- Fachbereich Philosophie und

Transcrição

- Fachbereich Philosophie und
Kultinger
Magazin des INSTITUTS FÜR KULTUR- UND MEDIENMANAGEMENT IKM
13
Februar 2007
Wir haben
einen Plan
Die Generation
Praktikum
nimmt ihr Leben selbst in
die Hand
Wie finanziere ich
mein Studium?
Interview mit der
»Digitalen Bohème«
Institut
für
Kultur
und
Medienmanagement
CityQuartier Neues Kranzler Eck
Eine ganze Welt für mich.
Kranzler Apotheke Bäckerei Heberer bad & baden BERLIN infostore BERLIN Store Blume 2000 Café Kranzler
CARAS Gourmet Coffee CHINA GATE BERLIN Chiquita Fruit Bar Cut & Color Deutsche Post E-Plus
Exchange Fitness Company Gerry Weber Görtz 17 H & M IXI Ice Accessory Gallery Karstadt Sport
Lindner Hotel AM KU‘DAMM Lumen Massagen Mango Regus Renate Henkel Kosmetik s. Oliver SCHUHHOF
Strauss Innovation Super Cut Sushi Circle the coffee shop Vodafone
560 Plätze
Kurfürstendamm 23, 10719 Berlin, U-Bahnhof Kurfürstendamm
oder S-Bahnhof Zoologischer Garten, www.neueskranzlereck.de
Da ist alles für Sie drin!
Entdecken Sie das CityQuartier DomAquarée.
Ampelmann Shop Andy‘s Diner & Bar AquaDom & SEA LIFE Berlin Art of Glass Australian Homemade
Bäcker Wiedemann Balzac Coffee Berliner Stadtrundfahrten SEVERIN+KÜHN BERLIN Store CACAO SAMPAKA
cuttingclub DDR Museum Dunkin‘ Donuts FREY WILLE Galerie SCHOEN+NALEPA Geldautomat Berliner
Volksbank Hong Kong Express JASS Street Wear Kosmetik-Studio Mercèdes Krawattenschmiede LOOXIS Berlin
MD Design Monika Dallwitz NAOT Schuhe und Lederwaren Noodle Kitchen Radisson SAS Hotel Restaurant HEat
Q-Park 500 Plätze
Ristorante Trattoria Peretti Subway Sushi Happy T.O.T.S. The Original Toy Store
Karl-Liebknecht-Straße 5, 10178 Berlin, S-Bahn Hackescher Markt, www.domaquaree.de
Editorial
Inhalt
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Eltern finanzieren die Ausbildung ihrer
Kinder mittlerweile oft auch, lange
nachdem die Kinder ausgezogen sind.
Es hat offenbar ein Umdenken
eingesetzt: Warum den Kindern
das Geld nicht jetzt schon geben,
bevor es später vererbt wird?
Unser Bericht auf Seite 4
DiE Bibliothek, genannt »The Brain«
Wie finanzieren die Studenten
am IKM ihr Leben? Die
Kultinger-Redaktion führte eine
grosse Umfrage durch – und
ermittelte spannende Ergebnisse.
86 Prozent der Erstsemester werden
von ihren Eltern unterstützt.
Mehr Zahlen? Gerne, auf Seite 6
Wie stellt sich der Chef des IKM
perfekte Studenten vor? Wie »Flaneure,
Reporter, Detektive«. Das
Interview mit Klaus Siebenhaar
auf Seite 7
Wo ist der Seminarraum KL 32102?
ganz zu Beginn der Arbeit an jeder
Ausgabe des Kultinger-Magazins steht
in der Redaktionskonferenz die Frage:
Was bewegt die Mitarbeiter am meisten? Worüber freuen sie sich, was bereitet ihnen Sorge? Genau das machen wir
dann zum Thema des Heftes.
In diesem Jahr drehte sich die Diskussion
um zwei Fragen, die auf den ersten Blick
von sehr unterschiedlicher Bedeutung
sind: Wie finanziere ich mein Studium?
Und wie, verdammt noch mal, finde ich
mich im FU-Gebäude zurecht?
Die Redaktion recherchierte, ließ sich
nie entmutigen, und am Ende stand
fest: Wir haben einen Plan. Wir wissen
jetzt, wie man ein Studium am IKM
finanziert. Und der Gebäudeplan in der
Heftmitte wird IKM-Studenten (und
Dozenten) von nun an immer weiterhelfen, wenn sie wieder mal verzweifelt
auf Raumsuche sind.
Viel Vergnügen (und Orientierung)
wünscht Ihnen Ihre KultingerRedaktion
Eltern und Kind: Die Winklers
Welches Café hat die beste Sicht?
Und wann hat der Kopierladen in
der Brümmerstraße geöffnet?
Antworten auf den Seiten 8 und 9
Von der Havel bis nach Kreuzberg –
alle Projekte des IKM in
der Übersicht auf den Seiten 13/14
Arbeit nach dem IKM: Ivana Scharf
Herausgeber:
Institut für Kultur- und Medien­management,
Freie Universität Berlin, WE 98,
FB Philosophie und Geisteswissenschaften,
Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
Internet:
E-Mail:
Tel./Fax:
www.ikm.fu-berlin.de
[email protected]
(030) 83 85 25 70/63
v.i.S.d.P.
Prof. Dr. Klaus Siebenhaar
Betreuung: Christoph Amend
Redaktion: Tania Zaman (CvD), Justyna Czerniak,
Jan Gabbert, Julia Heisig, Constantin Köhncke,
Lena Prinz, Barbara Stählin, Alexandra Uhlig,
Nina Werdien und Laura Winkler
Layout:
Katja Kollmann
Ein Projekt des IKM in Kooperation mit der ZEIT
Druckerei: Enka-Druck
Mittwoch morgen in der redaktion
Die meisten Bilder dieser Ausgabe
fotografierte Thomas Knorpp
3
Wir haben einen Plan
Die Mamas
und Papas
Wie Eltern die Ausbildung der
»Generation Praktikum« finanzieren
Woher komme ich? Wo stehe ich? Wohin
gehe ich? Alles Fragen, die Studenten
des 21. Jahrhunderts beschäftigen.
Gesponsert vom Elternhaus, absolvieren sie ein Praktikum nach dem anderen mit der Hoffnung, über diesen Weg
ihren Traumjob zu bekommen. Die so
genannte, viel diskutierte Generation
Praktikum. Was zeichnet sie aus? Eine
gewisse Unbekümmertheit, gute
Ausbildung und hoher Anspruch.
Jedoch kein kapitalistischer: Die
Studenten von heute wollen nicht
irgendeinen Job, sie streben nach
Idealen. Selbstverwirklichung kommt
bei ihnen vor dem großen Geld. Lieber
ein paar unbezahlte Praktika in einem
prestigeträchtigen Berufsfeld als ein
langweiliger Bürojob. Die Eltern dienen dabei oft als Absicherung. Doch
möchte man nicht fortwährend von
seinen Eltern abhängig sein. Was also
tun, um sich fortzuentwickeln?
Studenten am Institut für Kulturund Medienmanagement (IKM) beispielsweise versuchen sich durch den
Kontakt zu den vielen Dozenten aus
der Praxis ein Netzwerk aufzubauen,
damit sie später nicht mehr auf Praktika
angewiesen sind. Sie investieren zwei
Jahre in den Masterstudiengang »Arts
and Media Administration« mit der
Hoffnung, später nicht wieder Einer
von Vielen zu sein. Allerdings brauchen sie auch für diese Zeit finanzielle Unterstützung und die Eltern
übernehmen das auch gern. Irgendwie
muss die Miete ja gezahlt werden.
Da die Eltern der IKMler den
Masterstudiengang als sinnvol-
le Weiterbildung ansehen, der die
Jobchancen ihrer Kinder erhöhen
kann, unterstützen sie fleißig weiter. Es scheint seitens der Eltern ein
Umdenken eingesetzt zu haben:
Warum den Kindern das Geld nicht
schon jetzt geben, anstatt es ihnen
später zu vererben? Frei nach dem
Motto Heinrich Heines »Geld ist rund
und rollt weg, Bildung aber bleibt«.
Doch nicht jedes Elternpaar kann
sich die finanzielle Un­ter­stützung
ihrer Kinder leisten. Was tun? Hier ist
Eigeninitiative der Studenten gefragt.
Die weiteren Mög­lich­keiten sind
Studienkredite, Bafög, Stipendien und
eigene Ersparnisse.
Eine Chance der besonderen Art für die
IKM-Studenten bieten die Praxisprojekte, die Teil des Studiums sind. Denn
in vielen Projekten liegt neuerdings
ein Etat vor, der den Studenten eine
finanzielle Anerkennung für ihre
Leistungen gibt. Auf diese Weise können sie sinnvoll Geld verdienen und
beispielsweise ihre Studiengebühren
refinanzieren.
Dennoch sind die IKM-Studenten während des Studiums oft noch wesentlich von ihren stillen oder weniger
stillen Mäzenen finanziell abhängig.
Jedoch gehört zu ihrem Lebensplan,
die »Generation Praktikum« hinter
sich zu lassen. Sie teilen die Ideale
dieser Generation, streben ebenfalls
nach Selbstverwirklichung im Job. Sie
sind allerdings pragmatischer in der
Verfolgung ihrer Ziele.
Nina Werdien und Barbara Stählin
Mama, Papa, Kind:
Ursula, Peter und Laura Winkler
4
Wir haben einen Plan
Bloß
nicht…
Die wichtigsten
Überlebensregeln für
IKM-Studenten
…den Pförtner zum Feind haben:
Er weiß, wo welcher Raum ist, hat
immer ein Verlängerungskabel
und schließt die Türen auf und zu
…einschlafen: Die FU verfügt neuerdings
über einen »Power-Napping-Schlafraum«.
Wer glaubt, diesen nutzen zu können,
liegt falsch – Kulturmanager schlafen nicht!
…auf Informationen pfeifen: Kulturmanager
lesen grundsätzlich zwei bis drei
Tageszeitungen, mehrere Wochenzeitungen
und Magazine unterschiedlicher Sparten
und mindestens fünf monatliche
Zeitschriften. Auf Bild- und
Online- Informationsquellen sollte auch
nicht verzichtet werden.
Und auch hier gilt: Alle Sparten!
…einen individuellen Terminkalender führen:
Den Satz »Da habe ich keine Zeit«
trotz absoluten Wahrheitsgehalts aus
dem Wortschatz streichen – für das IKM
ist immer Zeit!
…unüberlegt widersprechen:
Kritik nie ohne Quellenangabe!
…versuchen, Geld zu wechseln: Der Versuch,
in der Uni Geld wechseln zu wollen,
gelingt niemandem. Und Sinn machen
würde es ohnehin nicht, denn einen
Zigarettenautomaten sucht man vergeblich
…die Mensakarte vergessen:
Wehe dem, der bar bezahlen möchte!
Man stößt auf Unverständnis und –
vor allem – höhere Preise
…sich beim Uni-Sport anmelden:
Man hat ja doch keine Zeit hinzugehen
– außerdem sind Kulturmanager sowieso
sportlich: Sie laufen einfach schneller!
…einen Raum auf eigene Faust finden
wollen: Unser Lageplan ist unabdinglich
Alexandra Uhlig, Lena Prinz
und Laura Winkler
5
Wir haben einen Plan
D
ie große Frage: Wie finanziere ich mich? Jeder Student
stellt sie sich zu Beginn des
Studiums und ganz besonders vor Beginn eines zweiten Studiums.
Genau diese eine Frage – mancher
mehr, mancher weniger. Dabei spielt
der elterliche Background eine große
Rolle. Hier machen sich die sozialen
Unterschiede bemerkbar. Während der
eine neben dem Studium jobben muss,
kann sich ein anderer in Ruhe auf das
Studium konzentrieren. Ungerecht?
Ja, irgendwie schon. Doch soll dieser
Artikel nicht eine weitere Diskussion
um die Studiengebühren werden, sondern er soll deutlich machen, wie im
Speziellen Studenten am Institut für
Kultur- und Medienmanagement (IKM)
ihr Studium finanzieren. Dieser Master
of Arts and Media Administration
ist ein sehr gutes Beispiel für ein
Zweit- oder Aufbaustudium, bei dem
Studenten aus den unterschiedlichsten
fachlichen und beruflichen Bereichen
zusammenkommen und damit auch
finanziell gesehen dieses Studium völlig unterschiedlich angehen. Um dieser
Frage fundiert auf den Grund zu gehen,
wurde eine Sozialerhebung unter den
Studenten des IKM durchgeführt. Dabei
wurden die Studenten nach mehreren
Aspekten ihrer Studienfinanzierung
gefragt. Mit einer Rücklaufquote von
80% der Fragebögen hat diese Umfrage
neben all den gefragten Aspekten
besonders eins gezeigt: Das Thema
Studienfinanzierung interessiert die
Studenten.
Monatliches Einkommen
Laut Auswertung der Fragebögen
haben die Drittsemester mehr Geld
als die Erstsemester. Während letztere
zwischen 400 und 800 Euro monat6
Das liebe
Geld
Wie Studenten sich
finanzieren – die
große Umfrage am IKM
lich zur Verfügung haben, können 50%
der Drittsemester mit 600-800 Euro
und 33,3% sogar mit über 800 Euro im
Monat rechnen.
Wie setzt sich das monatliche
Einkommen zusammen?
Beim Durchleuchten der Budgetstruktur
der IKM-Studenten taucht immer wieder ein stiller Mäzen auf: die Eltern. Bei
den Drittsemestern zwar nur auf Rang
zwei, hinter dem Job als Hauptfinanzierungsquelle, aber die Eltern spielen
finanziell eine entscheidende Rolle. Die
Erstsemester nutzen außerdem hauptsächlich ihre eigenen Ersparnisse oder
erhalten Bafög.
Nebenjob, eine Sache der
Unmöglichkeit?
Nur 4,5% der Erstsemester halten das
Jobben neben dem Studium für möglich, während es bei den Drittsemestern
82% sind. Die Meinungen gehen hier
stark auseinander. Als Grund für die
Unmöglichkeit eines Nebenjobs wird der
Zeitmangel angesehen. In einem sind
sich die Studenten aber wieder einig: Ab
dem 3. Semester ist ein Nebenjob eher
möglich.
Rolle der Eltern
Bei den Erstsemestern gaben 86% an,
von ihren Eltern unterstützt zu werden.
Bei den Drittsemestern waren es 78%.
Beide Gruppen gaben außerdem an, dass
sie dieser finanziellen Unterstützung
seitens der Eltern eine entscheidende Rolle zuweisen (Erstsemester: 68%,
Drittsemester 72%).
Abhängigkeit von den Eltern
Bei der Sozialerhebung wurden die
Studenten auch gefragt, ob sie sich durch
die finanzielle Unterstützung der Eltern
abhängig fühlen. Hier gab die Mehrheit
der Studenten »ein bisschen« an,
wobei die Frage nach der Abhängigkeit
über das Finanzielle hinaus von beiden Gruppen stark verneint wurde
(Erstsemester: 55%, Drittsemester: 72%).
Wochenendbesuche und Berichte über
den aktuellen Stand des Studiums sehen
die Studenten als selbstverständlich an.
Hier liegt ihrer Meinung nach der Grund
im eigenen Interesse und nicht am Geld.
Einige haben allerdings ein schlechtes
Gewissen gegenüber den Eltern wegen
der finanziellen Belastung.
Sehen wirklich alle Eltern
ihre finanzielle Unterstützung
als gute Investition?
Oder stehen sie diesem
Zweit- oder Aufbaustudium
kritisch gegenüber?
Laut der Auswertung der Fragebögen
scheinen die Eltern voll und ganz hinter ihren Kindern zu stehen. Sie haben
das Gefühl, dass sich ihre Jobchancen
durch diesen Masterstudiengang erhöhen, besonders durch die namhaften
Dozenten und den hohen Praxisbezug.
Außerdem hat sich die Altersstruktur
der IKM-Studenten stark verändert. Die
Studenten werden immer jünger, besonders durch die Bachelorstudiengänge.
Dies kann ein weiterer Grund sein,
warum die Eltern ihre noch jüngeren
Kinder weiterhin unterstützen und diesen Master als sinnvolle Weiterbildung
ansehen.
Wie steht es nun um die
Finanzlage der IKM-Studenten?
Gut. Zahlen belegen, dass über 80%
der Studenten angaben, mit ihrem Geld
auszukommen.
Barbara Stählin
und Nina Werdien
Wir haben einen Plan
Herr Professor Siebenhaar, wenn Sie
in der Politik wären, was würden
Sie am Bildungswesen verändern?
Ich fand schon immer, dass ein Studium
etwas kosten sollte, metaphorisch
wie materiell, deshalb bin ich für
Studiengebühren. Allerdings nur unter
der Voraussetzung, dass das eingenommene Geld eins zu eins reinvestiert
wird in Lehre und Forschung, so wie es
hier am IKM geschieht. Die bescheidenen 500 Euro pro Semester, die Sie
zahlen müssen, fließen direkt in den
Studienbetrieb. Das Studium stellt ein
Privileg dar und muss etwas kosten. Die
Studierenden sollten es als Investition
in sich selbst sehen, in ihre eigene
Zukunft und in ihr geistiges Kapital. Wer
es sich objektiv nicht leisten kann, muss
aber die Möglichkeit haben, sich über
Bildungskredite oder bei entsprechender Begabung über Stipendien finanzieren zu können. Wissen Sie, in der Kultur,
in der Wissenschaft und in der Bildung
profitieren diejenigen, die es sich leisten könnten, am aller intensivsten von
billigen Opernkartenpreisen und von
einem kostenlosen Studium. Das ist die
große Lebenslüge und die Bigotterie
in unserer ganzen bildungspolitischen
Diskussion.
»Flaneure,
Reporter,
Detektive«
IKM-Chef Klaus Siebenhaar über
die idealen Studenten – und
wie sie ihr Studium finanzieren
»Kostenlos studieren
ist eine grosse Lebenslüge«
dass man sich im materiellen wie im
ideellen Sinne über den Wert dieses
Studiums bewusst ist.
Bei der Umstrukturierung des
Bildungssystems, der Einführung
von Studiengebühren, beobachten Sie
da ein Umdenken der Studenten?
Wie stellen Sie sich das ideale
Studien­finanzierungsmodell
eines Studenten vor? Würde das Modell
einen Nebenjob beinhalten?
Ich finde Ihre Generation tendenziell
weniger ideologisch, sondern pragmatisch bis manchmal stoisch. Wir haben
es hier am IKM selbst erlebt. Wir waren
13 Jahre lang ein Diplomstudiengang,
der nichts kostete. Seit 2004 sind wir
ein Masterstudiengang, der etwas
kostet. Selbst ich war gespannt, ob
sich das auf die Bewerberzahl, auf die
Gespräche auswirkt. Nichts! Viele, bei
denen wir nachfragten, waren schon
kostenbewusst, hatten Gebühren verglichen und meinten, dass es hier ja
noch preiswert wäre. Ich sage eigentlich noch zu preiswert für die Exzellenz,
die wir bieten. Was wir erwarten ist,
Wenn man mal zwischendurch in den
Semesterferien vier Wochen lang einen
Job auf Messen oder ähnliches durchzieht, ist das in Ordnung. Aber nicht, wenn
die Uni und die Praxisprojekte da­runter
leiden, weil man sich nur noch mit letzter
Kraft in ein Seminar schleppt. Das geht
nicht. Sie sollten so eine Art Businessplan
für die zwei Jahre machen, in dem Sie
auch überlegen, wo Sie für die Zeit während des Studiums Einsparungen machen
können. Damit erreichen Sie, dass Sie
sich mehr auf das Studium konzentrieren
können. Bei dem Businessplan wird sich
vielleicht eine Deckungslücke ergeben,
da müssen Sie versuchen, ob Sie diese
Lücke über die Eltern, einen gering verzinsten Bildungskredit, die Oma oder
den Erbonkel kompensieren können.
Also sollten die Studenten Fundraising
in eigener Sache betreiben?
Ja, und das ist etwas, was Sie auch später zum Beispiel am Theater machen
müssen: Kosten minimieren und Erträge
steigern. Es ist ein erstes gutes Training
seinen Eltern deutlich zu machen, dass
dies ein besonderes Studium ist, bei
dem sich die Investition lohnt. Dies ist
kein Zweitstudium, was man noch mal
orientierungslos dranhängt. Es ist ein
hartes Studium, in das man sich reinknien muss, und so müssen Sie das auch
an ihre Investoren, also an Ihre Eltern,
weitergeben. Erzählen Sie von den hervorragenden Dozenten und was Sie hier
in den Projekten machen. Lassen Sie sie
am Studium teilhaben, so läuft das auch
beim richtigen Fundraising.
Wenn Sie Eigenschaften
eines Studenten des IKM benennen
sollten, welche wären das?
Die Eigenschaften unserer Referenz­
figuren der Moderne, unserer drei Kultur­
typen: Flaneur, Reporter und Detektiv.
Der Flaneur ist fantasiestark. Ein
Detektiv und ein Reporter haben ein
Näschen, sie spüren versteckte Quellen
auf oder sammeln Indizien und kommen dadurch zu einer vergleichsweise
erfolgsversprechenden oder produktiven Lösung. So stelle ich mir auch
mein Ideal von Ihnen vor, eine Form
von wirklichem Selbstbewusstsein, von
Strategie und Wachheit, welche den
Detektiv auszeichnet. Nicht wie ein
kleiner Buchhalter einen Plan machend,
sondern sich selbstbewusst ausrichtend auf ein Ziel oder zwei, drei Ziele
hin und diese konsequent verfolgend.
Dann ergibt sich alles, dann kommt
Clint Eastwood ins Spiel: »Wir reiten in
die Stadt und alles andere ergibt sich«.
Sehen Sie sich porträtiert? Finden Sie
sich hier wieder?
Das Interview führten
Nina Werdien und Barbara Stählin
7
Wir haben einen Plan
IKM »Arts and Media
Administration«
Fachbereich Philosophie und
Geisteswissenschaften
Institut für Kultur und Medienmanagement
ikm.fu-berlin.de
[email protected]
<<< Eingang Habelschwerdter Allee 45
Projektbüro
Fabeckstraße 24, Telefon 030/83 85 25 68
Raum KL 24/141
Der Schlüssel Nr. 175 fürs Projektbüro
hängt bei den Pförtnern
am Eingang Habelschwerdter Allee 45
Studentenausweis ist Bibliotheksausweis
Café Kauderwelsch
alles Bio; Kaffee und Tee fair gehandelt
Mo bis Fr: 9 - 19 Uhr, Sa: 9.30 - 17.30 Uhr
(auch samstags!)
1. Etage, neben L-Gang
Sportler Café
selbstgemachte Brote und Brötchen,
Süßigkeiten, rauchfrei
Mo bis Fr: 9 - 18 Uhr
2.Etage, K-Gang, Straße 25
Pi Café
tolle Sicht von der Außenterrasse
leckerer Milchkaffee, Kuchen, Rauchercafé
3.Etage, K-Gang
hinter dem Sportler Café
UB-Universitätsbibliothek der FU Berlin
Garystraße 39
Telefon 030/83 85 42 73 (Auskunft)
Ausleihe: Mo bis Fr: 10 - 18, Do: 10 - 19 Uhr
Bibliothek der WiWi
Garystr. 21
Telefon 030/83 85 21 17 (Auskunft)
Ausleihe: Mo bis Fr: 9.30 - 17 Uhr
Philologische Bibliothek (The Brain)
wunderbare lan und wlan-Arbeitsplätze,
Kopierer, Bücher scannen ins PDF-Format
Habelschwerdter Allee 45 (Rostlaube)
Geöffnet: Mo bis Fr: 9 - 22 Uhr, Sa: 10 - 17 Uhr
Gang zur
Mensa und zu
Seminarraum
L 115
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin
Telefon 030/83 85 25 70
KL 25, 2. Etage
Bibliotheken
CafÉs
>>> Eingang
The Brain
Seminarraum
KL 32 102
>>> Eingang
Infodienst/
Pförtner
L Straße
K Straße
>>> Treppe zum FU-Marketing, 2. Etage, K 33, 204 - 206
Post
PC-Pool
Druc
Sem
>>> Eingang
8
J Straße
Internet und Campus
Management
ZEDAT
Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung
zedat.fu-berlin.de
Anmeldung: [email protected]
Benutzerservice
Hilfe für ZEDAT-Nutzer:
[email protected]
Mo bis Fr: 10 - 16 Uhr, 030/83 85 60 69
Silberlaube JK27 133
Arbeitsräume
Habelschwerdter Allee 45
Mo bis Fr: 8 - 21.30 Uhr
Sa: 8 - 17.30 Uhr
Bereich JK 27
Kopieren
Öffnungszeiten des Gebäudes
The Brain
Habelschwerdter Allee 45
Telefon 030/83 22 77 33
Mo bis Fr: 9 - 22 Uhr, Sa: 10 - 17 Uhr
e-mail: [email protected]
Öffnungszeiten der Silberlaube
und Rostlaube der Freien Universität Berlin
Mo bis Fr: 7 - 22 Uhr, Sa: 7 - 18 Uhr
KOPIERSERVICE
U-Bhf. Dahlem-Dorf
Königin-Luise-Str. 39
Telefon 030/832 66 06
Mo bis Fr: 8 - 20 Uhr, Sa: 9 - 14 Uhr
In den Monaten März, August und September:
Mo bis Fr: 7 - 20 Uhr, Sa: 7 - 14 Uhr
Die Pförtnerstelle am Eingang Habelschwerdter Allee 45
ist 24 Stunden lang besetzt, Telefon: 030/83 85 45 53
Sonntags kommt man nur über diesen Eingang
ins Gebäude – einfach klingeln
Kopierladen
Brümmerstr. 40 (Ecke Thielallee)
Mo bis Fr: 9.30 - 18.30 Uhr
Telefon 030/83 22 91 66
Campus Management
ecampus.fu-berlin.de
es gelten die ZEDAT Zugangsdaten,
wie auch im ZEDAT Portal:
portal.zedat.fu-berlin.de
L Straße
Bücher
Buchhandlung Schnabel
Thielallee 34, 14195 Berlin
Telefon 030/83 22 98 60
schnabe lshop.de
[email protected]
Mo bis Fr: 10 - 19 Uhr
Sa: 10 - 14 Uhr
Café
Kauderwelsch
Buchhandlung Schleichers
Königin-Luise-Str. 41 + 44, 14195 Berlin
Telefon 030/841 90 20
schleichersbuch.de
[email protected]
Mo bis Fr: 9 - 19 Uhr
Sa: 10 - 14 Uhr
Eingang <<<
<<<
Art Tower
des IKM
2. Etage, Gang 25
<<< Eingang Fabeckstraße 25
Die WElt des IKM
Projektraum
KL 24 141
Büro des IKM/BMPS
KL 24 138
Seminarraum
KL 26 130
Eingang <<<
Benutzer­
service
JK 27 133
PC-Pool
PC-Pool
PC-Pool
Campus
Management
ZEDAT PC-Pool
cker Beratung
Hotline
minarraum
JK 27 103
PC-Pool
Eingang <<<
9
Interview Digitale Bohème
Mit ihrem Buch »Wir nennen es Arbeit
– Die digitale Bohème oder Intelligentes
Leben jenseits der Festanstellung«
haben die Autoren Holm Friebe und
Sascha Lobo für einige Kontroversen
gesorgt. Beschrieben wird ein selbstbestimmter Lebens- und Arbeitsstil
in neuen Kollektiven. Notebooks
sind die Produktionsmittel, das Netz
die essentielle Infrastruktur. Wie die
digitale Bohème sich innovativ neue
Verdienstmöglichkeiten erschließt,
en passent das Netz, den Markt und
die Gesellschaft verändert, zeigen die
beschriebenen technischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen auf.
So zu arbeiten, wie man leben möchte ,
ist das erklärte Ziel.
»Gegen die
Dummheit von
Arbeitgebern«
Die Autoren Holm Friebe und
Sascha Lobo, Erfinder
der »Digitalen Bohème« über
die Zukunft des Arbeitens
fangen, die Strukturen der Zentralen
Intelligenz Agentur aufzubauen.
Lobo: Die Jobs, die ich vorher hatte, waren
gut, ich war bloß nicht froh und konnte
mich nicht entfalten. Es war schwierig,
einzusehen, dass man selbst wenn man
weiß, dass man heute nichts Produktives
leisten kann, trotzdem anwesend sein
muss.
Friebe: Es gibt bei uns keine An­­wesen­
heitspflicht und dieses Privileg der freien
Zeiteinteilung bei der Arbeit ist produktiv.
Es ist eine Dummheit von Arbeitgebern
und verkrustetes Denken, dass diese
Freiheit so häufig nicht gewährt wird.
Sie könnten sich durch mehr Freiheit viel
mehr Loyalität schaffen.
Lobo: Aber es gibt bestimmte Struk­
turen, innerhalb derer eine solide
Für wen habt Ihr das Buch geschrieben
und was war Eure Intention?
Friebe: Uns interessiert die Schnittstelle
zwischen Kunst und Wirtschaft und
die Frage danach, was an der Front
des Fortschritts passiert. Es gibt offensichtlich Erklärungsbedarf für etwas,
was man selbst schon als normale
Form des Lebens, Arbeitens und der
Existenzsicherung wahrnimmt. Das
wird vor allem von einer Generation
nicht verstanden, die noch ganz anders
strategisch an die Lebensplanung heran
gegangen ist und für die das noch funktioniert hat.
Geschrieben haben wir das Buch vorrangig für die Jüngeren.Vielleicht ist es auch
ein Buch, was die ihren Eltern schenken
können, um die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen zu überbrücken und nicht alles selber erklären zu
müssen.
Wie haben Eure Eltern auf
das Buch reagiert?
Friebe: Mein Vater hat gesagt: »Selten
ist Faulheit so wortreich umschrieben
worden, aber das Buch trifft einen Nerv
der Gesellschaft«.
Wie war das denn zu Beginn
eurer Selbstständigkeit?
Friebe: Nach einem Jahr Festanstellung
habe ich mit ein paar anderen ange10
”
Mein Vater sagt: Selten
ist Faulheit so wortreich
umschrieben worden
Holm Friebe ist Jahrgang 72,
Volkswirt und Journalist.
Publiziert u.a. in Jungle World,
Taz, Konkret und Neon
Foto: Olaf Simon
Interview Digitale Bohème
Festanstellung quasi alternativlos ist. Es
gibt viele Bereiche, in denen es nicht so
ist. Wir wollten zum Nachdenken anregen: Muss das wirklich so sein, wie es
momentan fast überall gemacht wird?
Ist es sinnvoll, dass jemand, der im kreativen Bereich arbeitet, von 9 bis 18 Uhr
arbeiten muss? Wie motiviert man so
jemanden? Wie schafft man es, dass
derjenige dann auch die gewünschte
Leistung abliefert?
Friebe: Eine neue Studie des GallupInstituts zur Arbeitszufriedenheit sagt:
Die weitaus meisten Menschen finden
kaum noch Sinn in ihrer Arbeit und sind
unzufrieden. Da fragt man sich: Sind
die festen Stellen, nur weil sie immer
knapper werden, erstrebenswert oder
gibt es grundsätzliche Einwände gegen
”
Ich unterstütze sogar
meinen Vater, der nach
einer langen Phase
der Arbeitslosigkeit in
Frührente gegangen ist
Sascha Lobo ist Jahrgang 75,
Werbetexter und noch Student
an der UdK, Mitherausgeber
und verantwortlicher Redakteur
des Blogs »Riesenmaschine«,
der mit dem Grimme-Preis
ausgezeichnet wurde
“
das System der Festanstellung? Wäre es
nicht besser, Arbeit am Markt frei und
selbständig auszuhandeln?
Habt Ihr euer Buch als Manifest
geschrieben?
Lobo: Nein, es ist ein Trendbericht. Vieles,
über das wir schreiben, wurde schon an
anderen Stellen angerissen, aber so global in den Zusammenhängen zwischen
Generation Praktikum und Web 2.0 noch
nicht beschrieben.
Friebe: Es gibt schon den Gedanken,
eine Lobby aufzubauen für Leute, die
sich sonst eher schwer damit tun, ihre
Interessen auf der politischen Bühne zu
vertreten.
Hat schon jemand aus dem politischen
Umfeld Interesse gezeigt?
Lobo: Vor Erscheinen des Buchs hat-
ten wir ein Treffen mit dem damaligen
Berliner Kultursenator, Thomas Flierl. Er
fand unser Buch interessant, weil ein
wichtiges Thema im Berliner Senat
momentan die »Creative Industries«
sind. Die Creative Class, zu der ja auch
die digitale Bohème gehört, wird zunehmend wichtiger, gerade in einer Stadt
wie Berlin.
Von der Politik zum Persönlichen:
Wie finanziert ihr Euch?
Lobo: Ich finanziere mich selbst. Ich
unterstütze sogar meinen Vater, der nach
einer langen Phase der Arbeitslosigkeit
in Frührente gegangen ist.
Friebe: Ich habe einen Abschlag auf mein
Erbe in Form einer Eigentumswohnung
gekriegt. Anfangs bereitete es mir ein
paar Probleme. Wenn man sich aber die
Vermögensteilung in der Gesellschaft
anguckt, ist klar, dass diese Vermögen
weitergegeben werden müssen.
Vielen Dank für das Interview!
beide grinsen.
Friebe: Wenn es darum geht, Studenten
zu verderben, nehmen wir uns natürlich
immer gerne Zeit. Das ist unser eigentliches Ziel.
Das Interview führten
Justyna Czerniak, Jan Gabbert,
Julia Heisig und
Constantin Köhncke
11
Umfrage IKM-Absolventen
»Bleibt
neugierig«
Stefanie Böhler (26) ist an der Freien
Universität Berlin als Koordinatorin für
Veranstaltungen (u.a. Lange Nacht der
Wissenschaften) und die Messeauftritte
tätig. Sie sieht einen Vorteil des
Studiums darin, dass die Möglichkeit
gegeben wird, »sich in vielen unterschiedlichen Bereichen praktisch auszuprobieren«.
Foto: Justyna Czerniak
Kathrin May (27) ist eine der
Ab­sol­ventinnen, die ihren heutigen
Arbeitsplatz beim Deutschlandradio
einem wertvollen, während einem ihrer
Praxisprojekte geknüpften Kontakt verdankt. »Ich konnte unmittelbar nach
meinem Abschluss im Jahr 2006 in den
Beruf einsteigen und bin heute in der
Abteilung Frequenzmarketing beim
Deutschlandradio tätig«, erklärt sie.
Ehemalige IKMler
über ihre Jobs nach
dem Studium
Diana Düver (30), ausgebildete
Ju­ris­tin, ist als Koordinatorin für die
BerlinMediaProfessional School, dem
neuen medienwissenschaftlichen Kom­
pe­tenzzentrum für Forum, Forschung
und Förderung, tätig. Während des Stu­
di­ums am IKM schätzte sie besonders
das Gespräch mit Vertretern aus verschiedenen Bereichen der Kultur- und
Medienpraxis, das Ein­blicke in Unter­
nehmens­strukturen und strategische
Maßnahmen ermöglicht.
Kathrin Lebrecht (32), aus dem Be­­
reich der Theaterwissenschaft, interes­
sierte sich zu Beginn des Studiums für
die Bereiche Jura und BWL, die sie als
Ergänzung zu ihren Tätigkeiten im Theater
sah. Die Vielseitigkeit im Studium war
für sie eine gute Vorbereitung für ihre
jetzige Tätigkeit als Projektkoordinatorin
des Forum Hochschulmarketing der
Freien Universität Berlin.
12
Ronny Unganz (32) hatte schon bevor
er stellvertretender Käufmännischer
Geschäftsführer an der Staatsoper
Unter den Linden wurde ein, wie er es
selbst nennt, »gesundes Verhältnis zu
Zahlen«.
Sein VWL-Studium hat ihm, neben den
durch das Studium am IKM gewonnen Kontakten zur Berliner Kulturszene,
dazu verholfen, seine jetzige Arbeit zu
finden.
Foto: Justyna Czerniak
Ivana Scharf (32), selbst Künstlerin
und durch ihren Abschluss am IKM auch
Kulturmanagerin, ist seit Oktober 2006
im Jüdischen Museum Berlin (JMB)
anzutreffen. Hier liegt der neue Bereich
Bildungs­marketing und mit ihm die
Konzeption und Realisierung verschiedener Bildungskampagnen in ihrer
Zuständigkeit.
Ivana Scharf
arbeitet im Jüdischen Museum Berlin
(Bild oben)
Ronny Unganz
arbeitet an der
Staatsoper Unter den Linden
Anja Geiger
arbeitet für die Stiftung Brandenburger Tor
Anja Geiger (33) verhalfen Engagement
und Kontaktknüpfung zu ihrer damaligen Stelle im Bereich Marketing &
Development des JMB. Seit fast einem
Jahr arbeitet sie jetzt als Referentin
für Kultur und Bildung bei der Stiftung
Brandenburger Tor, wo sie verschiedene Förderprojekte wie beispielsweise
das »Literarische Tandem« oder das
Bildungsprojekt »Schulen übernehmen
Verantwortung« betreut und ihnen
zur praktischen Umsetzung verhilft.
Zurückblickend lobt sie besonders
das große Angebot, dass das IKM den
Studenten eröffnet. »Nehmt an vielen
Praxisprojekten teil,« rät sie deshalb
abschließend, »und bleibt immer aufnahmebereit und neugierig!«
Lena Prinz und
Tania Zaman
IKM Intern
IKM im Land
der Ideen
Das Institut für Kultur- und
Medienmanagement
gewinnt Projektauftrag
Nach sieben naturwissenschaft­
lich­en Jahren ist 2007 das »Jahr
der Geistes­­wissenschaften«. Das
Themen­jahr wird sich der Sprache
widmen. Dabei will das Institut für
Kultur- und Medienmanagement ein
kluges Wort mitreden. Mit seinem
Veranstaltungskonzept hat das IKM die
Jury des bundesweiten Wettbewerbs
»365 Orte im Land der Ideen« überzeugt
und sich aus über 1500 Bewerbungen
erfolgreich hervorgetan: »Die Lesbarkeit
der Welt. Botschaften der Kulturen« ist
eine Expeditionsreise auf die Kontinente
des Geistes. Die Welt zu lesen und zu
deuten, geschieht auf unterschiedliche
Art und Weise: lyrisch, musikalisch, im
Theater, in den Medien. Geplant sind
Vorträge, Diskussionsforen, Lesungen,
Ausstellungen und Präsentationen
von Forschungsarbeiten. Wissenschaft
und Kunst liegen eng beieinander –
an dieser Schnittstelle wird es in den
Veranstaltungen um Horizonte und
Erwartungen, um Ausdrucksformen
und Wünsche einer intensiven
Welterfahrung im Medium Sprache
gehen.
»Deutschland – Land der Ideen« ist
eine gemeinsame und überparteiliche
Standortinitiative von Bundesregierung
und deutscher Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband
der Deutschen Industrie (BDI). Die
Schirmherrschaft hat Bundespräsident
Horst Köhler übernommen. Mike deVries,
Geschäftsführer der FC Deutschland
GmbH, leitet die Initiative, deren Ziel
es ist, ein positives Deutschlandbild im
In- und Ausland zu vermitteln. Anlass,
die Kampagne ins Leben zu rufen, war
die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Deutschland nutzte die nationale und
internationale Aufmerksamkeit, um
den Besuchern und Zuschauern das Bild
eines weltoffenen, sympathischen und
zukunftsfähigen Landes zu präsentieren.
Kooperationspartner aus Wissenschaft,
Politik, Kultur und Gesellschaft – unter
ihnen das Auswärtige Amt, das GoetheInstitut, die Bundesagentur Invest
in Germany und Bundesländer wie
Brandenburg und Baden-Württemberg
– beteiligen sich mit ihren Netzwerken.
Der bundesweite Wettbewerb »365 Orte
im Land der Ideen« ist ein Projekt der
Initiative, das – aufgrund seines großen
Erfolges – auch im Jahr 2007 gemeinsam mit der Deutschen Bank als exklusivem Projektpartner fortgesetzt wird.
Öffentliche oder private Einrichtungen,
Institutionen, Unternehmen
oder
Forschungsinstitute, die sich Innovation
und Ideenreichtum auf ihre Fahnen
geschrieben haben, waren aufgerufen,
sich zu bewerben. Aus den über 1.500
Einsendungen im Jahr 2007 wählte eine
prominente Jury 365 Sieger aus. An
jedem Tag des Jahres wird jeweils einer
dieser Orte offiziell ausgezeichnet und
präsentiert sich mit einer Veranstaltung
der Öffentlichkeit. Zusätzlich stellt
eine begleitende Publikation jeden der
»Ausgewählten Orte 2007« mit ihren
Veranstaltungen vor.
Das Institut für Kultur- und Medienmanagement
ist »Ort des Tages« am 4. Oktober 2007
www.land-der-ideen.de
Gründerzeit:
IKM Alumni
Das Knowhow aller
am IKM Beteiligten wird jetzt
noch stärker vernetzt
Das Jahr 2007 begann mit einer frohen Botschaft: »Branded for life«
– IKM Alumni ist gegründet! Anfang
Januar bildete eine Interessengruppe,
deren Ziel die Förderung und Unter­
stützung der Arbeit des Instituts, die
Organisation regelmäßiger Treffen zur
Pflege des IKM-Netzwerkes und die
Förderung nationaler wie internationaler Kontakte ist.
IKM Alumni ist eigenständiger Teil der
Ernst Reuter Gesellschaft – Gesellschaft
der Freunde und Förderer der Freien
Universität. So besteht die Möglichkeit,
die spezifischen Interessen unserer
Absolventen zu verfolgen und gleichzeitig den ad­­minis­trativen Rahmen
sicherzustellen.
Werden Sie Mitglied im IKM Alumni
und leisten Sie einen Beitrag zu dem
immer wieder geäußerten Wunsch, das
Know how aller am IKM Beteiligten
und Ehemaligen noch stärker zu vernetzen.
Rückfragen und Anmeldung unter:
[email protected]
[email protected]
13
IKMProjekte
Vorschau
Kunst.Quartier. Kultur- und
Immobilienentwicklung 2007
Das Projekt widmet sich einem zentralen Berliner Innenstadtbereich,
der sich aus den drei unterschiedlichen und bisher für sich stehenden
Quartieren CityQuartier Museumsinsel,
DomAquarée und Oranienburger Straße
zusammensetzt. Im Auftrag der DIFA
(Deutsche Immobilien Fonds AG) entwickelt ein sechsköpfiges Projektteam
des IKM einen Ausstellungskontext
für diesen öffentlichen Raum. Kuratiert
von dem international renommierten
Künstler Via Lewandowsky, werden
durch die Ausstellung zeitgenössischer
Kunst von Mai bis Oktober 2007 die drei
Quartiere miteinander verbunden und
in einen gemeinsamen Zusammenhang
gebracht.
Kunst- und Kulturzentrum
in Brandenburg/Havel
Mit dem Konzept zur Etablierung
eines ZENTRUMS JUNGER KUNST UND
KULTUR wird für Brandenburg/Havel in
Kooperation mit dem dortigen Theater
und der Kunsthalle Brennabor ein
national und international wirkender
»Modellversuch Kultur« vorgeschlagen, der Stadttheater und Kunsthalle
mit einschließt. Mono- und interdisziplinär soll geforscht, erfunden, kreiert
und permanent öffentlich vorgestellt
und diskutiert werden. Dabei sollen
mit Hilfe eines Kompetenzteams
des IKMs in unterschiedlichen Diszi­
pli­nen Programme entwickelt, mit
Künstlerinnen und Künstlern Kunst­
werke kreiert, Produktionen erarbei­
tet, Ausstellungen konzipiert und
Workshops, Symposien vorbereitet und
durchgeführt werden.
Forum Hochschulmarketing der
FU Berlin (FU-Marketing)
Seit einem Jahr initiiert die Freie Uni­
versität einen marketingorien­tier­ten
14
Kunst, Kultur,
Wissenschaft
Eine Übersicht
über die Arbeit des IKMs
Prozess im Zuge einer Neupositionierung
im nationalen und internationalen
Hochschulkontext. Mit Unterstützung
der Agentur Scholz & Friends wird an
einem zukunftsfähigen Leitbild der
FU gearbeitet. Das IKM-Projektteam
organisierte dazu zum Auftakt im vergangenen Jahr einen internationalen
Marketingkongress und bereitete zudem
u.a. einen deutschlandweiten MysteryCheck an Universitäten vor.
FU - Lange Nacht der
Wissenschaften
Zum siebten Mal laden die Berliner
Universitäten und wissenschaftlichen
Einrichtungen im Mai dieses Jahres zur
»Langen Nacht der Wissenschaften« ein,
bei der die Besucher einen Blick hinter
die Kulissen der Forschung erhalten. Ein
Projektteam des IKMs wird im Auftrag
der Freien Universität unter anderem
das Rahmenprogramm für die »klügste
Nacht des Jahres« planen, organisieren
und durchführen.
Rückblick
KUNSTHERBST BERLIN 06
Seit 1997 präsentiert die Veranstal­
tungs­reihe rund um die Kunstmesse
ART FORUM BERLIN Ausstellungen,
Vernissagen und Festivals. Initiator und
Veranstalter des KUNSTHERBST BERLIN
ist die Berlin Partner GmbH. Anlässlich
des zehnjährigen Jubiläums präsentierte der KUNSTHERBST BERLIN erstmals
eine eigene Ausstellung: »boulevART©
– Kunst erobert den Kurfürstendamm«.
Für zehn Tage wurde einer der großen
europäischen Boulevards zum öffentlichen Ort für junge zeitgenössische
Kunst.
Kultursommer 2006 im Jüdischen
Museum Berlin
Zum vierten Mal fand von Mai 2006
bis September die sommerliche Ver­
an­staltungsreihe »Kultursommer«
im Jüdischen Museum statt. Neben
einem etablierten Programm aus
hochkarätigen Lesungen, Konzerten,
Themenabenden und populären Events
wie »Jazz in the Garden« und dem
Schachfestival wurde im vergangenen Sommer im Zuge der Fußball-WM
die erfolgreiche Freilicht-Ausstellung
»Verdient und doch vergessen. Elf Juden
im deutschen Fußball« gezeigt. Bis
Mitte September erwartete die zahlreichen Besucher ein vielfältiges kulturelles Programm, welches vom Jüdischen
Museum in Kooperation mit dem IKM
geplant, organisiert und durchgeführt
wurde.
Die »Klassiker«
Festkultur
Traditionell richtet ein Team von
Erstsemestern das Absolventenfest des
Instituts aus. Hier kommen einmal im
Jahr die Lehrenden, Lernenden sowie
die zahlreichen Kooperationspartner
des IKMs zusammen.
Exkursion
New York – Las Vegas
Alljährlich begibt sich eine Gruppe von
Studenten des IKMs zusammen mit
Professor Siebenhaar auf AmerikaExkursion. Ausgewählte Kultur-,
Wissenschafts- und Wirt­schafts­unter­
nehmen wie das Guggenheim Museum,
die New York University und das
MoMA werden bei dieser zehntägigen
Exkursion besucht, um den »American
Way of Culture« zu studieren.
IKM Intern
Foto: Justyna Czerniak
Berlin Media
Professional
School
Das Kom­petenz­zentrum
für Medienforschung und
Medienpraxis
Die BerlinMediaProfessionalSchool
(BMPS) eröffnete am 17. November 2006
programmatisch mit einem Kongress
zumThema »Medien im 21.Jahrhundert«.
Um die Wechselbeziehungen zwischen
Medienentwicklung und individueller
wie sozialer Rezeption ging es exemplarisch in der Auftaktveranstaltung; das gilt
leitmotivisch auch für die Arbeit dieses
neuen, unabhängigen, transdisziplinär
arbeitenden medienwissenschaftlichen
Kompetenzzentrums mit internationaler Ausrichtung am Medienstandort
Berlin.
Die BMPS unter der Leitung von Prof.
Ernst Elitz, Prof. Dr. Klaus Siebenhaar
und Prof. Dr. Hans-Jürgen Weiß sieht sich
dabei drei Leitideen verpflichtet: Zum
einen ein Forum zu sein für den Dialog
zwischen angewandter und interdisziplinärer Medienforschung und -praxis.
Die nächsten Fachtagungen und wissenschaftlichen Diskussionsveranstaltung­
en finden u.a. mit dem Deutschlandradio,
dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
und Vodafone statt.
Desweiteren ergänzt und erweitert
die BMPS im Bereich Forschung gezielt
die an der Freien Universität versammelten kommunikations- und medienwissenschaftlichen Angebote in Lehre
und Forschung, ohne dass ein neuer
Studiengang entsteht. Eingebunden
sind neben den neuen und audiovisuellen Medien auch die traditionellen Medienfächer wie Publizistik
und Kommunikationswissenschaft,
Theater- und Filmwissenschaft sowie
Medienphilosophie und -soziologie.
BEIRAT
Dr. Gunnar Bender
Vice President Corporate Communications
AOL Deutschland GmbH & Co. KG, Hamburg
Dr. Rainer Esser
Geschäftsführer
Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG
Markus Föderl
Chefredakteur n-tv
Nachrichtenfernsehen GmbH & Co. KG
Prof. Dr. Bernd Holznagel, LL.M.
Direktor Institut für Informations-,
Telekommunikations- und Medienrecht,
Universität Münster
Gabriel Heim
Fernsehdirektor Rundfunk Berlin Brandenburg
(rbb), Berlin/Potsdam-Babelsberg
Prof. Klaus Keil
Direktor Erich Pommer Institut gGmbH,
Potsdam
Dr. Michael Maier
Geschäftsführender Gesellschafter
Blogform Verlags GmbH
Jan-Eric Peters
Direktor Axel Springer Akademie, Berlin
Dr. Thomas Rietzschel
Geschäftsführer Medkomm GmbH für Medien
und Kommunikaton, München/Frankfurt a. M.
Maximilian Schöberl
Leiter Konzernkommunikation und Politik
BMW Group, München
Horst Seidenfaden
Chefredakteur HNA –
Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Kassel
Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte
Mitglied des Vorstands
Axel Springer Stiftung, Berlin
Georgia Tornow
Generalsekretärin film20
Interessengemeinschaft
Filmproduktion e.V., Berlin
Prof. Dr. Peter Vorderer
USC Annenberg School for Communication
University of Southern California, Los Angeles
Zudem betreibt die BMPS eine professionelle Weiterbildung für Medienpraktiker
sowie die gezielte und individuelle
Förderung des medienwissenschaftlichen Nachwuchses u.a. in Form von themengebundenen Kollegs für Magisterund Master-Absolventen verschiedener
medien- und kommunikationswissenschaftlicher Studiengänge. Während der
Kollegzeit finden z.B. Colloquia statt, die
es den Stipendiaten ermöglichen, aktuelle Forschungsergebnisse mit Professoren
und Praxisvertretern zu diskutieren.
Aktuell wird beispielsweise ein MasterKolleg zum Thema »Web 2.0« vom
Kooperationspartner AOL unterstützt,
und das Unternehmen Vodafone D2 fördert ein Kolleg zu den »Zukunftsaspekten
der Medienkommunikation«.
Auch für den Beirat konnte geballte
Medienkompetenz gewonnen werden,
die die Arbeit der BMPS aktiv unterstützt.
(siehe Kasten)
Initiator der BerlinMediaProfessional­
School ist der an der Freien Universität
Berlin im Aufbau befindliche Cluster
Medienforschung und Medienpraxis.
Im Cluster Medienforschung und
Medienpraxis sind die medial ausgerichteten Fachdisziplinen der Freien Universität
Berlin zusammengefasst und zu einer
interdisziplinären Forschungseinheit
verbunden. Angesiedelt ist die BMPS
am Institut für Kultur- und Medien­
management, Fachbereich Philosophie
und Geisteswissenschaften der Freien
Universität Berlin.
Weitere Informationen: bmps.fu-berlin.de
15