Die Fundación Juan March, 1955 durch den spanischen Finanzier

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Die Fundación Juan March, 1955 durch den spanischen Finanzier
STADT | LAND
Madrid | Spanien
FIRMA/INSTITUTION
Fundación Juan March
STUDIENRICHTUNG
Kulturwissenschaften
DAUER
6 Monate
Abschlussbericht meines Praktikums in der Fundación Juan March
vom 12.01.2009 bis 11.07.2009 in Madrid, Spanien
im Rahmen des EU-Programms LEONARDO DA VINCI
I. Vorstellung des Unternehmens
Nach meinem Studium der Kulturwissenschaften in Frankfurt/Oder war ich auf der Suche nach
neuen Herausforderungen und wollte mich zur Orientierung und im Rahmen eines Praktikums
umsehen, welche Arbeitsbereiche für mich in Frage kommen. Ich wollte dieses Praktikum im
Ausland machen, da ich dadurch größere Chancen und Qualifikationen für einen späteren
Arbeitseinstieg sehe und nebenher die Möglichkeit haben würde, meine Fremdsprachen weiter
auszubauen und das europäische Ausland näher kennen zu lernen. Durch familiäre Kontakte bin
ich auf die private Stiftung Fundación Juan March aufmerksam geworden, die neben anderen
Tätigkeiten, Kunstausstellungen organisiert
Die Fundación Juan March, 1955 durch den spanischen Finanzier Juan March Ordinas gegründet,
ist eine familiäre und operative Institution, die ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der humanistischen Kultur und Wissenschaft betreibt. Die Stiftung organisiert Kunstausstellungen, Konzerte
sowie Konferenzen und Seminare. In Madrid betreibt sie eine Bibliothek für Musik und Theater.
Neben dem Sitz in Madrid, der über wichtige Ausstellungsräumlichkeiten verfügt, besitzt und
betreut die Fundación Juan March das Mueso de Arte Abstracto Español in Cuenca und das
Museu d’Art Espanyol Contemporani in Palma de Mallorca. Das Forschungs- und Studieninstitut
Juan March fördert die Lehre und spezialisierte Forschung und die Zusammenarbeit zwischen
spanischen und internationalen Wissenschaftlern.
II. Tätigkeiten im Praktikum
Während meines Aufenthaltes in der Fundación Juan March gehörten verschiedene Aufgaben
und Projekte zu meinem Bereich. Als Praktikant in der Ausstellungsabteilung der Stiftung, die
zuständig ist für das Organisieren und Vorbereiten von Kunstausstellungen, die im Hauptsitz in
Madrid sowie im Mueso de Arte Abstracto Español in Cuenca und dem Museu d’Art Espanyol
Contemporani in Palma de Mallorca gezeigt werden, war ich zunächst mit der Digitalisierung des
historischen Archivs betraut, das die Jahre 1955 bis 2003 umfasste. Um mich zunächst mit
diesem Archiv vertraut zu machen, habe ich zahlreiche Korrespondenzen durchgesehen, um die
Abläufe innerhalb der Ausstellungsabteilung zu verstehen und mit den Schriftstücken in verschiedenen Sprachen zurechtzukommen. Anhand verschiedener Kriterien war dann zu erarbeiten,
welche Dokumente in digitalisierter Form im Archiv erhalten werden sollen. Nachdem mein Chef
zur Kenntnis nahm, dass ich fähig war, diese und andere Aufgaben zu seiner Zufriedenheit zu erMadrid | Spanien
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ledigen, wurde ich mit verantwortungsvolleren Aufgaben betraut. So erarbeitete ich einen Bericht
für den Geldgeber der Stiftung, der Banca March, der die verschiedenen Wanderausstellungen
der Fundación dokumentiert.
Schließlich wurde ich direkter Assistent einer Ausstellungskoordinatorin, die die kommende
Caspar David Friedrich-Ausstellung vorbereitet und habe dieser geholfen verschiedene
Leihgesuche an Museen und Institutionen zu stellen und mit der Korrespondenz, vor allem in
deutscher Sprache, zu recht zu kommen. Die Arbeit beinhaltete auch das Verfassen der
Ausstellungsbeschreibung. Neben diesen Tätigkeiten habe ich an Übersetzungen für die
allgemeine Korrespondenz sowie für Broschüren und Kataloge der Fundación gearbeitet.
III. Erworbene Kompetenzen und Reflexion über den Verlauf
Die Fundación Juan March ist eine konservative Stiftung, die seit 1955 herausragende und
bedeutsame Kunstausstellungen in Madrid organisiert und zeigt und sich dadurch international
einen Namen gemacht hat.
Während meines Praktikums habe ich gelernt, in einer zunächst fremdsprachlich – und
kulturellen Gemeinschaft zu arbeiten. Zudem habe ich verschiedene Kompetenzen im Zusammenhang der Ausstellungsvorbereitung erworben, was Versicherungsfragen für Leihwerke bis
hin zu Bildrechten betrifft. Zudem habe ich meine Analysefähigkeiten und Beurteilungen anhand
der Kriterien für die Digitalisierung des historischen Archiv ausbauen können. Durch den
täglichen Kontakt mit den Kollegen und verschiedene Übersetzungen für Korrespondenzen und
Kataloge / Broschüren habe ich zudem mein Spanisch weiter verbessert. Verschiedene kleinere
IT-Fähigkeiten konnte ich ebenfalls hinzugewinnen.
Nach einer kurzen Einlern-Phase wurde ich von den Kollegen als gleichwertiger Teil der
Abteilung angesehen und konnte mich sehr gut einbringen. Sprachliche Schwierigkeiten nahmen
mit der Zeit ab, so dass die Kommunikation innerhalb des Unternehmens leichter wurde und ich
noch stärker an der Mitarbeit partizipieren konnte. Von meinem Chef und den Kollegen habe ich
stets die Rückmeldung erhalten, dass sie sehr zufrieden mit meiner Arbeit sind. Vom ersten Tag
an konnte ich bei jeder Frage, die sich aufwarf, an einen der Kollegen wenden und um Hilfe oder
Erklärungen bitten. Mein Verhältnis zu den Kollegen war hervorragend und es sind sogar
Freundschaften entstanden.
Die Betreuung durch das Leonardo-Team in Cottbus, insbesondere Frau Schneider, war
erstklassig. Der Kontakt lief größtenteils per E-Mail, war immer zügig, bei allen Fragen wurde
mir rasch geholfen und auch die Verlängerung meines Praktikums um einen weiteren Monat
stellte kein Problem dar. Hierfür bin ich sehr dankbar!
IV. Wertung zum „Beitrag der Persönlichkeitsentwicklung“
Durch das Praktikum im Ausland habe ich Beruf-fachliche sowie persönliche Qualifikationen
hinzugewonnen. Ein späterer Arbeitgeber kann sicherlich von diesen Erfahrungen einen Nutzen
ziehen. Gerade das Arbeiten im Ausland hat mir die Möglichkeit erschlossen und mir die
Perspektive eröffnet, einen späteren Arbeitsplatz europaweit zu suchen.
Durch die Erfahrung im Ausland bin ich noch offener gegenüber den europäischen Nachbarn
geworden und habe viel am Fremden und an der spanischen Kultur schätzen gelernt. Auch wenn
mir mein Chef gegen Ende meiner Praktikumszeit einen befristeten Vertrag angeboten hat,
möchte ich doch ein weiteres Studium in Deutschland aufnehmen, um mich noch stärker zu
professionalisieren.
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V. Interkulturelle Erlebnisse und Erfahrungen
Das Leben und Arbeiten im Ausland bringt Schwierigkeiten mit sich, da man sich in einer
fremden Kultur bewegt und die Sprache in der Regel nicht zu 100% beherrscht. Doch gerade
dieses Fremde ist auch sehr interessant und stellt neben einer großen Herausforderung eine
unglaubliche Bereicherung der persönlichen Erfahrung dar. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass
ich diese Erfahrung so großzügig von der Europäischen Union unterstützt wird und begreife
dieses Angebot als sinnvolle Investition in eine gemeinsame europäische Zukunft
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