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Wie binde ich eine Krawatte?
Sie wollen schnell die Krawatte umlegen, doch der Knoten sitzt nicht?
Das hat jetzt ein Ende! Mit diesem Manual werden Sie bindungsfähig oder
machen einfach die Fliege – denn hier gibt's die besten Tipps, zum
einfachen Krawatte Binden.
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Der Four-in-Hand-Knoten
Der einfache Windsor-Knoten
Der doppelte Windsor-Knoten
Der Albert-Knoten
Der Shelby-Knoten
Express-Knoten
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Pirouetten-Knoten
Halbklassiker-Knoten
Der Rund-Knoten
Der Fächer-Knoten
Der Meister-Knoten
Die Fliege
Der britische Physiker Dr. Thomas Fink fand 1999 heraus, dass sich der
textile Männerschmuck, Krawatte genannt, auf insgesamt 85 Arten
binden lässt, es somit zumindest theoretisch 85 Krawattenknoten gibt.
Mit den meisten davon sollte man sich allerdings weder vor noch nach
Anbruch der Dunkelheit ins Freie wagen. Welche Krawattenknoten sind
also brauchbar? Und wie binde ich sie richtig?
Die erfreuliche Nachricht: Für einen guten Knoten müssen Sie kein
Seemann sein. Mit ein wenig Fingerfertigkeit und unseren Anleitungen
zum Krawatten und Fliegen Binden schaffen Sie es – auch als Anfänger!
Für jeden Krawattenknoten gilt: Anfangs legen Sie den Schlips mit der
Naht nach Innen und das breite Ende auf Ihre linke Brustseite. Am
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Schluss sollten beide Enden etwa gleich lang sein und über dem
Hosenbund abschließen.
Beim Lulatsch wird das nicht hinhauen. Je nachdem wird sich die
Breitseite des Binders in Bundhöhe einpendeln, das dünne Ende dagegen
auf Brusttaschenniveau. Sumo-Männer kämpfen dagegen meist mit zu
langen Krawatten. Für sie gibt es aber auch Lösungen, z.B. den Albertoder den doppelten Windsor-Knoten.
Außerdem soll der Knoten die beiden Schenkel des Hemdkragens bis in
die oberste Ecke ausfüllen und darf nicht die Spitzen des Kragens von
dem Hemd abheben.
Lassen Sie sich von der Vielfalt der Knoten nicht abschrecken! Die beiden
wichtigsten Knoten, die jeder Mann beherschen sollte sind der Four-inHand-Knoten und der einfache Windsor-Knoten.
Wenn bei Ihnen regelmäßig festliche Anlässe auf dem Programm stehen,
sollte Ihnen auch das Binden eines Fliegen-Knotens problemlos gelingen.
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Der Four-in-Hand-Knoten
Der Four-in-Hand-Knoten ist der vielseitigste Knoten, da er zu fast jeder
Kragenform passt und eigentlich aus der Mode gerät. Zudem streckt
seine längliche Form die Kragenpartie und sorgt so für Eleganz. Der
Four-in-Hand-Knoten
gehört
zu
den
beiden
wichtigsten
Krawattenknoten, deshalb sollter es jeder Mann beherrschen, diesen in
eine Krawatte zu binden.
Anleitung:
1. Binden Sie sich die Krawatte um den Hals und legen Sie das breite Ende
über den schmalen Teil des Binders.
2. Führen Sie dann das breite Ende hinten um das schmale herum und
fixieren Sie die Schnittstelle mit Daumen und Zeigefinger.
3.+4. Legen Sie nun den breiten Krawattenteil nach rechts und stecken
ihn dann am Hals entlang unter dem halben Knoten hindurch nach oben.
5. Zuletzt ziehen Sie das breite Ende zwischen der äußersten und der
darunter liegenden Lage des Knotens hindurch, halten den schmalen Teil
der Krawatte fest und ziehen den Knoten behutsam enger. Nun den
Knoten noch zurechtrücken. Fertig!
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Der einfache Windsor-Knoten
Mit diesem Knoten hat man die königliche Würde der englischen Krone
am
Hals:
Edward
VIII.
machte
den
Windsor
berühmt.
Der Windsor-Knoten ist deutlich breiter als der Four-in-Hand-Knoten
und daher nur für Kragen geeignet, deren Spitzen weit
auseinanderstehen, wie etwa beim Haifisch-Kragen.
Vorsicht: Durch seine breite Form verkürzt der Windsor optisch die
Halspartie. Da er viel Stoff braucht, kann bei sehr großen Männern die
gebundene Krawatte zu kurz werden. Probieren Sie ihn daher vor dem
Binderkauf rasch aus.
Anleitung:
1.+2. Krawatte umbinden und wie beim Four-in-Hand den breiten Teil
über den schmalen legen. Bei diesem Knoten sollten Sie das breitere Ende
jetzt deutlich länger greifen als beim Knoten zuvor.
3. Das breite Ende unter dem schmalen Teil durch die Halsöffnung nach
oben führen.
4. Dann den breiten Teil nach rechts legen und unter dem schmalen Ende
hindurch zur linken Seite führen.
5. Legen Sie den breiten Teil wieder nach rechts und führen ihn unter der
Schlinge hindurch in Richtung Kinn.
6. Das breite Ende wie eben beim Four-in-Hand zwischen den äußeren Lagen des Knotens hindurchschieben.
7. Zuletzt den Knoten vorsichtig enger ziehen und die Krawatte zurechtrücken.
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Der doppelte Windsor-Knoten
Der doppelte Windsor-Knoten ist eine XL-Ausführung des einfachen
Windsor-Knotens – darum wird er folgerichtig doppelter WindsorKnoten genannt. Da die Krawatten bei diesem Knoten doppelt gebunden
werden, verkürzt sich der Schlips deutlich und der Krawattenknoten
wird dicker. Darum bindet man den doppelten Windsor-Knoten gerne zu
Hemden mit mit gespreizten Kragenecken, wie Haifisch- oder KentKragen.
Anleitung:
1. Das etwa 25 Zentimeter längere breite Ende wird über das schmale
gekreuzt.
2. Anschließend von unten durch die Schlinge schieben, sodass das breite
Ende wieder auf Ihrer rechten Brustseite liegt.
3. Das dünne Ende hinten herum kreuzen.
4.+5. Nun von vorne durch die Schlinge und zu Ihrer rechten Brust ein
wenig festzurren.
6. Vorn herum das schmale Ende kreuzen (dies ist die letzte Schlaufe)
und von hinten durch die Schlinge schieben.
7.-9. Zuletzt durch die Schlaufe hindurch und festziehen.
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Der Albert-Knoten
Der Albert-Knoten ist nichts anderes als ein doppelter Four-in-Hand und
somit eine XL-Ausführung desselben. Der Unterschied zum einfachen
Four-in-Hand-Knoten ist, dass sich bei doppelter Ausführung des
Knotens der Schlips deutlich verkürzt und der Krawattenknoten dicker
wird. Deshalb eignet es sich besonders bei Hemden mit Haifisch- und
hohem Kent-Kragen Krawatten so zu binden.
Anleitung:
1.+2. Das etwa 30 Zentimeter längere breite Ende wird erst über das
schmale gekreuzt und unter diesem wieder nach links gezogen.
3. Anschließend über die Vorderseite des schmalen Endes zurück zur
rechten Seite.
4. Nun noch einmal um das schmale Ende herumwickeln (dies ist die
letzte Schlaufe). Das breite Ende hat dieselbe Position wie eben bereits.
5. Zuletzt von unten durch die Schlinge schieben und nach unten durch
die letzte Schlaufe festziehen.
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Der Shelby-Knoten
Der in den USA als "Shelby" bekannte Knoten eignet sich bestens für
kürzere Krawatten mit schwerem Futter. Er erinnert in Form und
Aussehen sehr an den Windsor. Ebenfalls weit verbreitet ist die
Bezeichnung "Pratt".
Anleitung:
1. Dieser Knoten gehört zu den "Inside-out-Knoten", das heißt, beim Start
schaut die Innenseite nach außen. Dabei liegt das schmale Ende über
dem breiten.
2.+3. Nun das breitere Ende um das schmalere winden und leicht
festziehen.
4. Als nächstes das breite Ende so um das schmale Ende führen, dass die
Krawattenvorderseite rechts liegt und nach außen zeigt.
5.+6. Zuletzt wird das breite Ende von unten durch die Schlinge geführt,
um es vorne durch die entstandene Schlaufe festzuziehen.
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Express-Knoten
Dieser Krawatten-Knoten macht seinem Namen alle Ehre: Er lässt sich
geübt sogar schneller binden als der unkomplizierte Four-in-HandKnoten und ist damit perfekt geeignet für alle, die es eilig haben.
Anleitung:
1. Die Innenseite liegt beim Start außen. Hinten herum kreuzt das breite
Ende das schmale.
2. Vorne herum abermals kreuzen (dies ist die letzte Schlaufe).
3.-5. Von hinten durch die Schlinge schieben und durch die Schlaufe
ziehen.
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Pirouetten-Knoten
Um diesen Knoten zu binden, brauchen sie sicherlich ein paar Sekunden
mehr als für den vorangehenden Express-Knoten, werden dann aber mit
einem optisch gleichmäßigen Krawattenknoten belohnt.
Anleitung:
1. Beim Start liegt die Innenseite außen. Das breite Ende kreuzt das
schmale hinten herum.
2.+3. Nun eine ganz Drehung um das schmale Ende, sodass das breite
Ende wieder auf Ihrer linken Brustseite liegt.
4.+5. Anschließend von vorn durch die Schlinge und links vom schmalen
Ende nach unten führen.
6. Abermals vorn herum kreuzen (dies ist die letzte Schlaufe).
7.-9. Von hinten durch die Schlinge und durch die Schlaufe festziehen.
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Halbklassiker-Knoten
Er verdankt seinen Namen der Tatsache, dass man die Krawatte genauso
zu binden beginnt wie beim einfachen Windsor-Knoten. Deshalb weist er
nach dem Krawatte Binden auch eine nahezu klassische Optik auf.
Anleitung:
1.+2. Das breite Ende über das schmale kreuzen und hinten herum
zurück zu Ihrer linken Brustseite.
3.+4. Erneut vorne kreuzen und anschließend von hinten durch die
Schlinge.
5.+6. Zu Ihrer linken Brustseite ein wenig festziehen und hinten herum
zur rechten Seite.
7. Schließlich abermals vorn kreuzen (dies ist die letzte Schlaufe).
8.-10. Von hinten durch die Schlinge schieben und durch die Schlaufe
vorn ziehen.
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Der Rund-Knoten
Den Namen verdankt er einer gewaltigen Wölbung. Diese entsteht durch
mehrere Runden mit Überschlag beim Binden der Krawatte.
Anleitung:
1. Die Innenseite schaut beim Star nach außen. Das breite Ende hinten
herum das schmale kreuzen lassen.
2.+3. Jetzt von vorn das breite Ende durch die Schlinge schieben und zu
Ihrer linken ziehen.
4.+5. Erneut von vorn durch die Schlinge und zu Ihrer rechten ziehen.
6. Schließlich vorn herum das schmale Ende kreuzen (dies ist die letzte
Schlaufe).
7.-9. Von hinten durch die Schlinge schieben und durch die Schlaufe
festziehen.
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Der Fächer-Knoten
Ein besonders breiter Knoten, der unten sehr schmal ist, während er
nach oben richtig breit wird und dadurch auffächert.
Anleitung:
1.+2. Beim Start schaut die Innenseite wieder nach außen. Das breite
Ende kreuzt das schmal hinten und danach vorn herum.
3.+4. Nun das breite Ende von hinten durch die Schlinge schieben und zu
Ihrer rechten Brustseite ziehen.
5. Danach abermals hinten herum kreuzen.
6.+7. Anschließend das breite Ende von vorn durch die Schlinge schieben
und zu Ihrer rechten Brustseite ziehen.
8.-11. Ein letztes Mal vorn das schmale Ende kreuzen (dies ist die letzte
Schlaufe) und dann von hinten durch die Schlinge und die Schlaufe
ziehen.
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Meister-Knoten
Gehört sicherlich eher zu den extravaganten KrawattenknotenVarianten, ist dabei aber absolut tragbar. Wenn Sie Ihre Krawatte zum
Meister-Knoten binden, beweisen Sie ein feines Gespür für Mode und Stil.
Anleitung:
1. Auch hier schaut die Innenseite beim Start nach außen. Zuerst kreuzen
Sie wieder das breite Ende hinter dem schmalen.
2.+3. Jetzt von vorn durch die Schlinge und zu Ihrer linken Brustseite
ziehen.
4.+5. Noch einmal von vorn durch die Schlinge und zu Ihrer rechten
Brustseite ziehen.
6.+7. Ein drittes Mal von vorn durch die Schlinge und wieder zu Ihrer
rechten Brustseite ziehen.
8. Nun vorn herum das schmale Ende kreuzen (dies ist die letzte
Schlaufe).
9.-11. Von hinten durch die Schlinge und schließlich durch die Schlaufen
schieben. Geschafft.
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Die Fliege
Machen Sie doch mal die Fliege – Sobald festliche Anlässe auf dem
Programm stehen ist die hohe Kunst einer quergebundenen Krawatte
gefragt! Wie Sie eine Fliege richtig binden zeigen wir Ihnen hier Schritt
für Schritt.
Anleitung:
1.+2. Das linke Ende der Schleife sollte vier Zentimeter weiter herunter
reichen als das rechte. Das rechte Ende über das linke führen und von
unten durch die Schlinge ziehen.
3.+4. Danach wird das Vorderteil des kürzeren Endes halbiert und
waagerecht mit Zeigefinger und Daumen der linken Hand zu einer
Schlaufe geformt. Das längere Ende fällt nach vorn herunter.
5. Der Zeigefinger der rechten Hand liegt auf der unteren Hälfte des
herabhängenden Teils. Dieses wird hinter der vorderen Schlaufe nach
oben geschoben. Dadurch entsteht eine weitere Schlaufe, die durch den
Knoten hinter der vorderen Schlaufe gesteckt wird.
6. Danach einfach die Enden ausrichten und den Knoten festziehen.
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Tipp für Eilige
Von der Vielfalt an Krawattenknoten sollten Sie sich nicht verschrecken
lassen. Der einfachste und gängigste Knoten ist der Four-in-Hand.
Darum sollten Sie ihre ersten Versuche, eine Krawatte zu binden, damit
starten. Er ist recht schmal und passt darum sehr gut zu Hemden mit
klassischem Kentkragen. Zu Hemden mit elegantem Haifischkragen (mit
weit auseinanderstehenden Kragenspitzen) gehört jedoch der breitere,
einfache Windsor-Knoten.
Wenn Sie also diese beiden Krawattenknoten beherrschen und der
jeweiligen Kragenform anpassen, ist Ihnen ein stilvoller Auftritt gewiss!
Fedelhören 98
28207 Bremen
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