Bericht - Pädagogische Hochschule Weingarten

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Bericht - Pädagogische Hochschule Weingarten
Erfahrungsbericht 2015
PH-Weingarten
Toews, Gladys
Institut für Lehrerbildung
Pädagogische Hochschule Weingarten
Grundschullehramt
5. Semester
Sommersemester 2015
April bis August
Vorbereitung des Aufenthalts
Anfang des Jahres wurden die StudentenInnen des Instituts für Lehrerbildung
eingeladen, an dem Austauschsemester in Weingarten teilzunehmen. Von drei
Bewerberinnen war ich die Letzte. Die Erste die in Frage kam, hatte am Schluss dann
doch abgesagt. Also kam die Nächste dran. Sie hat es auch angenommen und ich hatte
schon jegliche Hoffnung aufgegeben. Doch Ende Mai kam unser Direktor mit der
Nachricht, dass noch ein Studienplatz frei sei und ob ich ihn wollte. Natürlich. Es kam
die Bearbeitung vieler formeller Unterlagen auf mich zu. Da ich keine deutsche
Staatsbürgerschaft habe, musste ich unter anderem das nationale Visum beantragen, was
jedoch ohne Probleme ablief. Nachdem ich die Bewerbungen eingeschickt hatte, war
ungefähr einen Monat Stille. Manuela Dornfeld und Christa Lefrang haben mich stets
auf dem Laufenden gehalten und mich daran erinnert, was ich zu welchem Zeitpunkt
abgeben musste. So ist die Vorbereitung auch reibungslos abgelaufen. Meinen Flug
habe ich dann im Februar/März gebucht. Der Termin des Abflugs kam immer näher, ich
war damit beschäftigt, meine restlichen Sachen zu packen, die letzten Arbeiten von der
Uni abzugeben und natürlich durfte auch meine Abschiedsfeier nicht fehlen.
Informationen zum Stipendium
Das Baden-Württemberg Stipendium beinhaltet eine monatliche Gebühr von 500 Euro
für vier Monate. Da das Ausländeramt aber eine Klausel hat, in der es heißt, dass man
ein monatliches Einkommen von 670 Euro haben muss, bin ich für den restlichen
Betrag selbst aufgekommen.
Aufenthalt im Gastland
Die erste Woche in Deutschland habe ich bei Freunden verbracht, um mir einen ersten
Eindruck von Deutschland zu machen. Da gerade Osterferien waren, habe ich an einer
Osterkonferenz teilgenommen, die mir sehr gefallen hat. Der Redner der Konferenz war
Andreas (Boppi) Boppert.
Am 7. April bin ich dann in Richtung Ravensburg mit dem Zug gefahren, wo mich die
studentischen Aushilfskräfte, Marie Bergner und Carolin Schwager abgeholt haben. Die
nächsten zwei Wochen haben wir International Studierende die Behördengänge
gemacht und hatten auch unseren Willkommenstag beim Akademischen Ausländeramt.
Während diesen zwei Wochen nahmen wir alle an einem Deutschintensivkurs teil.
Dieser stellte für mich allerdings keine große Hürde dar, da ich auf Niveau B2/C1 bin.
Das war dann auch der Grund, weshalb ich an dem regulären Deutschkurs nicht mehr
teilnehmen musste.
Am 21. April haben unsere Vorlesungen dann so richtig begonnen. Meine Woche hatte
ich mir gut eingeteilt, sodass ich neben dem Studieren noch genügend Zeit hatte,
Deutschland zu erkunden. Von meiner Heimathochschule hatte ich einige Pflichtfächer,
unter anderem Deutsch und Mathematik, sowie auch ein Praktikum. Dieses Praktikum
habe ich in der Talschule Weingarten absolviert, wo ich dann eins bis zwei Mal
unterrichtet habe. Es waren tolle Erfahrungen in der Schule zu sein und im Ausland zu
unterrichten, da es anders ist als unsere Praktika zu Hause. Die Vorlesungen sind im
Großen und Ganzen interessant und ich habe schon vieles gelernt.
Auch in meiner Persönlichkeit wurde ich stark geprägt, denn ich bin mit einer Freundin
durch eine schwere Krise gegangen. Einige Wochen später starb mein bester Freund in
Paraguay und ich konnte nicht bei der Beerdigung dabei sein, deshalb konnte ich mich
nicht von ihm verabschieden. Aber dank meiner Familie und meinen Freunden hier,
habe ich die Trauerzeit gut überstanden. Auch das Akademische Auslandsamt hat mich
in diesen schweren Zeiten tatkräftig unterstützt und mir auch professionelle Hilfe
angeboten, die ich gerne angenommen habe.
Das Leben in Deutschland ist anders als in Paraguay, insbesondere der Lebensunterhalt.
Denn in Deutschland ist das Einkaufen von Lebensmitteln teurer als in Paraguay, aber
wenn man es mit den Nachbarländern wie der Schweiz vergleicht, ist es doch total
günstig. Das Stipendium hat mir jedoch gut gereicht und es blieb mir auch Geld für
Freizeitaktivitäten übrig.
Die öffentlichen Transportmittel sind gut zu erreichen. Da ich nicht im
Studentenwohnheim in der Lazarettstrasse wohne, sondern in einer privaten WG, habe
ich sowohl eine gute Transfermöglichkeit zur PH als auch nach Ravensburg.
Das Leben außerhalb der PH ist sehr interessant. Es gibt die zwei Studentenkneipen
„Hoki“ und „Alibi“, wohin ich in der ersten Zeit auch viel gegangen bin. Darüber
hinaus bin ich auch noch gereist, ins Ausland und in Deutschland. Da ich gerne reise,
habe ich mir verschiedene Städte angeschaut, wie z.B. Prag, Paris, Graz, München,
Stuttgart, usw. In Ravensburg und Umgebung gibt es auch vieles zu sehen, zum
Beispiel bin ich einfach mal zum Bodensee gefahren, um die Atmosphäre draußen zu
genießen. Die Umgebung Weingartens ist
total schön. Zum
Beispiel die
Sonnenuntergänge von der Basilika aus betrachten, oder nur die Basilika aus der Ferne
sehen. Es ist einfach majestätisch. Außerdem habe ich an den Sommerspielen an der
Hochschule Reutlingen teilgenommen. Das Thema war „Interkulturelle Solidarität
leben“. Die Bregenzer Sommerspiele in Österreich waren auch super. Wir haben die
Oper gesehen, eine Führung hinter den Kulissen und vieles mehr.
Abschlussworte
Ich würde jedem Studenten weiterempfehlen, ein Auslandssemester zu machen der die
Möglichkeit hat. Es lohnt sich. Man erfährt so viel Neues, wenn man sich die Zeit
nimmt. Diese Zeit hier habe ich überhaupt nicht bereut, denn auch wenn ich ab und zu
vom Heimweh überfallen wurde, sind die Tage schnell verflogen, da ich so vieles erlebt
habe.
Zustimmungsklausel
Hiermit stimme ich, Gladys Toews, zu, dass mein Erfahrungsbericht und die
dazu gehörigen Bilder auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes
veröffentlich werden darf.
Bilder meiner Erfahrungen und Eindrücke in Deutschland und in Europa