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christian hesse auktionen Moderne Kunst · Bücher · Autographen Auktion 13 bücher und autographen Vorbesichtigung Osterbekstraße 86 a Freitag, 13. Mai 10–18 Uhr Dienstag, 17. Mai 10–18 Uhr Mittwoch, 18. Mai 10–18 Uhr Donnerstag, 19. Mai 10–18 Uhr 20. Mai 10–13 Uhr Freitag, für auswärtige Besucher Auktion Freitag, Osterbekstraße 86 a 20. Mai Kunst des 16. bis 20. Jahrhunderts 1 – 286 16 Uhr Samstag, 21. Mai Kinderbücher · Sammlung Victor Günthert 301 – 549 10 Uhr Wertvolle Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts Christian Hesse Auktionen Osterbekstraße 86 a 22083 Hamburg Telefon +49 (0)40 6945 42 47 Fax +49 (0)40 6945 42 66 www.hesse-auktionen.de [email protected] 601 – 1192 12 Uhr Katalogbeschreibungen Alle Objekte wurden von uns vermessen. Bei Graphiken werden zunächst die Maße der Druckplatte angegeben, danach folgen in der Regel die Maße des Papierbogens. Bei allen Objekten in unserem Katalog handelt es sich um »gebrauchte« Dinge. Daher sind nach unserer Auffassung Spuren, die dem jeweiligen Alter und einer angemessenen »Nutzung« entsprechen, selbstverständlich und werden nicht in allerletzter Ausführlichkeit erwähnt. Zu allen Stücken geben wir auf Nachfrage natürlich gern detailliert Auskunft. English translations, condition reports, and additional pictures are available on request. Englische Beschreibungen und zusätzliche Abbildungen stehen auf Anfrage zur Verfügung. Gebote abgeben Wenn Sie nicht persönlich an unserer Auktion teilnehmen, können Sie uns ein schriftliches Gebot zusenden. Benutzen Sie bitte das beiliegende Formular. Auch eine telefonische Teilnahme ist möglich, wir rufen Sie dann während der Auktion an. Bitte senden Sie uns Gebote und Anmeldungen zum Telefonbieten bis spätestens 24 Stunden vor Auktionsbeginn eintreffend. Please note: Your absentee bids or your registration for telephone bidding must be submitted at least 24 hours prior to start of the auction. Inhaltsverzeichnis Freitag, 20. Mai 2016, 16 Uhr Kunst des 16.–20. Jahrhunderts Editionen · Fotografie · Schallplatten Katalognummer 1 – 225 226 – 286 Samstag, 21. Mai 2016, 10 Uhr Sammlung Victor Günthert III · Kinderbücher 301 – 549 Samstag, 21. Mai 2016, 12 Uhr Literatur, Kunst, Reisen, Philosophie des 16.–19. Jahrhunderts 601 – 684 Kinderbücher 685 –712 Buchkunst um 1900 713 – 726 Aus dem Nachlass des Antiquars Hartmut Erlemann 727 – 747 Kunstismen und die Folgen 748 – 898 Expressionismus, Futurismus, Dada und Surrealismus Werbung, Architektur, Design, Bauhaus Französische Künstler als Buchillustratoren Aufgeld und Mehrwertsteuer Auf den Zuschlagpreis berechnen wir ein Aufgeld von 27% (inklusive Mehrwertsteuer) oder je nach Erfordernis 19% Aufgeld zzgl. Mehrwertsteuer (je nach Objekt 7% oder 19%). Weitere Nebenkosten können für Folgerecht (2%), Versand und Versicherung entstehen. Die Ergebnislisten finden Sie am Auktionsabend auf unserer Internetseite. Wir versenden Ergebnislisten an alle Auktionsbeteiligten. Für Käufer aus Ländern außerhalb der EU und für EU-Händler mit VATNo. entfällt die deutsche Mehrwertsteuer. Bitte teilen Sie uns Ihre VATNo. bereits bei Gebotsabgabe mit. Buyer‘s premium is 27% (incl. VAT) or 19% (free of VAT for customers outside the EUC or EUC with VATNo. Please inform us about your VATNo. together with your absentee bids. We also will charge costs for shipment, insurance and – only for art works of 20th century – a half part of the resale rights tax. Auktionsbedingungen Die obigen Hinweise ersetzen nicht die verbindlichen Versteigerungsbedingungen, die Sie mit Abgabe eines Gebotes ausnahmslos anerkennen. Please note our Conditions for Sale (»Auktionsbedingungen«) at the end of this catalog. An english translation we‘ll send you upon request. Titelbild KatNr 799 Fotomontage von John Heartfield auf dem Umschlag von Und sie bewegt sich doch. Almanach. London 1943 Literatur und Kunst 1900 – 1945 899 – 966 Pressendrucke und bibliophile Ausgaben 1900 – 1945 967 –1058 Kunst und Literatur nach 1945 1059 –1159 Pressendrucke bis zur Gegenwart 1160 –1192 Register und Auktionsbedingungen am Ende des Kataloges christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Bücher · 16. bis 19. Jahrhundert Die Vermessung des Menschen wird perfektioniert 601 Albrecht Dürer. De Symetria partium in rectis formis hu(m)anorum corporum, Libri in latinum conuersi. – De varietate figurarum et flexuris partium ac gestib. imaginum, libri duo, qui priorib. de symmetria quondam editis, nunc primum in latinum conuersi accesserunt. Nürnberg, Dürers Witwe bzw. Formschneyder 1532 und 1534. Mit zahlreichen Holzschnitten, davon 65 bzw. 45 blatt- und vier doppelblattgroß. Pappband des 19. Jahrhunderts. € 10.000 6 Erste lateinische Ausgabe. – Dürers berühmte »Bücher von menschlicher Proportion«, kurz nach seinem Tod 1528 erstmals in deutscher Sprache erschienen, folgten seiner »Underweysung der Messung« und dem Unterricht zum Festungsbau. Erst mit dieser als vorzüglich geltenden lateinischen Übersetzung des Werkes durch Joachim Camerarius erreichte es breite Kreise der gebildeten Welt. Am Ende des zweiten Teils findet sich die Widmung Willibald Pirckheimers in Gedenken an den von ihm geförderten Dürer. – Keine Körperpartie blieb unvermessen: Für verschiedenste Phänotypen – Männer, Frauen, Kinder, athletische wie korpulente – wurden Idealproportionen bestimmt und in mehr als 200 blattgroßen Vorder-, Rücken- und Seitenansichten dargestellt, bemaßt und tabellarisch erläutert. Ergänzend finden sich zahlreiche Detaildarstellungen im Text und mehrere Diagramme zur Perspektive, davon allein drei auf Doppelblättern. Dürers Darstellungen sind gleichsam eine optische Übersetzung von Leonardo da Vincis vitruvianischem Menschen, den dieser etwa 30 Jahre früher entworfen hatte. »Der Zusammenhang zwischen dem Schönen und dem Natürlichen, zwischen dem Kunstwerk und dem (mathematisch) Korrekten war eine typische Vorstellung der Renaissance. Die große historische Bedeutung von Dürers theoretischen Schriften liegt in der Veranschaulichung dieser Prinzipien […] Sie blieben bis ins 19. Jahrhundert die Grundlage einer kaum bestrittenen ästhetischen Lehre.« (Carter/Muir, S. 128). – Selten, und dieses Exemplar nach annähernd 500jähriger Nutzung zudem sehr gut erhalten. I: [156] statt 160 Seiten, davon das letzte Blatt leer. Es fehlen die Blätter B2 (mit einem Holzschnitt) und B5. – II: [118] Seiten, davon 12 auf gefalteten Doppelblättern. Ohne das letzte leere Blatt. – Einband etwas bestoßen, Rückenbezug fehlt. – Die ersten 14 Blätter am Rand, das Titelblatt insgesamt fleckig. Teil 2 im Falz gebräunt. – Die letzte Lage gelockert. – Die breiten Blattränder mit wenigen Fingerspuren. VD 16 D 2860 und D 2861. – Meder XXIX. – http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/duerer1532/0001. – http://digi.ub.uniheidelberg.de/diglit/duerer1534/0001 7 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 602 Chronica, Beschreibung und gemeyne anzeyge, Vonn aller Wellt herkommen, Fürnämen Lannden, Stande, Eygenschafften, Historien, wesen, manier, sitten, an und abgang. Auß den glaubwirdigsten Historie […] beschriben. Frankfurt am Main, Christian Egenolff (1535). Mit Holzschnitt-Titelbordüre und mehr als 260 Textholzschnitten von Hans Sebald Beham. Späterer Pergamentband mit Rotschnitt. € 900 Vom Frankfurter Frühdrucker Christian Egenolff (1502–1555) selbst kompilierte Chronik, zu deren Illustration er auf Holzschnitte zurückgriff, die Hans Sebald Beham für die im Jahr zuvor erschienene Egenolffsche Bilderbibel in der Übersetzung Martin Luthers geschaffen hatte. Noch immer gelangen von den Stöcken kräftige und frische Abdrucke. Zahlreiche weitere Holzschnitte, vermutlich auch von Beham, der in diesen Jahren häufig für Egenolff arbeitete, zeigen Porträtmedaillons. – Die Chronik enthält bereits ausführliche Berichte über Amerika und hier auch die – vermutlich erst als Nachtrag eingefügten – Nachrichten vom Ende der Wiedertäuferherrschaft in Münster im Juni 1535. – »Valuable as exhibiting the great geographical discoveries of the fifteenth and sixteenth centuries […] There are also other references to the discoveries of Columbus, Vespucius, Cortes, etc.« (Sabin). – Jahreszahl auf dem Titelblatt handschriftlich hinzugefügt. – Schönes Exemplar. 28,4 : 19,2 cm. [6], 137 [und 2] paginierte Blätter. – Etwas berieben, Deckel leicht verzogen. – Innendeckel mit montiertem Katalogausschnitt. Meist etwas gebräunt, vereinzelte Flecken. Titelbordüre an der Längsseite etwas beschnitten. VD 16, E 575. – Sabin 12957. – Graesse II, 140 603 Giovanni Pietro Contarini. Historia von dem Krieg, welchen newlich der Türckisch Keiser Selim der ander wieder die Venediger erreget hat. In Welscher und Lateinischer Sprach erst außgegangen, jetzt aber von Georgen Henisch von Bartfeld verteütschet. Basel, Peter Perna 1573. Neuer Pergamentband. € 800 604 Erste deutsche Ausgabe dieser zuerst 1572 in Venedig erschienenen Beschreibung des Krieges um Zypern und der Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571, in der die vereinten christlichen Mittelmeermächte unter dem Kommando von Don Juan d’Austria und eine zahlenmäßig weit überlegene osmanische Flotte aufeinandertrafen und die bis heute als eine der verlustreichsten Seeschlachten der Geschichte gilt. – Es fehlt, wie meist, die Holzschnittkarte von Zypern. – Sehr gut erhalten. 20,4 : 16,5 cm. [8], 181, [3] Seiten. – Exlibris, Titel rückseitig mit Bibliotheksstempel. Einige wenige Fingerspuren an den Rändern. VD 16 C4965 604 Sebastian Münster. Cosmographey oder Beschreibung aller Länder herrschafftenn und fürnemesten Stetten des gantzen Erdbodens sampt ihren Gelegenheiten, Eygenschafften, Religion, Gebreuchen, Geschichten unnd Handthierungen. […] Jetzt aber mit allerley Gedechtnuswirdigen Sachen biß in das M.D.LXXXVIII. gemehret […]. Basel, Henric Petri 1588. Mit einem Porträt, 26 Karten, 60 Ortsansichten, alle doppelblattgroß und in Holzschnitt, und mehr als 1200 Textholzschnitten. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit Metallbeschlägen. € 8.000 Die 16. Ausgabe der berühmten Chronik. – Eines der bedeutenden topographischen Sammelwerke seiner Epoche, das seit dem ersten Erscheinen 1544 in zahlreichen, immer wieder dem neuesten Stand des Wissens angepassten, Ausgaben bis ins Jahr 1628 aufgelegt wurde und Maßstäbe bezüglich der Ausstattung und redaktionellen Qualität von Städtebüchern setzte. – Vollständig mit den 26 vorgebundenen Karten und allen Ortsansichten, darunter die von zahlreichen deutschen und Schweizer Städten sowie auch von Bordeaux, Florenz, Rom, Venedig, Neapel, Paris, Jerusalem und Konstantinopel, und mit ausfaltbaren Ansichten von Worms, Heidelberg und Wien. – Der Titel mit dem Porträt Sebastian Münsters in Rot und Schwarz gedruckt. 8 35,8 : 24,0 cm. [28], [102], 1420, [4] Seiten. – Etwas berieben und stellenweise fleckig. Kleiner Einriss am unteren Kapital. Die Schließen fehlen. – Meist etwas stockfleckig. Einige Lagen stärker gebräunt. 3 Blätter mit kleinen hinterlegten Einrissen. Mehrere alte Besitzeinträge. Kleiner Wurmgang in den ersten Blättern. Die drei gefalteten Ansichten wie meist etwas geknittert und mit kleinen Randschäden. . 602 603 VD16, M 6704. – Graesse IV, 622 9 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 605 Elzevier. – Alle 33 »Republiken« in 78 Varianten. Leiden, Officina Elzeviriana 1625–1649. Mit Kupfertiteln. Meist Pergamentbände, einige in Leder und Halbleder, meist aus der Zeit. Vielfach mit handschriftlichem Rückentitel. G € 30.000 Vollständige Sammlung aller erschienenen »Republiken«. – Im Jahr 1625 erschien mit »De Republica Anglorum libri tres« das erste Werk der legendären Reihe. In schneller Folge erschienen in den nächsten Jahren, und teils mehrere pro Jahr, die Bände zu Venedig, dem alten Rom, Gallien, Polen, Litauen, Preußen, Livland, Schottland, Irland, Schweiz, Italien, Spanien, Dänemark, Norwegen, Belgien, Russland, Schweden, Indien, Hebräer, dem alten Griechenland, Bosporus, Konstantinopel, Afrika, Persien, Türkei, Wallis und die Alpen, Graubünden, den Weltmeeren, Savoyen, Deutschland, Ungarn, Böhmen, China, Portugal und Japan. – Zu den Autoren und Herausgebern zählten damals führende Historiker, Geographen und Rechtskundler, so Thomas Smith, Gasparo Contharini, J. Simmler, Johannes de Laet, Petrus Cunaeus, Pierre Gilles, Hugo Grotius, Philipp Clüver, Martin Schödel, Bernhard Varen und andere. Nicht nur die veränderte Weltlage, neue Erkenntnisse und Entdeckungen sondern wohl auch die rasche Herstellungsfolge und die damit verbundenen Satz- und Druckfehler machten häufige, teils nur minimal variierende Nachdrucke notwendig. Diese Varianten zu entdecken war eine Passion der namhaftesten Elzevier-Sammler der vergangenen 350 Jahre. Ihre Erkenntnisse fanden Niederschlag in mehreren Bibliographien und Verkaufs- bzw. Versteigerungsangeboten, die hier mit allen relevanten Titeln vertreten sind. – »Beigaben«: 80 Elzevier-Drucke (u. a. Ovid, Cicero, Claudianus, Curtius Ruffius, Plinius, Tacitus, Vergil, Erasmus von Rotterdam, eine Teilsammlung Grotiana, Giovanni Battista Guarini und Daniel Heinsius) im typischen Duodezformat, darunter seltene Varianten, reizvolle Einbände und unbeschnittene Exemplare. – 23 Elzevier-Drucke in größeren Formaten. – 13 Pseudo-Elzeviere. – 20 Titel zu Sekundärliteratur. Die Sammlung ist das Lebenswerk von Fritz Wilhelm Weddigen (1885–1971), typischer Vertreter der kunst- und feinsinnigen Wuppertaler Industriellen, die mit Begeisterung, Kennerschaft und dem notwendigen finanziellen Vermögen in der Lage waren, eine solche Bibliothek zusammenzutragen. Eine detaillierte Auflistung aller Bände (140 A4-Seiten), die zugleich eine Bibliographie der Elzevier-Republiken mit Rückgriff auf alle bisherigen Beschreibungen darstellt, steht auf Anfrage zur Verfügung. – Die Sammlung wird (selbstverständlich) nur geschlossen abgegeben (»Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile«). Die erwähnte Auflistung ist Teil der Objektbeschreibung, das Rückgaberecht ist ausgeschlossen. Zusammen etwa 250 Bände. Meist ca. 10 : 6 cm, meist etwa 400 Seiten. 606 Lettres d’un juif d’Amsterdam à un juif de Londres sur les motifs qui ont obligé les anglois de s’emparer des vaisseaux hollandois depuis le commencement de cette guerre. London 1759. € 200 Marmorierte Interims-Broschur. Vermutlich erste und einzige Ausgabe dieses fiktiven Dialogs zweier jüdischer Kaufleute über die Ursachen und Folgen der englischen Angriffe auf Handelsschiffe der neutralen Niederlande im Siebenjährigen Krieg. – Selten. – Abbildung auf Seite 12. 17,0 : 11,0 cm. 64 Seiten. – Mit Gebrauchsspuren, gebräunt. 607 Bibliographie – [Conrad Salomon Walther]. Versuch einer vollständigen Militair-Bibliothek. [Erster und] Zweiter Theil [in einem Band]. Dresden, Waltherische Hofbuchhandlung 1783–1799. Mit einem gestochenen Frontispiz und einer, auf beiden Titelblättern wiederholten gestochenen Vignette. Neuerer Pappband. € 400 Erste Ausgabe. – Ausführliche, anonym erschienene Bibliographie zum Militärwesen der Zeit. Besonders der zweite Teil mit den ausführlichen Registern ist selten. – Conrad Salomon Walther (1738–1805) war kurfürstlicher Hofbuchdrucker in Dresden und einer der Söhne des berühmten Winckelmann-Verlegers Georg Conrad Walther. – Abbildung auf Seite 12. 20,0 : 13,0 cm. [10], 376; [2], 120, [26] Seiten. – Einige Stempelrasuren. 10 Holzmann/Bohatta IV, 303 605 11 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 608 607 606 608 Hans Fürstenberg. Das französische Buch im achtzehnten Jahrhundert und in der Empirezeit. Weimar, Gesellschaft der Bibliophilen 1929. Moderner burgunderroter Maroquinband mit blau-goldenem Rückenschild, breiten floralen Goldbordüren und Kopfgoldschnitt (Willy Pingel, monogrammiert »WP«). In Halblederkassette. € 400 609 Eins von 1500 Exemplaren (Gesamtauflage 1588). – Erste Jahresgabe 1929 für die Mitglieder der Gesellschaft der Bibliophilen. – Hinterer Innenspiegel mit Bleistiftnotizen zur Provenienz des Einbandes: »Pingel ist nicht der stumme und gefügige Auftragnehmer, der eine Dienstleistung gegen Entgelt ausführt. Gelegentlich lehnt er sogar einen lukrativen Auftrag ab, wenn dieser nicht mit seinen Auffassungen vom werkgerechten Buch in Einklang ist.« (Heinz Sarkowski in ›Aus dem Antiquariat‹ 12/1977). Einen Auftrag de Beauclairs, denn auf eine solchen und seine »Maroquinspende« geht der Einband zurück, lehnte auch Pingel nicht ab. So entstand das schönste uns bekannte Exemplar von Fürstenbergs nach wie vor maßgeblicher Veröffentlichung. – Tadellos. 30,0 : 24,0 cm. VIII, 431, [3] Seiten. – Kleiner Fleck und kleine Druckstelle an den Oberkanten der Kassette. Deutsche Bibliophilie 1898–1930, Seite 9 609 Matthias Merian – [Martin Zeiller]. Topographia Bavariae das ist Beschreib. und Aigentliche Abbildung der Vornembsten Stätt und Orth in Ober und Nieder Beyern, der Obern Pfalz und andern, zum Hochlöblichen Bayrischen Craiße gehörigen Landschafften. [Frankfurt am Main], Matthäus Merian 1644 [1656]. Mit Kupfertitel, zwei gestochenen Karten, 57 Kupfertafeln mit 95 Ansichten und einem gestochenen Wappen. Pergamentband der Zeit mit Rückenschild. € 3.000 Die Topographien mit den Texten von Martin Zeiller und vor allem (und namensgebend) den Kupferstichen von Matthias Merian vermitteln mit ihren vielen und teils großformatigen Ansichten einen beeindruckenden Einblick in die städtebauliche Situation der deutschen Länder im frühen 17. Jahrhundert. Viele der Bauwerke und »Skylines« waren allerdings zum Zeitpunkt des Erscheinens der Bände schon untergegangen, hatte doch der Dreißigjährige Krieg landesweite Verwüstungen hinterlassen. – Mit den bei Wüthrich und Schuchhard beschrieben Merkmalen der zweiten Ausgabe von 1656. – Mit den beiden Karten von Bayern und der Oberpfalz sowie Ansichten von Amberg, Freising, Ingolstadt, Landsberg, Landshut, München, Neuburg, Wasserburg, Passau, Regensburg, Straubing, Benediktbeuren, Chiemsee, Ettal, Tegernsee, Bad Tölz und anderen. – Wie meist ohne Drucktitel. 609 610 34,2 : 21,0 cm. Seiten 3-138, [8], 60 Kupfer. – Alle Seiten oben rechts mit leichtem Wasserrand. – Gelegentliche Stockflecken. 12 Wüthrich IV, 21. – Schuchhard 20 B 13 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 612 P. J. Mariette. Traité des pierres gravées. Tome premier [und] seconde. Paris, de l’imprimerie de l’auteur 1750. Mit zwei gestochenen Titeln, einem gestochenen Widmungsblatt und 265 Kupferstichen, davon vier blattgroß und einer gefaltet, die übrigen auf Tafeln. Hellbraune Lederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und je zwei Rückenschildern in Rot und Schwarz, dreifacher Deckel- und doppelter Stehkantenfilete. € 1.200 Erste Ausgabe. – Ausführlicher und reich illustrierter Katalog der Gemmensammlung von Louis XV. – Die gestochene Widmung an den König von Soubeyran nach Edme Bouchardon, alle anderen Kupfer unsigniert. – Alle abgebildeten Stücke mit gründlicher Beschreibung, der erste Band enthält die mit mythologischen Motiven, der zweite Band zeigt die Medaillons mit Porträts und Profilen. Die gefaltete Kupfertafel zeigt die Technik der Steingravur und die dazu benötigten Werkzeuge. Im zweiten Band mit einer ausführlich kommentierten Bibliographie der dactyliographischen Literatur. – Schönes Exemplar. 32,0 : 21,5 cm. [10], 208 [recte 210]; [2], XII Seiten, Seiten 209-468 [recte 470]. 197 Tafeln. – Auf den Vorderdeckeln zwei Bibliotheksmarken. Einbände stellenweise ein wenig fleckig und berieben, Rücken von I mit Schabstelle. 613 J. A. Lloyd Hyde und Ricardo R. Espirito Santo Silva. Chinese Porcelain for the European Market. Water colors and descriptions by Eduardo Malte. Lissabon, Editions R.E.S. 1956. Mit 44 montierten farbigen Abbildungen, davon acht ganzseitig. Illustrierter Originalleinenband mit farbig ilustriertem Schutzumschlag. € 150 Beide 611 Reich illustrierte Veröffentlichung über ein selten behandeltes Teilgebiet chinesischer Porzellankunst: Fayencen aus Canton oder Ching-te-Cheng, die speziell für den europäischen Markt mit europäischen Bildmotiven und Dessins nach Vorlagen von Kupferstichen, beispielsweise nach Watteau und Lancret, gefertigt wurden. Die abgebildeten, von dem namhaften Porträtmaler Eduardo Malta aquarellierten und beschriebenen Stücke stammen aus der Sammlung des Privatbankiers und Mäzens Ricardo R. Espirito Santo Silva, die heute im Palacio Azuzara in der Alfama von Lissabon ausgestellt wird. Aus aller Herren Länder und Völker 610 Deutschland – 87 alte deutsche Ortsansichten in Kupferstichen. Ca. 6 : 11 cm (12 : 17 bzw. 19,5 : 23). Jeweils unter Passepartout. Um 1690. G € 300 Umfangreiche und gut erhaltene Sammlung, meist aus Christoph Riegels »Der getreue ReißGefert aus Ober- und Nieder-Teutschland«, beispielhaft nennen wir Franckfurt, Königperg, Götlitz, Danzig, Hamburg, Bamberg, Lindau, Augspurg u.v.a. – Wenige Ansichten mit kleinen Knickfalten, im Ganzen gut erhaltene Sammlung. – Abbildung auf Seite 13. 48,0 : 35,0 cm. 105, [7] Seiten. – Umschlag und Einband mit Feuchtspuren, Einband mit Stockflecken. – Vorsätze und Ränder stockfleckig. 611 [André Félibien]. Tapisseries du Roy ou sont representez les quatre elements, […]. Tapyten van den Koning van Vrankryk verbeeldende de vier Elementen, […]. – Suite des Tapisseries […] les quatre Saisons. […] Tapyten van […] de vier Jaargetyden […]. – [Zwei Teile in einem Band]. Amsterdam, Pieter van den Berge [um 1700]. Mit acht mehrfach gefalteten Kupferstichen von Pieter van den Berge nach Charles Le Brun, zwei gestochenen Titelblättern, zwei gestochenen Titel- und neun Textvignetten sowie 33 ganzseitigen Emblemkupfern nach Sébastien Le Clerc. Späterer brauner Maroquinband mit grünem Rückenschild und blindgeprägten Fileten und Fleu€ 800 rons. Erste niederländische Ausgabe des berühmten Buches über die Tapisserien von Louis XIV., hier mit den acht großformatigen prachtvollen Kupferstichen zu den vier Elementen und den vier Jahreszeiten nach Le Brun. – Die berühmten Wandbehänge wurden von Le Brun im Auftrag des Königs entworfen und zwischen 1666 und 1673 realisiert. Erste Publikationen der Motive in Form von Kupferstichen erfolgten ab 1665 in der Reihe der Veröffentlichungen aus dem Cabinet du Roy (vgl. Brunet I, 1442f.) mit Texten des Kunstkritikers André Félibien. – Die Le Brun-Kupfer (Plattengröße 46,5 : 56,5 cm, alle mehrfach gefaltet, hier in kräftigen und klaren Abdrucken) werden in dieser Fassung gerahmt von prächtigen Bordüren nach Sébastien Le Clerc. – Luxuriöser, breitrandiger Druck mit französisch-niederländischem Paralleltext. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar. 31,5 : 25,0 cm. – [6], 55, [1]; [64] Seiten, 2 Kupfertitel, 8 Kupfertafeln. – Stellenweise berieben, vereinzelt stärker. – Teils gering gebräunt. Einige Tafelränder knapp beschnitten und im Innenfalz teils mit kleinen Läsuren. – Die Faltkupfer mit fast unvermeidlichen kleinen Falteneinrissen am inneren Rand. 14 Praz, Studies in Seventeenth-Century Imagery 334 612 15 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 614 Asien – Klaus Wenk. Wandmalereien in Thailand. Mit einem Geleitwort Seiner Hoheit Prinz Dhaninivat. Zürich, Iñigo von Oppersdorff 1975. Text- und zwei Tafelbände. Mit 208 meist ganzseitigen Farbabbildungen, montiert auf Tafeln, und einer farbigen Karte. Orangefarbene Originalleinenbände mit goldgeprägten Titeln, die beiden Bildbände mit montiertem Deckelbild. G € 250 Eins von 250 Exemplaren der deutschsprachigen Ausgabe, daneben erschienen 600 Exemplare mit englischem Text. – Opulentes Prachtwerk. – Bildreiche Dokumentation zu den bedeutenden Malereien in thailändischen Tempeln, u. a. in Bangkok, Thonburi, Phetburi, Angthong, Utaradit, Chiengmai, Nan, Pak Thong Chai und Chonburi. – Detaillierte Beschreibung der Bauten und der den Malereien zugrunde liegenden Überlieferungen. – Gedruckt auf Fabriano Bütten, die Abbildungen montiert auf braunes Fabrianobütten, jeweils mit Golddruck verziert. – Das Werk wurde aufgrund seines dokumentarischen Werkes als »Geschütztes Kulturgut gemäß Haager Abkommen 1954« registriert. 35,0 : 28,5 cm (Textband) und 56,0 : 45,5 cm (Bildbände). [4], LXXIV, [2], 356, [2] Seiten; [8] Seiten, 120 Tafeln, [2] Seiten; [12] Seiten, 102 Tafeln, [2] Seiten. – Vorsatzblätter des Textbandes leicht geknickt, eine Kante von Bildband I minimal bestoßen. – Gesamtgewicht 27 kg. 615 [Hermann von] Pückler-Muskau. Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, verbunden mit der Beschreibung ihrer praktischen Anwendung in Muskau. Stuttgart, Hallberg 1834. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild. – Dazu: 36 (von 45) lithographierten Tafeln von Hermann, Mützel und Tempeltei nach Zeichnungen von Schirmer. € 1.500 Erste Ausgabe des bedeutendsten deutschen romantischen Garten- und Landschaftswerkes. – Mit dem sehr selten Erstdruck der Erstausgabe des Textbandes. Dieser noch mit Errata-Blatt am Ende sowie 282 Seiten. Im zweiten Teil findet sich ein Erstdruck von Bettina von Arnim »über Schinkels Entwürfe zu den Fresken in der Vorhalle des Berliner Museums« (Seiten 235–250). – Die Tafeln veranschaulichen eindrucksvoll die großartige Parkanlage von Muskau, dem Stammsitz der Familie Pückler-Muskau in der Oberlausitz. Bei der Planung dieser Parkanlage, dem schöpferischen Lebenswerk des Fürsten, ließ er sich häufig von Karl-Friedrich Schinkel beraten. – Wegen der opulenten Anlagen und den damit verbundenen ernormen Kosten verarmte der Fürst zusehends und versuchte – erfolglos – in England eine vermögende Ehefrau zu finden. Seine Reiseberichte, von seiner daheimgebliebenen Ehefrau ohne sein Wissen zur Veröffentlichung gegeben, wurden ein Riesenerfolg. 1834 erschien sein landschaftsarchitektonisches Opus magnum, 1845 verkaufte er aus finanziellen Gründen die Muskauer Anlagen. – Durch Nummerierungsfehler, Änderungen während des Drucks und beigegebene Tafeln als Ausschnittbogen für die beweglichen Teile weichen die Angaben über die Anzahl der Tafeln häufig voneinander ab. In der Nummernfolge 1–44 fehlen hier 11–15, 20, 22, 41 und 42; die hier vorhandenen beiden Tafeln 34 a und b allerdings ohne bewegliche Teile. Ebenso fehlen die vier gestochenen Pläne. – Beigabe: Zehn Lithographien von Arldt mit Ansichten des Parks zu Muskau. Um 1850. 22,5 : 29,0 cm. Gedruckt bei J. Braunsdorf, Dresden. 20,5 : 12,8 cm. [10], 282, [2] Seiten. Lose Tafeln: 50 : 35 cm. – Einband mit Gebrauchsspuren. – Titelblatt und das letzte Blatt mit dem Druckvermerk durch Faksimile ersetzt. Etwas fleckig, mit vereinzelten alten Korrekturen und einigen neueren Bleistiftnotizen und -anstreichungen. – Die Tafeln (auch die Beigabe) stockfleckig und teils wasserrandig. Ornamentstichsammlung 3389. – Goedeke XIV 4, 717, 445. – Graesse V, 504 16 616 P[eter] O[luf] Bröndsted. Reisen und Untersuchungen in Griechenland, nebst Darstellung und Erklärung vieler neuentdeckten Denkmäler griechischen Styls, und einer kritischen Übersicht aller Unternehmungen dieser Art, von Pausanias bis auf unsere Zeiten. In acht Büchern. Erstes [und] Zweites Buch [= alles Erschienene]. Stuttgart, Cotta und Paris, Didot 1826–1830. Mit 30 gestochenen Tafeln, davon eine doppelblattgroß, und 35 gestochenen Vignetten und Textkupfern, davon vier koloriert und vier blattgroß. Illustrierte Originalpappbände mit Rücken- und Deckeltiteln und Deckelvignetten sowie rückseitig Verlagsanzeigen innerhalb breiter Schmuckbordüren (signiert: Bauzonnet). € 500 Alle 615 Beide 616 Beiträge zu genauerer Kenntniss Griechenlands und der Denkmäler seiner Kunst. – Erste Ausgabe, verlegt von Cotta und gedruckt bei Didot in Paris. Erschien gleichzeitig in französischer Sprache. Das im Zuge der damaligen Griechenland-Begeisterung ambitioniert auf acht Bände geplante Unternehmen kam jedoch nicht über zweit Lieferungen hinaus. – Der Archäologe Peter Oluf Brøndstedt (1780–1842) bereiste Griechenland in den Jahren 1810 bis 1813, wo er unter anderem an den Ausgrabungen am Apollon-Tempel auf der Insel Keos (Zea) teilnahm. Die Berichte hierzu bilden den Schwerpunkt des ersten Bandes, Band II behandelt den Parthenon in Athen. – Schöne Exemplare in den gut erhaltenen originalen Lieferungseinbänden. 36,2 : 27,5 cm. XX, 129, [1]; XXII, Seite [131]–318, [2]. Mit 30 Tafeln. – Rücken gebräunt, Deckel stellenweise etwas fleckig und leicht bestoßen. – Exlibris. – Vereinzelt minimal stockfleckig. MNE I, 106. – Fischer, Cotta 1600. – Engelmann II, 535. – Graesse I, 546 17 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 617 Peter Oluf Bröndsted. Reise i Graekenland i Aarene 1810–1813. Udgivet af N. V. Dorph. Tillige indeholdende Forfatterens Biographie ved J. P. Mynster. Med Brøndsteds Portrait og et Kaart over Graekenland. Første [und] anden Deel [in zwei Bänden]. Kopenhagen, Danske Literaturs Fremme 1844. Mit einem lithographierten Porträt von Baerentzen nach Jensen und einer mehrfach gefalteten Karte von C. Henckel. Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung. € 300 Erste Ausgabe des dänischen Originals. – Der Archäologe Brøndstedt (1780–1842) bereiste in den Jahren 1810 bis 1813 Griechenland. Seine Reisenotizen und Aufzeichnungen erschienen bereits seit 1826 in reich illustrierten deutschen und französischen Ausgaben, beide blieben jedoch unvollständig. Die dänische Ausgabe, herausgegeben von seinem Studienfreund Dorph, erschien erst nach seinem Tod. 20,2 : 13,2 cm. [2], VI, 92, [4], 418; [14], 553, [1] Seiten, 1 Tafel, 1 Karte. – Deckel etwas berieben. – Stellenweise leicht gebräunt und etwas stockfleckig. Exlibris, Titel mit kleinen Bibliotheksstempeln. Engelmann II, Seite 535. – Graesse I, 546 618 Griechenland – F[riedrich] Hiller von Gaertringen. Thera. Untersuchungen, Vermessungen und Ausgrabungen in den Jahren 1895–1898. Unter Mitwirkung von W. Dörpfeld, H. Dragendorf […] herausgebenen von F[riedrich] Hiller von Gaertringen. Erster [bis] Dritter Band [von vier]. Berlin, Reimer 1899-1904 Mit zahlreichen Heliogravüren, Lithographien, Tafeln, Karten und mehr € 800 als 1000 Textabbildungen. Spätere Verlagsleinenbände und eine Originalmappe. Erste und einzige Ausgabe. – Hervorragende Dokumentation, herausgegeben von Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen (1864–1947), der als junger Mann 1896–1902 die Ausgrabungen in Santorin leitete. Der NDB gilt er als einer der wichtigsten Mitarbeiter der »Inscriptiones Graecae«, der 1815 gegründeten Edition von antiken griechischen Inschriften. – An dem Werk waren andere Größen der deutschen Archäologie beteiligt, unter anderem Wilhelm Dörpfeld. – I. Die Insel Thera in Altertum und Gegenwart mit Ausschluss der Nekropolen. Herausgebenen von F. Hiller von Gaertringen. 1899. Mit 31, teils getönten, Heliogravüren, sechs Tafeln und 240 Abbildungen im Textteil. Dazu: Mappe mit zwölf Karten und Ansichten, teils farbig lithographiert. – I. Theraeische Gräber. Herausgegeben von H. Dragendorf. 1903. Mit 521 Textabbildungen. Ohne die fünf auf dem Titel erwähnten Tafeln. – III. Stadtgeschichte von Thera. Dargestellt von F. Hiller von Gaertringen und P. Wilski. 1904. Mit 15 Tafeln, teils Farblithographien, teils Heliogravüren, 259 Abbildungen im Text und auf Tafeln sowie zwei Plänen. – Es fehlt der abschließende Band IV von 1909, der klimatologische Beobachtungen und die Nachträge zu den Bänden I–III enthielt. Hier mit der sehr seltenen separaten Kartenmappe zum ersten Band. 31,5 : 24,0 cm. – Band III am Rücken und den oberen Ecken leicht bestoßen. 618 621 620 Reisebeschreibungen – Gerhard Rohlfs. Meine Mission nach Abessinien. Auf Befehl Sr. Maj. des Deutschen Kaisers im Winter 1880/81 unternommen. Leipzig, F. A. Brockhaus 1883. Mit 20 Tafeln und einer farbigen Faltkarte. Halblederband der Zeit mit prächtiger Rückenvergoldung und Pfauenaugenbezugspapier. – Widmungsexemplar. € 400 Erste Ausgabe. – Vortitel mit eigenhändiger Widmung des Verfassers für seinen Bruder Hermann. – Nach seinen Reisen durch Nordafrika war Rohlfs während des deutsch-französischen Krieges erfolglos in Tunesien als preußischer Agent tätig. Als erster Europäer erreichte er 1878 die libyschen Kufra-Oasen bevor er 1880/81 als Gesandter des preußischen Königs an den Hof des Königs Johannes von Abessinien reiste. – Schönes Exemplar. 22,2 : 14,5 cm. [XX], 348 Seiten, 20 Tafeln, 1 Karte. – Leicht berieben. – 1 Tafel lose und mit kleinem Einriss. 619 Reisebeschreibungen – Gerhard Rohlfs. Von Tripolis nach Alexandrien. Beschreibung der […] in den Jahren 1868 und 1869 ausgeführten Reise. Erster [und] Zweiter Band [in einem Band]. Bremen, J. Kühtmann 1871. Mit einer Fotografie, zwei Karten, vier Lithographien und vier gefalteten Tabellen. Schwarzer Originalleinenband mit goldgeprägten Titeln. € 500 Erste Ausgabe. – Die bedeutsame Reise fand im Auftrag des preußischen Königs statt. Die damit verbundene Aufgabe, dessen Geschenke an den Sultan von Bornu zu überbringen, übertrug Gerhard Rohlfs (1832–1896) in Tripolis an den Afrikareisenden Gustav Nachtigal. Er nutzte seinen Aufenthalt in Nordafrika für eine Expedition nach Kyrenaïka und zur Oase des Jupiter Ammon. – Mit einem für die Zeit bemerkenswerten Frontispiz: Originalfotografie eines »Marmor-Widder«, gefunden in der Oase des Jupiter Ammon 1869. – Die Chromolithographien mit verschiedenen Fossilien, die Karten zeigen die Reiseroute (farbige Faltkarte) und die Oase. Rohlfs meteorologische Beobachtungen dokumentieren die Falttabellen. – Mit Besitzvermerk »Hermann Rohlfs / Bremen«, dem Bruder des Verfassers (vgl. die folgende KatNr). 18 20,0 : 13,5 cm. [8], 197, [3]; [4], 148 Seiten, 5 Tafeln, 2 Karten, 4 Falttabellen. – Gelenke brüchig, innen angeplatzt. – Fotografie und Titelblatt jeweils mit Abklatsch der Gegenseite. Die Faltkarte durch unsachgemäße Faltung mit Bräunung und geringen Verlusten in einem Falz. Embacher 251 Nicht mehr bei Embacher 621Falknerklee, bestehend in drey ungedruckten Werken über die Falknerey. Aus dem Türkischen und Griechischen verdeutscht, und in Text und Übersetzung herausgegeben von HammerPurgstall. Pest, C. A. Hartleben 1840. Mit lithographiertem Titelbild und zwei Arabesken. Späterer Pappband mit aufgezogenen Teilen des Originalumschlags. € 900 Erste und einzige Ausgabe. – Eins von 300 Exemplaren. – Das von dem österreichischen Diplomaten und Pionier der Orientalistik Joseph von Hammer-Purgstall herausgegebene Werk enthält folgende, in Originalsprache abgedruckte, übersetzte und kommentierte Texte: Das Falkenbuch (türkisch; Aus der Ambrosiana in Mailand). – Die Habichtslehre (griechisch; Aus der k. k. Hof-bibliothek zu Wien). – Kaiser Maximilians Handschrift über die Falknerey (Aus der k. k. Hofbibliothek zu Wien). – »A book particularly important to lovers of falconry, its origin and history« (Schwerdt). – Mit einer Bibliographie zum Thema, die Goedeke wohl nicht kannte. – Sehr seltenes und gesuchtes Werk zur Falknerei des Mittelalters und bis heute von geschichtlicher Bedeutung. 22,7 : 14,8 cm. [8], XXXII, [2], 115, [99] Seiten. – Titelblatt fleckig und mit ergänztem Eckabschnitt. Leicht stockfleckig, obere Ecke etwas gestaucht. Schwerdt I, 228. – Lindner 1006. – Goedeke VII, 768, 108 (abweichende Kollation) 19 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 622 J. W. Boike. Adreß-Kalender für die königlichen Haupt- und Residenz-Städte Berlin und Potsdam, auf das Jahr 1848. Einhundert und vier und dreißigster Jahrgang. Berlin, Boike 1848. Marmorierter Pappband der Zeit mit rot-goldenem Rückenschild. G € 200 Bestandsaufnahme der Berliner Einwohnerschaft aus dem Revolutionsjahr und eventuell ein wichtiges Hilfsmittel für damalige deutsche Sicherheitsbehörden, um auch die letzten verbliebenen Unruhestifter dingfest zu machen. 21,0 : 15,0 cm. XVIII, 628 Seiten. – Einband stellenweise stärker berieben, Ecken bestoßen. – Vereinzelte Stock- und Braunflecken. 623 Kaiserlich Russischer Passierschein für Rudolph Grasshoff. Vilnius, 26. September 1861. € 200 Interessantes und authentisches Dokument, ausgestellt durch den Wilnaschen Kriegs- und Generalgouverneur, das den Inhaber, eine »preussischen Unterthanen« zum Grenzübertritt binnen drei Monaten berechtigt. – Vordruck auf einem Doppelblatt mit handschriftlichen Eintragungen in deutscher und russischer Sprache, mit einem gestochenen kaiserlichen Wappen und einer Siegelabbildung. Beide 624 43,5 : 28,3 cm. – Fingerfleckig, in den Falzen teils eingerissen. 624 Eduard Duller. Deutschland und das deutsche Volk. Erster [und] Zweiter Band. Mit 150 Ansichten in Stahlstichen und 50 kolorirten Abbildungen [Lithographien] von Volkstrachten, nach Zeichnungen von Julius Döring, Meno Mühlig und C. W. Schurig. Leipzig, Georg Wigand 1845. Halblederbände der Zeit mit reicher Vergoldung und Blindprägung. € 600 Erste Ausgabe. – Aufgrund des kenntnisreichen Textes des deutsch-österreichischen Dichters und Geschichtsschreibers mehr als nur ein Ansichtenwerk, jedoch wegen der 150 schönen Stahlstiche von allen wichtigen Städten der deutschen Länder und der reizenden, zeitgenössisch kolorierten Lithographien mit Trachten aus Tirol, Oberbayern, Schlesien, Ostfriesland usw. besonders begehrt. Von den vielen Städtenamen nennen wir nur eine kleine Auswahl: Aachen, Baden-Baden (2), Bamberg, Bayreuth, Berchtesgaden, Berlin (2), Frankfurt am Main (2), Hamburg (2), München (3), Passau, Prag (3), Regensburg (2), Salzburg (2), Stuttgart, Wien (2), Würzburg. – Der Verfasser Eduard Duller (1809–1853) sympathisierte mit den Ideen der Hambacher Bewegung und gab ab 1835 in Frankfurt den »Phönix. Frühlings-Zeitung für Deutschland« heraus, in deren literarischer Beilage unter der Regie von Karl Gutzkow die großen Dichter des Vormärz publizierten. – Ein »Quellenwerk« für einschlägige Graphikhändler vergangener Zeiten – dementsprechend sind vollständige Exemplare selten geworden. 626 Otto Speckter – [James Edward Marston]. Der holsteinische Tourist oder Wegweiser für Fußreisende in der Umgegend von Hamburg. Von Peregrinus Pedestris. Hamburg, Perthes & Besser 1833. Mit 28 Lithographien von Otto Speckter. Pappband der Zeit mit Rückenschild.€ 250 Erste Ausgabe des topographisch-historischen Wanderführers, verfasst von dem lange Jahre in Hamburg ansässigen, aus London stammenden Sprachlehrer James Edward Marston (1771–1855). – 19 der in Otto Speckters lithographischer Anstalt gefertigten Illustrationen mit Ansichten, unter anderem von Steinbek, Reinbek, Eppendorf, Ascheberg, Segeberg, Mölln, Ratzeburg und Grevismühlen, darüber hinaus historische Figuren und Kostüme. – Exlibris Johann Gottfried Schramm (Hamburger Architekt, 1894–1982). 19,0 : 12,5 cm. VIII, 357, [1] Seiten, 28 Lithographien. – Teils stärker berieben und stellenweise bestoßen. – Stellenweise etwas stockfleckig. – Besitzvermerk. Schröder V, 2439, 6. – Weller, Pseudonyme 421 22,5 : 16,0 cm. 411, [5]; 376, IV, IV Seiten, 150 Stahlstiche, 50 Lithographien. – Rücken erneuert, Originale aufgezogen. Kanten berieben. – Neu aufgebunden. Vereinzelt minimal stockfleckig. Tafeln mit Bleistift paginiert. Rümann 1940 und 2347. – Vgl. Lipperheide De 4 625 Anton Heimreich. Nordfresische Chronik. Zum drittenmale mit den Zugaben des Verfassers und der Fortsetzung seines Sohnes, auch einigen andern zur nordfresischen Geschichte gehörigen Nachrichten vermehrt herausgegeben von N. Falck. Erster [und] Zweiter Theil [in einem Band]. Tondern, Perthes und Besser 1819. Späterer Halbleinenband mit goldgeprägtem Rückentitel. € 200 Die erste Auflage erschien bereits 1666, eine zweite »in einer ganz neuen Gestalt und sehr erweitert« 1668. – Wichtiges Quellenwerk, u. a. zur Geschichte der Insel Sylt. 17,8 : 11,3 cm. [2], IV, XXXVIII, 446, [2]; IV, 348, [4] Seiten. Mit einer gefalteten Tabelle. – Kanten etwas beschabt. – Druchgehend leicht wasserrandig. Titel I etwas fleckig. – Exlibris und Besitzvermerk auf Innendeckel. 20 626 21 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 627 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 628 Alle 629 Aus dem Besitz der Familie der Braut 627 C[arl] H[einrich] W[ilhelm] Münnich. Der Elbstrom von seinem Ursprunge bis zu seiner Mündung in die Nordsee, malerisch, topographisch und historisch dargestellt. Treu nach der Natur gezeichnet und lithographirt von C. W. Arldt und R. Bürger, herausgegeben von C. G. Semmler. Zweite Section: Von Dresden bis Helgoland. Dresden, Blochmann und Sohn [1845]. Mit 74 lithographierten Ansichten auf Tafeln. Halblederband der Zeit mit vergoldetem Rückentitel. € 1.500 Der vollständige zweite Teil des prächtigen Ansichtenwerks, mit mehrfachen Ansichten von Dresden, Wittenberg, Dessau, Magdeburg und Hamburg und weiteren von zahlreichen anderen Orten entlang des Elblaufes, darunter Meissen, Torgau, Coswig, Rosslau, Havelberg, Wittenberge, Hitzacker, Altona, Blankenese, Glückstadt, Cuxhaven und der Insel Helgoland. 24,0 : 32,0 cm. [2] und Seiten [165]–312. – Leicht beschabt. – Innengelenke angebrochen. Meist etwas stockfleckig, überwiegend die Ränder. Textblätter teils stärker gebräunt. – Insgesamt gut erhalten. 629 Hamburg – Lindley-Album 1852. Componirt von Hermann Wilhelm Soltau. Zur Erinnerung an den Verstorbenen für den Freundeskreis vervielfältigt und demselben gewidmet von seinem Sohne W. H. Lindley 1900. Frankfurt am Main 1900. Zehn chromolithographierte Bildtafeln und 16 Textblätter, lose in Originalumschlag und hellbrauner Originalleinenmappe mit vergoldetem Titel. Im Originalkarton. € 500 Nur in kleiner Auflage erschienenes Faksimile. – Die prächtigen Aquarelle des Albums illustrieren Lebensstationen und die bekanntesten Hamburger Projekte des berühmten Londoner Architekten William Lindley (1808–1900), der von 1838 bis 1860 in Hamburg lebte und arbeitete: Eisenbahn nach Bergedorf und Berlin, Entwässerungsanlagen, Stadtwasserkunst, Gasanstalt Grasbrook, die Neuanlage der Hamburger Innenstadt nach dem Brand von 1842 und einige geplante Vorhaben. Gezeichnet wurden die goldgehöhten Bilder von dem Hamburger Maler Hermann Wilhelm Soltau (1812–1861) im Auftrag von 38 Freunden Lindleys anlässlich dessen Vermählung mit Julie Heerlein im April 1852. – Die von Lindleys Sohn initiierte Vervielfältigung wurde vom Tod des Vaters 628 Hamburg – Hamburg und seine Umgebungen im 19ten Jahrhundert. Eine Reihenfolge naturgetreuer, in Stahl gestochener Ansichten der Stadt und ihrer Umgegend. Text von F. G. Buek. Erste [von zwei] Abtheilung[en]. Hamburg, B. S. Berendsohn 1844. Mit gestochenem Doppeltitel, 32 Stahlstichtafeln und einer lithographierten Faltkarte. Originalpappband. € 350 Erste Ausgabe der ersten zwölf Lieferungen. – Die Stahlstiche von Laeisz, Lill, Heuer u. a. mit Ansichten der Stadt von der Elbhöhe aus, von Hafen, Altem und Neuem Jungfernstieg, Rathaus, Börse, Altona, Blankenese, Rainvilles Garten, Eppendorf, den Hauptkirchen sowie Hamburg während und nach dem Großen Brand. – Der große Plan mit zwei kleinen Ansichten und einem aufklappbaren Mittelstück für die vom Brand 1842 betroffenen Straßenzüge. – Unbeschnitten und breitrandig, teils auf blütemweißem Papier. 26,0 : 17,5 cm. [4], 181, [3] Seiten, 34 Stahlstiche. – Einband bestoßen, Rücken mit Papierstreifen überklebt. – 5 Tafeln mit Wasserfleck im Rand, einige Lagen auf abweichendem Papier, 1 Blattrand etwas angeschmutzt. Schröder I, 429, 9. – Engelmann II, 553 22 23 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts überschattet. In welcher Auflage das Faksimile gedruckt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis, es dürften aber mehr als die in mancher Kollegenbeschreibung genannten 38 Exemplare sein, wäre dies doch die Anzahl der ursprünglichen, 50 Jahre zuvor lebenden, Stifter. Die Editionsgeschichte wird in einem hier beiliegendem, vom Sohn eigenhändig signierten, Textblatt erläutert, das durch eigenhändige Adressierung sogleich auch den Namen der ersten Vorbesitzerin dieses Exemplars verrät: Bei dem »Fräulein Elisabeth Heerlein« dürfte es sich um eine Verwandte seiner bereits 1862 verstorbenen Mutter handeln, beide stammten wohl aus der wohlhabenden Hamburger Weinhändlerfamilie August Heerlein. – Jede Tafel des Albums mit einem erläuternden Textblatt. – Die im Faksimile fehlenden Tafeln 6 und 7 hatte Lindley zu Lebzeiten verliehen und nie zurückerhalten. Zu diesen konnten nur noch die Textblätter faksimiliert werden. – Gedruckt bei August Osterrieth, Frankfurt. – Beigaben: Das erwähnte signierte Textblatt sowie vier Lichtdrucke nach Familienfotos, eins rückseitig signiert von William Lindlay d. J. – Dazu: Bericht über die Anlage eines neuen Siel-Systems zur Entwässerung der Stadt Hamburg […] entworfen von William Lindley. Hamburg 1843. Mit vier gefalteten Lithographien, davon zwei koloriert. Grüner Umschlag der Zeit. Erste Ausgabe. Die Lithographien mit geognostischer Karte, Sielplan, Querschnitten und dem Profil des Siels unter der Alster wurden bei Otto Speckter gedruckt. Beide 632 48,5 : 38,0 cm (Mappe). – 16 Blätter, 10 Tafeln. – Der Karton etwas beschädigt, das Album makellos. – Beigabe: 26,0 : 20,8 cm. 43, [1] Seiten. Buchblock gebrochen. 630 Weimar – 104 teils chromolithographierte Ansichtskarten. Um 1900–1930. Lose in EinsteckAlbum mit silbergeprägtem Deckeltitel. G € 150 Ansichten des Weimarer Stadtbildes und der Umgebung aus dem frühen 20. Jahrhundert, etwa 15 Karten mit zeigen Kunstwerke aus Weimarer Museen. – Nicht alle Karten benutzt, einige wie damals üblich auch auf der Ansichtenseite beschrieben, insgesamt gut erhaltene Sammlung. Album mit Einrissen und stärkeren Gebrauchsspuren. 631 Pontarlier. Vallé du Doubs. Album mit 18 Zeichnungen, teils Tuschfeder, einige laviert und koloriert, teils Bleistift. 1857. Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel. G € 250 Das Album entstand wohl auf einer Reise nach Pontarlier im französischen Jura im Jahr 1857, damals eines der Zentren der florierenden Absinthproduktion. – Mehrere Blätter mit Ansichten der dortigen Hauptstraße, ein Blatt mit Innenansicht der Destillerie Dubied, aus der später die berühmte Firma Pernod hervorging. – Weitere Zeichnungen mit Porträts, teils benannt, zwei Seiten mit montierten Holzschnitten. – Zwei lavierte Tuschzeichnungen beiliegend. 14,0 : 21,8 cm. [24] Blatt. – Einband berieben. – Bindung gelockert, einige Blätter lose.. Ein unikaler Atlas einer Phantasiewelt 630 631 632 Luc Brévart. Atlas Série II. (1996). Bearbeitete Kartenausschnitte auf Holzdeckeln mit Kordelschließe unter Applikationen aus rotem Siegelwachs. In marmoriertem Originalschuber. € 450 Buchobjekt des französischen Buchkünstlers und Regisseurs Luc Brévart aus Arras. – Auf den Vorsatzblättern vom Künstler eigenhändig in Aquarellfarben betitelt, datiert und signiert. – In seinen »Geokalligraphien« entsteht im Zusammenspiel von Kartenausschnitten und künstlichen Verwerfungen aus reliefartig verzogenen Pergamentpapierüberklebungen eine fiktive Kartographie, wobei die betont artifiziellen Altersmerkmale wie Brandspuren und die reichliche Verwendung von Siegelwachs die steampunkartige Anmutung noch unterstreichen. Brévart begründete 1996 die Künstlerbuch-Biennale »Livres à Voir« in Arras und ist mit mehreren seiner Werke in der berühmten Künstlerbuchsammlung der Universität Yale vertreten. Der vorliegende Atlas ist abgebildet im beiliegenden Katalog »Failles« der gleichnamigen Ausstellung der Bibliothèque de Valenciennes. – Gut erhalten. 24 16,5 : 11,3 cm (Schuber: 20,8 : 13,7 cm). 25 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts keinem Buchbinder »verhunzt«, eine Befürchtung, die Unger (durch einen gelegentlich beiliegenden Zettel) vermeiden wollte. Hier noch mit den üppigen weißen Rändern und durch den großen Zeilendurchschuss eine typographische Meisterleistung. 24,8 : 20,2 cm. [2], X, [2], 175, [1] Seiten. – Marmorpapier des Umschlags am Rücken verblasst. – Minimal stockfleckig, oben gelegentlich mit leichtem Wasserrand. – Im Falz vor dem Titel etwas gelockert. Goedeke VII, 736, 15, 1. – Nicht bei Dorn, Meil und nicht bei MNE Das erste in Irland lithographierte Buch 635 J[ohn] H[awkesworth]. Key to Lucian. [A Key to some of the Dialogues of Lucian]. Lithographierte Handschrift. [Dublin] 1829. Halblederband der Zeit mit Rückenverzierung in Gold- und Blindprägung. G € 1.500 633 635 Kunst und Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts 633 William Blake – Thomas Gray. Poems. With Watercolour Illustrations by William Blake. London, The Folio Society 2013. Faksimile und Kommentarband. Originalhalblederband mit Deckelschild; Titel und Deckelillustration goldgeprägt, und Originalleinenband. Beide zusammen in Originalleinenkassette. € 150 Sehr seltene Ausgabe, nach der Handschrift des Verfassers lithographiert. – »Probably the first book to be lithographed in Ireland« (Christopher Stray). – In der Publikation von Stray nennt dieser, mit Bezug auf Forschungen von Michael Twyman, gerade einmal sechs bekannte Kopien dieses »Feinaiglian Textbook«. Die Dubliner »Feinaiglian Institution« wurde 1813 von Gregor von Feinoegl gegründet. Dieser wurde 1760 im süddeutschen Überlingen geboren, hatte 1801, nach Schließung der Klosterschule im badischen Salem, seine Heimat verlassen und erreichte nach Aufenthalten in Karlsruhe und Paris London. Mit Vorträgen zur Mnemonik bereiste er die britischen Inseln und gelangte 1813 nach Dublin, wo er bis zu seinem Tode 1819 lebte und arbeitete. Sein Nachfolger am Institut wurde John Hawkesworth, der für die Herausgabe der nächsten »textbooks« verantwortlich war. Nur dieses, hier vorliegende, wurde direkt nach der ausgefallenen Handschrift in aufwändigem Lithographieverfahren gedruckt. – Mit Hawkesworths Vorwort, ohne das Titelblatt. – Mit den bei Stray/Twyman verzeichneten Paginierungsfehlern (Seite 290 hier »NB: Page 291 has, by mistake, been put 4 pages farther on«). – Vorblatt mit handschriftlichem Besitzvermerk »Prince J. Crawford | 1834«. 21,0 : 17,5 cm. Seiten [3]–376. – Deckelkanten minimal berieben. – Innengelenk nach den ersten Blättern gebrochen. Vereinzelte leichte Flecken, ganz vereinzelt Bleistiftanstreichungen und -anmerkungen. Christopher Stray, A Pedagogic Palace: The Feinaiglian Institution and its Textbooks (2002, academia.edu). – Lt. Copac je ein Exemplar in der British Library und im Trinity College Dublin) Exemplar 136 von 1000. – Faksimile des Exemplars im Yale Center for British Art, New Haven. – Mit Kommentarband von Irene Tayler. – William Blakes (1757–1827) künstlerisches und literarisches Werk wurde von seinen Zeitgenossen weitgehend abgelehnt. Er galt als Exzentriker, als Künstler wurde er zum Ein-Mann-Unternehmer, der seine Bücher – Verse und Bilder – im Alleingang herstellte. Die Druckplatten für Illustrationen fertigte er in einem von ihm erfundenen Verfahren (Reliefradierung) an. – Seine berühmten lithographierten Randillustrationen übertraf er bei dem Gray-Band: Hier wirken die Texte teils nur noch als »Beiwerk« zu Blakes großartigen Aquarellen. 42,5 : 33,0; 25,0 : 16,0 cm. [116]; 210 Seiten. – Ecken minimal berieben. 634 [Friedrich Ludwig Karl Fink von Finkenstein]. Arethusa oder die bukolischen Dichter des Alterthums. Erster Theil [alles Erschienene]. Berlin, Johann Friedrich Unger 1789. Mit einem Frontispiz und einer Titelvignette, beide gestochen von E. Henne nach J. W. Meil. Interimsbroschur der Zeit. € 600 26 Sehr schöner Luxusdruck, wohl nur in kleiner Auflage erschienen. – Dem Dichter Theokrit verlieh Finkenstein den Titel »Arethusa« (Quelle). – Auf schwerem Bütten in der Ungerschen Officin mit der Didot-Antiqua gedruckt, die dieser erst seit 1788 benutzte. Mit seinen Luxusdrucken hoffte Unger, in Deutschland Anschluss an die besonders in Frankreich in hoher Blüte stehende Druckkunst anzuknüpfen. – Der Küstriner Regierungspräsident Fink von Finkenstein (1745–1818) widmete sich den Wissenschaften und schönen Künsten. In seiner Vorrede lobt er u. a. Gessners Theokrit-Übertragungen (Hauswedell/Voigt I, S. 86). Das schöne Kupfer nach Johann Wilhelm Meil zeigt einen vor dem Grabmal des Daphnis lagernden Pan. – Unbeschnitten und damit von 634 27 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 636 Karl-Philipp Moritz. Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, Johann Friedrich Unger 1791. Mit 65 Abbildungen auf 30 Kupfertafeln. Halblederband der Zeit mit vergoldetem Rückenschild. € 180 Erste Ausgabe dieses von Goethe geschätzten Werkes zur griechischen Mythologie. 17,0 : 10,5 cm. XII, 416 Seiten. – Einband leicht berieben.– Innendeckel mit Namensstempel. Textblätter meist stockfleckig. Goedeke V, 491, 13. –Slg. Kippenberg II, 5612. – Slg. Borst 653 637 Johann Heinrich Voss. Mythologische Briefe. Erster [und] Zweiter Band. Königsberg, Friedrich Nicolovius 1794. Halblederbände der Zeit mit je zwei Rückenschildern. € 180 Erste Ausgabe dieser als Ergänzung zur Voss’schen Homer-Übersetzung gedachten Aufsätze über »Homers Götterlehre, Weltkunde und Länderkenntnis, über die Sitten der Zeit, und die vornehmsten Einrichtungen, auch über die Art seiner Darstellung […]« (Vorrede). – Schönes Exemplar, Innendeckel mit kleinem Monogramm-Exlibris, wahrscheinlich von Elisabeth Fürstin zu Fürstenberg (1767–1822). 18,4 : 11,5 cm. XVIII, 262; XXII, 334 Seiten. – Rücken mit schwachem Lichtrand von entfernten Bibliotheksschild. – Titel mit Stempeln der Donaueschinger Bibliothek. Goedeke IV/ 1, 1070, 22. – Slg. Borst 724 638 E[rnst] M[oritz] Arndt. Blick aus der Zeit auf die Zeit. Germanien [Frankfurt am Main, Eichenberg] 1814. Blauer marmorierter Pappband der Zeit mit handgeschriebenem Titelschild. € 120 639 641 642 Erste Ausgabe dieser Sammlung von Aufsätzen zu Politik und Zeitgeschehen. 18,3 : 11,0 cm. 282 Seiten. – Leicht berieben, Gelenke etwas stärker. – Teils etwas stockfleckig, erste und letzte Blätter stärker. Titel mit Bibliotheksstempel. Goedeke VII, 826, 61. – Wilpert/Gühring II, 63 639 Georg Büchner. Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Erste kritische GesammtAusgabe. Eingeleitet und herausgegeben von Karl Emil Franzos. Frankfurt am Main, Sauerländer 1879. Mit einem gestochenen Porträt und einer gestochenen Tafel. Privater Halblederband mit vergoldetem Rückentitel. € 400 Erste kritische Gesamtausgabe mit dem Erstabdruck des Woyzeck, der hier noch unter dem Titel »Wozzek« erscheint. – Mit Franzos’ Sichtung des handschriftlichen Nachlasses des Dichters begannen auch die »angestrengten Bemühungen, das Textknäuel ›Woyzeck‹ zu entwirren. (…) Zeilenweises Bestreichen der Handschrift mit destilliertem Wasser und darauf mit Schwefelammoniak brachte die schon damals weitgehend verblaßten Schriftzüge ›auf kurze Zeit wieder kohlschwarz hervor‹ (Franzos), ließ sie aber danach umso stärker verblassen.« (Henri Poschmann, Katalog Mathildenhöhe). 18,7 : 13,3 cm. [8], CLXXX, 472 Seiten. – Rücken berieben. – Die ersten Blätter und das Porträt etwas gebräunt und stellenweise stockfleckig. Katalog Mathildenhöhe 940. – Wilpert/Gühring 2, 7 640 Annette von Droste-Hülshoff. Gedichte. Stuttgart und Tübingen, Cotta 1844. Etwas späterer Halblederband mit Rückenvergoldung. € 150 Erste vollständige Ausgabe, zugleich Ausgabe letzter Hand. – Gegenüber der ersten Auflage von 1837/38 stark erweitert, die meisten Gedichte entstanden nach der Übersiedlung der Dichterin an den Bodensee 1841/42. – Mit dieser Sammlung gelang Annette von Droste-Hülshoff der späte Durchbruch als Lyrikerin. – Schönes Exemplar auf weißem Papier. – Ehemals Sammlung Dr. Karl Lusser, St. Gallen. 28 18,0 : 12,3 cm. VIII, 575 Seiten. – Einband stellenweise leicht berieben. – Exlibris. Vereinzelt leicht stockfleckig. 2 kleine Eckabrisse ohne Textverlust. Wilpert/Gühring 2, 2. – Slg. Borst 1859 641 Almanach – Gaben der Milde. Erstes [bis] Viertes Bändchen. Für die Bücher-Verloosung »zum Vortheil hülfloser Krieger« herausgegeben von F. W. Gubitz. Berlin 1817–1818. Halblederbände der Zeit mit vergoldeten Rückenschildern und marmorierten Deckelbezügen. € 800 Erste und einzige Ausgabe, in dieser Vollständigkeit und in Einzelbänden gebunden sehr selten. – Die Bände waren nicht im Buchhandel sondern nur als Beigabe zu den Gewinnen bei der genannten Lotterie erhältlich. – Enthalten sind zahlreiche Erstdrucke, unter anderen von Arnim, Brentano (Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl), Goethe, Fouqué, Hoffmann und Wilhelm Müller (Wanderlust). – Band 3 enthält, mit separatem Titelblatt, das »romantisch-platonische Gespräch« »Abälard und Heloise oder die Fragen der Menschheit« von Ludwig Purgold (168 Seiten). – H. H. Houben beschreibt Inhalt und Enstehungsgeschichte dieser berühmten Almanache ausführlich. – Sehr schöne Ausgabe. 16,8 : 10,8 cm. – Rücken teils berieben, Beschriftung stellenweise verblasst. – Gelegentlich etwas gebräunt und stockfleckig. Seiten 209–212 in Band 4 verheftet. Goedeke VIII, 97, 193 und IX, 441, 28. – Slg. Borst 1271 642 [Johann Wolfgang von] Goethe. Schriften. Erster Theil [bis] Vierter Band [in drei Bänden]. Mit Kupfern. Berlin, Christian Friedrich Himburg 1775–1779. Mit vier gestochenen Titelvignetten von Meil und sieben gestochenen Tafeln von Berger nach Krüger und Chodowiecki. Neue Halblederbände mit vergoldeten Rückentiteln. € 800 Erste gedruckte Sammlung von Goethes Schriften in Deutschland und nur kurze Zeit nach der Bieler Ausgabe erschienen. Im Vergleich zu dieser sehr sorgfältig ediert und mit reicher Ausstattung. Der vierte Band erschien als Supplement zu allen Himburg-Ausgaben erst mit der dritten Auflage 1779 und ist auf besserem Papier gedruckt. Die Bände I–III noch mit der Verfasserangabe »D. Goethens Schriften«, Band IV dann korrekt »J. W. Goethens Schriften«. 15,7 : 10 cm (I/II und IV); 16,7 : 10,5 cm (III). 256; 188 288 (pag. 188); 237, [3]; 256 Seiten. – Teils gebräunt und etwas fleckig, Feuchtigleitsspur über etwa 100 Seiten im ersten Teil. . Goedeke IV/3, 1, h1und h3. – Hagen 2 und 4 (Band IV). – Slg. Kippenberg 325. – Engelmann, Nachträge (Chodowiecki/ Berger) 35, 36, 37, 53 und 54 29 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 643 [Johann Wolfgang von] Goethe. Schriften. Erster [bis] Achter Band [in vier Bänden]. Leipzig, Göschen 1790. Mit acht gestochenen Titelvignetten nach J. W. Meil, D. Chodowiecki, A. F. Oeser und J. H. Lips sowie acht gestochenen Frontispizen nach D. Berger, J. H. Lips, J. W. Mechau, J. H. Ramberg und Angelika Kauffmann. Neue Halblederbände im Stil der Zeit mit vergoldeten Rückentiteln. Im Schuber. € 400 Titelauflage der ersten rechtmäßigen Werkausgabe, die in den Jahren 1787–1790 bei Göschen erschienen war. – Mit den Subskribentenverzeichnissen in den Bänden 2 und 4 und den bei Goedeke genannten Merkmalen. – Insgesamt schönes Exemplar dieser bedeutenden Werksammlung. 16,8 : 10,6 cm. – Meist etwas gebräunt und stockfleckig. Goedeke IV/3, 3 (S1). – Hagen 11b. – Vgl. Slg. Kippenberg I, 331 und Engelmann 577–580 644 [Johann Wolfgang von Goethe]. Goetz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Ein Schauspiel. Frankfurt und Leipzig 1774. Mit einer Titel- und einer Kopfvignette. Pappband der Zeit mit etwas Vergoldung auf zwei Rückenschildern. € 200 Seltener Nachdruck im Jahr der zweiten Auflage, von Hagen »nachgewiesen, aber bisher nicht näher untersucht«; Goedeke und Sammlung Kippenberg unbekannt geblieben. Beide 643 18,0 : 11,5 cm. 236 Seiten. – Bestoßen und etwas fleckig, stellenweise leicht beschabt. – Durchgehend gebräunt und etwas fleckig. Besitzeintrag, ein weiterer auf dem Titel. Hagen 54 645 Johann Wolfgang von Goethe – Johann Friederich Reichardt. Monolog aus Göthe’s Iphigenia als eine Probe musikalischer Behandlung jenes Meisterwerks in Musik gesetzt. Leipzig, Gerhard Fleischer der Jüngere [1804]. Mit Musiknoten. Zwei lose Bogen. € 150 Erste Einzelausgabe dieser Vertonung. – Einzelabdruck mit eigener Paginierung aus dem »zweiten Theile der Lieder der Liebe und der Einsamkeit desselben Komponisten«, der zeitgleich erschien. – Auf zwei gefalzten, leicht bläulichen Bütten-Rohbogen. – Johann Friederich Reichardt (1752– 1814) wurde besonders durch seine Kompositionen zu Liedern Goethes bekannt. 27,5 : 22,0 cm. 12 Seiten. – Unbedeutend braunfleckig. 647 [Christian Dietrich] Grabbe. Dramatische Dichtungen. Nebst einer Abhandlung über die Shakespearo-Manie. Erster [und] Zweiter Band [in einem Band]. Frankfurt am Main, Joh. Christ. Hermannsche Buchhandlung G. F. Kettembeil. 1827. Neuer marmorierter Pappband mit vergoldetem Rückentitel auf Lederschild. € 250 Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung des Detmolder Dramatikers. – Enthält neben dem Erstdruck von »Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung« (das dann doch erst 1907 uraufgeführt wurde) auch »Herzog Theodor von Gotland«, »Nanette und Maria«, »Marius und Sulla« sowie Grabbes Gedanken zu Shakespeares Wirkung auf das deutsche Publikum. – Gutes Exemplar. 18,0 : 11,5 cm. XVI, 400, [4], 384 Seiten. – Vorsätze erneuert. Leicht stockfleckig. Goedeke VIII, 637, 1. – Slg. Borst 1522 Goedeke IV/3, 264. – Slg. Kippenberg I, 914 646 [Johann Wolfgang von] Goethe. West-oestlicher Divan. Stuttgart, Cotta 1819. Mit gestochenem Frontispiz und Titel von C. Ermer nach Entwürfen Goethes. Roter Halblederband der € 900 Zeit mit grünem Rückenschild und Goldfleurons. 645 646 Erste Ausgabe. – Mit dem korrigierten Viertelbogen der Seiten 7–10. – »Wie die Hinwendung zur klassischen Antike Goethes ersten großen Gedichtzyklus, die ›Römischen Elegien‹, bestimmt hatte, so gab ihm die Begegnung mit der orientalischen Poesie, vor allem der Lektüre des ›Divan‹ des persischen Dichters Hafez […] den geistigen Anstoß zu seinem ›West-östlichen Divan‹. […] Zu der geistigen Anregung duch die Hafis-Lektüre kam das Gefühl körperlicher und geistiger Verjüngung, einer ›wiederholten Pubertät‹ […]« (KNLL). Im August 1814 begegnete Goethe auf seiner Reise in die Rhein-Main-Gegenden Marianne Jung, späterer von Willemer. »Aus der Leidenschaft zwischen Goethe und Marianne von Willemer, die vor allem im Herbst 1815 […] voll zur Entfaltung kam, erwuchs ein großer Teil der Gedichte. Einige der schönsten Gedichte des Bandes stammen von der Hand der Verehrten.« – Der Gestaltung des Titelblatts mit den arabischen Schriftzügen widmete Goethe größte Aufmerksamkeit. – Einen nicht unbeträchtlichen Teil des Bandes nehmen die Erläuterungen zum »Besserem Verständnis« ein. – Exlibris Heinrich Geffcken (1792–1861). – Gutes Exemplar in einem schönen, zeitgenössischen Einband. 18,9 : 10,5 cm. 556 Seiten. – Einband etwas berieben. – Zu Beginn mit schwachem Feuchtigkeitsrand im Innengelenk, Vorsätze, Frontispiz und Titel mit Braunfleck. Zweite,s gestochenes Exlibris im Innenspiegel. 30 Goedeke IV/3, 492, 110. – Hagen 416. – Slg. Kippenberg 400. – Slg. Borst 1312. – Fischer, Cotta 1189 31 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 649 [Johann Gottfried Herder]. Von Deutscher Art und Kunst. Einige fliegende Blätter. Hamburg, Bode 1773. Marmoriertes Pappbändchen im Stil der Zeit mit vergoldetem Rückenschild. € 600 Erste Ausgabe der von Herder anonym herausgegebenen Sammlung. – Enthält in dem »Auszug aus einem Briefwechsel über Ossian und die Lieder der alten Völker« den zweiten Abdruck von Goethes »Heideröslein«. Da der Erstdruck nur in einem Separatdruck des Ossian-Aufsatzes enthalten ist, von dem es nur das Exemplar im Nachlass Herders gibt, handelt es sich hier um den ersten verfügbaren Druck von »Es sah ein Knab’ ein Röslein stehn«. Herder fügte diesem Teil weiteres bei, »damit das nackte Ding nicht so jämmerlich erscheine«: Herder. Shakespeare. – Goethe. Von deutscher Baukunst. – P. Frisi. Versuch über die gotische Baukunst. – J. Möser. Deutsche Geschichte. – »Die Sammlung markiert, trotz ihrer improvisierten Zusammenstellung, […] den Beginn einer literarischen Epoche […] Für die starke und anhaltende Wirkung des Bandes ist zunächst die Titelgebung Herders verantwortlich, die den Anspruch auf einen umfassenden kulturellen Neuansatz bereits signalisiert.« (Ernst Ribbat in KNLL VII, 727f.). 17,3 : 10,5 cm. [2], 182 Seiten. – Im ersten Drittel kleine Wurmspuren am Innengelenk. Leicht gebräunt. Gestochenes, koloriertes Exlibris. Goedeke IV/1, 725, 35 u. IV/3, 112, 70. – Hagen, Goethe 525. – Schulte-Strathaus 40.20. – Günther 755. – Slg. Borst 257 650 [Johann Gottfried Herder]. Volkslieder. Erster [und] Zweiter Theil. Leipzig, Weygand 1778– 1779. Marmorierte Pappbände der Zeit mit je zwei vergoldeten Rückenschildern. € 600 649 650 648 Erste Ausgabe, Exemplar mit der häufig fehlenden Vorrede zum zweiten Teil (vgl. Borst und Schulte-Strathaus, die sie beide nicht kennen). – Einflussreiche Sammlung von Liedern und Gedichten aus verschiedenen Sprachen, noch berühmter geworden unter dem Titel der späteren Ausgabe von 1807: »Stimmen der Völker«. – »Mit seiner Sammlung […] wirkte Herder nachhaltig auf die Erneuerung der deutschen Lyrik im Zeitalter des Sturm und Drang wie auf die bis in die Romantik reichende Beschäftigung mit dem Volkslied ein.« (KNLL). – Mit sechs Beiträgen Goethes, teils in Erstdrucken. 17,3 : 10,3 cm. 335; 36, 315 Seiten. – Stellenweise leicht berieben, Rückenschilder mit kleinen Randschäden. – Einige Lagen etwas gebräunt und stockfleckig. Anmerkungen auf Vorsätzen, Sammlerstempel. Goedeke II, 82, 111, 1und IV/1, 728, 62. – Slg. Borst 359 648 Heinrich Heine. Buch der Lieder. Hamburg, Hoffmann und Campe 1827. Halblederband im Stil der Zeit mit reicher Romantikervergoldung und eingebundener Originalbroschur. € 800 641 646 648 650 649 655 667 Erste Ausgabe, eins der wohl 800 Exemplare auf besserem Velinpapier. – Mit dem häufig fehlenden Vortitel und der Verlagsanzeige, beiden Widmungsblättern an Friedrich Merkel (bzw. »Merckel«), sowie denen an Salomon Heine und Friederike Varnhagen von Ense. Diese Widmungsblätter sind in allen späteren Auflagen entfallen. Da Heine bis zur fünften Auflage immer wieder Textänderungen vornahm, nur diese in der ursprünglichsten Fassung. – Heine versprach sich einiges von dieser Sammlung. Am 16. XI. 1826 schrieb er an Friedrich Merkel: »Einige Freunde dringen drauf, daß ich eine auserlesene Gedichtesammlung, chronologisch geordnet und streng gewählt, herausgeben soll, und glauben, daß sie eben so populär wie die Bürgersche, Göthesche, Uhlandsche u. s. w. werden wird. […] ich wollte für dieses Buch keinen Schilling verlangen, die Wohlfeilheit und die andern Erfordernisse des Popularwerdens wären meine einzigen Rücksichten, […] und dieses Buch würde mein Hauptbuch seyn und ein psychologisches Bild von mir geben, […] Hör‘ doch mahl aus Campe heraus, ob ihm solch ein Plan nicht mißfällt, und ob er solchem Buch – es wär‘ keine gewöhnliche Gedichtesammlung – Absatz verspricht.« (zitiert nach »Heine/ Heine«-Katalog). – Unbeschnittenes und breitrandiges Exemplar mit der selten erhalten gebliebenen Originalbroschur. 18,0 : 11,5 cm. [4], 372, [2] Seiten. – Titelblatt angerändert und fachgerecht hinterlegt. Gelegentlich stockfleckig, 2 Blätter mit Quetschfalte. 32 Goedeke VIII, 555, 26. – Heine/Heine 005. – Wilhelm/Galley 336. – Slg. Borst 1526 33 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts lange und bis heute anhaltend kontroverse Geschichte der Hölderlin-Philologie und Textkritik: »Da Hölderlins Lyrik meist nur handschriftlich überliefert ist und zudem zahlreiche Varianten und Entwürfe, vor allem zu den späteren Hymnen vorliegen, bestand für jeden Herausgeber das Problem, zu entscheiden, in welchem Verhältnis die verschiedenen Varianten zueinander stehen und was als endgültige Textgestalt anzusehen ist.« (KNLL). Das geringe Honorar wurde der Mutter des Dichters, der zu dieser Zeit schon lange im Tübinger Turmzimmer lebte, zugestellt. – Trotz der beschriebenen kleinen Mängel insgesamt gutes Exemplar. 17,7 : 10,5 cm. [4], 226, [2] Seiten. – Einband etwas berieben und leicht verfärbt, Ecken bestoßen. Vergoldung oxidiert. – Vorderer Vorsatz mit kleinem Eckabriss. 2 Blätter mit kleinem Feuchtigkeitsfleck, 3 Blätter mit kleinen Tintenflecken, dadurch einige wenige Buchstaben unleserlich. Innengelenk zwischen Seiten 18 und 19 angebrochen. – Einige alte Anmerkungen. Goedeke V, 472, 3. – Slg. Borst 1494. – Fischer 1616 653 Friedrich Hölderlin. Sämmtliche Werke. Herausgegeben von Christoph Theodor Schwab. Erster [und] Zweiter Band [in einem Band]. Stuttgart und Tübingen, J. C. Cotta 1846. Roter Maroquinband mit reicher Vergoldung. € 800 Beide 651 652 Erste Gesamtausgabe. – Im ersten Band »Gedichte« und »Hyperion«; II: »Nachlaß und Biographie«, mit zahlreichen Erstdrucken (Briefe, Jugendgedichte, Gedichte nach 1800), im zweiten der Erstdruck der Hölderlin-Biographie des Herausgebers, die Walter Benjamin zu »den großen gründenden Dichterbiographien« zählte. Der Sohn des berühmten Sagenschriftstellers Gustav Schwab besuchte den greisen und »wahnsinnigen« Dichter mehrfach im Turmzimmer, in dem Hölderlin seine letzten 36 Lebensjahre in der Obhut des Schreinermeisters Ernst Zimmer verbrachte. – Schönes, einnehmend gebundenes Exemplar. 20,3 : 13,7 cm. XIV, [2], 213, [3], 148, [2], VI, 352, [2] Seiten. – Vordergelenk unten leicht angeplatzt, Einrisse am unteren Steg fachgerecht restauriert. Nur vereinzelte Stockflecken. Ein Blatt in Band 2 mit größerem Randverlust oben. Aus einer Pariser Privatsammlung Goedeke V, 472, 4. – Kat. Hirschberg 38. – Seebaß, Hölderlin 13 651 Friedrich Hölderlin. Hyperion oder der Eremit in Griechenland. Zweyte Auflage. Erster [und] Zweyter Band [in einem Band]. Tübingen, J. G. Cotta 1822. Leinenband der Zeit mit Rückenvergoldung, Goldschnitt und Marmorpapiervorsätzen. In samtgefütterter Pergamentkassette. € 1.200 Sehr seltene zweite Ausgabe des Briefromans, den Hölderlin einst Susette Gontard, seiner »Diotima«, mit der Widmung »Wem sonst als Dir« zugeeignet hatte. Erste Entwürfe hatte Hölderlin wohl schon 1792 in der Schublade; 1794 erschien das »Fragment von Hyperion« in Schillers Zeitschrift »Neue Thalia«. 1795 empfahl Schiller seinem Verleger Cotta den »Hyperion« zum Druck, und dieser willigte ein, ohne auch nur eine Zeile von dem erst im Entstehen begriffenen Werk zu kennen. – Die zweite Ausgabe erschien über 20 Jahre nach der ersten (1797 und 1799) und wurde im Gegensatz zu dieser in Fraktur und nicht in Antiqua gedruckt. Die Druckvorlage hatte Friedrich de la Motte Fouqué redigiert. Wilhelm Waiblinger, der am 6. August 1822 von Uhland den Band zum Lesen bekommen hatte, schrieb bereits einen Tag später in sein Tagebuch: »Hölderlin schüttelt mich. Ich finde eine unendl(ich) reiche Nahrung in ihm. Er schließt meinen ganzen Busen auf […]« Und zwei Tage später: »Der Hyperion verdient die Unsterblichkeit so gut als Werther, und besser als die Messiade […]« (zitiert nach: Hölderlin. Marbach Katalog 33, Nummer 125). – Sehr schönes Exemplar Beide 653 15,7 : 10 cm. 160; 124 Seiten. – Teils etwas stockfleckig, jeweils zu Beginn der beiden Bände etwas stärker. Goedeke V, 471, 1. – Fischer, Cotta 1364. – Seebaß Seite 13 652 Friedrich Hölderlin. Gedichte. Stuttgart und Tübingen, Cotta 1826. Geprägter, dunkelgrüner Pappband der Zeit mit Romantikervergoldung. € 5.000 34 Erste Ausgabe. – Von Uhland und Schwab herausgegebene Sammlung, enthält neben bereits in Taschenbüchern und Almanachen erschienenen Gedichten zahlreiche Erstdrucke, darunter auch das Trauerspiel »Der Tod des Empedokles«. – Mit dieser verdienstvollen Zusammenstellung, die bei der zeitgenössischen Leserschaft noch auf geringe Resonanz stieß, begann auch die 35 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Aus einer Pariser Privatsammlung 656 [Jakob Michael Reinhold Lenz]. Der Hofmeister oder Vortheile der Privaterziehung. Eine Komödie. Leipzig, Weygandsche Buchhandlung 1774. – Angebunden: Sechs weitere Schauspiele. € 3.000 – Schlichter Pappband der Zeit. 655 Beide 654 Aus einer Pariser Privatsammlung 654 Heinrich von Kleist. Erzählungen. [Erster und] Zweiter Theil [in einem Band]. Berlin, Realschulbuchhandlung 1810–1811. Neuer fliederfarbener Pappband. € 4.500 Erste Ausgabe, mit dem außerordentlich seltenen zweiten Band. – Der erste Teil enthält »Michael Kohlhaas« und die »Marquise von O.«, erstmals in den endgültigen Fassungen, sowie »Das Erdbeben in Chili». – Band 2 enthält neben den Erstdrucken von »Der Findling« und »Der Zweikampf«, »Die Verlobung in St. Domingo«, »Das Bettelweib von Locarno« und »Die heilige Cäcilie, oder die Gewalt der Musik (Eine Legende)«. – Ursprünglich war nur ein Band geplant, daher erschien dieser auch ohne Bandbezeichnung. Da Kleist in Geldschwierigkeiten war, bot er dem Verleger Reimer selbst einen weiteren Band für ein Honorar von 100 Talern an, vorbehaltlich der Zahlung »praenumerando«. »Dieser Band ist im Gegensatz zu Band 1 eines der seltensten Bücher der deutschen Literatur.« (Kaldewey, Lese–Kabinett 16, 241). Reimer zahlte das Honorar in Raten und veröffentlichte den zweiten Band zwar, laut Sembdner, in gleicher Ausstattung aber vermutlich in sehr kleiner Auflage, nur drei Monate vor Kleists Freitod. – Insgesamt sehr gut erhalten. Seltene erste Ausgabe des Hauptwerkes von Lenz, gleichzeitig eines der wichtigsten Dramen der Epoche: »Hier beginnt die Entwicklung des sozialkritischen Milieudramas in Deutschland, die über Büchner, Grabbe, Wedekind und Sternheim hinführt zu Brecht […]« (KNLL). Die an Shakespeare gemahnende Dramaturgie und der für die deutsche Bühne revolutionierende Szenenaufbau ließen viele Zeitgenossen an Goethe als Verfasser denken, dessen Götz kurz zuvor erschienen war. Trotz der Bezugnahme auf historische Vorbilder, wie die Geschichte von Abaelard und Heloise, liegt eine biographische Lesart nahe, verdingte sich Lenz doch selbst als Hauslehrer und erfuhr so die Misere des Intellektuellen seiner Zeit am eigenen Leib. – Der Band mit einer bemerkenswerten Sammlung von insgesamt sieben Erstausgaben zum Theater während der Zeit des Sturm und Drang. – Angebunden: I. J[ohann] J[akob] Engel [1741–1802]. Der Edelknabe. Ein Lustspiel für Kinder in einem Aufzuge. Leipzig, Dyck 1774. Mit einer gestochenen Titelvignette von Geyser nach Mechau. 60 Seiten. – II. [Anton Matthias Sprickmann, 1749 – 1832]. Eulalia. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Leipzig, Weygand 1777. 112 Seiten. – III. [Johann Anton Leisewitz, 1752–1806]. Julius von Tarent. Ein Trauerspiel. Leipzig, Weygand 1776. 109, [3] Seiten. – »Lessing las es, und fand es vortrefflich. (…) so gibt es außer Goethen noch ein Genie, das so etwas machen kann.“ (Lessings Gespräche, Hrsg. Biedermann. Berlin 1924. Seite 183). – IV: [Johann Kämpf, 1726–1787]. Peter Squenz oder Die Welt will betrogen seyn. Ein medicinisches Lustspiel in drey Aufzügen. O. O. [Gießen] u. V., 1776. [2], 182 Seiten. – V: [August Friedrich Cranz]. Die geretteten Unglücklichen. Eine Episode aus dem Gebiete der Wahrheit entlehnt. Frankfurt am Mayn, Eichenbergsche Erben 1779. [4], 76 Seiten. – VI: C[arl] M[artin] Plümicke [1749–1833]. Lanassa. Trauerspiel in fünf Akten. Nach der Veuve du Malabar des le Mierre. O. O (Berlin?) u. V., 1783. 88 Seiten. – Eine Kostbarkeit der deutschen Literaturgeschichte, in aufschlussreichem zeitgenössischen Kontext und sehr gut erhalten. 23,5 : 20,0 cm. 164 Seiten. – Gestochenes Exlibris auf dem Innendeckel. Wenige Lagen etwas gebräunt oder stockfleckig. Goedeke IV/1, 781, 26 (Lenz) sowie V, 474, 4; IV/1, 663, 26; , IV/1, 1083, 2; vgl. IV/1, 6677, 41; V, 554 (letzter Nachtrag); vgl. V, 261, 2, 5 . – Zu Lenz: Slg. Borst 292. – Kaldewey’s Lesekabinett 11, 237ff. (dieses Exemplar) 16,8 : 10,5 cm. [2], 342, [2], 240 Seiten. – Vorsätze erneuert. – Ränder in 1 leicht gebräunt, in 2 aufgrund der verwendeten Papierqualität stärker, und mit vereinzelten Tintenflecken. Goedeke VI, 102, 7. – Sembdner 7 und 12. – Slg. Borst 1116 655 Heinrich von Kleist. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck. Erster [bis] Dritter Theil. Berlin, Georg Reimer 1826. Drei Halblederbände der Zeit mit Rückenschild und -vergoldung. € 600 Erste Gesamtausgabe der Werke Kleists, gegenüber den »Hinterlassenen Schriften« von 1821 um fünf Dramen und die Erzählungen vermehrt. Tieck übernahm die dort bereits abgedruckte Vorrede mit nur geringen Änderungen, neben einer ausführlichen Vita enthält sie auch eingehende theoretische Betrachtungen zur Dramatik der Zeit. – Schöne Ausgabe in dekorativen Einbänden der Zeit. 36 18,8 : 12,2 cm. LXVI, 330 Seiten; [2], 418 Seiten; [4], 340 Seiten. – Bände 2 und 3 mit kleinen Fehlstellen in der Rückenvergoldung, Vordergelenk des ersten Bandes und oberes Kapital des dritten Bandes etwas brüchig. – Teils etwas gebräunt, gering stockfleckig. . Goedeke VI, 104, 13. – Sembdner 41. – Slg. Borst 1497 656 37 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts dar. Es folgen Nachrichten über Lenz und ein lobender Brief eines Freundes zu Tiecks Einleitung. – Die Ausgabe enthält auch zwei fälschlich Lenz zugeschriebene Werke: die »Ode auf den Wein« vom Namensvetter Friedrich Ludwig Lenz und Friedrich Maximilian Klingers Drama »Das leidende Weib«. Über dieses letztere erwähnt Tieck im Vorwort pikanterweise, Verleger Reimer habe das »sogleich als eine Arbeit unsers Lenz« erkannt; die Zuschreibung an Klinger müsse falsch sein, da das Stück »Ton und Manier dieses Autors gar nicht hat…« (vgl. ADB 38, 270). – Schönes Exemplar. 19,5 : 12,0 cm. CXXXIX, [1], 336; [4], 340; [4], 364 Seiten. – Gelegentlich stockfleckig, einige Lagen etwas stärker. Goedeke IV/1, 793, 147. – Brieger 1596 659 Karl Lachmann. Der Nibelunge Not mit der Klage. In der ältesten Gestalt mit den Abweichungen der gemeinen Lesart herausgegeben. Berlin, Georg Reimer 1826. Etwas späterer Leinenband mit vergoldetem Rückentitel und Marmorpapiervorsätzen. € 150 Erste Ausgabe. – Klassiker der germanistischen Editionsgeschichte und Grundlage aller folgenden Editionen. – Tadelloses Exemplar. 23,4 : 20,0 cm. VIII, 311, [1] Seiten. – Leicht gebräunt, einige wenige Stockflecken. Goedeke I, 184, IV. – Slg. Borst 1501 657 Beide 658 Aus einer Pariser Privatsammlung 657 [Jakob Michael Reinhold Lenz]. Anmerkungen übers Theater nebst angehängten übersetzten Stück Shakespears. Leipzig, Weygand 1774. Mit einer Holzschnitt-Titelvignette. Neuerer marmorierter Pappband mit Rückenschild. € 1.500 Erste Ausgabe. – Programmatische und insbesondere für das Verständnis der deutschen Shakespeare-Rezeption zur Zeit des Sturm und Drang wesentliche Schrift von Jakob Michael Reinhold Lenz, die zahlreiche kontroverse Reaktionen nach sich zog. Handelt es sich nach Fritz Martini um »die eigenartigste und eigenwilligste Schrift, die sich in der deutschen Literatur mit der Theorie der Dichtung und mit der ästhetischen Reflexion einer Gattung beschäftigt«, überzog Christoph Martin Wieland sie 1795 im Teutschen Merkur mit Spott und Häme: »Der Kerl ist’n Genie und hat bloß für Genien, wie er ist, geschrieben! […] Für’s Publikum ist so was freilich nicht.« (zitiert nach KNLL). – Angefügt ist Lenz’ Übersetzung des hier »Amor vincit omnia« betitelten »Love’s Labour’s Lost«. – Nahezu tadelloses Exemplar der seltenen Veröffentlichung. 660 Alfred de Musset. Oeuvres complètes Avec lettres inédites, variantes, notes, index, fac-simile, notice biographique par son frère. Edition dédiée aux amis du poëte, ornée de 28 dessins de M. Bida et d’un portrait d’Alfred de Musset. […] Tome premier [bis dixième]. Paris, Charpentier 1865–66. Mit einem Stahlstichportrait, 28 Stahlstichen und einem Faksimile. Braune Halbmaroquinbände mit kleinen, grünen Intarsien, reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt (signiert: David). G € 600 Exemplar 283 (gedruckt für M. Regnier aus Tonnerre) von wohl 850 (gemäß Subskribentenverzeichnis im neunten Band). – Breitrandiger Druck auf Rives. – Mit den bei Carteret erwähnten Viertelbogen-Kartons. – Von Carteret aufgrund ihrer luxuriösen Ausstattung hochgelobte Ausgabe. Zu den Subskribenten gehörten neben französischen Kaiserin Eugénie und Königin Isabell II. von Spanien auch Mitglieder der Familien Rothschild und Dreyfus, Gustave Doré, Eugène Fromentin, der Fotograf Nadar und Prosper Mérimée. 27,3 : 19,5 cm. – Gelegentlich etwas stockfleckig. Carteret III, 427f 15,7 : 9,6 cm. 160 Seiten. – Titelblatt und vereinzelte Seiten leicht fleckig. – Stempelrasur auf Vorsatzblatt, hinten kleiner Namensstempel. Goedeke IV, 782, 28 658 J[akob] M[ichael] R[einhold] Lenz. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck. Erster [bis] dritter Band. Berlin, Georg Reimer 1828. Dunkelgrüne Leinenbände des späten 19. Jahrhunderts mit vergoldeten Rückentiteln und schlichter Rückenvergoldung. € 600 38 Erste Gesamtausgabe. – »Die neue Herausgabe dieser merkwürdigen Schriften ist weder für Kinderstuben noch Mädchen-Pensionen bestimmt« (Vorwort). Tiecks Beschäftigung mit dem unglücklichen Stürmer und Dränger J. M. R. Lenz ergab sich aus seinem Interesse an Goethe, und so dient seine fast 140 Seiten umfassende Vorrede über weite Strecken dem Beweis der Tatsache, »daß Göthe der wahrhafte deutsche Dichter war«, indem er den Einfluss des Olympiers auf Dichter wie Lenz, Schiller, Jacobi, Heinse und viele andere nachweist. In einem fiktiven Gespräch tauschen sich fünf Freunde – der Paradoxe, der Orthodoxe, der Historiker, der Vermittelnde und der Fromme – über Goethe und seine Schriften aus und legen ihre ästhetischen Anschauungen 660 39 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 664 Gustav Nieritz. Der Druckfehler. Erzählung. Berlin, Vereins-Buchhandlung 1835. Marmorierter Pappband der Zeit. € 150 Erste und wohl einzige Ausgabe. – Von dem Dresdner Jugendschriftsteller und Lehrer Nieritz (1795–1876) blieb neben seinen Jugendschriften bis in die jüngere Zeit vor allem seine Selbstbiographie aus dem Jahr 1872 in Erinnerung, die eine wichtige Ergänzung der Memoiren Wilhelm von Kügelgens und Ludwig Richters zur damaligen Milieugeschichte Dresdens bilden. 16,4 : 10,5 cm. [2], 214 Seiten. – Etwas berieben und bestoßen. – Meist etwas stockfleckig, unten im Falz mit Feuchtspur. 665 Novalis [Friedrich von Hardenberg]. Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck und Fr. Schlegel. Zweite Auflage. Erster [und] zweiter Theil [in einem Band]. Berlin, Realschulbuchhandlung 1805. Moderner Halblederband unter Verwendung der Kleisterpapierdeckel eines älteren Pappbandes und mit vergoldetem Rückenschild. € 240 Die zweite Ausgabe der Schriften, in ähnlich kleiner Auflage erschienen wie die erste Ausgabe von 1802. – Unbeschnittenes, breitrandiges Exemplar. Aus 662 663 17, 7 : 12,5 cm. XII, [2], 342; [4], 397, [1] Seiten. – Einige Anmerkungen, Titel mit Besitzvermerk. Vereinzelte Stockflecken. Goedeke VI, 51, 4 661 Alfred de Musset. Oeuvres. Paris, Lemerre 1884–1895. Zehn leuchtend rote Halblederbände der Zeit mit dezenter Vergoldung und Marmorpapierbezügen. G € 300 Exemplar 326 von 1100 auf Bütten (Gesamtauflage 1200). – Im Druckvermerk von Band I vom Verleger monogrammiert. – I/II: Poésies. – III–V: Comédies et proverbes. – VI/VII: Nouvelles et contes. – VIII: La confession d’un enfant du siècle. – IX: Melanges de littérature. – X: Œuvres posthumes. – Unbeschnitten und dekorativ gebunden. 28,4 : 23,7 cm. – Vier Bände mit leichten Schabstellen an den Bünden. – Hin und wieder stockfleckig. 662 Johann Nestroy. Sammelband mit drei Werken. Wien, J. B. Wallishauser 1838–1844. Mit drei gefalteten kolorierten Titelkupfern. Halblederband der Zeit mit vergoldetem Rückentitel auf Schildchen sowie etwas Gold- und Blindprägung. € 300 I: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauberposse mit Gesang in drei Aufzügen. Musik von Herrn Kapellmeister Adolf Müller. Zweite verbesserte Auflage. 1838. Mit zwei farbigen gefalteten Kupfern. – II: Die verhängnisvolle Faschingsnacht. Posse mit Gesang in drei Aufzügen. Mit einem allegorischen ausgemalten Bilde. Musik von Herrn Kapellmeister Adolph Müller. 1841. Mit einem gefalteten kolorierten Kupfer. Erste Ausgabe. – III: Einen Jux will er sich machen. Posse mit Gesang in vier Aufzügen. Musik von Herrn Kapellmeister Adolph Müller. 1844. Erste Ausgabe. 16,7 : 11,0 cm. 123; 153, [1]; 198 Seiten. – Ecken etwas bestoßen. – Vorsätze mit Leimschatten. Teils etwas gebräunt und stockfleckig, II (Faschingsnacht) etwas stärker. Die Tafel zu II unten bis in die Darstellung beschnitten. Slg. Borst 1996 (II) und 2129 (III) 663 Eugen [Napoleon] Neureuther. Randzeichnungen um Dichtungen der deutschen Classiker. 1ter [und] 2ter Theil. München, Selbstverlag des Verfassers 1832. Zwei Titelblätter und jeweils 24 Tafeln, alle mit Text und Illustrationen, alle lithographiert. Originalpappbände, Vorderdeckel mit lithographiertem Titel und ornamentalen Bordüren; Schnittvergoldung. € 120 Erste Ausgabe und komplette Folge aller sechs Lieferungen. – Die verspielten Federlithographien Neureuthers zu Werken von Schiller, Wieland, Bürger, Hebel, Uhland, Körner, Tieck und Klopstock, »von denen besonders die Illustrationen zu Schillers ›Lied von der Glocke‹ geglückt sind« (Rümann). – Ein Seitenstück zur bekannteren Sammlung zu Goethes Werken. 666 [Friedrich von Schiller]. Die Räuber. Ein Schauspiel. Frankfurt und Leipzig 1781. Im FaksimileNeudruck nebst der unterdrückten ursprünglichen Fassung und einem litterarhistorisch-kritischen Anhang herausgegeben von Carl Schüddekopf. Leipzig, Adolf Weigel 1905. Mit zwei Vignetten nach der Originalausgabe. Ziegelroter Ecrasélederband mit Vergoldung (signiert: Fanck MDE). € 150 Exemplar 45 von 50 der Vorzugsausgabe auf japanischem Büttenpapier (Gesamtauflage 550). – Herausgegeben »zu Schillers Gedächtnis 9. Mai 1905.« – Attraktiver, aufwändig gestalteter Faksimile-Druck des – neben Goethes Faust – wohl berühmtesten Dramas deutscher Sprache in der seltenen Vorzugsausgabe. 21,0 : 13,7 cm. [24], 222, [2], 59, [5] Seiten. – Schnitt und Ränder teils etwas stockfleckig. 667 Friedrich Schiller. Don Karlos. Infant von Spanien. Mit einem Titelkupfer. Leipzig, Göschen 1804. Mit einem gestochenen Frontispiz von Bolt nach Catel. Roter Maroquinband der Zeit mit Romantikervergoldung, Goldfileten, Goldschnitt sowie Besitzermonogramm »BvD«. € 150 Eine von mehreren bei Göschen erschienenen Ausgaben in einem hübschen Einband der Zeit. 15,3 : 10,0 cm. [2], 402 Seiten. – Vergoldung teils etwas oxidiert, stellenweise leicht berieben. – Meist etwas stockfleckig. Goedeke V, 181, 10. – Marcuse 255. – Füssel (Göschen) 606 668 [William] Shakespeare. Dramatische Werke. Übersetzt von August Wilhelm Schlegel. Erster [bis] Neunter Theil, Erste Abtheilung. Berlin, Unger 1797–1810. Dunkelbraune Halblederbände der Zeit mit je zwei rot-goldenen Rückenschildern, Goldfileten und Marmorpapierbezug. € 300 Erste Ausgabe und alles Erschienene. – Die noch allein von Schlegel begonnene erste Übersetzung wurde erst 1830 mit den Bearbeitungen durch Tieck abgeschlossen. 15,3 : 10,0 cm. – Etwas berieben. – Teils etwas fleckig und gebräunt. – Band 1: Vorderes Innengelenk angebrochen, Titelblatt gelockert. Band 9: Bindung stärker gelockert, zwei Lagen lose. Innengelenke mit Wurmspuren. – Es fehlen wie meist das Notenblatt in Band 1 und das bei MNE erwähnte Porträt. Goedeke VI, 9, 8. – Slg. Borst 793. – MNE II, 239 Je 23,4 : 18,2 cm. Jeweils 25 Tafeln. – Einbände leicht bestoßen, Rückenbezüge angeplatzt. – Meist etwas stockfleckig. 40 Rümann 1452. – Rümann, Das illustrierte Buch, Seite 295 41 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 669 Walter Scott. Das literarische »Gesamtwerk« in deutscher Übersetzung. 461 Bände aus verschiedenen Werkausgaben und Buchreihen des frühen 19. Jahrhunderts. Halbleder- und Pappbände sowie Originalbroschuren, alle aus der Zeit. € 600 Beeindruckendes Konvolut und einzigartiger Beleg für den europaweiten Erfolg und die Beliebtheit des »Bestsellerautors« Walter Scott (1771–1832) besonders im Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts. – Nach seinen Anfängen als Lyriker, der mit seinem Gedicht »Lady of the Lake« die Vorlage für Franz Schuberts weltberühmte Vertonung des »Ave Maria« lieferte, schrieb Scott 1814 mit der schottischen Revolutionssaga »Waverly« den ersten von zahlreichen »Blockbustern« und erfand gleichzeitig das Genre des modernen historischen Romans. Er wiederholte diesen Erfolg mit »Ivanhoe«, »Quentin Durward«, »Rob Roy«, »Kenilworth« und zahlreichen anderen Titeln, von denen einige bis heute populär geblieben sind und bis in die jüngere Zeit als Vorlagen für Verfilmungen dienen. Auch eine mehrbändige Biographie Napoleons und eine umfangreiche Geschichte Schottlands zählen zu seinem Werk. – Die Publikations- und Übersetzungsgeschichte zur Zeit seiner frühen Erfolge ist nahezu unentwirrbar, was sich in der vorliegenden Sammlung von Ausgaben verschiedener deutschsprachiger Verlage spiegelt. Die meisten hier gezählten Bände der »Originalverleger« und Nachdrucker beinhalten mehrere Stücke, was den Überblick über die Bandnummerierung zusätzlich erschwert. – Alle vorhandenen Reihen weisen Lücken auf, das Gesamtwerk in deutschen Übersetzungen lässt sich aber aus der Vielzahl sicher vollständig zusammenstellen. I. Werke. Grätz, Kienreich, ca. 1828–1829. 67 blaue Originalbroschuren. II. Sämmtliche Werke in ganz neuen Übersetzungen. Danzig, Gerhard, ca. 1826–1830. 62 verschiedenfarbige Pappbände der Zeit mit Rückenschildern. III. Sämmtliche Werke neu übersetzt. Stuttgart, Franckh/Brodhag, ca. 1826–1832. Mit einigen Tafeln. 60 verschiedenfarbige Pappbände der Zeit. IV. Werke. Wien, Mausberger, ca. 1825–1830. 57 Pappbände der Zeit mit je zwei Rückenschildern. V. [Gesammelte Werke in Einzelausgaben]. Leipzig, Gleditsch, ca. 1823–1826. 41 Pappbände der Zeit. VI.–X. Romane. Taschenbibliothek der ausländischen Klassiker. Zwickau, Schumann, ca. 18221825. Mit einigen Tafeln. 49 Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung. – Ca. 1826–1831 (Mischauflage). 44 rote Bibliothekspappbände ohne Beschriftung. – Ca. 1826–1831 (Mischauflage). 38 braune Bibliothekshalbleinenbände der Zeit. – Ca. 1825–1826. 21 Pappbände der Zeit mit Rückenschildern (davon vier aus »Neue Folge« in größerem Format). – Ca. 1823–1825. Sechs marmorierte Pappbände der Zeit mit Rückenschildern. – XI. [Werke in Einzelausgaben]. Wien, Strauß, ca. 1825–1826. 16 Originalbroschuren. Meist ca. 11 : 9 cm. – Reihe VI sehr gut erhalten und dekorativ gebunden, die anderen Ausgaben mit teils stärkeren Gebrauchsspuren, bei Reihe V fehlen meist die Rücken. – Nicht kollationiert, kein Rückgaberecht. 670 Theodor Storm. Ein stiller Musikant. – Psyche. – Im Nachbarhause links. Drei Novellen. Braunschweig, Georg Westermann 1876. Roter Originalleinenband mit reicher Schwarz- und Goldprägung. € 150 669 Erste Buchausgabe. – Erstdrucke der drei Novellen kurz zuvor in »Deutsche Rundschau« bzw. »Westermanns illustrierte deutsche Monatshefte«. 13,9 : 10,5 cm. [8], 186 Seiten. – Vorderdeckel minimal, Rücken stärker verfärbt. – Kleiner Besitzvermerk auf dem Vorsatzblatt. Teitge 1190. – Slg. Borst 3318 671 Karl August Varnhagen von Ense. Werke. Herausgegeben von Konrad Feilchenfeldt. Erster [bis] Fünfter Band. Frankfurt am Main, Deutscher Klassiker Verlag 1987–1994. Flexible karminrote Originalmaroquinbände mit Kopfschnittvergoldung, in Originalhalblederchemise, beide mit Gold- und Blindprägung. € 300 Dünndruckausgabe aus der im Insel-Verlag beheimateten Reihe »Bibliothek Deutscher Klassiker«. – Enthält: Denkwürdigkeiten des eignen Lebens (I-III), Biographien, Aufsätze, Skizzen, Fragmente (IV) und Tageblätter (V). – Tadellos schön erhalten. 42 18,2 : 11,0 cm. Zusammen etwa 5300 Seiten. 43 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Philosophie und Kulturgeschichte 673 [Giovambattista Noghera]. Philosophie wider die schönen und starken Geister. Das ist Betrachtungen über die menschliche Natur und über die natürliche Religion. Aus dem Italiänischen übersetzt von F. Jordan Simon. Erster [bis] Dritter Theil [in einem Band]. Würzburg, Rienner € 180 1771. Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschild. Erste deutsche Ausgabe der »Riflessioni sulla Filosophia del bello spirito« des italienischen Jesuiten und Professors der Rhetorik Giovambattista Noghera (1719–1784). Eine katholische Reaktion auf die aufklärerischen Tendenzen in der zeitgenössischen Philosophie. Die Übersetzung stammt von dem für seinen unsteten Lebenswandel berüchtigten Würzburger Augustiner Jordan Simon (1719–1776, vgl. ADB LV, S. 619 ff.). 18,3 : 11,5 cm. [24], 250; [4], 252; [4], 250 [recte 248] Seiten. – Etwas berieben, Gelenke stärker, kleine Fehlstellen im Rückenbezug. – Bibliothekseintrag und Buntstiftkritzelei auf demVorsatz. Teils etwas stockfleckig. 674 Johann Joachim Eschenburg. Beispielsammlung zur Theorie und Literatur der schönen Wissenschaften. Erster [bis] Achter Band / Zweite Abtheilung [in neun Bänden]. Berlin und Stettin, Friedrich Nicolai 1788–1795. Hellbraune Halblederbände der Zeit mit vergoldeten Rückentiteln auf roten und braunen Schildern. G € 400 Beide 672 672 [Jonathan Swift]. Des Capitain Lemuel Gullivers Reisen In neu entlegene Länder, Erster und Anderer Theil, oder Erste, zweyte, dritte und vierdte Reise nach Lilliput, Brobdingnag, […], Japon und in das Land derer Houyhnhnms […] Aus dem Frantzös. ins Teutsche übersetzt [von Johann Heinrich Liebers]. Leipzig, Johann Christoph Coerner 1728. Mit einem Porträt und sieben Kupferstichen, davon vier Karten. – Angebunden: Des Capitain Lemuel Gullivers Reisen […] Dritter und Letzter Theil. In sich haltend Dessen zweite Reise nach Brobdingnagg, […] Nebst […] Schlüssel oder Erklärung derer […] vier Reisen. […] aus dem Englis. ins Teutsche mit Fleiß übersetzet. Hamburg, Thomas von Wierings Erben, und Leipzig, Philip Hertel 1728. Mit einem Kupferstich. – Kalblederband der Zeit mit rotem und grünem Rückenschild, reicher Rückenvergoldung und Ornamentfileten. € 800 Teile 1 und 2: Frühe deutsche Ausgabe, fast zeitgleich mit der Hamburg/Leipziger Fassung (Wierings Erben/Hertel, 1727/28) erschienen. Die Vorrede datiert »Leipzig, Michaelismesse 1727«. – Diese Fassung »[…] folgt hingegen der Den Haager Vorlage recht getreu, zeigt aber eine auffällige Vorliebe für Verfremdung, die sich in der massiven Verwendung von Gallizismen, Latinismen und Archaismen äußert.« (Graeber/Roche, Seite 125). – Teil 3: Erste deutsche Ausgabe dieser Kompilation aus anderen Werken sowie dem »Schlüssel zu Gullivers Reisen« von Carolino di Marco. – Zum Sammelband: Laut »Bericht an den Buchbinder« fehlen in Teil 1 und 2 zwei Kupfer und eine Karte, laut Teerink im Teil 3 ein Kupfer und zwei Karten. – Das hier vorhandene Porträt Gullivers wird nirgends explizit erwähnt. Von den acht weiteren Kupfern sind vier Karten, vier zeigen Abenteuer Gullivers, darunter die berühmte Fesselung im Lande Lilliput, und die »Maschine«. – Beide Ausgaben sind sehr selten, die Existenz der Leipziger Ausgabe war bis ins 20. Jahrhundert nur durch eine Notiz belegt. Erste Ausgabe. – Vergleichende polyglotte Anthologie, gedacht als Lesebuch zu Eschenburgs Schrift »Entwurf einer Theorie und Literatur der schönen Wissenschaften«, die seit 1783 mehrere Auflagen erlebt hatte. Mit ihrem Querschnitt durch alle Stile und Sprachen sowie den erklärenden Theorien dazu bietet sie einen umfassenden Überblick über die europäische Literatur und ihre Gattungen im ausgehenden 18. Jahrhundert, zumal Eschenburg »mit feinstem Geschmack das Schönste zu wählen verstand.« (ADB VI, 346). – So komplett aufgrund des langen Erscheinungszeitraums selten. 28,5 : 23,5 cm. 53, [5] Seiten. – Einbände teils etwas berieben, Deckel stellenweise leicht beschabt. Einbandecken schwach bestoßen. – Stellenweise leicht gebräunt, Band VII mit Wurmspur über die ersten ca. 60 Seiten. Besitzeintrag auf dem Vorsatz von II. Goedeke IV/1, 6, 9.2. – Hehres & Triviales III, 58 673 674 17,2 : 11,0 cm. [18], 136 (paginiert 134); [2], 144; 136; 168, [8]; [2], 304 Seiten. Zusammen 9 Kupfer. – Leicht berieben, am Rücken etwas rissig. – Teils etwas knapp beschnitten, durchgehend gebräunt und leicht fleckig. – Einige Blätter zu Beginn angerändert, ein Einriss überklebt. – Titelblatt mit Besitzvermerk. 44 Vgl. Teerink 425 Anmerkung (»I have not seen such an edition«). – Zur Editionsgeschichte: Klaus Walther (Marginalien Heft 59, 1975, S. 48ff.). – KNLL XVI, 228 45 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 675 [Gottlob Ernst Schulze]. Aenesidemus oder über die Fundamente der von dem Herrn Prof. Reinhold in Jena gelieferten Elementar-Philosophie. Nebst einer Vertheidigung des Skepticismus gegen die Anmaaßungen der Vernunftskritik. [Helmstedt, Fleckeisen] 1792. Unbedruckte G € 450 Broschur der Zeit mit handgeschriebenem Rückenschild. Erste Ausgabe; »dasjenige seiner Werke, welches am kräftigsten in die philosophische Bewegung eingriff und ihm seine Stellung in deren Geschichte sicherte« (Eugen Kühnemann, in ADB). Seine bereits bei den Zeitgenossen heftig diskutierte kritische Auseinandersetzung mit den Lehren Kants (Fichte: »hat mich eine geraume Zeit verwirrt, Reinhold bei mir gestürzt, Kant mir verdächtig gemacht und mein ganzes System von Grund aus umgestürzt«) sicherte dem Philosophen den Beinamen »Aenesidismus-Schulze« (1761–1833). Er war als Professor in Wittenberg, Helmstedt und Göttingen tätig, dort war der junge Arthur Schopenhauer einer seiner ersten Schüler. – Bibliotheks-Stempel Oettingen-Wallerstein auf dem Titelblatt. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar in zeitgenössischem Interimskarton, eine der größten Seltenheiten der deutschen philosophischen Literatur. 20,7 : 13,0 cm. [18], 445, [1] Seiten. – Rücken stärker, Ränder leicht verblasst. – Titelblatt minimal gebräunt. Holzmann/Bohatta I, 962. – Goedeke V, 7, 14, 2. – Adickes 1004. – ADB XXXII, 776ff 676 Carl Gustav Carus. Grundzüge der vergleichenden Anatomie und Physiologie. Erstes [bis] Drittes Bändchen [in einem Band]. Dresden, Hilscher 1828. Mit zwei mehrfach gefalteten Kupfertafeln. Pappband der Zeit mit vergoldetem Rückenschild. € 300 675 677 Erste Ausgabe. – Enthält detaillierte Studien über den Blutkreislauf und erstmals in größerem Umfang die Ergebnisse von Carus eingehender Beschäftigung mit den Skelettformen. Die »Grundzüge« wurden sofort nach Erscheinen für lange Zeit zum Standardwerk der vergleichenden Anatomie. 16,2 : 10,5 cm. VIII,120; VI, 89, [1]; VI, 89, [1] Seiten. – Gelenke und Kanten berieben. – Rücken mit Bibliotheksschild, Innendeckel mit Bibliothekssignatur und -stempel. – Nur gelegentlich leicht fleckig, die ersten Blätter etwas stärker. 677 Antisemitismus – Itzig Feitel Stern. Das Schabbes-Gärtle vun unnere Leut; eppes mit e Rorität Geblumes fürn Broutschmuck. E Chitisch Meloche. – Angebunden: Itzig Feitel Stern. Die linke Massematten der houchlöbliche Jüdenschaft. E Pfillelich zon Unterricht unn zor Erbauing fer unnere Leut. […] Die Spitzbubereyen und Gaunerstreiche der Juden und ihre verderblichen Umtriebe unter den Christen. Ein unentbehrliches Noth- und Hülfsbüchlein für Jedermann […] Meissen, Goedsche 1832 und 1833. Mit einer kolorierten gestochenen Titelvignette und vier kolorierten gestochenen Tafeln mit acht Darstellungen bzw. einem lithographierten Doppeltitel. Pappband der Zeit mit vergoldetem Rückenschild. € 500 Beide Titel in erster Ausgabe. – Die Autorenschaft ist ungeklärt, nachdem die zahlreichen tendenziösen und teils offen antisemitischen Schriften lange Zeit dem Richter und Schriftsteller Johann Friedrich Holzschuher (1796–1861) oder dessen Namensvetter, dem Kirchenlieddichter Johann Heinrich Christoph Holzschuher (1798–1847; vgl. Weller 540), zugeschrieben wurden. – In »Massematten« auch einige jüdische Anecdoten und ein Wortregister. – Schönes Exemplar. Beide 678 17,6 : 11 cm. XVI, 207, [3] Seiten (linksläufige Zählung). – VIII, 126 Seiten. – Rücken mit kleinen Randschäden. Nur vereinzelt etwas stockfleckig, die Tafeln in schönem Kolorit. Goedeke XV, 1129, 8 und 1130, 12 (unter Holzschuher) 678 Gavarni [S. G. Chevalier]. Le Carnaval a Paris. Paris, Bureau du Charivari [1841–1843]. 40 einfarbige und 31 (statt 40) kolorierte Lithographien. Türkisfarbener Leinenband um 1920 mit vergoldetem Rückentitel. € 800 46 Vollständiges Exemplar der berühmten Lithographienfolge, die in den Jahren nach 1840 in »Charivari« und »Caricature« veröffentlicht wurden. – Hier die komplette Folge in den einfarbigen Abdrucken und die Mehrzahl nochmals in zeitgenössischem, teils mit Eiweiß gehöhten Kolorit. – Die Mehrzahl der Lithographien im Unterrand mit dem Prägestempel der Charivari-Verleger. – Rückentitel: »Gavarni | Comédie contemporaine | 9 | Le carnaval a Paris«. 34,3 : 27,0 cm. Originalvorderumschlag, 71 Lithographien, 9 leere Blätter, 14 Seiten Verlagsanzeigen. – Einband minimal fleckig. – Einige Lithographien papierbedingt gebräunt, teils etwas stockfleckig. Wenige, kaum störende und fachmännisch hinterlegte Randeinrisse. – Es fehlen die kolorierten Fassungen von 1–3, 21–25 und 38. An diesen Stellen leere Kartonblätter eingeheftet. Sander 295 47 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Beide 679 679 George Augustus Henry Sala. Great Exhibition »Wot is to Be« or probable results of the industry of all nations in the year ’51. … by Vates Secundus. London, Committee of the Society for Keeping Things in their Places [R. Ackermann] 1850. Leporello mit 23 Tafeln in Federlithographie. Vorderdeckel des Originalkartons mit montierter, lithographierter Deckelillustration. € 300 Erste Ausgabe, sehr selten. – Salas (1828–1895) satirischer Ausblick auf die »Crystal Palace Exhibition« von 1851, die erste Weltausstellung. In dem mehr als zwei Meter langen Leporello werden die gastgebende Nation und die beteiligten Länder mit ihren jeweiligen nationalen »Eigenheiten« (von der Schrulle bis zum Stereotyp) vorgestellt. – Salas Karikaturen sind deutlich an den großen Vorbildern Gillray und Cruikshank geschult. 1851 lernte er Charles Dickens kennen, begann für dessen »Household Magazine« Kolumnen zu schreiben und wurde in der Folge zu einem der erfolgreichsten englischen Journalisten des 19. Jahrhunderts. – Ordentliches Exemplar. 14,2 : 25,0 cm. [23] Tafeln. – Vorderdeckel und, da der Hinterdeckel fehlt, die letzte Seite etwas bestoßen und gebräunt. – Meist etwas stockfleckig. 680 Friedrich Nietzsche. Der Wanderer und sein Schatten. Chemnitz, Ernst Schmeitzner 1880. Hellgraue Originalbroschur in Halbleinenband der Zeit mit schwarz marmorierten Bezugspapieren. € 1.800 Erste Ausgabe. – Sehr selten, da von den 1000 gedruckten Exemplaren sechs Jahre später 808 (!) an den neuen Verleger Fritzsch verkauft und für dessen zweite Ausgabe von »Menschliches, Allzumenschliches« (1886) umgearbeitet wurden. Schon vor 120 Jahren existierten also maximal 192 Exemplare der Erstausgabe. – »Zweiter und letzter Nachtrag zu der früher erschienenen Gedankensammlung ›Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister‹« (Titelblattrückseite). – Nietzsche hatte, nachdem er 1879 endgültig auf seine Baseler Professur verzichtete, im Sommer drei Monate in St. Moritz verbracht. Auf seinen täglichen Spaziergängen hatte er stets ein Notizbuch dabei und notierte seine Gedanken und Ideengänge, die dann im »Wanderer« abgedruckt wurden. Vorbild sind – wie im Grundwerk – die Aphorismen der französischen Moralisten. – Der Vorderdeckel der Originalbroschur mit mehrfacher ornamentaler Bordüre mit Eckfleurons, Hinterdeckel mit der Vignette des Druckers Richard Oschatz, Chemnitz. – Sehr gut erhalten. 48 22,0 : 15,0 cm. 185, [1] Seiten. – Ohne die Verlagsanzeigen am Schluss. – Broschur und Titel mit wenigen winzigen Stockflecken. Schaberg 32. – WNB 300 680 681 Friedrich Nietzsche. Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen. München, Verlag der Nietzsche-Gesellschaft 1923. Grüner Ziegenlederband mit vergoldetem Deckeltitel. In Lederchemise mit vergoldetem Rückentitel, farbig getuschten Papierbezügen und montiertem Emblem der Nietzsche-Gesellschaft. In gefüttertem Schuber mit Lederkanten. € 240 »Erste zusammenhängende Einzelausgabe dieser bisher nur innerhalb der Werkausgaben […] erschienenen nachgelassenen Schrift« (WNB). – Exemplar 316 von 400 (Gesamtauflage 440). – Gesetzt aus der nordischen Antiqua. – Gedruckt bei Dietsch & Brückner, Weimar. – Auf Bütten. – Der ausgefallene Privateinband stammt laut Eintrag des Vorbesitzers von Gabrielle Flament, Paris. – Tadellos erhalten. 26,4 : 19,5 cm. [6], 109, [9] Seiten. WNB 322 682 John Ruskin. Ausgewählte Werke in vollständiger Übersetzung. Band I [bis] XV [in 14 Bänden]. Leipzig und Jena, Eugen Diederichs 1900–1906. Mit zahlreichen Abbildungen nach John Ruskin auf teils chromolithographierten Tafeln und im Text. Braune Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt. € 300 Die umfangreichste deutschsprachige Werkausgabe des einflußreichen englischen Kunsthistorikers und Sozialphilosophen Ruskin (1819–1900), der gemeinsam mit William Morris, Walter Crane und Dante Gabriel Rosetti die »Arts and Crafts Movement« begründete. – Enthält alle Hauptwerke Ruskins, viele davon erstmals in deutscher Übersetzung: Die sieben Leuchter der Baukunst, Sesam und Lilien, Der Kranz von Olivenzweigen, Vorträge über Kunst, Diesem Letzten, Praeterita, Steine von Venedig und Moderne Maler. – Die zweifarbigen Doppeltitel und den farbigen Buchschmuck entwarf Johann Vincenz Cissarz. – Innen sehr gutes Exemplar. 19,0 : 14,0 cm. – Rücken ausgeblichen, teils berieben und fleckig. Zwei Bände leicht abweichend gebunden. – Exlibris. 49 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Ein eigenhändiger Brief des großen Sozialphilosophen 683 John Ruskin. The Stones of Venice. Fifth Edition. Volume the First [–] Third. The Foundations. – The Sea-Stories. – The Fall. Sunnyside und London, George Allen 1893. Mit 54 teils farbigen gestochenen bzw. lithographierten Tafeln und zahlreichen Textholzstichen, alle nach Zeichnungen des Verfassers. Olivgrüne Maroquinbände mit reicher Vergoldung (signiert: W. J. Mansell). € 900 – Mit einem eigenhändigen Brief des Verfassers. Wohl die letzte zu Lebzeiten des bedeutenden britischen Kunsthistorikers und Sozialphilosophen John Ruskin (1819–1900) erschienene Ausgabe der wichtigen venezianischen Architekturgeschichte. – Prachtvoll gedruckt, mit Chromolithographien, Stichen und getönten Aquatintaradierungen nach Zeichnungen des Verfassers illustriert. »Als Architekturzeichnungen, die mit der höchsten Strenge der Form den ganzen Stimmungsgehalt einzufangen suchen, stehen die Aufnahmen von Teilen von Einzelbauten aus Venedig, Florenz, Pisa, Lucca […] in vorderster Reihe.« (Thieme/Becker). – Am Ende des dritten Bandes mehrere Nachträge, ein enzyklopädischer »Venetian Index« sowie der umfangreiche »General Index«. – Meisterhafte Einbände der Londoner Edelwerkstatt: Geglättetes Maroquin, Rückentitel und -verzierungen, Eckfleurons, Deckel-, Steh- und Innenkantenbordüren vergoldet, Brokatpapiervorsätze, umlaufende polierte Schnittvergoldung. – Dabei: John Ruskin. Eigenhändiger Brief mit Monogramm-Unterschrift. 18. IV. 1879. Drei Seiten. An eine Miss Murray über das Verhältnis der englischen Christen zur Kunst und deren – auch monetären – Wert: »Who is to pay you for your drawings? Where is the money come from? Ultimately always out of the stomachs of the poor – if indeed you are a Christian – go and preach the Rich – and trust Christ with the Poor that he has pronounced Blessed – and much more – give them bread, not talk – and try to love them for their own sakes – not only for Christ’s – as your friends and not your pitied inferiors.« – Ruskins Auffassungen zur gotischen Architektur gelten als idealisierend, die zur Denkmalpflege begründen allerdings den bis heute gültigen Grundsatz der Konservierung gegenüber der Restaurierung. »R., der in dem geistigen Leben Englands eine einzigartige Stellung einnimmt […] hat auch als schaffender Künstler seine Stelle in der Geschichte der engl. Malerei.« (Thieme/Becker). Alle 684 28,2 : 20,2 cm. XV, [1], 403, [1]; XIV, [2], 397, [1] Seiten; [8], 352; [4], 135, [1] Seiten; 54 Tafeln. – Rücken gleichmäßig und stärker, Deckelränder nur leicht gebräunt. – Die Tafeln von I und II im jeweils anderen Band eingebunden. Thieme/Becker XXIX, 224 Manuskript und Widmungsexemplar der Erstausgabe 684 André Maurois. La vie de Disraëli. Eigenhändiges Manuskript. Um 1925/26. 206 Blätter. F € 4.000 Alle 683 50 Das vollständige Manuskript für den biographischen Roman des elsässischen Schriftstellers und Historikes André Maurois (1885–1967). Das Leben des britischen Staatsmanns und Premierministers Benjamin Disraeli, Lord Beaconsfield, wurde nach der 1928–30 erschienenen deutschen Übersetzung auch hierzulande ein großer Erfolg und sorgte für die Bekanntheit des Dichters in Deutschland. – Das vorliegende Manuskript ist schon genau gegliedert in die Kapitel der drei Teile des Buches, weist aber noch viele Korrekturen und Anmerkungen auf. Noch finden sich auch Abweichungen, zumindest bei der Benennung und Nummerierung der Kapitel. – In Maurois’ zarter Handschrift mit blauer Tinte auf liniertes Papier geschrieben. Alle Blätter einseitig beschrieben und vom Dichter kapitelweise paginiert. – Mit zwei grünen Kartondeckeln, der vordere mit eigenhändigen Zitaten und Anmerkungen (u. a. »pour Valéry«), gebunden von E. Levitzky in braunes Ecraséleder, Rückentitel, Steh- und Innenkantenfileten und Kopfschnitt vergoldet. Lederspiegel, vorn mit großer goldgeprägter floraler Monogrammvignette. Orangefarbene Seidenvorsätze. – Tadellos erhalten, in Schuber mit Lederkanten und Marmorpapierbezügen. – »Beigabe«: André Maurois. La vie de Disraëli. Paris, Bernard Grasset 1927. Halblederband mit reicher Rücken- und Kopfschnittvergoldung, Originalumschlag eingebunden. – Widmungsexemplar der ersten Auflage. Exemplar 799 der Ausgabe C auf Velin pur Chiffon. – Mit eigenhändiger, schwer lesbarer Widmung mit dem Disraëli-Zitat »La vie est trop courte pour être petite«. 23,3 : 19,5 cm (Manuskript-Band); 20,5 : 14,5 cm. 341, [5] Seiten. Rücken gebräunt. 51 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 686 Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder gesammelt von Ludwig Achim von Arnim und Clemens Brentano. [Erster Band]. Heidelberg, Mohr u. Zimmer [1805/1806]. Mit dem gestochenen Titelblatt nach Clemens Brentano. Halblederband im Stil der Zeit mit rot-goldenem Rücken€ 800 schild. Band I der dreiteiligen Sammlung in der ersten Ausgabe von 1805/06. Die Nachauflage erschien erst 1819 bei »Mohr u. Winter«. – Mit dem gestochenen und dem Drucktitel. – Paginierung springt von Seite 269 zurück auf 260. – Im Ganzen recht hübsches Exemplar der seltenen Erstausgabe. 20,0 : 12,8 cm. Kupfertitel, 480 (paginiert 470) Seiten. – Kupfertitel etwas fleckig und unten 2 cm beschnitten und ergänzt. – 4 Blätter mit Flecken. Goedeke VI, 73, 12 u. 59, 14. – Mallon, Armin 35 und Brentano 24. – Slg. Kippenberg 1035. – Hauswedell/Voigt I, 108ff 687 Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder gesammelt von Ludwig Achim von Arnim und Clemens Brentano. Erster [bis] Dritter Band [und Anhang] Kinderlieder. Heidelberg, Mohr und Winter 1819 und 1808. Mit vier gestochenen Titelblättern und einem gestochenen Frontispiz nach Clemens Brentano, Philipp Otto Runge und anderen. Neue dunkelgrüne Pappbände mit € 700 vergoldetem Rückenschild. 686 687 Kinderbücher 685 National-Kinderlieder für die Zürchersche Jugend. I. [–] XVII. und letztes Stück. Zürich, David Bürkli 1784–1800. Mit 17 großen gestochenen Titelvignetten und zahlreichen Musiknoten. Roter Pappband mit Rückenschild. € 500 Band I wie meist in zweiter, die übrigen Teile in erster Auflage. Die erste Ausgabe von Band I erschien bereits 1805/06. Hier mit dem Erstdruck der »Zweiten Nachschrift an den Leser« von Achim von Arnim. – Die Liedersammlung »Des Knaben Wunderhorn« ist das unbestrittene Hauptwerk der Heidelberger Romantik. Sie geht auf Achim von Arnim (1781–1831) und Clemens Brentano (1778–1842) zurück, die damit in der Frühzeit ihres dichterischen Schaffens ein gemeinsames, überraschend erfolgreiches Projekt verwirklichten. Die Sammlung enthielt insgesamt 723 Lieder und übertraf vom Umfang her alle früheren Sammlungen dieser Art. Die Redaktionsarbeit des ersten Bandes geschah in Heidelberg. Die beiden Folgebände wurden zum Teil gemeinsam mit den Brüdern Grimm in Kassel erarbeitet und Arnim fühlte sich dabei, »als wenn eine schöne Königin mit ihren Fingern durch meine Mähne striche und mir den Hals klatschte.« (zitiert nach Goethe, Gespräche. Hrsg. von Biedermann, 1909, Bd. I, S. 405). – Mit allen vier Kupfertiteln, diese gehen teils auf Vorlagen und Zeichnungen von Clemens Brentano zurück. – Unbeschnitten und breitrandig. 23,2 : 14,5 cm. 490; [4], 448; [4], 253 [und ein nn. zwischengebundenes Widmungsblatt], 103 Seiten. – Meist etwas stockfleckig. Alter Besitzeintrag auf dem Vortitel von Band 3. Goedeke VI, 73, 12 u. 59, 14. – Mallon, Armin 105 und 36-38. – Mallon, Brentano 75 und 25-27. – Kippenberg 1035. – Hauswedell/Voigt I, 108ff Vollständige Folge aller 17 unter dem Titel »National-Kinderlieder« erschienenen Hefte, jedes mit hübscher Titelvignette von Schellenberg, Meyer, Beyel, Lips und Holzhalb nach Freudweiler und Usteri. – Die Lieder zu bestimmten Festen (Becheltag, Hirsmontag, Sechseläuten), Anlässen (Wallfahrt auf den Uetliberg, Waffenübungen in Hundstagen, »Censur, oder die Bücheraustheilung an die studierende Jugend«), den Jahreszeiten, Ostern, Christnacht und »Abschied von den KinderFreuden«. Die Kupfer illustrieren das jeweilige Lied. Jedes Heft mit einer historischen Erläuterung und damit auch von Interesse für die Schweizer Volkskunde. – Verteilt als »Neujahrsgeschenk von der Gesellschaft ab dem Musicksaal der teutschen Schule«. Die Ausgabe solcher Neujahrsgeschenke der Schweizer Gesellschaften und Zünfte hat eine lange Tradition. Meist wurden am 2. Januar, dem »Bech(t)eltag«, die Jahresbeiträge fällig und durch die Kinder der Mitglieder überbracht, denen als Dank eine kleine Gabe überreicht wurde. – An einer Vorgängerpublikation der Gesellschaft des Musiksaals war 1778–1783 Lavater beteiligt. – Ab dem III. Stück auf Bütten. – Die Reihe wurde unter anderem Titel fortgesetzt. – Außer Seebaß allen Kinderbuch-Bibliographen unbekannt geblieben. 52 18,7 : 22,5 cm. 136 Seiten. – Einband übermalt, Gelenke restauriert. – Vereinzelt stockfleckig, die ersten beiden Hefte etwas stärker. Seebaß 1342. – Lonchamp 2186. – Vgl. Handbuch KJL III, 407 685 53 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 690 Kaspers lustige Streiche. Eine Kinder-Komödie. Frankfurt, Literarische Anstalt (J. Rütten) [um 1850]. Mit Holzschnitt-Titel und 14 großen Holzschnitten im Text, alle koloriert, von Hasselhorst nach Graeff. Späterer Halbleinenband. € 120 Amüsante, in Versform erzählte Kasperkomödie vom König Larifari, dem Zeremonienmeister Bückdich, den Leibärzten Rhabarber, Quasselmanus und Faselinski u. a. – »Die drolligen Illustrationen, wohl von den Hoffmannschen beeinflußt und ebenfalls den kindlichen Zeichenstil etwas imitierend […]« (Seebaß). 25,0 : 20,5 cm. 32 Seiten. Einband berieben. – Unsachgemäß aufgebunden. Innen etwas fleckig. Seebaß II, 996. – Stuck-Villa I, 174. – Hauswedell 691 691 Kinderbücher – Abziehbilder. Drei Bogen der Firma C. A. Pocher, Nürnberg mit zusammen 948 Bildchen. 30 : 45 cm. € 200 688 689 Die seit dem 19. Jahrhundert beliebten und weit verbreiteten Abziehbilder wurden meist lithographisch spiegelbildlich auf stark geleimtes Papier gedruckt. Durch Anfeuchten lösten sich die extrem dünnen Filme von dem Trägerpapier und konnten aufgeklebt werden. Sie waren deutlich dünner als die früheren Oblaten und selbstklebend. Im 20. Jahrhundert wurden sie durch die heute üblichen »Sticker« verdrängt. – Unbenutzte und so umfangreiche Bogen wie hier sind selten. Sie stammen aus der Produktion der berühmten Nürnberger Firma C. A: Pocher: Land und Leute Bogen 311, Zahlencode 311, 48 Motive (Windmühle, Bauer, Waffen, Fische, Reiter, Vogelkäfig etc.), 108 Bildchen. – Blumenkränze Bogen No. 312, Zahlencode 6-5-60, wohl acht Motive, 640 Bildchen. – Tiere Bogen No. 396, Zahlencode 7-12-30, 20 Motive (Elefant, Steinbock, Eichhörnchen, Geier, Wolf, Löwe etc.), 200 Bildchen. – Alle mit dem Zusatz »deponiert«, zwei auch »bleiweissfrei«. 689 688 Clemens Brentano. Gockel Hinkel Gackeleia. Mährchen wieder erzählt. Frankfurt, Schmerber 1838. Mit lithographiertem Titel und 14 lithographierten Tafeln nach Clemens Brentano. Späterer Halbpergamentband mit braun-goldenem Rückenschild. € 1.500 Erste Ausgabe, zweiter Druck, mit den nicht getönten Tafeln nicht getönt. – Diese umgearbeitete Fassung des ursprünglich um 1811 entstandenen Märchens, erweitert um die »Herzliche Zueignung« an Marianne von Willemer (Goethes Suleika und Jugendliebe Brentanos) sowie die abschließenden »Blätter aus dem Tagebuch der Ahnfrau« war eines der letzten Bücher Brentanos. Die Verbindung eines schlichten, aus Elementen der Volkssprache gebildeten, Erzähltons und einer grotesken und phantastischen Handlung ergeben eines der gelungensten Beispiele für die Umsetzung der romantischen Poetik. – Die bemerkenswerten Illustrationen entwarf ebenfalls Brentano: »Sie sind durch ihre ›surrealistischen‹ Reize von einer Modernität wie kaum eine andere Illustration der Romantik.« (Kaldewey XIII/1, 42). Auf Stein gezeichnet wurden die Vorlagen vermutlich durch Kaspar Braun und Maximiliane Pernelle (vgl. Thieme/Becker XXVI, 424), gedruckt von Johann Nepomuk Strixner, hier in kräftigen Abzügen. – Sehr schönes Exemplar. Das Trägerpapier von Bogen I gering stockfleckig. 690 691 21,0 : 13,0 cm. XIV, 346, [2 leere] Seiten. – Deckelbezüge leicht fleckig, stellenweise etwas berieben. – Wenige Stockflecke. – Exlibris und Besitzeintrag des Basler Historikers Rudolf Wackernagel (1855–1925). Goedeke VI, 62, 43. – Slg. Borst 1856. – Rümann 130 und 2562. – Stuck-Villa I, 60 689 J[ohann] A[ndreas] C[hristian] Löhr. Die Länder und Völker der Erde oder vollständige Beschreibung aller fünf Erdteile und deren Bewohner. Erster [bis] Dritter Band [von vier Bänden]. Leipzig, Gerhard Fleischer 1818–1819. Mit insgesamt 59 Kupfertafeln, teils koloriert, und je einer gefalteten gestochenen und kolorierten Karte. Drei Halblederbände der Zeit mit Rückenschildern. € 250 Dritte »nach dem jetzigen politischen Stand der Dinge neu umgearbeitete Auflage.«. – Die erste Auflage erschien 1810 unter dem Titel »Bildergalerie«. – I. Europa. – II. Asien. – III. Afrika. – Beschreibung von geographischen Gegebenheiten, sowie Sitten und Gebräuchen der Bewohner verschiedener Erdteile. Die hübschen Tafeln mit Landschafts- und Stadtansichten und zahlreichen detaillierten Darstellungen der Bewohner der beschriebenen Länder. 54 je 20,0 : 12,5 cm. I: [2], VIII, 677, [3] Seiten 18 Kupfer. – II: [2], VI, [2], 416 Seiten, 21 Kupfer. – III: IX, [1], 360, 20 Kupfer. Jeweils 1 Karte. – Kanten berieben. Kapitale von I beschädigt, hinteres Gelenk angeplatzt. – Vorsätze mit Besitzvermerk. Teils, besonders die Kupfer, etwas stockfleckig und gebräunt. Wegehaupt III, 2233 55 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 694 695 · 3 695 · 1 692 692 Lothar Meggendorfer. Nah und Fern. Ein Tierbilderbuch zum Ziehen. München, Braun & Schneider [1887]. Mit acht kolorierten Tafeln mit beweglichen Teilen. Halbleinenband mit illustriertem Vorderdeckel. € 800 694 Münchener Bilderbogen. [Band] 50. (Nro. 1177–1200). München, Braun & Schneider [um 1880]. Mit zahlreichen kolorierten Holzstichen auf 24 Doppelbogen. Originalpappband mit kolorierten Deckelillustrationen. € 120 Erste Ausgabe. – Acht Bildtafeln mit beweglichen Tiermotiven aus fernen Ländern und der heimischen Tierwelt, mit Versen von Franz Bonn. – »Aus der gefühlsmäßig echten Beziehung zwischen Mensch und Tier bezieht Meggendorfer […] die reizvollsten Motive für seine Ziehbilder. In ihnen werden nicht nur äußere Bewegungen ausgelöst, sondern gleichzeitig auch innere Regungen freigelegt.« (Krahé). – Die Ziehmechanismen intakt, offenbar wurde das Vorwort sehr ernst genommen – »Gehet [mit dem Tier] sanft und schonend d’rum auch im Bilde mit ihm um!« – Lediglich dem Löwen fehlt der Schwanz, dem Elefantenwärter die Waschbürste. Die abschließenden 24 Münchner Bilderbogen, darunter die berühmte »Hunde-Maskerade« und das »Heuschreck-Rennen« sowie ein futuristisch anmutendes »Straßenbild im Jahre 1900«. – Innen tadellos. 32,3 : 23,5 cm. [18] Seiten. – Rücken erneuert, Einband berieben und fleckig. – Einige Gebrauchsspuren, einige wenige Details und die Ziehlaschen ersetzt. Etliche kleine Einrisse an den Ziehlaschen und im Falz überklebt. Krahé, Spielwelt 100 und S. 141. – Ries 44 693 Münchener Bilderbogen. Band 1 (Nro. 1–24). München, Braun & Schneider [um 1890]. Mit zahlreichen kolorierten Holzstichen. Originalpappband mit kolorierten Deckelillustrationen. € 100 Die ersten 24 der legendären Bilderbogen, in 11.–18. Auflage nachgedruckt und in der kolorierten Fassung. – Mit Bildergeschichten (Der Gockel, Ammenuhr, Geschichte von der großen Wurst u. a.) sowie Bildfolgen zu Burgen, Ritterleben und Christkindleins Geburt. 34,7 : 23,0 cm. 24 Doppelblätter. – Einband fleckig. Lex. KJL II, 512f 56 34,8 : 28,0 cm. 24 Doppelblätter. – Einbandränder etwas fingerfleckig, Ecken leicht bestoßen. – Exlibris, fliegender Vorsatz mit kleinem Loch. 695 Georg G. Kobbe. Verkehrsprobleme der 1920er Jahre. Vier aquarellierte Tuschfederzeichnungen. Um 1925. Alle signiert, teils betitelt. € 600 I. [70 Jahre vor dem Eurotunnel]. 16,5 : 16,5 cm. Dichter Autoverkehr zwischen Calais und Dover, das Wasser des Ärmelkanals dafür geteilt, der Schiffsverkehr und die irritierten Fische in Wartehaltung. – II. Streitigkeiten mit dem Fussgänger soll der Fahrer des Kleinautos vermeiden! 10,0 : 14,0 cm. Fatale Folgen einer heftigen Reaktion des Fussgängers. – III. Das grosse Auto vor der alten kleinen Stadt. 26,2 : 18,0 cm. Der überdimensionale Wagen eines Paares scheitert an der schmalen Einfahrt in eine Kleinstadt und der aufgebrachten Bevölkerung. – IV. Luftschlösser des zwanzigsten Jahrhunderts. 33,0 : 22,3 cm. Flugpost, Fliegen als Kinderfreizeit (»Bubi, flieg nicht bis Kairo, in 2 Stunden ist Vater aus New York zum Essen da!«), Flugzeugkauf u. a. in fünf Zeichnungen. – Dazu: Zwei weitere Zeichnungen, davon eine aquarelliert. – Ränder teils leicht fleckig und mit Anmerkungen des Künstlers. – Georg G. Kobbe (1902–1934) war als Karikaturist für die »Berliner Illustrirte Zeitung«, »Uhu« u. a. Magazine tätig, war aber auch mit seinem Umschlagentwurf für Petrys »Die dadaistische Korruption« auf der Dada-Messe Berlin 1920 vertreten. Vollmer III, 73 57 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 Beide 699 Alle 696 697 Mit Originalzeichnungen 696 Hans Probst. Wen soll ich malen? Ein Bilderbuch. Zweite Auflage. München, Braun und Schneider [1900]. Mit zahlreichen, teils schablonenkolorierten Abbildungen. Farbig illustrierte Originalbroschur. € 600 Im Jahr der Erstausgabe erschienen. – Hans Probst (1861–1941) war lange Jahre in Bamberg als Zeichenlehrer tätig, um 1900 in Bad Dürkheim. Seine als Zeichenanleitungen konzipierten Bücher gelten Hans Riess als »eigenwillige Produkte […] Aus einfachen, geometrischen Grundfeldern werden […] Zeichnungen entwickelt und mit Reimen erklärt. Am Ende der Genese steht jeweils das Schlußbild, […] wirkungsvoll schablonenkoloriert […]« (Riess, S. 50). Bei aller Heiterkeit ist bei einigen Darstellungen eine antisemitische Tendenz nicht zu übersehen. – Dazu: Sieben Originalzeichnungen von Hans Probst, jeweils Blei- und Farbstift. Um 1890, eine signiert und datiert »87«. Auf vier Blättern (ca. 21 : 33 cm). Blattfüllend: Landleben mit Wichtelhilfe. – Leben in einer Schulklasse. – Lebensmittelspekulant. – Vier Motive auf einem Blatt. – Ferner: Hans Probst. Eigenhändiger Brief mit fünf kleinen Zeichnungen und Unterschrift. Bamberg, 3.VII.1888. Vier Seiten. 18 : 11 cm. Schickt an ein »Liebes Maidle« eine kleine Bildergeschichte von einem »Schlingel« in der Schule. – Alle zusammen mit dem Buch in privater Leinenkassette. 23,5 : 18,5 cm. 104 Seiten. – Neuer Leinenrücken, Deckel etwas berieben. – Einige Seiten ehemals stark geknittert, einige im Falz neu gefasst. 2 Blätter am Ende und der Hinterdeckel mit Eckabriss. Ries 1. – Wegehaupt III, 2395 697 Das lustige Bilderbuch für brave Kinder. München, Braun & Schneider [1906]. Mit zahlreichen farbigen Illustrationen. Farbig illustrierte Originalhalbleinenbroschur. € 100 58 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Mit Bildergeschichten von Adolf Hengeler (Riess 587, f ), Carl Storch (Riess 908, a), Emil Reinicke (Riess 801, g), Johann Bahr, Ludwig Bechstein (d. J.), Adolf Oberländer, Hans Schließmann u. a. – Mit einigen frühen Bildfolgen zum Automobil. 31,7 : 23,7 cm. 32 Seiten. – Umschlag leicht fleckig. 698 Walter Crane – William Ritter. Walter Crane. Un poète pour petits et grands. Gent, A. Siffer 1895. Originalbroschur. – Widmungsexemplar aus dem Besitz Walter Cranes. € 400 Nach Rückkehr aus Amerika wurden Walter Cranes Arbeiten in den 1890er Jahren auch in Europa bekannt. Damit einher ging die Verbreitung der Grundideen der Arts-and-Crafts-Bewegung. – Die Würdigung des Buchkünstlers erschien anlässlich seines 50. Geburtstages. – Vorderumschlag mit eigenhändiger Widmung »pour le maitre Walter Crane«, Vorsatzblatt mit längerer eigenhändiger Widmung »Au bien aimé et très admiré Maître …«, beide vom Verfasser, letztere mit Unterschrift. – Beiliegend zwei eigenhändige Briefe des Verfassers an Walter Crane. Darin Informationen zum vorliegenden Sonderdruck aus »Le Magasin Litteraire«, von dem nur 20 Exemplare gedruckt wurden. – Mit dem Exlibris von Walter Crane. – Sehr selten und mit bedeutender Provenienz. – In Leinenchemise und türkisfarbenem Halbmaroquinschuber mit hübscher Rückenvergoldung. 23,5 : 16,0 cm. [2], 20, [2] Seiten. – Umschlag und einige Blätter lose. Umschlag mit kleinem Eckabriss. – Prägestempel (Sammlung Hans H. Völckers, Hamburg) auf Vortitel. 699 Marie von Olfers. 40 aquarellierte Post- und Glückwunschkarten. Berlin 1903–1922. Jeweils 17,3 : 15,0 cm. Lose in Einsteckalbum mit Jugendstilillustration. G € 500 Bezaubernde Sammlung von Originalaquarellen, teils goldgehöht, meist über Federlithographie und zum Teil mit vorgedruckten Gedichten. – Die schwungvollen Darstellungen mit stilisierten Kindern, Engeln und auch religiösen Motiven, meist auf verschiedenfarbig getönten Papieren. Wenige Motive doppelt vorhanden. – Rückseitig teils von der Künstlerin beschrieben mit Grüßen und Bemerkungen ihrem zum Alltag. – Marie von Olfers (1826–1924), Tochter des Generaldirektors der königlichen Museen in Berlin Ignaz von Olfers, lebte als Malerin, Illustratorin und Schriftstellerin (meist unter dem Pseudonym Maria Werner) in Berlin und führte dort auch einen bekannten Salon, in dem unter anderen Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke und Ernst von Wildenbruch verkehrten. Ihre Nichte war die Kinderbuchautorin Sibylle von Olfers. – Adressatin der Karten war die Ehefrau des aus Berlin stammenden Musikdirektors und Professors der Musikgeschichte Ernst Radecke, Marguitta Radecke in Winterthur. – Sehr gut erhalten. 59 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 700 Gudmund Hentze. Entwurfszeichnungen für Buchschmuck und -illustrationen. Um 1906– € 400 1910. Die Sammlung enthält ca. 200 kleinere und größere Tuschfederzeichnungen, montiert auf 60 Kartonblätter. – 32 Zeichnungen mit großformatigen Motiven für illustrierte Titel und blattgroße Illustrationen, 16 Blätter mit 100 meist figürlichen Initialen, sowie zahlreiche Vignetten und Buchschmuck, die meisten für Märchen und Romane von Hans Christian Andersen in Ausgaben des Verlages Eugen Diederichs Jena. – Der aus Dänemark stammende symbolistisch-romantische Maler und Illustrator Gudmund Hentze (1875–1948) schuf neben Buchillustrationen auch Miniaturbildnisse, Radierungen und Holzschnitte. – Meist mit Bezeichnungen in Tinte und Bleistiftanmerkungen. Vereinzelt schwach stockfleckig. Vgl. Thieme/Becker XVI, 436 und Vollmer II, 423 701 Edmund Dulac – Sindbad le marin et d’autres contes des Mille et une Nuits. Illustrés par Edmund Dulac. Paris, Piazza 1919. Mit 27 montierten Farbabbildungen auf Tafeln. Halbmaroquinband der Zeit mit reicher Rücken- und Kopfschnittvergoldung. € 300 Exemplar 1326 von 1500. – Die Tafeln mit reich verzierten Bordüren, die Textseiten etwas schmaler, aber nicht minder prachtvoll, gerahmt. – »Während sich Rackham […] mit seinen Braunin-Braun-Illustrationen stärker im heimischen Märchenbereich bewegt, bevorzugt D. exotische Märchenstoffe. Durch seine reiche Erfindungsgabe und das meisterhafte Herausarbeiten nächtlicher Stimmungen in Blautönen entrückt er den Betrachter in fremde Welten. Die Betonung der Texturen und des Kostbaren ist ihm wichtig.« (Karin Schmidt, in Lex. KJL IV, 164). – Die blaue Originalbroschur eingebunden. – Schönes Exemplar. Beide aus 700 701 30,6 : 23,7 cm. [4], 145, [3] Seiten. – Vorsätze ein wenig fingerfleckig, Ränder teils leicht gebräunt. Vgl. White 14 (die englische Ausgabe von 1914, die nur 23 Tafeln enthielt) 702 Edmund Dulac – Laurence Housman. Princess Badoura. A Tale from the Arabian Nights retold. Illustrated by Edmund Dulac. [London], Hodder and Stoughton [1913]. Mit neun montierten farbigen Illustrationen von Edmund Dulac. Goldgeprägter und lindgrün illustrierter Originalleinenband mit vergoldetem Rückentitel. € 200 Erste Ausgabe. – »Das Vorbild der persischen Miniaturmalerei führt (seit Princess Badura 1913) zu einer aufgehellten Palette und strengen Flächigkeit in D.s Illustrationen.« (Lex. KJL IV, S. 164). – Sehr schönes Exemplar. 26,0 : 20,0 cm. 113, [3] Seiten. – Unteres Kapital leicht gestaucht. – Bindung an zwei Stellen gebrochen Besitzeinträge auf Titel und -titel. Lex. KJL IV, 164 703 704 703 Edmund Dulac – Arabische Nächte. Erzählungen aus Tausend und Eine Nacht. Mit 50 farbigen Bildern von Edmund Dulac. Weimar, Gustav Kiepenheuer [1913]. Mit 50 montierten Farbtafeln nach Aquarellen. Originalpergamentband; Rückentitel- und Deckelillustration farbig gedruckt und goldgeprägt. Im Schuber mit Rückenschild. € 300 704 Edmund Dulac – Omar Khayyam. Die Sprüche der Weisheit. Deutsch von Hector G. Preconi. Bilder von Edmund Dulac. München, Georg W. Dietrich [1914]. Mit 20 montierten farbigen Illustrationen auf Tafeln. Dunkelroter Originalchagrinlederband mit vergoldetem Rücken- und Deckeltitel, umlaufenden Goldfileten und Kopfgoldschnitt (E. A. Enders, Leipzig). € 400 Exemplar 103 von 700 (Gesamtauflage 800). – Gedruckt bei Dietsch & Brückner, Weimar, auf Japan-Bütten. – Die erste englische Ausgabe mit den 50 Dulac-Illustrationen erschien 1907 bei Hodder and Stoughton, London. – Sehr schönes Exemplar. Kleinodien der Weltliteratur Band 7. – Exemplar 9 von 150 der Vorzugsausgabe auf Bütten und in Ganzleder. – Druck des Textes mit roten Zierrahmen. – Gutes Exemplar. 24,0 : 18,8 cm. [6], 346, [6] Seiten. – Eine der Schließen abgerissen. Einband minimal berieben. 27,5 : 22,0 cm. [140] Blätter. – Rücken leicht berieben. Deckel mit vereinzelten kleinen Kratzspuren und einer unauffälligen Druckstelle auf dem Vorderdeckel. – Vorsatzränder leimschattig. Vgl. White 3 60 61 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 705 [Karl May]. »Karl May als Erzieher« und »Die Wahrheit über Karl May« oder Die Gegner Karl Mays in ihrem eigenen Lichte von einem dankbaren May-Leser. Freiburg, Fehsenfeld 1902. Dunkelblauer Halbmaroquinband mit rotem Rückenschild und etwas Rückenvergoldung, Origi€ 180 nalbroschur eingebunden. Erste Ausgabe dieser von Karl May selbst anonym verfassten Verteidigungsschrift, die im Titel auf zwei 1901 in der Frankfurter Zeitung erschienene kritische Artikel Bezug nimmt und dazu Auszüge aus 178 Briefen begeisterter Leser und sogar »empfehlende Worte deutscher Bischöfe« ins Feld führt. – Attraktiv gebundenes Exemplar der seltenen Veröffentlichung. 19,8 : 13,7 cm. 159 Seiten. – Broschurdeckel mit Gebrauchsspuren, ein wenig gebräunt. Plaul 344 706 Die Nibelungen. Dem deutschen Volke wiedererzählt von Franz Keim. Bilder und Ausstattung von C. O. Czeschka. Wien und Leipzig, Gerlach u. Wiedling [1908/09]. Mit 16 farbigen und teils mit Goldbronze gedruckten blattgroßen Illustrationen. Originalleinenband mit Vignette und Rückentitel in Schwarzdruck. Im Originalschuber. € 450 Gerlachs Jugendbücherei, Band 22. – Erste Ausgabe dieser Nacherzählung. – Einer der schönsten Bände der Reihe, »Glanzstück der Buchillustration aus dem Jahrhundertbeginn« (Ulrich von Kritter). – Besonders die in Schwarz, Blau und Gold gedruckten Doppeltafeln zählen zu den Höhepunkten der Kinder- und Jugendbuch-Illustration. – Carl Otto Czeschka (1878–1960) gehörte zu den wichtigsten Künstlern der Wiener Werkstätte. 1907 kam er nach Hamburg und lehrte an der dortigen Staatlichen Kunstgewerbeschule Lerchenfeld. – Besonders innen sehr schön erhalten. 15,0 : 14,0 cm. 67, [1] Seiten. – Einband leicht fleckig. – Vorderer Vorsatz mit Besitzvermerk. Seebaß I, 726 und II, 621. – Stuck-Villa 356. – Hofstätter S. 244f. – Kritter 60 Alle 707 707 La boîte à joujoux. Ballet [Texte et dessins] pour enfants par André Hellé. Musique de Claude Debussy. Paris, A. Durand & Fils [1919]. Mit zahlreichen farbigen Lithographien, davon 13 ganzseitig als Bildtafeln und fünf als illustrierte Titel- und Zwischentitelblätter. Orangefarbene Leinenbroschur mit geprägtem Titel. Der lithographierte Originalvorderumschlag eingebunden. € 300 Sehr seltene erste Ausgabe. – Bilderwelt zur Ausgabe von 1926: »Dies ist das reizvollste Bilderbuch von Hellé (wovon eine vollständigere und üppigere Ausgabe in Glanzpapier und Querformat 1919 bei Durand herauskam, Kinderballett mit notierter Musik von Debussy). Dieses phantasievolle Bilderbuch über die Welt des Spielzeugs ist […] vollkommen gelungen mit seiner erfinderischen Seitengestaltung und gewählter Zusammenfügung von Text und Bild.« – Der Dekorationskünstler und Buchillustrator André Hellé (1871–1945) wurde besonders durch seine Holzspielzeuge und -modelle, deren Formensprache sich in seinen Illustrationen wiederfindet, bekannt. Claude Debussy komponierte die Musik 1913. Das Ballett wurde 1919, »also im Todesjahr von Debussys einzigem Töchterchen (das seinen Vater nur um ein Jahr überlebte) [in der Ausstattung Hellés] erstmals aufgeführt.« (Seebaß). Die Buchausgabe erschien wohl zu dieser Aufführung. – Am Anfang eine Zusammenfassung der Handlung und Figuren sowie das Inhaltsverzeichnis, alles nach der Handschrift Hellés und mit seinen Illustrationen gedruckt. Jeder der vier Teile mit illustriertem Zwischentitel und einigen ganzseitigen Bildtafeln sowie den Musiknoten des Klavierauszugs. 62 25,0 : 32,3 cm. [16] Seiten, 17 Tafeln, 48 Seiten Musiknoten. – Bindung stark gelockert. Vorderumschlag fleckig, hinterer fehlt (die Vignette ausgeschnitten und auf ein leeres Blatt montiert). – Titelblattränder gebräunt, vereinzelt minimal fingerfleckig. Beide 706 Seebaß II, 428 (zählt eine Tafel mehr). – Vgl. Bilderwelt 2655 63 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 708 entlassen. Sie zog in den Westteil der Stadt und lebte in Dahlem. – Das hier vorliegende Spätwerk entstand wohl nach 1970. 1974 übersandte die Künstlerin es an einen befreundeten Verleger, mit dem Wunsch, es möge mit einer Widmung an dessen Kinder gedruckt werden. »Sie werden sehen, der Text ist auch gut. Es ist ein Buch, das von Tieren und Meertieren erzählt. Ich stelle immer zu meinem Erstaunen fest, daß Kinder alle Automarken kennen, aber noch nie etwas von einer Qualle gehört haben.« In einem Brief vom 19.II.1975 erwähnt sie das künstlerische Verhältnis zu ihrem verstorbenen Ehemann und fragt nach dem Kinderbuch, ebenso in einer Briefkarte von 1977. – Beilagen: Zwei monogrammierte Aquarelle, drei maschienengeschriebene Briefe. Alle an den Verleger Dr. Schaefer. – Ein weiterer Brief, wohl an Eva Schwimmer gerichtet, von Josef Würth, Leiter des Darmstädter Verlages. Maschinengeschrieben, zwei Seiten, 22.VI.1941. Das erste Kartonblatt lose, der dort aufgeklebte Textstreifen mit Fehlstelle. 709 708 Bruno Munari. Toc toc chi e’? Apri la porta. [Mailand], Mondadori 1945. 14 farbig illustrierte Seiten in verschiedenen Formaten. Farbig illustrierte Originalbroschur. G € 400 I libri Munari 3. – Erste Ausgabe. – Seltenes originelles Klappbilderbuch, dessen auf den hinteren Innendeckel montierte Blätter in fortlaufend kleiner werdendem Format Tiere zeigen, die in zu ihrer Größe passenden Verpackungen stecken. – Der Maler und Graphiker Bruno Munari (1907– 1998) wurde in seiner Jugend sowohl vom Futurismus als auch später vom Surrealismus beeinflusst. Nach dem zweiten Weltkrieg widmete er sich hauptsächlich dem Industriedesign und begann mit der Gestaltung von Kinderbüchern, die ursprünglich nur für seinen Sohn Alberto gedacht waren, in der Folge jedoch so erfolgreich waren, dass ihm die New York Public Library bereits 1952 eine eigene Ausstellung widmete. – Schönes Exemplar. Alle 710 32,0 : 24,0 cm. – Umschlag leicht fleckig, winzige Kritzelei auf dem Vorderdeckel. Rücken nachträglich mit Leinen verstärkt. Ecken etwas gestaucht, Ränder mit wenigen kleinen Knicken. 709 Bruno Munari. Gigi cerca il suo berretto. Dove mai l’avra’ cacciato? [Mailand], Mondadori 1945. Mit 24 farbigen Klappbildern. Farbig illustrierter Originalhalbleinenband. G € 300 I libri Munari 7. – Seltene Erstausgabe des originellen Bilderbuchs des vielseitigen italienischen Malers und Graphikers Bruno Munari (1907–1998). – Auf dem hinteren Deckel das Originalpreisschild – 350 Lire (!) »in tutta Italia«. 32,0 : 24,0 cm. [12] Seiten. – Vorderdeckel mit winziger Kritzelei, vereinzelte Fingerflecken. – Innenfalze laienhaft mit Papierstreifen überklebt. 710 Eva Schwimmer. Goldschiffchen und Traumtiere. 16 farbige Tuschzeichnungen mit Collagen. Um 1970. 24,0 : 32,0 cm. Typographisch signiert. € 1.500 64 Originalvorlage für ein nicht realisiertes Kinderbuch. – Die farbintensiven, teils surrealistischen Zeichnungen, alle mit Collage, entstanden zu zwölf kleinen Erzählungen der Künstlerin. – Die Texte wurden als Typoskripte von Eva Schwimmer korrigiert und in das spiralgebundene Buch eingeklebt. – Außer den zwölf blattgroßen Bildern sind vier Blätter mit den Entwürfen für Einband und Vorsatzpapiere enthalten, ein typographischer Titel auf das erste Blatt, die Titelzeile auch auf den Umschlag montiert. – Eva Schwimmer (1901–1986) hatte 1922 den Graphiker Max Schwimmer geheiratet, die Ehe wurde aber bereits 1933 wieder geschieden. Die Künstlerin war seit 1936 in Berlin tätig und schuf zahlreiche Buchillustrationen. Nach Kriegsende wurde sie Professorin an der Ostberliner Kunsthochschule Weißensee, jedoch bereits 1950 aus politischen Gründen wieder 65 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Buchkunst um 1900 713 Lettres d’Odilon Redon. 1878–1916. Publiées par sa famille avec une préface de Marius-Ary Leblond. Paris und Brüssel, G. van Oest & Cie. 1923. Mit drei Radierungen von Odilon Redon und einigen Textabbildungen. Dunkelgrüner Ecrasélederband mit vergoldeten Fileten und Rücken€ 1.200 titel und Kopfgoldschnitt (signiert: Sangorski & Sutcliffe). Exemplar 108 von 110 Luxusexemplaren auf Velin d’Arches mit den drei Radierungen »La Baigneuse«, »Saint- Jean-Pied-de-Port« und »Croquis«. – Elegant gebunden und tadellos erhalten. 24,2 : 15,3 cm. 142, [2] Seiten, 1 Tafel, 3 Radierungen. – 3 Blätter an den oberen Ecken schwach geknickt. 714 711 Auguste Renoir – Gustave Geffroy. La vie artistique. Préface de l’auteur. Pointe sèche d’Auguste Renoir. Troisième série. Paris, E. Dentu 1894. Mit einer Kaltnadelradierung. Originalbroschur. € 450 Erste Ausgabe. – Auf Bütten von Arches. – Mit der schönen und bekannten Kaltnadelradierung »Le chapeau epinglé« (Delteil 8). – Band III der achtbändigen Reihe, der sich der Geschichte des Impressionismus und im Speziellen den Künstlern Monet, Pissaro, Renoir, Manet, Degas, Raffaelli, Forain, Cézanne, Morisot, Bracquemond, Cassatt, Sisley, Guillaumin, Caillebotte und Bellio sowie dem »Salon de 1893« widmet. – Sehr gut erhalten. 712 17,0 : 11,0 cm. [6], XX, 395, [1], [8] Seiten, 1 Radierung. – Umschlagpapier am Falz eingerissen. 713 714 711 Susanne Smajic. Zu »Möpschen hat Zahnschmerzen«. Drei Radierungen. 2012. Ca. 27 : 24 cm. Alle signiert, datiert, nummeriert und betitelt. € 120 Ergänzende Radierungen zur Graphikfolge »Die Möpschenschule«, frei nach Koch-Gotha und Sixtus. – Je Exemplar 9 von 20 bzw. 30. – Auf Bütten. – In Leporellomappe. – Dazu: Möpschen hat Zahnschmerzen. Verse von Karlheinz Ohlendorff. Bilder von Helmut Skarbina. 41. Tausend. Oldenburg, Stalling ohne Jahr. Mit zahlreichen, teils ganzseitigen farbigen Bildern. Originalhalbleinenband mit farbigen Deckelbildern. – Die unikate Zusammenstellung kann als Antwort des Vorbesitzers, selbst Besitzer eines Mopses namens »Darwin«, auf Loriots Einschätzung, »ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos«, verstanden werden. – Buch und Mappe in Leinenschuber. 32,0 : 27,4 cm (Kassette). 712 Kinderbücher – Karl Hobrecker. Alte vergessene Kinderbücher. Berlin, Mauritius 1924. Mit zehn Farbtafeln, einem gefalteten Faksimile und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen. Illustrierter Originalpappband. € 100 Hobreckers noch immer maßgebliches Werk mit einem Überblick über die Entwicklung des Kinderbuchs und dessen Illustrationen. 66 19,2 : 12,8 cm. 159, [1] Seiten, 11 Tafeln. – Ränder, auch der Seiten, gebräunt. 67 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 Beide 715 715 Manuel Orazi – Jean Lorrain. Ma petite ville. Le miracle de Bretagne. Un veuvage d’amour. Illustrations a l’aquarelle de Manuel Orazi. Gravées à l’eau-forte par Frédéric Massé et imprimées sur souleurs. Vignttes décoratives de Léon Rudincki [sic!]. Paris, Société Française d’éditions d’art L.-Henry May 1898. Mit sechs Radierungen und vier radierten Vignetten, alle in mehreren Zuständen und teils aquarelliert, sowie fünf Holzschnitt-Vignetten, einer -Initiale und acht Tuschfederzeichnungen. Handgebundener taubenblauer Ecrasélederband, signiert »Ch. Meunier 99«, mit vier echten Bünden, vergoldetem Rückentitel mit Vignette sowie roten Lederspiegeln mit farbigen Lederintarsien und Goldprägung. Mit eingebundenem, in Gold lithographierten Origi€ 1.800 nalumschlag. Im Originalschuber. bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Beide 715 716 Ernest Maindron. Les programmes illustrés des théâtres et des cafés-concerts. Menus, cartes d’invitation, petites estampes etc. Paris, Nilsson/Lamm [1897]. Mit 63 farbigen lithographierten Tafeln, zahlreichen Textholzstichen und drei eingebundenen, farbig illustrierten Originallieferungsumschlägen. Privater Halblederband der Zeit mit vergoldetem Rückentitel und G € 750 Kopfgoldschnitt. Gutes Exemplar der gesuchten Publikation mit den opulent illustrierten Programmen und »Flyern« der Belle Epoque, gestaltet unter anderem von Misti, Toulouse-Lautrec, Maurice Neumont, Roubille, H.S. Ibels, Synave, Willette, Caran d’Ache, Rochegrosse, Cazal und Vallet. 32,5 : 27,5 cm. [8], 40 Seiten, 63 Tafeln. – Rücken etwas verblasst, Bünde und Kanten berieben. – Einige Seiten papierbedingt gebräunt, vereinzelte Stockflecken. Unikates Exemplar, nummeriert »I«. – Wie die 50 Vorzugsexemplare auf »Japon imperial« gedruckt. Unser Exemplar zeichnet sich neben dem meisterhaften Einband von Charles Meunier vor allem durch die beigebundenen Vorzeichnungen und Zustandsdrucke der Radierungen aus. – Im einzelnen sind vorhanden: Vorzeichnungen in Tuschfeder für den Umschlag (drei Blätter) sowie für vier der fünf Holzschnittvignetten und die -initiale (alle signiert »Rudnicki«). – Jede der zehn Radierungen (einschließlich der vier Vignetten) liegt in drei bis sechs Zustandsdrucken auf verschiedenen Papieren vor, wobei einer bis drei dieser Drucke laviert bzw. aquarelliert wurden. Insgesamt sind 42 Radierungen vorhanden, davon 18 aquarelliert. Ebenfalls wurden zwei Probedrucke des Doppeltitels und sechs Probedrucke des Umschlags in unterschiedlichen Farben und auf unterschiedlichen Papieren beigebunden. – Die Radierungen von Frédéric Massé entstanden nach Aquarellen von Manuel Orazi (1860–1934), in leichter, von einer gewissen Erotik geprägten Art, die auch anderen Illustrationsfolgen des Künstlers (Louÿs, »Aphrodite«, 1912 und Baudelaire, »Les fleurs du mal«, 1934) eigen ist. – Im Ganzen ein meisterhaftes Beispiel für die französische Buchkunst des Art Nouveau. 68 27,5 : 18,0 cm. [4], 49, [2] Seiten. 38 Radierungen, 7 Tuschfederzeichnungen,16 Probedrucke, 1 Blatt mit allen Varianten des Umschlagrückens. – Vordergelenk leicht brüchig, Rücken etwas aufgehellt, untere Ecke des Vorderdeckels mit leichter Schabstelle. 716 69 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 720 Karikaturen – Max Beerbohm. Things New and Old. London, William Heinemann 1923. Mit 51 Tafeln, davon zwei farbig und eine signiert, mit montierten Illustrationen. Originalleinenband. € 150 Exemplar 350 von 380 der Vorzugsausgabe mit der zusätzlichen beigelegten 51. Tafel, die, wie der Auflagenvermerk von Beerbohm signiert wurde. – Der Parodist und Kritiker Beerbohm (1872– 1956) wurde von »The Times« als »the greatest of English comic artists« und vom Kunstkritiker Edmund Wilson als »the greatest […] portrayer of personalities – in the history of art« l bejubelt. – Seine Karikaturen beziehen sich auf europäische Politik, Prominente der Gegenwart und Vergangenheit. 28,0 : 22,3 cm. VIII Seiten, 51 Tafeln. – Einband fleckig, Rücken stärker gebräunt. – Innengelenke gebrochen, Bindung stark gelockert. 717 718 721 Arthur Rackham – William Shakespeare. A Midsummernight’s Dream. With Illustrations by Arthur Rackham. London, Heinemann und New York, Doubleday 1908. Mit Buchschmuck und 40 montierten Farbabbildungen auf Tafeln. Originalleinenband mit vergoldetem Rücken- und Deckeltitel und goldgeprägter Deckelvignette. € 180 Erste Ausgabe mit Rackhams Illustrationen. – »Der ›Sommernachtstraum‹ bildete eines der Lieblingsthemen Rackhams, dem er sich viermal widmete. […] Die bekannteste Ausgabe bildet der Zyklus, der 1908 publiziert wurde« (Braesel). – Schönes, fleckenfreies Exemplar. 717 Theodore Duret. Die Impressionisten. Pissaro, Claude Monet, Sisley, Renoir, Berthe Morisot, Cézanne, Guillaumin. Mit zwei Originalradierungen von Renoir und einem Holzschnitt nach Cézanne. Zweite Auflage. Berlin, Bruno Cassirer 1914. Mit drei Graphiken und zahlreichen Abbildungen auf 48 Tafeln und im Text. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel und € 1.200 Vorderdeckelillustration. Mit den beiden Radierungen »Kinderbild« und »Zwei Mädchen« von Renoir und dem Holzschnitt »Hockender Akt« von Beltrand nach Cézanne. – Sehr schönes Exemplar der immer wieder gesuchten Monographie. – Exlibris Johann Gottfried Schramm (Hamburger Architekt, 1894–1982). 23,2 : 18,0 cm. [8], 159, [1] Seiten. 48 Tafeln, davon 1 farbig, 3 Graphiken. – Bezugspapier an einer Ecke leicht abgerieben. 25,7 : 19,4 cm. [6], 134, [2] Seiten. – An den Kapitalen leicht bestoßen, unten etwas stärker. Vgl. Braesel 85 (deutsche Ausgabe) 722 Arthur Rackham – [Friedrich] Baron de la Motte Fouqué. Undine Mit 15 farbigen Vollbildern und Buchschmuck von Arthur Rackham. München, Georg W. Dietrich (1913). Mit 15 montierten Farbtafeln. Originalpergamentband mit rot-goldenem Rückenschild, Kopfgoldschnitt und Deckelschließe. € 200 Dietrichs Münchner Künstler-Bilderbücher 19. – Exemplar 55 von 100 der Vorzugsausgabe in Ganzpergament. – Hervorragendes Beispiel für Rackhams Illustrationskunst. Vgl. Lang, Impressionisten, S. 11 25,2 : 18,8 cm. 97, [3] Seiten, 15 tafeln. 718 Hermann Struck. Die Kunst des Radierens. Ein Handbuch. Berlin, Paul Cassirer 1908. Mit fünf Radierungen und zahlreichen, teils ganzseitigen Abbildungen. Schwarzer Originalpappband mit goldgeprägter Deckelillustration. € 450 Stuck-Villa II, D19 Mit je einer Radierung von Max Liebermann (»Amsterdamer Judengasse«), Edvard Munch (»Landschaft«), Hermann Struck (»Alter Jude aus Jaffa«), Anders Zorn (»Anna«) und Paul Baum (»Aus Sluis«). – Hermann Struck, selbst Künstler, liefert einen bis heute grundlegenden Überblick über Technik und Werkzeug, künstlerische Entwicklung und herausragende Beispiele der Radierkunst. – Exlibris Johann Gottfried Schramm (Hamburger Architekt, 1894–1982). 23,5 : 19,0 cm. 238, [2] Seiten, 5 Radierungen. – Die unteren Ecken leicht geknickt. Söhn HDOG 261. – Feilchenfeldt/Brandis 193.1 719Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben. 1897. Band 1 [und] 2. München, Hirth 1897. Mit zahlreichen, teils farbigen und blattgroßen Illustrationen sowie allen farbig illustrierten Originalumschlägen. Illustrierte Originalleinenbände. G € 150 Der komplette zweite Jahrgang. – »Die Zeitschrift wollte alles bringen und besprechen, was interessant, schön, gut, charakteristisch, flott und echt künstlerisch sei; […] Ihrer Anlage gemäß war sie ein Sprungbrett für viele junge Künstler und Literaten. Die später berühmten Autoren treten hier jeweils nur mit wenigen Kleinigkeiten auf.« (Schlawe). – Ordentliches Exemplar, innen sauber und komplett. 70 30,0 : 23,8 cm. Zusammen 905, [1] Seiten. – Teils stärker berieben und fleckig. Gelenke des ersten Bandes gerochen. – Innengelenke teils etwas gelockert. Diesch 2668. – Dietzel/Hügel 1516. – Schlawe I, 55 ff 720 722 71 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Aus dem Nachlass des Antiquars Hartmut Erlemann (1948–2014) 724 726 723 Alfons Mucha. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Velky Osek, 16. IX. 1930 (Poststempel). Zwei Seiten. € 400 Ausführlicher Brief in tschechischer Sprache an den »Vereinsbruder« Frant. Sebl in Prag. – Bittet um Verschiebung eines Vortragstermins in Prag, da er am angesetzten Mittwoch an einer Versammlung in seinem Atelier teilnehmen muss. – Mit eigenhändig adressiertem Umschlag. 27,3 : 21,6 cm. – Gefaltet. 724 Wiener Buchkunst – Heinrich Heine. Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem, nebst kuriosen Berichten über Teufel, Hexen und Dichtkunst. Mit Zeichnungen von Josef von Diveky. Berlin, Morawe & Scheffelt 1912. Mit zwölf ganzseitigen farbigen Illustrationen und zahlreichen farbigen Initialen und Vignetten. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel und Deckelbe€ 300 zügen aus gelber Wildseide. Exemplar 389 von 400. – Auf Van Gelder-Bütten. – Zehn der leuchtend farbigen Tafeln wurden als Doppelseiten konzipiert. – Der ungarische Graphiker Joseph von Diveky zählte zu den wichtigsten Mitarbeitern der Wiener Werkstätte. Seine Illustrationen sind Musterbeispiele der von dieser Vereinigung geschaffenen Kunstwerke. – Die Vorsatzpapiere in Grün, Orange, Violett und Schwarz gedruckt. – Unbeschnittenes, schönes Exemplar. – Mit radiertem und signierten Exlibris von Hermann Struck (Hedwig Marx). 22,2 : 18,3 cm. 84, [4] Seiten. 725 Alastair – Oscar Wilde. Salomé. Drama en un acte. Dessins de Alastair. Paris, Crès 1925. Mit Umschlagzeichnung und neun ganzseitigen zweifarbigen Illustrationen. Handgebundener Halblederband mit reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt, Originalbroschur eingebunden. € 150 Zweite Ausgabe mit den Illustrationen Alastairs. – Mit einer Werkbibliographie im Anhang. 19,2 : 14,3 cm. VII, [1], 89, [7] Seiten. 726 Art Déco – Richard Le Galliene. The Romance of Perfume. With Drawings by George Barbier. New York und Paris, Richard Hudnut 1928. Mit acht Farbtafeln und farbig illustriertem Titelblatt. Originalpappband mit farbiger Deckelillustration. € 300 Erste Ausgabe. – Von dem berühmten Art Déco-Künstler betörend schön illustrierte Geschichte des Parfüms, erschienen im Todesjahr des erfolgreichen amerikanischen Kosmetik- und Parfümhändlers Richard Alexander Hudnut (1855–1928). – Mit dem Beiheft »At 20 Rue de la Paix« (in Einstecktasche im Hinterdeckel) mit farbigen Ansichten seiner Geschäftsräume in Paris. 72 25,3 : 17,0 cm. 46, [2] Seiten. 8 Tafeln. Beiheft: [12] Seiten. – Deckel leicht, Vorsatzränder und die des Beihefts stärker, gebräunt - sonst tadellos. Monod 7042 727 727 Marcus Behmer. Niemand kann wieder sein Schicksal. Farbige Lithographie. 1905. 35,2 : 30,2 cm (44,0 : 35,5 cm). Signiert und datiert. € 600 Exemplar 22 von 100 des seltenen Erstdrucks auf starkem Bütten. – Im Stein bezeichnet mit »inv. et lith. M. B.« und »imp. Dietsch & Brückner, Weimar« sowie »Weimar, zu haben bei Marcus Behmer« und »Nummer [22] von hundert Exemplaren.« [dort eigenhändig signiert]. – Unter der Darstellung eigenhändige Widmung »Fuer ………* Westphal mit herzlichen Gruessen Weimar 9. VIII. 1905 Marcus Behmer« und dem Zusatz »* Bitte selber ausfüllen«. – Nach einigen Probedrucken fertigte Behmer 1905 drei Exemplare für Harry Graf Kessler, Elisabeth Förster-Nietzsche und Ludwig von Hofmann an, die koloriert wurden. Nach einem dieser Exemplare entstand die farbige Lithographie, von der noch im gleichen Jahr 100 Exemplare gedruckt wurden – ein Teil der Auflage wurde dann allerdings zerschnitten, was den Bilderbogen- bzw. Comic-Charakter zerstörte. 1930 erschien ein Nachdruck in identischer Größe (vgl. Deutsche Bibliophilie 1898–1930, S. 60) durch die Gesellschaft der Bibliophilen, 1984/85 ein weiterer als Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft mit einer erhellenden Einleitung von Renate Müller-Krumbach. – »Die bitterböse und -süße Ironie des Märchens für die reifere Jugend, von dem Prinzen Li, der den mehrfach gesicherten Selbstmord sucht [damit aber schlussendlich scheitert], zeichnet Behmer mit bewußt naiven Formen und bunter Farbenpracht nach. Man muß wohl in diesem bunten Bilderreigen mehr vermuten, als nur den Spaß Behmers an Ironie, Märchen und prächtigen Formen und Farben.« (Marcus Haucke). – Exemplare des Erstdrucks mit zeitgenössischer Widmung sind sehr selten. Oben rechts leicht geknittert, linker Rand fleckig. – An der ehemaligen Passepartoutkante gebräunt. Œuvre gravé 26. – Haucke 221 und 9 73 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 728 Marcus Behmer. Sechs Radierungen zu: Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen. Der erste Beernhäuter. 1919. 2,6 : 4,8 cm und 10,7 : 6,9 cm (15,2 : 10,1 cm). Jeweils signiert, datiert und bezeichnet »unverstählt. P[robe] D[ruck] 10«. € 1.000 Probedrucke aller sechs Radierungen zu Grimmelshausens »Der erste Beernhäuter«. – Kräftige, gratige Abzüge mit schwarz-grauem Plattenton. – Gedruckt bei A. Ruckenbrod auf dem handgeschöpftem Bütten der Buchausgabe (Wasserzeichen: G. A. Beckh, Nürnberg). – Die seltenen Probedrucke – laut »Werkbuch« nur je zwölf Exemplare – wurden mit zarterem Farbton als für die Buchausgabe gedruckt, bei der die Radierungen einen schwachen grünen Unterton aufweisen. – Die Folge enthält: Eingangsinitiale »D« (im zweiten Zustand), »Der Bärenhäuter«, »Der Wald«, »Die Mahler«, »Der Ring« und »Das Paar«. – Jede Radierung von Behmer eigenhändig mit der Œuvre gravée-Nummer versehen. – »Tatsächlich geht die verblüffende, tiefgreifende Wirkung der Radierungen von ihrer scheinbaren Harmlosigkeit aus: sie wirken ‚biedermeierhaft‘ beschaulich […]. So entfalten diese Graphiken Behmers ihre Wirksamkeit erst auf den zweiten Blick, sind in ihrer scheinbaren Harmlosigkeit hinterhältig wie der Wolf im Schafspelz« (Soltau). – »Das beste meiner Bücher ist […] der ›Bärenhäuter‹, weil da alles zueinander paßt (bis auf die zu feine Initiale) und auch etwas von dem Zeitstyl des Textes wiedergibt […]. ›Bärenhäuter‹ ulkig, Kontrast von gewollter Zierlichkeit und burschikoser Aufschneiderei; so faßte ich den Text von Grimmelshausen auf, und so sollten die Illustrationen wirken« (Markus Behmer). Oeuvre gravée B 256 und 259–263. – Müller-Krumbach 256 und 259–263. – Vgl. Haucke 33, Halbey 7, Rodenberg I, 445 und Schauer II, 44 Aus 728 729 Marcus Behmer. Konvolut Exlibris, Kleingraphik und Entwurfszeichnungen. 77 Exlibris, davon 58 signiert; meist Klischeedrucke nach Scherenschnitten und Zeichnungen, einige Holzstiche, einige Radierungen. – 21 Kleingraphiken; Radierungen und Lithographien, teils signiert. – 13 Tuschzeichnungen für Einbände und Titelblätter des Inselverlages. 1908–1951 € 3.000 Wohl das umfangreichste Angebot Behmerscher Gebrauchsgraphik seit den legendären Katalogen aus dem Hause Erlemann und Haucke. – Die signierten Arbeiten meist auch mit der Werknummer bezeichnet. Auswahl aus den Exlibris: Max Schmidt (signiert, koloriert). – Max Golopp (signiert, ausführlich bezeichnet, Probedruck). – L. S. (1914, Klischeedruck nach Zeichnung). – Emma Merton (signiert, Klischeedruck in Blau und Schwarz nach Scherenschnitt). – Edwin Redslob / Werner Haucke (zwei Radierungen auf einer Platte, bezeichnet als »I. Zustand«, nummeriert »14/26«, signiert, datiert »48«). – Einige Dubletten, einige Druckvarianten. Auswahl aus den Kleingraphiken: Neujahrskärtchen für 1919–1923, 1927, 1930, 1950 (alles Radierungen, meist signiert). – Ermenegildo Cotino (drei Abzüge in verschiedenen Zuständen, signiert, datiert »Florenz 1908«). – Alexander Olbricht (Radierung, handschriftlich betitelt). – Titelradierung für Almanach Euphorion Verlag 1920. – Titelradierung für »Johannes Secundi. Basia. Officina Serpentis 1921 (Radierung, signiert, nummeriert »27/50«). – Speisenfolge zum Stiftungsfest des Berliner Bibliophilenabends (Lithographie auf Klappkarte, 1929). – Einladung zur Behmer-Ausstellung in der Bibliothek des Königlichen Kunstgewerbemuseums Berlin (Radierung). – Anzeige Ausstellung Galerie Springer, Berlin 1951 (Radierung, signiert und mit Widmung für Horst Stobbe) Auswahl aus der Entwurfszeichnungen: Tausendundeine Nacht (Insel Verlag 1907, drei Textblöcke, sechs Bandnummerierungen). – Westöstlicher Divan 1920 (Titelblatt und Rückentitel). – Insel Almanach 1933 (Vorderdeckel und Rückentitel). Meist sehr gut erhalten, meist in Sammelhüllen und mit Ausschnitten der Katalogbeschreibungen. 74 Alle aus 729 75 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 730 Marcus Behmer. Sechs Originalholzstöcke. 1931–1942. Je ca. 7 : 5 cm. Alle im Stock mono€ 2.000 grammiert. Einige der ganz wenigen erhaltenen Originalholzstöcke von Marcus Behmer; die meisten seiner Arbeiten, Druckplatten und -stöcke wurden bei einem Brand auf dem Gut seines Freundes Georg Licht in Heiligenholz (Bodensee) und bei der Zerstörung seiner eigenen Berliner Wohnung während eines Bombenangriffs vernichtet. – L[udwig] v[on] H[ofmann] 70. 1931. Œuvre gravée B 411. Widmungsblatt zum 70. Geburtstag des Künstlers, mit dem Marcus Behmer von 1903 bis zu dessen Tod eine enge Freundschaft verband und der einige der Behmer-Drucke illustrierte. – Ein ganz besonders | gutes Neues Jahr!!! 1932. 1931. Œuvre gravée B 414. – Internationale Tennis-Meisterschaften von Heiligenholz. 1933. Œuvre gravée B 420. – Delphin-Adresse. 1933. Œuvre gravée B 424. Behmers berühmter Delphin und seine damalige Adresse »Heiligenholz | über | Pfullendorf | Baden«. Behmer verwendete diesen Holzstich als Briefkopf, es existieren laut Hartmut Erlemann keine Einzelabzüge. Heiligenholz war der Landsitz und das Gut seines Freundes Dr. Georg Licht in der Nähe von Salem am Bodensee. Dort lebte Marcus Behmer von 1933 bis zur Vernichtung des Gutes durch einen Brand 1939 – abgesehen von den Jahren 1936– 1938, die er wegen seiner Homosexualität in Freiburger Gefängnissen verbrachte. – Exlibris Elisabeth Behmer. 1941. Œuvre gravée B 428. Elisabeth Behmer war wahrscheinlich die Tochter von Behmers Bruder Rudolf. – Exlibris Hans Joachim Schrader. 1942. Œuvre gravée B 430. – Jeweils mit einigen Handabzügen von den Holzstöcken, gedruckt bei Till Verclas, Hamburg, auf verschiedenen Papieren. Drei Stöcke mit winzigem Haarriss. 731 Kleingraphik – Sammlung von 43 Exlibris. Radierungen, Holzschnitte, Strichätzungen, Buchdruck. Um 1900–1960. € 500 Exlibris von Alice Horodisch-Garmann (23), Otto Rohse (Hermann Duwe, Holzschnitt, signiert und als »1. Abzug« bezeichnet), Georg Walter Rössner (zwei Radierungen, vier kolorierte Holzschnitte), Elfriede Weidenhaus (Hermann Duwe, Radierung, signiert) sowie Willi Geiger (elf Radierungen, alle in der Platte monogrammiert), u. a. für Maria Kurz, Klara Geiger, Martinez de Hoz, Georg Geiger, Rupprecht Geiger, Wolfgang Geiger, H. Mann, Ricardo Torres, Mimi Graf, Wolfgang Rüter, Heinrich Vogeler (Franz Vogeler, Strichätzung, 1897, im Druck monogrammiert, Rief 63). – Einige Beigaben. Beide aus 731 Alle 732 730 732 Hans Alexander Müller. Kleine Fuge. Drei Holzstiche. 1920. Ca. 49 : 30 cm (Blattformat). Signiert € 200 und datiert. Sehr seltene, für uns bibliographisch nicht nachweisbare graphische Folge. – Auf Büttenpapier unterschiedlicher Qualität gedruckt. Da zudem ohne Auflagenangabe und in einem handschriftlich betitelten Umschlag liegend, wohl nur Probedrucke und nicht realisiert. – Vom Künstler unten links nummeriert 1–3. – Ähnlich der 1919 erschienenen Folge »Divertimento« (insbesondere das dort letzte Blatt, vgl. Katalog Lindenau-Museum 3247–3252). 76 Blatt 3 beschnitten. – Leichte Alterungsspuren. 77 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 733 Handgeschriebene Bücher – Friedrich Dobe – Friedrich Nietzsche. Das trunkene Lied. Ohne Ort 1923. Handschrift in schwarzer Tusche, Titel, Kopf- und Schlusszeilen in Rot. Mit einer großen vergoldeten Initiale. Handgebundener Originalpergamentband, Deckeltitel in Rot kalligraphiert. € 300 Auf Zanders-Bütten. – Im Auftrag des Literaturwissenschaftlers und Kulturschriftstellers August Kuhn-Foelix (1893-1976) entstanden. – Aus dem Besitz von Walter Metzenberg (siehe KatNr. 735). 17,5 : 10,0 cm. 35, [5] Seiten. 734 Handgeschriebene Bücher. – Peter Moser – Vom Kloster Sankt Marien. Ballade von Langheinrich. – Von ehrsamen Mönchlein. Berlin 1924 und [um 1925]. Zwei Handschriften in schwarzer Tusche, Initialen in Blau und Rot, Zwischen- und Haupttitel in Rot und Gold. Handgebundener Originalpergamentband, Deckelvignette und -filete goldgeprägt, sowie Halbpergamentband mit € 500 Kleisterpapierbezug. I Auf festem Velin, II auf Zanders-Bütten. – Flüssig kalligraphierte, halbfette Frakturschrift, in der Qualität durchaus an Arbeiten Rudolf Kochs erinnernd. – I. 15 vierzeilige Strophen über den mysteriösen Tod einer Nonne. – II. Die drei anonymen Versdichtungen beschäftigen sich mit lebensfrohen Interpretationen zum Beichten, Trinken und Fasten. Im dritten Text wird ein Kloster in St. Gallen erwähnt. – Am Ende: »Peter Moser, scripsit, Berlin 1924« bzw. »Entworfen, geschrieben und illuminiert von Peter Moser, Berlin«. Von dem Kalligraphen konnten im Handel einige Handschriften, jedoch keine Lebensdaten nachgewiesen werden. 733 735 737 14,5 : 10,5 cm. [12] Seiten bzw. 28,5 : 20,0 cm. [20] Seiten. 735 Handgeschriebene Bücher – Hanns Thaddäus Hoyer – Ulrich von Liechtenstein. Süßes Hoffen. Berlin 1925. Handschrift in schwarzer, blauer und roter Tusche. Mit einer aquarellierten Titelvignette. Handgebundener Originalpergamentband mit kalligraphiertem Deckeltitel. € 300 Von Hanns Thaddäus Hoyer, dem berühmten Schriftdesigner (1886–1960) in Fraktur kalligraphiert. Hoyer schuf u. a. das Signet der Officina Serpentis sowie große Initialen für deren Drucke. – Lt. Kolophon auf Bütten des 17. Jahrhunderts geschrieben als 23. Handschrift Hoyers. – Die Anfangszeilen der Strophen sind in Blau, Teile des Titels und die vier großen, ornamentierten Initialen in Rot geschrieben. – Ulrich von Lichtensteins (ca. 1200–1275) »Frauendienst« gilt als erster »Ich-Roman« in deutscher Sprache. – Im Auftrag von Walter Metzenberg geschrieben und mit dessen Exlibris. Metzenberg war Inhaber der Berliner Graphischen Kunstanstalt Richard Labisch. Im Zusammenhang mit der misslichen wirtschaftlichen Lage seines Unternehmens veruntreute er das gesamte Barvermögen der Maximilian-Gesellschaft, deren Schatzmeister er bis zu seinem Freitod 1931 war. Kurze Zeit später wurde seine Privatbibliothek an die Dresdner Bank verpfändet und durch das Berliner Antiquariat Utopia verkauft. 17,5 : 11,0 cm. [8] Seiten. – Etwas, besonders die Ränder, stockfleckig. 736 Handgeschriebene Bücher. – Martin K. Neudold – Das Buch Judith. Frankfurt am Main 1933. Handschrift in schwarzer Tusche, mit zwei Tuschfederzeichnungen, zwei Vignetten und 17 Initialen in Rot. Handgebundener Originalpergamentband mit aquarellierter Vignette auf dem Vorderdeckel. € 450 Auf Roma-Bütten. – Der Text folgt der letzten von Luther selbst durchgesehenen Ausgabe der Deutschen Bibel, erschienen 1555 in Wittenberg. – Mit dem kalligraphierten Monogramm Neudolds im Kolophon, dort signiert und datiert. – Tadellos schönes Exemplar. 25,2 : 17,2 cm. [50!] Seiten. 78 734 736 737 Handgeschriebene Bücher. – Martin K. Neudold – Die Bergpredigt. Evangelium Matthäus Kap. V–VII. Frankfurt am Main 1941. Handschrift in schwarzer und roter Tusche. Mit großer illuminierter Initiale, einer halbseitigen Tuschfederzeichnung und getuschten Vignette. Handgebundener Originalpergaminband mit aquarellierter Deckelillustration. € 400 Opus 148. – Große Scripturakalligraphie auf feinem Bütten. – Die Zeichnung zeigt den predigenden Jesus. – Der Text folgt der Übersetzung von Julius und Richard Stahn, die 1938, gesetzt aus der Koch’schen Peter Jessen-Schrift, erschienen war. – Kolophon mit dem roten Monogrammstempel und der Signatur des Kalligraphen. 27,8 : 19,8 cm. XLI, [3] Seiten. – Minimal bestoßen, Deckelillustration gedunkelt (Firnis) und mit kleinen Kratzern. 79 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 741 Handgeschriebene Bücher. – Martin K. Neudold – Friedrich Hölderlin. Hymnen. Frankfurt am Main 1945. Handschrift in schwarzer Tusche, Haupttitel und Initialen in Rot. Mit einer getuschten Silhouette des Dichters. Handgebundener Originalpergaminband mit kalligraphierten Titeln. € 400 Opus 329. – Leichte Kursivschrift, auf Velin. – »Geschrieben im Auftrag der Akadem.-Buchhandlung Focken u. Oltmanns, Dresden«. – Kolophon mit dem Monogrammstempel Neudolds und von ihm signiert. 26,0 : 19,5 cm. 44, [4] Seiten. – Oberes Kapital minimal bestoßen. 742 Handgeschriebene Bücher. – Martin K. Neudold – Melchior Lechter. Ein achtblättriger Lotus. Gebete der Nacht. Frankfurt am Main 1946. Handschrift in schwarzer Tusche. Mit zwei getuschten Vignetten. Neuerer Pappband mit montiertem kalligraphierten Deckelschild. € 300 Opus 520. – Auf Velin. – Durchgehend in Versalien geschrieben. – Der Text folgt dem Druck der Einhorn-Presse. – Kolophon mit dem roten Monogrammstempel und der Signatur des Kalligraphen. 27,5 : 19,5 cm [24] Blätter. – Vereinzelte Blätter minimal stockfleckig. 738 739 738 740 743 Hermann Hesse. 45 Privat- und Sonderdrucke, einige mit Widmung und monogrammiert. Meist Zürich, Gebrüder Fretz, aber auch St. Gallen, Tschudy, Basel und Montagnola 1941–1960. Originalbroschuren und -faltblätter. € 900 Umfangreiche Sammlung der zu verschiedenen Anlässen vom Dichter und seinen Verlegern veranstalteten Privat- und Separatdrucke. Die Texte meist in erster, zumindest in erster einzelner Ausgabe. – Auswahl: Kleine Betrachtungen. 1941. – Brief an Adele. 1946. – Statt eines Briefes. Montagnola, Ende Juli 1946. Mit maschinengeschriebenem Gruß und eigenhändigem Monogramm. – An einen jungen Kollegen in Japan. 1947. Exemplar auf Bütten. – Gedenkblatt für Adele. 1949. – Erinnerung an André Gide. 1951. Innendeckel mit eigenhändigem »Gruss von H. H.« – Der Schlossergeselle. 1953. Mit eigenhändigem »Gruss von H. H.« – Ein Leserbrief und die Antwort des Autors. 1954. »Mit Grüssen! H. H.« – An einen Musiker. 1960. Privatdruck der Oltner Bücherfreunde. – Alle nahezu verlagsfrisch. – In Einsteckhüllen und Sammelordner, jeweils mit genauer bibliographischer Aufnahme. Handgeschriebene Bücher – Martin K. Neudold – Henry Benrath (Albert H. Rausch). Tristan. Frankfurt am Main 1942. Handschrift in schwarzer Tusche. Mit einer Tuschzeichnung und einer kalligraphierten großen Initiale. Handgebundener Originalhalbpergaminband mit marmorierten Deckelbezügen. € 200 Auf Bütten-Kanzlei von Hahnemühle. – Paginierung und Gedichtanfänge in Rot. – Nach der Fassung in »Dank an Apollon« (1937). – Kolophon mit dem roten Monogrammstempel und der Signatur des Kalligraphen. Von ihm eigenhändig als »Opus 177« bezeichnet. 24,0 : 15,5 cm. 26, [9] Seiten. – 2 Blätter mit leichter Feuchtigkeitsspur am Seitenrand. Ca. 15 : 10 cm – 22 : 16 cm. 739 Handgeschriebene Bücher. – Martin K. Neudold – Christian Morgenstern. Galgenlieder. Frankfurt am Main 1942. Handschrift in schwarzer Tusche. Mit einer Tuschfederzeichnung auf € 300 dem Titelblatt. Handgebundener Originalpergaminband mit kalligraphierten Titeln. Opus 198. – Auf Kanzlei-Bütten von Hahnemühle. – In Neudolds leichter Scriptura geschrieben, die Initialen in Rot. – Mit einer drastischen Titelzeichnung. – Geschrieben nach der Ausgabe von 1913. – Kolophon mit dem roten Monogrammstempel und der Signatur des Kalligraphen. Mileck III, 74, 92, 94,101, 106, 108, 121, 124 (2 Varianten), 126, 135, 147 (2 Exemplare), 166, 167, 168, 175, 187, 194, 195, 211, 217a, 219, 227, 235, 236, 237, 247, 258, 259, 260, 278, 280, 282, 290, 292, 293 und 306 sowie IV, 733, 744, VIII, B 136/137, E 83 (2 Exemplare) 741 742 24,0 : 15,5 cm. 46, [6] Seiten. – Rücken und Oberrand des Vorderdeckels etwas gebräunt. – Am Ende Paginierungsfehler. 740 Handgeschriebene Bücher. – Martin K. Neudold – Francois Villon. Le petit Testament. 1456. Frankfurt am Main 1943. Handschrift in schwarzer Tusche. Mit einer illuminierten, figürlichen Initiale mit reicher floraler Randverzierung. Handgebundener Originalpergaminband, Deckelvignette und Rückentitel in Tuschfeder. € 400 Opus 217. – Leichte Scriptura. – Auf Bütten-Kanzlei von Hahnemühle. – Text nach der Übersetzung von M. Löpelmann in »François Villon, Dichtungen«. – Besonders reizvolle Handschrift Neudolds, der einmal mehr ein perfektes »Gleichgewicht« von Satzspiegel und Schriftgröße schafft. Hier verneigt er sich gleichermaßen vor den großen Vorbildern, den Handschriften des Mittelalters, und verziert die erste Textseite mit Rankwerk und seinem in Gold und Blau illuminierten Wappen. – Kolophon mit dem roten Monogrammstempel und der Signatur des Kalligraphen. 80 23,7 : 15,5 cm. 25, [7] Seiten. – Rücken etwas gebräunt. 81 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 744 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Beide 745 746 744 Josua Reichert – Else Lasker-Schüler. Pharao und Joseph. – Georg Trakl. Menschheit. [Stuttgart 1960]. Zwei Einblattdrucke, jeweils gefaltet im Originalumschlag. € 250 Neufassung von zwei der sieben großformatigen Typendrucke, die anlässlich der Marbacher Expressionismus-Ausstellung 1960 entstanden. Josua Reichert hatte dafür Gedichte von sieben Dichtern als Typendrucke im Format von etwa 180 : 120 cm gedruckt. Die kleineren Neufassungen, laut Spindler in einer Auflage von nur 30 Exemplaren gedruckt, wurden durch die Buchhandlung Fritz Eggert ausgeliefert. – Sehr selten. 17,3 : 10,3 cm (Umschlag), Blattgröße offen: 58 : 43 bzw. 33 : 30 cm. – Falze von I leicht gebräunt und mit winzigen Einrissen. Nicht bei Pfäfflin/Maurice (vgl. dort aber ST 2.1 und ST 3). – Spindler 120.24 a und d 745 Ewald Spieker. Jimi Hendrix Fragment. Amsterdam 1979. Sechs signierte farbige Typographiken, eine weitere als Titelblatt. Lose in Originalhalbleinenmappe. € 450 Exemplar VI/XII. – Alle Blätter signiert, datiert und nummeriert. – Die Typographiken mit Textzitaten aus »Somewhere over the rainbow«, »If six was nine«, »Message of love« und »Straight ahead«. – Gedruckt in vier Farben (Rot, Gelb, Blau und Grün) auf einer Dingler und einer Korrex Druckmaschine, teils auch als Kombinationsdrucke. – Beilage: Typoezie. Originalgraphisches Ausstellungsplakat. 1980. 66,5 : 50,0 cm. – Titel und 3 Blätter unten links mit schwachem Wasserrand. – Innendeckel mit eigenhändiger Notiz des Künstlers. 746 Ewald Spieker. Circus Souvenir. Amsterdam 1980. Sieben signierte farbige Typographiken, zwei weitere als Titelblatt bzw. Druckvermerk. Lose in Originalkassette. – Widmungsexemplar. € 450 Exemplar 8/20. – Die acht Graphiken signiert, datiert, nummeriert und bezeichnet, Druckvermerk signiert und datiert. – Seiltanzende, jonglierende und hinter Gittern gehaltene Buchstaben – Spieker verarbeitete in diesem Frühwerk seine Erinnerungen an einen Kinderzirkus, an dem er 1959/1960 teilgenommen hatte. – Innendeckel der Kassette mit langem Widmungsgedicht für den Antiquar Hartmut Erlemann (1948–2014), datiert 14. Dezember 2005: »Voor Hartmut | Waar blyft de tyd?«. 82 33,5 : 26,0 cm. – Kassette etwas angestaubt und fleckig, innen tadellos. Beide 747 747 Ewald Spieker. Typografie in het kwadraat. Amsterdam 1985. 15 farbige Typographiken. Mit Titelblatt und fünf Zwischentitelblättern lose in Originalkassette. € 800 Wohl nur in kleinster Auflage entstandene Folge, die der niederländische Graphiker Ewald Spieker (geboren 1950) den Schriftkünstlern Werkman, Reichert, Sandberg und Grieshaber widmete. – Ewald Spieker (geboren 1950) studierte seit 1969 an der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam und eröffnete 1975 seine Ateliergalerie. – Die großformatigen Typographiken, in leuchtenden Farben gedruckt, greifen Bild- und Gestaltungselemente der geehrten Vorbilder auf, wobei es Spieker souverän gelingt, diese Momente in die eigene Formensprache zu übernehmen. Das Quadrat, hier als Blattformat und im Titel präsent, erinnert an die berühmte Schriftenreihe der Druckerei de Jong. – Die Arbeiten wurden 1985 in der Galerie Pieter Brattinga, Amsterdam, gezeigt. 61,0 : 60,5 cm (Kassette). – Deckelränder minimal gebräunt. 83 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 750 748 749 751 Expressionismus 748 Katalog der Neuen Secession Berlin. Ausstellung von Werken der zeichnenden Künste. Berlin, Verlag der Gemälde-Galerie Maximilian Macht 1910. Mit 17 ganzseitigen Abbildungen. Illustrierte Originalbroschur mit Kordelbindung. € 450 750 Ernst Ludwig Kirchner – Jakob Boßhart. Neben der Heerstraße. Mit Holzschnitten von E. L. Kirchner. Zürich und Leipzig, Grethlein & Co. 1923. Mit 23 Holzschnitten im Text. Illustrierter roter Originalhalbleinenband. Originalschutzumschlag mit Holzschnitt. € 600 Erste und einzige Ausgabe des zweiten Kataloges der »Neuen Berliner Secession«. – »Bedeutendes Dokument der ›Brücke‹« (Bolliger). – Mit der Zurückweisung zahlreicher Arbeiten vorwiegend expressionistischer Künstler hatte die erst 1898 gegründete und von Max Liebermann geleitete »Berliner Secession« den Anstoß zur Abspaltung gegeben. Im Mai 1910 wurde die erste Ausstellung mit »Werken Zurückgewiesener der Berliner Secession« gezeigt, bald gefolgt von der zweiten, rein graphischen Ausstellung. – Vorsitzender des Arbeitsausschusses war Max Pechstein, der vor allem die Künstler der Dresdner »Brücke« vertrat. – Der Katalog listet 118 Arbeiten (mit Preisliste) auf, darunter Werke von Heckel, Kerkovius, Kirchner, Otto Mueller, Nolde, Pechstein, Schmidt-Rottluff und Tappert. Die Jury musste aus 600 Einsendungen auswählen. – Bis zur Auflösung der Gruppe 1914 veranstaltete man sieben Ausstellungen, anfangs im Kunstsalon Macht in der Rankestraße, ab 1911 dann in eigenen Räumen in der Potsdamer Straße. – Umschlagillustration nach Max Pechstein. Nach Einleitung und Katalog die Preisliste, gefolgt von 20 Seiten mit Anzeigen. – Sehr selten. Erste Ausgabe. – Neben Georg Heyms »Umbra Vitae« und fast gleichzeitig entstanden, sind Boßharts Erzählungen das zweite große illustratorische Werk Kirchners. – Umschlag und Einband in der endgültigen Fassung, der Druck der Deckelillustrationen erfolgte laut Dube wohl nicht vom Originalstock, sondern von einem Klischee. – Schönes Exemplar. 17,7 : 11,8 cm. [40, 2, 20] Seiten. – Umschlag leicht bestoßen und etwas fleckig. Bolliger 3, 405. – Perkins 141/b[b] 749 Ernst Ludwig Kirchner – Kunst-Salon Fritz Gurlitt. November 1913. Kollektionen: Henri Matisse, Franz Heckendorf, E. L. Kirchner, Georg Leschnitzer Plastiken. Berlin 1913. Mit einem Holzschnitt von Ernst Ludwig Kirchner und neun Abbildungen, teils blattgroß. Originalbroschur. € 600 20,0 : 13,5 cm. 434, [6] Seiten. – Umschlag mit winzigen Fehlstellen am oberen Kapital. – Ränder, wie meist, papierbedingt gebräunt. Dube 808 IV/3, 809–831. – Jentsch 143. – Lang, Expressionismus 174 751 Ernst Ludwig Kirchner. – Will Grohmann. Das Werk Ernst Ludwig Kirchners. München, Kurt Wolff 1926. Mit vier blattgroßen Holzschnitten von Ernst Ludwig Kirchner, einer lose, und zahlreichen Abbildungen im Text. Originalbroschur, zusammen mit 100 losen Tafeln mit Reproduktionen, vier davon farbig, in rot-blauer Originalleinenkassette. € 1.500 Exemplar 620 von 800 (Gesamtauflage 850). – Titelholzschnitt in Blau und Schwarz, die vier Holzschnitt-Zwischentitel nur in Blau gedruckt. – Die buchtechnische Gestaltung und Ausstattung dieses seltenen Künstlerbuchs hatte Kirchner selbst übernommen. – Die zweite Kirchner gewidmete Veröffentlichung von Grohmann, dessen Künstlermonographien und Œuvrekataloge »Meilensteine in der Kunstpublizistik des 20. Jahrhunderts« darstellen (Ralph Jentsch). 28,5 : 27,0 cm (Kassette). 58, [2] Seiten, 1 Holzschnitt, 100 Tafeln. – Kassettenrücken verfärbt, außen einige Gebrauchsspuren. – Zwischentitel-Holzschnitt der Tafeln an der Unterkante geknickt, eine Ecke mit winzigen Einrissen. Dube 852-53 und 855-57. – Göbel 662. – Jentsch 160. – Schauer II, 120 Sehr seltener kleiner Katalog der berühmten Galerie. – Mit dem Holzschnitt »Zirkusszene« (9,0 : 6,9 cm, im Stock monogrammiert, Dube 712 B), der für ein Publikation der Künstlergruppe »Brücke« gedacht war, die aber wohl nie erschien. – Die weiteren Abbildungen zeigen Gemälde, Graphiken und Plastiken der ausstellenden Künstler. – Sehr schön erhalten. 84 15,0 : 11,8 cm. [20] Seiten. – Leicht angestaubt. 85 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 752 Der Sturm. Wochenschrift für Kultur und die Künste. Dritter Jahrgang. Nummer 113/114. Herausgeber und Schriftleiter Herwarth Walden. Berlin 1912. Mit zwei Holzschnitten, einer blatt-, einer doppelblattgroß, und einer Titelillustration von Hanns Bolz. G € 200 Exemplar auf einfachem Papier, aber ohne Knickfalten. – Die beiden unbetitelten Holzschnitte von Georg Tappert und Wilhelm Morgner in kräftigem Abdruck und fleckenfrei. – Mit Beiträgen von Franz Marc, Alfred Döblin, Else Lasker-Schüler und anderen. – Sehr schönes Exemplar. 40,5 : 30,8 cm. Seiten 65–76. – Titelblatt mit kleinem Randeinriss. Söhn HDO 53909. – Brühl 258 und 277 753 Der Sturm. Wochenschrift für Kultur und die Künste. Dritter Jahrgang. Nummer 130. Herausgeber und Schriftleiter Herwarth Walden. Berlin 1912. Mit einem ganzseitigen Holzschnitt von Hans Richter-Berlin und einer Titelillustration nach einer Zeichnung von Wassily Kandinsky. G € 250 Exemplar der Sonderausgabe auf besserem Papier. Diese Exemplare wurde gerollt an die Abonnenten versandt und blieben deshalb ungefaltet. – Mit dem Holzschnitt »Landschaft mit Kindern« von Hans Richter-Berlin und Beiträgen von Jacques Rivière, Alfred Döblin und anderen. – Außerordentlich gut erhalten. 752 753 40,5 : 30,8 cm. Seiten 165–172. – Söhn HDO 53918. – Brühl 267 754 Der Sturm. Wochenschrift für Kultur und die Künste. Herausgeber und Schriftleiter Herwarth Walden. Dritter Jahrgang. Nummer 142/143. Berlin 1913. Mit einem Titelholzschnitt von Gabriele Münter. G € 250 Exemplar der Sonderausgabe auf besserem Papier. – Mit dem Holzschnitt »Neujahrswunsch« von Gabriele Münter und zahlreichen Beiträgen von Albert Ehrenstein. – Außerordentlich gut erhalten. 40,5 : 30,8 cm. Seiten 245–252. – Söhn HDO 53926. – Brühl 260 755 Der Sturm. Wochenschrift für Kultur und die Künste. Dritter Jahrgang. Nummer 144/145. Herausgeber und Schriftleiter Herwarth Walden. Berlin 1913. Mit einem Titelholzschnitt von Franz Marc und einem ganzseitigen Holzschnitt von Robert Storm-Petersen. G € 400 Exemplar der Sonderausgabe auf besserem Papier. – Mit den Holzschnitten »Die Hirtin« von Franz Marc und »Drame obscure« von Robert Storm-Petersen sowie Beiträgen von Salomon Friedlaender, Gottfried Benn, Paul Zech, Robert Delaunay und anderen. – Außerordentlich gut erhalten. 754 755 756 757 40,5 : 30,8 cm. Seiten 253–260. – Söhn HDO 53927. – Brühl 253 und 276 756 Der Sturm. Wochenschrift für Kultur und die Künste. Dritter Jahrgang. Nummer 148/149. Herausgeber und Schriftleiter Herwarth Walden. Berlin 1913. Mit zwei Illustrationen nach Ludwig Meidner. G € 150 Exemplar der Sonderausgabe auf besserem Papier. – Mit Beiträgen von Albert Verwey, Paul Zech, Rudolf Leonhard, Guillaume Apollinaire und anderen. Die Illustrationen von Ludwig Meidner zeigen ein Porträt Paul Zechs und eine Bergarbeiterszene. – Außergewöhnlich gut erhalten. . 40,5 : 30,8 cm. Seite [269]–276. – Im Falz mit leichten Läsuren. – Söhn HDO 53929. – Brühl 254 757 Der Sturm. Wochenschrift für Kultur und die Künste. Dritter Jahrgang, Nummer 150/151. Herausgeber und Schriftleiter Herwarth Walden. Berlin 1913. Mit fünf Illustrationen nach André Rouveyre. G € 150 Exemplar der Sonderausgabe auf besserem Papier. – Diese Ausgabe betitelt »Für Kandinsky«, mit Beiträgen von F. T. Marinetti, Alfred Döblin, Günther Mürr und Guillaume Apollinaire. 86 40,5 : 30,8 cm. Seite [277]–284. – Auf dem Falz leichte Klebespuren. – Söhn HDO 53930. – Brühl 268 87 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts In der seltenen Vorzugsausgabe 758Kriegszeit. Künstlerflugblätter. Herausgegeben von Paul Cassirer und Alfred Gold. Hefte 1–64 [in 63]. Berlin, Paul Cassirer 1914–1916. Mit etwa 240 Lithographien. Hellbrauner Schweinslederband G € 5.000 mit braungeprägter Filetenornamentik und Buntpapiervorsätzen. Im Schuber. Exemplar 6 von 50 der seltenen Vorzugsausgabe C auf Old-Strathmore bzw. Japan, die auf der PAN-Presse des Verlegers Cassirer gedruckt wurde. – Wie andere Kunstzeitschriften der damaligen Zeit widerspiegelt auch »Kriegszeit« die anfänglich allgemeine Kriegsbegeisterung. – Mit Lithographien von Baluschek, Ernst Barlach, Max Beckmann, Erich Büttner, August Gaul, Rudolph Grossmann, Otto Hettner, Willi Jaeckel, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Hans Meid, Max Oppenheimer, Max Slevogt, Karl Walser und vielen anderen. – Gegenüber der Normalausgabe wurden die Titelzeilen geringfügig geändert: Es fehlen der Gemeinnützigkeitshinweis und die Preisangabe, an deren Stelle nun »VorzugsExempl.«, daneben die handschriftliche Exemplarnummer. – Am Ende der jeweils vierten Seite wurde dem gekürzten Druckvermerk ein Hinweis auf die Vorzugsausgabe hinzugefügt. Heft 64 erscheint ohne Hinweis auf die Nachfolgezeitschrift »Der Bildermann«. – In Heft 18/19 wurde der lange Text zur Erscheinungsweise um die Hälfte gekürzt und an dieser Stelle die Lithographie »Artilleriesoldaten« von Karl Walser eingefügt. – In den Heften 51, 56 und 60 wurden einige Lithogaphien gedruckt, die in der Normalsausgabe nicht bzw. dort erst in Heft 64/65 gedruckt wurden. – Das Heft 64 erschien nicht mehr als Doppelnummer und enthält nur vier statt acht Graphiken. – Absolut vollständiges, sehr gut erhaltenes Exemplar. 48,7 : 33,0 cm. – Einband mit leichter Schleierbildung auf dem Leder. Söhn HDOG 134. – Feilchenfeldt/Brandis Z3. – Beckmann (1): Hofmaier 76 VII a. – Liebermann (21): Schiefler 173-180 und 182-194. – Kollwitz (1): vgl. Knesebeck 132 II (kennt die Vorzugsausgabe C nicht). – Barlach (11): Laur 14–24. – Jaeckel (6): Stilijanov-Nedo 61–66. – Meid (5): Jentsch 214, 215 II, 216b, 217 u. 218. – Slevogt (2): Söhn 21 und 22 759 Die Aktion. Wochenschrift für Politik. Literatur, Kunst. Herausgegeben von Franz Pfemfert. 51 Hefte der Jahrgänge VIII bis XIV. Berlin 1918–1924. Mit zahlreichen Holzschnitten verschiedener Künstler. Illustrierte Originalumschläge. G € 800 Jahrgang: VIII/1918: Heft 9/10, 27/28/, 35/36 (Sonderheft J. v. Hulewicz), 49–52. – IX/1919: Heft 8–11, 19, 23/24, 28, 29, 32–36 und 43/44. – X/1920: Heft 9/10, 13/14, 23/24, 27–30, 33/34, 37/38, 43/44, 47–50. – Jahrgang XI/1921: Heft 15/16, 19/20, 23–32 und 43/44. – XII/1922: Heft 3/4, 7/8, 11–16, 23/24, 31–34, 37/38 und 47/48. – XIII/1923: Heft 3–5, 7, 8 und 20. – XIV/1924: Heft 2, 3 und 13/14. – Mit Texten und Bildbeiträgen von Max Herrmann-Neiße, Conrad Felixmüller, F. M. Jansen, Erich Mühsam, Rudolf Rocker, Frans Masereel, Carl Sternheim, Han Ryner, Arthur Holitscher, Heinrich Vogeler, Franz Mehring und vielen anderen. 29,5 : 22,0 cm. – Wie meist papierbedingt etwas gebräunt, gelegentliche, kleine Randläsuren, einzelne Hefte stellenweise fleckig. – Insgesamt aber gute Exemplare. Diesch 2841. – Söhn HDOG IV, 40805ff Alle 758 760 Der Leierkastenmann. Volkslieder der Gegenwart. Aus dem Munde des Volkes gesammelt und hier zum ersten Mal veröffentlicht von Klabund [Alfred G. H. Henschke]. Mit 10 kolorierten Holzschnitten von Szafranski. Berlin, Erich Reiß 1917. Mit zehn kolorierten Holzschnitten, einer signiert. Originalhalblederband mit kolorierter Deckelillustration und vergoldetem Rückentitel. Mit Originalschutzumschlag und im Originalschuber. € 150 Exemplar 65 von 100 (150?) der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Bütten. Die beiden Angaben über die Auflagenhöhe im Buch widersprechen sich. – Frontispiz-Holzschnitt vom Künstler signiert. 23,2 : 18,5 cm. 39, [1] Seiten, 10 Holzschnitte. – Bezugspapier der deckel minimal fleckig. Raabe/Hannich–Bode 158.55 88 759 760 89 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 761Genius. Bilder und Aufsätze zu alter und neuer Kunst. Herausgegeben von Hans Mardersteig und Carl Georg Heise. [Zweites Jahr]. Erstes [und] Zweites Buch. München, Kurt Wolff 1920. Mit fünf Originalgraphiken und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen, montiert im Text und auf acht € 300 Tafeln. Originalleinenband. Vollständiger zweiter Jahrgang der wichtigen Kulturzeitschrift. – Mit je einem Holzschnitt von Erich Heckel (Mädchenkopf, Dube 264), Frans Masereel (Business-man, Ritter D b 4), Max Kaus und André Rouveyre sowie einer Lithographie von Georg Ehrlich. Vermutlich wurden auch die sechs Masereel-Holzschnitte aus »Mein Stundenbuch« und »Die Sonne« in dem Artikel von Henry van de Velde über den Künstler von den Originalstöcken gedruckt. Auch die Holzschnittfolge von Henry van de Veldes Tochter Nele über einen Besuch bei »Kirchner auf der Staffelalp« sind ganz offensichtlich Originalabdrucke. – Mit Beiträgen namhafter Kunsthistoriker und literarischer Autoren, die man durch eine opulente Bildausstattung zu unterstreichen suchte. Dichtungen von Alfred Mombert, Alfred Brust, Anatole France, Kurt Hiller, Georg Heym (Nachgelassene Gedichte, mit einem Vorwort von Kurt Pinthus) und anderen. – Insgesamt schönes Exemplar. 34,5 : 26,0 cm. VIII, 332 Seiten, 5 Originalgraphiken, 8 Tafeln. – Einband und Titelblatt stammen von Jahrgang I. – Buchschnitt und vorderer Vorsatz leicht stockfleckig. Söhn HDOG I, 12003 und 12004. – Jentsch 72. – Raabe, Zeitschriften 74 762Genius. Bilder und Aufsätze zu alter und neuer Kunst. Herausgegeben von Hans Mardersteig und Carl Georg Heise. [Drittes Jahr]. Erstes [und] Zweites Buch. München, Kurt Wolff 1921. Mit fünf Originalgraphiken und zahlreichen teils farbigen Abbildungen, montiert im Text und auf acht Tafeln. Originalleinenband. € 300 Dritter und letzter Jahrgang der bedeutenden Zeitschrift. – Mit einem Holzschnitt von Karl Schmidt-Rottluff (Lesender Mann, Schapire 274) und je einer Lithographie von Edwin Scharff, Alexander Archipenko, Carl Hofer und Alexander Kanoldt. – Mit enormer inhaltlicher Bandbreite: Beiträge zu verschiedenen Künstlern und Kunstrichtungen von Pinder, Sauerlandt, Brinckmann, Redslob, Ahlers-Hestermann, Friedländer und Fraenger und Dichtungen von Loerke, Wolfenstein, Schickele, Kafka und Hesse. – Insgesamt schönes Exemplar. 761 762 34,5 : 26,5 cm. VIII, 354 Seiten (paginiert 356), 5 Originalgraphiken, 8 Tafeln. – Einband und Titelblatt von Jahrgang II. – Buchschnitt und vereinzelte Ränder leicht stockfleckig. Söhn HDOG I, 12005 und 12006. – Jentsch 72. – Raabe, Zeitschriften 74 763 Sturm – Zwei Einladungskarten zu Kunstausstellungen »Der Sturm«. Farbige Lithographie € 400 bzw. Buchdruck. 1924. Beide 1924, beide 10,5 : 15,8 cm. I. Kunstausstellung Oktober 1924. [Laszlo] Peri und Nell Walden und Ludwig Hilbersheimer. Rückseite leer. Minimal angestaubt. – II. Kunstausstellung Januar 1925. Walter Dexel. [Margarita] Scheinesson. Gesamtschau. Wohl von Dexel gestaltet und auf gelben Karton gedruckt. Rückseitig mit Auflistung der Sturmabende im Januar 1925, mit handschriftlicher Änderung. 764 Kandinsky 1901–1913. Berlin, Der Sturm [1913]. Mit 64 Tafeln nach Gemälden und einem Porträt. Blaue Originalbroschur; Titel und Titelvignette goldgeprägt. € 300 Erste Ausgabe der »bedeutenden frühen Monographie mit einem Überblick über das gemalte Werk von der figurativen Frühzeit bis zu den abstrakten Eruptionen von 1911–1913. Im Anhang die beiden wichtigen Schriften des Künstlers ›Rückblicke‹ und ›Notizen‹« (Hans Bolliger). – Das Widmungsgedicht stammt von Albert Verwey. 764 763 24,2 : 27,0 cm. 67, [1] Blätter, XXXXI, [1] Seiten. – Umschlagränder mit kleinen Knickfalten, am Rücken mit zwei Einrissen. – Die ersten 10 Blätter unten mit winzigem Eckknick. Dokumentations-Bibliothek I, 128 (»Von größter Seltenheit«) und VI, 551 90 91 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 766 Rudolf Leonhard. Die Landschaft (des Malers) Franz Marc. Eigenhändiges Gedichtmanuskript mit Unterschrift. Eigenhändige Korrektur und Anmerkung von René Schickele. Ohne Ort und Jahr [Berlin 1915/1916?]. Eine Seite. 27,7 : 21,8 cm. € 750 Mit violetter Tinte und in der kalligraphisch so schönen Handschrift des Dichters Rudolf Leonhard (1889–1953) geschrieben. – »Wie trieb ich unbehelligt […]«, fünf Strophen, 19 Verse, Überschrift und Signatur. – Mit der editorischen Notiz des Herausgebers der Zeitschrift »W.B. Februar Glossen« und der Ergänzung des Titels um »des Malers«, das Genitiv-s beim Namen des Malers gestrichen. – Erstdruck unter dem von Schickele ergänzten Titel 1916 in »Die Weißen Blätter« (Jahrgang III, Heft 2, Seite 246). Zwei horizontale Einrisse hinterlegt. 766 765 765 Der Blaue Reiter. Herausgeber: Kandinsky [und] Franz Marc. Zweite Auflage. München, R. Piper 1914. Mit 43 Tafeln, davon vier koloriert, 98 Abbildungen, drei Musikbeilagen und acht Initialen € 1.800 bzw. Vignetten. Farbig illustrierter Originalleinenband. Zweite Auflage, nun mit dem Vorwort der Herausgeber. – Eins von 1000 Exemplaren. – Der berühmte Almanach, namensgebend für die Künstlergruppe, hat die Auffassungen zur modernen Kunst wie kaum eine andere Publikation des 20. Jahrhunderts beeinflusst. Beide Auflagen waren Hugo von Tschudi, dem 1911 verstorbenen Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, gewidmet. – Für die vier Tafeln in leuchtendem Pochoirkolorit wählten die Herausgeber je eine eigenes Aquarell (Kandinskys »Entwurf zu Komposition 4« und Marcs »Pferde« – diese gegenüber der Erstausgabe verändert) sowie zwei volkskünstlerische Motive aus. Für den Einband schuf Wassily Kandinsky den berühmten Holzschnitt, hier in der endgültigen Fassung in drei Farben. Rücken und Hinterdeckel zieren zwei Klischeedrucke nach Tuschzeichnungen Kandinskys. – Textbeiträge lieferten neben den Herausgebern auch August Macke, Arnold Schönberg, David Durljuk und andere, die Illustrationen stammen von Arp, Kandinsky, Marc, Kirchner, Heckel, Nolde, Pechstein, Kubin, Klee u. v. a., die Musikbeilagen von Arnold Schönberg, Alban Berg u. Anton von Webern. Zu Unrecht selten erwähnt werden die von Franz Marc und Hans Arp entworfenen Initialen. – Schönes Exemplar. 92 29,5 : 22,5 cm. [10], 140 Seiten, 40 Tafeln, 5 Blätter Musiknoten. – Minimal berieben. – Vortitelblatt am Oberrand 2,5 cm beschnitten. – Vereinzelt leicht stockfleckig, vereinzelte Anstreichungen mit Farbstift. Erstes Seidenvorblatt geknittert. Riedel/Hohberg 105 und Bücher 9. – Roethel 141 III (von III), Anhang V, 12–14 und Seite 450. – Jentsch 5. – Garvey 139 Beide 765 93 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 767 Wassily Kandinsky. [Herausgegeben] von Hugo Zehder unter autorisierter Benutzung der russischen Selbstbiographie. Dresden, Rudolf Kaemmerer 1920. Mit einer montierten farbigen blattgroßen Abbildung, zehn Tafeln, davon eine farbig, und einer Textabbildung. Illustrierter € 200 Originalpappband. Künstler der Gegenwart 1. – Erste Ausgabe der »seltenen frühen Monographie« (Dokumentations-Bibliothek). – Die Farbtafel zeigt die »Träumerische Improvisation« aus der Sammlung Ida Bienert, Dresden. – Dazu: Will Grohmann. Wassily Kandinsky. Deutsche Fassung des Textes aus der Monographie im Verlag »Cahiers d’Art«, Paris. Privatdruck durch die Kandinsky-Gesellschaft Braunschweig [1930?]. Originalbroschur, Umschlaggestaltung in Bauhaus-Typographie. 25,4 : 19,4 cm. [8], 53, [1] Seiten, [7] Blätter. – Rücken stark, Ränder leicht gebräunt, Hintergelenk angeplatzt. Dokumentations-Bibliothek I, 132 und 131 Anmerkung (Beigabe) 768 Max Bill – Wassily Kandinsky. Dix aquarelles et gouaches reproduites en phototypie en couleurs. Choix et introduction de Max Bill. Version française de Jean-Paul Samson. Basel, Holbein 1949. Zehn auf Tafeln montierte Farbabbildungen, zusammen mit zehn Textblättern lose in Originalkartonhülle. – Widmungsexemplar. G € 800 Erste Ausgabe der von Max Bill gestalteten Publikation. – Mit eigenhändiger Widmung von Max Bill an Henry van de Velde auf Vorsatz: »á mon vieux ami Henry van de Velde. Noël 1949«. – Hinterer Innendeckel mit eigenhändigem Besitzvermerk der Textilkünstlerin Elsi Giauque. – Sehr schönes Exemplar. Beide 769 770 39,0 : 29,5 cm. 10 Tafeln, [10] Blätter. – Vereinzelte Stockflecken an den Rändern. 769 Max Beckmann – Curt Glaser, Julius Meier-Graefe, Wilhelm Fraenger und Wilhelm Hausenstein. Max Beckmann. München, R. Piper 1924. Mit einer Radierung, 52 Tafeln und 16 Abbildungen. Originalhalbleinenband mit -schutzumschlag. € 450 Erste Ausgabe. – Mit der Radierung »Bildnis Naila mit aufgestützten Armen und Glas«. – Die frühe Monographie bereits mit einem Katalog wichtiger Gemälde und der Druckgraphik seit 1909. Die schönen Lichtdrucke, jeder mit einem Seidenzwischenblatt mit Bildtitel, entstanden in der Kunstanstalt Ganymed, Berlin. Die Radierung druckte Franz Hanfstaengl, München. Den Einband entwarf Fritz H. Ehmcke. – Der markante und seltene Schutzumschlag nicht ganz frisch, insgesamt aber schönes Exemplar. 31,5 : 24,0 cm. [4], 87, [5] Seiten, 52 Tafeln. – Schutzumschlag mit kleinen Läsuren und am Rücken etwas verfärbt. – Deckelecken minimal bestoßen. – 1 Tafel mit leichter Bräunung von Zeitungsbeilage. Hofmeier 265 B b 770 Max Beckmann – Stephan Lackner. Der Mensch ist kein Haustier. Drama. Mit sieben Originallithographien von Max Beckmann. Paris, Editions Cosmopolites 1937. Mit sieben Lithographien € 450 und einer Titelvignette. Originalbroschur mit Deckelvignette. Erste Ausgabe. – Exemplar der unnummerierten Auflage. – Der unter dem Namen Ernest Gustave Morgenroth 1910 in Paris geborene Autor erwarb 1933 das erste Gemälde des Künstlers. Den Illustrationsauftrag für das 1934 entstandene Stück übernahm Beckmann 1936; nach 1938 wurde er, mittellos im holländischen Exil, von Stephan Lackner finanziell unterstützt. – Sehr schönes Exemplar. 21,7 : 13,7 cm. 111, [1] Seiten, 7 Lithographien. – Je 2 kleine Klebepunkte auf den Innendeckeln. Hofmaier 323-329. – Jentsch 168 771 George Grosz. Ecce homo. Berlin, Malik 1923. Mit 84 Tafeln. Illustrierte Originalbroschur. € 450 Exemplar der Ausgabe D mit 84 Tafeln, gedruckt auf Bütten, in Chromokartonbroschur. – Bei den Tafeln handelt es sich um Offsetdrucke nach Zeichnungen. – »Ecce Homo« ist das erste große Sammelwerk des Künstlers, fertiggestellt wohl Ende 1922 und um den Jahreswechsel ausgeliefert. – 1923 wurden Grosz und seine Verleger vorm Berliner Landgericht angeklagt, »unzüchtige Abbildungen und Darstellungen feilgehalten […] zu haben«, 23 Blätter wurden konfisziert. 767 36,5 : 26,5 cm. [3] Blätter, 84 Tafeln. – Umschlagränder bestoßen, Rücken leicht gebräunt. 94 771 Dückers S I C. – Hermann 155. – Lang, Expressionismus 38 95 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 772 772 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 773 George Grosz – Heinrich Mann. Kobes. Mit zehn Lithographien von George Grosz. Berlin, Propyläen 1925. Mit zehn blattgroßen Illustrationen nach Zeichnungen. Gelber Originalleinenband mit rotgeprägten Titeln. € 250 Erste Ausgabe. – »Heinrich Manns Novelle vom Intrigenspiel in der Zentrale eines Großkonzerns, dem Kobes vorsteht, spielt auf die Machtstellung des rheinischen Industriellen Hugo Stinnes an, dessen bärtige Physiognomie in einigen Darstellungen deutlich zu identifizieren ist.« (Dückers). – Schönes Exemplar. 774 775 28,0 : 22,8 cm. [4], 71, [1] Seiten. – Exlibris. Zenker 44. – Dückers B III. – Lang, Grosz 45 773 Erich Heckel. Graphik der Gegenwart Band 1. Berlin, Euphorion Verlag 1931. Mit HolzschnittFrontispiz und -Vignette, zwei farbigen Holzschnitt-Vorsätzen und farbigem Einbandholzschnitt sowie 48 Abbildungen. Originalpappband. G € 300 Erste Ausgabe der ersten Monographie. – Es wurden, unter Beteiligung des Künstlers, Arbeiten aus den Jahren 1907 bis 1928 ausgewählt, mit denen »eine kontinuierliche Entwicklung seiner Graphik vom Anbeginn seines Schaffens« gezeigt werden konnte (Jentsch). – Die beiden bekannten Farbholzschnitte »Zirkus« und »Tanzende Matrosen« wurden für die Vorsätze verwendet, die Werkstattszene und Künstlerporträt mit dem Holzschneidemesser für den Einband, die Schwimmbadszene »Stadion« als Frontispiz. Ferner eine Vignette mit dem Monogramm »EH«. – Mit Kurzbiographie und Literaturverzeichnis. 24,0 : 15,0 cm. [60] Seiten. – Einband gebräunt. Gelenke brüchig. – Vortitelblatt mit Besitzvermerk. 30,5 : 24,5 cm. [4], 47, [5] Seiten, 10 Lithographien. – Seide an den Deckelkanten minimal durchgerieben, Leim etwas durchschlagend, sonst sehr schön. – Kassette mit Lagerungsspuren. Jentsch 166. – Dube 348–352 Hayn/Gotendorf IX, 600. – Josch C 5. – Lang, Expressionismus 144 774 Richard Janthur – Pantschatantra. Fabeln aus dem indischen Liebesleben. Lithographien von Richard Janthur. Berlin, Fritz Gurlitt 1919. Mit zehn farbigen Lithographien und Buchschmuck. Originalhalbpergamentband mit rosa Seidenbezügen und Pergamentschließen; Rückentitel und Deckelvignette goldgeprägt. In der Originalkassette. € 250 96 Kalligraphie lithographiert. – Alle Lithographien wurden auf der Gurlitt-Presse gedruckt. – Die neunbändige Reihe »erotischer Privatdrucke mit Originalgraphik« besprach ein zeitgenössischer Kritiker 1920 so: »Der Venuswagen hat kräftige Gewürze, saftige Kräuter aus Abendland und Morgenland geladen, Künstler mit Namen geben die Zukost, Herr Alfred Richard Meyer führt die Zügel. Erotik zieht – Erotik zieht besser denn je. Heia, – wird das eine Fahrt werden! […] Ein Teil der Bilder ist ›massiv‹, ganz im Sinne des Pornobibliophilen […] gepfefferte Kost […]« (Die Bücherstube, Band I, Heft 2, Seite 71f.). Der Venuswagen. Erste Folge, Bd. III. – Exemplar 255 von 700. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Bütten. – Außer den schönen in Schwarz und je zwei aquarellartigen Farben gedruckten Lithographien zeichnete der Expressionist Richard Janthur zur Einleitung und jedem der zehn Texte eine Kopfvignette und eine Initiale. Auch der Doppeltitel wurde wohl nach seiner 775 Richard Janthur – Prosper Mérimée. Tamango. Illustrationen von R. Janthur. Berlin, Franz Schneider 1922. Mit sieben monogrammierten Lithographien. Originalhalblederband; Rückentitel und Deckelillustration bzw. -vignette goldgeprägt (H. Sperling, Leipzig). € 400 Luxusgraphik Schneider, Band 1. – Exemplar 108 von 200. – Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf handgeschöpftem, unbeschnittenen Zandersbütten. – Auch den Einbandentwurf und die Initiale (und wohl auch den kalligraphischen Titel) zeichnete Richard Janthur. – Schönes Exemplar. 29,2 : 19,8 cm. 27, [1] Seiten. – Rücken minimal berieben. Lang, Expressionismus 153. – Sennewald 22, 4 97 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 778 Emil Nolde. Neuguinea 1913 und 1914. – Heimkehr, Weltkrieg, Heimat. 1914 bis 1921. [Selbstverlag des Verfassers, um 1941]. Zwei Bände. Mit zusammen 91 montierten Abbildungen in Lichtdruck. Schlichte, unbedruckter Originalumschläge mit Kordelheftung. G € 3.000 Hektographiertes Typoskript, von Ada Nolde nur für einen kleinen Kreis von Freunden und Bekannten hergestellt. – Erinnerungen an die »Medizinisch-demographische Deutsch-GuineaExpedition«, an der das Ehepaar Nolde auf Einladung des Berliner Reichskolonialamtes teilnahm, sowie die darauf folgenden Kriegsjahre in der Nordfriesischen Heimat. – Nolde verfasste die Aufzeichnungen bereits 1936, eine Veröffentlichung war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon ausgeschlossen. Als seine Frau das Manuskript 1941 mit der Schreibmaschine schrieb und in etwa 40 vervielfältigten Exemplaren an Freunde und Bekannte verschickte, handelte sich das Ehepaar Ärger mit den offiziellen Stellen ein, die Nolde bereits mit Malverbot belegt hatten. – Besonders interessant ist die seltene Urfassung, da sie von Nolde im Nachhinein noch überarbeitet wurde und an zahlreichen Stellen von den später gedruckten Lebenserinnerungen abweicht. Besonders reizvoll ist die großzügige Bebilderung mit eingeklebten Reproduktionen von Aquarellen und Zeichnungen Noldes. – Aus dem Nachlass des Schweizer Rechtshistorikers Hans Fehr (1874– 1961), der bereits in jungen Jahren mit Emil Nolde befreundet war, als dieser sich noch in St. Gallen aufhielt. Der Jurastudent nahm Zeichenunterricht bei Nolde, eine lange, intensive Freundschaft verband die beiden. Gerade in den Jahren des Malverbots unterstützte Fehr den Künstler. Nach Noldes Tod 1956 veröffentlichte Hans Fehr seine Nolde-Biographie. 33,0 : 22,3 cm. 119; [3],120–241 [recte: 225] einseitig bedruckte Blätter. – Umschläge mit Einrissen und Randläsuren. Alle 777 776 Walther Klemm – Gustave Flaubert. Die Sage von St. Julian dem Gastfreien. Holzschnitte von Walther Klemm. Weimar, Martin Biewald [1923]. Mit acht kolorierten und signierten blattgroßen Holzschnitten. Originalhalbpergamentband mit kolorierter Holzschnitt-Deckelvignette. € 200 Exemplar 107 von 150 (Gesamtauflage 165). – Auf blütemweißen Japanbütten »Zonen Van Geldern« und wie die Vorzugsexemplare koloriert und signiert. – Tadellos schönes Exemplar aus dem Nachlass von Otto Dorfner, Weimar. – Die Einbände der 15 Vorzugsexemplare fertigte Anny Wottitz, es kann vermutet werden, dass die 150 Halbpergamentbände in der Werkstatt Dorfner entstanden. – Der Weimarer Verleger Martin Biewald übernahm auch die Auslieferung für Publikationen des Utopia-Verlags. – Erste Ausgabe der Übersetzung von Bruno Maria Adler; die sechste seit der ersten deutschen Fassung von Ernst Hardt (1912). Der Text wurde in diesen Jahren auch von Max Kaus und Max Unold illustriert. 24,3 : 17,0 cm. [70!] Seiten. – Das Pergament des Rückens mit kleinen geblichen Flecken. Rodenberg 166, Anm. 8. – Sennewald 23, 4. – Katalog Lindenau-Museum 1990–1997 (datiert 1928). – Fromm III, 9317 777 Emil Nolde – [Verlagsankündigung zu] Emil Nolde. Das graphische Werk 1910–1925. Berlin, Euphorion [1927]. Mit drei Holzschnitten von Emil Nolde. Gefaltetes Doppelblatt. € 500 Seltener Verlagsprospekt, erschienen in einer Auflage von nur 70 Exemplaren anlässlich der Veröffentlichung des zweiten Bandes von Schieflers Werkverzeichnis. – Enthält die Holzschnitte: Mann und Junges Mädchen. 1925 (15,8 : 11,0 cm). – Gehöft mit Regenwolke. 1924 (4,8 : 10,7 cm). – Tänzer und Flötenspieler. 1910 (5,2 : 10,6 cm). 25,0 : 19,3 cm. [4] Seiten. – Insgesamt leicht stockfleckig. Erste Seite mit kleinen Druckspuren am Rand. 98 Schiefler/Mosel II, 63/II, 180/II und 188/III 778 99 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 782 Magnus Zeller – Arthur Holitscher. Ekstatische Geschichten. Mit Steinzeichnungen von Magnus Zeller. Berlin, Hans Heinrich Tillgner 1923. Mit sieben Lithographien, davon sechs blattgroß und signiert. Schwarzer Saffianlederband mit Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergol€ 500 dung. Das Prisma, Band 11. – Erste Ausgabe. – Exemplar 43 von 100 der Vorzugsausgabe, darüber hinaus erschienen ungefähr 200 Exemplare der Normalausgabe. – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Druck der Radierungen bei A. Ruckenbrod, Berlin. – Arthur Holitscher (1869–1941) lebte gegen Ende des 19. Jahrhunderts als freier Schriftsteller in Paris, später in München und Berlin. Sein Hauptwerk »Amerika heute und morgen« soll Franz Kafka bei seinem Roman »Amerika« beeinflusst haben. Verfolgt von den Nationalsozialisten emigrierte Holitscher erst nach Frankreich und später in die Schweiz. Magnus Zeller (1888–1972) war Mitglied der Novembergruppe und der Berliner Sezession. – Tadellos schönes Exemplar. 27,1 : 15,2 cm. [2], 58, [6] Seiten. Sennewald 23, 2 und I, 11. – Lang, Expressionismus 377 779 780 783 S[alomon] Friedlaender. Kant für Kinder. Fragelehrbuch zum sittlichen Unterricht. – Tarzaniade. Parodie von Mynona. Hannover, Steegemann bzw. Verlag der Tageblatt-Buchhandlung 1924. Originalbroschuren, eine illustriert. G € 100 Erste Ausgaben. – Widmung in »Tarzaniade«: »Dem Verfasser des ›Kant für Kinder‹ des besten Buches der Erde widmet voller Ehrfurcht dieses Bestienbuch sein alter Ego Mynona«. 779 Hans Siemsen. Das Tigerschiff. Jungensgeschichten. Zehn Radierungen von Renée Sintenis. Frankfurt am Main, Querschnitt-Verlag 1923. Mit zehn signierten Radierungen. Dunkelblauer Originalhalblederband mit rot-goldenem Rückenschild und Kopfgoldschnitt (signiert: Handband Enders Leipzig). € 600 26. Flechtheim Druck. – Exemplar 145 von 250. – Im Druckvermerk von Künstlerin und Verfasser signiert. – Auf Bütten. – Sehr schönes Exemplar. 30,2 : 21,8 cm. 33, [1] Seiten, 10 Radierungen. – Vorsätze minimal stockfleckig, ganz vereinzelte Flecken an wenigen Blatträndern. Rodenberg, Seite 356, 26. – Schauer II, 113. – Lang, Expressionismus 333. - Imprimatur NF V, Seite 112 (Flechtheim) 780 Renée Sintenis – Sappho. Übertragen von Hans Rupé mit 13 Zeichnungen von Renée Sintenis. Berlin, Holle [1936]. Mit dreizehn ganzseitigen Illustrationen. Originalpergamentband mit goldgeprägtem Rückentitel und goldgeprägter Deckelvignette (Entwurf: E. R. Weiß). Im Original€ 400 schuber. 23,0 : 15,3 cm. 92, [4] Seiten. Unbeschnitten. – 19,0 : 12,0 cm. 160 Seiten. Ränder gebräunt. Raabe/Hannich-Bode 217.36 und 14. – Meyer 106 (I) 784 Hans Henny Jahnn. Perrudja. Roman. Berlin, Gustav Kiepenheuer 1929. Originalhalblederbände mit Rückenvergoldung. G € 300 Erste Ausgabe. – Exemplar 51 von 1000 (Gesamtauflage 1020). – Gedruckt im Auftrag der Lichtwark-Stiftung, Hamburg. – Mit »Perrudja« gelang Jahnn der endgültige Durchbruch in die Moderne. Ein in Aussicht gestelltes »zweites Buch, […] von den späten Monaten des Lebens dieses Perrudja« erschien nicht, denn 1933 brach Jahnn diese Fortsetzung zugunsten von »Fluß ohne Ufer« ab. – Abbildung auf Seite 103. 22,5 : 15,5 cm. 431, [1] Seiten; 436, [4] Seiten. – Vergoldung von Band I leicht abgerieben. – Vorsätze minimal stockfleckig. – Exlibris. Raabe/Hannich-Bode 135.7. – Meyer 32 Exemplar XXV von 50 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 4300) in Ganzpergament gebunden. – Im Druckvermerk von der Künstlerin signiert. – Sauberes, gut erhaltenes Exemplar. 21,3 : 16,8 cm. [56] Seiten. – Schuber fleckig. Deckel wie meist etwas aufgebogen. 781 Ottomar Starke – Carl Sternheim. Die drei Erzählungen. Mit vierzehn Lithographien von Ottomar Starke. Leipzig, Kurt Wolff 1916. Mit 14 Lithographien, davon sechs im Text. Schwarzer Originalsaffianlederband mit Fileten-, Titel- und Kopfschnittvergoldung. € 200 Exemplar 95 von 100 der Vorzugsausgabe, gedruckt auf Bütten und nach Entwurf des Künstlers in Leder gebunden. – Erste Ausgabe dieser Sammlung, 6.–8. Tausend der Gesamtauflage: Die drei Erzählungen (Busekow, Napoleon, Schuhlin) erschienen zuvor als Einzelausgaben in »Der jüngste Tag«. – Jede der drei Erzählungen mit einer Kopf- und einer Schlussvignette sowie zwei bis drei großen Lithographien. – Schönes Exemplar. 100 25,8 : 19,3 cm. [8], 106, [2] Seiten, 8 Lithographien. – Ecken minimal, Rücken an den Kapitalen etwas stärker berieben, oberes Kapital zudem leicht bestoßen. Raabe/Hannich-Bode 291.22. – Göbel 270. – Sennewald 16,5 781 782 101 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 785 Hans Henny Jahnn. Spur des dunklen Engels. Drama. Musik von Yngve Jan Trede. Hamburg, Ugrino, und München, Willi Weismann 1952. Mit Musiknoten. Illustrierte Originalbroschur. € 150 Erste Ausgabe. – Exemplar 358 von 550. – Im Druckvermerk von dem jugendlichen Komponisten signiert. – Das Drama bildet die erste Publikation des von Jahnn 1933 gegründeten UgrinoVerlages und war zugleich die Erstveröffentlichung einer Komposition seines musikalisch hochbegabten Patenkinds, des damals 19jährigen Yngve Trede (1933–2010). In den Folgejahren erschienen bei Ugrino weitere seiner Kompositionen. – Die Umschlagillustration zeichnete Edwin Scharff. – Unaufgeschnittenes, quasi verlagsfrisches Exemplar, so sehr selten. 28,2 : 20,0 cm. 175, [5] Seiten. – Umschlag leicht angestaubt, sonst tadellos. Raabe/Hannich-Bode 135.12. – Meyer 9. – Drews, Ugrino 4 786 Franz Kafka. Betrachtung. Zweite Ausgabe. Leipzig, Kurt Wolff [1913/1915]. Hellrote Originalbroschur mit Holzschnitt-Vignette und -bordüre. € 900 Titelauflage der ersten Ausgabe. – 1913 erschien, noch unter dem Verlagsnamen Rowohlt, Kafkas erste Erzählungssammlung, gedruckt in 800 Exemplaren. Etwas mehr als die Hälfte der unverkauften Exemplare wurde 1915 – anlässlich der Verleihung des Fontane-Preises an Kafka – mit einem neuen Titelblatt (»da die Exemplare bisher noch die Firma Ernst Rowohlt tragen«) versehen. – »Auf den Wunsch Kafkas[…] in einem ungewöhnlich großen Schriftgrad (Tertia) gesetzt«, den Kafka Felice gegenüber als »ein wenig übertrieben schön«, in einem Brief an seinen Verleger dann aber vorbehaltlos als »wunderschön« bezeichnete. – Sehr schönes unbeschnittenes Exemplar in der seltenen Originalbroschur. – Ehemals Bibliothek Fritz Löffler, Dresden. Aus 789 786 24,5 : 16,3 cm. [8], 99, [1] Seiten. – Äußerste Umschlagränder und der Rücken minimal geknittert. Einmontiertes neues Titelblatt im Falz mit leichten Leimflecken. Dietz 27. – Raabe/Hannich-B. 146.1. – Göbel 91 787 Franz Kafka – Neue Deutsche Erzähler, herausgegeben von J. Sandmeier. Erster [und] Zweiter Band. Berlin, Furche 1918. Originalhalbpergamentbände mit Goldprägung. – Widmungsexemplar des Herausgebers. € 600 Exemplar 91 von 200 der Vorzugsausgabe auf besserem Papier, in größerem Format und bei Spamer, Leipzig, handgebunden. Ein Teil der Vorzugsausgabe wurde wegen mangelhafter Verarbeitung vernichtet. – Mit Widmung des Herausgebers Julius Sandmeier auf dem Vortitel von Band 1. – Enthält die Erzählung »Schakale und Araber« von Franz Kafka (laut Quellenangabe »noch nicht veröffentlicht«), die kurz zuvor in Max Bubers Monatsschrift »Der Jude« erschienen war. – Ludwig Dietz betont die textkritische Bedeutung dieses Abdrucks, der möglicherweise von Kafka selbst veranlasst wurde. – Die Anthologie enthält, in alphabetischer Folge, Erzählungen von Max Brod, Alfred Döblin, Kasimir Edschmid, Albert Ehrenstein, Hermann Hesse, Heinrich und Thomas Mann, Gustav Meyrink und weiteren 23 Autoren. »Sie zeigen Anerkanntes, wenig Bekanntes und weisen in die Zukunft.« (Vorwort des Herausgebers). – Der Einbandentwurf stammt von F. H. Ehmcke, der auch den Druck überwachte. 789 Walter Serner. Zum blauen Affen. Dreiunddreißig hahnebüchene Geschichten. 2.–6. Tausend. Hannover, Paul Steegemann 1923. Illustrierter Originalpappband (Umschlagzeichnung von Henri Toulouse-Lautrec). € 120 Zweite Ausgabe, nun außerhalb der Reihe »Die Silbergäule«. – Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe. – Dazu: W. Serner. Radierung (eines uns unbekannten Künstlers). 1988. 11,8 : 8,8 cm (24,0 : 18,2 cm). Signiert, datiert, betitelt und als »Probe« bezeichnet. Der Künstler hegt offensichtlich für die Person des Dada-Dichters keine sonderliche Sympathie. 18,5 : 12,5 cm. 229 Seiten, 1 Blatt. – Einband etwas fleckig, Gelenke geplatzt. Meyer 102. – Raabe/Hannich-Bode 275.3 787 784 785 17,0 : 12,8 cm. 283, [5]; 280, [8] Seiten. – Eine Ecke von Band 2 bestoßen. Dietz 45/46 788 Oskar Kokoschka. Dramen und Bilder. Mit einer Einleitung von Paul Stefan. Leipzig, Kurt Wolff 1913. Mit 26 Bildtafeln. Originalhalbleinenband im Originalschuber. € 150 Erste Ausgabe der zweiten Veröffentlichung Kokoschkas. – »Hoffnung der Frauen« war in anderer Fassung zuvor in »Der Sturm« (Jahrgang 1, Heft 20) abgedruckt, die beiden folgenden (»Sphinx und Strohmann« und »Schauspiel«) sind Erstdrucke. – Der Tafelteil mit Abbildungen früher Gemälde und Zeichnungen. – Tadellos erhalten. 23,6 : 15,8 cm. [4], 63, [1] Seiten, [1] Blatt, 26 Tafeln. 102 Raabe/Hannich-Bode 166.2. – Göbel 135 103 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 791 793 794 795 790 790 Ernst Toller. Drei Erstausgaben. 1921–1930. Originaleinbände. € 200 Masse Mensch. Ein Stück aus der sozialen Revolution des 20. Jahrhunderts. Potsdam, Gustav Kiepenheuer 1921. Rot-weißer Pappband. – Justiz. Erlebnisse. Berlin, E. Laubsche Verlagsbuchhandlung 1927. Roter Leinenband. – Feuer aus den Kesseln. Historisches Schauspiel. Anhang: Historische Dokumente. Berlin, Gustav Kiepenheuer 1930. Rot-gelbe Broschur. – Einbandentwurf zu III von Georg Salter (Holstein 153). Alle ca. 19 : 12,5 cm. – Einband von I etwas stockig, Umschlag von III minimal fleckig. Raabe/Hannich-Bode 303.4, 13 und 16 793 Heinrich Vogeler. Kosmisches Werden und menschliche Erfüllung. Hamburg, Kommunistischer Kulturverlag der Kopf- und Handarbeiter Deutschlands - Anton Willaschek 1921. Illustrierte Originalbroschur. – Widmungsexemplar. € 300 Erste Ausgabe, eins der nicht vom Konrad Hanf Verlag übernommenen Exemplare. – Titelblatt mit eigenhändiger Widmung »Raphael E. Liesegang in Verehrung gewidmet | H Vogeler«. – Hinterer Innendeckel mit eingeklebtem Ausschnitt eines Umschlags, von Vogeler an Liesegang adressiert. – Der Fototechniker Raphael Liesegang (1869–1947) war nach Verkauf der väterlichen Firma für Fotopapiere in Frankfurt als Pharmakologe tätig. 22,3 : 14,5 cm. 14, [2] Seiten. – Etwas berieben, fleckig und geknickt. – Neteler 309. – Raabe/Hannich-Bode 319.12 791 Heinrich Vogeler. Vier Erstausgaben im Steegemann Verlag. Hannover, Paul Steegemann 1919–1920. Illustrierte Originalbroschuren. € 250 Alle in der Reihe »Die Silbergäule« erschienen, als deren Bände 12, 19, 36 und 54, und alle bei Steegemann verlegten Vogeler-Titel. – I. Expressionismus der Liebe. Veränderte Fassung. 1919. – II. Das neue Leben. Ein kommunistisches Manifest. 1919. – III. Siedlungswesen und Arbeitsschule. 1919. – IV. Proletkult. Kunst und Kultur in der kommunistischen Gesellschaft. 1920. – I erschien 1918 in der ursprünglichen Fassung im Hauschild Verlag, Bremen. – Alle Vorderdeckel mit Ilustration des Künstlers. – Nach seinem Erstling »Dir« (siehe KatNr. 1018) hatte sich Vogeler nach seinem Kriegseinsatz den Arbeiterräten seiner Osterholzer Heimat angeschlossen und versucht, in Worpswede eine kommunistische Kolonie zu gründen. Nur wenige Jahre später reiste er ein erstes Mal in die Sowjetunion, übersiedelte 1931 dorthin und starb 1942 in Kasachstan. – Gut erhaltene vollständige Folge. Ca. 22,5 : 14,5 cm. – Der verstärkte Rückenfalz von II mit kleinen Fehlstellen. 794 Heinrich Vogeler. Friede. Bremen, Angelsachsen-Verlag 1922. Mit einem Vogeler-Porträt nach Severin Janssen sowie zehn Initialen, davon eine wiederholte, und einer Vignette nach Zeichnungen des Verfassers. Originalpappband mit goldgeprägtem Titel mit Vignette. € 200 Erste Ausgabe. – Eins von 300 Exemplaren auf Bütten. – Enthält Betrachtungen Vogelers über Materialismus, Kunst und Wissenschaft, Erziehung, Tod und Gott sowie den Brief an den Kaiser vom Januar 1918 (»Protest des Unteroffiziers Vogeler gegen den Frieden von Brest-Litowsk«), aufgrund dessen Vogeler in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. – Dazu: Peter Kropotkin. Die Eroberung des Brotes. (Wohlstand für alle). Berlin, Syndikalist 1919. Mit einem KropotkinPorträt und 19 figürlichen Initialen von Heinrich Vogeler. Illustrierter Originalpappband. Erste deutsche Ausgabe, übersetzt von Bernhard Kampffmeyer. 23,5 : 14,8 cm. 47, [1] Seiten. – Rücken mit Tuschefleck. – Vorderes Innengelenk gebrochen. Neteler 317. – Raabe/Hannich-Bode 319.13 Neteler 284.2, 290, 291 und 303. – Meyer 22, 23, 24 und 43. – Raabe/Hannich-Bode 319.2 Anmerkung und 5–7 792 Heinrich Vogeler. Die Freiheit der Liebe in der kommunistischen Gesellschaft. Hamburg, Konrad Hanf [1920]. Illustrierte Originalbroschur. € 300 Erste Ausgabe. – Seltene Kleinschrift, die sich einem Thema zuwendet, das für Vogeler bei seinen Bestrebungen, das Zusammenleben in der Künstlerkolonie Worpswede nach kommunistischen Grundsätzen und Idealen zu organisieren, von Bedeutung war. – Dazu zwei weitere Erstausgaben Vogelers: I. Expressionismus. Eine Zeitstudie. Hamburg, Henry Hoym [1920]. Wurde später vom Hanf Verlag übernommen. – II. Die Arbeitsschule als Aufbauzelle der klassenlosen menschlichen Gesellschaft. Hamburg, Konrad Hanf 1921. – Ebenfalls illustrierte Originalbroschuren. 18,3 : 13,0 cm. 28, [4] Seiten. – Ränder etwas fleckig. – Vorsatz und Titel mit Besitzerstempel. 104 Neteler 302 sowie 299 und 310. – Raabe/Hannich-Bode 319.9, 11 und 10 795 Heinrich Vogeler – Polizei-Terror gegen Kind und Kunst. Dokumente zur Geschichte der sozialen Republik Deutschland. Bearbeitet von Meta Kraus-Fessel. Herausgegeben von der Roten Hilfe Deutschlands. Berlin, Mopr 1927. Mit einem Titelbild, fünf blattgroßen Abbildungen und zahlreichen Textillustrationen. Originalbroschur mit farbiger Umschlagillustration. € 150 Erste Ausgabe. – Bericht über die Arbeit des Vereins »Rote Hilfe Deutschlands« im Kinderheim im Barkenhoff Worpswede und über den staatlichen Terror gegen das Heim: »Statt unsere Kinderhilfsarbeit zu unterstützen, haben sie ihre mannigfachen Machtmittel eingesetzt, um unsere Arbeit in den Kinderheimen zu unterbinden.« – Die Abbildungen zeigen die von den Behörden beanstandeten Wandgemälde von Heinrich Vogeler im Barkenhoff. Die Illustrationen sind Zeichnungen der Heimkinder. Das drastische Umschlagbild stammt von Heinrich Vogeler. 23,0 : 15,5 cm. X, 78, [6] Seiten, 1 Tafel. - Deckelränder leicht stockfleckig. – Neteler 334 105 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 797 Der Kuckuck. 5. Jahr. Nummer 1 [bis] 28. Wien, Vorwärts 1933. Mit zahlreichen meist fotografi€ 400 schen Abbildungen. Die komplette Folge der von Januar bis Juli 1933 wöchentlich erschienenen Ausgaben der berühmten Arbeiter-Illustrierten für das »Rote Wien«. Insbesondere interessant aufgrund der zahlreichen Artikel und Berichte zur Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland. – Die von Siegfried Weyr und Julius Braunthal konzipierte Zeitschrift erschien von April 1929 bis Februar 1934. 44,7 : 33,7 cm. Zusammen 448 Seiten. – Gelenke angeplatzt. – Wenig gebräunt und stockfleckig, stellenweise Klebereste. 798 Kunst und Propaganda – Große antibolschewistische Schau. Veranstalter: Gauleitung der NSDAP. Durchführungsstelle im Auftrage der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Institut für Deutsche Kultur- und Wirtschaftspropaganda. [Berlin 1937/38?]. Mit zahlreichen, meist ganzseitigen Abbildungen. Originalbroschur. G € 200 Führer durch die Schau »Der Bolschewismus«. – Ähnlich der diffamierenden Ausstellung »Entartete Kunst« wurde vom Reichspropagandaministerium die anti-sowjetische Ausstellung organisiert, die den Einfluss des »Judo-Bolschewismus« zeigen sollte. »Deutschland hat […] die Macht des Juden gebrochen und den Bolschewismus ausgerottet«. – Selten. 14,4 : 20,4 cm. [32] Seiten. – Mit durchgehender, senkrechter Knickspur. Im Falz etwas eingerissen, Rückendeckel gebräunt. 799 John Heartfield – »Und sie bewegt sich doch«. Freie deutsche Dichtung. Vorwort: Professor Oskar Kokoschka. London, »Freie deutsche Jugend« 1943. Originalbroschur mit illustriertem Vorderdeckel nach einer Fotomontage von John Heartfield und Originalumschlag. € 300 Beide 796 796Reichstags-Rommé. 33 Spielkarten. Offsetdrucke, aufgezogen auf Karton. 1930. 6,8 : 4,8 cm. € 750 Originelles Kartenspiel, das die im Reichstag vertretenen Parteien und deren führende Abgeordnete karikiert. Die Zeichnungen stammen von Martin Koser (1903–1971), die Texte von Erich Kästner. – Die Anzahl der Spielkarten der jeweiligen Parteien repräsentiert ungefähr die Sitzverteilung im Parlament: SPD: Acht Karten (Scheidemann, Severing, Breitscheid u. a.). – NSDAP: Sechs Karten (Hitler, Goeebels, Frick u. a.). – KPD: Vier Karten (Thälmann, Pieck u. a.). – Zentrum: Vier Karten (Brüning u. a.). – DVP: Zwei Karten (Curtius u. a.). – DNVP: Zwei Karten (Hugenberg u. a.). – Je eine Karte für Christlich Soziale, Wirtschaftspartei, Staatspartei, Bayrische Volkspartei, Landvolk sowie weitere Splitterparteien. – Parteiführer sind mit einem »F« markiert. Hitler ist in seiner Funktion als Parteivorsitzender der NSDAP vertreten, auch wenn er kein Mitglied des Reichstags war. – Als 33. Karte der Joker »Das Kapital« mit dem Spruch »Das herrlichste Parteiprogramm steht schließlich doch vorm Gelde stramm«. – Auch alle anderen Karten am Ober- und Unterrand mit einem Spruch von Erich Kästner zum jeweils karikierten Abgeordneten: Goebbels »Sie heben ihre Hand zum Gruß und sind auch sonst etwas konfus«, Neumann (KPD) »Inzwischen aber hassen sie die Sozialdemokratie«, Hugenberg »Und wenn es regnet, heißt es gleich: das gab es nicht im Kaiserreich«. – Abgedruckt wurden die Karten im Dezemberheft 1930 der Satirezeitschrift »UHU« auf den Seiten 48ff., dort mit Untertitel »Jeder sein eigener Diktator. Ein lustiges Kartenspiel für ernste Zeiten«. – Wie ernst die Zeiten noch werden würden, ahnte selbst Erich Kästner damals noch nicht – Trotz der damals großen Auflage der Zeitschrift ist das »Reichstagsrommé« – zumal in Kartenform – heute sehr selten. Wir danken Frau Dr. Annette Köger vom Spielkartenmuseum Leinfelden-Echterdingen für die Weitergabe des entscheidenden Hinweises 106 Meist etwas berieben, insgesamt aber gut erhalten. Erste Ausgabe dieser seltenen Exil-Anthologie. – Die Umschlagillustration mit Adolf Hitler als Affe, der mit bluttriefendem Schwert auf einer Weltkugel hockt, gehört zu den berühmtesten Fotomontagen Heartfields. Der schlichte und häufig fehlende Schutzumschlag sollte als Tarnung des provokanten Inhalts dienen. – Mit Beiträgen von Max Herrmann-Neisse, Bertolt Brecht, Johannes R. Becher, Wieland Herzfelde, Erich Weinert, Max Zimmering und anderen. – Sehr schönes Exemplar. 18,5 : 12,3 cm. 64 Seiten. – Schutzumschlag an den Rändern leicht gebräunt, vordere Umschlagklappe abgerissen und lose beiliegend. Bartsch 200 797 799 107 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 801Futurismo. Dirretore: Mino Somenzi. An. I, No. 2, 4, 5, 6, 7, 10. Rom 1932. Sechs Hefte, mit zahl€ 450 reichen Abbildungen. Sechs Nummern des ersten Jahrgangs. – Die als »libro-giornale« im Sommer 1932 auf Initiative von F. T. Marinetti gegründete kurzlebige Zeitschrift erschien zuerst halbmonatlich, später wöchentlich. – Die wichtige Zeitung war das Sprachrohr der italienischen Futuristen und veröffentliche Text- und Bildbeiträge aller namhaften Vertreter dieser Kunstbewegung, so von Marinetti, Bontempelli, Bragaglia, Depero, Prampolini, Somenzi und vielen anderen. – Mehrere Beiträge zum Verhältnis der Futuristen zur faschistischen Bewegung, Heft 5 mit dem »Manifesto futurista contro la crisi economica«. – Eingehend wird die Auseinandersetzung zwischen Marinetti und Somenzi über »Aeropittura« behandelt. – Heft 2 noch mit 16 Seiten, davon acht auf Kunstdruckpapier, die Folgehefte in etwas größerem Format und mit sechs Seiten, davon zwei auf Kunstdruckpapier. – Sehr seltene und wichtige Dokumente der Futuristen und aufschlussreich für deren Beziehung zum italienischen Faschismus. 49,0 : 33,5 bzw. 64,0 : 44,0 cm. – Mit Faltspuren, Ränder leicht gebräunt. – 2 Ausgaben mit Besitzvermerk. Salaris S. 97 802 Fortunato Depero. Abbonamento al periodico mensile illustrato »Dinamo Futurista«. Bestellkarte. Buchdruck. Typographischer Entwurf von Fortunato Depero. 1933. 10,4 : 14,8 cm. € 200 Die vom Bauhaus geprägte »Neue Typographie« hatte auch die italienische Avantgarde erreicht. – Die Zeitschrift »Dinamo futurista« wurde von Depero herausgegeben und gestaltet. – Bestellkarte ausgefüllt und unterschrieben von dem Künstler Luigi Varoli (1889–1958), frankiert und abgestempelt in Cotignola/Ravenna. 801 Futurismus 800 Filippo Tommaso Marinetti. Uccidiamo il chiaro di luna! Mailand, Edizioni Futuriste di »Poesia« 1911. Originalbroschur. € 600 Erste Buchausgabe des zuvor in den Heften 7–9 der Zeitschrift »Poesia« erschienenen Textes. – Tadellos. – Dazu: F. T. Marinetti. La bataille de Tripoli. 16.me mille. Mailand 1912. Originalbroschur. Sogleich nach Erscheinen der Originalausgabe erschien eine französische Übersetzung. – Dazu sieben weitere futuristische Publikationen: I. Bruno G. Sanzin. Marinetti e il Futurismo. Preceduto da una lettera […] di F. T. Marinetti. Trieste, Sanzin 1924. – II. Guglielmo Jannelli / Luciano Nicastro. Il teatro greco di Siracusa ai giovani siciliani! Messina, Edizioni della Balza Futurista 1924. – III. Francesco Orestano. Opera letteraria di Benedetta. Rom 1936. – IV. F. T. Marinetti. Il poema dei Sansepolchristi. Mailand 1939. – V. Bruno G. Sanzin. Benedetta aeropoetessa aeropittrice futurista. Rom, Rassegna Nazionale 1939. – VI. Eugenio Caracciolo. Il poema del tecnicismo del basso sulcis. Rom 1941. – VII. Dina Cucini. Aeropoema futurista delle torri di Siena. Rom 1942. – Alles erste Ausgaben wie bei Salaris beschrieben. 802 21,2 : 15,0 cm. 23, [1] Seiten. – Beigabe I (Sanzin) etwas fleckig, sonst alle sehr gut erhalten. 108 Salaris S. 45 und 46 sowie 64, 42, 112, 53, 65, 27 und 32 800 109 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Dadaismus 803 Tristan Tzara. La première aventure céleste de Mr Antipyrine. Avec des bois gravés et coloriés par Marcel Janco. [Zürich,] Collection Dada 1916. Mit sieben Linolschnitten, davon sechs ganzseitig und zweifarbig. Graue Originalbroschur mit einem achten Linolschnitt auf dem Vorder€ 6.000 deckel. Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Tzaras und zugleich die erste Publikation der Zürcher Dadaisten. – Eins von 500 Exemplaren (Gesamtauflage 510, nur die zehn Vorzugsexemplare wurden koloriert). – Erschienen in der von Tzara herausgebenen »Collection Dada«. – Auf weißem Vergé-Papier, gedruckt bei J. Heuberger, Zürich, dem Drucker sämtlicher Zürcher DadaPublikationen (abgesehen von »Zeltweg«). – Der Name des Titelhelden ist eine Anspielung auf das von Tzara häufig benutzte gleichnamige Medikament. Das Stück wurde 1920 in der Soirée »Manifestation Dada« uraufgeführt. – Enthält auf den Seiten 11 und 13 den Text »Tristan Tzara | Dada est notre intensité; qui érige les baïonnettes sans conséquences la tête sumatrale du bébé allemand […]«, der als erstes Dada-Manifest 1924 in Tzaras »Sept manifestes« erneut abgedruckt wurde. – »Dichtung, Typographie (besonders der in Linoleum geschnittene Titel auf dem Umschlag) und die fremdartig schönen, von Futurismus und Kubismus beeinflussten Illustrationen in Linolschnitt […] sprechen eine völlig neue Sprache und ergeben eine grossartige Einheit von Schrift und Illustration.« (Hans Bolliger). – Insgesamt und besonders auch der empfindliche Umschlag tadellos frisch. 23,3 : 16,5 cm. [16] Seiten. Dada Zürich 81. – Harwood, Tzara 1. – Motherwell/Karpel 414. – Castleman, A Century of Artists Books Seite 176. – Garvey, The Artist & The Book 135. – Bolliger 9, 532 804 Dada – Tristan Tzara. De nos oiseaux. Poèmes. Dessins par Arp. Paris, Editions Kra [1929]. Mit zehn ganzseitigen Illustrationen von Hans Arp. Originalbroschur. – Widmungsexemplar. € 700 Titelauflage der 1923 erschienen ersten Ausgabe. – Mit eigenhändiger Widmung Tzaras für den Pariser Verleger Louis Broder, mit kleiner Zeichnung und datiert »Juin 1947«. – »Dada-Gedichte, interessant gestaltete Typographie, prachtvolle Illustrationen. Selten!« (Dokumentations-Bibliothek). – Bei der Titelauflage wurden Vorsatz-, Titel- und Anzeigenblatt ausgetauscht. – Schönes Exemplar. Beide 803 18,5 : 13,0 cm. 114, [8] Seiten. Harwood 11 (kennt die Ausgabe von 1923 nicht). – Vgl. Skira 2., Giedion/Hagenbach 61, Verkauf Seiten 2, 4 und 34 (jeweils mit Abbildung), Dada global 219, Dokumentations-Bibliothek II, 42 (alle nur EA) Beide 804 110 111 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 807 Kurt Schwitters. Elementar. Die Blume Anna. Die neue Anna Blume. Eine Gedichtsammlung aus den Jahren 1918–1922. Einbecker Politurausgabe. Berlin, Der Sturm [1923]. Illustrierte Originalbroschur. G € 200 Erste Ausgabe. – Auf der letzten Seite »Kurt Schwitters ist der Erfinder von MERZ und i und erkennt neben sich niemand als Merzkünstler oder i-Künstler an.« – Unter anderem mit dem Erstdruck des »i«-Gedichts (»lies: rauf, runter, rauf, Pünktchen drauf«). 22,8 : 15,0 cm. 32 Seiten. – Vorderdeckel und Ränder des Hinterdeckels gebräunt. Minimal fleckig, kleiner Eckknick des Vorderdeckels. Raabe/Hannich-Bode 273.5. – Schmalenbach/Bolliger 4. – Dada global 123 808Manomètre. Écrire a: Émile Malespine. No. 6. Lyon 1924. Mit einem Holzschnitt von László Moholy-Nagy und Illustrationen von Serge Charchoune und Piet Mondrian. Originalbroschur. € 800 Eins der neun erschienenen Hefte der sehr seltenen Dada-Zeitschrift. – Untertitel: Mèlange les langues - enregistre des idées indique la pression sur tous les méridiens est polyglotte et supranational. – Mit Texten des Herausgebers, darunter sein Stück »La Baraque Patétique«, sowie von Pierre Laurent, Gonzales del Valle, César Geoffray, Piet Mondrian und anderen. 22,3 : 17,3 cm. Seiten 93–108. – Ränder leicht gebräunt. Dokumentations-Bibliothek III, 184. – Nicht bei Verkauf und Dada global 809 Marcel Duchamp. Die Schriften. Band 1: Zu Lebzeiten veröffentlichte Texte. Zürich, Regenbogen 1981. Mit zahlreichen Abbildungen und Faksimiles. Originalleinenband. € 100 805 806 805 Het Overzicht. Onder de leiding van Fernant Berckelaers [Michel Seuphor] en Jozef Peeters. Nummer 13. Antwerpen November 1922. Mit vier Originalgraphiken, davon eine im Text, sowie Abbildungen und Musiknoten. Originalbroschur mit Holz- oder Linolschnitt von Josef Peeters auf dem Vorderdeckel. € 1.500 Exemplar 261 von 2000. – Übersetzt, kommentiert und herausgegeben von Serge Stauffer. Gestaltet von Peter Zimmermann. – Der angekündigte Band 2 mit Schriften aus dem Nachlass ist »bisher« nicht erschienen. 38,3 : 29,0 cm. 319, [3] Seiten. Originalausgabe der ebenso seltenen wie legendären flämischen Avantgarde-Zeitschrift. – Ähnlich dem deutschen Pendant »Sturm«, das allerdings ein Jahrzehnt früher startete und langlebiger war, behandelte man Themen aus allen Bereichen der modernen Kunst, Architektur, Literatur und Musik mit Bild- und Originalgraphik-Beigaben. – Hier mit zwei Linolschnitten von Karel Maes, einem von Josef Peeters und einer Lithographie von Francesco Cangiullo (Portret van Marinetti door de Verrassings-Alfabet; vgl. KatNr. 59) sowie Abbildung nach Kunstwerken von Russolo, Depero, Paladini, Huszar und Baldessari. – Mit zahlreichen Anzeigen. – Sehr gut erhalten. 808 32,5 : 24,5 cm. 20 Seiten. Schwarz, Almanacco Dada, Bibl. 112 806 Het Overzicht. Onder de leiding van Fernant Berckelaers [Michel Seuphor] en Jozef Peeters. Nummer 14. Antwerpen Dezember 1922. Mit vier Originalgraphiken, davon eine im Text, und Abbildungen sowie Musiknoten. Rote Originalbroschur mit Linolschnitt von Karel Maes auf dem Vorderdeckel. € 1.500 Originalausgabe. – Mit drei Linolschnitten von Karel Maes, zwei von Paul Joostens sowie Abbildungen nach Kunstwerken von Prosper de Troyer und Jozef Peeters. – Mit Texten von Adolf Behne »De Europeesche Kunstbewegning« (wohl Erstdruck der Übersetzung von Jozef Peeters), Albert Gleizes, P. Verrijken (De fysische hypothese voor de xxe eeuw), Gedichten u. a. m. – Sehr gut erhalten. 32,5 : 24,5 cm. Seiten 21-[36]. – Untere Ecken minimal fleckig, eine Heftklammer verrostet. 112 Schwarz, Almanacco Dada, Bibl. 112 807 113 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Angewandte Kunst, Werbung, Design 810 Werbung – Zigaretten- und Tabak-Reklamemarken. Etwa 700 Reklamemarken. Um 1900. G € 400 Sammlung von etwa 700 Zigaretten- und Tabak Reklamemarken vorwiegend deutscher Firmen. – Die Reklamemarke war als graphisch gestaltetes Werbemittel vor allem in den Jahren zwischen 1890 und dem ersten Weltkrieg in Gebrauch. Oft waren die verwendeten Motive verkleinerte Darstellungen der Plakatwerbung der jeweiligen Firmen. Gleichzeitig reflektierten sie in bemerkenswerter Weise die in dieser Zeit entstehenden neuen Tendenzen in der Gebrauchsgraphik sowie die Vielfalt der zeitgenössischen Kunststile wie Art Déco, Jugendstil, Expressionismus oder Neue Sachlichkeit. Gegen Ende des ersten Weltkriegs wurden die Sammelmarken von den zunehmend beliebter werdenden Zigarettenbildern abgelöst. – Umfangreiche, durchgehend tadellos erhaltene Sammlung. Lose in einem modernen Einsteckalbum. 811 Franz von Stuck. Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden Mai – October 1911. Chromolithographie nach einer Zeichnung. 11,1 : 8,4 cm (13,8 : 9,0 cm). Im Stein signiert. € 400 Gedruckt auf einseitig weiß geleimtem Karton, am Rand »Nach Entwurf v. Franz von Stuck, München« bezeichnet. – Franz von Stucks (1863–1928) »Aufstieg vom armen Müllerssohn, der sein Geld mit graphischen Gelegenheitsarbeiten verdienen mußte, zum ›Malerfürsten‹ Münchens, wird durch die Verleihung des Adelstitels 1906 gekrönt. […] Stuck vertritt die akademische Schule im Jugendstil, mit betont symbolischen Motiven.« (Hofstaetter, S. 162). – Die »Erste offizielle Karte der Internationale[n] Hygiene-Ausstellung Dresden 1911«, gedruckt bei »Chromo/ Iris Louis Glaser, Leipzig«. 812 812 Rechter Seitenrand minimal berieben und angestaubt. – Rückseitig zeitgenössisch beschrieben, mit Poststempel und Resten ehemaliger Anheftung. Aus 810 811 812 Internationale Ausstellung neuer Theatertechnik. Katalog Programm Almanach. Herausgegeben von Friedrich Kiesler. Wien, Würthle & Sohn 1924. Mit zahlreichen Abbildungen. Originalhalbleinenband mit rot-schwarzer Typographik auf dem Vorderdeckel. € 750 Seltene Originalausgabe. – Offizielles Bulletin der im Rahmen des »Musik- und Theaterfestes Wien« unter Mitwirkung der »Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst in Wien« durchgeführten Ausstellung. – Mustergültig nach den Grundsätzen der Bauuhaus-Typographie gestaltet von Friedrich Kiesler (1890–1965). Nach seinem Erfolg mit dem Bühnenbild für Karel Capeks »W.U.R.« 1923 in Berlin kam er in Kontakt mit Künstlern wie Hans Richter, Theo van Doesburg, László Moholy-Nagy und El Lissitzky. In der hier dokumentierten Wiener Ausstellung stellte er mehr als 100 internationale Theaterkonzepte vor. Die gesamte künstlerische Betreuung der Ausstellung wurde ihm übertragen. »Gestalterisch im Sinne des heutigen Ausstellungsdesigns ist wohl der Anfang mit Friedrich Kieslers Installation […] 1924 in Wien getan. […] Der Raum wurde nicht in Kabinen unterteilt, sondern erst durch die offene Wandstruktur in seinen ›energetischen‹ Dimensionen verdeutlicht und im Grunde erst hergestellt – ganz im Sinne des Neuen Bauens« lobt »Das A und O des Bauhauses« und stellt Kieslers Konzeption und damit den hier vorliegenden Katalog in Zusammenhang mit den Schauräumen der Dada-Messe Berlin 1920, El Lissitzkys »Prounen-Raum« und »Raum der Abstrakten« und Rietvelds Ausstellung der Juryfreien in Berlin. – Mit Beiträgen von Ywan Goll, Friedrich Kiesler, Fernand Léger, Marinetti, Kurt Schwitters, Herwarth Walden u. a. Die Abbildungen veranschaulichen Bühnenkonzepte von Kiesler selbst sowie von Ludwig Hirschfeld-Mack, Oskar Schlemmer, Tairow, Mayerhold u. a. – Seltene Einbandvariante, das Signet »MFTW« hier auf dem Vorderdeckel. – Sehr gut erhalten. 22,7 : 16,3 cm. 80 Seiten, [32 Anzeigenseiten], 1 Farbtafel, 3 Seiten der beiden Vorsatzblätter bedruckt. 114 Lang, Konstruktivismus 28 (mit Abb.) – Das A und O des Bauhauses, S. 230, mit Abbildung eines Ausstellungsraumes 115 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Brandt und Wagenfeld; Weberei (G. Muche), u. a. Otte und Stölzl und Töpferei (G. Marcks): Bogler, Lindig u.a. – Typographie und Umschlaggestaltung stammen von László Moholy-Nagy. – Die letzten beiden Abbildungen zeigen das »Versuchswohnhaus« am Weimarer Horn. – Mit Gropius’ programmatischem Text »Grundsätze der Bauhausproduktion« als Einleitung. – Schönes Exemplar mit Besitzvermerk »Heinr. Neuy« (Bauhaus-Schüler 1930–1932), vom Vorbesitzer aus dessen Nachlass erworben. 23,0 : 18,4 cm. 115, [1] Seiten, 4 Farbtafeln. – Rücken etwas berieben. Wingler/Welz S. 563. – Dokumentations-Bibliothek VI, 65 815 Bauhaus – Walter Gropius. Bauhausbauten Dessau. München, Albert Langen 1930. Mit 203 Abbildungen, meist nach Fotografien. Originalbroschur mit farbig illustriertem Originalpergaminumschlag. € 1.000 Bauhausbücher 12. – Erste Ausgabe. – Umfangreiche und reich bebilderte Selbstdarstellung des Dessauer Bauhauses. – 1925 hatte die Einrichtung Weimar verlassen und in Dessau eine neue Heimstatt gefunden. Die dortigen Bauten entstanden nach Entwürfen von Walter Gropius und anderen Bauhausmeistern. – Der seltene Band der Reihe stellt zunächst die Pläne, Entstehung und das fertige Bauhausgebäude vor. Es folgen die Kapitel über die Wohnhäuser der Bauhausmeister, mit Außen- und Innenansichten, die Wohnsiedlung in Dessau-Törten und das von Gropius entworfene Arbeitsamt Dessau. – Unter den Fotograf/inn/en häufig Lucia Moholy und Ise Gropius sowie Erich Consemüller, Herbert Bayer, Walter Peterhans u. a. Einige Seiten mit filmartigen Sequenzen. – Die Typographie und die atemberaubend schöne Umschlaggestaltung stammt wiederum László Moholy-Nagy. »Das Konstruktionsschema der Siedlung Dessau-Törten, 1926, ist wie eine authentische Architekturzeichnung auf Transparentpapier gedruckt und mit der gerade erschienenen ›Futura black‹ beschriftet.« (Das A und O des Bauhauses, S. 135). – Mit dem gelben Korrekturzettel zur Abbildung auf Seite 33. – Sehr schönes Exemplar. Beide 813 813 Staatliches Bauhaus Weimar 1919–1923. Die Herausgabe dieses Werkes besorgte das Staatliche Bauhaus in Weimar und Karl Nierendorf in Köln. Weimar und München, Bauhausverlag [1923]. Mit neun Farblithographien und elf Farbtafeln sowie zahlreichen, meist ganzseitigen Abbildungen. Schwarzer Originalpappband mit Rot-Blau-Prägung des Vorderdeckels. € 2.000 Erste und einzige Ausgabe. – Eins von 2000 Exemplaren in deutscher Sprache, daneben erschienen je 300 in Englisch und Russisch. – Typographie von László Moholy-Nagy, Einbandentwurf von Herbert Bayer. – »Die erste umfassende programmatische Schrift des Bauhauses« (Bolliger) erschien anlässlich der großen Werkschau 1923 und nur wenige Monate vor der politisch bedingten Schließung des Weimarer Hauses und dem Umzug nach Dessau. – Wichtigste Dokumentation mit Beiträgen in Wort und Bild, teils in Farblithographie, zu Idee und Aufbau, zur Formenlehre sowie den Bauten und Werkstätten (Tischlerei, Holz- und Steinbildhauerei, Wandund Glasmalerei, Metallwerkstatt, Töpferei, Weberei und Druckerei, Bühnenwerkstatt) und zur Bauhausarchitektur. – Mit Texten von Walter Gropius, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Gertrud Grunow, Oskar Schlemmer, und László Moholy-Nagy. – Die zahlreichen Abbildungen stellen Arbeiten von Walter Gropius, Ida Kerkovius, Ludwig Hirschfeld-Mack, Marcel Breuer, W. Molnar, Otto Lindig, Max Peiffer-Watenpuhl, Lothar Schreyer, K. Schwerdtfeger, Herbert Bayer, Paul Klee, Gerhard Marcks, László Moholy-Nagy und weiteren Bauhäuslern vor. – Die reinen Textseiten wurden auf chamoisfarbenem Japanbütten gedruckt, die Bildseiten auf Kunstdruckpapier. Mit dem Druck der Farbtafeln und -lithographien und der Herstellung des Einbandes wurde die renommierte Weimarer Druckerei Dietsch & Brückner beauftragt. – Aus dem Nachlass des Dresdner Kunsthistorikers Fritz Löffler (1899–1988). 23,0 : 18,0 cm. 221, [3] Seiten. – Pergaminumschlag mit kaum sichtbar restauriertem Einriss sowie zwei sorgsam ergänzten Randausrissen (Hinterumschlag). Wingler 563, 12. – Das A und O des Bauhauses 172. – Fleischmann 170–173 814 815 24,5 : 25,5 cm. 225, [1] Seiten (alle Tafeln in die Paginierung eingeschlossen). – Bezugspapier an den Gelenken und an der Hinterdeckelkante aufgeplatzt. Hinterdeckel etwas berieben. – Vereinzelte Bleistiftanstreichungen und -anmerkungen (eventuell von Fritz Löffler). Dokumentations-Bibliothek I, 33, V, 23 und VI, 61. – Wingler 562. – Das A und O des Bauhauses 42 mit Abb. 3, 52 und 53. – Fleischmann S. 79ff 814 Bauhaus – Neue Arbeiten der Bauhauswerkstätten. München, Albert Langen 1925. Mit 106 meist ganzseitigen Abbildungen und vier Farbtafeln. Gelb-roter Originalleinenband. € 450 116 Bauhausbücher Band 7. – Bildband mit Arbeiten aus vier Bauhauswerkstätten: Tischlerei (Formmeister: W. Gropius), u. a. von Breuer, Consemüller, Gropius, Albers, Dieckmann, Alma Buscher und J. Hartwig (Bauhausschach); Metallwerkstatt (Formmeister: Moholy-Nagy), u. a. von Marianne 117 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 816 Staatliche Bauhochschule Weimar. Aufbau und Ziel. Weimar, Verlag Staatliche Bauhochschule € 600 1927. Mit zahlreichen Abbildungen. Originalbroschur mit Umschlag. Erste Ausgabe der programmatischen Bestandsaufnahme der Nachfolgeeinrichtung des Bauhauses, das 1925 das konservative Weimar verlassen musste. Konzept und Leitung übernahm Otto Bartning. Im Dezember 1925 hatte Walter Gropius die Modalitäten der Rechtsnachfolge ausgehandelt. – Das Konzept war dem des Bauhauses verwandt, viele Bauhäusler, die nicht nach Dessau umziehen wollten, traten 1926 in die Staatliche Bauhochschule Weimar ein. Zu den ersten Mitarbeitern zählten Ernst Neufert, Otto Lindig, Erich Dieckmann, Wilhelm Wagenfeld und Richard Winkelmayer, ferner Otto Dorfner, Ewald Dülberg und die Weberin Hedwig Heckemann. Bereits 1930 wurde die Hochschule durch den nationalsozialistischen Kultusminister Thüringens Dr. Frick wieder geschlossen. – Die mustergültige Typographie des Heftes stammt von Otto Dorfner. Nach Texten zur Gliederung, den Aufgaben und Arbeitsgebieten der Hochschule werden deren Bauabteilung und Werkstätten (Keramik, Tischlerei, Metall, Baumalerei, Weberei, Bühnengestaltung und Buchbinderei) mit exemplarischen Arbeiten vorgestellt. – Aus dem Besitz von Erwin Hahs (1887– 1970), der dem Bauhaus nahestand und in der Kunstschule Burg Giebichenstein unterrichtete (Besitzvermerk »Hahs« auf dem Vorderdeckel). – Selten. 29,8 : 21,2 cm. 69, [3 leere] Seiten. – Umschlag etwas stockfleckig, Rücken unterlegt und mit einigen Fehlstellen. – Die Vorsatzblätter minimal stockfleckig. – Hintere Umschlaglasche innen geknickt. Bolliger/Holstein 8, 13 818 817 817 Bauhaus – Das Bauhaus Dessau. Ausstellung 21. April – 20. Mai 1929 Gewerbemuseum Basel. Ohne Ort und Jahr. Mit 14 Abbildungen, davon fünf ganzseitig. Originalbroschur mit fotografischen Umschlagillustrationen. € 450 Beide 816 Erste Ausgabe. – Seltener Katalog der ersten umfassenden Bauhaus-Ausstellung im Ausland, die einen repräsentativen Überblick über die Arbeit am Bauhaus unter Hannes Meyer bot. Die Ausstellung war im Anschluss in Breslau, Mannheim und Zürich zu sehen. – Typographische Gestaltung von Walter Funkat und Erich Mende, gedruckt wurde der Katalog in Dessau. – Mit einem Foto von Lux Feininger als Umschlagbild und Abbildungen von Möbeln der ti-Serie, einer KandemNachttischleuchte, einem Bühnenbild von Oskar Schlemmer und einer Plastik von Franz Ehrlich. – Die Texte beschreiben die Abteilungen des Bauhauses und deren Leiter, die Einleitung von Ernst Kállai zur Geschichte und Idee des Bauhauses. – Hinterer Innendeckel mit Werbung für den »Kreis der Freunde des Bauhauses«, zu dem u. a. Peter Behrens, Albert Einstein, Oskar Kokoschka und Arnold Schönberg gehörten, und Anzeigen der Bauhaus-Zeitschrift und -Bücher. – Im Anschluss wurde in Basel eine »Ausstellung der Bauhausmeister« gezeigt. 21,0 : 14,8 cm. [16] Seiten. – Minimal berieben, der Rückenfalz etwas angerisssen. Das A und O des Bauhauses 424. – Vgl. Fleischmann S. 198/199 und S. 327 mit Abbildung des Druckvermerks dieses Kataloges 818Bauhaustapeten. Fünf Musterblätter. Je 35 : 25 cm. € 300 Die Bauhaustapeten entstanden als Folge eines 1929 von der Hannoveraner Tapetenfabrik Rasch veranstalteten Wettbewerbs, bei dem die Bauhaus-Studentin Margaret Camilla Leiteritz (1907–1976) ein Drittel aller ausgelobten Preise gewann. Die »Bauhaustapeten« wurden – neben den »Weimartapeten« (Entwurf: Paul Schultze-Naumburg) und den »Wiener Künstlertapeten« (Entwurf: Josef Hoffmann, Mitbegründer der Wiener Werkstätten) – für Jahrzehnte zu einem Verkaufsschlager der Firma Rasch und von dieser bis weit in die Wirtschaftswunderzeit hinein hergestellt und vertrieben. Für das einzige wirtschaftlich erfolgreiche Produkt der Dessauer Jahre entwarfen Joost Schmidt, Jupp Ernst und andere bedeutende Bauhaus-Graphiker Werbematerialien. 118 Ein Blatt mit kleinem Randeinriss. 119 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 819 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Le Corbusier. Die Farbenklaviaturen. [Musterbuch für die Salubra-Tapeten. Basel 1932]. 62 Tapetenmuster, zwölf Farbskalenblätter, ein Textblatt, zwei Papierschablonen. Blaumarmorierte Originalleinenmappe. € 4.000 Erste Ausgabe. – 1931 hatte Le Corbusier für die Basler Tapetenfirma Salubra eine Kollektion puristischer Farbtapeten entworfen, die er im Vorwort des Musterbuchs als »Ölfarbenanstriche in Rollen« bezeichnet. Die hier vorgestellten Tapeten in meist pastelltonigen Grundfarben ergänzte Le Corbusier um seine »Farbklaviaturen«: Zwölf Tafeln mit je zwei 14stufigen Farbskalen konnten mit Hilfe der beiden beiliegenden Brillen-Schablonen partiell abgedeckt werden, um passende Farbkonstellationen auszuwählen. – Entgegen der heute verbreiteten Vorstellung, dass klassische Architektur zwangsläufig weiße Wände bedeuten müsse, verwendeten Architekten wie die Bauhäusler und De Stijl-Künstler sowie eben auch Le Corbusier vielfach Farben für die Raumgestaltung. Die theoretischen Untersuchungen dazu reichen bis auf Goethes »Farbenlehre« und Philipp Otto Runges »Farbenkugel« zurück und fanden in den Publikationen von Adolf Hoelzel, Johannes Itten und Ludwig Hirschfeld-Mack ihre moderne Interpretation. Schlussendlich mündeten diese theoretischen Ansätze in praktischen Anwendungen wie den »Bauhaustapeten« und der »Salubra-Kollektion«. – Zum Musterbuch: 62 Musterbogen (22,5 : 28,0 cm), rückseitig jeweils mit Aufdruck von Firmennamen, Musternummer und Preisgruppe sowie »Le Corbusier«. Vorgebunden das Textblatt mit den Erklärungen Le Corbusiers und dem Motto Fernand Legers »Für den Menschen ist Farbe so lebensnotwendig wie Wasser und Feuer«. Diese insgesamt 63 Blätter wurden klammergeheftet und mit Leinenrücken auf den Hinterdeckel montiert. – Zwölf Farbskalenblätter (21,5 : 28,0 cm) mit je 28 kleinen Tapetenmustern aufgeklebt in zwei Streifen. Die Blätter auf der Gegenseite viersprachig bezeichnet, z. B. »Mauer«, »Raum«, »Samt« und »buntscheckig«. Auf Leinenfalze montiert, als Block ausklappbar auf den Vorderdeckel montiert. – Zwei Papierschablonen (12,0 : 22,0 cm), lose in Einstecktasche auf dem Vorderdeckel. – Mappe: Vorderdeckel mit Titel »Salubra | Le Corbusier«, Rückentitel »Salubra 323 D«. – Die große Seltenheit dieser gesuchtesten Le Corbusier-Edition erklärt ein handschriftlicher Beilagezettel: »›Le Corbusier-Karten‹ dürfen nur mit Genehmigung der Direktion dem Archiv entnommen werden. Lt. Instruktion v. 22.6.51«. Nach zwei Notizen wurde 1973 ein Exemplar an das Museum Le Corbusier gegeben, 1979 ein weiteres an einen »Hr. Stalder«. – Wir konnten im Handel kein vollständiges und zudem unbenutztes Exemplar nachweisen. 23,3 : 29,0 : 3,3 cm. 1 Textblatt, 62 Tapetenmuster, 12 Fabskalenblätter, 2 Schablonen. – Papierbezug der Mappe an den Gelenken minimal berieben. Das Textblatt leicht stockfleckig. Bolliger 7, 170 und 9, 26 (beide unvollständig) 120 121 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 821 László Moholy-Nagy – Christoph Natter. Künstlerische Erziehung aus eigengesetzlicher Kraft. Gera, Leopold Klotz 1924. Mit Abbildungen auf Tafeln und im Text, davon neun farbige montiert. Schwarz-weißer Originalhalbleinenband (Entwurf von László Moholy-Nagy). € 250 Erste Ausgabe und einzige mit dem Einbandentwurf von Moholy-Nagy. – Gedruckt bei Friedrich Andreas Perthes Gotha, wo auch eine Teilauflage erschien. – Der Bildhauer und Maler Christoph Natter (1880–1941) widmete die Lebensbilanz seinen Schülern und Schülerinnen, von denen auch die abgebildeten Kunstwerke und Initialen stammen. – Eine zweite Auflage mit anderer Umschlaggestaltung erschien 1931. 22,5 : 18,6 cm. [8], 71, [3] Seiten, 15 Tafeln. – Deckel minimal berieben. – Vorsatzblatt entfernt, Vortitel mit Besitzvermerk »Nelly Steiner 1925«. Fleischmann 296. – Vgl. Dokumentations-Bibliothek I, 20 (2. Auflage) Mit dem seltenen Schutzumschlag 822 Arthur Korn. Glas im Bau und als Gebrauchsgegenstand. Berlin, Ernst Pollak [1929]. Mit 187 meist ganzseitigen fotografischen Abbildungen. Schwarzer Originalleinenband mit goldgeprägten Titeln und dem illustrierten Originalschutzumschlag. € 500 Erste Ausgabe. – Ausführliche Dokumentation von Bauten und Glaskunst bekannter Architekten und Künstler, u. a. Josef Albers, Le Corbusier, Walter Gropius, Cesar Klein, Erich Mendelsohn, Mies van der Rohe, Gerrit Rietveld und Hans Scharoun (Wohnhaus in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung). – Typographie und Gestaltung des Schutzumschlags von Jürgen Freese. 30,2 : 22,0 cm. 254, [2] Seiten. – Schutzumschlag mit einigen vertikalen Knickfalten und drei kleinen Randeinrissen (einer hinterlegt). Beide 820 Jaeger 698 Der »lieben verehrten« Ida Bienert von Moholy-Nagy 820 László Moholy-Nagy. 60 Fotos · 60 photos · 60 photographies. Herausgegeben von Franz Roh. Berlin, Klinkhardt & Biermann 1930. Mit 60 ganzseitigen Abbildungen. Illustrierte Originalbroschur. – Widmungsexemplar. € 1.500 Erste Ausgabe. – Fototek, Band 1. – Gesamtgestaltung: Jan Tschichold. – Mit 60 ganzseitig abgebildeten Fotogrammen, Fotomontagen und Fotographien. – Am Ende Anzeigen zu der Reihe »Fototek«, einigen Büchern von Jan Tschichold und eine ganzseitige Anzeige zu »foto-auge« von Franz Roh und Tschichold. – »Hervorragender Querschnitt durch das photographische Werk Moholy-Nagys« (Dokumentations-Bibliothek). – Der einleitende Text des Herausgebers, in Deutsch, Englisch und Französisch, verdeutlicht die Bedeutung des Bauhäuslers Moholy-Nagy für die moderne Fotografie. 1925 hatte er innerhalb der von ihm zusammen mit Walter Gropius herausgegebenen »Bauhausbücher« seine wegweisende Schrift »Malerei · Fotographie · Film« veröffentlicht. – »Moholys künstlerisches Credo stellte auch die Fotografie absolut in den Rahmen seiner pädagogischen Absicht des ›Neuen Sehens‹« (Andreas Haus, zitiert nach Koetzle). – Mit eigenhändiger Widmung des Künstlers auf dem Titelblatt »der lieben verehrten freundin I[da] B[ienert] einen geburtstagsgruss von ihrem Moholy-Nagy 29 | XI | 35«. – Die Sammlerin Ida Bienert (1970–1966) und ihre Sammlung waren schon zu Lebzeiten eine Legende, die bereits 1933 durch Will Grohmann in »Privatsammlungen neuer Kunst« gewürdigt wurde. Vor allem durch Theodor Däubler beraten, erwarb Ida Bienert zahlreiche Gemälde und Zeichnungen von Picasso, Chagall, Kandindsky, Grosz, Feininger und Schlemmer. Besonders bemerkenswert waren die Werke konstruktivistischer und suprematistischer Künstler. »Die bedeutendsten Meister waren schon mit frühen Werken […] hervorragend vertreten: Malewitsch, Mondrian, Lissitzky und Moholy-Nagy.« (Fritz Löffler, in: Ida Bienert und ihre Sammlung). Provenienz: Von Ida Bienert geschenkweise an Fritz Löffler, Dresden. – Nachlass Dr. Fritz Löffler 822 821 25,0 : 17,5 cm. 11, 60, [5] Seiten. – Umschlag etwas angestaubt und mit Eckknicken. Rücken eingerissen, Hinterdeckel mit Randfehlstelle. 122 Dokumentations-Bibliothek VI, 307. – Koetzle 276. – Heidtmann 5508. – Haus 83, 1 123 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 823 Architektur – Rob[ert] Mallet-Stevens. Une dite moderne. Dessins de Rob Mallet-Stevens, architecte. Preface de Frantz Jourdain. Paris, Ch. Massin [1921/1922]. 32 pochoirkolorierte Tafeln. Mit zwei Doppelblättern (Titel und Vorwort) lose in Originalhalbleinenmappe mit Schließbän€ 3.000 dern. Sehr seltene Originalausgabe der wohl ersten Veröffentlichung des damals erst 28jährigen Architekten. – Die vorgestellten Idealbauten einer zukünftigen Stadt (Kino, Krankenhaus, Polizeistation, Schule, Sportclub etc.) erinnern gelegentlich an Arbeiten von Olbrich und Otto Wagner. Stilistisch eher im Art déco beheimatet, gilt Robert Mallet-Stevens (1886–1945) durch seine Beteiligung an der Rosenberg-De Stijl-Ausstellung aber auch als wichtiges Bindeglied zwischen der holländischen und französischen Avantgarde. »However, Mallet-Stevens […] seemed to find the more volumetric and monumental forms of early De Stijl more congenial to his own ideas and practice, or easier to accomodate as built form.« (Paul Overy, De Stijl, 1991, S. 175). – Jede Tafel mit einfarbig kolorierten Details, Bildtitel in Französisch und Englisch, zeitgleich erschien eine Ausgabe mit englischem Vorwort. – Nicht von ungefähr auf Tafel 1 »Cinéma«: Mallet-Stevens gestaltete Filmkulissen und -ausstattungen (1923 gemeinsam mit Fernand Léger für Marcel L’Herbiers »L’Inhumaine«). – Die Tafel farbfrisch und sauber. 33,5 : 24,0 cm. [8] Seiten, 32 Tafeln. – Vorderdeckel stark fleckig. – Erste Tafel mit geknickter Ecke (außerhalb des Bildes). Tafelränder gelegentlich minimal fleckig. – Vortitel mit Stempel. Bolliger/Holstein 8, 124 124 125 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 824 Architektur – Le Corbusier et P[ierre] Jeanneret. [L’œuvre complète]. Première [bis] Septième Série. Paris, Éditions Albert Morancé [1927–1937]. Mit zahlreichen Zeichnungen und Plänen im Text sowie etwa 500 fotografischen Abbildungen auf 201 Lichtdrucktafeln, davon acht mit Pochoirkolorit. Mit den Textseiten lose in sieben farbigen Originalhalbleinenmappen, jede mit fotografischer Illustration der Vorderdeckel und schwarzen Schließbändern. € 5.000 Vollständige Folge der ersten Ausgabe der großartigen Dokumentation mit Texten der Architekten und des Herausgebers Jena Badovici. – Mit Abbildungen aller wichtigen Projekte und Bauten Le Corbusiers (eigentlich Charles-Édouard Jeanneret-Gris, 1887–1965) und seines Vetters Pierre Jeanneret (1896–1967). 1923 hatten die beiden in Paris ein gemeinsames Architekturbüro eröffnet, das bis 1940 existierte. – Aus der Vielzahl der eindrucksvollen Abbildungen erwähnen wir neben zahlreichen Wohnhäusern und Villen nur »Palais du Centrosoyus Moscow«, »Cité-refuge de l’armee du salut« und die Umbaupläne für die Stadt Algier. – Jährlich aus Überdrucken der hervorragenden Architekturzeitschrift »L’architecture vivante« und der sie ablösenden »Encyclopédie de architecture«, beide von Jean Badovici herausgegeben, mit separaten Titelblättern und Einbanddecken zusammengestellt. – »Die seltenste aller Le Corbusier-Veröffentlichungen« betonen Hans Bolliger und Jürgen Holstein in ihrem Gemeinschaftskatalog 1981/82 (dort angeboten für DM 5.000) und fahren fort: » […] sind hier authentisch die großen Schöpfungen des Architekten bis 1936 behandelt – der in zahlreichen Texten zu Wort kommt, in denen er zu prinzipiellen Fragen wie auch zu konkreten Projekten, die im Bildteil wiedergegeben sind, Stellung nimmt. […] Der Wert der Sammlung sind die etwa 500 teils großformatigen Photographien, die im kostbaren Lichtdruckverfahren hergestellt [und in einigen Fällen in Details pochoirkoloriert wurden].« Auch den Schluss der Beschreibung kann man nicht zutreffender als die beiden Kollegen formulieren: »Zusammenfassend bleibt zu sagen, daß unsere Beschreibung nichts aussagen kann über den Charme dieser, den Geschmack der Zeit ausstrahlenden Veröffentlichung.«. 28,0 : 23,2 cm. Zusammen 260 Seiten Text, 201 Tafeln (einige gefaltet). – Mappendeckel leicht angestaubt, 2 etwas lichtrandig, Kanten leicht berieben. – Titel mit Wappenprägestempel eines Vorbesitzers. Bolliger/Holstein 8, Nr. 83 126 127 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Beide 825 825 Ludwig Mies van der Rohe. Drawings in the Collection of The Museum of Modern Art. Edited by Ludwig Glaeser. New York 1969. 27 Tafeln mit 31 teils farbigen Abbildungen, einige weitere im Text. Mit Textblättern lose in Originalleinenkassette. € 1.800 Exemplar 56 von 125 der Vorzugsausgabe als Portfolio. – Mit der faksimilierten Signatur Mies van der Rohe’s, der vor Abschluss der Druckarbeiten verstorben war. – Mit einem Vorwort und Erläuterungen von Ludwig Glaeser (1930-2006), dem Kurator für Architektur am MoMA und langjähriger Leiter des dortigen Mies van der Rohe-Archives. – Mit faksimilierten Zeichnungen aus allen Schaffensphasen, einige von Mies durch Collagen zu »Kunst« erhoben. Seine großen Kohlezeichnungen waren schon in der Entstehungszeit in Ausstellungen der Novembergruppe zu sehen. – Eröffnet wird die Bildfolge mit Ansichten des spektakulären »Friedrichstrasse Towers«, entworfen 1921. »It was not until the early 1920s that Mies designed the five projects that established him as one of the major innovators of modern architecture. The first and second of these projects, both glass skyscrapers conceived in 1921, express like manifestos the aspirations of the architectural revolutionaries and embody certain convictions Mies has held ever since.« (Ludwig Glaeser). – Sehr selten. 49,5 : 65,0 cm. [20] Seiten, 27 Tafeln. – Mappe an den Ecken leicht bestoßen. 826 Bruno Taut. Alpine Architektur in 5 Teilen und 30 Zeichnungen. Hagen, Folkwang 1919. Mit 30 Tafeln nach Zeichnungen von Bruno Taut, davon acht koloriert und teils gold- und silbergehöht, 22 mit montierten Illustrationen. Graublaue Originalbroschur, Rückentitel und Deckelillustration in Silberprägung. € 3.000 128 Seltene erste Ausgabe dieses sozialutopischen Hauptwerks Bruno Tauts (1880–1938), an dem sich sowohl der anhaltende Einfluss von Paul Scheerbarts Architekturphantasien als auch der noch frische Eindruck des soeben beendeten Weltkriegs ablesen läßt, ein »hochbedeutendes Werk der Architektur-Literatur« (Bolliger). – In den fünf Teilen »Kristallhaus«, »Architektur der Berge«, »Der Alpenbau«, »Erdrindenbau« und »Sternenbau« entwirft Taut in visionären Bildern die Idee einer auf transparenten Materialien wie Glas und Kristall basierenden Überbauung der Alpenkette als ästhetisches Korrektiv gegen das Primat des Nützlichen und Praktischen. Dies unterstreichen sowohl das Motto auf dem Titelblatt (»Aedificare necesse est, vivere non est necesse«) als auch einige der Bildunterschriften: »Immer Nutzen und Nutzen: Comfort, Bequemlichkeit, gutes Essen, Alle 826 Bildung – Messer, Gabel, Eisenbahnen, Closets und doch auch ––– Kanonen, Bomben, Mordgeräte. Blos Nützliches und Bequemes wollen ohne höhere Idee ist Langeweile. Langeweile. … Die Kosten sind ungeheure und welche Opfer! – Aber nicht für Machtsucht, Mord und Elend.« – Der illustrierte Titel und die kolorierten Illustrationen wurden direkt auf schweren Karton gedruckt, das Inhaltsverzeichnis und die fünf Zwischentitel (alles nach Tauts Handschrift) sowie die einfarbig nach Zeichnungen reproduzierten Tafeln sind montiert. – Exlibris Johann Gottfried Schramm (Hamburger Architekt, 1894–1982). 40,0 : 33,5 cm. [7], 30 Tafeln. – Ränder der Deckel minimal verfärbt. Jäger 0916. – Dokumentations-Bibliothek VI, 45. – Bolliger 7, 235 129 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 Beide 827 828 827 Bruno Taut. Ein Wohnhaus. Dritte Auflage. Stuttgart, Franckh [1927]. Mit einer Farbmustertafel, einer Farbtafel und zahlreichen Abbildungen. Gelb-roter Originalleinenband mit montierter Deckelvignette und gelb-schwarzem Originalschutzumschlag. € 450 Dritte, unveränderte Ausgabe, noch im Jahr der Erstausgabe. – Erschien innerhalb der Reihe »Kosmos Hausbücher«. – Grundlegendes populäres Werk zum Eigenheimbau, verfasst von dem Architekten Bruno Taut, der dabei sein eigenes Wohnhaus in Blankenfelde-Dahlewitz vorstellt. – Die Gesamtgestaltung des Buches stammt von Johannes Molzahn, der auf Empfehlung von Bruno Taut zum Leiter der Klasse für Gebrauchsgraphik der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg berufen wurde. – Am Ende die Ausfalttafel mit 24 aufgeklebten Farbmusterstreifen nach den Farben der Firma Paul Baumann, Aue. – Sehr schönes Exemplar, der Schutzumschlag nicht ganz makellos. – Mit einem beigelegten vierseitigen illustrierten Werbeblatt für die »Kosmos-Hausbücher«. 23,9 : 16,4 cm. [4], 118, [4] Seiten; 2 Farbtafeln. – Umschlag etwas angestaubt, mit hinterlegten Randeinrissen und vorn mit zwei kleinen Nummernangaben. – Vorsatz mit zeitgenössischem Besitzvermerk. Vgl. Jaeger 921 828 Erich Mendelsohn. Amerika. Bilderbuch eines Architekten. Mit 77 photographischen Aufnahmen des Verfassers. Berlin, Rudolf Mosse 1926. Gelb-schwarzer Originalhalbleinenband. € 350 Erste Ausgabe. – Die Aufnahmen entstanden während Mendelsohns Amerika-Reise 1924: »Hochgetrieben von unvorhergesehener Geldhäufung, aufgepumpt […] zum Geschäftszentrum der Welt. […] Amerika, das reichste Land der Welt, hat sein Geld eben erst errafft. Dafür hat es seinen Boden gemartert, seine Bevölkerung in das Schwungrad der Ausbeutungsmaschine gehängt und seiner Existenz einen Ausdruck verliehen, dessen Kulturlosigkeit weder durch Farbanstrich noch durch gesteigerte Vertikalen verhüllt werden kann« (Vorwort). – Die Tafeln zeigen die Wolkenkratzer in New York, Chicago, Detroit und Buffalo. – »[…] his images are powerfully expressive, romantic in the mode of Alfred Stieglitz, and like Stieglitz’s works, a combination of the pictorial and the modernist. […] a fascinating transitional photobook« (Parr/Badger). – Der Verleger Rudolf Mosse vergab an Erich Mendelsohn Aufträge für mehrere Verlagsbauten und finanzierte ihm seine Amerika- und Russland-Reisen. Statt des für 1927 angekündigten »Russland-Bilderbuchs« erschien 1929 »Russland · Europa · Amerika« (siehe die folgende KatNr.). – Exlibris Johann Gottfried Schramm (Hamburger Architekt, 1894–1982). 34,7 : 25,0 cm. IX, 82, [2] Seiten, 77 Tafeln. – Einband etwas angestaubt. 130 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Autopsie I, 174ff. – Jaeger 733. – Vgl. Parr/Badger I, 77 (6., erweiterte Auflage 1928) 829 830 829 Erich Mendelsohn. Russland · Europa · Amerika. Ein architektonischer Querschnitt. Berlin, Rudolf Mosse 1929. Mit 100 Bildtafeln. Blau-roter Originalhalbleinenband. € 350 Erste Ausgabe. – Vergleichende Untersuchung über die Architektur in Russland, Europa und Amerika mit hervorragenden Beispielen aus Vergangenheit und Gegenwart. Jede der ganzseitigen Abbildungen mit ausführlicher Legende; Einleitungstexte zu den Kapiteln und Schlusstext »Synthese«. – Etwa die Hälfte der Abbildungen des umfangreichen Bildbandes entstanden nach Fotografien des Autors, die übrigen nach »Fotoleihgaben von deutschen Freunden und ›Moskauer Kollegen‹ sowie recht freizügig Reproduktionen aus Büchern und Zeitschriften« (Roland Jaeger, Autopsie I, 183). – Exlibris Johann Gottfried Schramm (Hamburger Architekt, 1894–1982). – Schönes Exemplar. 33,5 : 23,8 cm. 214, [10] Seiten. – Rücken leicht verblasst. Autopsie I, 181ff. – Jaeger 734 und S. 125 mit Abb. – Dokumentations-Bibliothek VI, 31/2 830 Architektur – El Lissitzky. Russland. Die Rekonstruktion der Architektur in der Sowjetunion. Wien, Anton Schroll 1930. Mit 104, meist ganzseitigen, Abbildungen. Roter Originalleinenband mit geprägten Titeln und farbig illustriertem Originalschutzumschlag. € 700 Neues Bauen in der Welt, Band 1. – Erste Ausgabe. – Herausgegeben und eingeleitet von Josef Ganter. – Das erste und zugleich wichtigste Heft der bedeutenden Reihe zur modernen Architektur. – Bei der seltenen Leinenausgabe wurde die Umschlagillustration der Originalbroschur mit der großartigen Fotomontage von El Lissitzky auf den Schutzumschlag übernommen. – Mit zahlreichen Abbildungen architektonischer Entwürfe von El Lissitzky, aber auch Arbeiten von Tatlin, Barchin, Welikowski u. a. – Zeitgleich erschienen die Bände von Neutra (Amerika) und Ginsburger (Frankreich). – Vom Umschlag abgesehen ganz tadellos. 29,0 : 23,0 cm. 103, [1] Seiten. – Schutzumschlag mit restaurierten winzigen Einrissen, am Oberrand zwei Fehlstellen ergänzt. Lissitzky-Küpper, S. 161 mit ganzseitiger Abb. – Andel Avant Garde Page Design, S. 228. – Jaeger 714 831 Heinz Johannes. Neues Bauen in Berlin. Ein Führer mit 168 Bildern. Berlin, Deutscher Kunstverlag 1931. Mit einem zweifarbigen Faltplan und zahlreichen Abbildungen nach Fotografien und Architekturzeichnungen. Originalhalbleinenbroschur, Vorderdeckel mit Schwarz auf Silber gedruckter Fotografie. € 200 Erste Ausgabe des »ersten Architekturführers zur Moderne« (Roland Jaeger). – Mit dem gefalteten Stadtplan, auf dem die Lage der vorgestellten Bauten verzeichnet ist. – Der von dem damaligen Regierungsbaumeister Heinz Johannes im Gefolge der Deutschen Bauausstellung herausgege- 131 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 831 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Alle 832 bene »Führer« dokumentiert Bauten von Peter Behrens, Erich Eiermann, A. Grenander, Walter Gropius, Paul Mebes, Erich Mendelsohn, Mies van der Rohe, Hans Peolzig, O. R. Salvisberg, Bruno Taut u. v. a. – Nur wenige Jahre später konnte ein anderer »Führer« seine Pläne für ein tausendjähriges »Germania« nur in Ansetzen umsetzen, bevor durch sein »Wirken« nicht nur Berlin (und viele der hier dokumentierten Bauten) in Schutt und Asche versank. – Titel mit Besitzvermerk Hermann Weidhaas (Architekt und Kunsthistoriker, 1903–1978). – So schön erhalten selten. 833 Surrealismus 24,8 : 13,8 cm. Seiten [3]-96, [12], 1 Stadtplan. – Hinterdeckel (schwarzer Karton) mit Schabstelle. – Fehlt wohl das Vortitelblatt. Jaeger 662 und S. 17 (mit Abbildung) 833 André Breton und Philippe Soupault. Les champs magnétiques. Paris, Au Sans Pareil 1920. Mit zwei Abbildungen nach Zeichnungen von Francis Picabia. Originalbroschur. G € 1.600 832 El Lissitzky – Ilja Ehrenburg. Moi Paris. Tekst i fotografii. Moskau, Izogiz 1933. Mit über 100 Abbildungen nach Fotografien und Fotomontagen von Ilja Ehrenburg. Blau-schwarz lithographierter Originalpappband, mit Neudruck des illustrierten Originalschutzumschlages. € 450 Erste Ausgabe des russischen Originals, von El Lissitzky typographisch gestaltetet. – »[…] a significant addition to the photographic bibliography of this most photographed of cities, made by a man who lived there for many years. It constitutes a highly dispassionate look at a city that usually provokes at least a degree of romantic sentiment from visitors and residents alike.« (Parr/ Badger) – Ilja Ehrenburg lebte zwischen 1908 und 1917 als Emigrant in Paris und kehrte auch später immer wieder für Aufenthalte in die französische Hauptstadt zurück. Sein persönlicher Blick auf seine zweite Heimat hat wenig Ähnlichkeit mit dem tradierten, romantisierenden Parisbild der Postkarten, es handelt sich vielmehr um eine Sozialreportage, deren niemals unbeteiligter Blick auf die Menschen abseits der Salons und großen Boulevards auch heute noch berührt. – »Moi Paris« war das erste von zwei gemeinsamen Buchprojekten Ehrenburgs und Lissitzkys, 1937 erschien noch »No Pasaran!« über den Bürgerkrieg in Spanien. – Der neu gedruckte Schutzumschlag war laut Preisinformation auf der Rückseite nur gegen einen Aufpreis von einem Rubel erhältlich. – Recht gutes Exemplar des wichtigen und seltenen Fotobuches. 132 16,6 : 20,2 cm. 235, [5] Seiten. – Rücken restauriert, Einband leicht berieben und bestoßen. – Teils leicht gebräunt, vereinzelte Flecken und Rostspuren. Innengelenk angebrochen. Parr/Badger I, 132f Erste Ausgabe. – Exemplar 92 von 150 auf Vergé d’Arches (Gesamtauflage 180). – Einer der Schlüsseltexte der Moderne und der »erste spezifisch ›surrealistische‹ Text« (Bolliger), zuerst in Fortsetzungen gedruckt in der Zeitschrift »Littérature« im Herbst und Winter 1919. – »Das Werk der beiden Autoren ist ein vollendetes Beispiel für das Verfahren der ›automatischen Niederschrift‹, das im ›Manifest des Surrealismus (1924)‹ ausführlich dargestellt wird. Da im Zustand des Traums oder des Wahnsinns die Kontrollfunktionen des Wachbewußtseins außer Kraft gesetzt sind, kann sich das Unbewußte spontan manifestieren, und seine Informationen können in unmittelbarer, automatischer Niederschrift aufgefangen werden.« (KNLL 152). – Mit den allein dieser Vorzugsausgabe vorbehaltenen Porträts von Breton und Soupault. – Unbeschnitten, tadellos erhalten, so sehr selten. 19,4 : 14,4 cm. 111, [9] Seiten. – Vortitel- mit kleinem, Titelblatt mit restauriertem Einriss. Ades (Dada and Surrealism Reviewed) Seite 181, 8.51. – Bolliger 3, 84 834 André Breton. Légitime défense. Paris, Editions Surréalistes 1926. Originalbroschur. G € 300 Sonderdruck eines Artikels aus »La Révolution Surréaliste, n° 8«, auf dem Vorsatz von André Breton eigenhändig signiert (vermutlich als Teil einer leider entfernten Widmung). – Gutes Exemplar. 17,6 : 11,2 cm. 26, [2] Seiten. – Umschlag mit Einriss am Rücken, Buchblock lose. – Papierbedingt leicht gebräunt, Vorsatz mit Ausschnitt. 133 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts den bedeutendsten Vertretern des Surrealismus. Seine Wirkungsgebiete erstreckten sich auf Architektur, Film und Literatur sowie Typographie und Buchgestaltung. Jaroslav Seifert prägte den Begriff »Generation Teige«. – Gedruckt in Schwarz und Rosa auf geglättetem Bütten, teilweise in losen Lagen. – Schönes Exemplar. 20,0 : 14,2 cm. 63, [5] Seiten. – Umschlagränder leicht bestoßen, Rücken angestaubt. Lang, Konstruktivismus 156 (mit 3 Abbildungen). – Primus, Tschechische Avantgarde 85 (2 Abbildungen) 838 Toyen – André Breton. Spojité nádoby. Prelozil Jindrich Honzl a Vitezslav Nezval. Prag, Mánes € 250 1934. Originalbroschur, Vorderdeckelillustration von Toyen (Marie Cerminova). Erste tschechische Ausgabe (Le vases communicantes). – Die surrealistische Umschlagillustration stammt von der tschechischen Malerin und Graphikerin Marie Cerminová (1902–1980), die in den 1920er Jahren in Paris lebte und dort André Breton kennen lernte. Das Pseudonym »Toyen« wurde ihr von Jaroslav Seifert verliehen. 1934 war sie Gründungsmitglied der tschechischen Surrealisten-Gruppe, viele ihrer Arbeiten sind von Max Ernsts Collagen beeinflusst. 19,0 : 13,2 cm. 180, [4] Seiten. – Einige Lagen lose. 835 836 838 835 André Breton. Nadja. Prag, F. J. Müller 1935. Mit einem Porträt nach Picasso sowie vier fotografischen Tafeln und acht Textillustrationen, davon sechs auf Tafeln, eine ganzseitig. Originalbroschur mit Umschlagillustration von Josef Sima, koloriert oder serigraphiert und mit Collage. € 500 Erste tschechische Ausgabe des Romans, übersetzt von M. Hlávka, V. Nezval und B. Vanicek. – Das Breton-Porträt zeichnete Pablo Picasso; auch die übrigen Illustrationen und Fotografien stammen aus der französischen Originalausgabe des »Anti-Romans«, der 1928 mit zahlreichen Fotografien von Jacques-André Boiffard erschien. – 1935 besuchten Bréton und Eluard Prag und die dortige Surrealismus-Ausstellung. – »Simas Surrealismus arbeitet mit abstrakten Formen. Die Zeichnungen von höchster Subtilität sind Intentionen des Augenblicks, Ausdruck psychischer Schwingungen.« (Lothar Lang, Surrealismus, S. 70). – Dazu: André Breton. Vzduch vody. Prag, Edice Ra 1937. Originalbroschur. Exemplar 396 von 400. Lose Lagen. Vloemans Avantgarda 296. – Katalog Centre Pompidou 1982 (Styrsky, Toyen, Heisler), Seite 24. – Vgl. Lang, Surrealismus S. 74ff 839 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Muz budoucnosti. Prag, Druzstevni Prace 1933. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 180 Hry (Stücke), Band X. – Eins von 1700 Exemplaren. – Tschechische Ausgabe von »The Man of Destiny«. – Unbeschnitten. – Wie die nachfolgenden sieben KatNrn. aus der tschechischen Werkausgabe der Stücke, die wohl nie vollständig erschienen ist. Die Übersetzungen stammen von Frank Tetauer und anderen, jeder Band mit einer Titelvignette von Zdenek Kratochvil. – Alle hier angebotenen Bände sind unbeschnitten, teils auch unaufgeschnitten, und sehr gut erhalten. – Ladislav Sutnar versuchte »Anfang der dreißiger Jahre mit Hilfe geometrischer Linien und unter Anwendung von perspektivistischen Mitteln, eine ›Quasi-Dreidimensionalität‹ zu erzeugen. […] Solche diagonal angelegten Arbeiten, die an die Kompositionen von Moholy-Nagy anknüpfen, gewinnen an Dynamik« (Zdenek Primus, Tschechische Avantgarde, S. 132). 21,3 : 14,8 cm. [2], 144, [2] Seiten, 5 Tafelblätter. – Vorderdeckel mit kleinem Fleck. – Einige Lagen lose. 19,2 : 14,2 cm. 71, [5] Seiten. – Umschlag teils vergilbt und Ränder etwas bestoßen. – Einige Lagen lose. Vloemans Avantgarda 317 Nicht in Sutnar Prag 2003. – Vloemans Avantgarda 282 836 Karel Teige – Jaroslav Seifert. Na vlnách TSF. Poesie. Prag, Petr 1925. Illustrierte Originalbroschur. € 300 Erste Ausgabe. – Tschechisch (Auf den Wellen von T[élégraphie] S[ans] F[il]. Gedichte). – In hervorragender experimenteller und deutlich von Dada beeinflusster Typographie von Karel Teige, der hier auf die spätere »Visuelle Poesie« vorgreift. – Karel Teige (1900–1951) zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Surrealismus. Sein Engagement für diese Kunstrichtung war maßgeblich von der Ablehnung der nationalsozialistischen Kunstauffassung und des sozialistischen Realismus Stalinscher Prägung beeinflusst. Seine Wirkungsgebiete erstreckten sich auf Architektur, Film und Literatur sowie Typographie und Buchgestaltung. Jaroslav Seifert prägte den Begriff »Generation Teige«. – Auf dem Titel wird Jaroslav Seifert als Mitglied der Künstlergruppe »Devetsil« genannt. 22,2 : 17,2 cm. 68, [4] Seiten. – Ungeheftet, einige Ränder mit leichten Läsuren. Vloemans Avantgarda 53 (mit drei Abbildungen). – Primus, Tschechische Avantgarde S. 98f., KatNr. 251–253 837 Karel Teige – Konstantin Biebl. S lodi jez dovazi caj a kavu. Poesie. Prag, Odeon 1928. Mit farbigen Typographiken, davon fünf ganzseitig. Farbig illustrierte Originalbroschur. € 500 134 Erste und wohl einzige Ausgabe in der bahnbrechenden Gestaltung Karel Teiges, zweite Ausgabe des Textes (Mit dem Schiff, das Tee und Kaffee bringt). – »Dieser Band gehört zu den Meisterwerken Teiges und der konstruktivistischen Poesie.« (Lang). – Karel Teige (1900–1951) zählt zu 837 135 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 840 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Obrácení kapitána Brassbounda. Prag, Druzstevni Prace 1932. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 180 Hry (Stücke), Band XII. – Eins von 1700 Exemplaren. – Tschechische Ausgabe von »Captain Brassbound’s Conversion«. – Unbeschnitten. 19,2 : 14,2 cm. 130, [2] Seiten. – Leicht angestaubt, eine Lage lose. Sutnar Prag 2003, Seite 76 mit Abbildung. – Vloemans Avantgarda 265 841 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Drobnosti I. Vzorny sluha Bashville. Jak lhal jejimu manzelu. Prag, Druzstevni Prace 1930. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 180 Hry (Stücke), Band XV. – Eins von 1700 Exemplaren. – Tschechische Ausgabe von »Small Things« mit »The Admirable Bashville« und »How he lied to her husband«. – Unbeschnitten. 19,2 : 14,2 cm. 129, [7] Seiten. Sutnar Prag 2003, Seite 76 mit Abbildung. – Vloemans Avantgarda 192 842 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Drobnosti II. Vystrizky z novin. Prohlédnutí blanco posneta. Prag, Druzstevni Prace 1933. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 180 847 848 Hry (Stücke), Band XXIV. – Eins von 1700 Exemplaren. – Tschechische Ausgabe von »Small Things« mit »Press cuttings« und »The Shewing-Up of Blanco Posnet«. – Unbeschnitten. 19,2 : 14,2 cm. 221, [7] Seiten. – Umschlag leicht vergilbt. Sutnar Prag 2003, Seite 76 mit Abbildung. – Vloemans Avantgarda 281 843 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Druhy ostrov Johna Bulla. Prag, Druzstevni Prace 1930. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 180 Hry (Stücke), Band XXVII. – Eins von 1700 Exemplaren. – Tschechische Ausgabe von »John Bull’s other Island«. – Unaufgeschnitten und nahezu tadellos. 19,2 : 14,2 cm. 231, [5] Seiten. – Winzige Stockflecken am Vordergelenk. Nicht in Sutnar Prag 2003. – Vloemans Avantgarda 193 844 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Trakar jablek. Americky císar. Prag, Druzstevni Prace 1932. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 180 Hry (Stücke), Band XXXI. – Tschechische Ausgabe von »The Apple Cart«. – Unbeschnitten. 845 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Na úskali. Prag, Druzstevni Prace 1936. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 180 Hry (Stücke), Band XXXV. – Eins von 900 Exemplaren. – Tschechische Ausgabe von »On the rocks«. – Unbeschnitten. 19,2 : 14,2 cm. 203, [5] Seiten. – Eine Lage lose. Nicht in Sutnar Prag 2003. – Vloemans Avantgarda 351 846 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Milionárka. Prag, Druzstevni Prace 1936. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 180 Hry (Stück), Band XXXVII. – Eins von 1700 Exemplaren. – Tschechische Ausgabe von »The Millionairess«. – Unaufgeschnitten. 19,2 : 14,2 cm. 71, [5] Seiten. – Umschlag teils vergilbt und Ränder etwas bestoßen. – Einige Lagen lose. Nicht in Sutnar Prag 2003. – Vloemans Avantgarda 350 19,2 : 14,2 cm. 159, [5] Seiten. – Minimal angestaubt. Sutnar Prag 2003, Seite 76 mit Abbildung. – Vloemans Avantgarda 266 839 – 846 847 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Dokonaly wagnerián. Prag, Druzstevni Prace 1933. Illustrierte Originalbroschur, Gestaltung von Ladislav Sutnar. € 200 Svet (Werke), Band X. – Tschechische Ausgabe von »The Perfect Wagnerite«. – Eins von 1300 Exemplaren. 21,3 : 13,4 cm. 117, [3] Seiten. – Umschlag minimal fleckig. – Einige Lagen lose. Vloemans 283 (ungenau) 848 Edgar Allan Poe. Le scarabée d’or. Illustrations de Louis Marque. Paris, René Kieffer 1926. Mit zahlreichen farbigen, teils blattgroßen Illustrationen. Farbig illustrierte Originalbroschur. G € 150 Eins von 500 Exemplaren (Gesamtauflage 575) auf Vélin à la forme. – Unbeschnitten und sehr gut erhalten. 136 24,0 : 19,0 cm. 103, [3] Seiten. 137 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 849 Au grand jour. Paris, Editions Surréalistes 1927. Mit faksimilierten Signaturen von Breton, Eluard, G € 250 Aragon, Unik und Péret. Originalbroschur. Originalausgabe dieses berühmten Manifestes, in dem die unterzeichnenden Surrealisten ihren Beitritt zur kommunistischen Partei erläutern. Dies geschah in Form von offenen Briefen an Paul Nogé und Camille Goemans, Marcel Fourrier, Pierre Naville sowie an »alle« Kommunisten und die »surréalistes non communistes«. 15,2 : 12 cm. 28, [4] Seiten. – Gebräunt. Dokumentations-Bibliothek II, 144 850 Collection »Repères«. Cahiers 2, 9 et 19. Paris, G.L.M. 1935–1937. Als lose Bögen in Originalbroschuren mit bedruckten, zinnoberroten Originalumschlägen. G € 300 Je eins von 70 Exemplaren, I und III nummeriert und im Druckvermerk vom Verleger signiert. – I. Jean Le Louet. Esprits gardiens. Avec un dessin de Grégorio Priéto. 1935. – II. Vitezslav Nezval. Antilyrique (traduit par Benjamin Péret). Avec un dessin de Toyen. 1936. – III. Valentine Penrose. Sorts de la lueur. Avec un dessin de [Wolfgang] Paalen. 1937. – Breitrandige Drucke auf »Normandy vellum teinté«. – Drei der seltenen Veröffentlichungen aus der nur zwei Jahre bestehenden Reihe »Repères« des legendären Verlages von Guy Lévis-Mano. Insgesamt erschienen zwischen 1935 und 1937 25 Hefte, alle in sehr kleinen Auflagen. – Sehr gut erhalten. 25,3 : 19,3 cm. [12], [20], [20] Seiten. Coron (Les Editions GLM 1923–1974) 67, 104 und(Penrose) Beide 850 851 Luc-Albert Moreau – Gérard de Nerval. Les Chimères. Avec une préface de Paul Valéry. Paris, Les Amis de Poésie 1944. Mit 26 Lithographien im Text, sechs davon blattgroß. Lose Doppelbogen in Originalumschlag, -pappchemise mit Rückenschild und Schuber. € 350 Exemplar 91 von 160 (Gesamtauflage 190). – Auf Velin »Marais«. – Gedruckt 1944, am Tag der Befreiung von Paris. – Gérard de Nerval, Freund Heinrich Heines in Paris, sorgte für dessen Bekanntwerden beim französischen Publikum und dankte damit für die zahlreichen Anregungen aus der deutschen Literatur. Seine Modernität wurde erst im 20. Jahrhundert entdeckt und gewürdigt. Die Symbolisten und Surrealisten sahen in ihm ihren Vorläufer. Heute gilt er – mit seinen Chimären – neben Baudelaire als Mitbegründer der modernen Lyrik. 851 852 33,0 : 25,5 cm. 71, [9] Seiten. – Rücken der Chemise gebräunt. Monod II, 8638 852 Ferdinand Springer – Platon. The Symposium of Socrates. With eight original engravings by Ferdinand Springer. Stuttgart, Belser, for The Friends of Socrates 1937. Mit acht Radierungen. Moderner roter Halblederband mit reicher Rückenvergoldung (signiert: Gerd Prade, Leipzig). € 400 Exemplar 97 von 150, von denen die meisten im Krieg zerstört wurden. – Wenige Restexemplare wurden vor einigen Jahren in der traditionsreichen Leipziger Buchbinderei gefunden und von Gerd Prade (geboren 1932), dem Sohn des berühmten Firmengründers Gerhard Prade, vollendet. – Auf holländischem Bütten. – Die erste graphische Folge Ferdinand Springers (1907–1998), der in den 1930er Jahren im legendären »Atelier 17« von Stanley W. Hayter die Technik der Radierung erlernte und dort in Kontakt mit den französischen Surrealisten kam. 1936 stellte Springer erstmals in Paris aus, dann 1937 zusammen mit Alexander Calder und Salvador Dalí in New York. – Die Übersetzung von Floyer Sydenham und Thomas Taylor erschien erstmals 1804 in London. – Breitrandiges unbeschnittenes Exemplar. – Sehr gut erhalten. 33,4 : 26,5 cm. 90, [6] Seiten, 8 Radierungen. 138 139 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 855 René Char. Le poème pulvérisé. Paris, Fontaine 1947. Ziegenlederband mit vergoldeten Titeln, G € 600 Vorderdeckel der Originalbroschur eingebunden. – Widmungsexemplar. Erste Ausgabe. – Eins von 1200 Exemplaren auf Simili-Japan. – Vortitel mit mehrzeiliger eigenhändiger Widmung von René Char an Paul Eluard: »Dans notre haute maison pulvérisée, ou deux fenêtres encore veillent pour les longues fraternités.«. 26,5 : 19,2 cm. 103, [5] Seiten. – Rückentitel stellenweise verblasst, Originalbroschur gebräunt. – Papierbedingt leicht gebräunt, gutes Exemplar. Benoit 24 856 René Char. Jeanne qu’on brula verte. Alés, P[aul] A[ndré] B[enoit] 1956. Mit einem Frontispiz nach einer Zeichnung von Georges Braque. Dunkelbrauner Maroquinband mit zweifarbigem Deckeltitel, Originalbroschur eingebunden. G € 200 Eins von 87 Exemplaren auf Velin von Rives (Gesamtauflage 99). – Das dritte von sechs BraqueBüchern von P. A. Benoit. – Tadellos erhalten. 9,0 : 9,5 cm. [18] Seiten. – Benoit 71. – Vallier S. 299 855 Beide 853 857 René Char. La montée de la nuit. Alès, P[ierre] A[ndré] B[enoit] 1961. Mit vier Radierungen von Jesse Reichek. Schwarz-blau gemusterter Leinenband mit Textilvorsätzen. Originalbroschur eingebunden. G € 200 853 Ferdinand Springer – Paul Valéry. Eupalinos ou l’architecte. Edition illustrée de gravures au burin par F[erdinand] Springer. Paris, nrf 1947. Mit radiertem Titel und 13 Radierungen, vier davon blattgroß. Türkisfarbener, langnarbiger Oasenziegenlederband; Rücken-, Deckeltitel und -vignette dunkelgrün geprägt sowie Kopfgoldschnitt (signiert: Hans-Dieter Jung, Köln). In Umschlag mit montiertem Rückenschild der Originalausgabe und Schuber mit Lederkanten. € 1.200 Exemplar 103 von 270 auf Velin (Gesamtauflage 340). – Druck in Grün und Schwarz. – Getrüffeltes Exemplar mit einem eingebundenen, eigenhändigen Brief von Ferdinand Springer. Grasse, 30. VI 1991. Springer zitiert aus vorliegenden Band die Antwort des Sokrates auf Phaidros und endet mit einem persönlichen Gruß an den Empfänger in deutscher Sprache. In einem weiteren, lose beiliegenden eigenhändigen Brief (Grasse, 15. VI 1997) an den gleichen Empfänger lobt Springer (in deutscher Sprache) die buchbinderische Gestaltung und Ausführung des vorliegenden Bandes. – Paul Valérys berühmter Dialog muss zu den maßgeblichen Ästhetiken des zwanzigsten Jahrhunderts gezählt werden und hat in Springers Illustrationen aus seiner vom Surrealismus inspirierten Schaffensphase eine kongeniale Umsetzung gefunden. – Tadellos schönes Exemplar in unikatem Einband, der die Umschlaggestaltung einer Valery-Ausgabe des Insel-Verlages zitiert. Exemplar 12 von 50 auf Arches (Gesamtauflage 60). – Im Druckvermerk von Jesse Reichek signiert. 13,9 : 13 cm. [44] Seiten. – Vereinzelte Stockflecken, gutes Exemplar. – Benoit 105 858 René Char. L’issue. Alès, [P]ierre A[ndré] B[enoit] 1961. Mit einer monogrammierten Radierung von René Char als Frontispiz. Dunkelgrüner Ziegenlederband mit vergoldetem Deckeltitel und Marmorpapiervorsätzen, Originalbroschur eingebunden. G € 250 Exemplar 9 von 50 (Gesamtauflage 60). – Auch im Druckvermerk vom Verleger monogrammiert. – Schönes Exemplar. 9,4 : 9,4 cm. [16] Seiten. – Benoit 110 859 René Char. Crible. Ribaute-les-Tavernes, Pierre André Benoit 1968. Mit einem monogrammierten Aquarell des Verlegers als Frontispiz. Pergamentband mit Deckelillustrationen nach einer Vorlage G € 250 von Georges Braque. Originalbroschur eingebunden. Erste Ausgabe. – Exemplar 17 von 20 der Vorzugsausgabe mit dem Aquarell von Benoit (Gesamtauflage 80). – Im Druckvermerk vom Verfasser monogrammiert. 11,8 : 13,7 cm. [20] Seiten. – Einbanddeckel leichtverzogen. – Nicht bei Benoit 32,7 : 26,0 cm. 99, [3] Seiten. Nicht bei Monod 854 René Char. Seuls demeurent. Paris, Gallimard 1945. Roter Lederband mit Rücken- und Deckeltitel in Schwarz, Originalbroschur eingebunden. G € 200 856 857 859 Exemplar 256 von 1000 auf »Papier de châtaigner« (Gesamtauflage 1013). – Dazu: René Char. La paroi & la prairie. Paris, GLM 1952. Dunkelblauer Ziegenlederband mit vergoldetem Rückenund Deckeltitel, Vorderdeckel der Originalbroschur eingebunden. Nicht nummeriertes Exemplar auf Vélin, »imprimé pour les Amis de GLM«, jedoch ohne die erwähnte Signatur (Gesamtauflage 975 sowie einige Exemplare h. c.) – Enthält die Sammlungen »Lascaux«, »Transir«, »Quatre fascinants« und »La minutieuse«, die ersten beiden als Erstdrucke. 140 24,2 : 19,2 cm. 90, [2] Seiten. Zu Beginn etwas feuchtwellig (ohne Ränder). Kleiner handschriftlicher Eintrag auf dem hinteren Vorsatz. – 20,0 : 12,6 cm. 28, [2, 12 leere] Seiten. Benoit 17 und 49. – II: Coron 361 141 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 860 Alfred Jarry. Ubu enchaîné précédé de Ubu Roi. Paris, Editions de la Revue Blanche 1900. Späterer gelber Pappband mit vergoldetem Rückenschild. Originalbroschur eingebunden. G € 450 Erste Ausgabe. – Vorderdeckel der Originalbroschur mit eigenhändigem Namenszug des Verlegers Gaston Gallimard. 18,5 : 12,2 cm. 244, [4] Seiten. – Papierbedingt gebräunt, die ersten Blätter stellenweise hinterlegt. Originalumschlag mit Stockflecken. 861 Alfred Jarry. Albert Samain. (Souvenirs). Paris, Victor Lemasle 1907. Mit einem faksilimierten G € 180 Brief von Albert Samain. Gelbe Originalbroschur. Erste Ausgabe. – Jarrys Erinnerungen an den von Baudelaire und Verlaine beeinflussten symbolistischen Dichter Albert Samain (1858–1900). – Unbeschnitten. – Im seltenen Originalumschlag. 862 860 863 18,4 : 12,0 cm. 29, [3] Seiten. – Rücken mit Einriß, Bindung etwas gelockert. 862 Alfred Jarry – Expojarrysition. Viridis candela. Paris, Galerie Jean Loize 15 clinamen 80 [6 avril1953]. Mit einigen Abbildungen im Text. Rot illustrierte Originalbroschur. G € 300 Cahiers du Collège de Pataphysique no. 10. – Exemplar 66 von 101 der Vorzugsausgabe auf »Papier alité«. – Katalog der »Exposition Jarry« in der Galerie Jean Loize. Enthält eine Bibliographie mit 500 Einträgen. 866 Pataphysik – Quelques introductions au cosmorama de Jean Dubuffet satrape. [Paris], Collège de Pataphysique 7 clinamen 87 (29 mars 1960). Mit zahlreichen teils ganzseitigen Abbildungen und einer Farbtafel, meist nach Kunstwerken Dubuffets. Serigraphierte schwarze Originalbroschur. G € 200 Travaux du Collège de Pataphysique. – Eins von 299 Exemplaren, gedruckt auf lachsfarbenem »Grand papier rose romanesque«. – Mit Auszügen aus »La fleur de barbe«, »Élements pour un Bestiaire« sowie einer »Chronologie pathologique des expositions« und einer »Bibliograhie & textuaire«, jeweils seit 1944/45. – Gutes Exemplar, sehr selten. 23,8 : 15,8 cm. 167, [1] Seiten. – Klammerheftung mit leichten Rostspuren, sonst sehr schön. 863 Pataphysik – Alfred Jarry. Etre et vivre. Prophase de sa feue magnificence le vice-curateurfondateur du Collège de Pataphysique. [Paris], Collège de Pataphysique 22 Décervelage 85 [1958]. Mit vier ganzseitigen Abbildungen nach Fotografien. Lose Bogen in Originalbroschur. G € 150 Erste Buchausgabe des 1894 in »L’art littéraire« erschienenen Artikels. – Eins von 19 Exemplaren auf Vélin (hier nicht nummeriert, Gesamtauflage 132). – Unaufgeschnitten und tadellos erhalten. 19,6 : 13,5 cm. 60, [2] Seiten. 27,0 : 20,4 cm. 157, [3] Seiten. – Vorderdeckel mit kleiner Klebespur. 867 Pataphysik – Louis Barnier und Jean Dubuffet. La vache au pré noir de Jean Dubuffet. Lettre d’un imprimeur à un peintre et la réponse que celui-ci y fit. [Paris], Collège de Pataphysique 4 décervelage 90 [1er janvier 1963]. 24 Farbtafeln, zusammen mit zwei Textbeilagen lose im bedruckten Originalumschlag. G € 400 Nummer 192 von 300 Exemplaren (Gesamtauflage 333). – Gedruckt für die Mitglieder des »Collège de Pataphysique« eine Woche nach der Originalausgabe. – Enthält zwei Texthefte mit einem Brief des Druckers, Louis Barnier, und der Antwort des Künstlers Dubuffet zu Problemen der Farbentheorie und des Farbendrucks, begleitet von 24 Farbtafeln, die das wiederholte Motiv der »Vache au pré noir« in verschiedenen Farbzuständen zeigen. – Schönes Exemplar. 864 Pataphysik – Alfred Jarry. Le temps dans l’art. Conférence prononcée par Alfred Jarry au Salon des Indépendants. [Paris], Collège de Pataphysique 10 clinamen 85 [1958]. Mit einem PorträtFrontispiz nach Vallotton und einer Schlussvignette nach Alfred Jarry. Originalbroschur.G € 150 Erste Ausgabe. – Exemplar 70 von 81 auf Alfa »des Papeteries Oméga« (Gesamtauflage 88). – Druck in Rot innerhalb breiter ornamentaler Bordüren. – Unaufgeschnitten und tadellos erhalten. 28,3 : 22,8 cm. [6], [6] Seiten, 24 Tafeln. – Exlibris. Webel II, Seite 214 24,0 : 15,5 cm. 17, [3] Seiten. 865 Pataphysik – Collection »Q«. [5 Hefte = alles Erschienene] [Paris], Collège du Pataphysique 29 tatane LXXXII – 14 pédalle VCVI [1955–1959]. Mit einigen Textillustrationen und -vignetten. Verschiedenfarbige Originalbroschuren. G € 300 142 »Collection scientifique du Collège, dont la dévise ›Science et patience‹ est empruntée à Arthur Rimbaud.« – Komplette Folge der Reihe, in jedem Autorennamen oder Titel kommt der titelgebende Buchstabe »Q« vor. – I. Raymond Queneau. Lorsque l’esprit. Auf Papier »simili-turbulentBrownien«. – II. Jean-Hugues Saintmont. Bouquet. Auf Papier »vert-aléatoire«. – III. 3. Philippe Quinault. Protée. Auf Papier »grand registre ordinaire rosé des Fermiers Généraux«. – IV. JeanHugues Sainmont. De quelques conséquences. Auf Papier »quelconque«. – V. T. S. Latis. Lettre au transcendant satrape Raymond Queneau. [Lettre apportant la preuve qu’en 5756 n’aura persisté de notre civilisation que la chanson »Battre la campagne«.] Auf »grand papier Crocobaphe«. – Alle in kleiner Auflage (366–448 Exemplare) gedruckt, jedes auf einem anderen »außergewöhnlichen« Papier gedruckt und unterschiedlich trapezförmig beschnitten. – Sehr gut erhalten, selten. Jedes Heft ca. 21,5 : 8,0 cm. – Umschläge teils ein wenig gebräunt. 865 143 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Alle 870 867 868 869 Pataphysik – Louis Barnier und Jean Dubuffet. La vache au pré noir de Jean Dubuffet. Lettre d’un imprimeur à un peintre et la réponse que celui-ci y fit. [Paris], Imprimerie Union 1963. 24 Farbtafeln, zusammen mit zwei Textbeilagen lose im schwarzer Originalkartonmappe mit montiertem Titelschild. G € 450 Exemplar 107 von 333, gedruckt für die Freunde der Imprimerie Union. – Enthält zwei Texthefte mit einem Brief des Druckers, Louis Barnier, und der Antwort des Künstlers Dubuffet, in denen sie Probleme der Farbentheorie und des Farbendrucks thematisieren. Die 24 Farbtafeln wiederholen das Motiv der »Vache au pré noir« in verschiedenen Farbzuständen. – Beilage: Rundschreiben des Vorstandes des Collège de Pataphysique (Typoskript) mit der Aufforderung zur Begleichung der Abonnementsrechnung unter Hinweis auf die Kosten der vorliegenden Publikation, signiert von R[aymond] Fleury, zu dieser Zeit »Administrateur Opitulateur Général C.O.E.«. – Sehr schönes Exemplar. 28,3 : 22,8 cm. [6], [6] Seiten, 24 Tafeln. – Vorsätze angestaubt. Vgl. Webel II, Seite 214 (nennt nur die Ausgabe für das Collège de Pataphysique) 869 Leonor Fini – Angelo Poliziano. Die Tragödie des Orpheus. Italienischer Text mit deutscher Versübertragung von Rudolf Hagelstange mit zehn Original-Radierungen von Leonor Fini. München, Edition List / Kunstkreis 1982. Mit zehn signierten zweifarbigen Radierungen. Lose Doppelblätter in Originalleinenkassette. € 500 Exemplar 31 von 200. – Die Radierungen und der Druckvermerk von der Künstlerin, der Druckvermerk auch vom Dichter signiert. – Die Radierungen wurden auf Chinapapier gedruckt und auf Bütten aufgewalzt, bei der ersten Radierung auf braunes Bütten. – Jede Radierung mit dem Prägestempel der Künstlerin. – Hagelstanges Nachdichtung erschien erstmals 1956 im Insel-Verlag. 144 55,0 : 39,5 cm. 47, [1] Seiten. 10 Radierungen. Französische Künstler als Buchillustratoren 870 Fernand Léger – Blaise Cendrars. La fin du monde, filmée par l’Ange N.-D. Roman. Compositions en couleurs par Fernand Léger. Paris, Éditions de la Sirène 1919. Mit 22 farbigen Pochoirdrucken, darunter Vor-, Haupt- und Zwischentitel sowie Vignette im Druckvermerk, davon sechs mit Typodruck in Schwarz. Illustrierte hellbraune Originalbroschur. G € 3.800 Exemplar 1149 von 1225, eins von 1200 auf Lafuma Papier. – »Eines der Hauptwerke des frühen Cendrars […] in welchem Typographie und Illustration zu vollkommener Einheit verschmelzen.« (Hans Bolliger). – »Instead of a simultaneous creation of type and image, Léger embraced Cendrars’s words, attempting through the Cubust idiom to simulate the filmic procession of moving forms. The pictorial matter is made from line-block reproductions of drawing made by Léger to fit into the text and colorful abstract images printed […] by pochoir. Interspersed throughout the text, set in a decorative type similar to that used for titles in silent films, are the bright pochoirs constisting of letters or geometric forms printed without black, contrasting with the predominantly black-and-white images on the text pages.« (Riva Castleman, Seite 64). – Blaise Cendrars (eigentlich: Frederic Saucer; 1887–1961) veröffentlichte auch in zahlreichen Schweizer und Pariser Dada-Publikationen. – Schönes Exemplar. 31,5 : 25,0 cm. [60] Seiten. – Das hellbraune Bezugspapier, aufgezogen auf grauen Karton, an den Rändern mit minimalen Läsuren, der Hinterdeckel am Oberrand etwas gebräunt, unten etwas fleckig. – Fadenheftung eventuell später erneuert, der Buchblock dann in den Umschlag eingeklebt, dadurch erste und letzte Seite im Falz etwa 1 cm verklebt. Saphire S. 299. – Monod 2395. – Castleman S. 170. – Dokumentations-Bibliothek IV, 249f 145 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 874 Picasso. Peintures 1955–1956. Paris, Louise Leiris 1957. Mit 50 teils farbigen Abbildungen. € 180 Originalbroschur mit einer Farblithographie auf dem Umschlag. Katalog 1 der Pariser Galerie Louise Leiris. – Mit einem Vorwort von Daniel-Henry Kahnweiler. – Die Lithographie »Visage«, die eigens für die berühmte Ausstellung entstand, druckte Mourlot Frères. – Tadellos. 16,7 : 16,7 cm. [54] Seiten. Goeppert/Cramer 85. – Bloch 837 u. Livre 84. – Mourlot 298. – Güse/Rau 635 875 Francis Jammes. Clara d’Ellébeuse ou l’histoire d’une ancienne jeune fille. Paris, Mercure de France 1912. Mit zahlreichen lithographierten Illustrationen von Robert Bonfils, meist mit Pochoirkolorit. Dunkelgrüner Originalmaroquinband mit goldgeprägten und farbig akzentuierten floralen Deckelvignetten; Rückentitel und Innenkantenverzierung goldgeprägt, Deckelkantenbordüre und Stehkantenfilete blindgeprägt, Kopfschnitt vergoldet (signiert: René Kieffer, Paris). € 300 Farbig illustrierte Originalbroschur eingebunden. 874 871 871 Pablo Picasso – Jean Cocteau. Le coq et l’arlequin. Notes autour de la musique. Avec un portrait de l’auteur et deux monogrammes par P. Picasso. Paris, Éditions de la Sirène 1918. Mit einem Porträt und zwei Illustrationen im Text. Originalbroschur mit wiederholtem Abdruck des Titels. € 300 Collection des tracts 1. – Erste Ausgabe dieser frühen Veröffentlichung Cocteaus und gleichzeitig eine der ersten Buchillustrationen Picassos. – Unnummeriertes Exemplar, statt dessen mit den eingedruckten Initialen »JC«, also eins der für den Verfasser gedruckten. – Neben dem Porträt des jungen Cocteau, das Picasso 1916 gezeichnet und diesem gewidmet hatte, sind seine beiden Zeichnungen der »Protagonisten« des Textes, Hahn und Harlekin, schon Abraham Horodisch aufgefallen: »Der Hahn ist die Personifikation des Idealismus und der Reinheit des Wollens, der Harlekin symbolisiert den Opportunismus, der seine Fahne nach dem Winde hängt. Hierzu hat Picasso zwei Zeichnungen geschaffen, denen zwar innerhalb seines Werkes keine überragende Bedeutung zukommt, die aber reizvoll und in ihrem geradezu kalligraphischen Duktus durchaus buchmäßig sind« (Horodisch, S. 16). – Das Vorwort des Verfassers endet: »Vive le Coq! à bas l‘Arlequin!«; 1920 erschien in Paris die Dada-Zeitschrift »Le Coq«, an der sich auch Jean Cocteau beteiligte. – Sehr selten, zumal so schön erhalten. Exemplar 46 von 50 der Vorzugsausgabe auf Japan, die durch Subskription vollständig von dem bekannten Paris Buchbinder René Kieffer übernommen wurde (Gesamtauflage 350). – Die in den Satzspiegel eingedruckten Illustrationen Robert Bonfils, meist im Stein signiert, in zartem Kolorit. – Unbeschnittenes Exemplar, besonders innen sehr schön. – Mit zusätzlichem kleinen Buchhändler-Schild Kieffers auf dem Vorblatt. 26,4 : 20,5 cm. 89, [3] Seiten. Rücken stärker, Ränder leicht verfärbt. Rückenvergoldung etwas oxidiert. – Vereinzelte winzige Flecken an einigen Unterrändern. Monod 6326 876 Marie Laurencin – Maurice des Ombiaux. Les belles à table suivi du coup du milieu. Paris, Editions Jean Budry 1926. Mit einer Radierung von Marie Laurencin als Frontispiz. Hellbrauner, Halbmaroquinband mit rotem Rückenschild und eingebundener Originalbroschur. G € 200 Exemplar 377 von 400 auf getöntem Velin d’Arches. – Zwei gastrosophische Betrachtungen des belgischen Schriftstellers und Journalisten, begleitet von einer reizenden Kaltnadelradierung der mit Picasso und Braque befreundeten »Muse Apollinaires« Marie Laurencin (1883–1956). 23,4 : 19 cm. 101, [3] Seiten. – Wasserrand am oberen Kapital und am Rand der letzten acht Blätter. Monod 8764. – Carteret IV, 308 17,5 : 10,3 cm. 74, [2] Seiten, 1 Tafel. – Rücken unten mit kleiner Fehlstelle. Monod 2897. – Kibbey 1381 (die 2. Auflage im gleichen Jahr). – Horodisch 70 872 Picasso. Oeuvres 1920 – 1926. Édited par Christian Zervos. Paris, Cahiers d’Art 1926. Mit 42 Tafeln, davon zwei farbig, und einigen Textillustrationen. Originalbroschur. G € 200 Exemplar 621 von 644 auf Velin (Gesamtauflage: 702). – Teil des monumentalen, bis heute gültigen Werkverzeichnisses des malerischen und zeichnerischen Oeuvres. – Unbeschnitten. 28,3 : 23 cm. 18, [6] Seiten. – Bindung, wie meist, etwas gelockert. . 873 Pablo Picasso – Boris Kochno. Le Ballet. Avec la collaboration de Maria Luz. Lithographie originale de Picasso. Paris, Hachette 1954. Mit einer Farblithographie von Pablo Picasso und 415, teils farbigen, montierten Abbildungen. Originalleinenband mit Folien-Schutzumschlag. € 400 Erste Ausgabe. – Boris Kochno war im Alter von 17 Jahren Diaghilews persönlicher Sekretär geworden und erlebte den Siegeszug des »Ballet Russe« mit. – Mit der schönen Lithographie von Picasso und einer ausführlichen Bibliographie zum Thema. – Die Deckelillustration stammt von Henri Matisse. 32,0 : 23,0 cm. 378, [6] Seiten, 1 Lithographie. – Exlibris und kleiner Schenkungsvermerk auf dem Vorsatzblatt. 146 Goeppert/Cramer 68. – Bloch 767 873 876 147 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 877 Georges Braque – Fernand Mourlot. Braque Lithographe. Préface de Francis Ponge. Notices et catalogue établis par Fernand Mourlot. Monte Carlo, André Sauret 1963. Mit drei Farblithographien, davon eine zweifach auf dem Umschlag, eine als Frontispiz und eine als Titelvignette, € 200 sowie 146 farbige Abbildungen. Originalbroschur mit -umschlag im -schuber. Eins von 4000 nummerierten Exemplaren, daneben erschien eine Vorzugsausgabe von 125 Exemplaren mit zwei signierten Lithographien. – Inhaltlich überholt, buchkünstlerisch aber unübertroffen, hier zudem tadellos erhalten. 32,0 : 24,6 cm. [2], 193, [7] Seiten. Vallier 188 878 Paul Delvaux – Gerhart Hauptmann. Das Meerwunder. Eine unwahrscheinliche Geschichte. Mit vier lavierten Federzeichnungen von Paul Delvaux. Berlin, Propyläen 1970. Mit vier zweifarbigen Tafeln. Dunkelgrüner Originalseidenband und -mappe, beide mit goldgeprägtem Rückentitel (Helmuth Halbach, Königstein). Zusammen im Originalseidenschuber. G € 1.200 Exemplar 53 von 160 der Vorzugsausgabe A auf Hadern Bütten von Arches mit der beigelegten, signierten Farblithographie »La Sirene« (Jacob 28) (Gesamtauflage 1785). – Gesetzt aus der Sabon von Jan Tschichold, gedruckt bei Dr. Cantz, Stuttgart. – Der Belgier Paul Delvaux kam bereits in jungen Jahren mit den Pariser Surrealisten in Verbindung und stellte in der berühmten Pariser Surrealisten-Schau 1938 aus. – Tadellos erhalten. 34,5 : 26,2 cm. 65, [5] Seiten, 1 lose Lithographie. 879 Henri Laurens – Tiggie Ghika. Le bleu de l’aile. Poème, traduit par René Char et illustré de trois eaux-fortes par Henri Laurens. Paris, Editions »Cahiers d’Art« 1948. Mit drei balttgroßen Radierungen. Lose Doppelblätter in Originalumschlag. € 300 Erste Ausgabe. – Exemplar 73 von 200 auf Velin »BFK Rives« (Gesamtauflage 211). – Die zarten, rätselhaften Radierungen von Henri Laurens in der Platte monogrammiert. – 1955 folgte in ähnlicher Ausstattung eine weitere Dichtung von Tiggie Ghika (La soif du jonc) mit Radierungen von Jacques Villon. 32,5 : 26,0 cm. [36] Seiten. – Der Pergaminumschlag minimal gebräunt, sonst tadellos. Alle 880 Monod 5326 880 Art d’aujourd’hui. Revue d’art contemporain. Directeur: André Bloc. [14 Hefte der Zeitschrift]. Boulogne 1951–1954. Mit 13 beigelegten farbig serigraphierten bzw. pochoirkolorierten Tafeln und zahlreichen Abbildungen. Farbig illustrierte Originalbroschuren. € 1.000 Umfangreiche Folge der zwischen 1949 und 1954 erschienenen Kunstzeitschrift – hier mit einer Ausnahme – jeweils mit den lose beigelegten »pochoirs«, aufwändig gedruckte Farbtafeln, die meist Gemälde und Graphiken der abstrakten Kunst reproduzieren. Auch die Umschläge wurden teils farbig lithographiert. – Im Einzelnen sind vorhanden (Heftnummer / Beilage / Umschlag): II/4 Jean Dewasne / Henri Rousseau. – II/7 Themenheft: Paris vu par les peintres primitifs modernes /ohne Beilage. – II/8 George Braque / Sonia Delaunay. – III/1 Fernand Leger / Victor Vasarely. – III/3-4 Kandinsky / Leger. – III/5 Vasarely / Edgard Pillet. – IV/1 Jacques Villon (nach »Noblesse« von 1920) / Magnelli. – IV/2 Ben Nicholson (nach Gemälde von 1945) / Serge Poliakoff. – IV/5 Deyrolle / Pablo Palazuelo. – IV/6 Ernst W. Nay (nach Holzschnitt) / Jean Arp. – IV/7 Carlsund (Serigraphie von Arcay) / Olle Baertling. – IV/8 Sophie Taueber-Arp (Serigraphie von Arcay) / Jean Dewasne. – V/1 André Bloc (Serigraphie von Arcay) / Pevsner. – V/2-3 Magnelli /Sonia Delaunay. – Jedes Heft mit vielen reich bebilderten Artikeln zu Künstlern, deren Werk und Ausstellungen sowie mit verschiedenen Schwerpunktthemen. – Jeweils mit interessantem Anzeigenteil. 148 878 879 Je 31 : 24 cm, jeweils etwa 32 Seiten (die Doppelhefte 64). – Gut erhalten. Ein Rücken etwas berieben. Gelegentlich etwas angestaubt. 149 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 882 Le livre et ses amis. Revue mensuelle de l’art du livre. Directeur-fondateur: Paul Massonnet. Première [bis] Troisième année. No. 1[–]18. Paris November 1945 – April 1947. Mit 17 Originalgraphiken und zahlreichen Abbildungen, Tafeln und Buchschmuck. Originalbroschuren mit € 700 Holzschnittdeckelvignette. Vollständige Folge der anspruchsvollen Bibliophilenzeitschrift. – Mit einer Ausnahme (Heft 17) Exemplare der Vorzugsausgabe (jeweils Nummer LI von 100 römisch nummerierten) mit je einer Originalgraphik (drei signiert), im Druckvermerk vom Herausgeber signiert und im Laufe der Monate mehrfach wechselnd auf verschiedenen Velin-Papieren (Gesamtauflage 1920). – Mit zahlreichen Werbebeilagen. – Enthält literarische Erstdrucke von Louis Aragon, Alexandre Arnoux, Paul Bazan, Blaise Cendrars, Paul Eluard, Raymond Escholier, Bret Harte, Pierre Mac Orlan, Claire Sainte-Soline, Jean-Louis Vallas; André Warnod, Roger Wild und Jean-Louis Vallas. – Weitere Texte u. a. über Apollinaire, Balzac (als Drucker), Pierre Bonnard, Gustave Doré, die Gebrüder Goncourt, Grandville, Johannes Gutenberg, Victor Hugo, Arthur Rimbaud, Auguste Rodin, Jules Romain, Paul Valéry, Jacques Villon und Ambroise Vollard und zahlreiche Aufsätze über Druckkunst, Auktionen, Autographen, Bucheinbände, Exlibris, Papiere und Papierhersteller. – Die buchkünstlerische Ausstattung der Hefte lag meist bei einem einzelnen Künstler, darunter Paul Jacob-Hians, Maurice André und Livia Marie-Dé. Originalgraphiken: I. Radierung von Marie Laurencin. – II. Lithographie von Maurice Savin. – III. Holzschnitt (signiert) von Léopold Survage. – IV. Radierung von Robert Bonfils. Beilage: Zwei Briefe, einer an den, einer vom Herausgeber. – V. Farblithographie von François Desnoyer. – VI. Radierung von Louis Touchagues. – VII. Farbholzschnitt von Achille Ouvré. – VIII. Lithographie von Edmond Heuzé. – IX. Radierung von Henri Vergé-Sarrat. – X. Holzschnitt von Frans Masereel. – XI. Farblithographie (signiert) von Louis Berthommé Saint-André. – XII. Radierung von André Jacquemin. – XIII. Zweifarbiger Holzschnitt (signiert) von Clément Serveau. – XIV. Radierung von Almery Lobel-Riche (Riche Alméric). – XV. Farblithographie von Yves Brayer. – XVI. Radierung von Henry de Waroquier. – XVIII. Lithographie von Paul Jouve. – So vollständige Folgen der Vorzugsausgabe sind selten. 29,0 : 23,5 cm. Zusammen etwa 1000 Seiten. – Rücken und Umschlagränder etwas verfärbt, einige Rücken mit kleinen, teils überklebten Einrissen. – Nicht eingehend kollationiert, kein Rückgaberecht. Monod 7220 Alle 881 881 Sonia Delaunay-Terk – Tristan Tzara. Juste présent. Eaux-fortes de Sonia Delaunay. [Paris], La Rose des Vents 1961. Mit acht blattgroßen Farbradierungen. Lose Doppelblätter in Originalumschlag, farbig serigraphierter Chemise und ebensolchem Schuber. € 3.500 Exemplar 64, eins von 90 auf »grand vélin de rives« (Gesamtauflage 140). – Im Druckvermerk von Künstlerin und Dichter signiert. – Die Radierungen druckte Lacourière et Frélaut. – Erschien als dritte Edition von »La Rose des Vents«. – »The controlled gaiety of her colour etchings to ›Juste Présent‹, text by Tzara, reminds one that she began as a costume designer for the stage. The abstract shapes form interesting contrasts of flat colour and black, hatched areas, and link with such paintings as the ›Rhythme Sans Fin‹. It was included in the ›Fifty books of 1961’.« (Strachan, S. 195). – Die zweite der beiden Publikationen, die Delaunay und Tzara – nach langjähriger künstlerischer Nähe – im Alter gemeinsam konzipierten. – Tadellos schönes Exemplar, vollständig sehr selten. 39,3 : 29,5 cm. 41, [15] Seiten. – Das aufgepolsterte Bezugspapier des Schubers mit winziger Druckstelle. 150 Monod 10802. – Strachan 239, Abb. 95. – Harwood 58 Aus 882 151 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 883 Frans Masereel – Charles de Coster. Die Geschichte von Ulenspiegel und Lamme Goedzak und ihren heldenmäßigen, fröhlichen und glorreichen Abenteuern im Lande Flandern und anderwärts. Deutsch von Karl Wolfskehl. Mit Holzschnitten von Frans Masereel. Erster [und] Zweiter Band. München, Kurt Wolff 1926. Mit 150 teils blattgroßen Holzschnitten und 18 Holzschnitt-Initialen. Graue Originalleinenbände mit schwarzgeprägtem Rückentitel und Deckelvignette. € 150 Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Mit einem »Vorklang« von Romain Rolland, übertragen von Paul Ammann, und einem »Vorwort der Eule«. – »Der ausgesprochene Sinn Masereels für Freiheit und Gerechtigkeit war bestimmt von den farbenfrohen Schilderungen der ›heldenmäßigen, fröhlichen und glorreichen‹ Taten des Tyll Ulenspiegel des Charles de Coster angesprochen worden. […] Und knapp 40 Jahre später betrachtete der Künstler seine damaligen Bilder als seine gelungensten Illustrationen überhaupt.« (Papiergesänge, Seite 150). – Gut erhalten. 25,8 : 19,0 cm. [4], XLIII, [1], 496, [6] Seiten; [8], 534, [8] Seiten. – Rücken gleichmäßig leicht gebräunt. Göbel 657. – Ritter C a 33 884 Frans Masereel. Juin 40. Trente deux planches. Précédées de »Fragments d’un journal de guerre 1940« par Henry de Montherlant. Paris, Pierre Tisné 1942. Mit 32 ganzseitigen Abbildungen nach Aquarellen von Frans Masereel, davon vier farbig. Originalbroschur. € 150 885 886 Exemplar 851 von 1200 auf Aussedat Vélin (Gesamtauflage 1550). – »Die Original-Serie der Zeichnungen umfaßt vier weitere Blätter, die wohl in der Druckausgabe fortgelassen wurden, um Schwierigkeiten mit den deutschen Besatzungsbehörden zu vermeiden.« (Ritter). 22,0 : 28,2 cm. [4], 7, [1] Seiten, 32 Tafeln, [4] Seiten. – Umschlag etwas fingerfleckig. Innengelenke leicht gelockert. Vorsätze mit kleinen Bibliotheksstempeln. Ritter B a 33 885 Max Ernst – Lewis Carrolls Wunderhorn. Auswahl der Texte von Max Ernst und Werner Spies. Original-Lithographien von Max Ernst. Stuttgart, manus presse 1970. Mit 36 meist blattgroßen Farblithographien. Blaugrüner Originalseidenband mit Deckelillustration. € 450 Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren. – Auf Vélin d’Arches. – Die Lithographien wurden von Pierre Chave in Vence gedruckt. – »Für die Arbeit an Carrolls ›Wunderhorn‹ vervollkommnete M. E. eine selbstentwickelte grafische Produktionsmethode, die er seither beibehielt: ebenso langwierig wie ergiebig, erlaubte (und verschleierte) sie die gleichzeitige Anwendung aller Techniken von der Collage bis zur freien Zeichnung.« (Brusberg/Völker). – »Lewis Carroll und Max Ernst entsprechen sich in der Art und Weise, wie sie den Betrachter hinter den Spiegel führen. Nicht mit Magie und Automatismus, sondern mit einer luziden Kenntnis vom Labyrinth.« (Werner Spies im Nachwort). 33,5 : 25,0 cm. 78, [2] Seiten. – Rücken leicht verblasst. Spies/Leppien 135 E. – Brusberg/Völker 146. – Spindler 161.12 (irrtümlich: 100 Exemplare) 886 Derrière le miroir – Zwei Hefte zu Marc Chagall. Paris, Maeght 1952 und 1957. Mit zusammen neun, meist farbigen, Lithographien. Lose Doppelblätter in Originalumschlägen. G € 600 I. Nr. 44/45. Mit zwei doppelblattgroßen farbigen Lithographien, eine auf dem Umschlag (»Le coq rouge«), die zweite als »center fold« (»Le cheval brun«). Das Heft erschien anlässlich einer Ausstellung von Skulpturen, Keramiken und Fayencen Chagalls. Es ist das zweite Heft der Reihe, das sich dem Künstler widmet und das erste, welches er mit Originalgraphik ausstattete. – II. Nr. 99/100: Chagall. 1957. Mit sieben Lithographien, davon vier farbig, zwei doppelblattgroß und zwei auf dem Umschlag. Beide 38,0 : 28,0 cm. Cramer 21 und 33. – Mourlot 60 und 61 sowie 175–179, 204 und 206 152 887 Marc Chagall – Jacques Lassaigne. Marc Chagall. Dessins et aquarelles pour ›Le Ballet‹. Paris, XXe siècle 1969. Mit einer Farblithographie und zahlreichen, meist farbigen, Abbildungen, teils blatt- und doppelblattgroß. Originalleinenband mit -schutzumschlag. € 200 Originalausgabe. – Die Zeichnungen und Aquarelle entstanden für Dekoration und Figurinen der Ballette »Aleko« (Peter Tschaikowski), »Der Feuervogel« (Igor Strawinski) und »Daphnis und Chloe« (Maurice Ravel). 36,0 : 26,5 cm. 155, [5] Seiten. – Cramer 78. – Mourlot 581 888 Marc Chagall – Die Keramiken und Skulpturen von Chagall. Vorwort von André Malraux. Notizen und Katalog von Charles Sorlier. Monaco, André Sauret 1972. Mit einer Farblithographie und zahlreichen, meist farbigen Abbildungen. Originalleinenband mit -schutzumschlag. € 200 Erste deutsche Ausgabe des maßgeblichen Verzeichnisses des plastischen Werkes. – Die Lithographie »Devant St-Jeannet« schuf Chagall extra für dieses Werk. – Tadelloses Exemplar. 33,0 : 25,0 cm. 249, [7] Seiten, 1 Farblithographie. – Cramer 89. – Mourlot 646 889 Joan Miró – Derrière le miroir. Acht Hefte der Reihe. Paris, Maeght 1948–1973. Mit zusammen 43 Farblithographien, davon 14 doppel- bzw. dreiblattgroß, fünf auf den Umschlägen) sowie zahlreichen Abbildungen. Lose Bogen in Originalumschlägen. € 500 Vorhanden die Hefte 87–89 (1956; Miró – Artigas), 139/140 (1963; Miró et Artigas. Céramiques monumentales); 151–152 (1965; Peintures sur cartons); 193/194 (1971; Peintures sur papier dessins) und 203 (1973; Sobreteixims). – Ferner: No. 14/15 und 29/30 in zweiter Auflage (Reproduktionen) sowie 169 (1967; Aquarelles, Album femmes, Haï-Ku; ohne Lithographien). – Schöne umfangreiche Folge mit zahlreichen Originalgraphiken. 28,7 : 23,0 cm. Je ca. 32 Seiten. – Cramer 16, 23, 34, 83, 102, 145 und 167 153 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Alle 891 890 Hommage á Aimé et Marguerite Maeght. Derrière le miroir. No. 250. Paris, Maeght 1982. Mit 24, teils farbigen Originalgraphiken, neun davon doppelblattgroß, eine auf dem Umschlag. Originalbroschur mit -umschlag. € 300 892 Henri Matisse – Poèmes de Charles d’Orleans manuscrits et illustrés par Henri Matisse. Paris, Tériade 1950. Mit 100 ganzseitigen Farblithographien, teils mit lithographiertem Text. Lose Doppelbogen in farbig lithographiertem Originalumschlag. € 2.500 Mit je einer Farblithographie von Chagall, Miró, Bram van Velde, Tàpies, Alechinsky, Ubac, Klapheck, Fiedler und anderen sowie je einer Farbserigraphie von Chillida, Palazuelo und Monory. – Das abschließende, reich originalgraphisch illustrierte, Heft der legendären Reihe enthält eine detaillierte »DLM«-Bibliographie. Es erschien erst nach dem Tod von Aimé Maeght. Exemplar 352 von 1200 auf Vélin d’Arches, daneben 30 Exemplare »hors commerce«. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Der von Matisse auf die Lithosteine geschriebene Text wurde von ihm mit farbigen Bordüren und ganzseitigen Variationen der »Fleur de lys« geschmückt. Von besonderem zeichnerischen Reiz sind die fünf blattgroßen Porträts. – Alle Lithographien in Schwarz, Rot, Grün, Blau, Gelb und Violett, alle unter Aufsicht des Künstlers von Mourlot Frères gedruckt. – Sehr schönes Exemplar des in seiner Verspieltheit gegenüber den Dichtungen des Königs auf den ersten Blick etwas »respektlos« wirkenden Malerbuchs. 38,0 : 28,5 cm. 111, [3] Seiten. – Umschlag minimal fleckig. Chagall: Cramer 113, Mourlot 993. – Miró: Cramer 253 891 Prints from the Mourlot Press. Exhibition sponsored by the French Embassy. Circulated by the Traveling Exhibition Service of the National Collection of Fine Arts Smithonian Institution 1964– 1965. Paris, Mourlot 1964. Mit 20 Lithographien, meist farbig und blattgroß, eine davon auf dem Umschlag. Farbig illustrierte Originalbroschur mit -pergaminumschlag. G € 600 41,0 : 27,5 cm. 100, [4] Seiten. – Der Pergaminumschlag mit kleinem Einriss. Duthuit/Garnaud 28. – Monod 8773. – Garvey 202. – Rauch 174 Eins von 200 Künstlerexemplaren. – Auf Velin von Rives. – Mit Lithographien von Chagall (Mourlot, 415), Picasso (Mourlot 400; Goeppert/Cramer 128), Miró (Mourlot 332/333), Beaudin, Estève, Matisse, Cocteau, Calder, Giacometti, Glarner u. a. – Mit dieser Ausstellung würdigte der französische Staat die Arbeit und Bedeutung eines der wichtigsten Drucker-Verleger des 20. Jahrhunderts. 25,4 : 19,3 cm. 64, [16] Seiten. 154 890 Alle 892 155 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 893 893 893 Bezalel Schatz – Henry Miller. Into the Night Life. [Berkeley 1947]. Durchgehend farbserigraphiert. Originalleinenband mit Deckelillustration. € 2.000 Exemplar 252 von 800, eigentlich aber maximal 400. – Von Bezalel Schatz konzipiertes und gestaltetes, großartiges Künstlerbuch. – Henry Millers Manuskripttext »Black Spring«, 1936 bei Obelisk in Paris veröffentlicht, wurde auf 52 Seiten in Siebdruck reproduziert. – Nach den Angaben bei den Miller-Bibliographen Shifreen & Jackson wurden 1947 lediglich 200 Exemplare gebunden. Die Restauflage der Serigraphien verblieb im Besitz Henry Millers, wo allerdings etwa 400 durch Insekten zerstört wurden. Vorliegendes Exemplar stammt wohl aus einer zweiten Bindequote aus den 1970er Jahren. – Auf der letzten Seite von Autor und Künstler signiert. – Der Künstler Bezalel Schatz (1912–1978), Sohn von Boris Schatz, dem Gründer der Bezalel-Schule für Kunst und Gewerbe in Jerusalem, arbeitete 16 Monate an der Herstellung der aufwändigen Siebdrucke. – Tadellos erhalten und sehr selten. 895 Man Ray – Janus. Man Ray. München, Praeger 1973. Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen. Originallederband im -halblederleinenschuber. € 400 Erste deutsche Ausgabe. – Exemplar 56 von 100 der Vorzugsausgabe mit einer beigelegten signierten Farblithographie von Man Ray, nur 20 Exemplare der Vorzugsausgabe erschienen in deutscher Sprache. – Die Einleitung von Janus sowie Zeittafel und Bibliographie von Arturo Schwarz übersetzte Katharin Neckenaur. – Schönes Exemplar der umfassenden Monographie, als deutsche Luxus-Ausgabe selten. 31,5 : 26,2 cm. 39, [1] Seiten, [168] Tafeln, 1 lose Lithographie. – Schuber leicht fleckig. 894 895 36,9 : 30,4 cm. [78] Seiten. – Einige Blätter mit winzigen Wurmlöchern. Shifreen & Jackson A60b 894 Henry Moore. Shelter-Sketch-Book. Mit 80 Zeichnungen in Faksimile Lichtdrucken und einer Originallithographie des Künstlers. Berlin, Rembrandt und London, Marlborough Fine Art 1967. Lose Blätter in weinroter Originalleinenkassette mit vergoldeten Titeln. € 900 Exemplar 64 von 180 der deutschen Ausgabe. – Mit der zweifarbigen signierten Lithographie »Three standing Figures« von 1966, gedruckt bei Wolfensberger, Zürich, auf »Japon nacré«, signiert und nummeriert, im Stein nochmals signiert und datiert. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit einem Einleitungstext des Künstlers, in dem er die Entstehungsgeschichte des Skizzenbuches beschreibt: 1940/41 suchte die Londoner Bevölkerung in den Subway-Stationen Schutz vor den deutschen Bombenangriffen. Moores Skizzen, mit Wachs- und Farbkreiden gezeichnet, schildern die bedrückende Atmosphäre dieser Nächte. – Die Faksimileblätter (Format 21,0 : 18,5 cm) wurden auf weiße Kartonblätter im Kassettenformat montiert. 40,0 : 33,5 cm. [12] Seiten, 80 Farbtafeln, 1 Lithographie. 156 Cramer 82 157 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Kunst und Literatur 1900 – 1945 – Die Künstler 899 Richard Braungart. Das Exlibris der Dame. München, Franz Hanfstaengl 1923. Mit fünf Radierungen, vier davon signiert, und 96 teils farbigen Illustrationen auf Tafeln sowie weiteren Illustrationen im Text. Dunkelroter Originalmaroquinband mit reicher ornamentaler Vergoldung, € 500 breiten vergoldeten Bordüren und Kopfgoldschnitt. Exemplar 21 von 200 der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 1200) mit je einer Radierung von Heinrich Vogeler, Gustav Traub, Alfred Coßmann, Georg Broel und Max Klinger. – Klinger verstarb 1920, seine Radierung für das Exlibris der Elise Koenigs blieb somit unsigniert. – Sehr schönes Exemplar. 26,5 : 20,5 cm. 40, [4] Seiten, 96 Tafeln. – Kapitale minimal berieben. – Deckblätter der Tafeln papierbedingt etwas gebräunt. Rief 110 896 897 896 Edition Brunidor – Jean-Pierre Burgart. Ressemblance. Gravures sur cuivre par Charles Marks. Paris 1962. Mit 13 ganzseitigen Radierungen in Kupfer. Lose Doppelblätter in Originalumschlag, -leinenchemise und -schuber. – Widmungsexemplar. € 200 900 Ernst Barlach. Eigenhändiger Gruß mit Unterschrift auf einer Fotografie. Güstrow 1931. 22,0 : 16,8 cm. F € 300 »Für Kurt Wagner einen schönen Gruß von E. Barlach | Güstrow 1931«. – Die Fotografie von B. Kegebein, Güstrow, zeigt Kopf und Brust der Holzskulptur »Der Wanderer«, die zusammen mit acht weiteren Figuren den »Fries der Lauschenden« bildet. »Der Wanderer« war die erste vollendete Skulptur des 1935 vollendeten Zyklus. – Beigabe: Kleiner Papierausschnitt mit eigenhändigem »Abs Barlach Güstrow«. – Abbildung auf Seite 161. Eins von wenigen Autorenexemplaren neben der Auflage von 50 nummerierten Exemplaren. – Im Druckvermerk von Künstler und Verfasser signiert und dort mit eigenhändiger Widmung des Verlegers Robert Altmann. – Auf unbeschnittenem »Vélin d’Arches«. 34,3 : 26,5 cm. [60] Seiten. Monod 2076. – GV Brunidor Seite 63 897 Brunidor – Michel Butor. La politique des charmeuses. Vaduz, Brunidor 1969. Mit sieben Illustrationen von Jacques Hérold. Auf Stoffband gedruckt, dieses aufgerollt in Originalleinenkassette. € 200 Beide 899 Exemplar 31 von 35, weitere 15 waren nicht für den Handel bestimmt. – Druckvermerk von Verfasser und Künstler signiert. – Das bedruckte Kunstseidenband (Länge 158 cm, 28 cm breit) wird auf zwei Rollen gewickelt. Wie bei einem Rollfilm wird jeweils ein Abschnitt des Banners in Größe der Kassette sichtbar. Das Banner kann aber auch aus der Kassette genommen und aufgehängt werden. – Beide Künstler gehören zum engsten Kreis des Brunidor-Verlegers Robert Altmann. 40,5 : 31,7 cm (Kassette). Monod 2076. – GV Brunidor Seite 74 898 Valerio Adami – Alain Jouffroay. Liberté des libertés. Dessins de Miró. Paris, Le Soleil Noir 1971. Mit zehn Farbtafeln nach Zeichnungen von Miró. Illustrierte Originalbroschur. € 120 Exemplar 174 von 300 innerhalb der Reihe »Club« der »Soleil Noir« mit einer dreiteiligen signierten Farblithographie »Liberté, Programme, Enigme« von Valerio Adami. Diese auf ein Kartontriptychon aufgezogen und in schwarzem Umschlag beigelegt. – Buch und Beilage im Schuber. – Unaufgeschnitten. 19,0 : 14,2 cm. 184 Seiten, [12] Blätter, 1 Lithographie. – Broschurrücken etwas verblasst. 158 Monod 6438 (ungenau) 159 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 902 901 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 904 905 Illustrierte Bücher 901 Josef Eberz – [Charles] Baudelaire. Poèmes choisis. Avec eaux-fortes de J. Eberz. München, O. C. Recht [1922]. Mit fünf aquarellierten und goldgehöhten Vignetten, sechs Radierungen, davon eine signiert, und 15 radierten Vignetten im gestochenen Text. Originalpappband. € 200 Exemplar 108 von 200, somit eins der 100 auf Bütten mit der signierten ersten Radierung. – Druck der Radierungen von den leicht verstählten Platten. – Vorderdeckel und Vorsatzpapiere mit den aquarellierten Vignetten des Künstlers. 25,4 : 20,2 cm. 28, [4] Seiten. 6 Radierungen. – Einband leicht fleckig und berieben. – Vorblatt mit Exlibris. Sennewald 22,1 902 Rudolf Grossmann – Das Tagebuch von Goethe 1810 Mit Steindrucken von Rudolf Grossmann. München, Phantasus 1919. Mit 38 kolorierten Lithographien, davon eine als Titelblatt und 13 blattgroß. Halbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel. € 200 Erster Phantasus-Druck. – Exemplar 51 von 220. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die Motive wurden im Buch teils mehrfach verwendet. – Herausgegeben von Georg Martin Richter, dem Verleger der Phantasus-Drucke, und Curt Moreck. – Entzückender Druck auf Bütten, jedes Blatt nur einseitig bedruckt. 25,0 : 18,5 cm. [44] Blätter. Rodenberg 457, 1. – Schauer II, 99. – Sennewald 19,2 903 Rudolf Grossmann – H[ans] C[hristian] Andersen. Drei Märchen. Mit 31 Lithographien von Rudolf Großmann. Berlin, Bruno Cassirer [1924]. Mit 31 kolorierten Lithographien im Text. Originalhalbpergamentband mit goldgeprägten Fleurons auf dem Rücken und kolorierter Deckellithographie. € 200 900 904 Otto Hettner – Longus. Daphnis und Chloé. Mit Steinzeichnungen von Otto Hettner. München, Buchenau & Reichert 1923. Mit 93 teils blattgroßen Lithographien. Türkisfarbener Maroquinband, Rücken- und Deckeltitel und Fileten schwarzgeprägt (Christian Zwang, Hamburg). In gefüttertem Pappschuber mit Lederkanten. € 250 Achter Phantasus-Druck. – Exemplar 152 von 300 auf Zanders-Bütten, entgegen dem Druckvermerk nicht von Otto Hettner signiert. – Breitrandiger Druck bei Jakob Hegner in Hellerau. – »In dem 8. Phantasusdruck ›Daphnis und Chloe‹ kontrastiert die Fleischmann-Antiqua sehr kühn gegen die flaumigen […] Steinzeichnungen Otto Hettners.« (Schauer). – Der Text folgt einer Übertragung von Friedrich Jacobs aus dem Jahr 1832, die mit dem griechischen Text verglichen und frei bearbeitet wurde. – Schönes Exemplar. 29,0 : 20,3 cm. 197, [3] Seiten. – Einband stellenweise leicht, der Rücken gleichmäßig verfärbt. Rodenberg 459, 8. – Schauer I, 239 und II, 99 905 Franz M. Jansen – Theodor Plivier. Eine deutsche Novelle. Mit Holzschnitten von F. M. Jansen. Bremen, Michael Hertz 1949. Mit zehn blattgroßen Holzschnitten, der erste signiert. Originalpappband mit Deckelholzschnitt. € 120 Erste Ausgabe. – Eins von 700 Exemplaren. – Die insgesamt 22 Holzstöcke zu Pleviers Novelle entstanden 1948, zehn und der Einbandholzschnitt wurden vom Künstler ausgewählt. – Nahezu tadellos erhalten. 26,8 : 25,3 cm. 101, [3] Seiten. – Deckel mit kaum sichtbaren Kratzspuren. – 2 Blätter mit (produktionsbedingtem?) Eckabriss (ohne Textverlust). Merholz 398 M Exemplar 18 von 300. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die reizenden Lithographien, die den Text teils als Vignetten, teils als Bordüren begleiten, wurden von Lassally in den Text eingedruckt und zart aquarelliert. 32,0 : 24,0 cm. 47, [5] Seiten. – Innengelenke gelockert, einige Blätter leicht geknickt. – Einband etwas, einige Seiten minimal fleckig. – Besitzvermerk auf Vorsatzblatt. 160 Schauer II, 95 (mit Abbildung). – Sennewald 24,1 161 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 906 Walther Klemm – Daniel Defoe. Das Leben und die ganz ungemeinen Begebenheiten des weltberühmten Engelländers Robinson Crusoe, […] Von ihm selbst beschrieben und, nach der dritten engelländischen Edition, auf vornehmes Begehren, ins Teutsche übersetzt, nachmals in dieser gekürzten Form an Tag geben. Mit 10 Steinzeichnungen von Walther Klemm. Leipzig, Friedrich Dehne 1919. Mit zehn signierten Lithographien. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel. € 300 Exemplar 128 von 250 (Gesamtauflage 300). – Den Text druckte Dietsch & Brückner, die Lithographien unter Aufsicht des Künstlers die Hochschule für bildende Künste, beide Weimar. – Auf unbeschnittenem, chamoisfarbenen Bütten. – Schönes Exemplar. 31,0 : 26,0 cm. 53, [3] Seiten. 10 Lithographien. – Etwa fünf Blätter am Rand leicht stockfleckig. Sennewald 19, 2 907 Arthur Kampf – Johann Wolfgang von Goethe. Faust. Eine Tragödie. Mit Radierungen von Arthur Kampf. [Erster und zweiter Teil in einem Band]. Berlin, Eigenbrödler Verlag 1925. Mit 24 signierten Radierungen. Roter Originalmaroquinband mit reicher Rückenvergoldung und Goldfileten, vergoldeten Deckelvignetten, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie Kopfgoldschnitt. G € 750 Nummer 270 von 500 Exemplaren auf Johann-Wilhelm-Bütten (Gesamtauflage 650), wie bei den 150 Vorzugsexemplaren hier auch alle 24 Radierungen signiert. – Beide Druckvermerke von Arthur Kampf signiert. – Einband, Titelzeichnung und Typographie entwarf Marcus Behmer (mit Monogramm in der Vignette des Rückendeckels). 908 909 910 910 Alois Kolb – Henry Beyle-Stendhal. Die Äbtissin von Castro. Hellerau, Avalun 1924. Mit 13 Radierungen von Alois Kolb, davon sechs blattgroß. Originalhalbpergamentband mit goldgeprägtem Rückentitel (E. A. Enders, Leipzig). € 150 34. Avalun-Druck. – Eins von 150 Exemplaren in Halbpergament, entgegen dem Druckvermerk dort nicht vom Künstler signiert. – Der 1875 in Wien geborene Alois Kolb, gestorben 1942 in Leipzig, zählt zu den produktivsten Buchillustratoren der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Bereits 1905 wurde er, der sich das Radieren autodidaktisch beigebracht hatte, Dozent in Magdeburg, 1907 übernahm er die Leitung der Radierklasse an der Leipziger Akademie für graphische Künste. – Tadellos erhalten. 35,8 : 27 cm. 179, [3]; 265, [3] Seiten. – Stellenweise etwas berieben. – Seitenränder vereinzelt schwach stockfleckig. – Exlibris. Schauer II, 44 908 Alois Kolb – Conrad Ferdinand Meyer. Die Hochzeit des Mönchs. Wien und Leipzig 1921. Mit einer signierten Titelradierung, einer radierten Initiale und zwölf Radierungen von Alois Kolb. Originalhalbpergamentband, Rückentitel und große Eckfleurons goldgeprägt. G € 200 31,0 : 24,0 cm. 157, [3] Seiten. Rodenberg 338, 34. – Sennewald 24, 4 Siebter Avalun-Druck. – Exemplar 141 von 275 (Gesamtauflage 375). – Die Radierungen wurden unter Aufsicht des Künstlers auf der Handpresse der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig gedruckt, deren Radierklasse Alois Kolb (1875–1942) seit 1907 leitete. – Sehr schönes Exemplar. 28,8 : 21,0 cm. [4], 152, [4] Seiten, 13 Radierungen. Rodenberg 331, 7. – Sennewald 21, 4 909 Alois Kolb – Conrad Ferdinand Meyer. Die Richterin. Mit siebzehn Radierungen von Alois Kolb. Hellerau/Wien 1923. Mit 17 Radierungen, davon eine Titelradierung und sechs blattgroß und signiert. Originalpergamentband mit schwarzem Rückentitel und orangefarbenen Kleisterpapier-Vorsätzen (E. A. Enders, Leipzig). € 200 29. Avalun-Druck. – Exemplar 2 von 150 der Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen (Gesamtauflage 550). – Gedruckt auf starkem Bütten. – Druck des Textes und der Radierungen auf der Handpresse der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe, Leipzig. Der 1875 in Wien geborene Alois Kolb, gestorben 1942 in Leipzig, zählt zu den produktivsten Buchillustratoren der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Bereits 1905 wurde er, der sich das Radieren autodidaktisch beigebracht hatte, Dozent in Magdeburg, 1907 übernahm er die Leitung der Radierklasse an der Leipziger Akademie für graphische Künste. 28,4 : 20,9 cm. [8], 122, [6] Seiten. – Pergament materialbedingt etwas fleckig. – Innendeckel und radiertes Titelblatt rückseitig mit Exlibris. Vorsatzblatt mit Klebespuren, unter dem Druckvermerk Stempelrasur. Rodenberg 336, 29. – Sennewald 23,1 162 906 907 163 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 911 Alfred Kubin – H[ans] C[hristian] Andersen. Die Nachtigall. Die kleine Meerjungfrau. Der Reisekamerad. Mit Zeichnungen von Alfred Kubin. Berlin, Bruno Cassirer 1922. Mit 32 Illustrationen, davon eine als Frontispiz, eine blattgroß. Roter Originalmaroquinband mit floraler und € 300 Filetenvergoldung. – Widmungsexemplar. Exemplar 75 von 100 der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Die beiden blattgroßen Illustrationen vom Künstler signiert. – Druckvermerk mit eigenhändiger Widmung »Kubin für Paul Zech«. – Einbandentwurf von Entwurf: E. R. Weiß. – Beigabe. 21,7 : 15,6 cm. [4], 98, [2] Seiten. – Rücken restauriert, kleine Druckstellen und Bereibungen. Ecken bestoßen. – Vorsätze erneuert. Marks A 63. – Raabe 177 912 Alfred Kubin – Vier Einladungsblätter des Kubin-Archivs Hamburg. Strichätzungen bzw. Fotolithographien nach Federzeichnungen von Alfred Kubin. Hamburg 1927–1933. € 200 I: Zur Besichtigung des Kubinarchivs ladet höflich ein: [eigenhändig in Rot] Otte. 1927. Raabe 343 a. Dazu zwei weitere, verkleinerte Abdrucke als Postkarte, ebenfalls von Kurt Otte signiert. – II: Für Ihr freundliches Interesse und die schöne Bereicherung des Archivs dank mit verbindlichstem Gruss [eigenhändig in Rot] Otte. 1932. Raabe 479. – III: Jeder schafft das was er muss, auf seine Weise wie es ihm seine Gaben erlauben. Raabe 498 c. – IV. [Krabbe]. 1934. Raabe 522. Davon drei Exemplare, alle signiert von Kurt Otte, eins zusätzlich mit Stempel »Kubinarchiv Hamburg Fischmarkt«, die beiden anderen von Otte datiert 1952 und 1961. – Einige Fotografien als Beigabe. Beide 914 Jeweils ca. 11 : 15 cm (15 : 19 cm), IV: 7,7 : 15,5 cm. 913 Oskar Laske – William Shakespeare. Der Sturm. Deutsch von Richard Schaukal. Mit Originallithographien von Oskar Laske. Wien, Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1925. Mit zahlreichen farbigen Lithographien im Text, davon drei blattgroß. Farbig lithographierter Originalpappband. € 250 Exemplar 176 von 210 auf Dokumentenpapier (Gesamtauflage 350). – Im Druckvermerk von Künstler und Übersetzer signiert. – Tadellos schönes Exemplar. 30,0 : 21,5 cm. [2], 114, [4] Seiten. Sennewald 25,3 914 Max Liebermann – Theodor Fontane. Effi Briest. Roman. Mit Steinzeichnungen von Max Liebermann. Berlin 1926. Mit 21 Lithographien im Text, drei blattgroß, davon die erste signiert. Originalpergamentband mit reicher Vergoldung und Kopfgoldschnitt (Hübel & Denck, Leipzig). € 2.500 Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Exemplar 208 von 325. – Jahresgabe der Maximilian Gesellschaft 1926/27. – Max Liebermann schuf eigens für diese Edition die 21 Lithographien. – Satz aus der Walbaum-Fraktur, Textdruck bei der Officina Serpentis, Druck der Lithographien bei W. Lassally, beide Berlin. – Auf Zanders-Bütten mit dem Wasserzeichen der Maximilian-Gesellschaft. – Einbandentwurf von Marcus Behmer. Dieser hatte sich nach der Anfrage der Maximilian-Gesellschaft sogleich überaus erfreut geäußert. Den schließlich realisierten Entwurf mit vergoldeten Weinranken, Kreuz und Schmetterling erläuterte er dem Schriftführer der Gesellschaft, Fritz Homeyer, zusammen mit vielen Details zu Herstellungsfragen und -kosten in mehreren Briefen (vgl. Philobiblon 1929, Heft 8, Seiten 293ff.). – 1912 wurde die Maximilian-Gesellschaft gegründet – als eine »Stätte, an der es [das deutsche Buch] in einem ausgewählten Kreis von Kundigen und Freunden, unberührt von literarischen und künstlerischen Tagesmeinungen und losgelöst vom Markt, die liebevolle Pflege findet«. Zu den Gründern gehörten unter anderem Johannes Baensch-Drugulin, Alfred Lichtwark und Hans Loubier, den ersten Vorstand bildeten Walter von Brüning, Paul Schwenke, Hans Loubier, G. A. E. Bogeng und Walter de Gruyter. In den Folgejahren erhielten die Mitglieder teils aufwäfndige Jahresgaben, Höhepunkte bildeten dabei Kleists »Prinz von Homburg« im Enders-Einband (1913), Schillers »Wallenstein« als Druck der Pan-Presse (1914/1915), die vierbändige Ausgabe der Gedichte von Goethe (1924/1925) und die vorliegende Ausgabe von Fontanes bekanntestem Roman. – Tadellos schönes Exemplar, in dieser Erhaltung sehr selten. 27,5 : 19,7 cm. [12], 313, [5] Seiten. – Deckel wie meist ganz leicht (und reversibel) verzogen. 164 Aus 912 913 Achenbach 117–137. – Rodenberg 518. – Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten, S. 121. – Schauer II, 43. – Backe/ Köppen, Officina Serpentis 126. – Rasch I, 4637 165 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 915 Otto Linnekogel – Walther von Hollander. Narzissos. Eine Legende vom Mann. Potsdam, Hans Heinrich Tillgner 1921. Mit vier signierten blattgroßen Lithographien von Otto Linnekogel. Halbpergamentband mit Buntpapierbezügen. € 150 Erste Ausgabe. – Exemplar 111 von 500, wie die 50 Vorzugsexemplare mit signierten Lithographien. – Trotz seines recht umfangreichen buchillustratorischen Œuvres sind biographische Angaben zu Otto Linnekogel (1892–1981) spärlich. Er war u. a. Mitarbeiter der phantastischen Zeitschrift »Orchideengarten«. 31,5 : 26,2 cm. 30, [2] Seiten. – Sennewald 21,1 916 Otto Linnekogel – Honoré de Balzac. Jesus Christus in Flandern. Übertragen von Fritz Hacke. München, Dioskuren 1923. Mit vier signierten Lithographien von Otto Linnekogel. Grüner Originalkalblederband mit vergoldeten Titeln. € 120 Exemplar 174 von 300 der Vorzugsausgabe mit den signierten Lithographien. 23,4 : 16,3 cm. 32 Seiten, 4 Lithographien. – Einband berieben, Rücken verfärbt. – Sennewald 23,1 917 Georg Alexander Mathéy – Hans Bethge. Liebesverse. Georg A[lexander] Mathéy. Radierung. [Leipzig,] Privatdruck 1922. Mit sechs signierten ganzseitigen Radierungen und einer radierten Titelvignette. Roter Originalsaffianlederband, Deckelverzierung mit rhombenförmigen Fileten, Bordüren und kleinen Sternchen, gold-schwarze Kleisterpapiervorsätze (signiert: S·AKA·L).€ 450 Exemplar 5 von 20 der absoluten Vorzugsausgabe in Leder (Gesamtauflage 150). – Privatdruck der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig, vertrieben wurde er (nach Rodenberg) durch die »Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei«. – Gesetzt aus der Haenel-Antiqua, gedruckt auf Zanders-Bütten. – Im Druckvermerk von Verfasser und Künstler signiert. – Die Einbände entstanden laut Druckvermerk in der Handbinde-Abteilung von Hübel & Denck, Leipzig, die wenigen der absoluten Vorzugsausgabe der Signatur nach eventuell in der Werkstatt der Akademie selbst. – Im Ganzen schönes, innen tadellos erhaltenes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe. 915 916 920 920 Max Slevogt – C[arl] Witt. Die tapferen 10000. Mit Federzeichnungen von M. Slevogt. [Berlin], Bruno Cassirer [1921]. Mit 34 Federlithographien, davon eine als Titel und eine weitere ganzseitig. Originalhalbpergamentband mit lithographierter Deckelvignette. € 250 Exemplar 61 von 400 der Vorzugsausgabe. – Druckvermerk vom Künstler signiert. – Der Philologe Karl Witt (1815–1891) wurde wegen seiner liberalen Ansichten nach einer Denunziation suspendiert und verdingte sich als Privatlehrer in Königsberg. In der Einleitung rühmt E. Hoffmann seine Erzählkunst »[…] und wer ihn nicht gehört hat, möchte man sagen, hat nie einen Erzähler gehört.« – In der Vorzugsausgabe wurden die Lithographien bei M. W. Lassally mit der Handpresse in den Text eingedruckt. 29,5 : 19,5 cm. [44] Seiten. – Minimal berieben, kleine restaurierte Fehlstelle. Kleiner Fleck am Rücken. – Exlibris (signierte Radierung von Horst Hussel). 30,6 : 23,5 cm. [8], 157, [3] Seiten. – Söhn 347–380. – Rümann 109 b Rodenberg 187 918 Hans Alexander Müller – Knut Hamsun. Drei Novellen. Mit farbigen Holzstichen von Hans Alexander Müller. Leipzig 1931. Mit 17 farbigen Holzstichen im Text. Originaleinband mit € 250 schwarzen Leinenkanten, Japanfaserbüttenbezug und geprägtem Signet. Sechster Druck der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. – Exemplar 41 von 125, von denen 25 nicht für den Handel bestimmt waren. – Lockere Interimsbindung. – Trotz eines groben Satzfehlers (ungerade Seitenzahlen links!) ausgezeichnet als eines der 50 schönsten Bücher des Jahres 1930. – Schönes Exemplar. – Exlibris Ludwig Bielschowsky. 29,8 : 20,0 cm. [9], 93, [6] Seiten. – Eichhorn/Salter 1.51 919 Emil Preetorius – E. T. A. Hoffmann. Der Elementargeist. Eine Erzählung. München, Hesperos 1919. Mit fünf signierten ganzseitigen Illustrationen von Emil Preetorius. Originalpergamentband; Deckelvignetten und -kanten sowie Kopfschnitt vergoldet. € 250 Vierter Hesperos-Druck. – Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen, herausgegeben von J. Reiher. – Exemplar 10 von 50 der ersten Vorzugsausgabe in Ganzpergament. – Auch im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Bütten. – Neben den hübschen Illustrationen in Scherenschnittmanier entwarf Preetorius auch Titel, Einbandillustrationen und -verzierungen. 17,5 : 12,3 cm. 103, [1] Seiten. – Pergament der Deckel leicht gelblich, die Deckel minimal verzogen. 166 Ohr 23. – Rodenberg S. 402. – Schauer II, 56 917 919 167 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 924 Karl Walser – Ninon de Lenclos. Briefe. Mit 10 Radierungen von Karl Walser. [Berlin], Bruno Cassirer [1906]. Mit zehn ganzseitigen Radierungen auf Tafeln. Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel, reicher Deckelvergoldung mit rosa- und rotfarbener Vignette und Kopf€ 180 goldschnitt. Exemplar 231 von 250 der Vorzugsausgabe auf breitrandigem, zweiseitig unbeschnittenen Bütten. – Deutsche Übertragung von Lothar Schmidt. – »Schön gedruckt und mit 10 Radierungen geschmückt, die zu dem besten gehören, das dem interessanten Karl Walser bisher gelungen ist […]«. (Franz Blei, zitiert nach Badorrek-Hoguth). Walser zeichnet darüber hinaus auch für den Entwurf des Einbandes und die farbig illustrierten Vorsätze verantwortlich. – Schönes JugendstilExlibris auf Innendeckel. – Schönes Exemplar. 18,4 : 14,0 cm. 399, [1] Seite. Deckel leicht verzogen. Rücken etwas berieben. – Buchhändlermarke auf Vorsatz. Badorrek-Hoguth A 21.1. – Hayn/Gotendorf IV, 140 921 922 923 921 Ferdinand Staeger – Adalbert Stifter. Der Nachsommer. Erster [bis] Dritter Band. Mit Kupfern von F. Staeger. München, Wiechmann 1919. Mit drei wiederholten, radierten Titelblättern und zwölf ganzseitigen Radierungen, alle signiert. Originalhalbpergamentbände mit schwarzem Rückenschild und reicher Rückenvergoldung, Pergamentecken und Kopfgoldschnitt. € 250 Exemplar 72 von 110 der Vorzugsausgabe. – Unbeschnitten, der dritte Band größtenteils unaufgeschnitten. – Insgesamt ein sehr schönes Exemplar. 925 Karl Walser – [Jean-Baptiste] Louvet de Couvray. Die Abenteuer des Chevalier de Faublas. Erzählt von Louvet de Couvray. Radierungen von Karl Walser. Erster [bis] Vierter Band. München, Georg Müller 1910. Mit vier radierten Titelvignetten und zwölf Radierungen. Originalkalblederbände mit je zwei vergoldeten Rückenschildern, Kopfgoldschnitt sowie breiter, ornamentaler Deckelvergoldung mit Rosenmotiv und farbig lithographierten Vorsätzen nach Entwürfen von € 900 Karl Walser. Exemplar 38 von 50 der Vorzugsausgabe auf Van Gelder Bütten (Gesamtauflage 1500), jedoch ohne die bei Badorrek-Hoguth erwähnte Extra-Suite der Radierungen. – Eine der schönsten Illustrationsarbeiten Karl Walsers: »Deliciöses Illustrationswerk […] auch der Einbandentwurf präsentiert sich mit exquisitem Geschmack.« (Der Zwiebelfisch, zitiert nach Badorrek-Hoguth). – Sehr schönes Exemplar eines der für den Georg Müller Verlag jener Jahre typischen Luxusdrucke. 21,3 : 14,5 cm. 12 Radierungen. – Rücken des vierten Bandes mit kleinem Fleck. Badorrek-Hoguth, A 23.1. – Schauer I, 212 und II, 57 (mit Abbildung). – 25 Jahre Georg Müller, S. 100 20,2 : 14,0 cm. [4], 508; [4], 429; [4], 453, [3] Seiten. – Vereinzelte Bleistiftanmerkungen auf den Vorsätzen. Sennewald, 19, 6 922 Ferdinand Staeger – Adalbert Stifter. Die Narrenburg. Mit 5 Kupfern von Staeger. München, Wiechmann 1919. Mit radiertem Titel und vier ganzseitigen Radierungen, alle signiert. Brauner € 200 Originalhalblederband mit reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt. Eins von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Tadellos erhalten. 18,4 : 12,3 cm. [4], 235, [1] Seiten. Sennewald 19, 8 923 Ferdinand Staeger – Hans Watzlik. Die Abenteuer des Florian Regenbogner. Ein Traumbüchlein. Reichenberg, Gebrüder Stiepel [1921]. Mit sieben signierten Radierungen, eine davon als Titelblatt, und zwei radierten Textvignetten von Ferdinand Staeger. Brauner Originalmaroquinband mit vergoldeter Deckelvignette, goldgeprägtem Rückentitel, Kopfgoldschnitt. und Seidenvorsätzen. € 300 Exemplar 18 von 100 der Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen. – Vom Autor signiert und nummeriert. – Die hübschen Radierungen alle mit kleinen Remarquen. – Ferdinand Staeger (1880–1976), Maler und Graphiker, war einer der herausragenden Mitarbeiter an Zeitschriften wie »Jugend« oder »Meggendorfer Blätter«, er illustrierte auch zahlreiche literarische Werke, beispielsweise von Eichendorff, Mörike, Stifter, Hauptmann und anderen. 168 20,4 : 15,5 cm. 117, [1] Seiten, 7 Radierungen. – Einband mit schwachen Kratzspuren, Rücken stärker betroffen. Kanten etwas berieben. – Schnitt leicht gebräunt. Sennewald 21, 14 925 169 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 926 Karl Walser – [Jean-Baptiste] Louvet de Couvray. Die Abenteuer des Chevalier de Faublas. Erzählt von Louvet de Couvray. Radierungen von Karl Walser. Erster [bis] Vierter Band. München, Georg Müller 1910. Mit vier radierten Titelvignetten und zwölf Radierungen. Dunkelgrüne, langnarbige Maroquinbände mit vergoldeten Vignetten, Fileten und Bordüren. Kopfgoldschnitt. € 800 Exemplar 11 von 50 auf Van Gelder Bütten (Gesamtauflage 1500), jedoch ohne die bei BadorrekHoguth erwähnte Extra-Suite der Radierungen. – Die Innendeckel bezogen mit den überaus reich vergoldeten Kalblederdeckeln der Originaleinbände der Vorzugsausgabe, gespiegelt von einem mit Seide bezogenen fliegenden Vorsatz, gefolgt von Karl Walsers farbig lithographierten Überzugspapieren. Eine der schönsten Illustrationsarbeiten Karl Walsers in Rötel. – Die äusserlich zunächst dezent auftetenden, unsignierten Handeinbände mit Elementen de ebenfalls von Walser entworfenen Originaleinbände unterstreichen den kapriziösen Charakter dieses reizvollen Ensembles. – Tadellos erhalten. 21,0 : 13,8 cm. – Zwei Buchdeckel mit winzigen Bereibungen. Seidenvorsätze mit vereinzelten kleinen Flecken. Badorrek-Hoguth, A 23.1. – Schauer I, 212 und II, 57 (mit Abbildung). – 25 Jahre Georg Müller, S. 100 Alle 927 1900 – 1945 – Die Dichter 927 Oskar Panizza. Düstre Lieder. – Londoner Lieder. – Legendäres und Fabelhaftes. – [Drei in einem Band]. Leipzig, Albert Unflad 1886–1889. Originalhalblederband mit goldgeprägtem Rückentitel »Gedichte«. G € 300 Erste Ausgaben der drei ersten literarischen Veröffentlichungen von Oskar Panizza (185–1921), dem skandalumwitterten Dichter, der wegen seines »Liebeskonzils« verurteilt wurde und später ins Zürcher Exil ging. – Wie bei Stobbe beschrieben »in einem Halbfranzband zusammen als ›Gedichte‹ herausgekommen. Die Originalumschläge sind mit eingebunden«. – Sehr selten und hier sehr schön erhalten. 16,5 : 10,5 cm. [4], 124; 88; 138 Seiten. Stobbe S. 5. – Hayn/Gotendorf VI, 18 928 Oskar Panizza. Der Illusionismus und Die Rettung der Persönlichkeit. Skizze einer Weltanschauung. Leipzig, Wilhelm Friedrich 1895. Originalbroschur. G € 120 Erste Ausgabe. – »Ich war immer der Meinung, dass es, um in filosofischen Dingen das Wort zu ergreifen, eines gewissen Kauderwelsches von ausländischen Termini bedürfe […] da las ich Stirner; Stirner, diesen Lazarus unter den Filosofen […]«. – Panizza widmet das Werk Max Stirner, dem »Kaspar Schmidt aus Bayreuth« und behandelt Illusionismus, Dämonismus und Individualismus. – Sehr selten; unbeschnittenes Exemplar. 22,3 : 14,3 cm. 62, [2] Seiten. – Umschlagränder etwas unfrisch, Rücken restauriert. 170 926 Stobbe S. 7. – Hayn/Gotendorf VI, 17 171 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 929 Oskar Panizza. Das Liebeskonzil. Eine Himmels-Tragödie in fünf Aufzügen. Zürich, VerlagsG € 300 Magazin (J. Schabelitz) 1895. Illustrierte Originalbroschur. Erste Ausgabe, der größte Teil davon wurde konfisziert. – Das wohl berühmteste Werk des Dichters, für das er wegen »Vergehens wider die Religion« angeklagt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde. – Tucholsky meinte, es gäbe »Stellen in dem Stück, gegen die Wedekind wie eine brave ›Gartenlaube‹ wirkt«, und selbst Fontane lobte, es sei »sehr schwer (polizeischwierig) aber s e h r lohnend. […] Entweder müßte ihm ein Scheiterhaufen oder ein Denkmal errichtet werden. Unser Publikum müßte endlich lernen, daß der Unglaube auch seine Helden und Märtyrer hat« (Brief an Maximilian Harden). – Das laszive Umschlagbild zeichnete M. Hagen, Panizza widmete das Buch »Dem Andenken Huttens«. – Dazu: Oskar Panizza. Meine Vertheidigung in Sachen »Das Liebeskonzil«. – Abschied von München. Ein Handschlag. – Zürich, Verlags-Magazin (J. Schabelitz) 1895 und 1897. Originalbroschuren. Seltene Erstausgaben. 20,0 : 13,0 cm. – I: [8], 78, [2] Seiten. Rücken und Umschlagränder mit Fehlstellen. – II: 38, [10] Seiten. – III: 15, [1] Seiten. Besitzvermerke. Stobbe S. 8 und 9. – Hayn/Gotendorf VI, 17, 18 und 16 931 930 Oskar Panizza. Zürcher Diskuszjonen. Flugblätter aus dem Gesamtgebiet des modernen Lebens. Zweiter [und] Dritter Jahrgang [in einem Band]. Paris (Zürich), Verlag Zürcher Diskuszjonen 1899–1900. Mit zwei Abbildungen. Gelber Originalleinenband. G € 180 Paul Scheerbart. Tarub. Bagdads berühmte Köchin. Arabischer Kulturroman. Berlin, Hugo Storm / Verein für Deutsches Schriftthum [1897]. Originalbroschur mit Deckelillustration. G € 200 Vollständige Folge der Hefte 13–24 bzw. 25–32, teils in Doppel- und Dreifachnummern. – Mit Beiträgen des Herausgebers unter verschiedenen Pseudonymen zu Dichtungen von Karl Ludwig San und Otto Julius Bierbaum, sowie »Das Rauschbedürfnis im Menschen«, »Das Schwein in poetischer, mitologischer und sittengeschichtlicher Beziehung« u. a. mehr. – Mit dem Haupttitelblatt und dem Inhaltsverzeichnis zum zweiten Jahrgang. – Noch seltener als die beiden hier vorliegenden abschließenden Teile ist der erste Jahrgang, der 1897/98 erschien. – Dazu: Oskar Panizza. Parisjana, deutsche Verse aus Paris. Zürich, Verlag Zürcher Diskuszjonen 1899. Originalbroschur. Erste Ausgabe dieser Gedichtsammlung. Unbeschnitten. Erste Ausgabe. – Eins der etwa vier- bis fündhundert Exemplare, die Hugo Storm mit der Verlagsangabe des von ihm 1984 gegründeten Vereins drucken ließ. Im »Verein für Deutsches Schriftthum« erschienen auch frühe Werke von Richard Dehmel und Gustav Falke. 1898 ging der Verlag in Konkurs und Storm setzte sich ins Ausland ab. Die Restbestände übernahm der Verlag Schuster & Loeffler, wohl der Ursprung einer – allerdings recht erfolglosen – Zusammenarbeit zwischen Scheerbart und dem Insel-Verlag. – Unaufgeschnitten. 26,8 : 20,0 cm. – Deckelränder und Rücken leicht verfärbt, Bezug mit Blasen. – Titelblattränder gebräunt, unten mit kleinem Einriss. – 16,3 : 10,3 cm. XVI, 136, [8] Seiten. 932 Paul Scheerbart. Das Perpetuum Mobile. Die Geschichte einer Erfindung. Leipzig, Ernst Rowohlt 1910. Mit 26 Abbildungen auf einer mehrfach gefalteten Tafel. Illustrierter Originalpappband. € 150 Stobbe S. 13/14. – Hayn/Gotendorf VI, 17 929 931 932 · 933 930 19,5 : 13,0 cm. 285, [3] Seiten. – Deckelränder und der unbeschnittene Buchblock etwas stockfleckig. Erste Ausgabe. – Ernst Rowohlt nutzte die Auflagenteilung zu Werbezwecken: »Ich habe 5 Auflagen drucken lassen, jede zu 500 Exemplaren. Um das Publikum etwas zu bluffen, habe ich zuerst die 3. u. 4. Auflage ausliefern lassen.« (Rowohlt an Scheerbart, 13.10.1910, wie weitere zitiert nach Göbel). Vorliegend ein Exemplar mit dem fingierten Vermerk: vierte Auflage. – Erstaunlicherweise und im Gegensatz zu dem ironischen Tonfall des Buches, glaubte Scheerbart wohl jahrelang ernsthaft an einen Erfolg seiner Bemühungen: »Ich habe übrigens die feste Ueberzeugung, daß ich mit dem Modell ans Ziel komme« (Scheerbart an Rowohlt, 9.10.1910). – Die Einbandzeichnung von Ottomar Starke zeigt den Erfinder vor der Maschine und entzückte den Verfasser »Die Zeichnung ist einfach grandios.« (Scheerbart an Rowohlt, 13.8.1910). – Schönes Exemplar. 21,9 : 18,0 cm. 44, [4] Seiten, 1 Falttafel. – Kapitale minimal bestoßen. Raabe/Hannich-Bode 260.22. – Kohnle 56. – Göbel 19 933 Paul Scheerbart. Das Perpetuum mobile. Die Geschichte einer Erfindung. Leipzig, Ernst Rowohlt 1910. Mit 26 Abbildungen auf einer mehrfach gefalteten Tafel. Illustrierter Originalpappband. G € 200 Erste Ausgabe. – Dazu: »Ja . . was . . möchten wir nicht Alles!« Ein Wunderfabelbuch. Erstes [und einziges] Heft. Berlin, Verlag deutscher Phantasten 1893. In Kleisterpapierumschlag. Erste Ausgabe von Scheerbarts zweiter Veröffentlichung. – Schönes Exemplar. 21,8 : 18,0 cm. 44, [4] Seiten. – Einband minimal berieben, das Gelb etwas nachgedunkelt. 172 Raabe/Hannich-B. 260.22 und 260.2. – Kohnle 56 und 35. – Göbel 19 173 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 934 Stefan George. Das Jahr der Seele. Berlin, Verlag der Blætter für die Kunst 1897. Mit einer Titelillustration von Melchior Lechter. Originalsamtpapierbroschur mit Vorderdeckelillustration in samtpapierbezogenem Pappband. – Widmungsexemplar. € 3.500 Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren auf starkem Holländischen Bütten. – Mit eigenhändiger Widmung des Dichters »dem Dichter Charles van Lerberghe in hoher künstlerischer achtung und freundlichem gedenken von Stefan George« auf dem leeren Vorblatt. – Charles van Lerberghe (1861–1907) wurde durch seinen Vormund Désiré van den Hove, den Onkel des nahezu gleichaltrigen Maurice Maeterlinck, schon in jungen Jahren für die Dichtkunst begeistert. 1890 erschienen seine »Les flaireurs«, aus dem George 1893 in »Blätter für die Kunst« eine Szene abdruckte. – Für den wichtigen Vertreter des flämischen Symbolismus hegte Stefan George frühe Anerkennung, die auf Gegenseitigkeit beruht haben dürfte. »Vollkommenheiten geistigen und menschlichen Wesens, die ohne wenigstens einen Augenblick des Blühens auf der Jugendstufe nicht denkbar sind, waren in Sonderfällen George begegnet – sie waren ihm Stoff, Erlebnis und Anregungen zu seinem Werk – in der Erscheinung und dem Genius des jungen Hofmannsthal, in dem ritterlichen Waclaw Rolicz-Lieder, in der Gestalt des jugendlichen Flamen Charles van Lerberghe, […] des genialischen Friedrich Gundolf und des Wunders an naturhafter Erfülltheit, des Ingeniums Maximilian Kronberger …«. Die Aufzählung Ludwig Thormaehlens (in: Robert Boehringer. Eine Freundesgabe, 1957, Seite 297) unterstreicht die Bedeutung der Beziehung zwischen den beiden Genien. »Das Jahr der Seele« ist das erste von Melchior Lechter gestaltete George-Buch: Der Titelholzschnitt wird auf dem Umschlag wiederholt und Lechter war auch für die Druckanordnung verantwortlich. Diese orientierte sich an dem Manuskript Georges, das zum ersten Mal dessen unverbundene Schreibschrift zeigte. – Druck bei Otto von Holten, Berlin. – Titel in Rot und Schwarz, die Zeilenanfänge, Überschriften und Zierleisten in Rot und Blau. – Sehr seltene, eventuell auf George selbst zurückgehende, Einbandvariante: Verwendet wird das gleiche Samtpapier wie auch für den Broschurumschlag, was für eine direkte Herstellung in der Druckerei spricht und mit dem, in etwas befremdlich kleinen schwarzen Versalien eingeprägten, Titel auf dem Deckel »versöhnt«. Beide 934 19,5 : 15,0 cm. [52] Seiten. – Der Pappband leicht fleckig und am Rücken mit geringen Verlusten. – Das Widmungsblatt etwas gebräunt. Vereinzelt unbedeutend stockfleckig. Landmann 89. – Kat. Marbach, Stefan George 136. – Raub A 7. – Schauer II, 15 (Abb.) 935 Stefan George – Richard M. Meyer. Ein neuer Dichterkreis. Berlin, Georg Stilke 1897. Originalbroschur in späterem Buntpapierpappband. € 400 Erste Einzelausgabe, sehr selten. – Sonderabdruck aus den Preußischen Jahrbüchern (Band 88), herausgegeben von Hans Delbrück. »Diese Sonderabdrücke […] sind käuflich nicht zu haben, sie werden in kleiner Anzahl nur für die Verfasser hergestellt.« (Umschlag). – Dazu: I. Melchior Lechter. Ueber die Symbolik im »Panis Angelorum«. Berlin 1908. Mit Buchschmuck des Verfassers. Originalpappband mit blau-goldener Deckelvignette. Erste Ausgabe. Privatdruck bei Otto von Holten. Exemplar 247 von 300 (Gesamtauflage 310). – II. [Sabine Lepsius.] Stefan George. Briefe · Bildnisse. Berlin, Die Runde [1935]. Originalmappe mit Faksimiles und Tafeln nach Porträtfotografien. 22,0 : 15,0 cm. 54, [2] Seiten (einschließlich Umschlag). – Umschlagränder stark gebräunt und mit Läsuren. Im Falz teils neu gefasst, am Ende außen mit leichtem Wasserrand. – Beigabe I: Deckelränder stark und auch innen stellenweise stockfleckig. Landmann 85 sowie nach 1908 und 1250. – II: Raub A 67 936 Stefan George. Der Stern des Bundes. Berlin, Georg Bondi 1914. Originalleinenband; Deckelvignette, Deckel- und Rückentitel sowie Kopfschnitt vergoldet. € 250 Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Auf starkem Japanbütten. – »Gedruckt bei Otto v. Holten Berlin C im November Neunzehnhundertdreizehn«. – Landmann erwähnt eine inhaltlich identische »Vorausgabe in zehn Stücken, ohne Titel, November 1913«. – Schönes Exemplar. 21,3 : 15,8 cm. [4], 108, [4] Seiten. – Titelblatt mit winzigem Monogramm. 174 934 935 Landmann 384 175 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 937 René Maria Rilke. Wegwarten. [Heft 1]. Lieder, dem Volke geschenkt. Prag, Selbstverlag des G € 1.200 Verfassers 1895. Originalbroschur. Erste Ausgabe dieser frühen Kleinschrift, gedruckt in einer Auflage von nur 300 Exemplaren bei Gebrüder Stiepel in Reichenberg. – Das erste von drei Heften dieser Art: »Unmittelbar nach Erscheinen von ›Larenopfer‹ stellte R. sein erstes ›Wegwarten‹ Heft zusammen. Es enthält 21 seiner Gedichte, das früheste aus dem Jahr 1892. […] R. verschenkte die Hefte an Krankenhäuser, Volks- und Handwerkervereine.« (E. Schnack, Rilke-Chronik I, Seite 37). Den Titel bezieht Rilke laut Vorwort auf Paracelsus, nach dessen Erzählung die Wegwarte alle Jahrhunderte zum lebendigen Wesen wird. Rilke hoffe, diese Sage erfülle sich an seinen Liedern: »vielleicht wachen sie zu höherem Leben auf in der Seele des Volkes. Ich selbst bin arm, aber diese Hoffnung macht mich reich«. – Die Umschlagrückseite mit Verlagsanzeigen, unter anderem für »Larenopfer«. – Sehr selten und so gut erhalten nahezu unauffindbar. 20,0 : 13,0 cm. 15, [1] Seiten. – Deckel vorn mit Besitzvermerk »Felix Lorenz«, hinterer etwas stockfleckig. – Die originale Klammerheftung wurde zugunsten einer Fadenbindung entfernt, der Rückenfalz mit Japanpapier verstärkt. Leicht gebräunt. Mises 3.1. – Ritzer E 55 938 René Maria Rilke. »Jetzt und in der Stunde unseres Absterbens ….« Scene. Wegwarten II. Prag, Selbstverlag 1896. Mit Holzstich-Kopfvignette, monogrammiert »B. W.«, und einer Abbildung im Text. Originalbroschur. – Widmungsexemplar. € 2.000 Erste Ausgabe. – Erste Innenseite des Vorderdeckels mit eigenhändiger Widmung »Meister Hermann Bahr | in größter, aufrichtiger | Verehrung«, signiert »RenéMRilke«. – Auch von dem zweiten Heft »Wegwarten«, mit Rilkes erster dramatischer Dichtung, wurden nur 300 Exemplare gedruckt, wiederum bei den Gebrüdern Stiepel im böhmischen Reichenberg. Auch die Druckkosten übernahm der Dichter wieder selbst, bestärkt, da das erste Heft, welches ein Vierteljahr vorher erschienen war, »reichlich Anerkennung gefunden und seinen Zweck, Freude zu bringen, erfüllt« hatte. Im Vorwort kündigte Rilke noch für das laufende Jahr ein Heft III an. – Sogleich nach Erscheinen des zweiten Heftes hatte Rilke an Arthur Schnitzler geschrieben, um diesen für die Fortsetzung der »Wegwarten« in größerer Auflage zu gewinnen. Ein damaliger Kontakt zu Hermann Bahr ist nicht nachweisbar. 1902, in finanziellen Sorgen, wendete sich Rilke wiederum an Schnitzler (»denn meine Bücher und Arbeiten tragen, trotz jahrelanger Bemühungen so gut wie nichts – «) und wohl auch an Hermann Bahr, von denen er sich Hilfe bei der Suche nach einer Anstellung erhoffte (vgl. Schnack, Rilke-Chronik I, Seiten 44 und 135). – Der Einakter »Jetzt und in der Stunde unseres Absterbens« wurde im August 1896 im Deutschen Volkstheater Prag uraufgeführt, kurze Zeit später verließ Rilke Prag und übersiedelte nach München. Dort erschien im Oktober das dritte Heft der »Wegwarten«, das Rilke gemeinsam mit Bodo von Wildberg in einer Auflage von 1000 Exemplaren, um Texte anderer Dichter erweitert, herausgab. – Sehr selten und hier mit bedeutender Widmung des jungen Dichters. 937 21,3 : 13,8 cm. 15, [1] Seiten. – Umschlag leicht fleckig und mit einigen Einrissen und Ausbrüchen, einige mit Japan fixiert. – Titel mit zwei überklebten Stempeln. Das erste und letzte Blatt lose, die ersten beiden Blätter mit winzigem Eckverlust unten, vereinzelte kleine Einrisse im Falz. Mises 3.2. – Ritzer E 55 176 938 177 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 940 Beide 939 Beide 943 939 Phia [Sophie] Rilke. Ephemeriden. Prag, Gustav Neugebauer 1900. Originalbroschur. – Widmungsexemplar. € 600 Erste Auflage, wohl nur in kleinster Auflage erschienen, gedruckt in der »Wegwarten-Druckerei« der Gebrüder Stiepel, Reichenberg. – Unter der gedruckten Dedikation »Dieses Buch ist meinem theuren Sohn René zugedacht« die eigenhändige Widmung »Wie Gott es fügt, so lacht und weint der Mensch | In treuer Freundschaft | Phia Rilke ] 22.12.1899«. – Die Aphorismensammlung zeugt vielfach von einer sehr humorigen Weltsicht der Mutter des Dichters: »Auch der Pegasus hat seine Sonntagsreiter«, »Auch ein Tugendspiegel kann erblinden«. – Dazu: Visitenkarte Frau Phia Rilke. 6,0 : 10,5 cm. – Todesanzeige Phia Rilke Weimar, 21. IX. 1931. In Trauerumschlag, adressiert an Olga Arbesser-Rastburg, rückseitiger Absender Dr. Carl Sieber und Ruth Sieber-Rilke, Weimar, Belvederer Allee 21. 14,2 : 9,0 cm. 53, [3] Seiten. – Umschlag lose, Rücken mit einigen Fehlstellen. – Mises 1698 940 Clara Rilke[-Westhoff]. Worpsweder Landschaft. Gouache. 1948. 20,3 : 27,3 cm. Monogram€ 600 miert und datiert, rückseitig mit eigenhändiger Widmung. Auf dreiseitig perforiertem Velinkarton. – Rückseitig mit blattfüllender eigenhändiger Widmung »Gerhard Uhde Zur Erinnerung an Fischerhude in herzlicher Dankbarkeit von Clara Rilke am 7 Januar 1949«. – Clara Westhoff besuchte in München eine private Malschule, 1898, wieder zurück in ihrer Heimat, nimmt sie bei Fritz Mackensen in Worpswede Zeichen- und Modellierunterricht. Bei Heinrich Vogeler lernte sie den Dichter Rainer Maria Rilke kennenlernt, den sie ein Jahr später heiraten wird. Nach der Trennung von Rilke siedelte Clara Rilke-Westhoff nach Fischerhude über. 941 Claire Goll – Rainer Maria Rilke. Briefe an Liliane. Wiesbaden, Limes [1952]. Mit Porträt von Claire Goll und einigen Faksimiles. Illustrierter Originalpappband mit -schutzumschlag. – € 200 Widmungsexemplar. Mit eigenhändiger Widmung von Claire Goll für einen » […] treuen Freund Yvans, zur Erinnerung an einen Pariser Frühling von Liliane | Paris, 13. III. 1961«. – Erste öffentliche Ausgabe, nach einem Privatdruck von 1944 (250 Exemplare) herausgegeben von Richard von Mises. – Claire Studer, von Rilke liebevoll »Liliane« genannt, lebte damals bereits mit ihrem späteren Ehemann Yvan Goll zusammen. Die Briefe schrieb Rilke in den Jahren 1918–1925. – Sehr schönes Exemplar. 178 19,0 : 12,3 cm. 60 Seiten, 2 Tafeln. – Nicht bei Mises 942 942 Walter Benjamin – Charles Baudelaire. Tableaux Parisiens. Deutsche Übertragung mit einem Vorwort über die Aufgabe des Übersetzers von Walter Benjamin. Heidelberg, Richard Weissbach 1923. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Titel und Kopfgoldschnitt (signiert: O. Heinisch Heidelberg). € 350 Fünfter Druck des Argonautenkreises. – Erste Ausgabe der ersten Übersetzerarbeit Benjamins. – Eins von 500 Exemplaren. – Paralleldruck in Französisch und Deutsch. – Während der Arbeiten an der Baudelaire-Übersetzung hatte Benjamin den Heidelberger Verleger kennen gelernt, der ihm die gemeinsame Herausgabe einer Zeitschrift »Angelus novus« anbot. Das Projekt zerschlug sich und verzögerte den Abschluss der Baudelaire-Übersetzung. Anfangs vermutete Benjamin, sein Verleger habe ihn bei der Honorarfrage betrogen und schrieb deshalb an Gershom Scholem »kein Honorar und nur sieben Exemplare. Darüber bin ich trostlos.« (Brief Dezember 1923, zitiert nach Leinweber). Später wurde nach Vermittlung durch Hugo von Hofmannsthal eine loyale Lösung gefunden. – Sehr gut erhalten. 28,4 : 20,4 cm. XVII, [1], 67, [3] Seiten. – Bleistifteintrag auf Vorsatz. Fromm I, 2238. – Slg. Leinweber 11. – Rodenberg 349, 5 943 Uriel Birnbaum. In Gottes Krieg. Sonette. Wien und Berlin, R. Löwit 1921. Mit illustriertem Titel und 20 meist blattgroßen Illustrationen von Uriel Birnbaum. Illustrierter Originalpappband. Widmungsexemplar. € 250 Erste Ausgabe. – Mit einer mehrzeiligen eigenhändigen Widmung Uriel Birnbaums an Gretl Perutz (Ehefrau von Leo Perutz), datiert »Wien, 17. März 1936« auf dem Vorsatz. – Der im ersten Weltkrieg schwer verwundete Maler und Dichter Birnbaum (1894 –1956) erhielt für diesen eindrucksvollen und kongenial illustrierten Zyklus von Sonetten 1923 den österreichischen »Bauernfeld Preis«. – Uriel Birnbaum. Der Seelenspiegel. Hundertzwanzig Grotesken. Leipzig und Wien, Thyrsos 1924. Mit zahlreichen ganzseitigen Illustrationen und Vorsatzzeichnungen von Uriel Birnbaum. Farbig illustrierter Originalhalbleinenband. Erste Ausgabe. Gebrauchsspuren. 22,2 : 17,0 cm. 265, [9] Seiten. – Gebrauchsspuren. 179 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 944 Elias Canetti. Die Blendung. Roman. Wien, Leipzig, Zürich, Herbert Reichner 1936 [1935]. Origi€ 450 nalleinenband mit Deckelillustration in Schwarz und Rot von Alfred Kubin. Erste Ausgabe von Canettis einzigem Roman. – »›Die Blendung‹ war Teil einer geplanten ›Comédie Humaine an Irren‹, acht Romane über acht Figuren, […] sieben von ihnen gingen zugrunde, eine blieb am Leben. Die Maßlosigkeit meines Unternehmens trug ihre Strafe in sich, doch war die Katastrophe, in der es endete, nicht komplett, etwas – es heißt heute ›Die Blendung‹ – ist davon übrig geblieben.« (Elias Canetti in »Die Fackel im Ohr«). 21,0 : 13,8 cm. 560 Seiten. – Ränder leicht gebräunt, Rücken minimal bestoßen. Wilpert/Gühring 4. – Marcks A 167 945 Gerhart Hauptmann und sein Werk. Herausgegeben von Ludwig Marcuse. Berlin und Leipzig, Franz Schneider 1922. Mit einer signierten Radierung von Emil Orlik, sieben Tafeln sowie zahlreichen kolorierten ornamentierten Initialen von Richard Grimm-Sachsenberg. Dunkelblauer Originalsaffianlederband mit reicher Vergoldung (H. Sperling, Leipzig). € 180 Erste Ausgabe. – Exemplar 24 von 50 der absoluten Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Zanders-Bütten, mit der signierten Porträtradierung und in Ganzleder gebunden. Weitere 50 Exemplare wurden in Halbleder gebunden. – Anlässlich des 60. Geburtstags erschienene Festschrift mit Beiträgen von Fritz von Unruh, Walter von Molo, Ludwig Marcuse, Maxim Gorki, A. Lunatscharsky, Albert Bassermann u. v. a. Der Beitrag von Max Berg, Stadtbaurat in Breslau, behandelt die Gerhart Hauptmann-Festspiele in der Jahrhunderthalle Breslau, die nach Entwürfen von Max Berg erbaut wurde. Die Bühnenbilder, hier als Lichtdrucke reproduziert, stammen von Hans Leistikow (1892–1962). 27,0 : 19,5 cm. 220, [4] Seiten, 7 Tafeln. – Gering berieben und minimal bestoßen. – Vorsatzblatt mit Briefmarke (Hauptmann 1987), hintere durch Zeitungsbeilage gebräunt. Beide 945 944 946 946 Albrecht Haushofer. Moabiter Sonette Ohne Ort, Verlag und Jahr [Berlin, Privatdruck 1945]. Bedruckte Originalbroschur. € 1.200 Sehr seltene erste Ausgabe eines der aufwühlendsten und bedeutendsten literarischen Zeugnisse des Widerstands gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. – Mit einem Vorwort von Friedrich Wilhelm Euler. Wie Arvid Brodersen in seinem biographischen Nachwort zur englischen Ausgabe (New York, 1978) ausführt, erfolgte die Herausgabe als Privatdruck auf Initiative einer Gruppe von amerikanischen Offizieren. Die erste öffentliche Ausgabe (nur diese bei Wilpert/ Gühring und anderen Bibliographien) des vollständigen Zyklus von 80 Sonetten, die alle in den Monaten von Haushofers Inhaftierung im Gefängnis Berlin-Moabit entstanden, erschien erst 1946 bei Blanvalet und erlangte in der unmittelbaren Nachkriegszeit schnell große Popularität: »In den […] formal der Tradition des 19. Jhs. verpflichteten Sonetten rekapituliert der Dichter die Stationen seines Lebens und zieht, an der Schwelle des Todes, eine von absoluter Humanität und geistiger Zucht geprägte Bilanz.« (KNLL VII, 419). – Der Geograph und Schriftsteller Haushofer (1903–1945) war zunächst freier Mitarbeiter der Dienststelle Ribbentrop und später auch für die Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes tätig. Spätestens seit 1940 war er jedoch als Angehöriger der Widerstandsgruppe um Johannes Popitz aktiv und geriet 1941 in das Visier der Gestapo. Nach dem Attentatsversuch auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Haushofer inhaftiert und in der Nacht zum 23. April 1945 zusammen mit 15 Mithäftlingen auf dem ULAP-Gelände an der Invalidenstraße ermordet. 21,0 : 15,0 cm. 46 Seiten. – Umschlag etwas gelockert. Kleiner Knick am Vorderdeckel. – Vorsätze leicht stockfleckig. 947 [Hermann Hesse]. Zarathustras Wiederkehr. Ein Wort an die deutsche Jugend. Von einem Deutschen. Bern, Stämpfli [1919]. Originalbroschur. G € 200 Erste, anonym erschienene, Ausgabe. – Unter dem Eindruck des zu Ende gegangenen Ersten Weltkriegs zitiert Hesse in der Einleitung aus Nietzsches Schrift: »Jenes verborgene und herrische Etwas, für das wir lange keinen Namen haben, bis es sich endlich als unsere Aufgabe erweist […]«. – Tadellos erhalten, unaufgeschnitten. 23,7 : 16,2 cm. 39, [1] Seiten. 180 Mileck II, 35 181 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 948 Hermann Hesse. Das Glasperlenspiel. Versuch einer Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht samt Knechts hinterlassenen Schriften. [Zwei Bände]. Zürich, Fretz und Wasmuth (1943). Hellblaue Originalleinenbände mit schwarzen Rückenschildern, Rückenvergoldung und € 100 vergoldeten Deckelvignetten. Erste Ausgabe des großen Spätwerks. – In einer von mörderischem Krieg umtosten Schweiz schrieb Hesse seine Zukunftsvision einer elitären, universal gebildeten Gesellschaft. – So schöne Exemplare inzwischen auch selten. 19,0 : 12,0 cm. 451, [1]; 441, [1] Seiten. – Ein Innengelenk leicht angebrochen. – Exlibris. – Mileck 76 949 Ernst Jünger. Vier Werke. 1926–1930. Drei Originalleinenbände. G € 150 Der Kampf als inneres Erlebnis. Zweite, neubearbeitete Auflage. Berlin, Mittler 1926. Mit Schutzumschlag. – Das abenteuerliche Herz. Aufzeichnungen bei Tag und Nacht. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt 1928. Originalhalbleinenband. Titelauflage der Erstausgabe. – Auf den Marmorklippen. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt 1939. Erste Ausgabe. – Luftfahrt ist Not! Herausgegeben von Ernst Jünger. Berlin, Andermann [1930]. Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen. Erste Ausgabe. Einbände II–IV mit leichten Gebrauchsspuren. – Des Coudres B 2b, vgl. B 5, B 12a und C 6 949 948 950 Ernst Jünger. Sechs Erstausgaben, getrüffelt mit Radierungen von Susanne Theumer und einem Porträtmedaillon von Rudolf Triebel. 1957–1995. € 750 I. San Pietro. Olten 1957. Eins von 510 Exemplaren im Originalpappband (Gesamtauflage 661). – II. Ein Vormittag in Antibes. Olten 1960. Eins von 500 Exemplaren im Originalpappband (Gesamtauflage 653). – III. Der Baum. Essay. In: Bäume. Photographien […] von Albert RengerPatzsch. Ingelheim, Boehringer 1962. Originalleinenband. – IV. Ad hoc. Stuttgart, Ernst Klett 1970. Originalpappband. Eins von 2000 Exemplaren. – V. Prognosen. München, Bernd Klüser 1993. Originalpappband. Exemplar 173 von 1200. – VI. Subtile Jagden. Stuttgart, Klett-Cotta 1995. Mit zehn Farbtafeln nach Walter Linsenmaier. Originalleinenband. Eins von 500 Exemplaren in Leinen (Gesamtauflage 1000). – Insgesamt sind den Ausgaben 17 Radierungen beigelegt: I, II, III, V und VI mit der Radierung »Ernst Jünger Sammlung« des Vorbesitzers von Susanne Theumer (signiert, datiert und nummeriert). – III–VI mit der Radierung des Ernst Jünger-Zitats »Wo möchte man gern hausen, würde man sich wohlfühlen […]« von Susanne Theumer (signiert, datiert und nummeriert). – III mit der Radierung des Ernst Jünger-Zitats »Hinter dem Kap der Guten Hoffnung […]« von Susanne Theumer (signiert, datiert und nummeriert) sowie sieben weiteren Radierungen der Künstlerin. – In VI zudem Porträtmedaillon Ernst Jünger von Rudolf Triebel (1910–1995). Bronzeguss, brüniert. 1970. Durchmesser: 8,6 cm. Recto: Porträt des 75jährigen, dessen Signatur und die Paraphe des Künstlers. Verso: Skarabäus und die Jahreszahl MCMLXX. – Alle tadellos erhalten und in unikater Zusammenstellung und »Anreicherung«. I, II, IV und V in Schuber (I und II zusammen), III und VI in Kassette. 950 952 Des Coudres/Mühleisen B 35, B 40, C 27a und B 64 (V nicht mehr) 951 Ernst Jünger. Zeitsprünge. Stuttgart, Klett-Cotta 1990. Mit zwei farbigen Tafeln nach Horst Janssen. Originalhalblederbände mit vergoldetem Rückentitel und Marmorpapierbezügen (G. Lachenmaier, Reutlingen). € 200 Erste Ausgabe. – Exemplar 36 von 500, weitere 30 kamen nicht in den Handel. – Vom Verfasser im Druckvermerk signiert. – Als Blockbuch gebunden. – Dazu: Drei signierte Originalgraphiken zu Ernst Jünger. Zwei Radierungen von Susanne Theumer, ein Acrylstich von Karl-Georg Hirsch. Alle signiert und nummeriert, je eins von 100 Exemplaren. Dabei ein Offsetdruck nach einer weiteren Radierung von Susanne Theumer. – In Einsteckleporello in Leinenband, zusammen mit dem Buch in passendem Leinenschuber. – Tadellos erhaltenes Ernst Jünger-Unikum. 182 21,6 : 13,3 cm. 41, [7] Seiten, 2 Tafeln. 952 James Joyce. Ulysses. Erster [und] Zweiter Band. (Vom Verfasser geprüfte definitive deutsche Ausgabe von Georg Goyert). Zürich, Rhein-Verlag 1930. Flexible dunkelgrüne Originalkalblederbände mit vergoldeten Rückentiteln und Kopfgoldschnitt (Entwurf: E. Preetorius). In privaten Schubern mit Lederkanten. € 300 Dritte Ausgabe, hier in der Vorzugsausgabe auf Dünndruckpapier und als Blockbuch gebunden. – »Diese dritte Ausgabe erfolgte wie die zweite 1930 auf Grund vorhergegangener Subskription«. – Tadellos erhalten. 17,2 : 11,5 cm. [8], 631, [3]; [8], 611, [1] Seiten. 183 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 953 955 953 Thomas Mann. Der Tod in Venedig. [Berlin, S. Fischer 1912]. Dunkelblauer Maroquinband mit goldgeprägtem Rückentitel. € 600 Erste öffentliche Ausgabe. – Erschienen in »Die Neue Rundschau«, Oktober und November 1912. Jahrgang 23, Hefte 10 und 11. – Nahezu zeitgleich erschien die bibliophile Ausgabe innerhalb der »Hundertdrucke«. – Die Novelle schrieb Thomas Mann nach der Adriareise mit seiner Frau Katja 1911. Zugunsten der Arbeit an »Der Tod in Venedig« lässt er seine Arbeit an dem begonnenen Roman »Felix Krull« vorerst liegen. Im Helden der Novelle, Gustav von Aschenbach, setzt Thomas Mann dem Komponisten Gustav Mahler ein Denkmal, von dessen Tod er während der Reise erfuhr. »Leidenschaft als Verwirrung und Entwürdigung war eigentlich der Gegenstand meiner Fabel« (TM an Carl Maria Weber, 4. VI. 1920). – Mit bemerkenswerter Provenienz, aus der Bibliothek des Thomas Mann-Verlegers Samuel Fischer, mit dessen Exlibris von Hans Meid (nach einer Zeichnung) und in schönen Handeinband. 24,5 : 16,0 cm. Seiten 1368–1526. – Ecken beschabt, Kanten leicht berieben. – Vorsatzblatt mit Besitzvermerk. Potempa E 26, 2 954 Thomas Mann. Kino. Romanfragment. Gera, Friedrich Blau 1926. Anthrazitfarbener Originalum€ 300 schlag mit vergoldetem Titel. Seltene erste Ausgabe des Separatdruckes aus dem »Zauberberg«. – Gesetzt aus der Deutschen Schrift von Rudolf Koch. – Druck in Rot und Schwarz bei Dietsch & Brückner, Weimar. – Ausstattung von Friedrich Blau. – Auf Bütten. – Thomas Mann über den Film: »[…] Was mich betrifft, so verachte ich ihn auch, aber ich liebe ihn. Er ist nicht Kunst, er ist Leben und Wirklichkeit, und seine Wirkungen sind, in ihrer bewegten Stummheit, krud sensationell im Vergleich mit den geistigen Wirkungen der Kunst […]« (aus »Die Forderung des Tages«). 24,8 : 16,8 cm. [20] Seiten. – Umschlagränder etwas unfrisch, Vorsatzblatt leicht fleckig. Potempa D 3. 22 955 Thomas Mann. Die erzählenden Schriften. Gesammelt in drei Bänden. Dünndruckausgabe. Berlin, S. Fischer 1928. Blaue Originalseidenbände mit Goldprägung. € 120 Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Handschmeichlerische Dünndruckausgabe mit den wesentlichen epischen Werken (Buddenbrooks, Königliche Hoheit, Novellen, Zauberberg). – Die Einbandgestaltung entwarf E. R. Weiß. – Trotz der Rückenaufhellung sehr schönes Exemplar. 184 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 957 Beide 956 956 Thomas Mann. Der junge Joseph. Roman. Berlin, S. Fischer 1934. Sandfarbener Originalleinenband, Rückentitel und Deckelvignette goldgeprägt. Mit Originalschutzumschlag, dieser mit Illustration von Karl Walser. – Widmungsexemplar. € 1.200 Erste Ausgabe des zweiten Joseph-Romans, erschienen innerhalb der »Gesammelten Werke«. – Vorsatzblatt mit eigenhändiger Widmung »Unserer lieben Annette, da sie kam, da sie ging, daß sie bald wieder komme | Küsnacht, den 10. VII. 34 | Thomas Mann«. – Die Widmung richtet sich an die Schriftstellerin Annette Kolb (1870–1967), die an diesem Sommertag die Familie Mann in ihrem Schweizer Exil besuchte, wohin sie aus Paris gekommen war. In seinem Tagebuch notierte Thomas Mann am gleichen Tag recht ausführlich zu diesem Besuch: »Annette Kolb kam […] Wir saßen auf einer Bank am Weg und sprachen über die deutschen Wirrnisse. […] Annette aß mit uns, und ich widmete ihr den J. J. Sie ruhte in Erikas Zimmer, und Golo fuhr sie um 4 Uhr nach Zürich.« – Vorsatzblatt oben mit den Initialen »A. K.«. 18,8 : 12,5 cm. 337, [7] Seiten. – Einband teils stärker, die Ränder der Seiten nur leicht gebräunt. Schutzumschlag mit einigen Läsuren. – Insgesamt aber annehmbare Altersspuren eines bedeutungsvollen Widmungsexemplars. Potempa D 5.1 957 Thomas Mann. Deutsche Hörer. 25 Radiosendungen nach Deutschland. Stockholm, BermannFischer 1942. Originalleinenband mit vergoldeten Titeln und Originalschutzumschlag. – Widmungsexemplar. € 450 Erste Ausgabe. – Mit eigenhändiger Widmung Thomas Manns »Rudi und Anne Ladenburg freundschaftlich grüssend«, signiert und datiert »30. Jan. 1943«, auf dem Vorsatzblatt. – Rudolf Ladenburg war Physiker und lehrte seit 1932 in Princeton, wo er unter anderem mit Albert Einstein zusammenarbeitete. Der Familie Mann war er durch seine Freundschaft zu Klaus Pringsheim, dem Zwillingsbruder Katia Pringsheims und als Taufpate Golo Manns eng verbunden. Am 2. XII. 1942 notierte Thomas Mann »Von Bermann Exemplare von ›Deutsche Hörer‹« (Tagebücher). – Bei H. Wolf in New York gedruckt und kriegsbedingt nur in den USA vertrieben. – Schönes Exemplar mit dem häufig fehlenden Schutzumschlag. 17,7 : 10,8 cm. 739, 955 und 938 Seiten. – Rücken gleichmäßig verblasst. 21,0 : 13,0 cm. 151, [1] Seiten. – Innendeckel etwas leimschattig, die hinteren Vorsätze stärker gebräunt. Potempa A 3 Potempa B 71 185 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 960 Thomas Mann. Versuch über Schiller. Berlin und Frankfurt a. M., S. Fischer 1955. Illustrierte € 750 Originalbroschur. – Widmungsexemplar. Mit eigenhändiger Widmung von Thomas Mann auf dem Vortitelblatt. »Dr. Anni Carlsson dankbar für vieles Gute, das von ihr kam, Kilchberg, 26. VI. 55«. – Die Literaturhistorikerin Anni Carlsson schrieb einen Artikel über den Essay für die Neue Zürcher Zeitung. »Eingang unzähliger Briefe. Anni Carlsson schickt ein für die N.Z.Z. geschriebenes erfreuliches Referat über den Schiller-Essay.« (Thomas Mann, Tagebücher 1953–1955, 10. VII. 55). 21,3 : 13,7 cm. 103, [1] Seiten. – Hinterdeckel mit Lichtrand. Ränder berieben, vorn oben mit zwei kleinen Einrissen. Untere Ecke vorn geknickt. Potempa G 1190, 1 961 Thomas Mann. Der Kleiderschrank. Eine Geschichte voller Rätsel. Mit Holzstichen von Andreas Brylka. Garching, Antinous-Presse 1991. Mit zwei ganzseitigen Holzstichen. Originalpappband mit Oleographiebezugspapier (Roland Meuter, Ascona). € 100 Erste Einzelausgabe. – Zweiter Druck der Prosa-Blätter der Antinous-Presse. – Exemplar 96, eins von 90 in Oleographiepappbänden (Gesamtauflage 140). – Druckvermerk vom Künstler signiert. – Tadellos. 33,0 : 23,7 cm. [2], 17, [5] Seiten. 958 959 962 Joseph Roth. Die Legende vom heiligen Trinker. Ein Gast auf dieser Erde. Roman. Amsterdam, Allert de Lange 1939. Illustrierter Originalpappband mit -schuber. € 200 Erste Ausgabe. – Der Text entstand im Frühjahr 1939 als letztes episches Werk des Autors, er starb am 27. Mai 1939 in Paris. Das Buch wurde nach der Besetzung Hollands durch deutsche Truppen auch dort verboten. – Auf festem Werkdruckpapier. – Dazu: Joseph Roth. Die Flucht ohne Ende. Ein Bericht. München, Kurt Wolff 1927. Originalbroschur. Erste Ausgabe. 958 Thomas Mann. Joseph, der Ernährer. Roman. Stockholm, Bermann-Fischer 1943. Originalleinenband. – Widmungsexemplar. € 1.800 Erste Ausgabe, eins von nur wenigen Exemplaren mit dem amerikanischen Druckvermerk. – Erschienen als vierter Joseph-Roman. – Mit eigenhändiger Widmung von Thomas Mann auf dem Vorsatzblatt: »Medi, dem Kindchen, padrona di casa and lecturer, wife of – and daughter of –, verdient und lieb vom alten Herrnpapale Pacif. Palisades 1. August 44«. Gemeint ist Manns jüngste Tochter, Elisabeth Mann Borgese, die 1939 als 20jährige den 36 Jahre älteren Schriftsteller Giuseppe Antonio Borgese geheiratet hatte. In einem Brief an Thomas Mann schreibt Borgese, seine Beziehung zu Elisabeth sei Symbol der geistigen Allianz zwischen ihm und dem Schriftsteller und Zeichen des Widerstands gegen den Faschismus. Thomas Mann gab der Ehe zwar seinen Segen, war aber besorgt ob des »vulkanischen Temperaments« des nur um wenige Jahre jüngeren Schwiegersohns. 16,0 : 10,2 cm. 108, [4] Seiten. Innen und außen leicht stockfleckig. – 18,0 : 12,3 cm. 252, [4] Seiten. Rücken etwas verblasst, ein Blatt mit kleinem Einriss. Wilpert/Gühring2 19 und 5. – I: Sternfeld/Tiedemann 427. – II: Göbel 678 960 962 20,2 : 13,5 cm. 642 Seiten. Potempa D 8, 2 959 Thomas Mann. Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Der Memoiren erster Teil. Berlin und Frankfurt a. M., S. Fischer 1954. Originalbroschur. € 1.000 Erste Ausgabe der endgültigen Fassung. – »Leseexemplar […] Unkorrigierter Abzug. Nur für persönlichen Gebrauch.« – Vor der Druckfreigabe wohl nur in kleiner Auflage erschienen. – Die erste Anregung zum Stoff soll Thomas Mann bereits 1905 durch die Erinnerungen des rumänischen Hochstaplers und Betrügers Manolescu erhalten haben, begann aber erst zwischen 1910 und 1913 mit der ersten Phase der Niederschrift, aus der ein Bruchstück 1911 im Almanach des S. Fischer-Verlages abgedruckt wurde. Es folgte eine Pause von fast 40 Jahren – erst 1951 nahm Mann die Arbeit an dem Stoff wieder auf. 1958 erschien in der »Non Stop-Bücherei« des Berliner Herbig-Verlages eine Fortsetzung von H. P. Dorn (»War ich wirklich ein Hochstapler?«). – Gut erhalten. 19,0 : 11,5 cm. 441, [1] Seiten. – Rücken verblasst. Einband etwas angestaubt, leicht fleckig. – Papierbedingt gebräunt. 186 Vgl. Potempa D12, 3.2 187 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Zwei Handeinbände von Christian Zwang 965 Stefan Zweig. Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam. Wien, Reichner 1934. Mit neun ganzseitigen Abbildungen nach alten Holzschnitten sowie einigen Vignetten, Zierleisten und Initialen. Ziegelroter, langnarbiger Maroquinband mit blindgeprägtem Rückentitel und schwarzgeprägter Schrift »Er. Rot.Cedonulli« auf beiden Deckeln (signiert Christian Zwang, Hamburg). In Pappschuber mit Lederkanten. € 250 Erste Ausgabe. – Exemplar 550 von 600 (Gesamtauflage 700) auf Zerkallbütten. – Unbeschnitten. – Makelloses Exemplar in einem geschmackvollen Privateinband. 25,4 : 16,8 cm. 227, [13] Seiten. Klawiter G 886 966 Stefan Zweig. Baumeister der Welt. Drei Meister. Der Kampf mit dem Dämon. Drei Dichter ihres Lebens. Wien, Leipzig und Zürich, Reichner 1936. Lindgrüner Maroquinband mit schwarzgeprägtem Rückentitel. In gefüttertem Schuber mit Lederkanten (Christian Zwang, Hamburg). € 200 Erste Ausgabe in dieser Zusammenstellung. – Stefan Zweigs berühmte Lebensbilder von Balzac, Dickens, Dostojewski, Hölderlin, Kleist, Nietzsche, Casanova, Stendhal und Tolstoi in einem schlichten, geschmackvollen Handeinband. – Makellos. 21,2 : 13,3 cm. 650, [6] Seiten. Klawiter G 70 963 964 965 966 963 Anna Seghers. Das siebte Kreuz. Roman aus Hitlerdeutschland. Mexiko, El Libro Libre 1942. Originalbroschur mit farbig illustriertem Originalumschlag. € 300 Erste Ausgabe eines der bedeutendsten Romane der deutschsprachigen Exilliteratur. – Anna Seghers [Nette Reiling] begann 1938 im Exil in Südfrankreich mit der Arbeit an diesem Roman. Bereits 1939 erschien das erste Kapitel in der Moskauer Zeitschrift »Internationale Literatur« und ebenfalls 1942 die vollständige englische Ausgabe in den USA. – Schönes Exemplar mit dem seltenen, von Leopoldo Méndez illustrierten Schutzumschlag. 19,3 : 14,5 cm. 468, [4] Seiten. – Schutzumschlag am Rücken etwas berieben, Falze mit Einrissen und unbedeutenden Fehlstellen, stellenweise fleckig. – Stellenweise leicht gebräunt. Sternfeld/Tiedemann S. 461. – Melzwig 657.1 964 Robert Walser. Aufsätze. Leipzig, Kurt Wolff 1913. Originalpappband mit farbig illustriertem Vorderdeckel. € 240 Erste Ausgabe. – Den Buchschmuck (Einband und Vignetten) zeichnete der Bruder des Dichters, Karl Walser. – »Daß Sie in die Mitarbeit meines Bruders am Aufsatzbuch einwilligen, freut mich lebhaft.« (Robert Walser 1912 an den Verleger, zitiert nach Badorrek-Hoguth). – Schönes, nahezu verlagsfrisches Exemplar. 21,0 : 13,0 cm. 237, [3] Seiten. – Deckelränder und Rücken kaum merklich gebräunt. 188 Badorrek-Hoguth A 26. – Göbel 145 189 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Pressendrucke und bibliophile Ausgaben 1900 – 1945 Auf Pergament gedruckt 967 Essex House Press – [Thomas] Gray. Elegy Written in a Country Churchyard. [London], Essex House Press for Edward Arnold 1900. Mit einem kolorierten Frontispiz, Initialen und zwei Schlussvignetten von George Thomson. Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel und € 700 blindgeprägter Deckelvignette. Exemplar 40 von 125, die gesamt Auflage wurde auf Pergament gedruckt. – Von C. H. Ashbee in der Caslon Type gesetzt und gedruckt. – »Mit seinem schmalen, aber bedeutenden lyrischen Werk ist Gray […] der wichtigste und einflußreichste englische Dichter des 18. Jh.s. […] Grays größtes Gedicht ist die ›Elegy Written in a Country Church-Yard‹ (1750), die den Höhepunkt in der reichen Tradition der Grabes- und Friedhofslyrik der Vorromantik bildet. Gray feilte fast acht Jahre an der Elegy, und sie ist trotz ihrer Volkstümlichkeit ein komplex strukturiertes Gedicht, in dem sich klassizistische Form- und Ausdruckselemente und romantische Gefühle und Einstellungen in unvergleichlicher Weise verbinden.« (KNLL V, 815). – Das Frontispiz zeigt Grays Grab auf dem Friedhof der Stoke Pogis Church. Die Deckelvignette mit der Devise »Soul is Form«. – Prächtiger Druck eines hierzulande wenig bekannten englischen Klassikers. 19,3 : 12,8 cm. 13, [3] Seiten. – Einband ganz schwach verzogen und mit kleiner Farbspur auf dem Vorderdeckel. – Innendeckel mit zwei kleinen Buchhändlermarken. Ransom 14. – Tomkinson 14. – Franklin, Seite 237 968 970 968 Eragny Press – Francis Bacon. Of Gardens. An Essay. London, Hacon & Ricketts 1902. Mit einem Titelholzschnitt und Buchschmuck in Grün und Rot von Lucien und Esther Pissarro. Grünbrauner Maroquinband mit Rückentitel- und reicher Filetenvergoldung, blind- und rotgeprägtem floralem Rankwerk sowie Steh- und doppelten punktierten Innenkantenbordüren und Kopfgoldschnitt € 300 (signiert: Tallibart). Im Leinenschuber. . Eins von 226 Exemplaren auf Arnold’s hand-made paper, von denen 200 in den Handel kamen. Gedruckt in der Vale Type. – Gebunden in einem reizvollen, verspielten Handeinband von Tallibart. – Schönes Exemplar. 17,3 : 10,0 cm. [6], 23, [10] Seiten. – Vordergelenk ein wenig spröde, Hinterer Deckel lose. – Vorsätze leicht stockfleckig. Perkins (L’Art Ancien) 22. – Ransom , S. 11. – Tomkinson, S. 12. – Franklin, 257 969 Pressendrucke England – Sammlung von 41 Prospekten, Verzeichnissen und Probe€ 500 drucken. London 1896–1920. Belege folgender Pressen: Vale (24 Werbeblätter und Verzeichnisse, 1896–1902), Doves Press (elf Werbeblätter und Verzeichnisse, 1908–1915) sowie sieben Einzelstücke der Eragny Press und Golden Cockerel Press. – Seltene ephemere Drucke und Belege für die meisterhafte Druckkunst der großen Pressen der Jahrhundertswende. London war ein Jahrzehnt vor den ebenbürtigen deutschen Pressen das Zentrum der »traditionell-modernen« Buchkultur. Die meist bibliophil gestalteten Prospekte der Pressen liefern Informationen und verdeutlichen den ästhetischen Anspruch ihrer Protagonisten. – Aus dem Nachlass des Antiquars Hartmut Erlemann (1948–2014). 970 The Kelmscott Chaucer. The Works of Geoffrey Chaucer. London, The Folio Society [2008]. € 300 Faksimile. Originalleinenband mit reicher Vergoldung. Mit einem Nachwort von William S. Peterson. – 1896 verlegte William Morris das Buch in der »Kelmscott Press«, es wurde als ein Meisterwerk der Buchproduktion und des Verlags gefeiert. Die »Kelmscott Chaucer« stellt einen Höhepunkt von Morris’ Karriere als Typograf und Designer dar. – »The Works of Geoffrey Chaucer« represents the culmination of Morris’s lifelong search for the Ideal Book« (Nachwort). 190 967 42,5 : 31,0 cm. 559, [1] Seiten. 191 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 971 F[ritz] H[elmut] Ehmcke. Drei Jahrzehnte Deutscher Buchkunst 1890–1920. Eine Bücherschau in dreißig Vitrinen nicht streng chronologisch doch möglichst vorteilhaft angeordnet. Berlin, Euphorion 1921. Handgebundener brauner Kalblederband; Rückentitel, Deckel- und Innenkantenfileten sowie Kopfschnitt vergoldet (signiert: Euphorion Einband, Hübel & Denck, Leipzig). € 100 Erste Buchausgabe dieses kenntnisreichen Essays zu frühen Buchkunst der Moderne. – Exemplar 11 von 30 der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage: 830) auf handgeschöpftem Zanders-Bütten. – Erschienen als dritter Band der Reihe »Essays zur Erneuerung und Pflege moderner Buchkunst«. – Der Text erschien bereits 1914 im Börsenblatt des Buchhandels, für die Neuausgabe wurde der Text überarbeitet und um »fünf Vitrinen« erweitert. – Einbandentwurf und der typographische Titelholzschnitt stammen vom Herausgeber. 24,9 : 17,6 cm. 79, [1] Seiten. – Rücken etwas verblasst. Deckel mit schwachen Kratzspuren. Gelenke angeplatzt. – Vorsatzblätter leimschattig. Vorderes Innengelenk angeplatzt. Horodisch, Euphorion 7 972Avalun. Ein Jahrbuch neuer deutscher lyrischer Wortkunst herausgegeben von Richard Scheid. München, Avalun 1901. Mit elf blattgroßen Farbholzschnitten von Georg Braumüller und Ernst Neumann sowie zwei Lithographien von Hans Heise im Text. Originalleinenband mit Deckeltitel. € 250 Eins von nur 300 Exemplaren. – Erster und einziger Jahrgang der ambitionierten, durchgehend auf schönem chamoisfarbenen Bütten gedruckten, Zeitschrift. Die Buchausgabe wurde laut Söhn aus den bis dahin erschienenen neun Einzelheften zusammengestellt. Enthält Beiträge, zum Teil Erstdrucke, unter anderem von Rainer Maria Rilke (Mises 223), Heinrich Lautensack, Emil Rudolf Weiß und Richard Schaukal. – Gutes Exemplar. Handeinbände von Else von Guaita 32,3 : 21,5 cm. [140] Seiten. – Vordere fliegende Vorsätze erneuert. Söhn, HDO 424 973 Avalun-Drucke – Honoré de Balzac. Sarrasine. Wien und Leipzig, Avalun 1922. Mit acht blattgroßen signierten Radierungen, sowie radierter Titel- und Schlussvignette von Karl Max Schultheiß. Dunkelblauer Kalblederband mit reicher Vergoldung (P. A. Demeter, Hellerau). Suite in grüner Originalhalbleinenmappe mit Deckelschild und Schließbändern. € 450 Zwölfter Avalun Druck. – Exemplar 13 von 25 der Vorzugsausgabe im handgebundenen Kalblederband und mit einer Suite der signierten Radierungen auf Japan (Gesamtauflage 400). – Druck des Textes in Didot-Antiqua auf Büttenpapier bei Jakob Hegner in Hellerau. – Insgesamt schönes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe. – Abbildung auf Seite 194. 18,5 : 12,4 cm (Buch) und 28,3 : 20,3 cm (Mappe). [8], 90, [14] Seiten. – Einband mit leichten Kratzspuren, Gelenke und oberes Kapital berieben. Mappendeckel mit schwachen Fingerspuren. – Innendeckel der Mappe und Ränder der Buchvorsätze etwas gebräunt. Rodenberg 332, 12. – Schauer II, 97. – Sennewald 22,1 974 Avalun-Drucke – Honoré de Balzac. Sarrasine. Wien und Leipzig [1922]. Mit zehn Radierungen von Karl Max Schultheiß, davon acht blattgroß. Bordeauxroter Originalkalblederband mit Rückenund reicher Deckelvergoldung, blau-goldenem Rückenschild und Kopfschnittvergoldung (P. A. Demeter, Hellerau). € 200 Zwölfter Avalun-Druck. – Exemplar 171 von 275 (Gesamtauflage 400). – Den Text druckte Jacob Hegner, die Radierungen – unter Aufsicht des Künstlers – Heinrich Wetteroth, München. – Die Übersetzung stammt von Hedwig Lachmann. – Wie die Vorzugsexemplare in Ganzleder gebunden. 192 975 Behmer-Drucke – Homer. Ilias. – Odyssee. – Deutsch von J. H. Voss. Mit Holzschnitten von Ludwig von Hofmann. Berlin, Askanischer Verlag 1923 und 1924. Mit je einem Titelholzschnitt, einer signiert, und zusammen 99 Holzschnitten im Text. Zwei Maroquinbände, blau bzw. grün; Rücken- und Deckeltitel, Kopfschnitt und die Fileten auf Steh- und Innenkanten vergoldet; mit gold-anthrazit-farbenen Kleisterpapierspiegeln und -vorsätzen (Else von Guaita, monogrammiert EvG). G € 2.000 Fünftes und sechstes Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Auf schwerem ZandersBütten. – Bei Ilias wie bei den 100 Vorzugsexemplaren der Titelholzschnitt vom Künstler und der Druckvermerk von Marcus Behmer signiert, dort aber von ihm als »Probedruck« bezeichnet. – Odyssee Exemplar 226 von 1000 (Gesamt 1100). – In den Jahren 1920–1924 wurden bei Otto von Holten sechs Bücher unter Verwendung der von Marcus Behmer gezeichneten und bei Klingspor geschnittenen Antiqua gedruckt, abschließend die beiden opulenten Homer-Bände mit den Holzschnitten Ludwig von Hofmanns. Seine Illustrationskunst wurde von den bekanntesten deutschen Autoren geschätzt und gelobt: Rilke widmete ihm 1898 »Die Bilder entlang«, Thomas Mann und Hugo von Hofmannsthal verfassten Texte zu seiner Kunst. Anfang des Jahrhunderts war Ludwig von Hofmann in Weimar mit van de Velde und Kessler in Verbindung gekommen und gehörte zu den ersten Anhängern der von Kessler gegründeten Bewegung »Neues Weimar«. 1919 wurde er beauftragt, die Wandgemälde in der Deutschen Bücherei Leipzig zu gestalten. – Else von Guaita arbeitete zusammen mit Otto Dorfner und Henry van de Velde an der Weimarer Kunstgewerbeschule, der Keimzelle des Bauhauses. Henry van de Velde erinnerte sich 1962: »Nicht zu vergessen die Einbände seiner [Otto Dorfners] Schülerin Else von Guaita, die vielleicht die Perfektion ihres Meisters nicht ganz erreichte, ihm aber an künstlerischer Sensibilität überlegen war.« – Die kleine Einschränkung findet sich hier originell bestätigt: Die ersten 100 Seiten beider Bände wurden in den jeweils falschen eingebunden. 18,7 : 12,5 cm. 90, [14] Seiten. – Bünde minimal berieben. – Vorsatzränder gebräunt. Innendeckel mit Wasserrand. 30,2 : 25,8 cm. 420, [8] Seiten; 337, [7] Seiten. – Jeweils die ersten Blätter gering stockfleckig. Rodenberg 332,12. – Sennewald 22,1. – Fromm I, 1665 Schauer II, 43. – Rodenberg 244, 5 und Anmerkung 193 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 973 977 976 Officina Bodoni – Primum pactum Confoederationis Helveticae MCCXCI. Montagnola 1925. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel und goldgeprägter Deckelvignette. G € 200 Exemplar 14 von 275 auf Fabriano Bütten. – Gesetzt aus der 20 Punkt Bodoni Casale Antiqua. – »Der Pakt wurde für diese Ausgabe zum ersten Mal in alle in der Schweiz gültigen Sprachen von den namhaftesten Schriftstellern des Landes übersetzt. Dies ist ein treffendes Beispiel für die wechselnde Wirkung der gleichen Schrift in verschiedenen Idiomen.« (Hans Mardersteig). – Unaufgeschnitten, nahezu tadellos. 36,0 : 25,7 cm. [4], 25, [7] Seiten. Mardersteig 13 977 Officina Bodoni – Terenz. Andria oder Das Mädchen von Andros. Eine Komödie. Übertragen von Felix Mendelssohn Bartholdy mit fünfundzwanzig Illustrationen von Albrecht Dürer. Verona 1971. Mit 25 Holzschnitten von Fritz Kredel. Originalhalbpergamentband; Rückentitel, Deckel€ 400 fileten und -vignette vergoldet. Im Originalleinenschuber. Exemplar 150 von 160 (Gesamtauflage 170). – Gesetzt aus der 1954 von Giovanni Mardersteig entworfenen Dante-Schrift. – Druck auf Magnani-Bütten. – Die Illustrationen zur Andria wurden von Albrecht Dürer für eine in Basel geplante Terenzausgabe auf Holzstöcke gezeichnet, jedoch nie geschnitten. Nach den im Kunstmuseum Basel aufbewahrten Originalstöcken wurden die Zeichnungen von Fritz Kredel auf neue Stöcke übertragen und erstmals geschnitten. – Die Textrevision besorgte Rudolf Hagelstange. – Giovanni Mardersteig wurde mit seiner 1929 in Montagnola gegründeten Presse vor allem durch die Verwendung von Nachschnitten und -güssen der Original-Bodoni-Schriften bekannt. Später entwarf er auch eigene Schriften, wie Griffo, Zeno und Pacioli (vgl. Schauer I, 96). – Tadellos. 35,0 : 25,5 cm. 119, [5] Seiten. Mardersteig 174. – Spindler 42.9. – Salter 1.360.3 978 Bremer Presse – Dante. La Divina Commedia. München 1921. Gelber Maroquinband mit reicher vergoldeter Filetenverzierung, Kopfschnittvergoldung und intarsierten Pergament€ 1.800 spiegeln (signiert: O. Dorfner · Weimar). Im Originalschuber mit Lederkanten. Neuntes Buch der Bremer Presse. – Exemplar 89 von 300. – Breitrandiger Handpressendruck auf Zanders-Bütten mit dem Wasserzeichen der Presse. – Gesetzt aus der 16pt Antiqua, der Hauptschrift der Presse. – Titel und Initialen zeichnete Anna Simons. – Herausgegeben von Berthold Wiese. – Die erste Hälfte des Werkes wurde Anfang 1921 noch in Bad Tölz gedruckt. Die geplanten zweiseitigen Holzschnitte von Ferdinand Hodler wurden nicht ausgeführt. – Eindrucksvolle, streng geometrisch verzierter Einband von Otto Dorfner, der einige Jahre die Buchbinderei des Weimarer Bauhauses geleitet hatte. Besonders die asymetrische Gestaltung der Innendeckel hebt sich von vielen seiner Entwürfe ab. – Aus der Goethe-Sammlung Edwin Redslob« mit dem kleinen Sammlungsetikett auf dem Vorblatt. Redslob (1884–1973) war von 1920 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten Reichskunstwart. 1933 wurde er aus kulturpolitischen Gründen in den Ruhestand versetzt. Seine bedeutende Goethe-Sammlung stiftete er 1968 dem Goethe-Museum Düsseldorf, wo sie mit der dortigen Sammlung Kippenberg vereint wurde. Als »Nicht-Goethe«Titel ging der schöne Danteband an seine Tochter Ottilie über, die ihn in ihre Ehe mit dem Mediziner Helmut Selbach einbrachte (Exlibrisstempel auf Vorblatt). 33,8 : 20,7 cm. [6], 458, [4] Seiten. – Bezugspapier des Schubers leicht fleckig. – Einbandrücken leicht nachgedunkelt, die Vergoldung dort minimal oxidiert. 194 Lehnacker 9. – Rodenberg 58, 10. – Schauer II, 68. – Papiergesänge 37 195 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 979 Harry Graf Kessler. Kunst und Religion. I: Die Kunst und die religioese Masse. [Berlin 1899?]. Halbpergamentband mit blau-goldenem Rückenschild und Kleisterpapierdeckelbezügen.€ 200 Erste Einzelausgabe. – Sonderabdruck aus der Zeitschrift »Pan« (Heft V, 3), Neusatz in deutlich kleinerem Format. – Einer der beiden Beiträge Kesslers gedruckt bei W. Drugulin, Leipzig, auf festem Bütten. – »Kesslers 1897 begonnener Vergleich der Phänomene ›Kunst‹ und ›Religion‹ erscheint […] mit einem Plädoyer für die Kunst als (neue) Religion bzw. Religionsersatz, was ihm v. a. das Lob seines gleichgesinnten Freundes Bodenhausen einbringt, der ihm daraufhin rät, seine immer noch angestrebte Karriere als Diplomat aufzugeben, und ›ganz hinein in die Kunst‹ zu springen, da diese ein ›großer, bestimmender Kulturfaktor‹ sei« (zitiert nach Katalog Burgk). – Kessler unterstützte die Zeitschrift finanziell, konnte sich aber nie zu einem leitenden Engagement entschließen. Auf der auf sein Betreiben hin einberufenen General-Versammlung am 4. November 1899 versuchte erfolglos er eine Fusion mit der neuen Zeitschrift »Die Insel« zu erwirken – im Sommer 1900 erschien das letzte Pan-Heft. – Ehemals Nachlass Otto Dorfner. 23,2 : 16,8 cm. 47, [1] Seiten. Vgl. Kat. 100 Jahre Cranach Presse (Weimar 2013), S. 32, und Kat. Museum Schloß Burgk 1999, S. 15 980 Cranach-Presse – [Homer]. Die Odyssee. Neu ins Deutsche übertragen von Rudolf Alexander Schröder. Erster bis zwölfter Gesang. Des Gesamtwerkes erste Abteilung [und] Dreizehnter bis vierundzwanzigster Gesang. [Zwei Bände.] Leipzig, Insel 1907–1910. Mit Titeln und Initialen von Eric Gill und fünf Holzschnitten von Aristide Maillol. Originalhalbpergamentbände mit Rückenver€ 1.000 goldung. Exemplar 339 von 425 (Band 2 ohne Nummerierung), von denen 350 für den Verkauf bestimmt waren. – Satz aus der Caslon-Antiqua. – Druck unter Leitung von Harry Graf Kessler bei R. Wagner Sohn, Weimar. – Auf Bütten. – Eric Gill entwarf die Titelblätter, jeweils mit einer Holzschnittvignette von Maillol, und die Holzschnittinitialen, von denen drei von Maillol ornamentiert wurden. – Die Titel- und Zwischentitelzeilen sowie die Ornamentierungen der Initialen wurden in Rot 979 981 gedruckt. – Die Bezugspapiere der Deckel sollte nach Kesslers Plan (und langjährigen Annahmen der Fachwelt) Mario Fortuny liefern. Da sich dies aber für Kessler unannehmbar lange verzögerte, übernahm Eric Gill auch die Gestaltung nach einem alten mykenischen Muster. – Die Odyssee kann als das erste große Druckwerk der Cranach-Presse gelten, auch wenn deren Name im Buch noch nicht genannt wird. 28,3 : 22 cm. [8], 178, [2] Seiten; [6], 169, [3] Seiten. – Vorsätze mit Klebespur. Schnitt und erste Seiten am Rand mit vereinzelten Stockflecken. Seiten 85–94 von II mit kleinem Randeinriss (1 cm). Brinks 29 u. 30. – Müller-Krumbach 17 u. 17 a. – Schauer II, 50. – Sarkowski 784. – Gill 301 981 Cranach-Presse – Harry Graf Kessler. Krieg und Zusammenbruch aus Feldpostbriefen 1914–18. Weimar 1921. Originalbroschur, Vorderumschlag mit Lithographie von Georg Mathéy. € 1.200 Privatdruck der Cranach-Presse, Weimar, (»vertraulich«). – Unnummeriertes Exemplar, ohne Namen des Empfängers, gedruckt auf festem Maschinenbütten. – Laut Druckvermerk erschienen 30 Exemplare auf Bütten sowie weitere 100. – Handpressendruck unter Leitung von Harry Graf Kessler, der mit diesem Buch nach den Kriegsdrucken wieder die Verantwortung für eine Publikation der Presse übernahm. – Die Umschlagillustration ist die erste Arbeit von Georg Mathéy für die Cranach-Presse. – »Dieser Druck ist vertraulich. Es wird gebeten, ihn nicht zu verleihen oder aus der Hand zu geben« (Druckvermerk). Enthalten sind 24 Briefe von Kessler an Gustav Richter, Hugo von Hofmannsthal und seinen Freund Eberhard von Bodenhausen. Der letzte Brief vom 12. November 1918 an Fritz von Schöler in Bern endet: »Sollten die Waffenstillstandsbedingungen nicht gemildert werden, so wird die Katastrophe nicht zu vermeiden sein und der Bolschewismus Europa verschlingen«. Kesslers Befürchtung bewahrheitete sich nicht, die Verführung des Deutschen Volkes durch Adolf Hitler unter Berufung auf den Versailler »Schandfrieden« trieb Deutschland und die Welt dennoch in die Katastrophe des 20. Jahrhunderts. – Eines der seltensten Bücher der Cranach Presse, hier unbeschnitten und mit der seltenen Originalbroschur. – Nachlass Otto Dorfner, Weimar. 196 980 25,4 : 16,8 cm. [4], 134, [2] Seiten. – Umschlag und vereinzelte Seiten leicht stockfleckig, der Umschlag zudem etwas bestoßen und angestaubt. Müller-Krumbach 33. – Brinks 53. – 100 Jahre Cranach-Presse, Weimar 2013, 32. – Schauer II, 75 197 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Beide aus 983 984 983 Cranach-Presse – Eric Gill. Erster Akt. – Zweiter […] Dritter […] Vierter […] – Fünfter Akt. Fünf Schrift-Holzschnitte zu »Hamlet«. Um 1928. € 400 982 Probedrucke. – Sehr seltenes Dokument der typographischen Arbeit Harry Graf Kesslers an einem der Hauptwerke der Presse und einem der schönsten Bücher des 20. Jahrhunderts überhaupt. – Kessler hatte Eric Gill, den er bereits seit der gemeinsamen Arbeit für die Titelblätter der »Großherzog Wilhelm Ernst«-Ausgaben kannte, auch für die Titelgestaltung des »Hamlet« gewonnen. – Von Gill stammt in der Endfassung des Buches lediglich die Haupttitelschrift. – Offensichtlich hatte Kessler zunächst eine deutlich geschwungenere Schrift für die Zwischentitel erwogen. In Renate Müller-Krumbachs Monographie findet sich die Abbildung eines anderen Probedrucks mit der gleichen Schriftzeile, dort aber innerhalb des Satzspiegels. – Auf festem, gräulichem Bütten. 1,5 : 10,0 cm (Schriftblock), 33,0 : 27,0 cm (Blattgröße). – 2 Blätter mit kleinem Eckknick. Vgl. Müller-Krumbach S. 154, Abb. oben links. – Nicht bei Gill/Corey/Mackenzie 984 Cranach-Presse – Prospekt, Probedrucke und Musterbogen aus dem »Hamlet«. Weimar 1929–1930. Zwei Doppelblätter und fünf Halbleinenbroschuren. € 300 982 Cranach Presse – [Vulgata]. Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Matthaeum: Caput V cum commentario Sancti Eusebii Hieronymi. Weimar 1928. Ungefaltetes Doppelblatt, einseitig bedruckt mit Text und zwei roten, ornamentierten Initialen von Aristide Maillol und Eric Gill. € 1.000 Exemplar 12 von 15 auf Maillol-Kessler-Bütten (Gesamtauflage 20). – Der legendäre Kessler-Druck des »Vater Unser«. – Gesetzt von Walter Tanz und gedruckt unter Kesslers Aufsicht von Harry Gage-Cole für die internationale Buchausstellung »Pressa« 1928 in Köln. – Von den beiden Initialen »A« und »P« von Eric Gill wurde letztere von Aristide Maillol ornamentiert. Diese Zusammenarbeit hatte sich schon wiederholt in den Drucken der Presse manifestiert. Die Verwendung der neuen Fraktur von Edward Johnston, die bald »Hamlet-Fraktur« genannt werden sollte, verwies auf den nächsten Höhepunkt der Cranach-Presse. – Sehr schön und sehr selten. 35,5 : 47,8 cm. 1 Blatt. – Äußerste Ränder mit winzigen, kaum merklichen Knicken. 198 Brinks 68. – Müller-Krumbach 44. – Gill/Corey/Mackenzie 392a I: Zweiter Prospekt zur deutschen Ausgabe des »Hamlet«: Doppelblatt MK-Bütten im Format des Buches. Mit drei Holzschnitten von E. G. Craig. Seite 1: Schrifttitel von Eric Gill, Titelholzschnitt »Hamlet lesend vor Kissen«. Innenseiten: Seiten 110 und 111 mit dem Holzschnitt »Hamlet mit gezogenem Schwert«. Rückseite: Ankündigung des Buches und Preisangaben der verschiedenen Ausgaben und Einbandvarianten, in Rot und Schwarz gedruckt, mit dem Holzschnitt »Der Wächter«. – II: J. Dover Wilson Litt. Notes on the Tragedie of Hamlet, Prince of Denmarke, by William Shakespeare MDCIV. Der vollständige Anmerkungsteil des Herausgebers der englischen Ausgabe (35, [1] Seiten). Auf MK-Bütten, gebunden in Halbleinenbroschur. – In identischer »Ausstattung« vier weitere Broschuren mit jeweils zehn verworfenen bzw. ausgetauschten Bogen aus der englischen (sechs a vier Seiten, alle mehrfach vorhanden) bzw. deutschen Ausgabe (Seiten 171–178). – Alle Hefte stammen aus dem Nachlass von Otto Dorfner, dem berühmten Buchbinder aus Weimar, der den Großteil der Drucke der Cranach-Presse und somit auch deren »Hamlet« band. Wofür die Zusammenstellungen der teils nur einfarbig gedruckten Bogen gedient haben mögen, konnten wir nicht ermitteln. Die Umschläge von ihm mit Bleistift nummeriert, teils auch bezeichnet (u. a. »nicht verwenden«). – Beigabe: Doppelblatt 155/156 und 161/162 der deutschen Ausgabe. – Alle auf MK-Bütten. 36,0 : 24,3 cm (Doppelblätter) und 35,0 : 23,0 cm. Je 40 Seiten (Broschuren). – Seite 4 des Prospekts etwas gebräunt, einige Blätter in den Broschuren eingerissen. Brinks 75 sowie aus 79 und 77 199 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 985 Cranach-Presse – William Shakespeare. Die tragische Geschichte von Hamlet Prinzen von Dænemark in deutscher Sprache. Neu übersetzt und eingerichtet von Gerhart Hauptmann […] Mit Figurinen und Holzschnitten […] von Edward Gordon Craig. Leipzig, Insel und Berlin, S. Fischer 1929. Mit 73 (von 74) Holzschnitten und einer figürlichen Initiale. Art-Nouveau Halblederband mit vergoldetem Deckeltitel und intarsierten Messingstäben sowie mehrfarbigem Schablonenwischpapierbezug. € 6.000 Unikate Zusammenstellung von endgültigen Bogen und Probedrucken. – »Zweifellos der typographisch interessanteste Druck Kesslers« (Jürgen Eyssen, Buchkunst, S. 95). – Bis Seite 160 alle Seiten nun in der endgültigen Fassung, die Kolumnentitel bereits in Rot, die Holzschnitte in Schwarz, Grau und einige teils in Hellblau gedruckt. Einige Bogen, die wahrscheinlich nachträglich noch korrigiert wurden, sind bei diesem Exemplar nachträglich eingebunden worden, am Rand mit Bleistiftnotizen »4. Ergänzung« bis »8. Ergänzung«. – Ab Seite 160 mit signifikanten Abweichungen zur veröffentlichten Fassung: Seiten 161/162 noch ohne Kolumnentitel, auf den übrigen Seiten bis 181 diese noch in Schwarz gedruckt. Die neun Holzschnitte dieses Abschnitts nur als Bürstenabzüge zur Kontrolle von Stand und Einfügung in den Text. – An mehreren Stellen wurde später die Stellung der Holzschnitte zum Text verändert und das Satzbild dadurch verbessert. Auch Zeilen- und Seitenumbruch wurden noch fortlaufend geändert, wodurch hier zwischen Seite 180 und 181 der Kommentartext unvollständig ist. Allerdings fehlt auch in der endgültigen Fassung des Buches an diesem Seitenübergang Text. – Noch fehlt der Haupttitel mit dem Holzschnitt »Hamlet auf Kissen« sowie die Seiten 182 (hier: unbedruckt) bis 204 (mit dem Ende des Kommentartextes und dem Druckvermerk. Eindrückliches Dokument der Präzision und Leidenschaft, die Kessler auf die Typographie (nicht nur) dieses Buches verwendete. Der Satz der Schrift mit den verschiedenen Text- und Kommentarblöcken und der oft aus mehreren Stücken bestehenden Holzschnitte stellte höchste Anforderungen an Walter Tanz.– »Poeschel sagte mir privatim, der ›Hamlet‹ habe ihm eine schlaflose Nacht bereitet, so habe er sich über ihn aufgeregt. […] Da Poeschel wohl der beste deutsche Drucker ist, will das allerhand heißen, wenn er mir das sagt.« (Harry Graf Kessler, Tagebücher, 14. III. 1930). Der »Hamlet« wurde von der Jury 1929 einstimmig zum schönsten Buch des Jahres gewählt. – Exlibris Fritz Grünfeld. 36,3 : 25,7 cm. Seite [3]–181, [1]. – Einband minimal berieben, einige Messingeinlagen fehlen. 200 Brinks 76. – Müller-Krumbach 48. – Schauer II, 74 (Abb.). – Sarkowski 1585. – Gill 340a 201 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 986 Cranach-Presse – Einzelblatt aus Vergils Eclogen. Auf Pergament. Mit zwei Holzschnitten von € 300 Aristide Maillol. Weimar 1913/1926. Innerhalb der Auflage von acht auf Pergament gedruckten Exemplaren wurden drei Exemplare (und wohl einige Einzelabzüge) auf »ungewöhnlich starkes schneeweißes Pergament, aus speziell bezogenen marokkanischen Ziegenfellen gearbeitet« gedruckt. – Seiten 59/60 mit den beiden schönen Holzschnitten »Der ertrinkende Hylas« und »Landschaft mit Menschen und Tieren« und deutschem bzw. lateinischem Text. – Erst 1926 erschien, durch den ersten Weltkrieg und Kesslers private Schwierigkeiten verzögert, die lateinisch-deutsche Ausgabe der Eclogen des Vergil. Die Arbeiten dazu reichen bis ins Jahr 1913 zurück, Kesslers Streben nach einer idealen Synthese zwischen Illustration und Text, seine Arbeiten an Satz und Satzanordnung spiegeln sich in zahlreichen Probedrucken. Es erschienen 250 Exemplare auf Bütten, 36 auf Seidenpapier und acht auf Pergament. 32,0 : 24,0 cm. – Guérin 39 und 40. – Vgl. Brinks S. 124f 987 Eric Gill – The Story of how Amnon ravished his sister Thamar for which Absalom killed him as it is written in the Second Book of Kings. Pigotts/Buckinghamshire, Rene Hague und Eric Gill 1930. Mit einem ganzseitigen Holzschnitt von Eric Gill. Blaue Originalbroschur. € 150 Erster Druck von Eric Gill auf seiner eigenen Presse. – Laut Druckvermerk eins von 225 Exemplaren – ob diese Auflage ausgedruckt wurde, darf bezweifelt werden. – Der große Art Déco-Holzschnitt zeigt Thamar, die sich der Zudringlichkeit von Amnon entziehen will. – Auf getöntem, handgeschöpften Bachelor-Bütten. – Gesetzt aus der Baskerville Antiqua. – Selten, nach dem Werkverzeichnis nicht in den Handel gekommen (»A few copies were distributed privately.«). 986 988 13,4 : 9,8 cm. [8] Seiten. – Umschlag etwas lichtrandig.. – Gill 283 988 Aristide Maillol – Longus. Les Pastorales ou Daphnis et Chloé. Traduction d‘Aymot. Revue et complétée par P.-L. Courier. Bois originaux d’Aristide Maillol. Paris, Philipp Gonin 1937. Mit Holzschnitten im Text. Lose Doppelblätter in Originalumschlag, -halbpergamentchemise und -schuber. € 1.200 Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Exemplar CLXXVIII von 500 römisch nummerierten der französischen Originalausgabe, zeitgleich druckte Gonin auch eine englische und eine deutsche Ausgabe. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Bütten mit Maillols Wasserzeichen. – Mit einer Suite von 24 Holzschnitten, darunter einige Zustandsdrucke vor Entfernung der flächigen Bereiche der Holzstöcke und zwei rotgedruckte. – Entgegen den auch untereinander abweichenden Angaben bei Garvey und Rauch zählen wir einen Holzschnitt auf dem Umschlag, 46 im Text und vier kleine Holzschnitt-Initialen. – »Small in scale, it is perhaps the most harmonious of Maillol‘s illustrated books« (Garvey). – Kaum eine Holzschnittfolge Maillols ist anmutiger als die zu der Erzählung von der unschuldigen Liebe der Hirtenkinder Daphnis und Chloe. »Sensual, sometimes erotic but in the best sense of both terms Maillol […]is a perfect illustrator of ancient and modern classics […] the predominant feeling that emanates from the wood engravings is one of tenderness« (W. J. Strachan). – Schönes Exemplar mit einer umfangreichen Extrasuite (die Anzahl der dort beigegebenen Holzschnitte variiert bei Vergleichsexemplaren). 22,0 : 13,5 cm. [8], 217, [7] Seiten, 24 Holzschnitte. – Schuber etwas fleckig. Carteret IV, 243. – Rauch 141. – Garvey 174. – Vgl. Guérin 76–127 989 Aristide Maillol. Hirt an einem Grabstein. Holzschnitt. 1926. 7,3 : 10,2 cm (32,0 : 22,8 cm). Monogrammiert. € 200 Gedruckt in Rötel auf Seidenpapier. – Wie die Blätter der Extrasuiten zur zweiten Vorzugsausgabe der Vergil-Ausgabe der Cranach-Presse, wobei dort nur der Titelholzschnitt monogrammiert wurde. – Insoweit hier also ein Separatabzug. 202 Einriss am Oberrand. – Guèrin 34 987 989 990 990 Isadora Duncan. Signierte Porträtfotografie. Berlin, 14. III. 1903. 13,8 : 8,8 cm. € 300 Schöner Bromsilberabzug, rückseitig mit Aufdruck als Postkarte. – Mit eigenhändiger Widmung »O Bella età de l’oro!«, darunter signiert und datiert. – Foto unten mit kleinem Monogramm »L« und der Jahreszahl »1903«. – Die US-amerikanische Tänzerin und Choreographin Isadora Duncan (1877–1927) war nach ersten Erfolgen in London Anfang des 20. Jahrhunderts nach Berlin gezogen. Hier gründete sie 1904, gemeinsam mit ihrer Schwester, eine Tanzschule und heiratete den englischen Theaterkünstler und Graphiker Edward Gordon Craig, der sie allerdings nach kurzer Zeit wieder verließ. Rückseitig adressiert, mit Briefmarke und zwei Stempeln. – Minimal oxidiert und mit kaum sichtbarer Knickspur unten rechts. 203 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 991 Die Deutschen Volksbücher. Herausgegeben von Richard Benz. [Sechs Bände der Reihe]. Jena, Eugen Diederichs 1911–1924. Mit fünf teils blattgroßen Titelbildern und einer Schlußvignette sowie (im Band III) 14 Textabbildungen, alle nach alten Holzschnitten und koloriert. Braune Origi€ 300 nalkalblederbände mit reicher Blindprägung. Jeweils eins von 200 (VI: 100) Exemplaren der Vorzugsausgaben auf Bütten und Ganzlederband. – I. Historia von D. Johann Fausten, dem weitbeschreyten Zauberer und Schwarzkünstler. – II. Die sieben weisen Meister. – III. Fortunatus. – IV. Till Eulenspiegel. – V. Tristan und Isalde [sic!]. – VI. Das Buch der Geschicht des großen Allexanders. – »Erst durch die Wiederherstellung der Urform, wie sie hier zum ersten Mal unternommen wird, thut sich die reiche Welt der Wunder und der bunten Abenteuer in ihrer ganzen Schönheit auf.« (Richard Benz im Geleitwort zu V). – Der Herausgeber übernahm auch Druckanordnung und Einbandgestaltung. – Schöne Reihe, gut erhalten. 20,0 : 15,3 cm. – Rücken teils leicht verblasst und an den Gelenken stellenweise etwas berieben. 992 Märchen – Der Hodscha Nasreddin. Türkische, arabische, berberische, maltesische, sizilianische, kalabrische, kroatische, serbische und griechische Märlein und Schwänke. Gesammelt und herausgegeben von Albert Wesselski. Erster [und] Zweiter Band. Weimar, Axel Duncker 1911. Graue Originalkalblederbände mit reicher Vergoldung. Im Originalschuber. € 150 Narren, Gaukler und Volkslieblinge, Band III und IV. – Exemplar 16 von 50 der Vorzugsausgabe auf Bütten (Gesamtauflage 1050). – »Geh nach Kleinasien, und setz dich abends […] vor eins der kleinen Kaffeehäuser. […] einer der Männer hebt an zu erzählen die unsterblichen Aussprüche des alten Hodscha Nasreddin. Und dann mach dich auf in die ferne Heimat und kauf dir das entzückend ausgestattete Werk des deutschen Verlegers.« (Leipziger Illustrierte Zeitung, zitiert nach Verlagswerbung). – Sehr gut erhalten. 995 996 21,0 : 14,5 cm. LII, 284; VIII, 266 Seiten. – Rücken leicht verblasst und minimal berieben, Schuber mit leichten Gebrauchsspuren. – Vorsätze minimal gebräunt. 993 Miguel de Cervantes. Leben und Taten des scharfsinnigen Ritters Don Quixote. In vier Bänden. Mit 48 Kupfern von Daniel Chodowiecki. Berlin, Eigenbrödler [um 1924]. Mit 44 Kupferstichen und vier gestochenen Titelvignetten. Dunkelblaue Originalhalblederbände mit vergoldeten Titeln auf roten Schildern, reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt. € 180 Exemplar 307 von 1000. – Die Kupferstiche wurden auf der Handpresse gedruckt. – Der Eigenbrödlerverlag, 1919 in Berlin gegründet, edierte nach eigenem Bekunden »hauptsächlich Werke mit Radierungen«. – Etwa drei Jahre früher gab der Verlag schon einmal eine vierbändige Don Quixote-Edition heraus, allerdings damals nur mit 32 Kupferstichen von Chodowiecki. – Seitlich und unten unbeschnitten. – Sauberes, fleckenfreies Exemplar. 19,5 : 15,0 cm. 994 Friedrich Wilhelm Kleukens – Gottfried Keller. Der grüne Heinrich. Roman. Nach der ersten Fassung von 1854–55. Erster [bis] Vierter Band. Stuttgart und Berlin, Cotta 1913. Elfenbeinfarbene Originalmaroquinbände mit reicher floraler Vergoldung; Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet. € 120 In kleiner Auflage erschienen. – Gedruckt auf van Gelder-Bütten. – Den Buchschmuck – ornamentale Initialen, Titelbordüre und die üppige Vergoldung der Vorderdeckel – entwarf Friedrich Wilhelm Kleukens. 21,0 : 16,0 cm. – Ränder und Rücken leicht gebräunt. 995 Ernst Ludwig-Presse – Georg Trakl. Der Herbst des Einsamen. München, Kurt Wolff 1920. Brauner Schweinslederband mit vergoldetem Rücken und linsenförmigen intarsierten Lederstücken, einer doppelten schwarzgeprägten und einer goldenen, punktierten umlaufenden Filete, punktierter Stehkantenvergoldung, ornamentalen Deckelvignetten mit Intarsien und € 1.000 Kopfgoldschnitt (signiert: E. Rehbein). Stundenbücher des Kurt Wolff Verlages, Band 1. – Eins von 350 Exemplaren. – Handpressendruck von C. H. Kleukens, auf Bütten. – In einem außergewöhnlichen Handeinband von Ernst Rehbein, dem Leiter der Kleukens-Binderei im Ernst Ludwig Haus der Künstlerkolonie Darmstadt und stilistisch recht weit entfernt von Emil Preetorius’ eher klassizistisch geprägtem Originaleinbandentwurf für diese Reihe. – 1919 gründete Christian Heinrich Kleukens zusammen mit Rudolf G. Binding die »Kleukens-Presse« in Nieder-Ramstadt bei Darmstadt und übernahm bald darauf auch wieder die Leitung der Ernst Ludwig-Presse, die der Verleger Kurt Wolff vorübergehend gepachtet hatte. Für diesen entstanden 1920–1922 die zehn »Stundenbücher«. – Sehr gutes Exemplar. 19,7 : 13,4 cm. [2], 43, [7] Seiten. Stürz 27. – Göbel 506. – Rodenberg 77, 1. – Schauer II, 64. – Ritzer 3.4 996 Ernst Ludwig-Presse – Eduard Mörike. Gedichte. München, Kurt Wolff 1921. Blaugrüner Originalmaroquinband mit reicher Vergoldung. € 400 Stundenbücher 6. – Eins von 350 Exemplaren. – Handpressendruck in Rot und Schwarz auf Bütten von C. H. Kleukens. – Einbandentwurf von Emil Preetorius. – Tadellos. 18,6 : 12,6 cm. 66, [6] Seiten. – In privatem Schuber mit Lederkanten. 204 Stürz 32. – Göbel 538. – Rodenberg 77, 6. – Schauer II, 64 205 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1000 Ratio-Presse – Johann Fischart. Die Flohhatz. Darmstadt 1922. Mit 15 kolorierten Illustrationen von Friedrich Wilhelm Kleukens. Originalhalbpergamentband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 200 Vierter Druck der Ratio-Presse. – Exemplar 80 von 150 auf Hadernpapier (Gesamtauflage 200). – Gesetzt aus der Maximilian-Fraktur von Rudolf Koch. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. 18,7 : 13,0 cm. [2], 170, [4] Seiten. Rodenberg 121, 4. – Kleukens Slg. Achilles 68 1001 Euphorion – [Johann Wolfgang von] Goethe. Prometheus. Ein Fragment. 1773. Berlin, Euphorion 1922. Dunkelroter Originalkalblederband; Titel, dreifache Deckel- und doppelte Innenkantenfileten sowie Kopfschnitt vergoldet (signiert: Euphorion Einband, Hübel & Denck Leipzig). € 150 Unnummeriertes Exemplar der Vorzugsausgabe (50 Exemplare) auf Zanders-Bütten (Gesamtauflage 860). – Gedruckt bei Poeschel & Trepte, gesetzt aus der Winckelmann-Antiqua. – Schöne, in ihrer klassischen Eleganz noch heute beeindruckende bibliophile Ausgabe. – Sehr gut erhalten. Im Schuber. 997 26,0 : 16,7 cm. [28, 4] Seiten. – Rücken leicht gedunkelt, Kanten minimal berieben. Schuber lichtrandig. – Obere Blattecken minimal gebräunt. 998 997 Ernst Ludwig-Presse – Christian Heinrich Kleukens. Die Fabel vom Wind und andere Fabeln. [Frankfurt am Main, Tiedemann & Uzielli] 1923. Roter Originalsaffianlederband. Rückentitel und -fileten, Steh- und Innenkanten sowie Kopfschnitt vergoldet (signiert: Kleukens-Binderei). € 450 Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan (Gesamtauflage 250). – Die KleukensFabeln wurden in »einer neuen eigenartigen Schrift, der Judith-Type« gedruckt (Julius Rodenberg). Jede Seite wurde in der von Christian Heinrich Kleukens entworfenen Schrift von Oskar Becker in Holz geschnitten. Die Schrift wurde im Laufe des Jahres 1923 auch in Metall geschnitten und in der Bauerschen Gießerei gegossen. Lediglich zwei Bücher der Presse wurden mit diesen Lettern gedruckt: Das namensgebende »Buch Judith« und ein Jahr später »Der Prophet Jona«. – Innen gut erhalten. Horodisch, Euphorion 21 1002 Platon. Phaidon. Hamburg, Hamburger Presse 1920. Originalhalbpergamentband mit durchgezogenen Bünden und vergoldetem Rückentitel (signiert: Johannes Gerbers, Hamburg). Im illustrierten Originalschuber. € 250 Sechster Druck der Hamburger Presse. – Exemplar 278 von 500. – In der Regel wurden die Drucke der Hamburger Presse von Franz Weisse gebunden, vorliegendes Exemplar stellt mit seinem Handeinband von Johann Gerbers (1886–1966) eine seltene Ausnahme dar. – Gedruckt in der originellen und bemerkenswert modern anmutenden Czscheka-Antiqua von Genzsch & Heyse. – Schönes Exemplar. 25,5 : 17,5 cm. 115, [3] Seiten. – Schuber mit leichten Gebrauchsspuren. – Die ersten drei Blätter am unteren Rand leicht wellig. 19,3 : 13,4 cm. [28] Seiten. – Deckelkanten berieben, Ränder verfärbt, Gelenke brüchig. – Vorsatzränder leimschattig. Rodenberg 156, 6 Stürz 52. – Rodenberg 80. – Schauer II, 65. – Slg. Achilles 80 998 Ernst Ludwig-Presse – Ein Trostbüchlein für Vormänner. Darmstadt 1940. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel und Holzschnittdeckelvignette. € 300 Die erste Auflage des »Trostbüchleins« erschien 1937. Laut Stürz hat Kleukens die Fabelsammlung 1938, 1940, 1941, 1943 und letztmalig 1944 jeweils um einige Fabeln vermehrt und stets in wenigen, nicht für den Handel bestimmten, Exemplaren wieder gedruckt. – Innendeckel mit kleinem Dedikationsschildchen des Darmstädter Buchhändlers Ludwig Saeng »der den Büchern von je verbunden nun schon ein halbes Jahrhundert für das Buch wirkt 1892 1.4.1942«. 16,5 : 11,5 cm. 67, [9] Seiten. – Rücken minimal stockfleckig. Stürz 111 999 Ernst Ludwig-Presse – Elly Ney. Ludwig van Beethoven. Ein Bekenntnis. Mainz 1944. Originalhalbpergaminband mit schwarzgeprägtem Rückentitel und vergoldeter Deckelvignette. G € 150 Letzter Druck der Ernst Ludwig Presse von Christian Heinrich Kleukens, »überreicht von Elly Ney« (Druckvermerk). – Gedruckt in der Shakespeare-Type in Schwarz und Rot. 29,2 : 20,0 cm. 19, [5] Seiten. 206 Stürz 114 1000 1001 207 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1006 Insel Verlag – Die Bamberger Apokalypse. Neunundfünfzig Farbtafeln. Herausgegeben von Alois Fauser. Frankfurt am Main, Insel 1958. Mit 59 Farbtafeln. Originalhalblederband mit Pergamentdeckeln und Rückenschild (Willy Pingel, Heidelberg). Im Schuber. € 250 Unnummeriertes Belegexemplar (Gesamtauflage 650). – Faksimile der Miniaturen zur Apokalypse und des Evangelistars in der Staatlichen Bibliothek Bamberg Bibl. 140 (A II 42). – Mit Nachwort, Anmerkungen und Erläuterungen von Alois Fauser. – Tadellos. 44,0 : 33,0 cm. [14] Seiten, 59 Tafeln, 41, [9] Seiten. Sarkowski 94 1007 Insel Verlag – Giovanni di Boccaccio. Das Dekameron. [Leipzig], Insel 1912. Mit zahlreichen Abbildungen im Text. Schwarzer Originalecrasélederband mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung (signiert: A. Köllner, Leipzig). € 250 Exemplar 135 von 825, eines der seltenen Exemplare in Ganzleder. – Jubiläumsausgabe zum 600. Geburtstag des Dichters. – Illustriert nach den Holzschnitten der Venezianischen Ausgabe von 1492 und Initialen der Zeit. – Auf Bütten. – Übersetzung von Albert Wesselski. – Der Einbandentwurf stammt von Emil Rudolf Weiß. 1003 31,6 : 22,4 cm. [10], 415, [7] Seiten. – Kanten und Bünde berieben und stellenweise etwas beschabt. – Innen tadellos. Sarkowski 186 D. – Hayn/Gotendorf IX, 71 1003 Alfred Hoennicke – [Johann Wolfgang von] Goethe. Das Karlsbader Tagebuch 1810. Radiert von Fritz Janowski. Berlin 1919. Zehn signierte Radierungen. Lose in Originalhalbpergamentmappe mit Deckelschild. € 600 Exemplar 2 von 10 auf Atlasseide (Gesamtauflage 40), alle Radierungen nummeriert und signiert. – Druck nur für Freunde des Künstlers. – Die Folge umfasst das radierte Titelblatt mit großer Vignette, acht Radierungen und den radierten Druckvermerk mit der »Postkutschen-Vignette«. – Alle Radierungen in Passepartout. – Beiliegend die Verlagsankündigung. – Sehr schön und sehr selten. 1008 Insel Verlag – [Pierre-Ambroise-François] Choderlos de Laclos. Schlimme Liebschaften. Leipzig, Insel 1920. Mit ornamentalem Doppeltitel in Schwarz und Rot. Dunkelgrüner flexibler Originalsaffianlederband mit reicher Vergoldung. Im Schuber. € 120 Dünndruckausgabe. Übersetzt und eingeleitet von Heinrich Mann. – Buchschmuck nach einem Entwurf von Walter Tiemann. – Einer der selteneren Leder-Dünndruckbände in einem guten Exemplar. 17,4 : 11,7 cm. XIX, [1], 558, [2] Seiten. – Einband mit Verfärbungen, der Rücken gleichmäßig gebräunt. – Vorsätze mit ausführlichen Bleistift-Annotationen. 11,5 : 9,0 cm (Plattengröße), 28,0 : 22,0 cm (Mappe). – Deckelkanten leicht berieben, Ränder, auch die der Passepartouts, schwach gebräunt. Sarkowski 308 Backe 33. – Rodenberg 321, 6 und Hayn/Gotendorf IX, 302 (beide ungenau) 1007 1004 Alfred Hoennicke – Paul Verlaine. Schäferfeste. Berlin 1921. Pappband mit Papageien-Buntpapierbezug und Deckelschild. € 300 Exemplar 19 von 60. – Übertragung von Wolf von Kalckreuth. – Satz aus der Renaissance-Kursiv, Druck auf der Handpresse von E. Haberland, Leipzig. – Auf Einhorn-Bütten von Zanders. – Titel, Initialen und Schlussvignette in Grün gedruckt. – Schönes Exemplar, sehr selten. 20,0 : 15,0 cm. 16 Seiten. Backe 52. – Rodenberg 326 1005 Alfred Hoennicke – Johann Wolfgang von Goethe. Das Abenteuer. Zwei Briefe aus der Schweiz. Radiert von Lukas von Hoger. Opus 1. Amsterdam [Berlin] 1922. Mit acht signierten Radierungen in Passepartouts, davon eine als Titel und eine als Schlussvignette, und lithographiertem Text. Originalhalbpergamentband mit illustrierten Deckelbezügen. € 250 Eins von 60 Exemplaren, sieben der galanten Radierungen nummeriert »23/60«, die Titelradierung »24/60«. – Die Radierungen auf Japan, der Text – nach einer Schreibschrift lithographiert – auf Bütten. Hinter Lukas von Hoger verbirgt sich vermutlich Fritz Janowski, der mehrere Drucke Alfred Hoennickes illustrierte. – Der als Heft beigegebene Text hier eingebunden. – Sehr gut erhalten und sehr selten. 19,4 : 14,8 cm. [8] Blätter, 8 Radierungen.– Zwei der Passepartouts mit kleinem Randfleck. 208 Backe 62. – Rodenberg 326. – Hayn/Gotendorf IX, 243 (vermutet nur 40 Exemplare) 1004 209 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1010 [Johann Wolfgang von] Goethe. Liebesgedichte. Leipzig, Insel 1912. Ziegelroter Originalsaffianlederband mit reicher floraler Vergoldung und Rückenschild (signiert: E. A. Enders, Leipzig). In privatem Schuber. € 400 Exemplar 95 von 200 der Vorzugsausgabe auf Chinapapier. – Einbandentwurf und Titel von E. R. Weiß. – Herausgegeben von Hans Gerhard Gräf. – Sehr schönes Exemplar in hübschem Einband des Leipziger Meisters. 17,6 : 11,0 cm. [6], 414, [4] Seiten. – Rücken minimal verfärbt. Sarkowski 595 VA. – Schauer II, 42 (mit Abbildung) 1011 Insel Verlag – Goethes Liebesgedichte. Herausgegeben von Hans Gerhard Gräf. Leipzig, Insel 1924. Roter Originalmaroquinband; florale Deckelbordüren und -vignetten goldgeprägt. € 120 Vorzugsausgabe innerhalb des 22.–26. Tausends. – Den entzückenden Einband entwarf E. R. Weiß. – Dazu: Daniel Chodowiecki. Von Berlin nach Danzig. Eine Künstlerfahrt im Jahre 1773. Herausgegeben von Wolfgang von Oettingen. Leipzig, Insel 1937. Mit 100 Abbildungen. Originalpappband im -schuber. Vereinzelt stockfleckig. 17,8 : 11,0 cm. [4], 415, [1] Seiten. – Winzige Kratzspuren, aber sehr hübsches Exemplar. Sarkowski 595 und 309 A 1012 Insel Verlag – Insel-Buch. – Deutsche Chansons. Brettl-Lieder von Bierbaum, Dehmel, Falke, Finckh, Heymel, Holz, Liliencron, Schröder, Wedekind, Wolzogen. Leipzig, Insel 1902 und 1911. Dunkelgrüner flexibler Originalsaffianlederband und roter Originalkalblederband, bei beiden Deckelsignet, Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet. € 100 I: Mit Abbildungen von Vallotton, Th. Th. Heine, William Nicholson, Vogeler, Behmer und anderen. – Sinn der Publikation war, »die falschen Meinungen zu zerstreuen, welche sich über diese ästhetisch-belletristische Revue [Zeitschrift »Die Insel«] gebildet haben« (Vorwort von Otto Julius Bierbaum), ein fast letzter (und erfolgloser) Versuch, die aus wirtschaftlichen Gründen gefährdete Zeitschrift zu retten. 1009 14,0 : 9,8 cm. [8], 200 Seiten. – 14,5 : 10,0 cm. 249, [7] Seiten. – I: Rücken leicht verfärbt, Kanten leicht berieben. – Titel mit kleiner Schabstelle. – II mit Exlibris und Schenkungsvermerk auf Vorsatz. Sarkowski 829 und 369 A 1009 Insel Verlag – Rudolf Koch und Fritz Kredel. Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Richard Bender und Berthold Wolpe geschaffen. Leipzig, Insel [1937]. Zwei Blätter. Farbiger Druck nach Holzschnitten. € 400 »Korrigierte« Fassung der berühmten Karte. Mit zahlreichen kleinen Stadtansichten, meist symbolisiert durch bekannte Bauwerke. Entgegen der ersten Auflage von 1934/35 wurde der Titel erweitert, »um politischen Anstoß im Ausland zu vermeiden«, der alte Reichsadler entfernt, einige Symbole ausgetauscht (Stuttgart nun mit dem alten Schloss statt des markanten Bahnhofs von Bonatz/Scholer und im Thüringer Wappen prangt bereits das Hakenkreuz). – Mit 31 kolorierten Wappen der Provinzen, Länder und Hansestädte. – Umrahmt wird die Darstellung von Hölderlin-Versen. Die Kalligraphie entwarf Rudolf Koch, die Holzschnitte Fritz Kredel. – Richard Bender übernahm die Kolorierung, von Berthold Wolpe stammen Legenden und Windrose. Bei H. F. Jütte, Leipzig, in sechs Farben auf getöntem Papier gedruckt. – Ein Teil der Auflage wurde auf Leinen kaschiert und mit Haltestäben zum Aufhängen versehen. Hier noch unmontiert in den beiden Einzelblättern mit vollem Rand. – Sehr gut erhalten. 1010 1012 Je 108,5 : 76,5 cm (119,2 : 86,5 cm). – Gerollt. – Unaufgezogen. – Winzige Randläsuren, linkes Blatt mit zwei kurzen Randeinrissen (außerhalb der Darstellung). 210 Salter 3.2.2. – Sarkowski 380 A. – Sarkowski, »Rudolf Kochs Deutschlandkarte als Politikum«, in: Philobiblon 43 (1999), Heft 1, S. 27–34 211 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1017 1014 1013 1015 Insel Verlag – Walter Pater. Marius der Epikureer. Erster [und] Zweiter Band. [Leipzig], Insel 1908. Dunkelgrüne Originalkalblederbände mit Vergoldung. € 120 1013 Insel Verlag – Friedrich Nietzsche. Ecce Homo. Leipzig [1908]. Mit illustriertem Doppeltitel und Buchschmuck von Henry van de Velde. Originalhalbpergamentband. Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 500 Erste Ausgabe. – Exemplar 881 von 1100 auf Van Gelder-Bütten (Gesamtauflage 1250). – Buchschmuck und Einband zeichnete Henry van de Velde, gebunden wurden die Bücher in der Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule, Weimar. – Die große Titelillustration, die Vignetten und die Anfänge der einzelnen Abschnitte wurden in Hellbraun gedruckt. – Henry van de Velde war ein großer Verehrer Nietzsches und gestaltete die drei bibliophilen Nietzsche-Ausgaben des Insel-Verlages: 1908 »Ecce Homo« und »Also sprach Zarathustra«, 1914 dann die »Dionysos Dithyramben«, allesamt Meilensteine der deutschen Buchkunst am Anfang des 20. Jahrhunderts. – Nietzsches autobiographischer Text (»Wie man wird, was man ist«) hier aus dem Nachlass herausgegeben und mit ausführlichem Nachwort von Raoul Richter. – Insgesamt sehr schönes Exemplar aus dem Nachlass von Otto Dorfner. 25,0 : 19,5 cm. [3]–154, [4] Seiten. – 2 Seiten mit kleinem Fleck an der unteren Ecke, einige weitere mit schwarzen Pünktchen am Außenrand (Druckspuren?). Vorsatzblatt entfernt. Sarkowski 1201. – Schauer II, 15. – Schaberg 61 b. – WNB 320 Erste deutsche Ausgabe, aus dem Englischen übersetzt und eingeleitet von Felix Paul Greve. – Unbeschnittenes und schönes Exemplar der besseren und selteneren Lederausgabe. 19,5 : 13,7 cm. 237, [7]; [2], 218, [2] Seiten. – Rücken leicht aufgehellt, ein Kapital leicht bestoßen und mit kleinem Fleck. – Exlibris. Sarkowski 1225 1016 Insel Verlag – Rainer Maria Rilke. Das Stundenbuch, enthaltend die drei Bücher: Vom moenchischen Leben/Von der Pilgerschaft/Von der Armut und vom Tode. Leipzig [1921]. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel und farbig gemusterten Deckelbezügen (signiert: E. A. Enders, Leipzig). € 350 Erster Druck der Insel Presse. – Exemplar 298 von 440. – Gedruckt von Poeschel & Trepte, Leipzig, auf Van Gelder-Bütten. – Zweifarbiger Titel von Walter Tiemann. – Für die drei Drucke der InselPresse wurde eine eigene Schrift verwendet: Die von Carl Ernst Poeschel in England wiederaufgefundene gotische Schrift von William Caslon – eine der ersten dieser 1720 gegründeten englischen Schriftgießerei – wurde neu gegossen. – Tadelloses Exemplar. 28,2 : 18,6 cm. [6], 105, [4] Seiten. – Vorsätze leimschattig. 1014 Insel Verlag – Omar Chajjam von Neschapur. Ruba’ijat. In deutsche Verse übertragen von G. D. Gribble. Leipzig, Insel 1907. Mit einem ornamentalen Doppeltitel in Grün, Gold und Schwarz sowie zahlreichen Initialen in Grün. Dunkelgrüner Originalkalblederband mit reicher Vergoldung. € 350 Marcus Behmer entwarf sowohl die große Deckelillustration, den prachtvollen ornamentalen Doppeltitel und die zahlreichen großen ornamentierten Initialen, alles in Grün gedruckt, der Doppeltitel zudem mit zwei goldenen Mittelstücken. – Auf Bütten, gedruckt bei Otto von Holten, Berlin. – Übersetzt nach der englischen Ausgabe von Edward Fitzgerald. Nachwort und Erläuterungen von Franz Blei. – Sehr schönes, nahezu makelloses Exemplar im Einband der Vorzugsausgabe, durch originalen grünen Lackpapierumschlag lichtgeschützt. 20,8 : 16,5 cm. 122, [2] Seiten. – Wenige, winzige Druckstellen auf beiden Deckeln. 212 Sarkowski 1214. – Schauer II, 45. – Homeyer. MB, in: Philobiblion, Jg. 1929, Heft 10 mit doppelblattgroßer Farbabbildung des Doppeltitels Sarkowski 1360. – Rodenberg 96, 1. – Mises 39 1017 Insel Verlag – Die Erzählungen aus den Tausendundein Nächten. Vollständige deutsche Ausgabe […] auf Grund der Burton’schen englischen Ausgabe, besorgt von Felix Paul Greve. Erster [bis] Zwölfter Band. Leipzig, Insel 1912–1914. Mit je einem illustrierten Doppeltitel in Grün und Schwarz von Marcus Behmer. Flexible grüne Originalkalblederbände mit reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt. € 300 Zweite Auflage, unverändert gegenüber der Erstausgabe von 1907–1908. – Eingeleitet von Hugo von Hofmannsthal, das Nachwort schrieb K. Dyroff. – Übersetzung der berühmten Märchensammlung, die weniger für Kinderohren bestimmt war als andere »entschärfte« Nachdichtungen. 17,8 : 11,8 cm. – Einbände teils minimal berieben, oberes Kapital von XI und Hinterdeckelkante von I mit minimalen Verlusten. Sarkowski 1718 A 213 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1021 Insel Bücherei – Sechs Vorzugsausgaben in Leder. Frankfurt am Main und Leipzig 1998–2010. Farbige Originallederbände mit Vergoldung. Alle in Schuber. € 300 I–IV je eins von 850 Exemplaren, V ohne Auflagenangabe, VI 700 Exemplare. – IB 1188 Siegfried Unseld. Goethe und der Gingko. 1998. – IB 1212 Hermann Hesse. Wege nach Innen. 2000. – IB 1255 James Joyce / Mimmo Paladino. Ulysses. Texte und Bilder. 2004. – IB 1270 Hans Traxler. Mein Morgenstern. 2005. – IB 1293 Annette Seemann. Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. 2007. – IB 1337 Ein rabenschwarzer Schnee. Groteske Gedichte. Mit Illustrationen von Karl-Georg Hirsch. 2010. – Tadellos erhalten. 1022 Insel Verlag – Georg A. Mathéy. Einband- und Umschlagentwürfe für den Insel-Verlag. Vier Zeichnungen. Um 1920. Ca. 19 : 12 cm. Zwei signiert, zwei monogrammiert. € 800 1018 1022 1018 Insel Verlag – Heinrich Vogeler. Dir. Gedichte. Leipzig, Verlag der »Insel« bei Schuster und Löffler 1899. Mit zahlreichen Illustrationen, Bordüren und Vignetten von Heinrich Vogeler. Originalhalbpergamentband mit Buntpapierdeckelbezügen und Deckelschild. € 250 Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung. – Auf Insel-Bütten. – Mit den berühmten gelbgrünen Lilien-Vorsatzpapieren. – Entgegen den eigenen Zweifeln äußerten sich Zeitgenossen, zum Beispiel Rilke, euphorisch: » […] seine ruhig und geschlossen wirkende und doch innerlich so reiche Linienkunst [… sei wie keine andere geeignet], neben dem Gange edler Lettern wie ein Gesang hinzugehen« (zitiert nach Hofstätter, Jugendstil-Druckkunst, 1972, Seite 158). 24,5 : 18,5 cm. [64] Seiten. – Einband leicht verfärbt. Sarkowski 1842. – Schauer II, 12 1019 Insel Verlag – Drei Dünndruckausgaben des Insel Verlages. Leipzig, Insel 1906–1927. Vier flexible Originalkalblederbände mit vergoldeten Titeln und Kopfgoldschnitt. € 200 I. [Theodor] Körner. Werke. Großherzog Wilhelm Ernst Ausgabe. 1906. – II. Eduard Mörike. Werke. Erster [und] Zweiter Band. [1938]. – III. Heinrich von Kleist. Sämtliche Werke. [1927]. – In den typischen flexiblen »Handschmeichler-Einbänden«; Körner und Mörike ziegelrot, Kleist schwarz mit ornamentaler Rückenvergoldung, II und III nach Entwurf von Walter Tiemann. – Alle tadellos. E. T. A. Hoffmann. Der goldene Topf / Klein Zaches / Meister Martin«. Tusche über Bleistift. Zweifach signiert sowie datiert »1918«. Wohl für die Ausgabe von 1920, für die Sarkowski keinen Buchkünstler nennt. Hübsche Landschaft mit kleinem Tempel und der schreitenden Serpentina. Rückenentwurf mit reichem Rankwerk und Putto. – Selma Lagerlöf. Gösta Berling. Tusche über Bleistift. Landschaft in Wermland mit Schiffen. Rücken mit reicher floraler Verzierung. – Henri Murger. Die Bohême. Farb- und Bleistift. Rankwerk. Zwei Fassungen, eine bezeichnet als »Skizze« und »nur für die Farbstellung!«. Beide in der Darstellung monogrammiert. – Dazu drei weitere Einbandentwürfe von Walter Tiemann (Clemens Brentanos Frühlingskranz. Tusche über Bleistift, teils mit Deckweiß übermalt), Karl Schmoll von Eisenwerth (Oscar Wilde Gedichte) sowie Emil Preetorius (Goethe Gedichte). – Eine Beigabe. – Ehemals Antiquariat Hartmur Erlemann, Eutin. 1023 J[ules]-A[médée] Barbey D’Aurevilly. Vom Dandytum und von G. Brummell. Ins Deutsche übertragen und eingeleitet von Richard Schaukal. München und Leipzig, Georg Müller 1909. Mit zwei Porträts auf Tafeln. Originalpergamentband mit reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt. € 150 Erste deutsche Ausgabe. – Exemplar 7 von 50 der Vorzugsausgabe auf Bütten im Ganzpergamenteinband. – Druckvermerk von Richard Schaukal signiert. – In gleichem Maße Biographie wie Essay hat man Barbey D’Aurevillys 1845 veröffentlichtes Buch über die Stilikone George Bryan »Beau« Brummell (1778–1840) schließlich als »Bibel« des Dandyismus gelesen, in der der von Brummell vorgelebte Stilwille in seine »amtliche« Form gegossen wurde und der Phänotyp des Dandy seine endgültige Definition fand. – Seitlich und unten unbeschnitten. – Gutes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe. 19,3 : 12,8 cm. XXXVIII, 132, [2] Seiten. – Deckel leicht aufgebogen. – Vorsatz und die ersten vier Blätter stark gebräunt. 25 Jahre Georg Müller, Seite 72. – Fromm I, 1787 1019 1020 1021 17,5 : 10,5 cm. Sarkowski 959, 1115 und 928 1020 Insel Bücherei – Drei Vorzugsausgaben in Leder. Frankfurt am Main und Leipzig 1995–2007. Farbige Originallederbände mit Vergoldung. Zwei in Schuber. G € 120 214 Je eins von 850 Exemplaren. – IB 1151 Guillaume Apollinaire. Bestiarium oder Das Gefolge des Orpheus. Mit Holzschnitten von Raoul Dufy. 1995. – IB 1235 Michelangelo Buonarroti. Zweiundvierzig Sonette. 2002. – IB 1293 Annette Seemann. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. 2007. 215 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1027 Georg Müller – Giovanni Boccaccio. Der Decamerone. Deutsch von Heinrich Conrad. In fünf Bänden mit den Kupfern und Vignetten von Gravelot, Boucher, Eisen der Ausgabe von 1757. Berlin, Propyläen [1923]. Mit Porträt und 110 Tafeln. Graubraune Saffianlederbände mit intarsierten Deckelvignetten, vergoldeten Fileten, reicher Rückenvergoldung und Kopfgoldschnitt (signiert: C. Schultze Düsseldorf ). € 250 Die Neuübersetzung von Heinrich Conrad erschien zuerst 1913 als Luxusausgabe für die Hundertdrucke bei Hans von Weber und Georg Müller. Zehn Jahre später edierte der Propyläen-Verlag die Nachauflage. – Die Sammlung von 100 Novellen gilt heute unbestritten als Ursprung der italienischen Prosa überhaupt und als ein Werk, das die Weltliteratur nachhaltig beeinflusst hat. – Sehr schön erhalten. 21,5 : 13,0 cm. – Rücken leicht gebräunt, Band I mit kleiner Druckstelle an den Oberkanten. – Gestochenes Exlibris. Hayn/Gotendorf IX, 72. – Vgl. 25 Jahre Georg Müller Verlag S. 75 und zur Originalausgabe von 1757 Kat. Fürstenberg 26 1024 1025 1028 Phaidon-Drucke – Johann Wolfgang von Goethe. Sonette. [Stuttgart und Wien, PhaidonVerlag 1924]. Hellgrauer Originalsaffianlederband mit vergoldeten Titeln und Fileten (signiert: E. Riethmüller, Stuttgart). € 180 Siebter Phaidondruck. – Exemplar XI von 50 römisch nummerierten der Vorzugsausgabe in Saffianleder (Gesamtauflage 200). – Gesetzt aus der Ehmcke-Antiqua, mit roten Initialen gedruckt auf der Schwabenpresse Ludwigsburg auf handgeschöpftem Einhorn-Bütten. – Die wegen mustergültiger Typographie geschätzten Phaidondrucke wurden herausgegeben von Ludwig Goldschneider. 1024 Georg Müller – Die heiligen Schriften des Alten und Neuen Bundes deutsch von Martin Luther. Erster [bis] Vierter Band. München und Leipzig, Georg Müller [1910]. Dunkelbraune Originalmaroquinbände mit Punzen- und Filetenvergoldung, goldgeprägtem Rückentitel, vergoldeter Deckelvignette und Kopfgoldschnitt (Hübel & Denck, Leipzig). € 300 Exemplar 99 von 150 der Vorzugsausgabe auf Van Gelder-Bütten. – Einbandgestaltung von Paul Renner. – Die Vorrede von Hermann Hesse, sonst lose beigelegt, fehlt. – Unbeschnittenes, gut erhaltenes Exemplar. 23,6 : 14,5 cm. – Schnitt und Vorsätze etwas stockfleckig. – Exlibris. 25 Jahre Georg Müller Verlag, S. 117. – Vgl. Mileck VII B 1 28,0 : 20,0 cm. 27, [5] Seiten. – Einband etwas verfärbt und berieben. Rodenberg 456, 7 1029 Phantasusdrucke – Alexander Puschkin. Pique Dame. Mit Lithographien von Kurt Werth. München, Phantasus 1925. Mit zahlreichen, teils ganzseitigen Lithographien. Originalpergamentband mit reicher Rückenvergoldung und Goldschnitt. Im Originalschuber. € 150 1025 Georg Müller – Die fuenfundsiebenzig italienischen Künstlernovellen der Renaissance. Gesammelt, uebersetzt, mit Anmerkungen versehen und herausgegeben von Hans Floerke. München und Leipzig, Georg Müller 1913. Mit acht Tafeln nach farbigen Holzschnitten Paul Renner. Moderner, schwarzer Kalblederband mit vergoldetem Rücken- und Deckeltitel und breiten, dunkelgrünen Bordüren (signiert Frank Brown, Dorchester). In schwarzem Schuber mit € 200 grünem Seidenfutter und Lederkanten. Exemplar 665 [sic!] von 600 nummerierten Exemplaren. – Der Handeinband Browns und seine moderne Interpretation des Renaissance-Themas mag für traditionsbewusste Freunde des Georg Müller Verlages sicher eine Herausforderung darstellen, ist aber handwerklich über jeden Zweifel erhaben. – Tadellos. Siebter Phantasusdruck. – Exemplar LVII von eigentlich 50 (wie bei Rodenberg angegeben), vermutlich aber 60 Exemplaren der römisch nummerierten Vorzugsausgabe im Pergamenteinband (Gesamtauflage 560). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. . 20,8 : 15,5 cm. 78, [2] Seiten. – Schuber mit Gebrauchsspuren. Einbanddeckel leicht verzogen. Rodenberg 458, 7 1027 1028 25,0 : 19,0 cm. XIV, [2], 437, [5] Seiten, 8 Tafeln. 25 Jahre Georg Müller, Seite 97 (nennt 1912 als Erscheinungsjahr) 1026 Georg Müller – Pietro Aretino. Die Gespräche. Erster [bis] Dritter Band. München, Georg Müller 1924. Hellbraune Originalhalblederbände mit reicher Rückenvergoldung, rotem Rückenschild und Kopfgoldschnitt. € 180 Exemplar 136 von 1100, natürlich »nicht für den öffentlichen Handel gedruckten« Exemplaren, ohne die in einem Teil der Auflage enthaltenen Bayros-Illustrationen. – Übersetzung von Heinrich Conrad. – »Ein grauenvolles, aber unleugbar grossartiges, das Rom von 1530 schilderndes Sittengemälde, nennt der Uebersetzer das Buch, in dem sich neben manchem Plumpen und Wüsten oft eine entzückende freche Grazie findet.« (Hayn/Gotendorf ). – Sehr schönes, dekoratives Exemplar. 21,3 : 14,5 cm. [8], 307, [5]; [8], 310, [4]; [8], 280, [4] Seiten. – Fußschnitt etwas stockfleckig. 216 Hayn/Gotendorf IX, 21 217 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1030 Rudolfinische Drucke – Rudolf Koch. Das Leben einer Familie in Schattenbildern. Für einen Kreis von Freunden gedruckt von den Rudolfinischen Druckern Rudolf Gerstung und Rudolf Koch. Offenbach, Wilh. Gerstung 1918 [1919]. 28 montierte Lithographien nach Schattenbildern von Rudolf Koch. Lose in Originalhalbleinenmappe mit Deckelillustration. G € 200 Sechster Rudolfinischer Druck. – Exemplar 23 von 150. – Die Lithographien wurden auf Büttenpapier gedruckt, dieses dann auf Kartonblätter montiert. – Das Titelblatt datiert 1918, das Inhaltsverzeichnis mit 1919. – »Charakteristisch sind die Worte, mit denen Rudolf Koch diese Mappe hinausgehen ließ: ›Die Freude am Umriß seiner Buchstaben hat in dem Zeichner die Freude am Umriß der ihn umgebenden Menschengestalten geweckt. So sind hier alle Bilddarstellungen Grenzüberschreitungen. Immer ist die Schrift und der Buchstabe das Erste, dem zuliebe alles andere da ist.‹« (Rodenberg). 49,5 : 34,5 cm. – Mappe mit Gebrauchsspuren und Karton etwas angerändert, Tafel 13 mit Stockflecken. Rodenberg 125,6. – Schauer II, 32 1031 Rupprecht Presse – Ferdinand Gregorovius. Die Insel Capri. München 1925. Halblederband mit vergoldetem Rückentitel, Goldfleurons und -fileten sowie Kopfgoldschnitt und illustrierten Deckelbezügen. € 300 33. Druck der Rupprecht-Presse. – Exemplar 57 von 150 auf Zanders-Bütten. – Gedruckt in der Ehmcke-Mediaeval. – Schönes Exemplar. 29,0 : 19,5 cm. [12 leere], 60, [2, 10 leere] Seiten. – Gelenke und Rückenkanten etwas berieben. – Titelrückseite mit kleinem Stempel »Made in Germany«. – Exlibris. 1031 1032 Backe, 186 ff. – Schauer II, 21. – Rodenberg, 535, 33 1032 Officia Serpentis – Hesiod. Theogonia. (griechisch). Opera et Dies edidit Paulus Friedländer. [Berlin] 1921. Mit drei ornamentierten Initialen von A. Schoppmeyer. Späterer Halblederband mit Marmorpapierdeckelbezügen. € 200 Eins von 150 Exemplaren, davon wohl 20 Vorzugsexemplare. – Auf unbeschnittenem Bütten. – Der erste Titel der 1920 angekündigten Reihe »Auctores Graeci et Latini«, 1924 folgte Anakreons Carmina und 1925 die Tragödien des Aeschylos, alle gesetzt aus der hier erstmals verwendeten »Tischendorf-Griechisch«, einer »Versaltype, die dem 1848 von [Constantin von] Tischendorf entdecktem ›Codex Sinaiticus‹ entnommen worden war.« (Schauer I, 95). – Haupt-, Zwischen- und Kolumnentitel sowie die Initialen wurden in Rot gedruckt. 42,0 : 29,0 cm. [58] Seiten. – Deckelkanten minimal berieben. 1033 Backe/Köppen 49. – Rodenberg 113. – Schauer II, 76 1033 Steglitzer Werkstatt – Elizabeth Barrett Browning. Sonette nach dem Portugiesischen. Mit Buchschmuck von Fritz Helmuth Ehmcke. Jena, Eugen Diederichs 1903. Originalpergamentband, Rückentitel, Deckelvignette und Kopfgoldschnitt vergoldet. € 150 Erster Druck der Steglitzer Werkstatt. – Exemplar 571 von 850. – Reizvolles Beispiel der deutschen Buchkunst jener Jahre, durchgehend in Rot und Schwarz auf getöntem Satzspiegel in safrangelben Rahmen gedruckt. – Die Steglitzer Werkstatt wurde 1900 von Fritz Helmuth Ehmcke, in dessen Absicht es vor allem lag »schöne Bücher im Sinne Morris’ und seiner Nachfolger zu drucken« (zitiert nach Rodenberg, S. 133), Friedrich Wilhelm Kleukens und Georg Belwe gegründet. – Die Übersetzung besorgte Marie Gothein. – Sehr gutes Exemplar. 1034 Eduard Mörike. Sämtliche Werke. Herausgegeben vom Kunstwart durch Karl Fischer. Erster [bis] Sechster Band. München, Georg D. W. Callwey [1906–1908]. Mit einem Porträt, Abbildungen, Handschriftenfaksimiles und Musiknoten auf Tafeln. Flexible Originalpergamentbände; Rückentitel, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 150 Von Emil Rudolf Weiss elegant gestaltete Jugendstil-Ausgabe, gedruckt auf Bütten. – Schönes Exemplar. Je 21,2 : 15,5 cm. 21,5 : 17,4 cm. 44, [1] Seite. – Deckel leicht verzogen, Vorderdeckel mit zwei kleinen Flecken. Rodenberg 133 218 219 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1035 Buchmalerei – Adolph Goldschmidt. Die Deutsche Buchmalerei. Erster Band: Die karolingische Buchmalerei. – Zweiter Band: Die ottonische Buchmalerei. Florenz, Pantheon und München, Kurt Wolff 1928. Mit zusammen 200 Lichtdrucktafeln. Rote Originalmaroquinbände mit Vergol€ 450 dung (signiert: Hübel & Denck). Eins von nur 25 Exemplaren der Gründerausgabe des Pantheon Verlags, dieses gedruckt für den Berliner Bankier Curt Sobernheim (1871–1940). – Schönes Exemplar der Vorzugsausgabe in opulenten Einbänden. 31,5 : 23,5 cm. [12], 68, [2]; [10], 85, [3] Seiten. – Kleine Druckstelle auf dem Vorderdeckel von Band 2. Göbel 808 (erwähnt nur die allgemeine Ausgabe) 1036 Karl Wolfskehl – Abraham à Sancta Clara. Bücher-Narr, aus: Centi-folium stultorum in Quarto oder hundert ausbündige Narren in Folio. Neu aufgewärmet in einer Alapatrit-Pasteten. München 1909. Mit einem Frontispiz nach einer alten Holzschnittvorlage. Halbmaroquinband mit Vergoldung. G € 150 Exemplar 97 von 150 auf Büttenpapier. – Privatdruck für die Teilnehmer der Generalversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen, gestiftet von Karl Wolfskehl. – Unbeschnitten. – Sehr schönes Exemplar dieses thematisch naheliegenden Auszugs aus dem Narrenbuch des Abraham a Sancta Clara, des wortgewaltigen und schreibfreudigen Geistlichen. 1036 1037 22,9 : 18,8 cm. [16] Seiten. – Kleine Schabspur über dem Rückentitel. Deutsche Bibliophilie 1898–1930, Seite 110 1037 Die Märchen der Brüder Grimm in der Urform. Nach der Handschrift herausgegeben von Franz Schultz. Offenbach, Gebr. Klingspor 1924. Mit 21 Holzschnitten von Willi Harwerth im Text, davon 19 koloriert. Originalpappband mit koloriertem Deckelholzschnitt. In der Originalpappkassette. € 400 »Über die Auflage [von 155 Exemplaren] für die Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft wurde mit deren Erlaubnis dieses Stück gedruckt für«, handschriftlich ergänzt: »Emil Rudolf Weiß«. – Vorblatt mit langer gedruckter Widmung für Emil Rudolf Weiß, »dem geistreichen und feinsinnigen Buchkünstler […] aus Anlass seines fünfzigsten Geburtstages« von Dr. Karl Klingspor, 12. Oktober 1925. – Gesetzt aus der Breitkopf-Fraktur. – Gedruckt bei Klingspor, Offenbach, auf Einhorn-Bütten. – E. R. Weiß hatte u. a. 1922 das erste Signet der Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft entworfen. – Sehr schönes Exemplar mit bemerkenswerter Provenienz. 22,5 : 15,0 cm. 112, [2], XXV, [5] Seiten. 1 Widmungsblatt. – Schuber mit leichten Alterungsspuren, Vorderdeckel mit kleinem Fleck. Deutsche Bibliophilie 1898–1930, Seite 175 1038Leopold Ziegler. Meditationen über Don Giovanni. Herausgegeben vom Künstlerdank »Clauss-Rochs-Stiftung«. Berlin, Horen 1927. Originalhalbleinenband mit vergoldeter Titelvignette und Rückenvergoldung. € 100 Exemplar 174 von 300. – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Herstellungsleitung und Einbandentwurf von Georg Alexander Mathéy. 32,0 : 23,7 cm. 27, [5] Seiten. – Einband stellenweise berieben. 1039 Die braune Blume. Berlin [1929]. Handgebundener Pappband mit Oleographiepapierbezügen und Lederrückenschild (signiert: Roland Meuter, Ascona). € 200 220 Seltener Privatdruck, erschienen in 310 Exemplaren. – Auf Bütten. – Der Verfasser dieser erotischen Gedichte ist unbekannt. Gewidmet wurden sie einem gewissen »H. H.«. »Es bedarf keines großen Scharfsinns, dahinter den romantischen Spötter Heinrich Heine zu erkennen. In seinem Geist und mit durchaus Heineschem Esprit hat der Verfasser dieser frechen lyrischen Leckerbissen seine Feder geführt.« (Herbert Kästner). – Nach diesem Erstdruck erschien eine Auswahl für den 1035 »Herren-Abend« der Berliner Bibliophilen (1930, 30 Exemplare) und eine erweiterte Ausgabe (1931, 120 Exemplare), gefolgt von einer von Margit Gaal illustrierten Ausgabe (1931) und schließlich, mit einem kenntnisreichen Nachwort und einer Bibliographie von Herbert Kästner sowie Holzstichen von Karl-Georg Hirsch, 1993 eine Ausgabe innerhalb der Leipziger Drucke. 24,3 : 15,7 cm. 74, [6] Seiten. 1040 Leipziger Bibliophilenabend – [Johann Wolfgang von] Goethe. Zwölf Gedichte. Leipzig 1932. Orangefarbener Originalsaffianlederband, Rücken, Deckelvignette und Kopfschnitt vergoldet. € 180 Exemplar 60 von 99 für die Leipziger Bibliophilenvereinigung, je ein weiteres wurde für die Deutsche Bücherei und den Verleger Hans von Weber gedruckt. – Auf Japanbütten. – Druck des Haupttitels und der Gedichttitel in Blau. – Sehr schönes Exemplar des Drucks im Goethe-Jahr 1932. 28,5 : 21,7 cm. [32] Seiten. 1041 Klingspor – [Johann Wolfgang von] Goethe. Von Deutscher Baukunst. Erläutert von Ernst Beutler und mit Bildern von Willi Harwerth. Offenbach am Main [1941]. Mit Holzschnitten im Text. Schwarzer Originalhalblederband mit leuchtend orangefarbenen Büttendeckelbezügen, Vorderdeckel mit schwarzer Ledervignette, diese und der Rücken mit Vergoldung. Im Originalschuber. € 150 Exemplar 178, eins von 150 auf Bütten (Gesamtauflage 250). – Gesetzt aus Schriften von Otto Hupp bzw. Walter Tiemann (Nachwort). – Neuausgabe von Goethes erster Prosaarbeit. Den beiden Straßburger Gelehrten Johannes Ficker (1861–1944) und Rudolf Kautzsch (1868–1945) aus Anlass der »Rückkehr« Straßburgs unter deutsche Verwaltung gewidmet. – Bereits 1932 war der Text mit Illustrationen Harwerths in der Offenbacher Ernst Engel Presse erschienen. – Tadellos schönes Exemplar. 35,5 : 25,7 cm. [2], 23, [2], XV, [3] Seiten. 221 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1044 Roter Wildlederband von Else Lampe, geb. von Guaita (monogrammiert EL), Rückentitel und beide Deckelvignetten blindgeprägt. – Inhalt: Hugo von Hofmannsthal. Alkestis. Ein Trauerspiel nach Euripides. Leipzig, Insel 1911. € 300 Erste Ausgabe. – Die 30 Vorzugsexemplare, die nach Entwurf van de Veldes in der Kunstgewerbeschule Weimar in Leder gebunden wurden, waren bereits bei Erscheinen vergriffen. Die van de Velde-Schülerin Else von Guaita, später verheiratete Lampe, band dieses Exemplar der normalen Auflage in samtiges kirschrotes Wildleder und prägte eine wunderbar leichte, amorphe Vignette in beide Deckel. Waren der Dichter und sein Verleger Kippenberg schon von dem Einbandentwurf van de Veldes angetan (siehe die Zitate bei Brinks), wäre ihr Entzücken hier sicher noch größer gewesen. – Durch etwas lieblose Lagerung und Benutzung mit einigen Alterungsspuren, aber immer noch recht ansprechend. 24,5 : 16,5 cm. [4], 48, [2] Seiten. – Leicht berieben, wenige Flecken, Hinterdeckel mit kleinen Schabspuren. – Die jeweils ersten und letzten beiden Blätter etwas stockfleckig. Vorblatt mit Stempel. Sarkowski 759 VA. – Houghton Library 26. – Vgl. Brinks 93 1045 Dunkelbrauner Seehundlederband mit Vergoldung (signiert: Gerlach). – Inhalt: Marie Bernhard. Ein Ehrenwort. Roman. 4. Tausend. Minden i. W. und Leipzig, Wilhelm Köhler 1910. € 300 1042 Frühwerk von Walter Gerlach, wahrscheinlich noch während seiner Ausbildung in der Kunstklasse der Berliner Buchbinderinnung unter Leitung von Paul Kersten entstanden und entsprechend »bescheiden« signiert. – Die etwas verspielte Formsprache der Deckelvignetten erinnert noch an die Entwürfe des großen Lehrmeisters: Beide Deckel mit großer Vignette aus Bogensatz-Rankwerk und umlaufender Deckelkantenfilete. Die sechs Rückenfelder mit Bogensatz-Ornamenten und Rückentitel. – Einfache Stehkanten- und doppelte Innenkantenfileten. Handumstochene Kapitale, polierte Schnittvergoldung. Kleisterpapier spiegel und -vorsätze. – Das seltene und teure, matte und schön genarbte Seehundleder kam selbst Anfang des 20. Jahrhunderts (und lange vor heute artikulierten Bedenken von Tierschützern) nur selten zum Einsatz. – In Pappschuber. – Der Roman von Marie Bernhard erschien erstmals 1890. 1043 19,8 : 13,0 cm. 304 Seiten. – Vorderdeckel lose, sonst tadellos. 1042 Nachtblauer Kalblederband mit reicher Deckel- und Innenkanten- sowie Schnittvergoldung. – Inhalt: Goethe. Faust. Eine Tragödie. Erster Teil. Leipzig, Amelang 1909. € 300 Die großen Deckelvignetten mit einem zentralen Pentagramm, umringt von Pflanzensymbolen, Vorderdeckel zudem verziert mit kleinen grünen Intarsien. – Nach Notiz des Vorbesitzers stammt der Einband wohl von Paul Kersten. – Für diese Zuschreibung spricht u. a. die folgende Einschätzung bei Thieme/Becker: » […] virtuose Beherrschung aller Ziertechniken mit einer reich sprudelnden Phantasie vereinigt. Jeder von Kersten entworfene Bucheinband stellt eine dem Buchinhalt in symbolische Ornamentik kleidende selbstständige Neuschöpfung dar. In der Verwendung gedämpfter Farben äußert sich ein höchst kultivierter Geschmack.« – Exemplar 34 von 100 der Luxusausgabe des hübschen Reprints, auf Van Gelder-Bütten. 16,7 : 10,5 cm. 235, [7] Seiten. – Rücken und Kanten minimal berieben. 1043 Karminroter Ecrasélederband von Else von Guaita (monogrammiert: EL), Titel, Fileten-, Steh- und Innenkanten sowie Buchschnitt vergoldet. – Inhalt: Goethe. Die Leiden des jungen Werther. Zweite Auflage. Leipzig, Insel 1911. Mit elf teils ganzseitigen Illustrationen und einer gefalteten Tafel nach Kupferstichen und Zeichnung von Chodowiecki. € 200 Reizend gestalteter Neudruck auf Bütten unter Verwendung von Illustrationen aus verschiedenen Werther-Ausgaben des 18. Jahrhunderts. – Else von Guaita (1875–1963) war Schülerin Otto Dorfners und arbeitete lange Jahre eng mit Henry van de Velde in Weimar zusammen. Nach ihrer Heirat änderte sie auch ihr Monogramm von »EvG« zu »EL« (Else Lampe). – Schönes Exemplar. 17,4 : 11,0 cm. 224, [4] Seiten. – Rücken leicht verblasst. – Vorblätter am Rand gebräunt. 222 Sarkowski 594 A 1044 1045 223 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1049 1046 1046 Dorfner-Einbände – Giovanni Boccaccio. Gesammelte Werke. Mit 25 Originalradierungen und 14 Rötelzeichnungen von Ludwig Kainer. Erster [bis] Dritter Band. Potsdam, Müller 1921. Mit insgesamt 28 signierten Radierungen. Drei Originalpergamentbände mit vergoldetem Rückentitel und vergoldeter und kolorierter Deckelvignette. € 800 Exemplar XXII von 100 römisch nummerierten der Vorzugsausgabe auf Van Gelder Bütten. – Die Vorzugsexemplare wurden in der Fachschule und Werkstatt Otto Dorfner, Weimar, von Hand gebunden, die 25 Radierungen für die Vorzugsausgabe wurden von den unverstählten Platten gedruckt und vom Künstler nummeriert und signiert. – Kopfschnittvergoldung, sonst unbeschnitten. – Jeder Band mit einem radiertem und einem gedruckten Titelblatt. – Die illustrierten Zwischentitel zu den zehn Dekameron-Tagen (Bände I und II) sowie zu Fiametta, Urbano, Corbaccio und Dante (Band III) nach den Rötelzeichnungen von Ludwig Kainer. Lothar Lang bezeichnet ihn als »Vertreter eines modisch verwässerten Expressionismus«; seine Boccaccio-Radierungen, die Lang nicht erwähnt, vielleicht gerade deshalb von besonderem Reiz. – Sehr schön. 19,5 : 13,5 cm. 444, [4]; 359, [5]; 350, [4] Seiten, 25 Radierungen und 14 Tafeln. – Alle drei Bände mit großem Exlibris auf Innenspiegel. Hayn/Gotendorf IX, 70. – Sennewald 21,2 1047 Nachtblauer Saffianlederband (signiert: W·Gerlach–Berlin) mit ornamentaler Vergoldung. – Inhalt: Christian Morgenstern. Stufen. Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen. € 800 München, R. Piper 1922. Mit einem Porträt und einer Titelvignette. Vorzugsexemplar auf bestem Zanders-Hadernpapier. – Aus einer Nachauflage, die Erstausgabe erschien 1918. – Gerade in seiner geometrischen Strenge greift die Einbandgestaltung den Titel des Buches auf, bilden doch die verschieden starken vergoldeten Fileten sich kreuzende Treppen auf beiden Deckeln. Die Rückenvergoldung in sechs Feldern beschränkt sich auf den Titel, Erscheinungsort und -jahr und einige senkrechte Fileten. Diese auf den Innenkanten wiederholt, hier rahmt das Blau-Gold die schwarz-grauen Kleisterpapierspiegel. Handumstochene Kapitale, Kopfgoldschnitt und ein gefütterter Schuber mit Lederkanten vervollkommnen das bibliophile Unikat. – Tadellos erhaltener Handeinband von Walter Gerlach, der nach seiner Meisterprüfung 1919 in Berlin im gleichen Jahr nach Leipzig wechselte und dort die Handbindeabteilung der Spamerschen Großbuchbinderei übernahm. 1924 gründete er dann in Berlin seine eigene Werkstatt. – Die Vorzugsexemplare wurden laut Druckvermerk bei Spamer gebunden, was Gerlach wohl zu diesem unikaten Stück anregte, welches offensichtlich als Referenz- und Ausstellungsstück in seinem Besitz verblieb. Neben der Signatur auf dem hinteren Innendeckel hier mit seinem eigenhändigem Besitzvermerk auf dem Vorblatt und einem Aufkleber mit seinem Berliner Firmenstempel. 224 21,7 : 14,3 cm. 287, [7] Seiten, 1 Tafel. – Nachgebundene Blätter mit eingeklebter Antiquariatsbeschreibung. 1047 1048 1048 Mittelbrauner Saffianlederband mit reicher Vergoldung (signiert: J. Niederhöfer · Frankfurt a. M.) – Inhalt: Hans Sachs. Zwölf Fastnachtspiele. München, Hans von Weber 1922. Mit sechs blattgroßen Holzschnitten von Bruno Goldschmidt. € 600 Schöner Handeinband des von uns nicht näher verifizierten Frankfurter Buchbindemeisters. – Beide Deckel mit reicher Kantenvergoldung mit Fileten, Fleuron- und Ornamentbordüren, ebenso die sechs Rückenfelder, diese mit Fileten und Fleurons sowie dem Rückentitel. – Kopfschnittvergoldung, handumstochene Kapitale und schöne Marmorpapiervorsätze. – 33. Druck für die Hundert. – Exemplar LXXIX von 100 römisch nummerierten. – Gesetzt aus der Alten Schwabacher. – Gedruckt bei Dietsch & Bruckner, Weimar. – Tadellos erhalten. 20,0 : 14,8 cm. 226, [6] Seiten. Rodenberg 413. – Schauer II, 61. – Sennewald 22, 2 1049 Einbände – Giovanni Boccaccio. Das Liebeslabyrinth oder Die Mistkrähe. Schmähschrift gegen ein niederträchtiges Weib. Freie Nachdichtung nach altitalienischem Texte von Anton Putz von Adlersthurn. Illustriert von Albert Varadi. München, Hesperos [1923]. Mit sechs blattgroßen Radierungen. Roter Saffianlederband mit vergoldeten Randbordüren. € 200 Exemplar 18 von 70 der Vorzugsausgabe, ursprünglich im Ganzpergamenteinband, hier in einem unsignierten Lederhandeinband (Gesamtauflage 250). – Satz aus der Cochin-Antiqua, Druck auf feingeripptem Bütten bei der Mandruck. – Die sechs Radierungen von Albert Varadi wurden auf der Kupferpresse von J. Betz, München gedruckt. – Vorsätze und Schuberbezüge aus Marmorpapier. 21,0 : 15,0 cm. 134, [6] Seiten. Rodenberg 403, 13 225 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1050 Einbände – Wang Sche-Fu und Guan Han-Tsching. Das Westzimmer. Ein chinesisches Singspiel in deutscher Sprache [von] Vincenz Hundhausen. Mit 21 Bildern nach chinesischen Holzschnitten. Peking und Leipzig, Pekinger Verlag 1926. Mit 21 Tafeln. Handgebundener leuchtend gelber Saffianlederband mit blindgeprägter Bordüre, farbiger Lederintarsie und farbigem Rückenschild. In Pergamentkassette. € 250 Erste deutsche Ausgabe des »XiXiang Ji«, dem um 1250 entstandenen Drama, das »der Gelehrte Liao Yan (1644–1705) in seine berühmte Liste der sechs größten Werke der chinesischen Literatur aufnahm.« (KNLL). – Schöner Frakturdruck in Rot und Schwarz, Texte auf weichem Velin, die Tafeln auf Japan. – Der unsignierte Einband mit einer chinesischen Frauengestalt als Deckelvignette. 23,8 : 17,5 cm. 355, [1] Seiten, 21 Tafeln. – Kassette etwas fleckig, Rücken und Hinterdeckel minimal fleckig und verfärbt. KNLL XVII, 408f 1051 Roter, stark genarbter Maroquinband mit Fileten und Punzvergoldung. – Inhalt: Paul Ernst. Liebesgeschichten. München, Georg Müller 1930. € 350 Unsignierter Einband, wohl von einem Mitglied der Leipziger Buchbinder-Innung gearbeitet und mit deren Stempel auf der letzten Seite. – Die Novellensammlung mit einigen Erstdrucken erschien zeitgleich auch als Band VII der »Gesammelten Werke, Abteilung I«. – Kopfschnitt vergoldet, sonst unbeschnitten. 1050 1051 22,0 : 14,5 cm. 305, [3] Seiten. – Unterrand mit minimaler Feuchtigkeitsspur, sonst tadellos. Wilpert/Gühring2, 128 1052 Zwei cremefarbene Schweinslederbände (signiert: Fritz Heinisch) mit vergoldeten und blindgeprägten Fileten und Titeln. Vorsätze und Spiegel mit Wildseide in zwei Brauntönen bezogen, Innengelenke in leuchtend rotem Maroquin. – Inhalt: Hans Grimm. Volk ohne Raum. 56.–69. Tausend. München, Albert Langen 1930. € 250 Eindrucksvoller Art Déco-Einband, signiert und datiert »1931«. – Die Verwendung einer frakturähnlichen Versalschrift für die goldgeprägten Titel auf den Vorderdeckeln und die Einzeltitel der beiden Bände (»Heimat und Enge« und »Deutscher Raum«) in Blindprägung auf dem Rücken schaffen einen stilsicheren Bezug zum Duktus des Romans. Das Ensemble bleibt durch die künstlerisch gelungene Gliederung und die geschickte Materialwahl nicht ohne ästhetischen Reiz. – Jeweils in gefüttertem Schuber mit Lederkanten und sandfarbenem Bezugspapier. – Nahezu tadellos. 20,0 : 12,5 cm. – Lederkanten am Kopf- und Fußsteg der beiden Schuber weiß nachgefärbt. 1053 Einbandkunst – Private Sammelbände mit Abbildungen zur Einbandkunst. Um 1958. Mit zahlreichen, teils montierten Abbildungen. Private Halblederbände. € 200 Enthält in ungeordneter Folge zumeist die »Bildbeilagen des Allgemeinen Anzeigers für Buchbindereien« der späten Vierziger und Fünfziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, Einzelblätter französischer Fachpublikationen und Antiquariatskataloge und aus Katalogen für Buchbinderbedarf. Der Schwerpunkt liegt bei den künstlerischen Handeinbänden der Zeit, ebenso vertreten sind aber auch zahlreiche Beispiele für Verlags- und Industrieeinbände sowie einige Beispiele historischer Einbandkunst. – Bildlegenden teils handschriftlich. 30,0 : 22,4 cm. Jeweils ca. 500 Seiten. 226 1052 1054 1054 Rot-schwarzer Maroquinband mit vergoldeten Titeln (Hans Rudolf Billeter). – Inhalt: Martin Kessel. 50 ironische Miniaturen. Bonn 1960. € 200 Erster Druck der Presse des Wirtschaftsrings Bonn. – Eins von 275 Exemplaren. – Auf Bütten. – In Rot und Schwarz gedruckt in der Werkkunstschule Braunschweig. – Typographie von Hans-Dieter Buchwald, Einbandentwurf und -ausführung von Hans Rudolf Billeter. Im gefütterten Schuber mit grau-schwarzem Japanfaserpapierbezug und roten Lederkanten. – Der klassisch-schöne Einband beweist einmal mehr die künstlerische und handwerkliche Meisterschaft dieses noch immer unterschätzten Buchbinders. 25,0 : 16,2 cm. 41, [7] Seiten, je 2 leere Vorblätter. 227 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 1055 1056 1057 1058 1055 Maroquinband mit farbigen Intarsien und teils blind-, teils goldgeprägten Kreisfileten. – Inhalt: Gotthold Ephraim Lessing. Nathan der Weise. Mit 15 Kreidezeichnungen von Anatoli L. Kaplan. Leipzig, Insel 1978. € 200 1057 Lederband mit Applikationen, Blindprägung und Bemalung (Werner Kießig, monogrammiert: K). – Inhalt: Die Museumsinsel zu Berlin. Mit Farbaufnahmen von Dietmar und Marga Riemann. Berlin, Henschel 1987. € 300 Schöner Handeinband, vom Vorbesitzer dem Berliner Buchbindemeister Werner Kießig zugeschrieben. – Die farbigen Lederintarsien bilden eine Woge, die über einem Ring zusammenschlägt. – Rückentitel in Blindprägung. – In dunkelgrünem Leinenschuber mit Lederkanten. – Anatoli Kaplans Zyklus entstand 1976–1977 und wurde hier erstmals veröffentlicht. Wie die verschiedenen Sammlungen der inzwischen grundlegend umgestalteten Museumsinsel Berlin lebt auch dieser Einband von der Vielzahl und Verbindung verschiedener Leder und »Illustrationstechniken«: Zum Einsatz kommen helles Kalbleder als Grundfläche mit Intarsien aus zimtfarbenem Ecrasé- und schwarzem Kalbleder sowie eine burgunderfarbene Lederapplikation mit Blindprägung, Vergoldung und Bemalung. – Kießig schafft auf dem Vorderdeckel gleichsam eine Vogelschau der Museumsinsel mit dem Wasserlauf der Spree und des Kupfergrabens; ein blindgeprägtes Mäanderband deutet die Gleise der S-Bahn zwischen Friedrichstraße und Hackescher Markt an. – Zwei ionische Säulen in Blindprägung vervollständigen die Komposition. – Schwarzgoldenes Rückenschild, Schuber mit schwarzen Lederkanten. – Unikat. 34,0 : 24,0 cm. 152, [4] Seiten. – Rücken leicht verfärbt. 1056 Hellbraune Oasenziegenlederbände (signiert: Kiessig, Berlin) mit Blindprägung. – Inhalt: Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Band 1 [und] 2. Berlin, Henschel 1980. € 200 Souverän gestaltete und gearbeitete Einbände des Berliner Meisterbinders Werner Kießig, der auch die meisten Einbände für Wolfram Bendas Bear Press arbeitete. – Die beiden uniform gestalteten Einbände zieren auf jedem Deckel eine blindgeprägte Stadtsilhouette, die Rücken mit blindgeprägtem Titel. – Zusammen im Leinenschuber. – Hinterdeckel mit dem kleinen, blindgeprägten Monogramm des Buchbinders. – Die »Dokumentation der Schäden und Totalverluste auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik« dokumentiert auf etwa 500 Seiten und in etwa 2000 Abbildungen öffentliche und private, Sakral- und Profanbauten nach altem Bildmaterial. Jede Abbildung mit Anmerkungen. 34,7 : 24,5 cm. [8], 296; 297–544 Seiten. 228 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 32,5 : 24,5 cm. 275, [1] Seiten. 1058 Einbände – William Shakespeare. Sonety. Prag, Lyra 1987. Mit fünf signierten zweifarbigen ganzseitigen Lithographien von Ludmila Jirincová. Sandfarbener Kalbpergamentband mit Vorderdeckelillustration in Gold-, Rot- und Schwarzprägung und vergoldetem Rückentitel (Ladislav Hodny, monogrammiert: LH). Im Lackpapierschuber. € 200 Exemplar 58 von 200 der Ausgabe A (Gesamtauflage 400). Dass sich der Hinweis im Druckvermerk, es würde ein Teil der Auflage von Ladislav Hodny gebunden, wirklich auf 200 Exemplare bezieht, darf angesichts der individuellen Qualität des vorliegenden Einbandes bezweifelt werden. Eventuell stammt das Exemplar aus dem ungebundenen Auflagenteil und wurde von Hodny unikat bearbeitet. Der Originalvorderumschlag ist am Ende eingebunden, was diese These unterstützt. – Die im Pergament sichtbar gebliebenen bräunlichen Flecken ergänzen die sparsame und elegante Deckelillustration. – Künstlerisch überzeugender Handeinband Prager Provenienz. – Schöner Druck in Rot und Schwarz auf feinstem Velin. 25,0 : 18,0 cm. 28, [4] Seiten. 229 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1061 Uwe Bremer – Maurice Guy Vicomte de Varause. Schwester Augustine. Mit neunzehn Gouachen von Uwe Bremer. Hamburg, Arethusa 1980. Mit 19 farbigen Illustrationen, davon elf blatt- und drei doppelblattgroß (zwei als Vorsätze). Violettfarbener Originalsamteinband im € 150 -halbleinenschuber (Friedemann Siebrasse, Hemmoor). Exemplar 377, eins von 250 Exemplaren mit der beigelegten signierten Farbradierung »Fig. B« (Gesamtauflage 600 Exemplare). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die deutsche Originalausgabe erschien 1910 als erster Teil von »Die lüsternen Schwestern«. Ein Verfasser Maurice Guy Vicomte de Varause hat wohl nie existiert (lt. Bibliographische Notiz). – Es erschien im gleichen Jahr noch der zweite Teil, »Schwester Emilie«, illustriert von Albert Schindehütte. 41,7 : 28,4 cm. 109, [7] Seiten. 1059 1060 1062 Andreas Brylka – William Harvey. Die Bewegung des Herzens und des Blutes. 1628. Übersetzt und erläutert im Jahre 1910 von Professor R. Ritter von Töply. – Arthur Jones. Von Harveys Entdeckung zur Herztransplantation. 1970. Stuttgart, Belser 1970. Mit zehn signierten Holzstichen von Andreas Brylka. Hellbrauner Originalkalblederband mit vergoldetem Rückentitel auf € 150 blau-goldenem Rückenschild. Im Originalschuber. Sechster Druck der Belser Presse. – Exemplar 98 von 125 der (im Druckvermerk nicht genannten, bei Spindler aber beschriebenen) Vorzugsausgabe im Ganzledereinband. – Die Holzschnitte auf Japanpapier. – Sehr gutes Exemplar. 25,0 : 15,5 cm. 154, [2] Seiten, 10 Holzstiche. – Rücken kaum merklich verblasst. Schuber stellenweise bestoßen. Kunst und Literatur nach 1945 1059 Horst Antes. Stierstädter Gartenbuch mit Gedichten von Dieter Hoffmann. 16 Bilder und 13 Pflanzendrucke. Stierstadt, Eremiten-Presse 1964. Mit 16 farbigen Pappschablonen-Drucken und 13 Naturselbstdrucken. Originalbroschur mit schwarzem -umschlag mit einem wiederholten Schablonendruck. G € 400 Exemplar 134 von 300. – Im Druckvermerk von Künstler und Dichter signiert. – Auf den linken Seiten wurden in pastellfarbene Pflanzenabdrucke die Gedichte Hoffmanns eingedruckt, auf den rechten Seiten die in mehreren Farben von Schablonen gedruckten Illustrationen. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Erschien als Band III der von Stomps herausgegebenen »Passgänge«. – Eines der originellsten Bilderbücher von Horst Antes. Spindler 64.6. – Tiessen IV, 17. – Isphording II, 72 1063 Wilhelm M. Busch. St. Pauli. Hamburg, Johannes Asmus 1971. Mit 20 blattgroßen Illustrationen und einer Titelvignette, alle nach teils lavierten Rohrfederzeichnungen des Verfassers. Originalbroschur mit farbiger Deckelillustration. Im Schuber. – Widmungsexemplar mit Zeichnung. € 120 Erste Ausgabe. – Exemplar 267 von 1000. – Vorblatt mit großer Bleistiftzeichnung des Künstlers, mit Widmung für »Prinz Reuss von W. M. Busch | 72«, wobei es sich wohl um den Hamburger Heinrich Achaz Prinz Reuss handeln dürfte. – Schönes Doppelporträt eines Paares (Seemann und Dirne?) an einer Bar. 35,0 : 25,0 cm. [4], 96, [2] Seiten. – Exlibris. – Werkkatalog Curt Visel B 4 (zählt 23 Zeichnungen) 23,8 : 17,0 cm. [36] Seiten. – Hinterdeckel mit schwachen kleinen Schabspuren. Lutze 310–325. – Spindler 1.220. – Reske 191 1060 Gunter Böhmer – William Faulkner. Scheckige Mustangs. Gelesen von Gunter Böhmer. Stuttgart, Manus Presse 1965. Mit 43, teils blatt- und doppelblattgroßen, sowie vier losen signierten Zinklithographien, diese in Originalbüttenumschlag. Originalpappband mit Büttenbezug, zusammen in Schuber, alle mit Zinklithographien illustriert. € 200 Exemplar »h.c.«, wohl eins von 40 Künstlerexemplaren (Gesamtauflage 200). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert, ebenso die vier losen Lithographien der Suite. – Auf Hahnemühle-Bütten, angefertigt eigens für dieses Werk. – Der Text stammt aus William Faulkners Erzählung »Das Dorf«. – Den Einband fertigte H. Wennberg, Stuttgart. – Die Mehrzahl der ungestümen Zeichnungen Böhmers, die dieser direkt auf die Zinkdruckplatten zeichnete, begleiten den Text als große Randillustrationen. Die vor- und nachgebundenen und als Extrasuite beigefügten blattgroßen Kompositionen entwickeln eine interpretatorische Präsenz, die den Untertitel rechtfertigt. Mit seinen nahezu abstrakten Darstellungen nimmt das Werk eine Ausnahmestellung im buchkünstlerischen Œuvre Böhmers ein. 230 45,5 : 34,0 cm. [36] Seiten. 6 doppelseitige, 4 lose Lithographien. – Schuber leicht fleckig und gering bestoßen. Rücken minimal gebräunt. Rysavy 136. – Tiessen II, 109 (nennt 160 und 40 Exemplare) 1061 1063 231 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1064 HAP Grieshaber – Stephan Hermlin. Städte-Balladen. Mit acht Farbholzschnitten von HAP Grieshaber. Leipzig, Reclam 1975. Mit acht blattgroßen Farbholzschnitten. Dunkelbrauner Originalkalblederband mit Titeln und Deckelvignette in Silberprägung. € 100 Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Exemplar 50, eins von 100 der im Leipziger Reclamverlag erschienenen Vorzugsexemplare, weitere 100 erschienen bei Claassen, Düsseldorf. – Im Druckvermerk von Dichter und Künstler signiert, ein Holzschnitt signiert. – Als Blockbuch gedruckt und in der Dorfner-Werkstatt Weimar gebunden. – Tadellos. 24,4 : 17,2 cm. 72, [4] Seiten. Fuerst 73/50–57 und 75/1. – Fichtner/Bartelke 232 1065 Gerhard Marcks – Homer. Fvenf Gesaenge der Odyssee. Holzschnitte von Gerhard Marcks. Hamburg, Galerie Rudolf Hoffmann 1963. Mit 71 Holzschnitten. Hellbrauner Original-NigerZiegenlederband mit Blindprägung auf beiden Deckeln, in Originalhalblederkassette mit blauen Leinenbezügen und negativblindgeprägtem Rückentitel (Christian Zwang, Hamburg). € 900 Exemplar 18 von von 80 in Ganzleder (Gesamtauflage 300). Es wurden weitere 35 nicht für den Handel bestimmte Exemplare gedruckt. – Vom Künstler im Druckvermerk signiert. – Der großartige Pressendruck vereint die 1958–1963 entstandenen Holzschnitte von Gerhard Marcks mit den Texten der Gesänge V, VI, IX, X und XII in der Textfassung von Johann Heinrich Voss. – Zu den insgesamt 71 Holzschnitten gehören die 52 Illustrationen, acht Mäanderleisten, drei Initialen sowie die geschnittenen Titelzeilen und Untertitel. – Vollständig in Versalien gedruckt bei Paul Hartung, Hamburg, auf eigens für diese Edition handgeschöpftem Hahnemühle-Bütten. – Die Buchgestaltung lag zunächst bei Richard von Sichowsky und ging dann auf Rudolf Hoffmann über. – Die Prägung der Deckel mit dem schemenhaften Titel »Odyssee« und des Rückentitels erfolgte nach Holzschnitten von Werner Bunz. Beide 1066 39,8 : 29,0 cm. [140] Seiten. – Kassettenbezüge leicht fleckig. Lammek H 488.1–71. – Zwang, 60 Pressendrucke 14 (mit ganzseitiger Abbildung). – Tiessen II, 6. – Slg. Achilles 414 Belegexemplar aus dem familiären Nachlass des Künstlers 1066 Imre Reiner – Rainer Maria Rilke. Les Roses. Vingt-cinq eaux-fortes de Imre Reiner. Paris, Alexandre Loewy 1959. Mit 25 blattgroßen signierten Radierungen, eine davon auf dem Umschlag. Lose Doppelblätter in Originalumschlag, Balsaholzchemise und -schuber. € 1.000 Exemplar XIV von 20 römisch nummerierten Belegexemplaren (Gesamtauflage 150). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gedruckt auf Bütten »Auvergne a la main«. – Zusätzlich beigegeben zehn Originalzeichnungen mit Rosen, davon fünf aquarelliert, alle signiert, datiert und teils betitelt. Die Zeichnungen entstanden zwischen 1945 und 1980 zu verschiedenen Anlässen und wurden dem Belegexemplar von Rilkes »Roses« erst später beigefügt. – Dazu: Sieben signierte Probedrucke der Radierungen (sechs in Rot, einer in Schwarz gedruckt) auf verschiedenen Papieren. Alle signiert, datiert »58«, als »Probeabzug« und mit dem Buchtitel bezeichnet. – Zwei Probedrucke zur Typographie, beide mit eigenhändigen Anmerkungen, datiert und paraphiert vom Künstler. – Schönes, unikat angereichertes Exemplar aus dem familiären Nachlass des Künstlers. 232 1065 33,8 : 27,1 cm. [108] Seiten, 10 Zeichnungen, 7 Radierungen. – Schuber und Chemise minimal bestoßen, sonst innen tadellos. Tiessen II, 19 233 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Alle 1068 1067 1067 Imre Reiner – Aristophanes. Die Frösche. Eine Komödie. Übertragen von Johann Gustav Droysen. Mit Holzstichen von Imre Reiner. Frankfurt am Main, Trajanus-Presse 1961. Mit 23 Holzstichen im Text. Originalhalbpergamentband mit goldgeprägtem Rückentitel, im Schuber (Willy Pingel, Heidelberg). € 900 Zwölfter Druck der Trajanus-Presse. – Exemplar 21 von 200, weitere 50 waren nicht für den Handel bestimmt. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Trajanus-Bütten von Hahnemühle. – Gesetzt aus der Janson-Antiqua der Stempel AG. – Tadellos schönes Exemplar. – Ausgezeichnet als einer der zwölf buchkünstlerisch bedeutendsten Drucke Europas und Amerikas nach 1945. – Aus dem familiären Nachlass des Künstlers mit einer beigelegten aquarellierten Tuschzeichnung. 33,3 : 21,2 cm. Signiert und mit »Aristophanes. Die Frösche« betitelt. Die Zeichnung präsentiert nochmals den stolz daher schreitenden Frosch von der Titelseite. 1069 Imre Reiner – Aristophanes. Der Frieden. Eine Komödie. Übertragen von Ludwig Seeger. Mit neunundzwanzig Holzstichen von Imre Reiner. Ruvigliana 1965. Mit einer signierten Tuschezeichnung, fünf signierten Holzstichen und 29 Holzstichen im Text. Originalbroschur im -schuber. € 450 Exemplar »B«, eins von fünf Vorzugsexemplaren mit ursprünglich zwei Originalzeichnungen und fünf signierten Handabzügen der Holzstiche (Gesamtauflage 86). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Beilagen: Tuschezeichnung. 1963. 30 : 21 cm. Signiert, datiert und mit »Der Frieden« betitelt. – Fünf »frühe Probe-Handabzüge für den Frieden«. 1963. Alle signiert, datiert und mit »Probeabzug bezeichnet. Alle auf dünnem Japan. – Die Typographie des Buches stammt von Max Caflisch, gedruckt wurde bei Benteli, Bern, auf handgeschöpftes glattes Velin. – Unaufgeschnittenes, tadellos schönes Exemplar aus dem familiären Nachlass des Künstlers. 39,5 : 27,0 cm. 88, [8] Seiten, 1 Zeichnung, 5 Holzstiche. – Auf dem Schuber die vom Künstler selbst korrigierte Inhaltsangabe (2 Orig Zchgen 1 entnommen. leihweise an Alex). Tiessen II, 29 35,2 : 22,3 cm. 126, [6] Seiten, 1 Aquarell. Spindler 40.12. – Tiessen II, 21 1068Imre Reiner – Peter Schlemihls wundersame Geschichte. Mitgeteilt von Adalbert von Chamisso. Mit neun Holzstichen von Imre Reiner. Frankfurt am Main und Bern, Ars librorum 1964. Mit neun Holzstichen im Text, davon einer blattgroß. Hellbrauner Kalblederband und -chemise, zusammen im Originalleinenschuber. € 450 Neunter Ars librorum Druck. – Exemplar XXVI von 35 römisch nummerierten Vorzugsexemplaren mit einer Suite der Holzstiche auf Japan, alle signiert (Gesamtauflage 250). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gedruckt auf Japan. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Chamissos wundersame Geschichte inspirierte im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte wiederholt Künstler zu Illustrationen. – Dazu: Ali Baba und die vierzig Räuber. Übertragen von Enno Littmann. Mit Holzstichen von Imre Reiner. Frankfurt am Main, Insel 1961. Mit neun Holzstichen, davon einer blattgroß. Illustrierter Originalleinenband. Im -schuber. Unnummeriertes Belegexemplar (Gesamtauflage 750). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. 20,9 : 12,8 cm. 85, [3] Seiten. – Rücken leicht verblasst. Einbanddeckel mit winzigen, kaum merklichen Schabspuren. 234 Spindler 40.29. – Tiessen II, 26 Beide 1069 235 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Belegexemplar aus dem familiären Nachlass des Künstlers 1070 Imre Reiner – Aristophanes. Die Vögel. Übertragen von Christian Voigt mit 37 Holzstich-Illustrationen von Imre Reiner. Hamburg, Maximilian-Gesellschaft 1965. Mit 37 Holzstichen im Text, davon acht blattgroß. Senffarbener Oasenziegenlederband mit vergoldeten und blindgeprägten Fileten, Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet. Mit den zusätzlichen Graphiken in Halbleder€ 3.000 kassette mit blindgeprägtem Rückentitel (signiert: Furler Basel). Exemplar V von zwölf römisch nummerierten Künstlerexemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf dem Vortitel mit eigenhändiger Widmung für seinen Sohn Roland »zum Andenken an den Juni 1966«. – Diesem unikaten Exemplar liegen zusätzlich sieben Originalzeichnungen (Tusche und Aquarell) und 20 Holzstiche auf Japan bei. Alle Blätter signiert, die Zeichnungen rückseitig betitelt, die Holzstiche als »épreuve« bezeichnet. – Besonders die farbenfrohen Aquarelle überraschen in ihrem Gegensatz zu den – zumindest auf den ersten Blick – strengen Holzstichen. – Das Buch erschien als Jahresgabe der Maximilian-Gesellschaft für 1964 in einer Auflage von 1500 Exemplaren. – Die Typographie stammt von Richard von Sichowsky. – Druck bei Hans Christians, Hamburg, auf Hahnemühle Kupferdruckpapier. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. 32,6 : 24,5 cm. [2], 120, [6] Seiten, 7 Zeichnungen, 20 Holzstiche. Spindler 49.13. – Tiessen II, 30 1071 Imre Reiner – Robert Walser. Eine Ohrfeige und Sonstiges. Mit Holzstichen von Imre Reiner. Ruvigliana 1965. Mit einer signierten Tuschzeichnung und 15 Holzstichen im Text, einer davon blattgroß. Originalpappband mit -pergaminumschlag. Im Schuber. € 450 Im Eigenverlag des Künstlers erschienen. – Im Druckvermerk mit »mein Beleg« bezeichnet und vom Künstler signiert. Wie die zehn römisch nummerierten Künstlerexemplare mit einer Originalzeichnung (Gesamtauflage 116). – Die lose beiliegende Zeichnung signiert und betitelt »Walser, Eine Ohrfeige …«. – Handsatz und Druck nach Angaben Reiners bei Schwabe, Basel. – Auf Hahnemühle-Bütten. – Makellos. Alle 1070 31,4 : 22,7 cm. [2], 34, [10] Seiten. Tiessen III, 34 236 1071 237 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Belegexemplar aus dem familiären Nachlass des Künstlers 1072 Imre Reiner. Goethe. Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Skizzen. 29 ganzseitige Zeichnungen. 1967. 30,7 : 20,7 cm (Heftformat). Alle signiert, einige mit Anmerkungen. € 1.800 Die originalen Vorzeichnungen Imre Reiners für das 1969 realisierte Buchprojekt (siehe die folgende Katalognummer). In den Zeichnungen dominiert die blaue Wachskreide, einige Details und Akzente wurden mit Bleistift gesetzt. – Die Buchausgabe enthält 14 Radierungen, zu jeder hier zwei verschiedene »Skizzen«, eine meist recht frei als eine Art »Grundidee«, die andere dann nah an der endgültigen Fassung. – Einige Zeichnungen mit Bleistiftnotizen des Künstlers zum Druck, jedes Blatt nummeriert und signiert. – Blatt 1 mit eigenhändigem Titel, dort datiert und ebenfalls signiert, am Ende ein 15. Motiv, das in die endgültige Fassung nicht aufgenommen wurde. – Auf dünnem Japanpapier, als Blockbuch zwischen dunkelblaue Papierumschläge gebunden. In Halbleinenkassette mit grauen Büttenbezügen und typographischem Deckelschild. – Aus dem familiären Nachlass des Künstlers. – Unikates Stück, tadellos erhalten. Vgl. Tiessen III, 37 238 Vergleichsabbildung der Radierung 239 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1073 Imre Reiner – Johann Wolfgang Goethe. Chinesisch-deutsche Jahres- und Tageszeiten. Mit Radierungen von Imre Reiner. Ascona, Centro de bel libro 1969. Mit 14 ganzseitigen Radierungen und einer signierten Holzschnittvignette. Lose Doppelblätter in Leinenkassette mit gold-braunem Rückenschild. € 600 Exemplar VII von zwanzig römisch nummerierten Künstlerexemplaren (Gesamtauflage 120). – Auf Bütten Richard-de-Bas. – Wie die ersten 14 Vorzugsexemplare mit einer signierten Suite der Radierungen auf Japan. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – Imre Reiner besorgte auch die Typographie. Die Dichtungen Goethes, von Hand gesetzt aus der Bembo Kursiv, wurden auf die jeweils linke Seite gefalzter Bogen gedruckt, rechts daneben jeweils eine Radierung. Die Gesamtherstellung betreute Josef Stemmle, der Begründer und Leiter des Centro de Bel Libro in Ascona. – Tadellos erhalten, noch ungebunden aber in sehr schöner Kassette. – Aus dem familiären Nachlass des Künstlers. Alle 1074 Unbeschnittenes Künstlerexemplar mit Probedrucken 40,0 : 29,0 cm. [19] Doppelblätter. Tiessen III, 37 1074 Imre Reiner – Äsopische Fabeln. Älteren Überlieferungen nacherzählt und herausgegeben von Gotthard de Beauclair. Mit achtzehn von den Originalstöcken gedruckten Linolschnitten von Imre Reiner. Frankfurt am Main, Trajanus-Presse 1968. Mit acht signierten blattgroßen und zehn Vignetten-Linolschnitten. Handgebundener Pappband mit Holzstich-Deckelschild. In Leinenkassette. € 400 Im Druckvermerk von Imre Reiner eigenhändig als »mein Beleg-Exemplar« bezeichnet und signiert, Vorsatzblatt mit eigenhändiger Widmung »meinem lieben Roland XII.1968 Imre Reiner«. – In Rot und Schwarz auf grünes Fabriano-Bütten gedruckt und als Blockbuch gebunden. Die zehn Vignetten wurden Ton-in-Ton in die Textseiten eingedruckt. – Deutlich größerformatig als die ausgelieferten Exemplare, alle blattgroßen Linolschnitte signiert und zudem mit einer hinten eingebundenen Folge von signierten Probedrucken aller acht Linolschnitte. Die Probedrucke wie meist bei Reiner auf dünnem Japanpapier, alle datiert »64« bzw. »66« und als »Probeabzug« bezeichnet, einer betitelt. – Dazu: Exemplar der ausgelieferten Ausgabe im Originalpappband mit Deckelschild (lt. Spindler 350 Exemplare). Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Der Vergleich der beiden Exemplare zeigt, welchen Einfluss das Verhältnis zwischen Satzspiegel und Seitengröße hat: Wieviel schöner wirken die breitrandigen Seiten des unikaten Exemplars. 28,5 : 32,5 cm und 25,5 : 28,5 cm. Jeweils [24] Seiten. – Vorderes Innengelenk des Originalpappbandes gebrochen. 240 Alle 1073 Spindler 40.19. – Tiessen III, 34 241 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Williams und Dieter Roth. – Vortitel mit eigenhändiger Widmung Spoerris in roter Tinte »Pour M. Rolf Wedewer oder wer oder was auch immer er werde.«, signiert, datiert (22.4.68) und mit Pfeilhinweislinie zum Objekt 55 auf Seite 40. – Sehr schönes Exemplar dieser frühen und wichtigen Veröffentlichung Spoerris. 18,4 : 13,5 cm. 53, [3] Seiten, 1 Falttafel. – Ohne die bei Sohm abgebildete Bauchbinde (diese auch nicht bei dem Exemplar im MoMA). Archiv Sohm S. 105, Abb. 163 1078 Dé-coll/age 6. Bulletin der Fluxus und Happening Avantgarde. Herausgegeben von Wolf Vostell. Frankfurt, Typos 1967. Mit einem beigelegten farbigen Multiple von Dieter Roth und zahlreichen Fotoreproduktionen im Text. Illustrierter und gehefteter Originalumschlag. G € 300 Lose eingelegt das Multiple von »Das Blaue Geheul« von Dieter Roth, blauer Filzstift auf Fotopapier. – Vorletzte Ausgabe der legendären Fluxus-Zeitschriftm it Beiträgen von Wolf Vostell, Franz Mon, Al Hansen, Dick Higgins, Bernhard Höke, Nam June Paik u. a., sowie dem zwölfseitigen Manifest »Plädoyer für die Kunst« von Peter O. Chotjewitz. Beide 1075 29,0 : 21,7 cm. [170] Seiten. – Umschlagränder leicht gebräunt, letztes Blatt am Rand ganz leicht geknickt. – Das vorletzte Blatt nach Ausschnitt mit Klebestreifen hinterlegt und wieder zusammengefügt. Aus dem Nachlass von Alfred Andersch 1075rot. Herausgegeben von Max Bense [und ab Heft 7 auch] Elisabeth Walther. [42 Hefte der Reihe]. Stuttgart 1960–1971. Originalbroschuren. – Einige Widmungsexemplare. G € 400 Vorhanden die Hefte 1–44 und 52, es fehlen lediglich die beiden Ausgaben 45–50 und 51. – In Auflagen von 250–550 Exemplaren erschienen. – Umfangreiche Folge der »reihe von heften, in denen experimentelle und tendenziöse texte publiziert werden« (Werbeblatt in Heft 13). Unter dem Motto von Ernst Bloch »es gibt auch rote geheimnisse in der welt ja nur rote« Texte, wurden solche von deutschsprachigen und internationalen Dichtern, teils mit Illustrationen nach Kunstwerken publiziertn. – Neun der frühen Hefte mit eigenhändigen Widmungen der beiden Herausgeber für Alfred Andersch und dessen Frau Gisela. Einige Widmungen sehr knapp und monogrammiert, einige etwas persönlicher (»dem besten der Freunde und Kritiker«) und eine ausführlicher »auch wenn so etwas [Heft 21: konkrete poesie international] Euch nicht zusagt, schicke ich ein Exemplar. Es kann nicht sein, dass Ihr nicht wisst, was wir tun. Wir hatten von diesem Zeug hier eine Ausstellung, die erfolgreich war, sie ging dann nach Oxford, wo man sie zertrümmerte, und dann nach London, wo ich sprach. […] Alles Gute M.« – Heft 5 mit Widmung des Dichters Ludwig Harig für Alfred Andersch. – Schöne umfangreiche Reihe mit bedeutender Provenienz. Archiv Sohm, Seite 111 1079 Timm Ulrichs. Beschriebene Blätter. – Um nicht zu sagen: Ganz zu schweigen von. – Zwei Bulletins. Hannover, Eigenverlag 1967 und 1968. Zwei Originalbroschuren. G € 200 Beide auf dem Titelblatt von Timm Ulrichs signiert. – Sicher nur in kleinsten Auflagen erschienen, in Gestaltung und Inhalt typische Fluxus-Zeitschriften. – I. Untertitel: Kurze Prozesse totaler Poesie & totalen Theaters. Ludistische Texte, 2. Folge. 30 hektographierte Blätter mit fünf Einklebungen (Briefumschlag, Merk- und Hinweiszettel). – II. Untertitel: Timm-Ulrichs-Bulletin, 3. Folge. Künstliche Poesie, Aktionstexte, visuelle Konstruktionen &c. 34 Blätter, teils hektographiert, teils Offset, mit Beiheftungen, Collagen und Abbildungen, teils auf farbigen Papieren. – Dazu: Timm Ulrichs. Stil der Stillosigkeit. Ausstellungskatalog Celle 1973. Mit Abbildungen. Schraubgebundene Originalbroschur mit Sandpapierdeckeln. Exemplar 65/100 der signierten Vorzugsausgabe. – Abbildung auf Seite 244. 29,7 : 21,0 cm (I und II) und 23,0 : 24,0 cm (Beigabe). – Umschlag II leicht stockfleckig. – Bei beiden einige Blätter leicht gebräunt und mit wenigen Stockflecken. 16,0 (ab Heft 19 15,0) : 15,0 cm. Spindler 30.1–44 1076 Marcel Broodthaers. Eine Reise auf der Nordsee. Köln und London, Dumont Schauberg und Petersburg Press 1973. Mit zahlreichen, teils farbigen und blattgroßen Abbildungen. Illustrierte Originalbroschur. G € 200 Erste deutsche Ausgabe. – Zeitgleich erschienen Ausgaben in Französisch und Englisch, alle jeweils in kleinen Auflagen. – Als Blockbuch gebunden. 15,0 : 17,5 cm. [38] Seiten. . Broodthaers, Katalog der Editionen (Sprengel-Museum) B 15 1077 Daniel Spoerri. Topographie anécdotée* du hasard. Paris, Galerie Lawrence [1962]. Mit einer Falttafel. Originalbroschur. – Widmungsexemplar. G € 400 242 Erste Ausgabe. – Dokumentation der legendären Aktion vom 17. Oktober 1961, als Spoerri alle Gegenstände, die zu diesem Zeitpunkt auf seinem Küchentisch lagen, dokumentierte. – Erschien später mit Kommentaren und Assoziationen von Spoerris Freunden Robert Filliou, Emmett 1077 1078 243 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1080 Dieter Roth. Mundunculum. Ein tentatives Logico-Poeticum, dargestellt wie Plan und Programm oder Traum zu einem provisorischen Mytherbarium für Visionspflanzen. Band 1: Das rot’sche Videum. Köln, Dumont Schauberg 1967. Mit zahlreichen Zeichnungen und Stempelbildern. Origi€ 200 nalbroschur mit gelbem, illustrierten Originalumschlag. Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren. – Erschienen in der Reihe »studio dumont«, Nachwort von Emmett Williams. – Auf gelbem Papier gedruckt, unbeschnitten. 21,2 : 15,5 cm. 327, [9] Seiten. – Umschlag etwas angestaubt, sonst tadellos. Dobke, Bücher E 1 1081 Dieter Roth. Snow. Gesammelte Werke Band 11. With an introduction by the author (fotoversion des originals von 1964). Stuttgart, London, Reykjavik, Wasserpresse, vormals Edition Hansjörg Mayer 1970. Mit 250 ganzseitigen Abbildungen nach Fotografien. Illustrierte Originalbroschur in Halbleinen-Objekt-Chemise. € 3.000 Exemplar 58 von 100 der Vorzugsausgabe mit den beiden signierten Collagen, eingelassen in die Deckel der papierbezogenen Wellpappchemise: Jeweils eine zertrümmerte Glühbirne in Kunstharz, beide Collagen signiert und datiert »73« mit grünem Filzstift. – Das Original »Snow«, ein etwa 300 Seiten umfassendes Unikat, entstand 1964 in Zusammenarbeit mit I. Frederick und Studenten des Philadelphia Museum College of Art. – Tadellos erhalten, sehr selten und eine der schönsten Vorzugsausgaben innerhalb der »Gesammelten Werke«. 1081 23,0 : 17,0 cm. [8] Seiten, 248, [2] Bildtafeln. – Am Druckvermerk kleiner Kugelschreiberstrich. Dobke, Bücher C 6. – Vgl. Archiv Sohm S. 76, Abb. 109 1082 Dieter Roth und Dorothy Iannone. Dieter and Dorothy. Their Correspondence in Words and Works 1967–1998. Edited by Dorothy Iannone.– An Icelandic Saga. Notes for an Autobiography (parts 2, 5, 6). Zürich, Bilgerverlag 2001. Mit zahlreichen, teils farbigen und blattgroßen Abbildungen sowie acht monogrammierte Leporellos mit 48 Siebdrucken nach Zeichnungen von Dorothy Iannone. Farbig illustrierter Originalhalbleinenband und farbig illustrierte OriginalhalbG € 450 leinenkassette. Exemplar 15 von 250 der Vorzugsausgabe mit der Leporellokassette, von Dorothy Iannone im Buch und im Innendeckel der Kassette signiert, weitere 50 Exemplare nicht für den Handel. – Die acht Leporellos erzählen in Form einer graphic novel »the story how Dieter and Dorothy met, how Dorothy dissolved the obstacle to their union, and how, one week later, they began their life (and soon after, their correspondence) together.« (aus dem Vorwort). – Wunderbares, aufwändig gestaltetes Zeugnis einer Künstlerbeziehung. – Sehr schönes Exemplar. 1083 Rainer Verlag – 17 Bogendrucke, u. a. von Tomas Schmit, Konrad Bayer, Diter Rot, K-P Brehmer, K. Bayer. Berlin, Rainer Verlag 1972–1973. 18 doppelblattgroße, meist farbige Offsetdrucke. Schwarze Originalhalbleinenbroschur mit serigraphiertem Titel. € 300 Vollständige Folge aller 18 erschienenen »Bogendrucke«, nummeriert 1–16, 18 und 19. – Gedruckt in einer Auflage von 1000 Exemplaren. Nach Hinweis bei Albert Spindler wurden etwa 90% der Auflagen vernichtet. – Mit Arbeiten der auf dem Umschlag genannten Künstler sowie Irina Sorhagen, Roland Topor, Hannes Jähn, Friederike Mayröcker, Albert Moehn, Barbara Dierse, Werner Brenner, Detlef Kirsten sowie einigen Reproduktionen. – Die Bogen 11, 12 und 13 nummeriert. – Bogen 17, eine zweite Arbeit von Dieter Roth, ist nie erschienen. – Vollständige Folgen sind selten. 40,8 : 29,7 cm. [72] Seiten. – Bogen 12 lose (nicht »gelöst«, da minimal breiter). Spindler 13.111 a–s 32,0 : 24,0 cm. 256 Seiten, 8 Leporellos. 244 1079 1082 245 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 1084 Plakate – Zehn politische Plakate. 1970er Jahre. bücher des 16. bis 20. jahrhunderts € 250 Zu damals brennend aktuellen politischen Themen: Paragraph 218, Mietwucher, Konsumterror, Kinder-, Gesundheits- und Umweltpolitik. – Alle (auch die der nachfolgenden drei KatNrn.) gedruckt von der Berliner Druckerei »Movimento«, die von 1972 bis 1980 in Kreuzberg angesiedelt war. »Als linke Druckerei mit der zusätzlichen Eigenschaft, Termine einzuhalten, druckte sie den politischen Aktivisten ihrer Nachbarschaft schnell und billig die Flugblätter. Als Reaktion auf ihre Organisiertheit und eine sich anbahnende Etablierung habe diese Kundschaft Eisenteile durchs Fenster der Druckerei geworfen. Und vor dem Lastenfahrstuhl standen immer geparkte Autos.« (Der Spiegel, 18.5.1987). – Verschiedene Formate, alle in tadellosem Zustand. – Dazu: Fünf Dubletten. – Alle tadellos und druckfrisch. 1085 Acht politische Plakate. 1970er Jahre. € 200 Alle mit kommunistisch ausgerichtetem Inhalt. – Drei Werbeplakate für »Spatacus«, die Zeitschrift der gleichnamigen kommunistischen Jugendorganisation, sowie »Hände weg von der KPD«, »Lest die Rote Fahne«, »Der Staat hat für jeden eine Kugel«, »weg mit dem Wehrkunde-Erlass« u. ä. – Verschiedene Formate, alle in tadellosem Zustand. – Dazu: Vier Dubletten. Aus 1084 Aus 1085 Aus 1088 aus 1091 1086 Sieben politische Plakate. 1970er Jahre. € 150 Gewerkschafts- und Veranstaltungsplakate, Demonstrationsaufrufe: »1. Mai. Die geschlossene Streikfront gegen Monopolkapital«, »Das Kapital gebietet«, »Heraus zum 1. Mai« u. ä. – Verschiedene Formate, alle in tadellosem Zustand. – Dazu: Eine Dublette. 1087 Fünf politische Plakate. 1970er Jahre. € 100 Vier Plaktate mit Spendenaufrufen zur Unterstützung des Chilenischen Widerstands. »12.11.73 Demo. Chile-Tag. Subotnik«, »Chile, der Kampf geht weiter!« u. ä. – Zudem »Für den Sieg der palästinensischen Revolution, Teach-in zum Nahostkrieg«. – Verschiedene Formate, alle in tadellosem Zustand. – Dazu: Drei Dubletten. Aus 1086 aus 1087 1088 Plakate – The Street Wall Journal. Volume I, No. 1, 2 and 3. – Free New University Conference. New York 1970. Vier Einblattdrucke. G € 200 Vollständige Folge der frühesten Ausgaben. – 1970 erreichten die Proteste gegen den Vietnamkrieg und die Ausweitung der Kampfhandlungen in Kambodscha und Laos einen neuen Höhepunkt. Anfang Mai riefen verschiedene Gruppierungen zu einem landesweiten Generalstreik der Studenten auf. Die Plakatzeitschrift erläutert die Beweggründe (»Why we strike«), verweist auf verschiedene Veranstaltungen und nennt Telefonnummern des Koordinierungskomitees, der Anwaltsvereinigung und einer Notfallzentrale. – Nummer 3 ist dem Kampf und der Verfolgung der »Black Panthers Party« gewidmet; im Rahmen der Proteste waren am 1. Mai 1970 auf dem Campus der Kent State University in Ohio vier Studenten erschossen worden. – Eindrückliche und gut erhaltene, sehr seltene Dokumente der Antikriegsbewegung in den U.S.A. – Nummer 1 auf gelbem Papier. 55 : 43 cm. Zusammen 4 Blätter. – Alle an den Rändern mit wenigen schwachen Knicken. 1089 Plakate– The Street Wall Journal. Volume I, No. 1, 2 and 3. – Free New University Conference. New York 1970. Vier Einblattdrucke. G € 200 Vollständige Folge der frühesten Ausgaben. – Nummer 1 auf blauem Papier. 55 : 43 cm. Zusammen 4 Blätter. – Alle an den Rändern mit wenigen schwachen Knicken. 246 aus 1087 1090 Politischer Kalender 1974. Deckblatt und 24 Blätter mit Illustrationen. € 150 Arbeit einer Gruppe der Hochschule für Bildende Künste Berlin. – »Der vorliegende Kalender ist Ergebnis einer langen Diskussion über die Formen der Gewalt. […] Die Intensität des Inhalts und die Form der Darstellung ist durch die Fähigkeit der Einzelnen bestimmt. […] Eines unserer Ziele ist, Gegenöffentlichkeit aufbauen zu helfen. Wir haben uns in der Thematik auf die BRD und Westberlin beschränkt.« (Vorwort). 60,05 : 42,0 cm. – Äußerlich – nicht thematisch – etwas angestaubt. 1091 Plakate – Zehn Veranstaltungs- und Ausstellungsungsplakate. Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße. 1988 – 1998. € 250 Zehn Plakate zu Ausstellungen, darunter: »Kracauer« 1989, »Klaus und Erika Mann. Turning Points« 1990, »Walter Benjamin« 1990, »In der Sache Heinar Kipphardt« 1992, »Franz Hessel« 1998, u. a. 247 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1092 Christian Megert – G[erhard] J[ohann] Lischka. Der Raum und das Selbst. Ein Glasbuch von C. Megert. [1975]. Neun Glasplatten mit serigraphierten Texten zwischen verspiegelten GlasplattenBuchdeckel und ein loses Titelblatt. In gepolsterter Originalholzkiste mit Metallverschlüssen. G € 1.500 Exemplar 6 von 20. – Titelblatt von Lischka und Megert signiert. – Faszinierendes Buchobjekt des Schweizer Objektkünstlers, entstanden unter Verwendung eines Textes des Berner Kulturphilosophen Gerhard Johann Lischka (geboren 1943). – Christian Megert, geboren 1936, war Mitbegründer der internationalen Künstlergruppe »Nouvelle Ecole Européenne« (N.E.E.) in Lausanne sowie der Galerie Aktuell in Bern und stand der Künstlergruppe ZERO nahe. Seit Veröffentlichung seines Manifests »Ein neuer Raum« im Jahr 1961 konzentrierte er sich in seiner Arbeit auf Objekte und Environments mit Spiegeln und Glas. Von 1976 bis 2002 war er Professor für Integration bildender Kunst und Architektur an der Kunstakademie Düsseldorf. – Gewichtig und gut erhalten. 30,0 : 31,0 cm (Buchobjekt), 37,0 : 33,5 cm (Holzkiste). 1093 Hanne Darboven. Urzeit / Uhrzeit. New York, Rizzoli 1990. Mit einigen montierten farbigen Abbildungen nach Fotografien und zahlreichen nach Collagen und Zeichnungen. Originalleinenband im Schuber. € 400 Exemplar 186 von 250 (Gesamtauflage 300). – Von der Künstlerin auf dem Vortitel monogrammiert, im Druckvermerk nummeriert. – Das opulente Künstlerbuch der Konzeptkünstlerin Hanne Darboven (1941–2009) zeigt eine Auswahl des zwischen 1978 und 1988 entstandenen Werkes »Urzeit/Uhrzeit«, das aus 26 Einzelbänden besteht. Das vorliegende Künstlerbuch beschränkt sich auf 148 Blätter des Originals. Jeweils vier Blätter daraus werden auf je einer Seite präsentiert. »Darboven hatte sich in ihren Werken bereits mehrfach mit der Evolutionsgeschichte des Menschen beschäftigt. Ihre Bildsprache, die das Sichtbarmachen von Zeiträumen ausdrückt, verbindet codierte Berechnungen und Assoziationsketten mit Zitaten und Fotografien, die die Künstlerin nach bestimmten Kriterien anordnet. Dieses Opus Magnum – herausgegeben von der Ehefrau Claes Oldenburgs, Coosje van Bruggen – hat niemals die Aufmerksamkeit erhalten, die es verdient hätte.« (Verlagsankündigung). 42,5 : 30,0 cm. 246, [4] Seiten. 1093 1094 1094Curogna. Bern, Urs Dickerhoff 1966. Mit acht signierten Originalgraphiken und sieben montierten Originalfotografien. Originalleinenband. G € 250 Exemplar 44 von 50, weitere sieben kamen nicht in den Handel. – Künstlerische Hommage an den kleinen Tessiner Weiler Curogna bei Locarno. – Enthält Texte von Urs Jaeggi und Pierre Edoardo Bianchi sowie fünf Radierungen von Urs Dickerhoff, drei Kaltnadelradierungen von Daniel der Quervain, vier Fotografien von A. von Allmen und weitere drei von Balthasar Burkhard. – Am Ende des Bandes von allen Beteiligten signiert. – Als Blockbuch gebunden, die Graphiken in Passepartoutblättern, die Fotografien aufgezogen. Gedruckt auf schwerem Bristolkarton, die Gestaltung lag in den Händen von Urs Dickerhoff und Balthasar Burkhard. 37,5 : 30,0 cm. [60] Seiten, einschließlich der Graphiken. 1095Pierre Alechinsky – Roger Caillois. Un mannequin sur le trottoir. Pierre Alechinsky – remarques au pinceau. Paris, Yves Rivière 1974. Mit 19 farbigen Zinkographien, davon drei blattund zwei doppelblattgroß, nach Zeichnungen. Lose Doppelblätter in Originalumschlag, -mappe und -schuber. G € 150 Exemplar 211 von 450. – Im Druckvermerk von Künstler und Verfasser signiert. – Faksimile des Originaltyposkripts mit den Korrekturen des Dichters. Die farbigen Ein- und Übermalungen Alechinskys wurden nach dessen Zeichnungen auf Zinkplatten übertragen und von diesen direkt gedruckt. 34,3 : 26,2 cm. [20] Seiten. – Schuber minimal fleckig. 248 1092 1095 249 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1096 1097 1096 Alexander Camaro und Bernhard Heiliger. Faust II. 14 (je sieben) Lithographien, davon acht farbig. 1967. 61,2 : 44,5 cm. Signiert, datiert, nummeriert und betitelt. € 500 Exemplar 55/75 (Gesamtauflage 100). – Vollständige Folge der Lithographien von Camaro und Heiliger zur Inszenierung Ernst Schröders im Schiller-Theater Berlin. – Für diese Aufführung hatte Camaro die Figurinen, Heiliger die Bühnenbilder entworfen. Gemeinsam schufen die beiden Künstler »im Rahmen der durch die Aufführung gegebenen Bildvorstellungen« den vorliegenden Zyklus. – Die 14 Lithographien, gedruckt von Manfred Hügelow, und zwei Textblätter zusammen in der Originalhalbleinenmappe mit vergoldeten Titeln. – Ediert im Rembrandt Verlag Berlin. Die Mappe minimal bestoßen, innen tadellos. 1097Elisabeth Frink. Etchings illustrating Chauser’s »Canterbury Tales«. Introduction and Translation by Nevill Coghill. London, Waddington 1972. Mit 19 blattgroßen Radierungen. Lose Doppelbogen in Originalleinenmappe mit goldgeprägter Deckelvignette. € 2.000 Exemplar 163 von 175 der Ausgabe C auf losen Doppelblättern (Gesamtauflage 300). – Auf dem letzten Blatt von der Künstlerin signiert und nummeriert. – Gedruckt auf Papier von J. Barcham Green, Hayle Mill. – Die »Canterbury Tales« wurden von Geoffrey Chaucer im 14. Jahrhundert geschrieben, zwei von ihnen sind in Prosa, die übrigen in Versen verfasst. Die Übertragung von Coghill erschien zuerst 1951 bei Penguin Books. – Dame Elisabeth Frink (1930–1990) ist international als eine der führenden britischen Bildhauerinnen anerkannt. Ihre Skulpturen, Zeichnungen und Drucke waren und sind in öffentlichen und privaten Sammlungen auf der ganzen Welt zu finden. 250 66,5 : 47,5 cm (Mappenformat). 188, [4] Seiten. – Kanten berieben, Gelenke angerissen. Schließband abgerissen. Beide 1098 Beide 1099 1098 Paul-Armand Gette. Souvenirs de S … Photographies. Paris, Editions Analeph 1981. Mit 21 ganzseitigen Abbildungen nach Fotografien. Lose in Originalumschlägen und in der OriginalG € 450 mappe. Collection Bicéphale I. – Exemplar 18 von 30 der Vorzugsausgabe auf »vergé rose« und mit einem nummerierten Druck eines Fotos auf Transparentpapier (Gesamtauflage 1005). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die zweiteilige Bildfolge (»Exterieuer« und »Interieuer«) verdeutlicht das Gestaltungsprinzip des Künstlers, der sich Anfang der 1970er Jahre dem heiklen Gebiet der Fotografie von jungen Mädchen zugewandt hatte. Seine Aufnahmen sind jedoch durch Wahl des Ausschnitt abstrahierte, ent-personalisierte Bildwerke. – Sehr selten und tadellos erhalten. 40,5 : 31,0 cm. [10] Seiten, 21 Tafeln, 1. 1099 Paul-Armand Gette. Sucs & Flaques. Lille, Alain Buyse 1996. Mit 15 ganzseitigen und meist farbigen Serigraphien von Paul-Armand Gette. Lose Bogen in Originalumschlag. G € 200 Exemplar 88 von 90 (Gesamtauflage 106). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf schwerem Velin »BFK Rives«. – Die Serigraphien entstanden nach »Quetschbildern« verschiedener Beeren und Kräuter, sind aber nicht allein durch die beiden weiblichen Torsi (Aphrodite de Cnide und de Sète) von eindeutiger Formgebung. – Tadellos. 25,5 : 32,5 cm. [36] Seiten. 251 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1100 Beide 1102 1100 Paul-Armand Gette. Colour etc. Lille, Alain Buyse 1987. Mit 14 meist farbigen und ganzseitigen Serigraphien. Lose Bogen in Originalumschlag aus schwerem, handgeschöpften Büttenpapier. G € 1.200 Exemplar F von zwölf mit A bis L bezeichneten der Vorzugsausgabe mit einem »Frontispiz-Relief« und einer nummerierten Suite von drei Farbserigraphien sowie mit dem Umschlag aus PseudoAuvergne-Bütten, hier allerdings mit Einschluss von kleinen Schnipseln von Seidenbändern etc. (Gesamtauflage 106). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Bei der Originalarbeit handelt es sich um ein in Büttenpapier eingegossenes Höschen. – Behandelt in drei Kapiteln »Colour«, »American pictures« und »College girls«. – Sehr selten. 25,8 : 33 cm. [38] Seiten, 3 Serigraphien. 1102 Willem de Kooning – Frank O’Hara. Poems. With Lithographs by Willem de Kooning. [New York], The Limited Edition Club [1988]. Mit 17 Lithographien nach Zeichnungen. Schwarzer Originalmaroquinband mit goldgeprägtem Titel. In mit Samt ausgeschlagener Originalleinenkassette. € 2.500 Exemplar 427 von 550 der einmaligen Luxusausgabe in Ganzleder. – Druck bei Wild Carrot Letterpress auf Papier von Cartiere Enrico Magnani. – Druck der Lithographien auf japanischem Kitakata Papier, aufgewalzt auf die Tafelseiten. – Gestaltet und herausgegeben von Benjamin Schiff. – Die Zeichnungen de Koonings, die bereits Jahre zuvor entstanden waren, wurden auf Lithosteine umgedruckt. – Tadellos schönes, prachtvolles Werk. 55,8 : 45,5 cm. [44] Blätter. 1101 Paul-Armand Gette. La suite Aziyadé. [Paris], Editions Georges Fall 1999. Drei signierte zweifarbige Serigraphien. Mit zwei Textblättern lose in pinkfarbener Originalleinenmappe mit montiertem Deckelschild. G € 250 Unnummeriertes Künstlerexemplar, über die Auflage von 100 Exemplaren hinaus gedruckt. – Auf Velin. – Tadellos erhalten. 44,0 : 33,5 cm. 252 1101 253 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1105 Ken Price – Harvey Mudd. Plains of Smoke. A Poem Cycle. Original Serigraph Prints by Ken Price. Santa Barbara, Arabesque Books 1981. Mit 20, teils farbigen Serigraphien, davon zwei signiert, und einem farbig serigraphierten Doppeltitelblatt. Lose Doppelblätter in Originalkassette mit collagiertem Stadtplan von Los Angeles und lachsfarbenem Originalleinenschuber mit Deckelschild. € 600 Erste Ausgabe, noch vor der öffentlichen Ausgabe des Textes. – Exemplar 53, eins von 120 für den Handel bestimmten der »Regular Edition« (Gesamtauflage 186). – Druckvermerk von Autor und Künstler signiert. – Gedruckt von Gary Lichtenstein, SOMA Fine Art Press. Den Text, in der Typographie von Graham Mackintosh, druckte Richard Jimenez auf getöntes Velin. – Entgegen dem Druckvermerk wurden sogar zwei Serigraphien signiert. Alle auf starkes Velin gedruckt und mit den Trockenstempeln von Künstler, Drucker und Verleger. – Kenneth Price (geboren 1935) lebt in Los Angeles. Seine Acryl- und Tuschzeichnungen, Pop-Art-Bildgeschichten aus seiner Heimatstadt, wurden in zahlreichen Farben und Druckdurchgängen serigraphiert. – Harvey Mudd (geboren 1940 in Los Angeles) ist nach Selbstauskunft (harvey-mudd.com) eine recht facettenreiche Künstlerpersönlichkeit. Nach Reisen durch Amerika und Europa kam er 1961 zurück in seine Heimat und veröffentlichte von 1976 bis 1986 vier poetische Werke, von denen das vorliegende 1982 für den »Los Angeles Times Poetry Prize« nominiert war. – Tadellos schönes Exemplar. 39,0 : 33,0 cm (Kassette). 73, [3] Seiten, 20 Serigraphien. 1103 1104 1103 Heinz Mack – Hilde Domin. Höhlenbilder · Gedichte. 1951–1952. Drei Ätzungen und eine Titelätzung von Heinz Mack. Duisburg, Guido Hildebrandt 1968. Mit drei doppelten Silberätzungen auf Folien. Silberfarbene Originalbroschur mit silber-geätztem Folienumschlag. € 600 Hundertdruck IV. – Exemplar 22 von 100. – Druckvermerk von Künstler und Verfasserin signiert. – Die drei Ätzungen im Band wurden leicht versetzt jeweils auf zwei Folien gedruckt. – Der ZEROKünstler Heinz Mack (geboren 1931) illustriert hier frühe Gedichte von Hilde Domin, die noch während ihres Exils in der Dominikanischen Republik und in der sehr prägenden Lebensphase nach dem Freitod ihrer Mutter entstanden. 40,0 : 27,0 cm. [24] Seiten, 6 Folien. – Wie meist hat sich die Klebebindung der Folien und starken Kunstdruckpapierblätter gelöst. – Davon abgesehen tadellos. – In privatem, sehr zweckdienlichen Schuber. Spindler 157.4 Alle 1105 1104 Heinz Mack – Kurt Weidemann. Heinz Mack. Imaginationen 1953–1973. Frankfurt, Berlin und Wien, Propyläen 1974. Mit zahlreichen Farbtafeln. Originalleinenband mit schwarzem -leporelloumschlag mit Silberprägungen. Im Schuber. € 500 Exemplar 81 von 150 der Vorzugsausgabe A mit folgenden Beilagen: Sechs farbige Serigraphien, davon fünf auf Folie, eine »Lupenscheibe«, vier Farbdias, ein Farbdruck mit Silberfolie und ein 3D-Druck sowie sechs Prägedrucke in Silberfolie, davon einer signiert. Ausgabe B (100 Exemplare) enthielt nur die Prägedrucke, allerdings unsigniert. – Die Prägedrucke wurden auf den leporelloartig faltbaren Umschlag des Buches aufgezogen. – »Dies ist kein Buch im herkömmlichen Sinne, sondern eine Aufforderung zum visuellen Denken.« (Vorwort). – Einige Seiten ausfaltbar, einige auf Folien gedruckt. – Dieter Roth erzählte einmal, wie Mack die Entstehung seiner »Lichtreliefs« erlebt hatte, als er »zufällig auf eine dünne Metallfolie trat, die auf einem Sisalteppich lag. […] Als ich die Folie aufhob, hatte das Licht Gelegenheit zu vibrieren« (zitiert nach Archiv Sohm, S. 68). – Tadellos erhalten. 254 32,3 : 30,3 cm. 171, [3] Seiten, mehrere Tafeln und Graphiken. 255 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Alle 1106 1106Walasse Ting. One Cent Life. Edited by Sam Francis. Bern, Kornfeld 1964. Mit 62 teils doppelblattgroßen Farblithographien, meist mehrfarbig. Lose Doppelbogen in illustrierter Originalleinenchemise mit illustriertem Originalumschlag im -leinenschuber. € 2.500 Exemplar 1521 von 2000. – Herausgeber Sam Francis vereinte die 61 Gedichte des amerikanischen Malers und Poeten Walasse Ting mit Farblithographien von Asger Jorn, Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg, Robert Rauschenberg, Andy Warhol und Tom Wesselman und bildnerischen Beiträgen von Pierre Alechinsky, Jim Dine, Sam Francis, Joan Mitchell, James Rosenquist und Antonia Saura. Insgesamt waren 28 Künstler beteiligt. – Druck bei Maurice Baudet, Paris. – Großartiges Malerbuch der Nachkriegszeit, eines der wichtigsten und schönsten Zeugnisse des abstrakten Expressionismus und der Pop Art. 1107 1108 41,5 : 29,5 cm. 170, [4] Seiten. 1107 Otto Breicha. Arnulf Rainer. Überdeckungen. Mit einem Werkkatalog sämtlicher Radierungen, Lithographien und Siebdrucke. Wien, Edition Tusch 1972. Mit vier signierten Lithographien, drei davon farbig. Originalbroschur in illustriertem Schutzumschlag und Schuber. € 900 Österreichische Graphiker der Gegenwart VII. – Exemplar 43 von 220 der Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen Kat. R. 124 (Schnabelprofil), R 125 (Frucht), R 127 (Blume 2) und R 166 (Zudeckung) (Gesamtauflage 1200). – Das Werkverzeichnis umfasst insgesamt 265 Einträge. 24,0 : 22,3 cm. 167, [1] Seiten. – Der Schuber etwas fleckig. 1108 Walter Stöhrer – Lothar Klünner. Stumme Muse submarin. 33 Liebesgedichte aus 5 Jahrzehnten. Radierungen von Walter Stöhrer. Berlin, Maldoror 1997. Mit zehn signierten Radierungen. Originalleinenband im Schuber (Markus Rottmann). € 1.200 Exemplar 15 von 30 (Gesamtauflage 40). – Von Künstler und Dichter im Druckvermerk signiert. – Auf Zerkall-Bütten. – Die bibliophile Edition vereint Liebesgedichte, die in den Jahren 1947– 1995 entstanden. Lothar Klünner (1922–2012) wurde auch mit Nachdichtungen aus dem Französischen bekannt; mit René Char verband ihn eine langjährige Freundschaft. – Sehr schönes Exemplar. 256 45,6 : 35,4 cm. [40] Seiten, 10 Radierungen. 257 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1110 Günther Uecker – Eugen Gomringer. Einsam Gemeinsam. Ode. Fünf Prägedrucke von Günther Uecker. Duisburg, Guido Hildebrandt 1971. Mit fünf signierten ganzseitigen Blindprägedrucken. Originalbroschur mit -umschlag. € 4.000 Hundertdruck X. – Exemplar 14 von 100. – Die fünf Nagelbilder vom Künstler, der Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Auf Kupferdruckbütten, als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Tadellos. 39,3 : 26,4 cm. [30] Seiten. Spindler 157.10. – Isphording II, 511. – Van der Koelen L 7101 Beide 1109 1109 Richard Tuttle – Barbara Guest. The Altos. San Francisco, Hine Editions/Limestone Press 1991. Mit elf kolorierten Radierungen von Richard Tuttle. Weißer Originalziegenlederband mit blindgeprägtem Titel (Klaus-Ullrich Rötzscher). G € 4.000 Exemplar 14 von 80, weitere 40 römisch nummerierte kamen nicht in den Handel. – Auf dem letzten Blatt vom Künstler signiert und nummeriert. – Auf schwerem, unbeschnittenem SomersetVelin. – Der Druckvermerk wurde nahezu unsichtbar in weißer Farbe auf milchig-weißes Transparentpapier serigraphiert, die Texte in Grau, großzügig gesetzt aus einer leichten Groteskschrift. Nichts soll die Wirkung der Radierungen »stören«; ein zurückhaltend edles, ein anspruchsvolles Künstlerbuch. – Die schwarzen Soft Ground-Radierungen durch die Wahl des Radierverfahrens mit zeichnerischer Anmutung, diesen Eindruck verstärken die sparsamen Akzentuierungen mit Aquarellfarben. – Alle Blätter einseitig bedruckt. – Die Radierungen illustrieren zehn Gedichte der Lyrikerin Barbara Guest (1920–2006), die mit Frank O’Hara, John Ashbery, James Schuyler und Kenneth Koch zu den zentralen Figuren der New York School of Poets gehörte. – Die Buchgestaltung übernahmen der Künstler und Hank Hine, heute Kurator des Dalí-Museums in St. Petersburg/Florida. – Schönes Exemplar. 258 43,5 : 36,7 cm. – Deckelunterkanten etwas berieben. 1110 259 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 6. Druck der Dürer-Presse. – Exemplar XXIV, eins von 25 römisch nummerierten Künstlerexemplaren. Es erschienen ferner je 55 Exemplare im Leipziger Reclam Verlag und bei Brusberg, WestBerlin. – Sicher eines der ungewöhnlichsten Bücher der letzten Jahrzehnte und zumindest die Leipziger Exemplare waren trotz des für DDR-Sammler enormen Preises von 3.000 DDR-Mark sofort vergriffen. – Das Buch lebt von der Vielzahl der verwendeten Materialien und Techniken. Holzschnitte, Lithographien, Serigraphien wechseln sich mit Textseiten im Buchdruck, Fototafeln und den berühmten »Spielelementen« ab. – Die Konstruktion des »Einbandes« lässt die Demontage des Buches zu. »Das Buch entpuppte sich als eine Ausstellung, die man im Beutel tragen kann […] Wer sich mit dem Objekt beschäftigt, wird bald festellen, daß seine jüngste Tradition auf die Mitte der sechziger Jahre weist. Damals zeichnete sich etwa mit Michael Buthe und Dieter Rot eine ›Metamorphose‹ des Buches ab: Buch nicht als Informationsmittel herkömmlicher Art, sondern als Kunstobjekt, und zwar auch jenseits des ästhetisch sublimierten Malerbuches, das aus Paris kam.« (Lothar Lang, in »Die Weltbühne«, Heft 36/1986, S. 1067). – Unter den Texten verschiedene Abhandlungen zur indianischen Dichtung und Mythologie sowie die Rede »Wir sind ein Teil dieser Erde«, gehalten 1855 von Häuptling Seattle vor dem damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Franklin Pierce. – Frieder Heinze (geboren 1950) studierte an der Leipziger Hochschule für Graphik und Buchkunst, war Meisterschüler bei Werner Tübke und Bernhard Heisig, seit 1977 Freischaffender in Leipzig. Olaf Wegewitz (geboren 1949) arbeitet seit 1975 als freischaffender Künstler. Beide waren Mitveranstalter des legendären »1. Leipziger Herbst-Salon«. Ca. 51 : 45 : 9 cm. – Das Seidenpapier der Deckelbespannung mit wenigen winzigen Löchern. Spindler 67.7 1111 1111 DDR-Kunst – 1. Leipziger Herbstsalon. Ausstellung von Malerei-Grafik-Plastik-Konzept vom 10.11. – 7.12.1984 im Messehaus am Markt, 1. Etage. Leipzig 1984. Mit sieben, teils zweifarbigen Serigraphien. Originalhalbleinenband mit Titelserigraphie von Lutz Dammbeck. € 1.200 1112 Eins von 250 Exemplaren, wohl eins der ersten 150 vor dem Nachdruck. – Auf dem hinteren Innendeckel von allen sechs beteiligten Künstlern signiert. – Die serigraphierten Doppelblätter mit graphischen Selbstbiographien und einer Einleitung von Klaus Werner. – »Im Sommer 1984 […] trafen sich die Leipziger Maler Hans-Hendrik Grimmling, Frieder Heinze, Lutz Dammbeck, Günther Huniat, Olaf Wegewitz und Günter Firit, um noch einmal in Eigenregie eine unzensierte Ausstellung anzuregen, die ihre Arbeitsbegriffe thematisierte – den Umgang mit Material, die Vernetzung der künstlerischen Bereiche, die Einbeziehung neuer Möglichkeiten der Kommunikation, den Übergang zu Sprache, Musik, zum Objekt.« (zitiert nach online-Dokument der Bundeszentrale für politische Bildung). – Wohl nur auf Fürsprache von Wolfgang Mattheuer und Bernhard Heisig, Kunstprominenz, Parteimitglied und Amtsträger, wurde die halblegale Ausstellung nicht verboten. In den drei Wochen sahen Tausende Besucher aus dem In- und Ausland in der Leipziger Messehalle und unter dem traditionsreichen Namen von Herwarth Waldens Ausstellung von 1913 Kunstwerke der unabhängigen Leipziger Künstler. – Sehr selten und tadellos erhalten. – Siehe auch KatNr. 223. 31,4 : 22,4 cm. 7 Faltblätter. Henkel/Russ B 89 260 1112 Dürer-Presse – Unaulutu. Steinchen im Sand. Ein Malerbuch von Frieder Heinze und Olaf Wegewitz. Herausgegeben von Hans Marquardt. Leipzig, Reclam 1985/86. Mit 68, teils signierten graphischen Blättern, Annotationen der Künstler und 26 Reproduktionen nach Zeichnungen der Karaja-Indianer. Mit »Spielelementen« wie Schwirrholz, Reiskörnern, Schilfrohr, Flechtwerk von Palmblättern, Bambus, handgefertigtem Papier aus Rindenbast und Brennesseln. Handgefertigte Bindung mit Lederstreifen, Schilfrohren, Metallösen und reisgefüllten Holzleisten-Seidenpapierdeckeln. In Originalschuber und -jutesack. € 3.000 261 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1113 DDR-Kunst – Instabil. Herausgegeben anläßlich der ersten Ausstellung der Künstlergruppe Instabil (Jörg Gottschalk, Ulla Gottschalk-Walter, Andreas Krüger). [Schöneiche bei Berlin], ElanAG 1987. Mit sieben signierten, teils mehrfarbigen Originalgraphiken und sieben Tafeln nach Foto€ 600 grafien. Originalbroschur mit in Gold serigraphierten Vignetten auf den Deckeln. Exemplar 13 von 60, weitere 40 römisch nummerierte erschienen als Künstlerexemplare. – Im Druckvermerk von den drei Künstler/innen signiert. – Mit fünf Farbserigraphien, einer Aquatintaradierung und einem Holzschnitt, alle signiert, sowie den Fotografien, teils in Klischeedruck, zwei auf Fotoleinen. – Die Siebdrucke entstanden im Atelier Zylla, Berlin. Ein Jahr später folgte noch ein weiterer Katalog der Gruppe (siehe die folgende KatNr.) – Sehr selten. 24,2 : 32,3 cm. [21] Blätter, einschließlich der Graphiken. Henkel/Russ B 65 1114 DDR-Kunst – Instabil [2]. Herausgegeben anläßlich der Ausstellung »Freikörper« der Künstlergruppe Instabil. Mit acht unveröffentlichten Gedichten von Eberhard Häfner. [Schöneiche bei Berlin], ElanAG 1988. Mit einer Gemeinschaftsarbeit (Öl auf Leinen), 15 signierten Farbserigraphien, davon drei gefaltet, und zahlreichen Abbildungen. Originalbroschur mit Farbserigraphie € 500 und Blindprägung. 1113 1114 Exemplar 7 von 150, weitere 50 römisch nummerierte erschienen als Künstlerexemplare. – Im Druckvermerk von den drei Künstler/innen signiert. – Mit vier Farbserigraphien von Jörg Gottschalk, fünf von Ulla Gottschalk-Walter und sechs von Andreas Krüger, je eine auf einem gefalteten Blatt. – Mit Texten von Eberhard Häfner (Gedichte), Fedka Kyrillow und den Mitgliedern der Gruppe sowie Abbildungen von Instabil-Kunstwerken. – Die Gemeinschaftsarbeit ist ein ausgeschnittenes Detail aus einem Ölgemälde. – Selten. 32,0 : 25,7 cm. [34] Blätter (einschließlich der Graphiken), 1 Leinenblatt. Henkel/Russ B 66 1115 DDR-Kunst – Zellinnendruck. Herausgeber: Egmont Hesse und Christoph Tannert. Leipzig 1990. Originalbroschur mit serigraphiertem -umschlag nach Entwurf von Andreas Hegewald. € 300 Eins von 1000 Exemplaren. – Der erste umfassende Dokumentationskatalog zu ostdeutschen Samisdat-Editionen und -Künstlerbüchern. – Die Ausstellung wurde zunächst in der Galerie EIGEN+ART gezeigt, im Anschluss im Literarischen Kolloquium Berlin. Die Galerie »zeigt seit 1985 in der Leipziger Fritz-Austel-Straße 31 die wildesten Abtrünnigen des sozialistischen Realismus. Mit inzwischen 57 (ungenehmigten) Ausstellungen schuf der Galerist Gerd Harry Lybke (Berufsbezeichnung bis zur Wende: Aktmodell) trotz Bespitzelung und Behinderung ein Zentrum für Künstler ohne Verbandsausweis.« (Der Spiegel, März 1990). – Trotz der vierstelligen Auflage nur selten im Handel, besonders so tadellos erhalten. 1115 1117 29,3 : 20,8 cm. 77, [3] Seiten. 1116 Edition Balance – Das Gleichmaß der Unruhe. Texte und Grafiken zur veränderten Landschaft – Deutschland 1991. Berlin 1991. Mit neun signierten Originalgraphiken. Originalhalblederband mit Blindprägung. Im Schuber. € 200 Erster Druck der Edition Balance. – Exemplar 44 von 170 (Gesamtauflage 200). – Im Druckvermerk vom Herausgeber signiert. – Gedruckt auf Roma-Bütten, als Blockbuch gebunden. – Mit je einer Radierung von Dieter Goltzsche, Lusici und Birgit Meyer, je einem Holzschnitt von Guillermo Deisler, Christoph Nies, Ulrich Tarlatt und Ruth Tesmar, einem Siebdruck von Gil Schlesinger und einer Spritz-Collage von Wolf Spies, alle signiert. – Die Graphiken entstanden zu Texten von 15 Schriftstellern, darunter Kerstin Hensel, Sarah Kirsch, Gabriele Wohmann, Jörg Kowalski, F. C. Delius und anderen. – Tadelloses Exemplar. 31,0 : 21,9 cm. [56] Seiten, 9 Graphiken. 262 Isphording II, 173 1117Stattwerbung. Dokumentation einer Künstler-Mal-Aktion in Dresden 1993. Berlin, Edition Fiebig 1994. Mit 24 montierten Originalfotografien. Originalhalbleinenband. € 150 Exemplar 53 von 100. – 1993 mietete Peter Harnisch 30 Großwerbeflächen in Dresden, die von verschiedenen Künstlern bemalt und anschließend fotografiert wurden. – Die Kunstwerke gruppieren sich in benachbarte Werbung bzw. die Tristesse der ostdeutschen Metropole im dritten Jahr nach der Wiedervereinigung. »Mit einem unvorhersehbaren Aufschrei hatte sich das kleinere Ostdeutschland dem größeren Westdeutschland an den Hals geworfen.« (Lutz Fiebig im Vorwort). – Als Blockbuch gebunden. – Beigabe: Kunstaktie. Fünf »Gecko«. 21,5 : 32,5 cm. [64] Seiten. 263 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1118 Karl-Georg Hirsch – Matthias Biskupek. Schwarz angesagt und andere bestechende Gefühle. Monströse Märchen. Holzstiche Karl-Georg Hirsch. Gera, Pirckheimer-Gesellschaft 1989. Mit 14 Holzstichen im Text. Originalbroschur mit -umschlag, dieser mit Holzstich. € 120 Erste Ausgabe. – Exemplar 219 von 250 (Gesamtauflage 290, davon 40 Künstlerexemplare). – Künstler, Verfasser und der Buchgestalter Gert Wunderlich signierten das Buch im Druckvermerk. – In bemerkenswert vielgestaltiger Typographie gedruckt in den Werkstätten der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Im Auftrag der Pirckheimer-Gesellschaft, Bezirksgruppe Gera herausgegeben von Jens Henkel in Zusammenarbeit mit der Leipziger Hochschule. – Ausgezeichnet mit einer Goldmedaille der IBA Leipzig 1989 als eins der »Schönsten Bücher 1989«. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. 29,5 : 17,0 cm. 32 Seiten, 17 schwarze Zwischenblätter. Kästner/Lübbert A 67.1. – Seyfert/Weise S. 203 1119 Karl-Georg Hirsch – Uwe Johnson. Wenn Jerichow zum Westen gekommen wäre. Leipzig 1995. Mit zwei blattgroßen Holzstichen von Karl-Georg Hirsch. Leporello mit blauschwarzen Buchdeckeln. € 100 Erste Einzelausgabe des Textes aus »Jahrestage III« (1973). – Eins von 200 Exemplaren. – Gabe des Leipziger Bibliophilen-Abends. – Typographie von Gert Wunderlich, von diesem und dem Künstler im Druckvermerk signiert. – Herkunft und Marschrichtung des deutsch-grüßenden Hakenkreuzträgers in Hirschs Holzstich sind angesichts der Entwicklungen der letzten 25 Jahre nicht eindeutig bestimmbar. Alle 1121 27,0 : 9,5 cm. 12 Seiten. Kästner/Lübbert A 107.1 1120 Karl-Georg Hirsch – Annette von Droste-Hülshoff. Die Judenbuche. Holzstiche von KarlGeorg Hirsch. Memmingen, Edition Curt Visel 1996. Mit zwölf Holzstichen, davon drei blattgroß. Originalhalbpergamentband mit Blindprägung (Albrecht Adler, Leipzig). Im -schuber. € 300 Exemplar 48, eins von 30 der Vorzugsausgabe B mit dem lose beigelegten 13. Holzschnitt und in Halbpergament gebunden (Gesamtauflage 190). – Die graphische Gestaltung übernahm Gert Wunderlich, Leipzig. – Im Druckvermerk von Künstler und Buchgestalter signiert. – Auf »Alt Leipzig«-Bütten. – Deckel- und Schuberbezüge sowie Vorsätze aus grauem Roma-Bütten. – Verlagsfrisches Exemplar. – Beilage: Zwei eigenhändige Briefe des Künstlers an den Vorbesitzer. 25,7 : 16,7 cm. 89, [3] Seiten, 1 loser Holzstich. Kästner/Lübbert A 111 b 1121 Karl-Georg Hirsch. Grandville. 54 Acrylstiche und eine Farbzeichnung. Leipzig und Dölitzsch, Edition Zwi 2005. Eine aquarellierte Tuschfederzeichnung und 54 Acrylstiche auf neun Blättern. Lose in Originalleinenkassette mit farbigem Deckelschild. € 500 Künstlerexemplar. – Sechste Publikation der Edition des Künstlers, wohl nur in kleinster Auflage erschienen. – Die Zeichnung betitelt »Auf Augenhöhe«, signiert und datiert. – Die 54 Exlibris (je 12,0 : 7,0 cm) einzeln betitelt und auf jedem Bogen mit dem Haupttitel und der Blattnummer bezeichnet sowie signiert, datiert und mit »e.a.« bezeichnet. – Mit einem eigenhändigem Titelblatt und einem eigenhändigen Brief an den Vorbesitzer. Der Brief (zweiseitig, datiert 23. XI. 2011) mit einer Filzstiftzeichnung. – Tadellos erhalten. 34,0 : 28,7 cm (Kassette). 1119 1120 1122 Horst Hussel – Als Allerschönste bist du anerkannt. Vierunddreißig Rosengedichte. Ausgewählt von Hans Bender und Nikolaus Wolters. Mit fünf Radierungen von Horst Hussel. Neu-Isenburg, Edition Tiessen 1987. Mit einer radierten Titelvignette und vier blattgroßen Radierungen. Originalpappband, Bezugspapier nach Federzeichnung von Hussel, im Schuber (Theophil Zwang, Oberroden). € 150 50. Druck der Edition Tiessen. – Exemplar 141, wie die 50 der Vorzugsausgabe mit einer zusätzlichen, signierten Radierung (Gesamtauflage 176). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit Gedichten von Angelus Silesius, Hebel, Lenau, Rilke, Georg von der Vring, Ingeborg Bachmann und anderen. – Beilage: Kolorierte und signierte Exlibris-Radierung von Horst Hussel.. 30,0 : 20,6 cm. [52] Seiten. 264 Lübbert/Röske B 84.1.1 und als Beilage 86/10. – Spindler 41.50 265 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1124 1127 Beide 1123 1125 Horst Hussel. Palastarchitektur. Sereetz 2005. Mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Originalbroschur mit -umschlag. € 200 1123 Horst Hussel – Friedrich Schröder-Sonnenstern. Eine Huldigung. Mit zwei Radierungen von Horst Hussel. Berlin, Marcus Haucke 2002. Zwei signierte Radierungen, eine Fotografie und drei Faksimileblätter. Lose in Doppelblatt mit Titel, Text und Druckvermerk, dies in Originalsackleinenmappe mit serigraphierter Deckelillustration. € 1.200 Exemplar 12/25. – Inhalt: Friedrich Schröder-Sonnenstern. Gespensterwappen. Lithographie. 1963. 27 : 28 cm. Signiert und datiert. – Drei faksimilierte Texte, zwei nach signierten Typoskripten, einer nach Manuskript. – Horst Hussel. Zwei signierte Radierungen. 23 : 16 cm. – Porträtfoto Schröder-Sonnenstern. Rückseitig signiert und mit Widmungszeichnung für den Vorbesitzer. – Textblatt innen mit dem Text »Der Militarismus bei den alten Indianern« von Paul Scheerbart. Gesetzt aus dem Neuschnitt der Behmer-Antiqua, gedruckt auf Bütten. – Die Mappe mit der von Hussel entworfenen Vignette fertigte Ellen Haucke. – Nach abenteuerlichen Lebensstationen während des Krieges stieg Friedrich Schröder-Sonnenstern (1892–1982) zum hochgelobten Surrealisten und wichtigen Vertreter der »art brut« auf. Als Malerpoet in Berlin wurde er zum Opfer von Fälschungsskandalen und starb verbittert und verarmt. 47,5 : 35,0 cm (Mappe). [4] Seiten, 7 Beilagen. 1124 Horst Hussel. Tobermory. Zwölf Kaltnadelradierungen. Berlin, Dronte Press ohne Jahr. Zwölf Kaltnadelradierungen, davon eine koloriert. Mit einem Doppelblatt mit radierter Titelvignette lose in Originalmappe. € 400 35. Druck der Dronte Presse. – Exemplar 16 von 18, davon vier »h.c.«. – Kupfertiefdruck auf RivesBütten von Dieter Béla, die Mappen fertigte Michael Knop. – Tadellos erhalten, sehr selten. – Dazu: Exlibris-Radierung von Horst Hussel. Signiert. In Japanpapierumschlag mit montiertem zweiten Abzug der Radierung. – In Halbleinenschuber. 266 24,0 : 34,0 cm (Mappenformat). Privatdruck, herausgegeben von Helmut Schumacher. – Exemplar 59, eins von 40 der Vorzugsausgabe B mit einer lose beigelegten Assemblage (kolorierte Radierung mit Collage) (Gesamtauflage 400). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Im hinteren Umschlag eingeklebt eine Hülle (Originalfotografie) mit Audio-CD. – Katalog, der die zwischen 2000 und 2004 entstandenen Arbeiten zum Thema »Stalinistische Palastarchitektur« mehrheitlich in Originalgröße wiedergibt. – Beilage: Kolorierte Exlibris-Radierung von Horst Hussel (signiert und nummeriert 45/70). – Assemblage in Büttenumschlag, dieser zusammen mit dem Buch in Schuber. 30,0 : 21,0 cm. [96] Seiten. 1126 Horst Hussel. Collagen. Seeretz 2005. Mit zahlreichen blattgroßen Farbillustrationen. Originalbroschur mit -umschlag. € 180 Privatdruck, herausgegeben von Helmut Schumacher. – Exemplar 88, eins von 80 der Vorzugsausgabe B mit einer lose beigelegten Assemblage (kolorierte Radierung mit Collage) (Gesamtauflage 400). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Beilage: Drei Exlibris-Radierungen von Horst Hussel. Eine koloriert, alle signiert, zwei nummeriert. Montiert in gefalztes Büttenblatt. – Dieses zusammen mit dem Buch in Schuber. 28,0 : 23,8 cm. 63, [1] Seiten. 1127 Hermann Naumann – Franz Kafka. Betrachtung. Mit 18 Steinzeichnungen von Hermann Naumann. Frankfurt am Main u. a., Büchergilde Gutenberg 1986. Mit einer signierten Lithographie und 18 blattgroßen Illustrationen. Dunkelgrüner Originalkalblederband mit Blindprägung. Im Originalhalbleinenschuber. € 150 Exemplar 127 von 150 der Vorzugsausgabe für die Büchergilde mit einer beigelegten signierten Lithographie auf Bütten (weitere Vorzugsexemplare erschienen im lizenzgebenden Reclam Verlag Leipzig). – Die im Buch reproduzierten Lithographien zu Kafkas Erstling entstanden bereits 1974. – Tadellos. 29,7 : 21,0 cm. 66, [6] Seiten, 1 lose Lithographie. Tiessen VI, 11 267 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 1128 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Beide 1129 1130 Gästebuch Berliner Kunsthandlung und Auktionshaus Prinz-Dunst. Etwa 200 eigenhändige Eintragungen mit Signaturen, Zeichnungen, Einklebungen. September 1975 – Dezember 2005. Lederband mit Blindprägung. € 1.500 1128 Baldwin Zettl – Heinrich von Kleist. Über das Marionettentheater. Kupferstiche Baldwin Zettl. Nürnberg, Peter Zitzmann 1992. Mit sieben Kupferstichen. Originalleinenband mit zwei farbigen Deckeltitelschildern. € 200 Exemplar 41 von 80, weitere 20 kamen nicht in den Handel. – Von Künstler und Pressendrucker im Druckvermerk signiert, die Kupferstiche in der Platte monogrammiert und datiert. – Die jeweils halbseitengroßen Kupfer vom Künstler auf der Handpresse auf Kupferdruckpapier gedruckt, die Texte auf Transparentpapier davor gebunden. – Schönes Exemplar dieser reizvollen Ausgabe des vielillustrierten Textes. 30,8 : 20,2 cm. [8] Seiten, 18 Textblätter, 18 Blätter, davon 7 mit Graphiken. Beeindruckende Ansammlung der Berliner Kunstprominenz im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts. – Eröffnet im September 1975 »in Charls-lotter-Burg« mit einer gewidmeten Bleistiftzeichnung von Günter Bruno Fuchs, folgen chronologisch die Eintragungen zahlreicher Künstler, Schauspieler und Schriftsteller. – Die Widmungen und Signaturen der Besucher sind vielfach mit Zeichnungen, Collagen, Autogrammkarten oder Zeitungsausschnitten angereichert. – Aus der Vielzahl der »Verewigten« nennen wir beispielhaft (auch hinsichtlich der »Beigaben«) Conrad Felixmüller (große Tuschzeichnung, Selbstporträt malend), Hans Jaenisch (signierter kolorierter Holzschnitt), Rainer Mang (Zeichnung), Inge Meysel, Ruth Maria Kubitschek, Peter Stein, Karl Oppermann, Rudolf Springer, Reimar Venzke (montiertes Aquarell), Florian Karsch (mit Selbstporträt), Papa Popov, Frank Zander (Selbstporträt), Ulli Kinalzik, Manfred Krug, Günter Kunert (Selbstporträt), Klaus Fußmann (ganzseitige Zeichnung), Rainer Hildebrandt (Begründer des Checkpoint Charlie-Museums), Charlie Brauer, Rolf Hochhuth, Bernhard »Zippo« Paul (große Roncalli-Zeichnung), Klaus Ihlenfeld, Walter Kempowski, Heinz Kiessling (Farbstiftzeichnung), Siegfried Kühl (Tuschzeichnung), Guntram Vesper, Falko Warmt (große Zeichnung), Günter Pfitzmann, Vadim Glowna, Ulrich Schamoni, Max Neumann, Harald Juhnke, Albrecht Gehse, Rosa von Praunheim (Zeichnung) und abschließend Jenny Gröllmann. 28,2 : 23,7 cm. 140 ungezählte Blätter, meist beidseitig beschrieben. Unikates Exemplar mit Künstlergraphiken 1129Auschwitz. Die Geschichte eines Vernichtungslagers. Susanne Willems Text. Frank und Fritz Schumann Fotos. Berlin, Edition Ost 2015. Mit zahlreichen Abbildungen. Originalpappband. € 400 268 Dazu: Auschwitz. Niemals vergessen! 14 signierte Originalgraphiken. 2007–2015. In Leporelloband eingesteckt. Mit montiertem Titelblatt. – Buch und Leporelloband in gemeinsamem schwarzen Leinenschuber. – Die Graphiken, vom Vorbesitzer zusammengestellt und in das Album montiert, von Frank Wahle (drei Holzschnitte), Susanne Theumer (Radierung), Claudia Berg (zwei Radierungen), Michael Woijcik (drei Radierungen), Lars Peterson (zwei Radierungen), K. M. Bak (zwei farbige Pigmentdrucke) und Nicolas Poignon (Linolschnitt). – Eindrucksvolle graphische Umsetzungen des angesichts jüngster Entwicklungen eben nicht (und nie) vergessenen Ortes (und Synonym) staatlicher deutscher Verbrechen. – Dazu: Drei signierte Radierungen zu »Und dann möchte ich leben. Kinderzeichnungen aus Theresienstadt.« Radierungen von Claudia Berg und Michael Woijcik (zwei) mit der Broschüre (Wien 1988/89) in Leporellomappe. Alle aus 1130 269 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1134 Frank Wahle. Totentanz für Wolfgang Wissing. Ohne Ort und Jahr. 13 Linolschnitte. Leporello in € 120 schwarzem Leinenband und -schuber. Als Exlibris konzipierte Porträts, unter anderem von Osama bin Laden, Mao, Gaddafi, Fidel Castro, Mickey Mouse, Leonid Breshnew, Erich Honecker, Marlene Dietrich und Elvis Presley, wobei uns die Auswahlkriterien ebenso dunkel erscheinen wie der schwarze Leinenband. – Frank Wahle, geboren 1953, studierte 1979–1982 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, u. a. bei Karl-Georg Hirsch. Seit 1993 unterrichtet er an der Hochschule Burg Giebichenstein Halle. 20,0 : 12,5 cm. 13 Blätter. 1135 Peer Wolfram – Walther von der Vogelweide. Minnelieder nebst zwanzig in Holz geschnittenen Minnebildern von Peer Wolfram. Wiesbaden, Offizin Parvus 1966. Mit 20 signierten Holzschnitten, davon fünf mehrfarbig und zwei doppelblattgroß. Lose Bogen in Originalumschlag und -leinenkassette mit rot-goldener Deckelvignette. € 150 Codex I. – Exemplar 7 von 80. – Im Impressum vom Künstler signiert. – Der Text nach der Kalligraphie von Heinrich Holzapfel in einer karolingischen Minuskel, serigraphiert gedruckt. – Auf Bütten, einseitig bedruckte Doppelblätter. – Nach diesem Erstling des Offenbacher Künstlers Peer Wolfram (geboren 1940) erschienen weitere von ihm illustrierte Werke in der Stierstädter Eremiten-Presse. 46,3 : 32,3 cm. 22 Doppelblätter. Spindler 80.4. – Tiessen III, 1 1131 1132 1136 Zapletal – Gottfried Benn. Blaue Stunde. Hamburg, Svato 1992. Mit 15 meist blattgroßen Farblinolschnitten von Svato Zapletal. Originalleinenband mit farbig geprägter Deckelillustration (Kurt Willscher, Hamburg). G € 120 Exemplar 37 von 100 der Ausgabe B (Gesamtauflage 120) auf Alt Holländisch Bütten. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gesetzt aus der Futura. – Mit einem Nachwort von Will Müller-Jensen. 1131 Norbert Prangenberg – Rolf Steiner. Andritsena. Eine Erzählung mit zwölf Linolschnitten von Norbert Prangenberg. Bremen, Bismarck 1988. Mit zwölf meist farbigen, blattgroßen Linolschnitten. Originalpappband mit farbigem Linolschntt-Titel auf dem Vorderdeckel. G € 300 31,8 : 21,5 cm. 68, [8] Seiten. Exemplar 23 von 60 (Gesamtauflage 75). – Im Druckvermerk von Künstler und Autor signiert. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. 42,0 : 31,3 cm. [74] Seiten. 1132 Klaus Süß – Charles Perrault. Blaubart. Das Märchen. Die Satire. Die Parodie. Mit sieben Holzschnitten von Klaus Süß. Leipzig 2009. Mit sechs ganzseitigen Farbholzschnitten, einer davon signiert. Originalleinenband mit Farbholzschnitt auf dem Vorderdeckel. Im -schuber. € 250 1134 1136 19. Leipziger Druck. – Exemplar 106 von 140 (Gesamtauflage 180). – Druckvermerk von Künstler und Buchgestalter (Thomas Glöß) signiert. – Die Holzschnitte wurden in der Technik der verlorenen Form gedruckt, wobei die Stöcke schrittweise überarbeitet und für jede Farbe erneut verwendet werden. Nach Ausdruck der Auflage werden die Stöcke vernichtet. – Beilage: Zweifarbiges Linolschnitt-Exlibris von Klaus Süß. Signiert und datiert. 40,0 : 30,5 cm. 1133 Peter Wagler. Für Franz Kafka. Berlin, Edition Fiebig 1995. Mit 15 ganzseitigen Radierungen und einem Text von Peter Wagler. Originalhalbleinenleporello im -pappschuber. € 120 Exemplar 16 von 30. – Druckvermerk vom Künstler signiert. – Originelle Publikation innerhalb einer langen Reihe von originalgraphischen Editionen des Künstlers (geboren 1964 in Dresden) zu Franz Kafka. Mit dem Text: »Die Wahrheit ist ein schmerzhafter Prozeß, den sich jeder selber machen muß.«. 270 7,0 : 7,2 cm. Einband und sieben Leporelloblätter aus starkem Karton. 271 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1138 Felix Martin Furtwängler – E[lse] L[asker-]S[chüler]. Ich liege wo am Wegrand übermattet […] [Berlin, Eigenverlag 2010]. Leporellobuch mit übermalten Holz- und Prägedrucken. Im Originalschuber. € 800 Exemplar 6 von 9. – Auf dem Vorderdeckel vom Künstler signiert. – Unikates Leporellobuch mit dem 1943 entstandenen Gedicht. Der Text als Schriftband am Unterrand der Blätter, in Schwarz stark eingeprägt gedruckt. – Die Holzschnitte als Monotypien gedruckt und teils übermalt. – Unikates Malerbuch. 28,2 : 25,0 cm. [12] Seiten, einschließlich der Deckel. 1139 Felix Martin Furtwängler. Fort. Die allerneueste Reisebibel. Berlin, Privat Presse 2007. Mit zahlreichen Holz- und Linolschnitten sowie Typographiken, teils mit Ausschnitten und Collagen auf Faltblättern. Grüner Originalkalblederband mit rotgeprägtem Titel. Im farbig illustrierten Originalschuber. € 1.000 Exemplar 17 von 19. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – »Von diesem Malerbuchobjekt wurden vom Künstler eigenhändig 19 Exemplare hergestellt, d.h. gedruckt, geschnitten und gefalzt, auf Van Gelder Zonen, 240 g von 1978 aus der Druckpapiersammlung; Volker Sammet. Buchbindearbeit von K. Lechner - München«. – Die Vielfalt der farbigen Schnitte, die auf mehrfach ausfaltbare Blätter gedruckt und montiert wurden, entzieht dieses Malerbuchobjekt einer weitergehenden Beschreibung im herkömmlichen Sinne. – Tadellos erhalten. 1137 21,8 : 16,8 cm. 18 unpaginierte, teils mehrfach ausklappbare Blätter und Bogen. 1137 Felix Martin Furtwängler – Franz Kamin. The Man who was always standing there. Images by Felix M Furtwängler. New York, Granary Books 1998. Mit 60, teils blattgroßen, farbigen Holzschnitten und Typographiken. Originalleinenband mit farbiger Deckelvignette. Im illustrierten Originalleinenschuber. € 750 Exemplar 50 von 55 im Handeinband von Barbara Mauriello, weitere fünf blieben ungebunden. – Im Druckvermerk von Autor und Künstler signiert. – Text und Abbildungen in Holz geschnitten. Gedruckt von Ruth Lingen auf Simili Japan. – Franz Kamin (1941–2010) wurde vor allem als Komponist, Pianist und Musiktheoretiker bekannt. – Tadellos erhalten. 32,0 : 24,0 cm. [60] Seiten. 1138 272 1139 273 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 1141 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1142 1140 Die Andere Bibliothek. 118 Bände der Reihe. Nördlingen, Franz Greno und Frankfurt a. M., Eichborn 1985–1997 und 2002. Originalpappbände mit Buntpapierbezügen und Rückenschild, etliche im Originalschuber. € 450 Vorhanden sind: Band 1, 3–5, 9, 12, 13, 22, 25, 26, 33, 37–50, 52–67, 69–81, 83–91, 93, 95–99, 102–107, 109–128, 130–151 und 213. – 1984 gründeten Hans-Magnus Enzensberger und der Verleger und Buchgestalter Franz Greno die bibliophile Buchreihe, seitdem erscheint (bis heute) monatlich ein Buch, immer in höchster Qualität gestaltet. In den ersten zwölf Jahren, bis Band 144) wurde in der Nördlinger Werkstatt ausschließlich mit Bleisatz gearbeitet. Seit 1989 erschien die Edition im Eichborn Verlag, ab 2011 bei »AB – Die Andere Bilbliothek« des Aufbau Verlages. – »Gepriesen und geliebt, zeitweilig zu wenig verkauft und […] mitunter schon totgesagt« (Frankfurter Allgemeine Zeitung). – Drei Beigaben. Je 21,5 : 13,0 cm. 1143 1144 1143 Thomas Bernhard. Auf der Erde und in der Hölle. Gedichte. Salzburg, Otto Müller 1957. Schwarzer Originalkunststoffumschlag mit Titeln in Gelb und Rot. € 700 Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung. – Auf Vélin. – Tadellos erhalten. – Sehr selten. 19,2 : 11,0 cm. 125, [2] Seiten. Dittmar 8 1141 H[ans] C[arl] Artmann. Das Prahlen des Urwaldes im Dschungel. Neunundfünfzig Gedichte. Berlin, Rainer 1983. Originalpappband mit Marmorpapierbezug und Originalklarsichtumschlag. G € 150 Erste Ausgabe. – Exemplar 26 von nur 145 im größeren Format, parallel erschienen 1500 Exemplare in der »Kleinen Reihe«. – Im Druckvermerk vom Autor signiert. – Handpressendruck von Agnes Pretzell aus der Andruckpresse. – Auf kräftigem Hahnemühle-Bütten. – Das schöne Bezugspapier stammt von Michel Duval. 25,7 : 18,4 cm. [68] Seiten. Spindler 13.25. – Wilpert/Gühring 68 274 1144 Thomas Bernhard. Unter dem Eisen des Mondes. Gedichte. Köln, Kiepenheuer & Witsch 1958. Originalpappband mit -schutzumschlag. € 500 Erste Ausgabe der dritten Veröffentlichung des Dichters. – »Weit ausholende, unerbittliche Gedichte« (Wieland Schmied, in »Die Zeit« 1958). – Selten, zumal mit dem Schutzumschlag von Hannes Jähn. 21,5 : 13,8 cm. 63, [1] Seiten. – Umschlagrücken leicht gebräunt, Umschlag leicht angestaubt. – Kleiner Stempel »A« auf dem hinteren Vorsatzblatt (Archivexemplar?). Dittmar 10 1142 H[ans] C[arl] Artmann. Roth sei Dank. Wer hat dich gebaut, dich kleines Buch … Einblattdruck. 37,5 : 28,5 cm. Signiert. € 150 1145 Thomas Bernhard. Frost. Frankfurt am Main, Insel 1963. Originalleinenband mit Rückenschild und Originalschutzumschlag. – Widmungsexemplar. € 900 Auf Velin. – Ähnlich den Blättern in der Mappe »Neun Gedichte«, die in kleinster Auflage 1994 in Zürich ediert wurde. Die dort enthaltenen Gedichte wurden von Klaus G. Renner und Rainer Pretzell von Hand gesetzt und gedruckt. – Tadellos erhalten. – Beigabe: Dieter Roth. Stempelblatt RotBlau. Offsetdruck. 1978. Erste Ausgabe. – Mit eigenhändiger Widmung Bernhards auf dem Vorsatzblatt »Für Karl [Ignaz] Hennetmair in der Hoffnung auf gute Nachbarschaft herzlich 14. I. 65«. – Die Veröffentlichung seines ersten Romans »Frost« im Jahr 1963 bedeutete für Bernhard den literarischen Durchbruch, 1965 erhielt er für den Roman den Bremer Literaturpreis. Im Januar 1965 kaufte er den vom Nebenerwerbs–Immobilienmakler und Ferkelgroßhändler Ignaz Hennetmair vermittelten Vier- 275 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts kanthof in Ohlsdorf (Oberösterreich). Es entstand eine langjährige Freundschaft, deren Beginn mit dieser Widmung, entstanden wenige Tage nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags, dokumentiert wird. Hennetmair publizierte in der Folge einige Bücher über den Dichter (»Ein Jahr mit Thomas Bernhard«, 2000) und unterhielt bis in die jüngste Zeit ein Privatarchiv mit zahlreichen Dokumenten und Lebenszeugnissen Bernhards. – »Ich halte das Buch für eine der stärksten Talentproben, für eines der aufwühlendsten und eindringlichsten Prosawerke, die seit Peter Weiss von einem Autor der jüngeren Generation vorgelegt worden sind.« (Carl Zuckmayer, Die Zeit, 1963, zitiert nach Dittmar). 19,5 : 12,5 cm. 357, [3] Seiten. – Schutzumschlag etwas unfrisch und mit vereinzelten Randläsuren. Schnitt leicht stockfleckig. Dittmar 21. – KNLL II, 591 Beide 1147 Beide 1145 1146 Thomas Bernhard. Viktor Halbnarr. Eine Geschichte nicht nur für Kinder mit Zeichnungen von Alfons Schweiggert. München 1989. Mit 17 aquarellierten Illustrationen, davon 15 ganzseitig. Mit 15 Textblättern lose in blauer Sammelmappe mit montiertem illustrierten Titel. G € 400 Erste Einzelausgabe. – Exemplar 4 von 10. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und datiert. – »Das vorliegende Werk wurde Mitte Februar 1989, zwei Tage nach dem Tode von Thomas Bernhard, von Adolfs Schweiggert als Loseblattsammlung in einer Mappe konzipiert. Die Ilustrationen sind handkoloriert.« – Text- und die Schwarzpartien der Zeichnungen wurden auf Velinpapier gedruckt, alle Blätter einseitig. Ein Titel mit Vignette auf den Mappendeckel montiert, ein weiterer und eine Vignette (diese doppelt vorhanden) liegen in der Folge. – Der Text war erstmals 1966 in der Sammlung »Dichter erzählen Kindern« (Köln, Middelhauve) erschienen, gefolgt von weiteren Abdrucken in Anthologien und der Werkausgabe. Entstanden war er auf Wunsch der Verlegerin Gertraud Middelhauve, die sich von Bernhard etwas anderes, »als die üblichen GuteNacht-Geschichten« erbeten hatte. Es sollte Bernhards einzige Kindergeschichte bleiben. – Eine der seltensten Bernhard-Ausgaben. Beide 1146 1147 Thomas Bernhard. Die Irren. Die Häftlinge. Berlin 1994/1998. 25 ganzseitige Serigraphien von Klaus Zylla, davon fünf farbige, diese übermalt und signiert sowie datiert »98« Originalhalbleinenband mit montierter Titelserigraphie auf dem Vorderdeckel. In der Originalhalbleinenmappe mit eigenhändiger Titelbeschriftung des Künstlers. € 500 Exemplar 60 von 80. – Der gesamte Text und alle Illustrationen wurden als Serigraphien gedruckt und teilweise vom Künstler übermalt, so dass jedes Exemplar ein Unikat darstellt. – Erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der »Galerie auf Zeit«. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – Mit zusätzlicher Signatur der Schauspielerin Marianne Hoppe, die am 24.2.1996 während des letzten Ausstellungsabends in der Berliner Auguststraße 71 aus Bernhards Gedichten gelesen hatte. Auf den hinteren Innendeckel wurde bei diesem Exemplar eine große Farbfotografie montiert, die während der Lesung entstand. – Beilage: Ausstellungsplakat. Serigraphie und Offset. – Eine Beigabe. 52,5 : 76,5 cm. [28] Seiten. 29,7 : 21,0 cm (Blätter), 31,8 : 24,5 cm (Mappe). Insgesamt 31 Blätter. 276 Vgl. Dittmar 36 277 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1148 Paul Celan. Fünf Erstausgaben. Frankfurt am Main, S. Fischer, [ab 1967:] Suhrkamp 1959–1971. € 250 Fünf Originalleinenbände, alle mit dem weißen Originalschutzumschlag. I. Sprachgitter. 1959. – II. Die Niemandsrose. 1963. – III. Atemwende. 1967. – IV. Fadensonnen. 1968. – V. Schneepart. 1971. Aus dem Nachlass erschienen. Celan hatte die Veröffentlichung noch selbst vorbereitet. – Alle sehr gut erhalten. – Dazu: Lichtzwang. 4.–5. Tausend. Suhrkamp 1970. Ebenso. 21,0 : 13,5 cm. – Schutzumschlag I etwas verfärbt. Glenn B 4, 7, 10, 14 und 19 1149Günter Eich. Untergrundbahn. Hamburg, Heinrich Ellermann 1949. Originalbroschur. – Widmungsexemplar. € 400 Erste Ausgabe des zweiten Gedichtbandes nach Kriegsende. – Erschien innerhalb der Reihe »Das Gedicht«. – Mit eigenhändiger Widmung »Für Oda [Schaefer-Lange] von ihrem alten Günter 1949«. – Mit dem Dichter-Ehepaar Horst Lange und Oda Schaefer war Eich langjährig freundschaftlich verbunden, 1933 war er Trauzeuge des Paares. 18,3 : 12,0 cm. 22, [2] Seiten. – Umschlagränder minimal gebräunt. Ohne Heftung. 1149 1151 Wilpert/Gühring 7 1150 Günter Grass. Die Blechtrommel. Roman. Mit 65 Illustrationen von Heinrich Richter. Neuwied, Hermann Luchterhand 1968. Mit 65 farbigen ganzseitigen Illustrationen. Illustrierter Originalleinenband im -schuber. – Signiertes Exemplar mit signierter Lithographie. € 150 Illustrierte Sonderausgabe. – Mit einer signierten lose beigelegten Farblithographie von Heinrich Richter, datiert »68« und nummeriert »16/90«. Die Graphik gehört zur nummerierten Vorzugsausgabe, dieses Exemplar aus der Normalausgabe auf dem Titelblatt vom Verfasser signiert. – Schönes Exemplar dieses großen Romans der deutschen Nachkriegsliteratur im zehnten Jahr nach der Erstausgabe. 24,5 : 17,0 cm. 555, [5] Seiten. – Schuber mit kleinen Wachsflecken. 1151 Ludwig Hohl. Von den hereinbrechenden Rändern. Stücke aus dem Werk gleichen Namens. [Zürich, Genossenschaftsbuchhandlung 1951]. Schwarze Originalbroschur mit montiertem Deckeltitel. G € 450 Erste Ausgabe. – Von Ludwig Hohl eigenhändig um Korrekturanweisungen ergänztes Exemplar. – Privatdruck, von Freunden des Autors gemeinsam mit Marthe Kauer, der Buchhändlerin des Zürcher Genossenschaftsladens, herausgegeben. – Die vollständigen Notizen erschienen, unter gleichem Titel, erst 1986 aus dem Nachlass. – Ludwig Hohl arbeitete über Jahrzehnte an dem Werk. Mit dem vorliegenden Teilabdruck scheint er nicht sonderlich zufrieden gewesen sein. Neben zahlreichen Korrekturanweisungen zur Typographie mit einem kräftigen, schwarzen Wachsstift montierte er auf die Rückseite des Titels einen kleinen, maschinengeschriebenen Zettel mit der schroffen Feststellung: »Zuerich 1952. Für die drucktechnischen Stupiditäten bin ich nicht verantwortlich. L. H.«. – Gut erhalten, selten. 1152 1153 · 1 1153 · 2 20,2 : 14,0 cm. 20 Seiten. 1152 Janosch. Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm. Roman. Recklinghausen, Georg Bitter 1970. Originalleinenband mit illustriertem Schutzumschlag und Bauchbinde. – Signiert. € 100 Erste Ausgabe von Janoschs erstem Roman, zehn Jahre nach seinem ersten Kinderbuch »Die Geschichte von Valek dem Pferd«. – Auf dem Vortitel mit Bleistift signiert. – Handelt »Von Zigeunern und echten Kavalieren, von Behörden und höheren Mächten […] das komischste Buch des Jahres« (Verlagswerbung). – Fast verlagsfrisch. 278 20,8 : 13,0 cm. 255, [1] Seiten. 1153 Herta Müller. Zwei Widmungsexemplare. 1986 und 1994. G € 150 Beide mit ausführlicher eigenhändigen Widmung an den Schweizer Germanisten Hans Burger, die erste in Gedichtform. – Beides erste Ausgaben. – Der Mensch ist ein grosser Fasan auf der Welt. Eine Erzählung. Berlin, Rotbuch 1986. Illustrierte Originalbroschur. Erste Ausgabe des zweiten im Westen erschienenen Buches der Nobelpreisträgerin. – Herztier. Roman. Reinbek, Rowohlt 1994. Originalleinenband mit -schutzumschlag. I. 20,0 : 11,4 cm. 111 Seiten. – II. 21,0 : 13,5 cm. 251, [5] Seiten. Kopfschnitt etwas stockfleckig. 279 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1154 Harold Pinter. Old Times. London, Karnac 1971. Schwarz-roter Originalleinenband mit VerG € 150 goldung. Erste Ausgabe. – Exemplar 13 von 150 der Vorzugsausgabe, auf dem Vorsatz von Harold Pinter signiert. – Tadellos. 19,2 : 13,0 cm. 75, [5] Seiten. 1155 Harold Pinter. Betrayal. London, Karnac (1978). Schwarz-roter Originalleinenband mit VerG € 180 goldung. Erstausgabe. – Exemplar 61 von 150 der Vorzugsausgabe, von Harold Pinter auf dem Vorsatz signiert. – Tadellos. 18,8 : 12,8 cm. 138, [6] Seiten. 1156 Harold Pinter. I know the Place. Poems. Warwick, Greville Press [1979]. Mit vier Bildtafeln nach Aquarellen von Michael Kenny. Schwarzer Originalleinenband mit goldgeprägtem Rückentitel. G € 200 Erste Ausgabe. – Exemplar 76 von 500. – Druckvermerk von Dichter und Künstler signiert. 22,0 : 15,0 cm. [14] Blätter, 4 Tafeln. 1157 Martin Walser. Eine Unterhaltungsstrategie. Eigenhändiges Manuskript. [1981]. 22 1/2 Seiten. 29,7 : 21,0 cm. F € 450 1157 1158 »Originalmanuskript des ersten Entwurfs für das Magazin TWEN, Heft 11/1981«. – Der gesamte Text mit vielen Streichungen und Korrekturen des Verfassers, alle Blätter von ihm paginiert (1–22, einschließlich 21a). – Geschrieben auf Rückseiten von Fotokopien. – Gebunden in dunkelblauen Leinenband mit goldgeprägtem Rückentitel und maschinengeschriebenem Titelblatt. 1158 Martin Walser. Hilfe vom Selbsthelfer. Ein Versuch über Goethe. Eigenhändiges Manuskript. [1986/87?] 75 Blätter. 29,7 : 21,0 cm bzw. 28,0 : 21,5 cm. F € 800 Mit eigenhändigem Titelblatt. – Originalmanuskript einer frühen Fassung des Vortrags, den Martin Walser am 4. Mai 1987 in Palermo hielt (anlässlich einer Feier zum 200jährigen Jubiläum von Goethes Sizilien-Reise). – Mit zahlreichen Überarbeitungen, Korrekturen und zwei langen Einfügungen. – Alle Blätter von Walser paginiert (1–43, dazu 31 eingefügte Blätter, davon allein dreizehn nach Blatt 16 und neun nach Blatt 22). – Geschrieben auf Rückseiten von Fotokopien. – Gebunden in Pappband mit grün-goldenem Marmorpapierbezug und Rückenschild. Vgl. Seifert, Goethe-Bibliographie 1950–1990, 03694 1159 Hubert Fichte. Ein Brief, drei Briefkarten, eine Auflistung, alle eigenhändig, vier mit Unterschrift. Ohne Ort und Jahr [Hamburg, Ende 1985/Anfang 1986]. Fünf Seiten. F € 300 Alle an Rolf Stürmer, Buchhändler und Übersetzer in Paris. – Hubert Fichte (1935–1986) fragt, ob es »eine vollständige Ausgabe der unanständigen Gedichte von Verlaine […] inbesondere Hombres?« gäbe. Er bestellt diese, bedankt sich auf der folgenden Karte und übersendet zwei Plakate zur einer Veranstaltungsreihe des SFB (diese beiliegend). – Mit dem Brief übersendet er eine Liste verschiedener Publikationen. – Mit einem eigenhändig adressierten Umschlag. – Beilage: Hubert Fichte. Tagebuch 17.-24. Dezember 1975. Paris. Jean Genet. Bonn 1994. Mit montierten Porträtfotografien. Originalbroschur. Mit Anmerkungen Rolf Stürmers. Pressendrucke nach 1945 1160 1160 Gotthard de Beauclair. Suite für Euralda. Eine Gedichtfolge mit Illustrationen von Adolf Wamper. Frankfurt am Main, 1953. Mit neun ganzseitigen Illustrationen in Schwarz und Grün. Crèmefarbener Originalseidenband mit vergoldetem Rückentitel auf braunem Schild und vergoldeter Deckelvignette. Im Originalpappschuber. € 200 Exemplar 348 von 350, mit einer eigenhändigen, signierten Gedichtabschrift des Verfassers auf dem Vortitel, im Druckvermerk ein weiteres Mal signiert. – Privatdruck der D. Stempel A). – Druck in Schwarz und Grün aus der Palatino von Hermann Zapf. – »Gotthard de Beauclairs ›Suite für Euralda‹ mit den leicht getönten Bildhauerzeichnungen Adolf Wampers ist ein Gedichtband von großer Schönheit.« (Schauer I, S. 143). 26,7 : 18,5 cm. [44] Seiten. Schauer II, 147. – Tiessen, Bibliographie Gotthard de Beauclair (in: Imprimatur NF VI) Seite 246 280 281 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1164 Ars librorum – Albert Camus. Der Gast. Mit acht Originalradierungen von Eduard Bargheer. Frankfurt am Main 1965. Mit acht Kaltnadelradierungen, davon sieben blattgroß. Pappband mit dem aufgezogenen Originalumschlag und -leinenkassette mit Deckelillustration (Helmuth € 400 Halbach, Königstein). Zehnter Ars librorum Druck. – Exemplar 75 von 300 (Gesamtauflage 310). – Im Druckvermerk von Künstler und Verleger signiert. – Druck des Textes auf Velin d’Arches in der Werkstatt der TrajanusPresse unter Aufsicht von Arthur Wetzig, die Radierungen druckte Hermann Steidle, Essen. – Die Umschlag- und Vorderdeckelillustration wurde nach einem Aquarell Bargheers gedruckt. – Die Übersetzung von Camus’ »L’Hôte« stammt von Guido G. Meister. – Die sonst losen Doppelbogen hier gebunden in einen Pappband mit Leinenkapitalen, der originale Umschlag wurde als Bezugspapier verwendet. – Aus dem Besitz eines ehemaligen Mitarbeiters von Gotthard de Beauclair. – Vgl. KatNrn. 122–124 44,7 : 32,3 cm. 43, [3] Seiten. Spindler 40.30 und 40.31. – Rosenbach 199–206. – Isphording II, 38 1161 1162 1163 1161 Trajanus-Presse – Rudolf Borchardt. Das Buch Joram. Frankfurt am Main, Trajanus-Presse 1962. Mit sieben blattgroßen Vetrographien von Hans Fronius. Originalleinenband vergoldetem Rückentitel. € 200 1165 Ars librorum – Goethes Buch Suleika gefolgt vom Schenkenbuch. Dem Westöstlichen Divan entnommen und mit vierzehn auf den Stein gezeichneten Farblithographien versehen von Max Peiffer Watenphul. Frankfurt am Main 1966. Mit 13 Farblithographien, davon fünf blattgroß. Originalhalbpergamentband mit orangfarbenen Seiden-Deckelbezügen, montierter Farblithographie auf dem Vorderdeckel und vergoldetem Rückentitel (Helmuth Halbach, Königstein). Im Schuber. € 500 14. Ars librorum Druck. – Exemplar 12 von 380. – Im Druckvermerk von Künstler und Verleger signiert. – Auf Velin d’Arches. – Innerhalb der Auflage existieren verschiedene Einbandvarianten. – Der passionierte Buchgestalter Gotthard de Beauclair (1907–1992) gründete 1962 nach langjähriger Tätigkeit für den Insel- und den Propyläen-Verlag und die Trajanus-Presse seinen eigenen Verlag. Mit »Ars librorum« konnte er seine Vorstellungen von buchgestalterischer Qualität und dem Buch als Gesamtkunstwerk realisieren.Peiffer Watenphuls zarttonige Lithographien illustrieren teils blattgroß, teils in den großzügigen Satzspiegel eingedruckt, Goethes Dichtungen. Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – 13. Druck der Trajanus-Presse. – Exemplar 123 von 200 (Gesamtauflage 275). – Vom Künstler im Druckvermerk signiert. – Gedruckt auf starkem, getönten Trajanus-Bütten. – Die Glaszeichnungen Fronius’ wurden von Paul Robert Wilk gedruckt. – Borchardts Erzählung erschien erstmals 1905 als Privatdruck und 1907 im Insel-Verlag. 40,5 : 28,0 cm. 37, [3] Seiten. – Rückenschild etwas berieben. Spindler 40.13. – Tiessen II, 37 (zählt 8 Illustrationen). – Rethi Bücher 40 41,0 : 27,7 cm. 37, [3] Seiten. Spindler 40.34. – Tiessen III, 1. – Watenphul/Pasqualucci D 76–89 1162 Ars librorum – Apulejus. Amor und Psyche. Mit sechs Radierungen von Felix Hoffmann. Frankfurt am Main 1963. Mit sechs Radierungen, fünf davon ganzseitig. Roter Originalmaroquinband mit goldgeprägtem Rückentitel. In Leinenkassette mit vergoldetem Rückentitel. € 700 1164 1165 Vierter Ars Librorum Druck. – Exemplar XXIV von 25 römisch nummerierten (Gesamtauflage 175). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – »Die hier erstmals veröffentlichte neue Textbearbeitung Gotthard de Beauclairs stützt sich auf die Übertragung aus dem Lateinischen von Reinhold Jachmann« (Druckvermerk). – Tadelloses Exemplar. 34,7 : 24,2 cm. [2], 38, [4] Seiten. Spindler 40.24. – Tiessen II, 45 1163 Ars librorum – Georg Trakl. Helian. Mit fünf Original-Lithographien von Hans Fronius. Frankfurt am Main [1963]. Mit fünf montierten blattgroßen Lithographien, alle signiert. Originalpappband mit montiertem Deckel- und Rückenschild (Willy Pingel, Heidelberg). € 200 Fünfter Ars librorum Druck. – Unnummeriertes Belegexemplar (Gesamtauflage 99). – Druck der Lithographien von Emanuel Kafunek, Wien. Den Text druckte Hans Christians, Hamburg. – »Helian«, wohl eine Anspielung auf Verlaines »armen Lelian« »… ist mir das Teuerste und Schmerzlichste, was ich je geschrieben« (Trakl 1913). – »Der deutschsprachigen Dichtung hatte eine ihrer größten Sternstunden geschlagen« (Otto Basil, Georg Trakl. 1965, S. 127). 51,5 : 37,0 cm. 12, [4] Seiten. – Rücken etwas verblasst, Deckel mit schwachem Lichtrand. 282 Spindler 40.25. – Rethi L 146–151 283 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1168 Kaldewey Press – Gunnar Kaldewey. New York 1977. Text, Satz und Colorxerox. Hamburg 1977–78. Mit 18 montierten Colorxeroxkopien sowie Foliendrucken, zwei Collagen etc. Schwarzer Originalpappband mit Fluorenszenz-Folie auf dem Rücken und montiertem Subway Token auf dem Vorderdeckel. In silberfarbener Originalkassette mit Ausstanzung und Folienrücken (Christian Zwang, Hamburg). G € 1.000 Kaldewey Press 1. – Eins von 42 Exemplaren auf weißem Fabriano-Velin, teils auf farbigen Folien und Sandpapier, acht weitere Exemplare wurden auf gelbem Fabriano gedruckt. – Unnummeriertes Exemplar mit eigenhändiger Dedikation Gunnar Kaldeweys, datiert 10. IV. 1980. – Handsatz und Handdruck des Verfassers, zusammen mit Klaus Bühler, eine Seite mit eigenhändiger Korrektur. – Die Liebeserklärung des Antiquars Gunnar Kaldewey an NYC. 1976 hatte er seinen ersten, als Edition 0 nummerierten Pressendruck vorgelegt, zehn Jahre später erschien der vierte Druck, nun in New York. Die äußerliche Monumentalität des Bandes wandelt sich – wie der Eindruck der Stadt für einen unvoreingenommenen Besucher – durch die Vielfalt und Farbigkeit der verwendeten Materialien und den großzügigen Satz zu einer erholsamen Leichtigkeit. – Eins der wenigen Exemplare, bei dem die Xeroxkopien nicht verklebt und demnach gut zu sehen sind. – Selten. 51,0 : 37,0 cm. [64] Seiten. – Mappendeckel mit kleinen Schabspuren, Ecken etwas berieben. – Drei Seiten mit Farbabklatsch der Xeroxkopien. Spindler 168.2. – Dubansky/Strauss S. 110. – von Lucius 12 1166 1168 1166 Sophokles. Antigone. In der Übersetzung von Karl Reinhardt. Mit zehn Radierungen von Eduard Bargheer. Frankfurt am Main 1967. Mit neun blattgroßen Radierungen, davon vier im Rötelton gedruckt. Lose Doppelblätter in Originalleinenchemise mit einer Radierung auf dem Vorderdeckel. In Originalleinenkassette (Helmuth Halbach, Niederhöchstadt). € 600 16. Ars librorum Druck. – Exemplar »H« von 15 Künstlerexemplaren, bezeichnet A–P (Gesamtauflage 200). – Von Künstler und Verleger im Druckvermerk signiert. – Auf Hahnemühle-Bütten. – Druck des Textes von Johannes Weisbecker, Frankfurt a.M., die Radierungen, teils in Rötel, druckte Arnd Maibaum, Berlin. – In Bargheers Œuvre spielt die mediterrane Landschaft, sei sie nun tatsächlich erlebt oder mystisch vorgestellt, besonders auch als Handlungsort der antiken Dramen, eine zentrale Rolle. Nach Jürgen Eyssen bannte Bargheer »die tragische Ausweglosigkeit der antiken Schicksalstragödie in grandiose Masken«. – Tadellos. 44,3 : 31,5 cm. 81, [3] Seiten. Spindler 40.36. – Tiessen III, 3. – Rosenberg 242–251 1167 Rixdorfer Drucke – Werkstatt Rixdorfer Gruppe. Œuvre Verzeichnis. Herausgegeben von Heinz Ohff. Hamburg, Merlin 1970. Fünf Originalhalbleinenbände im -schuber und eine Mappe mit acht signierten Graphiken von Uwe Bremer, Ali Schindehütte, Johannes Vennekamp und Arno Waldschmidt. € 300 Exemplar 93 von 150 der Vorzugsausgabe mit den signierten Originalgraphiken (je zwei von jedem Künstler), erschienen anlässlich der Ausstellung im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. – Das Werkverzeichnis wird ergänzt durch je einen Katalog zu Einzelarbeiten der beteiligten Künstler. 29,3 : 20,0 cm. 191, [1] Seiten und viermal [34–36] Seiten, 8 Graphiken. – Schuber mit leichten Gebrauchsspuren. 284 Spindler 127 1168 285 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1169 Otto Rohse Presse – Werner Bunz. Römisches Alphabet. Hamburg 1975. Mit 142 Holzschnitten und einer Abbildung. Schwarzer geglätteter Originaloasenziegenlederband, Rückentitel und Deckelkantenfileten blindgeprägt, Negativblindprägung nach Zeichnungen von Werner Bunz auf € 600 beiden Deckeln (Christian Zwang, Hamburg). Im Schuber. Exemplar 9 von 100 dieser Separatausgabe im Handeinband. – Auf Zerkall-Bütten. – Werner Bunz (1926–2009) war in Stuttgart Schüler von F. H. Ernst Schneidler und 1954–1991 Professor an der Hamburger Hochschule für bildende Künste. Er entwarf das Signet der Otto Rohse Presse und lieferte wiederholt Beiträge zu deren Drucken. Das »Römische Alphabet« zählt zu seinen typographischen Hauptwerken. – Erschien zeitgleich innerhalb der Zeitschrift »Sigill« (Heft 3/4, Folge 4). – Tadellos erhalten. 30,6 : 20,0 cm. 157, [23] Seiten (Vorsätze mitgezählt, wie meist bei Otto Rohse). Zwang, 60 Pressendrucke 35. – Spindler 44.35 l/m 1170 Otto Rohse – Andreas Gryphius. Ausgewählte Sonette, Gedichte und Epigramme. Mit Holzstichen und Kupferstichen von Otto Rohse. [Zwei Bände]. Hamburg 1970–1971. Mit elf Kupfer- und elf Holzstichen im Text, meist blattgroß, einige Kupferstiche auf den Titelblättern. Originalhalblederbände mit vergoldeten und blindgeprägten Titeln und Deckelvignette sowie Kopfgold€ 300 schnitt (Christian Zwang). In den Originalschubern. Zehnter und elfter Druck der Otto Rohse Presse. – Jeweils Exemplar 166 von 195 (davon die ersten 25 als Vorzugsexemplare). – Beide Bände im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – Handsatz aus der Schneidler-Mediaeval. – Gedruckt auf Zerkall-Bütten. – Tadellos erhalten. 28,7 : 18,9 cm. 59, [5] und 52, [8] Seiten. – Schuber minimal fleckig. Hack/Schwarz 1.10 und 11. – Spindler 44.15 und 16 1171 Otto Rohse Presse – Yoshida Kenkô. Betrachtungen aus der Stille. Tsurezuregusa. Kupferstiche von Otto Rohse. Hamburg 1982. Mit fünf farbigen Kupferstichen und zwei weiteren auf dem Einband. Originalhalbpergamentband mit goldgeprägtem Rückentitel (Christian Zwang). Im Originalschuber. € 300 14. Druck der Otto Rohse Presse. – Exemplar 85 von 125 (Gesamtauflage 155). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – Gedruckt auf Hahnemühle-Kupferdruck-Bütten. – Druck der Kupferstiche von Till Verclas. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Tadelloses Exemplar. 28,4 : 18,8 cm. [42] Seiten. 1172 1173 1172 Otto Rohse Presse – Toscana. Kupferstiche von Otto Rohse. Hamburg 1985. Mit 25 farbigen Kupferstichen, davon sieben blatt- und 17 doppelblattgroß. Originalhalblederband mit vergoldetem Rückentitel, Vorder- und Rückendeckel mit zwei Kupferstichen (Christian Zwang). Im Schuber. € 500 17. Druck der Otto Rohse Presse. – Exemplar 67 von 175. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Der Text auf Gerippt Zerkall-Bütten, die Stiche, gedruckt von Till Verclas, auf handgeschöpftem getönten Japan. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. 31,0 : 19,0 cm. [104] Seiten. – Hack/Schwarz 1.17. – Spindler 44.22 1173 Otto Rohse Presse – Otto Rohse. Toscanische Blumen. 13 Kupferstiche. Zugleich ein botanisches Goethe-Lesebuch. Hamburg 1987. Mit 13 farbigen Kupferstichen im Text, davon neun blattgroß und zwei auf den Deckeln. Originalhalblederband mit goldgeprägtem Rückentitel (Christian Zwang). Im Schuber mit Kupferstichvignette. € 500 23. Druck der Otto Rohse Presse. – Exemplar 2 von 175. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – Gedruckt auf Zerkall-Bütten. – Zusammengestellt, mit Anmerkungen und Nachwort von Bertold Hack. – Makellos. Hack/Schwarz 1.14. – Spindler 44.19 30,9 : 18,8 cm. [3]–65, [6] Seiten. – Hack/Schwarz 1.23. – Spindler 44.28 1174 Raamin-Presse – Johann Wolfgang von Goethe. Der Zauberflöte zweiter Teil. Fragment. Mit zehn Bildern von Roswitha Quadflieg. Hamburg 1983. Mit zehn farbigen Radierungen, davon acht kombiniert mit zweifarbigen Kunstharzstichen. Hellgrauer Originalkalblederband. Rückentitel und Deckelkantenfileten blindgeprägt (Christian Zwang, Hamburg). € 400 14. Druck der Raamin-Presse Hamburg. – Exemplar 5 von 40 der Vorzugsausgabe mit dem zweiten Abzug der siebten Radierung, lose beigelegt und signiert (Gesamtauflage 155). – Druckvermerk von der Künstlerin signiert. – Gedruckt auf blaues Japan Mingei, in Silber als Negativdruck und in Rot. – Roswitha Quadflieg erinnert sich an die monatelangen Druckarbeiten und das Resultat: »Ein selbstgeschaufeltes Grab! Und es dauerte ein und ein halbes Jahr, bis ich ihm entkam. […] Ein weiches Buch, ein federleichtes Buch. Ein oszillierendes Federkleid für Papageno« (20 Jahre Raamin-Presse, S. 122). 286 1169 1174 30,5 : 19,3 cm. [50] Seiten. – Das empfindliche Kalbleder wie meist (durch den engen Schuber) etwas berieben. – Rücken etwas gebräunt. Spindler 71.14. – Slg. Achilles 538 287 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1175 Raamin Presse – Eugène Ionesco. Fußgänger der Luft. Hamburg 1994. Mit fünf signierten mehrfarbigen Kunstharzstichen von Roswitha Quadflieg. Zwei Originalhalbleinenbroschuren und ein Originalumschlag in -acrylglasschuber und -leinenkassette (Acrylglasschuber: Alexander € 300 Blomberg, Hamburg; Bindearbeiten: Christian Zwang, Hamburg). 22. Druck der Raamin-Presse. – Exemplar 57 von 120 (Gesamtauflage 125). – Außergewöhnlich gestaltet geriet dieser Druck der Presse zum Buchobjekt. – Inhalt: Heft 1. Eugène Ionescu. Der Fußgänger der Luft. Erzählung. Übersetzt von Irene Kuhn und Ingrid Schwarz. Dazu zwei Auszüge aus Aufzeichnungen nach Gesprächen zwischen Claude Bonnefoy und Eugène Ionescu. – Heft 2. Eugène Ionescu. Fußgänger der Luft. Theaterstück. Aus dem Französischen von Lore Kornell. Dazu zwei Abschnitte aus der Offenbarung des Johannes. – Heft 3. Roswitha Quadflieg. Fünf Bilder zu Eugène Ionescu »Der Fußgänger der Luft« und »Fußgänger der Luft«. – Die Umschläge der Hefte und der Acrylglasschuber wurden mit Serigraphien verziert bzw. bedruckt. 26,7 : 20,7 cm (Umschläge); 41,4 : 35,0 cm (Kassette). 1176 Raamin-Presse – Roswitha Quadflieg. Fünf Dichterporträts. Farbige Acrylharzstiche mit Radierung. 1998. Ca. 25 : 19 cm. Monogrammiert, einer signiert. € 250 Einzel- bzw. Probeabzüge der Porträts von Samuel Beckett (signiert, mit »Probe« bezeichnet), Johannes Bobrowski, Franz Kafka, Dylan Thomas und Georg Trakl (diese vier monogrammiert und mit »98« datiert. – Die Porträts entstanden für den abschließenden 25. Druck »Die zwanzig Dichter der Raamin-Presse«, von dem allerdings keine Vorzugsausgabe ediert wurde. – In Passepartouts montiert. – Direkt von der Künstlerin erworben. – Dazu: Zwei farbige Kunstharzstiche zu Franz Kafkas »Betrachtung.« 1990. Monogrammiert und datiert, einer als »Probe« bezeichnet, rückseitig mit einer Textseite aus Fabres »Der Abend des Nachtpfauenauges«. 1177 Quetsche – Theodor Fontane. Landpartien. Harald Metzkes. Lithografien. Witzwort 1999. Mit zwei doppelblattgroßen farbigen und elf blattgroßen einfarbigen Lithographien. Originalhalblederband mit vergoldetem Rückentitel (Markus Rottmann, Berlin). Im Schuber. € 250 32. Druck der Quetsche. – Exemplar 19 von 40 und somit eins von 22 der Ausgabe C. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – Gedruckt auf Rivoli-Papier. 27,5 : 16,7 cm. 173, [11] Seiten. – Rücken leicht fleckig. 1175 1176 1178 1179 1180 1178 The Bear Press – Ernst Jünger. Flugträume. Holzschnitte von Jürgen Wölbing. Bayreuth 1983. Mit sechs signierten blattgroßen Holzschnitten. Originalhalbmaroquinband mit Rückenvergoldung und Deckelvignette (Erwin Lehr, Bayreuth). Im Originalschuber. € 300 Vierter Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Exemplar 142 von 175 Exemplaren (Gesamtauflage 210). – Im Druckvermerk von Verfasser und Künstler signiert. – Auf schwerem Torinoko-Japanpapier. – Nachwort von Gerd Hemmerich. 28,5 : 19,2 cm. 83, [5] Seiten. – Rücken etwas verfärbt. Spindler 73.4. – Des Coudres/Mühleisen B 83 1179 The Bear Press – Bassompierre · Goethe · Hofmannsthal. Erlebnis des Marschalls v. Bassompierre. Eine Erinnerung aus dem Jahre 1606. Holzschnitt von Jürgen Wölbing. Bayreuth 1986. Mit einem monogrammierten blattgroßen Holzschnitt. Originalhalbpergamentband mit marmo€ 300 rierten Deckelbezügen und vergoldetem Rückentitel. Im Schuber. Achter Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Exemplar 114 von 170 (Gesamtauflage 200). – Der erste Zwischentitel rückseitig mit kleiner Bleistiftzeichnung von Jürgen Wölbing, monogrammiert und datiert »96« (?). – Auf Zerkall-Bütten. – Im Druckvermerk von Künstler und Herausgeber signiert. – Sehr schönes Exemplar. 26,0 : 17,5 cm. [4], 39, [5] Seiten. Spindler 73.8 1180 The Bear Press – Edgar Allan Poe. Schatten. Mit drei bislang unveröffentlichten Holzstichen von Fritz Eichenberg aus dem Jahre 1944. Bayreuth 1987. Mit drei blattgroßen Holzstichen. Dunkelblauer Originalhalblederband mit Blindprägung (Werner G. Kießig, Berlin). Im Originalschuber. G € 400 Neunter Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Exemplar 10 von 25 der Vorzugsausgabe mit einem zusätzlichen beigelegten Holzstich (Gesamtauflage 150). – Auf Gekko Hodumura-Japanpapier. – Nachwort und Übertragung von Wolfram Benda. 23,0 : 14,7 cm. 64, [4] Seiten. – Rücken verblasst. 288 Spindler 73.9 289 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Beide 1182 1181 1182 1181 The Bear Press – Hans Henny Jahnn. Die Nacht aus Blei. Radierungen von Klaus Böttger. Bayreuth 1988. Mit 13 blattgroßen Radierungen. Schwarzer Originalkalblederband mit Blindprägung (Werner G. Kießig, Berlin/Ost). Im Originalschuber. G € 400 Elfter Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Exemplar 21 von 25 der Vorzugsausgabe mit der zusätzlichen 13. Radierung (Gesamtauflage150). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Sandwich-Bütten. 26,0 : 17,0 cm. 123, [1] Seiten. – Rücken verfärbt. Spindler 73 »in Vorbereitung« Beide 1183 1182 The Bear Press – [Johann Wolfgang von] Goethe. Römische Elegien. Holzstiche von Andreas Brylka. Bayreuth 1991. Mit einer signierten Tuschzeichnung und 18 Textholzstichen. Scharlachroter Originaloasenziegenlederband mit vergoldeten Titeln, blindgeprägten Fileten und Kopfschnittmarmorierung (Werner G. Kießig, Berlin). Im Originalschuber mit Lederkanten und Oleographiepapierbezug. € 1.000 14. Druck der Bear Press von Wolfram Benda. – Exemplar XII von zwölf römisch nummerierten der Luxusausgabe mit der zweifarbigen Tuschzeichnung, montiert in das Passepartout-Vorblatt und dem zusätzlichen 18. Holzstich (Gesamtauflage 150). – Vom Künstler im Druckvermerk signiert. – Gesetzt aus der Centaur-Kursiv, gedruckt auf Japan und als Blockbuch gebunden. – Die Holzstiche wurden in Blau gedruckt. 28,8 : 17,0 cm. 47, [3] Seiten. 290 1183 The Bear Press – Hugo von Hofmannsthal. Reisebilder. Farbholzschnitte von Hanns Studer. Bayreuth 1995. Mit 15 Farbholzschnitten, davon sechs blattgroß. Bordeauxroter Originaloasenziegenlederband mit blindgeprägten Fileten und Fleurons sowie vergoldeten Titeln (Werner Kießig, Berlin). Im Originalschuber mit Lederkanten und Stempeldruck-Buntpapierbezügen. € 1.200 18. Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Exemplar I von zwölf römisch nummerierten der Luxusausgabe mit einem signierten Aquarell auf dem Vorblatt und dem 15. Farbholzschnitt als Frontispiz (Gesamtauflage 150). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit einem Nachwort von Karl Bertau. – Gedruckt auf der Fischbachpresse auf VL-Bütten. – Tadellos schönes Exemplar. 28,3 : 19,0 cm. 59, [1] Seiten, je vier leere Blätter vor- und nachgebunden. 291 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts Beide 1185 1184 1185 1184 The Bear Press – Apuleius. Amor vnnd Psyche. Radierungen von Harry Jürgens. Bayreuth 1995. Mit 17 Radierungen im Text, davon zehn blattgroß. Apricotfarbener Originalpergamentband. Bordüren, Fileten und Vignette auf dem Vorderdeckel goldgeprägt (Werner Kießig, Berlin). Im Schuber. € 600 19. Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Exemplar 6 von 25 der Vorzugsausgabe mit der zusätzlichen 17. Radierung (Gesamtauflage 150). – Gedruckt auf VL-Bütten. – Sehr schönes Exemplar. 28,5 : 19,7 cm. [4], 65, [7] Seiten. 1185 The Bear Press – Franz Kafka. Ein Bericht für die Akademie. Farbholzschnitte von Esteban Fekete. Bayreuth 1998. Mit einer Gouache und elf Farbholzschnitten, davon sieben blattgroß. Grauer Originaloasenziegenlederband mit Pergamentrückenschild und farbiger Emaillearbeit auf dem Vorderdeckel. Im Originalschuber mit Lederkanten und montierter Farbholzschnittvignette. € 1.000 23. Druck der Bear Press. – Exemplar II von zwölf römisch nummerierten der Luxusausgabe mit einer signierten und datierten Gouache, montiert auf das Vorblatt, dem zusätzlichen elften Holzschnitt und einfarbigen Abdrucken zweier Holzschnitte auf den Innendeckeln (Gesamtauflage nur 50 Exemplare). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Als Blockbuch gedruckt auf Bunkoshi-Japan. – Die Holzschnitte vom Künstler mit Ölfarben handgedruckt. – Mit einem Nachwort des Künstlers. – Eine der seltensten Editionen der Presse. 292 Beide 1185 1186 The Bear Press – Joseph von Eichendorff. Mondnacht. Farbholzschnitte von Hanns Studer. Bayreuth 2000. Mit einem signierten Aquarell und 18 ganzseitigen Farbholzschnitten. Grauer Originalmaroquinband mit farbigen Lederintarsien auf Vorder- und Rückdeckel; Rückentitel und Kopfschnitt vergoldet. Im Originalschuber mit Lederkanten und Kleisterpapierbezügen. € 1.200 26. Druck der Bear Press. – Exemplar V von zwölf der römisch nummerierten Luxusausgabe mit einem signierten Aquarell des Künstlers und dem zusätzlichen 18. Holzschnitt (Gesamtauflage 150). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf VL-Bütten. 32,5 : 21,0 cm. 33, [1] Seiten. – Rücken etwas verfärbt. 28,4 : 19,5 cm. 103, [5] Seiten. – Rücken unmerklich verfärbt. Vgl. Slg. Achilles 658 (Vorzugsausgabe) Vgl. Slg. Achilles 659 (Vorzugsausgabe) 293 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1187The Bear Press – Anton Tschechow. Kaschtanka. Farbholzschnitte von Esteban Fekete. Bayreuth 2001. Mit elf blattgroßen Farbholzschnitten. Dunkelbrauner Originaloasenziegenlederband mit goldgeprägtem Rückentitel und montierter Emaillearbeit auf dem Vorderdeckel. Im Originalschuber mit Lederkanten und montierter Farbholzschnittvignette. € 1.200 1188 The Bear Press – Frühlingsnacht. Chinesische Übertragungen von Günter Eich. Farbholzschnitte von Hanns Studer. Bayreuth 2004. Mit einem signierten Aquarell und 16 blattgroßen Farbholzschnitten. Bordeauxfarbener Originaloasenziegenlederband mit farbigen Lederintarsien auf Vorder- und Rückendeckel und goldgeprägtem Rückentitel. Im Originalschuber. € 1.000 28. Druck der Bear Press. – Exemplar V von zwölf römisch nummerierten der Luxusausgabe mit einer signierten und datierten Gouache, montiert auf das Vorblatt, dem zusätzlichen elften Holzschnitt und einfarbigen Abdrucken zweier Holzschnitte auf den Innendeckeln (Gesamtauflage nur 50 Exemplare). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Als Blockbuch gedruckt auf Bunkoshi-Japan. – Die Holzschnitte vom Künstler mit Ölfarben handgedruckt. – Die Übersetzung stammt von Wilfried M. Bonsack. – Mit einem Nachwort des Künstlers. – Eine der seltensten Editionen der Presse, tadellos erhalten. 32. Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Exemplar V von zwölf römisch nummerierten der Luxusausgabe mit einem signierten Aquarell, montiert auf das Vorblatt, sowie dem zusätzlichen 16. Farbholzschnitt (Gesamtauflage 150). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gedruckt auf Awagami-Masa-Japan und als Blockbuch gebunden. – Mit einem Nachwort von Friedrich Georg Jünger. – Makelloses Exemplar. 27,8 : 24,8 cm. [2], 103, [3] Seiten. – Rücken minimal aufgehellt. 33,1 : 21,5 cm. – Rücken minimal verfärbt. 294 Alle 1187 Alle 1188 295 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 bücher des 16. bis 20. jahrhunderts 1190 1189 The Bear Press – Eduard Mörike. Mozart auf der Reise nach Prag. Farbholzschnitte von Esteban Fekete. Bayreuth 2004. Mit einer signierten Gouache und elf Farbholzschnitten, davon neun blattgroß. Dunkelblauer Originaloasenziegenlederband mit vergoldetem Rückentitel und montierter farbiger Emaillearbeit auf dem Vorderdeckel. Im Originalschuber mit Lederkanten und € 1.200 montierter Farbholzschnittvignette. 33. Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Exemplar V von zwölf römisch nummerierten der Luxusausgabe mit einer signierten und datierten Gouache, montiert auf das Vorblatt, dem zusätzlichen elften Holzschnitt und einfarbigen Abdrucken zweier Holzschnitte auf den Vorblättern (Gesamtauflage 65). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Bunkoshi-Japan. – Die Holzschnitte vom Künstler mit Ölfarben handgedruckt. – Als Blockbuch gedruckt und gebunden. – Mit einem Nachwort des Künstlers. – Sehr selten und tadellos erhalten. 32,5 : 21,0 cm. [2], 83, [3] Seiten. 1191 1190 The Bear Press – Ludwig Tieck. Die Gemälde. Radierungen von Eberhard Schlotter. Bayreuth, Bear Press 2005. Mit einer Bleistiftzeichnung und 20 Radierungen im Text, davon 16 blattgroß. Brauner Originaloasenziegenlederband; Rückentitel und Deckelvignette goldgeprägt. Im Schuber. € 1.200 35. Druck der Bear Press. – Exemplar V von zwölf römisch nummerierten der Luxusausgabe mit einer monogrammierten Bleistiftzeichnung, montiert auf das Vorblatt, sowie der zusätzlichen Radierung (Gesamtauflage 150). – Gedruckt auf VL-Bütten. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Tadellos erhalten. 26,6 : 23,3 cm. 107, [1] Seiten. 1191 The Bear Press – Friedrich Georg Jünger. Blaue Fahrt. Drei Erzählungen. Bayreuth 2012. Mit 19 Radierungen von Hubert Sommerauer, davon fünf ganzseitig und drei als farbige Initialen. Originalhalblederband mit Kleisterpapierbezügen. Im Originalschuber. € 450 43. Druck der Bear Press Wolfram Benda. – Erste Ausgabe aus dem Nachlass. – Exemplar 63 von 83 (Gesamtauflage 120). – Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gesetzt aus der Claudius von Rudolf Koch, gedruckt auf der Fischbachpresse, Texing. – Auf VL-Bütten. – Tadellos erhalten. – Dazu: Friedrich Georg Jünger. Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift. Überlingen, 11. X. 1956. An einen Herrn Scherer. Dankt für einen Brief. »Er ist ein Widerhall, der mich erfreut hat.« Vgl. Slg. Berge, S. 124 (Vorzugsausgabe) 29,3 : 19,5 cm. 75, [6] Seiten. 296 Alle 1189 1190 297 christian hesse auktionen · auk tion 13 · 21 mai 2016 1192 Gregynog Press – Gwasg Gregynog. A descriptive catalogue of printing at Gregynog 1970– 1990. Compiled by David Esslemont and Glyn Tegai Hughes. Newtown, Gwasg Gregynog 1990. Mit teils farbigen, teils montierten Abbildungen. Schwarzer Originalmaroquinband mit weißem Rücken, weißen Fileten und eingelegten Deckelbildern. In gefütterter schwarzer Originalleinenkassette. € 300 Exemplar XII von 25 römisch nummerierten der absoluten Vorzugsausgabe »in a special binding« (Gesamtauflage 900 in verschiedenen Einbandvarianten). – Maßgeblicher Katalog der Waliser Privatpresse mit beispielhaft und teils originalgraphisch eingedruckten bzw. montierten Abbildungen. – Die Einbände dieser Luxusausgabe in beeindruckendem Schwarz-Weiß, beide Deckel mit einer auflockernden Papiercollage unter Transparentpapier. – Mit einem Acrylstich-Exlibris des Vorbesitzers von Karl-Georg Hirsch (signiert, nummeriert). – Verlagsfrisches Exemplar. 31,3 : 20,2 cm. XII, 74, [2] Seiten. 298 Register Abraham à Sancta Clara 1036 Adami, Valerio 898 Alastair 725 Alechinsky, Pierre 1095 Andersen, Hans Christian 903, 911 Antes, Horst 1059 Apollinaire, Guillaume 1020 Apuleius 1162, 1184 Archipenko, Alexander 762 Aretino, Pietro 1026 Aristophanes 1067, 1069, 1070 Arndt, Ernst Moritz 638 Arnim, Ludwig Achim von 686, 687 Arp, Hans 804 Artmann, Hans Carl 1141, 1142 Bacon, Francis 968 Balzac, Honoré de 916, 973, 974 Barbey D’Aurevilly, Jules-Amédée 1023 Barbier, George 726 Bargheer, Eduard 1164, 1166 Barlach, Ernst 900 Barnier, Louis 867, 868 Barrett Browning, Elizabeth 1033 Baudelaire, Charles 901, 942 Baum, Paul 718 Bayer, Konrad 1083 Beauclair, Gotthard de 1074, 1160 Beckmann, Max 769, 770 Beerbohm, Max 720 Beham, Hans Sebald 602 Behmer, Marcus 727, 728, 730, 1014, 1017 Benjamin, Walter 942 Benn, Gottfried 755, 1136 Benrath, Henry 738 Bernhard, Marie 1045 Bernhard, Thomas 1143–1147 Bethge, Hans 917 Beyle-Stendhal, Henry 910 Biebl, Konstantin 837 Bill, Max 768 Billeter, Hans Rudolf 1054 Birnbaum, Uriel 943 Biskupek, Matthias 1118 Blake, William 633 Bloc, André 880 Boccaccio, Giovanni di 1007, 1027, 1046, 1049 Böhmer, Gunter 1060 Boike, J. W. 622 Bolz, Hanns 752 Borchardt, Rudolf 1161 Boßhart, Jakob 750 Böttger, Klaus 1181 Braque, Georges 877 Braumüller, Georg 972 Braungart, Richard 899 Breicha, Otto 1107 Bremer, Uwe 1061, 1167 Brentano, Clemens 686–688 Breton, André 833–835, 838 Brévart, Luc 632 Bröndsted, Peter Oluf 616, 617 Broodthaers, Marcel 1076 Brylka, Andreas 961, 1062, 1182 Büchner, Georg 639 Bunz, Werner 1169 Buonarroti, Michelangelo 1020 Burgart, Jean-Pierre 896 Burkhard, Balthasar 1094 Busch, Wilhelm M. 1063 Butor, Michel 897 Caillois, Roger 1095 Camaro, Alexander 1096 Camus, Albert 1164 Canetti, Elias 944 Carus, Carl Gustav 676 Cassirer, Paul 758 Celan, Paul 1148 Cendrars, Blaise 870 Cervantes, Miguel de 993 Chagall, Marc 886–888, 891 Chajjam, Omar 704, 1014 Chamisso, Adalbert von 1068 Char, René 854–859 Charchoune, Serge 808 Chaucer, Geoffrey 970 Chevalier, S. G. 678 Choderlos de Laclos 1008 Chodowiecki, Daniel 993, 1043 Cocteau, Jean 871, 891 Contarini, Giovanni Pietro 603 Coster, Charles de 883 Craig, Edward Gordon 984, 985 Crane, Walter 698 Czeschka, Carl Otto 706 Dammbeck, Lutz 1111 Dante 978 Darboven, Hanne 1093 Defoe, Daniel 906 Delaunay-Terk, Sonia 881 Delaunay, Robert 755 Delvaux, Paul 878 Depero, Fortunato 802 Dickerhoff, Urs 1094 Diveky, Josef von 724 Dobe, Friedrich 733 Döblin, Alfred 753 Domin, Hilde 1103 Droste-Hülshoff, Annette von 640, 1120 Dubuffet, Jean 866–868 Duchamp, Marcel 809 Dulac, Edmund 701–704 Duller, Eduard 624 Duncan, Isadora 990 Dürer, Albrecht 601 Duret, Theodore 717 Eberz, Josef 901 Ehmcke, Fritz Helmuth 971, 1033 Ehrenburg, Ilja 832 Ehrlich, Georg 761 Eich, Günter 1149 Eichenberg, Fritz 1180 Eichendorff, Joseph von 1186 Elzevir 605 Ernst, Max 885 Ernst, Paul 1051 Eschenburg, Johann Joachim 674 Espirito Santo Silva, Ricardo R. 613 Faulkner, William 1060 Feilchenfeldt, Konrad 671 Fekete, Esteban 1185, 1187, 1189 Félibien, André 611 Fichte, Hubert 1159 Fini, Leonor 869 Fink von Finkenstein, Friedrich 634 Fischart, Johann 1000 Flaubert, Gustave 776 Fontane, Theodor 914, 1177 Fouqué, Friedrich de la Motte 722 Fraenger, Wilhelm 769 Francis, Sam 1106 Friedlaender, Salomon 755, 783 Frink, Elisabeth 1097 Fronius, Hans 1161, 1163 Fürstenberg, Hans 608 Furtwängler, Felix Martin 1137–1139 Gavarni 678 Geffroy, Gustave 714 George, Stefan 934–936 Gerlach, Walter 1045, 1047 Gette, Paul-Armand 1098–1101 Ghika, Tiggie 879 Gill, Eric 980, 982–984, 987 Glaeser, Ludwig 825 Glaser, Curt 769 Goethe, Johann Wolfgang von 642–646, 902, 907, 1001, 1003, 1005, 1010, 1028, 1040, 1041, 1072, 1073, 1174, 1182 Gold, Alfred 758 Goldschmidt, Adolph 1035 Goll, Claire 941 Gomringer, Eugen 1110 Grabbe, Christian Dietrich 647 Graefe, Julius Meier 769 Grass, Günter 1150 Gray, Thomas 633, 967 Gregorovius, Ferdinand 1031 Grieshaber, HAP 1064 Grimm-Sachsenberg, Richard 945 Grimm, Hans 1052 Grohmann, Will 751 Gropius, Walter 815 Grossmann, Rudolf 902, 903 Grosz, George 771, 772 Gryphius, Andreas 1170 Guaita, Else von 1043, 1044 Guest, Barbara 1109 Hagelstange, Rudolf 869 Hamsun, Knut 918 Harvey, William 1062 Harwerth, Willi 1037, 1041 Hauptmann, Gerhart 878, 945, 985 Hausenstein, Wilhelm 769 Haushofer, Albrecht 946 Hawkesworth, John 635 Heartfield, John 799 Heckel, Erich 761, 773 Hegewald, Andreas 1115 Heiliger, Bernhard 1096 Heimreich, Anton 625 Heine, Heinrich 648, 724 Heinisch, Fritz 1052 Heinze, Frieder 1112 Heise, Carl Georg 761, 762 Hellé, André 707 Hentze, Gudmund 700 Herder, Johann Gottfried 649, 650 Hermlin, Stephan 1064 Hérold, Jacques 897 Hesiod 1032 Hesse, Hermann 743, 947, 948, 1021 Hettner, Otto 904 Hiller von Gaertringen, Friedrich 618 Hirsch, Karl-Georg 1021, 1118–1121, 1192 Hobrecker, Karl 712 Hodny, Ladislav 1058 Hofer, Carl 762 Hoffmann, Dieter 1059 Hoffmann, E. T. A. 919 Hoffmann, Felix 1162 Hofmann, Ludwig von 975 Hofmannsthal, Hugo von 1044, 1183 Hohl, Ludwig 1151 Hölderlin, Friedrich 651–653, 741 Holitscher, Arthur 782 Hollander, Walther von 915 Homer 975, 980, 1065 Housman, Laurence 702 Hoyer, Hanns Thaddäus 735 Hussel, Horst 1122–1126 Iannone, Dorothy 1082 Ionesco, Eugène 1175 Jahnn, Hans Henny 784, 785, 1181 Jammes, Francis 875 Janco, Marcel 803 Janosch 1152 Janowski, Fritz 1003 Jansen, Franz M. 905 Janssen, Horst 951 Janthur, Richard 774, 775 Janus 895 Jarry, Alfred 860–864 Jeanneret, Pierre 824 Johannes, Heinz 831 Johnson, Uwe 1119 Jouffroay, Alain 898 Joyce, James 1021, 952 Jünger, Ernst 950, 951, 1178, 949 Jünger, Friedrich Georg 1191 Jürgens, Harry 1184 Kafka, Franz 786, 787, 1127, 1133, 1185 Kahnweiler, Daniel-Henry 874 Kainer, Ludwig 1046 Kaldewey, Gunnar 1168 Kamin, Franz 1137 Kampf, Arthur 907 Kandinsky, Wassily 753, 765, 767, 768 Kanoldt, Alexander 762 Kaplan, Anatoli L. 1055 Kästner, Erich 796 Kaus, Max 761 Keller, Gottfried 994 Kenkô, Yoshida 1171 Kenny, Michael 1156 Kessel, Martin 1054 Kessler, Harry Graf 979, 981, 983, 984 Kießig, Werner 1056, 1057 Kirchner, Ernst Ludwig 749–751 Klabund 760 Kleist, Heinrich von 654, 655, 1019, 1128 Klemm, Walther 776, 906 Kleukens, Christian Heinrich 997 Kleukens, Friedrich Wilhelm 994, 1000 Klinger, Max 899 Klünner, Lothar 1108 Kobbe, Georg G. 695 Koch, Rudolf 1009, 1030 Kochno, Boris 873 Kokoschka, Oskar 788, 799 Kolb, Alois 908–910 Kooning, Willem de 1102 Korn, Arthur 822 Körner, Theodor 1019 Kredel, Fritz 1009 Kubin, Alfred 911, 912, 944 Lachmann, Karl 659 Lackner, Stephan 770 Laske, Oskar 913 Lasker-Schüler, Else 744, 1138 Lassaigne, Jacques 887 Laurencin, Marie 876 Laurens, Henri 879 Lautensack, Heinrich 972 Le Corbusier 824 Le Galliene, Richard 726 Le Louet, Jean 850 Leblond, Marius-Ary 713 Lechter, Melchior 742, 934 Léger, Fernand 870 Lenclos, Ninon de 924 Lenz, Jakob Michael Reinhold 656–658 Leonhard, Rudolf 766 Lessing, Gotthold Ephraim 1055 Liebermann, Max 718, 914 Lindley, W. H. 629 Linnekogel, Otto 915, 916 Lischka, Gerhard Johann 1092 Lissitzky, El 830, 832 Lloyd Hyde, J. A. 613 Löhr, Johann Andreas Christian 689 Longus 904, 988 Lorrain, Jean 715 Louvet de Couvray, J.-B. 925, 926 Luther, Martin 1024 Mack, Heinz 1103, 1104 Maeght, Marguerite und Aimé 890 Maes, Karel 806 Maillol, Aristide 980, 982, 986, 988, 989 Maindron, Ernest 716 Mallet-Stevens, Robert 823 Malraux, André 888 Malte, Eduardo 613 Mann, Heinrich 772 Mann, Thomas 953–961 Marc, Franz 755, 765 Marcks, Gerhard 1065 Marcuse, Ludwig 945 Mardersteig, Hans 761, 762 Mariette, P. J. 612 Marinetti, Filippo Tommaso 800 Marks, Charles 896 Marquardt, Hans 1112 Marque, Louis 848 Marston, James Edward 626 Masereel, Frans 883, 884, 761 Massonnet, Paul 882 Mathéy, Georg Alexander 917, 981, 1022, 1038 Matisse, Henri 891, 892 Maurois, André 684 May, Karl 705 Megert, Christian 1092 Meggendorfer, Lothar 692 Meidner, Ludwig 756 Mendelsohn, Erich 828, 829 Mendelssohn-Bartholdy, Felix 977 Merian, Matthias 609 Mérimée, Prosper 775 Metzkes, Harald 1177 Meyer, Conrad Ferdinand 908, 909 Meyer, Richard M. 935 Mies van der Rohe, Ludwig 825 Miller, Henry 893 Miró, Joan 889, 898 Moholy-Nagy, László 808, 820, 821 Mondrian, Piet 808 Moore, Henry 894 Moreau, Luc-Albert 851 Morgenstern, Christian 739, 1047 Mörike, Eduard 996, 1019, 1034, 1189 Moritz, Karl-Philipp 636 Moser, Peter 734 Mourlot, Fernand 877 Mucha, Alfons 723 Mudd, Harvey 1105 Müller, Hans Alexander 732, 918 Müller, Herta 1153 Munari, Bruno 708, 709 Munch, Edvard 718 Münnich, Carl Heinrich Wilhelm 627 Münster, Sebastian 604 Münter, Gabriele 754 Musset, Alfred de 660, 661 Natter, Christoph 821 Naumann, Hermann 1127 Nerval, Gérard de 851 Nestroy, Johann 662 Neudold, Martin K. 736–742 Neumann, Ernst 972 Neureuther, Eugen Napoleon 663 Ney, Elly 999 Nezval, Vitezslav 850 Nieritz, Gustav 664 Nietzsche, Friedrich 680, 733, 1013, 681 Noghera, Giovambattista 673 Nolde, Emil 777, 778 Novalis 665 O’Hara, Frank 1102 Olfers, Marie von 699 Ombiaux, Maurice des 876 Orazi, Manuel 715 Orlik, Emil 945 Paladino, Mimmo 1021 Panizza, Oskar 927–930 Pater, Walter 1015 Peeters, Josef 805 Peiffer-Watenphul, Max 1165 Penrose, Valentine 850 Perrault, Charles 1132 Pfemfert, Franz 759 Picabia, Francis 833 Picasso, Pablo 871–874 Pinter, Harold 1154, 1156, 1155 Pissarro, Esther 968 Pissarro, Lucien 968 Platon 852, 1002 Plivier, Theodor 905 Poe, Edgar Allan 848, 1180 Poliziano, Angelo 869 Prangenberg, Norbert 1131 Preetorius, Emil 919 Price, Ken 1105 Probst, Hans 696 Pückler-Muskau, Hermann von 615 Puschkin, Alexander 1029 Quadflieg, Roswitha 1174–1176 Quervain, Daniel der 1094 Rackham, Arthur 721, 722 Rausch, Albert H 738 Ray, Man 895 Redon, Odilon 713 Reichardt, Johann Friederich 645 Reichek, Jesse 857 Reichert, Josua 744 Reiner, Imre 1066–1074 Renner, Paul 1025 Renoir, Pierre Auguste 714, 717 Richter-Berlin, Hans 753 Richter, Heinrich 1150 Rilke-Westhoff, Clara 940 Rilke, Phia [Sophie] 939 Rilke, Rainer Maria 937, 938, 941, 972, 1016, 1066 Ritter, William 698 Rohlfs, Gerhard 619, 620 Rohse, Otto 1170–1173 Roth, Dieter 1080–1082 Roth, Joseph 962 Rouveyre, André 757, 761 Runge, Philipp Otto 687 Ruskin, John 682, 683 Sachs, Hans 1048 Sala, George Augustus Henry 679 Samain, Albert 861 Scharff, Edwin 762 Schatz, Bezalel 893 Schaukal, Richard 972 Sche-Fu, Wang 1050 Scheerbart, Paul 931–933 Schickele, René 766 Schiller, Friedrich von 666, 667 Schindehütte, Ali 1167 Schlegel, August Wilhelm 668 Schlegel, Friedrich 665 Schlotter, Eberhard 1190 Schmidt-Rottluff, Karl 762 Schmit, Tomas 1083 Schröder, Rudolf Alexander 980 Schultheiß, Karl Max 973, 974 Schulze, Gottlob Ernst 675 Schumann, Frank 1129 Schumann, Fritz 1129 Schweiggert, Alfons 1146 Schwimmer, Eva 710 Schwitters, Kurt 807 Scott, Walter 669 Seemann, Annette 1020, 1021 Seghers, Anna 963 Seifert, Jaroslav 836 Serner, Walter 789 Shakespeare, William 668, 721, 913, 984, 985, 1058 Shaw, George Bernard 839–847 Siemsen, Hans 779 Sima, Josef 835 Sintenis, Renée 779, 780 Slevogt, Max 920 Smajic, Susanne 711 Soltau, Hermann Wilhelm 629 Somenzi, Mino 801 Sommerauer, Hubert 1191 Sophokles 1166 Sorlier, Charles 888 Soupault, Philippe 833 Speckter, Otto 626 Spieker, Ewald 745–747 Spies, Werner 885 Spoerri, Daniel 1077 Springer, Ferdinand 852, 853 Staeger, Ferdinand 921–923 Starke, Ottomar 781 Steiner, Rolf 1131 Stern, Itzig Feitel 677 Sternheim, Carl 781 Stifter, Adalbert 921, 922 Stöhrer, Walter 1108 Storm-Petersen, Robert 755 Storm, Theodor 670 Struck, Hermann 718 Stuck, Franz von 811 Studer, Hanns 1183, 1186, 1188 Süß, Klaus 1132 Sutnar, Ladislav 839–847 Swift, Jonathan 672 Szafranski 760 Taut, Bruno 826, 827 Teige, Karel 836, 837 Terenz 977 Theumer, Susanne 950 Thomson, George 967 Tieck, Ludwig 655, 658, 665, 1190 Tiemann, Walter 1016 Ting, Walasse 1106 Toller, Ernst 790 Toulouse-Lautrec, Henri 789 Toyen 838 Trakl, Georg 744, 995, 1163 Traub, Gustav 899 Traxler, Hans 1021 Triebel, Rudolf 950 Tschechow, Anton 1187 Tsching, Guan Han 1050 Tuttle, Richard 1109 Tzara, Tristan 803, 804, 881 Weidemann, Kurt 1104 Weiß, Emil Rudolf 972, 1010, 1011 Wenk, Klaus 614 Werth, Kurt 1029 Wilde, Oscar 725 Willems, Susanne 1129 Witt, Carl 920 Wölbing, Jürgen 1178, 1179 Wolfram, Peer 1135 Wolfskehl, Karl 1036 Zapletal, Svato 1136 Zech, Paul 755 Zeiller, Martin 609 Zeller, Magnus 782 Zettl, Baldwin 1128 Ziegler, Leopold 1038 Zorn, Anders 718 Zweig, Stefan 965, 966 Zylla, Klaus 1147 Einlieferernachweis 1 : 610, 622, 630, 631, 661, 719, 752, 753, 754, 755, 756, 757, 759, 810, 949, 1020 · 2 : 636, 637, 640, 760, Uecker, Günther 1110 Ulrich von Liechtenstein 735 Ulrichs, Timm 1079 799, 911, 932, 944, 946, 963, 971, 991, 992, 994, 1034, 1035, 1037, 1145 · 3 : 674, 699, 708, 709, 716, 768, 778, 833, 834, 848, 849, 850, 854, 855, 856, 857, 858, 859, 860, 861, 862, 863, 864, 865, 866, 867, 868, 872, 876, 886, 907, 908, 976, 999, 1030, 1036, 1076, 1078, 1082, Valéry, Paul 851, 853 Varadi, Albert 1049 Varause, Maurice Guy Vicomte de 1061 Varnhagen von Ense, Karl August 671 Velde, Henry van de 768, 1013 Vennekamp, Johannes 1167 Verlaine, Paul 1004 Villon, Francois 740 Vogeler, Heinrich 791–795, 899, 1018 Voss, Johann Heinrich 637 Vostell, Wolf 1078 986, 987, 989, 998, 1001, 1009, 1022, 1039, 1041, 1060, 1064, 1135, 1149, 1175, 1176 · 8 : 632, 639, 641, 642, 643, 644, 646, 647, 648, 649, 650, 651, 652, 653, 654, 655, 656, 657, 658, 659, 662, 665, 666, 667, 677, 687, 688, 720, 797, 832, 884, 943, 972, 980, 985, 1053, 1061, 1107, Wagler, Peter 1133 Wahle, Frank 1134 Walden, Herwarth 752–757 Waldschmidt, Arno 1167 Walser, Karl 924–926, 964 Walser, Martin 1157, 1158 Walser, Robert 964, 1071 Walther von der Vogelweide 1135 Walther, Conrad Salomon 607 Wamper, Adolf 1160 Watzlik, Hans 923 Wegewitz, Olaf 1112 1092, 1094, 1095, 1098, 1099, 1100, 1101, 1109, 1151, 1153, 1154, 1155 · 4 : 887, 888, 889 · 5 : 776, 979, 981, 984, 1013 · 7 : 678, 695, 698, 700, 727, 728, 729, 730, 731, 732, 733, 734, 735, 736, 737, 738, 739, 740, 741, 742, 743, 744, 745, 746, 747, 781, 903, 912, 954, 969, 977, 1167 · 9 : 909, 920, 961, 1120, 1177, 1178, 1179, 1184 · 11 : 869, 1144, 1148 · 12 : 670 · 13 : 1180, 1181 · 14 : 750, 1017, 1050, 1065 · 15 : 877, 894 · 16 : 614 · 17 : 761, 762, 898, 916, 935, 936, 945 · 18 : 608, 681, 701, 702, 703, 704, 721, 722, 725, 779, 780, 851, 852, 853, 875, 883, 899, 904, 910, 914, 921, 922, 924, 925, 926, 942, 948, 952, 964, 965, 966, 967, 968, 973, 988, 993, 995, 996, 1002, 1005, 1007, 1008, 1010, 1014, 1015, 1016, 1023, 1024, 1025, 1026, 1027, 1029, 1031, 1033, 1038, 1042, 1043, 1046, 1062, 1160, 1170, 1171, 1172, 1173 · 19 : 619, 620, 625, 796 · 20 : 621, 628 · 21 : 764, 765, 782, 786, 812, 813, 820 · 22 : 789, 1142 · 23 : 635, 660, 675, 1136, 1146, 1159 · 24 : 710, 769, 895, 896, 897, 905, 941 · 25 : 1111, 1112, 1113, 1114, 1115, 1118, 1119 · 26 : 693, 696, 697 · 27 : 809 · 28 : 615, 1032 · 29 : 1130 · 31 : 683, 1096, 1147 · 32 : 624, 906, 917, 919, 978, 1004, 1044, 1045, 1047, 1048, 1049, 1051, 1052, 1054, 1055, 1056, 1057, 1058, 1123 · 33 : 606, 664, 668, 672, 690, 692 · 34 : 607, 627, 673, 676, 705, 723, 837 · 35 : 1066, 1067, 1069, 1070, 1071, 1072, 1073, 1074 · 36 : 686 · 37 : 934 · 38 : 870 · 40 : 707, 714, 823 · 41 : 711, 950, 951, 1117, 1121, 1122, 1124, 1125, 1126, 1129, 1132, 1133, 1134, 1191 · 42 : 601 · 44 : 766, 816, 882, 990, 997 · 45 : 671, 955, 974, 1012, 1021, 1150 · 46 : 645, 691, 712, 962, 1103, 1104, 1105, 1110 · 47 : 634, 685, 874, 881, 1080, 1081, 1083 · 48 : 763, 818, 819, 880 · 49 : 808, 811, 815, 822, 824, 825, 827, 830, 831 · 50 : 602, 609, 611, 612, 626, 638, 663, 679, 682, 694, 717, 718, 771, 826, 828, 829, 957, 1011 · 51 : 724, 726, 770, 772, 774, 775, 901, 902, 913, 915, 918, 1000, 1028, 1040, 1116, 1127, 1128, 1169, 1174, 1182, 1183, 1185, 1186, 1187, 1188, 1189, 1190, 1192 · 52 : 706, 777, 873, 890 · 53 : 684, 783, 784, 807, 927, 928, 929, 930, 931, 933, 947, 975, 1075, 1157, 1158 · 54 : 689 · 57 : 767, 788, 790, 791, 792, 793, 794, 795, 800, 801, 817, 821 · 58 : 680, 871, 1143 · 59 : 773, 891, 1059, 1131, 1141, 1168 · 60 : 956 · 61 : 603, 616, 617 · 62 : 1162 · 63 : 713, 715, 982, 983 · 64 : 893, 1108, 1137, 1138, 1139 · 65 : 1003 · 66 : 748, 1018, 1019 · 68 : 604 · 69 : 1093, 1106 · 70 : 629 · 71 : 1063, 1152 · 72 : 802, 803, 804, 805, 806, 835, 836, 838, 839, 840, 841, 842, 843, 844, 845, 846, 847 · 73 : 669 · 74 : 613, 623 · 75 : 605, 758, 798, 900, 937, 1077 · 77 : 787, 923, 953, 958, 959, 960 · 80 : 1140 · 81 : 878, 1079, 1156 · 82 : 618, 885, 1006, 1068, 1161, 1163, 1164, 1165, 1166 · 85 : 785, 879, 892 · 86 : 749, 814 · 87 : 633, 970, 1097, 1102 · 89 : 938, 939, 940 · 91 : 1084, 1085, 1086, 1087, 1090, 1091 · 93 : 1088, 1089 · 94 : 751 Anfahrtsbeschreibung PKW Die Zufahrt zu Hausnummer 86 a ist nur über Weidestraße und Grovestraße möglich. Gute Parkmöglichkeiten finden Sie in dem öffentlichen Parkhaus Medienpark Kampnagel, Barmbeker Straße 2–12. Die Einfahrt befindet sich zwischen Weidestraße und Jarrestraße. Von dort erreichen Sie unser Haus in etwa 5 Minuten zu Fuß. Bus / Bahn U-Bahnlinie U3 bis Mundsburg – Von dort Bus 172 (Richtung Fuhlsbüttel) oder 173 (Richtung Stühm-Süd) bis Haltestelle Herderstraße (Fahrzeit 17 Minuten), von dort 5 Minuten Fußweg. Taxi Vom Hauptbahnhof in etwa 15 Minuten, vom Flughafen in etwa 20 Minuten Impressum Katalogredaktion: Christian und Grit Hesse Fotografie und Bildbearbeitung: Grit Hesse Gesetzt aus der Optima Nova von Hermann Zapf und der Myriad Pro von Robert Slimbach und Carol Twombly Druck und buchbinderische Verarbeitung: Meister print + media GmbH, Kassel Hamburg, April 2016