Großer Schweizer Sennenhund, Ergebnisse der
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Großer Schweizer Sennenhund, Ergebnisse der
22 Arbeitskreise SSV-Kurier 4-2010 Großer Schweizer Sennenhund Ergebnisse der Umfrageaktion 2006 Die Umfrageaktion des Jahrganges 2006 ist abgeschlossen und wurde wie in den letzten Jahren per Telefon durchgeführt. Auf diese Weise konnten durch mögliches Nachfragen einzelne Punkten genauer durchleuchtet werden. Im Zuchtbuch 2006 wurden bei den Großen Schweizer Sennenhunden 26 Würfe mit insgesamt 145 Welpen registriert. Einer der eingetragenen Würfe fiel jedoch bereits im Jahre 2005 und wurde somit ausgeklammert (er wurde bereits mit dem 2005er Jahrgang abgefragt); ein weiterer Wurf war noch nicht im Zuchtbuch 2006, sondern erst 2007, registriert. Die Welpenzahl von 145 blieb jedoch gleich und verteilte sich auf 86 Rüden und 59 Hündinnen. Es wurden 17 verschiedene Rüden eingesetzt. Die durchschnittliche Welpenzahl pro Wurf betrug 6,00. Zusätzlich zu den 145 Großen Schweizer Sennenhunden, die im SSV gezüchtet wurden, wurden 4 importierte Hunde, die im SSV in der Zucht stehen, mit in die Abfrage einbezogen. Von den nunmehr 149 Hunden konnten 115 abgefragt werden. Gründe für die nicht abgefragten 24 Hunde waren: ■3 Große Schweizer mit Epilepsie waren bereits bekannt und wurden bzw. werden noch vom AKGS abgefragt. ■3 Große Schweizer waren bereits verstorben. ■B ei 3 Großen Schweizern lagen der Zuchtleitung keine Adressen vor (Weigerung der Welpenkäufer eines Züchters zur Weitergabe ihrer Adresse aus Datenschutzgründen). ■D ie restlichen 15 Hunde konnten trotz wiederholter und ausdauernder Versuche unter den vorliegenden Telefonnummern nicht erreicht werden, die Besitzer meldeten sich auch nicht auf unsere Anschreiben per Post. Bei dieser Befragung gaben alle angerufenen GSS-Besitzer ohne Ausnahme sehr offen Auskunft und beantworteten bereitwillig und gerne die Fragen. Manches Telefonat wurde zu einem längeren „Plausch“ über unsere Großen Schwei- zer; viele Informationen auch im Hinblick auf Erziehung / Verhalten u.a. wurden ausgetauscht. Hier folgt nun das Ergebnis von 115 ausgewerteten Fragebögen: 1.Wie zufrieden sind Sie, ohne auf einzelne Stärken und Schwächen genauer einzugehen, in der Gesamtbilanz mit Ihrem GSS? Die überwiegende Mehrheit ist sehr zufrieden (92x) und zufrieden (20x). Mit Abstrichen zufrieden äußerten sich 3 Hundebesitzer. Enttäuscht von seinem Großen Schweizer war niemand. 2. Wie empfinden Sie das Verhalten Ihre GSS gegenüber anderen Hunden? Die Mehrzahl der GSS verhält sich nach Einschätzung ihrer Besitzer freundlich und selbstbewusst (104 Hunde). Als dominant und sehr dominant wurden 7 Hunde bezeichnet. Neun Große Schweizer seien im Verhalten eher zurückhaltend und 5 unsicher. 3. Wie verhält sich Ihr GSS bei lauten Geräuschen, z.B. Silvester, Gewitter? Die überwiegende Mehrzahl der GSS (88) wurde als ruhig und ausgeglichen beschrieben. 20 GSS seien angespannt und vorsichtig, sie fänden laute Geräusche nicht toll, aber es sei kein größeres Problem. Nach Angaben der Besitzer reagierten drei Hunde nervös, vier Hunde verhielten sich panisch. 4.War Ihr GSS schon einmal beim Tierarzt in Behandlung (außer Impfungen, Entwurmungen u.ä.)? Bei 31 Hunden war eine tierärztliche Betreuung noch nie notwendig; mit den restlichen Großen Schweizern musste der Tierarzt jedoch schon einmal aufgesucht werden. ■ 32x wurden als Grund für den Tierarztbesuch Infekte genannt. Sehr häufig wurden Magen-/Darminfekte (12x) genannt. 6x gab es grippale Infekte, jeweils 3x Ohren- und Blasenentzündungen sowie durch Pilzbefall verursachte Infekte. Drei Große Schweizer erkrankten aufgrund von Zeckenbissen, 5 weitere aufgrund unterschiedlicher bakterieller Erreger. Die restlichen genannten Infekte wurden nicht näher bezeichnet. ■ Verletzungen bei den Großen Schweizern Arbeitskreise SSV-Kurier 4-2010 ■ ■ ■ ■ ■ ■ wurden 20x genannt. 9 eher harmlose Verletzungen waren auf Beißereien zurückzuführen, betroffen waren überwiegend die Ohren. Neben 6 Krallenverletzungen und 4 Kollisionen mit Autos (eine davon tödlich, eine kostete den Hund 2 Zähne, die anderen beiden waren eher harmlos) wurden folgende Verletzungen jeweils 1x genannt: Zehenbruch, Tritt vom Pferd mit Gipsbein als Folge, Fistel durch Stock, Biss einer Kreuzotter, Schnittwunde an der Pfote. A nfallsleiden / Epilepsie: Im Rahmen der Umfrage wurde ein neuer Fall von Epilepsie bekannt, der zurzeit vom Arbeitskreis abgefragt wird. Insgesamt sind im Jahrgang 2006 derzeit vier epileptische Hunde aus 3 verschiedenen Würfen bekannt. Zwei der vier Hunde sind bereits verstorben. 9 GSS mussten wegen Augenproblemen behandelt werden (Follikeln, Bindehautentzündungen, Distichiasis, Konjunktivitis, OP bei Rolllid, Glaukom / Grüner Star) Hauterkrankungen gab es bei 4 GSS (Demodex-Milbe, Ausschlag, Akne, Neurodermitis, Nickelallergie). Gelenkerkrankungen bzw. Lahmheiten wurden 18x genannt, 7x musste operiert werden (5x Schulter, 2x Ellenbogen). Neben OCD und ED (zu etwa gleichen Anteilen) wurden jeweils eine Zerrung, Entzündung, Schwellung, Panostitis (Entzündung des Röhrenknochens während der Wachstumsphase), Kalkablagerungen in Kombination mit Entzündung des Bizeps und ein Kreuzbandanriss genannt. Z ahnprobleme traten bei 3 Hunden aufgrund eines Rückbisses auf. 1x wurde dass Gebiss unter 3 Narkosen reguliert, 1x ein Zahn gezogen und 1x die Eckzähne gekappt. B ei der Frage nach sonstigen Krankheiten wurden Magen-/Darmempfindlichkeiten 5x und Futtermittelallergien 6x genannt. Bei 5 Hündinnen und 4 Rüden gaben die Besitzer an, dass sie kastriert waren. Als Gründe wurden Gebärmutterentzündungen (2x), Zysten (1x), Scheinträchtigkeit (1x) und beim Rüden Prostataprobleme (2x) angegeben. Bei einem weiteren Rüden war eine chemische Kastration vorgenommen worden. Bei 3 Hündinnen und einem Rüden wurde Inkontinenz erwähnt. Darüber hinaus gab es noch folgende Erkrankungen (meist 1x genannt): verschluckter Knochen mit anschließender Not-OP, Vergiftung, Nabelbruchoperation, Schleimbeutel-OP, Analdrüsenprobleme, Schilddrüsenunterfunktion, bösartiger Milztumor (wurde entfernt), Geschwür am Rutenansatz. 4 Große Schweizer hatten eine Magendrehung, haben diese aber zum Glück überlebt. 5.Falls Ihr Hund nicht mehr lebt: Wir erfuhren durch die Abfrage von zwei zusätzlich verstorbenen Großen Schweizern. Insgesamt leben also nach derzeitigem Kenntnisstand 7 Hunde des Jahrgangs 2006 nicht mehr. Dazu gehören 2 der oben genannten Epileptiker. Die Todesursachen der anderen verstorbenen GSS sind folgende: Magendrehung, Knochentumor, ein weiterer Fall von Krebs, Autounfall, Nieren-/Leberversagen nach vermuteter Vergiftung. Ich möchte mich im Namen des Arbeitskreises ganz herzlich bei allen GSS-Besitzern und Züchtern bedanken, die durch ihr Engagement, ihre Kooperations- und Informationsbereitschaft diese Befragung unterstützt und möglich gemacht haben. Die Telefonate verliefen äußerst positiv; viele Hundebesitzer waren sehr erfreut, etwas vom Verein zu hören. Ich bin sicher, dass ich Recht habe, wenn ich sage, dass der Erfahrungsaustausch auf „beiden Seiten“ Spaß gemacht hat. Für den Arbeitskreis Hilde Urankar 23