Griechische Juden im nationalen Widerstand

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Griechische Juden im nationalen Widerstand
Grußwort Botschafter Dolds zur Eröffnung der Ausstellung
„Griechische Juden im nationalen Widerstand“
am Dienstag, 16.04.2013 im Jüdischen Museum Athen
Sehr geehrter Herr Matsas,
Sehr geehrter Herr Kouvelis,
Meine Damen und Herren, Ladies and Gentlemen,
Please allow me to speak in my own language. My colleague will be so kind to translate my
words into Greek.
Ich freue mich sehr, heute zu Ihnen sprechen zu dürfen. Es ist mir eine große Ehre, als Deutscher
Botschafter hier im Jüdischen Museum Athen zu Ihnen zu sprechen und heute mit Ihnen die
Ausstellung mit dem Titel „Griechische Juden im Nationalen Widerstand“ eröffnen zu
dürfen..
Die Ausstellung, die ab heute für mehr als ein Jahr in diesem Museum zu sehen sein wird,
informiert über den Kampf griechischer Juden im nationalen Widerstand gegen die deutschen
Besatzer.
Nach Schätzungen waren es insgesamt ca. 9.000 griechische Juden, die Teil des nationalen
Widerstands waren. Bis zu 650 kämpften aktiv in der Widerstandsbewegung. Geschätze 100 von
ihnen kamen bei ihrem Einsatz für den Widerstand ums Leben. Diesen tapferen Frauen und
Männern, die unter Einsatz ihres Lebens für ihre Sache eintraten, ist diese Ausstellung gewidmet.
Ich weiß, dass dieser Ausstellung umfangreiche Vorarbeiten vorausgegangen sind. Besonders
beeindruckt mich, dass einzelne Lebensgeschichten jüdischer Widerstandskämpfer so aufwändig
recherchiert und anschaulich aufbereitet wurden. Das Ergebnis dieser mühevollen Detailarbeit ist
die umfassende Darstellung des Lebens und der Aktivitäten griechischer Juden, die sich an
vielen verschiedenen Orten im ganzen Land für den Widerstand einsetzten.
Ich bin mir daher sicher, dass die Ausstellung einen wertvollen Beitrag zur geschichtlichen
Aufklärung leisten und Einblicke in die Geschichte der Widerstandsbewegung geben wird, die
für breite Teile der Öffentlichkeit bisher unbekannt waren. Denn die Ausstellung richtet sich an
jedermann, wobei ein besonderer Fokus auf der Information und Bildung von Schülerinnen und
Schülern aus Griechenland liegt. Die Schülerinnen und Schüler sollen über den Holocaust
aufgeklärt, in Gespräche und Diskussionen involviert und zum Nachdenken angeregt werden.
Damit wird die Ausstellung auch dazu beitragen können, das schwere geschichtliche Erbe nicht
aus dem kollektiven Gedächtnis zu verlieren.
Neben der Beleuchtung der Vergangenheit ist es aber auch und vor allem ein wichtiges Ziel der
Ausstellung, die Brücke in die Zukunft zu schlagen. Auch heute ist das Thema des persönlichen
Einsatzes eines Jeden für die Gemeinschaft sehr aktuell. Es ist auch eine Geschichte
persönlichen Mutes und Opferbereitschaft, die uns in Demut verharren lässt.
Aus der Geschichte können wir dabei lernen und das Erlernte für die Zukunft nutzen: Denn sie
zeigt auch am Beispiel der jüdischen Widerstandskämpfer: Jeder Einzelne kann mit seinen
Handlungen den Unterschied ausmachen.
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Ich bin stolz darauf, dass die Deutsche Botschaft in Athen und das Auswärtige Amt in Berlin das
Jüdische Museum auch dieses Jahr unterstützen können und diese tolle Ausstellung fördern
dürfen. Herr Matsas und ich haben soeben ein entsprechendes Kooperationsabkommen
unterzeichnet. Es ist uns Deutschen ein Anliegen, das Gedenken an die Opfer der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aufrecht zu erhalten, auch und gerade für die
nachfolgenden Generationen.
Unsere Verantwortung vor der Geschichte verlangt von uns, die Erinnerung an die unsäglichen
Verbrechen im deutschen Namen wach zu halten. Dem wollen wir – 70 Jahre nach den ersten
Deportationen der jüdischen Bevölkerung vor allem in Thessaloniki in die Vernichtungslager –
stets gerecht werden. Unser Auftrag lässt sich in zwei Worte fassen: nie wieder!
Ich danke dem Jüdischen Museum – Ihnen Herrn Matsas, und Ihnen, Frau Battinou, für Ihr
Engagement und die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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