hauptor ten einnehmen, in der Tiirkei zur Zeit nicht vorhanden sind. Deswegen gibt die Karte, obwohl sie fiir jedes lice nur durch den Verwaltungshauptort Punktsigna tur hervorhebt, doch ein wirklichkeitsnahes Bild der Verteilung der stadtischen Siedlungen. Nur wenige Kleinstadte von Westanatolien unter bleiben, 10 000 weil insbesondere E, sie nicht Ilce-Hauptorte in sind, bei diesem Verfahren unberiicksichtigt. Eine Reihe auch der kleineren Stadte besitzt bereits eine bescheidene Industrie. Aber volkreiche Industrie orte mit imVerhaltnis zu ihrerGrofie merklich unter entwickelter zentralortlicher Bedeutung, wie sie in den IndustrielandernWest- und Mitteleuropas haufig sind, gibt es in der Tiirkei noch so seiten, dafi ihre gesonder teDarstellung in einer Karte 1:3 Mio nicht lohnt. Es ist einfacher, imText individuell auf solcheOrte hin zuweisen. denden Grofistadt (100 000 bis 250000), derGrofistadt (250 000 bis 1Million E) und der Millionenstadt iiber 1 Million E) dargestellt. Diese Grofienklassen haben trotz ihrer abweichenden und in vieler Beziehung be scheideneren Physiognomie eine den entsprechenden Stadtgrofien inMittel- und Westeuropa ahnliche, teil weise eine sogar zentralortliche grofiere ein echtes, wenn stadti auch kleines der Verwaltung, der Rechts-, mit weiterfiihren und Unterrichtspflege, wohl besitzen Bedeutung. (4000 bis 10 000 E) Schon die kleineren Kleinstadte immer sches Zentrum mit Gesundheits- Sitz der Schule, Geldinstitut, Apotheke, mit Marktplatz und Laden der Handler und Handwerker und mit Gaststatten. Daneben hier sitzen, wie und waltungs- und stillere Wohnviertel, liegen schon ausgefiihrt, aufier den imVer Geschaftsviertel Tatigen auch in merk licherZahl reineAckerbiirger. Der Siedlungscharakter der grofierenKleinstadt, de ren Einwohnerzahl sich etwa zwischen 10 000 und 20 000 E halt, unterscheidet sichvon dem der kleineren aufier durch die etwas ansehnlichere Grofie nur wenig. Doch haufiger umfafit die grofiereKleinstadt der Tiir kei mit ihremWirkungsbereich auch das eine oder an dere Einzugsgebiet nachgeordneter Zentralorte, wie kleinerer Kleinstadte oder hilfszentraler Orte. Das ist eine Folge einerseits der im Lande verhaltnismafiig schwachen Gesamtdichte stadtischer grofierer Siedlun gen und andererseits des in ihnen geringerenAnteils an Industriebeschaftigten.Dieser lafit ja immittleren und westlichen Europa die Einwohnerzahlen auch von Stadten mit nur bescheidenem zugehorigem Umland und anschwellen doch ohne Geprage, zu ver wesentlich ihr stadtisches verstarkt ihre zentralortliche Bedeutung grofiern. Stadte von zwischen 20 000 und 100 000 E miissen in der Tiirkei mit wenigen Ausnahmen, wie z. B. den Industriearbeitersiedlungen von Kozlu und Kilimli bei Zonguldak oder einigen noch nicht eingemeindeten von Vororten Istanbul und Izmir als echte Mittelstadte bezeichnet werden. Dabei lafit sich recht gut eine klei nere Mittelstadt von etwa 20 000 bis 40 000 E von einer grofieren zwischen 40 000 und 100 000 E unter scheiden.Die kleinereMittelstadt zeigt zumUnterschied von den entsprechend grofienOrten des mittleren und westlichen Europa noch kaum die Bildung von Sub zentren oder die Einrichtung offentlicher innerstadti scherVerkehrsmittel. Man scheut sich nicht, die seiten 2 km uberschreitenden statte und zwischen Entfernungen und Geschaftsbzw. Wohn Bei dieser Sachlage kann in unserer Karte fiir die Kennzeichnung der stadtischenSiedlungen eine einfache zentrum zu Fufi, gegebenenfalls auch mit dem Fahrrad Grofienklassenskala zuriickzulegen. angewendet werden: Mit 7 verschiedenen rotenKreissignaturen sind aufier den durch graue Punkte gekennzeichneten hilfszentra lenOrten unter 4000 E die Grofienklassen der kleine renKleinstadt (4000 bis 10 000 E), der grofierenKlein stadt (10 000 bis 20 000 E), der kleineren Mittelstadt 000 (20 000 bis 40000 E), der grofierenMittelstadt (40 bis 100 000 E), der iibergrofienMittelstadt bzw. wer Arbeitsstatte ist die Andererseits Markt zentralortliche Be deutung von Stadten dieser Grofienordnung in der Turkei imDurchschnitt grofier als bei uns.Nicht weni ge sind Provinzhauptorte der Verwaltung, richtungen mit Ein den entsprechenden und Gesund der Rechts- heitspflege, des Schulwesens und der Geldinstitute. Vor allem aber schliefitfast jede von ihnenmehrere nachge ordnete Zentralorte in ihrenEinflufibereich ein. Die Louis: Herbert Erst die grofiereMittelstadt von etwa 40 000 bis 100 000 E zeigt in der Tiirkei mehr und mehr auch die innerstadtischen jenigen die Merkmale, im westlichen und mittleren Europa gewohnlich schon der kleineren Mittelstadt zukommen, wie die Bildung von Subzen tren von und innerstadtischen offentlichen Verkehrs mitteln. Denn bei dieser Grofie des Stadtkorpers noti gen die Entfernungen nun auch hier zu solchenEinrich Unter tungen. den Verhaltnissen gegenwartigen sind fast alle diese Stadte in der Tiirkei Provinzhauptstadte. Entsprechend grofi ist ihre zentralortliche Bedeutung. Eine besondere Stellung nehmen die 10 Stadte ein, die 1965 Einwohnerzahlen zwischen 100 000 und etwa 250 000 hatten. Wie auch in der iibrigenWelt sind diese Orte noch keine wirklichen Grofistadte. Sie kon nen wohl am besten als iibergrofieMittelstadte bzw. als werdende Grofistadte bezeichnet werden. Es fehlt ihnen noch jeneWeitlaufigkeit des Verwaltungs- und und Geschaftszentrums, jene Entferntheit ausgedehn terWohnviertel die in echtenGrofistadten dem Ein heimischenweite Wege zur Erreichung des stadtischen Kernbereiches und dem Fremden merkliche Miihe des Zurechtfindens aufnotigt. Es fehlen diesen iibergrofien zumeist Mittelstadten auch noch grofiere 1965 und in der Tiirkei Bevolkerungsverteilung Subzentren, seit 1935 167 ihre Entwicklung wurden ehen Angaben durch hinzugefiigte in unserer Weise in folgender Karte Signaturen ausgesprochen. 1935 bis 1965 erfolgteAnderung der landlichen Bevolkerungsdichte wurde in 5 Stufen gegliedert, nam lich in eine Stufe mittelstarker Bevdlkerungszunahme und in je zwei Stufen verschieden stark iiberdurch Die schnittlicher verschieden bzw. stark unterdurchschnitt licherZunahme bis Abnahme. Bei Anwendung der gleichen Art der Abschatzung der landlichen (im Sinne von landwirtschaftlichen)Be volkerung in beiden Zahljahren standen den etwa 21,8 Mio der Landbevolkerung von 1965 im Jahre 1935 etwa 12,7 Mio gegeniiber. Das ergibt Gesamt einen wert bzw. Mittelwert fiir die Zunahme der landlichen (landwirtschaftlichen) Bevolkerung der Tiirkei in die sen 30 Jahrenvon etwas iiber70% desWertes von 1935. Unter Beriicksichtigung der in den verschiedenen Ge bieten tatsachlich der Be Unterschiede vorkommenden volkerungsentwicklung und in der Absicht, vor allem die vom Mittelwert der Bevolkerungszunahme deutlich abweichenden Gebiete hervortreten zu wurden lassen, folgende Kategorien der Zunahme der landlichen Be volkerung unterschieden: Man kann von praktisch fehlender Zunahme spre chen,wenn die Zunahme weniger als 10% desWertes d. h. solche, die mehr als nur kleinstadtische Aufgaben erfiillen.Damit ist in diesem Stadium der Stadtent von zu ver 1935 ausmacht, oder wenn gar Abnahme zeichnen ist. 10% bis 40% Zunahme gegeniiber dem wicklung auch jene Anonymitat des Einzelnen inner halb der Stadt, die fiirwirkliche Grofistadte so typisch Wert von 1935 wird als gering zu bezeichnen sein.Der ist,und die hochstens durchNachbarschaftsbeziehungen ziemlich breite Spielraum von 40% bis 90% Zunahme der innerhalb wird, noch einzelnen nicht starker Wohnviertel ausgebildet. Da abgeschwacht es noch kaum Subzentren von grofierer Leistungsfahigkeit gibt, so kommt man zu alien doch insHauptzentrum Uber das oben wichtigeren Betatigungen eben und begegnet sichdort. gekennzeichnete Entwicklungssta dium der iibergrofien Mittelstadt bzw. der werdenden Grofistadt waren in der Tiirkei 1965 nur 4 Stadte zahlenmafiig wie dem Charakter nach schon zu echten Grofistadten angewachsen, namlich Adana mit fiir je nes Jahr 290 000 E, Izmir mit 412 000 E, Ankara mit 906 000 E und Istanbul mit fast l3/4Mio E. Sie sind in der Karte durch besondere Signaturen hervorgeho ben. Bursa mit damals 212 000 E lag nichtmehr weit darunter. Inzwischen istdie Vergrofierung in alien die sen Orten kraftig weitergegangen. 1968 dieMillionengrofie erreicht. 5. Darstellung der Entwicklung der teilung zwischen 1935 und 1965 Ankara hat schon Bevolkerungsver schon eingangs hervorgehoben, ist es bei einer Betrachtung der Bevolkerungsverteilung eines Landes Wie besonders wunschenswert, auch eine Vorstellung iiber den Entwicklungsgang zu gewinnen, den die Bevolke rungsverteilung genommen hat, bzw. nimmt. Fiir die Tiirkei erlauben die eingehenden Zahlungen von 1935 und 1965 einen regional differenzierenden Vergleich fiirdie Entwicklung wahrend des dazwischen liegenden Zeitraums von 30 Jahren. Die diesbeziigli kann durchschnittlich oder mittelstark werden. genannt 90 bis 150% Zunahme waren als stark, iiber 150% Zu nahme der landlichen Bevolkerung gegeniiber dem Wert von 1935 als sehr stark anzusehen. In unserer Karte sind die betreffendenKategorien dadurch ausgedriickt, dafi indie betreffende Ilce-Flache ein Gleichheitszeichen = gesetzt wurde, sofern die Zu nahme der landlichen Bevolkerung mittelstark war, sich also zwischen 40% und 90% der landlichen Be volkerungszahl von 1935 hielt. Bei geringer Zunahme (10 bis 40%) ist das Zeichen mit einem nach untenwei sendenQuerstrich versehen, bei praktisch fehlenderZu nahme (unter 10% oder Abnahme) mit zwei solchen Querstrichen. Bei starkerZunahme von 90% bis 150% istdas Signum mit einem nach oben weisenden Quer strich ausgestattet, bei sehr starker Zunahme 150% mit zwei entsprechenden Querstrichen. von iiber Wo Ilce-Flachen so klein sind, dafi die Hinzufiigung des die Bevolkerungsentwicklung ausdriickenden Zei chens Schwierigkeiten bereitet, da wurde dieses Zei chen weggelassen, wenn es mit dem in einem ahnlich beschaffenenNachbar-Ilce enthaltenen Zeichen gleich lautend ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn das betreffende lice aus der Teilung eines alteren grofieren lice hervorgegangen ist. In diesem Falle weist ein Pfeil auf dasjenige lice hin, das vor der Teilung namen gebend war, das auch nachher meist die grofiereFlache und Bewohnerzahl aufweist und das stetsmit einem Signum fiir die Bevolkerungsentwicklung versehen ist. 168 Erdkunde Band XXVI Wie fast uberall auf der Erde haben auch in der Tiirkei die Stadte in den verflossenen Jahrzehnten an stark Bevolkerungszahl und zugenommen, zwar noch wesentlich starker als die Landbevolkerung. Wahrend die Gesamtbevolkerung zwischen 1935 und 1965 um etwa 95% des Bestandes von 1935 zunahm, die Land bevolkerung in dem vorher erlauterten Sinne jedoch nur um etwas iiber 70%, weist die Statistik von 1935 3,8Millionen Stadter, die von 1965 10,8Millionen auf. Beide Male sind alle auch noch so kleinen hilfszentralen Orte aber der Zunahme Das Mafi mitgerechnet. wenn nicht wesentlich, man sich andert die Orte von mussen. werden zuruckgefiihrt Um einen regionalen Uberblick iiber das Wachstum der Stadte zu gewinnen, ist es erforderlich,diese ein zeln zu und betrachten, zur des Wich Hervorhebung tigsten zweckmafiig, statt der Gesamtzahl aller 1965 in der Statistik aufgefiihrten 621 Stadte und stadtar tigen Siedlungen nur die grofieren von ihnen, namlich die damals 178 Orte von uber 10 000 E insAuge zu fassen. Bei diesen liegt die mittlere Bevolkerungszunahme in der Zeit von 1935 bis 1965 zwischen 100% und 150% desWertes von 1935. Diese erheblich unter dem oben angegebenen Gesamtwert fiir die Zunahme der stadtischenBevolkerung liegendeVerhaltniszahl ergibt sich verstandlicherweise daraus, dafi bei allenthalben erfolgender Zuwanderung vom Land zur Stadt sich bei kleinen Orten viel rascher hohe Zuwachsraten im zur Verhaltnis vorher Bewohnerschaft vorhandenen ergeben als bei grofien. Berucksichtigtman entsprechend der obigen Uberle gung in unserer Karte nur die Stadte von mehr als 10 000 E, so erscheint die folgende Stufengliederung des Wachstums sachgerecht: die Lag von Zuwachsrate Stadten in der Vergleichszeit zwischen 50% und 100%, so ist sie als schwach,bei unter 50% als sehr schwach zu bezeichnen. Zuwachsraten von 150% bis 300% konnen dagegen als stark, solche von iiber 300% als sehr stark angesehen werden. Um auch diese Verhaltnisse in der Karte auszu driicken,wurden die Grofiensignaturen der Stadte bei mittelstarkem, also zwischen 100% und 150% betra gendem Zuwachs nicht besonders gekennzeichnet, bei sehr schwachem und schwachem sowie bei starkem und sehr starkem nur jedoch Zuwachszeichen mit einem Zusatzzeichen 1.Allgemeines Auf die Verteilung der landlichen Bevolkerung wir ken im grofienwie in den Einzelheiten einerseitsNa turgegebenheiten ein, die landwirtschaftlich wichtig sind, einem bestimmte andererseits Beriick Kulturfaktoren. sichtigtman beide, so wird das Bild der Unterschiede der landlichen Besiedlung verstandlich. Wir fassen zunachst die einschlagigen allgemeinen ins Auge, Kulturfaktoren weil ihre Unter regionalen schiede verhaltnismafiig grofiraumig gekennzeichnet werden konnen. Es besteht in der Turkei einmerkliches Gefalle der allgemeinen Volksbildung und der Ver mit trautheit im grofien welches technischen Errungenschaften, von Westen nach Osten gesehen und von nach Siiden gerichtet ist.Die in erheblichem Umfang nichttiirkischeMuttersprache der siidostlichen Landesteile tragt zu diesem Sachverhalt bei. Aufier dem sind die schwer zuganglichen Gebirge zumeist Be reiche ortlich geringererAufgeschlossenheit gegeniiber Norden kulturellen sind Andererseits Neuerungen. die grofie ren Stadte fast iiberall ortliche Ausstrahlungszentren der Volksbildung und der Landwirtschaftstechnik fiir ihren Umkreis. Das gilt gerade auch stark fiir die ostlichen Landesteile. Verwickelter gestaltet sichder Oberblick iiberdie fiir die landliche Besiedlung giinstigen oder weniger giin Er stigen Naturgegebenheiten. kann ausgehen von den grofienReliefkomplexen des Landes. Diese lassen sich in vier Haupteinheiten gliedern. Der erste ist der Tiirkisch-Thrakien namlich Nordmarmara-Bereich, und die Halbinsel von Izmit (Kocaeli). Der zweite bildet den Gebirgsrahmen Anatoliens, bestehend aus den Nordanatolischen Randgebirgen, dem Gebirgsland den Westanatoliens, als Taurus-System zusammenge fafiten Siidanatolischen Randgebirgen von birgsland und dem Ge im Osten. Inner-Ostanatolien Der Ge birgsrahmen umschliefitdie dritte landschaftlicheGrofi der siidlichen Randgebirge, ist endlich Osttaurus, Dem Zentral-Anatolien. namlich einheit, Teil viertens das ostlichen d. h. dem aufieren Osttaurus-Vorland vorgelagert. 2. Die landliche Flachlandern aus der Stadtsignatur als nach unten Zuwachs starkem bzw. schwachem regionalen Unterschiede der Bevolkerungsdichte auf dem Lande C. Die klei besteht Bei Dreieck. zwar roten Dreieck, und entweder gleichseitigen einem voll oder einem Dreichecksrahmen ausge Dies unter ist die Dreiecksrahmenfigur verwendet, bei sehr star kem bzw. sehr schwachem Zuwachs das vollfarbige Bereich versehen. nen Zuwachs Zuwachsgraden weisende Spitze. unter 2000 E oder die von unter 4000 E unberiicksichtigt lafit. Es ergeben sich in jedem Falle Zunahmewerte um 200%. Die Bevolkerungszunahme in den Stadten war also doppelt so grofiwie im Gesamtdurchschnitt des Landes und rund dreimal so grofiwie durchschnitt lich in den landlichen Gemeinden. Es ist klar, dafi so grofie Unterschiede der Bevolkerungsvermehrung in Land und Stadt nicht biologisch zu erklaren sind, son dern dafi sie vor allem auf Zuwanderung vom Land in die Stadte fullten Dreieck. Bei iiberdurchschnittlichenZuwachs graden steht das Dreieck iiber der Stadtsignatur als nach oben weisende Spitze, bei unterdurchschnittlichen Der Bevolkerungsdichte im Nordmarmara hauptsachlich aus niedrigen bis wenig hohen und Plateaus bestehende Nordmarmara Louis: Herbert Die Bereich bietet landwirtschaftlich nur mafiig giinstige Bedingungen. Er liegt an der Nordgrenze der medi terranen und Subtropen steht daher unter noch dem Einflufi hoher Sommerwarme und fiihlbarer Sommer diirre. Aber er geniefit kaum mehr die Wintermilde des Mediterranklimas. Denn in der Gebirgsliicke zwi schen den im Westen Rhodopen und den Nordanato imOsten gehen zur Winterszeit lischenRandgebirgen hin iiber den Nordmarmara-Bereich Kaltlufteinbriiche weg. Daraus wird verstandlich, dafi Tiirkisch-Thrakien und die Halbinsel Kocaeli nur mafiig dicht besiedelt sind, das Istranca-Gebirge schwach. sogar ausgesprochen Zweifellos tragt auch der Bevolkerungssog des stark wachsenden Istanbul dazu bei. Gerade dies wird durch einige der Signa, welche die Anderung der Bevolke rungsdichte auf dem Lande seit 1935 anzeigen, zum Ausdruck gebracht. Mehrere lice in der Nahe von Istanbul, Ilce soweit sie nicht stark wachsende Stadtrand sind, zeigen namlich eine unterdurchschnittlich schwache seit Bevolkerungszunahme 1935. ein Auch nachteiliger Einflufi der Staatsgrenze gegen Bulgarien und Griechenland macht sich geltend. Mehrere der Grenz-Ilce zeigen imZeitraum 1935 bis 1965 eine un terdurchschnittlichschwache Zunahme der landlichen Bevolkerung. 3. Die landliche Bevolkerungsdichte in den anatolischen Randgebirgen allgemein und inden nordlichenRand gebirgen Fiir den viel grofieren und viel starker differenzier tenReliefkomplex des Gebirgsrahmens von Anatolien lassen sichhinsichtlich der fiirdie landliche Besiedlung wichtigen Naturbedingungen immerhin einige gemein same ziige Ziige und angeben. unteren Hier sind Gebirgsteile, stets die besonders Tal Becken, sie soweit sich gegen die angrenzenden Meere hin offnen,wegen ihres wegen warmeren den Hohen gegeniiber der zusatzlichen Wasserversorgung Sommers und aus ho den heren Gebirgsteilen relativ bevorzugte Siedlungsge biete. Die grofierenHohen dagegen sind wegen der niedrigen Sommertemperaturen, und besonders wenn sie geringenAnteil an Flachgelande aufweisen, zumeist Nachteilgebiete. Innerhalb der so im ganzen gekennzeichneten 1965 und in der Tiirkei Bevolkerungsverteilung sied lungsgeographischen Eigenschaften der Randgebirge sind die nordlichen durch die bei ihnen im Sommer weniger ausgeprochene oder sogar fehlende Diirrezeit besonders in den tieferenLagen zusatzlich bevorzugt. Bei den Kiistengebieten des Nordostens kommt sogar wegen der Abschirmung gegen winterliche Kalteein briiche aus Nordosten durch den Kaukasus noch ein besonders frostarmerWinter als weitere Begiinstigung hinzu. Der Kiistenstreifen am Schwarzen Meer ostlich vom Sakarya ist daher dicht, stellenweise sehr dicht besiedelt und spiegelt damit die fiirdie landwirtschaft licheNutzung besonders giinstigen Klimaverhaltnisse wieder. Diese seit 1935 169 ihre Entwicklung dringen, wenn auch zwi abgeschwacht, schen Sakarya und Kizil Irmak bis in die Langstalun gen und Becken der nordlichen Randgebirge ein. Die hoheren Gebirge selbst aber sind unterdurchschnittlich besiedelt. Wo zwischen Kizil Irmak und Ye?il Irmak das Randgebirge sich erniedrigt und von den Durchbruchs talern gequert wird, und wo es weiter ostlich bis ins von Hinterland Ordu breit plateauartig ist, gestaltet da reicht dichte bzw. uberdurchschnittlicheBesiedlung von der Kiiste bis an den Binnenabfall des Randge birges gegen heran. Zentral-Anatolien 'Ostlichvon Ordu dagegen wird das Kiistengebirge zum geschlossenen Hochgebirge mit Gipfeln von oft iiber 3000 m. Hier bleibt die dichte bis sehr dichte Be siedlung auf die Fufiregion bzw. die unteren Flanken des Gebirges an der Kiiste beschrankt. Das eigentliche Hochgebirge bildet mit diinner Besiedlung eine Sied zum Landesinneren. lungsscheide ostlich von Trabzon unterbrochen Wo zu sie, wie z. B. siid sein scheint, da ist die Aussage des Kartogramms der landlichen Bevolke rungsdichte dadurch gegeniiber der Wirklichkeit ent stellt, dafi hier die Ilce-Flachen, auf denen das Karto gramm beruht, fiirwirklichkeitsnahe Aussagen immer noch zu grofi sind. In den betreffenden Ilce-Flachen sind Teilraume mit hoher und niedriger Bevolkerungs dichte vereinigt, deren rechnerischerMittelwert fik diese lice uncharakteristisch ist. Die Bevolkerungszunahme wahrend der 30 Ver gleichsjahre zeigt charakteristische Unterschiede. Sie war in den am dichtesten besiedelten nordostlichen Kiistengebieten mindestens durchschnittlich,vielfach so gar stark oder sehr stark. Dagegen standen die im ganzen weniger dicht besiedelten mittleren Kiistenab schnitte zwischen Sakarya und Ye?il Irmak deutlich war Hier zuriick. vielfach eine unterdurchschnittliche zu verzeichnen. Bevolkerungszunahme Nur in der Um gebung des Bergbaugebietes von Zonguldak und in der von Nachbarschaft Samsun, der aufbliihenden Hafen stadt an der tiirkischenSchwarzmeerkiiste, gab es stel lenweise me. Noch starke und sehr starke Bevolkerungszunah deutlicher blieben die weiter landeinwarts gelegenen Teile der nordlichen Randgebirge in der Bevolkerungszunahme zuriick, und zwar sowohl die Hochlagen wie die Talungen und Becken. Hier gab es neben durchschnittlicher sehr gar zweifellos schwache vor allem vielfach Zunahme. nur oder schwache Dieser auf Abwanderungen Sachverhalt aus so ist diesen starkerverharrenden in die wirtschaftlich neu belebten Gebiete zuriickzufiihren.Dabei bieten aber die inneren Bereiche immittleren Teil derNordanatolischen Rand gebirge der landlichen Besiedlung von Natur aus ver haltnismafiig giinstige Bedingungen. Dafi dieser Raum sich zur Zeit nicht starker entwickelt, liegtwahrschein lich an seiner bisher erst schwachen, durch bedeutende orographische Hindernisse beeintrachtigten Verkehrs erschliefiung.Hier sollten in Zukunft Verbesserungen moglich sein. 170 Erdkunde Band XXVI 4. Die landliche Bevolkerungsdichte schenGebirgsland Das von Westanatolien Gebirgsland ausgesprochene irnwestanatoli zeigt starker als die nordlichen Sommerdiirre Rand gebirge. Trotzdem bietet es der landlichen Besiedlung im ganzen gesehen, bessere Naturbedingungen. Sie be stehen in dem verhaltnismafiig weit grofierenAnteil an Tiefgebieten, die zudem durch ihre uberwiegend west-ostliche Langserstreckung und ihreOffnung nach Westen den regenbringendenWestwinden der kiihlen Jahreshalfte das Eindringen erleichtern. Sie bestehen weiter in der gegeniiber den nordlichen Randgebirgen siidlicherenGesamtlage Westanatoliens. Diese bewahrt hier die Tiefgebiete mehr als in den nordlichen Rand gebirgen vor winterlichen Kalteeinbruchen aus Norden bzw. Nordwesten. Die hochgelegenen Teile des westlichen Gebirgslan des endlich, insbesondere dieWestanatolische Gebirgs schwelle ostlich der Region der agaischen Graben ent halten weite Flachlandschaften, in denen die mediter rane Sommerdiirre durch die etwas kiihlereHohenlage und durch ortliche Sommergewitter gemildert wird. Das sind fiir die landliche Besiedlung verhaltnismafiig giinstigeGegebenheiten. Entsprechend diesen Naturbedingungen weisen im Gebirgsland von Westanatolien die grofien gegen die uberdurch Agais geoffneten Grabenlandschaften schnittlichebis dichte Besiedlung auf mit dem Schwer punkt in der Umgebung von Izmir. Dieser Sachver halt wiirde noch deutlicher herauskommen, wenn die die Grabengebiete umfassenden Verwaltungseinheiten nicht gleichzeitig auch noch diinn besiedelte Hohen der die Graben trennendenHorstgebirge mit einschlos sen. Trotzdem fallt auf, dafi die landliche Bevolke rungsdichte in den Grabengebieten Westanatoliens merklich hinter den grofiten an der nordostanatoli schen Schwarzmeerkuste erreichten Dichtewerten zu wertes des Doch Gesamtlandes. die gerade weniger dicht besiedelten Gebiete in der Umgebung von Izmir z. T. hatten nur schwache, Zunahme schwache sehr ja aufzuweisen. Bei ihnen diirfte Abwanderung nach Izmir eine erheblicheRolle gespielt haben. Nur schwa war che Bevolkerungszunahme der Westanatolischen auch zu Schwelle stellenweise auf beson verzeichnen, ders in deren siidlichem Teil, welcher bereits etwas geringereNiederschlage erhalt als derNorden. 5.Die landliche Bevolkerungsdichte siidanatolischenRandgebirge im Bereich der Das System der siidlichenRandgebirge Anatoliens, das Taurus-System ist sowohl dem Relief nach wie seiner nach zum Meer Lage recht verschie in mehrere dene Teilabschnitte gegliedert, wobei die Gliederung nach der Lage zum Meer die Formengliederung iiber lappt. Da beide Arten der Gliederung siedlungsgeo graphische Bedeutung haben, mufi kurz von ihnen ge sprochen Den werden. Formen nach reihen sich ein kleiner, SW-NO streichender vom westlich Westtaurus, von Antal Golf ya und der Egridir Furche, ein mittelgrofier, bogen formigerMitteltaurus, der ostwarts bis zur Tekir und reicht Graben-Pozanti-Storung Osttaurus aneinander, der seinerseits ein sehr grofier nordliche in eine Flucht von Gebirgen, den Inneren Osttaurus und in eine siidlicheFlucht, den Aufieren Osttaurus aufgeglie dert ist und sich bis zur tiirkischenOstgrenze verfol gen lafit. Westtaurus birge. und Innere Der sind Kiistenrandge Osttaurus beginnen Mitteltaurus der Aufiere wie beiderseits des Golfes von Iskenderun und streichen nordostwarts ins Binnenland hinein. Daher bilden des Osttaurus des und Mitteltaurus Westtaurus, zusammen Taurus-Systems; die die weiter Teile kustennahen Absehnitte die mediterranen landeinwarts folgen den Teile des Osttaurus konnen als binnenlandische ruckbleibt. Erst die spatere Entwicklung wird zeigen, werden. bezeichnet des Taurus-Systems Absehnitte ob hier allein das durch Sommerregen begiinstigteKli ma der nordostanatolischen Kiiste die Ursache bildet, Hierbei iibernehmen fiir diesen ostlichen Binnenland raum der Tiirkei die Strange des Aufieren Osttaurus oder ob inWestanatolien immernochNachwirkungen der durch die Aussiedlung des einstigen griechischen allein die Rolle der siidlichenRandgebirge Anatoliens. Die Strange des Inneren Osttaurus dagegen gehen in entstandenen Bevolkerungsvermin Bevolkerungsteils derung vorliegen. Bemerkenswert ist in diesem Zusam menhang aufierdem, dafi die unmittelbare Kiiste West anatoliens, ganz besonders die Halbinsel von Urla westlich Izmir, teilweise diinner besiedelt ist als das Kiistenhinterland. Leichter verstandlich, weil durch verhaltnismafiig be giinstige landwirtschaftlicheNaturgegebenheiten Bevol durchschnittliche ist die grofienteilsgut griindet, kerungsdichte auf derWestanatolischen Schwelle, dem zwischen der westanatoli breit gebauten Hochland schenGrabenregion imWesten und dem Ober-Sakarya Becken im Osten. Die Zunahme der Bevolkerungsdichte auf dem Lan de hielt sich inWestanatolien wahrend der uberschau baren 30 Jahre uberwiegend in der Nahe des Mittel von Inner-Ostanatolien das Gebirgsland Abschnitten In den mediterranen ein. des Taurus-Sy stems kommen am Kiistensaum die Vorziige des Me diterranklimas fiir die Besiedlungsmoglichkeiten voll zur Geltung. Aber dieser Kiistensaum ist ostwarts bis Mersin nur schmal, auch wenn man, was siedlungsgeo graphisch gerechtfertigt ist, aufier den kleinen jungen Schwemmlandebenen auch das anschliefiende Jungter und Silifke tiar-Hiigelland und etwa zwischen Alanya aus die auch Nichtkarstgesteinen aufge naturgemafi bauten Steilkiisten Hier rungsdichte. sprechend zum Kiistensaum mit hinzurechnet. gibt es etwas iiberdurchschnittlicheBevolke Dies kommt zum Ausdruck. in unserer Denn Karte einerseits nicht ist dieser ent Kii stenstreifen sehr schmal, die Ilce-Flachen, auf deren Herbert Louis: Die in der Tiirkei Bevolkerungsverteilung 1965 und ihre Entwicklung seit 1935 171 zwar stattliche erreichen ortlich und Ergani-Taurus Statistik die Darstellung beruht, reichen aber von der Kiiste betrachtlichweit landeinwarts; andererseits ist Hohen, sie sind aber im ganzen niedriger und weniger diese, auf mediterrane volkerungsvermehrung Sonderkulturen teilweise gestiitzte erst ganz jung. stark war, wahrend in den landeinwarts Dem westlichen schwache angren zu ver Bevolkerungszunahme Kiistensaum bevorzugten und mittleren Taurus steht sowie n'amlich in den Aufier dem sind sie durch niedrige Querpasse und Quertaler, von denen das Durchbruchstal des Frat (Euphrat) nur das grofiartigste ist, sowie durch haufigere Langstaler zuganglicher als jene; endlich sind auch hier reineKalk gesteine seltener.Die Winter sind in den Talern und Becken kalt, die Sommer sehrwarm, dazu istwenig stens die kaltere Jahreshalfte in diesen Randgebirgen gegeniiber dem Flachland im Siiden niederschlagsreich. So istzu verstehen, dafi dieser Teil der siidlichenRand gebirge Anatoliens auf grofiere Strecken iiberdurch schnittlichbesiedelt ist,und dafi er sogar imVergleichs zenden lice fiir die gleiche Zeit neben normaler auch ausgesprochen ist. zeichnen und Mitteltaurus. breit Im merhin lafit die Karte erkennen, dafi in den Kiisten Ilce die Bevolkerungszunahme hier seit 1935 normal bis als der West- Be im anschlie entwickelt fienden, gegen die Adana-Ebene auslaufenden Teilen des Inneren Osttaurus das Gebirge als Siedlungsraum rechtbenachteiligt gegeniiber.Die Hauptursache dafiir eine zeitraum weithin starke Bevolkerungszunahme aufzuweisen hat. Erst weiter ostlich in denjenigen Ab liegt in der Gesteinsbeschaffenheit. In diesen Abschnit ten des Taurus sind verkarstungsfahige Kalke sehr schnitten,die das Becken von Mu? und den Van See stark am Aufbau beteiligt. Trotz hoher Niederschlage im Siiden begleiten, wird die Bevolkerungsdichte ge in der winterlichen Jahreshalfte herrscht in den Hohen ring und im aufiersten Siidosten des Landes, imHak Wassermangel. Erst in den tiefen Engtalern gibt es kari Gebiet, wird sie sehrgering. starke Karstquellen. Doch hier fehlt es an Raum zur In diesen Abschnitten wird der Aufiere Osttaurus wieder breiter und hoher. Das Hakkari-Gebiet birgt Entwicklung grofierer Siedlungsgebiete. Nur verein zelte Beckenlandschaften sind hier besser gestellt. mit iiber 4000 m sogar die hochsten und zugleich sehr Daher zeigt die Karte uberwiegend unterdurch tief zertalten nicht-vulkanischen Gebirge der Turkei. schnittlicheDichte der landlichen Bevolkerung und, Doch diirften die hiermit der Besiedlung erwachsenden wie schon angedeutet, verschiedentlich auch eine un Schwierigkeiten nicht die einzige Ursache der sehr ge terdurchschnittlicheZunahme wahrend der iiberblick ringen Bevolkerungsdichte sein.Hier wirkt sich einer baren 30 Jahre.Die in Erscheinung tretende schwache seits das friiher erwahnte mit im Siidosten erheblichen Anteilen nichttiirkischerMuttersprache einhergehende Bevolkerungszunahme ist in diesen wie in vergleich baren anderen Gebieten jedoch nicht biologisch zu deu aus. Aufierdem nordwest-siidostliche Kulturgefalle ten, sondern sie kommt durch Abwanderung in die diirften auch staatliche Eingriffe in den Besiedlungs Stadte sowie in landwirtschaftlich ertragreichereGe stand als Folge politischerUrsachen mit fiirdie niedri biete zustande, in denen noch menschliche Arbeits ge Bevolkerungsdichte verantwortlich sein. Aber ge krafte fiir IntensivkulturenAufnahmen findenkonnen. rade die am schwachsten besiedelten Gebiete inHak Grofiere Gebiete giinstiger landwirtschaftlicherNa kari zeigen seither, d. h. in den 30 Vergleichsjahren turbedingungen und bereits uberdurchschnittlicher eine relativ genommen aufierordentlich starke Zunah landlicher Besiedlung, die sich in Zukunft weiter ver me der Bevolkerung. starkenwird, treten ringsum den Golf von Iskenderun auf. Es sind die Adana-Ebene, die grofie Aufschut 6. Die landliche Bevolkerungsdichte im Inner-Ost tungsebene der Fliisse Seyhan und Ceyhan, einschliefi anatolischen Gebirgsland lich der sie umrahmenden Jungtertiar-Hiigellander, Der Gebirgsrahmen von Anatolien schliefit sich im fernerdie Flanken des Amanos Gebirges und des Yay Osten durch das Inner-Ostanatolische Gebirgsland, das zu von bis etwa Hohen 1000 m, endlich der ladag Hatay den Raum Graben. Der Amanos ist das westlichste und daher am mei sten mediterran beeinflufiteGlied des Aufieren Ost taurus5). Die iiberdurchschnittliche, stellenweise sogar hohe Bevolkerungsdichte, die hier bis in betrachtliche Hohen vorhanden ist, kontrastiert merklich mit den geringen Bevolkerungsdichten in den iibrigen kiisten nahen Teilen des Taurus-Systems. Wahrscheinlich liegt die Hauptursache dafiir in dem beim Amanos hohen Anteil anNichtkarstgesteinen. Die ostwarts folgenden Abschnitte des Aufieren Osttaurus, die Ketten von Maras und die desMalatya 5) Die Frage der strukturellen mufi hier aufier Betracht bleiben. Sonderstellung des Amanos zwischen dem Nordostanatolischen Kiisten hochgebirge imNorden und dem Aufieren Osttaurus im Siiden erfiillt.Dieses Inner-Ostanatolische Gebirgs land baut sich in seinen nordlichen Teilen aus Gliedern auf, die tektonisch als innere Strange der nordlichen Randgebirge aufzufassen sind. An sie schmiegen sich im Siiden die Strukturglieder des Inneren Osttaurus, doch istdie Abgrenzung beider gegeneinander umstrit ten.Dies riihrt zum Teil davon her, dafi grofie jung tertiare und quartare Lava- und Tuffdecken die Rau me zwischen den hoher aufragenden Gebirgsgliedern erfullen und dadurch die Verfolgung der Strukturzu sammenhange erschweren. Nach Osten nehmen die jungvulkanischenMassen an Ausdehnung zu. ImHoch land von Kars, imHochland des oberenMurat und um den Van See handelt es sich um von Einzelvulkanen 172 Erdkunde Band XXV1 nur noch stellenweise von iiberragte und turen durchragte vulkanische Hochlander. In diesem mannigfaltig gestalteten wie Faltungsstruk Inner-Ostana tolischenGebirgsland sind auch die tiefstenBecken und Taler so hoch und so stark gegen das Meer abgeschlos sen, dafi allenthalben harte und mehr oder weniger Winter schneereiche Die herrschen. in den aber warm, Sommer sind zwar von Hochlandern ausgedehnten iiber 1700 ja iiber 1800 m rechtkurz. Als Siedlungsraume bevorzugt sind daher die gro fieren Becken, Talziige und niedrigeren Berglander z. B. um Malatya, ElazTg und am Kelkit und oberen Die Qoruh. auf der Ilce-Mittelwerte Bevolkerungs dichte gegriindete Darstellung der Karte vermag dies allerdings nicht uberall gebiihrend zum Ausdruck zu bringen, namlich dort nicht,wo, wie z. B. am mittleren ?oruh oder im Becken von Erzincan die bevorzugten Gebiete so schmal sind, dafi das lice, dem sie angeho ren, grofie Teile des angrenzenden, diinn besiedelten Gebirgslandes mit umfafit. Von den ausgedehnten Hochlandern ganz imOsten des Landes zeigt das nordliche, das Hochland von Kars, trotz seiner grofien Meereshohe noch gut mittel dichte Bevolkerung, und diese hat auchwahrend der 30 Vergleichsjahre kraftig zugenommen. Das Hochland von Kars stellt sich also giinstiger dar als die sudlicher gelegenen Hochlandgebiete am oberen Murat und um den Van See. Hier diirften noch Nachwirkungen des des Untergangs armenischen am Bevolkerungsteils Ende des erstenWeltkrieges zu verspiiren sein, ebenso das vorher erwahnte allgemein niedrigere Bildungs niveau der zum grofien Teil mit kurdischer Mutter sprache aufwachsenden Bevolkerung. 1935 Zwischen und 1965 hat die Bevolkerungsdichte hier aufierge wohnlich stark zugenommen. lich hinter der des Hochlandes zustehen. An den Ufern Sie brauchte wahrschein von Kars nicht zuriick des Van-Sees, die entschieden lokalklimatisch begunstigt sind, ist die Bevolkerungs dichte merklich grofier als in der Umgebung. Doch kommen auch diese schmalen Streifen starkerer Besied lung in der auf den Ilce-Mittelwerten beruhenden Kar tendarstellung noch nicht zum Ausdruck. 7. Die landliche Bevolkerungsdichte in Zentral-Anato lien umgebenden Randgebirgen gegeniiber, auch im Vergleich mit dem sehr binnenlandisch gepragten In Den ner-Ostanatolien, nimmt Zentralanatolien sowohl nach Relief und Klima wie siedlungsgeographisch eine deut licheSonderstellung ein. Das Relief Zentral-Anatoliens ist grofiraumig an gelegt. Geraumige Becken und Talziige, Jungtertiar Tafellander, Rumpfschwellen, mafiig aufragende Ge birge und einige hohe vulkanische Einzelberge bestim men in weitraumigem Wechsel das Bild. Infolge der allseitigen Gebirgsumrahmung und der ansehnlichen Hohe auch der tiefgelegenenTeilgebiete sind dieWin ter trotz der subtropischen Breitenlage nirgends mild in den rings benachbarten son Kiistentieflandern, dern kalt und zwar in verschiedenen Jahren in recht verschiedenem Mafie. Die Sommer dagegen sind sehr warm und dazu trocken.Die auf die winterliche Jah reshalfte konzentriertenNiederschlage sind iiberall ge ringer als in den umgebenden Randgebirgen. Sie neh men im allgemeinen nach der Tiefe ab. Zum Gliick fiir das Land reichen die Niederschlage in den Hochlagen von Natur noch zu Waldwuchs, in den tieferenGe bieten iiberall noch fiir Steppenvegetation. Wirkliche Trockenwiisten fehlen. Der Niederschlagsempfang hangt allerdings nicht allein von der Hohenlage ab, sondern zusatzlich auch von der genaueren Breitenlage und von derHohe und Konfiguration der ortlich umrahmenden Randgebirge oder von im Inneren der den Gebirge. An den Zentral-Anatolien Saumen dieser aufragen treten ge Gebirge wohnlich Bache in die Umgebung aus und begriinden damit Stellen landwirtschaftlicherund damit auch sied Im Bevorzugung. lungsgeographischer ist ganzen je doch fiirZentral-Anatolien die Regel, dafi unterhalb von etwa 1200 m die Besiedlungsmoglichkeiten um so ungiinstiger je tiefer man werden, geht. Darin aufiert sich ein erheblicherUnterschied zu den Verhaltnissen von des Gebirgsrahmens Inner-Ostanatolien. zu auch Anatolien, in denen Fiir die Teilgebiete Zentral-Anatoliens ergibt sich hiernach im grofien folgendes: Der Siiden Zentral-Ana tolienswird zum grofitenTeil von den grofien abflufi losen Becken von Konya und des Tuz Golii sowie von der zwischen Aufragungen ihnen besetzten gelegenen Schwelle von hoheren einzelnen von Obruk eingenom men. Hier gibt es die geringstenNiederschlage und da mit die von benen den wenn schwierigsten Siedlungsbedingungen, am Taurusrande durch kraftige Bache Moglichkeiten der man gege Schwemmkegel-Bewasserung absieht. In Obereinstimmung hiermit hat das Gebiet nur geringe,westlich vom Tuz Golii und um Karapinar sogar sehr geringe Bevolkerungsdichte. Eine Ausnah me bilden die etwas besser besiedelten Randgebiete des Taurus um Aksehir. Die inWahrheit ortlich ahnlichen Verhaltnisse bei Konya, (Jumra,Karaman und Eregli konnen wegen der in diesen Gebieten sehr grofien und unserer Karte uberwiegend diinn besiedelten lice in nicht zum Ausdruck kommen. Wahrend der 30 Vergleichsjahre seit 1935 hat die in Bevolkerung dieses Teils von Zentral-Anatolien den diinn besiedelten Gebieten normal, in den sehr diinn besiedelten sogar stark bis sehr stark zugenom men. Dies war die Folge des mit dem Ausbau von Stra fien und Fahrwegen sowie der vermehrten Erschlie fiung von Nutzwasser hier ermoglichtenNeugnindung von Siedlungen und eines gewaltig erweiterten Ge treidebaus. Trotzdem hat sich, absolut genommen, der Abstand der Bevolkerungsdichte dieserUngunstgebiete zu der der dicht besiedelten Bereiche des Landes in der Vergleichszeit fiert. nicht verringert, sondern noch vergro Louis: Herbert Die in der Tiirkei Bevolkerungsverteilung Ostlich vom Tuz Golii und Konya Becken imRaum von Kayseri und Nigde herrscht ein Nebeneinander von sehr hohen dem Erciyas und besonders Vulkanbergen, von Becken und von ehemaligen dem Hasan Dag, iiber 1200 m hoch gelegenen Tuff platten. Das bewirkt weithin gunstigere Siedlungsverhaltnisse. Sie kommen in gut durchschnittlicherBevolkerungsdichte und in ei ner stellenweise starken in der Bevolkerung Zunahme der Vergleichszeit zum Ausdruck. Das ostlichste Glied des sudlichen Zentral-Anato lien, das Zamanti- ostnord und Ober-Tohma-Gebiet, ostlich von Kayseri wird durch die beiden genannten Fliisse inDurchbruchen durch das Taurus-System zum Mittelmeer Teil von zum entwassert. In diesem bzw. Persergolf Zentral-Anatolien die Hochlander erlangen 1965 und ihre Entwicklung seit 1935 173 lung durch.Das Gebiet des oberen Kizil Irmak endlich liegtmit grofitenteilsuber 1200 m so hoch, dafi in ihm wieder die Tallagen von der Besiedlung bevorzugt werden. Uberwiegend ist die Bevolkerungsdichte ge ring, doch etwa unterhalb von Sarki?la stellen sich gut durchschnittlicheDichte werte ein. Wahrend im siidlichenZentral-Anatolien die Bevol kerungsdichte zwischen 1935 und 1965 iiberwiegend durchschnittlichbis stark, stellenweise sogar sehr stark zunahm, zeigen sich im nordlichenZentral-Anatolien in erheblicherVerbreitung unterdurchschnittlicheZunah men der landlichen Bevolkerung. Sie treten in derNa he der stark gewachsenen Stadte Eski?ehir und Sivas und aufierdem angewachsenen im weiteren Ankara extrem ganz diirfte hier Ab des Umkreis auf. Demnach und Gebirgsaufragungen mit zumeist iiber 1500 m sol nach den grofien Stadten ha wanderung stattgefunden cheHohen, dafi hier anders als im Konya- und Tuz ben. Golu-Gebiet die Talweitungen und Becken langs der 8.Die landliche Bevolkerungsdichte imOsttaurus-Vor beiden Fliisse bevorzugte Siedlungsbedingungen bieten. land In unsererKarte kommt dies freilichwegen der Grofie der Ilce-Flachen nicht zum Ausdruck. Die Bevolke Im Siidosten der Tiirkei, aufierhalb des Gebirgsrah mens von Anatolien Seine rungsdichte ist imMittel uberall gering, ihreZunahme liegt das Osttaurus-Vorland. zwischen 1935 und 1965 war ungefahr durchschnittlich. Relief- und Landschaftsgliederung ist grofiraumig.Die Im Norden Zentral-Anatoliens reihen sich Land Siedlungsbedingungen andern sich einerseits mit den schaftenaneinander, die durch die Flufidurchbriichedes Niederschlagsmengen, aber auch andererseits hangen von den Bodenverhaltnissen ab. Sakarya und Kizil Irmak hydrographisch nach Nor an das Meer den sind. Von Schwarze Die Niederschlage sind am Gebirgsrande etwas reich angeschlossen West nach Ost sind esmit gegeniiber dem Siiden etwas licher als in grofieremAbstand von ihm. Sie nehmen von West aufierdem nach Ost, d. h. mit wachsender hoheren, doch je nach der genaueren Hohenlage wie derum unterschiedlichen das von Niederschlagsmengen Entfernung vom Mittelmeer ab. Sie erhohen sich jedoch ortlich am Karaca Dag und an der Mardin-Schwelle Erhebungen durchragteBecken des oberen Sakarya, die mafiigen nach SW auslaufenden Gebirgsketten von (Tur Abdin), welche beiden Erhebungen das nieder das wellige Ankara, Hochland des Mittel-KTzil-Irmak und das Becken des Bogens (das alte Kappadokien) oberen Kiziil Irmak. Die in ihnen vorhandenen Unter schiede der Siedlungsgunst zeichnen sich auf der Karte der Bevolkerungsdichte ab. Die Hohenunterschiede be deuten hier fiirdie Siedlungsbedingungen, dafimit den Aufragungen grofiere Gebiete, die von Natur Wald tragen konnten, reste vorhanden in denen und das sind, unterbrechen. penland Im Ober-Sakarya-Gebiet heute wenigstens trockenere bleibt Wald eigentliche die Step Bevolkerungs dichte soweit innerhalb der Stufe geringerDichte, dafi die ortlich vorhandenen Unterschiede sich in unserer Karte nicht besonders biet von Ankara ten sich dagegen mit ausdriicken. seinen solche schmalen Unterschiede Im Kettengebirgsge Beckenziigen an. Hier deu erwei sen sichdie Becken, namlich die von (Jubukund Giidiil, als von der Besiedlung mit etwas iiberdurchschnittli chenWerten bevorzugt. Sie sind gegeniiber den beglei tenden Gebirgen fiir die Besiedlung orographisch und durch ihre Bache begiinstigt. Das breit ausladende Hochland gesprochen des Kizil-Irmak-Bogens in seinen hoheren Teilen aus weist dagegen um Kaman, Yoz gat, Sarikaya und Akdagmadeni etwas erhohte Be volkerungsdichte auf. In ihm setzt sichdie in derHohe geminderteTrockenheit als Gunstfaktor fiirdie Besied von Becken schlagsarmere Siiden umrahmen. Diyarbakir im Westen und Dementsprechend haben die Gebiete westlich des Frat (Euphrat) eine verhaltnismafiig hohe, namlich gut durchschnittlicheBevolkerungsdichte. Sie diirfte aber gleichzeitig auch durch die Beschaffenheit des Unter grundesmit beeinflufit sein.Denn derWechsel kalkiger und tonig mergeliger Gesteine schafft hier mehr als weiter imOsten Wasserstellen und tiefgriindigeBoden. Jedenfalls reicht die erhohte Bevolkerungsdichte um Birecik auch nach Osten iiber den Euphrat hinaus recht genau so weit, wie die genannten Untergrundverhalt nisse anhalten. Siidostlich von Gaziantep gibt es in der Tilbe?ar-Ebene auch grofiere Flachen von Alluvial boden, und hier hebt sichdie Bevolkerungsdichte sogar auf iiber 50 E/qkm. Weiter imOsten dehnt sich das grofieKalkplateau von Urfa mit sparlichenWasserstellen und weithin kaum bedecktem Gesteinsuntergrund. Hier ist die Be volkerungsdichte gering und sie bleibt so, auch wo im Umkreis des Karaca Dag etwas hohere Niederschlage und als Untergrund Basaltlaven auf den kaum geglie derten mehr als 1000 m hohen Hochflachen an die Stelle treten. Etwas erhoht, doch immer noch gering ist die Besiedlung in der Alluvialebene von Harran und in kleineren Randgebieten mit besseren Boden, die 174 Erdkunde Band XXVI eingreifen bzw. an sie von Siiden her in die Kalkplatte angrenzen. Dunn ist auch die Besiedlung im Becken von Diyar bakir. Nicht nur die geringeNiederschlagsmenge, auch die nicht einfachenGrundwasserverhaltnisse diirften in mit diesem guten Getreideboden Becken ausgestatteten die Ursache sein. Die Porositat der den Untergrund bildenden Basaltlaven einerseits und ihre Festigkeit andererseits den hier macht zum Grundwasser Zugang schwierig, sofern es nichtwie z. B. bei Diyarbakir selbst durch das tiefeTal des Dicle (Tigris) unmittelbar an wird. geschnitten erst wieder Dichtere Besiedlung weist die Kalk von Mardin schwelle aber auf, auf deren quellenarmen, stellen weise mit guten Boden ausgestat in Karstwannen tetemGebiet bei etwas erhohtenNiederschlagen Reste einer christlichenBevolkerung bis zur Gegenwart iiber dauert haben. Diese Verhaltnisse deuten an, dafi auch anderswo im Osttaurus-Vorland die Bevolkerungsdichte wohl noch etwas zunehmen kann. Dafiir spricht auch, dafi von 1935 bis 1965 im gesamten Raum zumeist eine durch eine sogar war. verzeichnen starke stellenweise schnittliche, zu rungszunahme Ihr Bevolke nur standen vereinzelt, teils in derNachbarschaft der grofien Stad te Gaziantep und Diyarbakir oder sonst in landwirt schaftlich schwachen besonders terdurchschnittlicher un Gebiete Gegenden, Bevolkerungszunahme gegeniiber. 9. Zum Gesamtbild der landlichen Besiedlung Im Gesamtbild der landlichen Besiedlung der Tiirkei bleibt bemerkenswert, dafi die landwirtschaftlich er tragssicherstenund gleichzeitig auch landlich am dichte sten besiedelten der insbesondere Gebiete, nordostana tolischeKiistenbereich, in zweiter Linie auch die land wirtschaftlichen der Vorzugsgebiete eine mindestens Grabenregion, westanatolischen viel durchschnittliche, fach sogar eine iiberdurchschnittlichstarkebis sehr star haben. aufzuweisen ke Bevolkerungszunahme Auch die am wenigsten besiedelten Gebiete des Lan die des, Hochlander Teile trockensten am oberen Murat die Zentral-Anatoliens, und um den Van-See in Inner-Ostanatolien und das Hakkari-Gebirge des Aufieren Osttaurus weisen grofienteils eine starke bis das Nordanatolien, in Nord Ege-Marmara-Gebirge westanatolien, viele hochgelegene Siedlungsgebiete des des Mitteltaurus West-, Inneren und An Inner-Ostanatolien. Osttaurus sowie im westlichen Teil von des verengten Gebirgsbundels flacheren Landschaften kom men dazu landwirtschaftlichweniger begunstigte Ge biete im weiteren Umkreis der grofieren und grofien Stadte und gewisse Grenzbezirke an der Grenze gegen Bulgarien, Griechenland und Syrien. In alien diesen Bereichen ist Abwanderung nach wirtschaftlich oder aussichtsreicheren sichtsreicheren vor Gebieten, allem aus vermeintlich den nach bedeuten deren Stadten die Hauptursache fiir die im Endergeb nis hier unterdurchschnittlicheZunahme der Bevolke rung. D. Die Verteilung der stadtischen Siedlungen und das Wachstum der Stadte zwischen 1935 und 1965 l.Der von Grofistadtbereich Istanbul-Bursa-Izmir In den gegenwartig zu hoher Entwicklung des stad tischen Lebens gelangten Landern der Erde pflegen wirkliche Grofistadte in einigermafien regelmafiiger von Streuung etwa hochstens 300 km Maschenweite verteilt zu sein. Innerhalb dieserMaschen stadte, manchmal auch werdende sindMittel zumeist Grofistadte, derart angeordnet, dafi ihrAbstand zum ahnlich gro fien oder grofierenNachbarn gewohnlich nicht iiber 100 km betragt.Ungefahr halbwegs zwischen grofieren Stadten pflegen dann noch mehr oder weniger regel mafiig Kleinstadte eingestreut zu sein. Ist eine solche vorhanden, Stadtestreuung voll entwickelten Stadtenetz so kann mit man von einem Grofistadtzentren sprechen. An solchen Verhaltnissen gemessen, hat die Tiirkei erst eine bescheidene Stadtdichte aufzuweisen. Das ist bei der nur mafiig hohen mittleren Bevolkerungsdichte des Landes und deren sehr ungleicher, sogar bevorzugt peripher verdichteter Verteilung nicht verwunderlich. Nur imNordwesten und Westen hat sichmit den Zentren Istanbul und Izmir sowie mit dem gerade zur heranreifenden Grofistadt Bursa bereits ein, wenn auch etwas weitmaschig ausgebildetes Stadtenetz mit Grofi stadtzentren entwickelt. zunehmende wirtschaftliche Aufwartsentwicklung des Landes wird also einstweilen der Unterschied der na tiirlichenGegebenheiten nicht etwa abgeschwacht, son dern verscharft im Bilde der landlichen Besiedlung Das grofiteZentrum ist Istanbul. Die Stadt ist ge kennzeichnet durch ein starkesWachstum, welches je doch vor allem durch sehr starke Bevolkerungszunah me in den nordlichen,westlichen und siidlichenAufien bezirken, durch starke in den ostlichen und durch nur noch durchschnittliche in den inneren Stadtbezirken bewirkt wird. Mit Istanbul wachsen die grofieren und kleineren bis zu mehr als 100 km entferntenNachbar stadte vor allem imOsten und siidlich des Marmara herausgearbeitet. Meeres sehr starke Bevolkerungszunahme auf. Aber absolut genommen, hat sichder Unterschied der Bevolkerungs dichte auf dem Lande zwischen den diinn und dicht be siedeltenGebieten in der Zeit von 1935 bis 1965 nicht etwa vermindert, sondern stark vergrofiert. Durch die Gebiete unterdurchschnittlicherZunahme der landli chen Bevolkerung waren in der Tiirkei zwischen 1935 und 1965 vor allem Teile des anatolischen Gebirgsrah mens, so besonders die inneren Bereiche des mittleren stark, ja sehr stark, so auch das erwahnte Bursa. Merklich geringer stellt sich die Stadtentwicklung wahrend der Vergleichszeit imWesten von Istanbul dar. Hier leidet Edirne offensichtlichunter der Grenz ziehung am Schlufi der Balkankriege, die ihm einen Louis: Herbert Die in der Tiirkei Bevolkerungsverteilung grofienTeil seines ursprunglichenwirtschaftlichen Ein zugsgebietes nahm. Dieses Schicksal wird die wegen ih rerVerkehrslage historischwie militarisch bedeutende Stadt auch kiinftig behindern. Unverhaltnismafiig schwachwar aber auch in Tiirkisch-Thrakien die Zu nahme der Provinzhauptstadte KTrklareli am Fufie des und Istranca-Gebirges am Marmara-Meer. Tekirdag Dagegen haben die in der Achse des Ergene-Beckens gelegenen Stadte (Jorlu, Liileburgaz und Uzunkoprii trotz ihres weitaus Ranges geringeren immerhin mittelstarkes verwaltungsmafiig namlich besseres, ein Wachstum aufzuweisen. Hierin driickt sichaus, dafi das wirtschaftliche Schwergewicht von Tiirkisch-Thrakien im Ergene-Becken liegt. Es war fiir Thrakien sicher nicht besonders gliicklich, dafi hier ziemlich abseits ge legene Stadte zu bestimmt Provinzhauptorten wurden. Als abseitig mufi sowohl die Randstellung von KTrkla reli zwischen dem Ergene-Becken und dem diinn besie delten Istranca-Gebirge als auch die Kiistenlage von Tekirdag bezeichnet werden. Tekirdag vermittelt ja nichtwie die lebhaftenHafen von BandTrma oderMu an danya schen der Marmara-Siidkuste Istanbul und Westanatolien es steht als Hafen dern den Verkehr bzw. zum in Konkurrenz zwi son Bursa, iibermach tigen Istanbul, welches selbst beste Landverbindungen zum weiteren nordlichenHinterland von Tekirdag be sitzt. Das zweite grofistadtische und stark wachsende Zen trum ist Izmir. In Zusammenhang mit ihm hat sichbe reits seit langem ein System von Mittel- und grofieren Kleinstadten entwickelt, welches den Landwirtschaft lich ertragreichenGraben-Tieflandern des Ege-Gebie tes bei uberwiegend nichtmehr als 50 km Abstand von Stadt zu Stadt ortliche Zentren bietet.Die meisten die ser Stadte verzeichnen eine mittlere Einzelne kerungszunahme. hier bis starke Bevol schwacher wachsende Aufschwung der West Orte diirften aus speziell ortlichenUrsachen imWett streitmit gliicklicherenNachbarn inNachteil sein.Dies verdichtete Stadtenetz endet siidlich vom Graben des Grofien Maander, im Osten am anatolischen Schwelle. Im Norden dagegen steht es iiber das vom Graben des Baku* (Jay nur wenig mehr als 50 km entfernte, in starkemWachstum begriffene BalTkesir bereits in guter Verbindung zum Stadtenetz von Istanbul. Etwas abseits von dieser Region liegt aber die vom Ege-Marmara-Gebirge anatolische Halbinsel erfiillte von (Janakkale. nordwest 2. Die Grofistadtbereiche von Ankara und Adana Die Grofistadt Ankara istmehr als 300 km weit von Istanbul und Bursa entfernt.Sie ist in stiirmischerEnt wicklung (mitmehr als 600% Zunahme 1935 bis 1965) innerhalb einer nur diinn besiedelten Umgebung er wachsen und hat imUmkreis von weniger als 100 km erst zwei in starker Zunahme befindlicheMittelstadte aufzuweisen, Polatli und Kirikkale, sonst nur kleine Kleinstadte. Das durch die Hauptstadtaufgaben mach tig angeregte Ankara hat zwar ein nach alien Seiten 1965 und und ausstrahlendes seit 1935 175 ihre Entwicklung befahrenes dicht System von Fern autobuslinien und von Flugverbindungen nach alien Teilen des Landes entwickelt.Aber es hat bisher,wohl wegen der geringen Bevolkerungsdichte des weiteren Umlandes, noch keinen voll ausgebildeten grofistadti schenBereich mit den dazugehorigen kleineren Nach ins Leben barstadten keine durch rufen konnen. Besatz entsprechenden So an ist auch noch nachgeordneten Stadten verdichtete Anbindung an das Stadtenetz von Istanbul und Bursa herangewachsen, wenngleich iiber das schon genannte Polatli und das mit 1965 174 000 E weiter stark zunehmende Eski?ehir die Richtung fiir die Ausbildung eines zukiinftigen dichteren Stadte netzes bereits erkennbar ist.Dagegen fehlt es gerade an der Hauptrichtung von Ankara nach Istanbul iiber Bolu im Bereich der diinn besiedelten Randgebirge noch ganz an einer bedeutenderen Stadt und aufierdem an grofierenKleinstadten. Die Provinzhauptstadt Bolu ist zwar zwischen 1935 und 1965 stark gewachsen. Aber zu einer grofierenZentrale zweiter Ordnung, wie sie am Wege von Istanbul nach Ankara naher an Istan bul in Izmit und Adapazari schonvorhanden sind und wie sie zur Ausbildung eines vollentwickelten Stadt netzes hier notwendig ware, wird sich Bolu inmitten des diinn besiedelten Gebirgslandes noch auf lange Zeit nicht entwickeln konnen. So nimmt die Hauptstadt Ankara gegenwartig und fiir die nahere Zukunft die Stellung einer machtigen und sehr lebendigen, aber etwas isoliert liegendenGrofistadt ein. In dieserHinsicht ist die Grofistadtstellung des ent fernt gelegenen Adana im Grunde besser abgerundet als die von Ankara. Als zwar stadtebaulich noch wenig ausgereiftesZentrum der verhaltnismafiig gut besiedel ten Adana-Ebene Osmaniye und es mit Mersin, Tarsus, Ceyhan, von Kreis und grofieren weist Kozan einen kleinerenMittelstadten auf, die in kraftigemWachstum begriffen sind. Dazu kommt noch ein erheblicherEin flufivon Adana auf die inweiterem Abstand gelegenen grofien Mittelstadte Mara? und Iskenderun. Die vorgetragene Skizzierung der in der Tiirkei vor handenen Grofistadte und ihrer Bereiche zeigt, dafi diese Auspragung des stadtischenLebens erstTeile des Landes trennten ergriffen Stellen. hat, und zwar an mehreren noch ge 3. Die werdenden Grofistadte Abseits dieser Grofistadtbereiche, inwelche die Stadt Eski?ehir sich als bedeutender Ort zweiter Grofie be reitsmit einfiigt,wird ewtwickelteres stadtischesLeben in der Tiirkei von einer Reihe durchaus eigenstandiger Stadte getragen, die mit iiber 100 000 E, aber unter 250 000 E, wohl am besten als iibergrofieMittelstadte zu bezeichnen sind. Sie erheben sich zwar iiber den Rang gewohnlicher grofiererMittelstadte, konnen aber noch nicht als wirkliche Grofistadte gelten. Eine von ihnen, Samsun, ist die bedeutendste tiirkischeHafen stadt an der Schwarzmeerkiiste. Drei liegen ahnlichwie Eski?ehir und Ankara nahe dem Innenrand der Ge 176 Erdkunde Band XXVI birgsumrahmung von Es Zentralanatolien. sind Konya, Kayseri und Sivas. Zwei befinden sich in Inner-Ost anatolien, und Malatya zwei Erzurum, im Osttaurus Vorland, Gaziantep und Diyarbakir. Alle diese Stadte sind in starkemWachstum begriffen.Die Entfernungen jeder von ihnen von der nachst gelegenen, ahnlich grofien Nachbarstadt betragen zwischen knapp 200 und knapp 300 km. Langs der Strafien sind diese Entfernungen von de.r Mitte zwischen zwei solchen Stadten bis zu der von ihnen beiden gunstiger gelegenen Stadt zur Erledigung von wichtigen Geschaften gerade noch mit tragbarem Aufwand an Zeit und Kosten zu uberwinden, weil auf den Strafien ein regelmafiiger,nicht seiten ein leb hafter Autobusverkehr zirkuliert. Das sichert diesen Stadten im genannten Umfang einenwirtschaftlich und kulturell bestimmenden Einflufi auf ihre Umgebung, doch nur auf Siedlungen, die nahe an den betreffenden Strafien liegen. 4. Kleinere Da aber die Maschenweite des tiirkischen Strafien netzes bisher noch recht haufig 40 km iibersteigtund an einzelnen Stellen selbst den doppelten Betrag er reicht, und da abseits der Strafien namentlich im Ge birge die Fortbewegung nur zu Fufi,mit Karren, Trag tier oder Reittier moglich ist, so ergibt sich, dafi zwi schen den Strafien weite Gebiete des Landes noch aufierhalb einer wirksamen Reichweite dieser grofie ren Stadte bleiben. Kennzeichnend fiir die Versorgung des Landes mit Stadten ist, dafi 1965 von den 67 Provinzen nur 14, also 21% eineHauptstadt von mehr als 100 000 E be safien. 21, d. h. gut 31% der Provinzen hatten grofiere Mittelstadte von zwischen 40 000 und 100 000 E als Hauptorte, weitere 22, hat der Provinzen d. h. 33% ten nur kleinere Mittelstadte von 20-40 000 E als Hauptorte. Die restlichen 10 Provinzen d. h. 15% hatten nur Kleinstadte (unter 20 000 E) als Haupt orte, die Halfte von niger als 10 000 E. Die Provinzengliederung ihnen nur sogar des Staates solche nimmt von we selbst verstandlich auf diese Verkehrsgegebenheiten Riick sicht.Die grofieZahl verhaltnismafiig kleiner Provin zen mit kleinen Hauptorten ist ein Ausdruck der be schwerlichenVerkehrsbedingungen, mit denen die ab seits der Strafien wohnende Landbevolkerung ebenso wie auch die Verwaltung trotz der grofien Fortschritte im Strafienbau, die seit der Neugrundung des Staates erreichtwurden, noch immer fertigwerden mufi. We gen des erheblich lenkenden Einflusses, mit dem das jeweils zustandige 5. Besonders stadtferne Gebiete Die am meisten stadtfernenGebiete sind hierbei die Randgebirge Anatoliens, selbst auch auf grofie Strecken im dicht besiedelten nordanatolischen Kiistenbereich. Denn Samsun Istanbul, und das kleinere das Trabzon, neuerdings auch eine Universitat bekommen hat, iiben abseits derHafenorte und der ausgebauten Strafien im Kiistengebirgsland nur einen bescheidenen und auf die nahere Umgebung der Stadte selbst beschrankten Ein flufi aus. Der angedeutete Sachverhalt wird auch dadurch ver deutlicht, dafi zwischen Kastamonu imWesten iiber Merzifon und Tokat bis nach Bayburt und Rize im Osten mehr als nur ein Dutzend schwach wachsender Stadte im Bereich der nordlichen Randgebirge anzu treffen ist, jedoch nur wenige mit iiberdurchschnittli cher Zunahme. als Hauptzentren Stadte ausschliefilichiiberMittelstadte, weit mehr als einDrit tel sogar nur iiber kleine Mittelstadte und Kleinstadte. Verwaltungszentrum sich stets zu Weitere unterdurchschnittlich zunehmende Stadte liegen auf der Westanatolischen Schwelle mit Afyon Karahisar als grofitem Vertreter. In den Taurus-Randgebirgen sind nur sehrwenige Stadte von mehr als 10 000 E vorhanden. Sie weisen eine ungefahr dem Gesamtdurchschnitt nahe Zunahme auf, doch Bitlis und Siirt im Osten liegen stark dar unter. Einige unterdurchschnittlichzunehmende Stadte in Zentralanatolien und um Kayseri kampf mit im Gebiet des Kizil Irmak-Bogens sind auf das Unterlegensein imWett benachbarten stark zunehmenden Konkur renten zuriickzufiihren. Fiir die bei Kayseri liegenden Orte dieser Art hat bei der zunehmenden Leistungs fahigkeit der Strafien Kayseri selbst einen Teil der einstigen Aufgaben der kleineren Nachbarn an sich gezogen. Am meisten stadtfern ist in der Tiirkei einerseits der Westtaurus. Hier gab es 1965 zwischen Antalya und dem 200 km entfernten,noch keine 20 000 E zahlen den Mugla, dem Hauptort des Siid-Ege-Hochlandes, nicht einmal grofiere Kleinstadte, auch nicht an der Kiiste. Dazu hatten Mugla selbst und das 50 km wei ter ostlich gelegeneMilas noch ausgesprochen schwache Bevolkerungszunahme. Das zweite Gebiet grofier Stadtferne ist der Siidost winkel des Staates, ostlich von DiyarbakTr und Erzu rum, den beiden ostlichsten der mehr als 100 000 E zahlenden Stadte der Tiirkei. Hier gibt es in einem Dreieck siidostlich von Diyarbakir und Kars von 400 km kleinster Seitenlange an kleinen Mittelstadten nur Karakose, Van, Siirt, Batmann und Mardin, sowie siidostlich vom Van-See nicht eine einzige grofiere der wirtschaft gleich auch als Ort fiirdie Befriedigung man Dies diirfte zeigen, dafi ausgedehnte Teile Kleinstadt. kann lichen und kulturellen Bedurfnisse anbietet, des Landes gegenwartig noch in grofierStadtferne ver aus der vorher gegebenen Aufstellung etwa folgendes und Ober Muratge im Van-Seeharren. Dabei zeigen schliefien: ein Stadte mehrere biet tiirkischen der mehr als % kraftigesWachs Wahrscheinlich gewinnen gegenwartig star neben tum. Aber herrscht so im Osttaurus-Vorland wie Stadt der mit ihre gut Beriihrung Bevolkerung Gert Ritter: ker Zunahme auch Wachstum schwaches ausgesprochen kleineren Stadten, Diyarbakir bei mehreren und der grofien Stadte Gaziantep bei insbesondere hochgelegenen Orten Siverik am Karaca Dag Mardin sowieMidyat auf derMardin-Schwelle. den und 6. Industrieorte Ebenso wie die Turkei sind auch in der in anderen Landern Stadte des Gewerbes. Standorte bevorzugte In den grofieren Stadten und Grofistadten sind auch Industriebetriebe in mehr oder weniger grofiemUm fang entstanden. Sie gehoren zum Gesamtbild dieser Stadte, obwohl sie nach Zahl, Grofie und Mannigfal tigkeit der Erzeugung betrachtlich hinter den Daten entsprechender der zuriickstehen. Stadte der Industrielan eigentlichen Eigentliche Industrieorte, d. h. Orte in denen die in dustrielle Bedeutung den zentralortlichen Rang des Platzes ubertrifft, sind in der Turkei noch seiten.Die wichtigsten sind nach der Bewohnerzahl geordnet fol gende: Kirikkale, 50 km ostlich von Ankara mit 1965 58 000 E ist urspriinglich als Ort zur Produktion leichter Waffen gegriindetworden. Es hat sich aber zu einem Leichtmetallindustrie mannigfaltiger Industrie Neben chemischen weiterentwickelt. Standort und der bei ist es Hauptort eines lice eigenen geworden. Nur wenig kleiner istKarabiik, 75 km SO von Zonguldak mit 1965 46 000 E. Es ist, obwohl erheblich von der Kohle zeit und aus tete Ort sehr weit vom Eisenerz strategischen der Schwerindustrie entfernt, an Griinden der seiner dieser Stelle errich der Turkei. Auch Kara biik istHauptort eines eigenen lice geworden. Mit Kozlu (1965 26 000 E) und Kilimli (1965 21 000 E) haben im Steinkohlengebiet von Zonguldak zwei Bergarbeiterorte in kurzer Zeit ansehnlicheGrofie erreicht. Sie sind aber verwaltungsmafiig beim lice von verblieben. Zonguldak Mit 1965 schon 25 000 E hat sichBatmann, 80 km ostlich von Diyarbakir in wenigen Jahren zum Zen LANDFLUCHT UND in der Tiirkei und Stadtewachstum Landflucht trum 177 des der Weiterverarbeitung im Forderge Erdols biet der Siidost-Tiirkei aufgeschwungen. Es ist gleich zum zeitig worden. Hauptort der lice eines Siirt Provinz ge Alle diese Orte mit Ausnahme von Kozlu, dessen Entwicklung schon friiher begann, dessen Bewohner zahl aber in der Vergleichszeit immerhin noch um 250% zugenommen hat, hatten von 1935 bis 1965 ein auBerordentlich starkes Wachstum kleinen vorgekommen Kara aufzuweisen. biik von 700%, die iibrigen sogarvon mehr als 1000%. Das sindWachstumswerte, die in diesem Zeitraum in der Tiirkei sonst nur bei Grofistadt-Vororten oder bei ganz ben, lice- Platzen aufiergewohnlichen z. B. wenn sie aus oder sind, wenn geworden Il-Hauptorten einen diese ha genommen Aufschwung unbedeutenden Siedlungen zu sind. Die Kiirze der Liste zeigt, dafi eigentliche Industrie orte in der Tiirkei gegenwartig noch zu den Ausnah meerscheinungen gehoren. Literatur T. C. Istatistik Genel 20 Ilk Tesrin 1939. Niifus Genel Direktorliigu, 1935, Cilt 60. Nesriyat sayisi 75, Sayimi Istanbul Istatistik Enstitiisu, Sayimi 24. 10. 1965. Devlet 537. Ankara 1968 (mit einem Bevolkerungs nach II (Provinz) Flachen ohne Son dichte-Kartogramm Genel Niifus No Yayin der Stadte). derberucksichtigung H. 1940: Die Louis, Bevolkerungskarte Geogr. Arb. H. 20, Berlin 1940. Louis, H. nahme 1970: Stadtische in der Tiirkei und zwischen der Tiirkei. landliche 1935 und Berliner Bevolkerungszu 1965. Deutsche von heute, in der Welt Geographische Forschung schrift fur Erwin Gentz, Kiel 1970, S. 155-166. Fest in der der Bevolkerung Ali, 1959: Die Verteilung Tanoglu, Tiirkei. auf Grund der Zahlung (Karte in Punktmethode von 1935.) Rev. Geogr. Inst. Univ. Istanbul No 5, 1959, Internat. Edit. S. 94-106. STADTEWACHSTUM IN DER TURKEI Mit 9 Abbildungen, 8 Photos, 10Tabellen und 1 Beilage (X) Gert Summary: in Turkey Rural-urban migration and the growth of cities Since the 1950s the population of Turkey has been grow rural ing at the high rate of 2.5?/o. The difference between and urban development is due to a considerable rural-urban can be the proportion and direction of which migration a discussion the birthplace statistics. After of the outstanding of this migration push- and pull-factors and its demographic the urban residences of consequences are treated in detail. These the rural migrants so-called inferred from Ritter are mainly squatter colonies with high resi and a boxed up and introverted kind of often lacking transport facilities as well as water "Gecekondus" dential densities structure, and electricity supplies. As they are usually built up privately and without practical tend to de the Gecekondus experience cline into slums especially when frequented by tenants. From their social and economic resi the Gecekondu appearance can be regarded as migratory stations between the traditional rural and the more progressive urban way of life dences thus fulfilling an important function within the process of in Turkey. Though industrial evolution they cannot in gener Beilage IX zu Erdkunde XXVI,3 Beitrag Louis. _E ^^^^^^^S F G H ^^^^^^^^^^ _I _K ^ ^^ L ^^B^^^ sl^^^^R/V^J M N_ O _ P derBevolkerungsverteil I Bezirkskartogramm LandlicheBevolke- Gr Anderungder landlichenBe- 1935 bis 1965 >lkerungsverteilung 1965 und Bevolkerungsentwicklung inder Turkei. ichen Be- GroBenklassen Wachstum der Stadte von |_^ l_j staatsarenze M 7 l A jo_1=3 B der Tabelle ? "~ Mill._j_^ EDIRNE Ev Bi Eyub Biga ^an ECaEDiRNE Er Erdek Havsa Hfl Ga GaziosmanPa$a G6nen La06 Ldlapasa Si Silivri Me Meric Ma ManYas Pe Pehlivankoy ?a $ark6V TEK'RDA^ Uz Uzunkopru ?ANAKKALE ^ Ha Hovran jp Ke Kesan Sanyer 3' $i,eD6 Ke Keciborlu Ka Karacabey (Kleinstadt) Kemalpasa Kay Kaynarca Kas KarasuF1 De Demirci in inegol Ak Du Dursunbey Iz iznik Ke Kepsut ,izmirl Si Simav Finike Ku Kumluca QeDevrek A(S) ADAPAZARI/ SAKARYA Er KOCAELI Ere^ Bi Bi9adi? 0re ?rhaneli Fi Kan Kandira Ge Gemlik(Bursa) C3 iZMilV l(K) Korkuteli Ka Kas E6 Ge Gerze (Kocaeli) ^2AkAkcakoca G6 G6lc0k SPARTA Su Sutculer Fethiye BURSA Fe ^ Iv Ivrindi |m|mroz Ma Malkara Ko Elmali Ba Bak,rk6V B Mu Mudany? I Yesilova I D2El Kl Kirka?ac |psa|Q (Manisa) Kl K,nik LaLapseki Ye Sa AANTALYA E1 BILECIK Be Bergama EnEnez Ge Gelibolu Havsa Bezirkshauptort Stadt) ^2 Igro&e BALiKESIR Bal Ba|y? EcEceabat L Provinzhauptstadt,Ha iSTANBUL M-K B3 Mustafa- ?2 Q j T E D_I_ C F zb. E OrtSnamen-AbkurZUngen: T Kam Akyazi K||im|| Kj Ge KaramOrsel Kar Kartal Si Smdirgi Os Soma So AycAyvaak Su Susurluk Pa Osmaneli Pazaryeri Golpazan 2 ZONGUL IBilecikl Org Orhangazi Sa A3 Savastepe Geyve Ko Koztu Go F2 Go GoynCk(Bolu) BOLUg He Sa Hendek ^ Beypazan Sopanca ^^ kshauptort D6 Ko Kofetf E,ma? r xL- Qii tu A Ku Kaynarca Karasu CO a Cide ^".trnlpr Kas E1 Kii KOre |3 H2 QiQ.ekdag, -SPARTA G1 BaBart,n I KeKepborlu ANTALYA kumluca Ef Eflani ^ KaKarabok Qy hl Sa ^Qvaak P,_ CANKIRI ~ ~ n Kozakll KO QU Cubuk El P6Eldivan . KuKumluca Di"Mz *e $efaat,, Ku Kursunlu L J K KIRSEHiR v u ^ Ak Akdagmadeni Mu Mucur Bo BoQazl.yan Mi .? ^ Y Y?ZGAT Ye Yerkoy Sa ^ Sc Sar.kaya Felt'ye (Yozgat) Safranbolu .Sa $abanoz<j . Sa Sano?lan Al A| AkAkcakoca Ul Ulus (Kayseri) S" ^ Su'akyUrt De Devrek G2 5)ADAPAZARI/ Va SAKARYA Er Ereg|i Yapr?k'' Al Al.mdag Akyaz, KiAy Kilimli Aya5 H3 Ba B6'? Geyve Ko Kozlu De Delice Golpozan Z ZONGULDAK Qe Ce*e? E' Elm?da9' IBilecikl Es F2 E*Pazar ?8 Koman GoynOklBolul Ge Gerede g BQLU Ke, Keskin G" <*? |5 Be Beypazon K.2 K.r K,z,lcahomom K.r.kkale Sapanca Dj. D_zce " ?? AkAksaray Av AvanOS So Sorgon ^ De Derinkuyu K4 G" Gu.5ehir Bj. Ha H??bek'?S ^ N NEVSEHIR jn ^ 0r ?r,ak6y K Of Orgup ToTomarza Bo Bor yeYe5i|hisar , ^ BOnyan De Develi ^ KAYSERI G< i^BBfr&^l s^m^m^m\fr~J i?1. f7o (^BVi derBevolkerungsverteil Bezirkskartogramm LandlicheBevolke1965 _^_rungsdichte I-ln^cinc/Lm? j/(AAT {^ fVn)l WadhaqiyeV m f ^ n|v Su Suluova Yi zi zne density of in 1965 population (inhabitants/km2) Kural G6 Gdksun Bo Bogazliyan Ma Magara QaCayiralan Fe Felohiye Sa Sonkoyo PiP.narbas. Saim Saimbeyli Saz Sonz (Yozgat) S? S?rgun Bu ,R L? An Andjrjn_ Ba Bahce BH I-1 ,n lnC6SU K KAYSERI Hi (Kayseri) is Islahiye To Tomarza Y3 YahYQ,, Ye Ye?ilhisar to 10 OsOsmoniye A H| 100 to200 M4 L6/7 AkAkcada? Da Dorenc!e ANTAKYA ?? Dogansehir HATAY Ai A(i__? of populationChange densitiy from 1935 to 1965 _ ^ 50 to 100 KJPcities a nnore tnan 200 Tu TGrko?lu 2500 ? f$f uber1N diminution Largeness 1965 (by nt or less than 10% auxiliar 0faugmentation O |_|0 tc small 10 to 25 O F^] 10%to40%ofaugm. of 1965 Q size2?20jnh ^e i-i 25 t0 50 40% to90%ofaugm. "_ I_I about Bunvan DCDeVe" 400001 ? Population of Turkey in 1965, given by d L4 Ak Akda?maden. Q M e Sanction Sa h'8^ 150%, ! VJ _IE^km? ^ \_iiber d h.sehrstarke uber200 Zunahme Yildiz 10001 d.h.?mittlere Zunahme ^ 100 bis 200 E/km? * m unter4 200001 = | 25bis 50E/km2 | ^XH -?-f^W^ L bis 25E/km* 10%bis40%. _ O_ ^ d n schwache Zunahme Mittelwert1965 27 E/km? ? ^ I // K 1^10 - Anderungder landlichenBe- Gr volkerungsdichte1935-1965 dei Zunahme bis 10"c . w Abnahme El Elbistan ?;1 ? ju. (average mmort ? 66%) m 90%to 150%ofaugm. more than smalltc 150% of augm. citi< big \s3 Di Divri?i 11 ",? ,m lmranl* Kem Kemo,iVe Re RefahiVe N4 s,zet?rJ 40 city of i Q2 R1 AreArsin Ar Ardesen G G0M0$ANE QamCaml,hem Ke Kelkit Qay Cayeli MaMacka Pa Pazar _QI R D17C 1935 bis 1965 ilkerungsverteilung 1965 und Bevolkerungsentwicklung inder Tiirkei. Zunahme le Entwicklung # Q O 0 hme Wachstum der Stadte von 1965 iiber 10000 E. Be-GroBenklassen der Stadte 1965 ichen 5 @ ) ^ unter4000 E., Hilfszentraler 4000 bis 10000 10000 bis 20000 20000 bis 40000 E .gr. Kleinstadt lahme E .kl.Mittelstadt 40000 bis 100000 E .gr.Mittelstadt 250000 uber ; than 10% O Q b/0) augm. Q ^ small A small towns to 20 000 igm.mmor tQwns Qf mjdd|e size 20 000 to 40000 major towns of middle ~ 0 size 40 000 to 100000 cities of 100 000 to 250 000 (f) big cities 250000 to 1million p-| than 1 million Q2 De Derik ,rsin Ar Arde?en * K.z.ltepe Qam Coml.hem;in M MARDiN )kjt Qay ?aye|j Ra a<_ka Ma Mazida?i Sa^ Savur oi7C pR-| -Hauptort zur Unter (gegebenenfalls scheidung drei BuchsU Der Bezirk aus dem der Pfeil kommt, gehbrte 1935 ganz oder groGenteils zu inwuichendor dem Bezirk Pfeii hineinweist. \ ?uber 300% des Wertes von ig35 Sehf starker ZuwachS( from 1935 to 1965 r/vv less than 50% of augment. very small increase 50%to100% small A _ ' boundary of districts (ilce kaza) ' centre M increase of province centre of district y The districtfrom whichHarrow Ifro^incrwse increase ?more than 300 %of very strong increase Ah in 1935 totallyor is commmg was Partially a division of the district to which the arrow is going Ahlat Gu Sa Sason So Solhan B VAN BITLIS V Hl R5 Hizan T5 Bat Batman Be Besiri , boundary of provin (il, vilayet) ces 100% t0 150% middling increase(withoutsign) ^ A t?H boundaryof states h?i than 10000 inhabitants during the from 1935 to 1965 comperiod pared Wlth the status of 1935 T Hauptort Bezirk Growth of the towns and which m 1965 hadmore cities to 10000 10000 - ?150%-300% Starker Zuwachs. its development less than 4000 4000 towns city of more 3MU$ANE A 1Mill E .Millionenstadt centres _ Bezirksgrenze Kein Signum, 100%-150?o Zuwachs mittlerer Zuwachs. mmierer bis 1Mill E GroBstadt auxiliary O ^ v GroBstadt of towns and cities Largeness 1965 (by number of inhabitants) Provinzgrenze n Zuwachs. 50%-100% (Ilce.Kaza) Schwacher Zuwachs, Provinz M E , ubergroRe bis werdende Tin 1965, given by districts, and >ulationJ5 to 1965 unter 50% (|| Vj, Sehr schwacher * E.. kl. Kleinstadt bis 250000 100000 Mittelstadt Ort staatsarpnze b,aa,sgrenze ' $iv $irvan Be Gurpinar Beytu$$ebab Ta Tatvan Qu Cukurca Ge Gercu? S5 H HAKKARi/ E EDiRNE Ha Havsa La Ldlapasa Me Meric Pe Pehlivankoy Uz Uzunkopru Q Ga Gaziosmonpaso$j Ca CQn Er Erdek I iSTANBUL Si Silivri G? Gonen B Ma Manyas C2 Ba Bakirkoy B ?a ?ark?y TEKl"RDA6 Ka Karacabey CANAKKALE ^ Be Bergama C3 B? Bi9adic Ha Havran Jv lvrir,di De Demirci Kl K,rka9Q(? Du Dursunbey Ke Kepsut (Manisa) Kl K,n,k ?re Orhaneli (lzmirl Si Simav Si Sindirgi Sa Sava$tepe En Enez Ge Gelibolu im Imroz ip Ipsala Ke Kesan La Lapseki Ma Malkara A3 AyIAyvalik Ba Bayramic Kemalpasa Mu Mudanya Bal Ba,ya Ec Eceabat AycAyvaak BALiKESlR M-KMustafaA2 *r ' Su So Soma Y? Yenice Susurluk C4 "4 Al Alajehir D6Ke Keciborlu Ko Korkute Elmah El D2 Su SutcGler Fe Fethiye BURSA Kas Ka E6 Stadf) Igrofte ANTALYA A E1 BILECIK Fi Finike Kan Kandira (Kleinstadt) $ile Ge Gemlik(Bursa) Ku Kumluca Kay Kaynarca Ge Gerze(Kocaelil Kas Karasup*| Go Golciik E2 Ak Devrek OrgOrhangazi Os Osmaneli De A(S) ADAPAZARI/ SAKARYA ?r ^ Ak AkyaziKj Ge Geyve Ko Koztu Go Golpazan 2 (Bilecik) P2 (Bolu) p Go Goynuk D He Hendek pa pazaryeri . Sa Sapanca Duzce l(K) IZMiT/ KOCAELi in inegol \z iznik KamKaramursel Kar Kartal Ya Yalova Ye Yenisehir (Eskisehir) Bo Bozcaada Ak Akn|sar Bu Buldan Bu Burhaniye Ba Baymdir Es Esme Bo BozOyuk Di Dikili Bo Bornova G? Gordes Do DomanicE3 Ki Kiraz Em Emet Al Altmtas Ku Kula Ge Gediz E Sa Salihli K KUTAHYA Ke Keles Qi Cifteler Ma Mahmudiye IZMIR Ed Edremit Ka Karsiyaka Ez Ezine A4 Ce Cesme Ke Kemalpasa MANISA Sag Sarigol Fo Foca Me Menemen Se Selendi Ta Tavsanli &d OdemisC5 Set Seferihisar Sah Saruhanli Bo Bozdogan Ur Urla B1 Ti Tire To Torbali Qi One Qal Ka Karacasu lAydm)q\ Qvrj| Ba Babaeski Tu Turgutlu Ka Kale (MuQlal Qe Cerkeskdy <PoCorlu De Demirkoy Ha Hayrabolu So Sogut DO Kuy Kuyucak A AYDIN M MUGLA Na Nozilli Bo Bodrum Ge Germencik Sak Saraykoy *? Su Sultanhisar Ba Bonaz ESKi$EHiR v Se Seyitgazi A AFYON ^. _rs Dinar Di Ka Karahalli Ge' Gelendost Si Sivasli U U$AK lh ihsaniye Sa Sand.kli Ul UluBey Se Mi Mi,as Ya Yata?an Qam Carneli Ul Sei Selcuk Ye Yenipazar Qar Cardak Pi P.narbas. Sa Saray Vi Vize So Soke B2 Ba Bandirma Qa Qataka Druck.Bayer.Landesvermessungsamt Miinchen1972 D1 C1 Be Beykoz Se Seben Yidjlica | Em EmirdaQ Mi Mihaliccik v 9Si Sivrihisar Ak^ehir Dc Su Sultanda^i $* $ark,kar Ya Ydva? Yu Yunak D5 Si Lii Luleburgaz Mu Muratli Da Datco Nallihan Main Senirkent Ac Aapayam B6K6 Koycegiz MaMormon's Mudurnu Na II Gu Guney Ul Ula C6 Mu Cal KARAHiSAR ^? ^?^on^IS0 Qa Cay Kus Kusadasi K?carli Kibnscik B? Bo,vadm Ko Kofcaz KIRKLARELi Beypazan _Ak Sincanli Ak ?u $uhut K D~IM BOLU Ki Yl D4E4 Ka Karaburun ZONGUl Be Du (Adapazan) Sa Sancakaya D3 ^.|jmj} D DENIZU Da Dozkin Go Golhisar Ta Tovos Te Tefenni Akseki Be (Jluborlu E5Se Bey$ehir Seydisehir F6 Ag A?lasun Al At Atabey B BURDUR Bu Bucak Eg Egridir SeSerik Alanya Gu Gundogm MaMonovg H2 <?iQcekda?, At ZiZi'eK3 Su SOtculer Fethtye ? . ?1 Ku Elmali v Qa ^u *< Al,'nda? 1/1. i- Ki Z Golpazan Ko Eldivan Mu Mucur . K.l.ml. Av Aya$ Ca ' vamltaerQ ^ AkAksoroy Ya Yaprakli H3 v/> Geyve ZONGULDAK ca (Kayseri) ^ Me Ha N Elmada?. Hac.bekta* De OrOrtakoy KuMengen ^ co Altinta? , Ci **** Dinar Su Sultanda$? ? Gu Ghanbeyli F4 Sarayonu ? Yalvap Sand,kl' Mot Silifke Qu ? K0NYA Qa Catalzeytin Er Erfelek KaKarg, ^ ^ Os Osmanak Ta Ta^kaprO Jo To$ya Ak Akseki $uhut CC Be Bey^ehir Atabey 3URDUR Al Alanya A?lasun r CQRUM Da Doday c V Gondar, De Devrekani ?s Sincanh n 1 , . . 1. Ar Ul Arac ? , Se Seydi^ehir ^,u'3or'u Az Azdavay D . . F6 Bo Bozkurt 1:0 . . 3U MaManavgat In Inebolu Se Serik 12 Al Alaca Alaca Al Ba Bayat Os Osmanak * ADANA M MERSIN/IQEL ^ PKaratQ? Fa T Tarsus k1 Ya Samandag Or Yaylada^, Yu Yumurtal.k ga gar$amba A\ Ge Gerze S Ka Kavak G< S'lNOP S Ve VezirkoprO A AMASYA Kt A| Almu? Qe Cekerek Gu G0mu?haak6y Ar Artova Mj Q ^ N| Nibar Re Ha Havza La Ladik Me Mecitozu SAMSUN Kc Kc Te Terme L2 K2 Qo G6yn0cek ^ Tii TOrkeli Ko Kozan R Ba Bafra Al l1 Du Dura?an C^umra Qg Fe Feke K| ^ Karaisa|, Al Alacam 1 Bo Boyabat Erm Ermenak Yu W Ga Gazipa?0 p5 Sen-kent Si Pozanti Er Erdemh H6 Go(nar Mu A| Ye Ye?ilhisar Ul Uluk.^la lb ?617Ya Kapk Karapmar $a SoHuk-aaW ^^ Ya hSan,ye pQ Ay Ayancik DoQanhisar KARAHISAR ^ay Yentmahalle CA Sa Ak Ak^ehir qjj Bolvadin ^ llg.n Ye F3 ^ Mq? SeVit9azi || Polatli aumin^ Q4 ESKISEHIR M| EmMihaliccik Emirda? , Qfteler Sivrihisar Mahmud.ye 5. po To Jomarza A Hi EreEre?li CeCeyhon ls N NlGDE H5 Se Seben Yi^lica Kam Karaman Yi Haymana Ql ? KAYSERI qb gamardi D< K5 Kocnisar Can^aya Ha So^ut CO ^ AFYON Na pan Deve|j Jt jn |ncesu NEV$EHIR Gerede H4 MuMudurnu Sancakaya KOC $erefli ANKAKA A Na||inan lEskisehir) ^ K4 B6la Ce Esktpazar *re* K| Klbrtsak lAdapazanl ^ Egridir F* Fe,6hiye Su AvAvanos SoKs Sorgun De GOIsehir Gii BUBunyan KJ Derinkuyu Ko Kazlu Qe Delice COEs . . Ge Qa Cay.ralan Ka Kaman IBilecik) Or Orgup ' 3 BOLU Goynuk(Bolu) Kes Keskin 15 Gudul Gu Ya Be Beypazan Yahyal. K,zl|Cahamam Kir K.nkkale Bo Bar DU DOzce Hendek . . Kazakh ^ Sa Sofconbolu F1 Ul Ulus E2 De Devrek ? 5)ADAPAZARI/ SAKARYA Er Eregli Akyaz. v Caycuma Ej Bo Bogazt.yan rubuk <. , , e Eflani ? ||gaz E6 Ef $e Ka$ Ka C1 KcrabCk ?efaatl. Fi AFinike ANTALYA ^ y ^ yOZGAT *u KuKoruca$ile Sa w v Kumluca ,? Kand.ra Ku , Sankaya Ye Yerkay ,A Ov Ovacik AkAkcakoca Koroso Cu* u Ul J JOKAT Ta TaSova Ta la^ova Tu Turhal Ha MeMerzibn C igorum) L3 Ka Wu?'P b Ge Gemerek Za BucakKASTAMONU Su Sungurlu OrOrtakoy Sark.slo Sa Population ofTurkey in1965, given by d Zi Zile La K3 AfA.5in G6Ga.sun AkMdo9modeni Rural density of population in1965 (inhabitants/km Ma^o ? 0D , to P' P <<??V small to I-1 Q Saim Saimbeyli 1p to 25 j- ; ;| SazSanz BoBo9oZl,von CaCoyirolon Fe Felohiye SaSonkoya lYozgotl L5 [ HB Sa Sanoglan An Andirin SoSorgon BaBah?e IKaySeri' js|slahiye ^100 K4 Kad Kodirli BUBCnyon M MARA? O. Osmaniye 06 DeVdi k To TU TOrMlu KAYSERI Tomarza a A Ya Yohyol. Ye Ye$ilhisar I e/7 LD" Koroisol, is Kl A Kat ADANA Karotas Fa Dogansehir lskenderun Ar Kirlkhan Be Bi Arobon ^ On Onye Pa Pazarc.k Mfi Ay Aybasti Go Golkoy Og 0$uzeli Ko Korgon (Ordu) Te Terme Ko Koyulhisor ISivos) |_2 Al Almu? Ku Kumru Ar Artovo Me Mesud.ye KAT TO T Re Niksor Turhal L3 GeGemerek $a Sork.^lo Hofik ? Za A?un Tl ?i? 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C'nar Vi Viron.eh.r D DIYARBAKIR / in 1965, given by districts, and pulation35 to 1965 of towns and cities Largeness 1965 (by number of inhabitants) >s than 10% auxiliary O small mgm 56S/v ?; augm. or augm. Q2 <\rsin elkit towns less than 4000 4000 to 10000 small towns 10000 to 20 000 O ugm. centres minor towns of middle size 20 000 to 40000 q ofmiddle ma.ortowns ? 0 size 40 000 to 100000 cities of 100 000 to 250 000 ?ft big cities 250000 to 1million %>k# city of more than 1 million iran >rul ftmGpne) OZOt Kemah UNCELI/ ermik boundary very small centre M increase 100% t0 ^J0]0^^1 of province mc se Yo centre ofdistrict 150% middling increase(withoutsign) ^ A A of districts (',Ce' kaza, The districtfrom which thearrow strong^ncrease Vl^ more than 300 % of increase very strong increase is comming was in 1935 totallyor Partially a division of the district to which the arrow is going Ah Ahlat Gii Gurpinar Ar Arde$en Kl K.z.ltepe Qay ?aye|i Ma Mazida?i Bat Batman $iv $irvan Be Beytu$$ebab Sa Savur Be Besiri Ta Tatvan Qu Cukurca pa pQ2ar R RiZE P2 B BITLISV VAN Hi Hizan T5 Ge GerC?? R1 Artvin A HAKKARi/ S5 H Ci ^re COLEMERIK AreArakh Ar Arhavi M' M'dyat Er Emh ^ Ba Boyburt Bo Borcka Nu Nusaybin Pe Pervari Ba Ba$kale F| 6m Omerli Si Silopi 6z Ozalp Qa 03 KaKalkandere Sii Surmene pg Ki K ^ 04 B . Te^n P4 BINGOL ^^ -AZIG Han Hani gani Haz Hazr0 laden Ku Kulp 3|u Lj Ljce 3rtek Sll Silvan ivrice P5 05Bi Bismil Qi D Qnar DIYARBAKIR Fmd|k|| Ho Hopa |8 Qf ^ Ga Gen^ iran^ehir _ Sason ungu$ verek boundary of provin (il, vilayet) less than50% of augment v V ces Solhan l0Z9irt A8A$kale lQZ,miVe Qa Cayirl, >vac,k ,lv* it' l tctk Ka Karako<;an j,0m0r than 10000 inhabitants during the comfrom 1935 to 1965 period pared with the status of 1935 boundaryof states Sa Ik Ikizdere RZINCAN i i?i So ,nya rabzon) Growth of the towns and which m 1965 hadmore cities De Derik p-| R5 >UMU$ANE CamCamlihem$inM MARDIN r^a^ka from 1935 to 1965 its development |sp.r S S.iRT Ard Ardahan pa pQsjm|er Ha Hanak T2 Q. Q|d.r P? 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